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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegend beschriebene Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen
zur Diagnose und Behandlung von Krebs, einschließlich Prostatakrebs, unter
Verwendung von isolierten Polynukleotiden, Polypeptiden, Antikörpern und
zugehörigen
Molekülen,
welche mit menschlichem SGP28/CRISP-3 korrespondieren oder mit diesem
reaktiv sind.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Krebs
stellt nach Herzerkrankungen die zweithäufigste menschliche Todesursache
dar. Weltweit sterben jährlich
Millionen von Menschen an Krebs. In den Vereinigten Saaten von Amerika
ist Krebs für
den Tod von deutlich über
einer halben Million Menschen im Jahr verantwortlich, wobei jedes
Jahr etwa 1,4 Millionen neue Fälle
diagnostiziert werden. Während
die Todesfälle
infolge von Herzerkrankungen deutlich abgenommen haben, steigen
diejenigen infolge von Krebs generell an. Im frühen Abschnitt des nächsten Jahrhunderts wird
vorausgesagt, daß Krebs
die häufigste
Todesursache sein wird.
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Weltweit
fallen einige Krebsarten als führende
Todesursachen auf. Insbesondere Karzinome der Lungen, der Prostata,
der Brust, des Dickdarms, der Bauchspeicheldrüse und der Eierstöcke stellen
die Hauptursachen für
den Krebstod dar. Diese und praktisch alle anderen Karzinome teilen
ein gemeinsames tödliches Merkmal.
Mit sehr wenigen Ausnahmen enden Metastasen eines Karzinoms tödlich. Darüber hinaus
hat die allgemeine Erfahrung auch bei solchen Krebspatienten, die
zunächst
ihren primären
Krebs überlebt
haben, gezeigt, daß sich
ihr Leben dramatisch ändert.
Viele Krebspatienten erleben große Angstzustände, ausgelöst durch
das Bewußtsein
eines potentiellen Rückfalls
oder eines Mißerfolgs
der Behandlung. Viele Krebspatienten erfahren eine physische Schwächung im
Anschluß an
die Behandlung. Viele Krebspatienten erfahren einen Rückfall.
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Weltweit
stellt Prostatakrebs den am vierthäufigst verbreiteten Krebs bei
Männern
dar. In Nordamerika und Nordeuropa stellt dieser die bei weitem
am verbreitetsten auftretende männliche
Krebsart und die zweithäufigste
Ursache für
den Krebstod von Männern
dar. Allein in den Vereinigten Staaten von Amerika sterben jährlich deutlich über 40.000
Männer
an dieser Krankheit – an
zweiter Stelle hinter Lungenkrebs. Ungeachtet des Ausmaßes dieser
Zahlen existiert immer noch keine wirksame Behandlung für metastasierten
Prostatakrebs. Chirurgische Prostatektomie, Strahlentherapie, Hormonablation
und Chemotherapie stellen weiterhin die hauptsächlichen Behandlungsarten dar.
Indes sind diese Behandlungen leider vielfach unwirksam und häufig mit
unerwünschten
Folgen verbunden.
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In
diagnostischer Hinsicht stellt das Fehlen eines Markers für Prostatatumore,
welcher lokalisierte Tumore im frühen Stadium exakt feststellt,
nach wie vor die Hauptbeschränkung
dar, um diese Krankheit in den Griff zu bekommen. Obgleich sich
der Serum PSA-Test als ein sehr nützliches Mittel erwiesen hat,
wird seine Spezifität
und sein allgemeiner Nutzen verbreitet als in vielen wichtigen Aspekten
unzureichend erachtet.
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Der
Fortschritt bei der Identifizierung von zusätzlichen, spezifischen Markern
für Prostatakrebs
wurde durch die Erzeugung von Prostatakrebs-Heterotransplantaten
(Xenotransplantaten) verbessert, welche verschiedene Stadien dieser
Krankheit in Mäusen
zu rekapitulieren vermögen.
Die LAPC (Los Angeles Prostate Cancer) Heterotransplantate (Xenotransplantate)
stellen Prostatakrebs-Heterotransplantate dar, welche die Passage
in Mäusen
mit schwerem kombiniertem Immundefekt (severe combined immune deficiency,
SCID) überlebt
und die Fähigkeit
gezeigt haben, das Fortschreiten der Krankheit einschließlich des Übergangs
von Androgen-abhängig
zu Androgen-unabhängig
sowie der Entwicklung von metastatischer Läsion zu imitieren (Klein et
al., 1997, Nat. Med. 3: 402). In jüngerer Zeit identifizierte
Marker für
Prostatakrebs umfassen PCTA-1 (Su et al., 1996, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 93: 7252), Prostata-Stammzellen Antigen (PSCA) (Reiter
et al., 1998, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95: 1735) und STEAP (Hubert
et al., 1999, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 14523).
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Während bislang
identifizierte Marker, wie PSA, PSM, PCTA und PSCA, die Bemühungen im
Hinblick auf die Diagnose und die Behandlung von Prostatakrebs erleichtert
haben, besteht ein Bedarf an der Identifizierung von zusätzlichen
Markern sowie therapeutischen Targets für Prostatakrebs und zugehörige Krebsarten,
um die Diagnose und die Behandlung weiter zu verbessern.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen zur
Diagnose und Behandlung von Prostata krebs. Die erfindungsgemäßen Verfahren
verwenden isolierte Polynukleotide, welche mit menschlichem SGP28
korrespondieren, Proteine, welche von dem SGP28 Gen kodiert werden,
und Fragmente hiervon, sowie Antikörper, welche in der Lage sind,
SGP28 Proteine zu erkennen und spezifisch an diese zu binden. Die
erfindungsgemäßen Verfahren
basieren zum Teil auf der molekularen Klonierung eines Gens, welches
mit SGP28 identisch ist und welches in menschlichen Prostatakrebsen
stark über-exprimiert
wird. Die Erfindung beruht ferner auf der Erkenntnis, daß – wie immunhistochemisch
untersucht wurde – sehr
hohe Niveaus an SGP28 Protein exprimiert und in das Lumen der kanzerösen Prostatadrüsen und
in PIN, einer nicht invasiven, präkanzerösen Läsion der Prostata, sowie in
die Knochen- und Lymphknotenmetastasen sekretiert werden. Das vorliegend
beschriebene Expressionsprofil von SGP28 zeigt, daß SGP28
einen nützlichen
diagnostischen Marker und/oder ein nützliches therapeutisches Target
für Prostatakrebs
darstellt. Darüber
hinaus deutet die Expression von SGP28 in PIN darauf hin, daß dieses
ein Marker für
die frühe
Diagnose von Prostatakrebs sein könnte, was eine dringend benötigte Verbesserung
gegenüber
dem gegenwärtig
unter Verwendung von PSA möglichen
darstellt. Das Expressionsmuster von SGP28 in individuellen klinischen
Proben deutet darauf hin, daß SGP28
dazu verwendet werden kann, Patienten individuell dahingehend zu
identifizieren, ob sie bezüglich
einer oder einer anderen Behandlungsart besser ansprechen. Ferner
kann SGP28 als Ersatzmarker zur Überwachung
der Wirksamkeit einer therapeutischen Behandlung von Prostatakrebs
dienen. SGP28 Moleküle
stellen aufgrund ihrer Expression in Lymphknoten- und Knochenmetastasen
einen besonders attraktiven Marker für die Verwendung in in vivo
bildgebenden Verfahren (Imaging-Verfahren) dar.
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Die
SGP28 mRNA Expression ist auf die Prostata und auf die Eierstöcke beschränkt und
ist in Tumoren der Pro stata merklich ausgeprägter. Die Expression von SGP28
in zusammengehörigen
Proben normaler Prostata/Tumoren von Patienten mit fortgeschrittenem
Prostatakrebs unter Einsatz von sowohl mRNA- als auch Protein-Nachweismethoden
zeigt eine hohe Rate an überregulierter
Expression in Tumorgewebe, was darauf hindeutet, daß SGP28
einen nützlichen
Marker für
den Nachweis von Prostatakrebs darstellt.
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SGP28
ist ein extrazelluläres
lösliches
Protein, welches ein vorausgesagtes Molekulargewicht von 29 kDa
und einen pI von 8,08 aufweist. SGP28 besitzt ein Signalpeptid,
welches zwischen den Aminosäure-Resten
32 und 33 angeordnet ist, und umfaßt zwei extrazelluläre SCP-Proteinmotive
(Prosite-Domäne PDOC00772),
eines an den Aminosäuren
150–160
und ein weiteres an den Aminosäuren
170–182,
jeweils der SEQ ID Nr. 3. Das Protein weist starke Homologie mit
Defensin-Proteinen, insbesondere mit Beta-Defensinen, auf, welche
sekretierte Produkte darstellen, die vornehmlich von Epithelzellen
produziert werden (O'Neil
et al., 1999, J. Immunol. 163: 6718–24; Schröder et al., 1999, Int. J. Biochem.
Cell Biol. 31: 645–51).
Wie auch ein Defensin mag das SGP28 Protein die Fähigkeit
besitzen, den Zelltod von Tumoren zu induzieren und/oder als Chemoattraktant
zu dienen. SGP28 mag ferner bei der Zellbindung und/oder beim Induzieren
von Zellwachstum eine Rolle spielen.
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Vorliegend
sind eine Anzahl an potentiellen Ansätzen zur Behandlung von Prostatakrebs
und anderen Krebsarten, welche SGP28 exprimieren, beschrieben. Die
extrazelluläre
und lösliche
Eigenschaft dieses Proteins bietet eine Mehrzahl an therapeutischen
Ansätzen
unter Verwendung von Molekülen,
welche auf SGP28 und seine Funktion abzielen, sowie von Molekülen, welche
auf andere Proteine, Faktoren und Liganden abzielen, die mit SGP28
wechselwirken. Solche thera peutischen Ansätze umfassen eine Antikörper-Behandlung mit
anti-SGP18 Antikörpern,
Small-Molecule Therapien und Impftherapien. Darüber hinaus ist SGP28 aufgrund
seiner überregulierten
Expression in Prostatakrebs nützlich
als ein diagnostischer Marker, Staging-Marker und/oder prognostischer
Marker für
Prostatakrebs und kann – auf ähnliche
Weise – ein
Marker für
andere Krebsarten sein, welche dieses Protein exprimieren.
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Die
Erfindung stellt Polynukleotide, welche mit dem gesamten oder einem
Teil des vorliegend beschriebenen SGP28 Gens korrespondieren oder
zu diesem komplementär
sind, mRNAs und/oder kodierende Sequenzen, vorzugsweise in isolierter
Form, einschließlich
Polynukleotiden, welche SGP28 Proteine und Fragmente hiervon kodieren,
DNA, RNA, DNA/RNA Hybride und zugehörige Moleküle, Polynukleotide oder Oligonukleotide,
welche zu dem SHP28 Gen oder mRNA Sequenzen oder Teilen hiervon
komplementär
sind, sowie Polynukleotide oder Oligonukleotide, welche zu dem SGP28
Gen, mRNAs oder zu SGP28 kodierenden Polynukleotiden hybridisieren,
zur Verfügung.
Ferner werden Mittel zur Isolierung von cDNAs und den SGP28 kodierenden
Genen zur Verfügung
gestellt. Darüber
hinaus werden rekombinante DNA-Moleküle, welche SGP28 Polynukleotide
enthalten, Zellen, welche mit solchen Molekülen transformiert oder transduziert
worden sind, und Klonierungssysteme für die Expression von SGP28
Genprodukten zur Verfügung
gestellt.
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Die
Erfindung stellt überdies
SGP28 Proteine und Polypeptid-Fragmente hiervon sowie Antikörper, welche
an SGP28 Proteine und Polypeptid-Fragmente hiervon binden, zur Verfügung. Die
erfindungsgemäßen Antikörper umfassen
polyklonale und monoklonale Antikörper, Antikörper aus Mäusen und anderen Säugetieren,
chimäre
Antikörper,
humanisierte und gänzlich
humane Antikörper,
mit nachweisbaren Markern gelabelte Antikörper sowie Antikörper, welche
zu Radionukliden, Toxinen oder anderen therapeutischen Zusammensetzungen
konjugiert sind, zur Verfügung.
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Die
Erfindung stellt darüber
hinaus Verfahren zur Feststellung des Vorhandenseins von SGP28 Polynukleotiden
und Proteinen in verschiedenen biologischen Proben sowie Verfahren
zur Identifizierung von Zellen, welche SGP28 exprimieren, zur Verfügung. Schließlich stellt
die Erfindung verschiedene therapeutische Zusammensetzungen und
Strategien zur Behandlung von Krebsen der Prostata zur Verfügung, insbesondere einschließlich Antikörper-Behandlungen,
Impftherapien und Small-Molecule Therapien.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER Figuren
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Es
zeigen:
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1A–C
je eine Northern-Blotting Analyse der SGP28 mRNA Expression in normalen
Geweben (1A und 1B)
und hochgradige überregulierte
Expression in Prostatakrebs-Heterotransplantaten (Feld C). Das geringere
Molekulargewichtssignal in normalen Hoden ist wahrscheinlich bedingt
durch Kreuzhybridisierung der Probe (SSH Fragment) zu CRISP/TPX-1
Message. Ein identisches Transkript ist für CRISP2 auf diesem normalen
Feld erkennbar unter Verwendung einer genspezifischen Oligonukleotid-Probe,
wie sie von Krätzschmar
et al., 1996, Eur. J. Biochem 236 (3): 827–36, beschrieben ist. In 1A ist Linie 1 Herz, Linie 2 Gehirn, Linie 3 Plazenta,
Linie 4 Lunge, Linie 5 Leber, Linie 6 Musculus skeleti, Linie 7
Niere und Linie 8 Bauchspeicheldrüse. In 1B ist Linie
1 Milz, Linie 2 Brustdrüse,
Linie 3 Prostata, Linie 4 Hoden, Linie 5 Eierstock, Linie 6 Dünndarm,
Linie 7 Dickdarm und Linie 8 Leukozyten. In 1C ist
Linie 1 Prostata, Linie 2 LAPC-4 AD, Linie 3 LAPC-4 AI, Linie 4
LAPC-9 AD und Linie 5 LAPC-9 AI.
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2 eine
Northern-Blotting Analyse der SGP28/36P1G3 mRNA Expression in einem
Feld von drei Paaren von Prostatatumoren (Linien 2, 4, 6) und umgebendem,
normalem Gewebe (Linien 1, 3, 5), wobei eine Überregulierung in drei der
drei Tumorproben ersichtlich ist.
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3 ein
Western-Blot, welcher zeigt, daß ein
anti-SGP28 polyklonaler
Antikörper
SGP28 Protein in LAPC4 und LAPC9 Heterotransplantat-Lysaten und
in Überständen der
LAPC4 Zellinie und der transfizierten 293T Zellinie identifiziert.
Die gesamten Zellysate (WCL) und Überstände von LAPC4 Zellen und MYC/HIS SGP28
transient transfizierten 293T Zellen und LAPC4 und LAPC9 Heterotransplantat-Lysaten
wurden dem Western-Blotting unter Verwendung von affinitätsgereinigtem
anti-SGP28 pAb von Kaninchen (1 μg/ml)
unterworfen. Die SGP28 immunreaktiven Bereiche wurden durch Inkubation
der Blots mit HRP-konjugiertem anti-Kaninchen Sekundär-Antikörper (HRP-conjugated
anti-rabbit secondary antibody), gefolgt von verstärktem Chemilumineszenznachweis,
visualisiert.
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4 eine
Western-Blotting Analyse, welche zeigt, daß der anti-SGP28/CRISP-3 monoklonale
Antikörper
spezifisch SGP28/CRISP-3 Protein in Prostatakrebs-Zellinien und Überständen, Prostatakrebs-Heterotransplantaten
und klinischem Prostata krebsgewebe erkennt. Zellinien und konditionierte
Medien von der LAPC4 Prostatakrebs-Zellinie und Lysate von LAPC4
und LAPC9 Prostatakrebs-Heterotransplantaten und von einer zugehörigen normalen
bzw. kanzerösen
klinischen Probe wurden mittels SDS-PAGE separiert und in Nitrocellulose überführt. Der
Blot wurde anschließend
der Western-Analyse
mit einer Verdünnung
des Überstandes
des 4G6 anti-SGP28/CRISP-3 monoklonalen Antikörpers von 1:2 unterworfen.
Spezifische SGP28/CRISP-3 immunreaktive Bereiche wurden sodann durch
Inkubation mit IgG-HRP-konjugiertem anti-Maus Sekundär-Antikörper (IgG-HRP
conjugated anti-mouse secondary antibody) und Entwicklung mittels verstärkter Chemilumineszenz
sowie Aussetzen eines autoradiografischen Films visualisiert.
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5A eine Western-Blotting Analyse, welche eine
hochgradige Expression von SGP28 in Prostatakrebs von klinischen
Proben und LAPC Heterotransplantaten zeigt. Die zugehörigen klinischen
Gewebelysate von Prostatakrebs (PCa) und normalem umgebendem Gewebe
(NAT) sowie LAPC4 Heterotransplantaten wurden dem Western-Blotting
mit 1 μg/ml
affinitätsgereinigtem
anti-SGP28 pAb von Kaninchen unterzogen. Die SGP28 immunreaktiven
Bereiche wurden durch Inkubation der Blots mit HRP-konjugiertem
anti-Kaninchen Sekundär-Antikörper (HRP-conjugated
anti-rabbit secondary antibody), gefolgt von verstärktem Chemilumineszenznachweis,
visualisiert. Das SGP28/CRISP-3 immunreaktive Proteindoublet ist
mit Pfeilen angezeigt.
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5B eine Western-Blotting Analyse, welche eine
hochgradige Expression von SGP28 in LAPC Heterotransplantaten und
eine geringe Expression in normalen Hoden und Lungen zeigt. Die
normalen Gewebelysate der Milz, der Hoden, der Leber und der Lunge
und die LAPC4 Zellinie sowie das Heterotransplantat wurden auf die
in 5A beschriebene Weise dem Western-Blotting unterworfen.
Das SGP28/CRISP-3 immunreaktive Proteindoublet ist mit Pfeilen angezeigt.
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6A–B
jeweils eine immumhistochemische Analyse von SGP28 Protein in Prostatakrebs
mit einer Gleason-Summe
(Gleason Score) von 7 (6A)
und in hochgradiger PIN (6B),
welche eine hochgradige Expression und Sekretion von SGP28 in das
Lumen der Prostatadrüsen
zeigen, unter Verwendung von affinitätsgereinigtem polyklonalem
Antikörper.
In den Epithelzellen der Prostatadrüsen, insbesondere an den lumenalen
Grenzen, wurde eine starke Färbung
beobachtet. Eine Färbung
wurde ferner im Innern des Lumens beobachtet, was auf eine hochgradige
Expression und Sekretion von SGP28 in Prostatakrebs und PIN schließen läßt.
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7A–B
jeweils eine immunhistochemische Analyse, welche die Expression
von SGP28 Protein in Prostatakrebsmetastasen in Knochen (7A) und Lymphknoten (7B)
zeigt.
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8A–D
jeweils eine immunhistochemische Analyse von SGP28 Protein in Prostatakrebs
und in PIN. 8A zeigt einen immunhistochemischen
Nachweis von SGP28 in Prostatakrebs in einer Vergrößerung von
200 ×; 8B zeigt denselben Nachweis in einer Vergrößerung von
800 ×.
Die SGP28 Expression in PIN ist in 8C in
einer Vergrößerung von
200 × und
in 8D in einer Vergrößerung von 800 × gezeigt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen zur
Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs unter Verwendung von isolierten
Polynukleotiden, welche mit dem menschlichen SGP28 Gen, Proteinen,
welche von dem SGP28 Gen kodiert werden, und Fragmenten hiervon,
sowie Antikörpern, welche
in der Lage sind, SGP28 Proteine spezifisch zu erkennen und an diese
zu binden, korrespondieren. Die Erfindung beruht zum Teil auf der
Isolierung eines mit dem SGP28 Gen korrespondierenden cDNA Fragmentes
mittels Klonierung durch Suppression Substractive Hybridization.
Diese, mit 36P1G3 bezeichnete cDNA wurde für die Homologie mit bekannten
Genen und ESTs in den wichtigen öffentlichen
Datenbanken sequenziert und analysiert. Die 36P1G3 cDNA wies Identität mit einem
Teil der angegebenen Sequenz des menschlichen SGP28 Gens auf. Zur
spezifischen Amplifikation des der 36P1G3 entsprechenden Gens ausgebildete
Primer wurden anschließend
dazu verwendet, die Expression von SGP28 in Prostatakrebs-Heterotransplantaten
(Xenotransplantaten), in normaler Prostata und ein einer Vielzahl
anderer, normaler Gewebe zu charakterisieren. Über die Nukleotide und Aminosäuresequenzen
von SGP28 wurde bereits berichtet (Kjeldsen et al., 1996, FEBS Lett.
380: 246–250;
Krätzschmar
et al., 1996, Eur. J. Biochem 236 (3): 827–36).
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Das
Expressionsprofil von SGP28 legt nahe, daß es einen idealen diagnostischen
und therapeutischen Marker für
Prostatakrebs darstellt. Wie durch die Expressionsanalyse durch
Northern-Blotting untersucht, ist die Expression von SGP28 mRNA
in normalen Geweben stark auf die Prostata, die Hoden und die Eierstöcke beschränkt (1A–B).
Eine sehr geringe Expression ist in der Bauchspeicheldrüse festzustellen (1A). Interessanterweise zeigen die Prostata und
die Eierstöcke
ein 2,4 kb Transkript, während
die Hoden eine 1,6 kb Message exprimieren (die 1,6 kb Message könnte eine
andere SGP28 Familie darstellen). Des weiteren ist die SGP28 mRNA
Expression in Prostatakrebs-Heterotransplantaten, welche nach fortgeschrittener Metastasenbildung
erhalten worden sind, stark überreguliert
(1C). Überdies
wird SGP28 Protein in denselben Prostatakrebs-Heterotransplantaten
wie auch in Prostatakrebs klinischer Proben in hohen Niveaus exprimiert
(2). In zusammengehörigen normalen/kanzerösen klinischen
Proben von Prostatakrebs läßt sich eine
hochgradige Über-Expression
von SGP28 Protein gegenüber
normal feststellen, was darauf hinweist, daß SGP28 einen exzellenten diagnostischen
Marker und/oder ein therapeutisches Target für Prostatakrebs darstellt.
Die immunhistochemische Analyse zeigt, daß SGP28 Protein hochgradig
exprimiert und in das Lumen kanzeröser und präkanzeröser Prostatadrüsen sowie
in Metastasen sekretiert wird. Wie PSA wird SGP28 in das Lumen sekretiert
und gelangt in das Serum in Geweben, in welchen die normale Architektur
gestört
ist.
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Sofern
nicht anderweitig definiert, sind sämtliche hierin verwendeten
Fachbegriffe, Bezeichnungen und wissenschaftliche Terminologie so
aufzufassen, daß sie
die Bedeutung haben, wie sie vom Fachmann, an den sich die Erfindung
richtet, gemeinhin verstanden werden. In einigen Fällen sind
Ausdrücke
mit gemeinhin verstandener Bedeutung hierin zum Zwecke der Klarheit
und/oder zum klaren Verweis definiert, wobei die Einbeziehung solcher
Definitionen in diesem Zusammenhang nicht notwendigerweise so aufgefaßt werden
sollte, daß sie
einen wesentlichen Unterschied gegenüber dem darstellt, was von
der Fachwelt allgemein darunter verstanden wird. Die hierin beschriebenen
und angeführten
Methoden und Verfahren sind allgemein wohl verständlich und werden von der Fachwelt
unter Verwendung von herkömmlicher Methodik
gemeinhin verwendet, wie z.B. die verbreitet eingesetzte und in
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Labaratory Manual, 2nd Edition (1989),
Cold Spring Harbor Labaratory Press, Cold Spring Harbor, N.Y. beschriebene
Methodik der molekularen Klonierung (molecular cloning). Soweit
erforderlich, werden Verfahren, welche den Einsatz von kommerziell
erhältlichen
Packungen (Kits) und Reagenzien umfassen, im allgemeinen gemäß den vom
Hersteller definierten Protokollen und/oder Parametern durchgeführt, soweit
nichts anderes erwähnt
ist.
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Die
hierin verwendeten Begriffe "fortgeschrittener
Prostatakrebs", "lokal fortgeschrittener
Prostatakrebs", "fortgeschrittene
Krankheit" und "lokal fortgeschrittene
Krankheit" bedeuten
Prostatakrebs, welcher die Prostata-Kapsel durchdrungen hat, wobei das Krankheitsstadium
C gemäß dem AUA-System
(American Urologic Association), die Krankheitsstadien C1–C2 gemäß dem Whitmore-Jewett
System sowie die Krankheitsstadien T3–T4 und N+ gemäß dem TNM-System (Tumor, Node,
Metastasis) mit umfaßt
sein sollen. Im allgemeinen wird für Patienten mit lokal fortgeschrittener
Krankheit keine Operation empfohlen und erreichen solche Patienten
erheblich ungünstigere
Ergebnisse im Vergleich mit Patienten, welche unter klinisch lokalisiertem
(Organ-beschränktem) Prostatakrebs
leiden. Die lokal fortgeschrittene Krankheit wird durch augenfälligen Nachweis
einer Abhärtung
jenseits der seitlichen Ränder
der Prostata oder einer Asymmetrie oder Abhärtung oberhalb der Prostatabasis
klinisch identifiziert. Lokal fortgeschrittener Prostatakrebs wird
gegenwärtig
im Anschluß an
eine radikale Prostatektomie pathologisch diagnostiziert, wenn der
Tumor in die Prostata-Kapsel eingedrungen ist oder diese durchdrungen
hat, sich in den operativen Rand erstreckt oder in die Samenbläschen eingedrungen
ist.
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Die
hierin verwendeten Begriffe "metastatischer
Prostatakrebs" und "Metastasierung" bedeuten Prostatakrebs,
welcher sich in regionalen Lymphknoten oder entfernten Stellen ausgebreitet
hat, wobei die Krankheitsstadien D gemäß dem AUA-System und das Stadium
TxNxMx gemäß dem TNM-System mit umfaßt sein sollen.
Wie es bei lokal fortgeschrittenem Prostatakrebs der Fall ist, ist
bei Patienten, welche unter einer Metastasierung leiden, im allgemeinen
keine Operation angezeigt und stellt eine Hormontherapie (Androgen-Ablation)
die bevorzugte Behandlungsmethode dar. Patienten mit metastatischem
Prostatakrebs entwickeln letztendlich innerhalb von 12 bis 18 Monaten
ab Behandlungsbeginn eine Androgen-Refraktärphase, wobei etwa die Hälfte dieser
Patienten innerhalb der darauf folgenden sechs Monaten stirbt. Die
verbreitetste Stelle für
Metastasen von Prostatakrebs stellen die Knochen dar. Knochenmetastasen
von Prostatakrebs sind im Mittel charakteristischerweise eher osteoplastisch
als osteolytisch (d.h. es ergibt sich eine Netzknochenbildung "net bone formation"). Knochenmetastasen
finden sich am häufigsten
an der Wirbelsäule,
gefolgt vom Oberschenkelknochen, dem Becken, dem Brustkorb, dem
Schädel
und dem Oberarmknochen. Andere verbreitete Stellen für Metastasen
stellen die Lymphknoten, die Lunge, die Leber und das Gehirn dar.
Metastatischer Prostatakrebs wird üblicherweise durch offene oder
laparoskopische Becken-Lymphadenektomie, Radionuklid-Scannung des
gesamten Körpers,
skelettale Radiographie und/oder Knochenläsion-Biopsie diagnostiziert.
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Der
hierin verwendete Begriff "Polynukleotid" bedeutet eine polymere
Form von Nukleotiden mit wenigstens zehn Basen oder Basenpaaren
Länge,
entweder Ribonukleotide oder Desoxynukleotide oder eine modifizierte
Form beider Typen von Nukleotiden, wobei einfache und mehrsträngige Formen
von DNA mit umfaßt
sein sollen.
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Der
hierin verwendete Begriff "Polypeptid" bedeutet ein Polymer
mit wenigstens zehn Aminosäuren. Im
Rahmen der gesamten Offenbarung werden für die Aminosäuren die
standardisierten dreibuchstabigen oder einbuchstabigen Bezeichnungen
verwendet.
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Die
hierin verwendeten Begriffe "hybridisieren", "hybridisierend", "hybridisiert" und dergleichen
im Zusammenhang mit Polynukleotiden sind so aufzufassen, daß sie sich
auf herkömmliche
Hybridisierungsbedingungen beziehen, vorzugsweise wie eine Hybridisierung
in 50% Formamid/6 × SSC/0,1%
SDS/100 μg/ml
ssDNA, wobei die Temperaturen bei der Hybridisierung oberhalb 37°C liegen
und die Temperaturen zum Waschen in 0,1 × SSC/0,1% SDS oberhalb 55°C liegen,
höchst
vorzugsweise unter stringenten Hybridisierungsbedingungen.
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Eine "Stringenz" von Hybridisierungsreaktionen
ist vom Fachmann auf einfache Weise ermittelbar und stellt im allgemeinen
eine empirische Berechnung in Abhängigkeit von dem Probenumfang,
der Waschtemperatur und den Salzbedingungen dar. Im allgemeinen
erfordern größere Proben
höhere
Temperaturen für
eine einwandfreie Anlagerung (Annealing), während kleiner Proben niedrigere
Temperaturen erfordern. Die Hybridisierung hängt allgemein von der Fähigkeit
denaturierter DNA ab, sich wieder anzulagern (Re-Annealing), wenn
in einer Umgebung unterhalb ihrer Schmelztemperatur komplementäre Stränge vorhanden
sind. Je höher
der Grad an erwünschter
Homologie zwischen der Probe und der hybridisierbaren Sequenz ist,
desto höher
ist die relative Temperatur, welche eingesetzt werden kann. Demzufolge
ergibt sich, daß höhere relative Temperaturen
dazu neigen, die Reaktionsbedingungen stringenter zu gestalten,
während
niedrigere Temperaturen dies weniger tun. Im Hinblick auf weitere
Details und Erklärungen
zur Stringenz von Hybridisierungsreaktionen wir auf Ausubel et al.,
Current Protocols in Molecular Biology, Wiley Interscience Publishers
(1995) verwiesen.
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"Stringente Bedingungen" oder "hoch stringente Bedingungen", wie sie hierin
definiert sind, lassen sich dahingehend festlegen, daß: (1) eine
geringe Ionenstärke
und hohe Temperaturen beim Waschen angewandt werden, z.B. 0,015
M Natriumchlorid/0,0015 M Natriumzitrat/0,1% Natriumdodecylsulfat
bei 50°C;
(2) während
der Hybridisierung ein Denaturierungsmittel, wie Formamid, angewandt
wird, z.B. 50% (Vol./Vol.) Formamid mit 0,1% Bovin Serum Albumin/0,1%
Ficoll/0,1% Polyvinylpyrrolidon/50 mM Natriumphosphat-Puffer bei einem
PH von 6,5 mit 750 mM Natriumchlorid, 75 mM Natriumzitrat bei 42°C; oder (3)
50% Formamid, 5 × SSC
(0,75 M NaCl, 0,075 M Natriumzitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
6,8), 0,1% Natriumpyrophosphat, 5 × Denhardt-Lösung, mit
Ultraschall behandelte (sonicated) Salmon Sperm DNA (50 μg/ml), 0,1%
SDS und 10% Dextransulfat bei 42°C
angewandt wird, was bei 42°C
in 0,2 × SSC
(Natriumchlorid/Natriumzitrat) und 50% Formamid bei 55°C gewaschen
wird, gefolgt von hoch stringentem Waschen, bestehend in 0,1 × SSC enthaltend
EDTA bei 55°C.
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"Mäßig stringente Bedingungen" lassen sich dahingehend
festlegen, wie sie von Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, New York: Cold Spring Harbor Press, 1989 beschrieben sind,
und schließen
die Verwendung von Waschlösungen
und Hybridisierungsbedingungen (z.B. Temperatur, Ionenstärke und %
SDS) mit geringerer Stringenz wie vorstehend erläutert mit ein. Als Beispiel
mäßig stringenter
Bedingungen sei erwähnt
die Inkubation über
Nacht bei 37°C
in einer Lösung
aus: 20% Formamid, 5 × SSC
(150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumzitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
7,6), 5 × Denhardt-Lösung, 10%
Dextransulfat und 20 mg/ml denaturierte Sheared Salmon Sperm DNA,
gefolgt von Waschen der Filter in 1 × SSC bei etwa 37 bis 50°C. Der Fachmann
ist sich bewußt,
wie die Temperatur, die Ionenstärke
etc. eingestellt werden soll, um Faktoren, wie die Probengröße und dergleichen,
wie erforderlich anzupassen.
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Im
Zusammenhang mit Vergleichen der Aminosäuresequenzen wird der Begriff "Identität" verwendet, um den
Prozentsatz der Aminosäure-Reste
an denselben Relativpositionen auszudrücken, welche identisch sind.
Ebenfalls wird in diesem Zusammenhang der Begriff "Homologie" verwendet, um den
Prozentsatz der Aminosäure-Reste
an denselben Relativpositionen auszudrücken, welche entweder identisch
oder ähnlich sind,
wobei die im Stand der Technik allgemein bekannte BLAST-Analyse
unter Heranziehen der konservierten Aminosäuremerkmale verwendet wurde.
So kann beispielsweise ein % Identitätswert mittels WU-BLAST-2 (Altschul
et al., Methods in Enzymology 266: 460–480 (1996): http://blast.wustl/edu/blast/README.html)
erzeugt werden. Weitere Details hinsichtlich Aminosäuresubstitutionen,
welche unter solchen Bedingungen als konserviert erachtet werden,
sind im Folgenden angegeben.
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Zusätzliche
Definitionen sind in der gesamten nachfolgenden Beschreibung angegeben.
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SGP28 Polynukleotide
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Ein
Aspekt der Erfindung betrifft Polynukleotide, vorzugsweise in isolierter
Form, welche mit dem gesamten oder einem Teil des SGP28 Gens, der
mRNA und/oder kodierenden Sequenzen korrespondieren oder zu diesen
komplementär
sind, einschließlich
Polynukleotide, welche ein SGP28 Protein oder Fragmente hiervon
kodieren, DNA, RNA, DNA/RNA Hybride und zugehörige Moleküle, Polynukleotide oder Oligonukleotide, welche
zu dem SHP28 Gen oder mRNA Sequenzen oder Teilen hiervon komplementär sind,
sowie Polynukleotide oder Oligonukleotide, welche zu dem SGP28 Gen,
mRNA oder zu SGP28 kodierenden Polynukleotiden hybridisieren (insgesamt "SGP28 Polynukleotide"). Die hierin verwendeten
Begriffe SGP28 Gen und Protein sind so aufzufassen, daß sie SGP28
Gene und Proteine einschließen,
wie sie hierin speziell beschrieben sind, wobei die Gene und Proteine
mit anderen SGP28 Proteinen und strukturell ähnlichen Varianten der vorgenannten
korrespondieren. Solche anderen SGP28 Proteine und Varianten weisen
allgemein kodierende Sequenzen auf, welche mit der SGP28 kodierenden
Sequenz hoch homolog sind, und besitzen vorzugsweise wenigstens etwa
50% Aminosäure-Identität und wenigstens
etwa 60% Aminosäure-Homologie
(unter Verwendung der BLAST Merkmale), höchst vorzugsweise 70% oder
höhere
Homologie (unter Verwendung der BLAST Merkmale).
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Eine
Ausführungsform
eines SGP28 Polynukleotides ist das SGP28 Polynukleotid, welches
die in Tabelle 1 (SEQ ID Nr. 2) wiedergegebene Sequenz aufweist.
Ein SGP28 Polynukleotid kann ein Polynukleotid, welche die Nukleotidsequenz
von menschlichem SGP28 aufweist, wie in Tabelle 1 gezeigt ist (SEQ
ID Nr. 2), wobei T auch U sein kann; ein Polynukleotid, welches
das gesamte oder einen Teil des SGP28 Proteins kodiert; eine zum
Vorstehenden komplementäre
Sequenz; oder ein Polynukleotid-Fragment eines beliebigen Vorstehenden
umfassen. Eine weitere Ausführungsform
umfaßt
ein Polynukleotid, welches die in Tabelle 1 wiedergegebene Sequenz
(SEQ ID Nr. 2) von dem Nukleotid-Rest Nr. 3 bis zu dem Nukleotid-Rest
Nr. 776 umfaßt,
wobei T auch U sein kann.
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Typische
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfassen SGP28 Polynukleotide, welche spezifische
Teile der SGP28 mRNA Sequenz kodieren, wie solche, welche das Protein
und Fragmente desselben kodieren. So umfassen beispielsweise charakteristische
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung: Polynukleotide, welche die Aminosäure von
etwa 1 bis zu der Aminosäure
von etwa 10 des in Tabelle 2 dargestellten SGP28 Proteins (SEQ ID
Nr. 3) kodieren; Polynukleotide, welche die Aminosäure von
etwa 20 bis zu der Aminosäure
von etwa 30 des in Tabelle 2 dargestellten SGP28 Proteins (SEQ ID
Nr. 3) kodieren; Polynukleotide, welche die Aminosäure von
etwa 30 bis zu der Aminosäure
von etwa 40 des in Tabelle 2 dargestellten SGP28 Proteins (SEQ ID
Nr. 3) kodieren; Polynukleotide, welche die Aminosäure von
etwa 40 bis zu der Aminosäure
von etwa 50 des in Tabelle 2 dargestellten SGP28 Proteins (SEQ ID
Nr. 3) kodieren; Polynukleotide, welche die Aminosäure von
etwa 50 bis zu der Aminosäure
von etwa 60 des in Tabelle 2 dargestellten SGP28 Proteins (SEQ ID
Nr. 3) kodieren; Polynukleotide, welche die Aminosäure von
etwa 60 bis zu der Aminosäure
von etwa 70 des in Tabelle 2 dargestellten SGP28 Proteins (SEQ ID
Nr. 3) kodieren; Polynukleotide, welche die Aminosäure von
etwa 70 bis zu der Aminosäure
von etwa 80 des in Tabelle 2 dargestellten SGP28 Proteins (SEQ ID
Nr. 3) kodieren; Polynukleotide, welche die Aminosäure von
etwa 80 bis zu der Aminosäure von
etwa 90 des in Tabelle 2 dargestellten SGP28 Proteins (SEQ ID Nr.
3) kodieren; Polynukleotide, welche die Aminosäure von etwa 90 bis zu der
Aminosäure
von etwa 100 des in Tabelle 2 dargestellten SGP28 Proteins (SEQ
ID Nr. 3) kodieren; etc. Gemäß diesem
Schema stellen Polynukleotide (mit wenigstens zehn Aminosäuren), welche
Teile der Aminosäuresequenz
der Aminosäuren
100–258
des in Tabel le 2 wiedergegebenen SGP28 Proteins (SEQ ID Nr. 3) kodieren,
typische Ausführungsformen
der Erfindung dar. Ferner sind Polynukleotide, welche größere Teile
des SGP28 Proteins kodieren, ebenfalls angedacht. So lassen sich
z.B. Polynukleotide, welche die Aminosäure von etwa 1 (oder 20 oder
30 oder 40 etc.) bis zu der Aminosäure von etwa 20 (oder 30 oder
40 oder 50 etc.) des in Tabelle 2 wiedergegebenen SGP28 Proteins
(SEQ ID Nr. 3) kodieren, mittels einer Vielzahl an aus dem Stand
der Technik bekannten Methoden erzeugen.
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Weitere,
der Veranschaulichung dienende Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung umfassen SGP28 Polynukleotid-Fragmente, welche eines oder
mehrere der in der SGP28 Proteinsequenz enthaltenen biologischen
Motive kodieren. Gemäß einer
Ausführungsform
vermögen
typische Polynukleotid-Fragmente gemäß der Erfindung eine oder mehrere
der Regionen von SGP28 zu kodieren, welche Homologie mit Beta-Defensinen aufweisen.
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß typische Polynukleotid-Fragmente eine oder
mehrere der extrazellulären
Proteine SCP/Tpx-1/Ag5/PR-1/Sc7 Signatursequenzen zu kodieren vermögen. Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß typische
Polynukleotid-Fragmente Sequenzen zu kodieren vermögen, welche
auf eine oder mehrere alternative Spleißvarianten von SGP28 beschränkt sind.
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Die
Polynukleotide gemäß den vorstehenden
Absätzen
besitzen eine Vielzahl an verschiedenen Einsatzmöglichkeiten. Da bei SGP28 gezeigt
werden konnte, daß es
in Prostatakrebs über-exprimiert
wird, können
diese Polynukleotide in Verfahren zur Beurteilung des Zustandes
von SGP28 Genprodukten in normalen gegenüber kanzerösen Geweben verwendet werden.
Typischerweise können
Polynukleotide, welche spezifische Regionen des SGP28 Proteins kodieren,
verwendet werden, um das Vorhandensein von Perturbationen (wie Deletionen,
Insertionen, Punktmutationen etc.) in spezifischen Regionen des
SGP28 Genproduktes zu beurteilen. Exemplarische Untersuchungen beinhalten
sowohl RT-PCR Untersuchungen als auch die Einzelstrang-Konformations-Polymorphismus-Analyse (Single Strand
Conformation Polymorphism, SSCP) (vgl. z.B. Marrogi et al., J. Cutan.
Pathol. 26 (8): 369–378
(1999)), welche beide Polynukleotide verwenden, die spezifische
Regionen eines Proteins kodieren, um diese Regionen innerhalb des
Proteins zu untersuchen. Untersuchungen und Methoden zur Sequenzanalyse,
um Einzel-Nukleotid-Polymorphismen (Single Nucleotide Polymorphism)
zu ermitteln, sind ebenfalls zugänglich
(Irizarry et al., 2000, Nature Genetics 26 (2): 223–236).
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Weitere,
speziell angedachte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind genomische DNA, cDNAs, Ribozyme
und Antisense-Moleküle,
einschließlich
Morpholino Antisense-Moleküle,
sowie Nukleinsäuremoleküle, welche
auf alternativem Backbone basieren oder alternative Basen enthalten,
wiewohl sie aus natürlichen
Quellen erhalten worden oder synthetisiert sind. So können Antisense-Moleküle z.B.
RNAs oder andere Moleküle,
einschließlich
Peptidnukleinsäuren
(PNAs), oder Moleküle
nicht auf Nukleinsäurebasis,
wie Phosphorthioat-Derivate, sein, welche spezifisch an DNA oder
RNA auf Basenpaar-abhängige
Weise binden. Der Fachmann erhält
diese Klassen an Nukleinsäuremolekülen auf
einfache Weise unter Verwendung der hierin offenbarten SGP28 Polynukleotide
und Polynukleotidsequenzen.
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Die
Antisense-Technologie bedingt den Einsatz von exogenen Oligonukleotiden,
welche an ein Target-Nukleotid im Innern der Zellen binden. Der
Begriff "Antisense" be zieht sich auf
die Tatsache, daß solche Oligonukleotide
zu ihren intrazellulären
Targets, z.B. SGP28, komplementär
sind; vgl. z.B. Jack Cohen, OLIGODEOXYNUCLEOTIDES, Antisense Inhibitors
of Gene Expression, CRC Press, 1989; und Synthesis 1: 1–5 (1988).
Die SGP28 Antisense-Oligonukleotide gemäß der vorliegenden Erfindung
umfassen Derivate, wie S-Oligonukleotide
(Phosphorthioat-Derivate oder S-Oligos, vgl. Jack Cohen, s.o.),
welche eine stark inhibitorische Wirkung auf das verstärkte Wachstum
von Krebszellen aufweisen. S-Oligos (Nukleosid-Phosphorthioate) sind
isoelektronische Analoge eines Oligonukleotides (O-Oligo), bei welchen
ein nicht überbrückendes
Sauerstoffatom an der Phosphatgruppe durch ein Schwefelatom ersetzt
ist. Die S-Oligos gemäß der vorliegenden Erfindung
können
durch Behandlung der entsprechenden O-Oligos mit 3H-1,2-Benzodithiol-3-on-1,1-dioxid hergestellt
werden, welches ein Schwefel-Übertragungsmittel
ist; vgl. Iyer, R. P. et al., J. Org. Chem. 55: 4693–4698 (1990);
und Iyer, R. P. et al., J. Am. Chem. Soc. 112: 1253–1254 (1990),
deren Offenbarung hiermit vollumfänglich zum Gegenstand der Erfindung
gemacht wird. Weitere SGP28 Antisense-Oligonukleotide gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen aus dem Stand der Technik bekannte Morpholino
Antisense-Oligonukleotide (vgl. z.B. Partridge et al., 1996, Antisense & Nucleic Acid
Drug Development 6: 169–175).
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Die
SGP28 Antisense-Oligonukleotide gemäß der vorliegenden Erfindung
kann typischerweise RNA oder DNA sein, welche zu den ersten 100
N-terminalen Codonen oder zu den letzten 100 N-terminalen Codonen
komplementär
ist und mit diesen stabil hybridisiert, oder welche mit der ATG
Anfangsstelle (Start Site) des SGP28 Genoms oder der entsprechenden
mRNA überlappt.
Während
absolute Komplementärheit
nicht erforderlich ist, sind hohe Grade an Komplementärheit bevorzugt.
Die Verwendung eines Oligonukleotides, welches zu dieser Region
komplementär
ist, ermöglicht
die selektive Hybridisierung zu SGP28 mRNA und nicht zu mRNA, welche
andere regulatorischen Untereinheiten von Proteinkinase spezifiziert.
Die SGP28 Antisense-Oligonukleotide gemäß der vorliegenden Erfindung
sind vorzugsweise ein 15 bis 30-mer Fragment des Antisense-DNA-Moleküls, welches
eine Sequenz besitzt, die zu SGP28 mRNA hybridisiert. Optional ist
das SGP28 Antisense-Oligonukleotid ein 30-mer Oligonukleotid, welches
zu einer Region in den ersten 10 N-terminalen Codonen und den letzten
10 C-terminalen Codonen von SGP28 komplementär ist. Alternativ können die
Antisense-Moleküle
auch modifiziert werden, um Ribozyme bei der Inhibierung der SGP28
Expression einzusetzen; L. A. Couture & D. T. Stinchcomb, Trends Genet.
12: 510–515
(1996).
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Weitere
spezielle Ausführungsformen
dieses Aspektes der Erfindung umfassen Primer und Primerpaare, welche
die spezifische Amplifikation der erfindungsgemäßen Polynukleotiden oder beliebiger
spezifischer Teile derselben ermöglichen,
sowie Proben, welche selektiv oder spezifisch zu den erfindungsgemäßen Nukleinsäuremolekülen oder
Teilen derselben hybridisieren. Die Proben können mit einem nachweisbaren Marker,
wie z.B. einem Radioisotop, einer fluoreszierenden Verbindung, einer
biolumineszenten Verbindung, einer chemilumineszenten Verbindung,
einem Metall-Chelatbildner oder einem Enzym, gelabelt werden. Solche
Proben und Primer können
verwendet werden, um das Vorhandensein eines SGP28 Polynukleotides
in einer Probe festzustellen und als Mittel zum Feststellen eine
SGP28 Protein exprimierenden Zelle. Beispiele solcher Proben umfassen
Polypeptide, welche die gesamte oder einen Teil der in Tabelle 1
(SEQ ID Nr. 2) wiedergegebenen menschlichen SGP28 cDNA-Sequenz aufweisen.
Beispiele von Primerpaaren, welche in der Lage sind, spezifisch
SGP28 mRNAs zu amplifizieren, sind ebenfalls in den nachfolgenden
Beispielen beschrieben. Ein Beispiel eines Primerpaares, welches
in der Lage ist, spezifisch SGP28 mRNAs zu amplifizieren, ist:
Wie dem
Fachmann ohne weiteres bewußt,
lassen sich sehr viele anderen Primer und Proben auf der Basis der
vorliegend zur Verfügung
gestellten Sequenzen erzeugen und lassen sich diese einsetzen, um
SGP28 mRNA wirksam zu amplifizieren und/oder nachzuweisen.
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Bei
einem Polynukleotid wird hierin von "isoliert" gesprochen, wenn es im wesentlichen
von kontaminierenden Polynukleotiden, welche mit anderen Genen als
dem SGP28 Gen korrespondieren oder zu diesen komplementär sind oder
welche andere Polypeptide als das SGP28 Genprodukt oder Fragmente
hiervon kodieren, separiert worden ist. Der Fachmann vermag auf
einfache Weise Verfahren der Nukleinsäure-Isolierung durchzuführen, um
ein isoliertes SGP28 Polynukleotid zu erhalten.
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Die
erfindungsgemäßen SGP28
Polynukleotide sind für
eine Vielzahl an Anwendungszwecken nützlich, einschließlich – wenn auch
nicht ausschließlich – für ihre Verwendung
als Proben und Primer für
die Amplifikation und/oder die Feststellung von SGP28 Gen(en), mRNA(s)
oder Fragmenten hiervon; als Reagenzien für die Diagnose und/oder die
Prognose von Prostatakrebs und anderen Krebsarten; als Werkzeug
zur Identifizierung von Molekülen,
welche den Eintritt von Calcium (Calcium Entry) spezifisch in Prostatazellen
inhibieren; als kodierende Sequenzen, welche in der Lage sind, die
Expression von SGP28 Polypeptiden zu regeln; als Werkzeug zur Modulierung
oder Inhibierung der Expression von SGP28 Gen(en) und/oder zur Translation des/der
SGP28 Transkripte(s); und als therapeutische Mittel.
-
Molekulare und biochemische
Merkmale von SGP28
-
Das
sogenannte Specific Granule Protein (SGP28) ist ein sekretiertes
Molekül,
welches in spezifischer Granula von menschlichen Neutrophilen identifiziert
und exprimiert wird (Kjeldsen et al., 1996, FEBS Lett. 380: 246–250). SGP28
ist mit dem als Cystein-reiches Sekret-Protein 3 (Cysteine-rich
Secretory Protein 3, CRISP-3) bekannten Protein identisch (Krätzschmar
et al., 1996, Eur. J. Biochem. 236: 827–36). SGP28/CRISP-3 (nachfolgend
als SGP28 bezeichnet) ist ein 29 kD Protein mit 258 Aminosäuren, welche
eine C-terminale Cystein-reiche Sequenz enthalten, die 16 Cystein-Reste
umfaßt,
welche in einigen Mitgliedern der CRISP-Proteinfamilie konserviert
sind. SGP28 gehört
zu einer Familie von Cystein-reichen Sekret-Proteinen, welche bei
Menschen, Nagern und Pferden vorkommen und welche CRISP-1 (Brooks
et al., 1986, Eur. J. Biochem. 161: 13–18; Haendler et al., 1993,
Endocrinology 133: 192–198;
Krätzschmar
et al., 1996, Eur. J. Biochem. 236: 827–36), CRISP-2/TPX-1 (Kasahara
et al., 1989, Genomics 5: 527–534;
Mizuki et al., 1992, Mamm. Genome 3: 274–280) und CRISP-3/SGP28 (Haendler
et al., 1993, Endocrinology 133: 192–198; Schambony et al., 1998,
Biochimica et Biophysica Acta 1387: 206–216; Schwidetzky et al., 1995,
Biochem. J. 309: 831–836)
umfaßt.
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Menschliches
SGP28 ist in der Granula von Neutrophilen identifiziert worden und
eine Expression von SGP28 ist in den Speicheldüsen, der Bauchspeicheldrüse, der
Prostata, den Nebenhoden, den Eierstöcken und dem Dickdarm festgestellt
worden (Krätzschmar
et al., 1996, Eur. J. Biochem. 236: 827–36). Eine Expression von murinen
(Maus) Proteinen aus der CRISP-Familie ist in den B-Zellen, den
Speichel- und Tränendrüsen, den
Nebenhoden, den Hoden und in Schleimhautzellen festgestellt worden
(Pfisterer et al., 1996, Mol. Cell. Biol. 16: 6160–6168; Haendler
et al., 1999, J. Cell. Physiology 178: 371–378; Haendler et al., 1997,
Eur. J. Biochem. 250: 440–446),
während
murines CRISP-2 und CRISP-3 Androgen-reguliert sind (Haendler et
al., 1999, J. Cell. Physiology 178: 371–378; Haendler et al., 1997,
Eur. J. Biochem. 250: 440–446).
Es wurde behauptet, daß SGP28
und andere Mitglieder aus der CRISP-Familie bei der nicht spezifischen,
angeborenen Immunität
eine Rolle spielen mögen
(Kjeldsen et al., 1996, FEBS Lett. 380: 246–250; Pfisterer et al., 1996,
Mol. Cell. Biol. 16: 6160–6168;
Haendler et al., 1999, J. Cell. Physiology 178: 371–378).
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Wie
weiterhin in den nachfolgenden Beispielen beschrieben, wurden das
SGP28 Gen und das Protein auf viele Arten charakterisiert. So wurden
beispielsweise Analysen der Nukleotid-Codierung und der Aminosäuresequenzen
durchgeführt,
um konservierte strukturelle Elemente innerhalb der SGP28 Sequenz,
Topologiemerkmale, post-translatorische Modifikationen und potentiell
zugehörige
Moleküle
zu identifizieren. Es wurden Northern-Blotting Analysen der SGP28
mRNA Expression durchgeführt,
um den Bereich von normalen und kanzerösen Geweben herauszufinden,
welche verschiedene SGP28 Messages exprimieren. Western-Blotting
und immunhistochemische Analysen der SGP28 Proteinexpression in
experimentell transfizierten und kanzerösen Zellen und Geweben wurden
durchgeführt,
um Expressions- und Sekretionsmuster zu untersuchen. SGP28 weist
einen pI von 8,08 und ein errechnetes Molekulargewicht von 29,0
kDa auf.
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Mehrere
sekretierte Proteine sind bei Prostatakrebs beschrieben worden,
wobei bei einer Mehrzahl derselben ge zeigt wurde, daß sie an
dem Vorgang der Tumorbildung und -progression teilnehmen (Inoue
K., 1000, Clin. Cancer Res. 6: 2104–19; Dow J. K. et al., 2000,
Urology 55: 800–6).
Da SGP28 ein sekretiertes Protein ist, besteht eine seiner potentiellen
Funktionen darin, die Mikroumgebung des Prostatakrebses und der Metastasierung
zu regulieren. Um diese Möglichkeit
zu testen, kann SGP28 als rekombinante GST-SGP28 Form oder SGP28-Myc/His
Form exprimiert und gereinigt werden. Das gereinigte rekombinante
SGP28 (wie GST-SGP28 oder SGP28-Myc/His) wird dann mit einer Mehrzahl
an verschiedenen Zelltypen inkubiert, welche die Umgebung der Prostata
rekapitulieren, einschließlich
Epithelzellen der Prostata, Prostatatumor-Zellinien, Stromazellen
der Prostata, Endothelzellen der Prostata und Endokrinzellen der
Prostata. Zusätzlich
wird rekombinantes SGP28 auch mit Zellen inkubiert, welche an metastatischen
Stellen aufgefunden worden sind, wie Knochenmarkszellen und Zellen
des Immunsystems. Die Bindung von SGP28 an intakte Zellen wird mittels FACS
Analyse und durch kalorimetrische Untersuchung ermittelt. Eine solche
Analyse ist nützlich,
weil sie eine Zellpopulation identifiziert, welche an SGP28 bindet
und auf dieses reagiert. Ferner kann die Identifizierung einer Target-Zellpopulation
ein Mittel zum Isolieren und Identifizieren von SGP28 Rezeptoren
darstellen.
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SGP28
weist eine starke Homologie mit Defensin-Proteinen, insbesondere
mit β-Defensinen,
auf. Beta-Defensine sind sekretierte Produkte, welche vornehmlich
von Epithelzellen produziert werden (O'Neil D. A. et al., 1999, J. Immunol.
163: 6718–24;
Schröder
J. M., Harder J., 1999, Int. J. Biochem. Cell Biol. 31: 645–51). Defensine
spielen eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung vor Infektionen und Überwachung
der Immunität
von Epithelgeweben. Ferner wurde von menschlichem HNP-1 Defensin
gezeigt, daß es
in vitro den Tod von Tumorzellen induziert. Um die Rolle von SGP28
beim Zelltod zu untersuchen, wird gereinigtes rekombinantes SGP28
mit einer Mehrzahl an verschiedenen Zelltypen der vorgenannten Art
inkubiert, wonach die apoptotische Aktivität unter Verwendung der FACS
Analyse von Annexin V-gefärbten
Zellen analysiert wird. SGP28 kann auch die Funktion als Chemoattraktant
besitzen, wie es für
andere Defensinmoleküle
gezeigt wurde (Yang D. et al., Leukoc. Biol. 2000, 68: 9–14; Yang
D. et al., Science, 1999, 286 (5439): 525–8). Durch chemotaktische Untersuchung
kann der Effekt von SGP28 auf die Migration von verschiedenen Zelltypen,
einschließlich
Epithelzellen, Stromazellen, Endothelzellen, sowie auf Monozyten,
Lymphozyten und dendritische Zellen beurteilt werden.
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Isolierung von SGP28 kodierenden
Nukleinsäuremolekülen
-
Die
vorliegend beschriebenen SGP28 cDNA Sequenzen ermöglichen
die Isolierung von anderen Polynukleotiden, welche SGP28 Genprodukt(e)
kodieren, sowie die Isolierung von Polynukleotiden, welche Homologe
von SGP28 Genprodukten kodieren, alternativ gespleißte Isoformen,
allelische Varianten und mutante Formen des SGP28 Genproduktes.
Verschiedene molekulare Klonierungsverfahren, welche eingesetzt
werden können,
um die cDNAs, welche ein SGP28 Gen kodieren, in voller Länge zu isolieren,
sind bekannt (vgl. z.B. Sambrook J. et al., Molecular Cloning: A
Laboratory Manual, 2nd Edition, Cold Spring Harbor Press, New York,
1989; Current Protocols in Molecular Biology, Ausubel et al., Hrsg.,
Wiley and Sons, 995). So können beispielsweise
Lambda-Phagen Klonierungsverfahren
unter Verwendung von kommerziell erhältlichen Klonierungssystemen
auf einfache Weise angewandt werden (z.B. Lambda ZAP Express, Stratagene).
Phagen-Klone, welche SGP28 Gen cDNAs aufweisen, lassen sich durch
Proben mit gelabelter SGP28 cDNA oder einem Fragment hiervon identifizieren.
So kann z.B. gemäß einer
Ausfüh rungsform
die SGP28 cDNA (Tabelle 1; SEQ ID Nr. 2) oder ein Teil derselben
synthetisiert und als Probe verwendet werden, um überlappende
und cDNAs voller Länge,
welche mit einem SGP28 Gen korrespondieren, aufzufinden. Das SGP28
Gen selbst kann durch Screening von Datenbanken genomischer DNA,
Datenbanken künstlicher
Bakterienchromosomen (Bacterial Artificial Chromosome Libraries,
BACs), Datenbanken künstlicher
Hefechromosomen (Yeast Artificial Chromosome Libraries, YACs) und
dergleichen mit SGP28 DNA Proben oder Primern isoliert werden.
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Rekombinante
DNA-Moleküle
und Klonierungssysteme
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Die
Erfindung betrifft auch rekombinante DNA- oder RNA-Moleküle, welche
ein SGP28 Polynukleotid enthalten, einschließlich – wenn auch nicht ausschließlich – Phagen,
Plasmide, Phagemide, Cosmide, YACs, BACs, sowie verschiedene aus
dem Stand der Technik bekannte virale und nicht virale Vektoren
und Zellen, welche mit solchen rekombinanten DNA- oder RNA-Molekülen transformiert
oder transfiziert worden sind. Der hierin verwendete Begriff eines
rekombinanten DNA- oder RNR-Moleküls bedeutet ein DNA- oder RNA-Molekül, welches
in vitro einer molekularen Manipulation unterworfen worden ist.
Verfahren zum Erzeugen solcher Moleküle sind bekannt (vgl. z.B.
Sambrook et al., 1989, s.o.).
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Klonierungssystem, welches ein rekombinantes
DNA-Molekül
mit einem SGP28 Polynukleotid in einer geeigneten prokaryontischen
oder eukaryontischen Wirtszelle enthält. Beispiele für geeignete
eukaryontische Wirtszellen umfassen eine Hefezelle, eine pflanzliche
Zelle oder eine tierische Zelle, wie eine Zelle eines Säugetieres
oder eines Insekts (z.B. eine Baculovirus-infizierbare Zelle, wie eine
Sf9 Zelle). Beispiele für geeignete
Zellen von Säugetieren
umfassen mehrere Prostatakrebs-Zellinien, wie LNCaP, PC-3, DU145,
LAPC-4, TsuPr1, andere transfizierbare oder transduzierbare Prostatakrebszellen
sowie eine Mehrzahl an Säugetierzellen,
welche routinemäßig für die Expression
von rekombinanten Proteinen verwendet werden (z.B. COS-, CHO-, 293-,
293T-Zellen). Insbesondere kann ein Polynukleotid, welches die kodierende
Sequenz von SGP28 enthält,
zur Erzeugung von SGP28 Proteinen oder Fragmenten hiervon unter Verwendung
einer beliebigen Anzahl an routinemäßig eingesetzten und aus dem
Stand der Technik bekannten Klonierungssystemen verwendet werden.
-
Für die Expression
von SGP28 Proteinen oder Fragmenten hiervon ist ein breites Spektrum
an geeigneten Klonierungssystemen erhältlich; vgl. z.B. Sambrook
et al., 1989, s.o.; Current Protocols in Molecular Biology, 1995,
s.o. Bevorzugte Vektoren für
säugetierische
Expression umfassen pcDNA3.1 myc-His-tag (Invitrogen) und den retroviralen
Vektor pSRαtkneo
(Muller et al., 1991, MCB 11: 1785), ohne auf diese beschränkt zu sein.
Unter Verwendung der genannten Expressionsvektoren kann SGP28 vorzugsweise
in mehreren Zellinien von Prostatakrebs oder nicht von der Prostata
exprimiert werden, welche z.B. 293, 293T, rat-1, 3T3, PC-3, LNCaP
und TsuPr1 umfassen. Die erfindungsgemäßen Klonierungssysteme sind
für die
Produktion eines SGP28 Proteins oder eines Fragmentes hiervon nützlich.
Solche Klonierungssysteme können
eingesetzt werden, um die funktionellen Eigenschaften von SGP28
und SGP28 Mutationen zu untersuchen.
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Von
SGP28 Genen oder Fragmenten hiervon kodierte Proteine besitzen eine
Vielzahl an Anwendungszwecken, einschließlich – wenn auch nicht ausschließlich – die Erzeugung
von Antikörpern
und für
Verfahren zur Identifizierung von Liganden und anderer Verbindungen
und Zellbestandtei len, welche an ein SGP28 Genprodukt binden. Antikörper gegen
ein SGP28 Protein oder ein Fragment hiervon können nützlich sein für diagnostische
und prognostische Untersuchungen, bildgebende Verfahren (Imaging-Verfahren;
insbesondere einschließlich
Krebs-Imaging) und therapeutische Verfahren bei der Behandlung von
menschlichem Krebs, welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß er ein
SGP28 Protein exprimiert, einschließlich – wenn auch nicht ausschließlich – Prostatakrebs.
Verschiedene immunologische Untersuchungen, welche für die Feststellung
von SGP28 Proteinen einsetzbar sind, sind denkbar, einschließlich – wenn auch
nicht ausschließlich – verschiedene
Arten von Radioimmunoassays, Enzyme-linked-Immunosorbent-Assays
(ELISA), Enzyme-linked-Immunofluorescent-Assays (ELIFA), immunzytochemische
Verfahren und dergleichen. Solche Antikörper können gelabelt und als immunologische
Imaging-Verbindung (Imaging Agent) verwendet werden, welche in der
Lage ist, Prostatazellen festzustellen (z.B. bei radioszintigrafischen
Imaging-Verfahren). SGP28 Proteine können des weiteren insbesondere
bei der Herstellung von Impfstoffen gegen Krebs nützlich sein,
wie es weiter unten näher
beschrieben ist.
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SGP28 Proteine
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft SGP28 Proteine
und Polypeptid-Fragmente hiervon. Die erfindungsgemäßen SGP28
Proteine umfassen die vorliegend speziell beschriebenen sowie allelische
Varianten, konservative Substitutionsvarianten und Homologe bis
zu einem Grad, daß solche
Varianten und Homologen ohne übermäßigen Experimentieraufwand
gemäß den nachfolgend
erläuterten
Verfahren isoliert/erzeugt und charakterisiert werden können. Fusionsproteine,
welche Teile verschiedender SGP28 Proteine oder Fragmente hiervon
kombinieren, sowie Fusionsproteine eines SGP28 Proteins und eines
heterologen Polypeptides sind ebenfalls mit umfaßt. Solche SGP28 Proteine sind
nachfolgend insgesamt als SGP Proteine, erfindungsgemäße Proteine
oder SGP28 bezeichnet. Der hierin verwendete Begriff "SGP28 Polypeptid" bedeutet ein Polypeptid-Fragment
oder ein SGP28 Protein mit wenigstens zehn Aminosäuren, vorzugsweise wenigstens
15 Aminosäuren.
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Eine
spezielle Ausführungsform
eines SGP28 Proteins umfaßt
ein Polypeptid, welches die Aminosäuresequenz von in Tabelle 2
(SEQ ID Nr. 3) wiedergegebenem, menschlichem SGP28 von dem dort
dargestellten Aminosäure-Rest
Nr. 1 bis zu dem Aminosäure-Rest
Nr. 258 enthält.
Eine weitere spezielle Ausführungsform
eines SGP28 Proteins umfaßt
ein Polypeptid, welches die Aminosäuresequenz von in Tabelle 2
(SEQ ID Nr. 3) wiedergegebenem, menschlichem SGP28 etwa von dem
dort dargestellten Aminosäure-Rest
Nr. 33 bis etwa zu dem Aminosäure-Rest
Nr. 258 enthält.
Eine spezielle Ausführungsform
eines SGP28 Fragmentes enthält
ein Peptid, welches aus einer Gruppe ausgewählt ist, welche die Aminosäuren 1–32 der
in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) wiedergegebenen SGP28 Proteinsequenz
oder eine oder beide der extrazellulären Protein SCP-Motive an den
Aminosäure-Resten
150–160
(WGHYTQWWY; SEQ ID Nr. 6) und 170–182 (YYVCQYCPAGNW; SEQ ID
Nr. 7) umfaßt.
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Im
allgemeinen weisen natürlich
vorkommende allelische Varianten von menschlichem SGP28 einen hohen
Grad an struktureller Identität
und Homologie (z.B. 90% Identität
oder mehr) auf. Typischerweise enthalten allelische Varianten der
SGP28 Proteine konservative Aminosäuresubstitutionen innerhalb
der vorliegend beschriebenen SGP28 Sequenzen, oder sie enthalten
eine Substitution einer Aminosäure
aus einer entsprechenden Position in einer SGP28 Homologen. Eine
Klasse von SGP28 allelischen Varianten stellen Proteine dar, welche
einen hohen Grad an Homologie mit wenigstens einer kleinen Region
einer bestimmten SGP28 Aminosäuresequenz,
aber überdies
eine radikale Abweichung von dieser Sequenz, wie eine nicht konservative
Substitution, eine Verkürzung
(Truncation), Einfügung
(Insertion) oder einen Frame-Shift, aufweisen.
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Konservative
Aminosäuresubstitutionen
können
in einem Protein häufig
vorgenommen werden, ohne die Konformation oder die Funktion des
Proteins zu verändern.
Solche Austausche umfassen die Substitution eines beliebigen Vertreter
aus der Gruppe Isoleucin (I), Valin (V) und Leucin (L) gegen einen
beliebigen anderen Vertreter dieser hydrophoben Aminosäuren; Asparginsäure (D)
gegen Glutaminsäure
(E) und umgekehrt; Glutamin (Q) gegen Aspargin (N) und umgekehrt;
und Serin (S) gegen Threonin (T) und umgekehrt. Weiterhin können andere
Substitutionen je nach Umgebung der bestimmten Aminosäuren und
je nach ihrer Rolle bei der dreidimensionalen Struktur des Proteins
als konservativ erachtet werden. So sind beispielsweise Glycin (G) und
Alanin (A) wie auch Alanin (A) und Valin (V) häufig austauschbar, Methionin
(M), welches relativ hydrophob ist, ist häufig gegen Leucin und Isoleucin
und manchmal gegen Valin austauschbar. Lysin (K) und Arginin (R) sind
häufig
an Stellen austauschbar, an welchen das signifikante Merkmal der
Aminosäure-Reste
ihre Ladung ist und die verschiedenen pK-Werte dieser beiden Aminosäure-Reste
nicht signifikant sind. Schließlich
können auch
andere Austausche in bestimmten Umgebungen als "konservativ" erachtet werden.
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SGP28
Proteine einschließlich
der Varianten enthalten wenigstens ein gemeinsames Epitop mit einem SGP28
Protein, welches die in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) wiedergegebene
Aminosäuresequenz
aufweist, so daß ein
Antikörper,
wel cher spezifisch an ein SGP28 Protein bindet, oder eine Variante
ebenfalls spezifisch an das SGP28 Protein bindet, welches die in
Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) dargestellte Aminosäuresequenz aufweist. Eine Klasse
von SGP28 Proteinvarianten weist 90% Identität oder mehr mit der in Tabelle
2 (SEQ ID Nr. 3) wiedergegebenen Aminosäuresequenz auf. Eine spezifischere
Klasse von SGP28 Proteinvarianten weist ein oben beschriebenes extrazelluläres Protein
SCP-Motiv auf. Bevorzugte SGP28 Proteinvarianten sind in der Lage, eine
oder mehrere der vorliegend beschriebenen Defensin-Funktionen zu
zeigen, z.B. einschließlich
der Fähigkeit,
Tumortod zu induzieren oder als Chemoattraktant für die Zellmigration
zu wirken und/oder diese zu induzieren.
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SGP28
Proteine können
in vielen Formen, vorzugsweise in isolierter Form, ausgebildet sein.
Sofern hierin von einem "isolierten" Protein die Rede
ist, so ist damit gemeint, daß physikalische,
mechanische oder chemische Methoden angewandt werden, um das SGP28
Protein von Zellbestandteilen zu trennen, welche normalerweise mit
dem Protein verbunden sind. Der Fachmann kann sich auf einfache
Weise Standard-Reinigungsverfahren bedienen, um ein isoliertes SGP28
Protein zu erhalten. Ein gereinigtes SGP28 Proteinmolekül ist im
wesentlichen frei von anderen Proteinen oder Molekülen, welche
die Bindung von SGP28 an Antikörper
oder andere Liganden beeinträchtigen.
Die Art und der Grad an Isolierung und Reinigung hängt von
der beabsichtigten Verwendung ab. Ausführungsformen eines SGP28 Proteins
umfassen ein gereinigtes SGP28 Protein und ein funktionelles, lösliches
SGP28 Protein. Gemäß einer
Ausführungsform
behalten solche funktionellen, löslichen
SGP28 Proteine oder Fragmente hiervon ihre Fähigkeit bei, Antikörper oder
andere Liganden zu binden.
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Die
Erfindung betrifft auch SGP28 Polypeptide, welche biologisch aktive
Fragmente der SGP28 Aminosäuresequenz
enthalten, wie ein Polypeptid, welches mit einem Teil der in Tabelle
2 (SEQ ID Nr. 3) dargestellten Aminosäuresequenz für SGP28
korrespondiert. Solche erfindungsgemäßen Polypeptide zeigen Eigenschaften
des SGP28 Proteins, wie die Fähigkeit,
die Bildung von Antikörpern
auszulösen,
welche spezifisch ein mit dem SGP28 Protein verbundenes Epitop binden.
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Ausführungsformen
der vorliegend beschriebenen Erfindung umfassen eine breite Vielfalt
an akzeptierten Varianten (Accepted Variants) von SGP28 Proteinen,
wie Polypeptide, welche Insertionen, Deletionen und Substitutionen
von Aminosäuren
aufweisen. SGP28 Varianten lassen sich mittels aus dem Stand der Technik
bekannter Verfahren erzeugen, wie punktgerichtete Mutagenese (Site-directed
Mutagenesis), Alanin-Scanning und PCR-Mutagenese. Punktgerichtete
Mutagenese (Carter et al., Nucl. Acids Res. 13: 4331 (1986); Zoller
et al., Nucl. Acids Res. 10: 6487 (1987)), Kassetten-Mutagenese (Cassette
Mutagenesis) (Wells et al., Gene 34: 315 (1985)), Restriction-Selection-Mutagenese
(Wells et al., Philos. Trans. R. Soc. London Ser. A, 317: 415 (1986))
oder andere bekannte Verfahren können
auf die klonierte DNA angewandt werden, um die SGP28 variante DNA
zu erzeugen. Ebenfalls können
Scan-Analysen der Aminosäuren
angewandt werden, um eine oder mehrere Aminosäuren entlang einer zusammenhängenden
Sequenz zu identifizieren. Unter den bevorzugten Scan-Aminosäuren befinden
sich verhältnismäßig kleine,
neutrale Aminosäuren.
Solche Aminosäuren
umfassen Alanin, Glycin, Serin und Cystein. Alanin ist üblicherweise
eine bevorzugte Scan-Aminosäure
in dieser Gruppe, weil sie die Seitenkette jenseits des Beta-Kohlenstoffes
entfernt und mit geringerer Wahrscheinlichkeit die Konformation
der Hauptketten der Variante ändert.
Alanin ist weiterhin deshalb üblicherweise bevorzugt,
weil es die häufigste
Aminosäure
darstellt. Ferner findet es sich häufig sowohl an verdeckten als auch
an exponierten Positionen (Creighton, The Proteins (W. H. Freeman & Co., N.Y.); Chothia,
J. Mol. Biol. 150: 1 (1976). Falls die Alaninsubstitution nicht
zu hinreichenden Mengen an Varianten führt, so kann eine isosterische
Aminosäure
verwendet werden.
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Wie
vorstehend erläutert,
umfassen Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung Polypeptide, welche weniger als die 258
Aminosäuresequenz
des in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) wiedergegebenen SGP28 Proteins enthalten.
So umfassen beispielsweise typische Ausführungsformen der vorliegend
beschriebenen Erfindung Polypeptide, welche aus der Aminosäure von
etwa 1 bis zu der Aminosäure
von etwa 10 des in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) dargestellten SGP28
Proteins zusammengesetzt sind; Polypeptide, welche aus der Aminosäure von
etwa 20 bis zu der Aminosäure
von etwa 30 des in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) dargestellten SGP28 Proteins
zusammengesetzt sind; Polypeptide, welche aus der Aminosäure von
etwa 30 bis zu der Aminosäure von
etwa 40 des in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) dargestellten SGP28 Proteins
zusammengesetzt sind; Polypeptide, welche aus der Aminosäure von
etwa 40 bis zu der Aminosäure
von etwa 50 des in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) dargestellten SGP28
Proteins zusammengesetzt sind; Polypeptide, welche aus der Aminosäure von
etwa 50 bis zu der Aminosäure
von etwa 60 des in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) dargestellten SGP28
Proteins zusammengesetzt sind; Polypeptide, welche aus der Aminosäure von
etwa 60 bis zu der Aminosäure
von etwa 70 des in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) dargestellten SGP28
Proteins zusammengesetzt sind; Polypeptide, welche aus der Aminosäure von
etwa 70 bis zu der Aminosäure
von etwa 80 des in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) dargestellten SGP28
Proteins zusammengesetzt sind; Polypeptide, welche aus der Aminosäure von
etwa 80 bis zu der Aminosäure
von etwa 90 des in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) dargestellten SGP28
Proteins zusammengesetzt sind; Polypeptide, welche aus der Aminosäure von
etwa 90 bis zu der Aminosäure
von etwa 100 des in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) dargestellten SGP28
Proteins zusammengesetzt sind; etc. Gemäß diesem Schema stellen Polypeptide,
welche aus Teilen der Aminosäuresequenz
der Aminosäuren
100–258
des SGP28 Proteins zusammengesetzt sind, typische Ausführungsformen
der Erfindung dar. Ferner sind Polypeptide, welche aus größeren Teilen
des SGP28 Proteins zusammengesetzt sind, ebenfalls angedacht. So
lassen sich z.B. Polypeptide, welche aus der Aminosäure von
etwa 1 (oder 20 oder 30 oder 40 etc.) bis zu der Aminosäure von
etwa 20 (oder 30 oder 40 oder 50 etc.) des in Tabelle 2 wiedergegebenen
SGP28 Proteins (SEQ ID Nr. 3) zusammengesetzt sind, mittels einer
Vielzahl an aus dem Stand der Technik bekannten Methoden erzeugen.
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Weitere,
der Veranschaulichung dienende Ausführungsformen der vorliegend
beschriebenen Erfindung umfassen SGP28 Polypeptide, welche die Aminosäure-Reste
eines oder mehrerer der in der in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) gezeigten
SGP28 Proteinsequenz enthaltenen biologischen Motive aufweisen.
SGP28 Polypeptide, welche eines oder mehrere dieser Motive oder
andere ausgewählte,
vorliegend beschriebene Regionen von Interesse enthalten, weisen
typischerweise zusätzliche
5 bis 25 oder mehr Aminosäure-Reste
benachbarter SGP28 Proteinsequenzen an einer oder beiden Seiten
des/der ausgewählten
Motivs/Motive auf. Gemäß einer
Ausführungsform
können
typische Polypeptide gemäß der Erfindung
eine oder mehrere Regionen von SGP28 enthalten, welche Homologie
mit Defensinen aufweisen. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
können
typische Polypeptide gemäß der Erfindung
eine oder mehrere der SGP28 N-Glykolysierungsstellen, wie NCSN (SEQ
ID Nr. 8) an den Resten 252–255
(Numerierung von dem in SEQ ID Nr. 3 dargestellten ersten Aminosäure-Rest),
enthalten. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
können
typische Polypeptide gemäß der Erfindung
eine oder mehrere der SGP28 Proteinkinase C Phosphorylierungsstellen,
wie SLK an den Resten 106–108
und/oder 231–233,
enthalten. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
können
typische Polypeptide gemäß der Erfindung
eine oder mehrere der SGP28 Caseinkinase II Phosphorylierungsstellen,
wie SWFD an den Resten 128–131
(SEQ ID Nr. 9) und/oder SCPD an den Resten 206–209 (SEQ ID Nr. 10), enthalten.
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
können
typische Polypeptide gemäß der Erfindung
eine oder mehrere der Tyrosinkinase Phosphorylierungsstellen, wie
KCGENLY an den Resten 108–114
(SEQ ID Nr. 11), enthalten. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
können
typische Polypeptide gemäß der Erfindung
eine oder mehrere der N-Myristoylierungsstellen,
wie GLLPSF an den Resten 26–31
(SEQ ID Nr. 12), GCGNAY an den Resten 164–169 (SEQ ID Nr. 13), GNWANR
an den Resten 188–193
(SEQ ID Nr. 14), GAPCAS an den Resten 201–206 (SEQ ID Nr. 15) und/oder
GLCTNG an den Resten 214–219
(SEQ ID Nr. 16), enthalten. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
können
typische Polypeptide gemäß der Erfindung
eine oder mehrere der extrazellulären Protein SCP-Signatursequenzen,
wie die Aminosäure-Reste
150–160
der SEQ ID Nr. 3 und/oder die Aminosäure-Reste 179–190 der
SEQ ID Nr. 3, enthalten. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform können typische
Polypeptide gemäß der Erfindung
eines oder mehrere der vorhergesagten HLA-A2 Bindungspeptide, wie
die Aminosäuren
2–10 (TLFPVLLFL;
SEQ ID Nr. 17), die Aminosäuren
6–14 (VLLFLVAGL;
SEQ ID Nr. 18), die Aminosäuren
30–38
(ALLTTQTQV; SEQ ID Nr. 19), die Aminosäuren 142–150 (VVWYSSYLV; SEQ ID Nr.
20), die Aminosäuren
222–230
(TLTCKHQLV; SEQ ID Nr. 21), die Aminosäuren 175–183 (GNWANRLYV; SEQ ID Nr.
22), die Aminosäuren
7–15 (LLFLVAGLL;
SEQ ID Nr. 23), die Aminosäuren
141–149 (QWWYSSYL;
SEQ ID Nr. 24), die Aminosäuren
134–142 (AWGHYTQV;
SEQ ID Nr. 25) und die Aminosäuren 211–219 (DLYSNCKSL;
SEQ ID Nr. 26), von SGP28 enthalten. Zugehörige Ausführungsformen dieser Erfindungen
umfassen Polypeptide, welche Kombinationen der verschiedenen, vorstehend
erwähnten
Motive aufweisen, wobei bevorzugte Ausführungsformen solche sind, welche
keine Insertionen, Deletionen oder Substitutionen entweder innerhalb
des Motivs oder des Introns dieser Polypeptide enthalten.
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SGP28
Polypeptide lassen sich unter Verwendung von aus dem Stand der Technik
bekannten Standard-Peptidsyntheseverfahren oder unter Verwendung
chemischer Teilungsmethoden erzeugen, welche auf den Aminosäuresequenzen
des vorliegend beschriebenen menschlichen SGP28 Proteins basieren.
Alternativ können
rekombinante Verfahren verwendet werden, um Nukleinsäuremoleküle zu erzeugen,
welche ein Polypeptid-Fragment
eines SGP28 Proteins kodieren. In dieser Hinsicht stellen die vorliegend
beschriebenen SGP28 kodierenden Nukleinsäuremoleküle ein Mittel zur Herstellung
von definierten Fragmenten von SGP28 Proteinen dar. SGP28 Polypeptide
sind insbesondere nützlich
für die
Erzeugung und Charakterisierung von Domänen-spezifischen Antikörpern (z.B.
Antikörpern,
welche ein extrazelluläres
oder intrazelluläres
Epitop eines SGP28 Proteins erkennen), für die Identifizierung von Verbindungen
oder Zellfaktoren, welche an SGP28 oder an eine bestimmte strukturelle
Domäne
desselben binden, sowie für
verschiedene therapeutische Zusammenhänge, einschließlich – wenn auch
nicht ausschließlich – im Hinblick
auf Impfstoffe gegen Krebs. SGP28 Polypepide, welche Strukturen
von besonderem Interesse enthalten, können unter Verwendung von. verschiedenen,
aus dem Stand der Technik bekannten Analysetechniken, welche z.B.
die Analysemethoden gemäß Chou-Fasman,
Garnier-Robson, Kyte-Doolittle, Eisenberg, Karplus-Schultz oder
Jameson-Wolf umfassen, oder auf der Basis von Immunogenität vorhergesagt
und/oder identifi ziert werden. Fragmente, welche solche Strukturen
enthalten, sind insbesondere nützlich
für die
Erzeugung von Untereinheit-spezifischen anti-SGP28 Antikörpern oder
für die
Identifizierung von Zellfaktoren, welche an SGP28 binden.
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Gemäß einer
speziellen, in den nachfolgenden Beispielen beschriebenen Ausführungsform
kann eine sekretierte Form von SGP28 auf einfache Weise in 293T
Zellen exprimiert werden, welche mit einem CMV-gesteuerten Expressionsvektor
transfiziert sind, welcher SGP28 mit einem C-terminalen 6 × His und
MYC tag kodiert (pcDNA3.1/mycHIS, Invitrogen). Das sektretierte
HIS-tagged SGP28 im Nährboden
kann unter Verwendung einer Nickel-Säule und Standard-Verfahren
gereinigt werden. Alternativ kann ein AP-tag System verwendet werden.
Verschiedenen Konstrukte für
die Expression von SGP28 sind in den nachfolgenden Beispielen erläutert.
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Modifikationen
von SGP28, wie kovalente Modifikationen, sind vom Schutzbereich
der Erfindung umfaßt.
Ein Typ einer kovalenten Modifikation umfaßt die Reaktion getargeter
Aminosäure-Reste
eines SGP28 Polypeptides mit einem organischen Derivatisierungsmittel,
welches in der Lage ist, mit ausgewählten Seitenketten der N- oder
C-terminalen Reste von SGP28 zu reagieren. Ein anderer Typ einer
kovalenten Modifikation des SGP28 Polypeptides, welche in den Schutzbereich
der Erfindung eingeschlossen ist, umfaßt die Veränderung des natürlichen
Glykosylierungsmusters des Polypeptides. Mit "Veränderung
des natürlichen
Glykosylierungsmusters" ist
in diesem Zusammenhang gemeint, daß einer oder mehrere Kohlenhydrat-Reste,
welche in der natürlichen
Sequenz von SGP28 vorhanden sind, beseitigt (entweder durch Entfernen
der zugrunde liegenden Glykosylierungsstelle oder durch Beseitigen
der Glykosylierung durch chemische und/oder enzymatische Mittel)
und/oder daß eine
oder mehrere Glykosylierungsstellen, welche in der natürlichen
Sequenz von SGP28 nicht vorhanden sind, eingefügt wird/werden. Ferner umfaßt der genannte
Ausdruck qualitative Änderungen
in der Glykosylierung der natürlichen
Proteine, welche eine Änderung
in der Natur und in den Verhältnissen
der verschiedenen vorhandenen Kohlenhydrat-Reste bedingen. Ein weiterer
Typ einer kovalenten Modifikation von SGP28 umfaßt die Bindung des SGP28 Polypeptides
an eines oder eine Mehrzahl an nicht proteinösen Polymeren, z.B. Polyethylenglykol
(PEG), Polypropylenglykol oder Polyoxyalkylene, auf eine Weise, wie
es in den US-Patenten Nr. 4 640 835, 4 496 689, 4 310 144, 4 670
417, 4 791 192 oder 4 179 337 beschrieben ist.
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Das
SGP28 gemäß der vorliegenden
Erfindung kann auch auf eine Weise modifiziert werden, daß es ein
chimäres
Molekül
bildet, welches miteinander verschmolzenes (fused) SGP28, heterologe
Polypeptide oder Aminosäuresequenzen
aufweist. Gemäß einer
Ausführungsform
weist ein solches chimäres
Molekül
eine Verschmelzung (Fusion) des SGP28 mit einem Polyhistidin-Epitop-tag
auf, was für
ein Epitop sorgt, an welches immobilisierter Nickel selektiv bindet.
Das Epitoptag ist im allgemeinen an dem Amino- oder Carboxyl-Terminus
des SGP28 angeordnet. Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
kann das chimäre
Molekül
eine Verschmelzung (Fusion) des SGP28 mit einem Immunglobulin oder
einer bestimmten Region eines Immunglubulins aufweisen. Bei einer
bivalenten Form des chimären
Moleküls
(auch als "Immunadhäsin" bezeichnet) kann
eine solche Verschmelzung (Fusion) an der Fc-Region eines IgG-Moleküls angeordnet
sein. Die Ig Verschmelzungen (Fusionen) beinhalten vorzugsweise
die Substitution einer löslichen
(Transmembran-Domäne deletiert
oder inaktiviert) Form eines SGP28 Polypeptides an Stelle von wenigstens
einer variablen Region in einem Ig-Molekül. Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
umfaßt
die Immunglobulin-Verschmelzung (-Fusion) die Scharnier-Region (Hinge-Region)
CH1 und CH3 oder die Scharnier-Regionen (Hinge-Regionen) CH1, CH2
und CH3 eines IgG1-Moleküls.
Zur Herstellung von Immunglobulin-Verschmelzungen(-Fusionen) sie
auch auf das US-Patent Nr. 5 428 130 verwiesen, welches am 27. Juni
1995 veröffentlicht worden
ist.
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SGP28 Antikörper
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dEin
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Antikörper, welche an SGP28 Proteine
und Polypeptide binden. Die bevorzugtesten Antikörper binden selektiv an ein
SGP28 Protein, während
sie an andere als SGP28 Proteine und Polypeptide nicht (oder nur
schwach) binden. Im besonderen angedachte anti-SGP28 Antikörper umfassen
monoklonale und polyklonale Antikörper sowie Fragmente, welche
die Antigen-Bindungsdomäne und/oder
eine oder mehrere komplementaritätsbestimmende
Regionen (Complementarity Determining Regions) solcher Antikörper enthalten.
Der hierin verwendete Begriff eines Antikörper-Fragmentes ist als wenigstens
ein Teil der variablen Region des Immunglobulinmoleküls definiert,
welcher an sein Target, d.h. die Antigen-Bindungsregion, bindet.
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Für einige
Anwendungsfälle
kann es wünschenswert
sein, Antikörper
zu erzeugen, welche spezifisch mit einem bestimmten SGP28 Protein
und/oder einem Epitop in einer bestimmten strukturellen Domäne reagieren.
So sind beispielsweise bevorzugte Antikörper, welche für die Krebsbehandlung
und die diagnostische Bildgebung (Imaging) nützlich sind, solche, welche
mit einem Epitop in einer extrazellulären Region des SGP28 Proteins
reagieren, wie es in Krebszellen exprimiert wird. Solche Antikörper lassen
sich unter Verwendung der vorliegend beschriebenen SGP28 Proteine
oder unter Verwendung von Peptiden, welche aus vorhergesagten extrazellulären Domänen derselben
erhalten worden sind, wie ein Immunogen, herstellen. In dieser Hinsicht
können
unter Bezugnahme auf die in 1 dargestellte
SGP28 Proteinsequenz Regionen in der Amino-terminalen Sequenz zu
der Transmembran-Domäne
ausgewählt
und genutzt werden, um geeignete Immunogene und Screening-Verbindungen
für die
Erhebung und Auswahl extrazellulär-spezifischer
SGP28 Antikörper
zu konstruieren.
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Die
erfindungsgemäßen SGP28
Antikörper
können
insbesondere nützlich
sein für
Behandlungsstrategien für
Prostatakrebs, diagnostische und prognostische Untersuchungen und
bildgebende Verfahren (Imaging-Verfahren). Auf ähnliche Weise können solche
Antikörper
für die
Behandlung, die Diagnose und/oder die Prognose anderer Krebsarten
in dem Umfang nützlich
sein, wie SGP28 auch in anderen Krebsarten exprimiert oder über-exprimiert
wird. Die Erfindung stellt verschiedene immunologische Untersuchungen
bzw. Assays zur Verfügung,
welche für
die Feststellung und Quantifizierung von SGP28 und mutanten SGP28
Proteinen und Polypeptiden nützlich
sind. Solche Untersuchungen umfassen im allgemeinen einen oder mehrere
SGP28 Antikörper,
welche in der Lage sind, soweit erforderlich ein SGP28 oder mutantes
SGP28 Protein zu erkennen und an dieses zu binden, wobei sie auf
verschiedene aus dem Stand der Technik bekannte immunologische Untersuchungsweisen
durchgeführt
werden können,
einschließlich – wenn auch
nicht ausschließlich – verschiedene
Arten von Radioimmunoassays, Enzyme-linked-Immunosorbent-Assays (ELISA), Enzyme-linked-Immunofluorescent-Assays
(ELIFA) und dergleichen. Darüber
hinaus stellt die Erfindung immunologische bildgebende Verfahren
(immunologische Imaging-Verfahren) zur Verfügung, welche in der Lage sind,
Prostatakrebs festzustellen. Solche Untersuchungen können im
klinischen Bereich bei der Feststellung, der Überwachung und der Prognose
von Prostatakrebs, insbesondere bei fortgeschrittenem Prostatakrebs,
verwendet werden.
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SGP28
Antikörper
können
auch in Verfahren zur Reinigung von SGP28 und mutanten SGP28 Proteinen
und Polypeptiden sowie zur Isolierung von SGP28 Homologen und zugehörigen Molekülen verwendet werden.
So umfaßt
z.B. ein Verfahren zur Reinigung eines SGP28 Proteins gemäß einer
Ausführungsform
die Inkubation eines SGP28 Antikörpers,
welcher an eine feste Matrix gebunden worden ist, mit einem Lysat
oder einer anderen SGP28 enthaltenden Lösung unter solchen Bedingungen,
welche es dem SGP28 Antikörper
ermöglichen,
an das SGP28 zu binden; das Waschen der festen Matrix zum Entfernen
von Verunreinigungen; und die Elution des SGP28 von dem gebundenen
Antikörper.
Andere Anwendungen der erfindungsgemäßen SGP28 Antikörper umfassen
die Erzeugung von anti-idiotypischen Antikörpern, welche das SGP28 Protein imitieren.
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SGP28
können
auch therapeutisch verwendet werden, z.B. zum Modulieren oder Inhibieren
der biologischen Aktivität
eines SGP28 Proteins oder als Target und zum Zerstören von
Krebszellen, welche ein SGP28 Protein exprimieren. Die Antikörperbehandlung
von Prostatakrebs und anderen Krebsarten ist in einem eigenen Unterabschnitt
weiter unten näher
erläutert.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zur Herstellung
von Antikörpern
bekannt. So lassen sich Antikörper
beispielsweise durch Immunisierung eines geeigneten säugetierischen
Wirtes unter Verwendung eines SGP28 Proteins, Peptides oder Fragmentes
in isolierter oder immunkonjugierter Form erzeugen (Antibodies:
A Labaratory Manual, CSH Press, Hrsg., Harlow and Lane (1988); Harlow,
An tibodies, Cold Spring Harbor Press, N.Y. (1989)). Beispiele für Protein-Immunogene
umfassen rekombinates SGP28 (in einem Baculovirus-System, einem
Säuger-System
etc. exprimiert), SGP28 extrazelluläre Domänen, AP-tagged SGP28 etc. Ferner
können
auch Fusionsproteine von SGP28 verwendet werden, wie ein Fusionsprotein
aus SGP28 mit GST, Maltose-Bindungsprotein (MBP), grün fluoreszierendes
Protein (GFP), HisMax-TOPO oder MycHis (siehe auch die Beispiele
weiter unten).
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Gemäß einer
speziellen Ausführungsform
kann ein GST Fusionsprotein, welches die gesamte oder einen Teil
der in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) wiedergegebenen Aminosäuresequenz
des offenen Leserasters (Open Reading Frame) enthält, hergestellt
und als ein Immunogen zur Erzeugung geeigneter Antikörper verwendet
werden. Ebenfalls können
Zellen, welche SGP28 exprimieren oder über-exprimieren, für Immunisierungen
verwendet werden. Auf ähnliche
Weise kann eine beliebige Zelle, welche zur Expression von SGP28 konstruiert
worden ist, verwendet werden. Solche Strategien können zur
Produktion von monoklonalen Antikörpern mit verstärkter Funktion
zur Erkennung von endogenem SGP28 führen. Ein anderes nützliches
Immunogen enthält
SGP28 Peptide, welche an die Zellmembran von Schaferythrozyten gebunden
sind.
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Die
Aminosäuresequenz
von SGP28, wie sie in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) dargestellt ist,
kann zur Auswahl von spezifischen Regionen des SGP28 Proteins zur
Erzeugung von Antikörpern
verwendet werden. So können
beispielsweise Hydrophobie- und Hydrophilie-Analysen der SGP28 Aminosäuresequenz
zur Identifizierung von hydrophilen Regionen in der SGP28 Struktur
eingesetzt werden. Regionen des SGP28 Proteins, welche immonogene
Strukturen aufweisen, sowie andere Regionen und Domänen können auf
einfache Weise unter Ver wendung von verschiedenen anderen, aus dem
Stand der Technik bekannten Verfahren, wie die Analyse gemäß Chou-Fasman,
Garnier-Robson, Hyte-Doolittle, Eisenberg, Karplus-Schultz oder
Jameson-Wolf, identifiziert werden. Peptide von SGP28, von welchen
vorhergesagt wird, daß sie
an HLA-A2 binden, können zur
Erzeugung von Antikörpern
verwendet werden. Solche vorhergesagten HLA-A2 Bindungspeptide umfassen – wenn auch
nicht ausschließlich – die Aminosäuren 2–10 (TLFPVLLFL;
SEQ ID Nr. 17); die Aminosäuren 6–14 (VLLFLVAGL;
SEQ ID Nr. 18); die Aminosäuren
30–38
(ALLTTQTQV; SEQ ID Nr. 19); die Aminosäuren 142–150 (VVWYSSYLV; SEQ ID Nr.
20); die Aminosäuren
222–230
(TLTCKHQLV; SEQ ID Nr. 21); die Aminosäuren 175–183 (GNWANRLYV; SEQ ID Nr.
22); die Aminosäuren
7–15 (LLFLVAGLL;
SEQ ID Nr. 23); die Aminosäuren
141–149
(QVVWYSSYL; SEQ ID Nr. 24); die Aminosäuren 134–142 (AVVGHYTQV; SEQ ID Nr. 25);
und die Aminosäuren
211–219
(DLYSBCKSL; SEQ ID Nr. 26) von SGP28. Wie in den nachfolgenden Beispielen
beschrieben, wurde mit SGP28 Immunität nachgewiesen, welche jeweils
unter Verwendung von Kaninchen und Mäusen zur Erzeugung von monoklonalen
und polyklonalen Antikörpern
verwendet wurde. Diese Reaktion der B-Zellen (B-Zellen Response)
bzw. die Antikörperproduktion
ist das Ergebnis einer anfänglichen Reaktion
der B-Zellen, welche durch die immunogenen Teile von SGP28 ausgelöst worden
ist.
-
Verfahren
zur Herstellung eines Proteins oder Polypeptides zur Verwendung
als Immunogen und zur Herstellung von immunogenen Konjugaten eines
Proteins mit einem Träger,
wie BSA, KLH oder anderen Trägerproteinen,
sind aus dem Stand der Technik bekannt. In bestimmten Fällen kann
eine direkte Konjugation, z.B. unter Verwendung von Carbodiimid-Reagenzien, angewandt
werden; in anderen Fällen
können
Bindungsreagenzien, wie solche, welche von Pierce Chemical Co.,
Rockford, IL, USA, bereitgestellt werden, wirksam sein. Die Verabreichung
eines SGP28 Immunogens wird im allgemeinen durch Spritzen über einen
geeigneten Zeitraum und unter Verwendung eines geeigneten Adjuvans
durchgeführt,
wie es allgemein bekannt ist. Während
des Immunisierungsplans können
Titer von Antikörpern
herangezogen werden, um eine hinreichende Bildung von Antikörpern festzustellen.
-
Vorzugsweise
sind SGP28 monoklonale Antikörper
vorgesehen, welche durch verschiedene, aus dem Stand der Technik
bekannte Verfahren hergestellt werden können. So können z.B. immortalisierte Zellinien, welche
einen gewünschten
monoklonalen Antikörper
sekretieren, durch die Standard-Hybridommethode
gemäß Kohler
und Milstein, oder Modifikationen, welche produzierende B-Zellen
immortalisieren, wie es allgemein bekannt ist, erzeugt werden. Die
immortalisierten Zellinien, welche die gewünschten Antikörper sekretieren,
werden durch immunologische Verfahren (Immunassays), bei welchen
das Antigen das SGP28 Protein oder das SGP28 Fragment ist, gescreent.
Wenn die geeignete immortalisierte Zellkultur, welche den gewünschten
Antikörper
sekretiert, identifiziert worden ist, können die Zellen expandiert
und Antikörper
entweder aus in vitro Kulturen oder aus asziten Fluiden produziert
werden.
-
Die
Antikörper
oder Fragmente können
auch unter Verwendung von gegenwärtigen
Techniken durch rekombinante Mittel erzeugt werden. Regionen, welche
spezifisch an die gewünschten
Regionen des SGP28 Proteins binden, können auch im Rahmen von chimären oder
CDR-transplantierten (CDR-grafted)
Antikörpern aus
verschiedenen Spezies erzeugt werden. Humanisierte oder menschliche
SGP28 Antikörper
können
ebenfalls produziert werden und werden im Rahmen von therapeutischen
Behandlungen bevorzugt eingesetzt. Verfahren zur Humanisierung von
murinen (Maus) und anderen, nicht mensch lichen Antikörpern durch
Substitution einer oder mehrerer der nicht menschlichen Antikörper-CDRs
durch entsprechende menschliche Antikörpersequenzen sind bekannt
(vgl. z.B. Jones et al., 1986, Nature 321: 522–525; Riechmann et al., 1988,
Nature 332: 323–327;
Verhoeyen et al., 1988, Science 239: 1534–1536). Ebenfalls sei auf Carter
et al., 1993, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1989: 4285 und Sims et
al., 1993, J. Immunol. 151: 2296 verwiesen. Verfahren zur Herstellung
gänzlich
menschlicher monoklonaler Antikörper
umfassen das Phage-Display und die Technologie transgener Tiere
(vgl. Vaughan et al., 1993, Nature Biotechnology 16: 535–539).
-
Gänzlich menschliche
SGP28 monoklonale Antikörper
können
durch Klonierungsverfahren unter Einsatz von umfangreichen menschlichen
Ig Gen-kombinatorischen Datenbanken (d.h. Phage-Display) erzeugt werden
(Griffith und Hoogenboom, Building an in vitro immune system: human
antibodies from phage display libraries; in: Protein Engineering
of Antibody Molecules for Prophylactic and Therapeutic Applications
in Man. Clark, M. (Hrsg.), Nottingham Academic, Seiten 45–64 (1993);
Burton und Barbas, Human Antibodies form combinatorial libraries;
Id., Seiten 65–82).
Gänzlich
menschliche SGP28 monoklonale Antikörper können des weiteren unter Verwendung
von transgenen Mäusen
erzeugt werden, welche so konstruiert worden sind, daß sie menschliche
Immunglobulin-Genloci aufweisen, wie es in der am 3. Dezember 1997
veröffentlichten PCT-Anmeldung
WO 98/24893 A1 von Kucherlapati und Jakobovits et al. (vgl. auch
Jakobovits, 1998, Exp. Opin. Invest. Drugs 7 (4): 607–614)) beschrieben
ist. Dieses Verfahren vermeidet die in vitro Manipulation, wie sie
beim Verfahren des Phage-Displays erforderlich ist, und führt zur
wirksamen Erzeugung von Affinitäts-authentischen
menschlichen Antikörpern.
-
Die
Reaktivität
von SGP28 Antikörpern
mit einem SGP28 Protein kann auf eine Vielzahl an bekannten Mitteln
bestimmt werden, einschließlich
Western-Blotting, Gelpräzipitation,
ELISA- und FRCS-Ananlysen, bei welchen – soweit erforderlich – SGP28
Proteine, Pepetide, SGP28 exprimierende Zellen oder Extrakte derselben
verwendet werden.
-
Ein
erfindungsgemäßer SGP28
Antikörper
oder ein Fragment desselben kann mit einem detektierbaren Marker
gelabelt oder zu einem zweiten Molekül, wie einem Zytotoxin oder
einem anderen therapeutischen Mittel, konjugiert und als Target
für das
zweite Molekül
an eine SGP28-positive Zelle verwendet werden (Vitetta E. S. et
al., 1993, Immunotoxin therapy, in DeVita, Jr., V. T. et al., Hrsg.,
Cancer: Principles and Practice of Oncology, 4th Ed., J. B. Lippincott
Co., Philadelphia, 2624–2636).
Beispiele für
zytotoxische Mittel umfassen – wenn
auch nicht ausschließlich – Ricin,
Ricin A-Kette, Doxorubicin, Daunorubicin, Taxol, Ethidiumbromid,
Mitomycin, Etoposid, Tenoposid, Vincristin, Binblastin, Colchicin,
Dihydroxyanthracin-dion, Actinomycin, Diphtherie-Toxin, Pseudomonas-Exotoxin
(PE) A, PE40, Abrin Abrin A-Kette, Modeccin A-Kette, Alpha-Sarcin,
Gelonin, Mitogellin, Retstrictocin, Phenomycin, Enomycin, Curicin,
Crotin, Calicheamicin, Sapaonaria Officinalis-Inhibitor und Glukokortikoide
sowie andere chemotherapeutischen Mittel und Radioisotope wie 212Bi, 131J, 131In, 90Y und 186Re. Geeignete detektierbare Marker umfassen – wenn auch
nicht ausschließlich – ein Radioisotop, eine
fluoreszierende Verbindung, eine biolumineszente Verbindung, eine
chemilumineszente Verbindung, einen Metall-Chelatbildner oder ein
Enzym. Die Antikörper
können
auch zu einem eine Prodrug gegen Krebs aktivierenden Enzym konjugiert
sein, welches in der Lage ist, die Prodrug in ihre aktive Form zu
konvertieren (vgl. z.B. das US-Patent Nr. 4 975 287).
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Ferner
können
bispezifische Antikörper,
welche für
zwei oder mehrere SGP28 Epitope spezifisch sind, durch aus dem Stand
der Technik bekannte Verfahren hergestellt werden. Überdies
können
Antikörper-Effektorfunktionen
modifiziert werden, um die therapeutische Wirkung der SGP28 Antikörper auf
Krebszellen zu verstärken.
So können
beispielsweise Cystein-Reste in die Fc-Region konstruiert werden,
was eine Bildung von inter-kettigen (Interchain-)Disulfidbindungen
und eine Erzeugung von Homodimeren ermöglicht, welche eine erhöhte Kapazität hinsichtlich
Internalisation, ADCC und/oder Komplement-mediierter Zelltötung aufweisen können (vgl.
z.B. Caron et al., 1992, J. Exp. Med. 176: 1191–1195; Shopes, 1992, J. Immunol.
148: 2918–2922).
Homodimere Antikörper
können
weiterhin durch aus dem Stand der Technik bekannte Vernetzungsverfahren
erzeugt werden (z.B. Wolff et al., Cancer Res. 53: 2560–2565).
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SGP28 transgene Tiere
-
Nukleinsäuren, welche
SGP28 oder dessen modifizierte Formen kodieren, können auch
verwendet werden, um entweder transgene Tiere oder "Knock-Out"-Tiere zu erzeugen,
welche wiederum für
die Entwickung und das Screening von therapeutisch wirksamen Reagenzien
nützlich
sind. Ein transgenes Tier (z.B. eine Maus oder eine Ratte) ist ein
Tier, welches Zellen besitzt, die ein Transgen enthalten, wobei
das Transgen in das Tier oder in einen Vorfahren des Tieres in einem
vorgeburtlichen Zustand, z.B. im embryonalen Zustand, eingeführt worden
ist. Ein Transgen ist eine DNA, welche in das Genom einer Zelle
integriert worden ist, aus welcher sich ein transgenes Tier entwickelt.
Gemäß einer
Ausführungsform
kann cDNA, welche SGP28 kodiert, verwendet wer den, um durch bekannte
Verfahren und unter Verwendung der genomischen Sequenzen, welche
zur Erzeugung von transgenen Tieren, welche Zellen aufweisen, die
SGP28 kodierende DNA enthalten, verwendet werden, genomische DNA,
welche SGP28 kodiert, zu klonieren.
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Verfahren
zur Erzeugung von transgenen Tieren, insbesondere Tieren, wie Mäusen oder
Ratten, sind im Stand der Technik gebräuchlich worden und beispielsweise
in den US-Patenten
Nr. 4 736 866 und 4 870 009 beschrieben. Typischerweise werden bestimmte
Zellen zum Einführen
von SGP28 Transgenen mit gewebespezifischen Verstärkern (Enhancern)
targetiert. Transgene Tiere, welche eine Kopie eines SGP28 kodierenden
Transgens besitzen, das in die Keimbahn des Tieres in seinem embryonalen
Zustand eingeführt
worden ist, können
verwendet werden, um die Wirkung einer erhöhten Expression von SGP28 kodierender
DNA zu untersuchen. Solche Tiere können als Versuchstiere für Reagenzien
verwendet werden, von welchen vermutet wird, daß sie einen Schutz bieten z.B.
vor pathologischen Zuständen
in Verbindung mit Über-Expression.
Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung wird ein Tier mit dem Reagenz behandelt, wobei
ein vermindertes Auftreten von pathologischen Zuständen im
Vergleich mit unbehandelten Tieren, welche das Transgen besitzen,
auf eine potentielle therapeutische Behandlungsmethode zur Verhinderung
von pathologischen Zuständen
hindeutet.
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Alternativ
können
nicht menschliche Homologe von SGP28 verwendet werden, um ein SGP28 "Knock-Out"-Tier zu konstruieren,
welches ein defektes oder verändertes,
SGP28 kodierendes Gen als Folge einer homologen Rekombination zwischen
dem endogenen, SGP28 kodierenden Gen und der veränderten genomischen, SGP28
kodierenden DNA, welche in eine embryonale Zelle des Tieres eingeführt worden
ist, besitzt. So kann beispielsweise SGP28 kodierende cDNA verwendet
werden, um durch bekannte Verfahren SGP28 kodierende, genomische
DNA zu klonieren. Ein Teil der SGP28 kodierenden, genomischen DNA
kann deletiert oder durch ein anderes Gen ersetzt werden, wie ein
Gen, welches einen selektierbaren Marker kodiert, der zur Überwachung
der Integration verwendet werden kann.
-
Typischerweise
können
mehrere Kilobasen an unveränderter
flankierender DNA (sowohl an dem 5'- als auch an dem 3'-Ende) in den Vektor eingeschlossen
sein (vgl. z.B. Thomas und Capecchi, 1987 Cell 51: 503 zur Erläuterung
homologer rekombinanter Vektoren). Der Vektor wird in eine embryonale
Stammzellinie eingeführt
(z.B. durch Elektroporation), wonach Zellen, in welchen die eingeführte DNA
mit der endogenen DNA homolog rekombiniert worden ist, ausgewählt werden
(vgl. z.B. Li et al., 1992, Cell 69: 915). Die ausgewählten Zellen
werden anschließend
in eine Blastozyste eines Tieres (z.B. einer Maus oder einer Ratte)
injiziert, um Aggregations-Chimäre
zu bilden (vgl. z.B. Bradley, in Teratocarcinomas and Embryonic
Stem Cells: A Practical Approach, E. J. Robertson, Hrsg., IRL, Oxford,
1987, Seiten 113–152).
-
Ein
chimärer
Embryo kann anschließend
einem geeigneten scheinschwangeren weiblichen Zuchttier implantiert
werden, wonach der Embryo zur Erzeugung eines "Knock-Out"-Tieres
herangezogen wird. Der Abkömmling,
welcher die homolog rekombinierte DNA in seinen Keimzellen trägt, kann
durch Standard-Verfahren identifiziert und verwendet werden, um
Tiere hervorzubringen, bei welchen sämtliche Zellen des Tieres die
homolg rekombinierte DNA enthalten. Knock-Out-Tiere lassen sich z.B. durch ihre
Fähigkeit,
sich gegen bestimmte pathologische Zustände zur Wehr zu setzen, und durch
ihre Entwicklung von pathologischen Zuständen aufgrund des Nichtvorhandenseins
des SGP28 Polypeptides charakterisieren.
-
Untersuchungen zur Zirkulation
und Exkretion von SGP28
-
Auf
der Grundlage des seitens der Anmelderin gezeigten immunhistochemischen
Nachweises einer hochgradigen lumenalen Expression von SGP28 in
kanzerösen
und präkanzerösen Prostatazellen
wird erwartet, daß Prostatatumore
SGP28 in die Vaskulatur sekretieren und/oder in den Urin oder das
Sperma exkretieren, wobei das Protein unter Verwendung von auf dem
Gebiet der Molekulardiagnostik bekannten Untersuchungen und Verfahren
festgestellt und quantifiziert werden kann. Von der Feststellung
und Quantifizierung der Niveaus an zirkulierendem oder exkretierten
SGP28 wird erwartet, daß sie
eine Vielzahl von Anwendungen in der Diagnose, Bestimmung und Prognose
von Prostatakrebs erschließen.
Eine Vielzahl an verschiedenen technischen Ansätzen zur Feststellung und Quantifizierung
von Proteinen in Serum, Urin oder Sperma sind aus dem Stand der
Technik bekannt. Weil SGP28 ein sekretiertes Protein ist, welches
in Krebsen der Prostata und des Dickdarms sowie möglicherweise
in anderen Krebsen exprimiert wird, wird von Untersuchungen zur Feststellung
und Quantifizierung von SGP28 in Blut oder Serum erwartet, daß sie für die Feststellung,
Diagnose, Prognose und/oder Bestimmung eines SGP28 exprimierenden
Tumors in einem Individuum nützlich sind.
So findet sich beispielsweise eine SGP28 mRNA Expression in normalen
Geweben vornehmlich in der Prostata und in den Eierstöcken. Eine
hochgradige Proteinexpression wird jedoch sowohl in Prostatakrebs
als auch in PIN festgestellt. Folglich stellt die Feststellung von
SGP28 Protein in Serum einen Hinweis auf das Vorhandensein eines
Prostatatumors dar. Auf der Grundlage dieser Information und/oder
anderer Informationen kann eine Krebsdiagnose gestellt werden. Im
Hinblick auf z.B. Prostatakrebs können solche anderen Informationen
Messungen von Serum-PSA, DRE und/oder Ultraschalluntersuchungen
umfassen. Ferner kann das Niveau an SGP28, welche im Serum festgestellt
worden ist, eine bei der Bestimmung und Prognose nützliche Information
darstellen. So können
z.B. sehr hohe Niveaus an SGP28 Protein im Serum auf einen größeren und/oder
aggressiveren Tumor hinweisen.
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Ferner
kann periphäres
Blut auf einfache Weise auf ein Vorhandensein von SGP28 Protein
und/oder SGP28 exprimierenden Krebszellen untersucht werden, einschließlich – wenn auch
nicht ausschließlich – von Prostatakrebs,
wobei RT-PCR eingesetzt werden kann, um eine Expression von SGP28
festzustellen. Ein Vorhandensein von mittels RT-PCR amplifizierbarer
SGP28 mRNA stellt einen Hinweis auf das Vorhandensein von Krebs
dar. RT-PCR Nachweisuntersuchungen für Tumorzellen in periphärem Blut
werden gegenwärtig
für die
Verwendung in der Diagnose und Handhabung einer Mehrzahl an menschlichen
Solid-Tumoren evaluiert. Auf dem Gebiet von Prostatakrebs umfassen
diese RT-PCR Untersuchungen zur Feststellung von PSA und PSM exprimierenden
Zellen (Verkaik et al., 1997, Urol. Res. 25: 273–384; Ghossein et al., 1995,
J. Clin. Oncol. 13: 1195–2000;
Heston et al., 1995, Clin. Chem. 41: 1687–1688). RT-PCR Untersuchungen
sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird ein Capture-ELISA verwendet, um SGP28 im Serum, Urin oder Sperma
festzustellen und zu quantifizieren. Ein Capture-ELISA für SGP28
umfaßt
im allgemeinen wenigstens zwei monoklonale Antikörper verschiedener Isotypen,
welche verschiedene Epitope des SGP28 Proteins erkennen, oder einen
anti-SGP28 monoklonalen Antikörper
und ein spezifisches polyklonales Serum aus ver schiedenen Spezies
(z.B. Kaninchen, Ziege, Schaf, Hamster etc.). Bei dieser Untersuchung
dient das eine Reagenz als Capture-(oder Coating-)Antikörper und
das andere als Nachweis-Antikörper.
-
Wie
nachfolgend noch im einzelnen erläutert, können Niveaus an SGP28 einschließlich Serumniveaus an
SGP28 verwendet werden, um ein Anzeichen für das Vorhandensein, das Ausmaß und die
Aggressivität eines
SGP28 exprimierenden Tumors zu liefern. Wie weiter oben bereits
erwähnt,
teilt SGP28 eine Reihe von Merkmalen mit PSA, welches den wichtigsten,
genauesten und klinisch bedeutsamsten biochemischen Marker hinsichtlich
der Prostata darstellt. Jeglicher Vorgang, welcher die normale Architektur
der Prostata stört,
ermöglicht
eine Diffusion von PSA in das Stroma und in die Mikrovaskulatur.
Folglich lassen sich klinisch bedeutsame Erhöhungen der Serumniveaus an
Prostata-spezifischem Antigen mit Prostatakrebsen in Verbindung bringen.
Insbesondere die mit Krebs verbundene größere Anzahl an malignen Zellen
und die stromale Störung sind
für das
erhöhte
Serumniveau an Protata-spezifischem Antigen verantwortlich. In diesem
Zusammenhang korreliert das Serumniveau an Prostata-spezifischem
Antigen zwangsläufig
mit dem klinischen Zustand, dem Tumorvolumen, dem histologischen
Grad und dem Vorhandensein einer Kapselperforation und Invasion
in die Samenbläschen;
vgl. z.B. Bostwick, D. G., 1994, Am. J. Clin. Pathol. 102 (4 Suppl.
1): S31–S37.
-
Unter
Verwendung von PSA als das beste analoge Molekül ist es aufgrund dessen, daß SGP28
ebenfalls ein sekretiertes Molekül
ist, welches ein begrenztes Muster an Gewebeexpression (einschließlich Prostata)
aufweist, wahrscheinlich, daß die
ansteigende Menge an malignen Zellen und stromaler Störung, welche in
Verbindung mit Krebs auf treten, dazu führen, daß die Serumniveaus an SGP28
Antigen zwangsläufig
mit einem oder mehreren klinisch relevanten Faktoren, wie dem klinischen
Zustand, dem Tumorvolumen, dem histologischen Grad und dem Vorhandensein
einer Kapselperforation und Invasion in die Samenbläschen, korrelieren.
Von Messungen von Serum SGP28 im Zeitablauf wird erwartet, daß sie weitere
Informationen liefern, wobei von einem Anstieg an SGP28 erwartet
wird, daß er
ein Fortschreiten widerspiegelt, während von der Anstiegsrate
erwartet wird, daß sie
mit der Aggressivität
korreliert. In ähnlicher
Weise wird von einer Verringerung an Serum SGP28 erwartet, daß sie ein
langsameres Wachstum oder einen zurückgehenden Tumor widerspiegelt.
Die Identifizierung von SGP28 im Serum kann nützlich sein, um den Anfang
eines Tumors und ein frühes
Krankheitsstadium festzustellen. Bei Patienten, die bereits einer
Operation oder Behandlung unterzogen worden sind, können Serumniveaus
an SGP28 nützlich
sein für
die Überwachung
des Behandlungserfolgs und potentieller Rückschläge.
-
Überwachung des Zustandes von
SGP28 und dessen Produktes
-
Untersuchungen,
welche den Zustand des SGP28 Gens und der SGP28 Genprodukte in einem
Individuum evaluieren, können
Informationen über
das Wachstum oder das onkogene Potential einer biologischen Probe
aus diesem Individuum liefern. So können beispielsweise aufgrund
dessen, daß SGP28
mRNA in solch hohem Maß in
Prostatakrebsen exprimiert wird, in den meisten normalen Geweben
jedoch nicht, Untersuchungen, welche die relativen Niveaus an SGP28
mRNA Transkripten oder Proteinen in einer biologischen Probe evaluieren,
zur Diagnose einer mit SGP28 Dysregulierung verbundenen Krankheit,
wie Krebs, verwendet werden und ferner prognostische Informationen
liefern, welche bei der Auswahl von geeigneten Behandlungsmethoden
nützlich
sind. Auf ähnliche
Weise können
in diesem Zusammenhang auch Untersuchungen verwendet werden, welche
die Gesamtheit an SGP28 Nukleotiden und Aminosäuresequenzen in einer biologischen
Probe evaluieren.
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Der
Befund, daß SGP28
mRNA in solch hohem Maß in
Prostatakrebsen exprimiert wird, in den meisten normalen Geweben
jedoch nicht, liefert einen Beweis, daß dieses Gen mit dysreguliertem
Zellwachstum in Verbindung gebracht werden kann, weshalb dieses
Gen und seine Produkte als Target identifiziert werden können, welche
der Fachmann verwenden kann, um biologische Proben aus Individuen,
die im Verdacht stehen, unter einer mit SGP28 Dysregulierung im
Zusammenhang stehenden Krankheit zu leiden, zu evaluieren. Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
können
aufgrund dessen, daß die
Expression von SGP28 normalerweise auf die Prostata und auf die
Eierstöcke
beschränkt
ist, auch biologische Proben, welche aus anderen Geweben genommen
worden sind, evaluiert werden, um eine SGP28 Expression als ein
Anzeichen für
Metastasen festzustellen. In diesem Zusammenhang kann die Evaluierung
des Expressionszustandes des SGP28 Gens und seiner Produkte verwendet
werden, um Informationen über
das Krankheitspotential einer Gewebeprobe zu gewinnen. Der in diesem
Zusammenhang verwendete Begriff "Expressionszustand" bezieht sich allgemein
auf eine Reihe von an der Expression beteiligten Faktoren, Funktionen
und Regulationen eines Gens und seiner Produkte, wie die Rate an
mRNA Expression, die Gesamtheit an exprimierten Genprodukten (wie die
Nuklein- und Aminosäuresequenzen)
und die transkriptorischen und translationalen Modifikationen dieser Moleküle.
-
Der
Expressionszustand von SGP28 kann Informationen liefern, welche
für die
Vorhersage der Sensibilität
bzw. Prädisposition
für bestimmte
Krankheitsstadien, der Progression und/oder der Aggressivität von Tumoren
nützlich
sind. Die Erfindung stellt Verfahren und Untersuchungen zur Feststellung
des SGP28 Expressionszustandes und zur Diagnostizierung von SGP28
exprimierenden Krebsen, wie Krebsen der Prostata, zur Verfügung. Der
SGP28 Expressionszustand in Patientenproben kann mittels einer Mehrzahl
an aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren analysiert werden,
einschließlich – wenn auch
nicht ausschließlich – immunhistochemische
Analyse, in situ Hybridisierung, RT-PCR Analyse von Laser-Capture
mikro-dissektionierten Proben, Western-Blotting Analyse von klinischen
Proben und Zellinien sowie Tissue-Array Analyse. Typische Protokolle
für die
Evaluierung des Expressionszustandes des SGP28 Gens und seiner Genprodukte finden
sich beispielsweise in Current Protocols in Molecular Biology, Unit
2 [Northern-Blotting], 4 [Southern-Blotting], 15 [Immunoblotting]
und 18 [PCR Analyse], Frederick M. Ausubel et al., Hrsg., 1995.
-
Gemäß einem
Aspekt betrifft die Erfindung Verfahren zur Überwachung von SGP28 Genprodukten durch
Ermittlung des Zustandes von SGP28 Genprodukten, welche von Zellen
in einer Gewebe-Testprobe eines Individuums, von welchem vermutet
wird, daß es
unter einer mit dyreguliertem Zellwachstum in Verbindung stehenden
Krankheit (wie Hyperplasie oder Krebs) leidet, exprimiert werden,
und den anschließenden Vergleich
des derart ermittelten Zustandes mit dem Zustand von SGP28 Genprodukten
in einer entsprechenden normalen Probe, wobei das Vorhandensein
eines abweichenden oder modifizierten Zustandes der SGP28 Genprodukte
in der Testprobe gegenüber
der normalen Probe eine Indikation für das Vorhandensein von dysreguliertem
Zellwachstum in den Zellen des Individuums gibt.
-
Die
Erfindung betrifft des weiteren Verfahren zur Untersuchung einer
biologischen Probe auf Anzeichen an einem dysregulierten Zellwachstum.
Gemäß einer
Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren den Vergleich des Zustandes von SGP28 in der biologischen
Probe mit dem Zustand von SGP28 in einer entsprechenden normalen
Probe, wobei Modifikationen des Zustandes von SGP28 in der biologischen
Probe mit einem dysregulierten Zellwachstum in Verbindung gebracht
werden. Der Zustand von SGP28 in der biologischen Probe kann beispielsweise
durch Untersuchung der Rate an SGP28 mRNA Expression oder der Rate
an SGP28 Proteinexpression evaluiert werden. Gemäß einer Ausführungsform
kann eine Veränderung
des Zustandes von SGP28 durch das Vorhandensein von SGP28 exprimierenden
Zellen in einer biologischen Probe von einem Gewebe, in welchem
SGP28 exprimierenden Zellen gewöhnlich
nicht vorhanden sind, identifiziert werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die Erfindung Untersuchungen, welche zur
Ermittlung des Vorhandenseins von Krebs in einem Individuum nützlich sind
und welche die Feststellung eines signifikanten Anstieges an SGP28
mRNA oder Proteinexpression in einer Testzelle oder in einem Testgewebe
gegenüber
den Expressionsraten in entsprechenden normalen Zellen oder Geweben
umfaßt.
Ein Vorhandensein von SGP28 mRNA kann z.B. in Gewebeproben aus – wenn auch
nicht ausschließlich – dem Dickdarm,
der Lunge, der Prostata, der Bauchspeicheldrüse, der Blase, der Brust, den
Eierstöcken,
der Zervix, den Hoden, dem Kopf, dem Hals, dem Gehirn, dem Magen,
den Knochen etc. evaluiert werden. Das Vorhandensein einer signifikanten SGP28
Expression in einem beliebigen dieser Gewebe kann nützlich sein
für einen
Hinweis auf die Entstehung, das Vorhandensein und/oder das Ausmaß eines
solchen Krebses oder einer Metastase eines aus einem anderen Gewebe
stammenden Krebses, da die entsprechenden norma len Gewebe keine
SGP28 mRNA exprimieren oder sie in geringerem Ausmaß exprimieren.
-
Gemäß einer
zugehörigen
Ausführungsform
kann der Zustand der SGP28 Expression auf der Basis des Proteins
anstatt auf der Basis der Nukleinsäure festgestellt werden. Ein
solches Verfahren bzw. eine solche Untersuchung kann z.B. die Ermittlung
des Niveaus an SGP28 Protein, welches von Zellen in einer Gewebe-Testprobe
exprimiert wird, und den Vergleich des derart ermittelten Niveaus
mit dem Niveau an SGP28, welches in einer entsprechenden normalen
Probe exprimiert wird, umfassen. Gemäß einer Ausführungsform wird
das Vorhandensein von SGP28 Protein beispielsweise unter Verwendung
von immunhistochemischen Verfahren evaluiert. SGP28 Antikörper oder
Bindungspartner, welche in der Lage sind, eine Expression von SGP28
Protein festzustellen, können
bei einer Vielzahl an zu diesem Zweck wohlbekannten Untersuchungsmethoden
verwendet werden.
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Gemäß weiteren
zugehörigen
Ausführungsformen
kann die Gesamtheit an SGP28 Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
in einer biologischen Probe evaluiert werden, um Störungen in
der Struktur dieser Moleküle,
wie Insertionen, Deletionen, Substitutionen und dergleichen, zu
identifizieren. Solche Ausführungsformen
sind nützlich,
weil Störungen
in der Nukleotid- und Aminosäuresequenz
bei einer großen
Anzahl an Proteinen beobachtet werden können, welche mit einem Wachstums-dysregulierten
Phänotyp
im Zusammenhang stehen (vgl. z.B. Marrogi et al., J. Cutan. Pathol.
26 (8): 369–378
(1999)). In diesem Zusammenhang ist eine breite Vielfalt an Untersuchungen
zur Feststellung von Störungen
in Nukleotid- und Aminosäuresequenzen aus
dem Stand der Technik bekannt. So kann beispielsweise die Größe und die
Struktur der Nukleinsäure- oder
Aminosäuresequenzen
von SGP28 Genprodukten durch Northern-, Southern-, Western-. PCR-
und DNA-Sequenzierungsprotokolle festgestellt werden, wie sie vorliegend
beschrieben sind. Des weiteren sind andere Verfahren zur Feststellung
von Störungen
in Nukleotid- und
Aminosäuresequenzen,
wie Einzelstrang-Konformations-Polymorphismus-Analyse
(Single Strand Conformation Polymorphism), aus dem Stand der Technik
bekannt (vgl. z.B. die US-Patente Nr. 5 381 510 und 5 952 170).
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
kann der Methylierungszustand des SGP28 Gens in einer biologischen
Probe untersucht werden. Eine abweichende Demethylierung und/oder
Hypermethylierung von CpG Inseln in Gen 5' regulatorischen Regionen tritt häufig in
immortalisierten und transformierten Zellen auf und kann zu einer
veränderten
Expression von verschiedenen Genen führen. So scheint beispielsweise
die Promoter-Hypermethylierung von Glutathion-S-Transferase der
pi-Klasse (einem Protein, welches in der normalen Prostata exprimiert
wird, aber in > 90%
von Prostatakarzinomen nicht exprimiert wird) die Transkription dieses
Gens permanent zu unterbinden und stellt die am häufigsten
festgestellte genomische Veränderung
in Prostatakarzinomen dar (De Marzo et al., 1999, Am. J. Pathol.
155 (6): 1985–1992). Überdies
tritt diese Veränderung
in wenigstens 70% der Fälle
einer hochgradigen Prostata Intraepithelialen Neoplasie (PIN) auf (Brooks
et al., 1998, Cancer Epidemiol. Biomarkers Prev. 7: 531–536).
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Gemäß einem
weiteren Beispiel wird die Expression des LAGE-1 Tumor-spezifischen
Gens (welches in der normalen Prostata nicht exprimiert wird, aber
in 25 bis 50% von Prostatakrebsen exprimiert wird) durch Deoxy-Azacytidin
in lymphoblastischen Zellen induziert, wobei behauptet wurde, daß die tumorale
Expression eine Folge der Demethylierung ist (Lethe et al., 1998,
Int. J. Cancer 76 (6): 903–908).
In diesem Zusammenhang ist eine Vielzahl an Untersuchungen zur Feststellung
des Methylierungszustandes eines Gens aus dem Stand der Technik
bekannt. So können
z.B. bei der Southern-Hybridisierung
Methylierungs-sensitive Restriktionsenzyme verwendet werden, welche
keine Sequenzen spalten können,
die methylierte CpG Stellen enthalten, um den allgemeinen Methylierungszustand
der CpG Inseln zu bewerten.
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Des
weiteren vermag die MSP (Methylierungs-spezifische PCR) den Methylierungszustand
aller CpG Stellen, welche in einer CpG Insel eines bestimmten Gens
vorhanden sind, schnell zu profilieren. Dieses Verfahren umfaßt die anfängliche
Modifizierung von DNA durch Natriumbisulfit (welches sämtliche
unmethylierten Cytosine zu Uracil umsetzt) und die anschließende Amplifikation
unter Verwendung von Primern, welche für methylierte gegenüber unmethylierter
DNA spezifische sind. Protokolle, welche die Methylierungs-Interferenz umfassen,
finden sich z.B. auch in Current Protocols in Molecular Biology,
Unit 12, Frederick M. Ausubel et al., Hrsg., 1995.
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Gemäß einer
weiteren zugehörigen
Ausführungsform
betrifft die Erfindung Untersuchungen, welche zur Feststellung des
Vorhandenseins von Krebs in einem Individuum nützlich sind und welche die
Feststellung einer signifikanten Änderung in den SGP28 alternativen
Spleißvarianten,
welche in einer Testzelle oder Gewebeprobe exprimiert werden, gegenüber den
Expressionsraten in entsprechenden normalen Zellen oder Geweben
umfassen. Die Überwachung
von alternativen Spleißvarianten
von SGP28 ist nützlich,
weil von Veränderungen
in dem alternativen Spleißen
von Proteinen behauptet wird, daß sie einen Schritt einer Reihe
an Vorgängen
darstellen, welche zu einer Progression von Krebsen führen (vgl.
z.B. Carstens et al., Oncogene 15 (250): 3059–3065 (1997)).
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Die
Amplifikation von Genen stellt ein weiteres Verfahren zur Überwachung
des Zustandes von SGP28 dar. Die Gen-Amplifikation kann in einer
Probe direkt gemessen werden, z.B. durch herkömmliches Southern-Blotting,
Northern-Blotting
zur Quantität
der Transkription von mRNA (Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77:
5201–5205
(1980)), Dot-Blotting (DNA Analyse), oder in situ Hybridisierung
unter Verwendung einer in geeigneter Weise gelabelten Probe auf
der Basis von hierin vorhandenen Sequenzen. Alternativ können Antikörper eingesetzt
werden, welche spezifische Duplexe zu erkennen vermögen, einschließlich DNA
Duplexe, RNA Duplexe und DNA-RNA Hybrid-Duplexe oder DNA-Protein
Duplexe. Die Antikörper
können
wiederum gelabelt werden und kann die Untersuchung durchgeführt werden,
wo der Duplex an eine Oberfläche
gebunden ist, so daß bei
der Bildung des Duplex an der Oberfläche die Gegenwart eines Antikörpers festgestellt
werden kann, welcher an den Duplex gebunden ist.
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Zusätzlich zu
den vorstehend erwähnten
Geweben kann peripheres Blut unter Verwendung von RT-PCR auf einfache
Weise auf das Vorhandensein von Krebszellen, einschließlich – wenn auch
nicht ausschließlich – Prostatakrebs,
untersucht werden, um eine SGP28 Expression festzustellen. Das Vorhandensein von
mittels RT-PCR amplifizierbarer SGP28 mRNA liefert einen Hinweis
auf das Vorhandensein von Krebs. RT-PCR Untersuchungsverfahren für Tumorzellen
in peripherem Blut werden gegenwärtig
für die
Verwendung in der Diagnose und Handhabung einer Mehrzahl an menschlichen
Solid-Tumoren evaluiert. Auf dem Gebiet von Prostatakrebs umfassen
diese RT-PCR Untersuchungen zur Feststellung von PSA und PSM exprimierenden
Zellen (Verkaik et al., 1997, Urol. Res. 25: 273–384; Ghossein et al., 1995,
J. Clin. Oncol. 13: 1195–2000; Heston
et al., 1995, Clin. Chem. 41: 1687–1688). RT-PCR Untersuchungen sind aus dem Stand
der Technik wohlbekannt.
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Ein
zugehöriger
Aspekt der Erfindung ist darauf gerichtet, die Sensibilität bzw. Prädisposition
hinsichtlich einer Entwicklung von Krebs in einem Individuum vorherzusagen.
Gemäß einer
Ausführungsform
umfaßt ein
Verfahren zum Vorhersagen der Prädisposition
für Krebs
die Feststellung von SGP28 mRNA oder SGP28 Protein in einer Gewebeprobe,
wobei dessen Vorhandensein einen Hinweis auf die Prädisposition
für Krebs gibt,
wobei die vorhandene Rate an SGP28 mRNA Expression proportional
zu dem Grad an Prädisposition
ist. Gemäß einer
speziellen Ausführungsform
wird das Vorhandensein von SGP28 in Prostatagewebe untersucht, wobei
ein Vorhandensein von SGP28 in der Probe einen Hinweis auf die Prädisposition
für Prostatakrebs
(oder auf die Entstehung oder Existenz eines Prostatatumors) liefert.
Gemäß einer
eng zugehörigen
Ausführungsform
kann die Gesamtheit an SGP28 Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
in einer biologischen Probe evaluiert werden, um Störungen in
der Struktur dieser Moleküle,
wie Insertionen, Deletionen, Substitutionen und dergleichen, zu
identifizieren, wobei das Vorhandensein einer oder mehrerer Störungen in
den SGP28 Genprodukten der Probe einen Hinweis auf die Prädisposition
für Prostatakrebs
(oder auf die Entstehung oder Existenz eines Prostatatumors) liefert.
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Ein
weiterer zugehöriger
Aspekt der Erfindung ist auf Verfahren zur Beurteilung der Tumoraggressivität gerichtet.
Gemäß einer
Ausführungsform
umfaßt
ein Verfahren zur Beurteilung der Tumoraggressivität die Ermittlung
des Niveaus an SGP28 mRNA oder SGP28 Protein, welche von Zellen in
einer Probe des Tumors exprimiert werden, und den Vergleich des
derart ermittelten Niveaus mit dem Niveau an SGP28 mRNA oder SGP28
Protein, welche in einem entsprechenden normalen Gewebe desselben
Individuums oder in einer normalen Referenz-Gewebeprobe exprimiert
werden, wobei das Niveau an SGP28 mRNA oder SGP28 Protein in der
Tumorprobe im Vergleich mit der normalen Gewebeprobe einen Hinweis
auf den Grad an Aggressivität gibt.
Gemäß einer
speziellen Ausführungsform
wird die Aggressivität
von Prostatatumoren durch Ermittlung des Ausmaßes, in welchem SGP28 in den
Tumorzellen exprimiert wird, evaluiert, wobei höhere Expressionsraten auf aggressivere
Tumore schließen
lassen. Gemäß einer
eng zugehörigen
Ausführungsform
kann die Gesamtheit an SGP28 Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
in einer biologischen Probe evaluiert werden, um Störungen in
der Struktur dieser Moleküle,
wie Insertionen, Deletionen, Substitutionen und dergleichen, zu identifizieren,
wobei das Vorhandensein einer oder mehrerer Störungen einen Hinweis auf aggressivere
Tumoren liefert.
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Ein
weiterer zugehöriger
Aspekt der Erfindung betrifft Verfahren zur Feststellung der Progression
einer Malignität
in einem Individuum im Zeitablauf. Gemäß einer Ausführungsform
umfassen Verfahren zur Feststellung der Progression einer Malignität in einem
Individuum im Zeitablauf die Ermittlung des Niveaus an SGP28 mRNA
oder SGP28 Protein, welche von Zellen in einer Probe des Tumors
exprimiert werden, und den Vergleich des derart ermittelten Niveaus
mit dem Niveau an SGP28 mRNA oder SGP28 Protein, welche in einer äquivalenten
Gewebeprobe desselben Individuums, welche an einem anderen Zeitpunkt
genommen worden ist, exprimiert werden, wobei das Niveau an SGP28
mRNA oder SGP28 Protein in der Tumorprobe im Zeitablauf Informationen über die
Progression des Krebses liefert. Gemäß einer speziellen Ausführungsform
wird die Progression eines Krebses durch Ermittlung des Ausmaßes, in
welchem sich die SGP28 Expression in den Tumorzellen im Zeitablauf
verändert,
evaluiert, wobei höhere
Expressionsraten auf eine Progression des Krebses schließen lassen.
Gemäß einer
eng zugehörigen
Ausführungsform
kann die Gesamtheit an SGP28 Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
in einer biologischen Probe evaluiert werden, um Störungen in
der Struktur dieser Moleküle,
wie Insertionen, Deletionen, Substitutionen und dergleichen, zu
identifizieren, wobei das Vorhandensein einer oder mehrerer Störungen einen
Hinweis auf eine Progression des Krebses liefert.
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Die
oben genannten diagnostischen Ansätze können mit einem beliebigen einer
großen
Vielfalt an aus dem Stand der Technik bekannten prognostischen und
diagnostischen Protokollen kombiniert werden. So ist z.B. eine weitere
Ausführungsform
der vorliegend beschriebenen Erfindung auf Verfahren zur Feststellung
einer Koinzidenz zwischen der Expression des SGP28 Gens und SGP28
Genprodukten (oder Störungen
in dem SGP28 Gen oder in den SGP28 Genprodukten) und einem Faktor,
welcher mit Malignität
in Verbindung steht, als Mittel zur Diagnose und Prognose des Zustandes
einer Gewebeprobe gerichtet. In diesem Zusammenhang kann eine breite
Vielfalt an Faktoren, welche mit Malignität in Verbindung stehen, verwendet
werden, wie die Expression von Genen, welche ansonsten mit Malignität in Verbindung
stehen (einschließlich
PSA, PSCA und PSM Expression), sowie grob zytologische Beobachtungen
(vgl. z.B. Backing et al., 1984, Anal. Quant. Cytol. 6 (2): 74–88; Epstein,
1995, Hum. Pathol., 1995 Feb., 26 (2): 223–9; Thorson et al., 1998, Mod.
Pathol. 11 (6): 543–51;
Baisden et al., 1999, Am. J. Surg. Pathol: 23 (8): 918–24). Verfahren
zur Feststellung einer Koinzidenz zwischen der Expression des SGP28
Gens und SGP28 Genprodukten (oder Störungen in dem SGP28 Gen oder
in den SGP28 Genprodukten) und einem zusätzlichen Faktor, welcher mit
Malignität
in Verbindung steht, sind z.B. nützlich,
weil das Vorhandensein einer Gruppe oder einer Konstellation von
zusammentreffenden spezifischen Faktoren Informationen liefern,
welche für
die Diagnose und die Prognose des Zustandes einer Gewebeprobe entscheidend
sind.
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Gemäß einer
typischen Ausführungsform
umfassen Verfahren zur Feststellung einer Koinzidenz zwischen der
Expression des SGP28 Gens und SGP28 Genprodukten (oder Störungen in
dem SGP28 Gen oder in den SGP28 Genprodukten) und einem Faktor,
welcher mit Malignität
in Verbindung steht, die Feststellung einer Über-Expression von SGP28 mRNA
oder Protein in einer Gewebeprobe, die Feststellung einer Über-Expression von PSA
mRNA oder Protein in einer Gewebeprobe sowie die Ermittlung einer
Koinzidenz von SGP28 mRNA oder Protein Über-Expression und PSA mRNA
oder Protein Über-Expression. Gemäß einer speziellen
Ausführungsform
wird die Expression von SGP28 und PSA mRNA in Prostatagewebe untersucht. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, daß die
Koinzidenz von SGP28 und PSA mRNA Über-Expression in der Probe
einen Hinweis auf Prostatakrebs, auf die Prädisposition für Prostatakrebs
oder auf die Entstehung oder die Existenz eines Prostatatumors liefert.
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Verfahren
zur Feststellung und Quantifizierung der Expression von SGP28 mRNA
oder Protein sind vorliegend beschrieben und verwenden aus dem Stand
der Technik bekannte Standard-Techniken zur Feststellung und Quantifizierung
von Nukleinsäuren
und Proteinen. Standard-Verfahren zur Feststellung und Quantifizierung
von SGP28 mRNA umfassen die in situ Hybridisierung unter Verwendung
von gelabelten SGP28 Riboproben, Northern-Blotting und zugehörige Techniken
unter Verwendung von SGP28 Polynukleotid-Proben, RT-PCR Analyse
unter Verwendung von SGP28-spezifischen Primern und andere Nachweisverfahren
auf der Basis einer Amplifikation, wie z.B. verzweigte DNA (branched
DNA), SISBA, TMA und dergleichen. Gemäß einer speziellen Ausführungsform
kann semiquantitative RT-PCR verwendet werden, um die SGP28 mRNA
Expression festzustellen und zu quantifizieren, wie es in den nachfolgenden
Beispielen beschrieben ist. Zu diesem Zweck kann eine beliebige
Anzahl an Primern verwendet werden, welche zur Amplifikation von
SGP28 in der Lage sind, einschließlich – wenn auch nicht ausschließlich – die verschiedenen,
vorliegend speziell erwähnten
Primergruppen. Standard-Verfahren für die Feststellung und Quantifizierung
von Proteinen können
zu diesem Zweck eingesetzt werden. Gemäß einer speziellen Ausführungsform
können
polyklonale oder monoklonale Antikörper, welche mit dem Wildtyp
SGP28 Protein spezifisch reaktiv sind, in einer immunhistochemischen
Untersuchung von biopsiertem Gewebe verwendet werden. Antikörper gegen
das SGP28 Protein können
ebenfalls verwendet werden, um SGP28 in einer Patientenprobe (z.B.
Blut, Urin, Sperma oder andere Proben) unter Verwendung von herkömmlichen
Techniken, wie Fluoreszenz-aktivierter Zellsortierung (Fluorescence-activated
Cell Sorting; FACS) und/oder ELISA, festzustellen.
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Identifizierung von Molekülen, welche
mit SGP28 wechselwirken
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Die
vorliegend beschriebene SGP28 Proteinsequenz ermöglicht dem Fachmann die Identifizierung von
Proteinen, kleinen Molekülen
(Small Molecules) und andere Verbindungen, welche mit SGP28 wechselwirken,
sowie von Pfaden, welche von SGP28 über eine Vielzahl an anerkannten
Protokollen aktiviert werden. So kann beispielsweise eines einer
Mehrzahl an sogenannten Interaction-Trap Systemen (auch als "Two-Hybrid Assay" bezeichnet) verwendet
werden. In solchen Systeme rekonstituieren wechselwirkende Moleküle einen Transkriptionsfaktor
und direkte Expression eines Reporter-Gens, dessen Expression sodann untersucht wird.
Typische Systeme identifizieren Protein-Protein Wechselwirkungen
in vivo durch Rekonstitution eines eukaryontischen Transkriptionsaktivators
und sind z.B. in den US-Patenten Nr. 5 955 280, 5 925 523, 5 846
722 und 6 004 746 beschrieben.
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Alternativ
können
Moleküle,
welche mit SGP28 Proteinsequenzen wechselwirken, durch Screening von
Peptid-Datenbanken
identifiziert werden. Bei solchen Verfahren werden Peptide, welche
an ausgewählte Rezeptor-Moleküle, wie
SGP28, binden, durch Screening von Datenbanken identifiziert, welche
ein zufälliges oder
geregeltes Sammelsystem (Random – oder Controlled Collection)
kodieren. Peptide, welche von den Datenbanken kodiert werden, werden
als Fusionsproteine von Bakteriophagen-Hüllproteinen exprimiert, wonach die
Bakteriophagen-Partikel im Hinblick auf die interessierenden Rezeptoren
gescreent werden. Peptide, welche ein vielfältiges Anwendungsgebiet, wie
als therapeutische oder diagnostische Reagenzien, besitzen, können folglich
ohne jegliche vorherige Informationen über die Struktur der erwarteten
Liganden oder Rezeptor-Moleküle
identifiziert werden. Typische Peptid-Datenbanken und Screeningverfahren,
welche zur Identifizierung von Molekülen verwendet werden können, welche
mit SGP28 Proteinsequenzen wechselwirken, sind z.B. in den US-Patenten
Nr. 5 723 286 und 5 733 731 beschrieben.
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Alternativ
können
SGP28 exprimierende Zellinien verwendet werden, um SGP28-vermittelte
Protein-Protein Wechselwirkungen zu identifizieren. Diese Möglichkeit
kann unter Verwendung von Verfahren der Immunpräzipitation untersucht werden,
wie es bereits gezeigt wurde (Hamilton B. J. et al., Biochem. Biophys. Res.
Commun. 1999, 261: 646–51). Typischerweise
kann SGP28 unter Verwendung von anti-SGP28 Antikörpern aus SGP28 exprimierenden
Prostatakrebs-Zellinien immunpräzipiert
werden. Alternativ können
Antikörper
gegen His-tag in einer zur Expression von SGP28 konstruierten Zelline
verwendet werden (oben genannte Vektoren). Der immunpräzipierte
Komplex kann durch Verfahren, wie Western-Blotting, 35S-Methionin
Labeling von Proteinen, Protein Mikrosequenzierung, Silber-Färbung und
zweidimensionale Gelelektrophorese, auf Proteinassoziierung untersucht
werden.
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Kleine
Moleküle
(Small Molecules), welche mit SGP28 wechselwirken, können mittels
zugehöriger Ausführungsformen
solcher Screeningverfahren identifiziert werden. So können beispielsweise
kleine Moleküle
identifiziert werden, welche mit der SGP28 Funktion interferieren,
einschließlich
Moleküle,
welche mit der Fähigkeit
von SGP28 interferieren, an Zellen zu binden und/oder die Tumorbildung,
Progression, Migration und/oder Apoptose zu modulieren. Typische
Verfahren sind z.B. in dem US-Patent Nr. 5 928 868 beschrieben und
umfassen Verfahren zur Bildung von Hybrid-Liganden, bei welchen
wenigstens ein Ligand ein kleines Molekül ist. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
wird der Hybrid-Ligand
in Zellen eingeführt,
welche wiederum einen ersten und einen zweiten Expressionsvektor
enthalten. Jeder Expressionsvektor enthält DNA zum Exprimieren eines
Hybrid-Proteins,
welches ein Target-Protein kodiert, das an eine kodierende Sequenz für ein transkriptionales
Modul gebunden ist. Die Zellen enthalten ferner ein Reporter-Gen,
dessen Expression abhängig
ist von der Nachbarschaft des ersten und des zweiten Hybrid-Proteins
zueinander – einem
Ereignis, welches nur auftritt, wenn der Hybrid-Ligand an Target-Stellen
beider Hybrid-Proteine bindet. Diese Zellen, welche das Reporter-Gen
exprimieren, werden ausgewählt,
während
das unbekannte kleine Molekül
oder das unbekannte Hybrid-Protein identifiziert wird.
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Eine
typische Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht in einem Screening-Verfahren
für ein
Molekül,
welches mit einer in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) wiedergegebenen SGP28
Aminosäuresequenz wechselwirkt,
welches die Schritte des Inkontaktbringens einer Population von
Molekülen
mit der SGP28 Aminosäuresequenz,
der Gewährleistung
eines Wechselwirkens der Population von Molekülen mit der SGP28 Aminosäuresequenz
unter Bedingungen, welche eine Wechselwirkung begünstigen,
der Ermittlung des Vorhandenseins eines Moleküls, welches mit der SGP28 Aminosäuresequenz
wechselwirkt, und der anschließenden
Abtrennung der nicht mit der SGP28 Aminosäuresequenz wechselwirkenden
Moleküle
von den mit der SGP28 Aminosäuresequenz
wechselwirkenden Molekülen
umfaßt.
Gemäß einer
speziellen Ausführungsform umfaßt das Verfahren
ferner die Reinigung eines Moleküls,
welches mit der SGP28 Aminosäuresequenz wechselwirkt.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die SGP28 Aminosäuresequenz
mit einer Peptid-Datenbank in Kontakt gebracht. Weitere Untersuchungen
zur Identifizierung von Molekülen,
welche die SGP28 Funktion modulieren, sind in den nachfolgenden
Beispielen erläutert.
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Behandlungsverfahren
und Zusammensetzungen
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Die
Identifizierung von SGP28 als ein Prostatakrebs-Protein eröffnet eine Mehrzahl an therapeutischen
Ansätzen
für die
Behandlung von Prostatakrebsen. Wie vorstehend erörtert, stellt
SGP28 ein sekretiertes Protein dar und spielt seine Wechselwirkung
mit anderen Zellen und Molekülen
wahrscheinlich eine Rolle bei der Regulierung der Umgebung der Prostata
und bei der Initiierung, Entwicklung und/oder Progression von Krebs.
SGP28 kann für
die Therapie mittels Ansätzen,
welche darauf abzielen, die Aktivität des SGP28 Proteins zu inhibieren,
die Bindung oder Assoziierung von SGP28 Protein an bzw. mit andere(n)
Zellen und Moleküle(n)
zu inhibieren, die Transkription oder Translation von SGP28 zu inhibieren,
und/oder über
die Verwendung von Impstoffen gegen Krebs auf der Basis von SGP28
targetiert werden, Die Behandlungsstrategie kann folglich dahingehend
ausgerichtet werden, daß eine
Funktion des Moleküls
inhibiert oder das SGP28 Molekül selbst
targetiert wird.
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Das
Expressionsprofil von SGP28 erinnert an MAGEs, PSA und PMSA, welche
Gewebe-spezifische Gene sind, die in Melanomen und anderen Krebsen überreguliert
sind (Van den Eynde und Boon, Int. J. Clin. Lab. Res. 27: 81–86, 1997).
Aufgrund ihrer Gewebe-spezifischen Expression und ihrer hohen Expressionsraten
in Krebs werden diese Moleküle
gegenwärtig
als Targets für
Impfstoffe gegen Krebs untersucht (Durrant, Anticancer Drugs 8:
727–733,
1997; Reynolds et al., Int. J. Cancer 72: 972–976, 1997). Das Expressionsmuster
von SGP28 liefert den Beweis, daß es gleichermaßen ein
ideales Target für
einen Krebsimpfstoff gegen Prostatakrebs darstellt, da seine Expression
in den meisten normalen Geweben nicht festgestellt wird.
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Folglich
wird von therapeutischen Ansätzen
unter Targetierung bestimmter Motive von SGP28, oder welche darauf
abzielen, die Aktivität
des SGP28 Protein zu inhibieren, erwartet, daß sie für Patienten nützlich sind,
die unter Prostatakrebs und anderen SGP28 exprimierenden Krebsen
leiden. Die therapeutischen Ansätze,
welche darauf abzielen, die Aktivität des SGP28 Proteins zu inhibieren,
lassen sich allgemein in zwei Klassen einteilen. Die eine Klasse
umfaßt
verschiedene Verfahren zur Inhibierung der Bindung oder Assoziierung des
SGP28 Proteins an bzw. mit seinen/seinem Bindungspartner oder an
bzw. mit andere(n) Proteine(n). Die andere Klasse umfaßt eine
Vielfalt an Verfahren zur Inhibierung der Transkription des SGP28
Gens oder der Translation der SGP28 mRNA.
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SGP28 als Target für die Behandlung
auf der Basis von Antikörpern
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Das
SGP28 Molekül
stellt ein attraktives Target für
therapeutische Strategien auf der Basis von Antikörpern dar.
Da SGP28 in Krebszellen exprimiert wird, in den meisten normalen
Geweben jedoch nicht, wird von einer systemischen Verabreichung
von SGP28 immunreaktiven Verbindungen erwartet, daß sie eine
exzellente Sensitivität
ohne toxische, nicht spezifische und/oder nicht Target-gerichtete
Effekte infolge einer Bindung des immuntherapeutischen Moleküls an nicht
als Target vorgesehene Organe und Gewebe aufweisen. Spezifisch mit
SGP28 reaktive Antikörper
können
nützlich
sein zur systemischen Behandlung von SGP28 exprimierenden Krebsen,
entweder als Konjugate mit einer Toxin oder einem therapeutischen
Mittel oder als nackte Antikörper,
welche in der Lage sind, die Wechselwirkung von SGP28 mit seinem
Bindungspartner zu inhibieren.
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SGP28
Antikörper
können
in einen Patienten eingeführt
werden, so daß der
Antikörper
an SGP28 bindet und die SGP28 Funktion in dem Primärtumor,
in zirkulierenden Mikrometastasen und/oder in gebildeten Metastasen
unterbindet. Der Grad an Vaskularisation des Tumors kann als Richtlinie
dienen, welche Verabreichung empfohlen wird. Auf ähnliche
Weise wird von dem Grad und/oder dem Stadium der Krankheit erwartet, in
dieser Hinsicht nützliche
Informationen zu liefern. So kann es z.B. bei einem hochgradigeren,
fortgeschritteneren Tumor wahrscheinlicher sein, daß er Metastasen
verbreitet, so daß eine
systemische Verabreichung empfohlen wird, um den Ausbruch von Metastasen
zu behandeln oder zu verhindern.
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Eine
Immuntherapie gegen Krebs unter Verwendung von anti-SGP28 Antikörpern kann
gemäß der Anleitung
einer Vielzahl von Ansätzen
geschehen, welche bei der Behandlung von anderen Krebsarten erfolgreich
eingesetzt werden, einschließlich – wenn auch
nicht ausschließlich – Darmkrebs
(Arten et al., 1998, Crit. Rev. Immunol. 18: 133–138), multiples Myelom (Kahler-Krankheit)
(Ozaki et al., 1997, Blood 90: 3179–3186; Tsunenari et al., 1997,
Blood 90: 2437–2444),
Magenkrebs (Kasprzyk et al., 1992, Cancer Res. 52: 2771–2776),
B-Zell-Lymphom (Funakoshi et al., 1996, J. Immunother. Emphasis
Tumor Immunol. 19: 93–101), Leukämie (Zhong
et al., 1996, Leuk. Res. 20: 581–589), kolorektales Karzinom
(Moun et al., 1994, Cancer Res. 54: 6160–6166; Velders et al., 1995,
Cancer Res. 55: 4398–4403)
und Brustkrebs (Shepard et al., J. Clin. Immunol. 11: 117–127). Einige
therapeutischen Ansätze
umfassen die Konjugation von nackten Antikörpern mit einem Toxin, wie
die Konjugation von 131J mit anti-CD20 Antikörpern (z.B.
Bexxar, Coulter Pharmaceutical), während andere die gleichzeitige
Verabreichung von Antikörpern
mit anderen therapeutischen Verbindungen umfassen, wie HerceptinTM (Trastuzumab) mit Paclitaxel (Genentech,
Inc.). Für
die Behandlung von Prostatakrebs können beispielsweise SGP28 Antikörper in
Verbindung mit Bestrahlung, Chemotherapie oder Hormonablation verabreicht
werden.
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Obgleich
die SGP28 Antikörpertherapie
für alle
Stadien von Krebs nützlich
sein kann, kann die Antikörpertherapie
in besonderem Maße
bei fortgeschrittenen oder metastatisierten Krebsen angezeigt sein.
Eine Behandlung auf der Grundlage der erfindungsgemäßen Antikörpertherapie
kann insbesondere für
Patienten angezeigt sein, die bereits ein- oder mehrfach eine Chemotherapie erhalten
haben, während eine
Kombination der erfindungsgemäßen Antikörpertherapie
mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung bei Patienten bevorzugt
sein kann, die noch keine chemotherapeutische Behandlung erhalten
haben. Ferner kann die Antikörpertherapie
eine geringere Dosierung der begleitenden Chemotherapie ermöglichen,
insbesondere bei Patienten, welche die Toxizität des chemotherapeutischen
Mittels nicht gut vertragen.
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Bei
manchen Krebspatienten kann es erwünscht sein, daß sie auf
das Vorhandensein und die Rate an SGP28 Expression evaluiert werden,
was vorzugsweise unter Verwendung von immunhistochemischen Bewertungen
von Tumorgewebe, quantitativem SGP28 Imaging oder anderen Techniken
geschehen kann, welche in der Lage sind, das Vorhandensein und die
Rate an SGP28 Expression zuverlässig
anzuzeigen. Immunhistochemische Analysen von Tumorbiopsien können zu
diesem Zweck bevorzugt sein. Verfahren zur immunhistochemischen
Analyse von Tumorgewebe sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt.
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Anti-SGP28
monoklonale Antikörper,
welche bei der Behandlung von Prostatakrebs und anderen Krebsen
nützlich
sind, umfassen solche, welche in der Lage sind, eine wirksame Immunantwort
gegen den Tumor zu initiieren, und solche, welche in der Lage sind,
direkt zytotoxisch zu wirken. In diesem Zusammenhang können anti-SGP28
monoklonale Antikörper
(mAbs) eine Tumorzellyse entweder durch den Mechanismus der lokalen
Initiierung der Komplementkaskade (Complement-mediated Cell Cytotoxicity)
oder der Rekrutierung von Effektorzellen (Antibody-dependent Cell
Cytotoxicity, ADCC) auslösen,
welche beide einen intakten Fc-Teil des Immunglobulinmoleküls für die Wechselwirkung
mit Effektorzellen Fc-Rezeptorstellen oder komplementären Proteinen
erfordern. Ferner sind anti-SGP28 mAbs, welche einen direkten biologischen
Effekt auf das Tumorwachstum ausüben,
in der Ausführung
der Erfindung nützlich.
Potentielle Mechanismen, in welchen solche direkt zytotoxischen
mAbs wirken können,
können
die Inhibierung von Zellwachstum, die Modulation von zellulärer Differenzierung,
die Modulation von Profilen von Tumorangionese-Faktoren und die
Induzierung von Apoptose umfassen. Die Mechanismen, durch welche
ein bestimmter anti-SGP28 mAb einen anti-tumoralen Effekt ausübt, können unter
Verwendung einer beliebigen Anzahl an in vitro Untersuchungen, welche
zur Ermittlung von ADCC, ADMMC, lokaler Initiierung der Komplementkaskade
(Complement-mediated Cell Cytotoxicity) usw. geeignet sind, evaluiert
werden, wie es aus dem Stand der Technik allgemein bekannt ist.
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Die
Verwendung von murinen (Maus) oder nicht menschlichen monoklonalen
Antikörpern
oder menschlich/murinen chimären
mAbs können
bei einigen Patienten mäßige bis
starke Immunantworten hervorrufen. In einigen Fällen kann dies zu einer Verhinderung
der Zirkulation des Antikörpers
und zu einer verminderten Wirksamkeit führen. In den meisten schweren
Fällen
kann eine solche Immunantwort zu einer extensiven Bildung von Immunkomplexen
führen,
welche gegebenenfalls ein Nierenversagen verursachen können. Folglich
sind bevorzugte monoklonale Antikörper zur Verwendung in der
Praxis der erfindungsgemäßen Behandlungsverfahren
solche, welche entweder gänzlich
menschlich oder humanisiert sind und welche spezifisch an das Target
SGP28 Antigen mit hoher Affinität
binden, jedoch eine geringe oder gar keine Antigenität in dem
Patienten zeigen.
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Erfindungsgemäße Behandlungsverfahren
ziehen sowohl die Verabreichung eines einzigen anti-SGP28 mAbs als
auch von Kombinationen oder Cocktails verschiedener mAbs in Erwägung. Solche
mAb Cocktails können
insofern bestimmte Vor teile besitzen, als sie mAbs enthalten, welche
verschiedene Epitope targetieren, verschiedene Effektormechanismen
ausnutzen oder direkt zytotoxische mAbs mit mAbs, welche auf die
Funktionalität
von Immuneffektoren angewiesen sind, kombinieren. Solche mAbs in
Kombination können
synergistische therapeutische Wirkungen entfalten. Ferner kann die
Verabreichung von anti-SGP28 mAbs mit anderen therapeutischen Mitteln
kombiniert werden, einschließlich – wenn auch
nicht ausschließlich – verschiedene
chemotherapeutische Mittel, Androgen-Blocker und Immunmodulatoren
(z.B. IL-2, GM-CSF). Die anti-SGP28 mAbs können in ihre "nackten" oder unkonjugierten
Form verabreicht werden oder können
therapeutische Mittel aufweisen, welche zu ihnen konjugiert sind.
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Die
anti-SGP28 Antikörper-Formulierungen
können
auf einem beliebigen Weg verabreicht werden, welcher in der Lage
ist, die Antikörper
an die Stelle des Tumors zu bringen. Potentiell wirksame Wege umfassen – wenn auch
nicht ausschließlich – die intravenöse, intraperitoneale,
intramuskuläre,
intratumorale, intradermale Verabreichung und dergleichen. Die Behandlung
umfaßt
im allgemeinen eine wiederholte Verabreichung der SGP28 Antikörper-Zusammensetzung
auf einem akzeptablen Verabreichungsweg, wie intravenöse Injektion
(IV), wobei typischerweise eine Dosierung im Bereich von etwa 0,1
bis etwa 10 mg/kg Körpergewicht eingestellt
wird. Dosen im Bereich von 10 bis 500 mg mAb pro Woche können wirksam
und gut verträglich
sein.
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Auf
der Grundlage der klinischen Erfahrung mit dem Herceptin mAb bei
der Behandlung von metastatischem Brustkrebs kann eine anfängliche
Initialdosis von etwa 4 mg/kg Körpergewicht
des Patienten IV und anschließende
wöchentliche
Dosen von etwa 2 mg/kg IV der anti-SGP28 mAb-Zusammen setzung einen
akzeptablen Dosisplan darstellen. Vorzugsweise wird die anfängliche
Initialdosis als 90 minütige
oder längere
Infusion verabreicht. Die periodische Erhaltungsdosis kann als 30
minütige
oder längere
Infusion verabreicht werden, vorausgesetzt, die Initialdosis war
gut verträglich.
Indes ist dem Fachmann bewußt,
daß verschiedene Faktoren
den idealen Dosisplan im Einzelfall beeinflussen. Solche Faktoren
können
beispielsweise die Bindungsaffinität und die Halbwertzeit der
eingesetzten Ab oder mAbs, die Rate an SGP28 Expression in dem Patient,
die Menge an zirkulierendem Shed-SGP28 Antigen, das gewünschte Fließgleichgewicht
(Steady State) des Konzentrationsniveaus der Antikörper, die
Behandlungshäufigkeit
und der Einfluß von
chemotherapeutischen Mitteln, welche in Kombination mit dem erfindungsgemäßen Behandlungsverfahren
eingesetzt werden, darstellen.
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Optimalerweise
sollten Patienten auf das Niveau an zirkulierendem Shed-SGP28 Antigen
im Serum untersucht werden, um bei der Ermittlung des wirksamsten
Dosisplans und zugehöriger
Faktoren zu helfen. Solche Untersuchungen können auch zu Überwachungszwecken
während
der gesamten Behandlung verwendet werden und nützlich sein, um den Behandlungserfolg
in Verbindung mit der Evaluierung weiterer Parameter (wie Serumniveaus
an PSA bei der Behandlung von Prostatakrebs) zu beurteilen.
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Inhibierung der SGP28
Proteinfunktion
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Die
Erfindung betrifft verschiedene Verfahren und Zusammensetzungen
zur Inhibierung der Bindung von SGP28 an seinen Bindungspartner
oder Liganden oder der Assoziation mit einem anderen Protein/mit
anderen Proteinen sowie Verfahren zur Inhibierung der SGP28 Funktion.
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Inhibierung von SGP28
mit rekombinanten Proteinen
-
Gemäß einem
Ansatz werden rekombinante Moleküle,
welche in der Lage sind, an SGP28 zu binden und dabei zu verhindern,
daß SGP28
an seine(n) Bindungspartner angreift/bindet oder mit (einem) anderen Protein(en)
assoziiert, zur Inhibierung der SGP28 Funktion verwendet. Solche
rekombinanten Moleküle
können
beispielsweise den/die reaktiven Teil (e) eines SGP28-spezifischen
Antikörpermoleküls enthalten.
Gemäß einer
speziellen Ausführungsform
kann die SGP28 Bindungsdomäne
eines SGP28 Bindungspartners in ein dimäres Fusionsprotein konstruiert
werden, welches zwei SGP28 Liganden-Bindungsdomänen enthält, welche an den Fc-Abschnitt
von menschlichem IgG, wie menschlichem IgG1, gebunden sind. Solche
IgG-Abschnitte können
z.B. die CH2 und CH3
Domänen
sowie die Scharnier-Region, jedoch nicht die CH1
Domäne
enthalten. Solche dimären
Fusionsproteine können
Patienten, die an einem mit der Expression von SGP28 in Verbindung stehenden
Krebs leiden, einschließlich – wenn auch
nicht ausschließlich – Prostatakrebs,
in löslicher
Form verabreicht werden, wobei das dimäre Fusionsprotein spezifisch
an SGP28 bindet und dabei die Wechselwirkung von SGP28 mit einem
Bindungspartner abblockt. Solche dimären Fusionsproteine können des
weiteren unter Verwendung von bekannten Techniken zur Verbindung
von Antikörpern
zu multimeren Proteinen kombiniert werden.
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Inhibierung von SGP28
mit intrazellulären
Antikörpern
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Gemäß einem
weiteren Ansatz können
rekombinante Vektoren, welche einkettige Antikörper kodieren, die spezifisch
an SGP28 binden, mittels Gentransfertechniken in SGP28 exprimierende
Zellen eingeführt
werden, wobei der kodierte einkettige anti-SGP28 Antikörper intrazellulär exprimiert
wird, an SGP28 Protein bindet und dabei dessen Funktion inhibiert.
Verfahren zur Konstruktion solcher in trazellulärer einkettiger Antikörper sind
wohlbekannt. Solche auch als "Intrakörper" bezeichneten intrazellulären Antikörper können spezifisch
auf ein bestimmtes Kompartiment im Innern der Zelle targetiert werden,
so daß sie
dort für
eine Kontrolle sorgen, wo die inhibitorische Aktivität der Behandlung
fokussiert wird. Diese Technik wurde im Stand der Technik erfolgreich
eingesetzt (vgl. Richardson und Marasco, 1995, TIBTECH Vol. 13).
Es wurde bei Intrakörpern
gezeigt, daß sie
die Expression von anderweitig vorhandenen Zell-Oberflächenfaktoren
virtuell eliminieren (vgl. z.B. Richardson et al., 1995, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 92: 3137–3141;
Beerli et al., 1994, J. Biol. Chem. 289: 23931–23936; Deshane et al., 1994,
Gene Ther. 1: 332–337).
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Einkettige
Antikörper
enthalten die variablen Domänen
der schweren und leichten Ketten, welche über ein flexibles Linker-Polypeptid
verbunden sind, und werden als ein einziges Polypeptid exprimiert.
Optional können
einkettige Antikörper
als ein einkettiges Fragment der variablen Region, welches mit der
konstanten Region der leichten Kette verbunden ist, exprimiert werden.
Wohlbekannte intrazelluläre
Trafficking-Signale können
in rekombinante Polynukleotid-Vektoren, welche solche einkettigen
Antikörper
kodieren, konstruiert werden, um den exprimierten Intrakörper präzise an
das gewünschte
intrazelluläre
Kompartiment zu targetieren. So können z.B. Intrakörper konstruiert
werden, welche an das endoplasmatische Retikulum (ER) targetiert sind,
um ein Leader-Peptid und gegebenenfalls ein C-terminales ER Retentionssignal,
wie das KDEL Aminosäuremotiv,
zu enthalten. Zur Ausübung
von Aktivität
im Zellkern (Nukleus) vorgesehene Intrakörper können so konstruiert werden,
daß sie
ein Kern-Lokalisierungssignal enthalten. Flüssige Anteile können den
Intrakörpern
angefügt
werden, um den Intrakörper
an die zytosolische Seite der Plasmamembran anzubinden. Ferner können Intrakörper zur
Ausübung
einer Funk tion im Zytosol targetiert werden. So können beispielsweise
zytosolische Antikörper
verwendet werden, um Faktoren im Innern des Zytosols abzusondern
und dabei zu verhindern, daß sie
an ihren natürlichen
Ort in der Zelle transportiert werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
werden SGP28 Intrakörper
so konstruiert, daß sie
spezifisch an eine bestimmte SGP28 Domäne binden. So können beispielsweise
zytosolische Antikörper,
welche spezifisch an das SGP28 Protein binden, verwendet werden,
um SGP28-zugehörige
Moleküle
vor einem Zutritt in den Zellkern zu bewahren und diesen dabei vor
der Ausübung
jeglicher biologischer Aktivität
im Innern des Zellkerns zu bewahren.
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Um
die Expression solcher Intrakörper
spezifisch auf bestimmte Tumorzellen zu richten, kann die Transkription
des Intrakörpers
unter die regulatorische Kontrolle (Regulatory Control) eines geeignete
Tumor-spezifischen Promotors oder Enhancers gestellt werden. Um
die Expression von Intrakörpern
spezifisch auf die Prostata zu targetieren, kann z.B. der PSA Promotor
und/oder Promotor/Enhancer verwendet werden (vgl. z.B. das US-Patent
Nr. 5 919 652).
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Inhibierung der SGP28
Transkription oder Translation
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Gemäß einer
weiteren Gruppe von therapeutischen Ansätzen stellt die Erfindung verschiedene
Verfahren und Zusammensetzungen zur Inhibierung der Transkription
des SGP28 Gens zur Verfügung.
Auf ähnliche
Weise liefert die Erfindung Verfahren und Zusammensetzungen zur
Inhibierung der Translation von SGP28 mRNA in das Protein.
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Gemäß einem
Ansatz umfaßt
ein Verfahren zur Inhibierung der Transkription des SGP28 Gens das Inkontaktbringen des
SGP28 Gens mit einem SGP28 Antisense-Polynukleotid. Gemäß einem
weiteren Ansatz umfaßt
ein Verfahren zum Inhibieren der SGP28 mRNA Translation das Inkontaktbringen
der SGP28 mRNA mit einem Antisense-Polynukleotid. Gemäß einem
anderen Ansatz wird ein SGP28-spezifisches Ribozym verwendet, um
die SGP28 Message zu spalten und somit die Translation zu inhiieren.
Solche Verfahren auf der Basis von Antisense-Molekülen und
Ribozymen können
auch auf regulatorische Regionen des SGP28 Gens, wie die SGP28 Promotor-
und/oder Enhancerelemente, gerichtet werden. Auf ähnliche
Weise können
Proteine, welche zur Inhibierung eines SGP28 Gen-Transkriptionsfaktors in der Lage sind,
zur Inhibierung der SGP28 mRNA Transkription verwendet werden. Die
für die
vorgenannten Verfahren nützlichen
verschiedenen Polynukleotide und Zusammensetzungen sind weiter oben
beschrieben. Die Verwendung von Antisense- und Ribozym-Molekülen zur
Inhibierung der Transkription und Translation sind aus dem Stand
der Technik wohlbekannt.
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Weitere
Faktoren, welche die Transkription von SGP28 durch Wechselwirkung
mit einer SGP28 transkriptorischen Aktivierung inhibieren, können ebenfalls
für die
Behandlung von SGP28 exprimierenden Krebsen nützlich sein. Auf ähnliche
Weise können
Faktoren, welche in der Lage sind, mit dem SGP28 Prozeß zu interferieren,
für die
Behandlung von SGP28 exprimierenden Krebsen nützlich sein. Behandlungsverfahren
für Krebs,
welche sich solcher Faktoren bedienen, fallen ebenfalls in den Schutzbereich
der Erfindung.
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Allgemeine
Betrachtungen für
Behandlungsstrategien
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Die
Techniken des Gentransfers und der Gentherapie können verwendet werden, um therapeutische Polynukleotidmoleküle an Tumorzellen
zu überliefern,
welche SGP28 synthetisieren (z.B. Antisense-Moleküle, Ribozyme,
Polynukleoti de, welche Intrakörper
und andere SGP28 inhibierende Moleküle kodieren). Eine Mehrzahl
an Ansätzen
zur Gentherapie ist aus dem Stand der Technik bekannt. Rekombinante
Vektoren, welche SGP28 Antisense-Polynukleotide, Ribozyme, zum Interferieren
mit der SGP28 Transkription fähige
Faktoren usw. kodieren, können
unter Verwendung solcher gentherapeutischen Ansätze an die Target-Tumorzellen überliefert
werden.
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Die
vorgenannten therapeutischen Ansätze
können
mit einem beliebigen aus einer breiten Vielfalt an chemotherapeutischen
Behandlungsverfahren oder Bestrahlungsverfahren kombiniert werden.
Diese therapeutischen Verfahren können ferner den Einsatz von
verminderten Dosen chemotherapeutischer Mittel und/oder eine weniger
häufige
Verabreichung ermöglichen,
insbesondere bei Patienten, welche die Toxizität der chemotherapeutischen
Mittel nicht gut vertragen.
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Die
anti-tumorale Aktivität
einer bestimmten Zusammensetzung (z.B. Antisense-Moleküle, Ribozyme, Intrakörper) oder
einer Kombination solcher Zusammensetzungen kann unter Verwendung
verschiedener in vitro und in vivo Untersuchungsverfahren evaluiert
werden. In vitro Untersuchungen zur Evaluierung des therapeutischen
Leistungsvermögens
umfassen Zellwachstumsuntersuchungen, Soft-Agar-Untersuchungen und andere
Untersuchungen, welche hinsichtlich Tumor-fördernder
Aktivität
indikativ sind, Bindungsuntersuchungen, welche in der Lage sind,
das Ausmaß festzustellen,
in welchem eine therapeutische Zusammensetzung die Bindung von SGP28
an einen Bindungspartner inhibiert, etc.
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In
vivo läßt sich
die Wirkung einer SGP28 therapeutischen Zusammensetzung in einem
geeignete Tiermodell evaluieren. So sind beispielsweise xenogene
Prostatakrebs-Mo delle, bei welchen menschliche Prostatakrebs-Explantate
oder passagierte Heterotransplantat-Gewebe in immunsupprimierte
Tiere, wie Nackt- oder SCID-Mäuse,
eingeführt
werden, in Bezug auf Prostatakrebs geeignet und bereits beschrieben (Klein
et al., 1997, Nature Medicine 3: 402–408). Die am 23. April 1998
veröffentlichte
PCT-Anmeldung WO 98/16628 von Sawyers et al. beschreibt verschiedene
Heterotransplantat-Modelle von menschlichem Prostatakrebs, welche
in der Lage sind, die Entwicklung von Primärtumoren, Mikrometastasen und
die Bildung von osteoblastischen Metastasen, wie sie für ein spätes Stadium
der Krankheit charakteristisch sind, zu rekapitulieren. Die Wirksamkeit
kann unter Verwendung von Untersuchungen vorhergesagt werden, welche
die Inhibierung der Tumorbildung, Tumorrückbildung oder Metastatisierung
und dergleichen messen (vgl. auch die Beispiele weiter unten).
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In
vivo Untersuchungen zur Bestimmung der Promotion von Apoptose können bei
der Evaluierung von potentiell therapeutischen Zusammensetzungen
ebenfalls nützlich
sein. Gemäß einer
Ausführungsform
können
Heterotransplantate von Träger-Mausen,
welche mit der therapeutischen Zusammensetzung behandelt worden
sind, auf ein Vorhandensein von apoptotischen Fukussen untersucht
und mit unbehandelten, Heterotransplantat tragenden Mäusen zur
Kontrolle verglichen werden. Das Ausmaß, in welchem apoptotische
Fokusse in den Tumoren der behandelten Mäusen aufgefunden werden, liefert
einen Hinweis auf die therapeutische Wirksamkeit der Zusammensetzung.
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Die
in der Praxis verwendeten therapeutischen Zusammensetzungen der
vorgenannten Verfahren können
in pharmazeutischen Zusammensetzungen einschließlich Impfstoff-Zusammensetzungen
formuliert werden, welche einen für die ge wünschte Zuführung geeigneten Träger aufweisen.
Geeignete Träger
umfassen beliebige Materialien, welche bei Kombination mit der therapeutischen
Zusammensetzung die anti-tumorale Funktion der therapeutischen Zusammensetzung
erhalten und mit dem Immunsystem des Patienten nicht reaktiv sind.
Beispiele umfassen – wenn
auch nicht ausschließlich – beliebige
aus einer Mehrzahl an pharmazeutischen Standard-Trägern,
wie sterile Phosphat-gepufferte Salzlösungen, bakteriostatisches
Wasser und dergleichen (vgl. allgemein Remington's Pharmaceutical Sciences, 16th Edition, A. Osal, Hrsg., 1980).
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Therapeutische
Formulierungen können
gelöst
und auf einem beliebigen Weg verabreicht werden, welcher in der
Lage ist, die therapeutische Zusammensetzung an die Stelle des Tumors
zu überliefern.
Potentiell wirksame Verabreichungswege umfassen – wenn auch nicht ausschließlich – intravenöse, parenterale,
intraperitoneale, intramuskuläre,
intratumorale, intradermale, intraorganische, orthotope Verabreichung
und dergleichen. Eine bevorzugte Formulierung zur intravenösen Injektion
enthält
die therapeutische Zusammensetzung in einer Lösung aus konserviertem bakteriostatischem
Wasser, sterilem unkonserviertem Wasser und/oder verdünnt in Polyvinylchlorid-
oder Polyethylen-Beutel mit 0,9% sterilem Natriumchlorid für die Injektion,
USP. Therapeutische Protein-Zusammensetzungen können lyophilisiert und als
sterile Pulver, vorzugsweise unter Valuum, auf Vorrat gehalten und
sodann vor der Injektion in bakteriostatischem Wasser, welches z.B.
Konservierungsmittel in Form von Benzylalkohol enthält, oder
in sterilem Wasser wieder hergestellt werden.
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Die
Dosierungen und Verabreichungsprotokolle für die Behandlung von Krebs
unter Verwendung der vorgenannten Ver fahren variieren mit dem jeweiligen
Verfahren und dem anvisierten Krebs und hängen allgemein von einer Mehrzahl
an anderen Faktoren ab, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt
sind.
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Impfstoffe
gegen Krebs
-
Die
Erfindung betrifft ferner Impfstoffe gegen Krebs, welche sowohl
ein SGP28 Protein oder Fragment desselben als auch DNA basierte
Impfstoffe enthalten. Hinsichtlich einer auf die Prostata und auf
Tumoren beschränkten
Expression von SGP28 wird von SGP28 Impfstoffen gegen Krebs erwartet,
daß sie
bei der spezifischen Prävention
und/oder Behandlung von SGP28 exprimierenden Krebsen wirksam sind,
ohne unspezifische Wirkungen auf nicht targetierte Gewebe zu entfalten.
Die Verwendung eines Tumor-Antigens in einem Impfstoff zur Erzeugung
von humoraler und Zellvermittelter Immunität zum Einsatz in der Anti-Krebstherapie ist
aus dem Stand der Technik wohlbekannt und bereits unter Verwendung
von menschlichem PSMA und rodenten (Nager) Immunogenen auf Prostatakrebs
angewandt worden (Hodge et al., 1995, Int. J. Cancer 63: 231–237; Fong
et al., 1997, J. Immunol. 159: 3113–3117). Solche Verfahren können auf
einfache Weise unter Einsatz eines SGP28 Proteins oder Fragmentes
desselben oder eines SGP28 kodierenden Nukleinsäuremoleküls und rekombinanter Vektoren,
welche in der Lage sind, das SGP28 Immunogen zu exprimieren und
in geeigneter Weise zur Verfügung
zu stellen, praktiziert werden.
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So
können
beispielsweise virale Gentransfersysteme verwendet werden, um ein
SGP28 kodierendes Nukleinsäuremolekül zu überliefern.
Verschiedene virale Gentransfersysteme, welche in der Anwendung
dieses Aspektes der Erfindung verwendet werden können, umfassen – wenn auch
nicht ausschließlich – Vaccinia, Fowlpox,
Canarypox, Adenovirus, In fluenza, Poliovirus, Adeno-assoziierte
Viren, Lentivirus und Sindbus Virus (Restifo, 1996, Curr. Opin.
Immunol. 8: 658–663).
Nicht vitale Transfersysteme können
ebenfalls eingesetzt werden, indem nackte DNA, welche ein SGP28
Protein oder Fragment desselben kodiert, verwendet und in den Patient
(z.B. intramuskulär)
eingeführt
wird, um eine antitumorale Antwort hervorzurufen. Gemäß einer Ausführungsform
wird die menschliche SGP28 cDNA in voller Länge eingesetzt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
basiert ein SGP28 Impfstoff gegen Krebs auf der Identifizierung
von immunogenen Peptiden in der in Tabelle 2 (SEQ ID Nr. 3) wiedergegebenen
SGP28 Aminosäuresequenz.
Wie in den nachfolgenden Beispielen näher erläutert, wurde von SGP28 gezeigt,
daß es
eine T- und B-Zellantwort induziert. Ein rekombinantes HIS-tagged Protein, welches
das offene Leseraster (ORF) von SGP28 (Tabelle 2, SEQ ID Nr. 3)
enthält,
wurde bereits verwendet, um eine Immunantwort in Mäusen für die Produktion
monoklonaler Antikörper
hervorzurufen. Die Aminosäuren
93–107
von SGP28 (CNYRHSNPKDRMTSL; SEQ ID Nr. 27) wurden bereits verwendet,
um eine Immunantwort in Kaninchen für die Produktion polyklonaler
Antikörper
hervorzurufen. Folglich können
spezifische Teile von SGP28 sowie von Polynukleotiden, welche diese Teile
kodieren, zur Produktion eines Impfstoffes gegen Krebs ausgewählt werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
können
SGP28 Nukleinsäuremoleküle eingesetzt
werden, welche spezifische zytotoxische T-Lymphozyten (CTL) Epitope
kodieren. CTL Epitope können
unter Verwendung von spezifischen Algorithmen (z.B. Epimer, Brown
University) ermittelt werden, um Peptide innerhalb eines SGP28 Proteins
zu identifizieren, welche in der Lage sind, optimal an vorgegebene
HLA Allele zu binden. Einen geeigneten Algorithmus stellt der HLA
Peptidmo tiv-Suchalgorithmus (HLA Peptide Motif Search Algorithm)
dar, welcher auf der Internetseite (http://bimas.dcrt.nih.gov/)
der Bioinformatics and Molecular Analysis Section (BIMAS) verfügbar ist.
Der Algorithmus basiert auf der Bindung von spezifischen Peptidsequenzen
in der Bindungsgrube von HLA Klasse I-Molekülen und insbesondere von HLA-A2
(Falk et al., 1991, Nature 351: 290–6; Hunt et al., 1992, Science
255: 1261–3;
Parker et al., 1992, J. Immunol. 149: 3580–7; Parker et al., 1994, J.
Immunol. 152: 163–75).
Der HLA Peptidmotiv-Suchalgorithmus ermöglicht die Identifizierung
und Rangfolge von 8-mer, 9-mer und 10-mer Peptiden aus einer vollständigen Proteinsequenz
für eine
vorhergesagte Bindung an HLA-A2 sowie an andere Klasse 1-Moleküle. Die
meisten HLA-A2 Bindungspeptide sind 9-mere, welche vorteilhafterweise
ein Leucin an Position 2 und ein Valin oder ein Leucin an Position
9 enthalten (Parker et al., 1992, J. Immunol. 149: 3580–7). Eine
tatsächliche
Bindung von Peptiden an HLA-A2 kann durch Stabilisierung der HLA-A2
Expression an der Antigenprozessierungs-defekten Zellinie T2 evaluiert
werden (Xue et al., 1997, Prostate 30: 73–8; Peshwa et al., 1998, Prostate
36: 129–38).
Eine Immunogenität
von spezifischen Pepiden kann durch in vitro Stimulation von CD8+
CTL in Gegenwart von dendritischen Zellen evaluiert werden (Xue
et al., Peshwa et al., s.o.).
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Spezifische
SGP28 Peptide, von welchen vorhergesagt wird, daß sie HLA-A2 binden, und welche
vorzugsweise in Impfstoffen gegen Krebs verwendet werden, umfassen
Peptide, welche mit den Aminosäuren 2–10 (TLFPVLLFL;
SEQ ID Nr. 17) korrespondieren, die Aminosäuren 6–14 (VLLFLVAGL; SEQ ID Nr.
18), die Aminosäuren
30–38
(ALLTTQTQV; SEQ ID Nr. 19), die Aminosäuren 142–150 (VVXWSSYLN; SEQ ID Nr.
20), die Aminosäuren
222–230
(TLTCKHQLV; SEQ ID Nr. 21), die Aminosäuren 175–183 (GNWANRLYV; SEQ ID Nr.
22), die Aminosäuren
7–15 (LLFLVAGLL;
SEQ ID Nr. 23), die Aminosäuren
141– 149
(QWWYSSYL; SEQ ID Nr. 24), die Aminosäuren 134–142 (AWGHYTQV; SEQ ID Nr.
25) und die Aminosäuren
211–219 (DLYSNCKSL;
SEQ ID Nr. 26) der in Tabelle 2 dargestellten SGP28 Proteinsequenz.
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Desgleichen
können
verschiedene ex vivo Strategien eingesetzt werden. Ein Ansatz umfaßt die Verwendung
von dendritischen Zellen, um ein SGP28 Antigen dem Immunsystem eines
Patienten zu präsentieren.
Dendritische Zellen exprimieren MHC Klasse I und II, B7 Co-Stimulator
und IL-12 und stellen folglich hoch spezialisierte Antigen-präsentierende
Zellen dar. Auf dem Gebiet von Prostatakrebs werden autologe dendritische
Zellen, welche mit Peptiden des Prostata-spezifischen Membran-Antigens (PSMA)
gepulst sind, in einem klinischen Phase I-Test verwendet, um das
Immunsystem von unter Prostatakrebs leidenden Patienten zu stimulieren
(Tjoa et al., 1996, Prostate 28: 65–69; Murphy et al., 1996, Prostate
29: 371–380).
Dendritische Zellen können
verwendet werden, um SGP28 Pepetide T-Zellen im Zusammenhang mit
MHC Klasse I- und Klasse II-Molekülen zu präsentieren. Gemäß einer
Ausführungsform
werden autologe dendritische Zellen mit SGP28 Peptiden gepulst,
welche in der Lage sind, an MHC-Moleküle zu binden. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
werden autologe dendritische Zellen mit dem vollständigen SGP28
Protein gepulst. Eine weitere Ausführungsform umfaßt eine
Konstruktion der Über-Expression
des SGP28 Gens in dendritische Zellen unter Verwendung von verschiedenen
aus dem Stand der Technik bekannten implementierenden Vektoren,
wie Adenovirus (Arthur et al., 1997, Cancer Gene Ther. 4: 17–25), Retrovirus
(Henderson et al., 1996, Cancer Res. 56: 3763–3770), Lentivirus, Adeno-assoziierte
Viren, DNA Transfektion (Ribas et al., 1997, Cancer Res. 57: 2865–2869) und
Tumor-abgeleitete RNA Transfektion (Ashley et al., 1997, J. Exp.
Med. 186: 1177–1182). SGP28
exprimierende Zellen können
ferner zur Expression von Im munmodulatoren, wie GM-CSF, konstruiert und
als Immunisierungsmittel verwendet werden.
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Anti-idiotypische
anti-SGP28 Antikörper
können
auch in der Anti-Krebstherapie als ein Impfstoff zum Induzieren
einer Immunantwort an SGP28 exprimierende Zellen verwendet werden.
Insbesondere die Erzeugung von anti-idiotypischen Antikörpern ist
aus dem Stand der Technik wohlbekannt und kann auf einfache Weise
an die Erzeugung von anti-idiotypischen anti-SGP28 Antikörpern angepaßt werden,
welche ein Epitop an einem SGP28 Protein imitieren (vgl. z.B. Wagner
et al., 1997, Hybridoma 16: 33–40;
Foon et al., 1995, J. Clin. Invest. 96: 334–342; Herlyn et al., 1996,
Cancer Immunol. Immunother 43: 65–76). Ein solcher anti-idiotypischer
Antikörper
kann in Impfstoffstrategien gegen Krebs verwendet werden.
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Es
können
genetische Immunsierungsverfahren eingesetzt werden, um prophylaktische
oder therapeutische, humorale und zelluläre Immunantworten zu erzeugen,
welche gegen SGP28 exprimierende Krebszellen gerichtet sind. Konstrukte
umfassen DNA, welche ein SGP28 Protein/Immunogen kodiert, wobei
geeignete regulatorische Sequenzen direkt in den Muskel oder die
Haut eines Individuums injiziert werden können, so daß die Zellen des Muskels oder
der Haut das Konstrukt aufnehmen und das kodierte SGP28 Protein/Immunogen
exprimieren. Die Expression des SGP28 Proteins/Immunogens führt zur
Erzeugung von prophylaktischer oder therapeutischer, humoraler und
zellulärer
Immunität
gegenüber
Prostatakrebs und anderen SGP28 exprimierenden Krebsen. Es können verschiedene
aus dem Stand der Technik bekannte prophylaktische und therapeutische
Immunsierungstechniken verwendet werden (vgl. die Informationen
und Fundstellen, welche un ter der Internetadresse www.genweb.com
veröffentlicht
sind).
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Diagnostische
Zusammensetzungen und Packungen
-
Im
Hinblick auf eine Verwendung in den oben beschriebenen oder vorgeschlagenen
diagnostischen und therapeutischen Anwendungen stellt die Erfindung
Packungen (Kits) zur Verfügung.
Solche Packungen (Kits) können
ein unterteiltes Tragmittel umfassen, um unter dichtem Halt ein
oder mehrere Behältermittel,
wie Fläschchen
bzw. Vials, Röhrchen
und dergleichen, aufzunehmen, wobei jedes der Behältermittel
eines der in dem Verfahren verwendeten, separaten Elemente aufweist.
So kann beispielsweise eines der Behältermittel eine Probe aufweisen,
welche detektierbar gelabelt ist oder werden kann. Eine solche Probe
kann ein für
ein SGP28 Protein bzw. ein SGP28 Gen oder eine Message spezifischer/spezifisches
Antikörper
oder Polynukleotid sein. Sofern die Packung (Kit) von einer Nukleinsäurehybridisierung
Gebrauch macht, um die Target-Nukleinsäure festzustellen, kann die
Packung (Kit) auch Behälter,
welche (ein) Nukleotid(e) zur Amplifikation der Target-Nukleinsäuresequenz
enthalten, und/oder einen Behälter
umfassen, welcher ein Reporter-Mittel, wie ein Biotin-Bindungsprotein,
wie Avidin oder Streptavidin, enthält, welches an ein Reporter-Molekül, wie ein
enzymatisches, fluoreszentes oder radioisotopisches Label, gebunden
ist.
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Die
erfindungsgemäße Packung
(Kit) umfaßt
typischerweise den vorgenannten Behälter sowie einen oder mehrere
weitere Behälter,
welche von kommerzieller Seite und seitens des Benutzers erwünschte Materialien
enthalten, einschließlich
Puffer, Verdünnungsmittel,
Filter, Nadeln, Spritzen und Packungsbeilagen mit Anweisungen zum
Gebrauch. Der Behälter
kann mit einem Etikett versehen sein, um anzu zeigen, daß die Zusammensetzung
für eine
spezielle Therapie oder eine nicht therapeutische Anwendung verwendet
wird, wobei es ferner auf eine Verwendung in vivo oder in vitro
hinweisen kann, wie es weiter oben beschrieben ist.
-
Die
Erfindung betrifft folglich auch diagnostische Zusammensetzungen,
welche SGP28-zugehörige Moleküle enthalten.
Solche Moleküle
umfassen die verschiedenen vorliegend beschriebenen SGP28 Polynukleotide,
Primer, Proben, Proteine, Fragmente und Antikörper. Die in der diagnostischen
Zusammensetzung enthaltenen Moleküle können gegebenenfalls mit einem
detektierbaren Marker gelabelt sein. Die SGP28 diagnostischen Zusammensetzungen
können
ferner je nach Wunsch geeignete Puffer, Verdünnungsmittel und andere Inhaltsstoffe
umfassen.
-
BEISPIELE
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Nachstehend
sind verschiedene Aspekte der Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen, von
welchen keines als die Erfindung beschränkend aufgefaßt werden
darf, näher
erläutert
und veranschaulicht.
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Beispiel 1: SSH-generierte
Isolierung des cDNA-Fragmentes des SGP28 Gens
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Material und Methoden
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LAPC Heterotransplantate
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LAPC
Heterotransplantate (Xenotransplantate) wurden von Dr. Charles Sawyers
(UCLA) bezogen und wie beschrieben (Klein et al., 1997, Nature Med.
3: 402–408;
Craft et al., 1999, Cancer Res. 59: 5030–5036) erhalten. Androgen-abhängige und
-unabhängige
LAPC-4 Heterotransplantate (LAPC-4 AD bzw. AI) und LAPC-9 Heterotransplantate
(LAPC-9 AD bzw. AI) wurden jeweils in intakten männlichen SCID-Mäusen und in kastrierten
Männchen
gezüchtet
und als kleine Gewebestücke
in Empfänger-Männchen passagiert.
Die LAPC-4 AI Heterotransplantate wurden aus LAPC-4 AD Tumoren erhalten,
während
die LAPC-9 AI Heterotransplantate aus LAPC-9 AD Tumoren erhalten
wurden. Um die AI Heterotransplantate zu erzeugen, wurden LAPC AD
Tumore aufweisende männliche
Mäuse kastriert
und über
zwei bis drei Monate hinweg gehalten. Nachdem die LAPC Tumoren wieder
gewachsen waren, wurden die Tumore entnommen und in kastrierte männliche
oder in weibliche SCID-Mäuse
passagiert.
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Die
LAPC-4 AD Heterotransplantate wurden wie folgt intratibial gezüchtet. Das
subkutan gewachsene LAPC-4 AD Heterotransplantat-Tumorgewebe wurde
in 1–2
mm3 Segmente zerteilt, während das Gewebe in 1 × Isocove'sches Medium getaucht
wurde, das zerteilte Gewebe wurde anschließend mit 1,3 K U/min 4 Minuten
lang zentrifugiert, der Überstand
wurde in 10 ml eiskaltem Isocove'schem
Medium resuspendiert und mit 1,3 K U/min 4 Minuten lang zentrifugiert.
Der Niederschlag wurde sodann in 1 × Isocove mit 1% Pronase E resuspendiert
und 20 min lang unter sanften Schwenkbewegungen bei Raumtemperatur
inkubiert, gefolgt von einer Inkubation auf Eis über 2 bis 4 Minuten. Das Filtrat
wurde mit 1,3 K U/min 4 Minuten lang zentrifugiert und die Pronase
wurde von dem abgesaugten Niederschlag durch Resuspendieren in 10
ml Isocove und erneutem Zentrifugieren abgetrennt. Anschließend wurden
Zellklumpen in PrEGM Medium ausplattiert und über Nacht gezüchtet. Die
Zellen wurden sodann entnommen, gefiltert, 2 × in RPMI gewaschen und gezählt. Etwa 50.000
Zellen wurden mit einem entsprechenden Volumen an eiskaltem Matrigel
auf Eis gemischt und chirurgisch mittels einer Kanüle Nr. 14
in die proximale Tibia-Metaphyse von SCID-Mäusen injiziert. Nach 10 bis
12 Wochen wurden die im Knochenmark gewachsenen LAPC-4 Tumore entnommen.
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Zellinien
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Menschliche
Zellinien (z.B. HeLa) wurden aus ATCC gewonnen und in DMEM mit 5%
fetalem Kalbserum erhalten.
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RNA Isolierung
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Tumorgewebe
und Zellinien wurden in Trizol-Reagenz (Life Technologies, Gibco
BRL) unter Verwendung von 10 ml/g Gewebe oder 10 ml/108 Zellen
homogenisiert, um die gesamte RNA zu isolieren. Die Poly-A RNA wurde
unter Verwendung von Oligotex mRNA Mini- und Midi Kits (Quiagen)
von der gesamten RNA gereinigt. Die gesamte und mRNA wurden durch
spektrophotometrische Analyse (O.D. 260/180 nm) quantifiziert und
durch Gelelektrophorese analysiert.
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Oligonukleotide
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Die
nachfolgend genannten, HPLC aufgereinigten Oligonukleotide wurden
verwendet.
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DPNCDN
(cDNA Synthese-Primer):
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Suppression Subtractive
Hybridization (Differenzielle Analyse)
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Es
wurde die Suppression Subtractive Hybridization (SSH) eingesetzt,
um die cDNAs zu identifizieren, welche mit Genen korrespondieren,
die in Prostatakrebs differenziert exprimiert werden können. Die
SSH-Reaktion verwendete cDNA aus LAPC-4 AD Heterotransplantaten,
welche in zwei verschiedenen Umgebungen gewachsen waren, nämlich in
der subkutanen ("LAPC-4
AD SQ") und der
intrabialen ("LAPC-4
AD IT") Wachtumsumgebung,
wobei die LAPC-4 AD IT Heterotransplantate als Quelle der "Tester"-DNA verwendet wurden, während die
LAPC-4 AD SQ Heterotransplantate als Quelle für die "Driver"-DNA verwendet wurden.
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Doppelsträngige cDNAs,
welche mit den Tester- und Driver-DNAs korrespondieren, wurden unter
Verwendung des PCR-Select cDNA Subtraction Kits (CLONTECH) und 1
ng des Oligonukleotides DPNCDN als Primer aus 2 μg der aus dem relevanten Heterotransplantat-Gewebe
isolierten Poly(A)+ RNA synthetisiert, wie es
weiter oben beschrieben ist. Die Synthese des ersten und zweiten
Strangs wurde gemäß der Anleitung
im Benutzerprotokoll des Kits (CLONTECH Protocol No. PT1117-1, Catalog
No. K1804-1) durchgeführt.
Die erhaltene cDNA wurde in Dpn II drei Stunden lang bei 37°C aufgeschlossen.
Die aufgeschlossene DNA wurde mit Phenol/Chloroform (1:1) extrahiert
und in Ethanol präzipitiert.
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Die
Driver-cDNA wurde durch Kombination der Dpn II aufgeschlossenen
cDNA aus der relevanten Heterotransplantat-Quelle (siehe oben) mit
einer Mischung aus aufgeschlossenen cDNAs aus menschlicher benigner
Prostata-Hyperplasie (BPH), aus den menschlichen Zellinien HeLa,
293, A431 Colo205 und aus Mausleber in einem Verhältnis von
1:1 erzeugt.
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Die
Tester-cDNA wurde durch Verdünnen
von 1 μl
der Dpn II aufgeschlossenen cDNA aus der relevanten Heterotransplantat-Quelle
(siehe oben) (400 ng) in 5 μl
Wasser erzeugt. Die verdünnte
cDNA (2 μl,
160 ng) wurde sodann in getrennten Bindungsreaktionen in einem Gesamtvolumen
von 10 μl
bei 16°C über Nacht unter
Verwendung von 400 u T4 DNA Ligase (CLONTECH) an 2 μl von Adaptor
1 und Adaptor 2 (10 μM)
ligiert. Die Ligierung wurde mit 1 μl 0,2 M EDTA und Erwärmen auf
72°C über fünf Minuten
beendet.
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Die
erste Hybridisierung wurde durch Zusetzen von 1,5 μl (600 ng)
der Driver-cDNA in jedes der beiden Röhrchen mit 1,5 μl (20 ng)
Adaptor 1- und Adaptor 2-ligierter Tester-cDNA durchgeführt. Die
Proben wurden bis zu einem Endvolumen von 4 μl mit Mineralöl überdeckt,
in einem Thermal-Cycler (MJ Research) 1,5 Minuten lang bei 98°C denaturiert
und anschließend
8 Stunden lang bei 68°C
hybridisiert. Die beiden Hybridisierungen wurden sodann gemeinsam
mit 1 μl
zusätzlicher,
frisch denaturierter Driver-cDNA gemischt und über Nacht bei 68°C hybridisiert.
Die zweite Hybridisierung wurde anschließend in 200 μl 20 mM Hepes,
pH 8,3, 50 mM NaCl, 0,2 mM EDTA verdünnt, 7 Minuten lang auf 70°C erwärmt und
bei –20°C gelagert.
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PCR-Amplifikation. Klonierung
und Sequenzierung von mittels SSH erzeugten Gen-Fragmenten
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Um
die aus den SSH-Rekationen erhaltenen Genfragmente zu amplifizieren,
wurden zwei PCR-Amplifikationen durchgeführt. Bei der ersten PCR-Reaktion
wurde 1 μl
der verdünnten
End-Hybridisierungsmischung zu 1 μl
des PCR-Primers 1 (10 μM),
0,5 μl dNTP-Mischung
(10 μM),
2,5 μl 10 × Reaktionspuffer
(reaction buffer, CLONTECH) und 0,5 μl 50 × Advantage cDNA Polymerase
Mix (CLONTECH) bis zu einem Endvolumen von 25 μl zugesetzt. Die PCR 1 wurde
unter den folgenden Bedingungen durchgeführt: 75°C über 5 min; 94°C über 25 s,
dann 27 Zyklen bei 94°C über 10 s,
66°C über 30 s,
72°C über 1,5
min. Für
jedes Experiment wurden fünf
erste PCR-Reaktionen getrennt voneinander durchgeführt. Bei
der zweiten PCR-Reaktion wurde 1 μl
aus der vereinigten und verdünnten
ersten PCR-Reaktion zu derselben Reaktionsmischung zugesetzt, wie
sie bei der PCR 1 verwendet wurde, außer daß anstelle des PCR-Primers
1 die Primer NP 1 und NP 2 (10 μM)
verwendet wurden. Die PCR 2 wurde unter Einsatz von 10 bis 12 Zyklen
bei 94°C über 10 s,
68°C über 30 s,
72°C über 1,5
Minuten durchgeführt.
Die PCR-Produkte wurden unter Verwendung von 2% Agarose-Gelelektrophorese
analysiert.
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Die
PCR-Produkte wurden unter Verwendung des T/A Vector Cloning Kits
(Invitrogen) in pCR 2.1 eingeführt.
Transformierte E. coli wurden einer Blau/Weiß- und Ampicillin-Selektion
unterzogen. Weiße
Kolonien wurden gesammelt und in 96 Well-Platten angeordnet und
in Flüssigkultur über Nacht
gezüchtet.
Um Inserts zu identifizieren, wurde eine PCR-Amplifikation mit 1
ml der Bakterienkultur unter den Bedingungen wie bei der PCR 1 und
unter Verwendung von NP 1 und NP 2 als Primer durchgeführt. Die
PCR-Produkte wurden unter Verwendung von 2% Agarose-Gelelektrophorese
analysiert.
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Die
bakteriellen Klone wurden in 20% Glycerol in einem 96 Well-Format
gelagert. Die Plasmid-DNA wurde präpariert, sequenziert und einer
Nukleinsäure-Homologierecher che
auf GenBank, dBest und NCI-CGAP Datenbanken unterworfen.
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Ergebnisse
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Das
oben unter "Material
und Methoden" beschriebene
SSH-Experiment führte
zur Isolierung einer Vielzahl an Kandidatengenfragment-Klonen (SSH-Klone).
Alle Kandidatenklone wurden sequenziert und einer Homologieanalyse
gegenüber
sämtlichen
Sequenzen in den wichtigen öffentlichen
Genbanken und EST Datenbanken unterzogen, um Informationen über die
Identität
mit dem entsprechenden Gen zu erhalten und die Entscheidung, ein
bestimmtes Gen auf differenzierte Expression zu analysieren, zu
leiten. Im allgemeinen wurden Genfragmente, welche keine Homologie
mit irgend einer bekannten Sequenz in den recherchierten Datenbanken
aufwiesen und somit als neue Gene darstellend erachtet wurden, sowie
Genfragmente, welche Homologie mit vorherig sequenzierten exprimierten
Sequenz-tags (ESTs) aufwiesen, einer differenzierten Expressionsanalyse
mittels RT-PCR oder Northern-Analyse
unterzogen.
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Einer
der SSH-Klone war identisch mit der entsprechenden Sequenz eines
sekretierten Moleküls,
welches als Spezifisches Granula-Protein 28 (Specific Granule Protein
28, SGP28) (Kjeldsen et al., 1996, FEBS Lett. 380: 246–250) oder
Cystein-reiches Sekret-Protein 3 (Cysteine-rich Secretory Protein
3, CRISP-3) (Krätzschmar
et al., 1996, Eur. J. Biochem. 236 (3): 827–36) bekannt ist. Die Sequenz
dieses Klons (3GP1G3) lautet wie folgt:
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Beispiel 2: Isolierung
von SGP28 kodierender cDNA in voller Länge
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Die
cDNA in voller Länge
(Klon 1; Tabelle 1) von 774 bp wurde aus einer Prostata-Datenbank
isoliert, welche ein offenes Leseraster (Open Reading Frame, ORF)
von 258 Aminosäuren
erkennen läßt. Die
hierin identifizierte Sequenz unterscheidet sich von der veröffentlichten
SGP28-Sequenz (Kjeldsen et al., 1996, FEBS Lett. 380 (3): 246–50) in
zwei Nukleinsäuren,
nämlich
einer in der kodierenden Sequenz und einer in der 5'UTR. Diese Unterschiede
verändern
die Proteinsequenz nicht.
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Tabelle
1: 36P1G3/SGP28 cDNA in voller Länge
(SEQ ID Nr. 2)
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Tabelle
2: 36P1G3/SGP28 Offenes Leseraster (SEQ ID Nr. 3)
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Beispiel 3: SGP28 Genexpressionsanalyse
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Die
SGP28 mRNA Expression in normalem menschlichem Gewebe wurde zunächst durch
Northern-Blotting von zwei multiplen Gewebe-Blots von Clontech (Palo
Alto, Kalifornien), welche eine Gesamtheit an 16 verschiedenen menschlichen
Geweben enthalten, unter Verwendung einer gelabelten 36P1G3 cDNA als
Probe (Sequenz wie in Beispiel 1) analysiert. Die RNA-Proben wurden
mit einer β-Actin-Probe
quantitativ normalisiert. Die Ergebnisse sind in den 1A–B
wiedergegeben und zeigen, daß das
SGP28 Gen ausschließlich
in der Prostata, den Hoden und den Eierstöcken exprimiert wird. Interessanterweise
zeigen die Prostata und die Eierstöcke ein 2,4 kb Transkript,
während
die Hoden eine 1,6 kb Message exprimieren (die 1,6 kb Message könnte eine
andere SGP28 Familie darstellen). Das geringere Molekulargewichtssignal
in normalen Hoden ist wahrscheinlich bedingt durch Kreuzhybridisierung
der Probe (SSH Fragment) zu CRISP2 Message. Ein identisches Transkript
ist für
CRISP2 auf diesem normalen Feld erkennbar unter Verwendung einer genspezifischen
Oligonukleotid-Probe, wie sie von Krätzschmar, J. et al., 1996,
Eur. J. Biochem 236: 827–836, beschrieben
ist.
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Um
die SGP28 Expression in menschlichen Krebsgeweben und Zellinien
zu analysieren, wurden des weiteren RNAs aus den LAPC-4 menschlichen
Prostatakrebs-Heterotransplantaten durch Northern-Blotting unter
Verwendung der 36P1G3-Probe analysiert. Sämtliche RNA-Proben wurden durch
Färbung
mit Ethidiumbromid und anschließende
Analyse mit einer gelabelten β-Actin-Probe
quantitativ normalisiert. Die Ergebnisse dieser Analyse sind in 1C dargestellt und zeigen eine sehr hohe Expressionsrate
des 2,4 kb SGP28 Transkriptes in sämtlichen LAPC Heterotransplantaten.
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Um
die SGP28 Expression in Prostatakrebsgeweben zu analysieren, wurde
Northern-Blotting für
die RNA aus drei Prostatatumor-Proben mit ihrem entsprechenden normalen,
umgebenden Prostatagewebe durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen,
daß eine
SGP28 mRNA Expression in allen drei der drei getesteten Tumorproben
festgestellt wurde, wobei in zwei der drei Proben eine sehr hohe
Expressionsrate festgestellt wurde (2).
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Beispiel 4: Erzeugung
polyklonaler Antikörper
zu SGP28
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Um
polyklonale Sera zu SGP28 zu erzeugen, wurde ein Peptid synthetisiert,
welches mit den Aminosäuren
93–107
(CNYRHSNPKDRMTSL; SEQ ID Nr. 27) des SGP28 Proteins korrespondiert.
Die Peptidsequenz wurde an Keyhole Limpet Hämocyanin (KLH) gebunden und
verwendet, um Kaninchen wie folgt zu immunisieren. Das Kaninchen
wurde anfänglich
mit 200 μg
Peptid-KLH in komplettem Freund's
Adjuvans immunisiert. Dem Kaninchen wurden anschließend alle
zwei Wochen 200 μg
Peptid-KLH in nicht-komplettem Freund's Adjuvans injiziert. Etwa 7 bis 10
Tage nach jeder Immunisierung wurde Blut abgenommen. ELISA und Western-Blotting
Analyse wurden eingesetzt, um die Spezifität und den Titer des Kaninchenserums
gegenüber dem
immunisierenden Peptid bzw. dem SGP28 Protein zu ermitteln. Affinitätsgereinigte
SGP28 polyklonale Antikörper
wurden durch Passage des Rohserums aus dem immunisierten Kaninchen über eine
Affinitätsmatrix
aus SGP28 Peptid (CNYRHSNPKDRMTSL; SEQ ID Nr. 27), kovalent an Affigel
10 (BioRad) gebunden, präpariert.
Nach intensivem Waschen der Matrix mit PBS wurden die für SGP28
Peptid spezifischen Antikörper mit
Glycin-Puffer mit niedrigem pH (0,1 M, PH 2,5) eluiert, sofort neutralisiert
und intensiv gegen PBS dialysiert.
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Um
das Kaninchenserum auf Reaktivität
mit SGP28 Protein zu testen, wurde die SGP28 cDNR in voller Länge in einen
Expressionsvektor kloniert, welcher einen 6His tag am Carboxyl-Terminus
aufweist (pcDNA3.1 myc-his, Invitrogen). Das erhaltene MYC/HIS SGP28
Konstrukt wurde in 293T Zellen transfiziert. Die gesamten Zellysate
und Überstände der
LAPC4 Zellen und MYC/HIS SGP28 transient transfizierten 293T Zellen
und LAPC4 und LAPC9 Heterotransplantat-Lysaten wurden dem Western-Blotting
unter Verwendung von affinitätsgereinigtem
anti-SGP28 pAb von Kaninchen (1 μg/ml)
unterworfen. Die SGP28 immunreaktiven Bereiche wurden durch Inkubation
der Blots mit HRP-konjugiertem anti-Kaninchen Sekundär-Antikörper (HRP-conjugated
anti-rabbit secondary antibody), gefolgt von verstärktem Chemilumineszenznachweis,
visualisiert. Die Ergebnisse sind in 3 wiedergegeben
und zeigen, daß der
anti-SGP28 polyklonale Antikörper SGP28
Protein in LAPC4 und LAPC9 Heterotransplantat-Lysaten und in Überständen von
LAPC4 und transfizierter 293T Zelllinie zu identifizieren vermag.
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Beispiel 5: Expression
von rekombinantem SGP28 Protein in Säugetierzellen
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pcDNA3.1/MycHis Konstrukt
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Um
36P1G3 in Zellen von Säugetieren
zu exprimieren, wurde das 774 bp (258 Aminosäuren) 36P1G3 offene Leseraster
(ORF) in pcDNA3.1/MycHis Version A (Invitrogen, Carlsbad, CA) kloniert.
Die Proteinexpression ist von einem Cytome galovirus (CMV)-Promotor
getrieben. Das rekombinante Protein weist das Myc und sechs Histidine
an den C-Terminus verschmolzen auf. Der pcDNA3.1/MycHis Vektor enthält ferner
das/die bovine Wachstumshormon (Bovine Growth Hormone, BGH) Polyadenylierungs-Signal
und Transkriptionsterminierungssequenz, um die mRNA Stabilität gemeinsam
mit dem SV40 Ursprung zur episomalen Replikation und einfachem Vektor-Rescue in Zellinien,
welche das große
T-Antigen exprimieren, zu verbessern. Das Neomycin-Resistenz-Gen
ermöglicht
die Auswahl von Zellen aus Säugetieren,
welche das Protein exprimieren, und das Ampicillin-Resistenz-Gen
und der ColE1 Ursprung ermöglichen
die Auswahl und Erhaltung des Plasmides in E. coli.
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pAPtag Konstrukt
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Das
3GP1G3/SGP28 Protein ohne die Signalsequenz (Aminosäuren 33
bis 258) wurde in pAPtag-5 (GenHunter Corp. Nashville, TN) kloniert.
Dieses Konstrukt erzeugt eine Alkalinphosphatase-Fusion an den C-Terminus
des 36P1G3 Proteins und eine Fusion der IgGK Signalsequenz an den
N-Terminus. Das resultierende rekombinante 3GP1G3 Protein ist für eine Sekretion
in das Medium tranfizierter Zellen von Säugetieren optimiert und kann
verwendet werden, um Proteine, wie Liganden oder Rezeptoren, welche
mit dem 36P1G3 Protein Wechselwirken, zu identifizieren. Die Proteinexpression
ist von dem CMV-Promotor getrieben und das rekombinante Protein
weist ebenfalls das Myc und sechs Histidine an den C-Terminus der
Alkalinphosphatase verschmolzen auf. Das Zeosin-Resistenz-Gen ermöglicht die
Auswahl von Zellen aus Säugetieren,
welche das Protein exprimieren, und das Ampicillin-Resistenz-Gen
ermöglicht
die Auswahl des Plasmides in E. coli.
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ptag5 Konstrukt
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Das
3GP1G3 Protein ohne die Signalsequenz (Aminosäuren 33 bis 258) wurde in pTag-5
kloniert. Dieser Vektor ist pAPtag ähnlich, weist aber keine Alkalinphosphatase-Fusion
auf.
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pSRa Konstrukte
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Um
Zellinien von Säugetieren
zu erzeugen, welche 36P1G3 konstitutiv exprimieren, wurde das 774
bp (258 Aminosäuren)
offene Leseraster (PRF) in pSRa Konstrukte kloniert. Amphotrope
und ecotrope Retroviren werden jeweils durch Transfektion der pSRa
Konstrukte in die 293T-10A1 Verpackungszellinie bzw. Kotransfektion
von pSRa und einem Helfer-Plasmid (φ–) in 293 Zellen erzeugt. Das
Retrovirus kann verwendet werden, um eine Mehrzahl an Zellinien
von Säugetieren
zu infizieren, was zu einer Integration des klonierten Gens, 36P1G3,
in Wirts-Zellinien (host cell lines) führt. Die Proteinexpression
ist von einer langen terminalen Wiederholung (long terminal repeat,
LTR) getrieben. Das Neomycin-Resistenz-Gen ermöglicht die Auswahl von Zellen
aus Säugetieren,
welche das Protein exprimieren, und das Ampicillin-Resistenz-Gen
und der ColE1 Ursprung ermöglichen
die Auswahl und Erhaltung des Plasmides in E. coli. Ein weiteres
pSRa Konstrukt wurde erzeugt, welches den FLAG mit dem C-Terminus
fusioniert, um eine Detektion unter Verwendung von anti-FLAG Antikörpern zu
ermöglichen.
Die FLAG Sequenz 5'gat
tac aag gat gac gac gat aag 3' (SEQ
ID Nr. 36) wurde dem Klonierungsprimer an dem 3'-Ende des offenen Leseraster (ORF) zugesetzt.
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Es
können
zusätzliche
pSRa Konstrukte erzeugt werden, um sowohl N-terminale als auch C-terminale GFP
und myc/6 HIS Fusions mit dem 36P1G3 Protein in voller Länge zu produzieren.
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Beispiel 6: Expression
von rekombinantem SGP28 Protein in Insektenzellen
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pMelBac A
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Das
36P1G3 Protein ohne die Signalsequenz (Aminosäuren 33 bis 258) wurde auch
in pMelBac (Cat. No. V1950-20, Invitrogen, CA) kloniert, um das
Protein in Sf9 Insektenzellen zu exprimieren und sekretieren. Der
pMelBac A Vektor ist ein Baculovirus-Transfervektor, welcher zur
direkten Expression von rekombinanten Proteinen auf sekretorischem
Weg an das extrazelluläre
Medium konstruiert ist. Die Signalsequenz für Melittin von Honigbienen,
einem hochgradig exprimierten und wirksam sekretierten Protein,
wird verwendet, um die Sekretion des rekombinanten 3GP1G3 Proteins
zu regeln. Die Proteinexpression ist unter dem Polyhedrin-Promotor
getrieben. Ferner wurde ein C-terminales myc-his tagged Konstrukt
in pMelBac A erzeugt, um eine Feststellung und Reinigung des rekombinanten
36P1G3 Proteins zu ermöglichen.
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pIZT/V5His
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Das
3GP1G3 Protein wurde in PIZT/V5His (Cat. No. V8010-01, Invitrogen,
CA) kloniert, um das Protein in Sf9 Insektenzellen zu exprimieren.
Der Expressionsvektor ermöglicht
eine transiente und stabile Expression des rekombinanten Proteins.
Die Proteinexpression ist von dem OpIE2-Promotor zur hochgradigen konstitutiven
Expression getrieben. Das Zeocin-Resistenz-Gen steht unter Kontrolle
des OpIE1-Promotors.
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Beispiel 7: Produktion
monoklonaler Antikörper
zu SGP28
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Um
mAbs zu SGP28 zu erzeugen, wurde von Überständen von 293T Gewebekulturen
gereinigtes, rekombinantes HIS- tagged
SGP28 Protein verwendet, um fünf
weibliche Balb/C-Mäuse zu immunisieren.
Die anfängliche
Immunisierung wurde mit 50 μg
gereinigtem SGP28 Protein in komplettem Freund's Adjuvans durchgeführt. Anschließend wurden
in zweiwöchigen
Intervallen Boosts mit 50 μg
SGP28 Protein in unkomplettem Freund's Adjuvans verabreicht. Die Reaktivität und Spezifität von alle
7 bis 10 Tage nach jeder Immunisierung genommenen Blutproben wurden
mittels ELISA- und Western-Blotting-Verfahren ermittelt. Der spezifische
Titer der Blutproben für
das Immunogen betrug wenigstens 2 × 106.
Anschließend
wurden drei Mäuse geopfert
und wurde deren Milz verwendet, um die Fusion und Hybridom-Erzeugung
unter Verwendung von Standard-Methoden (Harlow und Lane, 1988) durchzuführen. Sodann
wurden elf positive Wells einer Subklonierung unterzogen, um SGP28-spezifische
monoklonale Hybridomen zu erzeugen. Einer der Hybridomen, welcher
vollständig
subkloniert war und als 4G6 (IgG1 Isotyp) bezeichnet wird, erkennt
spezifisch in Prostatakrebs-Zellysaten und Überständen vorhandenes SGP28 Protein
und reagiert deutlich mit SGP28 Protein in klinischem Prostatakrebsgewebe,
jedoch nicht in normalem umgebendem Gewebe desselben Patienten (4).
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Die 4 zeigt,
daß der
anti-SGP28 monoklonale Antikörper
SGP28 Protein in Prostatakrebs-Zellinien und Überständen, Prostatakrebs-Heterotransplantaten
und klinischem Prostatakrebsgewebe spezifisch feststellt. Zellinien
und konditionierte Medien von der LAPC4 Prostatakrebs-Zellinie und
Lysate von LAPC4 und LAPC9 Prostatakrebs-Heterotransplantaten und
von einer zugehörigen
normalen bzw. kanzerösen
klinischen Probe wurden mittels SDS-PAGE separiert und in Nitrocellulose überführt. Der
Blot wurde anschließend
der Western-Analyse mit einer Verdünnung des Überstandes des 4G6 anti-SGP28
monoklonalen Antikörpers
von 1:2 unterworfen. Spezifische SGP28 immunreaktive Bereiche wurden
so dann durch Inkubation mit IgG-HRP-konjugiertem anti-Maus Sekundär-Antikörper (IgG-HRP
conjugated anti-mouse secondary antibody) und Entwicklung mittels
verstärkter
Chemilumineszenz sowie Aussetzen eines autoradiografischen Films
visualisiert.
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Beispiel 9: Western-Analyse
der SGP28 Proteinexpression
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Die
zugehörigen
klinischen Gewebelysate von Prostatakrebs und normalem umgebendem
Gewebe sowie die normalen Gewebelysate einer LAPC4 Zellinie und
LAPC4 Heterotransplantaten wurden dem Western-Blotting mit 1 μg/ml affinitätsgereinigten
anti-SGP28 polyklonalen Antisera von Kaninchen unterzogen. Die SGP28
immunreaktiven Bereiche wurden durch Inkubation der Blots mit HRP-konjugiertem
anti-Kaninchen Sekundär-Antikörper (HRP-conjugated
anti-rabbit secondary antibody), gefolgt von verstärktem Chemilumineszenznachweis,
visualisiert. Die Ergebnisse (5A–B) zeigen
eine hochgradige Expression von SGP28 in den Prostatakrebs-Proben, jedoch nicht
in dem umgebenden normalen Gewebe, sowie eine hochgradige Expression
in den LAPC Heterotransplantaten. Eine geringe Expression wurde
in den normalen Hoden und in der Lunge festgestellt.
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Beispiel 10: Immunhistochemischer
Nachweis von SGP28 in Prostatakrebs, PIN und Metastasen von Prostatakrebs
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Die
SGP28 Expression in einer Prostatakrebs-Probe mit einer Gleason-Summe
(Gleason Score) von 7 und in einer hochgradiger PIN-Probe wurde
wie folgt einer immunhistochmischen Analyse der SGP28 Expression
unterzogen. Es wurden Gewebesegmente aus den Proben präpariert,
diese wurden in 10% Formalin fixiert, in Paraffin eingebettet und
gemäß einem
Standard-Protokoll sektioniert. Die Segmente wurden mit einem anti-SGP28
polyklonalen Antikörper
gefärbt
(wie oben beschrieben). Die Ergebnisse sind in den 6A–B
wiedergegeben. In den Epithelzellen der Prostatadrüsen, insbesondere
an den lumenalen Grenzen, wurde eine starke Färbung beobachtet. Eine Färbung wurde
ferner im Innern des Lumens beobachtet, was auf eine hochgradige
Expression und Sekretion von SGP28 in Prostatakrebs und PIN schließen läßt.
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Auf ähnliche
Weise wurde ein polyklonaler Antikörper verwendet, um die Fähigkeit
einer Feststellung von SGP28 Expression in Metastasen von Prostatakrebs
zu überprüfen. In 7A–B
sind die Ergebnisse von immunhistochemischen Analysen wiedergegeben,
welche die Expression von SGP28 Protein in Prostatakrebsmetastasen
in Knochen (7A) und Lymphknoten (7B) zeigen.
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Die
hohe Expression von SGP28 in Prostatakrebs und in PIN wurde des
weiteren unter Verwendung von immunhistochemischen Analysen nachgewiesen,
deren Ergebnisse in den 8A–D dargestellt
sind. 8A zeigt einen immunhistochemischen
Nachweis von SGP28 in Prostatakrebs in einer Vergrößerung von 200 ×; 8B zeigt denselben Nachweis in einer Vergrößerung von
800 ×.
Die SGP28 Expression in PIN ist in 8C in
einer Vergrößerung von
200 × und
in 8D in einer Vergrößerung von 800 × gezeigt.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der immunhistochemischen Analysen
ist in Tabelle 3 für
Prostatakrebs und PIN sowie in Tabelle 4 für eine breitere Auswahl an
Geweben wiedergegeben. Das Fehlen einer immunhistochemisch nachweisbaren
Expression innerhalb der breiten Auswahl an untersuchten Geweben
einschließlich normalem
Prostatagewebe in Verbindung mit der starken Färbung in Prostatakrebs und
in PIN weist darauf hin, daß SGP28
ein besonders geeignetes Target für eine auf Antikörper gestützte Diagnose
einschließlich
einer Evaluie rung von Biopsie-Proben und in vivo bildgebenden Verfahren
(in vivo Imaging) darstellt.
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Beispiel 11: Identifizierung
potentieller Signalübertragungswege
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Um
festzustellen, ob SGP28 bekannte Signalübertragungswege in Zellen direkt
oder indirekt aktiviert, wurden transkriptorische Reporter-Assays
auf der Basis von Luciferase in SGP28 exprimierenden Zellen durchgeführt. Diese
transkriptorischen Reporter enthalten übereinstimmende Bindungsstellen
für bekannte Transkriptionsfaktoren,
welche stromab von genau gekennzeichneten Signalübertragungswegen angeordnet sind.
Die Reporter sowie Beispiele ihrer zugehörigen Transkriptionsfaktoren,
Signalübertragungswege
und Aktivierungsstimuli sind nachfolgend aufgeführt:
- 1)
NFkB-luc, NFkB/Rel; Ikkinasc/SAPK;
Wachstum/Apoptose/Streß;
- 2) SRE-luc, SRF/TCF/ELK1; MAPK/SAPK;
Wachstum/Differenzierung;
- 3) AP-1-luc, FOS/JUN; MAPK/SAPK/PKC;
Wachstum/Apoptose/Streß;
- 4) ARE-luc, Androgen-Rezeptor; Steroide/MAPK;
Wachstum/Differenzierung/Apoptose;
- 5) p53-luc, p53; SAPK;
Wachstum/Differenzierung/Apoptose;
- 6) CRE-luc, CREB/ATF2; PKA/p38;
Wachstum/Apoptose/Streß.
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SGP28-vermittelte
Effekte können
in Zellen, welche eine mRNA Expression zeigen, untersucht werden.
Luciferase-Reporter-Plasmide
können
durch Lipid-Reagenzien vermittelte Transfektion (TFX-50, Promega)
eingeführt
werden. Die Luciferase-Aktivität,
ein Indikator für
die relative transkriptorische Aktivität, wird durch Inkubation der
Zellextrakte mit Luciferin-Substrat gemessen und die Lumineszenz
der Reaktion wird mittels eines Luminometers überwacht.
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Beispiel 12: In Vitro
Untersuchungen der SGP28 Funktion
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Das
Expressionsprofil von SGP28 in Prostatakrebs weist auf eine funktionelle
Rolle bei der Initiierung, Progression und/oder Erhaltung von Tumoren
hin. Die SGP28 Funktion kann in Zellen von Säugetieren unter Verwendung
von in vitro Ansätzen
bewertet werden. Im Hinblick auf eine Expression in Säugetieren
kann SGP28 in eine Mehrzahl an geeigneten Vektoren kloniert werden,
einschließlich
pcDNA 3.1 myx-His-tag und dem retroviralen Vektor pSRαtkneo (Muller
et al., 1991, MCB 11: 1785). Unter Verwendung solcher Expressionsvektoren
kann SGP28 in einigen Krebszellinien exprimiert werden, einschließlich z.B.
PC-3, NIH 3T3, LNCaP und 293T. Die Expression von SGP28 kann unter
Verwendung von anti-SGP28 Antikörpern überwacht werden.
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SGP28
exprimierende Zellinien aus Säugetieren
können
mittels verschiedenen in vitro und in vivo Untersuchungen getestet
werden, einschließlich
Zellproliferation in Gewebekulturen, Aktivierung apoptotischer Signale,
primäre
und metastatische Tumorbildung in SCID-Mäusen sowie in vitro Invasion
unter Verwendung eines Membran-Invasion-Kultursystems (Membrane
Invasion Culture System, MICS) (Welch et al., Int. J. Cancer 43:
449–457).
Der SGP28 Zell-Phänotyp
wird mit dem Phänotyp
von Zellen verglichen, welche keine Expression von SGP28 zeigen.
Zusätzlich
können
Zellen, welche mit und ohne exogen zugesetztem SGP28 Protein behandelt
worden sind, auf ihre veränderten
Wachstumsparameter untersucht werden.
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SGP28
exprimierende Zellinien können
ebenfalls auf eine Veränderung
der invasiven oder migratorischen Eigenschaften untersucht werden,
indem die Passage der Zellen durch eine Matrigel beschichtete, poröse Membrankammer
gemessen wird (Becton Dickinson). Die Passage der Zellen durch die
Membran auf die entgegengesetzte Seite wird unter Einsatz einer
Fluoreszenzuntersuchung (Becton Dickinson Technical Bulletin #428)
unter Verwendung von Calcein-Am (molekulare Proben) angereicherten
Indikator-Zellen überwacht.
Die analysierten Zellinien umfassen parentale Zellen und SGP28 über-exprimierende
PC3-, 3T3- und LNCaP-Zellen. Um festzustellen, ob SGP28 chemoattraktive
Eigenschaften aufweist, werden parentale Indikator-Zellen auf eine
Passage durch die poröse
Membran in Richtung eines Gradienten von SGP28-konditioniertem Medium
gegenüber
Kontrollmedium überwacht.
Diese Untersuchung kann auch verwendet werden, um die spezifische
Neutralisierung des SGP28-induzierten Effektes bei vorgeschlagenen
therapeutischen Zusammensetzungen zur Behandlung von Krebs zu qualifizieren
und zu quantifizieren.
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Um
festzustellen, ob SGP28 an zelluläre Proteine bindet, welche
in Prostatakrebszellen und anderen Krebszellen oder in normalen
Zellen exprimiert werden, können
zwei Ansätze
herangezogen werden. Gemäß dem ersten
Ansatz werden in vitro Untersuchungen hinsichtlich rekombinanter
HIS-tagged SGP28 Bindung an verschiedene Zellinien verwendet. Gemäß dem anderen
Ansatz wird unter Verwendung des AP-TAG Systems der GenHunter Corporation
(Nashville, TN, Cat # Q202) ein rekombinantes Alkalinphosphatase-Fusionsprotein
erzeugt und wird die AP-TAG Fusion verwendet, um die Bindung von
SGP28 an eine Mehrzahl an Prostatakrebs-Zellinien zu testen, wie
es bereits beschrieben ist (Cheng und Flanagan, 1994, Cell 79: 157–168). Nach
Waschen der Zellen und Zugabe des AP-Substrates BCIP, welches einen
unlöslichen
blauen Niederschlag bei der Dephosphorylierung bildet, wird die
Bindung von SGP28 durch Identifizierung von unter dem Lichtmikroskop
blau gefärbten
Zellen ermittelt. Verschiedene Krebszellinien lassen sich so untersuchen,
einschließlich – wenn auch
nicht ausschließlich – verschiedene
Prostatakrebs-Zellinien (z.B. LNCaP, PC-3, DU 145, TSUPR, LAPC4).
Andere Zellinien, wie die PREC Prostata-Zellinie, 193T, PIN Zellen
und NIH 3T3 etc., können
ebenfalls untersucht werden. Ferner können LAPC und andere Prostatakrebs-Heterotransplantate
getestet werden. Um die Stärke
der Bindungswechselwirkung zu evaluieren, können die Konstanten der Gleichgewichtsdissoziationsraten
errechnet werden. Fer ner kann die Anzahl an Zell-Oberflächenrezeptoren
pro Zelle bestimmt werden. Zellinien oder Gewebe mit dem größten Bindungsvermögen für SGP28
wären dann
bevorzugt für
die Klonierung des SGP28 Rezeptors oder anderen Bindungspartners.
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Gemäß einem
weiteren Funktionstest können
SGP28 dauerhaft exprimierende NIH-3T3 Zellen auf ihre Fähigkeit
zur Bildung von Kolonien in Soft-Agar analysiert werden. Bei diesen
Experimenten können
in solchen Verfahren verwendete Zellen (z.B. NIH-3T3 Zellen) transfiziert
werden, um SGP28 oder neo oder aktiviertes Ras (als Test-Gen, jeweils
negative und positive Kontrolle) dauerhaft zu exprimieren, um die
transformatorischen Fähigkeiten
von SGP28 zu beurteilen. Die Experimente werden typischerweise zweifach
durchgeführt
und die Untersuchungen werden etwa vier Wochen nach der Plattierung
der Zellen evaluiert. Sofern die experimentellen Beobachtungen zeigen,
daß SGP28
eine erhöhte
Koloniebildung gegenüber
der negativen Kontrolle (z.B. neo) induziert, weisen die Ergebnisse
darauf hin, daß SGP28
signifikante transformatorische Fähigkeiten besitzt.
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Beispiel 13: In Vivo Untersuchungen
der Promotion des Wachstums von Tumoren durch SGP28
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Die
Wirkung des SGP28 Proteins auf das Wachstum von Tumorzellen kann
in vivo durch Gen-Über-Expression
in Tumoren aufweisenden Mäusen
evaluiert werden. So kann beispielsweise SCID-Mäusen an jeder Flanke SQ mit
1 × 106 einer Prostata-Zellinie, welche den tkNeo
Leervektor oder SGP28 enthält,
injiziert werden. Wenigstens zwei Strategien kommen zum Einsatz:
(1) Konstitutive SGP28 Expression unter Regulierung eines LTR Promotors;
und (2) Regulierte Expression unter der Kontrolle eines induzierbaren
Vektorsystems, wie Ecdyson, Tet etc. Das Tumorvolumen wird sodann
bei Auftreten von ertastbaren Tumoren überwacht und über die
Zeit verfolgt, um festzustellen, ob SGP28 exprimierende Zellen mit
einer höheren
Wachstumsrate wachsen. Zusätzlich
kann Mäusen
1 × 105 derselben Zellen orthotop implantiert werden,
um festzustellen, ob SGP28 eine Wirkung auf das lokale Wachstum
im Target-Gewebe (z.B. in der Prostata) oder auf die Fähigkeit
der Zellen zu metastatisieren, insbesondere in den Lungen, den Lymphknoten,
der Leber, dem Knochenmark etc., besitzt. Die Wirkung von SGP28
auf die Bildung und das Wachstum von Knochentumoren kann durch intratibiale
Injektion von Prostatatumorzellen beurteilt werden, wie es in Beispiel
1 erläutert
ist.
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Diese
Untersuchungen sind des weiteren nützlich zur Ermittlung der SGP28
inhibitorischen Wirkung von vorgeschlagenen therapeutischen Zusammensetzungen,
wie beispielsweise SGP28 Antikörpern,
SGP28 Antisense-Molekülen
und Ribozymen.
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Beispiel 14: Funktionstests
zur Bindung von SGP28 an Zellen
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In
Prostatakrebs wurden bereits verschiedene sekretierte Proteine beschrieben,
bei welchen von einer Mehrzahl derselben gezeigt wurde, daß sie am
Vorgang der Tumorbildung und -progression teilnehmen (Inoue K.,
2000, Clin. Cancer Res. 6: 2104–19;
Dow J. K., deVere White R. W., 2000, Urology 55: 800–6). Da
SGP28 ein sekretiertes Protein ist, besteht eine seiner potentiellen
Funktionen darin, die Mikroumgebung des Prostatakrebses und der
Metastasierung zu regulieren. Um diese Möglichkeit zu testen, kann SGP28
als rekombinantes Protein, wie GST-SGP28 oder SGP28-Myc/His, exprimiert
und gereinigt werden. Das gereinigte rekombinante SGP28 (ob GST-SGP28
oder SGP28-Myc/His) wird dann mit einer Mehrzahl an verschiedenen
Zelltypen inkubiert, welche die Umgebung der Prostata rekapitulieren,
einschließlich
Epithelzellen der Prostata, Prostatatumor-Zellinien, Stro mazellen
der Prostata, Endothelzellen der Prostata und Endokrinzellen der
Prostata. Zusätzlich
wird rekombinantes SGP28 auch mit Zellen inkubiert, welche an metastatischen
Stellen aufgefunden worden sind, wie Knochenmarkszellen und Zellen
des Immunsystems. Die Bindung von SGP28 an intakte Zellen wird mittels
FACS Analyse und durch kalorimetrische Untersuchung ermittelt. Eine
solche Analyse ist nützlich,
weil sie eine Zellpopulation identifiziert, welche an SGP28 bindet
und auf dieses reagiert. Ferner kann die Identifizierung einer Target-Zellpopulation
ein Mittel zum Isolieren und Identifizieren von SGP28 Rezeptoren
darstellen, wodurch ein zusätzliches
Mittel zur Modulation von SGP28-vermittelten Vorgängen zur Verfügung gestellt
wird.
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Beispiel 15: Untersuchungen
der Defensin-ähnlichen
Aktivität
von SGP28
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SGP28
weist starke Homologie mit Defensin-Proteinen, insbesondere mit
Beta-Defensinen, auf, Beta-Defensine sind sekretierte Produkte,
welche vornehmlich von Epithelzellen produziert werden (O'Neil D. A. et al.,
1999, J. Immunol. 163: 6718–24;
Schröder
J. M., Harder J., 1999, Int. J. Biochem. Cell Biol. 31: 645–51). Defensine
spielen eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung vor Infektionen und Überwachung
der Immunität
von Epithelgeweben. Ferner wurde von menschlichem HNP-1 Defensin
gezeigt, daß es
in vitro den Tod von Tumorzellen induziert. Um die Rolle von SGP28
beim Zellod zu untersuchen, wird gereinigtes rekombinantes SGP28
mit einer Mehrzahl an verschiedenen Zelltypen der vorgenannten Art
inkubiert, wonach die apoptotische Aktivität unter Verwendung der FACS
Analyse von Annexin V-gefärbten
Zellen analysiert wird. SGP28 kann auch die Funktion als Chemoattraktant
besitzen, wie es für
andere Defensinmoleküle
gezeigt wurde (Yang D. et al., 2000, Leukoc. Biol. 68: 9–14; Yang
D. et al., 1999, Science 286 (5439): 525–8). Durch chemotaktische
Untersuchung kann der Effekt von SGP28 auf die Migration von verschiedenen
Zelltypen, einschließlich
Epithelzellen, Stromazellen, Endothelzellen, sowie auf Monozyten,
Lymphozyten und dendritische Zellen beurteilt werden.
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Beispiel 16: Vorhergesagte
Bindung von SGP28 Peptiden an HLA-A2
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Um
SGP28 Peptide zu identifizieren, von welchen vorhergesagt wird,
daß sie
an das menschliche MHC Klasse I-Molekül HLA-A2
binden, wurde die komplette Aminosäuresequenz des SGP28 Proteins
in den HLA Peptidmotiv-Suchalgorithmus (HLA Peptide Motif Search
Algorithm) der Bioinformatics and Molecular Analysis Section (BIMAS)
eingegeben (Internetseite: http://bimas.dcrt.nih.gov/). Die Ergebnisse
der vorhergesagten SGP28 Bindungspeptide sind in Tabelle 5 wiedergegeben.
Die Top 10-Rangliste der potentiellen Vertreter ist gemeinsam mit
ihrer Lage, der Aminosäuresequenz
eines jeden spezifischen Peptides und einem geschätzten Bindungswert
dargestellt. Der Bindungswert entspricht der geschätzten Halbwertzeit
des Zerfalls von Komplexen, welche das Peptid bei 37°C und einem
pH-Wert von 6,5 enthalten. von den Peptiden mit dem größten Bindungswert
(d.h. 999,9 für
SGP28 Peptid 2) wird vorhergesagt, daß sie am festesten an HLA Klasse 1
an der Zelloberfläche
binden und folglich die besten immunogenen Targets zur Erkennung
von T-Zellen darstellen. Eine tatsächliche Bindung von Peptiden
an HLA-A2 kann durch
Stabilisierung der HLA-A2 Expression an der Antigenprozessierungs-defekten
Zellinie T2 evaluiert werden (Xue et al., 1997, Prostate 30: 73–8; Peshwa
et al., 1998, Prostate 36: 129–38).
Eine Immunogenität
von spezifischen Pepiden kann durch in vitro Stimulation von CD8+
zytotoxischen T-Lymphozyten (cytotoxic T lymphocytes, CTL) in Gegenwart
von dendritischen Zellen evaluiert werden (Xue et al., 1997, Prostate
30: 73–8;
Peshwa et al., 1998, Prostate 36: 129–38).
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Tabelle
5: SGP28 Peptide mit den höchsten
vorhergesagten Bindungswerten
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