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Die
vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der US-amerikanischen provisorischen
Patentanmeldung 60/178,560, die am 26. Januar 2000 eingereicht wurde.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegend beschriebene Erfindung betrifft ein neuartiges Gen und
das von ihm kodierte Protein, welches als 84P2A9 bezeichnet wird.
Ferner sind diagnostische und therapeutische Verfahren und Zusammensetzungen
beschrieben, die zur Behandlung verschiedener Karzinome geeignet
sind, welche 84P2A9 exprimieren, insbesondere Prostatakarzinome.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Krebs
ist neben Erkrankungen der Herzkranzgefäße die zweithäufigste
Todesursache beim Menschen. Weltweit sterben jedes Jahr Millionen
an Menschen an Krebs. Allein in den Vereinigten Staaten von Amerika
sterben jährlich
weit mehr als eine halbe Million Menschen an Krebs, wobei jedes
Jahr rund 1,4 Millionen neue Fälle
diagnostiziert werden. Während
Todesfälle
infolge einer Herzkrankheit signifikant zurückgegangen sind, nehmen Todesfälle infolge
von Krebs generell zu. Prognosen zufolge wird Krebs Anfang des nächsten Jahrhunderts
die führende
Todesursache sein.
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Weltweit
ragen mehrere Krebserkrankungen als Todesursache heraus. Insbesondere
Karzinome der Lunge, der Prostata, der Brust, des Kolons, der Bauchspeicheldrüse und der
Eierstöcke
repräsentieren
die führenden
Ursachen von krebsbedingten Sterbefällen. Diese und praktisch alle
anderen Karzinome haben ein tödliches
Merkmal gemein. Mit sehr wenigen Ausnahmen verläuft die Metastasierung eines
Karzinoms töd lich. Die
gängige
Erfahrung hat gezeigt, dass sich darüber hinaus selbst bei solchen
Krebspatienten, die ihre primäre
Krebserkrankung zunächst überleben,
das Leben drastisch ändert.
Viele Krebspatienten haben Angst vor einer möglichen Rückkehr bzw. einem möglichen
Rezidiv der Krankheit oder vor einem Versagen der Behandlung. Viele
Krebspatienten erfahren infolge der Behandlung körperliche Behinderungen. Darüber hinaus erleiden
viele Krebspatienten einen Rückfall.
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Prostatakrebs
ist weltweit bei Männern
die vierthäufigste
Krebserkrankung. In Nordamerika und Nordeuropa handelt es sich hierbei
um die bei weitem häufigste
Krebserkrankung bei Männern
und die zweithäufigste
Ursache krebsbedingter Sterbefälle
bei Männern.
Allein in den USA sterben jährlich
weit über
40.000 Männer
an dieser Krankheit – übertroffen
allein von Lungenkrebs. Trotz der Größenordnung dieser Zahlen gibt es
noch immer keine wirksame Behandlung für metastasierten Prostatakrebs.
Chirurgische Prostatektomie, Strahlentherapie, Hormonablationstherapie,
chirurgische Kastration und Chemotherapie sind nach wie vor die hauptsächlichen
Behandlungsmodalitäten.
Leider sind diese Behandlungen bei Vielen unwirksam und häufig mit
unerwünschten
Folgen verbunden.
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Was
die Diagnostik anbelangt, bleibt das Fehlen eines Prostatatumormarkers,
mit dem sich lokalisierte Tumore im Frühstadium akkurat erkennen lassen,
eine signifikante Einschränkung
bei der Diagnose und der Behandlung dieser Krankheit. Das prostataspezifische
Antigen (PSA) im Serum war zwar ein sehr nützliches Hilfsmittel, aber
seine Spezifität
und allgemeine Nützlichkeit
werden in mancherlei bedeutender Hinsicht gemeinhin als mangelhaft
betrachtet.
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Der
Fortschritt bei der Identifizierung weiterer spezifischer Marker
für Prostatakrebs
ist durch die Generierung von Prostatakrebs-Xenografts verbessert
worden, die verschiedene Stadien der Krankheit bei Mäusen wiedergeben
können.
Die LAPC (Los Angeles Prostate Cancer)-Xenografts sind Prostatakrebs-Xenografts,
die die Passage in SCID-Mäuse
(Mäuse
mit schwerer kombinierter Immundefizienz) überlebt haben und den Übergang
von der Androgenabhängigkeit
zur Androgenunabhängigkeit
imitieren können
(Klein et al., 1997, Nat Med. 3: 402). In jüngerer Zeit identifizierte
Prostatakrebsmarker umfassen PCTA-1 (Su et al., 1996, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 93: 7252), Prostataspezifisches Membranantigen (PSM-Antigen)
(Pinto et at., Clin Cancer Res 1996 Sep; 2(9): 1445–51), STEAP
(Proc Natl Acad Sci USA. 1999 Dec 7; 96(25): 14523– 8) und das
Prostatastammzellenantigen (PSCA) (Reiter et al., 1998, Prot. Natl.
Acad. Sci. USA 95: 1735).
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Obgleich
die bereits identifizierten Marker wie PSA, PSM, PCTA und PSCA die
Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs erleichtert haben, müssen weitere
Marker und therapeutische Ziele für Prostatakrebs und verwandte
Krebserkrankungen identifiziert werden, um die Diagnose und die
Therapie weiter zu verbessern.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neuartiges, überwiegend mit der Prostata
und den Hoden in Verbindung stehendes Gen mit der Bezeichnung 84P2A9,
das in mehreren Karzinomen, einschließlich bei Prostata-, Hoden-,
Nieren-, Gehirn-, Knochen-, Haut-, Eierstock-(Ovarial-), Brust-,
Bauchspeicheldrüsen-(Pankreas-)
und Darmkarzinomen(Kolon-), lymphozytären Karzinomen und bei Lungenkarzinomen überexprimiert
ist.
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Northern-Blot-Expressionsanalyse
der 84P2A9-Genexpression in normalem Gewebe von Erwachsenen zeigt
ein stark prostata- und hodenspezifisches Expressionsmuster. Die
Analyse der 84P2A9-Expression in der normalen Prostata und in Prostatatumor-Xenografts
zeigt eine Überexpression
in LAPC4- und LAPC-9-Prostatatumor-Xenografts, wobei die Expression in
LAPC-9 am stärksten
ist.
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Die
Nukleotid-(SEQ ID Nr.: 1) und Aminosäure-(SEQ ID Nr.: 2)Sequenzen
von 84P2A9 sind in 2 angegeben. Teile
der 84P2A9-Aminosäuresequenz
zeigen gewisse Homologien zu ESTs in der dbEST-Datenbank. Das prostata-
und hodenbezogene Profil von 84P2A9 in normalem Gewebe von Erwachsenen,
kombiniert mit der bei Prostatatumor-Xenografts beobachteten Überexpression,
zeigt, dass 84P2A9 zumindest in einigen Karzinomen irrtümlich überexprimiert
ist und daher als geeignetes diagnostisches und/oder therapeutisches
Ziel für
Karzinome, wie beispielsweise Prostata-, Hoden-, Nieren-, Gehirn-,
Knochen-, Haut-, Ovarial-, Brust-, Pankreas- und Kolonkarzinomen,
lymphozytären
Karzinomen und bei Lungenkarzinomen, dient (siehe z. B. 4–8).
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Die
Erfindung stellt Polynukleotide bereit, die den Genen, mRNAs und/oder
Kodierungssequenzen von 84P2A9 ganz oder teilweise entsprechen bzw.
ganz oder teilweise dazu komplementär sind, vorzugsweise in isolierter
Form, einschließlich
Po lynukleotide, die 84P2A9-Proteine und Fragmente aus 4, 5, 6, 7,
8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 oder mehr Aminosäuren kodieren, DNA, RNA, DNA/RNA-Hybride
und verwandte Moleküle, Polynukleotide
oder Oligonukleotide, die zu den 84P2A9-Genen oder -mRNA-Sequenzen
oder Teilen davon komplementär
sind oder eine Homologie von mindestens 90% dazu aufweisen, und
Polynukleotide oder Oligonukleotide, die mit den 84P2A9-Genen, -mRNAs
oder mit 84P2A9 kodierenden Polynukleotiden hybridisieren. Es werden
außerdem
Mittel zum Isolieren von cDNAs und der 84P2A9 kodierenden Gene bereitgestellt. Ferner
werden rekombinante DNA-Moleküle,
die 84P2A9-Polynukleotide enthalten, Zellen, die mit solchen Molekülen transformiert
oder transduziert sind, und Wirt-Vektor-Systeme für die Expression
von 84P2A9-Genprodukten bereit gestellt. Die Erfindung stellt ferner
Antikörper
bereit, die an 84P2A9-Proteine und – Polypeptidfragmente davon
binden, einschließlich
polyklonale und monoklonale Antikörper, Antikörper von Mäusen und anderen Säugern, chimäre Antikörper, humanisierte
und vollständig
humane Antikörper
und mit einem detektierbaren Marker markierte Antikörper. Es
werden auch Verfahren für
das Nachweisen des Vorhandenseins und Zustandes von 84P2A9-Polynukleotiden
und -Proteinen in verschiedenen biologischen Proben sowie Verfahren
zum Identifizieren von Zellen, die 84P2A9 exprimieren, bereit gestellt.
Eine typische Ausführungsform dieser
Erfindung stellt Verfahren zum Überwachen
von 84P2A9-Genprodukten in einer Gewebe- oder einer hämatologischen
Probe bereit, die eine gewisse Form einer Wachstumsregulationsstörung wie
beispielsweise Krebs aufweisen oder bei denen eine gewisse Form
einer Wachstumsregulationsstörung
wie beispielsweise Krebs vermutet wird. Ferner stellt die Erfindung
verschiedene immunogene oder therapeutische Zusammensetzungen und
Strategien zum Behandeln von Karzinomen bereit, die 84P2A9 exprimieren,
wie beispielsweise Prostatakarzinome, einschließlich Therapien, die auf die
Hemmung der Transkription, Translation, Prozessierung oder Funktion
von 84P2A9 abzielen, sowie Krebsimpfstoffe.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt
die DNA-Sequenz von 84P2A9 nach Suppression Subtractive Hybridization
(SSH) mit einer Länge
von etwa 425 Nukleotiden (SEQ ID Nr.: 3). Diese Sequenz wurde bei
Vergleichen der cDNAs aus verschiedenen androgenabhängigen und
androgenunabhängigen
LAPC-Xenografts identifiziert.
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2 zeigt die Nukleotid- (SEQ ID Nr.: 1)
und Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr.: 2) von 84P2A9. Siehe Beispiel 2, unten. Die das Start-ATG
umgebende Sequenz (AAC ATG G) (SEQ ID Nr.: 4) weist eine Kozak-Sequenz
(A an Position –3
und G an Position +1) auf. Das Startmethionin mit der Kozak-Sequenz
ist fett gedruckt, die Kernlokalisierungssignalsequenzen sind eingerahmt.
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3A und 3B zeigen
die Ausrichtung der Aminosäuresequenz
von 84P2A9 (SEQ ID Nr.: 2) mit KIAA1552 (SEQ ID Nr.: 5) and LUCA15
(SEQ ID Nr.: 6). 3A zeigt, dass die 84P2A9-Proteinsequenz
(untere Zeile) eine gewisse Homologie mit dem menschlichen Gehirnprotein
KIAA1152 aufweist (39,5%ige Identität in einer 337 Aminosäuren langen
Region. Score: 407,0; Lückenhäufigkeit
(Gap Frequency): 5,9%). 3B zeigt,
dass die 84P2A9-Proteinsequenz (untere Zeile) eine Domäne enthält, die
zu einem Teil des Tumorsuppressorproteins LUCA15 homolog ist (64,3%ige
Identität
in einer 42 Aminosäuren
langen Region. Score 138,0; Lückenhäufigkeit
(Gap Frequency): 0,0%).
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4A–4C zeigen
die Northern-Blot-Analyse der restringierten 84P2A9-Expression in
verschiedenen normalen Humangeweben (unter Verwendung des 84P2A9-SSH-Fragments als
Sonde) und in LAPC-Xenografts. Zwei multiple Northern-Gewebeblots
(Clontech) (4A und 4B)
und ein Northern-Xenograftblot (4C)
wurden mit dem 84P2A9-SSH-Fragment als Sonde behandelt. Spur 1–8 in 4A bestehen aus mRNA aus Herz, Gehirn, Plazenta,
Lunge, Leber, Skelettmuskel, Niere bzw. Pankreas. Spur 1–8 in 4B bestehen aus Gesamt-RNA aus Milz, Thymus, Prostata,
Hoden, Eierstock, Dünndarm,
Kolon bzw. Leukozyten. Spur 1–5
in 4C bestehen aus mRNA aus Prostata, LAPC-4 AD,
LAPC-4 AI, LAPC-9 AD bzw. LAPC-9 AI. Die Größenstandards sind an der Seite
in Kilobasen (kb) angegeben. Jede Spur enthält 2 μg mRNA bei den Normalgeweben
und 10 μg
Gesamt-RNA bei den Xenograftgeweben. Die Ergebnisse zeigen die Expression
von 84P2A9 in Hoden und Prostata sowie in den LAPC-Xenografts.
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5 zeigt die Northern-Blot-Analyse der
Expression von 84P2A9 in Prostata- und mehreren Krebszelllinien. Spur
1–56 zeigen
Expression in LAPC-4 AD, LAPC-4 AI, LAPC-9 AD, LAPC-9 AI, LNCaP,
PC-3, DU 145, TsuPr1, LAPC-4 CL, HT1197, SCaBER, UM-UC-3, TCCSUP,
J82, 5637, 293T, RD-ES, PANC-1, BxPC-3, HPAC, Capan-1, SK-CO-1,
CaCo-2, LoYo, T84, Colo-205, KCL 22, PFSK-1, T98G, SK-ES-1, HOS,
U2-OS, RD-ES, CALU-1, A427, NCI-H82, NCI-H146, 769-P, A498, CAKI-1,
SW839, BTIO, CAMA-1, DU4475, MCF-7, MDA-MB-435s, NTERRA-2, NCCIT,
TERA-1, TERA-2, A431, HeLa, OY-1063, PA-1, SW626 bzw. CAOY-3. Eine
hochgradige 84P2A9-Expression wurde in Krebszelllinien aus Gehirn
(pFSK-1, T98G), Knochen (HOS, U2-OS), Lunge (CALU-1, NCI-H82, NCI-H146)
und Niere (769-P, A498, CAKI-1, SW839) festgestellt. Mittelgradige
Expression wurde in mehreren Krebszelllinien aus Pankreas (pANC-1,
BxPC-3, HPAC, CAPAN-1), Kolon (SK-CO-1, CACO-2, LOVO, COLO205),
Knochen (SK-ES-1, RD-ES), Brust (MCF-7, MDA-MB-435s) und Hoden (NCCIT) festgestellt.
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6.
zeigt die Northern-Blot-Analyse der Expression von 84P2A9 in Proben
von Patienten mit Prostatakrebs. Die Proben von Patienten mit Prostatakrebs
exprimieren 84P2A9 sowohl im normalen Teil des Prostatagewebes als
auch im vom Tumor befallenen Teil. Spur 1–7 zeigen normale Prostata,
normales umliegendes Gewebe von Patient 1, Tumor im Stadium Gleason
9 von Patient 1, normales umliegendes Gewebe von Patient 2, Tumor
im Stadium Gleason 7 von Patient 2 bzw. Tumor im Stadium Gleason
7 von Patient 3. Diese Ergebnisse belegen, dass es sich bei 84P2A9
um ein sehr hodenspezifisches Gen handelt, das bei Prostatakrebs
und möglicherweise
bei auch anderen Karzinomen hochreguliert ist. 84P2A9 könnte sich
daher, ähnlich wie
die MAGE-Antigene,
als Hodenkrebsantigen qualifizieren (Van den Eynde and Boon, Intl
Clin Lab Res. 27: 81–86,
1997).
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7 zeigt
RNA, die aus Nierentumoren (T) und deren benachbartem normalem Gewebe
(N) von Nierenkrebspatienten isoliert wurde: Spur 1–15 zeigen
769-P-Klarzelltyp; A498-Klarzelltyp; SW839-Klarzelltyp; Normale
Niere; Patient 1, N; Patient 1, Tumor; Patient 2, N; Patient 2,
Tumor, Klarzelltyp, Grad III; Patient 3, N; Patient 3, Tumor, Klarzelltyp,
Grad II/IV; Patient 4, N; Patient 4, Tumor, Klarzelltyp, Grad II/IV;
Patient 5, N; Patient 5, Tumor, Klarzelltyp, Grad II; und Patient
6, Tumor bzw. Metastase in die Brustwand (N = normales benachbartes
Gewebe und CL = Zelllinie). Die Northern-Analyse wurde mit 10 μg Gesamt-RNA
jeder Probe durchgeführt.
Expression von 84P2A9 wurde in allen 6 getesteten Tumorproben sowie
in den drei Nierenzelllinien 769-P, A498 und SW839 festgestellt.
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8 zeigt
RNA, die aus Kolonkarzinomen (T) und deren benachbartem normalem
Gewebe (N) von Kolonkarzinompatienten isoliert wurde. Spur 1–11 zeigen
Colo 205; LoVo; T84; Caco-2; Patient 1, N; Patient 1, Tumor, Grad
2, T3N1Mx (positiv auf Lymphknotenmetastasen); Patient 2, N; Patient
2, Tumor, Grad 1, T2N0Mx; Patient 3, N; Patient 3, Tumor, Grad 1,
T2N1Mx (positiv auf Lymphknotenmetastasen); und Patient 4, Tumor,
Grad 2, T3N1Mx (positiv auf Lymphknotenmetastasen) (N = normales
benachbartes Gewebe und CL = Zelllinie). Die Northern-Analyse wurde
mit 10 μg
Gesamt-RNA jeder Probe durchgeführt.
Expression von 84P2A9 wurde in allen 4 getesteten Tumorproben sowie
in den 4 Kolonkarzinom-Zelllinien Colo 205, LoVo, T84 und Caco-2
festgestellt.
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9 zeigt
die Expression von 84P2A9 nach Testung in einer Reihe von humanen
Karzinomen (T) und ihren jeweils entsprechenden Normalgeweben (N)
auf RNA-Dotblots.
Bei den Krebszelllinien von links nach rechts handelte es sich um
HeLa (Zervixkarzinom), Daudi (Burkitt-Lymphom), K562 (CML), HL-60
(pML), G361 (Melanom), A549 (Lungenkarzinom), MOLT-4 (Lymphoblasten-Leukämie), SW480
(Kolorektalkarzinom) und Raji (Burkitt-Lymphom). Expression von
84P2A9 wurde in Nierenkarzinomen, Brustkarzinomen, Prostatakarzinomen,
Lungenkarzinomen, Magenkarzinomen, Kolonkarzinomen, Zervixkarzinomen
und Rektumkarzinomen festgestellt. 84P2A9 wurde außerdem in
hohem Maß in
einer Reihe von Krebszelllinien exprimiert, insbesondere in den
Lymphoblasten-Leukämie-Zelllinie
MOLT4 und in der Lungenkarzinom-Zelllinie A549. Die in normalem
benachbartem (aus erkranktem Gewebe isoliertem) Gewebe, aber nicht
in normalem, aus gesunden Spender isoliertem Gewebe festgestellte
Expression könnte
darauf verweisen, dass diese Gewebe nicht gänzlich normal sind und dass
84P2A9 in einem Krebsfrühstadium
exprimiert werden könnte.
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10 zeigt die Expression von 84P2A9 in Proben von
Patienten mit Blasenkrebs. In 4 getesteten Proben von Blasenkrebspatienten
und in drei Blasenkrebszelllinien (CL), UM-UC-3 (Spur 1), J82 (Spur
2) und SCABER (Spur 3) wurde 84P2A9-Expression festgestellt. RNA wurde aus
normaler Blase (Nb), Blasentumoren (T) und deren benachbartem normalen
Gewebe (N) aus 6 Patienten mit Blasenkrebs (P) isoliert. Bei dem Tumor
von P1 handelt es sich um ein „Transitional
Cell Carcinoma" (TCC,
Karzinom des Übergangsepithels), Grad
4; P2 ist ein invasives Plattenepithelkarzinom; P3 ist ein „Transitional
Cell Carcinoma" (TCC,
Karzinom des Übergangsepithels),
Grad 3; P4 ist ein nicht invasives papilläres Karzinom, Grad 1/3; PS
ist ein papilläres Karzinom,
Grad 3/3 und P6 ist ein „Transitional
Cell Carcinoma" (TCC,
Karzinom des Über gangsepithels), Grad
3/2. Die Northern-Analyse wurde mit 10 μg Gesamt-RNA jeder Probe durchgeführt.
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11 zeigt die Expression von 84P2A9-Protein in
293T-Zellen. 293T-Zellen wurden transient mit dem mit dem pCDNA3.1-V5-HIS-Epitop
markierten 84P2A9-Plasmid
oder mit leerem Kontrollvektor transfiziert und 2 Tage später geerntet.
Die Zellen wurden in SDS-PAGE-Probenpuffer lysiert, und die Lysate
wurden auf einem 10-20%igen
SDS-PAGE-Gel getrennt und anschließend auf Nitrozellulose übertragen.
Der Blot wurde in Tris-gepufferter Salzlösung (TBS) + 2% Magermilch
blockiert und anschließend
mit einer 1:3000-Verdünnung
eines monoklonalen Maus-Anti-V3-Antikörpers (Invitrogen)
in TBS + 0,15 % Tween-20 + 1% Milch inkubiert. Der Blot wurde gewaschen
und anschließend
mit einer 1:4000-Verdünnung
eines sekundären
Anti-Maus-IgG-GRP-Konjugatantikörpers
inkubiert.
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Nach
dem Waschen wurden die immunreaktiven Anti-VS-Epitop-Banden mit
verstärkter
Chemilumineszenz entwickelt und durch Belichten eines Autoradiographiefilms
sichtbar gemacht. Der Pfeil zeigt auf eine spezifische immunreaktive
Anti-VS-Bande von
etwa 87 kD, die der Expression des Epitop-markierten 84P2A9-Proteins
in den transfizierten Zellen entspricht.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Sofern
nicht anders definiert, sollen alle hierin verwendeten Begriffe
aus dem Stand der Technik, Anmerkungen und sonstige wissenschaftliche
Begriffe oder Terminologie die Bedeutungen haben, die von einem Fachmann,
den diese Erfindung betrifft, üblicherweise
verstanden werden. In manchen Fällen
sind Begriffe mit allgemein verständlicher Bedeutung zur Verdeutlichung
und/oder zur schnellen Bezugnahme hierin definiert, und das Vorhandensein
solcher Definitionen hierin ist nicht zwingend als wesentlicher
Unterschied gegenüber den
allgemein im Stand der Technik verstandenen aufzufassen. Viele der
Techniken und Verfahren, die hierin beschrieben sind oder auf die
hierin verwiesen wird, sind allgemein gut verständlich und werden von einem Fachmann üblicherweise
mittels herkömmlicher
Verfahrensweisen eingesetzt, beispielsweise den gemeinhin verwendeten
molekularen Klonierungsverfahren, wie sie in Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual 2. Auflage (1989) Cold Spring Harbor
Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N. Y., beschrieben sind. Je
nach Erforderlichkeit werden Verfahren, welche die Verwendung handelsüblicher
Kits und Reagenzien beinhalten, generell nach vom Hersteller definierten
Protokollen und/oder Parametern ausgeführt, sofern nicht anders angegeben.
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DEFINITIONEN:
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Wie
hierin verwendet, bedeuten die Begriffe „fortgeschrittenes Prostatakarzinom", „lokal
fortgeschrittenes Prostatakarzinom", „fortgeschrittene
Krankheit" und „lokal
fortgeschrittene Krankheit" Prostatakarzinome,
die sich durch die Prostatakapsel hindurch ausgebreitet haben und
sollen das Krankheitsstadium C nach dem System der American Urological
Association (AUA), das Krankheitsstadium C1–C2 nach dem Whitmore-Jewett-System
und das Krankheitsstadium T3–T4
und N+ nach dem System TNM (Tumor, Nodus, Metastasen) umfassen.
Bei Patienten mit lokal fortgeschrittener Krankheit wird im Allgemeinen
keine Operation angeraten, und diese Patienten haben einen im Wesentlichen
weniger günstigen
Ausgang im Vergleich zu Patienten mit klinisch lokalisiertem (auf
das Organ beschränktem)
Prostatakarzinom. Eine lokal fortgeschrittene Krankheit ist klinisch
durch tastbare Evidenz einer Härtung
jenseits der lateralen Grenze der Prostata oder einer Asymmetrie
oder Härtung über der
Prostatabasis identifizierbar. Lokal fortgeschrittener Prostatakrebs
wird derzeit pathologisch nach Radikalprostatektomie diagnostiziert,
wenn der Tumor in die Prostatakapsel eindringt oder diese penetriert,
bis in die Resektatränder
verläuft
oder in die Samenbläschen
eindringt.
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Der
Begriff „Antikörper" wird im weitesten
Sinn verwendet. Daher kann ein „Antikörper" natürlich
vorkommend oder künstlich
sein, beispielsweise monoklonale Antikörper, die durch herkömmliche
Hybridomtechnologie hergestellt werden. Anti-84P2A9-Antikörper umfassen monoklonale und
polyklonale Antikörper
sowie Fragmente, welche die Antigenbindungsdomäne und/oder mindestens eine
Komplementarität
bestimmende Region dieser Antikörper
enthalten. Wie hierin verwendet, ist ein „Antikörperfragment" definiert als mindestens ein
Teil der variablen Region des Immunglobulinmoleküls, der an sein Ziel bindet,
d. h. die Antigenbindungsregion. In einer Ausführungsform sind dadurch einzelne
Anti-84P2A9-Antikörper
(einschließlich
Agonist, Antagonist und neutralisierende Antikörper) und Anti-84P2A9-Antikörperzusammensetzungen
mit polyepitoper Spezifität
abgedeckt. Der Begriff „monoklonaler
Antikör per", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf einen Antikörper,
der aus einer Population von im Wesentlichen homogenen Antikörpern erhalten
wird, d. h. die Antikörper,
welche die Population umfasst, sind identisch, ausgenommen möglicher,
natürlich
vorkommender Mutationen, die in kleinen Mengen vorhanden sind.
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Der
Begriff „zytotoxisches
Agens", wie hierin
verwendet, bezieht sich auf eine Substanz, welche die Funktion von
Zellen hemmt oder verhindert und/oder die Vernichtung von Zellen
verursacht. Der Begriff soll radioaktive Isotope (z. B. At211, I131, I125, Y90, Re186, Re188, Sm153, Bi212, P32 und radioaktive Isotope von Lu), Chemotherapeutika
und Toxine wie kleinmolekulare Toxine oder enzymatisch aktive Toxine
bakterieller, fungaler, pflanzlicher oder tierischer Herkunft umfassen,
einschließlich
Fragmente und/oder Varianten davon.
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Wie
hierin verwendet, sollen sich die Begriffe „hybridisieren", „hybridisierend", „hybridisiert" und dergleichen
bei Gebrauch im Zusammenhang mit Polynukleotiden auf herkömmliche
Hybridisierungsbedingungen beziehen, vorzugsweise beispielsweise
eine Hybridisierung in 50% Formamid/6 X SSC/0,1% SDS/100 μg/ml ssDNA,
bei denen die Hybridisierungstemperaturen über 47 Grad Celsius liegen
und die Temperaturen zum Waschen in 0,1 X SSC/0,1% SDS über 55 Grad
Celsius liegen.
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Wie
hierin verwendet, gilt ein Polynukleotid als „isoliert", wenn es im Wesentlichen von kontaminierenden
Polynukleotiden getrennt wurde, welche Genen entsprechen bzw. zu
Genen komplementär
sind, bei denen es sich nicht um das 84P2A9-Gen handelt, oder die
Polypeptide kodieren, bei denen es sich nicht um das Genprodukt
von 84P2A9 oder dessen Fragmente handelt. Ein Fachmann kann leicht
Nukleinsäureisolierungsverfahren
anwenden, um ein isoliertes 84P2A9-Polynukleotid zu erhalten.
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Wie
hierin verwendet, gilt ein Protein als isoliert, wenn physikalische,
mechanische oder chemische Verfahren angewandt werden, um das 84P2A9-Protein
von zellulären
Bestandteilen, die normalerweise mit dem Protein assoziiert sind,
zu entfernen. Ein Fachmann kann leicht Standardreinigungsverfahren
anwenden, um ein isoliertes 84P2A9-Protein zu erhalten.
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Der
Begriff „Säuger", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf jeden als Säuger
klassifizierten Säuger, einschließlich Mäuse, Ratten,
Kaninchen, Hunde, Katzen, Kühe,
Pferde und Menschen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Säuger
eine Maus. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Säuger
ein Mensch.
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Wie
hierin verwendet, bedeuten die Begriffe „metastasierter Prostatakrebs" und „metastasierte
Krankheit" Prostatakarzinome,
die in regionale Lymphknoten oder entfernte Stellen gestreut haben,
und sollen das Krankheitsstadium D nach dem AUA-System und das Krankheitsstadium TxNxM+
nach dem TNM-System umfassen. Wie es bei lokal fortgeschrittenem
Prostatakarzinom der Fall ist, ist bei Patienten mit metastasierter Krankheit
in der Regel eine Operation nicht angezeigt, und eine bevorzugte
Behandlungsmodalität
ist eine hormonelle (Androgenablations-)Therapie. Patienten mit
metastasiertem Prostatakarzinom entwickeln innerhalb von 12 bis
18 Monaten nach Beginn der Behandlung schließlich einen androgenrefraktären Zustand.
Rund die Hälfte
dieser androgenrefraktären
Patienten verstirbt innerhalb von 6 Monaten, nachdem sich dieser
Status entwickelt hat. Der häufigste
Ort für
Prostatakrebsmetastasen sind die Knochen. Prostatakrebs-Knochenmetastasen
sind charakteristischerweise oft eher osteoblastisch als osteolytisch
(d. h. das Nettoergebnis ist eine Knochenbildung). Knochenmetastasen
werden am häufigsten
in der Wirbelsäule
gefunden, gefolgt vorn Oberschenkelknochen, Becken, Rippenkäfig, Schädel und
Oberarmknochen. Sonstige häufige
Metastasierungsorte sind Lymphknoten, Lunge, Leber und Gehirn. Ein
metastasiertes Prostatakarzinom wird typischerweise durch offene
oder laparoskopische Beckenlymphadenektomie, Ganzkörper-Radionuklid-Scans,
Skelettradiographie und/oder Biopsie von Knochenläsionen diagnostiziert.
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„Mäßig stringente
Bedingungen" sind
solche, die in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
New York: Cold Spring Harbor Press, 1989, beschrieben und identifiziert
sind, sind aber nicht auf diese beschränkt. Sie umfassen die Verwendung
von Waschlösung
und Hybridisierungsbedingungen (z. B. Temperatur, Ionenstärke und
% SDS), die weniger stringent sind als die oben beschriebenen. Ein
Beispiel mäßig stringenter
Bedingungen ist eine Übernachtinkubation
bei 37°C
in einer Lösung
umfassend: 20% Formamid, 5 × SSC
(150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
7,6), 5 × Denhardt-Lösung, 10% Dextransulfat
und 20 mg/ml denaturierte gescherte Lachsspermien-DNA, gefolgt vom
Waschen der Filter in 1 × SSC
bei etwa 37–50°C. Der Fachmann
weiß,
wie Temperatur, Ionenstärke
etc. erforderli chenfalls einzustellen sind, um Faktoren wie Sondenlänge und
dergleichen Rechnung zu tragen.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Motiv", wie beispielsweise „biologisches
Motiv in einem mit 84P2A9 verwandten Protein" auf jeden Satz von Aminosäuren, die
einen Teil der Primärsequenz
eines Proteins bilden und die entweder kontig sind oder zu bestimmten,
im Allgemeinen invarianten oder konservierten Positionen ausgerichtet
werden können,
der mit einer bestimmten Funktion oder Modifikation assoziiert ist
(z. B. phosphoryliert, glykosyliert oder amidiert ist).
-
Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff „Polynukleotid" eine polymere Form
von Nukleotiden mit einer Länge
von mindestens 10 Basen oder Basenpaaren, entweder Ribonukleotide
oder Desoxynukleotide, oder eine modifizierte Form einer dieser
Arten von Nukleotiden, und soll einzel- und doppelsträngige Formen von
DNA und/oder RNA umfassen. Im Stand der Technik wird dieser Begriff
häufig
im Wechsel mit „Oligonukleotid" verwendet. Wie hierin
erläutert,
kann ein Polynukleotid eine hierin beschriebene Nukleotidsequenz
aufweisen, wobei Thymidin (T) (wie beispielsweise in SEQ ID Nr.:
1 gezeigt) auch Uracil (U) sein kann; diese Definition bezieht sich
auf Unterschiede zwischen der chemischen Struktur von DNA und RNA,
insbesondere auf die Beobachtung, dass eine der vier Hauptbasen
in RNA Uracil (U) anstelle von Thymidin (T) ist.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff „Polypeptid" ein Polymer aus
mindestens etwa 4, 5, 6, 7 oder 8 Aminosäuren. In dieser Beschreibung
werden durchgängig
Drei-Buchstaben oder Ein-Buchstaben-Standardbezeichnungen für Aminosäuren verwendet.
Im Stand der Technik wird dieser Begriff häufig im Wechsel mit „Peptid" verwendet.
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Die „Stringenz" einer Hybridisierungsreaktion
kann von einem durchschnittlichen Fachmann leicht bestimmt werden
und ist generell eine empirische Berechnung, die von der Sondenlänge, Waschtemperatur
und Salzkonzentration abhängt.
Längere
Sonden erfordern im Allgemeinen höhere Temperaturen, damit ein
korrektes Annealing (Anlagern) stattfindet, während kürzere Sonden niedrigere Temperaturen
erfordern. Eine Hybridisierung hängt
im Allgemeinen von der Fähigkeit
denaturierter Nukleinsäuresequenzen
ab, ein Reannealing (eine Wiederanlagerung) einzugehen, wenn in
einer Umgebung unter ihrer Schmelztemperatur komplementäre Stränge vorhanden
sind. Je höher
der Grad der gewünschten
Homologie zwischen der Sonde und der hybridisierbaren Sequenz ist,
desto höher
ist die verwendbare relative Temperatur. Daraus folgt, dass höhere relative
Temperaturen im Gegensatz zu niedrigeren Temperaturen die Reaktionsbedingungen
tendenziell stringenter machen. Für weitere Einzelheiten und
eine Erläuterung
der Stringenz von Hybridisierungsreaktionen siehe Ausubel et al.,
Current Protocols in Molecular Biology, Wiley Interscience Publishers,
(1995).
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„Stringente
Bedingungen" oder „Bedingungen
hoher Stringenz",
wie hierin definiert, sind unter anderem wie folgt identifiziert:
(1) Verwendung niedriger Ionenstärke
und hoher Temperatur zum Waschen, beispielsweise 0,015 M Natriumchlorid/0,0015
M Natriumcitrat/0,1% Natriumdodecylsulfat bei 50°C; (2) Verwendung eines Denaturierungsmittels
wie Formamid, während
der Hybridisierung, beispielsweise 50% (Vol./Vol.) Formamid mit
0,1% Rinderserumalbumin/0,1% Ficoll/0,1% Polyvinylpyrrolidon/50
mM Natriumphosphatpuffer bei pH 6,5 mit 750 mM Natriumchlorid, 75
mM Natriumcitrat bei 42°C;
oder (3) Verwendung von 50% Formamid, 5 × SSC (0,75 M NaCl, 0,075 M
Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH 6,8), 0,1% Natriumpyrophosphat,
5 × Denhardt-Lösung, ultraschallbehandelter
Lachsspermien-DNA (50 μg/ml),
0,1% SDS und 10% Dextransulfat bei 42°C, während Waschschritte bei 42°C in 0,2 × SSC (Natriumchlorid/Natriumcitrat)
und 50% Formamid bei 55°C
durchgeführt
werden, gefolgt von einem Waschschritt mit hoher Stringenz, bestehend
aus 0,1 × SSC
mit EDTA bei 55°C.
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Ein „transgenes
Tier" (z. B. eine
Maus oder eine Ratte) ist ein Tier, das Zellen aufweist, welche
ein Transgen enthalten, wobei das Transgen in das Tier oder in einen
Vorfahr des Tiers in einem pränatalen,
z. B. embryonalen Stadium, eingeführt worden ist. Ein „Transgen" ist eine DNA, die
in das Genom einer Zelle, aus der sich ein transgenes Tier entwickelt,
integriert ist.
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Wie
hierin verwendet, sollen das 84P2A9-Gen und 84P2A9-Protein die 84P2A9-Gene
und -Proteine umfassen, die hierin spezifisch beschrieben sind,
und die anderen von 84P2A9 kodierten Proteinen bzw. Peptiden entsprechenden
Gene und Proteine sowie strukturell ähnliche Varianten der vorangehenden.
Solche anderen 84P2A9-Peptide
und Varianten weisen im Allgemeinen Kodierungssequenzen auf, die
eine hohe Homologie zu der 84P2A9-Kodierungssequenz aufweisen und
vorzugsweise eine Aminosäurehomologie
von mindestens etwa 50% (nach BLAST-Kriterien) und vorzugs weise
eine Nukleinsäurehomologie
von 50%, 60%, 70%, 80%, 90% oder mehr (nach BLAST-Kriterien) und
vorzugsweise eine Aminosäurehomologie
von mindestens etwa 60% (nach BLAST-Kriterien) aufweisen, wobei
sie mehr bevorzugt eine Homologie von mindestens 70% (nach BLAST-Kriterien)
zueinander aufweisen.
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Die
erfindungsgemäßen, mit
84P2A9 verwandten Proteine umfassen solche, die hierin spezifisch identifiziert
sind, sowie Allelvarianten, konservative Substitutionsvarianten
und Homologe, die ohne übermäßige Experimentierung
nach den hierin ausgeführten
Verfahren isoliert/erzeugt und charakterisiert werden können oder
leicht aus dem Stand der Technik verfügbar sind. Dazu gehören auch
Fusionsproteine, die Teile verschiedener 84P2A9-Proteine oder Fragmente
davon kombinieren, sowie Fusionsproteine eines 84P2A9-Proteins und
eines heterologen Polypeptids. Solche 84P2A9-Proteine werden kollektiv als die mit
84P2A9 verwandten Proteine, die erfindungsgemäßen Proteine oder als 84P2A9
bezeichnet. Wie hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „mit 84P2A9
verwandtes Polypeptid" auf
ein Polypeptidfragment oder eine 84P2A9-Proteinsequenz aus 4, 5,
6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 oder mehr Aminosäuren.
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STRUKTUR UND EXPRESSION VON 84P2A9
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Wie
nachfolgend ausführlich
erläutert
ist, haben Experimente mit dem LAPC-4 AD-Xenograft bei männlichen
SCID-Mäusen
zur Identifizierung von Genen geführt, die an dem Fortschreiten
von androgenabhängigem
(AD) Prostatakrebs zu androgenunabhängigem (AI) Krebs beteiligt
sind. Kurz beschrieben, wurden Mäuse,
die LAPC-4 AD-Xenografts
trugen, kastriert, als die Tumoren eine Größe von 1 cm im Durchmesser erreicht
hatten. Die Tumoren verkleinerten sich und produzierten vorübergehend
kein androgenabhängiges PSA-Protein
mehr. Sieben bis vierzehn Tage nach der Kastration war im Blut der
Mäuse erneut
ein PSA-Spiegel detektierbar. Solche Tumore entwickeln schließlich einen
AI-Phänotyp
und beginnen, in den kastrierten Männchen wieder zu wachsen. Die
Tumore wurden zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Kastration entnommen,
um Gene zu identifizieren, die während
des Übergangs
zur Androgenunabhängigkeit
ein- oder ausgeschaltet werden.
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Anschließend wurde
das Verfahren der Suppression Subtractive Hybridization (SSH) (Diatchenko
et al., 1996, PNAS 93: 6025) angewandt, um neuartige Gene zu identifizieren,
beispielsweise solche, die bei Prostatakrebs überexprimiert sind, indem cDNAs
von verschiedenen androgenabhängigen
und androgenunabhängigen
LAPC-Xenografts
verglichen wurden. Diese Strategie führte zur Identifizierung neuartiger
Gene mit gewebe- und krebsspezifischer Expression. Eines dieser
Gene, das als 84P2A9 bezeichnet wurde, wurde bei einer Subtraktion
identifiziert, bei der cDNA aus einem LAPC-4-Tumor vom AD-Typ, die
3 Tage nach der Kastration gewonnen wurde, von der cDNA aus einem
LAPC-4-Tumor vom AD-Typ subtrahiert wurde, der in einem intakten
männlichen
Tier wuchs. Die SSH-DNA-Sequenz von etwa 425 bp (1)
ist neu und weist nur zu exprimierten Sequenzmarkern (Expresses
Sequence Tags, ESTs) in der Datenbank dbEST Homologie auf.
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84P2A9
kodiert ein putatives Kernprotein, das Prostata- und Hoden-bedingte
Expression aufweist. Die Charakterisierung von 84P2A9 zeigte zunächst, dass
es in mehreren Karzinomen, einschließlich Prostata-, Hoden-, Nieren-,
Gehirn-, Knochen-, Haut-, Eierstock-, Brust-, Pankreas-, Kolon-,
Lymphozyten- und Lungenkarzinomen, fälschlicherweise exprimiert
ist. Die Expression von 84P2A9 in Prostatakarzinomen liefert einen Hinweis
darauf, dass dieses Protein bei der Tumorprogression eine funktionelle
Aufgabe hat. Möglicherweise wirkt
84P2A9 als Transkriptionsfaktor, der bei der Aktivierung von Genen
mitwirkt, die an der Tumorentstehung beteiligt sind, oder an der
Repression von Genen mitwirkt, welche die Tumorentstehung blockieren.
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Wie
in den folgenden Beispielen weiter beschrieben ist, sind die 84P2A9-Gene
und -Proteine anhand einer Reihe von Analyseansätzen charakterisiert worden.
Beispielsweise wurden Analysen der Nukleotidkodierungs- und Aminosäuresequenzen
durchgeführt,
um potenziell verwandte Moleküle
sowie erkennbare Strukturdomänen,
topologische Merkmale und andere Elemente in der 84P2A9-mRNA- und
-Proteinstruktur zu identifizieren. Es wurden Northern Blot-Analysen
der 84P2A9-mRNA-Expression
durchgeführt,
um festzustellen, in welchem Umfang normale und kanzeröse Gewebe
84P2A9-mRNA exprimieren.
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Aus
einer LAPC-4-AD-cDNA-Bibliothek (Lambda ZAP Express, Stratagene)
wurde ein 84P2A9-cDNA-Klon in Volllänge (Klon 1) mit 2345 Basenpaaren
(SEQ ID Nr.: 1) kloniert (2). Die
cDNA kodiert ein offenes Leseraster (ORF) aus 504 Aminosäuren (SEQ
ID Nr.: 2). Die Sequenzanalyse zeigte das Vorhandensein von sechs potenziellen
Kernlokalisierungssignalen, und die Lokalisierung im Zellkern wurde
anhand des PSORT-Programmes (http://psort.nibb.ac.ip:8800jform.html)
vorhergesagt. Die Proteinsequenz weist eine gewisse Homologie zu
einem menschlichen Gehirnprotein KIAA1152 (SEQ ID Nr.: 5) auf (39,5%ige
Identität über eine
Region von 337 Aminosäuren)
und enthält
eine Domäne,
die zu dem Tumorsuppressorprotein LUCA15 homolog ist (SEQ ID Nr.:
6) (64,3%ige Identität über eine
Region von 42 Aminosäuren)
(GenBank-Zugangsnr. P52756) (3).
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Die
Expression von 84P2A9 ist in normalem Gewebe erwachsener Menschen
auf die Prostata und Hoden bezogen, wird aber auch in bestimmten
Karzinomen, wie beispielsweise in Prostata-, Hoden-, Nieren-, Gehirn-,
Knochen-, Haut-, Eierstock-, Brust-, Pankreas-, Kolon-, Lymphozyten-
und Lungenkarzinomen festgestellt (siehe z. B. 4 bis 8).
Tumor-Xenografts aus der menschlichen Prostata, die ursprünglich aus
einem Patienten mit hochgradigem metastasierendem Prostatakarzinom
stammten, exprimieren große
Mengen von 84P2A9 (4).
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Wie
hierin beschrieben, weist 84P2A9 spezifische Eigenschaften auf,
die analog zu den in einer Genfamilie Gefundenen sind, deren Polynukleotide,
Polypeptide, reaktive zytotoxische T-Zellen (ZTL), T-Helferzellen
(HTL) und Anti-Polypeptidantikörper
in wohlbekannten diagnostischen Tests verwendet werden, um Krankheitsbilder
in Verbindung mit fehlreguliertem Zellwachstum wie beispielsweise
Krebs, insbesondere Prostatakrebs, zu untersuchen (siehe z. B. sowohl
sein hoch spezifisches Gewebeexpressionsmuster sowie seine Überexpression
in Prostatakarzinomen, wie beispielsweise in Beispiel 3 beschrieben).
Das am besten bekannte Mitglied dieser Klasse ist PSA, der archetypische
Marker, der seit Jahren von Ärzten
verwendet wird, um das Vorhandensein von Prostatakrebs zu identifizieren
und zu überwachen
(siehe z. B. Merrill et al., J. Urol. 163(2): 503–5120 (2000);
Polascik et al., J. Urol. Aug; 162(2): 293–306 (1999) und Fortier et
al., J. Nat. Cancer Inst. 91(19): 1635–1640(1999)). In diesem Kontext
werden noch verschiedene andere diagnostische Marker verwendet,
einschließlich
p53 und Kras (siehe z. B. Tulchinsky et al., Int J Mol Med 1999
Jul; 4(1): 99–102
und Minimoto et al., Cancer Detect Prev 2000; 24(1): 1–12). Diese
Beschreibung der 84P2A9-Polynukleotide und -Polypeptide (sowie der
84P2A9-Polynukleotidsonden und der Anti-84P2A9-Antikörper, die zur Identifizierung des
Vorhandenseins dieser Moleküle
verwendet werden) und deren Eigenschaften ermöglicht es daher dem Fachmann,
diese Moleküle
in Verfahren zu nutzen, die analog zu den beispielsweise in verschiedenen
diagnostischen Tests Verwendeten sind, welche auf die Untersuchung
von mit Krebs in Zusammenhang stehenden Bedingungen ausgerichtet
sind.
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Typische
Ausführungsformen
diagnostischer Verfahren, welche die hierin beschriebenen 84P2A9-Polynukleotide,
-Polypeptide und -Antikörper
nutzen, sind analog zu solchen Verfahren von gut etablierten diagnostischen
Tests, die PSA-Polynukleotide, -Polypeptide, und -Antikörper verwenden.
So wie beispielsweise PSA-Polynukleotide als Sonden (beispielsweise
bei der Northern-Analyse, siehe z. B. Sharief et al., Biochem. Mol.
Biol. Int. 33(3): 567–74(1994))
und Primer (beispielsweise bei der PCR-Analyse, siehe z. B. Okegawa
et al., J. Urol. 163(4): 1189–1190
(2000)) zur Beobachtung des Vorhandenseins und/oder der Menge an PSA-mRNAs
in Verfahren zur Überwachung
der PSA-Überexpression
oder der Metastasierung von Prostatakarzinomen verwendet werden,
können
die hierin beschriebenen 84P2A9-Polynukleotide auf dieselbe Weise eingesetzt
werden, um eine 84P2A9-Überexpression
oder die Metastasierung von Prostata- und anderen Karzinomen, die
dieses Gen exprimieren, festzustellen. So wie PSA-Polynukleotide verwendet
werden, um PSA-spezifische Antikörper
herzustellen, die dann in Verfahren zur Überwachung der Überexpression
des PSA-Proteins (siehe z. B. Stephan et al., Urology 55(4): 560–3 (2000))
oder der Metastasierung von Prostatazellen (siehe z. B. Alanen et
al., Pathol. Res. Pract. 192(3): 233–7 (1996)) zum Beobachten des
Vorhandenseins und/oder der Menge an PSA-Proteinen verwendet werden,
können
die hierin beschriebenen 84P2A9-Polypeptide alternativ verwendet
werden, um Antikörper
zur Verwendung bei der Feststellung einer Überexpression von 84P2A9 oder
der Metastasierung von Prostatazellen und Zellen anderer Karzinomen,
die dieses Gen exprimieren, herzustellen.
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Weil
eine Metastasierung die Bewegung von Krebszellen von einem Ursprungsorgan
(wie beispielsweise der Hoden oder Prostatadrüse, etc.) zu einem anderen
Körperbereich
(wie beispielsweise einem Lymphknoten) beinhaltet, können insbesondere
Tests, welche eine biologische Probe auf das Vorhandensein von Zellen,
die 84P2A9-Polynukleotide
und/oder -Polypeptide exprimieren, untersuchen, verwendet werden,
um einen Hinweis auf eine Metastasierung zu liefern. Wenn beispielsweise
festgestellt wird, dass eine biologische Probe von Gewebe, das 84P2A9-exprimierende
Zellen normalerweise nicht enthält
(Lymphknoten), 84P2A9-exprimierende Zellen enthält, wie bei spielsweise die
Expression von 84P2A9 in LAPC4- und LAPC9-Xenografts aus Lymphknoten
bzw. Knochenmetastasen, deutet dieser Befund auf Metastasierung
hin.
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Alternativ
können
84P2A9-Polynukleotide und/oder -Polypeptide verwendet werden, um
eine Evidenz für
eine Krebserkrankung zu liefern, beispielsweise wenn festgestellt
wird, dass Zellen in einer biologischen Probe, die 84P2A9 normalerweise
nicht oder in einer anderen Menge exprimieren, 84P2A9 exprimieren
oder 84P2A9 verstärkt
exprimieren (siehe z. B. die 84P2A9-Expression in Nieren-, Lungen-
und Kolonkarzinomzellen und in Patientenproben, etc., die in 4–10 gezeigt
ist). Möglicherweise
möchte
ein Fachmann bei solchen Tests ergänzende Hinweise auf eine Metastasierung
erhalten, indem die biologische Probe auf das Vorhandensein eines
zweiten geweberestringierten Markers (außer 84P2A9) getestet wird,
wie beispielsweise PSA, PSCA etc. (siehe z. B. Alanen et al., Pathol.
Res. Pract. 192(3): 233–237
(1996)).
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So
wie PSA-Polynukleotidfragmente und -Polynukleotidvarianten vom Fachmann
in Verfahren zur Überwachung
von PSA eingesetzt werden, werden 84P2A9-Polynukleotidfragmente und -Polynukleotidvarianten
auf analoge Weise verwendet. Insbesondere sind typische PSA-Polynukleotide,
die in Verfahren zum Überwachen
von PSA verwendet werden, Sonden oder Primer, die aus Fragmenten
der PSA-cDNA-Sequenz
bestehen. Als Veranschaulichung müssen die zur PCR-Amplifizierung
eines PSA-Polynukleotids verwendeten Primer weniger als die ganze
PSA-Sequenz aufweisen, um in der Polymerasekettenreaktion zu funktionieren. Im
Kontext solcher PCR-Reaktionen
stellt der Fachmann im Allgemeinen verschiedene Polynukleotidfragmente
her, die als Primer verwendet werden können, um verschiedene Anteile
eines relevanten Polynukleotids zu amplifizieren oder um Amplifizierungsreaktionen
zu optimieren (siehe z. B. Caetano-Anolles, G. Biotechniques 25(3):
472–476,
478-480 (1998); Robertson et al., Methods Mol. Biol. 98: 121–154 (1998)).
Eine weitere Veranschaulichung der Verwendung solcher Fragmente
liefert Beispiel 3, wo ein 84P2A9-Polynukleotidfragment als Sonde
verwendet wird, um die Überexpression
von 84P2A9-RNAs in Krebszellen aufzuzeigen. Darüber hinaus werden Polynukleotidsequenzvarianten
in der ärztlichen
Praxis typischerweise als Primer und Sonden für die entsprechenden mRNAs
in PCR- und Northern-Analysen verwendet (siehe z. B. Sawai et al.,
Fetal Diagn. Ther. 1996, Nov-Dez; 11(6): 407–13 und Current Protocols In
Molecular Biology, Band 2, Unit 2, Frederick M. Ausubel et al. Hrsg.,
1995)). Polynukleotidfragmente und -varian ten sind in diesem Kontext
typischerweise geeignet, wenn sie das gemeinsame Attribut bzw. Merkmal
aufweisen, unter Bedingungen hoher Stringenz an eine Polynukleotidzielsequenz
(z. B. das in SEQ ID Nr.: 1 gezeigte 84P2A9-Polynukleotid) binden
zu können.
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So
wie der Fachmann PSA-Polypeptidfragmente und -Polypeptidvariante
für Verfahren
zur Überwachung
des PSA-Moleküls
verwendet, können
auch 84P2A9-Polypeptidfragmente
und -Polypeptidvarianten auf analoge Weise verwendet werden. Typische,
bei Verfahren der PSA-Überwachung
verwendete PSA-Polypeptide sind insbesondere Fragmente des PSA-Proteins,
die ein Antikörperepitop
enthalten, das von einem Antikörper
oder einer T-Zelle erkannt werden kann, welche spezifisch an das
PSA-Protein binden können.
Diese Praxis der Verwendung von Polypeptidfragmenten oder Polypeptidvarianten
zur Erzeugung von Antikörpern (wie
beispielsweise Anti-PSA-Antikörper oder
T-Zellen) ist im Stand der Technik typisch, wobei ein breites Spektrum
an Systemen, beispielsweise Fusionsproteine, vom Praktiker verwendet
wird (siehe z. B. Current Protocols In Molecular Biology, Band 2,
Unit 16, Frederick M. Ausubel et al. Hrsg., 1995). In diesem Kontext dient
jedes Epitop in einem relevanten Protein zur Bereitstellung der
Architektur, mit der ein Antikörper
oder eine T-Zelle reagiert. Typischerweise stellt der Fachmann unterschiedliche
Polypeptidfragmente her, die verwendet werden können, um Antikörper zu
erzeugen, welche für
verschiedene Anteile eines relevanten Polypeptids spezifisch sind
(siehe z. B.
US 5 840
501 A und
US
5 939 533 A ). Beispielsweise kann es bevorzugt sein, ein
Polypeptid zu verwenden, das eines der hierin erörterten oder aus dem Stand
der Technik verfügbaren
biologischen Motive von 84P2A9 aufweist. Typischerweise sind in
diesem Kontext Polypeptidfragmente, -varianten oder -analoge geeignet,
so lange sie ein Epitop aufweisen, das einen Antikörper oder
eine T-Zelle hervorbringen kann, die für eine Polypeptidzielsequenz
(z. B. das in SEQ ID Nr.: 2 gezeigte 84P2A9-Polypeptid) spezifisch
sind.
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Wie
hierin gezeigt, weisen die 84P2A9-Polynukleotide und -Polypeptide
(sowie die 84P2A9-Polynukleotidsonden und Anti-84P2A9-Antikörper oder
T-Zellen, die zur Identifizierung des Vorhandenseins dieser Moleküle verwendet
werden) spezielle Eigenschaften auf, aufgrund derer sie bei der
Diagnostizierung von Krebserkrankungen der Prostata geeignet sind.
Diagnostische Tests, welche das Vorhandensein von -84P2A9-Genprodukten
messen, um das Vorhandensein oder das Einsetzen eines hierin beschriebenen Krankheitszustandes
wie beispielsweise Prostatakrebs zu beurteilen, sind besonders geeignet,
um Patienten für
Präventivmaßnahmen
oder weitere Überwachung
zu identifizieren, so wie es erfolgreich mit PSA geschah. Darüber hinaus
erfüllen
diese Materialien einen Bedarf im Stand der Technik nach Molekülen mit ähnlichen oder
komplementären
Eigenschaften zu PSA in Situationen, in denen beispielsweise eine
definitive Diagnose der von der Prostata ausgehenden Metastasierung
nicht auf Basis eines PSA-Tests alleine erfolgen kann (siehe z.
B. Alanen et al., Pathol. Res. Pract. 192(3): 233–237 (1996)),
und demnach müssen
Materialien wie beispielsweise 84P2A9-Polynukleotide und -Polypeptide (sowie
die 84P2A9-Polynukleotidsonden und Anti-84P2A9-Antikörper, die zur Identifizierung
des Vorhandenseins dieser Moleküle
verwendet werden) eingesetzt werden, um Metastasen aus der Prostata
zu bestätigen.
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Die
hierin beschriebenen 84P2A9-Polynukleotide sind nicht nur für diagnostische
Tests geeignet, sondern finden schließlich darüber hinaus einer Reihe weiterer
spezifischer Anwendungen, beispielsweise bei der Identifizierung
von onkogenetischassoziierten chromosomalen Anomalien in 1q32.3.
Außer
ihrer Anwendung in diagnostischen Tests haben die hierin beschriebenen,
mit 84P2A9 verwandten Proteine und Polynukleotide noch weitere Anwendungen,
wie beispielsweise bei der forensischen Analyse von Geweben unbekannter
Herkunft (siehe z. B. Takahama K Forensic Sci Int 1996 Jun 28; 80(1–2): 63–9).
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84P2A9-POLYNUKLEOTIDE
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Ein
Aspekt der Erfindung stellt Polynukleotide bereit, die dem ganzen
oder einem Teil eines 84P2A9-Gens, einer 84P2A9-mRNA und/oder einer
84P2A9-Kodierungssequenz entsprechen oder dazu komplementär sind,
vorzugsweise in isolierter Form, einschließlich Polynukleotide, die ein
84P2A9-Protein und Fragmente davon kodieren, DNA, RNA, DNA/RNA-Hybride
und verwandte Moleküle,
Polynukleotide oder Oligonukleotide, die zu einem 84P2A9-Gen oder
einer mRNA-Sequenz oder einem Teil davon komplementär sind,
und Polynukleotide oder Oligonukleotide, die mit einem 84P2A9-Gen,
mit 84P2A9-mRNA oder einem 84P2A9-kodierenden Polynukleotid (kollektiv „84P2A9-Polynukleotide") hybridisieren.
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Bei
einer Ausführungsform
eines 84P2A9-Polynukleotids handelt es sich um ein 84P2A9-Polynukleotid,
das die in SEQ ID Nr.: 1 gezeigte Sequenz aufweist. Ein 84P2A9-Polynukleotid
kann ein Polynukleotid mit der Nukleotidsequenz des humanen 84P2A9
wie in SEQ ID Nr.: 1 gezeigt aufweisen, wobei T auch U sein kann,
ein Polynukleotid, welches das gesamte 84P2A9-Protein oder einen
Teil davon kodiert, eine zu den vorstehenden komplementäre Sequenz
oder ein Polynukleotidfragment eines der vorstehenden aufweisen.
Eine weitere Ausführungsform
weist ein Polynukleotid mit der in SEQ ID Nr.: 1 gezeigten Sequenz
von Nukleotidrest-Nummer 163 bis Nukleotidrest-Nummer 1674 oder von Rest-Nummer 718
bis Rest-Nummer 1390 auf, wobei T auch U sein kann. Eine weitere
Ausführungsform
weist ein Polynukleotid auf, welches ein 84P2A9-Polypeptid kodiert,
dessen Sequenz von der in dem Plasmid enthaltenen cDNA kodiert wird,
das bei der American Type Culture Collection unter der Zugangsnummer
PTA-1151 abgelegt ist.
-
Eine
weitere Ausführungsform
umfasst ein Polynukleotid, das unter stringenten Bedingungen an
die cDNA des menschlichen 84P2A9, gezeigt in SEQ ID Nr. 1, oder
an ein Polynukleotidfragment davon binden kann. Typische Ausführungsformen
der hierin beschriebenen Erfindung umfassen 84P2A9-Polynukleotide,
die spezifische Teile der Sequenz der 84P2A9-mRNA (und solche, die
zu solchen Sequenzen komplementär
sind) kodieren, beispielsweise solche, die das Protein und Fragmente
davon kodieren, beispielsweise aus 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12,
13, 14, 15 oder mehr kontigen Aminosäuren. Repräsentative Ausführungsformen
der hierin beschriebenen Erfindung umfassen beispielsweise: Polynukleotide,
die etwa Aminosäure-Position
1 bis etwa Aminosäure
10 des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins
(SEQ ID Nr.: 2) kodieren, Polynukleotide, die etwa Aminosäure 10 bis
etwa Aminosäure
20 des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins kodieren,
Polynukleotide, die etwa Aminosäure
20 bis etwa Aminosäure
30 des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins
kodieren, Polynukleotide, die etwa Aminosäure 30 bis etwa Aminosäure 40 des
in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins kodieren, Polynukleotide,
die etwa Aminosäure
40 bis etwa Aminosäure
50 des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins kodieren,
Polynukleotide, die etwa Aminosäure
50 bis etwa Aminosäure
60 des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins
kodieren, Polynukleotide, die etwa Aminosäure 60 bis etwa Aminosäure 70 des
in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins kodieren,
Polynukleotide, die etwa Aminosäure
70 bis etwa Aminosäure
80 des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins kodieren,
Polynukleotide, die etwa Aminosäure
80 bis etwa Aminosäure
90 des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins
kodieren, Polynukleotide, die etwa Aminosäure 90 bis etwa Aminosäure 100 des
in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins kodieren,
etc. Nach diesem Schema sind Polynukleotide (aus mindestens 10 Nukleotiden),
die Teile der Aminosäuresequenz
von Aminosäure
100–504
des 84P2A9-Proteins kodieren, typische Ausführungsformen der Erfindung.
-
Es
sind auch Polynukleotide berücksichtigt,
die größere Teile
des 84P2A9-Proteins
kodieren. Beispielsweise lassen sich Polynukleotide, die etwa Aminosäure 1 (oder
20 oder 30 oder 40, etc.) bis etwa Aminosäure 20 (oder 30 oder 40 oder
50 etc.) des 84P2A9-Proteins kodieren, durch vielerlei, aus dem
Stand der Technik bekannte Techniken herstellen. Eine veranschaulichende
Ausführungsform
eines solchen Polynukleotids umfasst ein Polynukleotid mit der in 2 gezeigten Sequenz von Nukleotidrest-Nummer
718 bis Nukleotidrest-Nummer 1390.
-
Weitere
veranschaulichende Ausführungsformen
der hierin beschriebenen Erfindung umfassen 84P2A9-Polynukleotidfragmente,
die mindestens eines der in der 84P2A9-Proteinsequenz enthaltenen
biologischen Motive kodieren. In einer Ausführungsform kodieren typische
Polynukleotidfragmente der Erfindung mindestens eine der hierin
beschriebenen Kernlokalisierungssequenzen. In einer anderen Ausführungsform können typische
Polynukleotidfragmente der Erfindung mindestens eine der Regionen
von 84P2A9 kodieren, die Homologie zu LUCA15 und/oder KIAA1152 und/oder
dem Lungenkrebsantigen NY-Lu-121 (AF 042857) aufweisen, das Zinkfinger-
und RNA-Bindungsmotive
umfasst (siehe z. B. Gure et al., Cancer Res. 58(5): 1034–1041 (1998).
In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung können
typische Polynukleotidfragmente der Erfindung mindestens eine der
N-Glykosylierungsstellen, cAMP- und cGMP-abhängigen
Proteinkinase-Phosphorylierungsstellen, Caseinkinase-II-Phosphorylierungsstellen
oder N-Myristoylierungsstellen und Amidierungsstellen von 84P2A9
kodieren, wie ausführlicher
in der hierin enthaltenen Erläuterung
des 84P2A9-Proteins und der 84P2A9-Polypeptide beschrieben ist.
In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
typischer Polynukleotidfragmente Sequenzen kodieren, die nur in
mindestens einer alternativen Splice-Variante von 84P2A9 vorkommen,
beispielsweise in der Splice-Variante, die das Iranskript mit 4,5
KB hervorbringt, welches in den in 4 gezeigten
Prostatakarzinomen überexprimiert
ist.
-
Die
Polynukleotide der vorhergehenden Absätze finden eine Reihe unterschiedlicher
spezifischer Verwendungen. Da das 84P2A9-Gen auf Chromosom 1 q32.3
liegt, werden Polynukleotide, die verschiedene Regionen des 84P2A9-Proteins
kodieren, beispielsweise verwendet, um zytogenetische Anomalien
auf Chromosom 1, Bande q32, zu charakterisieren, die als in Verbindung
mit verschiedenen Krebserkrankung stehend identifiziert wurden.
Insbesondere wurden verschiedene chromosomale Anomalien in 1q32,
einschließlich Translokationen
und Deletionen, bei einer Reihe unterschiedlicher Karzinome als
häufige
zytogenetische Anomalien identifiziert (siehe z. B. Bieche et al.,
Genes Chromosomes Cancer, 24(3): 255–263 (1999); Gorunova et al.,
Genes Chromosomes Cancer, 26(4): 312–321 (1999); Reid et al., Cancer
Res. (22): 5415–5423
(1995)). Polynukleotide, die spezifische Regionen des 84P2A9-Proteins
kodieren, stellen daher neue Hilfsmittel dar, die verwendet werden
können,
um die besondere Art der zytogenetischen Anomalien in dieser Region
von Chromosom 1, die zu dem malignen Phänotyp beitragen könnten, mit
größerer Präzision,
als zuvor möglich
war, zu beschreiben. In diesem Kontext erfüllen diese Polynukleotide einen
Bedarf im Stand der Technik zur Steigerung der Empfindlichkeit der
chromosomalen Untersuchung, um subtilere und weniger häufige chromosomale Anomalien
zu identifizieren (siehe z. B. Evans et al., Am. J. Obstet. Gynecol
171(4): 1055–1057
(1994)).
-
Da
sich herausgestellt hat, dass 84P2A9 beim Prostatakarzinom stark
exprimiert ist (4), können diese
Polynukleotide darüber
hinaus in Verfahren eingesetzt werden, in denen der Status von 84P2A9-Genprodukten
in normalem im Vergleich zu karzinogenem Gewebe bestimmt wird. Typischerweise
können
Polynukleotide, die spezifische Regionen des 84P2A9-Proteins kodieren,
verwendet werden, um das Vorhandensein von Perturbationen (wie beispielsweise
Deletionen, Insertionen, Punktmutationen oder Veränderungen,
die zu einem Verlust eines Antigens führen, etc.) in spezifischen
Regionen der Genprodukte von 84P2A9 (beispielsweise Regionen, die
ein Kernlokalisierungssignal enthalten) zu bestimmen. Beispielhafte
Tests umfassen RT-PCR-Tests sowie die Analyse von Einzelstrangkonformationspolymorphismen
(SSCP) (siehe z. B. Marrogi et al., J. Cutan. Pathol. 26(8): 369–378 (1999)),
die beide Polynukleotide verwenden, die spezifische Regionen eines
Proteins kodieren, um diese Regionen in dem Protein zu untersuchen.
-
Andere,
spezifisch in Betracht gezogene, hierin beschriebene Ausführungsformen
in Verbindung mit Nukleinsäuren
sind genomische DNA, cDNAs, Ribozyme und Antisense-Moleküle, sowie
Nukleinsäuremoleküle, die
auf einem Alternativgerüst
ba sieren oder alternative Basen aufweisen, ob natürlicher
Herkunft oder synthetisiert. Beispielsweise können Antisense-Moleküle RNAs
oder andere Moleküle
sein, einschließlich
Peptidnukleinsäuren
(PNAs) oder Nichtnukleinsäuremoleküle, wie
beispielsweise Phosphorthioratderivate, die DNA oder RNA in Basenpaar-abhängiger Weise
spezifisch binden. Ein Fachmann kann diese Klassen von Nukleinsäuremolekülen durch
Verwendung der hierin beschriebenen 84P2A9-Polynukleotid- und -Polynukleotidsequenzen
leicht erhalten.
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Die
Antisense-Technologie umfasst die Verabreichung exogener Oligonukleotide,
die an ein sich in den Zellen befindendes Zielpolynukleotid binden.
Der Begriff „Antisense" bezieht sich auf
die Tatsache, dass solche Oligonukleotide zu ihren intrazellulären Zielen
komplementär
sind, z. B. zu 84P2A9. Siehe beispielsweise Jack Cohen, Oligodeoxynukleotides,
Antisense Inhibitors of Gene Expression, CRC Press, 1989; und Synthesis
1: 1–5
(1988). Die 84P2A9-Antisense-Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung
umfassen Derivate wie beispielsweise S-Oligonukleotide (Phosphorthioatderivate
oder S-Oligos, siehe Jack Cohen, oben), die verstärkte Hemmwirkung
auf das Wachstum von Krebszellen ausüben. S-Oligos (Nukleosidphosphorthioate) sind
isoelektronische Analoge eines Oligonukleotids (O-Oligo), bei denen
ein nicht Brücken
bildendes Sauerstoffatom der Phosphatgruppe durch ein Schwefelatom
ersetzt ist. Die S-Oligos
der vorliegenden Erfindung können
durch Behandlung der entsprechenden O-Oligos mit 3H-1,2-Benzodithiol-3-on-1,1-dioxid,
einem Schwefelübertragungsreagens,
hergestellt werden. Siehe Iyer, R. P. et al., J. Org. Chem. 55:
4693–4698 (1990);
und Iyer, R. P. et al., J. Am. Chem. Soc. 112: 1253–1254 (1990).
Weitere 84P2A9-Antisense-Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung
umfassen aus dem Stand der Technik bekannte Morpholino-Antisense-Oligonukleotide
(siehe z. B. Partridge et al., 1996, Antisense & Nucleic Acid Drug Development 6:
169–175).
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Die
84P2A9-Antisense-Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung können typischerweise
RNA oder DNA sein, die zu den ersten 100 N-terminalen Codons oder
den letzten 100 C-terminalen Codons der genomischen Sequenz von
84P2A9 oder der entsprechenden mRNA komplementär sind oder damit stabil hybridisieren.
Absolute Komplementarität
ist keine Voraussetzung, obgleich ein hoher Komplementaritätsgrad bevorzugt
ist. Die Verwendung eines Oligonukleotids, das zu dieser Region
komplementär
ist, ermöglicht
die selektive Hybridisierung mit 84P2A9-mRNA und nicht an mRNA,
die andere regulatorische Untereinheiten der Proteinkinase spezifiziert.
In einer Ausführungsform
sind die 84P2A9-Antisense-Oligonuldeotide der vorliegenden Erfindung
15- bis 30-mer-Fragmente des DNA-Antisense-Moleküls, die eine Sequenz aufweisen,
die mit 84P2A9-mRNA hybridisiert. Gegebenenfalls ist das 84P2A9-Antisense-Oligonukleotid ein
30-mer-Oligonukleotid, das zu einer Region in den ersten 10 N-terminalen Codons
oder den letzten 10 C-terminalen Codons von 84P2A9 komplementär ist. Alternativ
sind die Antisense-Moleküle
modifiziert, um Ribozyme bei der Hemmung der Expression von 84P2A9
anzuwenden. L. A. Couture & D.
T. Stinchcomb; Trends Genet 12: 510–515 (1996).
-
Weitere
spezifische Ausführungsformen
dieses Aspektes der Erfindung umfassen Primer und Primerpaare, welche
die spezifische Amplifizierung der erfindungsgemäßen Polynukleotide oder spezifischer
Teile davon ermöglichen,
und Sonden, die selektiv oder spezifisch mit erfindungsgemäßen Nukleinsäuremolekülen oder
einem beliebigen Teil davon hybridisieren. Sonden können mit
einem detektierbaren Marker, wie beispielsweise einem Radioisotop,
einer Fluoreszenzverbindung, einer Biolumineszenzverbindung, einer
Chemilumineszenzverbindung, einem Metallchelatbildner oder einem
Enzym, gelabelt sein. Solche Sonden und Primer können verwendet werden, um das
Vorhandensein eines 84P2A9-Polynukleotids in einer Probe festzustellen,
sowie als Mittel zum Detektieren einer Zelle, die ein 84P2A9-Protein
exprimiert.
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Beispiele
solcher Sonden umfassen Polypeptide, welche die ganze oder einen
Teil der cDNA-Sequenzen von humanem 84P2A9, gezeigt in 2, aufweisen. In den folgenden Beispielen
sind auch Beispiele von Primer-Paaren beschrieben, die 84P2A9-mRNAs spezifisch
amplifizieren können.
Wie ein Fachmann weiß, können ausgehend
von den hierin bereit gestellten Sequenzen viele verschiedene Primer
und Sonden hergestellt und effektiv zur Amplifizierung und/oder
zum Feststellen einer 84P2A9-mRNA verwendet werden.
-
Die
erfindungsgemäßen 84P2A9-Polynukleotide
sind für
unterschiedliche Zwecke geeignet, einschließlich unter anderem als Sonden
und Primer für
die Amplifizierung und/oder die Feststellung des 84P2A9-Gens bzw.
der 84P2A9-Gene, -mRNAs oder Fragmenten davon; als Reagenzien für die Diagnose und/oder
Prognose von Prostatakrebs und anderen Krebserkrankungen; als Kodierungssequenzen,
welche die Expression von 84P2A9-Polypeptiden steuern; als Hilfsmittel
zum Modulieren oder Hemmen der Expression des 84P2A9-Gens bzw. der
84P2A9-Gene und/oder der Translation des 84P2A9-Transkripts bzw.
der 84P2A9-Transkripte; und als therapeutische Mittel.
-
ISOLIERUNG VON 84F2A9 KODIERENDEN NUKLEINSUREMOLEKÜLEN
-
Die
hierin beschriebenen 84P2A9-cDNA-Sequenzen ermöglichen die Isolierung anderer
Polynukleotide, welche eines oder mehrere 84P2A9-Genprodukte kodieren,
sowie die Isolierung von Polynukleotiden, die Homologe von 84P2A9-Genprodukten,
alternativ gesplicte Isoformen, Allelvarianten und mutierte Formen
des 84P2A9-Genprodukts kodieren. Es sind verschiedene molekulare
Klonierungsverfahren wohlbekannt, die zur Isolierung von 84P2A9-Gen
kodierenden Volllängen-cDNAs
eingesetzt werden können
(siehe beispielsweise Sambrook, J. et al., Molecular Cloning: A
Laboratory Manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Press, New York: 1989;
Current Protocols in Molecular Biology. Ausubel et al., Hrsg. Wiley
and Sons, 1995). Beispielsweise können unter Verwendung von handelsüblichen
Klonierungssystemen Lambda-Phage-Klonierungsverfahren
geeignet angewandt werden (z. B. Lambda ZAP Express, Stratagene).
Phagenklone, die cDNAs des 84P2A9-Gens enthalten, lassen sich mit
einer gelabelten, als Sonde eingesetzten 84P2A9-cDNA oder einem Fragment
davon identifizieren. Beispielsweise können in einer Ausführungsform
die 84P2A9-cDNA (2) oder ein Teil
davon synthetisiert und als Sonde verwendet werden, um überlappende
cDNAs und Volllängen cDNAs
zu erhalten, welche einem 84P2A9-Gen entsprechen. Das 84P2A9-Gen
selbst kann durch Durchsuchen von Bibliotheken genomischer DNA,
Bibliotheken bakterieller artifizieller Chromosomen (BACS), Bibliotheken
artifizieller Hefechromosomen (YACs) und dergleichen mit 84P2A9-DNA-Sonden
oder -Primern isoliert werden.
-
REKOMBINANTE DNA-MOLEKÜLE UND WIRT-VEKTOR-SYSTEME
-
Die
Erfindung stellt außerdem
rekombinante DNA- oder RNA-Moleküle
bereit, welche ein 84P2A9-Polynukleotid oder ein Fragment oder Analog
oder Homolog davon enthalten, einschließlich unter anderem Phagen,
Plasmide, Phagemide, Cosmide, YACs, BACs sowie verschiedene virale
und nicht-virale Vektoren, die aus dem Stand der Technik bekannt
sind, und Zellen, die mit solchen rekombinanten DNA- oder RNA- Molekülen transformiert
oder transfiziert sind. Verfahren zum Herstellen solcher Moleküle sind
wohlbekannt (siehe beispielsweise Sambrook et al., 1989, oben).
-
Die
Erfindung stellt des Weiteren ein Wirt-Vektor-System bereit, welches
ein rekombinantes DNA-Molekül
aufweist, das ein 84P2A9-Polynukleotid oder -Fragment oder -Analog
oder -Homolog davon in einer geeigneten prokaryotischen oder eukaryotischen
Wirtszelle enthält.
Beispiele geeigneter eukaryotischer Wirtszellen umfassen eine Hefezelle,
eine Pflanzenzelle oder eine Tierzelle, wie beispielsweise eine
Säugerzelle oder
eine Insektenzelle (z. B. eine Bakulovirus-infizierbare Zelle wie
beispielsweise eine SF9- oder HighFive-Zelle). Beispiele geeigneter
Säugerzellen
umfassen verschiedene Prostatakarzinom-Zelllinien wie beispielsweise
DU145 und TsuPr1, andere transfizierbare oder transduzierbare Pro
statakarzinom-Zelllinien sowie eine Reihe von Sängerzellen, die routinemäßig für die Expression
rekombinanter Proteine verwendet werden (z. B. COS, CHO, 293, 293T-Zellen).
Spezieller kann ein Polynukleotid, umfassend die Kodierungssequenz
von 84P2A9, oder ein Fragment oder Analog oder Homolog davon zur
Herstellung von 84P2A9-Proteinen oder Fragmenten davon verwendet
werden, wobei eine beliebige Anzahl von Wirt-Vektor-Systemen eingesetzt
wird, die im Stand der Technik routinemäßig eingesetzt und auf breiter
Basis bekannt sind.
-
Es
steht ein breites Spektrum an Wirt-Vektor-Systemen zur Verfügung, die
für die
Expression von 84P2A9-Proteinen oder Fragmenten davon geeignet sind,
siehe beispielsweise Sambrook et at, 1989, oben; Current Protocols
in Molecular Biology, 1995, oben). Bevorzugte Vektoren für die Säuger-Expression
umfassen unter anderem pcDNA3.1 myc-His-tag (Invitrogen) und der
retrovirale Vektor pSRαtkneo
(Muller et al., 1991, MCB 11: 1785). Wenn diese Expressionsvektoren
verwendet werden, kann 84P2A9 in mehreren Prostatakarzinom-Zelllinien
und Nicht-Prostata-Zelllinien exprimiert werden, einschließlich beispielsweise
293, 293T, rat-1, NIH 3T3 und TsuPr1. Die erfindungsgemäßen Wirt-Vektor-Systeme
sind für
die Produktion eines 84P2A9-Proteins
oder dessen Fragment geeignet. Solche Wirt-Vektor-Systeme können verwendet
werden, um die funktionellen Eigenschaften von 84P2A9 und 84P2A9-Mutationen
oder -Analogen zu untersuchen.
-
Rekombinantes
humanes 84P2A9-Protein oder ein dessen Analog oder Homolog oder
Fragment kann von Säugerzellen
produziert werden, die mit einem Konstrukt transfiziert sind, welches
84P2A9 kodiert. Beispielsweise können
in einer in den Bei spielen beschriebenen veranschaulichenden Ausführungsform 293T-Zellen
mit einem Expressionsplasmid transfiziert werden, das 84P2A9 oder
ein Fragment, Analog oder Homolog davon kodiert, das 84P2A9- oder
ein verwandtes Protein wird in den 293T-Zellen exprimiert, und das rekombinante
84P2A9-Protein wird mit Hilfe von Standardreinigungsverfahren (z.
B. Affinitätsreinigung
mit Hilfe von Anti-84P2A9-Antikörpern)
isoliert. In einer anderen Ausführungsform
wird eine 84P2A9-Kodierungssequenz in den retroviralen Vektor pSRαMSVtkneo
subkloniert und verwendet, um verschiedene Säuger-Zelllinien zu infizieren,
wie beispielsweise NIH 3T3, TsuPr1, 293 und rat-1, um 84P2A9-exprimierende
Zelllinien zu erhalten. Es können
auch verschiedene andere, aus dem Stand der Technik wohlbekannte
Expressionssysteme verwendet werden. Für die Herstellung einer sezernierten
Form des rekombinanten 84P2A9-Proteins können Expressionskonstrukte
verwendet werden, die ein Leader-Peptid kodieren, welches im Leseraster
mit der 84P2A9-Kodierungssequenz verbunden ist.
-
Proteine,
die von den 84P2A9-Genen oder von Analogen oder Homologen oder Fragmenten
davon kodiert werden, können
auf verschiedene Weise eingesetzt werden, einschließlich unter
anderem zur Erzeugung von Antikörpern
und bei Verfahren zur Identifizierung von Liganden und anderen Substanzen
und Zellbestandteilen, die an ein 84P2A9-Genprodukt binden. Gegen
ein 84P2A9-Protein oder ein Fragment davon erzeugte Antikörper könnten bei
diagnostischen und prognostischen Tests Anwendung finden, wie auch
bei Bildgebungsverfahren bei der Behandlung von Krebserkrankungen
beim Menschen, die von einer Expression des 84P2A9-Proteins gekennzeichnet
sind, einschließlich
unter anderem bei Karzinomen der Prostata und der Hoden. Solche
Antikörper
können
intrazellulär
exprimiert und bei Verfahren des Behandelns von Patienten mit solchen
Karzinomen verwendet werden. Es kommen verschiedene immunologische
Tests in Betracht, die für den
Nachweis von 84P2A9-Proteinen geeignet sind, einschließlich unter
anderem verschieden Arten von Radioimmunassays, ELISA (Enzyme-linked-Immunosorbent-Assay),
ELIFA (Enzyme-linked-Immunofluorescent-Assay), immunzytochemische
Verfahren und dergleichen. Solche Antikörper können gelabelt und als immunologische
Bildgebungsreagenzien eingesetzt werden, mit denen sich Zellen nachweisen
lassen, die 84P2A9 exprimieren (z. B. im Rahmen radioszintigraphischer
Bildgebungsverfahren). 84P2A9-Proteine könnten auch insbesondere bei
der Herstellung von Krebsimpfstoffen nützlich sein, wie unten weiter
ausgeführt
ist.
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84P2A9-POLYPEPTIDE
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt mit 84P2A9 verwandte
Proteine und Polypeptidfragmente davon bereit. Spezifische Ausführungsformen
von 84P2A9-Proteinen umfassen ein Polypeptid, das die ganze oder
einen Teil der Aminosäuresequenz
von humanem 84P2A9 aufweist, wie gezeigt in 2 Alternativ
umfassen Ausführungsformen
von 84P2A9-Proteinen Polypeptidevarianten, die Änderungen der Aminosäuresequenz
des humanen 84P2A9, gezeigt in 2,
aufweisen.
-
Im
Allgemeinen teilen natürlich
vorkommende Allelvarianten des humanen 84P2A9 ein hohes Maß an struktureller
Identität
und Homologie (z. B. eine Homologie von mindestens 90%). Typischerweise
enthalten Allelvarianten der mit 84P2A9 verwandten Proteine konservative
Aminosäuresubstitutionen
in den hierin beschriebenen 84P2A9-Sequenzen oder eine Substitution
einer Aminosäure
aus einer korrespondierenden Position in einem Homolog von 84P2A9.
Eine Klasse von 84P2A9-Allelvarianten sind Proteine, die einen hohen Grad
an Homologie mit mindestens einer kleinen Region einer bestimmten
84P2A9-Aminosäuresequenz
teilen, aber darüber
hinaus eine radikale Abweichung von der Sequenz enthalten, wie beispielsweise
eine nicht-konservative Substitution, Trunkierung, Insertion oder
eine Leserasterverschiebung. Bei Vergleichen von Proteinsequenzen
haben die Begriffe „Ähnlichkeit", „Identität" und „Homologie" jeweils eine gesonderte
Bedeutung. Darüber
hinaus können
Orthologie und Paralogie wichtige Konzepte sein, welche die Beziehung
von Mitgliedern einer bestimmten Proteinfamilie in einem Organismus
zu den Mitgliedern derselben Familie in anderen Organismen beschreiben.
-
In
einem Protein können
häufig
konservative Aminosäuresubstitutionen
vorgenommen werden, ohne die Konformation oder die Funktion des
Proteins zu verändern.
Solche Änderungen
umfassen die Substitution von Isoleucin (I), Valin (V) und Leucin
(L) durch eine andere dieser hydrophoben Aminosäuren; Asparaginsäure (D)
durch Glutaminsäure
(E) und umgekehrt; Glutamin (Q) durch Asparagin (N) und umgekehrt;
und Serin (S) durch Threonin (T) und umgekehrt. Andere Substitutionen
können
auch als konservativ betrachtet werden, je nach der Umgebung der
jeweiligen Aminosäure
und ihrer Rolle in der dreidimensionalen Struktur des Proteins.
Beispielsweise sind Glycin (G) und Alanin (H) häufig untereinander austauschbar,
genauso wie Alanin (A) und Valin (V). Methionin (M), das relativ
hydrophob ist, kann häufig
für Leucin
und Isoleu cin und bisweilen für
Valin ausgetauscht werden. Lysin (K) und Arginin (R) sind häufig an
Stellen untereinander austauschbar, an denen das wesentliche Merkmal
des Aminosäurerestes
seine Ladung ist und die unterschiedlichen pK-Werte dieser beiden
Aminosäurereste
unerheblich sind. In bestimmten Umgebungen können noch andere Austausche
als „konservativ" betrachtet werden
(siehe z. B. die Tabelle 2 hierin; Seite 13–15 „Biochemistry" 2. Auflage, Lubert
Stryer Hrsg. (Stanford University); Henikoff et al., PNAS 1992 Vol.
89, 10915–10919;
Lei et al., J Biol Chem 1995, May 19; 270(20): 11882–6).
-
Ausführungsformen
der hierin beschriebenen Erfindung umfassen ein breites Spektrum
an im Stand der Technik anerkannten 84P2A9-Proteinvarianten, wie
beispielsweise Polypeptide, die Aminosäureinsertionen, -deletionen
und -substitutionen aufweisen. 84P2A9-Varianten können mit
Hilfe von aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren wie beispielsweise
durch positionsgerichtete Mutagenese, Alaninscanning und PCR-Mutagenese
hergestellt werden. Mit der klonierten DNA können positionsgerichtete Mutagenese
(Carter et al., Nucl. Acids Res., 13: 4331 (1986); Zoller et al.,
Nucl. Acids Res., 10: 6487 (1987)), Kassettenmutagenese (Wells et
al., Gene, 34: 315 (1985)), Restriktionsselektionsmutagenese (Wells
et al., Philos. Trans. R. Soc. London Ser A, 317: 415 (1986)) oder
andere bekannte Techniken durchgeführt werden, um die 84P2A9-DNA-Variante
herzustellen.
-
Um
mindestens eine Aminosäure
entlang einer kontigen Sequenz zu identifizieren, die an einer bestimmten
biologischen Aktivität
beteiligt ist, wie beispielsweise an einer Protein-Protein-Interaktion,
kann auch eine Scanning-Aminosäureanalyse
verwendet werden. Die bevorzugten Scanning-Aminosäuren umfassen
relativ kleine, neutrale Aminosäuren.
Solche Aminosäuren
umfassen Alanin, Glycin, Serin und Cystein. In dieser Gruppe ist
Alanin typischerweise eine bevorzugte Scanning-Aminosäure, da
es die Seitenkette jenseits des Beta-Kohlenstoffes eliminiert und
weniger dazu neigt, die Hauptkettenkonformation der Variante zu
verändern. Alanin
wird außerdem
typischerweise bevorzugt, da es sich hierbei um die häufigste
Aminosäure
handelt. Darüber
hinaus kommt sie häufig
sowohl in versteckter (buried) als auch in exponierter Position
vor (Creighton, The Proteins, (W. H. Freeman & Co., N. Y.); Chothia, J. Mol. Biol.,
150: 1 (1976)). Wenn eine Alaninsubstitution keine adäquaten Mengen
einer Variante ergibt, kann eine isosterische Aminosäure verwendet
werden.
-
Wie
hierin definiert, haben 84P2A9-Varianten, -Analoge oder -Homologe
das Unterscheidungsmerkmal, mindestens ein gemeinsames Epitop mit
einem 84P2A9-Protein
mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr.: 2 aufzuweisen, so dass ein Antikörper oder eine T-Zelle, die
spezifisch an eine 84P2A9-Variante binden, auch spezifisch an das
84P2A9-Protein mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr.: 2 binden. Ein Polypeptid ist keine Variante des
in SEQ ID Nr.: 2 gezeigten Proteins mehr, wenn es kein Epitop mehr
aufweist, das von einem Antikörper
oder eine T-Zelle erkannt werden kann, die spezifisch an das 84P2A9-Protein
binden. Ein Fachmann weiß,
dass Antikörper,
die Proteine erkennen, an Epitope verschiedener Größe binden,
und eine Gruppierung in der Größenordnung
von etwa vier oder fünf
Aminosäuren,
ob kontig oder nicht, gilt als typische Anzahl von Aminosäuren in
einem Minimalepitop. Siehe z. B. Nair et al., J. Immunol 2000 165(12):
6949–6955; Hebbes
et al., Mol Immunol (1989) 26(9): 865–73; Schwartz et al., J Immunol
(1985) 135(4): 2598–608.
Eine andere Klasse von mit 84P2A9 verwandten Proteinvarianten teilt
eine Ähnlichkeit
von 90% oder mehr mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr.: 2 oder einem Fragment davon. Eine andere spezifische
Klasse von 84P2A9-Proteinvariante oder -Analogen umfasst mindestens
eines der unten beschriebenen oder aus dem derzeitigen Stand der
Technik bekannten biologischen Motive von 84P2A9. Die vorliegende
Erfindung umfasst daher auch Analoge von 84P2A9-Fragmenten (Nuklein-
oder Aminosäure)
mit veränderten
funktionellen (z. B. immunogenen) Eigenschaften relativ zum Ausgangsfragment.
Es versteht sich, dass auf die Nuklein- oder Aminosäuresequenzen
von 2 Motive anzuwenden sind, die
jetzt oder in Zukunft zum Stand der Technik gehören.
-
Wie
hierin erläutert,
umfassen Ausführungsformen
der beanspruchten Erfindung Polypeptide, die eine kürzere Sequenz
als die 504 Aminosäuren
des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins
aufweisen. Beispielsweise können
repräsentative
Ausführungsformen
der Erfindung Peptide/Proteine umfassen, die beliebige 4, 5, 6,
7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 oder mehr kontige Aminosäuren des
in 2 (SEQ ID Nr.: 2) gezeigten 84P2A9-Proteins
aufweisen. Darüber
hinaus umfassen stellvertretende Ausführungsformen der hierin beschriebenen
Erfindung Polypeptide, die aus etwa Aminosäure 1 bis etwa Aminosäure 10 des
in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins bestehen,
Polypeptide, die aus etwa Aminosäure
10 bis etwa Aminosäure
20 des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins bestehen,
Polypeptide, die aus etwa Aminosäure
20 bis etwa Aminosäure 30 des
in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins bestehen,
Polypeptide, die aus etwa Aminosäure
30 bis etwa Aminosäure
40 des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins
bestehen, Polypeptide, die aus etwa Aminosäure 40 bis etwa Aminosäure 50 des
in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins bestehen,
Polypeptide, die aus etwa Aminosäure
50 bis etwa Aminosäure
60 des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins
bestehen, Polypeptide, die aus etwa Aminosäure 60 bis etwa Aminosäure 70 des
in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins bestehen,
Polypeptide, die aus etwa Aminosäure
70 bis etwa Aminosäure
80 des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins
bestehen, Polypeptide, die aus etwa Aminosäure 80 bis etwa Aminosäure 90 des
in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins bestehen,
Polypeptide, die aus etwa Aminosäure
90 bis etwa Aminosäure
100 des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins
bestehen, etc. über
die gesamte 84P2A9-Sequenz hinweg. Nach diesem Schema sind Polypeptide,
die aus Teilen der Aminosäuresequenz
von Aminosäure
100–504
des 84P2A9-Proteins bestehen, typische Ausführungsformen der Erfindung.
Polypeptide, die aus längeren
Teilen des 84P2A9-Proteins bestehen, sind ebenfalls berücksichtigt.
Beispielsweise lassen sich mit verschiedenen, aus dem Stand der
Technik wohlbekannten Techniken Polypeptide herstellen, die aus
etwa Aminosäure
1 (oder 20 oder 30 oder 40 etc.) bis etwa Aminosäure 20 (oder 30 oder 40 oder
50 etc.) des in 2 gezeigten 84P2A9-Proteins
bestehen. Es versteht sich, dass sich die Start- und Stopp-Positionen
in diesem Absatz auf die spezifizierten Positionen sowie auf die
Position plus oder minus 5 Reste beziehen.
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Weitere
veranschaulichende Ausführungsformen
der hierin beschriebenen Erfindung umfassen mit 84P2A9 verwandte
Proteine, welche die Aminosäurereste
mindestens eines der in der in 2 gezeigten
Sequenz des mit 84P2A9 verwandten Proteins enthaltenen biologischen
Motive enthalten. In einer Ausführungsform
weisen erfindungsgemäße Proteine
mindestens eine der Kernlokalisierungssequenzen von 84P2A9 auf, wie
beispielsweise RKRR der Reste 42–45 von SEQ ID Nr.: 2, RKRR
der Reste 47–50
von SEQ ID Nr.: 2, KRRP der Reste 101–104 von SEQ ID Nr.: 2, RRRRRK
der Reste 135–139
von SEQ ID Nr.: 2 und/oder KKRK der Reste 186189 von SEQ ID Nr.:
2. In einer anderen Ausführungsform
weisen erfindungsgemäße Proteine mindestens
eine der N-Glykosylierungsstellen von 84P2A9 auf, wie beispielsweise
NRTL der Reste 131–134 of
SEQ ID Nr.: 2, NQTN der Reste 212–215 von SEQ ID Nr.: 2 und/oder
NCSV der Reste 394–397
von SEQ ID Nr.: 2. In einer anderen Ausführungsform weisen erfindungsgemäße Proteine
mindestens eine der Regionen von 84P2A9 auf, die zu LUCA15 und/oder
KIAA1152 homolog sind. In einer anderen Ausführungsform weisen erfindungsgemäße Proteine
mindestens eine der cAMP- und cGMP-abhängigen Proteinkinase-Phosphorylierungsstellen
von 84P2A9 auf, wie beispielsweise KRRS der Reste 48–51 von
SEQ ID Nr.: 2 und/oder RRPS der Reste 102–105 von SEQ ID Nr.: 2. In
einer anderen Ausführungsform
weisen erfindungsgemäße Proteine
mindestens eine der Proteinkinase-C-Phosphorylierungsstellen von
84P2A9 auf, wie beispielsweise TLR der Reste 133–135 von SEQ ID Nr.: 2, SNK
der Reste 152–154
von SEQ ID Nr.: 2, SDR der Reste 171–173 von SEQ ID Nr.: 2, TNK
der Reste 214–216
von SEQ ID Nr.: 2, SRR der Reste 313–315 von SEQ ID Nr.: 2, SSK
der Reste 328–330
von SEQ ID Nr.: 2 und/oder SVR der Reste 396–398 von SEQ ID Nr.: 2. In
einer weiteren Ausführungsform
weisen erfindungsgemäße Proteine
mindestens eine der Caseinkinase-II-Phosphorylierungsstellen von
84P2A9 auf, wie beispielsweise SALE der Reste 10–13 von SEQ ID Nr.: 2, SSLE
der Reste 70–73
von SEQ ID Nr.: 2, SLEE der Reste 71–74 von SEQ ID Nr.: 2, SDSD
der Reste 91–94
von SEQ ID Nr.: 2, TNKD der Reste 214–217 von SEQ ID Nr.: 2, SESD
der Reste 232–235
von SEQ ID Nr.: 2, SSTD der Reste 240–243 von SEQ ID Nr.: 2, TNDE
der Reste 248–251
von SEQ ID Nr.: 2, TELD der Reste 287–290 von SEQ ID Nr.: 2 und/oder
TEHD der Reste 374–377
von SEQ ID Nr.: 2. In einer weiteren Ausführungsform weisen erfindungsgemäße Proteine
mindestens eine der N-Myristoylierungsstellen auf, wie beispielsweise
GSDSSL der Reste 67–72
von SEQ ID Nr.: 2, GLFTND der Reste 245–250 von SEQ ID Nr.: 2, GGACGI
der Reste 269–274
von SEQ ID Nr.: 2, GGTPTS der Reste 336–341 von SEQ ID Nr.: 2, GTPTSM
der Reste 337–342
von SEQ ID Nr.: 2, GSLCTG der Reste 409–414 von SEQ ID Nr.: 2, GSGLGR
der Reste 459–464
von SEQ ID Nr.: 2 und/oder GLGLGF der Reste 481–486 von SEQ ID Nr.: 2. In
einer weiteren Ausführungsform
weisen erfindungsgemäße Proteine
mindestens eine Amidierungsstelle auf, wie beispielsweise RGRK der
Reste 45–48 von
SEQ ID Nr.: 2 und/oder RGKR der Reste 113–116 von SEQ ID Nr.: 2. Eine
veranschaulichende Ausführungsform
eines solchen Polypeptids umfasst mindestens zwei Aminosäuresequenzen,
die aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus KKRK, NQTN, NCSV, TNK, SRR, SSK, SVR, GLFTND, GGACGI,
GGTPTS, GTPTSM und GSLCTG besteht (wie oben in SEQ ID Nr.: 2 identifiziert).
In einer bevorzugten Ausführungsform weist
das Polypeptid drei oder vier oder fünf oder sechs oder mehr Aminosäuresequenzen
KKRK, NQTN, NCSV, TNK, SRR, SSK, SVR, GLFTND, GGACGI, GGTPTS, GTPTSM
und GSLCTG auf (wie oben in SEQ ID Nr.: 2 identifiziert).
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In
einer anderen Ausführungsform
weisen erfindungsgemäße Proteine
mindestens eines der immunreaktiven Epitope auf, die anhand eines
hierin beschriebenen Verfahrens identifiziert wurden, beispielsweise die
in Tabelle 1 gezeigten. Verfahren zum Identifizieren von Peptiden
und Analogen mit Affinität
für HLA-Moleküle, die
mit immunogenen Epitopen korrelieren, sind aus dem Stand der Technik
wohlbekannt. Beschrieben sind auch Prinzipien für die Herstellung von Analogen
solcher Epitope zur Modulierung der Immunogenität. Für die Identifizierung solcher
Moleküle
eignen sich verschiedene Bezugsverweise. Siehe beispielsweise
WO 9733602 an Chestnut et
al.; Sette, Immunogenetics 199950(3–4): 201–212; Sette et al., J. Immunol.
2001 166(2): 1389–1397;
Alexander et al., Immunol. Res. 18(2): 79–92; Sidney et al., Hum. Immunol.
1997 58(1): 12–20;
Kondo et al., Immunogenetics 199745(4): 249–258; Sidney et al., J. Immunol.
1996 157(8): 3480–90; und
Falk et al., Nature 351: 290–6
(1991); Hunt et al., Science 255: 1261–3 (1992); Parker et al., J.
Immunol. 149: 3580–7
(1992); Parker et al., J. Immunol. 152: 163–75 (1994); Kast et al., 1994
152(8): 3904–12;
Borras-Cuesta et al., Hum. Immunol. 2000 61(3): 266–278; Alexander
et al., J. Immunol. 2000 164(3); 164(3): 1625–1633; Alexander et al., PMID:
7895164, UI: 95202582; O'Sullivan
et al., J. Immunol. 1991 147(8): 26632669; Alexander et al., Immunity
1994 1(9): 751–761
und Alexander et al., Immunol. Res. 1998 18(2): 79–92. Die
Offenbarungen dieser Veröffentlichung
sind hierin in Gänze
durch Bezugnahme enthalten.
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Verwandte
Ausführungsformen
der Erfindung umfassen Polypeptide, die Kombinationen der hierin
erläuterten
verschiedenen Motive enthalten, wobei bestimmte Ausführungsformen
weder in den Motiven noch in den Zwischensequenzen dieser Polypeptide
Insertionen, Deletionen oder Substitutionen enthalten. Darüber hinaus
sind ggf. Ausführungsformen
erwünscht,
die auf jeder Seite dieser Motive eine Reihe von N-terminalen und/oder
C-terminalen Aminosäureresten
aufweisen (um beispielsweise einen größeren Teil der Polypeptidarchitektur
einzuschließen,
in welcher sich das Motiv befindet). Die Anzahl der N-terminalen
und/oder C-terminalen Aminosäurereste
auf jeder Seite eines Motivs beträgt typischerweise etwa 1 bis
etwa 100 Aminosäurereste,
vorzugsweise 5 bis etwa 50 Aminosäurereste.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung weisen erfindungsgemäße Proteine Aminosäuresequenzen
auf, die nur in mindestens einer alternativen Splice-Variante von 84P2A9
vorkommen, beispielsweise in der von dem 4,5-KB-Transkript kodierten
Splice-Variante, die in Prostatakarzinomen überexprimiert wird und in 4 gezeigt ist. Die Überwachung alternativer Splice-Varianten
von 84P2A9 ist von Nutzen, weil Veränderungen im alternativen Splicing
von Proteinen als einer der Schritte in einer Reihe von Ereignissen
gelten, die zum Fortschreiten von Karzinomen führen (siehe z. B. Carstens
et al., Oncogene 15(250: 3059–3065
(1997)). Die Überwachung
alternativer Splice-Varianten von 84P2A9 stellt daher ein weiteres
Mittel dar, um Syndrome zu untersuchen, die mit Perturbationen in
Genprodukten von 84P2A9 einhergehen, beispielsweise bei Krebserkrankungen.
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In
Anbetracht der Beobachtung, dass die hierin erläuterten 84P2A9-Motive mit Wachstumsregulationsstörungen in
Verbindung stehen und weil 84P2A9 in Karzinomen überexprimiert ist (4), sind Polypeptide, die mindestens eines
der hierin erörterten
84P2A9-Motive aufweisen, nützlich,
um die spezifischen Kennzeichen eines malignen Phänotyps zu
beleuchten. Beispielsweise sind die Caseinkinase II, die cAMP- und
die cCMP-abhängige
Proteinkinase und Proteinkinase C Enzyme, die bekanntlich mit der
Entwicklung des malignen Phänotyps
in Zusammenhang stehen (siehe z. B. Chef et al., Lab Invest., 78(2):
165–174
(1998); Gaiddon et al., Endocrinology 136(10): 4331–4338 (1995);
Hall et al., Nucleic Acids Research 24(6): 1119–1126 (1996); Peterziel et
al., Oncogene 18(46): 6322–6329
(1999) und O'Brian,
Oncol. Rep. 5(2): 305–309
(1998)). Darüber hinaus
sind sowohl Glykosylierung als auch Myristoylierung Proteinmodifikationen,
die ebenfalls mit Krebs und dem Fortschreiten von Krebs in Zusammenhang
stehen (siehe z. B. Dennis et al., Biochem Biophys. Acta 1473(1):
21–34
(1999); Raju et al., Exp. Cell Res. 235(1): 145–154 (1997). Auch die Amidierung
ist eine Proteinmodifikation, die mit Krebs und dem Fortschreiten
von Krebs in Zusammenhang steht (siehe z. B. Treston et al, J. Natl.
Cancer Inst Monogr. (13): 169–175
(1992). Darüber
hinaus wird angenommen, dass Kernlokalisierungssequenzen das maligne
Potenzial einer Zelle beeinflussen (siehe z. B. Mirski et al., Cancer
Res. 55(10): 2129–2134
(1995)).
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Die
erfindungsgemäßen Proteine
finden eine Reihe unterschiedlicher spezifischer Anwendungen. Da 84P2A9
in Prostatakarzinomen stark exprimiert ist (4),
werden diese Peptide/Proteine in Verfahren eingesetzt, die den Status
von 84P2A9- Genprodukten
in normalem gegenüber
kanzerösem
Gewebe untersuchen, wodurch der maligne Phänotyp aufgeklärt wird.
Typischerweise werden Polypeptide aus spezifischen Regionen des
84P2A9-Proteins verwendet, um das Vorhandensein von Perturbationen
(wie beispielsweise Deletionen, Insertionen, Punktmutationen, etc.)
in bestimmten Regionen (wie beispielsweise in Regionen, die ein Kernlokalisierungssignal
enthalten) des 84P2A9-Genprodukte zu untersuchen. Exemplarische
Assays verwenden Antikörper
oder T-Zellen gegen mit 84P2A9 verwandte Proteine, welche die Aminosäurereste
von mindestens einem der biologischen Motive aufweisen, die in der
84P2A9-Polypeptidsequenz enthalten sind, um die Kennzeichen dieser
Region in normalem gegenüber
kanzerösem
Gewebe zu untersuchen. Alternativ werden 84P2A9-Polypeptide verwendet,
welche die Aminosäurereste
mindestens eines der biologischen Motive in dem 84P2A9-Protein enthalten,
um nach Faktoren zu suchen, welche mit dieser Region von 84P2A9 interagieren.
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Wie
hierin erläutert,
ermöglicht
die Redundanz des genetischen Codes eine Variation der 84P2A9-Gensequenzen.
Insbesondere erkennt ein Fachmann bestimmte Codonpräferenzen
einer bestimmten Wirtart und kann die beschriebene Sequenz so, wie
sie für
einen gewünschten
Wirt bevorzugt wird, anpassen. Beispielsweise sind in bevorzugten
analogen Codonsequenzen seltene Codons (d. h Codons mit einer Gebrauchshäufigkeit
von weniger als etwa 20% in bekannten Sequenzen des gewünschten
Wirts) typischerweise durch häufigere
Codons ersetzt. Die Codonpräferenzen
für eine
bestimmte Spezies werden beispielsweise berechnet, indem Codonnutzungstabellen
hinzugezogen werden, die im Internet zur Verfügung stehen, beispielsweise
unter http://www.dna.affrc.go.ip/~nakamura/codon.html. Nukleotidsequenzen,
die für
eine bestimmte Wirtsspezies optimiert wurden, indem Codons mit einer
Nutzungshäufigkeit
von weniger als etwa 20% ersetzt wurden, sind hierin als „Codon-optimierte
Sequenzen" bezeichnet.
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Es
sind weitere Sequenzmodifikationen bekannt, um die Proteinexpression
in einem zellulären
Wirt zu erhöhen.
Diese umfassen Eliminierung von Sequenzen, die störende Polyadenylierungssignale,
Exon/Intron-Splicestellensignale, Transposon-artige Wiederholungen
(Repeats) und/oder andere derartige gut charakterisierte Sequenzen
kodieren, die für
die Genexpression nachteilig sind. Der GC-Gehalt der Sequenz wird auf
ein Maß angepasst,
wie es für
einen bestimmten zellulären
Wirt den Durchschnitt darstellt, wie durch Bezugnahme auf bekannte,
in der Wirtszelle exprimierte Gene berechnet wird. Wenn möglich, wird
die Sequenz modifiziert, um prognostizierte mRNA-Haarnadel-Sekundärstrukturen zu vermeiden. Andere
geeignete Modifikationen umfassen das Hinzufügen einer Translationsinitiationskonsensussequenz
am Startpunkt des offenen Leserasters, wie beschrieben in Kozak,
Mol. Cell Biol., 9: 5073–5080
(1989). Der Fachmann weiß,
dass die allgemeine Regel, dass eukaryotische Ribosomen die Translation
ausschließlich
am proximalen 5'-AUG-Codon
beginnen, nur unter seltenen Bedingungen außer Kraft gesetzt ist (siehe
z. B. Kozak PNAS 92(7): 2662–2666,
(1995) und Kozak NAR 15(20): 8125–8148 (1987)). Nukleotidsequenzen,
die für
die Expression in einer bestimmten Wirtsspezies nicht nur durch
Codon-Optimierung, sondern auch durch Eliminierung störender Polyadenylierungssequenzen,
Eliminierung von Exon/Intron-Splicestellensignalen, Eliminierung
von Transposon-artigen Wiederholungen (Repeats) und/oder durch Optimierung
des GC-Gehalts optimiert wurden, sind hierin als „expressionsverstärkte Sequenzen" bezeichnet.
-
84P2A9-Proteine
sind in vielen Formen ausgeführt,
vorzugsweise in isolierter Form. Ein gereinigtes 84P2A9-Proteinmolekül ist im
Wesentlichen frei von anderen Proteinen oder Molekülen, die
die Bindung von 84P2A9 an einen Antikörper oder einen sonstigen Liganden
behindern. Die Art und der Grad der Isolierung und Reinigung richten
sich nach dem beabsichtigten Gebrauch. Ausführungsformen eines 84P2A9-Proteins umfassen
ein gereinigtes 84P2A9-Protein und ein funktionelles, lösliches
84P2A9-Protein.
In einer Ausführungsform
behalten ein funktionelles lösliches
84P2A9-Protein oder ein Fragment davon die Fähigkeit bei, von einem Antikörper, einer
T-Zelle oder einem sonstigen Liganden gebunden zu werden.
-
Die
Erfindung stellt außerdem
84P2A9-Proteine bereit, die biologisch aktive Fragmente der Aminosäuresequenz
von 84P2A9 aufweisen, welche zu einem Teil mit der in 2 gezeigten Aminosäuresequenz von 84P2A9 korrespondieren.
Solche erfindungsgemäßen Proteine
weisen Eigenschaften des 84P2A9-Proteins auf, wie beispielsweise
die Fähigkeit,
die Bildung von Antikörpern
hervorzurufen, die ein mit dem 84P2A9-Protein assoziiertes Epitop
spezifisch binden, von solchen Antikörpern gebunden zu werden, die
Aktivierung von HTL oder ZTL zu bewirken und/oder von HTL oder ZTL
erkannt zu werden
-
Mit
84P2A9 verwandte Proteine werden mit Hilfe von aus dem Stand der
Technik wohlbekannter Peptidsynthese-Standardtechnologie oder chemischen
Spaltungsverfahren hergestellt. Alternativ können Rekombinationsverfahren
verwendet werden, um Nukleinsäuremoleküle herzustellen,
die ein mit 84P2A9 verwandtes Protein kodieren. In einer Ausführungsform
bieten die hierin beschriebenen 84P2A9 kodierenden Nukleinsäuremoleküle ein Mittel
zur Herstellung definierter Fragmente des 84P2A9-Proteins. 84P2A9-Proteinfragmente/-Untersequenzen
sind besonders zum Erzeugen und Charakterisieren domänenspezifischer
Antikörper
(z. B. Antikörper,
welche ein extrazelluläres
oder intrazelluläres
Epitop eines 84P2A9-Proteins erkennen) geeignet, um Stoffe oder
zelluläre
Faktoren zu identifizieren, welche an 84P2A9 oder eine besondere
strukturelle Domäne
davon binden, und in verschiedenem therapeutischem Kontext, einschließlich unter
anderem für Krebsimpfstoffe
und Verfahren zum Herstellen solcher Impfstoffe.
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84P2A9-Polypeptide,
die besonders relevante Strukturen enthalten, lassen sich anhand
verschiedener, aus dem Stand der Technik wohlbekannter Analysetechniken,
einschließlich
zum Beispiel der Analyseverfahren nach Chou-Fasman, Garnier-Robson,
Kyte-Doolittle, Eisenberg, Karplus-Schultz oder Jameson-Wolf, oder
auf Basis der Immunogenität
vorhersagen und/oder identifizieren. Fragmente, die solche Strukturen
enthalten, sind besonders für
die Herstellung von für
Untereinheiten spezifischen Anti-84P2A9-Antikörpern oder T-Zellen
geeignet oder zur Identifizierung von zellulären Faktoren, die an 84P2A9
binden.
-
Zur
Veranschaulichung dessen wurde die Bindung von Peptiden von 84P2A9-Proteinen an das HLA-A2-Molekül des MHC
Klasse 1 des Menschen vorhergesagt. Insbesondere wurde die vollständige Aminosäuresequenz
des 84P2A9-Proteins in den HLA-Peptidmotiv-Suchalgorithmus eingegeben,
der in der Rubrik „Bioinformatik
und Molekulare Analyse" (Bioinformatics
and Molecular Analysis Section, BIMAS) unter http://bimas.dcrt.nih.gov/
zu finden ist. Der HLA-Peptidmotiv-Suchalgorithmus wurde von Dr.
Ken Parker auf Basis der Bindung spezifischer Peptidsequenzen in
der Grube (Groove) von HLA-Klasse-I-Molekülen und insbesondere von HLA-A2
entwickelt (siehe z. B. Falk et al., Nature 351: 290–6 (1991);
Hunt et al., Science 255: 1261–3
(1992); Parker et al., J. Immunol. 149: 3580–7 (1992); Parker et al., J.
Immunol. 152: 163–75
(1994)). Dieser Algorithmus gestattet die Lokalisierung und die
Einordnung von 8-mer-, 9-mer- und 10-mer-Peptiden aus einer vollständigen Proteinsequenz
hinsichtlich der vorhergesagten Bindung an HLA-A2 sowie an zahlreiche
andere HLA-Klasse-I-Moleküle. Viele
Peptide, die an HLA-Klasse-I binden, sind 8-Mere, 9-Mere, 10-Mere oder
11-Mere. Beispielsweise enthalten die Epitope für Klasse-I-HLA-A2 vorzugsweise
ein Leucin (L) oder Methionin (M) an Position 2 und ein Valin (V)
oder Leucin (L) am C-Terminus (siehe z. B. Parker et al., J. Immunol. 149:
3580–7
(1992)). Ausgewählte
Ergebnisse von 84P2A9-Peptiden mit vorhergesagter Bindung sind in
Tabelle 1 unten gezeigt. Es versteht sich von selbst, dass jedes
der von der BIMAS-Site vorhergesagten oder durch die aus dem Stand
der Technik verfügbaren
HLA-Klasse I oder Klasse-I-Motive
spezifizierten Epitope (z. B. visuell, durch rechnergestützte Verfahren
oder vom Fachmann auf dem relevanten Gebiet), oder diejenigen, die
Teil des Standes der Technik werden, im Rahmen der Erfindung liegt.
In Tabelle 1 sind die 10 am höchsten eingeordneten
Kandidaten für
jedes Familienmitglied sowie deren Position, die Aminosäuresequenz
eines jeden spezifizierten Peptids und ein geschätzter Bindungswert angegeben.
Der Bindungswert entspricht der geschätzten Halbwertszeit der Dissoziation
von Komplexen, die das Peptid enthalten, bei 37°C und pH 6,5. Peptide mit dem
höchsten
Bindungswert (d. h. 63,04 84P2A9) binden voraussichtlich am stärksten und
am längsten
an HLA-Klasse-I auf der Zelloberfläche und stellen daher die besten
immunogenen Ziele für
die Erkennung durch T-Zellen dar. Die tatsächliche Bindung von Peptiden
an ein HLA-Allel lässt
sich durch Stabilisierung der HLA-Expression auf der Zelllinie T2
mit defekter Antigenprozessierung untersuchen (siehe z. B. Xue et
al., Prostate 30: 73–8
(1997) und Peshwa et al., Prostate 36: 129–38 (1998)). Die Immunogenität spezifischer
Peptide lässt
sich in vitro durch Stimulation zytotoxischer CD8+-T-Lymphozyten
(ZTL) in Gegenwart von Antigen präsentierenden Zellen wie beispielsweise
dendritischen Zellen untersuchen.
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In
einer in den folgenden Beispielen beschriebenen Ausführungsform
kann 84P2A9 geeignet in Zellen (wie beispielsweise in 293T-Zellen)
exprimiert werden, die mit einem handelsüblichen Expressionsvektor transfiziert
sind, wie beispielsweise mit einem ZMV-gesteuerten Expressionsvektor,
der 84P2A9 mit einem C-terminalen 6XHis- und MYC-Macker kodiert
(pcDNA3.1/mycHIS, Invitrogen, oder Tag5, Gen-Hunter Corporation, Nashville, TN, USA).
Der Tag5-Vektor liefert ein IgGK-Sekretionssignal, das verwendet
werden kann, um die Produktion eines sezernierten 84P2A9- Proteins in transfizierten
Zellen zu ermöglichen.
Das sezernierte 84P2A9 mit HIS-Marker
im Kulturmedium kann gereinigt werden, z. B. mit Hilfe einer Nickelsäule unter
Verwendung von Standardtechniken.
-
Im
Rahmen der Erfindung sind Modifikationen von mit 84P2A9 verwandten
Proteinen, wie beispielsweise kovalente Modifikationen, enthalten.
Ein Typ einer kovalenten Modifikation umfasst die Reaktion von Aminosäurezielresten
eines 84P2A9-Polypeptids
mit einem organischen derivatisierenden Agens, das mit ausgewählten Seitenketten
der N- oder C-terminalen Reste von 84P2A9 reagieren kann. Ein anderer,
im Rahmen dieser Erfindung eingeschlossener Typ einer kovalenten
Modifikation des 84P2A9-Polypeptids umfasst das Ändern des nativen Glykosylierungsmusters
eines erfindungsgemäßen Proteins. „Ändern des
nativen Glykosylierungsmusters" soll
für die
hierin beschriebenen Zwecke das Entfernen mindestens einer Kohlenhydrateinheit
bedeuten, die in der nativen Sequenz von 84P2A9 vorhanden ist (entweder
durch Entfernen der zugrunde liegenden Glykosylierungsstelle oder
durch chemisches und/oder enzymatisches Entfernen der Glykosylierung),
und/oder das Hinzufügen
mindestens einer Glykosylierungsstelle, die in der nativen Sequenz
von 84P2A9 nicht vorhanden ist. Darüber hinaus umfasst der Begriff
qualitative Veränderungen
der Glykosylierung des nativen Proteins, welche eine Änderung
der Art und Anteil der verschiedenen vorhandenen Kohlenhydrateinheiten
beinhaltet. Ein anderer Typ einer kovalenten Modifikation von 84P2A9
umfasst das Verknüpfen
des 84P2A9-Polypeptids mit einem aus verschiedenen nicht-proteinösen Polymeren,
z. B. Polyethylenglykol (PEG), Polypropylenglykol oder Polyoxyalkylenen,
auf die Art und Weise, wie sie in den
US 4 640 835 A ,
US 4 496 689 A ,
US 4 301 144 A ,
US 4 670 417 A ,
US 4 791 192 A oder
US 4 179 337 A ausgeführt ist.
-
Das
84P2A9 der vorliegenden Erfindung kann auch modifiziert werden,
um ein chimäres
Molekül
zu bilden, welches 84P2A9, fusioniert mit einem anderen, heterologen
Polypeptid oder einer Aminosäuresequenz,
umfasst. Ein solches chimäres
Molekül
kann chemisch oder rekombinant synthetisiert werden. Ein chimäres Molekül kann ein
erfindungsgemäßes Protein
aufweisen, das mit einem anderen tumorassoziierten Antigen oder
Fragment davon fusioniert ist. Alternativ kann ein Protein eine
Fusion von Fragmenten der 84P2A9-Sequenz (Amin- oder Nukleinsäure) aufweisen,
so dass ein Molekül
geschaffen wird, das auf seiner gesamten Länge nicht direkt mit der Amino- bzw. Nukleinsäuresequenz
von
2 (SEQ ID Nr.: 2) homolog ist. Ein
solches chimäres
Molekül
kann Vielfache derselben Untersequenz von 84P2A9 aufweisen. Ein
chimäres Molekül kann eine
Fusion eines mit 84P2A9 verwandten Proteins mit einem Polyhistidinepitop-Marker
aufweisen, welcher ein Epitop liefert, an das immobilisiertes Nickel
selektiv binden kann. Der Epitop-Marker wird im Allgemeinen am Amino-
oder Carboxylterminus von 84P2A9 platziert. In einer alternativen
Ausführungsform kann
das chimäre
Molekül
eine Fusion eines mit 84P2A9 verwandten Proteins mit einem Immunglobulin
oder einer bestimmten Region eines Immunglobulins aufweisen. Für eine bivalente
Form des chimären
Moleküls (auch
als „Immunadhäsin" bezeichnet) könnte eine
solche Fusion an die Fe-Region eines IgG-Moleküls erfolgen. Die Ig-Fusionen umfassen
vorzugsweise die Substitution einer löslichen Form (mit deletierter
oder inaktivierter Transmembrandomäne) eines 84P2A9-Polypeptids
anstelle mindestens einer variablen Region in einem Ig-Molekül. In einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Immunglobulinfusion die Scharnier (Hinge)-, CH2- und
CH3- oder die Scharnier (Hinge)-, CH1-, CH2- und CH3-Regionen eines
IgG1-Moleküls.
Hinsichtlich der Produktion von Immunglobulinfusionen wird auf die
am 27. Juni 1995 erteilte
US
5 428 130 A verwiesen.
-
84P2A9-ANTIKÖRPER
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung stellt Antikörper bereit, welche an mit
84P2A9 verwandte Proteine und Polypeptide binden. Bevorzugte Antikörper binden
spezifisch an ein mit 84P2A9 verwandtes Protein und binden nicht
(oder schwach) an Proteine, bei denen es sich nicht um 84P2A9 handelt.
In einer anderen Ausführungsform
binden Antikörper
mit 84P2A9 verwandte Proteine sowie deren Homologe.
-
Erfindungsgemäße 84P2A9-Antikörper sind
besonders nützlich
bei der Diagnose eines Prostatakarzinoms und in prognostischen Assays
und Bildgebungsverfahren. Entsprechend sind solche Antikörper bei
der Behandlung, Diagnose und/oder Prognose anderer Karzinome nützlich,
insofern 84P2A9 auch in diesen anderen Karzinomen exprimiert oder überexprimiert
ist. Darüber
hinaus sind intrazellulär
exprimierte Antikörper (z.
B. einzelkettige Antikörper)
bei der Behandlung von Karzinomen therapeutisch geeignet, die mit
der Expression von 84P2A9 einhergehen, wie beispielsweise bei fortgeschrittenem
oder metastasiertem Prostatakarzinom.
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Die
Erfindung stellt ferner verschiedene immunologische Assays bereit,
die für
den Nachweis und die Quantifizierung von 84P2A9 und mutierten mit
84P2A9 verwandten Proteinen geeignet sind. Solche Assays können mindestens
einen 84P2A9-Antikörper aufweisen,
der gegebenenfalls ein 84P2A9-Protein oder ein mutiertes 84P2A9-Protein
erkennen und binden kann. Diese Assays werden in verschiedenen,
aus dem Stand der Technik bekannten, immunologischen Assayformaten
durchgeführt,
einschließlich
unter anderem verschiedener Arten von Radioimmunassays, enzymverknüpfter Immunadsorptionsassays
(Enzym-Linked Immunosorbent Assays, ELISAs), enzymverknüpfter Immunfluoreszenzassays
(ELIFAs) und dergleichen.
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Erfindungsgemäße verwandte
immunologische Nicht-Antikörper-Assays
umfassen auch T-Zell-Immunogenitätsassays
(inhibitorisch oder stimulatorisch) sowie Haupthistokompatibilitätskomplex-Bindungsassays (Major
Histocompatibility Complex- oder MHC-Bindungsassays). Darüber hinaus
sind von der Erfindung auch immunologische Bildgebungsverfahren
bereit gestellt, die ein Prostatakarzinom und andere, 84P2A9 exprimierende
Karzinome detektieren können,
einschließlich
unter anderem radioszintigraphische Bildgebungsverfahren unter Verwendung
gelabelter 84P2A9-Antikörper. Solche
Assays sind klinisch bei dem Nachweis, der Überwachung und der Prognose
von 84P2A9 exprimierenden Karzinomen wie beispielsweise Prostatakarzinom
nützlich.
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84P2A9-Antikörper werden
auch in Verfahren zum Reinigen von 84P2A9 und von mutanten 84P2A9-Proteinen
und -Polypeptiden und zum Isolieren von 84P2A9-Homologen und verwandten Molekülen verwendet.
In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren zum Reinigen eines 84P2A9-Proteins beispielsweise
das Inkubieren eines 84P2A9-Antikörpers, der an eine feste Matrix
gekoppelt ist, mit einem Lysat oder einer anderen Lösung, die
84P2A9 enthält,
unter Bedingungen, die es ermöglichen,
dass der 84P2A9-Antikörper
an 84P2A9 bindet; Waschen der festen Matrix, um Verunreinigungen
zu beseitigen, und Eluieren des 84P2A9 von dem gekoppelten Antikörper. Andere
Anwendungen der erfindungsgemäßen 84P2A9-Antikörper umfassen
das Erzeugen von Anti-Idiotyp-Antikörpern, welche das 84P2A9-Protein
nachahmen.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren für die Herstellung
von Antikörpern
bekannt. Antikörper
können
beispielsweise hergestellt werden, indem ein geeigneter Säugerwirt
mit einem mit 84P2A9 verwandten Protein, Peptid oder Fragment in
isolierter oder immunkonjugierter Form immunisiert wird (Antibodies:
A Laboratory Manual, CSH Press, Hrsg., Harlow and Lane (1988); Harlow,
Antibodies, Cold Spring Harbor Press, NY (1989)). Darüber hinaus
können
auch Fusionsproteine von 84P2A9 verwendet werden, wie beispielsweise
ein 84P2A9-GST-Fusionsprotein. In einer bestimmten Ausführungsform
wird ein GST-Fusionsprotein hergestellt, das die ganze oder den
größten Teil
der Aminosäuresequenz
des offenen Leserasters von 2 umfasst,
und anschließend
als Immungen verwendet, um entsprechende Antikörper zu erzeugen. In einer
anderen Ausführungsform
wird ein 84P2A9-Peptid synthetisiert und als Immungen verwendet.
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Darüber hinaus
werden aus dem Stand der Technik bekannte Immunisierungstechniken
mit nackter DNA verwendet (mit oder ohne gereinigtes 84P2A9-Protein
oder 84P2A9 exprimierenden Zellen), um eine Immunreaktion gegen
das kodierte Immunogen zu erzeugen (zur Übersicht siehe Donnelly et
al., 1997, Ann. Rev. Immunol. 15: 617–648).
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Die
Aminosäuresequenz
von 84P2A9, wie in 2 gezeigt, kann
verwendet werden, um spezifische Regionen des 84P2A9-Proteins zum
Erzeugen von Antikörpern
auszuwählen.
Es können
beispielsweise Hydrophobizitäts-
und Hydrophilie-Analysen der 84P2A9-Aminosäuresequenz verwendet werden,
um hydrophile Regionen in der 84P2A9-Struktur zu identifizieren.
Regionen des 84P2A9-Proteins, die eine immunogene Struktur zeigen,
sowie andere Regionen und Domänen,
können
leicht anhand verschiedener anderer aus dem Stand der Technik bekannter
Verfahren identifiziert werden, wie beispielsweise durch eine Analyse
nach Chou-Fasman, Garnier-Robson, Kyte-Doolittle, Eisenberg, Karplus-Schultz
oder Jameson-Wolf. Deshalb ist jede von einem dieser Programme oder
Verfahren identifizierte Region im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthalten.
Verfahren für
das Erzeugen von 84P2A9-Antikörpern
sind weiter durch die hierin bereit gestellten Beispiele veranschaulicht.
Verfahren zum Herstellen eines Proteins oder Polypeptids zur Verwendung
als Immungen und zum Herstellen immunogener Konjugate eines Proteins
mit einem Träger,
wie beispielsweise BSA, KLH oder einem anderen Trägerprotein,
sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt. In manchen Fällen wird
eine direkte Konjugation unter Verwendung von beispielsweise Carbodiimid-Reagenzien
durchgeführt; in
anderen Fällen
sind Verknüpfungsreagenzien
wie beispielsweise die von Pierce Chemical Co., Rockford, IL, USA
erhältlichen,
wirk sam. Die Verabreichung eines 84P2A9-Immungens wird häufig durch
Injektion über
einen geeigneten Zeitraum und unter Zuhilfenahme eines geeigneten
Adjuvans durchgeführt,
wie aus dem Stand der Technik bekannt ist. Während des Immunisierungsplans
können
die Titer von Antikörpern
ermittelt werden, um die Adäquanz
der Antikörperbildung
zu bestimmen.
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Durch
verschiedene, aus dem Stand der Technik bekannte Mittel können monoklonale
84P2A9-Antikörper
hergestellt werden. Beispielsweise werden mit Hilfe der Hybridomstandardtechnologie
nach Köhler
und Milstein oder durch Modifikationen, die Antikörper produzierende
B-Zellen immortalisieren, wie generell bekannt ist, immortalisierte
Zelllinien hergestellt, die einen gewünschten monoklonalen Antikörper sezernieren. Die
immortalisierten Zelllinien, die die gewünschten Antikörper sezernieren,
werden mittels Immunassays gescreent, in denen das Antigen ein mit
84P2A9 verwandtes Protein ist. Wenn die geeignete, den gewünschten Antikörper sezernierende,
immortalisierte Zellkultur identifiziert ist, können die Zellen expandiert,
und entweder aus Invitro-Kulturen oder aus Aszitesflüssigkeit
können
Antikörper
gewonnen werden.
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Die
Antikörper
oder Fragmente können
auch rekombinant unter Anwendung aktueller Technologie hergestellt
werden. Regionen, die spezifisch an die gewünschten Regionen des 84P2A9-Proteins
binden, können auch
im Kontext chimärer
oder CDR-grafted
(mit einer Komplementarität
bestimmenden Region (CDR) versehenen) Antikörper hergestellt werden, die
von mehreren Spezies stammen. Es können auch humanisierte oder humane
84P2A9-Antikörper
hergestellt werden und sind für
die Verwendung in therapeutischem Kontext bevorzugt. Verfahren zum
Humanisieren von murinen und anderen nicht-humanen Antikörpern durch
Substituieren mindestens einer der CDR der nicht-humanen Antikörper durch
korrespondierende humane Antikörpersequenzen
sind wohlbekannt (siehe z. B. Jones et al., 1986, Nature 321: 522–525; Riechmann
et al., 1988, Nature 332: 323–327;
Verhoeyen et al., 1988, Science 239: 1534–1536). Siehe auch Carter et
al., 1993, Proc. Nat. Acad. Sci. USA 89: 4285 und Sims et al., 1993,
J. Immunol. 151: 2296. Verfahren zum Herstellen vollständig humaner
monoklonaler Antikörper
umfassen Phagendisplayverfahren und transgene Verfahren (zur Übersicht
siehe Vaughan et al., 1998, Nature Biotechnology 16: 535–539).
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Vollständig humane
monoklonale 84P2A9-Antikörper
können
mit Hilfe von Klonierungstechniken erzeugt werden, bei denen große kombinatorische
Bibliotheken humaner Ig-Gene (d. h. Phagen-Display) verwendet werden
(Griffiths and Hoogenboom, Building an in vitro immune system; human
antibodies from phage display libraries. In: Protein Engineering
of Antibody Molecules for Prophylactic and Therapeutic Applications in
Man, Clark, M. (Hrsg.), Nottingham Academic, S. 45–64 (1993);
Burton and Barbas, Human Antibodies from combinatorial libraries.
Id, S. 65–82).
Vollständig
humane monoklonale 84P2A9-Antikörper
können
auch mit Hilfe transgener Mäuse
produziert werden, die gentechnisch so verändert wurden, dass sie humane
Immunglobulingenloci enthalten, wie in der
WO 98/24893 A1 beschrieben,
Kucherlapati and Jakobovits et al., veröffentlicht am 3. Dezember 1997
(siehe auch Jakobovits, 1998, Exp. Opin. Invest Drugs 7(4): 607–614). Diese Verfahren
umgehen die In-vitro-Manipulation, die bei der Phagen-Display-Technologie
erforderlich ist, und produzieren effizient hoch affine authentische
humane Antikörper.
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Die
Reaktivität
von 84P2A9-Antikörpern
mit einem mit 84P2A9 verwandten Protein lässt sich durch eine Anzahl
wohlbekannter Mittel feststellen, einschließlich Western Blot, Immunpräzipitation,
ELISA und FACS-Analysen mit entsprechend geeigneten mit 84P2A9 verwandten
Proteinen, Peptiden, 84P2A9 exprimierenden Zellen oder Extrakten
davon. Ein erfindungsgemäßer 84P2A9-Antikörper oder
ein Fragment davon werden mit einem detektierbaren Marker gelabelt
oder an ein zweites Molekül
konjugiert. Geeignete nachweisbare Marker umfassen unter anderem
ein Radioisotop, eine Fluoreszenzverbindung, eine Biolumineszenzverbindung,
eine Chemilumineszenzverbindung, einen Metallchelatbildner oder
ein Enzym. Darüber
hinaus werden bispezifische Antikörper, die für mindestens zwei 84P2A9-Epitope
spezifisch sind, mit Hilfe von Verfahren erzeugt, die aus dem Stand
der Technik allgemein bekannt sind. Homodimere Antikörper können auch
durch aus dem Stand der Technik bekannte Vernetzungstechniken hergestellt
werden (z. B. Wolff et al., Cancer Res. 53: 2560–2565).
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84P2A9-TRANSGENE TIERE
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Nukleinsäuren, die
84P2A9 oder seine modifizierten Formen kodieren, können auch
verwendet werden, um entweder transgene Tiere oder „Knock-out"-Tiere zu erzeugen,
die wiederum bei der Entwicklung und dem Screening von therapeutisch
nützlichen
Reagenzien geeignet sind. 84P2A9 kodierende cDNA kann nach etablierten
Techniken verwendet werden, um genomische DNA zu klonieren, die
84P2A9 kodiert. Die genomischen Sequenzen können dann verwendet werden,
um transgene Tiere zu erzeugen, die Zellen enthalten, welche DNA
exprimieren, die 84P2A9 kodiert. Verfahren zum Erzeugen transgener
Tiere, insbesondere Tiere wie Mäuse
oder Ratten, sind im Stand der Technik mittlerweile gebräuchlich
und beispielsweise in den
US
4 736 866 A und
US
4 870 009 A beschrieben. Typischerweise würde das
84P2A9-Transgen mit gewebespezifischen Enhancern in bestimmte Zellen
eingebaut.
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Transgen
Tiere, die eine Kopie eines 84P2A9 kodierenden Transgens aufweisen,
können
verwendet werden, um den Effekt einer verstärkten Expression von DNA zu
untersuchen, die 84P2A9 kodiert. Solche Tiere können als Testtiere für Reagenzien
verwendet werden, von denen angenommen wird, dass sie Schutz beispielsweise
vor pathologischen Zuständen
in Verbindung mit dessen Überexpression
verleihen. Nach diesem Aspekt der Erfindung wird ein Tier mit einem
Reagens behandelt, und eine reduzierte Inzidenz eines pathologischen
Zustandes im Vergleich zu unbehandelten Tieren, die das Transgen
tragen, würde
auf eine mögliche therapeutische
Intervention bei dem pathologischen Zustand deuten.
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Alternativ
können
nicht-humane Homologe von 84P2A9 verwendet werden, um ein 84P2A9-„Knock out”-Tier herzustellen,
bei dem das Gen für
84P2A9 als Ergebnis einer homologen Rekombination zwischen dem endogenen,
84P2A9 kodierenden Gen und veränderter
84P2A9 kodierender, genomischer DNA, die in eine embryonale Zelle
des Tieres eingeführt
wurde, defekt oder verändert
ist. Beispielsweise kann 84F2A9 kodierende cDNA verwendet werden,
um 84P2A9 kodierende, genomische DNA nach etablierten Techniken
zu klonieren. Ein Teil der 84P2A9 kodierenden, genomischen DNA kann
deletiert oder durch ein anderes Gen ersetzt werden, wie beispielsweise
durch ein Gen, das einen selektierbaren Marker kodiert, welcher
zur Überwachung
der Integration verwendet werden kann. Typischerweise weist der
Vektor mehrere Kilobasen an unveränderter flankierender DNA auf
(sowohl am 5'- als
auch am 3'-Ende)
(siehe z. B. Thomas and Capecchi, Cell, 51: 503 (1987) für eine Beschreibung
von Vektoren für
die homologe Rekombination). Der Vektor wird in eine embryonale
Stammzelllinie (z. B. durch Elektroporation) eingeführt, und
Zellen, in denen die eingeführte
DNA eine homologe Rekombination mit der endogenen DNA durchgeführt hat,
werden selektiert (siehe z. B. Li et al., Cell, 69: 915 (1992)).
Die ausgewählten
Zellen werden dann in eine Blastozyste eines Tieres (z. B. einer Maus
oder Ratte) injiziert, um Aggregationschimä ren zu bilden (siehe z. B.
Bradley, in Teratocarcinomas und Embryonic Stem Cells: A Practical
Approach, E. J. Robertson, Hrsg. (IRL, Oxford, 1987), S. 113–152). Anschließend kann
ein chimärer
Embryo in ein geeignetes scheinschwangeres weibliches Fostertier
implantiert werden, das den Embryo austrägt, um ein „Knock out"-Tier zu erhalten. Nachkommen, welche
die homolog rekombinierte DNA in ihrem Keimzellen enthalten, lassen
sich durch Standardtechniken identifizieren und verwenden, um Tiere
zu züchten,
bei denen alle Zellen des Tieres die homolog rekombinierte DNA enthalten. Knock-out-Tiere können beispielsweise
hinsichtlich ihrer Fähigkeit
zur Abwehr bestimmter pathologischer Zustände oder hinsichtlich ihrer
Entwicklung pathologischer Zustände
infolge des Nichtvorhandenseins des 84P2A9-Polypeptids charakterisiert
werden.
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VERFAHREN ZUR DETEKTION VON 84P2A9
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft Verfahren zur
Detektion von 84P2A9-Polynukleotiden und mit 84P2A9 verwandten Proteinen
und deren Varianten sowie Verfahren zum Identifizieren einer Zelle,
die 84P2A9 exprimiert. 84P2A9 scheint in den LAPC-Xenografts exprimiert
zu werden, die aus Lymphknoten und Knochenmetastasen eines Prostatakarzinoms
stammen. Aufgrund seines Expressionsprofils ist 84P2A9 ein potenzieller
diagnostischer Marker für
eine metastasierte Krankheit. In diesem Kontext liefert der Status
der Genprodukte von 84P2A9 nützliche
Informationen, um eine Prognose über
verschiedene Faktoren, einschließlich der Anfälligkeit
für eine
Krankheit im fortgeschrittenen Stadium, der Progressionsrate und/oder der
Aggressivität
des Tumors, zu treffen. Wie nachfolgend ausführlich erläutert ist, lässt sich
der Status der 84P2A9-Genprodukte in Patientenproben anhand verschiedener,
aus dem Stand der Technik wohlbekannter Protokolle analysieren,
einschließlich
durch immunhistochemische Analyse, die verschiedenen Northern-Blotting-Techniken,
einschließlich
In-situ-Hybridisierung, RT-PCR-Analyse (beispielsweise von Lasermikrodissektionsproben),
Western-Blot-Analyse und Gewebe-Array-Analyse.
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Insbesondere
sind Assays für
die Detektion von 84P2A9-Polynukleotiden in einer biologischen Probe bereitgestellt,
beispielsweise in Serum, Knochen, Prostata und anderen Geweben,
Harn, Samen, Zellpräparationen
und dergleichen. Detektierbare 84P2A9-Polynukleotide umfassen beispielsweise
ein 84P2A9-Gen oder ein Fragment davon, 84P2A9-mRNA, alternative
84P2A9-mRNA-Splicevarianten und rekombinante DNA- oder RNA-Moleküle, die
ein 84P2A9-Polynukleotid enthalten. Aus dem Stand der Technik sind
eine Reihe von Verfahren zum Amplifizieren und/oder Detektieren
des Vorhandenseins von 84P2A9-Polynukleotiden bekannt, die sich
in der Praxis dieses Aspekts der Erfindung anwenden lassen.
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In
einer Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zum Nachweisen einer 84P2A9-mRNA in einer
biologischen Probe das Herstellen von cDNA aus der Probe durch reverse
Transkription mit Hilfe mindestens eines Primers, Amplifizieren
der so hergestellten cDNA mit Hilfe von 84P2A9-Polynukleotiden als
Sense- und Antisenseprimer, um 84P2A9-cDNA darin zu amplifizieren,
und Nachweisen des Vorhandenseins der amplifizierten 84P2A9-cDNA.
Gegebenenfalls kann die Sequenz der amplifizierten 84P2A9-cDNA bestimmt
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zum Nachweisen eines 84P2A9-Gens in einer
biologischen Probe zunächst
das Isolieren genomischer DNA aus der Probe, Amplifizieren der isolierten genomischen
DNA mit Hilfe von 84P2A9-Polynukleotiden als Sense- und Antisenseprimer,
um das 84P2A9-Gen darin zu amplifizieren, und Detektieren des Vorhandenseins
des amplifizierten 84P2A9-Gens. Aus den für 84P2A9 bereit gestellten
Nukleotidsequenzen (2) kann eine beliebige
Anzahl geeigneter Kombinationen von Sense- und Antisense-Sonden
entworfen und für
diesen Zweck verwendet werden.
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Die
Erfindung stellt außerdem
Assays zum Nachweisen des Vorhandenseins eines 84P2A9-Proteins in
einem Gewebe oder einer anderen biologischen Probe wie beispielsweise
Serum, Knochen, Prostata oder andere Gewebe, Harn, Zellpräparationen
und dergleichen bereit. Verfahren zum Detektieren eines 84P2A9-Proteins
sind ebenfalls wohlbekannt und umfassen beispielsweise Immunpräzipitation,
immunhistochemische Analyse, Western-Blot-Analyse, molekulare Bindungsassays,
ELISA, ELIFA und dergleichen. Beispielsweise umfasst ein Verfahren
zum Detektieren des Vorhandenseins eines 84P2A9-Proteins in einer
biologischen Probe in einer Ausführungsform
zunächst
das Kontaktieren der Probe mit einem 84P2A9-Antikörper, einem
mit 84P2A9 reagierenden Fragment davon oder einem rekombinanten
Protein, das eine Antigenbindungsregion eines 84P2A9-Antikörpers enthält, und
anschließend
das Detektieren der Bindung des 84P2A9-Proteins in der Probe.
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Es
sind außerdem
Verfahren zum Identifizieren einer Zelle, die 84P2A9 exprimiert,
bereit gestellt. In einer Ausführungsform
umfasst ein Assay zum Identifizieren einer Zelle, die ein 84P2A9-Gen
exprimiert, das Detektieren des Vorhandenseins von 84P2A9-mRNA in
der Zelle. Verfahren für
das Detektieren bestimmter mRNAs in Zellen sind wohlbekannt und
umfassen beispielsweise Hybridisierungsassays unter Verwendung komplementärer DNA-Sonden
(wie beispielsweise In-situ-Hybridisierung unter Verwendung markierter 84P2A9-Ribosonden(-Riboprobes),
Northern Blot und verwandter Techniken) und verschiedene Nuldeinsäureamplifizierungsassays
(wie beispielsweise RT-PCR unter Verwendung komplementärer Primer,
die für 84P2A9
spezifisch sind, und andere Detektionsverfahren vom Amplifizierungstyp,
wie beispielsweise verzweigte (branched) DNA, SISBA, TMA und dergleichen).
Alternativ umfasst ein Assay zum Identifizieren einer Zelle, die
ein 84P2A9-Gen exprimiert, das Detektieren des Vorhandenseins eines
84P2A9-Proteins in der Zelle oder eines von der Zelle sezernierten
84P2A9-Proteins. Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren
zum Detektieren von Proteinen wohlbekannt und werden für die Detektion
von 84P2A9-Proteinen
und von Zellen, die 84P2A9 exprimieren, angewendet.
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Die
84P2A9-Expressionsanalyse ist auch als Hilfsmittel zum Identifizieren
und Untersuchen von Stoffen geeignet, welche die Expression des
84P2A9-Gens modulieren. Beispielsweise ist die 84P2A9-Expression bei
Prostatakrebs signifikant hochreguliert, und 84P2A9 ist in anderen
Karzinomen, einschließlich
in Karzinomen der Prostata, Hoden, Niere, des Gehirns, der Knochen,
der Haut, der Eierstöcke,
der Brust, des Pankreas, des Kolon sowie in lymphozytären Karzinomen
und Lungenkarzinomen, exprimiert. Die Identifizierung eines Moleküls oder
biologischen Agens, das bzw. der die 84P2A9-Expression oder -Überexpression
in Krebszellen hemmt, ist von therapeutischem Wert. Beispielsweise
lässt sich
ein solches Agens durch Verwendung eines Tests identifizieren, der
die 84P2A9-Expression mittels RT-PCR, Nuldeinsäurehybridisierung oder Antikörperbindung
quantifiziert.
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ÜBERWACHEN
DES STATUS VON 84P2A9 UND SEINEN PRODUKTEN
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Tests,
die den Status des 84P2A9-Gens und der 84P2A9-Genprodukte in einem
Individuum untersuchen, können
Informationen über
das Wachstum oder das onkogene Potenzial einer biologischen Probe
von diesem Individuum liefern. Da 84P2A9-mRNA in Prostatkarzinomen
(und in den beispielsweise in 4–8 gezeigten
Krebsgeweben) im Vergleich zu normalem Prostatagewebe so stark exprimiert
ist, können
Tests, die die relativen Mengen von 84P2A9-mRNA-Transkripten oder
-Proteinen in einer biologischen Probe untersuchen, angewendet werden,
um eine Krankheit zu diagnostizieren, die mit einer Fehlregulierung
von 84P2A9 in Zusammenhang steht, wie beispielsweise Krebs, und
kann prognostische Informationen liefern, die bei der Definition
geeigneter therapeutischer Optionen von Nutzen sind.
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Weil
84P2A9 beispielsweise in verschiedenen Prostatakarzinom-Xenograftgeweben
und Krebszelllinien und in Proben von Patientenkarzinomen exprimiert
ist, kann der Expressionsstatus von 84P2A9 Aussagen für die Bestimmung
von Informationen wie beispielsweise das Vorhandensein, das Stadium
und die Position dysplastischer, vorkanzeröser und kanzeröser Zellen,
für die
Vorhersage der Anfälligkeit
für verschiedene
Stadien der Krankheit und/oder für
die Abschätzung
der Aggressivität
des Tumors liefern. Darüber
hinaus ist es durch sein Expressionsprofil ein nützliches Bildgebungsreagens
bei Metastasierung der Krankheit. Ein wichtiger Aspekt der Erfindung
betrifft daher die verschiedenen molekularen Prognose- und Diagnoseverfahren
zum Untersuchen des Status von 84P2A9 in biologischen Proben, wie
beispielsweise bei Individuen, die an einer Pathologie leiden oder
vermutlich leiden, die von einem fehlregulierten Zellwachstum gekennzeichnet
ist, wie beispielsweise Krebs.
-
Die
Onkogenese ist bekanntlich ein mehrstufiger Prozess, bei dem das
zelluläre
Wachstum einer fortschreitenden Fehlregulation unterworfen ist und
Zellen von einem normalen physiologischen Zustand zu vorkanzerösen und
anschließend
kanzerösen
Stadien fortschreiten (siehe z. B. Alers et al., Lab Invest. 77(5): 437–438 (1997)
und Isaacs et al., Cancer Surv. 23: 19–32 (1995)). In diesem Kontext
ermöglicht
die Untersuchung einer biologischen Probe auf Hinweise fehlregulierten
Zellwachstums (wie beispielsweise eine aberrante 84P2A9-Expression
bei Karzinomen) die Früherkennung
einer solchen aberranten Physiologie, bevor ein pathologischer Zustand
wie beispielsweise Krebs zu einem Stadium fortschreitet, in dem
therapeutische Optionen eingeschränkter sind oder die Prognose
ungünstiger
ist. Bei solchen Untersuchungen kann der Status von 84P2A9 in einer
biologischen Probe (beispielsweise eine, bei der ein fehlreguliertes
Zellwachstum vermutet wird) beispielsweise mit dem Status von 84P2A9
in einer entsprechenden normalen Probe (z. B. einer Probe aus dem
Individuum (oder alternativ einem anderen Individuum), das nicht
von einer Pathologie betroffen ist, beispielsweise einer, bei der
kein fehlreguliertes Zellwachstum vermutet wird) verglichen werden.
Veränderungen
des Status von 84P2A9 in der relevanten biologischen Probe (im Vergleich
zu der Normalprobe) liefert eine Evidenz für fehlreguliertes zellulares
Wachstum. Außer
einer biologischen Probe, die nicht von einer Pathologie betroffen
ist, kann auch ein im Voraus bestimmter normativer Wert wie beispielsweise
ein im Voraus bestimmter normaler Grad an mRNA-Expression als Normalprobe
verwendet werden (siehe z. B. Grever et al., J. Corp. Neurol. 1996
Dec 9; 376(2): 306–14
und
US 5 837 501 A ),
um den 84P2A9-Status in einer normalen Probe und in einer Verdachtsprobe
zu vergleichen.
-
Der
Begriff „Status" in diesem Kontext
wird nach seiner im Stand der Technik akzeptierten Bedeutung verwendet
und betrifft den Zustand oder Status eines Gens und seines Produktes.
Der Fachmann verwendet typischerweise eine Reihe von Parametern,
um den Zustand bzw. Status eines Gens und seiner Produkte zu untersuchen.
Dazu gehören
unter anderem die Lokalisierung exprimierter Genprodukte (einschließlich der
Lokalisierung von 84P2A9-exprimierenden Zellen) sowie die Menge
und die biologische Aktivität
exprimierter Genprodukte (wie beispielsweise 84P2A9-mRNA-Polynukleotide
und -Polypeptide). Veränderungen
des Status von 84P2A9 umfassen typischerweise eine Veränderung
der Lokalisierung von 84P2A9 und/oder von 84P2A9-exprimierenden Zellen und/oder einen
Anstieg der 84P2A9-mRNA- und/oder -Proteinexpression.
-
Wie
hierin ausführlich
erläutert,
wird der 84P2A9-Status in einer biologischen Probe durch eine Reihe von
aus dem Stand der Technik wohlbekannten Verfahren analysiert werden,
um einen Zustand bzw. ein Phänomen
zu identifizieren, die mit fehlreguliertem Zellwachstum einhergehen,
einschließlich
unter anderem durch genomische Southern-Analyse (um beispielsweise
Perturbationen des 84P2A9-Gens zu untersuchen), Northern-Analyse
und/oder PCR-Analyse von 84P2A9-mRNA (um beispielsweise Veränderungen
der Polynukleotidsequenzen oder des Expressionsgrads von 84P2A9-mRNAs
zu untersuchen) und Western-Analyse und/oder immunhistochemische
Analyse (um beispielsweise Veränderungen
von Polypeptidsequenzen, Veränderungen
der Polypeptidlokalisierung in einer Probe, Veränderungen des Expressionsgrads
von 84P2A9-Proteinen und/oder Assoziationen von 84P2A9-Proteinen
mit Poly peptidbindungspartnern zu untersuchen). Nachweisbare 84P2A9-Polynukleotide
umfassen beispielsweise ein 84P2A9-Gen oder Fragmente davon, 84P2A9-mRNA,
alternative Splice-Varianten von 84P2A9-mRNAs und rekombinante DNA-
oder RNA-Moleküle,
die ein 84P2A9-Polynukleotid enthalten.
-
842A9
ist aufgrund seines Expressionsprofils ein diagnostischer Marker
für eine
lokale und/oder metastasierte Krankheit. Insbesondere liefert der
Status von 84P2A9 Informationen, die nützlich sind, um die Anfälligkeit
für bestimmte
Krankheitsstadien, Progression und/oder Tumoraggressivität vorherzusagen.
Die Erfindung stellt Verfahren und Assays für die Bestimmung des 84P2A9-Status
und zum Diagnostizieren von Karzinomen bereit, die 84P2A9 exprimieren,
wie beispielsweise Karzinome der Prostata, der Blase, der Hoden,
der Eierstöcke,
der Brust, des Pankreas, des Kolon und der Lunge. Der 84P2A9-Status
in Patientenproben kann durch eine Reihe von aus dem Stand der Technik
wohlbekannten Mitteln analysiert werden, einschließlich ohne
Einschränkung
immunhistochemische Analyse, In-situ-Hybridisierung, RT-PCR-Analyse
von Lasermikrodissektionsproben, Western-Blot-Analyse klinischer
Proben und Zelllinien und Gewebe-Array-Analyse. Typische Protokolle
zum Untersuchen des Status des 84P2A9-Gens und der 84P2A9-Genprodukte
sind beispielsweise zu finden in Ausubel et al., Hrsg., 1995, Current
Protocols In Molecular Biology, Unit 2 (Northern Blotting), 4 (Southern
Blotting), 15 (Immunoblotting) und 18 (PCR-Analyse).
-
Wie
oben beschrieben, kann der Status von 84P2A9 in einer biologischen
Probe anhand einer aus dem Stand der Technik wohlbekannten Verfahren
untersucht werden. Beispielsweise lässt sich der Status von 84P2A9
in einer aus einer bestimmten Stelle im Körper entnommenen biologischen
Probe untersuchen, indem die Probe hinsichtlich des Vorhandenseins
oder des Nichtvorhandenseins von 84P2A9 exprimierenden Zellen untersucht
wird (z. B. solche, die 84P2A9-mRNAs oder -Proteine exprimieren).
Diese Untersuchung kann Hinweise auf fehlreguliertes zelluläres Wachstum
liefern, beispielsweise wenn 84P2A9 exprimierende Zellen in einer
biologischen Probe gefunden werden, die solche Zellen normalerweise
nicht enthält
(beispielsweise in einem Lymphknoten). Solche Veränderungen
des Status von 84P2A9 in einer biologischen Probe sind häufig mit
fehlreguliertem zellulärem
Wachstum assoziiert. Insbesondere ist die Metastasierung von Krebszellen
von einem Ursprungsorgan (wie den Hoden oder der Prostatadrüse) zu einem
anderen Körperbereich
(wie beispielsweise zu einem Lymphknoten) ein Hinweis auf fehlreguliertes
zelluläres
Wachstum. In diesem Kontext ist die Evidenz für fehlreguliertes zelluläres Wachstum
wichtig, beispielsweise, da bei einem wesentlichen Anteil von Patienten
mit Prostatakarzinom okkulte Lymphknotenmetastasen festgestellt
werden können,
und solche Metastasen mit bekannten Prädiktoren der Krankheitsprogression
assoziiert sind (siehe z. B. Murphy et al., Prostate 42(4): 315–317 (2000);
Su et al., Semin. Surg. Oncol. 18(1): 17–28 (2000) und Freeman et al.,
J Urol 1995 Aug; 154(2 Pt 1): 474–8). In einer Aspekt stellt
die Erfindung Verfahren zum Überwachen
von 84P2A9-Genprodukten bereit, indem der Status von 84P2A9-Genprodukten
bestimmt wird, die von Zellen in einer Gewebetestprobe eines Individuums
exprimiert werden, das vermutlich eine Krankheit hat, die mit fehlreguliertem
zellulärem
Wachstum assoziiert ist (beispielsweise Hyperplasie oder Krebs),
und der so bestimmte Status anschließend mit dem Status von 84P2A9-Genprodukten
in einer entsprechenden normalen Probe verglichen wird, wobei das
Vorhandensein aberranter 84P2A9-Genprodukte in der Testprobe relativ
zu der Normalprobe liefert einen Hinweis auf das Vorhandensein von
fehlreguliertem zellulärem
Wachstum in den Zellen des Individuums liefert.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung Assays bereit, die für die Bestimmung
des Vorhandenseins von Krebs in einem Individuum von Nutzen sind,
welche den Nachweis eines wesentlichen Anstiegs der Expression von
84P2A9-mRNA- oder -Protein in einer Testzelle oder Gewebeprobe relativ
zu dem Grad der Expression in den entsprechenden normalen Zellen
oder dem normalen Gewebe umfassen. Das Vorhandensein von 84P2A9-mRNA
kann beispielsweise in Gewebeproben untersucht werden, einschließlich unter anderem
in Prostata-, Hoden-, Nieren-, Gehirn-, Knochen-, Haut-, Eierstock-,
Brust-, Pankreas- und Kolongewebe, lymphozytären Geweben und in Lungengewebe
(siehe z. B. 4–8). Das
Vorhandensein einer wesentlichen 84P2A9-Expression in einem dieser Gewebe ist
geeignet, um das Auftreten, das Vorhandensein und/oder den Schweregrad
einer Krebserkrankung anzuzeigen, da die entsprechenden Normalgewebe
keine oder weniger 84P2A9-mRNA exprimieren.
-
In
einer verwandten Ausführungsform
wird der 84P2A9-Status auf Proteinebene anstatt auf Nukleinsäureebene
bestimmt. Beispielsweise umfasst ein solches Verfahren das Bestimmen
der von Zellen in einer Testgewebeprobe exprimierten Menge an 84P2A9-Protein
und Vergleichen der so bestimmten Menge mit der Menge an 84P2A9, die
in einer entsprechenden normalen Probe exprimiert wird. In einer
Ausführungsform wird
das Vorhandensein von 84P2A9-Protein beispielsweise mit Hilfe von
immunhistochemischen Verfahren untersucht. 84P2A9-Antikörper oder
-Bindungspartner, die eine Expression von 84P2A9-Protein feststellen können, werden
in verschiedenen aus dem Stand der Technik für diesen Zweck wohlbekannten
Assayformaten verwendet.
-
In
anderen verwandten Ausführungsformen
kann der Status von 84P2A9-Nukleotid-
und -Aminosäuresequenzen
in einer biologischen Probe untersucht werden, um Perturbationen
in der Struktur dieser Moleküle
zu identifizieren. Diese Perturbationen können Insertionen, Deletionen,
Substitutionen und dergleichen umfassen. Solche Ausführungsformen
sind von Nutzen, da Perturbationen in den Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
bei einer großen
Anzahl von Proteinen beobachtet wird, die mit einem Phänotyp fehlregulierten Wachstums
assoziiert sind (siehe z. B. Marrogi et al., 1999, J. Cutan. Pathol.
26(8): 369–378).
Eine Mutation in der Sequenz von 84P2A9 kann beispielsweise das
Vorhandensein oder die Begünstigung
eines Tumors anzeigen. Solche Assays haben daher diagnostischen
und prädiktiven
Wert, wenn eine Mutation in 84P2A9 einen möglichen Funktionsverlust oder
eine Beschleunigung des Tumorwachstums anzeigt.
-
Aus
dem Stand der Technik ist ein breites Spektrum an Assays zum Beobachten
von Perturbationen in Nukleotid- und Aminosäuresequenzen wohlbekannt. Beispielsweise
werden Größe und Struktur
von Nukleinsäure-
oder Aminosäuresequenzen
von 84P2A9-Genprodukten durch die hierin erläuterten Northern-, Southern-,
Western-, PCR- und DNA-Sequenzierungsprotokolle beobachtet. Darüber hinaus
sind weitere Verfahren zum Beobachten von Perturbationen in Nukleotid-
oder Aminosäuresequenzen
wie beispielsweise die Analyse von Einzelstrangkonformationspolymorphismen
aus dem Stand der Technik wohlbekannt (siehe z. B.
US 5 382 510 A und
US 5 952 170 A ).
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann der Methylierungsstatus des 84P2A9-Gens in einer biologischen Probe untersucht
werden. Bei immortalisierten und transformierten Zellen tritt häufig eine
aberrante Demethylierung und/oder Hypermethylierung von CpG-Inseln
in regulatorischen 5'-Regionen
auf und kann zu einer veränderten
Expression verschiedener Gene führen.
Beispielsweise scheint die Hypermethylierung des Promotors der Glutathion-S-Transferase
der pi-Klasse (einem Protein, das in der normalen Prostata exprimiert wird,
aber bei > 90% der
Prostatakarzinome nicht) die Transkription dieses Gens permanent
stumm zu schalten, und ist die am häufigsten festgestellte genomische
Veränderung
bei Prostatakarzinomen (De Marzo et al., Am. J. Pathol. 155(6):
1985–1992
(1999)). Diese Veränderung
ist darüber
hinaus in mindestens 70% der Fälle einer
hochgradigen intraepithelialen Prostataneoplasie (PIN) vorhanden
(Brooks et al., Cancer Epidemiol. Biomarkers Prev., 1998,7: 531–536). In
einem anderen Beispiel wird die Expression des tumorspezifischen
Gens LAGE-I (das in normalem Gewebe nicht exprimiert ist, aber bei
25–50%
der Prostatakarzinome) in lymphoblastoiden Zellen durch Desoxyazacytidin
induziert, was nahe legt, dass die Expression im Tumor die Folge
einer Demethylierung ist (Lethe et al., Int. J. Cancer 76(6): 903–908 (1998)).
Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Assays zum Untersuchen
des Methylierungsstatus eines Gens bekannt. Beispielsweise können bei Hybridisierungsansätzen vom
Southern-Typ methylierungsempfindliche Restriktionsenzyme verwendet
werden, die nicht in der Lage sind, Sequenzen mit methylierten CpG-Stellen
zu spalten, um den Methylierungsstatus von CpG-Inseln zu untersuchen.
Darüber
hinaus kann eine MSP (methylierungsspezifische PCR) schnell ein
Profil des Methylierungsstatus aller in einer CpG-Insel eines bestimmten
Gens vorhandenen CpG-Stellen erstellen. Dieser Vorgang umfasst zunächst die
Modifizierung von DNA durch Natriumbisulfit (bei der alle nicht
methylierten Cytosine zu Uracil umgewandelt werden), gefolgt von
einer Amplifizierung unter Verwendung von Primern, die für methylierte
und nicht für
nicht-methylierte
DNA spezifisch sind. Es liegen auch Protokolle vor, die eine Methylation
Interference (Methylierungsinterferenz) beinhalten, beispielsweise
in Current Protocols In Molecular Biology, Unit 12, Frederick M.
Ausubel et al. Hrsg., 1995.
-
Genamplifizierung
ist ein weiteres Verfahren zur Feststellung des Status von 84P2A9,
eines Lokus auf 1q32.3, d. h. in einer Region, die nachweislich
bei verschiedenen Karzinomen Perturbationen aufweist. Genamplifizierung
wird direkt in einer Probe gemessen, beispielsweise durch konventionelles
Southern Blotting oder Northern Blotting, um die Transkription von
mRNA zu quantifizieren (Thomas, 1980, Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
77: 5201–5205),
durch Dot Blotting (DNA-Analyse), oder durch Insitu-Hybridisierung
unter Verwendung einer in geeigneter Weise gelabelten Sonde auf
Basis der hierin bereitgestellten Sequenzen. Alternativ werden Antikörper verwendet,
die spezifische Duplexe (Doppelstränge) erkennen, einschließlich DNA-Duplexe, RNA-Duplexe und DNA-RNA-Hybrid-Duplexe
oder DNA-Protein-Duplexe. Die Antikörper selbst sind gelabelt, wobei
der Assay durchgeführt
wird, indem der Duplex an eine Fläche gebunden ist, so dass nach
Ausbildung des Duplex auf der Fläche
das Vorhandensein von an den Duplex gebundenem Antikörper festgestellt
werden kann.
-
Zusätzlich zu
den hierin erläuterten
Geweben können
Gewebebiopsien oder peripheres Blut geeignet auf Vorhandensein von
Krebszellen untersucht werden, einschließlich unter anderem Prostata-,
Hoden-, Nieren-, Gehirn-, Knochen-, Haut-, Eierstock-, Brust-, Pankreas-
und Kolonkarzinome, lymphozytäre
Karzinome und Lungenkarzinom, indem beispielsweise Northern Blot,
Dot Blot oder RT-PCR-Analyse verwendet werden, um die Expression
von 84P2A9 festzustellen (siehe z. B. 4-8).
Das Vorhandensein von 84P2A9-mRNA, die sich durch RT-PCR amplifizieren
lässt,
liefert einen Hinweis auf das Vorhandensein von Krebs. Derzeit werden
RT-PCR-Nachweistests für
Tumorzellen im peripheren Blut für
die Anwendung bei der Diagnose und bei der Behandlung einer Reihe
von soliden Tumoren des Menschen untersucht. Auf dem Gebiet der
Prostata-Onkologie gehören
dazu RT-PCR-Assays für
die Detektion von Zellen, die PSA und PSM exprimieren (Verkaik et
al., 1997, Urol. Res. 25: 373–384;
Ghossein et al., 1995, J. Clin. Oncol. 13: 1195–2000; Heston et al., 1995,
Clin. Chem 41: 1687–1688).
RT-PCR-Assays sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt.
-
Ein
verwandter Aspekt der Erfindung betrifft die Prognose der Anfälligkeit
eines Individuums für
die Entwicklung von Krebs. In einer Ausführungsform umfasst ein Verfahren
zum Vorhersagen der Anfälligkeit
für Krebs
das Nachweisen von 84P2A9-mRNA
oder 84P2A9-Protein in einer Gewebeprobe, wobei das Vorhandensein
eine Anfälligkeit
für Krebs
anzeigt, wobei der Grad der Expression von 84P2A9-mRNA mit dem Grad der
Anfälligkeit
korreliert. In einer spezifischen Ausführungsform wird das Vorhandensein
von 84P2A9 in Prostatagewebe oder anderem Gewebe untersucht, wobei
das Vorhandensein von 84P2A9 in der Probe einen Hinweis auf Anfälligkeit
für Prostatakrebs
liefert (oder auf die Ausbildung oder das Vorhandensein eines Prostatatumors).
In einer eng verwandten Ausführungsform
kann die Integrität
von 84P2A9-Nukleotid-
und -Aminosäuresequenzen
in einer biologischen Probe untersucht werden, um Perturbationen
in der Struktur dieser Moleküle,
wie beispielsweise Insertionen, Deletionen, Substitutionen und dergleichen,
zu identifizieren. Das Vorhandensein von mindestens einer Perturbation
in 84P2A9-Genprodukten in der Probe ist ein Hinweis auf eine Anfälligkeit
für Krebs
(oder auf die Ausbildung oder das Vorhandensein eines Tumors).
-
Ein
weiterer verwandter Aspekt der Erfindung betrifft Verfahren zur
Messung der Tumoraggressivität. In
einer Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zur Messung der Tumoraggressivität das Bestimmen
der Menge an von Zellen in einer Probe des Tumors exprimierter 84P2A9-mRNA
oder exprimiertem 84P2A9-Protein, das Vergleichen der so bestimmten
Menge mit der Menge an 84P2A9-mRNA oder 84P2A9-Protein, die in einem demselben Individuum
entnommenen, entsprechenden normalen Gewebe oder in einer Referenzprobe
aus normalem Gewebe exprimiert wird, wobei das Maß der Expression
von 84P2A9-mRNA oder 84P2A9-Protein in der Tumorprobe relativ zu
der normalen Probe den Grad der Aggressivität angibt. In einer spezifischen
Ausführungsform
wird die Aggressivität
eines Tumors bestimmt, indem festgestellt wird, in welchem Maß 84P2A9
in den Tumorzellen exprimiert wird, wobei ein höheres Maß an Expression einen aggressiveren
Tumor anzeigt. In einer eng verwandten Ausführungsform kann die Integrität von 84P2A9-Nukleotid- und
-Aminosäuresequenzen
in einer biologischen Probe evaluiert werden, um Perturbationen
in der Struktur dieser Moleküle
wie beispielsweise Insertionen, Deletionen, Substitutionen und dergleichen
zu identifizieren. Das Vorhandensein von mindestens einer Perturbation
deutet auf einen aggressiveren Tumor hin.
-
Noch
ein weiterer verwandter Aspekt der Erfindung betrifft Verfahren
zum Beobachten des Fortschreitens eines Malignoms in einem Individuum über die
Zeit. In einer Ausführungsform
umfassen Verfahren zum Beobachten des Fortschreitens eines Malignoms
in einem Individuum über
die Zeit das Bestimmen der Menge an von Zellen in einer Probe des
Tumors exprimierter 84P2A9-mRNA oder exprimiertem 84P2A9-Protein, das Vergleichen
der so bestimmten Menge mit der Menge an 84P2A9-mRNA oder 84P2A9-Protein,
die in einer demselben Individuum zu einem anderen Zeitpunkt entnommenen, äquivalenten
Gewebeprobe exprimiert wird, wobei der Grad der Expression von 84P2A9-mRNA
oder 84P2A9-Protein in der Tumorprobe über die Zeit Informationen über das
Fortschreiten der Krebserkrankung liefert. In einer spezifischen
Ausführungsform
wird das Fortschreiten einer Krebserkrankung bestimmt, indem der
Grad der Veränderung
der 84P2A9-Expression in den Tumorzellen über die Zeit bestimmt wird,
wobei eine verstärkte
Expression das Fortschreiten der Krebserkrankung anzeigt.
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Es
kann auch die Integrität
von 84P2A9-Nukleotid- und -Aminosäuresequenzen in einer biologischen Probe
untersucht werden, um Perturbationen in der Struktur dieser Moleküle wie beispielsweise
Insertionen, Deletionen, Substitutionen und dergleichen zu identifizieren,
wobei das Vorhandensein von mindestens einer Perturbation auf das
Fortschreiten der Krebserkrankung hinweist.
-
Die
obigen diagnostischen Ansätze
können
mit einem beliebigen aus einem breiten Spektrum an aus dem Stand
der Technik bekannten prognostischen und diagnostischen Protokollen
kombiniert werden. Beispielsweise betrifft eine weitere Ausführungsform
der hierin beschriebenen Erfindung Verfahren zum Beobachten einer
Koinzidenz zwischen der Expression des 84P2A9-Gens und von 84P2A9-Genprodukten
(bzw. Perturbationen im 84P2A9-Gen und in 84P2A9-Genprodukten) und
einem Faktor, der mit einem Malignom assoziiert ist, um den Status
einer Gewebeprobe zu diagnostizieren und zu prognostizieren. Es
können
in diesem Kontext viele verschiedene, mit einem Malignom assoziierte
Faktoren verwendet werden, beispielsweise die Expression von Genen,
die mit einem Malignom assoziiert sind (z. B. bei Prostatakrebs
die Expression von PSA, PSCA und PSM, etc.) sowie grobe zytologische
Beobachtungen (siehe z. B. Bocking et al., 1984, Anal. Quant Cytol.
6(2): 74–88;
Epstein, 1995, Hum. Pathol. 26(2): 223–9; Thorson et al., 1998, Mod.
Pathol. 11(6): 543–51;
Baisden et al., 1999, Am. J. Surg. Pathol. 23(8): 918–24). Beispielsweise
können
Verfahren zum Beobachten einer Koinzidenz zwischen der Expression
des 84P2A9-Gens und von 84P2A9-Genprodukten (bzw. Perturbationen
im 84P2A9-Gen und in 84P2A9-Genprodukten) und einem anderen, mit
einem Malignom assoziierten Faktor nützlich sein, da das Vorhandensein
einer Reihe spezifischer Faktoren, deren Auftreten zeitlich mit
dem Auftreten einer Krankheit zusammenfällt, Informationen liefert,
die für
das Diagnostizieren und Prognostizieren des Status einer Gewebeprobe
ausschlaggebend sind.
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In
einer typischen Ausführungsform
umfassen Verfahren zum Beobachten einer Koinzidenz zwischen der
Expression des 84P2A9-Gens und von 84P2A9-Genprodukten (bzw. Perturbationen
im 84P2A9-Gen und in 84P2A9-Genprodukten) und einem anderen, mit
einem Malignom assoziierten Faktor das Feststellen der Überexpression
von 84P2A9-mRNA oder -Protein in einer Gewebeprobe, Feststellen
der Überexpression
von PSA-mRNA oder -Protein in einer Gewebeprobe und das Beobachten
einer Koinzidenz der Überexpression von
84P2A9-mRNA oder -Protein und PSA-mRNA oder – Protein. In einer spezifischen
Ausführungsform
wird die Expression von 84P2A9- und PSA-mRNA in Prostatagewebe untersucht.
In einer bevorzugten Ausführungsform
liefert die Koinzidenz der Überexpression
von 84P2A9- und PSA-mRNA in der Probe einen Hinweis auf das Vorhandensein
von Prostatakrebs, auf eine Anfälligkeit
für Prostatakrebs
oder auf die Ausbildung oder den Status eines Prostatatumors.
-
Verfahren
zum Nachweisen und Quantifizieren der Expression von 84P2A9-mRNA oder -Protein
sind hierin beschrieben, und Standardtechnologien zum Nachweis und
zur Quantifizierung von Nukleinsäure
und Protein sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt. Standardverfahren
für den
Nachweis und die Quantifizierung von 84P2A9-mRNA umfassen In-situ-Hybridisierung
unter Verwendung markierter 84P2A9-Riboprobes, Northern Blot und
verwandte Techniken unter Verwendung von 84P2A9-Polynukleotidsonden, RT-PCR-Analyse
unter Verwendung von für
84P2A9 spezifischen Primern und andere Nachweisverfahren vom Amplifikationstyp,
wie beispielsweise verzweigte (branched) DNA, SISBA, TMA und dergleichen.
In einer spezifischen Ausführungsform
wird halbquantitative RT-PCR verwendet, um die Expression von 84P2A9-mRNA
festzustellen und zu quantifizieren, wie in den folgenden Beispielen
beschrieben ist. Für
diesen Zweck kann eine beliebige Anzahl von Primern verwendet werden,
die 84P2A9 amplifizieren können,
einschließlich
unter anderem der verschiedenen Primersätze, die hierin spezifisch
beschrieben sind. Für
diesen Zweck können
Standardverfahren für
den Nachweis und die Quantifizierung von Proteinen verwendet werden. In
einer spezifischen Ausführungsform
können
in einem immunhistochemischen Assay mit Gewebebiopsien polyklonale
oder monoklonale Antikörper
verwendet werden, die spezifisch mit dem 84P2A9-Wildtypprotein reagieren.
-
IDENTIFIZIERUNG VON MOLEKÜLEN, DIE
MIT 84P2A9 INTERAGIEREN
-
Die
hierin beschriebenen 84P2A9-Proteinsequenzen ermöglichen einem Fachmann die
Identifizierung von Proteinen, kleinen Molekülen und anderen Stoffen, die
mit 84P2A9 interagieren, sowie Signalwege, die von 84P2A9 aktiviert
werden, mit einem beliebigen aus einer Vielzahl von im Stand der
Technik anerkannten Protokollen. Beispielsweise kann eines der so
genannten „Interaction
Trap"-Systeme (auch
als „Two
Hybrid"-Assay bezeichnet)
verwendet werden. Bei solchen Systemen findet durch Interaktion
von Molekülen
die Rekonstitution eines Transkriptionsfaktors statt, der die Expression
eines Reportergens steuert, woraufhin die Expression des Reportergens
untersucht wird. Typische Systeme identifizieren Protein-Protein-Interaktionen in
vivo durch Rekonstitution eines eukaryotischen Transkriptionsaktivators
und sind beispielsweise in den
US 5 955 280 A ,
US 5 925 523 A ,
US 5 846 722 A und
US 6 004 746 A beschrieben.
-
Alternativ
können
Peptidbibliotheken durchsucht werden, um Moleküle zu identifizieren, die mit 84P2A9-Proteinsequenzen
interagieren. Bei solchen Verfahren werden Peptide, die an ein Molekül wie 84P2A9
binden, identifiziert, indem Bibliotheken durchsucht werden, welche
eine zufällige
oder kontrollierte Sammlung von Aminosäuren kodieren. Von den Bibliotheken
exprimierte Peptide werden als Fusionsproteine von Bakteriophagen-Hüllproteinen
exprimiert, und die Bakteriophagenpartikel werden anschließend gegen
die relevanten Rezeptoren getestet.
-
Entsprechend
werden so Peptide mit einem breiten Anwendungsspektrum, beispielsweise
therapeutische oder diagnostische Reagenzien, ohne jegliche vorherige
Information über
die Struktur des erwarteten Liganden oder Rezeptormoleküls identifiziert.
Typische Peptidbibliotheken und Durchsuchungsverfahren, die zur
Identifizierung von Molekülen,
die mit 84P2A9-Proteinsequenzen interagieren, verwendet werden können, sind
beispielsweise in den
US
5 723 286 A und
US
5 733 731 A beschrieben.
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Alternativ
werden Zelllinien verwendet, die 84P2A9 exprimieren, um von 84P2A9
vermittelte Protein-Protein-Interaktionen zu identifizieren. Solche
Interaktionen lassen sich anhand von Immunpräzipitationstechniken, wie von
anderen gezeigt (Hamilton B. J., et al. Biochem Biophys. Res. Commun.
1999, 261: 646–51),
untersuchen. Das 84P2A9-Protein kann typischerweise aus 84P2A9 exprimierenden
Prostatakarzinom-Zelllinien mit Hilfe von Anti-84P2A9-Antikörpern immunpräzipitiert
werden. Alternativ können
Antikörper gegen
einen His-Marker (His-Tag) in einer Zelllinie verwendet werden,
die gentechnisch verändert
wurde, um 84P2A9 zu exprimieren (oben erwähnte Vektoren). Der immunpräzipitierte
Komplex kann mittels Verfahren wie Western Blotting, 35S-Methionin-Markierung
von Proteinen, Proteinmikrosequenzierung, Silberfärbung und zweidimensionaler
Gelelektrophorse hinsichtlich einer Assoziierung mit Protein untersucht
werden.
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Kleine
Moleküle,
die mit 84P2A9 interagieren, können
mittels verwandter Ausführungsformen
solcher Screening-Assays identifiziert werden. Beispielsweise können kleine
Moleküle
identifiziert werden, welche die Proteinfunktion stören, einschließlich Moleküle, die
die Fähigkeit
von 84P2A9 zur Vermittlung von Phosphorylierung und Dephosphorylierung,
Second-Messenger-Signalübertragung
oder Tumorgenese stören.
Typische Verfahren sind beispielsweise in der
US 5 928 868 A erläutert, und
umfassen Verfahren zum Ausbilden von Hybridliganden, bei denen mindestens
ein Ligand ein kleines Molekül
ist. In einer veranschaulichenden Ausführungsform wird der Hybridligand
in Zellen eingeführt,
die wiederum einen ersten und einen zweiten Expressionsvektor enthalten.
Jeder Expressionsvektor enthält
DNA zum Exprimieren eines Hybridproteins, das ein mit einer Kodierungssequenz
eines transkriptionellen Moduls verknüpftes Zielprotein kodiert.
Die Zellen enthalten darüber
hinaus ein Reportergen, dessen Expression auf die Nähe des ersten
und zweiten Hybridproteins zueinander konditioniert ist, d. h. auf
ein Ereignis, das nur dann stattfindet, wenn der Hybridligand an
Zielstellen auf beiden Hybridproteinen bindet. Zellen, die das Reportergen
exprimieren, werden selektiert, und das unbekannte kleine Molekül bzw. das
unbekannte Hybridprotein werden identifiziert.
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Eine
typische Ausführungsform
dieser Erfindung umfasst ein Verfahren des Screenings auf ein Molekül, das mit
einer in 1 gezeigten 84P2A9-Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 2) interagiert, welches die folgenden Schritte umfasst:
Kontaktieren einer Population von Molekülen mit der 84P2A9-Aminosäuresequenz, Interagierenlassen
der Population von Molekülen
und der 84P2A9-Aminosäuresequenz
unter Bedingungen, die eine Interaktion ermöglichen, Bestimmen des Vorhandenseins
eines Moleküls,
das mit der 84P2A9-Aminosäuresequenz
interagiert, und anschließendes
Trennen von Molekülen,
die nicht mit der 84P2A9-Aminosäuresequenz
interagieren, von Molekülen,
bei denen dies der Fall ist. In einer spezifischen Ausführungsform
umfasst das Verfahren des Weiteren das Reinigen eines Moleküls, das
mit der 84P2A9-Aminosäuresequenz
interagiert. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die 84P2A9-Aminosäuresequenz
mit einer Bibliothek von Peptiden kontaktiert.
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THERAPEUTISCHE VERFAHREN UND
ZUSAMMENSETZUNGEN
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Die
Identifikation von 84P2A9 als Protein, das normalerweise in Zusammenhang
mit der Prostata und den Hoden steht und auch in einem Prostatakarzinom
(und in anderen Karzinomen) exprimiert wird, eröffnet eine Anzahl therapeutischer
Strategien für
die Behandlung solcher Krebserkrankungen. Wie hierin erläutert, ist
es möglich,
dass 84P2A9 als Transkriptionsfaktor fungiert, der an der Aktivierung
von Tumorfördernden
Genen oder an der Unterdrückung
von Genen beteiligt ist, die eine Tumorgenese blockieren.
-
Das
Expressionsprofil von 84P2A9 erinnert an die Cancer-Testis-Antigene
(CT-Antigene bzw. Krebs-Hoden-Antigene)
oder MAGE-Antigene, bei denen es sich um hodenbezogene Gene handelt,
die in Melanomen und anderen Krebserkrankungen hoch reguliert sind
(Van den Eynde and Boon, Int J Clin Lab Res. 27: 81–86, 1997).
Aufgrund ihrer gewebespezifischen Expression und dem hohen Grad
ihrer Expression bei Krebs werden die MAGE-Antigene derzeit als
Ziele für
Krebsimpfstoffe untersucht (Durrant, Anticancer Drugs 8: 727–733, 1997;
Reynolds et al., Int J Cancer 72: 972– 976, 1997). Aufgrund seiner
Expressionsmuster könnte
auch 84P2A9 ein ideales Ziel für
einen Krebsimpfstoffansatz gegen Prostatakrebs sein. Seinen strukturellen Merkmalen
zufolge könnte
84P2A9 ein Transkriptionsfaktor und ein kleinmolekulares Ziel (Small-Molecule-Target)
sein.
-
Auf
eine Hemmung der Aktivität
des 84P2A9-Proteins abzielende therapeutische Ansätze dürften daher
für Patienten
von Nutzen sein, die an Prostatakrebs, Hodenkrebs und anderen, 84P2A9
exprimierenden Karzinomen leiden. Diese Therapieansätze fallen
allgemein in zwei Klassen. Eine Klasse umfasst verschiedene Verfahren
zum Hemmen der Bindung bzw. Assoziation des 84P2A9-Proteins mit
seinem Bindungspartner bzw. mit anderen Proteinen. Die andere Klasse
umfasst verschiedene Verfahren zum Hemmen der Transkription des
84P2A9-Gens oder der Translation der mRNA von 84P2A9.
-
84P2A9 als Ziel einer auf Antikörper gestützten Therapie
-
Aufgrund
seiner strukturellen Eigenschaften könnte 84P2A9 ein attraktives
molekulares Ziel für
therapeutische Strategien auf Antikörperbasis sein. Aus dem Stand
der Technik ist eine Reihe von Antikörperstrategien bekannt, um
extra- und intrazelluläre
Moleküle
anzugreifen (siehe z. B. Komplement- und ADCC-vermitteltes Killing
sowie die Verwendung von intrazellulären Antikörpern (Intrabodies), wie sie
hierin erläutert
ist). Da 84P2A9 von Krebszellen verschiedener Abstammung exprimiert
und von den entsprechenden normalen Zellen nicht exprimiert wird,
dürfte
die systemische Verabrei chung von mit 84P2A9 immunreaktiven Zusammensetzungen
hervorragende Empfindlichkeit ohne durch Bindung des immuntherapeutischen
Moleküls
an Nicht-Zielorgane und -Gewebe verursachte toxische, unspezifische
und/oder nicht-zielgerichtete Effekte aufweisen. Antikörper, die
spezifisch mit Domänen
von 84P2A9 reagieren, sind geeignet, um 84P2A9 exprimierende Karzinome
systemisch zu behandeln, entweder als Konjugate mit einem Toxin
oder therapeutischen Agens oder als nackte Antikörper mit der Fähigkeit
zur Hemmung der Zellproliferation oder -funktion.
-
Antikörper gegen
84P2A9 können
derart in einen Patienten eingeführt
werden, dass der Antikörper
an 84P2A9 bindet und eine Funktion moduliert oder stört, beispielsweise
eine Interaktion mit einem Bindungspartner, und somit eine Hemmung
des Wachstums und/oder die Vernichtung der Tumorzellen vermittelt
und/oder das Wachstum der Tumorzellen hemmt. Mechanismen, durch
welche solche Antikörper
einen therapeutischen Effekt ausüben,
können
komplementvermittelte Zytolyse, antikörperabhängige zelluläre Zytotoxizität, Modulierung
der physiologischen Funktion von 84P2A9, Hemmung der Ligandenbindung
oder von Signalübertragungswegen,
Modulierung der Tumorzelldifferenzierung, Veränderung von Tumorangiogenesefaktorprofilen und/oder
Induktion von Apoptose umfassen.
-
Ein
Fachmann weiß,
dass Antikörper
verwendet werden können,
um immunogene Moleküle,
wie beispielsweise eine immunogene Region der in 1 gezeigten
84P2A9-Sequenz, spezifisch anzugreifen und zu binden. Darüber hinaus
ist einem Fachmann bekannt, dass die Konjugation von Antikörpern an
zytotoxische Stoffe Routine ist. In diesem Zusammenhang weiß ein Fachmann,
dass, wenn zytotoxische und/oder therapeutische Stoffe direkt zu
Zellen transportiert werden, indem sie an Antikörper konjugiert werden, die
für ein von
dieser Zelle exprimiertes Molekül
(z. B. 84P2A9) spezifisch sind, berechtigterweise davon ausgegangen werden
kann, dass das zytotoxische Agens seinen bekannten biologischen
Effekt (d. h. Zytotoxizität)
auf diese Zellen ausübt.
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Aus
dem Stand der Technik ist ein breites Spektrum an Zusammensetzungen
und Verfahren zur Verwendung von Konjugaten aus Antikörper und
zytotoxischem Agens bekannt, um Zellen zu töten. Im Kontext mit Krebserkrankungen
umfassen typische Verfahren das Verabreichen einer biologisch wirksamen
Menge eines Konjugates, das ein mit einem gezielt wirkenden Agens
(z. B. einem Anti-84P2A9-Antikörper)
ver knüpftes, ausgewähltes, zytotoxisches
und/oder therapeutisches Agens umfasst, welches an einen Marker
(z. B. 84P2A9) bindet, der exprimiert, zugänglich für Bindung oder auf den Zelloberflächen lokalisiert
ist, an ein Tier mit einem Tumor. Eine typische Ausführungsform
ist ein Verfahren des Abgebens eines zytotoxischen und/oder therapeutischen
Agens an eine Zelle, die 84P2A9 exprimiert, umfassend das Konjugieren
des zytotoxischen Agens mit einem Antikörper, der immunspezifisch an
ein 84P2A9-Epitop bindet, und das Exponieren der Zelle gegenüber dem
Antikörper-Agens-Konjugat.
Eine andere spezifische veranschaulichende Ausführungsform ist ein Verfahren
des Behandelns eines Individuums, das vermutlich an einer metastasierten Krebserkrankung
leidet, umfassend den Schritt des parenteralen Verabreichens einer
pharmazeutischen Zusammensetzung an das Individuum, welche eine
therapeutisch wirksame Menge eines Antikörpers aufweist, der mit einem
zytotoxischen und/oder therapeutischen Agens konjugiert ist.
-
Eine
Krebsimmuntherapie unter Verwendung von Anti-84P2A9-Antikörper kann
nach verschiedenen Ansätzen
erfolgen, die bei der Behandlung anderer Arten von Krebs erfolgreich
angewandt worden sind, einschließlich unter anderem Kolonkrebs
(Arien et al., 1998, Crit Rev. Immunol. 18: 133–138), multiples Myelom (Ozaki
et al., 1997, Blood 90: 3179–3186,
Tsunenari et al., 1997, Blood 90: 2437–2444), Magenkrebs (Kasprzyk
et al., 1992, Cancer Res. 52: 2771–2776), B-Zelllymphom (Funakoshi
et al., 1996, J. Immunother. Emphasis Tumor Immunol. 19: 93–101), Leukämie (Zhong
et al., 1996, Leuk. Res. 20: 581–589), Kolorektalkrebs (Moun
et al., 1994, Cancer Res. 54: 6160–6166; Velders et al., 1995,
Cancer Res. 55: 4398–4403)
und Brustkrebs (Shepard et al., 1991, J. Clin. Immunol. 11: 117–127). Einige
therapeutische Ansätze
umfassen das Konjugieren eines nackten Antikörpers mit einem Toxin, beispielsweise
das Konjugieren von 131I mit Anti-CD20-Antikörpern (z.
B. RituxanTM, IDEC Pharmaceuticals Corp.),
während
andere die gemeinsame Verabreichung von Antikörpern und anderen therapeutischen
Stoffen umfassen, wie beispielsweise HerceptinTM (Trastuzumab)
mit Paclitaxel (Genentech, Inc.). Zur Behandlung von Prostatakrebs
können
beispielsweise 84P2A9-Antikörper
in Verbindung mit Bestrahlung, Chemotherapie oder Hormonablation
verabreicht werden.
-
Obgleich
eine Therapie mit 84P2A9-Antikörpern
in allen Stadien einer Krebserkrankung anwendbar ist, kann eine
Antikörpertherapie
insbesondere bei fortgeschritte nen oder metastasierten Krebserkrankungen geeignet
sein. Die Behandlung mit der erfindungsgemäßen Antikörpertherapie ist für Patienten
angezeigt, die mindestens einen Zyklus einer Chemotherapie erhalten
haben, während
eine Antikörpertherapie
bei Patienten, die keine chemotherapeutische Behandlung erhalten
haben, mit einer chemotherapeutischen oder strahlentherapeutischen
Behandlung kombiniert. Darüber
hinaus kann eine Antikörpertherapie
die Anwendung reduzierter Dosierungen einer begleitenden Chemotherapie
ermöglichen,
insbesondere bei Patienten, die die Toxizität des Chemotherapeutikums nicht
besonders gut vertragen.
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Bei
manchen Krebspatienten ist es erwünscht, eine Untersuchung hinsichtlich
des Vorhandenseins und des Grades der Expression von 84P2A9 vorzunehmen,
vorzugsweise unter Zuhilfenahme immunhistochemischer Untersuchungen
von Tumorgewebe, quantitativer 84P2A9-Bildgebung oder anderer Techniken,
welche das Vorhandensein und den Grad der 84P2A9-Expression zuverlässig anzeigen.
Für diesen
Zweck wird die immunhistochemische Analyse von Tumorbiopsien oder
chirurgischen Proben bevorzugt. Verfahren zur immunhistochemischen
Analyse von Tumorgeweben sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt.
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Monoklonale
Anti-84P2A9-Antikörper,
die für
die Behandlung von Prostatakrebs und anderer Krebserkrankungen geeignet
sind, umfassen solche, die eine potente Immunantwort gegen den Tumor
auslösen,
oder solche, die direkt zytotoxisch sind. Diesbezüglich können monoklonale
Anti-84P2A9-Antikörper
(mAbs) die Tumorzelllyse entweder durch Mechanismen der komplementvermittelten
oder der antikörperabhängigen Zellzytotoxizität (Antibody-Dependent
Cell Cytotoxicity, ADCC) hervorrufen, die beide für die Interaktion
mit Fc-Rezeptorstellen der Effektorzelle auf Komplementproteinen
einen intakten Fe-Anteil des Immunglobulinmoleküls benötigen. Darüber hinaus sind Anti-84P2A9-mAbs,
die eine direkte biologische Wirkung auf das Tumorwachstum ausüben, in
der Anwendung dieser Erfindung von Nutzen. Mögliche Mechanismen, über die
solche zytotoxischen mAbs direkt wirken, können Folgende umfassen: Hemmung
des Zellwachstums, Modulierung der Zelldifferenzierung, Modulierung
der Tumorangiogenesefaktorprofile und die Induktion von Apoptose.
Der Mechanismus, über
den ein bestimmter Anti-84P2A9-mAb eine gegen einen Tumor gerichtete
Wirkung ausübt, wird
anhand einer beliebigen Anzahl von In-vitro-Tests zur Untersuchung von
Zelltod bestimmt, wie beispielsweise ADCC, ADMMC, komplementvermittelte
Zelllyse und so weiter, wie im Stand der Technik allgemein bekannt
ist.
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Bei
manchen Patienten kann die Anwendung muriner oder sonstiger nicht-humaner monoklonaler
Antikörper
oder von chimären
Mensch/Maus-mAbs mittelstarke bis starke Immunreaktionen auslösen. Dies
kann in manchen Fällen
dazu führen,
dass der Antikörper
aus dem Blutkreislauf entfernt und die Wirksamkeit reduziert wird.
In den meisten schweren Fällen
kann eine solche Immunreaktion zur extensiven Ausbildung von Immunkomplexen
führen,
die potenziell zu Nierenversagen führen können. Entsprechend sind in
der Anwendung der erfindungsgemäßen therapeutischen
Verfahren solche monoklonalen Antikörper bevorzugt, die entweder gänzlich human
oder humanisiert sind und die an das 84P2A9-Zielantigen spezifisch
und mit hoher Affinität binden,
aber in dem Patienten geringe oder keine Antigenität aufweisen.
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Therapeutische
Verfahren der Erfindung erwägen
die Verabreichung eines einzelnen Anti-84P2A9-Antikörpers sowie
von Kombinationen bzw. Cocktails verschiedener mAbs. Solche mAb-Cocktails können gewisse
Vorteile aufweisen, insofern sie mAbs enthalten, die verschiedene
Zielepitope haben, verschiedene Effektormechanismen nutzen oder
direkt zytotoxische mAbs mit mAbs kombinieren, die auf Immuneffektorfunktionalität beruhen.
In Kombination können
solche mAbs synergistische therapeutische Wirkungen aufweisen. Darüber hinaus
können
Anti-84P2A9-mAbs mit anderen therapeutischen Modalitäten kombiniert werden,
einschließlich
unter anderem mit verschiedenen Chemotherapeutika, Androgenblockern
und Immunmodulatoren (z. B. IL-2, GM-CSF). Die Anti-84P2A9-mAbs
werden in ihrer „nackten" bzw. unkonjugierten
Form verabreicht oder sind mit therapeutischen Stoffen konjugiert.
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Die
Anti-84P2A9-Antikörperformulierungen
werden auf jedem Weg verabreicht, der die Antikörper an eine Tumorstelle abgeben
kann. Potenziell wirksame Verabreichungswege umfassen unter anderem
intravenös,
intraperitoneal, intramuskulär,
in den Tumor, intradermal und dergleichen. Die Behandlung umfasst
generell eine wiederholte Verabreichung der Anti-84P2A9-Antikörperzubereitung über einen
akzeptablen Verabreichungsweg, wie beispielsweise durch intravenöse Injektion
(i. v.), typischerweise in einer Dosis im Bereich von etwa 0,1 bis
etwa 10 mg/kg Körpergewicht.
Im Allgemeinen sind Dosen im Bereich von 10–500 mg mAb pro Woche wirksam
und gut verträglich.
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Ausgehend
von der klinischen Erfahrung mit dem mAb Herceptin bei der Behandlung
von metastasiertem Brustkrebs stellt eine anfängliche Aufsättigungsdosis
von etwa 4 mg/kg Patientenkörpergewicht
i. v., gefolgt von wöchentlichen
Dosen von etwa 2 mg/kg i. v., der Anti-84P2A9-mAb-Zubereitung ein
akzeptables Dosierungsregime dar. Vorzugsweise wird die anfängliche
Aufsättigungsdosis
als Infusion über
mindestens 90 Minuten verabreicht. Die periodische Erhaltungsdosis
wird als Infusion über
mindestens 30 Minuten verabreicht, vorausgesetzt, die erste Dosis
wurde gut vertragen. Wie einem Fachmann bekannt ist, kann das ideale Dosisregime
im jeweiligen Fall von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden.
Dazu gehören
beispielsweise die Bindungsaffinität und die Halbwertszeit des
verwendeten Ab bzw. der verwendeten mAbs, der Grad der 84P2A9-Expression
in dem Patienten, wie viel abgeschiedenes 84P2A9-Antigen im Blutkreislauf
vorhanden ist, die gewünschte
Antikörperkonzentrationsstufe
im Gleichgewichtszustand, die Behandlungshäufigkeit und der Einfluss von
Chemotherapeutika oder anderen Stoffen, die in Kombination mit dem
erfindungsgemäßen Behandlungsverfahren
angewandt werden, sowie der Gesundheitszustand des jeweiligen Patienten.
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Gegebenenfalls
sollten die Patienten hinsichtlich der Menge an 84P2A9 in einer
bestimmten Probe untersucht werden (z. B. hinsichtlich der Menge
an zirkulierendem 84P2A9-Antigen und/oder an Zellen, die 84P2A9
exprimieren), um die Bestimmung des wirksamsten Dosierungsregimes
und verwandter Faktoren zu unterstützen. Solche Untersuchungen
werden auch zu Überwachungszwecken
während
der Behandlung angewandt und sind geeignet, um den Therapieerfolg
in Kombination mit der Untersuchung anderer Parameter (wie beispielsweise
den PSA-Serumspiegel bei der Therapie von Prostatakrebs) zu messen.
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Hemmung der Funktion des 84P2A9-Proteins
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Innerhalb
der ersten Klasse von Therapieansätzen umfasst die Erfindung
verschiedene Verfahren und Zusammensetzungen für die Hemmung der Bindung von
84P2A9 an seinen Bindungspartner oder seine Assoziation mit einem
oder mehreren anderen Proteinen sowie Verfahren zum Hemmen der Funktion
von 84P2A9.
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Hemmung von 84P2A9 mit intrazellulären Antikörpern
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In
einem Ansatz werden rekombinante Vektoren, die einzelkettige Antikörper kodieren,
welche an 84P2A9 spezifisch binden, über Gentransfertechnologien
in 84P2A9 exprimierende Zellen eingeführt, wobei der kodierte einzelkettige
Anti-84P2A9-Antikörper intrazellulär exprimiert
wird, an das 84P2A9-Protein bindet und dadurch seine Funktion hemmt.
Verfahren zum gentechnischen Herstellung solcher intrazellulärer Einzelkettenantikörper sind
wohlbekannt. Solche intrazellulären
Antikörper,
auch als „Intrabodies" bekannt", sind spezifisch
auf ein bestimmtes Kompartiment in der Zelle gerichtet, was eine
Kontrolle über
den Schwerpunkt der inhibitorischen Aktivität der Behandlung bietet. Diese
Technologie wurde im Stand der Technik erfolgreich angewandt (zur Übersicht
siehe Richardson and Marasco, 1995, TIBTECH Vol. 13). Intrabodies
bewirken nachweislich praktisch eine Eliminierung der Expression
von ansonsten zahlreich vorhandenen Zelloberflächenrezeptoren (siehe z. B.
Richardson et al., 1995, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 3137–3141; Beerli
et al., 1994, J. Biol. Chem. 289: 2393123936; Deshane et al., 1994,
Gene Ther. 1: 332–337).
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Einzelkettenantikörper umfassen
die variablen Domänen
der schweren und der leichten Kette, die mit einem flexiblen Linkerpolypeptid
verknüpft
sind, und werden als einzelnes Polypeptid exprimiert. Gegebenenfalls
werden Einzelkettenantikörper
als einzelkettiges Fragment der variablen Region exprimiert, das
mit der konstanten Region der leichten Kette verknüpft ist.
In rekombinante Polynukleotidvektoren, die solche Einzelkettenantikörper kodieren,
werden wohlbekannte intrazelluläre
Trafficking-Signale
gentechnisch eingefügt,
um den Intrabody präzise
und gezielt in das gewünschte
intrazelluläre
Kompartiment zu steuern. Beispielsweise werden in Intrabodies für das endoplasmatische
Retikulum (ER) gentechnisch ein Leader-Peptid und gegebenenfalls
ein C-terminales ER-Retentionssignal eingebaut, wie beispielsweise
das KDEL-Aminosäuremotiv.
Intrabodies, die im Kern aktiv sein sollen, erhalten gentechnisch
ein Kernlokalisierungssignal. Um den Intrabody an die zytosolische
Seite der Plasmamembran zu binden, werden Lipideinheiten mit Intrabodies
verknüpft.
Intrabodies können
auch auf eine Funktion im Zytosol ausgerichtet sein. Beispielsweise
werden zytosolische Intrabodies verwendet, um Faktoren im Zytosol
abzusondern und sie so daran zu hindern, an ihren natürlichen Bestimmungsort
in der Zelle transportiert zu werden.
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In
einer Ausführungsform
werden Intrabodies verwendet, um 84P2A9 im Kern zu fangen, wodurch
seine Aktivität
im Kern verhindert wird. In solche 84P2A9-Intrabodies werden Signale
gentechnisch eingebaut, die auf den Kern ausgerichtet sind, um das
gewünschte
Targeting zu erreichen. Solche 84P2A9-Intrabodies sind ausgelegt,
um spezifisch an eine bestimmte 84P2A9-Domäne zu binden. In einer anderen
Ausführungsform
werden zytosolische Intrabodies verwendet, die spezifisch an das
84P2A9-Protein binden,
um zu verhindern, dass 84P2A9 in den Kern gelangt, wodurch verhindert
wird, dass es im Kern biologisch aktiv ist (z. B. wird verhindert,
dass 84P2A9 Transkriptionskomplexe mit anderen Faktoren bildet).
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Um
die Expression solcher Intrabodies spezifisch auf spezifisch bestimmte
Zellen zu richten, wird die Transkription des Intrabodies unter
die regulatorische Kontrolle eines geeigneten tumorspezifischen
Promotors und/oder Enhancers gestellt. Um eine spezifische Intrabody-Expression
in der Prostata zu erreichen, können
beispielsweise der PSA-Promotor und/oder -Promotor/Enhancer verwendet
werden (siehe z. B.
US
5 919 652 A ).
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Hemmung von 84P2A9 mit rekombinanten Proteinen
-
Bei
einem anderen Ansatz werden rekombinante Moleküle verwendet, um die Funktion
von 84P2A9 zu hemmen. Diese rekombinanten Moleküle verhindern oder hemmen,
dass 84P2A9 Zugang zu seine(m)(n) Bindungspartner(n) erhält/an seine(n)
Bindungspartner bindet oder mit anderen Proteinen assoziiert. Solche rekombinanten
Moleküle
können
beispielsweise den bzw. die reaktiven Teil(e) eines spezifischen
84P2A9-Antikörpermoleküls enthalten.
In einer bestimmten Ausführungsform
wird die 84P2A9-Bindungsgdomäne
eines 84P2A9-Bindungspartners gentechnisch in ein dimeres Fusionsprotein
eingefügt,
wodurch das Fusionsprotein zwei 84P2A9-Ligandenbindungsdomänen aufweist,
die mit dem Fc-Anteil eines humanen IgG wie beispielsweise humanem
IgG1 verknüpft
sind. Ein solcher IgG-Anteil kann beispielsweise die CH2- und CH3-Domänen und
die Scharnierregion enthalten, aber nicht die CH1-Domäne. Solche
dimeren Fusionsproteine werden in löslicher Form an Patienten verabreicht,
die an einer Krebserkrankung leiden, welche mit der Expression von 84P2A9
assoziiert ist, einschließlich
unter anderem Prostata- und Hodenkarzinomen, wobei das dimere Fusionsprotein
spezifisch an 84P2A9 bindet und die Interaktion von 84P2A9 mit einem
Bindungspartner blockiert. Solche dimeren Fusionsproteine werden
weiter zu multimeren Proteinen kombiniert, wobei bekannte Antikörperverknüpfungstechnologien
zur Anwendung kommen.
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Hemmung der Transkription oder Translation
von 84P2A9
-
Innerhalb
der zweiten Klasse von Therapieansätzen stellt die Erfindung verschiedene
Verfahren und Zusammensetzungen für die Hemmung der Transkription
des 84P2A9-Gens bereit. Entsprechend stellt die Erfindung überdies
Verfahren und Zusammensetzungen für die Hemmung der Translation
von 84P2A9-mRNA zu einem Protein bereit.
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Bei
einem Ansatz umfasst ein Verfahren für das Hemmen der Transkription
des 84P2A9-Gens das Inkontaktbringen des 84P2A9-Gens mit einem 84P2A9-Antisense-Polynukleotid. Bei
einem anderen Ansatz umfasst ein Verfahren für das Hemmen der Translation
von 84P2A9-mRNA das Inkontaktbringen der 84P2A9-mRNA mit einem Antisense-Polynukleotid.
Bei einem weiteren Ansatz wird ein für 84P2A9 spezifisches Ribozym
verwendet, um die 84P2A9-mRNA zu spalten und somit deren Translation
zu hemmen. Solche Antisense- und Ribozym-basierten Verfahren können auch
auf die regulatorischen Regionen des 84P2A9-Gens ausgerichtet sein,
wie beispielsweise auf die Promotor- und/oder Enhancerelemente von 84P2A9.
Entsprechend werden Proteine, die einen 84P2A9-Gentranskriptionsfaktor
hemmen können,
verwendet, um die Transkription von 84P2A9-mRNA zu hemmen. Die verschiedenen
Polynukleotide und Zusammensetzungen, die bei den oben erwähnten Verfahren
nützlich
sind, sind oben beschrieben. Die Verwendung von Antisense- und Ribozymmolekülen zur
Hemmung von Transkription und Translation ist aus dem Stand der Technik
wohlbekannt.
-
Es
sind auch andere Faktoren, welche die Transkription von 84P2A9 hemmen,
indem sie in die transkriptionelle Aktivierung von 84P2A9 eingreifen,
geeignet, um Karzinome zu behandeln, die 84P2A9 exprimieren. Entsprechend
sind Faktoren, die in die Prozessierung von 84P2A9 eingreifen, geeignet,
um Karzinome zu behandeln, die 84P2A9 exprimieren. Krebsbehandlungsverfahren,
bei denen solche Faktoren verwendet werden, sind im Rahmen der Erfindung
ebenfalls enthalten.
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Allgemeine Überlegungen zu therapeutischen
Strategien
-
Gentransfer
und Gentherapietechnologien können
verwendet werden, um therapeutische Polynukleotidmoleküle an Tumorzellen
abzugeben, die 84P2A9 synthetisieren (d. h. Antisense, Ribozym,
Intrabodies kodierende Polynukleotide und andere 84P2A9 hemmende
Moleküle).
Aus dem Stand der Technik ist eine Anzahl von Gentherapieansätzen bekannt.
Mithilfe solcher Gentherapieansätze
können
rekombinante Vektoren, die 84P2A9-Antisense-Polynukleotide kodieren,
Ribozyme, zum Eingreifen in die Transkription von 84P2A9 geeignete
Faktoren und so weiter an Tumorzielzellen abgegeben werden.
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Die
obigen therapeutischen Ansätze
können
mit einem beliebigen aus einem breiten Spektrum an chirurgischen,
chemotherapeutischen oder strahlentherapeutischen Therapieregimes
kombiniert werden. Diese therapeutischen Ansätze können die Anwendung reduzierter
Dosierungen einer Chemotherapie und/oder eine weniger häufige Verabreichung
ermöglichen,
was ein Vorteil für
alle Patienten und insbesondere für solche ist, welche die Toxizität des Chemotherapeutikums
nicht gut vertragen.
-
Die
gegen den Tumor gerichtete Aktivität einer bestimmten Zusammensetzung
(z. B. Antisense, Ribozym, Intrabody) oder einer Kombination solcher
Zusammensetzungen lässt
sich mit Hilfe verschiedener In-vitro- und In-vivo-Assaysysteme
untersuchen In-vitro-Assays, die therapeutische Aktivität untersuchen,
umfassen Zellwachstumsassays, Weichagarassays und andere Assays,
die eine tumorbegünstigende
Aktivität
anzeigen, Bindungsassays, die bestimmen können, in welchem Maß eine therapeutische
Zusammensetzung die Bindung von 84P2A9 an einen Bindungspartner
hemmt, etc.
-
In
vivo kann der Effekt einer therapeutischen Zusammensetzung für 84P2A9
in einem geeigneten Tiermodell untersucht werden. Beispielsweise
eignen sich in Bezug auf Prostatakrebs xenogene Prostatakrebsmodelle,
bei denen humane Pro statakarzinomexplantate oder passagierte Xenograftgewebe
in immunkompromitierte Tiere wie beispielsweise Nackt- oder SCID-Mäuse eingeführt werden;
solche Modelle sind beschrieben worden (Klein et al., 1997, Nature
Medicine 3: 402–408).
Beispielsweise beschreibt die am 23. April 1998 veröffentlichte
WO 98/16628 A1 (Sawyers
et al.) verschiedene Xenograft-Modelle des Prostatakrebses des Menschen,
welche die Entwicklung von Primärtumoren,
Mikrometastasen und die Bildung von osteoblastischen Metastasen,
die für
eine Krankheit im Spätstadium
kennzeichnend sind, wiedergeben können. Die Wirk samkeit kann
anhand von Assays vorhergesagt werden, welche die Hemmung der Tumorbildung,
der Tumorregression oder -metastasierung und dergleichen messen.
Siehe auch die Beispiele unten. In-vivo-Assays, welche die Begünstigung
von Apoptose untersuchen, sind bei der Beurteilung therapeutischer
Zusammensetzungen nützlich.
In einer Ausführungsform
können
Xenografts von tumortragenden Mäusen,
die mit der therapeutischen Zusammensetzung behandelt worden sind,
hinsichtlich des Vorhandenseins apoptotischer Foci untersucht und
mit unbehandelten Xenograft-tragenden Kontrollmäusen verglichen werden. Der
Umfang, in dem apoptotische Foci in den Tumoren der behandelten
Mäuse gefunden
werden, liefert einen Hinweis auf die therapeutische Wirksamkeit
der Zusammensetzung.
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Die
in der Anwendung der obigen Verfahren verwendeten therapeutischen
Zusammensetzungen können
zu pharmazeutischen Zusammensetzungen formuliert werden, welche
einen für
das gewünschte
Verabreichungsverfahren geeigneten Träger aufweisen. Geeignete Träger umfassen
jedes Material, das bei Kombination mit der therapeutischen Zusammensetzung
die gegen den Tumor gerichtete Funktion der therapeutischen Zusammensetzung
erhält
und generell nicht mit dem Immunsystem des Patienten reagiert. Beispiele umfassen
unter anderem einen beliebigen aus einer Anzahl von pharmazeutischen
Standardträgerstoffen,
wie beispielsweise sterile phosphatgepufferte Salzlösungen,
bakteriostatisches Wasser und dergleichen (siehe generell Remington's Pharmaceutical
Sciences 16. Auflage, A. Osal., Hrsg., 1980).
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Therapeutische
Formulierungen können
gelöst
und auf jede Art verabreicht werden, welche die therapeutische Zusammensetzung
an die Stelle des Tumors abgibt. Potenziell effektive Verabreichungsarten
umfassen unter anderem intravenös,
parenteral, intraperitoneal, intramuskulär, in den Tumor, intradermal,
in das Organ, orthotopisch und dergleichen. Eine bevorzugte Formulierung
zur intravenösen
Injektion umfasst die therapeutische Zusammensetzung einer Lösung aus
konserviertem, bakteriostatischem Wasser, sterilem, nicht konserviertem
Wasser und/oder verdünnt
in Polyvinylchlorid- oder
Polyethylenbeuteln, die eine Injektionslösung aus 0,9%igem sterilem
Natriumchlorid, USP, enthalten. Therapeutische Proteinzubereitungen
können
lyophilisiert und als sterile Pulver aufbewahrt werden, vorzugsweise
unter Vakuum, und anschließend
vor der Injektion in bakteriostatischem Wasser (das beispielsweise
Benzylalkohol als Konservierungsmittel enthält) oder in sterilem Wasser
rekonstituiert werden.
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Dosierungen
und Verabreichungsprotokolle für
die Behandlung von Krebserkrankungen mit den obigen Verfahren variieren
je nach Verfahren und der zu behandelnden Krebserkrankung und richten
sich generell nach einer Reihe weiterer Faktoren, die aus dem Stand
der Technik bekannt sind.
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KREBSIMPFSTOFFE
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Wie
oben angegeben, zeigt das Expressionsprofil von 84P2A9, dass es
bei fortgeschrittenem und metastasiertem Prostatakarzinom in hohem
Maß exprimiert
wird. Dieses Expressionsprofil erinnert an die Cancer-Testis-Antigene
(CT-Antigene, Krebs-Hoden-Antigene)
oder MAGE-Antigene, bei denen es sich um hodenspezifische Gene handelt,
die in Melanomen und anderen Krebserkrankungen hochreguliert sind
(Van den Eynde and Boon, Int J Clin Lab Res. 27: 81–86, 1997).
Wegen ihrer gewebespezifischen Expression und dem hohen Grad der
Expression bei Krebs werden die MAGE-Antigene derzeit als Ziele für Krebsimpfstoffe
untersucht (Durrant, Anticancer Drugs 8: 727–733, 1997; Reynolds et al.,
Int J Cancer 72: 972–976,
1997).
-
Die
Erfindung stellt des Weiteren Krebsimpfstoffe bereit, welche ein
mit 84P2A9 verwandtes Protein oder Fragmente umfassen, sowie DNA-basierte
Impfstoffe. In Anbetracht der Expression von 84P2A9 betrifft die
Wirkung von Krebsimpfstoffen spezifisch die Prävention und/oder das Behandeln
von 84P2A9 exprimierenden Karzinomen, ohne unspezifische Wirkung
auf Nicht-Zielgewebe zu erzeugen. Die Verwendung eines Tumorantigens
in einem Impfstoff zum Erzeugen einer humoralen und zellvermittelten
Immunität
zur Anwendung bei der Antikrebstherapie ist aus dem Stand der Technik
wohlbekannt und wurde bei Prostatakrebs eingesetzt, indem PSMA-Immunogene
des Menschen und PAP-Immungene von Nagern verwendet wurden (Hodge
et al., 1995, Int. J. Cancer 63: 231–237; Fang et al., 1997, J.
Immunol. 159: 3113–3117).
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Solche
Verfahren können
einfach angewendet werden, indem ein 84P2A9-Protein oder ein Fragment davon oder
ein 84P2A9 kodierendes Nukleinsäuremolekül und rekombinante
Vektoren eingesetzt werden, die das 84P2A9-Immungen (das typischerweise
eine Reihe von gegen humorale Epitope oder T-Zell-Epitope immunreaktive
Epitope aufweist) exprimieren und geeignet präsentieren können. In diesem Kontext weiß ein Fachmann,
dass viele verschiedene Impfstoffsysteme zur Verabreichung immunreaktiver
Epitope aus dem Stand der Technik bekannt sind (siehe z. B. Heryln
et al., Ann Med 1999 Feb; 31(1): 66–78; Maruyama et al., Cancer
Immunol Immunother 2000 Jun; 49(3): 123–32). Kurz beschrieben, besteht
eine solche Technik aus Verfahren des Erzeugens einer Immunreaktion
(z. B. einer humoralen und/oder zellvermittelten Reaktion) in einem
Säuger,
welches die Schritte des Aussetzen des Immunsystems des Säugers gegenüber einem
immunreaktiven Epitop (z. B. einem Epitop des in SEQ ID Nr.: 2 gezeigten
84P2A9-Proteins) umfasst, so dass der Säuger eine Immunreaktion erzeugt,
die für
dieses Epitop spezifisch ist (z. B. Antikörper erzeugt, die dieses Epitop
spezifisch erkennen). In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das 84P2A9-Immungen
ein biologisches Motiv. In einer äußerst bevorzugten Ausführungsform
enthält
das 84P2A9-Immunogen
mindestens eine Aminosäuresequenz,
die unter Anwendung einer der entsprechenden aus dem Stand der Technik
bekannten Analysetechniken identifiziert wurde, wie beispielsweise
die in Tabelle 1 gezeigten Sequenzen.
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Aus
dem Stand der Technik ist ein breites Spektrum an Verfahren zum
Erzeugen einer Immunreaktion in einem Säuger bekannt (beispielsweise
als erster Schritt bei der Erzeugung von Hybridomen). Verfahren
des Erzeugens einer Immunreaktion in einem Säuger umfassen das Aussetzen
des Immunsystems des Säugers gegenüber einem
exogenen immunogenen Epitop auf einem Protein (z. B. dem 84P2A9-Protein
von SEQ ID Nr.: 2), so dass eine Immunreaktion hervorgerufen wird.
Eine typische Ausführungsform
besteht aus einem Verfahren zum Erzeugen einer Immunreaktion gegen
84P2A9 in einem Wirt, indem der Wirt mit einer ausreichenden Menge
von 84P2A9 oder Epitop, das eine Reaktion seitens von B-Zellen oder
zytotoxischer T-Zellen induziert, oder einem Analog davon in Kontakt
gebracht wird und der Wirt anschließend nach mindestens einem
periodischen Intervall mit weiterem 84P2A9 oder einem Epitop, das
eine Reaktion seitens von B-Zellen oder zytotoxischer T-Zellen induziert,
oder einem Analog davon in Kontakt gebracht wird. Eine spezifische
Ausführungsform
besteht aus einem Verfahren des Erzeugens einer Immunreaktion gegen
ein 84P2A9-Protein oder ein multiepitopes Peptid, welches das Verabreichen
eines 84P2A9-Immungens (z. B. des 84P2A9-Proteins oder eines Peptidfragments
davon, eines 84P2A9-Fusionsproteins, etc.) in einer Impfstoffzubereitung
an Menschen oder Tiere umfasst. Solche Impfstoffzubereitungen enthalten
darüber
hinaus typischerweise ein geeignetes Adjuvans (siehe z. B.
US 6 146 635 A ).
Eine stellvertretende Variante dieser Verfahren besteht aus einem
Verfahren des Erzeugens einer Immunreaktion in einem Individuum
gegen ein 84P2A9- Immungen,
welches das Verabreichen einer einen genetischen Impfstoff unterstützenden
Substanz, wie beispielsweise eine, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
welche aus anionischen Lipiden, Saponinen, Lektinen, estrogenen
Verbindungen, hydroxylierte niedere Alkyle, Dimethylsulfoxid und
Harnstoffbesteht, und eines DNA-Moleküls, das von einem infektiösen Agens
dissoziiert ist und eine DNA-Sequenz aufweist, die das 84P2A9-Immungen
kodiert, in vivo in Muskeln oder die Haut des Körpers des Individuums umfasst,
wobei die DNA-Sequenz operativ mit regulatorischen Sequenzen verknüpft ist,
welche die Expression der DNA-Sequenz kontrollieren, wobei das DNA-Molekül von Zellen
aufgenommen wird, die DNA-Sequenz in den Zellen exprimiert und gegen
das Immunogen eine Immunreaktion erzeugt wird (siehe z. B.
US 5 962 428 A ).
-
In
einem veranschaulichenden Beispiel eines spezifischen Verfahrens
zum Erzeugen einer Immunreaktion werden virale Genabgabesysteme
verwendet, um ein 84P2A9 kodierendes Nukleinsäuremolekül zu verabreichen. Verschiedene
virale Genabgabesysteme, die in der Ausübung der Erfindung verwendet
werden können,
umfassen unter anderem Kuhpocken (Vakzinia), Hühnerpocken (Fowlpox), Kanarienpocken
(Canarypox), Adenvirus, Influenza, Poliovirus, Adeno-assoziiertes
Virus, Lentivirus und Sindbusvirus (Restifo, 1996, Curr. Opin. Immunol.
8: 658–663).
Es können
auch nicht-virale Abgabesysteme verwendet werden, indem nackte DNA,
die ein 84P2A9-Protein
oder ein Fragment davon kodiert, in den Patienten eingeführt wird
(z. B. intramuskulär
oder intradermal), um eine Reaktion gegen den Tumor zu induzieren.
In einer Ausführungsform wird
die humane 84P2A9-cDNA in voller Länge verwendet. In einer anderen
Ausführungsform
können 84P2A9-Nukleinsäuremoleküle verwendet
werden, die spezifische Epitope für zytotoxische T-Lymphozyten (ZTL)
kodieren. ZTL-Epitope können
mit spezifischen Algorithmen (z. B. Epimer, Brown University) bestimmt werden,
um Peptide in einem 84P2A9-Protein zu identifizieren, die optimal
an bestimmte HLA-Allele binden können.
-
Es
können
auch verschiedene Ex-vivo-Strategien angewandt werden. Ein Ansatz
beinhaltet die Verwendung von dendritischen Zellen, um ein 84P2A9-Antigen
dem Immunsystem eines Patienten zu präsentieren. Dendritische Zellen
exprimieren MHC-Klasse-I-
und -II-Moleküle,
B7-Costimulator und IL-12 und sind damit hoch spezialisierte Antigen
präsentierende
Zellen. Bei Prostatakrebs werden in einer klinischen Pha se-I-Prüfung mit
Peptiden des prostataspezifischen Membranantigens (PSMA) gepulste,
autologe dendritische Zellen verwendet, um das Immunsystem der Prostatakrebspatienten
zu stimulieren (Tjoa et al., 1996, Prostate 28: 65–69; Murphy
et al., 1996, Prostate 29: 371–380).
Dendritische Zellen können
somit verwendet werden, um 84P2A9-Peptide im Kontext von MHC-Klasse-I-
oder -II-Molekülen
T-Zellen zu präsentieren.
In einer Ausführungsform
werden autologe dendritische Zellen mit 84P2A9-Peiltiden gepulst,
die an MHC-Klasse-I- und/oder -Klasse-II-Moleküle binden können. In einer anderen Ausführungsform
werden dendritische Zellen mit dem kompletten 84P2A9-Protein gepulst.
Eine weitere Ausführungsform
umfasst die gentechnisch erzeugte Überexpression des 84P2A9-Gens
in dendritischen Zellen mit Hilfe verschiedener Implementierungsvektoren
aus dem Stand der Technik, wie beispielsweise Adenvirus (Arthur
et al., 1997, Cancer Gene Ther. 4; 17–25), Retrovirus (Henderson
et al., 1996, Cancer Res. 56: 3763–3770), Lentivirus, Adeno-assoziiertes
Virus, DNA-Transfektion (Ribas et al., 1997, Cancer Res. 57: 2865–2869) oder
Transfektion von aus dem Tumor stammender RNA (Ashley et al., 1997,
J. Exil. Med. 186: 1177–1182).
Zellen, die 84P2A9 exprimieren, können außerdem gentechnisch verändert werden,
um Immunmodulatoren wie beispielsweise GM-CSF zu exprimieren, und
als Immunisierungsmittel eingesetzt werden.
-
In
der Antikrebstherapie können
auch Anti-84P2A9-Antikörper
vom Antiidiotyp als Impfstoff zur Induktion einer Immunantwort gegen
ein 84P2A9-Protein exprimierende Zellen verwendet werden. Insbesondere die
Erzeugung von Antiidiotyp-Antikörpern
ist aus dem Stand der Technik wohlbekannt; diese Verfahrensweise lässt sich
einfach anpassen, um Anti-84P2A9-Antikörper vom Antiidiotyp herzustellen,
die ein Epitop auf einem 84P2A9-Protein nachahmen (siehe beispielsweise
Wagner et al., 1997, Hybridoma 16: 33–40; Foon et al., 1995, J.
Clin. Invest 96: 334–342;
Herlyn et al., 1996, Cancer Immunol. Immunother. 43: 65–76). Ein
solcher Antiidiotyp-Antikörper
kann bei Krebsimpfstoffstrategien verwendet werden.
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Zur
Erzeugung prophylaktischer oder therapeutischer humoraler und zellulärer Immunreaktionen
gegen Krebszellen, die 84P2A9 exprimieren, können genetische Immunisierungsverfahren
angewendet werden. Konstrukte, die DNA aufweisen, welche ein mit
84P2A9 verwandtes Protein/Immunogen kodiert, und geeignete regulatorische
Sequenzen können
direkt in die Muskulatur oder die Haut eines Individuums injiziert werden, so
dass die Zellen des Muskels bzw. der Haut das Konstrukt aufnehmen
und das kodierte 84P2A9-Protein/Immunogen exprimieren. Alternativ
weist ein Impfstoff ein mit 84P2A9 verwandtes Protein auf. Die Expression des
84P2A9-Proteinimmunogens bewirkt die Erzeugung einer prophylaktischen
oder therapeutischen humoralen und zellulären Immunität gegen Knochen-, Kolon-, Pankreas-,
Hoden-, Zervix- und Eierstoffkarzinome. Es können verschiedene, aus dem
Stand der Technik bekannte prophylaktische und therapeutische genetische
Immunisierungstechniken angewendet werden (für einen Überblick siehe die Informationen
und Bezugsverweise, die unter der Internetadresse www.genweb.com
veröffentlicht
sind).
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KITS
-
Die
Erfindung stellt außerdem
Kits für
den Gebrauch in den hierin beschriebenen diagnostischen und therapeutischen
Anwendungen bereit. Solche Kits können einen Träger aufweisen,
der mit Kompartimenten versehen sind, um mindestens einen Behälter wie
beispielsweise Fläschchen,
Röhrchen
und dergleichen aufzunehmen, wobei jeder Behälter eines der in dem Verfahren
zu verwendenden separaten Elemente aufweist. Beispielsweise können der
oder die Behälter
eine Sonde aufweisen, die detektierbar gelabelt ist oder gelabelt werden
kann. Bei einer solchen Sonde kann es sich um einen Antikörper bzw.
um ein Polynukleotid handeln, das für ein mit 84P2A9 verwandtes
Protein bzw. ein 84P2A9-Gen oder eine 84P2A9-mRNA spezifisch ist. Wenn
das Verfahren Nukleinsäurehybridisierung
anwendet, um die Zielnukleinsäure
zu detektieren, kann das Kit auch Behälter aufweisen, die mindestens
ein Nukleotid für
die Amplifizierung der Zielnukleinsäure enthalten, und/oder einen
Behälter,
der ein Reportermittel wie beispielsweise ein Biotinbindungsprotein
wie beispielsweise Avidin oder Streptavidin, gebunden an ein Reportermolekül wie beispielsweise
ein Enzym-, Fluoreszenz- oder Radioisotop-Label, umfasst.
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Das
erfindungsgemäße Kit umfasst
typischerweise den oben beschriebenen Behälter und mindestens einen weiteren
Behälter,
der Material aufweist, welches vom kommerziellen Standpunkt und
vom Standpunkt des Anwenders aus wünschenswert ist, einschließlich Puffer,
Verdünnungsmittel,
Filter, Kanülen,
Spritzen und Packungsbeilagen mit Gebrauchsanleitungen. Auf dem
Behälter
kann ein Etikett vorhanden sein, um darauf hinzuweisen, dass die
Zusammensetzung für
eine spezifische Therapie oder für eine
nicht-therapeutische Anwendung verwendet wird, und es kann auch
Anleitungen für
den Gebrauch in vivo oder in vitro angeben, wie beispielsweise die
oben beschriebenen.
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p84P2A9-1
wurde nach den Anforderungen des Budapester Vertrags am 6. Januar
2000 bei der American Type Culture Collection (ATCC), 10801 University
Blvd., Manassas, VA 20110-2209 USA, hinterlegt und erhielt als Kennung
die ATCC-Zugangsnummer
PTA-1151.
-
BEISPIELE
-
Nachfolgend
sind verschiedene Aspekte der Erfindung anhand von verschiedenen
Beispielen näher erläutert und
veranschaulicht, von welchen keines eine einschränkende Wirkung auf den Schutzbereich
der Erfindung beistzt.
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Beispiel 1: Isolierung eines cDNA-Fragmentes
des 84P2A9-Gens mittels SSH
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Material und Verfahren
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LAPC-Xenografts und Humangewebe:
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LAPC-Xenografts
wurden erhalten von Dr. Charles Sawyers (UCLA) und wie beschrieben
generiert (Klein et al., 1997, Nature Med. 3; 402–408). Androgenabhängige und
-unabhängige
LAPC-4-Xenografts (LAPC-4 AD bzw. AI) und LAPC-9-Xenografts (LAPC-9
AD bzw. AI) wuchsen in männlichen
SCID-Mäusen
und wurden als kleine Gewebestücke
in die männlichen
Empfängertiere übertragen.
LAPC-4 AI-Xenografts entstanden aus LAPC-4 AD-Tumoren und LAPC-9
AI-Xenografts aus LAPC-9 AD-Tumoren.
Männliche
Mäuse mit AD-Tumoren
wurden kastriert und 2–3
Monate gehalten. Nachdem die Tumoren ihr Wachstum wiederaufgenommen
hatten, wurden die Tumoren entnommen und in kastrierte männliche
oder weibliche SCID-Mäuse übertragen.
Humangewebe für
RNA- und Proteinanalysen stammten aus dem Human Tissue Resource
Center (HTRC) an der UCLA (Los Angeles, CA, USA) und von QualTek,
Inc. (Santa Barbara, CA). Eine Gewebeprobe einer benignen Prostatahyperplasie
stammte aus einem Patienten.
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Zelllinien:
-
Humane
Zelllinien (z. B. HeLa) stammten aus der ATCC und wurden in DMEM
mit 5% fetalem Kälberserum
gehalten.
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RNA-Isolierung:
-
Tumorgewebe
und Zelllinien wurden in Trizol-Reagens homogenisiert (Life Technologies,
Gibco BRL), wobei zur Isolierung von Gesamt-RNA 10 ml/g Gewebe oder
10 ml/108 Zellen verwendet wurde. Aus Gesamt-RNA
wurde mit Hilfe der Oligotex mRNA Mini- und Midi-Kits von Qiagen
Poly A-RNA gereinigt. Gesamt-RNA und mRNA wurden spektrophotometrisch
quantifiziert (O. D. 260/280 nm) und gelelektrophoretisch analysiert.
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Oligonukleotide:
-
Es
wurden die folgenden HPLC-gereinigten Oligonukleotide verwendet. DPNCDN
(cDNA-Synthesis-Primer):
Adapter
1:
Adapter
2:
PCR-Primer
1:
Nested
Primer (NP) 1:
Nested
Primer (NP) 2:
-
Suppression Subtractive Hybridization:
-
Das
Verfahren der Suppression Subtractive Hybridization (SSH) wurde
verwendet, um cDNAs zu identifizieren, die Genen entsprechen, welche
bei Prostatakrebs möglicherweise
differenziell exprimiert werden. Die SSH-Reaktion verwendete cDNA
aus zwei LAPC-4 AD-Xenografts. Insbesondere wurde die 84P2A9-SSH-Sequenz
bei einer Subtraktion identifiziert, bei der cDNA aus einem LAPC-4
AD-Tumor 3 Tage nach der Kastration von cDNA subtrahiert wurde,
die aus einem LAPC-4 AD-Tumor eines intakten männlichen Tiers stammte. Der
LAPC-4 AD-Xenografttumor, der in einem intakten männlichen
Tier wuchs, wurde als Quelle der „Tester"-cDNA verwendet, während die cDNA aus dem LAPC-4
AD-Tumor 3 Tage nach der Kastration als Quelle der „Driver"-cDNA verwendet wurde.
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Doppelsträngige cDNAs,
die der Tester- bzw. der Driver-cDNA entsprachen, wurden aus 2 μg poly(A)+-RNA synthetisiert, die aus relevantem Xenograft-Gewebe
wie oben beschrieben isoliert wurde, wobei das PCR-Select cDNA-Selektionskist
von CLONTECH und 1 ng des Oligonukleotids DPNCDN als Primer verwendet
wurden. Die Synthese des ersten und des zweiten Stranges erfolgte
nach der Beschreibung in der Gebrauchsanleitung des Kits (CLONTECH
Protokoll Nr. PT1117-1, Artikel-Nr. K1804-1). Die resultierende
cDNA wurde für
3 Std. bei 37°C
mit Dpn II verdaut. Die verdaute cDNA wurde mit Phenol/Chloroform
(1:1) extrahiert und mit Ethanol ausgefällt.
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Driver-cDNA
wurde gewonnen, indem mit Dpn II verdaute cDNA aus dem relevanten
Xenograft (siehe oben) mit einem Gemisch aus verdauten cDNAs, die
aus einer humanen benignen Prostatahyperplasie (BPH), den menschlichen
Zelllinien HeLa, 293, A431, Colo205 und Mausleber stammten, im Verhältnis 1:1
kombiniert wurde.
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Tester-cDNA
wurde gewonnen, indem 1 μl
der mit Dpn II verdauten cDNA aus dem relevanten Xenograft (siehe
oben) (400 ng) in 5 μl
Wasser verdünnt
wurde. Die verdünnte
cDNA (2 μl,
160 ng) wurde anschließend
mit 2 μl
Adapter 1 und Adapter 2 (10 μM)
in separaten Ligierungsreaktionen in einem Gesamtvolumen von 10 μl bei 16°C über Nacht
und unter Verwendung von 400 Einheiten T4-DNA-Ligase (CLONTECH)
ligiert. Die Ligation wurde mit 1 μl 0,2 M EDTA und 5-minütigem Erhitzen
bei 72°C
gestoppt.
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Die
erste Hybridisierung erfolgte durch Zugabe von je 1,5 μl (600 ng)
Driver-cDNA zu zwei
Röhrchen, die
1,5 μl (20
ng) Adapter-1- und Adapter-2-ligierte Tester-cDNA enthielten. Die Proben wurden in
einem Endvolumen von 4 μl
mit Mineralöl überschichtet,
in einem Thermal Cycler von MJ Research bei 98°C für 1,5 Minuten denaturiert und
konnten dann 8 Std. bei 68°C
hybridisieren. Die beiden Hybridisierungen wurden dann zusammen
gemischt, und es wurde ein weiterer Mikroliter frisch denaturierte
Driver-cDNA zugegeben, woraufhin der Ansatz über Nacht bei 68°C hybridisieren
konnte. Die zweite Hybridisierung wurde anschließend in 200 μl 20 mM Hepes,
pH 8,3, 50 mM NaCl, 0,2 mM EDTA verdünnt, bei 70°C für 7 min erhitzt und bei –20°C aufbewahrt.
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PCR Amplifizierung, Klonierung und Sequenzierung
von Genfragmenten, die mit Hilfe von SSH gewonnen wurden:
-
Zur
Amplifizierung von Genfragmenten aus SSH-Reaktionen wurden zwei
PCR-Amplifikationen durchgeführt.
Bei der primären
PCR-Reaktion wurde 1 μl
des verdünnten
fertigen Hybridisierungsgemisches zu 1 μl PCR-Primer (10 μM), 0,5 μl dNTP-Gemisch
(10 μM),
2,5 μl 10 × Reaktionspuffer
(CLONTECH) und 0,5 μl
50 × Advantage
cDNA Polymerase Mix (CLONTECH) in einem Endvolumen von 25 μl gegeben.
Die PCR 1 wurde unter folgenden Bedingungen durchgeführt: 75°C für 5 min,
94°C für 25 Sek.,
anschließend
27 Zyklen bei 94°C für 10 Sek.,
66°C für 30 Sek.,
72°C für 1,5 min
Je Experiment wurden fünf
separate primäre
PCR-Reaktionen durchgeführt.
Die Produkte wurden gepoolt und 1:10 mit Wasser verdünnt. Für die sekundäre PCR-Reaktion wurde 1 μl der gepoolten
und verdünnten
primären
PCR-Reaktion dem gleichen Reaktionsgemisch zugegeben, wie es auch
für die
PCR 1 verwendet wurde, außer,
dass anstelle von PCR-Primer 1 die Primer NP1 und NP2 (10 μM) verwendet
wurden. Die PCR 2 umfasste 10–12
Zyklen aus 94°C
für 10
Sek., 68°C
für 30
Sek. und 72°C
für 1,5
Minuten. Die PCR-Produkte wurden elektrophoretisch im 2%igen Agarosegel
analysiert.
-
Die
PCR-Produkte wurden mit Hilfe des T/A-Vektorklonierungskits (Invitrogen)
in pCR2.1 eingesetzt. Transformierte E. coli wurden einer Blau/Weiß- und Ampicillin-Selektion unterzogen.
Weiße
Kolonien wurden gepickt und in Platten mit 96 Vertiefungen angeordnet
und über
Nacht in Flüssigkultur
wachsen gelassen. Zur Identifizierung von Inserts wurde mit 1 ml
Bakterienkultur eine PCR-Amplifizierung unter den Bedingungen der PCR
1 und unter Verwendung von NP1 und NP 2 als Primer durchgeführt. Die
PCR-Produkte wurden elektrophoretisch im 2%igen Agarosegel analysiert.
-
Bakterienklone
wurden in 20% Glycerol in einem Format mit 96 Vertiefungen aufbewahrt.
Plasmid-DNA wurde präpariert,
sequenziert und einer Nukleinsäurehomologiesuche
in den Datenbanken GenBank, dBest und NCI-CGAP unterzogen.
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RT-PCR-Expressionsanalyse:
-
Aus
1 μg RNA
lassen sich durch Priming mit Oligo (dT)12–18 und unter Verwendung des
Superscript Preamplification-System von Gibco-BRL First-Strand-cDNAs
herstellen. Es kann das Protokoll des Herstellers befolgt werden,
welches eine Inkubation für
50 min bei 42°C
mit reverser Transkriptase, gefolgt von einer Behandlung mit RNAse
H bei 37°C
für 20
min enthält.
Nach Abschluss der Reaktion kann das Volumen vor der Normalisierung
mit Wasser auf 200 μl
erhöht
werden. Von Clontech sind First-Strand-cDNAs
aus 16 verschiedenen humanen Normalgeweben erhältlich.
-
Die
Normalisierung der First-Strand-cDNAs aus mehreren Geweben erfolgte
unter Verwendung der Primer 5'atatcgccgcgctcgtcgtcgacaa3' (SEQ ID Nr.: 15)
und 5'agccacacgcagctcattgtagaagg3' (SEQ ID Nr.: 16) zur
Amplifizierung von β-Aktin.
First-Strand-cDNA (5 μl)
kann in einem Gesamtvolumen von 50 μl amplifiziert werden, das 0,4 μM Primer,
0,2 μM jedes
dNTP, 1 X PCR-Puffer (Clontech, 10 mM Tris-HCl, 1,5 mM MgCl, 50 mM
KCl, pH 8,3) und 1 X Klentaq-DNA-Polymerase (Clontech) enthielt.
In Zyklus 18, 20 und 22 können
jeweils 5 μl
der PCR-Reaktion entnommen. und für die Agarosegelelektrophorese
verwendet werden. Die PCR kann mit einem Thermal Cycler von MJ Research
und unter folgenden Bedingungen durchgeführt werden: Anfängliche
Denaturierung gegebenenfalls bei 94°C für 15 Sek., gefolgt von 18,
20 und 22 Zyklen bei jeweils 94°C
für 15
Sek., 65°C
für 2 min,
72°C für 5 Sek.
Eine abschließende
Extension kann für
2 min bei 72°C
erfolgen. Nach der Agarosegelelektrophorese wurde die Intensität der β-Aktinbanden
mit 283 bp aus mehreren Geweben durch Sichtprüfung verglichen. Es wurden
die Verdünnungsfaktoren
für die
First-Strand-cDNAs
berechnet, um nach 22 PCR-Zyklen die gleiche Intensität der β-Aktinbande
in allen Geweben zu erhalten. Es können drei Normalisierungsrunden
erforderlich sein, um nach 22 PCR-Zyklen gleiche Bandenintensitäten in allen
Geweben zu erhalten.
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Zur
Bestimmung des Expressionsgrades des 84P2A9-Gens können 5 μl von normalisierter First-Strand-cDNA
mittels PCR in 25, 30 und 35 Amplifikationszyklen analysiert werden,
wobei Primerpaare zur Anwendung kommen, die mit der Unterstützung von
(MIT; für
Einzelheiten siehe unter www.genome.wi.mit.edu) entworfen werden
können.
Das Vergleichen der PCR-Produkte nach einer Zykluszahl, die leichte
Bandenintensitäten
ergibt, ermöglicht
eine halbquantitative Analyse der Expression.
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Ergebnisse
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Zwei
unter „Material
und Verfahren" oben
beschriebene SSH-Experimente führten
zur Isolierung zahlreicher Kandidatengenfragmentklone (SSH-Klone).
Alle Kandidatenklone wurden sequenziert und einer Homologieanalyse
gegen alle in den großen öffentlichen
Gen- und EST-Datenbanken unterzogen, um Informationen über die
Identität
des entsprechenden Gens zu erhalten und die Entscheidung zur Analyse
eines bestimmten Gens für
die differenzielle Expression zu vereinfachen. Allgemein wurden
Genfragmente, die keine Homologie mit einer bekannten Sequenz in
keiner der durchsuchten Datenbanken aufwiesen und daher als neuartige
Gene wiedergebend betrachtet wurden, sowie Genfragmente, die Homologie
mit zuvor sequenzierten exprimierten Sequenztags (ESTs) zeigen,
einer Differenzialexpressionsanalyse durch RT-PCR und/oder einer
Northern Analyse unterzogen.
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Einer
der SHH-Klone, der etwa 425 bp umfasste, zeigte signifikante Homologie
zu mehreren Hoden-ESTs, aber keine Homologie zu einem bekannten
Gen und wurde als 84P2A9 bezeichnet. Die Northern-Expressionsanalyse
von First-Strand-cDNAs aus 16 Normalgeweben zeigte ein Expressionsmuster
mit hoher Spezifität
für Prostata
und Hoden in Gewebe von Erwachsenen (4).
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Beispiel 2: Klonierung von 84P2A9 in Volllänge
-
Aus
einer LAPC-4 AD-cDNA-Bibliothek (Lambda ZAP Express, Stratagene)
wurde ein partieller 84P2A9-cDNA-Klon (Klon 2) mit 1687 Basenpaaren
(bp) kloniert. Aus einer Bibliothek aus humanem fetalem Hirn (Pangene
Inc.) wurde ein 84P2A9-cDNA-Klon
in Volllänge
(2) (Klon B) mit 4728 Basenpaaren
(bp) kloniert. Die cDNA kodiert ein putatives offenes Leseraster
(ORF) aus 563 Aminosäuren.
Sein berechnetes Molekulargewicht (MW) beträgt 63,4 kDa, und sein pI-Wert
ist 8,15. Auf Proteinebene zeigt 84P2A9 eine Identität von 24,9%
und eine Homologie von 32,8%, wobei etwaige Lücken berücksichtigt sind, zu einem Hüllprotein
(Q9UNM3), das aus einem humanen endogenen retroviralen Protein,
NERV-H, isoliert wurde (Virology 1999, 258: 441). Die 84P2A9-Nukleinsäuresequenz überlappt
mit einigen ESTs aus Niere, Fetus, Hirn und Placenta.
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Aus
einer LAPC-4 AD-cDNA-Bibliothek (Lambda ZAP Express, Stratagene)
wurde ein cDNA-Klon von 84P2A9 in Volllänge (Klon 1) mit 2347 Basenpaaren
(bp) kloniert (2). Die cDNA kodiert
ein offenes Leseraster (ORF) von 504 Aminosäuren. Die Sequenzanalyse ergab
das Vorhandensein sechs möglicher
Kernlokalisierungssignale, und das PSORT-Programm (http://psort.nibb.ac.ip:8800/form.html)
prognostizierte Lokalisierung im Kern. Die Proteinsequenz ist zu
einem Protein aus dem menschlichen Gehirn, KIAA1152 homolog (39,5%ige
Identität über einen
Bereich von 337 Aminosäuren)
und weist eine Domäne
auf, die zu dem Tumorsuppressorprotein LUCA15 homolog ist (64,3%ige
Identität über einen
Bereich von 42 Aminosäuren)
(GenBank Zugangsnummer P52756)(3).
Die 84P2A9-cDNA wurde am 5. Januar 2000 bei der American Type Culture
Collection (ATCC; Manassas, VA) als Plasmid p84P2A9-1 hinterlegt
und erhielt die Zugangsnummer PTA-1151.
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Die
84P2A9-Proteine haben keine Homologie zu einem bekannten Protein,
die Sequenz weist aber Überlappungen
mit mehreren EST aus Hoden auf.
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Beispiel 3: Analyse der Expression des
84P2A9-Gens
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Die
Expression der 84P2A9-mRNA in normalem Humangewebe wurde durch Northern-Blotting
von zwei Blots mit mehreren Geweben (Clontech; Palo Alto, Kalifornien,
USA) analysiert, die insgesamt 16 verschiedene normale Humangewebe
aufwiesen, wobei ein gelabeltes SSH-Fragment von 84P2A9 (Beispiel
1) als Sonde ver wendet wurde. Die RNA-Proben wurden mit einer β-Aktin-Sonde
quantitativ normalisiert. Die Ergebnisse zeigen Expression eines
Iranskripts von 2,4 und 4,5 kb in normalem Hoden und normaler Prostata (4).
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Zur
Analyse der Expression von 84P2A9 in Prostatakarzinomgewebelinien
wurde mit aus den LAPC-Xenografts gewonnener RNA ein Northern-Blotting
durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen einen hohen Grad an 84P2A9-Expression in allen
Xenografts, wobei die Expression in LAPC-9 AD, LAPC-9 AI (4 und 5)
am höchsten
war. Diese Ergebnisse liefern einen Beleg dafür, dass 84P2A9 in Prostatakarzinomen hochreguliert
ist.
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Darüber hinaus
wurde ein hoher Expressionsgrad in Krebszelllinien aus Gehirn (pF5K-1,
T98G), Knochen (HOS, U2-05), Lunge (CALU-1, NCI-H82, NCI-H146) und
Niere (769-P, A498, CAKI-1, SW839) festgestellt (5).
In mehreren Zelllinien von Pankreaskarzinomen (pANC-1, BxPC-3, HPAC,
CAPAN-1), Kolonkarzinomen (5K-CO-1,
CACO-2, LOVO, COLO-205), Knochenkarzinomen (SK-ES-1, RD-ES), Mammakarzinomen
(MCF-7, MDA-MB-435s) und Hodenkarzinomen (NCCIT) wurde ein mittlerer
Expressionsgrad festgestellt (5).
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Darüber hinaus
zeigten Proben von Patienten mit Prostatakarzinom Expression von
84P2A9 im normalen Teil und in dem von dem Tumor befallenen Teil
der Prostatagewebe (6). Diese Ergebnisse lassen den
Schluss zu, das es sich bei 84P2A9 um ein sehr hodenspezifisches
Gen handelt, das bei Prostatakrebs und möglicherweise auch bei anderen
Karzinomen hochreguliert ist. 84P2A9 könnte sich daher, ähnlich wie die
MAGE-Antigene, als Hodenkrebsantigen qualifizieren (Van den Eynde
and Boon, Int J Clin Lab Res. 27: 81–86, 1997).
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Die
Expression von 84P2A9 in Normalgewebe kann weiter mit einem Multigewebe-RNA-Dot-Blot
analysiert werden, der verschiedene Proben enthält (die überwiegend normale Gewebe und
einige Krebszelllinien repräsentieren).
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Beispiel 4: Herstellung polyklonaler 84P2A9-Antikörper
-
Polyklonale
Antikörper
können
in einem Säuger
beispielsweise durch mindestens eine Injektion eines Immunisierungsmittels
und, falls gewünscht,
eines Adjuvans erzeugt werden. Typischerweise werden das Immunisierungsmittel
und/oder das Adjuvans durch mehrere subkutane oder intraperitoneale
Injektionen in den Säuger
injiziert.
-
Typischerweise
kann ein Peptid aus einer Kodierungsregion von 84P2A9 entworfen
werden. Alternativ kann das Immunisierungsmittel das gesamte 84P2A9-Protein
oder Anteile des 84P2A9-Proteins oder Fusionsproteine davon aufweisen.
Beispielsweise kann die 84P2A9-Aminosäuresequenz mit einem beliebigen
von verschiedenen Fusionsproteinpartnern fusioniert werden, die
aus dem Stand der Technik wohlbekannt sind, beispielsweise das Maltosebindungsprotein,
LacZ, Thioredoxin oder die konstante Region eines Immunglobulins
(siehe z. B. Current Protocols In Molecular Biology, Band 2, Unit
16, Frederick M. Ausubul et al., Hrsg., 1995; Linsley, P. S., Brady,
W., Urnes, M., Grosmaire, L., Damle, N. und Ledbetter, L. (1991)
J. Exp. Med. 174, 561–566).
Sonstige rekombinante bakterielle Proteine umfassen Glutathion-S-Transferase
(GST) und HIS-markierte Fusionsproteine von 84P2A9 (die unter Verwendung
der geeigneten Affinitätsmatrix
aus induzierten Bakterien gereinigt werden können).
-
Gegebenenfalls
ist es nützlich,
das Immunisierungsmittel mit einem Protein mit bekannter Immunogenität in dem
immunisierten Säuger
zu konjugieren. Beispiele solcher immunogener Proteine umfassen
unter anderem Keyhole-Limpet-Hämocyanin,
Serumalbumin, bovines Thyreoglobulin und Sojabohnen-Trypsininhibitor.
Beispiele geeigneter Adjuvanzien umfassen komplettes Freund-Adjuvans
und MPL-TDM-Adjuvans
(Monophosphoryl-Lipid A, synthetisches Trehalosedicorynomycolat).
-
Bei
einem typischen Protokoll werden Kaninchen zunächst subkutan etwa 200 μg Fusionsprotein
oder mit KLH konjugiertes Peptid, gemischt in komplettem Freund-Adjuvans, injiziert.
Anschließend
wird den Kaninchen alle zwei Wochen etwa 200 μg Immungen in inkomplettem Freund-Adjuvans
subkutan injiziert. Etwa 7–10 Tage
nach jeder Immunisierung wird Blut entnommen und verwendet, um den
Titer des Antiserums durch ELISA zu überwachen.
-
Die
Spezifität
des Antiserums wird durch Western Blot und Immunpräzipitation
mit Lysaten von gentechnisch veränderten
Zellen oder von Zellen, die endogenes 84P2A9 exprimieren, getestet.
Um Zellen gentechnisch so zu verändern,
dass sie 84P2A9 exprimieren, kann die 84P2A9-cDNA in Volllänge in einen
Expressionsvektor kloniert werden, der am Carboxylende einen Marker
aus 6 Histidinresten bereitstellt (pCDNA 3.1 myc-his, Invitrogen).
Nach Transfektion der Konstrukte in 293T-Zellen lassen sich die
Zelllysate immunpräzipitieren
und einem Western-Blot unterziehen, für den Anti-His- oder Anti-v5-Epitop-Antikörper (Invitrogen) und
das Anti-84P2A9- Serum
verwendet werden (siehe z. B. 11).
Seren von mit His-markierten Protein und Peptid immunisierten Kaninchen
sowie GST- und MBP-depletierte Seren werden durch Passage über eine
Affinitätssäule gereinigt,
die aus dem entsprechenden Immungen, gekoppelt an eine Affigel-Matrix
(BioRad), zusammengesetzt ist.
-
Beispiel 5: Produktion von rekombinantem
84P2A9 in Bakterien- und Säugersystemen
-
BAKTERIELLE KONSTRUKTE
-
Produktion von rekombinantem 84P2A9 mit
Hilfe von pGEX-Konstrukten
-
Zur
Expression von 84P2A9 in Bakterienzellen wurde ein Anteil von 84P2A9
durch Klonierung in pGEX-6P-1(Amersham Pharmacia Biotech, NJ, USA)
mit dem Gen der Glutathion-S-Transferase (GST) fusioniert. Alle
Konstrukte wurden hergestellt, um rekombinante 84P2A9-Proteinsequenzen
mit am N-Terminus fusionierter GST und einem Epitop aus sechs Histidinen
am C-Terminus zu erhalten. Der Epitopmarker aus sechs Histidinen
wird hergestellt, indem die Histidincodons dem Klonierungsprimer
am 3'-Ende des offenen Leserasters
(ORF) hinzugefügt
werden. Eine PreScissionTM-Erkennungsstelle
erlaubt die Spaltung des GST-Markers von 84P2A9. Das Ampicillinresistenzgen
und der pBR322-Origin gestatten die Selektion und Erhaltung des
Plasmides in E. coli. In diesem Konstrukt wurde ein Fragment, das
Aminosäure
1 bis 151 von 84P2A9 enthielt, in pGEX-6P-1 kloniert. Es können weitere
Konstrukte in pGEX-6P-1 hergestellt werden, die Regionen des 84P2A9-Proteins
umspannen, beispielsweise Aminosäure
1 bis 504 und Aminosäure
151 bis 504.
-
SÄUGERKONSTRUKTE
-
Zur
Expression von rekombinantem 84P2A9 in Säugersystemen kann die 84P2A9-cDNA
in voller Länge
beispielsweise in einen Expressionsvektor kloniert werden, der ein
6-His-Tag am Carboxylende bereit stellt (pCDNA 3.1 myc-his, Invitrogen).
Die Konstrukte können
in 293T-Zellen transfiziert werden. Lysate von transfizierten 283T-Zellen
können
mit dem polyklonalen Anti-84P2A9-Serum, beschrieben in Beispiel
4 oben, als Sonde in einem Western Blot untersucht werden.
-
Die
84P2A9-Gene können
auch in den retroviralen Expressionsvektor pSRαMSVtkneo subkloniert und folgenderweise
verwendet werden, um 84P2A9 exprimierende Zelllinien zu etablieren:
Die 84P2A9-Kodierungssequenz (vom Translationsinitiationscodon ATG
bis zu den Terminationscodons) wird aus 84P2A9-cDNA mittels PCR
unter Verwendung einer ds cDNA-Vorlage amplifiziert. Das PCR-Produkt
wird über
die Restriktionsschnittstellen EcoRI (stumpfe Enden) und XbaI auf
dem Vektor in pSRαMSVtkneo
subkloniert und in kompetente DH5☐-Zellen transformiert.
Es werden Kolonien gepickt, um nach Klonen mit einmalig vorhandenen internen
Restriktionsschnittstellen auf der cDNA zu suchen. Der positive
Klon wird durch Sequenzierung des cDNA-Inserts bestätigt. Anschließend können Retroviren
für die
Infektion und Erzeugung verschiedener Zelllinien verwendet werden,
wobei beispielsweise NIH 3T3, TsuPr1, 293 oder rat-1-Zellen verwendet
werden.
-
Spezifische
Säugersysteme
sind hierin beschrieben.
-
Produktion von rekombinantem 84P2A9 mit
Hilfe von pcDNA3.1/VS-His-TOPO-Konstrukten
-
Zum
Exprimieren von 84P2A9 in Säugerzellen
wird der 84P2A9-ORF mit 1512 bp (504 Aminosäuren) zusammen mit der perfekten
Kozak-Translationsinitiationskonsensussequenz in pcDNA3.1/V5-His-TOPO
(Invitrogen, Carlsbad, CA, USA) kloniert. Die Proteinexpression
wird vom Zytomegalievirus (ZMV)-Promoter gesteuert. Das rekombinante
Protein verfugt über
das V5-Epitop und sechs Histidinepitope in Fusion mit dem C-Terminus.
Der pcDNA3.1/V5-His-TOPO-Vektor enthält außerdem das Polyadenylierungssignal
und die Transkriptionsterminationssequenz des bovinen Wachstumshormons
(BGH) zur Erhöhung
der mRNA-Stabilität
sowie den SV40-Origin für
die episomale Replikation und einfaches Vektor-Rescue in Zelllinien,
die das Large-T-Antigen
exprimieren. Das Neomycin-Resistenzgen gestattet die Selektion von
Säugerzellen,
die das Protein exprimieren, und das Ampicillin-Resistenzgen und
der ColE1-Origin
gestatten die Selektion und Erhaltung des Plasmids in E. coli.
-
pSRa-Konstrukte
-
Zur
Erzeugung von Säugerzelllinien,
die 84P2A9 konstitutiv exprimieren, wurde der ORF mit 1551 bp (517
Aminosäuren)
in pSRa-Konstrukte kloniert.
Durch Transfek tion von pSRa-Konstrukten
in die Verpackungszelllinie 293T-10A1 bzw. Cotransfektion von pSRa und einem Helfer-Plasmid
(φ☐)
in 293-Zellen wurden amphotrope bzw. ecotrope Retroviren erzeugt.
Das Retrovirus kann verwendet werden, um verschiedene Säugerzelllinien
zu infizieren, was zur Integration des klonierten Gens, 84P2A9,
in die Wirtszelllinien führt.
Die Proteinexpression wird von einer langen endständigen Wiederholungssequenz
(Long Terminal Repeat, LTR) gesteuert. Das Neomycin-Resistenzgen
gestattet die Selektion von Säugerzellen,
die das Protein exprimieren, und das Ampicillin-Resistenzgen und
der ColE1-Origin gestatten die Selektion und Erhaltung des Plasmids
in E. coli. Es können
weitere pSRa-Konstrukte hergestellt
werden, um N-terminale
und C-terminale GFP- und myc/6HIS-Fusionsproteine des 84P2A9-Proteins
in Volllänge
herzustellen.
-
Beispiel 6: Produktion von rekombinantem
84P2A9 in einem Bakulovirussystem
-
Zur
Erzeugung eines rekombinanten 84P2A9-Proteins in einem Bakulovirus-Expressionssystem
wurde die 84P2A9-cDNA in den Bakulovirus-Transfervektor pBlueBac
4.5 (Invitrogen) kloniert, welcher ein His-Tag am N-Terminus liefert.
pBlue-Bac--103P2D6
wurde insbesondere mit dem Helferplasmid pBac-N-Blue (Invitrogen)
in SF9 (Spodoptera frugiperda)-Insektenzellen kotransfiziert, um
rekombinantes Bakulovirus zu erzeugen (Einzelheiten sind der Gebrauchsanleitung
von Invitrogen zu entnehmen). Anschließend wird Bakulovirus aus dem
Zellüberstand
gewonnen und durch Plaque-Assay gereinigt.
-
Durch
Infektion von HighFive-Insektenzellen (Invitrogen) mit dem gereinigten
Bakulovirus wird dann rekombinantes 84P2A9-Protein erzeugt. Das
rekombinante 84P2A9-Protein lässt
sich mit Hilfe eines Anti-84P2A9-Antikörpers detektieren. Das 84P2A9-Protein
kann gereinigt und in verschiedenen zellbasierten Assays oder als
Immunogen verwendet werden, um für
84P2A9 spezifische, polyklonale und monoklonale Antikörper herzustellen.
-
Beispiel 7: Chromosomale Kartierung (Mapping)
des 84P2A9-Gens
-
Die
chromosomale Lokalisierung von 84P2A9 wurde mit Hilfe des Radiation-Hybrid-Panels GeneBridge4
(Walter et al., 1994, Nat. Genetics 7: 22) (Research Gene tics, Huntsville,
Al, USA) bestimmt. Es wurden folgende PCR-Primer verwendet, um 84P2A9
zu lokalisieren:
-
Der
resultierende Kartierungsvektor für die 93 Radiation Hybrid Panel-DNAs
war:
-
Dieser
Vektor und das Kartierungsprogramm unter http://www.genome.wi.mit.edu/cgi-bin/contig/rhmapper.pl
platzierten 84P2A9 auf Chromosom 1 q32.3 (D1S1602–D1S217).
-
Beispiel 8: Identifizierung möglicher
Signalübertragungswege
-
Zur
Bestimmung, ob 84P2A9 bekannte Signalübertragungswege in Zellen direkt
oder indirekt aktiviert, werden Assays mit Luziferase(luc)-basierten
transkriptionellen Reporter mit Zellen durchgeführt, die 84P2A9 exprimieren.
Diese transkriptionellen Reporter enthalten Konsensus-Bindungsstellen
für bekannte
Transkriptionsfaktoren, die stromabwärts (downstream) von gut charakterisierten
Signalübertragungswegen
liegen. Die Reporter und Beispiele der mit ihnen assoziierten Transkriptionsfaktoren,
Signalübertragungswege
und Aktivierungsstimuli sind nachfolgend aufgeführt:
- 1.
NFkB-luc, NFkB/Rel; Ik-Kinase/SAPK: Wachstum/Apoptose/Stress;
- 2. SRE-luc, SRF/TCF/ELK1; MAPK/SAPK: Wachstum/Differenzierung;
- 3. AP-1-luc, FOS/JUN; MAPK/SAPK/PKC: Wachstum/Apoptose/Stress;
- 4. ARE-luc, Androgenrezeptor; Steroide/MAPK: Wachstum/Differenzierung/Apoptose;
- 5. p53-luc, p53; SAPK: Wachstum/Differenzierung/Apoptose;
- 6. CRE-luc, CREB/ATF2: PKA/p38; Wachstum/Apoptose/Stress.
-
Von
84P2A9 vermittelte Effekte werden in Zellen untersucht, die 84P2A9-mRNA exprimieren.
Beispielsweise können
Luziferase-Reportergen-Plasmide durch lipidvermittelte Transfektion
(TFX-50, Promega) eingeführt
werden. Luziferaseaktivität,
ein Indikator relativer Transkriptionsaktivität, wird gemessen, indem Zellextrakte mit
Luziferin-Substrat inkubiert werden und die Lumineszenz der Reaktion
in einem Luminometer beobachtet wird.
-
Beispiel 9: Erzeugung von monoklonalen
84P2A9-Antikörpern
(mAbs)
-
Zur
Erzeugung von mAbs gegen 84P2A9 werden typischerweise Balb/c-Mäuse intraperitoneal
mit etwa 10–50 μg Proteinimmunogen,
mit komplettem Freund-Adjuvans gemischt, immunisiert. Proteinimmunogene
umfassen in Bakterien und Bakulovirus hergestellte, rekombinante
84P2A9-Proteine und in Säugern
exprimierte humane IgG-Fc-Fusionsproteine. Die Mäuse werden anschließend alle
2–4 Wochen
mit 10–50 μg Antigen,
mit inkomplettem Freund-Adjuvans gemischt, immunisiert. Alternativ
wird für
die ersten Immunisierungen Ribi-Adjuvans verwendet. Darüber hinaus
wird ein DNA-basiertes Immunisierungsprotokoll verwendet, bei dem
ein Säugerexpressionsvektor
zur Immunisierung von Mäusen
durch direkte Injektion der Plasmid-DNA verwendet wird. Beispielsweise
wird ein pCDNA3.1 verwendet, der 84P2A9-cDNA alleine oder als IgG-Fc-Fusion
kodiert. Dieses Protokoll wird alleine oder in Kombination mit Proteinimmunogenen
verwendet. Sieben bis zehn Tage nach der Immunisierung werden Testblutungen
durchgeführt,
um den Titer und die Spezifität
der Immunreaktion zu beobachten. Sobald eine angemessene Reaktivität und Spezifität erhalten
ist, was durch ELISA, Western Blotting und Immunpräzipitation
bestimmt wird, erfolgen die Fusion und die Erzeugung von Hybridomas
nach aus dem Stand der Technik bekannten etablierten Verfahren (Harlow
and Lane, 1988).
-
Bei
einem typischen spezifischen Protokoll wird ein Glutathion-S-Transferase
(GST)-Fusionsprotein synthetisiert, das ein 84P2A9-Protein aufweist,
und als Immungen verwendet. Balb/c-Mäuse werden zunächst mit
10–50 μg des GST-84P2A9-Fusionsproteins,
gemischt in komplettem Freund-Adjuvans intraperitoneal immunisiert.
Anschließend
werden die Mäuse
alle zwei Wochen mit 10–50 μg GST-84P2A9-Protein,
gemischt in inkomplettem Freund-Adjuvans, insgesamt dreimal immunisiert.
Die Reaktivität
des Serums von immunisierten Mäusen
auf das 84P2A9-Protein in Volllänge
wird mittels ELISA unter Verwendung einer partiell gereinigten Zubereitung
von HISmarkiertem 84P2A9-Protein, exprimiert von 293T-Zellen (Beispiel
5), beobachtet. Die Mäuse,
die die stärkste
Reaktivität
zeigen, können
drei Wochen ruhen, bevor sie eine letzte Injektion von Fusionsprotein
in PBS erhalten und dann vier Tage später getötet werden. Die Milzen der
getöteten
Mäuse werden
entnommen und nach Standardverfahren (Harlow and Lane, 1988) mit
SPO/2-Myelomzellen fusioniert. Überstände von
Wachstum aufweisenden Kavitäten
nach HAT-Selektion werden mittels ELISA und Western Blot untersucht,
um Klone zu identifizieren, die für 84P2A9 spezifische Antikörper produzieren.
-
Die
Bindungsaffinität
eines monoklonalen 84P2A9-Antikörpers
kann mit Hilfe von Standardtechnologien bestimmt werden. Affinitätsmessungen
quantifizieren die Stärke
des Antikörpers
hinsichtlich der Epitopbindung und können verwendet werden, um dabei
behilflich zu sein zu definieren, welche monoklonalen 84P2A9-Antikörper für den diagnostischen
oder therapeutischen Gebrauch bevorzugt sind. Das BIAcore-System (Uppsala,
Schweden) ist ein bevorzugtes Verfahren zur Bestimmung der Bindungsaffinität. Das BIAcore-System
verwendet Oberflächenplasmonresonanz
(Surface Plasmon Resonance bzw. SPR, Welford K. 1991, Opt. Quant.
Elect. 23: 1; Morton and Myszka, 1998, Methods in Enzymology 295:
268) zur Beobachtung biomolekularer Interaktionen in Echtzeit. Die
BIAcore-Analyse generiert auf geeignete Weise Konstanten der Assoziationsrate,
Konstanten der Dissoziationsrate, Konstanten der Dissoziation im Äquilibrium
und Affinitätskonstanten.
-
Beispiel 10: In-Vitro-Assays der Funktion
von 84P2A9
-
Die
Expression von 84P2A9 in Prostatakarzinomen liefert Hinweise darauf,
dass dieses Gen eine funktionelle Rolle bei der Tumorprogression
spielt. Möglicherweise
wirkt 84P2A9 als Transkriptionsfaktor, der daran beteiligt ist,
Gene zu aktivieren, die an der Tumorentstehung mitwirken, oder Gene
zu unterdrücken,
die die Tumorentstehung blockieren. Die Funktion von 84P2A9 lässt sich
mit Hilfe von In-vitro-Ansätzen
in Säugerzellen
untersuchen. Zur Expression in Säugerzellen
kann 84P2A9 in eine Reihe geeigneter Vektoren kloniert werden, einschließlich pcDNA
3.1 myc-His-tag (Beispiel 5) und in den retroviralen Vektor pSRαtkneo (Muller et
al., 1991, MCB 11: 1785). Mithilfe solcher Expressionsvektoren kann
84P2A9 in mehreren Zelllinien exprimiert werden, darunter in NIH
3T3, rat-1, TsuPr1 und 293T. Die Expression von 84P2A9 lässt sich
mit Hilfe von Anti-84P2A9-Antikörpern überwachen
(siehe Beispiel 4 und 9).
-
84P2A9
exprimierende Säugerzelllinien
können
mit mehreren In-vitro- und In-vivo-Assays
getestet werden, beispielsweise durch Zellproliferation in Gewebekultur, Aktivierung
apoptotischer Signale, Tumorbildung bei SCID-Mäusen und In-vitro-Invasion unter Verwendung
eines Membraninvasionskultursystems (MICS) (Welch et al., Int. J.
Cancer 43: 449–457).
Der Phänotyp
der 84P2A9 exprimierenden Zellen wird mit dem Phänotyp der Zellen verglichen,
die 84P2A9 nicht exprimieren. Der transkriptionelle Effekt von 84P2A9 kann
getestet werden, indem der Effekt von 84P2A9 auf die Genexpression
mit Hilfe von Genarrays (Clontech) und Transkriptions-Reporter-Assays
(Stratagene) untersucht wird.
-
Zelllinien,
die 84P2A9 exprimieren, können
außerdem
durch Messung Passage von Zellen durch eine mit Matrigel beschichtete
poröse
Membrankammer (Becton Dickinson) auf Änderungen der invasiven und
migratorischen Eigenschaften getestet werden. Die Passage der Zellen
durch die Membran auf der gegenüber liegenden
Seite wird anhand eines Fluoreszenzassays kontrolliert (Becton Dickinson
Technical Bulletin Nr. 428), wobei mit Calcein-Am (Molecular Probes)
beladene Indikatorzellen zur Anwendung kommen. Zu den analysierten
Zelllinien gehören
parenterale und 84P2A9 überexprimierende
PC3-, NIH 3T3- und LNCaP-Zellen. Zur Bestimmung, ob 84P2A9 exprimierende
Zellen chemokine Eigenschaften (als „Chemoattractant") aufweisen, werden
Indikatorzellen hinsichtlich der Passage durch eine poröse Membran
zu einem Gradienten von mit 84P2A9 konditioniertem Medium im Vergleich
zu Kontrollmedium beobachtet. Dieser Assay kann auch verwendet werden,
um eine spezifische Neutralisierung von Wirkungen von 84P2A9 durch
therapeutische Kandidatenzusammensetzungen gegen Krebs zu beschreiben
und zu quantifizieren.
-
Die
Funktion von 84P2A9 lässt
sich mit Hilfe von RNA-Antisense-Technologie, gekoppelt mit den
verschiedenen hierin beschriebenen funkionellen Tests, z. B. von
Wachstum, Invasion und Migration, untersuchen. RNA-Antisenseoligonukleotide
können
in 84P2A9 exprimierende Zellen eingeführt werden, wodurch die Expression
von 84P2A9 verhindert wird. Kontrollzellen und Antisense enthaltende
Zellen können
hinsichtlich Proliferation, Invasion, Migration, des apoptotischen
und dem transkriptionellen Potenzials analysiert werden. Untersucht
werden können
die lokale sowie die systemische Wirkung des Verlustes der Expression
von 84P2A9.
-
Beispiel 11: In-vivo-Assay auf Förderung
des Tumorwachstums durch 84P2A9
-
Die
Wirkung des 84P2A9-Proteins auf das Wachstum von Tumorzellen lässt sich
in vivo durch Genüberexpression
in tumortragenden Mäusen
untersuchen. Beispielsweise können
1 × 10
6PC3-, TSUPRI- oder DU145-Zellen, die den
leeren tkNeo-Vektor
oder 84P2A9 enthalten, SCID-Mäusen
an jeder Flanke subkutan injiziert werden. Es können mindestens zwei Strategien
angewandt werden: (1) Konstitutive Expression von 84P2A9 unter der
Regulierung eines Promotors, wie beispielsweise eines konstitutiven
Promotors aus dem Genom von Viren wie dem Polyoma-Virus, dem Hühnerpocken-Virus
(
UK 2,211,504 , veröffentlicht
am 5. Juli 1989), Adenvirus (z. B. Adenvirus 2), dem bovinen Papillom-Virus,
dem Vogelsarkomvirus, dem Zytomegalievirus, einem Retrovirus, dem
Hepatitis-B-Virus und dem Simian Virus 40 (SV40), oder durch heterologe
Säugerpromotoren,
z. B. dem Aktinpromotor oder einem Immunglobulinpromotor, vorausgesetzt,
solche Promotoren sind mit den Wirtszellsystemen kompatibel, und
(2) Regulierte Expression unter der Kontrolle eines induzierbaren
Vektorsystems wie beispielsweise Ecdyson, Tet, etc., vorausgesetzt,
solche Promotoren sind mit den Wirtszellsystemen kompatibel. Beim
Auftreten tastbarer Tumoren wird das Tumorvolumen überwacht
und über die
Zeit nachverfolgt, um zu bestimmen, ob 84P2A9 exprimierende Zellen
schneller wachsen und ob Tumoren, die von 84P2A9 exprimierenden
Zellen hervorgebracht werden, Kennzeichen veränderter Aggressivität (z. B. verstärkte Metastasierung,
Vaskularisierung, reduzierte Responsivität gegenüber Chemotherapeutika) aufweisen.
Darüber
hinaus können
1 × 10
5 der gleichen Zellen orthotopisch in Mäuse implantiert
werden, um zu bestimmen, ob 84P2A9 einen Effekt auf das lokale Wachstum
in der Prostata oder auf die Fähigkeit
der Zellen zur Metastasierung, insbesondere zur Lunge, den Lymphknoten
und in das Knochenmark, hat.
-
Der
Assay ist auch geeignet, um die Hemmwirkung von 84P2A9 auf therapeutische
Kandidatenzusammensetzungen wie beispielsweise 84P2A9-Intrabodies,
84P2A9-Antisensemoleküle und -Ribozyme
zu bestimmen.
-
Beispiel 12: Western-Analyse der Expression
von 84P2A9 in subzellulären
Fraktionen
-
Die
Sequenzanalyse von 84P2A9 ergab das Vorhandensein eines Kernlokalisierungssignals.
Die zelluläre
Lokalisierung von 84P2A9 lässt
sich mit Hilfe von Techni ken der subzellulären Fraktionierung untersuchen,
die in der Zellbiologie häufig
verwendet werden (Storrie B, et al., Methods Enzymol. 1990; 182:
203–25). Prostatazelllinien
oder andere Zelllinien lassen sich in Kern-, Zytosol- und Membranfraktionen
trennen. Die Expression von 84P2A9 in den verschiedenen Fraktionen
kann mittels Western-Blotting-Techniken getestet werden.
-
Zur
Bestimmung der subzellulären
Lokalisierung von 84P2A9 können
alternativ 293T-Zellen mit einem Expressionsvektor transfiziert
werden, der HIS-markiertes 84P2A9 kodiert (PCDNA 3.1 MYC/HIS, Invitrogen). Die
transfizierten Zellen können
geerntet und einem Protokoll der differenziellen subzellulären Fraktionierung, wie
zuvor beschrieben (Pemberton, P. A. et al., 1997, J of Histochemistry
and Cytochemistry, 45: 1697–1706), unterzogen
werden. Dieses Protokoll trennt die Zelle in Fraktionen auf, in
denen Kerne, schwere Membranen (Lysosomen, Peroxisomen und Mitochondrien),
leichte Membranen (Plasmamembran und endoplasmatisches Retikulum)
und lösliche
Proteine angereichert sind. TABELLEN TABELLE
1: Prognostizierte Bindung von Peptiden aus 84P2A9-Proteinen an
das menschliche MHC-Klasse-I-Molekül HLA-A2.
-
Die
TABELLEN 3 BIS 16 umfassen weitere Analysen der prognostizierten
Bindung von Peptiden aus 84P2A9-Proteinen an verschiedene HLA-Moleküle.
-
TABELLE 2: AMINOSÄURESUBSTITUTIONSMATRIX
-
Angepasst
nach der BLOSUM62-Aminosäuresubstitutionsmatrix
der GCG Software 9.0 (Blocksubstitutionsmatrix). Je höher der
Wert, desto größer ist
die Wahrscheinlichkeit der Auffindung einer entsprechenden Substitution
in verwandten natürlichen
Proteinen.
Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | AI |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 9 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 496 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
3A: Scoring-Ergebnisse
(Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 3B Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | AI |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 10 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 495 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
4A Scoring-Ergebnisse
(Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 4B Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | A_0201 |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 9 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 496 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
5A Scoring-Ergebnisse (Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 5B Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | A_0201 |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 10 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 495 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
6A Scoring-Ergebnisse
(Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 6B Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | A3 |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 9 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 496 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
7A Scoring-Ergebnisse (Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 7B Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | A3 |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 10 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 495 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
8A Scoring-Ergebnisse
(Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 8B Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | A_1101 |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 9 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 496 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
9A Scoring-Ergebnisse
(Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 9B Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | A_1101 |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 10 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 495 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
10A Scoring-Ergebnisse
(Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 10B Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | A24 |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 9 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 496 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
11A Scoring-Ergebnisse
(Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 11B Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | A24 |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 10 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 495 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
12A Scoring-Ergebnisse
(Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 12B Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | B7 |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 9 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 496 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
13A Scoring-Ergebnisse
(Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 13B Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | B7 |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 10 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 495 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
14A Scoring-Ergebnisse
(Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 14B Ergebnisse der Suche nach HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | B_3501 |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 9 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 496 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
15A Scoring-Ergebnisse
(Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
TABELLE 15B Ergebnisse der Suche nach
HLA-Peptidmotiven
Anwenderparameter
und Bewertungsinformationen | |
Zur
Eingrenzung der Anzahl von Ergebnissen verwendetes Verfahren | Explizite
Zahl |
Anzahl
der angeforderten Ergebnisse | 30 |
Ausgewählter HLA-Molekültyp | B_3501 |
Für die Bewertung
der Untersequenzen ausgewählte
Länge | 10 |
Für die Eingabesequenz
ausgewählter
Wiedergabemodus | Y |
Wiedergabeformat | Nummerierte
Zeilen |
Länge der
Eingabepeptidsequenz des Anwenders | 504 |
Anzahl
der berechneten Untersequenz-Scores | 495 |
Anzahl
der Untersequenzen mit Höchstbewertung,
die in der Bewertungs-Ausgabetabelle aufgeführt werden | 30 |
TABELLE
16A Scoring-Ergebnisse (Bewertungsergebnisse)
Wiedergegebene
Peptidsequenz des Anwenders (Länge = 504
Reste)
SEQUENZLISTE