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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Abgeben von
Aminosäuren
oder chemischen Derivaten in flüssiger
Form an Wiederkäuer.
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Verwandtes Fachgebiet
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Seit
Jahren nun haben Aminosäuren,
die Grundbestandteile von Proteinen, die ökonomischsten und wirksamsten
Mittel für
das Anpassen der Proteinzusammensetzung der Nahrung von Tieren dargestellt,
die für die
steigenden Bedürfnisse,
diktiert durch genetische Verbesserung und die Qualitätsanforderungen
des Marktes nach Produkten tierischen Ursprungs, für produktive
Zwecke gezüchtet
werden.
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Deshalb
werden Aminosäuren,
besonders Lysin, Methionin, Threonin und Tryptophan, dem Futter
gewöhnlich
in variablen Mengen zugegeben, gemäß der Aminosäurezusammensetzung
des Grundfutters und den gewünschten
Ernährungszielen.
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Aminosäuren industriellen
Ursprungs kommen aus der chemischen Synthese oder aus Fermentationsprozessen,
und sind für
die Tierfutterindustrie entweder in Pulverform oder in flüssiger Form
erhältlich,
chemisch entweder als naturähnliche
Aminosäuren
oder als verschiedene chemische Derivate formuliert, die dann durch
das Tier in biologisch aktive Aminosäuren metabolisiert werden.
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Die
Wiederkäuerarten
(besonders Rinder und, in einem geringeren Maße, Schafe, Ziegen und Büffel) können jedoch
aus diesen Zusätzen
zu ihrer Nahrung, die sie vom Standpunkt der Ernährung aus benötigen, keinen
Nutzen ziehen, da der Pansen, der als ein biologischer Fermenter
wirkt, die dem Futter zugegebenen Aminosäuren umwandelt, wobei sie für die Bakterien-
und Protozoenpopulationen, die seine natürlichen Bewohner sind, als
Bestandteile im Kulturmaterial verwendet werden.
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Um
das Problem der Abbaubarkeit der dem Futter zugegebenen Aminosäuren im Pansen
zu lösen, hat
die Industrie mehrere Formen von „Pansen-Schutz" für Aminosäuren vorgeschlagen,
die in der Lage sind, sie durch die Bakterienflora des Pansens nicht
angreifbar, sondern zur gleichen Zeit in dem Teil des Verdauungssystems
bioverfügbar
(d. h. durch das Tier absorbierbar) zu machen, der für das Absorbieren
von Nährstoffen
verantwortlich ist (das Intestinum). Diese Technologien reichen
von einfachem Überziehen
der Aminosäuren
mit Lipidfilmen, die einem hohen Schmelzpunkt haben, bis zu anspruchsvollen
pharmazeutischen Techniken, die das Einschließen von Aminosäuren in
Mikropellets, die mit pH empfindlichen Polymeren oder mit Pansenresistenter
Cellulose sowie mit anderen Mitteln überzogen sind, bereitstellen.
Im Großen
und Ganzen sind die Techniken entweder relativ ökonomisch, aber nicht sehr
wirksam, wie zum Beispiel Lipidfilme, die ungefähr 10–40 % Schutz vor dem Pansen
bereitstellen, oder sie sind recht wirksam, aber im Verhältnis zum Wert
des geschützten
Produkts kostspielig, wie zum Beispiel Mikropellets, die ungefähr 60–90 % Schutz
vor dem Pansen bereitstellen, allerdings sind die Kosten der Technologie
häufig
höher als
der Wert der Aminosäure.
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Ein
Fütterungsverfahren
für Wiederkäuer und
eine Anlage zur Unterbringung des Wiederkäuerfutters gemäß diesem
Verfahren wird in
WO 85/023 offenbart.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Zweck
dieser Erfindung ist es, das Problem des Kosten-Nutzen-Verhältnisses
beim Behandeln der Wiederkäuer-Nahrung
mit geeigneten Dosen von Aminosäuren
durch das Verwenden eines besonderen Verabreichungsverfahrens, das
es ermöglicht
ein gewisses Maß an
Umgehung des Pansens zu erreichen, zu lösen, wobei die ökonomischste
Form von auf dem Markt erhältlichen
Aminosäuren,
d. h. die flüssige
Form, ohne sie einer anschließenden
Nachbearbeitung zu unterziehen, sondern sie wird den Tieren stattdessen
direkt zugeführt,
verwendet wird.
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Somit
können,
ausgehend von einem Rohmaterial, dessen Kosten nicht hoch sind,
konsistentere Dosen verwendet werden, welche als Zusatz zur Ernährung von
dem Anteil profitieren, der den Pansen umgeht, wobei der restliche
Anteil durch die Bakterien des Pansens zur Steigerung ihrer Vitalität metabolisiert
wird.
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Zusätzlich kann,
durch das Verwenden dieser Zusätze
zur Ernährung
direkt in den Haltungsanlagen, ihre Dosierung, bezüglich der
Zusammensetzung des Grundanteils, durch den Hersteller sehr schnell
angepasst werden.
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Der
vorstehende Zweck und andere Zwecke und Vorteile der Erfindung,
die durch das Folgen der Beschreibung deutlich werden, werden auf
ein Verfahren und ein System, wie zum Beispiel jenem beschriebenen,
angewendet. Bevorzugte Ausführungsformen
und wichtige Varianten dieser Erfindung werden auch vorgelegt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Die
vorangehenden und andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden aus der folgenden spezifischeren Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, wie in den beigefügten
Zeichnungen veranschaulicht, deutlich, wobei:
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1 ein schematisches Blockdiagramm des
Systems der vorliegenden Erfindung zum Abgeben von Aminosäuren in
flüssiger
Form an Wiederkäuer
darstellt.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird nun beschrieben. Obwohl besondere
Konfigurationen und Anordnungen diskutiert werden, sollte es selbstverständlich sein,
dass dieses nur zur Veranschaulichung getan wird. Ein Fachmann des
entsprechenden Fachgebiets wird erkennen, dass andere Konfigurationen
und Anordnungen verwendet werden können, ohne von Geist und Geltungsbereich
der Erfindung abzuweichen. Es wird einem Fachmann des entsprechenden
Fachgebiets offensichtlich sein, dass diese Erfindung auch bei einer
Vielfalt anderer Vorrichtungen und Anwendungen angewendet werden
kann.
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Bei
einer Ausführungsform
dieser Erfindung handelt es sich um ein System zum Verabreichen
von Aminosäuren
in einem flüssigen
Gemisch an Wiederkäuer.
Die Verabreichung erfolgt durch eine Flüssigkeit, wie zum Beispiel
durch das Trinkwasser, den Milchaustauscher oder das flüssige Futter
für das
Tier, nachdem die Aminosäure
in der Flüssigkeit
verdünnt
wurde. Die Verdünnung
findet sofort statt, da es sich um wasserlösliche Produkte handelt, und
der relativ geringe Prozentsatz an Einschluss in das Trinkwasser
oder in eine andere Flüssigkeit,
der nötig
ist, um nützliche
Dosierungen zu erhalten, verhindert potentielle chemische Inkompatibilitätsprobleme
zwischen verschiedenen Aminosäuren
und beeinflusst die Annehmbarkeit der Flüssigkeit selbst nicht. Der
Prozentsatz des Einschlusses der Aminosäure in der Flüssigkeit
kann von etwa 0,01 % bis etwa 10,0 % betragen. In einer stärker bevorzugten
Ausführungsform
kann der Prozentsatz des Einschlusses der Aminosäure in der Flüssigkeit
von etwa 0,05 bis etwa 0,5 % betragen. In einer am meisten bevorzugten
Ausführungsform
kann der Prozentsatz des Einschlusses der Aminosäure in der Flüssigkeit
von etwa 0,1 % bis etwa 0,3 % betragen. Um die flüssigen Aminosäuren zu
verdünnen,
wird ein relativ einfaches System benötigt, wobei eine bevorzugte
und nicht beschränkende
Form in 1 veranschaulicht wird.
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Typische
Aminosäuren
schließen
Alanin, beta-Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Carnitin, Citrullin,
Cystein, Cystin, gamma-Aminobuttersäure, Glutaminsäure, Glutathion,
Glycin, Histidin, Hydroxyprolin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin,
Ornithin, Phenylalanin, Prolin, Serin, Taurin, Threonin, Tryptophan,
Tyrosin und Valin ein. In einer bevorzugten Ausführungsform kann es sich bei
der zugeführten
Aminosäure
um Lysin, Methionin, Threonin oder Tryptophan handeln. In einer
am meisten bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der zuzuführenden
Aminosäure
um Lysin oder Methionin in ihren flüssigen Formen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung schließt das System eine in der Tierzucht
verwendete Versorgungsleitung für
Flüssigkeiten
und mindestens ein mit der Leitung verbundenes Einweg-Ventil ein.
Das Ventil verhindert das Rückkehren
von Aminosäuren
aus dem Verteilungssystem für Flüssigkeiten.
Ferner schließt
das System eine mit der Versorgungsleitung verbundene, stromabwärts von dem
Einweg-Ventil gelegene Messvorrichtung, wie zum Beispiel ein Durchflussmessgerät oder Literzähler, ein. Das
System schließt
zum Injizieren der Aminosäuren
in das flüssige
System auch mindestens eine Pumpe ein, und ist mit einem durch die
Messvorrichtung aktivierten Gradienten ausgerüstet, der den geplanten Zufluss
für das
Vieh reguliert. Jedes Mal, wenn die Flüssigkeit aus dem System durchläuft, nachdem
es durch die Tiere aktiviert wurde, die eine oder mehrere Tränken verwenden,
injiziert es eine bekannte und antizipierte Menge jeder Aminosäure in die
Flüssigkeitsleitung.
Die Aminosäuren
sind in Behältern,
wie zum Beispiel Fässern,
enthalten, und werden durch geeignete Vorrichtungen entnommen und
in den Flüssigkeitsstrom
in Richtung der Tränken
eingeführt.
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Wiederkäuer, besonders
die Rinderarten, weisen einen automatischen physiologischen Reflex
auf, definiert als „Haubenrinnenreflex", wobei, wenn Flüssigkeiten,
wie zum Beispiel Trinkwasser, Milchaustauscher oder flüssiges Futter,
die durch den Ösophagus
durchlaufen, perzipiert werden, mit einem Muskelreflex teilweise
der Zugang für
die Flüssigkeiten
in den ersten Magen (Pansen) absperrt wird. Dieses wird durch Verschließen eines
spezifischen Muskelkanals erreicht, der das Wasser direkt zum Abomasum
(vierter Magen), sozusagen dem monogastrischen Magen ähnlich,
sendet.
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Dieser
Reflex weist eine nahezu vollständige
Wirksamkeit in jungen Tieren auf, da es von der Natur als ein Schutz
gegen gesaugte Milch bereitgestellt wird, die in den Pansen fällt, wo
sie für
das Leben des jungen Tieres gefährlich
abnorme Fermentationen erzeugen würde. Ein Teil dieses Reflexes
bleibt bis in das Leben ausgewachsener Wiederkäuer hinein bestehen, wenn auch
mit geringerer Wirksamkeit.
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Eine
spezifsche Untersuchung (Woodford ST, Murphy MR, Davis CL, Holmes
KR, "Ruminal Bypass
of Drinking Water in Lactating Cows" J. Dairy Science, Oktober 1984; 67
(10), 2471–2474)
hat gezeigt, dass bis zu 18 % der aufgenommenen Flüssigkeiten
in der Lage sind, den Pansen in den Stunden gleich nach der Fütterung
zu umgehen. Beruhend auf diesem Prinzip, stellt die vorliegende
Erfindung das Verwenden von Flüssigkeiten
als ein Mittel zum Versorgen von Wiederkäuern mit einer beträchtlichen
Menge an Aminosäuren,
ob natur-ähliche
oder chemische Derivate, in einer Flüssigkeit und deshalb in besonders ökonomischer
Form bereit.
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Darüber hinaus
ist die Persistenzzeit der Flüssigkeiten
im Pansen in Bezug auf die Persistenzzeit von festen Fraktionen
(normalerweise etwa 15–20
Stunden) viel kürzer
(normalerweise weniger als etwa 10 Stunden). Deshalb weist selbst
der Anteil, der in einer Flüssigkeit
zugeführten
Aminosäuren,
die den Pansen über den
Haubenrinnenreflex nicht umgehen, eine kürzere Kontaktzeit mit der Bakterien-
und Protozoenflora des Pansens auf, was einen zeitlichen Kontrollfaktor
bei den Änderungen
einführt,
die sich in Abhängigkeit
von Änderungen
der Fermentationsart ergeben.
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Ein
Verfahren zum Abgeben von flüssigen
Produkten an Wiederkäuer
ist einfach und wirksam. Zuerst ist das Verfahren mit dem Berechnen
des täglichen
Flüssigkeitsverbrauchs
durch die Tiere verbunden. Diese Berechnung kann an Hand von bekannten
Nährstoffformeln
(Murphy MR et al.,"Factors
Affecting Water Consumption by Holstein Cows in Early Lactation", J. Dairy Science,
66: 35 (1983)) durchgeführt
werden oder, wenn vorhanden, durch Verifizieren der Daten, die durch
eine in der Anlage gefundene Messvorrichtung, wie zum Beispiel einen
Literzähler,
aufgewiesen werden. In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Trinkwasser
von etwa 30 Liter/Tag/Kopf bis etwa 150 Liter/Tag/Kopf abgegeben
werden. In einer starker bevorzugten Ausführungsform kann das Trinkwasser
von etwa 50 Liter/Tag/Kopf bis etwa 80 Liter/Tag/Kopf abgegeben werden.
In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform kann das Trinkwasser
von etwa 70 Liter/Tag/Kopf bis etwa 80 Liter/Tag/Kopf abgegeben werden.
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Die
Menge an Aminosäuren,
deren Verabreichung an die Tiere erwünscht wird, wird dann auf Grundlage
der Daten zur Bioverfügbarkeit
berechnet. In einer bevorzugten Ausführungsform kann es sich bei
der Menge, der jedem Tier zuzuführenden
Aminosäure
um von etwa 10 Gramm bis etwa 500 Gramm handeln. In einer stärker bevorzugten
Ausführungsform
kann es sich bei der Menge der jedem Tier zuzuführenden Aminosäure um von
etwa 30 Gramm bis etwa 300 Gramm handeln. In einer am meisten bevorzugten
Ausführungsform
kann es sich bei der Menge der jedem Tier zuzuführenden Aminosäure um von
etwa 35 Gramm bis etwa 200 Gramm handeln.
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Als
Nächstes
wird der Prozentsatz des Einschlusses jeder Aminosäure pro
Liter Flüssigkeit
berechnet, beruhend auf der im kommerziellen Produkt, dessen Verwendung
vorgesehen ist, gefundenen Aminosäurekonzentration. In einer
bevorzugten Ausführungsform
liegt der Prozentsatz des Einschlusses jeder Aminosäure pro
Liter Flüssigkeit
zwischen etwa 0,01 % bis etwa 10,0 %. In einer starker bevorzugten
Ausführungsform kann
der Prozentsatz des Einschlusses der Aminosäure in der Flüssigkeit
zwischen etwa 0,05 % bis etwa 0,5 % liegen. In einer am meisten
bevorzugten Ausführungsform
kann der Prozentsatz des Einschlusses der Aminosäure in der Flüssigkeit
zwischen etwa 0,1 % bis etwa 0,3 % liegen.
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Schließlich schließt das Verfahren
das Titrieren des Systems mit Hilfe eines Gradienten ein, der an jeder
einzelnen Pumpe installiert ist. Ein Beispiel dieses Verfahrens
wird in Beispiel 2 bereitgestellt.
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Das
Ergänzen
der Nahrung von Wiederkäuern,
besonders von Rindern, mit hohen Mengen an Aminosäuren, besonders
Lysin und Methionin, ermöglicht
es, dass spezifische produktive Ergebnisse erhalten werden. Zum
Beispiel erhöht
die Ergänzung
bei Milchvieh oder Zuchtkühen
sowohl die Liter Milch, die pro Tag produziert werden, als auch
den Proteingehalt in der produzierten Milch. Dieses verbessert auch
die allgemeine Gesundheit der Tiere als Ergebnis einer besser ausbalancierten
Fütterung
durch das Produzieren einer Verringerung von Ketose, Verminderung
somatischer Zellen, Bereitstellen eines besseren Immunzustands und
effizientere reproduktive Leistungen. Das Ergänzen der Nahrung von Büffel, Schaf
und/oder Ziegen mit hohen Aminosäurespiegeln
produziert dieselben Vorteile wie vorstehend für Rinder angegeben.
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Die
Ergänzung
bei Fleischrindern erhöht
die Produktion quantitativ, gemessen in Gramm des erhöhten Gewichts
pro Tag und durch das Verbessern des Qualität des Schlachtkörpers durch
den Prozentsatz an total mageren Abschnitten und der körperlicher
Entwicklung der kommerziell wertvollen Teile. Dies verbessert auch den
Gesundheitszustand der Fleischrinder als Ergebnis einer besser ausbalancierten
Fütterung,
was eine bessere Gesundheitsreaktion in der Phase und eine geringere
Erkrankungshäufigkeit
während
des Zuchtzyklusses ergibt.
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Obwohl
die Erfindung besonders in Bezug auf die bevorzugten Ausführungsformen
davon gezeigt und beschrieben worden ist, wird es für Fachleute
ersichtlich sein, dass sie nur als Beispiele vorgelegt worden sind. Daher
sollte Umfang und Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung nicht
durch eine der vorstehend beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen
beschränkt
werden, sondern sollte nur in Übereinsstimmung mit
den folgenden Ansprüchen
definiert werden.
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Beispiel 1
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Die
folgende Untersuchung, durchgeführt
unter Verwendung von flüssigem
Lysin, das in einer Aminosäuredosis
von 60 Gramm in einer Flüssigkeit
zum Tränken
zwei Rindern zugeführt
wurde, ergab die folgenden Reaktionskurven im Plasmaspiegel von
Lysin, was einen Index seiner Absorption durch die Tiere darstellt und
veranschaulicht, dass der Muskelreflex vom Ösophagus aktiv ist:
Zeit
der Probennahme (Minuten) | Kuh
1, Lysin im Plasma (mg/100 ml) | Kuh
2, Lysin im Plasma (mg/100 ml) |
0 | 1 | 1,073 |
80 | 1,13 | 1,079 |
160 | 1,243 | 1,365 |
240 | 1,613 | 2,245 |
360 | 1,727 | 2,422 |
420 | 1,75 | 2,415 |
148 | 1,97 | 1,999 |
540 | 1,928 | 1,700 |
600 | 1,54 | 1,422 |
24
Stunden | 1,44 | 1,200 |
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Beispiel 2
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Bei
dem Folgenden handelt es sich um ein Beispiel für eine Berechnung zum Abgeben
der richtigen Menge von flüssigen
Produkten an Wiederkäuer.
Diese Berechnung kann durch eine besondere, einfache, rechnergestützte Unterstützung leicht
ausgeführt
werden, die als eine Vervollständigung
des Systems der Erfindung bereitgestellt werden kann.
- • Mittelwert
der Bioverfügbarkeit
von Aminosäuren:
20 %
- • Mittelwert
des Wasserverbrauchs von Rindern: 62,5 l/Kopf/Tag
- • Nährstoffbedarf
Lysin: 20 g/Kopf/Tag
- • Nährstoffbedarf
Methionin: 7 g/Kopf/Tag
- • Kommerzielles
flüssiges
Lysin: 50 % Aminosäuretiter
- • Kommerzielles
flüssiges
Methionin: 88 % Hydroxyanalog-Aminosäuretiter
-
|
Lysin |
Methionin |
Liter
H2O getrunken/Kuh/Tag |
62,5 |
62,5 |
Bedarf
an bioverfügbarer
Aminosäure |
20
Gramm |
7
g |
Abzugebende
Gramm, beruhend auf einer Bioverfügbarkeit von 20 % (k = 5) |
100
g |
35
g |
Abzugebende
Gramm, beruhend auf einer kommerziellen Produktkonzentration (x) |
200
g (50 %) |
40
g (88 %) |
Gramm
einer pro Liter Wasser (x:62,5) benötigten Aminosäure |
3,2 |
0,64 |
zu
titrierender Prozentsatz auf der Gerätemarkierung |
0,32
% |
0,064
% |
-
Beispiel 3
-
In
diesem Beispiel wurden 24 Holsteiner Kühe verwendet, die gemolken
werden (8 Erstgebärende
und 16 Mehrfachgebärende)
(Tabelle 1). Die Tiere wurden vier Behandlungsgruppen (6 Tiere je
Gruppe) in einer Lateinischen-Quadrat-Anordnung zugeordnet und gemäß Tabelle
2 behandelt.
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Bei
jedem Zeitraum des Lateinischen-Quadrats hat es sich um eine Anpassungszeit
von 7 Tagen (Grundnahrung) und eine Behandlungszeit von 14 Tagen
(Grundnahrung plus Aminosäureergänzung für die Behandlungen
T2, T3 und T4) gehandelt. Flüssige
Aminosäuren
wurden unter Verwendung einzelner volumetrischer Pumpen, um das
Mischen unverdünnter
Produkte zu vermeiden, in das Trinkwasser dosiert (Behandlung T3).
Die Tabellen 3–7
zeigen die Grundnahrung und die Futterzusammensetzung.
-
Blut-
und Milchproben wurden gemäß Tabelle
8 während
der Anpassungs- und Versuchszeiträume gesammelt. Blutproben wurden
vor der morgendlichen Fütterung
gesammelt, dann zentrifugiert, und für die Bestimmung von Lysin
und Methionin wurde Plasma gesammelt. Milchproben wurden in zwei
aufeinander folgenden Melkvorgängen
von allen Kühen
unter Verwendung eines Laktometers gesammelt, bei 4 °C gekühlt und auf
den Fett-, Protein- und Laktosegehalt hin analysiert. Die Daten
wurden mit einem Verfahren nach dem Generell-Linearen-Modell ("GLM"), unter Verwendung
der Werte aus dem ersten Anpassungszeitraum als eine Covariante
analysiert.
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Tabelle
9 zeigt den durchschnittlichen Wasserverbrauch von Tieren, wobei
es sich wochenweise um die ergänzten
flüssigen
Aminosäuren
im Trinkwasser handelt.
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Die
folgenden Produkte wurden verwendet:
- • SMARTAMINTM ML: Aminosäure, die vor dem Pansen mit
einem pH abhängigen
Co-Polymer (Vinyl-2-Pyridin-Styrol) (erhältlich bei Rhone Poulenc Animal
Nutrition, Atlanta, GA.) geschützt
ist.
39 % Lysin + 15 % Methionin,
Bioverfügbarkeit:
90 %
Schutz: 90 % in einer Wasserlösung, pH 6, 40 °C, 24 Stunden.
- • RHODIMETTM AT 88 (Rhone Poulenc): flüssiges Methionin-Hydroxyanalog
DL-2-Hydroxy-4-methylthiobutansäure.
[CH3-S-CH2-CH2-CH(OH)-COOH]
Methionin-Hydroxyanalog:
88 %
pH: 1
- • ADM
flüssiges
Lysin, L-Lysin (ADM Bioproducts, Deutschland)
Lysin: 50 %
pH:
9,5–10,5
-
Tabelle
1 – Tier,
das bei dem Experiment mit Taktierenden Holsteiner-Kühen verwendet
wird |
Box |
Marke |
Tage
in Milch |
Milch,
kg |
1 |
256 |
36 |
32 |
1 |
265 |
91 |
31 |
1 |
482 |
206 |
21 |
1 |
459 |
221 |
32 |
1 |
42 |
229 |
23 |
1 |
782 |
323 |
24 |
2 |
284 |
43 |
34 |
2 |
233 |
68 |
25 |
2 |
1 |
121 |
31 |
2 |
220 |
220 |
27 |
2 |
244 |
298 |
22 |
2 |
120 |
328 |
28 |
3 |
257 |
61 |
30 |
3 |
3 |
81 |
28 |
3 |
179 |
108 |
35 |
3 |
224 |
224 |
31 |
3 |
54 |
273 |
24 |
3 |
508 |
368 |
19 |
4 |
272 |
67 |
29 |
4 |
421 |
89 |
31 |
4 |
491 |
94 |
35 |
4 |
95 |
225 |
19 |
4 |
241 |
243 |
24 |
4 |
29 |
356 |
26 |
Tabelle
2 – Behandlungen |
|
T1 – Kontrolle |
Grundnahrung
ohne Aminosäurezugabe |
T2 – Produkt,
das in die totale Mischration gemischt wird |
Grundnahrung
+ 68 g/Kopf/Tag Smartamin ML (26 g Lysin; 10,2 g Methionin) |
T3 – Flüssiges Produkt,
das dem Trinkwasser zugegeben wird |
200
g/Kopf/Tag ADM flüssiges
Lysin + 35 g/Kopf/Tag Rhodimet |
T4 – Flüssige Aminosäuren, die
auf die totale Mischration gesprüht
werden |
200
g/Kopf/Tag ADM flüssiges
Lysin + 35 g/Kopf/Tag Rhodimet |
Tabelle
3 – Nahrungszusammensetzung
(wie gefüttert) |
Futter |
kg/Kopf/Tag |
Maissilage |
22 |
Heu
aus Alfalfa, entwässert |
3,5 |
Heu
aus Gras |
2 |
Konzentrat |
9,5 |
Energiemix
(Maismehl 70 %, Gerstenmehl 30 %) |
1,5 |
Tabelle
4 – Chemische
Zusammensetzung der totalen Mischration (% auf Basis der Trockenmasse) |
Parameter |
Wert |
Trockenmasse,
kg |
21,7 |
Rohprotein,
% |
15,72 |
NEl, Mcal/kg |
1,63 |
Stärke und
Zucker, % |
26,5 |
NDF
(neutral detergent fiber) |
35,5 |
ADF
(acid detergent fiber) |
21,5 |
Verhältnis von
Futter/Konzentrat: 45/55 |
Tabelle
5 – Chemische
Zusammensetzung vom Futter |
Parameter |
Maissilage |
Heu |
aus
Alfalfa, entwässert |
Heu
aus Gras |
Trockenmasse |
28 |
90 |
|
87 |
Rohprotein |
9,5 |
17,4 |
|
13 |
Lösliches
Protein, % CP |
55 |
40 |
|
35 |
Lipide |
3,42 |
0,87 |
|
1,7 |
NDF |
47,5 |
44 |
|
63,5 |
ADF |
28 |
27 |
|
46 |
Stärke |
23,5 |
- |
|
- |
Zucker |
- |
2,5 |
|
1,5 |
Tabelle
6 – Zusammensetzung
des Futterkonzentrats |
Bestandteil |
% auf Basis
der Trockenmasse |
Mineral
und Vitamin |
0,32 |
Megalac |
2,68 |
CaCO3 |
1,13 |
Sonnenblumenmehl,
Lösungsmittel
extrahiert |
7,26 |
Sojabohnenmehl,
Lösungsmittel
extrahiert |
12,40 |
Maismehl
(10 % Cornflakes) |
18,03 |
Gerstenmehl |
16,28 |
Kartoffelproteinkonzentrat |
4,06 |
Rübenfruchtfleisch,
getrocknet |
11,79 |
Melasse |
1,69 |
Weizenkleie |
12,89 |
Maisglutenfutter |
8,20 |
NaHCO3 |
0,56 |
NaCl |
0,34 |
CaHPO4 |
1,58 |
MgO |
0,79 |
Tabelle
7 – Chemische
Zusammensetzung des Konzentrats |
Parameter |
% auf Basis
der Trockenmasse |
Trockenmasse,
kg |
88,74 |
UFL |
1,05 |
Rohprotein |
21,94 |
Rohfaser |
8,68 |
NDF |
24,80 |
Lipide |
5,10 |
UIP |
8,93 |
Lösliches
Protein |
5,48 |
NSC |
38,30 |
Stärke |
28,27 |
Stärke + Zucker |
33,63 |
PDIE |
14,07 |
PDIN |
15,58 |
P |
0,88 |
C |
1,46 |
Tabelle
8 – Tage
der Sammlung von Blut und Milchproben |
Blut |
Milch |
Blut |
Milch |
7 |
6 |
3 |
6 |
|
7 |
14 |
7 |
|
|
|
13 |
|
|
|
14 |
Tabelle
9 – Wasserverbauch
(Liter/Tag) |
Zeitraum
(wochenweise) |
Liter/Kopf/Tag |
Aminosäure im Trinkwasser |
1 |
78,0 |
Nein |
2 |
75,0 |
Ja |
3 |
76,0 |
Ja |
4 |
75,0 |
Nein |
5 |
78,0 |
Ja |
6 |
65,3 |
Ja |
7 |
64,3 |
Nein |
8 |
59,0 |
Ja |
9 |
65,8 |
Ja |
10 |
62,7 |
Nein |
11 |
65,2 |
Ja |
12 |
60,4 |
Ja |
Tabelle
10 – Lysinkonzentration
im Plasma (mg/100 ml) am Tag 0, 3 und 14 |
Tag |
T1 |
T2 |
T3 |
T4 |
0
3
14 |
0,947
1,001
0,916 |
0,935
1,343
1,232 |
0,948
1,126
1,080 |
0,969
1,224
1,239 |
|
Tabelle
11 – Methioninkonzentration
im Plasma (mg/100 ml) am Tag 0,3 und 14 |
Tag |
T1 |
T2 |
T3 |
T4 |
1
3
14 |
0,255
0,323
0,264 |
0,272
0,417
0,376 |
0,271
0,02
0,312 |
0,259
0,325
0,352 |
Tabelle
12 – Produktionsdaten,
erste Woche des experimentellen Versuchs gemäß des Lateinischen-Quadrats |
Parameter |
T1 |
T2 |
T3 |
T4 |
Milch,
kg |
29,2 |
2,97 |
28,9 |
28,9 |
auf
4% Fett nachgebesserte Milch, kg |
25,8 |
26,5 |
27,1 |
26,1 |
Fett,
kg |
0,93 |
0,97 |
1,05 |
0,98 |
Protein,
kg |
0,97 |
0,99 |
0,96 |
0,98 |
Laktose,
kg |
1,56 |
1,58 |
1,52 |
1,51 |
Fett,
% |
3,17 |
3,37 |
3,69 |
3,42 |
Protein,
% |
3,37 |
3,36 |
3,36 |
3,41 |
Laktose,
% |
5,32 |
5,29 |
5,24 |
5,22 |
Tabelle
13 – Produktionsdaten,
zweite Woche des experimentellen Versuchs gemäß des Lateinischen-Quadrats |
Parameter |
T1 |
T2 |
T3 |
T4 |
Milch,
kg |
29,0 |
29,2 |
28,7 |
29,2 |
auf
4% Fett nachgebesserte Milch, kg |
26,6 |
26,1 |
27,0 |
28,1 |
Fett,
kg |
0,99 |
0,96 |
1,04 |
1,10 |
Protein,
kg |
0,97 |
0,97 |
0,94 |
1,02 |
Laktose,
kg |
1,54 |
1,55 |
1,49 |
1,54 |
Fett,
% |
3,43 |
3,51 |
3,85 |
3,84 |
Protein,
% |
3,38 |
3,40 |
3,37 |
3,50 |
Laktose,
% |
5,29 |
5,30 |
5,16 |
5,24 |