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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf eine Antriebswelle zur Kraftübertragung,
wobei beide Enden mit Gelenken, wie Gleichlaufuniversalgelenken
verbunden sind.
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Unter
beidendig mit Gelenken verbunden Antriebswellen zur Kraftübertragung
gibt es welche, bei denen die Gelenkverbindungsabschnitte einstückig an
beiden Enden ausgebildet sind und welche über ihre gesamte Länge hohl
ausgebildet sind. Von diesen einstückig ausgebildeten hohlen Antriebswellen
werden häufig solche
benutzt, bei denen ein Gelenkverbindungsabschnitt oder beide Gelenkverbindungsabschnitte
als Keilwellenabschnitte ausgebildet sind, welche in die Gelenke
hineingesteckt werden. So werden beispielsweise Antriebswellen zur
Kraftübertragung
in Fahrzeugen häufig
verwendet, bei welchen die Gelenkverbindungsabschnitte an beiden
Seiten als Keilwellenabschnitte ausgebildet sind, welche in die
Innenringe von Gleichlaufuniversalgelenken hineingesteckt sind.
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Solche
einstückigen,
hohlen Antriebswellen haben den Vorteil, dass es möglich ist,
im Vergleich mit massiv ausgebildeten Wellen, gleichwertige statische
Festigkeiten bei geringerem Gewicht zu erzielen. Als Mittel zum
Härten
dieses Typs von Antriebswellen wird häufig das Induktionshärten ausgehend
von den Außenumfängen und
ein Verformungshärten
durch Vermindern der Durchmesser benutzt. Es ist auch bekannt, den
Zwischenbereich der Welle durch Verformung zu verfestigen und die
Gelenkverbindungsabschnitte an beiden Enden der Welle mittels Induktionshärten zu
verfestigen (
JP-Patentveröffentlichung
2001-208037 ).
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Diese
einstückige,
hohle Antriebswellenbauart, bei welcher wenigstens einer der Gelenkverbindungsabschnitte
ein Keilwellenabschnitt ist, unterscheidet sich von den massiv ausgeführten Antriebswellen
in der Ausgewogenheit zwischen statischer Festigkeit und Ermüdungsfestigkeit.
Das bedeutet, dass eine hohle Welle, deren statische Festigkeit
gleichwertig ist mit der einer massiv ausgebildeten Welle trotz
Gewichtsverminderung, hinsichtlich ihrer Ermüdungsfestigkeit einer massiv
ausgeführten
Welle unterlegen ist.
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Es
kommt zum Auftreten von Ermüdungsrissen,
deren Ausgangspunkte in den ansteigenden Abschnitte der Keilwellenabschnitte
liegen.
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Eine
Aufgabe dieser Erfindung besteht darin, eine einstückige hohle
Antriebswelle mit verbesserter Ausgewogenheit von statischer Festigkeit
und Ermüdungsfestigkeit
zu schaffen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß dieser
Erfindung ist eine Antriebswelle geschaffen, welche Gelenkverbindungsabschnitte
an ihren beiden Enden aufweist und über ihre gesamte Länge hohl
ist, wobei wenigstens einer der Gelenkverbindungsabschnitte als
Keilwellenabschnitt zum Einstecken in ein Gelenk ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Welle von ihrem Außenumfang
her induktionsgehärtet
ist, so, dass die Härte
der Innenoberfläche der
Welle in den Keilwellenabschnitten geringer ist als in anderen Abschnitten.
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Das
bedeutet, dass beim Induktionshärten
von der Außenoberfläche her
als Mittel zum Verfestigen der Welle, derart dass die Härte auf
der Innenoberfläche
der Keilwellenabschnitte geringer ist als die Härte auf der Innenoberfläche der
Welle in anderen Abschnitten, die Zähigkeit und die Restdruckspannung
der Welle in den Keilwellenbereichen, welche dazu neigen, die Ausgangspunkte
für Ermüdungsbruch
zu bilden, zunehmen, so dass die Balance zwischen statischer Festigkeit
und Ermüdungsfestigkeit
verbessert wird.
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Der
Härteunterschied
zwischen der Außenoberfläche und
der Innenoberfläche
der Welle in den Keilwellenabschnitten beträgt vorzugsweise nicht weniger
als Δ HRC
9 Rockwellhärte.
Die untere Grenze Δ HRC des
Härteunterschiedes
wurde anhand der Ergebnisse der nachfolgend beschriebenen Torsions-Ermüdungsprüfung gefunden.
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Das
Verhältnis
aus Härtungstiefe
zu Wandstärke
der Welle in den Keilwellenabschnitten beträgt vorzugsweise nicht weniger
als 0,3 und die Härte
auf der Innenoberfläche
der Welle in den Keilwellenabschnitten beträgt nicht mehr als HRC 43 Rockwellhärte. Die
untere Grenze des Härtungstiefenverhältnisses
von 0,3 und die obere Grenze HRC 43 für die Härte auf der Innenoberfläche der
Welle wurden gleichfalls anhand der Ergebnisse der Torsions-Ermüdungsprüfung gewonnen.
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Durch
Zurücklassen
ungehärteter
Schichten auf der Innenoberfläche
der Welle in den Keilwellenabschnitten ist es möglich, die Zähigkeit
der Welle in den Keilwellenabschnitten zuverlässig zu gewährleisten. Durch sanftes Vertiefen
der Härtungstiefe
in den Keilwellenabschnitten von ihren Spitzen in Richtung auf deren Rumpfenden
ist es möglich, die
Festigkeit der Welle in den Rumpfenden der Keilwellenabschnitte
zu steigern, wo die Belastung aus den Verbindungen groß sind,
und um Beanspruchungskonzentrationen zu verhindern.
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Die
Endposition für
das Härten
auf der Innenoberfläche
der Welle liegt bei jedem der Keilwellenabschnitte vorzugsweise
angrenzend an einen Keilwellenschulterabschnitt, welcher an dem
Rumpfende jedes Keilwellenabschnitts vorgesehen ist.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung unter Bezug auf die Zeichnungen. In dieser zeigt:
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1 einen
teils weggebrochenen Vertikalschnitt durch eine Ausführungsform
der Antriebswelle;
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2 einen
vergrößerten teils
weggebrochenen Vertikalschnitt durch einen Bereich in der Nähe eines Keilwellenabschnittes
in 1;
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3 einen
teils weggebrochenen Vertikalschnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform;
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4 ein
grafisches Schaubild, welches die Relation zwischen dem Härtungstiefenverhältnis γ und der
Anzahl N wiederholter Verdrehungen in einem Ermüdungstest zeigt; und
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5 ein
grafisches Schaubild, welches die Relation zwischen der Härte HRC
der Innenoberfläche und
der Anzahl N wiederholter Verdrehungen in einem Ermüdungstest
zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Anhand
von 1–5 wird
eine Ausführungsform
dieser Erfindung beschrieben. Die Antriebswelle ist für die Kraftübertragung
eines Fahrzeuges vorgesehen. Wie in 1 dargestellt,
umfasst sie eine einstückige
hohle Welle 1, welche über
ihre Gesamtlänge
hohl ausgebildet ist, sowie Keilwellenabschnitte 2 als
Gelenkverbindungsabschnitte, welche an beiden Seiten mit nicht dargestellten
Gleichlaufuniversalgelenken verbunden werden. An der Spitze jedes
Keilwellenabschnittes 2 ist eine Sprengringnut 3 zum
Befestigen des Innenringes eines Gleichlaufuniversalgelenkes vorgesehen
und am Rumpfende dessel ben ist ein Keilwellenschulterabschnitt 4 vorgesehen.
Die Welle besteht aus einem Rohr aus Konstruktions-Kohlenstoffstahl
(STKM) und ist einer Induktionshärtung
von ihrem Außenumfang
her unterworfen worden, um eine Härtungsschicht 5 über ihre
gesamte Länge
auszubilden, mit Ausnahme der Spitzenabschnitte der Keilwellenabschnitte 2.
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Wie
in 2 dargestellt, nimmt nahe der Keilwellenabschnitte 2 die
Härtungsschicht 5 allmählich zu, und
zwar von der Spitze 2a des Keilwellenabschnittes 2 in
Richtung auf das Rumpfende 2b, wobei die Härtungsschicht
kurvenförmig
in Gestalt des Buchstabens S verläuft, derart, dass die Härtungsschicht
die Innenoberfläche
der Welle 1 nahe jedes Keilwellenschulterabschnittes 4 erreicht.
Demzufolge verbleibt in jedem Keilwellenabschnitt 2 eine
ungehärtete
Schicht auf der Innenoberfläche
der Welle 1.
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3 zeigt
ein abgewandeltes Beispiel der Härtungsschicht 5 nahe
der Keilwellenabschnitte 2. In dem abgewandelten Beispiel
nimmt die Härtungsschicht 5 linear
zu von der Spitze 2a des Keilwellenabschnittes 2 und
erreicht die Innenoberfläche
der Welle 1 an einem Punkt nahe dem Keilwellenschulterabschnitt 4.
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Es folgen Beispiele und Vergleichsbeispiele.
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[Beispiele]
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Als
Beispiele wurden Antriebswellen gemäß Welle 1 der in 1 dargestellten
Ausführungsform
mit unterschiedlichen Verhältnissen γ der Härtungstiefe
der Härtungsschicht 5 zu
der Wandstärke
der Welle 1 hergestellt (Beispiele 1 bis 11). Das Härtungstiefenverhältnis γ wurde definiert
durch den Wert der Härtungstiefe am
Rumpfende 2b des Keilwellenabschnittes 2 gemäß 2.
Als Vergleichsbeispiele wurden vergleichbare Antriebswellen hergestellt,
in welchen mit Ausnahme eines Abschnittes, der näher zur Spitze liegt als die Sprengringnut 3,
eine Härtungsschicht über die
gesamte Wandstärke
der Welle 1 ausgebildet ist (Vergleichsbeispiele 1 und
2).
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An
den Antriebswellen der Beispiele und Vergleichsbeispiele wurden
Monodirektions-Torsions-Ermüdungsversuche
durchgeführt,
um die Anzahl N von wiederholten Torsionsbeanspruchungen bis zum
Auftreten von Ermüdungsrissen
zu bestimmen, wobei der Keilwellenabschnitt
2 einer Seite
der Welle in den Innenring eines Gleichlaufuniversalgelenkes hineingesteckt
war. Die Anzahl N wiederholter Torsionsbeanspruchungen beim Ermüdungsversuch
wurde bei 2,0 × 10
6 gestoppt. Tafel 1
Welle | Härtungstiefenverhältnis γ | Härte HRC
der Innenoberfläche | Härtedifferenz Δ HRC | Anzahl
wiederholter Torsionsbeanspruchungen N |
Beispiel
1 | 0,33 | 26 | 26 | 8,0 × 105 |
Beispiel
2 | 0,44 | 20 | 32 | 9,5 × 105 |
Beispiel
3 | 0,54 | 21 | 31 | 1,1 × 106 |
Beispiel
4 | 0,60 | 23 | 29 | > 2 × 106 |
Beispiel
5 | 0,60 | 24 | 28 | 1,2 × 106 |
Beispiel
6 | 0,62 | 28 | 24 | > 2 × 106 |
Beispiel
7 | 0,71 | 30 | 22 | > 2 × 106 |
Beispiel
8 | 0,72 | 31 | 21 | > 2 × 106 |
Beispiel
9 | 0,85 | 34 | 18 | > 2 × 106 |
Beispiel
10 | 0,96 | 37 | 15 | > 2 × 106 |
Beispiel
11 | 1,00 | 43 | 9 | > 2 × 106 |
Vergleichsbeispiel 1 | 1,00 | 53 | 3 | 4,3 × 105 |
Vergleichsbeispiel 2 | 1,00 | 53 | 3 | 5,4 × 105 |
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Die
Ergebnisse der Ermüdungsversuche
sind in Tafel 1 sowie in 4 und 5 dargestellt.
In Tafel 1 sind neben des Härtentiefenverhältnisses γ, der Härte HRC
der Innenoberfläche
der Welle 1 am Rumpfende 2b des Keilwellenabschnittes 2,
wo das Härtungstiefenverhältnis γ definiert
worden ist, auch die Härtedifferenz Δ HRC zwischen
der Innenoberfläche
und der Außenoberfläche angegeben.
In allen Beispielen betrug die Härte
der Innenoberfläche
nicht mehr als HRC 43 und war der Härtungsunterschied zwischen
der Innenoberfläche und
der Außenoberfläche nicht
kleiner als Δ HRC
9. 4 ist ein Schaubild, in welchem die Relation zwischen dem
Härtentiefenverhältnis γ und der
Anzahl von wiederholten Torsionsbeanspruchungen N auf der Grundlage der
in Tafel angegebenen Ergebnisse aufgetragen ist. 5 ist
ein Schaubild, in welchem die Relation zwischen der Härte HRC
der Innenoberfläche
und der Anzahl N wiederholter Torsionsbeanspruchungen aufgetragen
ist.
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Aus
diesen Ergebnissen geht hervor, dass bei den Vergleichsbeispielen,
bei welchen die gesamte Wandstärke
durchgehärtet
war, die Außenwandhärte HRC
56, die Innenwandhärte
HRC 53 und die Anzahl N wiederholter Torsionsbeanspruchungen 5,0 × 105 betrug, wohingegen bei den erfindungsgemäßen Beispielen, bei
welchen die Innenoberflä chenhärte niedriger
als die Außenoberflächenhärte war,
die Anzahl N wiederholter Torsionsbeanspruchungen nicht weniger
als 8,0 × 105 betrug, was heißt, dass die Ermüdungsfestigkeit
beträchtlich
verbessert war.
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Wenngleich
bei den Ausführungsformen
die Gelenkverbindungsabschnitte an beiden Enden als Keilwellenabschnitte
ausgebildet sind, ist die Antriebswelle nach der Erfindung auch
auf eine Ausführungsform
anwendbar, bei welcher der Gelenkverbindungsabschnitt lediglich
an einem Ende als Keilwellenabschnitt ausgebildet ist.
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Wie
vorstehend beschrieben, ist bei der Antriebswelle nach der Erfindung
als Maßnahme
zum Verfestigen einer einstückigen
hohlen Welle ein Induktionshärten
vom Außenumfang
her vorgesehen, so dass die Härte
auf der Innenoberfläche
der Welle in den Keilweilenabschnitten geringer ist als die Härte auf
der Welleninnenoberfläche
in anderen Bereichen, wodurch die Zähigkeit und die Restdruckspannung
der Welle in den Keilwellenabschnitten gesteigert werden, wobei
es die Keilwellenabschnitte sind, welche dazu neigen, den Ausgangspunkt
für Ermüdungsrisse
zu bilden. Ferner wird durch diesen Härteunterschied die Ausgewogenheit zwischen
der statischen Festigkeit und der Dauer- bzw. Ermüdungsfestigkeit
verbessert. Demzufolge ist die erfindungsgemäße Antriebswelle beispielsweise
geeignet für
den Antriebsstrang eines Automobils, für welchen Gewichtsverminderung
gefordert wird.