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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Ankern von Booten und insbesondere
von Segelbooten. Die nachfolgende Beschreibung zeigt eine Vorrichtung zur
Verbesserung der Ankergerätschaft
eines Schiffes vor allem dann, wenn es auf Reede vor Anker liegt.
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Bei
modernen Kleinschiffen (weniger als 24 m) besteht die grundlegende
Ankergerätschaft
im Allgemeinen aus einer Winde (oder Winsch), einer Kette und einer
Ankerrolle (fest oder schwenkbar).
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Diese
Schiffe werden aus modernen Materialien und gemäß moderner Verfahrensweisen
gebaut und werden immer leichter. Aus diesem Grund sind sie sehr
empfindlich gegen Störeinflüsse von
Wind, Strömung
und kabbeliger See, wenn das Schiff auf Reede, am Liegeplatz oder
an einer Ankerboje vor Anker liegt.
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Die
US 5,042,414 beschreibt
eine Ankervorrichtung des gleichen Typs mit einem Anker und einer Kette
zum Verbinden des Ankers mit dem Wasserfahrzeug, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass sie ferner ein schweres Stabilisierungselement aufweist, das,
wenn der Anker auf Grund liegt, in einem untergetauchten Bereich
der Kette fest mit dieser verbunden ist. Bevorzugt ist das Stabilisierungselement
in einem Bereich zwischen der Hälfte
und vier Fünfteln der
Länge der
Kette zwischen dem Anker und dem Wasserfahrzeug, gemessen ab dem
Anker, fest mit der Kette verbunden. Daher weist die Vorrichtung auch
Gleiteinrichtungen auf, die dazu geeignet sind, das Stabilisierungselement
gleitend entlang der Kette zu verschieben, sobald der Anker fallen
gelassen wurde, sowie Halteeinrichtungen, die dazu geeignet sind,
das Element annähernd
in einem gleichen Bereich der Kette zu halten.
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Die
Praktikabilität
und der Wirkungsgrad dieser Vorrichtung sind gering, da das an der
untergetauchten Kette gehaltene Stabilisierungselement nur eine
progressive Dämpfungseinrichtung
mittels Schwerkraft darstellt.
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Der
bedeutsame Unterschied zwischen dieser Vorrichtung und der vorliegend
vorgestellten Vorrichtung liegt darin, dass die Inbetriebhaltung äusserst
einfach und schnell ist und keine Anstrengung seitens der Bedienperson
erfordert. Ebenso verhält es
sich bei der Ausserbetriebnahme der Vorrichtung, wenn das Schiff
seinen Liegeplatz verlassen soll.
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Aufgabe
der Verwendung der vorliegenden Vorrichtung ist es, die Störeinflüsse von
Wind und Strom zu reduzieren, indem diesen so entgegengewirkt wird,
dass das Schiff stabiler und sicherer am Anker liegt, während es
auf Reede vor Anker liegt, und somit den Schwojebereich zu verringern.
Wegen des verringerten Schwojebereichs ist es wiederum möglich, die
untergetauchte Länge
der Kette zu vergrößern und
durch diese Erhöhung
ihres Gewichtes die Störeinflüsse von
Prallstößen zu verringern,
die vom Bug übertragen
werden, wenn dieser sich auf einem Wellenkamm befindet.
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Die
Neuheit der Erfindung besteht darin, auf dem Vorderdeck zwischen
der Winde und dem Bug eine Kettenführungs-/Rollen (Schwenkrollen)-Vorrichtung
anzuordnen, die mobil und um ihre vertikale Achse in einem Winkel
von 85/90° im
Verhältnis
zur Schiffsachse einstellbar ist.
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Die
Anwendung dieser Vorrichtung hat zur unmittelbaren Folge, dass die
Störeinflüsse des Schwojens
begrenzt und dadurch beträchtlich
vermindert werden, indem das Schiff auf Kurs gehalten wird, und
dass es stabiler und weniger empfindlich gegen den Wind und die
Amplitude der Wellen (Kabbelsee) gemacht wird.
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Durch
ihre Einwirkung auf die Ankerlinie begrenzt die Vorrichtung das
Schwojen des Schiffes beträchtlich,
indem es dieses auf Kurs hält.
Die Hauptvorteile dieser Vorrichtung sind:
- – unvergleichliche
Stabilität
auf Reede,
- – Sicherheit
beim Ankern durch Vermeidung der Gefahr von Zusammenstößen mit
benachbarten Schiffen,
- – einfachere
Operationen zum Einschiffen und Landen,
- – keine
Auswirkung auf die Gesamtlänge
des Schiffes.
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Die
Erfindung wird im Nachfolgenden unter Zuhilfenahme von Figuren,
die nur eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung darstellen, ausführlicher
beschrieben; hierbei zeigt:
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1 eine
teilweise geschnittene Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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2 eine
teilweise im Längsschnitt
gehaltene Seitenansicht dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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3 eine
Transparenz-Draufsicht auf die Vorrichtung in der Anfangsposition.
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Die
Vorrichtung setzt sich aus zwei Hauptelementen zusammen:
- A) einer mobilen, verstellbaren Plattform und
- B) einem Drehzapfen.
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Die
mobile verstellbare Plattform 1 besteht aus Edelstahl und
wird mithilfe eines Druck-Blockierknopfes 2 in der gewünschten
Position festgelegt.
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An
dieser Plattform 1 sind befestigt:
- – die Kettenführung/Ankerrolle 3 aus
rostfreiem Metall;
- – die
Vorrichtung zum Drehen der Plattform 1 um die Vertikalachse
des Drehzapfens 4;
- – ein
Lattenrost 5 aus Teakholzlatten mit einer Dicke von 22
mm, der auf der Rückseite
der Plattform 1 befestigt ist.
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Die
Vorrichtung kann – nach
Anpassung ihrer Merkmale entsprechend der Größe der Schiffsmasse – Anker
bis zu 40 kg aufnehmen.
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Der
Drehzapfen besteht aus:
- – einer Welle 4 aus
rostfreiem Metall (Durchmesser 60 mm oder mehr je nach der Schiffsmasse), die
vertikal unter der beweglichen Plattform 1 angeordnet ist,
das Deck 6 durchmisst, und in ihrem unteren Teil über eine
Länge von
90 mm ein Gewinde zum Befestigen der Gesamtanordnung aufweist;
- – einer
unter der mobilen Plattform 1 verschraubten Grundplatte 7 aus
rostfreiem Metall;
- – einem
am äusseren
Teil des Decks 6 befestigten, zylindrischen Sockel 8,
auf dem die Drehplatte 9 (aus Celeron oder einem ähnlichen,
anderen Antifriktionsmaterial; Durchmesser 250 mm) ruht, wodurch
eine Drehung der Plattform 1 entlang eines Sektors von
0° bis 90° im Verhältnis zur Schiffsachse
und deren Festlegung mithilfe des Blockierknopfs 2 in der
gewünschten
Ausrichtung ermöglicht
wird;
- – unter
dem Deck 6 ist die Welle 4 wie auch die gesamte
Vorrichtung durch Schraubenmutter 10 und Gegenmutter 11 gehalten,
wobei eine Anschlussscheibe 12 (Durchmesser 140 mm) unter der
Drehplatte 13 (aus Celeron oder einem ähnlichen anderen Antifriktionsmaterial;
Durchmesser 150 mm) angeordnet ist.
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Diese
Vorrichtung lässt
eine Drehung der Drehwelle 4 und somit der Ankerplattform
zu.
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Beim
Ankern auf Reede ist die Vorrichtung senkrecht zur Schiffsachse
(in einem Winkel von ca. 85°)
angeordnet. Der dadurch entstehende Versatz zur Ausrichtung der
Kette D im Verhältnis
zum Bug bildet ein Dreieck, dessen Spitze der Anker B ist und dessen
Basis die beiden Enden der Vorrichtung sind.
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Auf
diese Weise gehalten, bietet das Schiff einen größeren Widerstand gegen die
vereinten Auswirkungen der Kräfte,
die beim Ankern auf Reede auf ein Schiff einwirken und von denen
es eine Vielzahl gibt, von denen aber drei hauptsächliche
separat zu nennen sind, nämlich:
- – die
Windkraft V,
- – die
Strömungskraft
C,
- – die
Amplitude der Wellen,
so dass das Phänomen des Schwojens stark abgeschwächt wird,
und das Schiff seinen beim Ankern festgelegten Kurs beibehält.
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Zusätzlich kann
der Lattenrost eine Halterung zum Anbringen einer Gangway aufnehmen, welche
es gegebenenfalls ermöglicht,
dass Passagiere voraus von Bord gehen. Diese Vorrichtung ist insbesondere
bei Segelschiffen von Interesse, die keinen Motor besitzen und aus
diesem Grund in Häfen
mit engen Fahrrinnen und schwierigem Zugang schwer zu manövrieren
sind.
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Da
die Brüstung
bzw. Reling am Bug wegen der Anbringung dieser Vorrichtung offen
sein muss, um die Bewegung der Ankerplattform zu ermöglichen, ändert sich
die Gesamtlänge
des derart ausgerüsteten
Schiffes nicht im Vergleich mit einem gleichen Schiff gemäß dem Grundmodell,
das eine herkömmliche
Ankergerätschaft
aufweist. Die Abmessungen werden durch die Anbringung der Vorrichtung
nicht modifiziert und sind weiterhin völlig in Übereinstimmung mit den Hafenbestimmungen.
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Angesichts
der Tatsache, dass moderne Konstruktionen eine Tendenz besitzen,
immer weiter voraus angeordnete Anker zu haben, um eine Berührung des
Ankers mit dem Schiffsbug zu vermeiden, vermindert das Vorliegen
eines übersichtlichen
Vorderstevens ohne überstehende
Gerätschaft
beim Ankern auf Reede ausserdem die Gefahr von Kollisionen oder
des Anstoßens
an anderen Schiffen.