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Die
Erfindung betrifft allgemein einen statischen Schreib-Lese-Speicher
(SRAM) und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Nachweisen
schwacher SRAM-Zellen.
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Ein
statischer RAM ist ein Speicherchip, der zum Halten seines Inhalts
eine Stromversorgung benötigt, d.h.,
er behält
Daten-Bits in seinem Speicher solange ihm Leistung zugeführt wird.
Er wird von einer Flip-Flop-Schaltung gebildet, die basierend darauf,
welcher der beiden Auswahltransistoren aktiviert ist, einen Strom
durch eine oder die andere Seite fließen lässt. Abweichend von einem dynamischen
RAM (DRAM) erfordert ein statischer RAM keine Auffrischschaltungen
zum periodischen Auffrischen der Zellen. Ein SRAM stellt ebenso
einen schnelleren Zugriff zu den Daten bereit als ein DRAM. Jedoch
benötigen
sie mehr Platz, verbrauchen mehr Leistung und neigen dazu, teurer
zu sein. SRAM wird gewöhnlich
zum Beispiel für
einen Cachespeicher eines Computers und als Teil des Schreib-Lese-Speicher-Digital/Analog-Wandlers
einer Videokarte benutzt.
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1 der
Zeichnungen veranschaulicht eine gewöhnlich benutzte sechs-Transistor-(6T)-SRAM-Zelle. Ein
erster, einen P-Kanal-Transistor 102 und einen N-Kanal-Transistor 104 umfassender
Inverter 100 und ein zweiter, einen P-Kanal-Transistor 202 und einen
N-Kanal-Transistor 204 umfassender Inverter 200 sind
auf bekannte Art verbunden, um ein Latch zu bilden. Ein erster N-Kanal-Auswahltransistor 106 koppelt
das Latch mit einer ersten Bitleitung BLB, und ein zweiter N-Kanal-Auswahltransitor
(108) koppelt das Latch mit einer zweiten Bitleitung BL.
Die Steuerelektroden der N-Kanal-Auswahltransistoren 106, 108 sind
mit einer Wortleitung WL gekoppelt.
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Die
oben beschriebene sechs-Transistor-(6T)-CMOS-SRAM-Zelle bietet viele
Vorteile gegenüber
der herkömmlichen
vier-Transistor-(4T)-SRAM-Zelle für Mikroprozessor- oder Mikrocontroller-Designs
einschließlich
des Potentials zum perfekten Behalten von Daten wegen ihrer aktiven
Hochzieh(Pull-up)-PMOS- Transistoren.
Dieses Potential zum perfekten Behalten von Daten ist jedoch zuvor
nicht realisiert worden, weil einige Leerlaufdefekte, häufig schwache
Defekte genannt, als Haltefehler verursachend bekannt sind. Diese
typischerweise von Faktoren wie Widerstandsdefekten, übermäßigen Prozess-Verschiebungen,
einer Transistor-Fehlanpassung, ohmschen Spannungsabfällen etc.
verursachte Art von Defekt kann unvorhersehbare Datenhalte-Fehler
verursachen, die Prozess-, temperatur- und zeitabhängig sind.
Haltefehler treten als solche zufällig auf, weil Zellen nicht
vollständig
geschädigt
sind und ein Haltefehler (gekennzeichnet durch ein Zustandskippen)
lediglich unter gewissen Betriebsbedingungen wie einer elektrischen
Störung
(z.B. Stromversorgungs-Rauschen), Lese/Schreib-Zellenstörung etc.
während
eines normalen Betriebs des SRAMs ausgelöst wird. Als ein Ergebnis können die
herkömmliche
Haltenachweis-Technik
des Hochtemperaturausheizens und der Testalgorithmen wie N-March
diese Art von Fehler nicht nachweisen.
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Für den Zweck
des Folgenden können
wir schwache Zellen als solche Zellen definieren, deren statische
Rauschspanne (SNM) nahe bei Null liegt und somit können solche
Zellen ihren Zustand unbeabsichtigt kippen. SNM ist ein Maß der Toleranz
von logischen Schaltkreisen gegenüber Rauschen in jedem der Zustände, d.h.
um wie viel die Eingangsspannung ohne Störung des vorhandenen logischen
Zustands geändert
werden kann. Mit anderen Worten stellt die SNM ein Maß der Zellen-Robustheit
dar. Bezugnehmend auf 2 der Zeichnungen ist eine Transferfunktion
einer Speicher-Zelle mit hervorgehobenen Spannen statischen Rauschens
veranschaulicht. Die SNM ist definiert als der Schenkel des maximalen
Quadrates, das zwischen der Transfercharakteristik der zwei Zellen-Inverter
eingebettet werden kann. Punkte X und Y auf der Charakteristik stellen
zwei stabile Zustände
dar und der Kreuzungspunkt Z stellt den metastabilen Punkt dar.
Eine kleine Störung
um Z auf X oder Y zu wird ein Kippen der Zelle in Zustand X beziehungsweise
Y verursachen.
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Die
Arten von Defekten, auf die oben Bezug genommen worden ist, haben
die Tendenz, bei einem oder mehreren Transistoren zu unerwünschten
Verschiebungen elektrischer Parameter zu führen, d.h. verschobene Schwellenwertspannung,
verringerte effektive Transistorlänge etc. sowie "schwach-ohmige" elektrische Unterbrechungen
und Kurzschlüsse
in Folge von Widerstandsdefekten. Auf diese Defekte wird hiernach als "schwache Defekte" Bezug genommen.
US-Patent Nr. 5,034,923 beschreibt
drei Verfahren zum Nachweis von schwachen Defekten, um die Inverter
einer SRAM-Schaltung auf die Gegenwart von schwachen Defekten vollständig zu
untersuchen.
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Das
erste Nachweisverfahren eines schwachen Defekts kann mit Rückbezug
auf 1 der Zeichnungen wie folgt zusammengefasst werden.
Zuerst wird eine Bitleitung BLB auf einen geringen logischen Zustand vorgeladen
(d. h. ihre Spannung wird auf einen Wert unterhalb der Schwellenwert-Spannungen
der Transistoren gebracht). Dann wird der Ausgang der zu untersuchenden
Inverter (nehmen wir an 100) durch Steuern der Wortleitung
WL auf einen hohen logischen Zustand (d. h. ihre Spannung wird auf
einen Wert oberhalb der Schwellenwert-Spannungen der Transistoren gesteuert)
mit Bitleitungen BLB und BL gekoppelt, was die Transistoren 106, 108 leitend
macht. Dann wird Bitleitung BL auf einen niedrigen logischen Zustand
gesteuert. Schließlich
wird der logische Zustand der Bitleitung BLB abgetastet.
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Das
zweite schwache Nachweisverfahren ist ähnlich dem ersten, aber der
logische Sinn der Zustände von
BLB und BL ist umgekehrt. Mit anderen Worten wird BLB auf einen
hohen logischen Zustand vorgeladen, WL dann auf einen hohen Zustand
gesteuert, BL dann auf einen hohen logischen Zustand gesteuert und
der Zustand von BLB abgetastet.
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Wie
offensichtlich ist, wird das Ergebnis jedes der ersten beiden Verfahren
sein, dass der logische Zustand von BLB sich von dem vorgeladenen
Zustand ändern
wird, wenn der Inverter 100 richtig funktioniert. Mit anderen
Worten sollte BLB nach dem ersten Verfahren in einem hohen Zustand
und nach dem zweiten in einem niedrigen Zustand sein.
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Das
dritte in
US-Patent Nr. 5,034,923 beschriebene
Verfahren zum Nachweis eines schwachen Defekts ist ausgebildet,
um verschiedene Gelegenheiten von schwachen, mit den ersten beiden
Verfahren nicht nachweisbaren Defekten nachzuweisen. Dieses Verfahren
schließt
ein Hochhalten des Zustands von BL und ein Nachweisen des Betrags
des durch den Inverter
100 abgeleiteten Stromes ein. Ein
in die V
dd-Zuführleitung für die SRAM-Zelle gekoppelter
Stromsen sor weist nach, wenn der Verluststrom einen vorausgewählten Grenzwert übersteigt,
in welchem Fall die Zelle als defekt identifiziert wird.
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Bezugnehmend
auf 3 der Zeichnungen wird eine Transfercharakteristik
einer guten SRAM-Zelle (durchgezogene Linie) und eine schwache SRAM-Zelle
(unterbrochene Linie) veranschaulicht. Die Achsen stellen die Knotenspannungen
dar, die der Reihe nach proportional den Bitleitungs-Spannungen
sind. VMgut und VMschwach stellen
die Metastabilitätspunkte
einer guten und einer schwachen Zelle dar. Wenn ein interner Knoten
einer SRAM-Zelle auf das Niveau von VM gebracht wird, dann wird
eine kleine Spannungserhöhung die
Zelle in Richtung dieser Erhöhung
kippen. Punkte X1, Y1 (X2, Y2) auf der Transfercharakteristik
stellen die stabilen Zustände
Z1 (Z2) dar – die
metastabilen Zustände
der guten beziehungsweise (schwachen) Zelle. Wie aus 3 offensichtlich
wird, weist die schwache Zelle eine bedeutend kleinere SNM als die
gute Zelle auf.
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Jedoch
weisen nicht alle Zellen die gleiche Transfercharakteristik auf,
die metastabilen Punkte können nämlich zwischen
Zellen variieren. Die metastabilen Punkte können sich auch infolge einer
Technologie und eines Schaltungsentwurfs ändern. Noch weiter können sich
Kundenanforderungen abhängig
von der Zielanwendung ändern.
Die in
US-Patent Nr. 5,034,923 beschriebenen
Untersuchungsverfahren sind etwas unhandlich, weil die Untersuchungsspannungen
nicht geändert
werden können,
um diese Gesichtspunkte zu berücksichtigen.
Dies schränkt
das Anwendungsfeld der beschriebenen Methoden erheblich ein. Darüber hinaus
enthalten die in
US-Patent Nr.
5,034,923 beschriebenen Techniken ein individuelles Aktivieren
jeder Wortleitung in einer Anordnung, so dass die zur Durchführung der
Nachweisverfahren für
eine schwache Zelle benötigte Zeit
proportional zu der Anzahl der Wortleitungen in einer Anordnung
ist, d.h. Untersuchungszeiten sind relativ lang.
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US-Patent Nr. 6,501,692 ,
auf das sich der Oberbegriff des Anspruchs 1 gründet, offenbart eine SRAM-Vorrichtung,
die eine zusätzliche
Schaltungsanordnung in der Form einer zwischen den jeweiligen Bitleitungen
einer Spalte von SRAM-Zellen
gekoppelten Belastungstest-Schaltung enthält, um schwache SRAM-Zellen in der Spalte
nachzuweisen. Die Belastungstest-Schaltung umfasst einen Transistor
zum Kurzschließen
der Bitleitungen, was zu einem Stromfluss aus Durchschaltungsteilen
einer ausgewählten SRAM-Zelle
führt.
Dieser Strom verursacht einen Spannungsabfall an diesen Teilen der
SRAM-Zelle, was dazu führen
kann, dass das Inverterpaar der SRAM-Zelle im Fall einer schwachen
Zelle einen Zustand kippt. Die Stromstärke kann durch eine Veränderung
der an den Transistor der Belastungsschaltung angelegten Steuerelektrodenspannung
gesteuert werden. Dieses stellt eine Steuerung über den Betrag eines Spannungsabfalls,
dem die zu testenden Knoten der SRAM-Zelle ausgesetzt sind, bereit.
Die zusätzliche
Schaltungsanordnung trägt
zu den Gesamtkosten des SRAM-Bauelementes
bei.
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Wir
haben nun eine Anordnung erfunden, welche die oben umrissenen Probleme
beseitigt.
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Folglich
ist gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Testen
einer statischen Schreib-Lese-Speicher-(SRAM)-Zelle aus einer Vielzahl
von SRAM-Zellen auf das Vorhandensein eines schwachen Defekts vorgesehen,
wobei die SRAM-Zelle einen anfänglichen
logischen Zustand aufweist und eine zwischen zwei Bitleitungen angeschlossene
und mit einer Wortleitung gekoppelte Flip-Flop-Schaltung umfasst,
welche Vorrichtung umfasst:
- a) Mittel zum Vorab-Aufladen
wenigstens einer der Bitleitungen auf ein vorbestimmtes Niveau;
- b) Mittel zum Aktivieren der Wortleitung; und
- c) Mittel zum Bestimmen des logischen Zustands der SRAM-Zelle,
nachdem die Wortleitung aktiviert worden ist, um zu bestimmen, ob
der logische Zustand gegenüber
dem anfänglichen
logischen Zustand geändert
worden ist,
- d) Mittel zum Programmieren einer auf einem spezifischen Zellenkriterium
und/oder -eigenschaften basierenden Auslösespannung, wobei die Auslösespannung
eine Testspannung (VTEST) ist, bei der eine
Zelle mit einem schwachen Defekt den Zustand ändert, und
- e) Mittel zum Ansteuern wenigstens einer der Bitleitungen oder
zum Steuern einer dazu proportionalen Knotenspannung auf die Auslösespannung,
nachdem die Wortleitung aktiviert worden ist und bevor der logische
Zustand bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum
Programmieren der Auslösespannung
ausgebildet sind, die Auslösespannung
durch Programmierung der jeweiligen anfänglichen logischen Zustände in der
Form eines Verhältnisses
von 0'en und 1'en in den SRAM-Zellen,
die zwischen den zwei Bitleitungen angeschlossen sind, zu programmieren.
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Gemäß dem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ebenso ein Verfahren zum Testen
einer statischen Schreib-Lese-Speicher-(SRAM)-Zelle aus einer Vielzahl
von SRAM-Zellen auf das Vorhandensein eines schwachen Defekts vorgesehen,
wobei die SRAM-Zelle einen anfänglichen
logischen Zustand aufweist und eine zwischen zwei Bitleitungen angeschlossene
und mit einer Wortleitung gekoppelte Flip-Flop-Schaltung umfasst,
welches Verfahren die Schritte umfasst:
- a)
Vorab-Aufladen wenigstens einer der Bitleitungen auf ein vorbestimmtes
Niveau;
- b) Aktivieren der Wortleitung; und
- c) Bestimmen des logischen Zustandes der SRAM-Zelle, nachdem
die Wortleitung aktiviert worden ist, um festzulegen, ob sich der
logische Zustand gegenüber
dem anfänglichen
logischen Zustand geändert
hat;
- d) Programmieren einer auf einem spezifischen Zellenkriterium
und/oder -eigenschaften basierenden Auslösespannung, wobei die Auslösespannung
eine Testspannung (VTEST) ist, bei der eine
Zelle mit einem schwachen Defekt den Zustand ändert, und
- e) Ansteuern wenigstens einer der Bitleitungen oder einer dazu
proportionalen Knotenspannung auf die Auslösespannung, nachdem die Wortleitung
aktiviert worden ist und bevor der logische Zustand bestimmt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Programmierens der
Auslösespannung
ein Programmieren der jeweiligen anfänglichen logischen Zustände in der
Form eines Verhältnisses
von 0'en und 1'en in die SRAM-Zellen,
die zwischen den zwei Bitleitungen angeschlossen sind, umfasst.
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Die
Programmierbarkeit des Nachweis-Schwellenwertes (oder Auslösespannung)
der Vorrichtung und das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung ermöglichen
eine Variation des Nachweis-Schwellenwertes, um unterschiedliche
Durchlasskriterien zu erfüllen.
Als ein Ergebnis ist das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
erheblich anpassungsfähiger
als diejenigen des Standes der Technik.
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Für die Zwecke
dieser Beschreibung kann eine schwache Zelle als mit einer deutlich
geringeren statischen Rauschspanne als die einer guten SRAM-Zelle
definiert betrachtet werden.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden aus den hiernach beschriebenen
Ausführungsformen
offensichtlich und in Bezug auf die hiernach beschriebenen Ausführungsformen
erläutert
werden.
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nun mittels von Beispielen lediglich
und mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben werden,
in denen:
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1 ein
die Konfiguration einer herkömmlichen
Sechs-Transistor-SRAM-Zelle
veranschaulichendes Schaltungsdiagramm ist,
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2 eine
Transferfunktion einer Speicher-Zelle mit hervorgehobenen Spannen
statischen Rauschens veranschaulicht,
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3 die
Transferfunktionen einer guten beziehungsweise einer schwachen SRAM-Zelle
veranschaulicht,
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4 VTEST als eine Funktion von R für BL und
BLB veranschaulicht,
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5 ein
schematisches, ein Verfahren gemäß einer
exemplarischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung veranschaulichendes Flussdiagramm,
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6 ein
die Vorrichtung gemäß einer
ersten exemplarischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung veranschaulichendes Schaltungsdiagramm,
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7 eine
die Simulationsergebnisse des Betriebs der Vorrichtung der 6 veranschaulichende graphische
Darstellung,
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8 ein
eine Vorrichtung gemäß einer
zweiten exemplarischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung veranschaulichendes Schaltungsdiagramm,
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9 eine
das Verhalten von Bitleitungs-Spannungen während des Betriebs der Vorrichtung
der 8 veranschaulichende graphische Darstellung und
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10 eine
das korrekte Verhalten der Vorrichtung der 8 veranschaulichende
graphische Darstellung, wenn ein Signal WD rechtzeitig herausgegeben
wird.
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Bezugnehmend
auf 1 und 3 der Zeichnungen wird angenommen,
dass Knoten 1 einer SRAM-Zelle einen logischen Zustand "1" aufweist und dass die Bitleitungen
auf einen bekannten Wert (angenommen Vdd/2) geladen sind. Nun wird
angenommen, dass durch eine gewisse Manipulation an der Bitleitungsschienenspannung
VKnoten1 von einem stabilen Zustand „X" auf VTEST mittels
des Verfahrens gemäß einer exemplarischen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung heruntergebracht wird, während die
Bitleitung erdfrei gelassen wird. VTEST stellt
die programmierbare Nachweisschwelle einer schwachen Zelle dar.
Wie aus 3 der Zeichnungen offensichtlich
ist, fällt
die schwache Zelle aus, wenn (Vdd – VTEST) < (Vdd – VMschwach), wohingegen die gute Zelle in ihrem
Zustand verbleibt.
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Ein
Spannungsniveau VTEST kreuzt die Transfercharakteristik
einer guten Zelle an Punkten "1" und "2" und kreuzt die Transfercharakteristik
einer schwachen Zelle bei Punkten "3" und "4" wie in 3 gezeigt.
Knoten 1 der guten Zelle wird seinen Wert (Zustand "1") behalten, während Knoten 1 der
schwachen Zelle auf den Zustand "0" kippen wird. Die
Pfeile in 3 zeigen die Richtung der Dynamik
der Transfercharakteristik in diesem Fall.
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Das
oben beschriebene Prinzip wird bei dem Verfahren gemäß der folgenden
exemplarischen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung nutzbar gemacht, d.h. all die Zellen,
die bei der Knotenspannung oberhalb VTEST kippen,
werden als schwach angenommen und werden aussortiert.
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Nun
wird das Verhältnis
definiert.
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In
dieser Definition wird angenommen, dass die Zellen, die einen Zustand "1" nicht haben, in einen Zustand "0" geschrieben werden, wie aus der Definition
von R, R ∈ [0,1]
gesehen werden kann.
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Es
wird angenommen, dass ein vorbestimmtes 0/1-Muster R in eine Speicheranordnung
von SRAM-Zellen geschrieben wird. Wenn all die Wortleitungen zu
der gleichen Zeit aktiviert werden, kann nun eine programmierbare
VTEST-Spannung auf den Bitleitungen erreicht
werden. Unterschiedliche VTEST-Spannungen
und daher die Nachweisschwellenwerte einer schwachen Zelle können durch
eine Änderung
des Verhältnisses
R erhalten werden. Die Abhängigkeit
von VTEST von R für BL und BLB ist in 4 der
Zeichnungen veranschaulicht.
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Bezugnehmend
auf 5 der Zeichnungen wird eine Ausführung eines
Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung lediglich beispielhaft beschrieben werden. Bei Schritt 100 wird
ein 0/1-Verhältnis
in die Speicheranordnung geschrieben. Bei Schritt 102 werden
die Bitleitungen BL und BLB vorgeladen und auf VTEST ausgeglichen.
VTEST ist ausgewählt oder gemäß des 0/1-Verhältnisses
von Zellen programmiert, wie oben unter Bezug auf 4 der
Zeichnungen beschrieben. Bei Schritt 104 werden die mit
allen SRAM-Zellen verbundenen Wortleitungen in der Anordnung parallel
aktiviert und bei Schritt 106 werden die Bitleitungen BL
und BLB kurzgeschlossen. Die Wortleitungen werden dann deaktiviert
(bei Schritt 108) und die Bitleitungen werden freigegeben
(bei Schritt 110). Die Inhalte der SRAM-Anordnung werden
dann gelesen und mit dem bei Schritt 100 (Schritt 112)
in die Anordnung geschriebenen Strom-0/1-Verhältnis verglichen. Jegliche
Zellen, deren Inhalte nicht dem anfänglichen 0/1-Verhältnis entsprechen
(d.h. deren Zustände
gekippt worden sind) werden markiert oder andersartig als "schwach" ausgewiesen (bei
Schritt 114). Das 0/1-Verhältnis wird invertiert (bei
Schritt 116) und Schritte 100 und 114 werden
für das
invertierte 0/1-Verhältnis
wiederholt. Dieses invertierte 0/1-Verhältnis wird benutzt, um schwache
Zellen nachzuweisen, die in die umgekehrte Richtung kippen können. Dieses
Verfahren wird für
alle 0/1-Verhältnisse,
die zu untersuchen erforderlich ist, wiederholt.
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Bezugnehmend
auf 6 der Zeichnungen wird nun eine Vorrichtung gemäß einer
ersten exemplarischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschrieben werden. Die veranschaulichte
Vorrichtung umfasst eine Spalte von Speicher-Zellen 600 mit
zwei kreuzgekoppelten PMOS-Transistoren 601, 602,
um die Bitleitungen hochzuziehen, drei anderen PMOS-Transistoren 603, 604, 605,
um die Bitleitungen auf Vdd vorzuladen, einen NMOS-Transistor 606,
um die Bitleitungen miteinander kurzzuschließen, eine geeignete Logik 607,
um das Schwach-Nachweis(WT)-Signal auszugeben, einen Wortleitungs-Decoder 608 für simultane
Aktivierung der Wortleitungen.
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Die
Nachweisphase einer schwachen Zelle beginnt durch Programmieren
des Auslösepunktes
VTEST, der notwendig ist, um Zellen mit
einer geringen SNM nachzuweisen. Dies wird durch Schreiben einer
vorbestimmten Anzahl von Zellen mit entweder einem "1"- oder einem "0"-Zustand.
Die Bitleitungen werden dann durch die Transistoren 603, 604, 605 auf
Vdd vorgeladen. Nachdem dieses Vorladen der Bitleitungen beendet ist,
werden alle Wortleitungen simultan aktiviert, wodurch alle Zellen 600 derselben
Spalte parallel verbunden werden. Unter dieser Konfiguration teilen
sich Zugriffstransistoren eine gemeinsame Steuerelektrode und einen
gemeinsamen Bitleitungsknoten. Der andere Zugriffstransistoranschluss
ist durch die entsprechenden NMOS- oder PMOS-Steuer-Transistoren
der Speicher-Zelle entweder mit dem Erdpotential oder Vdd verbunden.
Die Zugriffstransistoren wirken als Widerstände, wobei die Versorgungsspannung
auf jeder Bitleitung zwischen Vdd und Erdpotential abhängig von
dem äquivalenten
DC-Pfadwiderstand unterteilt wird. Zum Beispiel wird ein Bitleitungsknoten
auf Vdd/2 gehalten, wenn 50% der Zellen in dem Zustand "0" sind, weil der Pfadwiderstand zum Erdpotential
und zu Vdd der gleiche ist, d.h. R = 0,5.
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Die
graphische Darstellung der 7 veranschaulicht
Simulationsergebnisse der zuvor beschriebenen Ausführung. Die
Kurven entsprechen den Bitleitungen BL (702), BLB (704),
dem schwachen Nachweissignal WD (706) und den Zustandsspannungen
der Zellen (708). Die obere Kurve 700a veranschaulicht
die Situation, in der die Bitleitungen rechtzeitig miteinander kurzgeschlossen
werden, wohingegen die untere Kurve 700b die Situation
veranschaulicht, in der die Bitleitungen zu spät kurzgeschlossen werden. In
dem letztgenannten Fall kann man sehen, wie der interne Zustand
der Zelle auf einen Zustand "0" kippt. Man beachte, dass
sich die Bitleitungskapazität
gemäß der durch
den äquivalenten
Pfadwiderstand erzeugten Zeitkonstante entlädt, wenn die Wortleitungen
aktiviert werden. Ferner werden sogar die guten Zellen kippen, wenn
die Entladungsspannung unter Vdd/2 (was auch der metastabile Punkt
sein könnte)
fällt,
was dazu führen
kann, dass eine der Bitleitungen auf Erdpotential heruntergezogen
wird und die andere Bitleitung auf Vdd zurückgesetzt wird. Um ein Erreichen
des metastabilen Punktes der Zellen zu verhindern, werden die Bitleitungen
somit durch einen NMOS-Durchlass-Transistor 606 unter Benutzung
eines Signals WD miteinander kurzgeschlossen. Dies führt dazu,
dass die Spannungen auf den Bitleitungen um ungefähr Vdd/2
konstant bleiben, während die
Zellendynamik ein neues Gleichgewicht findet. Mit anderen Worten
werden die Bitleitungen nicht auf komplementäre logische Werte hoch gesetzt.
Eine Bit-Leitungsspannung um Vdd/2 ist jedoch ausreichend, um schwache
Zellen zu kippen. Für
ein Verhältnis
R ≠ 0,5 sind
die entsprechenden Pfadwiderstände
auf Vdd und Erdpotential auch unterschiedlich und somit wird die
Bitleitungsspannung einfach eher über oder unter Vdd/2 gezogen.
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Bezugnehmend
auf 8 der Zeichnungen umfasst eine Vorrichtung gemäß einer
zweiten exemplarischen Ausführungsform
der Erfindung eine Spalte von Speicher-Zellen 800, Hoch(Pull-up)-
und Herunterzieh(Pull-down)-MOS-Transistoren 803, 804,
die mit den Bitleitungen verbunden sind, einen CMOS-Schalter 807,
umfassend Transistoren 805, 806, um die Bitleitungen
miteinander kurzzuschließen,
und eine geeignete Logik 808, um alle Wortleitungen simultan
zu aktivieren und ein Vorladen der Bitleitungen zu testen.
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Im
Gegensatz zu der unter Bezug auf 6 beschriebenen
Vorrichtung werden die Bitleitungen in dieser Ausführungsform
eher als lediglich auf Vdd auf Vdd und auf Erdpotential vorgeladen.
Wenn die Wortleitungen aktiviert werden, arbeitet die Bitleitungs-Vorladung
auf eine zu der mit Bezug auf 6 beschriebenen ähnliche
Art, um einen all die Zellen in den gleichen Zustand zwingenden
Betrieb zu schreiben. Obwohl das Vorladen und Aktivierungsstufen
einer Wortleitung hier als gegenseitig ausschließlich beschrieben worden sind,
existiert in der Praxis eine kleine Überlappung zwischen ihnen.
Wenn diese Überlappung
ausreichend lang ist, werden die guten Zellen sogar kippen. 9 veranschaulicht
dieses Verhalten in der Abwesenheit der WD-Pulse. Die obere Kurve 900a zeigt
den Fall, wenn eine gute Zelle infolge einer Überlappung zwischen Vorladung
und WL-Signalen von ungefähr
120 ps kippen. Die untere Kurve 900d zeigt das erwartete
Verhalten, wenn die Überlappung
60 ps beträgt.
Das Zeitfenster der Überlappung
kann zum Glück
durch rechtzeitiges gemeinsames Kurzschließen der Bitleitungen, wie in
der Kurve der 10 gezeigt, kompensiert werden.
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind hier lediglich über einen exemplarischen Weg
beschrieben worden, und es wird den Fachleuten offensichtlich werden,
dass Modifikationen und Veränderungen an
den beschriebenen Ausführungsformen
ohne ein Abweichen von dem Umfang der in den angehängten Ansprüchen definierten
Erfindung gemacht werden können.
Ferner schließt
der Ausdruck "umfassend" andere Elemente
oder Schritte nicht aus, "eine" oder "ein" schließt eine
Vielzahl nicht aus und ein einzelnes Element oder eine einzelne
Einheit kann die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen erwähnter Mittel
erfüllen.