-
Die
vorliegende Erfindung betrifft das allgemeine technische Gebiet
der Geräte
zum Prüfen
des Alterns von Varistoren, die insbesondere innerhalb von Vorrichtungen
zum Schutz von Anlagen und Ausstattungen vor Überspannungen, zum Beispiel
vor Überspannungen
aufgrund von Blitzschlag verwendet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Gerät zum Prüfen des
Alterns eines Varistors durch Anlegen einer Spannung zwischen den Klemmen
des Varistors.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Prüfen des Alterns eines Varistors
durch Anlegen einer Spannung zwischen den Klemmen des Varistors.
-
Varistoren
werden gewöhnlich
verwendet, um elektrische Anlagen und Ausstattungen vor Überspannungen
zu schützen.
Wenn eine Überspannung innerhalb
einer Anlage auftritt, erfährt
der Varistor einen Stromstoß,
der bewirkt, dass der Varistor beschädigt wird. Das Beschädigen der
Varistoren ist schwierig, ja sogar unmöglich vorherzusehen, insofern
als es nicht nur von der Anzahl der Stromstöße, die der Varistor im Laufe
seines Lebens erhalten hat, sondern auch von deren Amplitude abhängt. Es
ist daher schwierig, im Vorhinein die Lebensdauer und den Alterungsgrad
eines Varistors vorherzusehen, und der Benutzer stellt oft im Nachhinein
die Zerstörung
dieses Letzteren fest, so dass die Anlage Gefahr läuft, während einer
gewissen Latenzzeit ungeschützt
zu funktionieren.
-
Um
diesem Nachteil abzuhelfen, ist es bekannt, die Anlage, die man
schützen
will, mit einem zusätzlichen
Sicherheitsvaristor zu versehen, der parallel zu einem anderen Varistor
installiert wird. Wenn daher einer der zwei Varistoren sein Lebensende
erreicht und nicht mehr in der Lage ist, seine Schutzfunktion zu
erfüllen, übernimmt
der andere Varistor seine Aufgabe und gewährleistet seinerseits den Schutz
der Anlage. Ein solches Verfahren erlaubt es daher, die Sicherheit
der Anlage merklich zu verbessern, weist aber dennoch mehrere Nachteile
auf.
-
Zuerst
genießt
die Anlage während
der ganzen Zeitspanne, in der der erste Varistor schadhaft ist,
einen auf einen einzigen Varistor verringerten Schutz bis zum Ersetzen
des defekten Varistors. Wenn daher ein Stromstoß mit einer sehr großen Amplitude
und auf jeden Fall einer Amplitude größer als die maximale Entladungsleistung
des Ersatzvaristors auftritt, läuft
die Anlage Gefahr, völlig
schutzlos zu sein, und das plötzlich
und unvorhersehbar.
-
Da
der defekte Varistor ferner automatisch von dem Ersatzvaristor ersetzt
wird, ist der Betreiber der Anlage nicht immer in der Lage, schnell
festzustellen, dass einer der zwei Varistoren ausgefallen ist. Es
kann daher eine gewisse Latenzzeit vor dem Ersetzen des defekten
Varistors auftreten. Bei diesem Verfahren genießt die Anlage daher nicht ständig einen
optimalen Schutz.
-
Es
ist daher bekannt, ein Verfahren zum Prüfen des Alterns der Varistoren
auf der Grundlage der Quantifizierung der Verschlechterung, die
die Varistoren durch Stöße, die
sie erhalten haben, erfahren, zu verwenden. Das von den Stromstößen verursachte Verschlechtern
bewirkt ein Sinken der Strom-Spannungs-Kenndaten der Varistoren
in nichtlinearer Weise, das heißt
eine Verringerung der Impedanz der Varistoren unter einer gegebenen
Spannung. Dieses Quantifizierungsverfahren der Verschlechterung
der Varistoren beruht daher auf dem Vergleich des Widerstands des
Varistors oder gleichwertig der Stärke des Strom, der den Varistor
unter einer gegebenen Spannung und in einem gegebenen Augenblick durchquert,
mit dem Widerstand des Varistors, respektive der Stärke des
Strom, der ihn unter der gleichen Spannung im neuen Zustand durchquerte.
Die Steigerung des Stroms, respektive die Verringerung des Widerstands
zwischen der Messung im neuen Zustand und der Messung im Gebrauchtzustand
ist für
die Verschlechterung des Bauteils repräsentativ. Ein solches Prüfverfahren
erlaubt es daher zu prüfen, ob
die Anlage ständig
optimalen Schutz genießt,
und das Zerstören
des Varistors vorherzusehen.
-
Das
oben erwähnte
Prüfverfahren
ist jedoch insofern schwer umzusetzen, als die Strom-Spannungskennlinie
nicht für
alle Varistoren identisch ist, sondern jedem Varistor oder jedem
Varistortyp eigen ist. Ein solches Verfahren erfordert daher einen
ersten Schritt, bei dem man vor dem Anbringen eines neuen Varistors
auf der zu schützenden
elektrischen Anlage den Wert des Widerstands oder des Stroms, der
ihn unter einer gegebenen Spannung durchquert, misst, wobei dieser
Schritt für
jede Vorrichtung zum Schutz vor Überspannungen
durchgeführt
werden muss und von einem Schritt des Aufzeichnens des Referenzmesswerts
begleitet ist, um später
das Altern des Varistors prüfen
zu können.
Insbesondere kann der Messwert im neuen Zustand direkt auf dem Bauteil
angegeben und zum Beispiel graviert werden. Der Varistor kann daher,
sobald er innerhalb der Anlage angebracht ist, regelmäßig geprüft werden, und
man misst insbesondere seinen Widerstand oder die Stärke des
Stroms, der ihn durchquert, wenn eine Spannung an seine Klemmen
angelegt wird, die mit der identisch ist, die bei der Messung angelegt
wurde, die am Varistor im neuen Zustand vorgenommen wurde.
-
Alle
Schritte des oben genannten Verfahrens bilden hohe Auflagen nicht
nur für
den Unternehmer, dem die Herstellung des Varistors obliegt, sondern auch
für den
Betreiber, der für
die Instandhaltung einer elektrischen Anlage verantwortlich ist,
insbesondere wenn Letztere mit zahlreichen Vorrichtungen zum Schutz
vor Überspannungen
ausgestattet ist. Insbesondere erfordert ein solches Verfahren,
dass ein Techniker regelmäßig den
Alterungsgrad der Varistoren prüft,
wobei jedes Mal eine nicht vernachlässigbare Gefahr eines menschlichen
Versagens und/oder Gerätversagens
besteht.
-
Ferner
ist es bekannt, ein spezifisches Messgerät im Rahmen dieses Prüfverfahrens
zu verwenden. Dieses Gerät
ist jedoch nicht konzipiert, um direkt anzuzeigen, ob der Varistor
ersetzt werden muss oder nicht. Es erlaubt es nur, Widerstandsmessungen
des Varistors oder der Stärke
des Stroms, der den Varistor durchquert, wenn eine Spannung an seine
Klemmen angelegt wird, durchzuführen.
Nach dem Messen ist der mit der Prüfung der Anlage beauftragte
Techniker daher gezwungen, selbst eine Verarbeitung der Daten durchzuführen, die
vom Messgerät
geliefert werden, so dass diese Operationen viel Zeit in Anspruch
nehmen, was oft mit den Betriebsauflagen einer elektrischen Anlage
schlecht vereinbar ist.
-
Ein
derartiges Verfahren erfordert ferner einen zwingenden Vorabschritt,
der darin besteht, auf jeden Bauteil seinen Widerstand zu gravieren,
der im neuen Zustand und unter einer gegebenen Spannung gemessen
wurde.
-
US 2 669 004 (Blair) offenbart
ein Gerät
zum Prüfen
des Alterns eines Varistors.
-
Ziel
der Erfindung ist es, ein neues Gerät zum Prüfen des Alterns eines Varistors
vorzuschlagen, das es erlaubt, schnell und präzise den Alterungsgrad eines
Varistors zu beurteilen und anzugeben, ungeachtet des anfänglichen
und Originalzustands.
-
Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein neues Gerät zum Prüfen des
Alterns eines Varistors vorzuschlagen, das einfach konzipiert ist
und ein leichtes und direktes Ablesen der Ergebnisse der Tests zum
Prüfen
des Alterns der Varistoren erlaubt.
-
Eine
weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein neues Gerät zum Prüfen des
Alterns eines Varistors vorzuschlagen, das direkt, nach einer minimalen
Anzahl von Bedienvorgängen
anzeigen kann, ob der Varistor ersetzt werden muss oder nicht.
-
Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein neues Gerät zum Prüfen des
Alterns eines Varistors vorzuschlagen, das keine Demontage der elektrischen
Anlage erfordert, insbesondere um das zu prüfende Bauteil zu entfernen.
-
Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein neues Gerät zum Prüfen des
Alterns eines Varistors vorzuschlagen, das keine Störung der
Anlage verursacht.
-
Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein neues Gerät zum Prüfen des
Alterns eines Varistors vorzuschlagen, das für Beobachtungs-, Überwachungsoperationen
und Prüfoperationen
während des
Alterungsprozesses eines Varistors verwendet werden kann.
-
Die
der Erfindung zugewiesenen Ziele sind es, ein neues Verfahren zum
Prüfen
des Alterns eines Varistors vorzuschlagen, das die Nachteile des früheren Stands
der Technik, die oben aufgezählt wurden,
nicht aufweist und das es erlaubt, den Alterungsgrad eines Varistors
ungeachtet seines Ausgangs- und Originalszustands präzise und
schnell zu beurteilen.
-
Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein neues Verfahren zum
Prüfen
des Alterns eines Varistors vorzuschlagen, das direkt und klar anzeigen kann,
ob der Varistor noch zuverlässig
verwendet werden kann oder ob er ersetzt werden muss.
-
Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein neues Verfahren zum
Prüfen
des Alterns eines Varistors vorzuschlagen, das für Beobachtungs-, Überwachungs-
und Prüfoperationen
während
des Alterungsprozesses eines Varistors angewandt werden kann.
-
Die
der Erfindung zugewiesenen Ziele werden mit Hilfe eines Geräts zum Prüfen des
Alterns eines Varistors durch Anlegen einer Spannung zwischen den
Klemmen des Varistors verwirklicht, das Folgendes aufweist:
- – Mittel
zum Erzeugen von Spannung, die eingerichtet sind, um Folgendes zu
erzeugen:
– eine
erste Spannung, die eine erste Polung aufweist,
– eine zweite
Spannung, die eine zweite Polung aufweist, die der ersten Polung
entgegengesetzt ist,
- - Mittel zum elektrischen Anschließen der Spannungserzeugungsmittel
an die Klemmen des Varistors,
- – Mittel
zum Messen einerseits eines ersten Werts des Widerstands des Varistors
und/oder der Stärke
des Stroms, der durch den Varistor fließt, wenn die erste Spannung
an die Klemmen dieses Letzteren angelegt wird, und andererseits
eines zweiten Werts des Widerstands des Varistors und/oder der Stärke des
Stroms, der durch den Varistor fließt, wenn die zweite Spannung
an die Klemmen angelegt wird, wobei der erste und der zweite Wert
einen ersten Messwert und einen zweiten Messwert bilden,
- – und
eine elektronische Verarbeitungseinheit, die eingerichtet ist, um
den ersten Messwert zu speichern, ihn mit dem zweiten Messwert zu
vergleichen und einen berechneten Unterschiedwert zu berechnen,
der dem Wert des Unterschieds zwischen dem ersten Messwert und dem
zweiten Messwert entspricht.
-
Die
der Erfindung zugewiesenen Ziele werden auch mit Hilfe eines Verfahrens
zum Prüfen
des Alterns eines Varistors durch Anlegen einer Spannung zwischen
den Klemmen des Varistors verwirklicht, wobei das Verfahren Folgendes
aufweist:
- – einen
Schritt (a) des Messens eines ersten Werts des Widerstands des Varistors
und/oder der Stärke
des Stroms, der ihn durchquert, wenn eine erste Spannung an die
Klemmen des Varistors gemäß einer
ersten Polung angelegt wird, wobei der erste Wert einen ersten Messwert
bildet,
- – einen
zweiten Schritt (b) zum Messen eines zweiten Werts des Widerstands
des Varistors und/oder der Stärke
des Stroms, der ihn durchquert, wenn eine zweite Spannung an die
Klemmen des Varistors gemäß einer
zweiten Polung angelegt wird, wobei die zweite Polung zu der ersten
Polung entgegengesetzt ist, und wobei der zweite Wert einen zweiten
Messwert bildet,
- – dann
einen Schritt (c) des Vergleichens des ersten und des zweiten Messwerts.
-
Weitere
Ziele und Vorteile der Erfindung ergeben sich besser bei der Lektüre der anliegenden Beschreibung
sowie mit Hilfe der anliegenden Zeichnungen rein zur Information
und Veranschaulichung, bei welchen:
-
1 gemäß einer
perspektivischen Ansicht ein Gerät
zum Prüfen
des Alterns eines erfindungsgemäßen Varistors
veranschaulicht, das dazu bestimmt ist, zum Prüfen eines Varistors oder einer Patrone
zum Schutz einer elektrischen Anlage vor Überspannungen verwendet zu
werden.
-
2 gemäß einer
Vorderansicht eine vereinfachte schematische Darstellung der elektrischen Montage
veranschaulicht, die einem ersten Schritt des Verfahrens zum Prüfen des
Alterns eines Varistors mit Hilfe des erfindungsgemäßen Prüfgeräts entspricht.
-
3 gemäß einer
Vorderansicht eine vereinfachte schematische Darstellung der elektrischen Montage
veranschaulicht, die einem zweiten Schritt des Prüfens des
Alterns eines Varistors mit Hilfe des erfindungsgemäßen Prüfgeräts entspricht.
-
4 gemäß einer
schematischen Vorderansicht ein Gerät zum Prüfen des Alterns eines Varistors
veranschaulicht, das im Rahmen einer Prüf- und Beobachtungsanwendung
des Alterns eines Varistors verwendet wird.
-
1 zeigt
ein Gerät 1 zum
Prüfen
des Alterns eines Varistors 2 durch Anlegen einer Spannung
zwischen den Klemmen 2A, 2B des Varistors 2.
-
Erfindungsgemäß bezeichnet
ein „Varistor" ein Resistivbauteil,
dessen Strom-Spannungskennlinie nichtlinear ist, wie zum Beispiel
einen Thermistor, einen Fotowiderstand oder vorzugsweise einen Varistor
mit Metalloxid (MOV), der gewöhnlich
in Vorrichtungen zum Schutz vor Überspannungen
verwendet wird. Dieser letztere Varistortyp wird allgemein aufgrund
der Tatsache bevorzugt, dass es eine große Anzahl von Versionen dieser
Bauteile gibt, die sich voneinander durch den Fehlerstromwert des Typs
Blitzschlagstrom unterscheiden, dessen Ableiten sie erlauben, was
es dem Benutzer erlaubt, das für
seine Anwendung passende Bauteil auszuwählen.
-
Die
in den Vorrichtungen zum Schutz vor Überspannung verwendeten Varistoren
werden zwischen der Phase der zu schützenden elektrischen Anlage
und der Erdung angeschlossen und sind so konzipiert, dass ihre Impedanz
beim normalen Betrieb so hoch ist, dass sie keinen Kurzschluss verursachen.
Im Gegenteil, wenn eine Überspannung
innerhalb der Anlage auftritt, werden die Varistoren durchlässig und
leiten einen Fehlerstrom, zum Beispiel einen Blitzschlagstrom zur
Erdung ab, was direkt die Impulsspitzen der Überspannung eliminiert.
-
Erfindungsgemäß weist
das Gerät 1 zum Prüfen des
Alterns eines Varistors Spannungserzeugungsmittel 3 auf,
die in den 2 und 3 schematisch
und vereinfacht dargestellt sind.
-
Die
Spannungserzeugungsmittel 3 sind vorteilhafterweise eingerichtet,
um eine erste Spannung U1 zu erzeugen, die
eine erste Polung P1 aufweist, und eine
zweite Spannung U2, die vorzugsweise einen
Absolutwert gleich oder im Wesentlichen gleich dem der ersten Spannung
U1 hat, wobei die zweite Spannung U2 eine Polung P2 aufweist,
die der ersten Polung P1 entgegen gesetzt
ist.
-
Das
Anlegen der ersten Spannung U1 und der zweiten
Spannung U2 an den Klemmen 2A, 2B des
Varistors 2 erlaubt es daher, den Widerstand und/oder die
Stärke
des Stroms, der den Varistor unter zwei entgegen gesetzten Polungen
P1 P1, P2 durchquert, zu messen, was es erlaubt,
den Alterungsgrad des Varistors zu prüfen.
-
Erfindungsgemäß weist
das Prüfgerät 1 auch
Mittel 4 zum elektrischen Anschließen der Spannungserzeugungsmittel 3 an
die Klemmen 2A, 2B des Varistors 2 auf.
-
Gemäß einer
Variante der Erfindung und wie in 4 dargestellt,
bestehen die Anschlussmittel 4 aus mindestens zwei Leitern 5, 6,
die in Enden 5A, 5B, 6A, 6B enden
und ein elektrisches Anschließen durch
Kontakt erlauben.
-
Besonders
vorteilhaft bestehen die Enden 5A, 5B, 6A, 6B aus
proximalen Enden 5A, 6A, die dazu bestimmt sind,
an das Prüfgerät 1 angeschlossen
zu werden, und distalen Enden 5B, 6B, die dazu bestimmt
sind, an die Klemmen 2A, 2B des zu prüfenden Varistors 2 angeschlossen
zu werden.
-
Vorteilhafterweise
können
die distalen Enden 5B, 6B vom Typ Messspitzen
sein und können auch
mechanische Mittel zum Anhängen
aufweisen, die zum Beispiel die Form von „Krokodilklemmen" oder Klemmprüfspitzen
(„Gripfil"-Spitzen) haben.
-
Das
Prüfgerät 1 kann
zum direkten Prüfen des
Varistors verwendet werden, es kann aber natürlich auch verwendet werden,
um eine Patrone 7 zum Schützen der Anlage vor Überspannungen
zu prüfen, wobei
die Patrone 7 mindestens einen Varistor 2 aufweist
und mit elektrischen Anschlussmitteln 8 (1) versehen
ist. In diesem Fall kommen die distalen Enden 5B, 6B der
Leiter 5, 6 direkt mit den Anschlussmitteln 8 der
Patrone 7 in Berührung.
-
Vorteilhafterweise
weisen die Spannungserzeugungsmittel 3 eine Spannungsquelle 9 auf,
die eine Spannung zwischen mindestens zwei Polen 10A, 10B des
Prüfgeräts 1,
nämlich
einem ersten Pol 10A und einem zweiten Pol 10B erzeugen
kann (2 und 3).
-
Besonders
vorteilhaft kann die Spannungsquelle 9 eine Batterie oder
eine Akkumulatorenbatterie aufweisen, es kann aber auch in Betracht
gezogen werden, das Prüfgerät 1 an
den Netzstrom anzuschließen,
wobei die Spannungsquelle 9 vorzugsweise einen Transformator
aufweist.
-
Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung weisen die Spannungserzeugungsmittel 3 auch
Mittel 11 zum Umkehren der Polung der zwischen den Polen 10A, 10B erzeugten
Spannung auf (2 und 3).
-
Beispielhaft
und nicht einschränkend
und wie in 2 dargestellt, erlauben es die
Mittel 11 zum Umkehren der Polung, wenn sich der erste
Pol 10A ursprünglich
in einem Zustand höheren
Potenzials befindet, und der zweite Pol 10B sich in einem
Zustand niedrigeren Potenzials befindet, den ersten Pol 10A auf
einen Zustand mit niedrigerem Potenzial übergehen zu lassen und den
zweiten Pol 10B auf einen Zustand mit höherem Potenzial, wie das in 3 dargestellt
ist.
-
Vorteilhafterweise
bestehen die Mittel 11 zum Umkehren der Polung aus einem
manuellen oder automatischen Auslöser 12.
-
Zur
Veranschaulichung kann der manuelle Auslöser 12 daher einen
Knopf aufweisen, der zwei Stellungen einnehmen kann, nämlich eine
erste Stellung 12A, die zur ersten Polung P1 gehört, und
eine zweite Stellung 12B, die zu der zweiten Polung P2 gehört.
Derart erlaubt es das Betätigen
des Knopfs des manuellen Auslösers 12,
manuell und nach Belieben die Polung der Spannung, die zwischen
den Polen 10A, 10B des Prüfgeräts 1 erzeugt wird,
umzukehren (1).
-
Natürlich können die
Mittel 11 zum Umkehren der Polung auch aus einem automatischen
Auslöser
bestehen, der innerhalb einer Elektronikschaltung eingebaut ist.
Ein solcher automatischer Auslöser
erlaubt es insbesondere, das Gerät 1 eine
Reihe von Prüftests
ausführen
zu lassen, wodurch die Anzahl der Bedienvorgänge des Benutzers beschränkt ist.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung, die in den Figuren nicht dargestellt ist, weist das
Prüfgerät 1 zwei
Paare von Polen auf, nämlich
ein erstes Polpaar und ein zweites Polpaar. In diesem Fall wird
die erste Spannung U1 zwischen den Polen
erzeugt, die das erste Polpaar bilden, und die zweite Spannung U2 mit gleichem Absolutwert aber mit der Polung
P2, die der Polung P1 der
ersten Spannung U1 entgegen gesetzt ist,
wird zwischen den Polen erzeugt, die das zweite Polpaar bilden. Gemäß einer
Ausführungsform
ist der manuelle oder automatische Auslöser 12 nicht mehr
unerlässlich, weil
es zum Prüfen
des Alterungsgrads eines Varistors 2 genügt, nacheinander
die Klemmen 2A, 2B dieses Letzteren an das erste
Polpaar und dann an das zweite Polpaar anzuschließen, wobei
das Anschließen
mit Hilfe der Anschlussmittel 4 erfolgen kann.
-
Vorteilhafterweise
umfasst das Prüfgerät 1 Mittel
zum Messen (nicht dargestellt) eines ersten Werts des Widerstands
des Varistors und/oder der Stärke
des Stroms, der den Varistor durchquert, wenn die erste Spannung
U1 an die Klemmen 2A, 2B dieses
Letzteren angeschlossen wird, und eines zweiten Werts des Widerstands
des Varistors und/oder der Stärke
des Stroms, der durch den Varistor fließt, wenn die zweite Spannung
U2 an die Klemmen 2A, 2B angeschlossen
wird. Der erste und der zweite Wert bilden daher jeweils einen ersten
Messwert und einen zweiten Messwert.
-
Die
Messmittel sind vorzugsweise so konzipiert, dass sie die Stärke des
Stroms messen, der durch den Varistor unter einer gegebenen Spannung fließt, aber
sie können
natürlich
auch so konzipiert sein, dass sie den Widerstand des Varistors messen, wobei
letztere Messung im Wesentlichen gleichwertig ist und es erlaubt,
zur gleichen Diagnose des Alterns des Varistors zu gelangen.
-
Ferner
können
die Messmittel auch so konzipiert sein, dass sie sowohl den Widerstand
als auch die Stärke
des Stroms, der den Varistor durchquert, messen, so dass es bei
Versagen eines für
die Messungen, zum Beispiel die Widerstandmessung, erforderlichen
Bauteils, möglich
ist, eine zweite Prüfmessung
durchzuführen,
die darauf abzielt, in dem vorliegenden Beispiel die Stromstärke zu messen.
Eine solche Konzeption kann auch eine Verbesserung der Präzision der
Messungen ermöglichen.
-
Besonders
vorteilhaft bestehen die Messmittel vorzugsweise aus einem Ohmmeter
und/oder Amperemeter, wobei jedes dieser Messgeräte vorzugsweise des herkömmlichen
Typs ist, der zum Beispiel ein Galvanometer aufweist.
-
Vorteilhafterweise
umfasst das Prüfgerät 1 eine
elektronische Verarbeitungseinheit, die einen Mikroprozessor aufweist,
der an eine Elektronikkarte angeschlossen ist, wobei der Mikroprozessor
funktional mit den Messmitteln verbunden ist.
-
Die
elektronische Verarbeitungseinheit ist vorzugsweise konzipiert und
eingerichtet, um den ersten Messwert zu speichern, ihn mit dem zweiten Messwert
zu vergleichen und einen berechneten Unterschiedswert zu berechnen,
der dem Unterschiedswert zwischen dem ersten Messwert und dem zweiten
Messwert entspricht. Da daher die Strom-Spannungskennlinie des Varistors nur
in der Gebrauchspolung dieses Letzteren geändert wird, nämlich in
die Richtung von der zu schützenden
Phase zu der Erdung, erlaubt es der Vergleich des ersten Messwerts gemäß der ersten
Polung, mit dem zweiten Messwert gemäß der zweiten Polung, den Alterungsgrad
des Varistors zu bestimmen. Die Stromstöße können nämlich die Strom-Spannungskennlinie
eines beschädigten
Varistors nur in seiner Betriebspolung ändern, so dass die Strom-Spannungskennlinie
in der Polung, die der Betriebspolung entgegen gesetzt ist, mit
der Strom-Spannungskennlinie
des gleichen Varistors im neuen Zustand identisch ist.
-
Vorteilhafterweise
umfasst das Prüfgerät 1 mindestens
ein Anzeigemittel für
Informationen, die aus den Messungen hervorgehen, die von den Messmitteln
durchgeführt
werden. Das Anzeigemittel ist vorzugsweise funktional mit der elektronischen
Verarbeitungseinheit verbunden, um den ersten Messwert und/oder
den zweiten Messwert und/oder den berechneten Unterschiedswert anzuzeigen.
Das Anzeigemittel kann auch Werte anzeigen, die von den berechneten
oder gemessenen Werten über
zusätzliche
Rechenoperationen abgeleitet werden.
-
Besonders
vorteilhaft umfasst das Anzeigemittel ein digitales Display 15,
das gleichzeitig oder verzögert
den ersten Messwert und/oder den zweiten Messwert und/oder den berechneten
Unterschiedswert anzeigen kann.
-
Vorteilhafterweise
umfasst das Anzeigemittel Leuchttasten 16A, 16B,
die funktional mit der elektronischen Verarbeitungseinheit verbunden
sind, um den Alterungsgrad des Varistors anzugeben. Zur Veranschaulichung
und nicht einschränkend
können
die Tasten 16A, 16B aus zwei Leuchtmeldern bestehen, nämlichen
einem Leuchtmelder, der, wenn er eingeschaltet ist, ein erstes,
beispielsweise grünes
Licht erzeugen kann, das anzeigt, dass der Varistor weiterhin zuverlässig verwendet
werden kann, und einem Leuchtmelder, der, wenn er eingeschaltet
ist, ein zweites, beispielsweise rotes Licht erzeugen kann, das
anzeigt, dass der Varistor beschädigt
ist und ersetzt werden muss.
-
Derartige
Leuchttasten 16A, 16B können mit Hilfe von Leuchtdioden
hergestellt werden.
-
Man
kann an Stelle oder als Ergänzung
der binären oben
genannten Anzeige auch die Möglichkeit
einer abgestuften und allmählichen
Anzeige des Zustands des Varistors in Betracht ziehen, zum Beispiel
mit Hilfe einer Reihe von Dioden, die eine Farbenabstufung bilden
können,
zum Beispiel von Grün über Orange
zu Rot. Es kann alternativ eine Zeigerskala verwendet werden, um
die gleiche Funktion zu erfüllen
wie die oben genannte Reihe von Dioden. Schließlich kann man auch das Anzeigen
einer Sicherheitsmarge vorsehen, die zum Beispiel in Prozent ausgedrückt ist
(wobei 100 % einem neuen Varistor entsprechen und 0 % einem Varistor,
der ersetzt werden muss).
-
Vorteilhafterweise
umfasst das erfindungsgemäße Prüfgerät 1 ein
Mittel zur externen Anzeige, das funktional mit der elektronischen
Verarbeitungseinheit vorzugsweise durch Verdrahtung oder Funkverbindung
verbunden ist, um ein dezentrales Ablesen der Ergebnisse zu erlauben,
insbesondere des ersten und des zweiten Messwerts sowie des berechneten
Unterschiedswerts.
-
Besonders
vorteilhaft umfasst das Prüfgerät 1 eine
erste Speichereinheit, die das Speichern eines vorbestimmten Schwellenwerts
erlaubt, wobei der Schwellenwert dazu bestimmt ist, innerhalb der
elektronischen Verarbeitungseinheit mit dem berechneten Unterschiedswert
verglichen zu werden. Der Schwellenwert quantifiziert den maximal
zulässigen Unterschied
zwischen der Strom-Spannungskennlinie
des Varistors im neuen Zustand und der Strom-Spannungskennlinie
des gleichen Varistors nach einer bestimmten Betriebsdauer. Insbesondere muss
das Prüfgerät 1,
sobald der berechnete Unterschiedswert diesen Schwellenwert überschreitet,
insbesondere über
die Leuchttasten 16A, 16B anzeigen, dass der Varistor
ersetzt werden muss. Bevor daher eine Messung durchgeführt wird,
wird der Schwellenwert, der dem Varistor, den man prüfen will,
entspricht, oder auch der ganze Schwellenwertbereich in Zusammenhang
mit einer Reihe zu prüfender
Varistoren vorzugsweise in das Prüfgerät 1 eingegeben, zum
Beispiel mit Hilfe einer Tastatur 18, die über eine
Draht- oder eine Funkverbindung mit dem Prüfgerät 1 verbunden wird.
Die elektronische Verarbeitungseinheit erlaubt daher das Steuern
des Speicherns der Daten in dem Speicher.
-
Gemäß einer
Variante der Erfindung umfasst das Prüfgerät 1 eine zweite Speichereinheit,
die funktional mit der elektronischen Verarbeitungseinheit verbunden
ist, um die berechneten Unterschiedswerte zu speichern. Diese zweite
Speichereinheit ist vorzugsweise eine Speichereinheit des nicht
flüchtigen Typs.
-
Gemäß dieser
Variante umfasst das Prüfgerät 1 vorteilhafterweise
einen Echtzeittaktgeber, der ein Signal ausgibt, das das Datum und
die augenblickliche Uhrzeit darstellt und mindestens ein vorbestimmtes
Datum und eine vorbestimmte Uhrzeit speichert. Der Echtzeittaktgeber
ist vorzugsweise funktional mit der elektronischen Verarbeitungseinheit
so verbunden, dass die Häufigkeit
der Aufzeichnungen und Speicherungen innerhalb der zweiten Speichereinheit
im Voraus programmiert werden kann. Die elektronischen Verarbeitungseinheit
vergleicht daher das augenblickliche Datum und die augenblickliche Uhrzeit
mit dem vorbestimmten Datum und der vorbestimmten Uhrzeit und geht,
wenn sie jeweils gleich sind, zum Speichern mit Zeitstempel der
in diesem Augenblick berechneten Unterschiedswerte in der zweiten
Speichereinheit weiter.
-
Besonders
vorteilhaft können
die erste und die zweite Speichereinheit innerhalb eines einzigen Speicherblocks
des nicht flüchtigen
Typs gruppiert werden.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Prüfgerät 1 eine
Ausgangssteckverbindung 19, die funktional mit der elektronischen
Verarbeitungseinheit verbunden ist. Die Ausgangssteckverbindung 19 ist
dazu bestimmt, das Anschließen
des Prüfgeräts 1 an
ein EDV-Lesegerät 20 des
Typs Computer zu erlauben, um zu diesem die berechneten Unterschiedswerte
mit Zeitstempel, die in der zweiten Speichereinheit enthalten sind,
zu exportieren. Wie in 4 dargestellt, hat die Ausgangssteckverbindung 19 vorzugsweise
die Form eines Kabels.
-
Gemäß dieser
Ausführungsvariante
kann die Verarbeitung der Informationen, insbesondere der Vergleich
zwischen den berechneten Unterschiedswerten und dem Schwellenwert
von dem EDV-Lesegerät 20 ausgeführt werden.
In diesem Fall werden die Schwellenwerte, die der Reihe von Varistoren entsprechen,
die man prüfen
will, vorzugsweise als Eingangsdaten im EDV-Lesegerät 20 oder
direkt im Prüfgerät 1 gespeichert.
-
Besonders
vorteilhaft erlauben es die Spannungserzeugungsmittel 3,
eine variable Spannung zu erzeugen, deren Amplitude mit Hilfe eines
Einstellmittels 21, zum Beispiel mit Hilfe eines Potentiometers
ausgewählt
werden kann. Die zum Prüfen
des Alterungsgrads eines Varistors angelegte Spannung kann daher
in Abhängigkeit
von dem Varistortyp ausgewählt
werden.
-
Insbesondere
in dem Fall, in dem die Merkmale (anzulegender Spannungswert und
Schwellenwert) jedes auf dem Markt verfügbaren Varistortyps in dem
Speicher des Prüfgeräts 1 gespeichert
sind, braucht der Benutzer nur noch im Augenblick des Prüfens den
zu prüfenden
Varistortyp mit Hilfe eines beliebigen geeigneten Auswahlsystems
(EDV-Abrollmenü, Potentiometer,
Tastatur usw.) auszuwählen.
-
Gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung und wie in 1 dargestellt,
umfasst das Prüfgerät 1 einen
Sockel 24, der die Anschlussmittel 4 enthält. Der
Sockel 24 ist vorzugsweise funktional insbesondere elektrisch
mit den Messmitteln verbunden. Der Sockel 24 ist ferner
eingerich tet, um abnehmbar zu deren Prüfung eine Patrone 7 zum Schutz
von Anlagen vor Oberspannungen aufzunehmen, wobei die Patrone 7 mindestens
einen Varistor aufweist und mit elektrischen Anschlussmitteln 8 versehen
ist. Derartige Patronen 7 sind dem Fachmann als solche
gut bekannt.
-
Vorzugsweise
hat die Patrone 7 allgemein Parallelepipedform und die
elektrischen Anschlussmittel 8 sind vorzugsweise Stecker.
Die elektrischen Anschlussmittel 8 haben daher vorzugsweise
die Form von mindestens zwei Stiften 8A, 8B, die
das Anschließen
der Patrone 7 an die elektrische Anlage erlauben.
-
Natürlich ist
die Konfiguration mit zwei Stiften 8A, 8B, die
in 1 veranschaulicht ist, nur veranschaulichend gegeben
und ist in keiner Weise einschränkend.
Die Patrone 7 kann nämlich
zum Beispiel vier elektrische Anschlussstifte aufweisen oder irgendeine
andere Form haben.
-
Vorteilhafterweise
umfasst der Sockel 24 eine Aufnahme 25, die die
Patrone 7 aufnehmen kann. Dazu entspricht der Querschnitt
der Aufnahme 25 im Wesentlichen dem Querschnitt der Patrone 7, so
dass Letztere in die Aufnahme 25 mit kleinem Spiel eingefügt werden
kann.
-
Insbesondere
ist die Patrone 7 dazu bestimmt, auf den Sockel 24 gesteckt
zu werden. Dazu ist die Aufnahme 25 vorzugsweise mit elektrischen Kontaktmittel
versehen, die zu den Anschlussmitteln 8 der Patrone 7 komplementär sind.
Die elektrischen Kontaktmittel bilden daher die Anschlussmittel 4.
-
Besonders
vorteilhaft sind die elektrischen Kontaktmittel innerhalb von Löchern 26A, 26B eingerichtet,
die vorzugsweise auf dem Boden 27 der Aufnahme 25 angeordnet
sind, wobei die Löcher 26A, 26B vorzugsweise
rechteckige Querschnitte aufweisen, die im Wesentlichen zu denen der
Stifte 8A, 8B komplementär sind.
-
Natürlich ist
die Anzahl der Löcher 26A, 26B, die
auf dem Boden 27 eingerichtet sind, vorzugsweise gleich
der Anzahl der Stifte 8A, 8B der Patrone 7. Die
Löcher 26A, 26B bilden
daher Anschlussbuchsen, die zu den Steckmitteln, die von den Stiften 8A, 8B gebildet
werden, komplementär
sind.
-
Besonders
vorteilhaft wird die Patrone 7 mit Verschiebungsführungsmitteln
auf den Sockel 24 gesteckt, wie zum Beispiel Hohlkehlen 29, 30,
die auf den Seitenrändern
der Aufnahme 25 eingerichtet sind. Die Hohlkehlen 29, 30 erlauben
es auch, die Bewegung der Patrone 7 nach ihrem Einführen innerhalb
der Aufnahme 25 zu verhindern.
-
Das
Prüfgerät 1 umfasst
auch bevorzugt mechanische Befestigungsmittel der Patrone 7 innerhalb
der Aufnahme 25. Diese mechanischen Mittel können zum
Beispiel mindestens einen Dorn und eine entsprechende Öffnung aufweisen,
wobei Letztere jeweils auf der Patrone 7 und auf dem Sockel 24 oder
umgekehrt eingerichtet werden können.
Natürlich
ist diese Konfiguration der Befestigungsmittel nicht einschränkend, und
das Gerät
kann weitere mechanische Befestigungsmittel aufweisen, die für die Patronen 7 geeignet
sind, die auf dem Markt erhältlich
und dem Fachmann gut bekannt sind.
-
Vorteilhafterweise
umfasst das Prüfgerät 1 ein
tragbares Gehäuse 40,
in dem die Spannungserzeugungsmittel 3, die Messmittel,
die elektronischen Verarbeitungseinheit und das Anzeigemittel eingerichtet
sind. Wie in 1 dargestellt, befinden sich das
digitale Display 15, die Einstellmittel 21, die
Tasten 16A, 16B, der manuelle Auslöser 12 sowie
die Pole 10A, 10B vorzugsweise auf der Vorderseite 40A des
Gehäuses 40.
Ferner ist die Aufnahme 25 vorzugsweise gegen das Ende
des Gehäuses,
dem digitalen Display 15 entgegen gesetzt angeordnet, aber diese
Konfigu ration ist nicht einschränkend,
und es kann zum Beispiel in Betracht gezogen werden, die Aufnahme 25 auf
der Vorderseite 40A des Gehäuses 40 einzurichten.
-
Natürlich können die
Löcher 26A, 26B zur Aufnahme
der Stifte 8A, 8B direkt auf einer der Seiten
des Gehäuses 40 eingerichtet
werden, wobei es nicht erforderlich ist, eine Aufnahme 25 zum
Aufnehmen der Patrone 7 herzustellen.
-
Besonders
vorteilhaft kann das Gehäuse 40 eine
miniaturisierte Form haben, zum Beispiel die Form eines Moduls,
das auf eine Schalttafel oder direkt auf die Anlage gesteckt werden
kann, die mit der Vorrichtung zum Schützen vor Überspannung versehen ist. Das
Altern des Varistors kann daher dezentral geprüft werden, insbesondere mit
Hilfe des externen Anzeigemittels und/oder des EDV-Lesegeräts 20,
so dass es nicht erforderlich ist, einen Techniker an Ort und Stelle
zu schicken, um den Alterungsgrad des Varistors zu prüfen.
-
Der
Einsatz und die Funktionsweise des Prüfgeräts 1 des Alterns eines
Varistors werden unten beschrieben.
-
Das
Prüfen
des Alterns eines Varistors, der im Rahmen einer Vorrichtung zum
Schutz einer Anlage vor Überspannungen
verwendet wird, kann an Ort und Stelle oder dezentral erfolgen.
-
In
dem Fall, in dem die Prüfung
an Ort und Stelle erfolgt, zum Beispiel durch einen Techniker, der
mit der Wartung der elektrischen Anlage beauftragt ist, werden die
Schwellenwerte, die für
den Unterschied zwischen der Strom-Spannungskennlinie der Varistoren im
neuen Zustand und der Strom-Spannungskennlinie der Varistoren in
verschlechtertem Zustand repräsentativ
sind, vorab als Eingangsdaten in das Prüfgerät 1 eingegeben, zum Beispiel
mit Hilfe der Tastatur 18. Die Schwellenwerte entsprechen
einem gegebenen Varistortyp, und man kann zum Beispiel einen ganzen
Schwellenwertbereich, der einer Reihe von Varistoren entspricht,
speichern, und in diesem Fall muss der Techniker vor jeder Messung
den Schwellenschwert auswählen,
der dem zu prüfenden
Varistor entspricht.
-
Wenn
die Vorrichtung zum Schutz vor Überspannungen
die Form eines einfachen Varistors hat, der in die zu schützende elektrische
Anlage eingebaut ist, wird das Prüfgerät 1 vorzugsweise direkt
an die Klemmen 2A, 2B des Varistors 2 angeschlossen, zum
Beispiel mit Messspitzen, die die Form von zwei Leitern 5, 6 haben,
die mit proximalen Enden 5A, 6A versehen sind,
die dazu bestimmt sind, in die Pole 10A, 10B des
Geräts 1 gesteckt
zu werden, und distale Enden 5B, 6B, die dazu
bestimmt sind, direkt an die Klemmen 2A, 2B des
Varistors 2 angeschlossen zu werden.
-
Wenn
das Prüfgerät 1 zwei
Polpaare aufweist, kann der Varistor nacheinander über Anschlussmittel 4 an
jedes der Polpaare des Geräts 1 angeschlossen
werden, so dass der Widerstand und/oder die Stärke des Stroms, der ihn unter
einer Spannung mit gleichem Absolutwert durchquert, nacheinander
gemäß zwei entgegen
gesetzten Polungen gemessen werden.
-
Wenn
das Prüfgerät 1 nur
zwei Pole 10A, 10B aufweist, werden die Klemmen 2A, 2B des
Varistors 2 vorzugsweise an diese zwei Pole angeschlossen,
und es reicht, dass der Techniker zum Durchführen der Prüfmessung die Polung der Spannung,
die zwischen den Polen 10A, 10B erzeugt wird, zum
Beispiel mit einem manuellen Auslöser 12 umkehrt. Natürlich kann
das Prüfgerät 1 auch
mit einem automatischen Auslöser
versehen sein, so dass das Gerät 1 systematisch
und ohne äußere Steuerung eine
Reihe von Prüftests
ausführt.
-
Die
an die Klemmen 2A, 2B des zu prüfenden Va ristors 2 anzulegende
Spannung kann vorzugsweise vor dem Messen ausgewählt werden, zum Beispiel mit
Hilfe eines Potentiometers, das auf dem Gehäuse 40 des Prüfgeräts 1 installiert
wird. Nach jeder Messung werden die verschiedenen Ergebnisse nacheinander
oder gleichzeitig über
ein Anzeigemittel, zum Beispiel ein digitales Display 15,
angezeigt, auf dem der erste und der zweite Messwert sowie der berechnete
Unterschiedswert und eventuell der charakteristische Schwellenwert
des zu prüfenden
Varistors angezeigt werden.
-
Besonders
vorteilhaft zeigt das Prüfgerät 1 auch
zum Beispiel mit Hilfe der Leuchttasten 16A, 16B an,
ob der Varistor ersetzt werden muss oder nicht. Insbesondere kann
das Prüfgerät 1 zum
Beispiel mit Hilfe eines grünen
Leuchtmelders anzeigen, dass der geprüfte Varistor noch für den Schutz
der Anlage verwendet werden kann. Umgekehrt, wenn die Marge bis
zum Lebensende des Varistors zu gering ist, mit anderen Worten,
wenn die Gefahr des Versagens des Varistors vor der nächsten Prüfung zu groß ist, kann
das Prüfgerät 1 zum
Beispiel mit Hilfe eines roten Leuchtmelders anzeigen, dass es erforderlich
ist, den Varistor zu ersetzen. Auf diese Weise braucht der mit der
Wartung beauftragte Techniker keinerlei Rechenoperation auszuführen, und
das Ergebnis der Tests kann direkt auf dem Prüfgerät 1 abgelesen werden.
-
Natürlich kann
es in Betracht gezogen werden, ein vereinfachtes Prüfgerät 1 herzustellen,
das sich darauf beschränkt,
zum Beispiel den Widerstand und/oder die Stärke des Stroms zu messen, der
den Varistor unter einer ersten Spannung U1 und
anschließend
unter einer zweiten Spannung U2 durchquert,
wobei die erste und die zweite Spannung entgegen gesetzte Polungen
P1, P2 aufweisen,
und in diesem Fall muss der mit der Wartung beauftragte Techniker
selbst die Berechnung des Unterschieds zwischen dem ersten und dem
zweiten Messwert durchführen
und den Unterschiedswert, das heißt den berechneten Unterschiedswert
mit dem zu dem geprüften
Varistor gehörenden
Schwellenwert vergleichen.
-
Wenn
die Anlage mit einer Vorrichtung zum Schutz vor Überspannungen versehen ist,
die eine abnehmbare Patrone 7 aufweist, braucht der Techniker
nur diese Patrone 7 von der elektrischen Anlage abzustecken
und sie auf das Prüfgerät 1 zu
stecken, um die Prüftests
auszuführen.
Insbesondere kann die Patrone 7 in die Aufnahme 25 eingefügt werden, die
dazu in dem Sockel 24 des Prüfgeräts 1 eingerichtet
ist, so dass die Stifte 8A, 8B zum Anschließen der
Patrone 7 in das Innere der entsprechenden Löcher 26A, 26B,
die auf dem Sockel 24 eingerichtet sind, eindringen.
-
Natürlich kann
man in Betracht ziehen, andere Anschlussmittel 4 zu verwenden,
und insbesondere Leiter 5, 6, um das Prüfgerät 1 mit
der Patrone 7 zu verbinden. Die Leiter 5, 6 können dabei
an mindestens einem ihrer Enden mit Messtasten oder vorzugsweise
mit „Krokodilklemmen" versehen sein.
-
Gemäß einer
anderen Betriebsvariante des Prüfgeräts kann
das Prüfen
des Alterns eines Varistors auch dezentral erfolgen, wobei das Prüfgerät 1 im
Wesentlichen ständig
an die Klemmen 2A, 2B des Varistors 2 oder
auch an die elektrischen Anschlussmittel 8 der Patrone 7 angeschlossen
ist, wobei der Varistor 2 oder die Patrone 7 in
die zu schützende
Anlage 50 eingebaut ist. In diesem Fall kann das Ablesen
der Prüfergebnisse
dezentral erfolgen, zum Beispiel mit Hilfe eines externen Anzeigemittels
oder auch mit einem EDV-Lesegerät 20.
Die Häufigkeit
der Prüfungen
ist daher vorprogrammiert, so dass es nicht erforderlich ist, an
der Anlage einzugreifen, um die Zuverlässigkeit des Varistors zu prüfen.
-
Das
erfindungsgemäßen Gerät zum Prüfen des
Alterns eines Varistors erlaubt es daher, das Risiko des Versagens
der Varistoren, die in elektrischen Anlagen installiert sind, zu
eliminieren.
-
Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Prüfgeräts besteht darin, dass es erlaubt,
den Alterungsgrad der Varistoren zu prüfen, ohne die elektrische Anlage
auch nur teilweise demontieren zu müssen, insbesondere um das Bauteil
zum Prüfen
zu entfernen.
-
Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Prüfgeräts besteht darin, dass es keine
Störung
der elektrischen Anlage hervorruft.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Prüfen des Alterns eines Varistors 2,
das einen Schritt (a) des Messens eines ersten Werts des Widerstands
des Varistors 2 und/oder der Stärke des Stroms, der ihn durchquert,
während
eine erste Spannung U1 an die Klemmen 2A, 2B des
Varistors 2 gemäß einer
ersten Polung P1 angelegt wird, umfasst,
wobei der erste Wert einen ersten Messwert bildet.
-
Erfindungsgemäß umfasst
das Verfahren auch einen Schritt (b) des Messens eines zweiten Werts
des Widerstands des Varistors 2 und/oder der Stärke des
Stroms, der ihn durchquert, wenn eine zweite Spannung U2 mit
einem Absolutwert, der vorzugsweise im Wesentlichen gleich dem der
ersten Spannung U1 ist, an die Klemmen 2A, 2B des
Varistors 2 gemäß einer
zweiten Polung P2 angelegt wird.
-
Erfindungsgemäß ist die
zweite Polung P2 der ersten Polung P1 entgegen gesetzt, und der zweite Wert des
Widerstands und/oder der Stärke
des Stroms, der ihn durchquert, bildet einen zweiten Messwert.
-
Erfindungsgemäß umfasst
das Verfahren auch einen Schritt (c) nach den Schritten (a) und
(b) des Vergleichens des ersten und des zweiten Messwerts.
-
Erfindungsgemäß ist es
völlig
gleichwertig, den Widerstand des Varistors oder die Stärke des Stroms,
der den Varistors durchquert zu messen, wenn eine gleiche Spannung
an die Klemmen des Varistors angelegt wird. Es geht nämlich um
das Vergleichen des Widerstands oder auch der Stärke des Stroms, der den Varistor
durchquert, zwischen einem ersten Zustand, der dem Anlegen einer
ersten, die erste Polung P1 aufweisenden
Spannung U1 an die Klemmen 2A, 2B des
Varistors 2 entspricht (2), und
einem zweiten Zustand, der dem Anlegen einer zweiten, eine Polung
P2 aufweisenden Spannung U2 zwischen
den Klemmen 2A, 2B des Varistors 2 entspricht,
die der ersten Polung P1 entgegen gesetzt
ist (3).
-
Vorteilhafterweise
umfasst das Verfahren nach den Schritten (a), (b) einen Schritt
des Berechnens (d) eines berechneten Unterschiedswerts, der dem
Unterschied zum Beispiel zwischen dem ersten und dem zweiten Messwert
entspricht. Natürlich kann
man eine andere Operation als den Unterschied zwischen dem ersten
und dem zweiten Messwert ausführen,
um den berechneten Unterschiedswert zu erzielen. Insbesondere kann
der berechnete Unterschiedswert dem Ergebnis einer Division zwischen dem
ersten und dem zweiten Messwert entsprechen.
-
Besonders
vorteilhaft umfasst das erfindungsgemäße Verfahren einen Schritt
(e) des Anzeigens des ersten Messwerts und/oder des zweiten Messwerts
und/oder des berechneten Unterschiedswerts. Der erste und der zweite
Messwert sowie der berechnete Unterschiedswert können gleichzeitig oder nacheinander
auf Befehl des Benutzers oder automatisch im Rahmen einer Reihe
vorprogrammierter Tests angezeigt werden.
-
Vorteilhafterweise
umfasst das erfindungsgemäße Verfahren
einen Schritt (f) des Vergleichens zwischen dem berechneten Unterschiedswert
und einem vorbestimmten und gespeicherten Schwellenwert, wobei der
Schwellenwert das Limit definiert, das der berechnete Unterschiedswert
nicht überschreiten
darf, damit ein Varistor als zuverlässig betrachtet werden kann.
Wenn der berechnete Unterschiedswert größer ist als der vorbestimmte
Schwellenwert, muss der Varistor vorzugsweise ersetzt werden.
-
Gemäß einer
weiteren Variante des Verfahrens wird das Bestimmen des ersten und
des zweiten Messwerts sowie des berechneten Unterschiedswerts verwendet,
um die Beobachtung des Alterns eines Varistors, der auf einer elektrischen
Anlage installiert ist, sicherzustellen.
-
Gemäß dieser
Variante umfasst das Verfahren einen Schritt (g) des Speicherns
des ersten und zweiten Messwerts sowie des berechneten Unterschiedswerts
mit Zeitstempel in einem vorzugsweise nicht flüchtigen Speicher. Der Erfassungszyklus,
der aus den Schritten (a) bis (g) besteht, wird vorzugsweise regelmäßig gemäß einer
vorbestimmten Erfassungshäufigkeit
wiederholt.
-
Vorteilhafterweise
umfasst das Verfahren auch einen Schritt (h) des Exportierens der
Informationen mit Zeitstempel, die in dem Speicher enthalten sind,
zu einem EDV-Lesegerät 20,
wobei der Schritt (h) regelmäßig gemäß einer
so genannten Wiederherstellungshäufigkeit
größer oder
gleich der Erfassungshäufigkeit
ausgeführt
wird.
-
Besonders
vorteilhaft umfasst das Verfahren einen Schritt (i) des Verarbeitens
der exportierten Informationen mit Zeitstempel mit Hilfe eines EDV-Programms,
um zeitliche Beobachtungsinformationen des Alterns des Varistors
zu erzielen. Natürlich
kann der Schwellenwert Folgendes sein:
- – entweder
eine Eingangsinformation der elektronischen Verarbeitungseinheit,
wobei diese Information zuvor in dem Prüfgerät 1 gespeichert wird und
anschließend
ebenso wie die Informationen mit Zeitstempel, die in dem Speicher
enthalten sind, exportiert werden kann,
- – oder
eine Eingangsinformation eines EDV-Programms zum Verarbeiten der
Informationen mit Zeitstempel, die zu dem EDV-Lesegerät 20 exportiert
werden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Prüfen
des Alterns eines Varistors erlaubt daher das einfache und effiziente
Beurteilen des Alterungsgrads eines Varistors, ohne dass es erforderlich
wäre, die Strom-Spannungskennlinie
des Varistors im neuen Zustand zu kennen und zu messen.
-
Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
dass es erlaubt, die Entwicklung der Verschlechterung eines Varistors
mitzuverfolgen und sein Zerstören
vorherzusehen, so dass die elektrische Anlage jederzeit optimal
geschützt
ist.
-
Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
dass es das schnelle Prüfen
einer großen
Anzahl von Varistoren erlaubt.