-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Beurteilung der Funktion und
der Bindungsstärke
von Molekülen. Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Beurteilen der Wechselwirkung eines Protein-Ligand-Komplexes
und eines Protein-Protein-Komplexes.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Bei
vielen Anwendungen ist es erwünscht,
die Wechselwirkung zwischen Substanzen in einer Probe zu erfassen.
Beispielsweise ist die Erfassung der Wechselwirkung zwischen einem
Protein und einem Liganden, einem Protein und einem Glykoprotein
oder Proteinen sehr nützlich
für die
Diagnose von Krankheiten, für biotechnologische
Untersuchungen und für
die Entwicklung in der Landwirtschaft und von Pharmazeutika.
-
Es
wurden viele Verfahren zum Erfassen der Wechselwirkung zwischen
Molekülen
entwickelt. Bei der Erfassung der Wechselwirkung zwischen Proteinen
werden SAR-durch-NMR und Affinitäts-NMR
verwendet. Das SAR-durch-NMR-Verfahren ist ein Verfahren, bei dem
die Wechselwirkung zwischen einem Zielprotein, das einer
15N-Isotopenmarkierung unterzogen wurde,
und einem Liganden anhand der Änderung
der chemischen Verschiebung erfasst wird, um die Molekülentwicklung
von Liganden mit einer stärkeren
Wechselwirkung voranzutreiben (beispielsweise Patentdokument 1:
WO 97/18469 , Nicht-Patentdokument
1: Yoshiki Yamaguchi und Kazuo Shimada, "A new approach to a study an novel drug
discovery using nuclear magnetic resonance", Protein, Nucleic acid, Enzyme, 45
(2000) 895). Das Affinitäts-NMR-Verfahren
ist ein Erfassungsverfahren, bei dem die Änderung der Relaxationszeit
eines von der Änderung
der Translationsbewegung erzeugten Signals, wenn ein Ligand mit
einem geringen Molekulargewicht mit einem Zielprotein verbunden
wird, verwendet wird.
-
Die
Wechselwirkungsmessung durch die Kernspinresonanz allein hat einige
Nachteile. Erstens gibt es eine Obergrenze (40 KD oder weniger)
des analysierbaren Molekulargewichts, weil das SAR-durch-NMR-Verfahren
die Struktur eines markierten Proteins analysieren muss. Weil eine
große
Menge des mit einem Isotop markierten Proteins erforderlich ist,
ist die Löslichkeit
des Zielproteins begrenzt, so dass die Arten der messbaren Proteine
beschränkt
werden. Große
Anzahlen isotopenmarkierter Proben sind sehr kostspielig.
-
Weil
das Affinitäts-NMR-Verfahren
keine große
Menge eines isotopenmarkierten Proteins benötigt, ist die Messung zweitens
verhältnismäßig kostengünstig. Es
kann nur die Bindungsstärke
zwischen einem Protein und einem Liganden erfassen. Die Position
eines aktiven Bereichs oder eines Bindungsbereichs und die Struktur
des Zielproteins können
nicht herausgefunden werden. Es ist schwierig, strukturelle Informationen
als Anleitung zum Entwickeln besserer Liganden zu erhalten.
-
Ein
Protein-Protein-(Glykoprotein)-Komplex und ein Riesenprotein werden
gemessen, indem eine selektive Isotopenmarkierung zur Proteinsynthese
unter Verwendung eines Mediums, bei dem eine spezifizierte Aminosäure einer
Isotopenmarkierung unterzogen wurde, mit der Kernspinresonanz kombiniert
wird (siehe Nicht-Patentdokument 2: J. Wigelt, M. Wikstrom, J. Schultz,
M.J.P. van Dongen, Combinational Chemistry & High Throughput Screening, 5 (2002)
623). Nur ein Resonanzsignal von dem Atom an dem spezifizierten
Aminosäurerest
einer Probe, die der selektiven Isotopenmarkierung unterzogen wurde,
wird beobachtet, um es zu ermöglichen,
den Rest des Proteins mit einem hohen Molekulargewicht zu relegieren.
-
Zur
Ausführung
der selektiven Isotopenmarkierung wird ein Medium, in dem eine spezifizierte
Aminosäure
einer Isotopenmarkierung unterzogen wurde, unter Verwendung einer hoch
entwickelten Technik präpariert,
um eine Proteinsynthese auszuführen.
Die Unterschiede in den Erfahrungen und Geschicklichkeiten verschiedener
Probenpräparierer
erhöhen
stark die Probenpräparationskosten.
-
Die
meisten Verfahren aus dem Stand der Technik zum Erfassen der Bindung
zwischen Molekülen
unter Verwendung der Kernspinresonanz vergleichen die Messergebnisse
vor und nach der Bindung von Zielmolekülen. Die Messung des Wechselwirkungsprozesses
ist sehr schwierig.
-
Als
ein experimentelles Mittel zur Änderung
des Zustands des Elektronenspins zur Erfassung eines Resonanzsignals
wird weit verbreitet die ESR verwendet. Bei der ESR wird ein breites
Frequenzband von einigen hundert MHz bis einigen zehn GHz verwendet.
Die Energie, die einem ungepaarten Elektron durch die ESR in der
Frequenzbandbreite verliehen wird, ist erheblich kleiner als die
chemische Bindung, die Wasserstoffbindung und die van-der-Waals-Kraft.
Ihre Eigenschaften werden nicht geändert, indem einer Probe während eines
langen Zeitraums Pulse zugeführt
werden. In dieser Hinsicht kann die ESR ein zerstörungsfreies Messverfahren
sein.
-
Bei
der Ultraviolett-Raman-Spektroskopie, bei der die Reaktion einer
Probe unter Verwendung eines Pulslasers hoher Energie beobachtet
wird, kann eine Denaturierung eines Probenproteins herbeigeführt werden,
wenn die Ausgangsleistung des Pulslasers zu stark ist. Die Anwendung
eines Lasers mit einer Frequenz, die höher ist als jene eines Infrarotstrahls,
kann die Strukturänderung
des Proteins herbeiführen.
Weil die angewendete Energie in der Nähe der Bindungsenergie von
das Protein bildenden Atomen und der Rotationsenergie einer Atomgruppe
ist, kann die Energie dem spezifizierten Abschnitt nicht selektiv
zugeführt
werden. Beim experimentellen Verfahren zum Analysieren der Reaktion
der gesamten Probe auf einfallendes Licht der Raman-Spektroskopie
ist die selektive Beobachtung des spezifizierten Abschnitts schwierig.
-
Bei
der Funktions- und Strukturanalyse von Proteinen nimmt der Bedarf
für das
Abzielen auf Protein mit einem höheren
Molekulargewicht und für
das Analysieren eines Ligand-Protein-Komplexes zu. Es wurde keine
Technik für
das Ändern
und Beobachten des spezifizierten Abschnitts des Proteins vorgestellt.
- [Patentdokument 1] WO 97/18469
- [Nicht-Patentdokument 1] Yoshiki Yamaguchi und Kazuo Shimada, "A new approach to
a study an novel drug discovery using nuclear magnetic resonance", Protein, Nucleic
acid, Enzyme, 45 (2000) 895
- [Nicht-Patentdokument 2] J. Wigelt, M. Wikstrom, J. Schultz,
M.J.P. van Dongen, Combinational Chemistry & High Throughput Screening, 5 (2002)
623
-
In "Mapping of Ligand
Binding Sites an Macromolecules by Means of Spin-Labeled Ligands
and 2D Difference Spectroscopy",
Journal of Magnetic Resonance, Band 80, 1988, S. 197 bis 213, De
Jong u.a. werden zwei Prozeduren zum Verarbeiten von 2D-NMR-Daten
verglichen. Die anliegenden Ansprüche 1 und 8 wurden angesichts
dieses Dokuments in zweiteiliger Form formuliert.
-
In "NMR Spectroscopy
Techniques for Screening and Identifying Ligand Binding to Protein
Receptors", Angewandte
Chemie International Edition, Band 42, Nr. 8, S. 864 bis 890, Meyer
u.a. sind NMR-Spektroskopietechniken zum Analysieren von Bindungsereignissen
von Liganden an Rezeptoren beschrieben.
-
In "Spin Labels as a
Tool to Identify and Characterize Protein-Ligand Interactions by
NMR Spectroscopy",
ChemBio-Chem, Band
3, 2002, S. 167 bis 173, Jahnke ist dargestellt, dass Spinmarkierungen
verwendet werden können,
um die Empfindlichkeit spektroskopischer NMR-Durchmusterungen in
der Arzneimittelforschung zu erhöhen.
-
In "Probing Protein structure
by solvent perturbation of NMR spectra", European Journal of Biochemistry,
Band 227, 1995, S. 78 bis 86, Improta u.a. werden zwei Techniken
zum Prüfen
der Proteinstruktur, nämlich
photochemisch induzierte dynamische Kernpolarisationstechniken und
Techniken auf der Grundlage der Lösungsmittelstörung von
NMR-Spektren, verglichen.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Zur
Erfassung der Bindung eines Zielproteins und eines Liganden und
der Wechselwirkung zwischen Proteinen sind eine Technik zum selektiven
Zuführen
von Energie zu dem spezifizierten Rest, der zur Bindung des Zielproteins
beiträgt,
in einer Mischprobe zur Steuerung des Zustands für die Änderung des Bindungsabschnitts
des Proteins und eine Technik zum Messen des Vorhandenseins oder
Nichtvorhandenseins der Bindung und des Wechselwirkungsprozesses
wichtig.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
und eine Vorrichtung bereitzustellen, wodurch die Wechselwirkung
eines Proteins in einer Mischprobe gesteuert und erfasst werden
kann und der Wechselwirkungsprozess gemessen werden kann. Die Aufgabe
wird durch den in den vorliegenden Ansprüchen definierten Erfindungsgegenstand
gelöst.
Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind eine Einheit, welche für eine Probe
ein gleichförmiges
statisches Magnetfeld bereitstellt, ein Oszillator, der auf die
Probe eine elektromagnetische Welle im THz-Bereich anwendet, sowie
eine Sonde und eine Beobachtungseinheit, welche ein Kernspinresonanzsignal
erfassen können,
angeordnet.
-
Die 1, 2 und 3 zeigen
schematisch die Anordnung der Komponenten einer Kernspinresonanz
(nachstehend als NMR bezeichnet), welche für das Verwirklichen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt sind. Die 1 und 2 sind
Beispiele, in denen Magnete für
ein statisches Magnetfeld 6 zweigeteilt sind und eine Probe 4 und
eine Sondenspule für
die Kernspinresonanz 5 zwischen den Magneten für statische Magnetfelder 6 angeordnet
sind. 3 ist ein Beispiel, in dem die Probe 4 in
einer Bohrung 7 des Magneten 6 angeordnet ist.
In den jeweiligen Darstellungen bezeichnen die Bezugszahl 1 einen
Oszillator für
elektromagnetische THz-Wellen, die Bezugszahl 2 einen Detektor
für elektromagnetische
THz-Wellen, die Bezugszahl 3 ein Probenröhrchen,
die Bezugszahl 4 eine Probe, die Bezugszahl 7 eine
Bohrung des Magneten 6, die Bezugszahl 8 eine
Verlängerungslinie
der Sondenspule für
die Kernspinresonanz 5 und die Bezugszahl 9 eine Führung zum
Einführen
des Probenröhrchens 3.
Der Oszillator 1 für
elektromagnetische THz-Wellen und der Detektor 2 für elektromagnetische
THz-Wellen haben Verlängerungslinien,
welche in der Zeichnung fortgelassen sind. Die Sondenspule für die Kernspinresonanz 5 ist
in den 1 und 2 eine Solenoidspule und in 3 eine
Sattelspule. In den 1 und 3 sind der
Oszillator 1 für
elektromagnetische THz-Wellen und der Detektor 2 für elektromagnetische
THz-Wellen bereitgestellt. In 2 ist nur
der Oszillator 1 für
elektromagnetische THz-Wellen bereitgestellt.
-
In
der Kernspinresonanzvorrichtung wird ein elektrisches Signal zum
THz-Oszillator 1 gesendet, um eine elektromagnetische Welle
auf die Probe 4 anzuwenden, ein Kernspinresonanzsignal
der Probe durch die Sondenspule für die Kernspinresonanz 5 erfasst
und wird die Bindungsenergie in dem Zielprotein beobachtet. Die
Sondenspule für
die Kernspinresonanz 5 kann eine Sendespule einer elektromagnetischen
Welle für
die Kernspinresonanz sein. Die vom THz-Oszillator 1 angewendete
elektromagnetische Welle wird durch die Sondenspule für die Kernspinresonanz 5 und
das Probenröhrchen 3 gesendet,
damit sie die Probe 4 erreicht.
-
Zum
Beobachten der Änderung
des Kernspinresonanzsignals, die durch die elektromagnetische THz-Welle
in der Probe hervorgerufen wird, sind der Bereich maximaler Empfindlichkeit
der Sondenspule 5 für die
Kernspinresonanz und der Bereich, den die elektromagnetische THz-Welle
erreicht, fast gleich. Wenngleich dies in den 1 bis 3 nicht
dargestellt ist, ist der periphere Abschnitt der Sondenspule für die Kernspinresonanz 5 des
Mechanismusteils für
das Halten der Sondenspule für
die Kernspinresonanz 5, des Probenröhrchens 3 und der
Führung 9 mit
einer Schutzkonstruktion versehen. Der Abschnitt, der dem Bereich
der Schutzkonstruktion entspricht, ist mit Fenstern zum Durchlassen
der elektromagnetischen THz-Welle versehen.
-
Die 4A und 4B sind
Diagramme, welche ein Beispiel der Schutzkonstruktion zeigen, wobei 4A eine
Schnittansicht ist und 4B eine perspektivische Ansicht.
ist. Die 4A und 4B sind
Beispiele, bei denen die Sondenspule 5 bei Zimmertemperatur
verwendet wird. Die Bezugszahl 10 bezeichnet einen Abschirmungsteil
der Schutzkonstruktion. Die Bezugszahlen 13 und 13' bezeichnen
Eintritts- und Austrittsfenster für eine elektromagnetische THz-Welle.
Die Bezugszahl 5 bezeichnet eine Sondenspule. Die Bezugszahlen 12 und 12' bezeichnen
Verbindungslöcher
der Führung 9 für das Einführen des
Probenröhrchens 3.
Die Sondenspulen 5 sind in Reihe, parallel oder in Reihe
parallel geschaltet, und sie erstrecken sich durch die Verlängerungsleitungen 8 (1 bis 3),
welche in der Zeichnung fortgelassen sind, nach außen. Die Sondenspule 5 kann
von einem Solenoidtyp sein, wie in der Zeichnung dargestellt ist,
oder sie kann von einem Satteltyp sein, wie in 3 dargestellt
ist. Die Führung 9 für das Einführen des
Probenröhrchens 3 ist
mit den Verbindungslöchern 12 und 12' verbunden.
Das Probenröhrchen 3 wird über die
Führung 9 und
das Verbindungsloch 12 in die Sondenspule 5 eingeführt. Der
Abschirmungsteil 10 ist mit dem Eintrittsfenster 13 und
dem Austrittsfenster 13' für die elektromagnetische
THz-Welle versehen. Wie in den 1 und 3 dargestellt ist,
werden das Eintrittsfenster 13 und das Austrittsfenster 13' bereitgestellt,
wenn der Oszillator 1 für
elektromagnetische THz-Wellen
und der Detektor 2 für
elektromagnetische THz-Wellen bereitgestellt werden. Wie in 2 dargestellt
ist, kann nur das Eintrittsfenster 13 bereitgestellt werden,
wenn nur der Oszillator 1 für elektromagnetische THz-Wellen
bereitgestellt wird.
-
Wenn
die Sondenspule 5 bei Zimmertemperatur verwendet wird,
braucht die Sonde nicht zur Isolation gedichtet zu werden. Wie in
den 4A und 4B dargestellt
ist, können
die Fenster 13 und 13' zum Durchlassen elektromagnetischer
THz-Wellen in einem Teil des Abschirmungsteils 10 geöffnet werden.
In den in den 4A und 4B dargestellten
Beispielen ist das Fenster 13', das die durchgelassene elektromagnetische THz-Welle
beobachten kann, auf der entgegengesetzten Seite des Eintrittsfensters 13 für elektromagnetische THz-Wellen
bereitgestellt, so dass die NMR-Messung
und die THz-Spektroskopie gleichzeitig ausgeführt werden. Wenn es keine spezielle
Bedingung gibt, ist es wünschenswert,
dass die Eintrittsfenster 13 und 13' nur unter Vakuum oder Luft stehen.
-
Wenn
die Sondenspule 5 bei einer sehr niedrigen Temperatur betrieben
wird, liegt das Innere des Abschirmungsteils 10 bei einer
sehr niedrigen Temperatur, wenngleich dies nicht dargestellt ist.
Die Fenster 13 und 13' für das Durchlassen elektromagnetischer
THz-Wellen müssen
zur Isolation geschlossen werden. Die elektromagnetischen THz-Wellen
müssen
durchgelassen werden. In diesem Fall können die in den 4A und 4B dargestellten
Fenster 13 und 13' durch
eine dünne
Siliciumkristallplatte geschlossen werden. Beispielsweise ist es,
wie anhand der Daten verständlich
ist, die in dem Dokument vom American Institute of Physics Handbook,
3. Ausgabe, Herausgeber D.E. Grat' (McGraw-Hill, 1972) beschrieben sind,
optimal, wenn der Siliciumkristall (die dünne Siliciumplatte) die elektromagnetischen
Wellen im THz-Bereich
durchlässt.
-
Der
THz-Bereich ist ein begrenzter Bereich zwischen einer elektromagnetischen
Welle und Licht, und er hat eine Frequenzbandbreite, in der große Beträge von Resonanz
und Absorption von Phononen einer Probe existieren. Wenn eine Probe
in ein gleichförmiges
statisches Magnetfeld eingebracht wird und einen ungepaarten Spin
hat, hat sie ein Energieniveau, das der Orientierung des ungepaarten
Spins durch den Zeeman-Effekt entspricht. Wenn eine elektromagnetische
Welle mit einer Resonanzfrequenz, die der Differenz zwischen Energieniveaus
entspricht, einfällt,
geschieht ein Übergang
zwischen den Niveaus des ungepaarten Spins. In einem hohen Magnetfeld,
in dem die Frequenz den THz-Bereich erreicht, dissipiert die Energie
zum Phononenmodus, der in der Nähe
der Resonanzfrequenz existiert. Die dissipierende Energie durchläuft den Prozess
des Gittersystems, so dass sie zu Wärmeenergie in dem Rest in der
Nähe des
ungepaarten Spins wird. Die Energie wird nur dem spezifizierten
Abschnitt der Probe zugeführt.
-
Wenn
die zugeführte
Energie ausreicht, tritt eine Strukturänderung in dem spezifizierten
Restabschnitt auf. Die Änderung
unterscheidet sich von der Änderung
im isolierenden Elektronensystem, und wenn die Zufuhr der festen
Energie fortgesetzt wird, wird sie zu einer quasistationären Strukturänderung.
Es wird eine Daueranwendung von elektromagnetischen THz-Wellen ausgeführt, um
es zu ermöglichen,
die von der Strukturänderung
abgeleitete Änderung
der chemischen Verschiebung durch NMR-Messung zu beobachten.
-
Der
elektronische Zustand in dem spezifizierten Rest wird durch die
Bindung an den Liganden oder die Dissoziation von dem Liganden geändert. Wenn
der ungepaarte Spin beseitigt oder erzeugt wird, wird die Energiezufuhr
zum spezifizierten Rest beseitigt (oder sie tritt auf). Durch die
Dissipation (oder das Auftreten) der Signaländerung der chemischen Verschiebung
durch NMR-Messung kann die Wechselwirkung erfasst und beobachtet
werden.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Wechselwirkung und die Bindung des spezifizierten Aminorests,
der eine Gruppe mit einer hohen Bindungsaktivität, wie Carbonyl, in der Seitenkette
aufweist, selektiv geändert,
um es zu ermöglichen,
die Bindung des Proteins mit einem hohen Molekulargewicht mit einem Liganden
und die Wechselwirkung zwischen Proteinen durch ein Kernspinresonanzsignal
zu beobachten. Weil ein wellenlängenveränderlicher
THz- Oszillator verwendet
wird, werden eine Resonanzoszillation des gesamten Proteins und
eine Resonanz der spezifizierten Struktur bereitgestellt, um es
zu ermöglichen,
seine Molekularstruktur und chemische Änderung durch Kernspinresonanz
zu beobachten. Die Energie einer angewendeten elektromagnetischen
THz-Welle ist gering und beträgt
0,4 kJ/mol, wenn die Frequenz 1 THz beträgt. Das Problem der Denaturierung
von Protein, das bei einem Experiment in der Art der Raman-Spektroskopie,
bei der Licht oberhalb von Infrarotstrahlen verwendet wird, berücksichtigt
werden muss, kann reduziert werden.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
-
1 ist
ein Diagramm, das schematisch die Anordnung der Komponenten einer
Kernspinresonanzvorrichtung zeigt, die zur Verwirklichung der vorliegenden
Erfindung bevorzugt ist,
-
2 ist
ein Diagramm, das schematisch die Anordnung der Komponenten einer
anderen Kernspinresonanzvorrichtung zeigt, die für das Verwirklichen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt ist,
-
3 ist
ein Diagramm, das schematisch die Anordnung der Komponenten einer
weiteren Kernspinresonanzvorrichtung zeigt, die zur Verwirklichung
der vorliegenden Erfindung bevorzugt ist,
-
4A ist
eine Schnittansicht eines Beispiels einer Schutzkonstruktion, die
im peripheren Abschnitt einer Sondenspule für die Kernspinresonanz bereitgestellt
ist,
-
4B ist
eine perspektivische Ansicht, die 4A entspricht,
-
5 ist
ein Diagramm, das die Strukturformel von Carbonyl in einer Lösung zeigt,
in der ein Proton ionisiert ist,
-
6 ist
ein schematisches Diagramm, das eine Zielproteinprobe zeigt, die
erhalten wird, indem ein Protein, das Asparaginsäure oder Glutaminsäure im aktiven
Zentrum aufweist, einer Isotopenmarkierung von Asparaginsäure oder
Glutaminsäure
unterzogen wird,
-
7 ist
ein Diagramm, das die Prozedur zum Beobachten der Strukturänderung
in dem Protein durch Anwendung einer elektromagnetischen THz-Welle
zeigt,
-
8 ist
ein schematisches Diagramm, in dem die Strukturänderung (Änderungsbetrag des Abstands zwischen
Wasserstoffatomen) in dem Probenprotein anhand des Messergebnisses
durch die in 7 beschriebene Anwendung der
elektromagnetischen THz-Welle geschätzt ist,
-
9 ist
ein schematisches Diagramm, in dem eine Zielproteinprobe dargestellt
ist, die durch Binden eines Probenproteins, das erhalten wurde,
indem das Protein mit Asparaginsäure
oder Glutaminsäure
im aktiven Zentrum der Isotopenmarkierung von Asparaginsäure oder
Glutaminsäure
unterzogen wurde, an den Liganden erhalten wurde,
-
10 ist
ein Diagramm, in dem die Prozedur zum Beobachten der Protein-Ligand-Wechselwirkung dargestellt
ist,
-
11 ist
ein schematisches Diagramm, in dem die Bindungsstärke zwischen
dem Probenprotein und dem Liganden anhand des Messergebnisses durch
die in 10 beschriebene Anwendung der
elektromagnetischen THz-Welle geschätzt wird,
-
12A ist ein Diagramm, in dem eine Energiekurve
eines Protein-Ligand-Komplexes dargestellt ist, um das Verhalten
einer Kurve zwischen der Anwendung einer elektromagnetischen THz-Welle
und dem Änderungsbetrag
der chemischen Verschiebung in 12B zu
erklären,
und
-
12B ist ein Diagramm, in dem die Kurve zwischen
der Anwendung einer elektromagnetischen THz-Welle und dem Änderungsbetrag
der chemischen Verschiebung durch Auftragen des unter verschiedenen
Anwendungen gemessenen Änderungsbetrags
der chemischen Verschiebung dargestellt ist.
-
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
-
Gemäß den bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, die in den 1 bis 4A und 4B beschrieben sind,
wird zum Erfassen der Bindung eines Zielproteins mit einem Liganden
und der Wechselwirkung zwischen Proteinen ein spezifisches Verfahren
verwendet, bei dem dem spezifischen Rest, der zur Bindung des Zielproteins
in einer gemischten Probe beiträgt,
selektiv Energie zugeführt
wird, um den Zustand des bindenden Abschnitts des Proteins zu steuern
und diesen zu ändern,
um das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer Bindung und den
Wechselwirkungsprozess zu messen.
-
Eine
Proteinanalyse durch eine Mehrfachmessung durch Anwenden einer elektromagnetischen THz-Welle
und eine NMR-Messung
wird detailliert beschrieben.
-
Das
Protein, das in der Probe 4 enthalten ist, weist etwa 20
Arten von Aminosäureresten
auf, die durch eine Peptidbindung gebunden sind. Einige der Reste
weisen Carbonyl in dem als Seitenkette bezeichneten Abschnitt auf,
der nicht zur Peptidbindung beiträgt. Abhängig von einer Bedingung der
wässrigen
Lösung
weist das Seitenkettencarbonyl einen Dublettzustand auf, in dem
ein Proton ionisiert ist und ein ungepaarter Spin in der Nähe eines
Sauerstoffatoms bereitgestellt ist. 5 zeigt
die Strukturformel des Carbonyls, in dem ein Proton ionisiert ist.
Wie durch die Pfeile angegeben ist, wird, wenn die gesamte Probe
einem starken gleichmäßigen statischen
Magnetfeld ausgesetzt wird, der ungepaarte Elektronensein des Seitenkettencarbonyls parallel
zum Magnetfeld ausgerichtet.
-
Wenn
der in dem Carbonyl erzeugte ungepaarte Spin einem starken statischen
Magnetfeld ausgesetzt wird, ist die Energie in dem Zustand, in dem
es parallel zum Magnetfeld gerichtet ist, und dem Zustand, in dem es
nicht parallel zum Magnetfeld gerichtet ist, verschieden, und der
Spinzustand wird aufgespalten, wodurch die Entartung aufgehoben
wird. Wenn Energie, die gleich der Energiedifferenz zwischen den
Zuständen
ist, dem ungepaarten Spin zugeführt
wird, tritt ein Übergang
zwischen den beiden Zuständen
auf, und es tritt ein Umklappen des Seins auf. Die Energie in dem
Zustand des Spin- Umklappens
ist hoch. Der Spin-Umklappzustand wird nicht unverändert gehalten.
Die Energie relaxiert durch die Wechselwirkung zwischen dem Elektronensystem
und dem Gittersystem, so dass in den ursprünglichen parallelen Spinzustand
zurückgekehrt
wird. Die Moleküloszillation
und Molekülstrukturänderungen
beeinflussen den Elektronenspinzustand erheblich. Die Zustandsrelaxation
wird durch die Temperatur der Probe beeinflusst.
-
Eine
Energiebewegung von dem spezifizierten Bereich des Proteins wird
durch Beobachtung der Anti-Stokes-Raman-Linie unter Verwendung eines
Pikosekunden-Pulslaserstrahls über
die Zeit verifiziert. Wenn Kohlenmonoxid von Myoglobin photodissoziiert
wird, wird nach Y. Mizutani und T. Kitagawa, Science 278 (1997)
443 Häm
für einen
Moment heiß und
kühlt bei
einer Zeitkonstanten von 1,9 Pikosekunden. Es scheint, dass zusammen
damit die Strukturänderung
des Proteins in bis zu 100 Pikosekunden auftritt.
-
Die
dem spezifizierten Abschnitt des Proteins zugeführte Energie wird auf das nahe
gelegene Atom überführt, so
dass damit eine Strukturänderung
auftritt. In dem Fall, in dem die dem spezifizierten Elektronensein
zugeführte
Energie oberhalb der Aktivierungsenergie der Bindung liegt, kann
die Ligand-Protein-Bindung oder
die Protein-Protein-Bindung geändert
werden.
-
Bei
der Protein-Ligand-Bindung oder der Protein-Protein-Bindung ist der Bereich,
der sich auf die Bindung bezieht, häufig ein Rest, in dem die Seitenkette
oxidativ oder basisch ist. Ein spezifisches Beispiel wird anhand
Protease des HIV-1-Virus
gegeben. Das Protein hat eine Funktion, Protease selbst, reverse
Transcriptase und Integrarze von Vorläufer-Körperprotein
des HIV-1-Virus zu erzeugen. Der Abschnitt, der eine Proteaserevitalisierung
aufweist, ist als Asparaginsäure
an der 25. Position des Proteins bekannt. Es ist bekannt, dass die
Asparaginsäure
Carbonyl in der Seitenkette aufweist und dass das Carbonyl einen.
ungepaarten Spin hat und durch eine Wasserstoffbindung an ein Molekül eines
Obstruktionsmedikaments gebunden ist.
-
Das
statische Magnetfeld der Kernspinresonanz wurde in den letzten Jahren
erhöht,
um die Auflösung zu
verbessern. Ein Magnetfeld, das einer Resonanzfrequenz von etwa
1 GHz eines Protons entspricht, beträgt etwa 21 T (Tesla). Die Resonanzfrequenz
einer gepulsten elektromagnetischen Welle, die für das Umklappen eines ungepaarten
Elektronenspins erforderlich ist, wird durch Gleichung (1) bestimmt,
welche. das Energieniveau der Zeman-Aufspaltung zeigt.
wobei g der g-Wert eines
Elektrons ist, β das
Bohrsche Magneton ist (9,274 × 10
–24 JT
–1)
und H die externe Magnetfeldstärke
ist. Beispielsweise beträgt
die Resonanzfrequenz des ungepaarten Seins, die einer externen Magnetfeldstärke von
21 T entspricht, etwa 500 GHz, welche nahe dem THz-Bereich liegt.
-
500
GHz entsprechen 1,09 cal/mol. Wenn die elektromagnetische Welle
auf den in dem Carbonyl erzeugten ungepaarten Spin angewendet wird,
geht der ungepaarte Spin in Resonanz. Die Energie der elektromagnetischen
Welle wird in der Nähe
des ungepaarten Seins relaxiert. Eine Energie von etwa 20 K wird
dem Restabschnitt zugeführt,
welche etwa 1/100 der van-der-Waals-Kraft in der wässrigen
Lösung
entspricht. Die durch eine Anwendung bereitgestellte Energie ist
schwach und beträgt
etwa 1/100 der van-der-Waals-Kraft. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr
niedrig, dass das Problem der Proteindenaturierung auftritt, das
bei der Spektroskopietechnik durch die Verwendung elektromagnetischer
Wellen mit einer Wellenlänge
unterhalb Infrarotstrahlen, beispielsweise bei der Raman-Spektroskopie,
die weit verbreitet für
die Struktur- und Funktionsanalyse verwendet wurde, auftritt.
-
Wenn
eine elektromagnetische Welle im THz-Bereich, entsprechend der Resonanzfrequenz
des ungepaarten Elektronen spins beim statischen Magnetfeld durch
eine Kombination verschiedener Pulse auf ein Zielprotein angewendet
wird, geschieht eine eindeutige Absorption durch magnetische Resonanz
des ungepaarten Elektronenspinabschnitts, so dass eine Energiezufuhr
zu dem spezifizierten Rest mit dem ungepaarten Elektronensein ermöglicht wird.
Die Energie relaxiert in mehreren Pikosekunden, so dass es möglich wird, die
Bindungs- und Dissoziationsreaktion in dem spezifizierten Restabschnitt
zu fördern,
ohne das Protein zu denaturieren.
-
(Ausführungsform
1)
-
Das
Anwenden einer elektromagnetischen Welle wird mit der Kernspinresonanzmessung
kombiniert, um es zu ermöglichen,
die Zustandsänderung
verschiedener Proben zu beobachten. Die Zustandsänderung umfasst nicht nur eine Änderung,
die in dem Gesamtprotein hervorgerufen wird, sondern auch eine selektive Änderung,
die sich auf den spezifizierten Rest konzentriert. Die Beobachtung
der Änderung
in einer Proteinstruktur, die durch Anwenden einer elektromagnetischen
Welle hervorgerufen wird, wird nachstehend detailliert beschrieben.
-
6 zeigt
eine Zielproteinprobe 103, die erhalten wurde, indem das
Protein 101, das Asparaginsäure oder Glutaminsäure im aktiven
Zentrum aufweist, einer Isotopenmarkierung 102 von Asparaginsäure oder
Glutaminsäure
unterzogen wurde.
-
Es
wird die Bindung zu beobachtender Kernspins bestimmt. Wenn die Änderung
der chemischen Verschiebung eines HN-Atoms und eines N-Atoms verglichen
wird, wird das 1H-15N-HMQC-Spektrum verwendet. Wenn
die Stärke
der Wechselwirkung zwischen Wasserstoffatomen untersucht wird (d.h.
der Abstand zwischen Atomen), wird das NOESY-Spektrum verwendet.
-
7 zeigt
die Prozedur zum Beobachten der Strukturänderung in dem Protein durch
Anwendung einer elektromagnetischen THz-Welle.
- (1)
Zuerst wird die Probe 4, welche die Proteinprobe 103 enthält, präpariert.
- (2) Als nächstes
wird eine NMR-Messung in dem Zustand ausgeführt, in dem keine elektromagnetische THz-Welle
auf die Probe 4 angewendet wird, um ein NMR-Spektrum zu
erhalten (Messung 1). Bei der Messung 1 wird das die Probe 4,
die die Proteinprobe 103 enthält, aufnehmende Probenröhrchen 3 in
die Sondenspule für
die Kernspinresonanz 5 eingeführt, um die NMR-Messung entsprechend
der normalen NMR-Messprozedur auszuführen. Das Messergebnis wird
verarbeitet (Datenverarbeitung 1), um ein Messergebnis 124-1 zu
erhalten, bei dem die horizontale Achse die chemische Verschiebung
(F1) angibt und die vertikale Achse die chemische Verschiebung (F2)
angibt. Das Messergebnis 124-1 ist ein Spektrum, das auf
der Struktur der Proteinprobe beruht, wenn die in 6 dargestellte
Probe nicht einer elektromagnetischen THz-Welle ausgesetzt ist.
Hier ist ein Peak 120 der Peak des aktiven Zentrums der
Asparaginsäure
oder der Glutaminsäure.
- (3) Während
die elektromagnetische THz-Welle auf die Probe 4 angewendet
wird, wird die NMR-Messung ausgeführt, um ein NMR-Spektrum zu
erhalten (Messung 2). Wie anhand des Vergleichs mit der
in der oberen Stufe dargestellten Messung 1 verständlich ist,
fällt eine
elektromagnetische THz-Welle 110, zusätzlich zur normalen NMR-Messprozedur
zur Ausführung
der NMR-Messung, auf das in die Sondenspule für die Kernspinresonanz 5 eingeführte Probenröhrchen 3.
Wenn die elektromagnetische THz-Welle 110 einfällt, geschieht
die Strukturänderung
der Probe in einigen hundert Pikosekunden. Die Zeit vom Einfall
der elektromagnetischen THz-Welle bis zum Wechsel der Probe ist
ausreichend kürzer
als die Zeit einer Messung der Kernspinresonanz. Eine Kombination
des Anwendens einer elektromagnetischen THz-Welle und des Zulassens
einer Relaxationszeit von einigen hundert Pikosekunden erfolgt einmal
oder mehrere Male, um währenddessen
oder danach einen NMR-Puls anzuwenden. Eine Reihe solcher Messungen
wird mehrere Male summiert, um ein ausreichendes Kernspinresonanzsignal
zu beobachten.
-
Das
Messergebnis wird verarbeitet (Datenverarbeitung 2), um ein Messergebnis 124-2 zu
erhalten, bei dem die horizontale Achse die chemische Verschiebung
(F1) angibt und die vertikale Achse die chemische Verschiebung (F2)
angibt. Das Messergebnis 124-2 ist ein Spektrum auf der
Grundlage der Struktur der Proteinprobe, wenn auf die in 6 dargestellte
Probe eine elektromagnetische THz-Welle angewendet wird. Hier ist
ein Peak 121 ein Peak des aktiven Zentrums von Asparaginsäure oder
Glutaminsäure
beim Anwenden einer elektromagnetischen THz-Welle. Das Spektrum
von dem Atom in der Nähe
einer Gruppenresonanz, welche die elektromagnetische THz-Welle absorbiert,
wird entsprechend dem Betrag der Absorption der elektromagnetischen
THz-Welle geändert.
-
Wenn
die Atomspezies für
das Beobachten der Änderung
der Proteinprobe und der Bindungsbeziehung von Kernspins verschieden
sind, ist der verwendete NMR-Puls verschieden. Es wird die mit dem NMR-Puls
kombinierte elektromagnetische THz-Welle verwendet. Entsprechend dem verwendeten
NMR-Puls gibt es (i) den Fall, in dem eine elektromagnetische THz-Welle
angewendet wird, um eine NMR-Pulssequenz zu bewirken, (ii) den Fall,
in dem die elektromagnetische THz-Welle zwischen den NMR-Pulsen
eingefügt
wird, (iii) den Fall, in dem die elektromagnetische THz-Welle mit
dem NMR-Puls angewendet wird, (iv) den Fall, in dem die elektromagnetische
THz-Welle angewendet wird, während
das FID (freie induzierte Abfallssignal) nach dem Einfallen des
NMR-Pulses erfasst wird, (v) den Fall, in dem die elektromagnetische
THz-Welle kontinuierlich angewendet wird, während die NMR-Pulssequenz ausgeführt wird,
und (vi) den Fall, in dem die vorstehend erwähnten (i) bis (v) kombiniert
werden.
- (4) Die Spektren 124-1 und 124-2,
wie NOESY, die bei den Datenverarbeitungen 1 und 2 erhalten wurden, werden
verglichen, um die Änderung
zwischen den Peaks 120 und 121 zu bestimmen, die
vor und nach dem Anwenden der elektromagnetischen THz-Welle erhalten
werden. Die Änderung erscheint
nicht nur in der Änderung
des Betrags ΔC
der chemischen Verschiebung, sondern auch in der Änderung ΔS des Betrags
der Peak-Stärke
(der Anzahl der Konturlinien am Peak). Anhand dieser Änderung
wird der Betrag der Änderung
des Abstands zwischen Wasserstoffatomen geschätzt.
-
8 ist
ein schematisches Diagramm, worin die Strukturänderung (der Betrag der Änderung
des Abstands zwischen Wasserstoffatomen) des Probenproteins gegenüber dem
Messergebnis, das durch Anwenden der elektromagnetischen THz-Welle erhalten wurde,
wie in 7 beschrieben wurde, geschätzt ist. Es wird geschätzt, dass
sich der Abstand zwischen Wasserstoffatomen der Isotopenmarkierung 102 des
Probenproteins so ändert,
wie durch den Pfeil des in der oberen Stufe dargestellten Messergebnisses
angegeben ist. Der Betrag entspricht ΔC und ΔS. Es wurde herausgefunden,
dass Informationen über
die Strukturänderung in
der Nähe
des aktiven Zentrums der Proteinprobe, die durch das Anwenden von
THz-Strahlen hervorgerufen wird, durch das Verfahren zur mehrfachen
Spektroskopieanalyse gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten werden können.
Die Informationen werden mit Informationen über Wasserstoff kombiniert,
von dem bekannt ist, dass seine Relegation es ermöglicht,
die Strukturänderung
und die Änderung
der chemischen Eigenschaften in der Art des elektrostatischen Potentials
zu analysieren.
-
(Ausführungsform
2)
-
Nachstehend
wird ein Beobachtungsbeispiel der Protein-Ligand-Wechselwirkung unter Verwendung einer
angewendeten elektromagnetischen THz-Welle detailliert beschrieben.
-
9 zeigt
eine Zielproteinprobe 105, die durch Binden eines Probenproteins,
das erhalten wurde, indem das Protein 101 mit Asparaginsäure oder
Glutaminsäure
im aktiven Zentrum der Isotopenmarkierung 102 von Asparaginsäure oder
Glutaminsäure
unterzogen wurde, an den Liganden 104 erhalten wurde. Auf
diese Weise wird eine Probenpräparation ausgeführt, um
eine selektive Isotopenmarkierung für das Probenprotein auszuführen und
den Liganden 104 daran zu binden.
-
10 zeigt
die Prozedur zum Beobachten der Protein-Ligand-Wechselwirkung.
- (1) Eine NMR-Messung wird an der Probe 103 des Zielproteins
ausgeführt,
um das Spektrum 124-1 in der Art des 1H-15N-HMQC
zu erhalten. Die Messung gleicht der in Ausführungsform 2 beschriebenen
Messung 1. Das Spektrum ist ein Spektrum in dem Zustand, in dem
das Zielprotein 103 nicht bindet, und es dient als Referenz
für die
folgende Analyse. Insbesondere ist der Peak 120 der Asparaginsäure oder
der Glutaminsäure
des aktiven Zentrums ein wichtiger Wert.
- (2) Wie anhand 9 beschrieben wurde, wird eine
NMR-Messung (Messung
3) der die Zielproteinprobe 105, die durch Binden des Zielproteins 101 an
den Liganden 104 erhalten wurde, enthaltenden Probe 4 ausgeführt. Die
Messprozedur gleicht jener von Messung 1. Das Messergebnis wird
verarbeitet (Datenverarbeitung 3), um ein Messergebnis 124-3 zu
erhalten, bei dem die horizontale Achse die chemische Verschiebung
(F1) angibt und die vertikale Achse die chemische Verschiebung (F2)
angibt. Ein Peak 124 des aktiven Zentrums von Asparaginsäure oder
Glutaminsäure
wird in dem Spektrum 124-3, wie 1H-15N-HMQC, beobachtet. Der Peak ist gegenüber dem
Peak 120 von Messung 1 geändert. Die Änderung des Peakwerts tritt
auf, weil der Ligand 104 und das Zielprotein 101 einen
Bindungszustand eingehen.
- (3) Es wird eine NMR-Messung (Messung 4) der durch Binden des
Zielproteins 101 an den Liganden 104 erhaltenen
Probe 4 ausgeführt.
Bei der Messung 4 erfolgt das Anwenden der elektromagnetischen THz-Welle 110 auf
den ungepaarten Elektronensein des Carbonyls der Asparaginsäure oder
Glutaminsäure
mehrere Male, um Energie zuzuführen,
die sich auf die Asparaginsäure
oder die Glutaminsäure
des Bindungsbereichs konzentriert. Die Strukturänderung infolge der elektromagnetischen
THz-Welle 110 geschieht in einigen hundert Pikosekunden.
Die Zeit vom Einfall der elektromagnetischen THz-Welle bis zum Wechsel
der Probe ist ausreichend kürzer
als die Zeit einer Messung der Kernspinresonanz. Eine Kombination
des Anwendens einer elektromagnetischen THz-Welle und des Zulassens
einer Relaxationszeit von einigen hundert Pikosekunden erfolgt einmal
oder mehrere Male, um währenddessen
oder danach einen NMR-Puls anzuwenden. Eine Reihe solcher Messungen
wird mehrere Male summiert, um ein ausreichendes NMR-Signal zu beobachten.
Das Messergebnis wird verarbeitet (Datenverarbeitung 4), um ein
Messergebnis 124-4 zu erhalten, bei dem die horizontale
Achse die chemische Verschiebung (F1) angibt und die vertikale Achse
die chemische Verschiebung (F2) angibt. Das Messergebnis 124-4 ist
ein Spektrum, das auf der Struktur der Proteinprobe beruht, wenn
die in 9 dargestellte Probe einer elektromagnetischen THz-Welle
ausgesetzt ist. Hier ist der Peak 125 der Peak des aktiven
Zentrums der Asparaginsäure
oder Glutaminsäure,
worauf die elektromagnetische THz-Welle angewendet wurde.
-
Entsprechend
dem für
die Messung verwendeten NMR-Puls wurde vorstehend eine Kombination
einer angewendeten elektromagnetischen THz-Welle und eines NMR-Pulses
beschrieben.
-
Die
durch die elektromagnetische THz-Welle 110 bereitgestellte
Energie wird von dem ungepaarten Spin dem Asparaginsäurerest
oder Glutaminsäurerest
zugeführt.
Die Energie kann gesteuert werden, indem die Pulsbreite der elektromagnetischen
THz-Welle und die Anzahl der Pulse geändert werden. Wenn die angewendete
Energie klein ist, ist die dem Bindungsabschnitt mit dem Liganden
zugeführte
Energie kleiner als die Aktivierungsenergie. Die Bindung mit dem
Liganden wird nicht dissoziiert, und es geschieht keine Änderung
des NMR-Spektrums. Die Anzahl der Pulse und die Pulsbreite werden
gesteuert, um die der Probe zugeführte Energie zu erhöhen. In
dem Zustand, in dem die der Aktivierungsenergie der Bindung entsprechende Energie
dem Bindungsbereich zugeführt
werden kann, beginnt die Änderung
in dem NMR-Spektrum an dem Peak 125 zu erscheinen.
-
Der
Peak 120 im Bindungsbereich in der Probe 103 des
Zielproteins als eine bei der Messung 1 erhaltene Referenz wird
mit dem Peak 125 verglichen, der erhalten wird, indem zugelassen
wird, dass die elektromagnetische THz-Welle 110 auf die
Probe 105 fällt,
die den Liganden an derselben Koordinate aufweist. Es wird der durch
Anwenden der elektromagnetischen THz-Welle bei der in 9 dargestellten
Probe hervorgerufene Änderungsbetrag ΔC der chemischen
Verschiebung erhalten.
-
11 ist
ein schematisches Diagramm, in dem die Bindungsstärke zwischen
dem Probenprotein und dem Liganden anhand des Messergebnisses durch
die in 10 beschriebene Anwendung der
elektromagnetischen THz-Welle geschätzt wird. Zum Schätzen der
Bindungsstärke
wird die Anwendung der elektromagnetischen THz-Welle, die notwendig
ist, um das Probenprotein und den Liganden vom Bindungszustand zu dem
Zustand, der für
das Auftrennen der Bindung (Dissoziation). ausreicht, zu ändern, bestimmt.
In dem Zustand, in dem die Anwendung nicht ausreicht und die Bindung
nicht aufgetrennt werden kann, gleicht der Peak 125 in 10 fast
dem Peak 124. In dem Zustand, in dem die Anwendung erhöht wird,
um die Bindung aufzutrennen, liegt der Peak 125 in der
Nähe des
Peaks 120. Der Änderungsbetrag ΔC der chemischen
Verschiebung steht in engem Zusammenhang mit der Bindungsstärke zwischen
dem Bindungsbereich und dem Liganden.
-
Wenn
insbesondere der unter verschiedenen Anwendungen gemessene Änderungsbetrag ΔC der chemischen
Verschiebung aufgetragen wird, wird eine in 12B dargestellte
Kurve 133 für
die Anwendung einer elektromagnetischen THz-Welle und den Änderungsbetrag
der chemischen Verschiebung erhalten. 12A zeigt
eine Energiekurve 131 des Protein-Ligand-Komplexes zum Erklären des
Verhaltens der Kurve 133. Wenn die Anwendung der elektromagnetischen
THz-Welle kleiner als die Dissoziationsenergie (Ed) 132 des
Liganden ist, kann der Ligand nicht von dem Protein dissoziiert
werden. Der Änderungsbetrag
der chemischen Verschiebung ist klein oder unverändert. Wenn die Anwendung der
elektromagnetischen THz-Welle
erhöht
wird, um eine ausreichende Energie bereitzustellen, die größer als
die Dissoziationsenergie 132 ist, wird der Ligand 104 von
dem Zielprotein 101 entfernt, wodurch der Änderungsbetrag
der chemischen Verschiebung vergrößert wird. Die Anwendung der
elektromagnetischen THz-Welle, wenn die chemische Verschiebung vergrößert wird,
entspricht der Dissoziationsenergie 132 des Liganden.
-
Die
Messung des Änderungsbetrags
der chemischen Verschiebung wird für verschiedene Liganden ausgeführt. Es
kann der Betrag der Dissoziationsenergie in Bezug auf die Liganden
beurteilt werden.
-
Unter
Berücksichtigung
des Rests des aktiven Zentrums wird die Energie dem Rest des aktiven
Zentrums durch Anwenden einer elektromagnetischen Welle unter einem
Magnetfeld zur Änderung
der Wechselwirkung, der Bindung im aktiven Zentrum der Molekülstruktur
zur Messung durch Kernspinresonanz selektiv zugeführt. Die
Bindungsstärke
und die Strukturänderung
im aktiven Zentrum können
beobachtet werden.
-
Vor
der Messung der Proteinprobe durch Mehrfachspektroskopiemessung
muss eine Vorverarbeitung ausgeführt
werden, welche die Frequenz der angewendeten elektromagnetischen
THz-Welle spezifiziert. Die Frequenz der elektromagnetischen THz-Welle
ist veränderlich.
Der Detektor 2 für
elektromagnetische THz-Wellen wird verwendet, um die angewendete
Frequenz zu bestimmen, während
der Betrag der Transmission der elektromagnetischen THz-Welle gemessen
wird. Die Frequenz der in einem Magnetfeld absorbierten elektromagnetischen
Welle kann für
ein unbekanntes Probenprotein festgelegt werden. Die Vorverarbeitung wird
folgendermaßen
fortgesetzt:
- (1) In dem Zustand, in dem kein
Magnetfeld existiert, wird ein Absorptionsspektrum der Proteinprobe
für eine
elektromagnetische THz-Welle gemessen. Es ist wünschenswert, dass eine Probe
verwendet wird, die einer Probe gleichwertig ist, welche bei der
Mehrfachspektroskopie verwendet wird, oder dass dasselbe Probenröhrchen verwendet
wird.
- (2) Die Vorrichtung zur Mehrfachspektroskopieanalyse gemäß der vorliegenden
Erfindung wird verwendet, um ein Absorptionsspektrum im Zustand
des Anlegens eines Magnetfelds zu messen. Zu dieser Zeit wird keine
NMR-Messung ausgeführt.
- (3) Die Absorptionsspektren von (1) und (2) werden verglichen.
Die Frequenz des Spektrums, die bei der Messung von (2) auftritt,
ist eine festzulegende Frequenz.
-
Wie
vorstehend beschrieben wurde, ist die NMR-Messvorrichtung mit einem offenen Raum
und einer Sondenkonstruktion, welche das Einfallen der elektromagnetischen
THz-Welle ermöglichen
kann, versehen. Es wurde herausgefunden, dass die selektive Beobachtung
des spezifizierten Bereichs durch Mehrfachspektroskopiemessung unter
Verwendung der elektromagnetischen THz-Welle wirksam ist, um die
Protein-Ligand-Bindung und die Protein-Protein-Wechselwirkung zu
beobachten.
-
Hier
werden folgende Bezugszahlen verwendet:
1...Oszillator
für elektromagnetische
THz-Wellen, 2...Detektor für elektromagnetische THz-Wellen, 3...Probenröhrchen, 4...Probe, 5...Sondenspule
für die
Kernspinresonanz, 6...Magnet für das statische Magnetfeld, 7...Bohrung
des Magneten, 8...Verlängerungslinie
der Sondenspule für
die Kernspinresonanz, 9...Führung zum Einführen des
Probenröhrchens, 10...Abschirmungsteil, 12, 12'...Verbindungsloch
der Führung
für das Einführen des
Probenröhrchens, 13, 13'...Eintrittsfenster
für die
elektromagnetische THz-Welle, 14...in dem Rest erzeugter
ungepaarter Spin, 101...Zielprotein, 102...Asparaginsäure und
Glutaminsäure,
welche einer Isotopenmarkierung unterzogen wurden, 103...Probe
des Zielproteins, 104...Ligand, 105...Probe mit
dem Zielprotein und dem Liganden, 110...elektromagnetische
THz-Welle, 120...für
die Probe des Zielproteins beobachtetes Peak-Signal des Bindungsbereichs, 121...durch
Einfallenlassen der elektromagnetischen THz-Welle auf die Probe
des Zielproteins beobachtetes Peak-Signal des Bindungsbereichs, 124...für die durch
Kombinieren des Zielproteins mit einem Liganden erhaltene Probe
beobachtetes Peak-Signal des Bindungsbereichs, 125...für die durch
Kombinieren des Zielproteins mit dem Liganden erhaltene Probe durch
Einfallenlassen der elektromagnetischen THz-Welle beobachtetes Peak-Signal des Bindungsbereichs, 131...Energiekurve
des Protein-Ligand-Komplexes, 132...
Dissoziationsenergie zwischen Ligand und Protein und 133...Kurve
für die Beziehung
zwischen dem Anwenden der elektromagnetischen THz-Welle und dem Änderungsbetrag
der chemischen Verschiebung.