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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und Verfahren zum
Aufarbeiten von Bremsbacken für
Trommelbremsen bei großen
Fahrzeugen, vorzugsweise Lastkraftwagen, Anhängern oder dergleichen. Eine
Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 ist in
US-A-3,911,555 offenbart.
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Wenn
Trommelbremsen für
große
Fahrzeuge, beispielsweise Lastkraftwagen, Anhänger, Wohnmobile und Busse,
abgenutzt sind, hat sich die Dicke der Bremsbelagschicht auf den
Bremsbacken vermindert. Die Trommelbremsen gelten als vollständig verschlissen,
wenn die Bremsbelagschicht in einem solchen Grad abgenutzt ist,
daß sich
die Oberfläche der
Schicht fast in Linie mit der oberen Fläche von Nieten befindet, durch
welche die Bremsbelagschicht an den Bremsbacken befestigt ist. Gegenwärtig bestehen
zwei Möglichkeiten
zum Aufarbeiten der abgenutzten Trommelbremsen. Die erste Möglichkeit besteht
darin, den verschlissenen Bremsbacken durch einen neuen Bremsbacken
mit vollständiger Bremsbelagschicht
zu ersetzen. Die andere Möglichkeit
besteht darin, den verschlissenen Bremsbacken durch Entfernen der
abgenutzten Bremsbelagschicht und der alten Niete manuell aufzuarbeiten,
dann die bloßgelegten
Bremsbacken zu reinigen und anzustreichen und zum Schluß die Bremsbacken
durch Vernieten mit einer neuen und vollständigen Bremsbelagschicht anzulegen.
Die erste Möglichkeit
ist im Vergleich zu der zweiten Möglichkeit sehr teuer, dagegen
ist jedoch eine solche manuelle Aufarbeitung äußerst zeitraubend und erfordert
verhältnismäßig komplizierte
Werkzeuge.
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Demgemäß liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
und Verfahren zum Aufarbeiten von Bremsbacken für Trommelbremsen für große Fahrzeuge
zu schaffen, um diesen Vorgang für
den erfahrenen Reparaturmechaniker schneller, effektiver und weniger
kompliziert ausführbar
zu machen.
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Die
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Aufarbeiten von Bremsbacken
für Trommelbremsen bei
großen
Fahrzeugen, vorzugsweise Lastkraftwagen, Anhängern oder dergleichen erfüllt, umfassend wenigstens
eine Haltevorrichtung, die dazu ausgebildet ist, einen aufzuarbeitenden
Bremsbacken zu halten, Bewegungsmittel zum Bewegen der wenigstens einen
Haltevorrichtung zwischen Stationen, wobei die Stationen umfassen:
eine erste Station, bei welcher der Bremsbacken in der wenigstens
einen Haltevorrichtung plaziert werden kann; eine zweite Station,
bei welcher eine neue Bremsbelagsschicht mit neuen Nieten auf dem
Bremsbacken plaziert werden kann; eine dritte Station, die mit wenigstens
einer Nietvorrichtung ausgestattet ist, wobei an der dritten Station
eine verschlissene Bremsbelagsschicht mit alten Nieten von dem Bremsbacken
durch Entnieten der alten Nieten entfernt werden kann, oder an der die
neue Bremsbelagsschicht an dem Bremsbacken durch Vernieten der neuen
Nieten befestigt werden kann; und eine vierte Station, bei welcher
ein entnieteter oder aufgearbeiteter Bremsbacken aus der Vorrichtung
entfernt werden kann. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Demgemäß wurde
durch die Bereitstellung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung das Aufarbeiten
verschlissener Bremsbacken von Trommelbremsen an großen Fahrzeugen
rationalisiert und automatisiert, und mithin wurde die manuelle
Arbeitsbelastung, umfassend die harte und ziemlich komplizierte Arbeit
zum Beseitigen der verschlissenen Bremsbelagschicht von einem verwendeten
Bremsbacken und zum Annieten einer neuen Bremsbelagschicht auf den
verwendeten Bremsbacken, vermindert. Außerdem enthalten Bremsbelagschichten
oft Asbest, dessen Einatmen gefährlich
sein kann, und durch Bereitstellen eines automatischen Aufarbeitungsvorgangs
wurde das gesamte Gesundheitsrisiko für Reparaturmechaniker vermindert.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfassen die Bewegungsmittel einen sich drehenden,
kreisförmigen
Tisch, der auf einem Drehgelenk mit einer im wesentlichen vertikalen
Drehachse montiert ist, wobei der Tisch in seinem Randbereich mit
wenigstens einer Schiene versehen ist, auf welcher die wenigstens
eine Haltevorrichtung verstellbar relativ zu dem Mittelpunkt des
kreisförmigen Tisches
verschieblich vorgesehen ist.
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Mithin
wird es unnötig,
eine Vorrichtung mit einem sich drehenden, kreisförmigen Tisch
auf einer großen
Aufstellbereich vorzusehen, wodurch sich die Vorrichtung leichter
in Reparaturwerkstätten
oder dergleichen leichter aufstellen läßt. Da außerdem verschiebliche Haltevorrichtungen
vorgesehen sind, wird für
eine leichte Einstellung der Haltevorrichtung relativ zu der wenigstens
einen Nietvorrichtung gesorgt, wodurch ein genaues Annieten und
Entnieten der Bremsbelagschicht leichter wird.
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Bei
weiteren Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden die sich bewegenden Mittel manuell
oder motorisch bewegt. Die Wahl zwischen manuellen oder motorischen
Mitteln zum Bewegen der sich bewegenden Mittel sieht folgendes vor:
bei manuellen Mitteln die Nutzung der manuellen Steuerung, vor allem
der Nietvorrichtung oder Nietvorrichtungen, durch einen Fachmann,
wodurch die Vorrichtung auch weniger teuer wird, und bei Nutzung
motorischer Mittel: die Bereitstellung eines möglicherweise zeitgesteuerten
Servomotors, der möglicherweise
von einem Prozessor zeitgesteuert wird, zur Drehung des kreisförmigen Tischs
in zeitgesteuerter Weise, wodurch alle Schritte des Bremsbacken-Aufarbeitungsvorgangs
automatisiert werden, wodurch die Vorrichtung zur großmaßstäblichen
industriellen Verwendung in Verbindung mit einer Fördereranlage,
beispielsweise zum Verpacken der aufgearbeiteten Bremsbacken, nutzbar
wird.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfassen die Bewegungsmittel ferner einen
Servomotor an der dritten Station zum Einstellen der Position der
wenigstens einen Haltevorrichtung auf dem Radius des drehenden Tisches. Mithin
wird für
eine weitere Einstellmöglichkeit
zum Bereitstellen einer genauen Vernietung oder Entnietung der Bremsbelagschicht
gesorgt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Vorrichtung ferner mit Kippmitteln
zum Kippen der wenigstens einen Haltevorrichtung zum Entfernen eines
darauf gehaltenen Bremsbackens versehen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfassen die Kippmittel an der vierten
Station einen Spindelmotor mit einer Doppelspindel, die sich in
einer im wesentlichen horizontalen Richtung zum Ineingriffkommen
mit der wenigstens einen Haltevorrichtung bewegt, welche ferner ein
Kippgelenk mit einer zum Radius des sich drehenden Tisches im wesentlichen
rechtwinkligen Kippachse und einem sich vertikal erstreckenden Balken zum
Ineingriffkommen mit der Doppelspindel umfaßt. Demgemäß wird erreicht, daß ein aufgearbeiteter Bremsbacken
leicht von der Vorrichtung entfernbar ist, wobei diese Beseitigung
vorteilhafterweise mit der Bewegung eines möglichen Förderers koordiniert werden
kann, der unter dem Loslaßpunkt
für den Bremsbacken
aufgestellt ist. Mithin kommt eine weitere Automatisierung des Vorgangs
zustande, wodurch die Produktionsausbeute steigt und die zu verwendende
Zeit für
den Aufarbeitungsvorgang verringert wird.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
diese ferner ein Gehäuse,
das mit einer Stützschiene
zum Stützen
der wenigstens einen Haltevorrichtung während ihrer Bewegung zwischen
den Stationen versehen ist. Um für eine
genaue Positionierung der Haltevorrichtung an der dritten Station
in der Vorrichtung zu sorgen, d. h. beim Vernieten oder Entnieten,
müssen
die Einflüsse für das Gewicht
der anderen Haltevorrichtungen und für die an den anderen Stationen
ausgeführten
Vorgänge
auf einem Minimum gehalten werden, das demgemäß sichergestellt wird.
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Erstens
wird die oben genannte Aufgabe der Erfindung mit einem Verfahren
zum Aufarbeiten von Bremsbacken für Trommelbremsen bei großen Fahrzeugen,
vorzugsweise Lastkraftwagen, Anhängern oder
dergleichen, zum Entnieten einer verschlissenen Bremsbelagsschicht
von Trommelbremsen erfüllt,
umfassend die Schritte des Plazierens eines Bremsbackens mit einer
verschlissenen Bremsbelagsschicht in einer Haltevorrichtung einer
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung an der ersten Station; des Nicht-Plazierens einer neuen
Bremsbelagsschicht mit neuen Nieten auf dem Bremsbacken an der zweiten
Station; des Entfernens der verschlissenen Bremsbelagsschicht mit
alten Nieten von dem Bremsbacken durch Entnieten an der dritten Station;
und des Entfernens eines entnieteten Bremsbackens in der Vorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung an der vierten Station. Mithin entsteht durch eine volle
Umdrehung des sich drehenden, kreisförmigen Tisches in der Vorrichtung
beim Ausführen
eines solchen Verfahrens ein entnieteter Bremsbacken, der dann anschließend manuell
oder automatisch von der verschlissenen Bremsbelagschicht mit alten
Nieten befreit werden kann, oder der zur weiteren Bearbeitung in
einer Bearbeitungsanlage weitergefördert werden kann.
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Zweitens
wird die oben genannte Aufgabe der Erfindung außerdem mit einem Verfahren
zum Aufarbeiten von Bremsbacken für Trommelbremsen bei großen Fahrzeugen,
vorzugsweise Lastkraftwagen, Anhängern
oder dergleichen, zum Annieten einer neuen Bremsbelagsschicht an
Trommelbremsen erfüllt,
umfassend die Schritte des Plazierens eines Bremsbackens ohne eine
verschlissene Bremsbelagsschicht mit alten Nieten in einer Haltevorrichtung einer
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung an der ersten Station; des Plazierens einer neuen Bremsbelagsschicht
mit neuen Nieten auf dem Bremsbacken an der zweiten Station; des
Befestigens der neuen Bremsbelagsschicht mit neuen Nieten an dem Bremsbacken
durch Vernieten an der dritten Station; und des Entfernens des aufgearbeiteten Bremsbackens
aus der Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung an der vierten Station. Mithin entsteht durch eine volle
Umdrehung des sich drehenden, kreisförmigen Tisches in der Vorrichtung beim
Ausführen
eines solchen Verfahrens ein aufgearbeiteter und vernieteter Bremsbacken,
der dann anschließend
zur weiteren Bearbeitung in einer Bearbeitungsanlage, beispielsweise
zu einer Verpackungsanlage, weitergefördert werden oder in einer Reparaturwerkstatt
direkt auf ein Trommelbremsensystem aufgebracht werden kann.
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Drittens
wird die oben genannte Aufgabe der Erfindung mit einem Verfahren
zum Aufarbeiten von Bremsbacken für Trommelbremsen bei großen Fahrzeugen,
vorzugsweise Lastkraftwagen, Anhängern oder
dergleichen erfüllt,
umfassend das Plazieren eines Bremsbackens mit einer verschlissenen
Bremsbelagsschicht in einer Haltevorrichtung einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung an der ersten Station; des Nicht-Plazierens einer neuen
Bremsbelagsschicht mit neuen Nieten auf dem Bremsbacken an der zweiten
Station; des Entfernens der verschlissenen Bremsbelagsschicht mit
den alten Nieten von dem Bremsbacken durch Entnieten an der dritten
Station; des Passierens der vierten Station; des Passierens der
ersten Station; des Plazierens einer neuen Bremsbelagsschicht mit
neuen Nieten auf dem Bremsbacken an der zweiten Station; des Befestigens
der neuen Bremsbelagsschicht mit den neuen Nieten an dem Bremsbacken
durch Vernieten an der dritten Station; und des Entfernens eines
aufgearbeiteten Bremsbackens aus der Vorrichtung an der vierten
Station. Mithin entsteht durch zwei volle Umdrehungen des sich drehenden,
kreisförmigen
Tisches in der Vorrichtung beim Ausführen eines solchen Verfahrens
ein aufgearbeiteter und vernieteter Bremsbacken aus einem verschlissenen
Bremsbacken, wobei der aufgearbeitete Bremsbacken dann anschließend zur
weiteren Bearbeitung in einer Bearbeitungsanlage, beispielsweise
zu einer Verpackungsanlage, weitergefördert werden oder in einer Reparaturwerkstatt
direkt auf ein Trommelbremsensystem aufgebracht werden kann.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
das Verfahren ferner den Schritt des Versehens des Bremsbackens
mit einer Veredelung an der ersten Station. Demgemäß ist ein fertiger,
aufgearbeiteter Bremsbacken auch ästhetisch ansprechend, wodurch
der aufgearbeitete Bremsbacken besser verkäuflich wird.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen in der anliegenden
Zeichnung ausführlich beschrieben,
in der:
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1 eine
Vorrichtung zum Aufarbeiten von Bremsbacken für Trommelbremsen gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zeigt.
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In 1 ist
eine Vorrichtung 1 zum Aufarbeiten von Bremsbacken für Trommelbremsen
an großen
Fahrzeugen, vorzugsweise Lastkraftwagen, Anhängern oder dergleichen gezeigt,
wobei die Vorrichtung 1 ein Gehäuse 10 mit einer Stützschiene 12 zum Stützen von
vier Haltevorrichtungen 2a, 2b, 2c, 2d zum
Halten jeweiliger Bremsbacken 3a, 3b, 3c, 3d umfaßt, die
an vier Stationen A, B, C, D aufgearbeitet werden sollen. Die Bremsbacken 3a, 3b, 3c, 3d sind der
Vereinfachung halber in 1 ohne eine verschlissene oder
neue Bremsbelagschicht gezeigt. Die Haltevorrichtungen 2a, 2b, 2c, 2d sind
jeweils auf einem kreisförmigen
Tisch 20 vorgesehen, der mit einem Drehgelenk 22 auf
dem Gehäuse 10 um
eine im wesentlichen vertikale Drehachse X drehbar ist. Die Haltevorrichtungen 2a, 2b, 2c, 2d sind
jeweils verschieblich auf zwei im wesentlichen horizontal verlaufenden
Schienen 24 vorgesehen, bei denen zu einer Funktion, die
weiter unten erläutert
ist, jeweils ein Ende an dem sich drehenden Tisch 20 befestigt
ist. Die anderen Enden der Schienen 24 können sich während der
Drehung des sich drehenden Tischs 20 auf der oberen Fläche der
Stützschiene 12 verschieben.
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In
einem ersten Abschnitt des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs
wird die folgende Methode angewandt:
An der ersten Station
A der Vorrichtung 1 wird ein aufzuarbeitender Bremsbacken 3a in
einer Haltevorrichtung 2a plaziert, die mit einer (nicht
gezeigten) Klammer, vorzugsweise einer durch Reibung an dem Bremsbacken 3a funktionierenden
Klammer, oder dergleichen versehen ist. Die Größe der Klammer und der Haltevorrichtung 2a ist
breiteneinstellbar und paßt
sich an verschieden große,
aufzuarbeitende Bremsbacken 3a an. Der Bremsbacken 3a wird
derart plaziert, daß die
dem Bremsbelag gegenüberliegende
Oberfläche
relativ zu den allgemeinen Auf- und
Abwärtsrichtungen
gemäß 1 nach
oben weist. In diesem ersten Schritt des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs
ist die verschlissene Bremsbelagschicht (nicht gezeigt) immer noch
mit alten Nieten an dem Bremsbacken 3a befestigt. Es ist offensichtlich,
daß die
vorgesehenen vier Haltevorrichtungen je nach den Wünschen des
Reparaturmechanikers oder der Bedienungsperson für die Vorrichtung 1 alle,
einige, nur einen oder keine Bremsbacken zur Aufarbeitung halten
können.
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Die
Bremsbacken 3a, 3b, 3c, 3d können durch
Drehen des kreisförmigen
Tisches 20 im Uhrzeigersinn um die Drehachse X zwischen
den Stationen bewegt werden, wobei die Drehung durch Bereitstellen
eines (nicht gezeigten) Servomotors ausgeführt wird, diese jedoch als
Alternative auch durch eine manuelle Betätigung ausgeführt werden
kann.
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An
der zweiten Station B der Vorrichtung 1 wird ein verschlissener
Bremsbacken 3b von der Haltevorrichtung 2b gehalten,
und in diesem zweiten Schritt des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs
erfolgt an dem Bremsbacken 3b keine Handlung.
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An
der dritten Station C der Vorrichtung 1 und in dem dritten
Schritt des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs
wird angrenzend an zwei Nietvorrichtungen 30, 30' mit Nietpistolen 302, je
eine auf jeder Seite der Haltevorrichtung 2c, ein Bremsbacken 3c plaziert,
wobei dessen Vorteile die doppelte Wirkung sowie eine Möglichkeit
zur Kompensation der Hammerwirkung der zwei phasengleich oder phasenungleich
laufenden Nietvorrichtungen umfassen. Die Aufgabe der obengenannten Schienen 24 ist
es, durch Bewegen der Haltevorrichtung 2c am Radius des
sich drehenden Tisches 20, d. h. Einstellen des Abstands
von der Drehachse X, Einstellmittel zum Positionieren des Bremsbackens 3c genau
relativ zu den Nietpistolen 302 zu schaffen. Diese Bewegung
der Haltevorrichtung 2c wird mit einem Spindelmotor 32 ausgeführt, welcher
die Haltevorrichtung 2c in Richtung zu der Drehachse X
hin oder von dieser wegschiebt; beim Zurückbewegen des Spindelmotors 32 in
seine Ausgangsstellung zum Wegbewegen derselben dessen und bei der
Bewegung der Haltevorrichtung 2c im Uhrzeigersinn in Richtung
zur Station D kann die Rückbewegung
der Haltevorrichtung 2c von einer (nicht gezeigten) Feder ausgeführt oder
von einer geeigneten, geneigten Oberflächenform der Schienen 24 initiiert
werden. Jede Nietvorrichtung 30, 30' einer dem Fachmann bekannten,
herkömmlichen
automatischen, halbautomatischen oder manuellen Art ist auf zwei
Gleitschienen 34 als weitere Einstellmöglichkeit für die Nietpistolen 302 vor
und zurück
relativ zu dem Bremsbacken 3c vorgesehen und ist außerdem mit der
Möglichkeit
der Höheneinstellung
zur Anpassung an unterschiedliche Bremsbackenarten, d. h. Bremsbacken
unterschiedlichen Durchmessers, versehen. Dadurch wird sichergestellt,
daß die
alten Niete akkurat entfernt werden oder der verschlissene Bremsbacken 3c relativ
zu den darin vorgesehenen Nietlöchern 301 von
den alten Nieten entnietet wird. Durch diese Aktion wird die verschlissene
Bremsbelagschicht gelöst
und kann nunmehr entweder an dieser dritten Station C oder an der
nächsten
Station D manuell oder automatisch durch (nicht gezeigte) Aussonderungsmaschinen
entsorgt werden.
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An
der vierten Station D der Vorrichtung 1 und in dem vierten
Schritt des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs wird der entnietete Bremsbacken 3d aus
den Klammern der Haltevorrichtung 2d zur weiteren Bearbeitung,
möglicherweise
auf einen Förderer,
ausgeworfen oder losgedrückt.
An der Stelle des Befestigens an den Schienen 24 sind die
Haltevorrichtungen 2a, 2b, 2c, 2d mit einem
Kippgelenk 26 mit einer Kippachse Y versehen, die im wesentlichen
senkrecht zum Radius des sich drehenden Tisches 20 liegt.
Durch einen Spindelmotor 40, der an der Station D und verschieblich auf
einer im wesentlichen vertikal verlaufenden Achse (nicht gezeigt)
vorgesehen wird, ist eine Kippbewegung der Haltevorrichtung 2d gewährleistet,
wenn die Enden 44 der Doppelspindel 42 des Motors 40 benachbart
zu einem vertikal verlaufenden Balken 28 liegen, der an
den Haltevorrichtungen 2a, 2b, 2c, 2d vorgesehen
ist. Mithin wird die Haltevorrichtung 2d durch weiteres
Ausfahren der Doppelspindel 42 gekippt, und schließlich berühren die
Enden 44 der Doppelspindel 42 die Unterseite des
Bremsbackens 3d, und der Bremsbacken 3d wird,
möglicherweise zur
weiteren Bearbeitung, sanft in einer Richtung von der Drehachse
X weg und von der Vorrichtung weg geschoben. Als Alternative erfolgt
keine Entnahme des Bremsbackens 2d an der Station D, sondern stattdessen
läuft der
Bremsbacken direkt zu dem zweiten Abschnitt des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs
weiter.
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Der
zweite Abschnitt des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs umfaßt folgendes:
In
diesem fünften
Schritt des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs durchläuft der
Bremsbacken 2a, 2b, 2c, 2d entweder
erneut die Station A, um durch Drehen des sich drehenden Tisches 20 aufgearbeitet
zu werden, oder der Bremsbacken 2a wird an der Station
A manuell oder automatisch in die Klammer der Haltevorrichtung 3a eingelegt.
Als Alternative oder des weiteren kann an der Station A manuell
oder automatisch eine Veredelung des Bremsbackens 2a erfolgen,
die oft das Reinigen und Anstreichen des Bremsbackens 2a für ein ästhetisch ansprechendes
Aussehen des Bremsbackens 2a umfaßt, wobei dieser gewöhnlich eine
angestrichene Konstruktion aus Metall ist.
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Im
sechsten Schritt des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs wird
an der Station B eine neue und unverschlissene Bremsbelagschicht mit
neuen Nieten (keine davon gezeigt) manuell oder durch Plazierungsmittel
in einer solchen Weise automatisch auf die Oberfläche des
Bremsbackens 3b aufgelegt, daß die neuen Niete im wesentlichen
in Richtung zu jedem ihrer Nietlöcher 301 in
dem Bremsbacken 3b zeigen.
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Im
siebenten Schritt des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs wird
an der Station C die neue Bremsbelagschicht mit neuen Nieten durch Vernieten
mit den zwei Nietvorrichtungen 30, 30' an dem Bremsbacken 3c angebracht
oder befestigt. Wie oben beschrieben, ist die präzise Positionierung der Niete
durch die positionseinstellbaren Nietpistolen 302 der Nietvorrichtungen 30, 30' und die positionseinstellbare
Haltevorrichtung 2c sichergestellt.
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Die
Aktion der Nietpistolen 302 wird durch jeweilige Hydraulikpumpensysteme
einzeln angetrieben und sowohl bei dem Hämmervorgang, der Bewegung in
Richtung zu den Haltevorrichtungen und von diesen weg und um die
Drehachse herum während des
Entnietens und Annietens durch jeweilige Ausgleichssysteme aufeinander
abgestimmt. Das Drehen der Nietpistolen 302 ist notwendig,
um die sich etwas biegenden Oberflächen der Bremsbacken zu entnieten
und zu vernieten und erfolgt durch zwei (nicht gezeigte) einzelne
Servomotoren. Die Werkzeuge einer Nietvorrichtung werden je nachdem,
ob die Nietvorrichtung entnietet oder aufnietet, bei Bedarf gewechselt.
Falls mehr als zwei Reihen von Nieten/Nietlöchern in dem Bremsbacken vorgesehen sind,
werden die Nietpistolen 302 zum präzisen Annieten oder Entnieten
in den Nietlöchern
um eine von einem vorgegebenen Abstand vorgegebene Strecke zwischen
den Reihen weiter zu der Drehachse hin oder von dieser weg bewegt.
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Im
achten Schritt des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs wird
an der Station D ein aufgearbeiteter Bremsbacken 3d, der
mit einer neuen Bremsbelagschicht und neuen Nieten mit möglicherweise
einem letzten Schliff versehen ist, in einer Weise, wie sie oben
im vierten Schritt des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs beschrieben ist,
mit der Vorrichtung 1 hergestellt.
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Die
zwei Abschnitte des Bremsbacken-Gesamtaufarbeitungsvorgangs lassen
sich unabhängig voneinander
oder nacheinander entweder mit oder ohne Beseitigung des entnieteten
Bremsbackens aus der Vorrichtung 1 ausführen.
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Bei
der vorliegenden Erfindung ist zu erkennen, daß andere mögliche und vorteilhafte Ausführungen
innerhalb des Umfangs der beigefügten
Ansprüche
vorstellbar sind. Beispielsweise kann der sich drehende, kreisförmige Tisch
durch einen Kettentrieb, einen Fördergurt
oder dergleichen als Bewegungsmittel für die Haltevorrichtung ersetzt
sein, die Haltevorrichtung kann mit einer anderen Konstruktion ausgestattet
sein, die Position, die Art und die Anzahl der Nieten können geändert sein,
und die Antriebs- und
Bewegungsmittel können
hydraulisch, pneumatisch, elektrisch oder manuell betätigt sein. Ferner
hat die Wahl der Bezugsziffern keinen Einfluß auf die notwendigen Schritte,
selbst wenn die Schritte fortlaufend sind, was sich insbesondere
auf die Stationen A, B, C und D bezieht.