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KREUZVERWEIS ZU VERWANDTEN ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung beansprucht den Prioritätsvorteil der U.S.-Anmeldung
mit der laufenden Nr. 09/580.923, eingereicht am 26. Mai 2000, der
eine Teilweiterbehandlungsanmeldung der U.S.-Anmeldung mit der laufenden
Nr. 08/860.038, eingereicht am 9. Juni 1997, der nationalen Phase
der U.S.-Anmeldung von PCT
FR95/01468 ,
eingereicht am 8. November 1995, ist.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur DNA-Aufreinigung.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
eine schnelle Aufreinigung von pharmakologisch verwendbarer Doppelstrang-DNA.
Insbesondere betrifft das erfindungsgemäße Aufreinigungsverfahren eine
spezifische Hybridisierung zwischen einer Sequenz der DNA und einem
Oligonukleotid.
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Gen-
und Zelltherapietechniken machen derzeit eine bemerkenswerte Entwicklung
durch. Jedoch beinhalten diese Techniken die Möglichkeit, große Mengen
an DNA mit pharmazeutischer Reinheit zu produzieren. Tatsächlich besteht
bei diesen neuen Therapien das Arzneimittel häufig aus der DNA selbst, und
es ist wesentlich, dass man sie in geeigneten Mengen herstellen
kann, um sie zu isolieren und in einer Weise aufzureinigen, die
für die
therapeutische Verwendung beim Menschen geeignet ist.
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In
den letzten Jahren ist die Möglichkeit
einer Injektion von Plasmid-DNA zur Gentherapie oder Impfung durch
zahlreiche Berichte demonstriert worden, die zeigen, dass DNA-Expressionsvektoren
von verschiedenen Zelltypen aufgenommen und die Gene, die von diesen
Plasmiden codiert werden, anschließend exprimiert werden können (Ledley,
1995 Hum. Gene Ther. 6, 1129).
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Die
Gene von Interesse für
Anwendungen bei der Gentherapie oder Impfung können zum Beispiel Tumorsuppressorgene,
Selbstmordgene oder Antisense-Sequenzen
einschließen.
Sie können
auch Proteine codieren, wie Alpha-Fötalprotein AFP (Morinaga, 1983,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80, 4604), Enzyme, Hormone, Cytokine,
Wachstumsfaktoren, wie FGF (Jouanneau et al., 1991, Proc. Nal. Acad.
Sci. USA, 88, 2893) oder VEGFB (Olofsson B al., 1996, Proceedings
93, 576), Gerinnungsfaktoren wie B-deletierter Faktor VIII (Truett et
al., 1985, DNA 4, 333), Apolipoproteine, Neurotransmitter, neurotrophische
Faktoren, natürliches
oder chimäres
Immunglobulin. Reportergene, wie lacZ, das die Escherichia-coli-β-Galactosidase
codiert, werden ebenfalls verwendet.
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Die
hauptsächlichen
Herausforderungen für
die Verwendung von Plasmid-DNA als Genzufuhrvektor beim Menschen
sind i) die Herstellung und ii) die Reinheit dieses Arzneimittelprodukts.
Technologien zur Produktion von Plasmidvektoren mit hoher Kopienzahl
in Escherichia-coli-Wirten sind vor kurzem entwickelt worden. Die
derzeit verwendeten Plasmide sind entweder von ColE1 abgeleitete
Plasmide, wie pBR322, pUC oder pBluescript (Lahijani et al., 1996,
Hum. Gene Ther., 7, 1971 und Winnacker E-L: "From genes to clones" From Genes to clones. Introduction
to gene technology, Weinheim, VCH Verlagsgesellschaft, DE, 1987,
Seiten 125–132)
oder pCOR-Plasmide (Soubrier et al., 1999, Gene Therapy, 6, 1482).
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Die
zweite Sorge, die durch die Verwendung von Plasmid-DNA als Gentherapievektor
erregt wird, ist die Reinheit des Plasmidvektors selbst. Gegenwärtige Aufreinigungsverfahren,
wie Ultrazentrifugation in CsCl-Gradienten oder Chromatographie,
können
zur Entfernung von Verunreinigungen, wie genomischer DNA und RNA
oder Proteinen des Wirts, ineffizient sein. Insbesondere genomische
DNA, deren chemische Struktur sehr ähnlich zu derjenigen von Plasmid-DNA
ist, ist unter Verwendung von herkömmlicher Chromatographie äußerst schwierig
zu entfernen. Typische Konzentrationen von bis zu 0,5 bis 1% genomischer
Wirts-DNA findet man in Plasmidpräparationen, die durch herkömmliche
Chromatographie erhalten werden. Damit Plasmid-DNA als sicherer
Vektor für
die Gentherapie beim Menschen entwickelt werden kann, besteht folglich
ein Bedarf an Aufreinigungstechnologien, die den Gehalt an genomischer
Wirts-DNA auf viel niedrigere Spiegel, gewöhnlich 0,1% oder sogar 0,01%
oder weniger, senken.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein einfaches und besonders effizientes
neues Verfahren zur DNA-Aufreinigung.
Es ermöglicht
es insbesondere, besonders hohe Reinheiten bei hohen Ausbeuten zu
erreichen. Das erfindungsgemäße Verfahren
basiert im Wesentlichen auf einer spezifischen Wechselwirkung zwischen
einer Sequenz, die in die aufzureinigende DNA inseriert wird, und
einem Oligonukleotid, das aus natürlichen oder modifizierten
Basen besteht.
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Es
ist vor kurzem gezeigt worden, dass einige Oligonukleotide zu einer
spezifischen Wechselwirkung mit der großen Furche der DNA-Doppelhelix
unter Bildung von Tripelhelices fähig sind, was zu einer Hemmung der
Transkription von Zielgenen führt
(Helene und Toulmé,
Biochim. Biophys. Acta 1049 (1990) 99). Diese Oligonukleotide erkennen
selektiv die DNA-Doppelhelix an Oligopurin-Oligopyrimidin-Sequenzen,
d. h. an Regionen, die eine Oligopurin-Sequenz auf einem Strang
und eine Oligopyrimidin-Sequenz auf dem komplementären Strang
besitzen, und bilden dort eine Tripelhelix. Die Basen des dritten
Stranges (des Oligonukleotids) bilden Wasserstoffbindungen (Hoogsteen-
oder reverse Hoogsteen-Bindungen) mit den Purinen der Watson-Crick-Basenpaare.
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Eine
Verwendung dieses Typs der Wechselwirkung zur Isolation eines Plasmid
ist im Stand der Technik beschrieben worden.
WO9618744 (Rhone Poulenc Rorer S.
A.) offenbart die Aufreinigung von Plasmiden über Tripelhelix-Hybridisierung
mit Oligonukleotiden, die gegen den Replikationsursprung gerichtet
sind.
WO9949067 (Rhone
Poulenc Rorer S. A.) offenbart spezifische Oligonukleotide, die
bei einer Tripelhelix-Hybridisierung
an Plasmidsequenzen binden. So beschreiben Ito et al. (PNAS 89 (1992)
495) die Verwendung biotinylierter Oligonukleotide, die zur Erkennung
einer bestimmten Sequenz eines Plasmids und zur Bildung einer Tripelhelix
fähig sind.
Die so gebildeten Komplexe werden dann mit Streptavidin-überzogenen
Magnetkügelchen
in Kontakt gebracht. Eine Wechselwirkung zwischen dem Biotin und
dem Streptavidin ermöglicht
dann die Isolation des Plasmids durch magnetische Abtrennung, gefolgt
von Flution. Dieses Verfahren hat jedoch einige Nachteile. Insbesondere
sind zwei aufeinander folgende spezifische Wechselwirkungen erforderlich,
die erste zwischen dem Oligonukleotid und dem Plasmid und die zweite
zwischen dem biotinylierten Komplex und den Streptavidin-Kügelchen.
Außerdem
kann die endgültige
Lösung
mit biotinyliertem Oligonukleotid kontaminiert sein, das in einer
pharmazeutischen Zusammensetzung nicht verwendet werden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein neues, verbessertes Verfahren
zur DNA-Aufreinigung, das diesen Typ der Wechselwirkung nutzt. Genauer
gesagt, setzt das erfindungsgemäße Verfahren
Oligonukleotide ein, die kovalent an einen Träger gekoppelt sind. Dieses
Verfahren ist besonders schnell, und es führt zu besonders hohen Ausbeuten
und Reinheitsgraden. Außerdem
kann DNA aus komplexen Gemischen aufgereinigt werden, die insbesondere
andere Nukleinsäuren,
Proteine, Endotoxine (wie Lipopolysaccharide), Nukleasen und dergleichen
umfassen. Die verwendeten Träger
können
zusätzlich
leicht rückgewonnen
werden, und die erhaltenen DNAs zeigen verbesserte Eigenschaften
hinsichtlich der pharmazeutischen Sicherheit. Zuletzt beinhaltet
dieses Verfahren im Gegensatz zum Stand der Technik nur einen Schritt.
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Folglich
liegt eine erste Aufgabe der Erfindung in einem Verfahren zur Aufreinigung
von Doppelstrang-DNA, bei dem man eine Lösung, die die Doppelstrang-DNA
im Gemisch mit anderen Bestandteilen enthält, über einen Träger mit
einem kovalent gekoppelten Oligonukleotid, das durch Hybridisierung
mit einer in der DNA vorhandenen spezifischen Sequenz eine Tripelhelix
bilden kann, leitet. Die spezifische Sequenz kann eine Sequenz sein,
die natürlicherweise
in der Doppelstrang-DNA
vorhanden ist, oder eine synthetische Sequenz, die künstlich
in letztere eingeführt
worden ist.
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Die
bei der vorliegenden Erfindung verwendeten Oligonukleotide sind
Oligonukleotide, die direkt mit der Doppelstrang-DNA hybridisieren.
Diese Oligonukleotide können
folgende Basen enthalten:
- – Thymidin (T), das Tripletts
mit A. T-Dubletts von Doppelstrang-DNA bilden kann (Rajagopal et
al., Biochem. 28 (1989) 7859);
- – Adenin
(A), das Tripletts mit A. T-Dubletts von Doppelstrang-DNA DNA bilden
kann;
- – Guanin
(G), das Tripletts mit G. C-Dubletts von Doppelstrang-DNA bilden
kann;
- – protoniertes
Cytosin (C+), das Tripletts mit G. C-Dubletts von Doppelstrang-DNA
bilden kann (Rajagopal et al., siehe oben);
- – Uracil
(U), das Tripletts mit A. U- oder A. T-Basepaaren bilden kann.
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Vorzugsweise
umfasst das verwendete Oligonukleotid eine Cytosin-reiche Homopyrimidin-Sequenz, und
die spezifische Sequenz in der DNA ist eine Homopurin-Homopyrimidin-Sequenz.
Durch die Anwesenheit von Cytosinen lässt sich eine Tripelhelix erhalten,
die bei saurem pH beständig
ist, bei dem die Cytosine protoniert sind, und bei alkalischem pH,
bei dem die Cytosine neutralisiert sind, destablisiert ist.
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Damit
die Bildung einer Tripelhelix durch Hybridisierung möglich ist,
ist es wichtig, dass das Oligonukleotid und die spezifische Sequenz
in der DNA komplementär
sind. In diesem Zusammenhang werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein Oligonukleotid und eine spezifische Sequenz verwendet, die völlig komplementär sind,
um die besten Ausbeuten und die beste Selektivität zu erhalten. Diese können insbesondere
ein Oligonukleotid Poly(CTT) und eine spezifische Sequenz Poly(GAA)
sein. Als Beispiel kann das Oligonukleotid der Sequenz 5'-GGGCTTCTTCTTICTTCTTCTTCTT-3' (GAGG(CTT)7; SEQ ID NO: 1) erwähnt werden, in dem die Basen
GAGG keine Tripelhelix bilden, aber die Beabstandung des Oligonukleotids
von dem Kopplungsarm ermöglichen;
die Sequenz (CTT)7 (SEQ ID NO: 26) kann
ebenfalls erwähnt
werden. Diese Oligonukleotide sind zur Bildung einer Tripelhelix
mit einer spezifischen Sequenz fähig,
die komplementäre (GAA)-Einheiten
enthält.
Die in Frage kommende Sequenz kann insbesondere eine Region sein,
die 7, 14 oder 17 GAA-Einheiten
enthält,
wie in den Beispielen beschrieben.
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Eine
andere Sequenz von spezifischem Interesse ist die Sequenz: 5'-AAGGGAGGGAGGAGAGGAA-3' (SEQ ID NO: 5).
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Diese
Sequenz bildet eine Tripelhelix mit den Oligonukleotiden 5'-AAGGAGAGGAGGGAGGGAA-3' (SEQ ID NO: 6) oder
5'-TTGGTGTGGTGGGTGGGTT-3' (SEQ ID NO: 7).
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In
diesem Fall bindet das Oligonukleotid in antiparalleler Orientierung
an den Polypurinstrang. Diese Tripelhelices sind nur in Anwesenheit
von Mg2+ stabil (Vasquez et al., Biochemistry,
1995, 34, 7243–7251;
Beal und Dervan, Science, 1991, 251, 1360–1363).
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Wie
oben angeführt,
kann die spezifische Sequenz eine Sequenz sein, die in der Doppelstrang-DNA natürlicherweise
vorhanden sind, oder eine synthetische Sequenz, die künstlich
in letztere eingeführt
wird. Es ist besonders vorteilhaft, ein Oligonukleotid zu verwenden,
das zur Bildung eine Tripelhelix mit einer Sequenz fähig ist,
die in der Doppelstrang-DNA natürlicherweise
vorhanden ist, zum Beispiel im Replikationsursprung eines Plasmids
oder in einem Markergen. In diesem Zusammenhang hat die Anmelderin
Plasmidsequenzanalysen durchgeführt
und konnte zeigen, dass einige Regionen dieser DNAs, insbesondere
im Replikationsursprung, Homopurin-Homopyrimidin-Regionen aufweisen
könnten.
Durch Synthese von Oligonukleotiden, die zur Bildung von Tripelhelices
mit diesen natürlichen
Homopurin-Homopyrimidin-Regionen fähig sind, kann das erfindungsgemäße Verfahren
vorteilhaft auf unveränderte
Plasmide, insbesondere auf kommerzielle Plasmide des Typs pUC, pBR322,
pSV und dergleichen, angewendet werden. Unter den Homopurin-Homopyrimidin-Sequenzen, die natürlicherweise
in einer Doppelstrang-DNA
vorkommen, kann eine Sequenz erwähnt
werden, welche die gesamte oder einen Teil der Sequenz 5'-CTTCCCGAAGGGAGAAAGG-3' (SEQ ID NO: 2) umfasst, die
im Replikationsursprung des E.-coli-Plasmids ColE1 vorliegt. In
diesem Fall besitzt das die Tripelhelix bildende Oligonukleotid
die Sequenz: 5'-GAAGGGCTTCCCTCTTTCC-3' (SEQ ID NO: 3) und
bindet alternativ an die zwei Stränge der Doppelhelix, wie von
Beal und Dervan (J. Am. Chem. Soc. 1992, 114, 4976–4982) und Jayasena
und Johnston (Nucleic Acids Res. 1992, 20, 5279–5288) beschrieben. Die Sequenz
5'-GAAAAAGGAAGAG-3' (SEQ ID NO: 4) des β-Lactamase-Gens des
Plasmids pBR322 (Duval-Valentin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
1992, 89, 504–508)
kann ebenfalls erwähnt
werden.
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Zwei
zusätzliche
Zielsequenzen, die mit bestimmten Oligonukleotiden Triplex-Strukturen
bilden können,
sind in den Replikationsursprüngen
von ColE1 und pCOR charakterisiert worden. Von ColE1 abgeleitete Plasmide
enthalten eine 12-mer-Homopurin-Sequenz (5'-AGAAAAAAAGGA-3') (SEQ ID NO: 27), die stromaufwärts des
RNA-II-Transkripts
kartiert wurde und an der Plasmidreplikation beteiligt ist (Lacatena
et al., 1981, Nature, 294, 623). Diese Sequenz bildet eine stabile
Triplex-Struktur
mit dem komplementären 12-mer-Oligonukleotid
5'-TCTTTTTTTCCT-3' (SEQ ID NO: 28).
Das pCOR-Rückgrat
enthält
eine Homopurin-Abfolge von 14 nichtrepetitiven Basen (5'-AAGAAAAAAAAGAA-3') (SEQ ID NO: 29),
die sich im A + T-reichen Segment des γ-Ursprungsreplicons von pCOR
befindet (Levchenko et al., 1996, Nucleic Acids Res., 24, 1936).
Diese Sequenz bildet eine stabile Triplex-Struktur mit dem komplementären 14-mer-Oligonukleotid 5'-TTCTTTTTTTTCTT-3' (SEQ ID NO: 30).
Die entsprechenden Oligonukleotide 5'-TCTTTTTTTCCT-3' (SEQ ID NO: 28) und 5'-TTCTTTTTTTTCTT-3' (SEQ ID NO: 30)
steuern effizient und spezifisch ihre jeweiligen komplementären Sequenzen
an, die sich innerhalb des Replikationsursprungs des ColE1-ori bzw.
von pCOR (oriγ) befinden.
Tatsächlich
kann eine einzelne nicht-kanonische Triade (T·GC oder C·AT) zu vollständiger Destabilisierung
der Triplex-Struktur führen.
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Die
Verwendung eines Oligonukleotids, das zur Bildung eine Tripelhelix
mit einer Sequenz fähig
ist, die in einem Replikationsursprung oder einem Markergen vorliegt,
ist besonders vorteilhaft, da sie es ermöglicht, mit dem gleichen Oligonukleotid
jegliche DNA zu aufreinigen, die den Replikationsursprung oder das
Markergen enthält.
Folglich ist es nicht notwendig, das Plasmid oder die Doppelstrang-DNA
zu modifizieren, um darin eine künstliche
spezifische Sequenz einzuführen.
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Obgleich
vollständig
komplementäre
Sequenzen bevorzugt sind, sollte jedoch selbstverständlich sein, dass
einige Fehlpaarungen zwischen der Sequenz des Oligonukleotids und
der Sequenz in der DNA toleriert werden können, vorausgesetzt dass sie
nicht zu einem zu großen
Verlust der Affinität
führen.
Die Sequenz 5'-AAAAAAGGGAATAAGGG-3' (SEQ ID NO: 8) im
E. coli-β-Lactamase-Gen kann
erwähnt
werden. In diesem Fall kann das Thymin, das die Polypurin Sequenz
unterbricht, durch ein Guanin des dritten Strangs erkannt werden,
wodurch ein G·TA-Triplett
gebildet wird, das stabil ist, wenn es durch zwei T·AT-Tripletts
flankiert wird (Kiessling et al., Biochemistry, 1992, 31, 2829–2834).
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Gemäß einer
bestimmten Ausführungsform
umfassen die erfindungsgemäßen Oligonukleotide
die Sequenz (CCT)n, die Sequenz (CT)n oder die Sequenz (CTT)n,
wobei n eine ganze Zahl zwischen 1 und einschließlich 15 ist. Es ist besonders
vorteilhaft, Sequenzen des Typs (CT)n oder
(CTT)n zu verwenden. Die Anmelderin hat
gezeigt, dass die Aufreinigungsausbeute tatsächlich durch die Menge an C
im Oligonukleotid beeinflusst wurde. Wie in Beispiel 7 gezeigt,
erhöht
sich insbesondere die Aufreinigungsausbeute, wenn das Oligonukleotid
weniger Cytosine enthält.
Es ist selbstverständlich,
dass die erfindungsgemäßen Oligonukleotide auch
(CCT)-, (CT)- oder
(CTT)-Einheiten kombinieren können.
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Das
verwendete Oligonukleotid kann natürlich (aus unveränderten
natürlichen
Basen bestehend) oder chemisch modifiziert sein. Insbesondere kann
das Oligonukleotid vorteilhafterweise bestimmte chemische Modifizierungen
besitzen, die es ermöglichen,
dass seine Resistenz oder sein Schutz gegenüber Nukleasen oder seine Affinität für die spezifische
Sequenz erhöht
wird.
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Erfindungsgemäß soll Oligonukleotid
außerdem
jede verknüpfte
Aufeinanderfolge von Nukleosiden bedeuten, die einer Modifikation
des Skeletts mit dem Ziel, sie stabiler gegen. Nukleasen zu machen,
unterzogen wurde. Unter möglichen
Modifikationen können
Oligonukleotid-Phosphorthioate,
die zur Bildung von Tripelhelices mit DNA fähig sind (Xodo et al., Nucleic
Acids Res., 1994, 22, 3322–3330),
sowie Oligonukleotide, die Formacetal- oder Methylphosphonat-Skelette besitzen
(Matteucci et al., J. Am. Chem. Soc., 1991, 113, 7767–7768),
erwähnt
werden. Es ist ebenfalls möglich,
Oligonukleotide zu verwenden, die mit α-Anomeren von Nukleotiden synthetisiert
wurden, die ebenfalls Tripelhelices mit DNA bilden (Le Doan et al.,
Nucleic Acids Res., 1987, 15, 7749–7760). Eine andere Modifikation
des Skeletts ist die Phosphoramidat-Verknüpfung. Zum Beispiel kann die
von Gryaznov und Chen beschriebene N3 '-P5 '-Internukleotid-Phosphoramidat-Verknüpfung erwähnt werden,
die Oligonukleotide liefert, die besonders stabile Tripelhelices
mit DNA bilden (J. Am. Chem. Soc., 1994, 116, 3143–3144).
Unter anderen Modifikationen des Skeletts kann auch die Verwendung
von Ribonukleotiden, 2'-O-Methylribose,
Phosphodiester usw. (Sun und Helene, Curr. Opinion Struct. Biol.,
116, 3143–3144)
erwähnt
werden. Zuletzt kann das Skelett auf Phosphor-Basis durch ein Polyamid-Skelett,
wie in PNAs (Peptidnukleinsäuren),
die ebenfalls Tripelhelices bilden können (Nielsen et al., Science,
1991, 254, 1497–1500;
Kimet al., J. Am. Chem. Soc., 1993, 115, 6477–6481), oder durch ein Skelett
auf Guanidin-Basis, wie in DNGs (Desoxyribonukleinguanidin, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 1995, 92, 6097–6101), oder durch polykationische
Analoga von DNA, die ebenfalls Tripelhelices bilden, ersetzt werden.
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Das
Thymin des dritten Strangs kann auch durch ein 5-Bromuracil ersetzt
werden, das die Affinität
des Oligonukleotids für
DNA erhöht
(Povsic und Dervan, J. Am. Chem. Soc., 1989, 111, 3059–3061).
Der dritte Strang kann auch unnatürliche Basen enthalten, unter
denen 7-Deaza-2'-desoxyxanthosin
(Milligan et al., Nucleic Acids Res., 1993, 21, 327–333), 1-(2-Desoxy-β-D-ribofuranosyl)-3-methyl-5-amino-1H-pyrazolo-[4,3-d]-pyrimidin-7-on (Koh
und Dervan, J. Am. Chem. Soc., 1992, 114, 1470–1478), 8-Oxoadenin, 2-Aminopurin,
2'-O-Methylpseudoisocytidin
oder eine andere Modifikation, die dem Fachmann bekannt ist (eine Übersicht
siehe in Sun und Helene, Curr. Opinion Struct. Biol., 1993, 3, 345–356), erwähnt werden
können.
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Ein
anderer Typ der Modifikation des Oligonukleotids hat insbesondere
zum Ziel, die Wechselwirkung und/oder die Affinität zwischen
dem Oligonukleotid und der spezifischen Sequenz zu verbessern. Insbesondere
besteht eine am stärksten
vorteilhafte erfindungsgemäße Modifikation
in der Methylierung der Cytosine des Oligonukleotids (siehe Beispiel
5). Das so methylierte Oligonukleotid zeigt die bemerkenswerte Eigenschaft, dass
es eine stabile Tripelhelix mit der spezifischen Sequenz in pH-Bereichen
bildet, die näher
bei der Neutralität
(≥ 5) liegen.
Dadurch wird es somit möglich,
bei höheren
pH-Werten zu arbeiten als mit den Oligonukleotiden des Standes der
Technik, d. h. bei pH-Werten,
in denen die Risiken eines Abbaus der Plasmid-DNA viel kleiner sind.
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Die
Länge des
Oligonukleotids, das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird,
beträgt mindestens
3 Basen und vorzugsweise zwischen 5 und 30. Ein Oligonukleotid mit
einer Länge
von mehr als 10 Basen wird vorteilhafterweise verwendet. Die Länge kann durch
den Fachmann für
jeden einzelnen Fall derart angepasst werden, dass er der gewünschten
Selektivität
und Stabilität
der Wechselwirkung entspricht.
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Die
erfindungsgemäßen Oligonukleotide
können
durch jede bekannte Technik synthetisiert werden. Insbesondere können sie
mithilfe von Nukleinsäuresynthesegeräten hergestellt
werden. Jedes andere Verfahren, das dem Fachmann bekannt ist, kann
ganz offensichtlich verwendet werden.
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Damit
es an den Träger
kovalent gekoppelt werden kann, wird das Oligonukleotid in der Regel
funktionalisiert. So kann es durch eine endständige Thiol-, Amin- oder Carboxylgruppe
an der 5'- oder
31 Position modifiziert werden. Insbesondere die Hinzufügung einer
Thiol-, Amin- oder Carboxylgruppe ermöglicht es zum Beispiel, das
Oligonukleotid an einen Träger
zu koppeln, der Disulfid-, Maleinsäureimid-, Amin-, Carboxyl-,
Ester-, Epoxid-, Cyanogenbromid- oder Aldehydfunktionen trägt. Diese
Kopplungen bilden sich durch die Bildung von Disulfid-, Thioether-,
Ester-, Amid- oder Aminverknüpfungen
zwischen dem Oligonukleotid und dem Träger. Jedes andere Verfahren,
das einem Fachmann bekannt ist, kann verwendet werden, wie zum Beispiel
bifunktionale Kopplungsreagenzien.
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Zur
Verbesserung der Hybridisierung mit dem gekoppelten Oligonukleotid
kann es außerdem
vorteilhaft sein, wenn das Oligonukleotid eine "Arm"-
und eine "Spacer"-Basensequenz enthält. Die
Verwendung eines Arms ermöglicht
es tatsächlich,
das Oligonukleotid in einem gewählten
Abstand von dem Träger
zu binden, wodurch die Bedingungen für seine Wechselwirkung mit
der DNA verbessert werden. Der Arm besteht vorteilhafterweise aus
einer geraden Kohlenstoffkette, die 1 bis 18 und vorzugsweise 6
oder 12 (CH2)-Gruppen und ein Amin umfasst,
das die Bindung an die Säule
gestattet. Der Arm wird mit einem Phosphat des Oligonukleotids oder
eines "Spacers verbunden,
der aus Basen besteht, welche die Hybridisierung nicht behindern. So
kann der "Spacer" Purin-Basen umfassen.
Als Beispiel kann der "Spacer" die Sequenz GAGG
umfassen. Der Arm besteht vorteilhaft aus einer geraden Kohlenstoffkette,
die 6 oder 12 Kohlenstoffatome umfasst.
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Zur
Ausführung
der vorliegenden Erfindung können
unterschiedliche Trägertypen
verwendet werden. Diese können
lose oder in einer Säule
vorgepackte, funktionalisierte chromatographische Träger, funktionalisierte
Kunststoffoberflächen
oder magnetische oder anderweitig funktionalisierte Latexkugeln
sein. Chromatographische Träger
werden vorzugsweise verwendet. Als Beispiel sind chromatographische
Träger,
die verwendet werden können,
zum Beispiel Agarose, Acrylamid oder Dextran sowie ihre Derivate
(wie Sephadex, Sepharose, Superose usw.), Polymere wie Poly-(Styrol/Divinylbenzol)
oder gepfropftes oder ungepfropftes Siliziumdioxid. Die Chromatographiesäulen können im
Diffusions- oder Perfusionsmodus arbeiten.
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Um
bessere Aufreinigungsausbeuten zu erhalten, ist es besonders vorteilhaft,
wenn auf dem Plasmid eine Sequenz verwendet wird, die mehrere Positionen
für die
Hybridisierung mit dem Oligonukleotid enthält. Das Vorliegen mehrerer
Hybridisierungspositionen fördert
tatsächlich
die Wechselwirkungen zwischen der Sequenz und dem Oligonukleotid,
was zu einer Verbesserung in den Aufreinigungsausbeuten führt. Bei
einem Oligonukleotid, das n Wiederholungen von (CCT)-, (CT)- oder
(CTT)-Motiven enthält,
ist es somit bevorzugt, wenn man eine DNA-Sequenz verwendt, die
mindestens n komplementäre
Motive und vorzugsweise n + 1 komplementäre Motive enthält. Eine
Sequenz, die n + 1 komplementäre
Motive trägt,
liefert somit zwei Positionen für
die Hybridisierung mit dem Oligonukleotid. Vorteilhafterweise enthält die DNA-Sequenz
bis zu 11 Hybridisierungspositionen, d. h. n + 10 komplementäre Motive.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann zur Aufreinigung jedes Typs der Doppelstrang-DNA verwendet
werden. Ein Beispiel für
letztere ist zirkuläre
DNA, wie ein Plasmid, das im Allgemeinen ein oder mehrere Gene von
therapeutischem Wert trägt.
Dieses Plasmid kann auch einen Replikationsursprung, ein Markergen und
der dergleichen tragen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann direkt auf
ein Zelllysat angewendet werden. Bei dieser Ausführungsform wird das Plasmid,
das durch Transformation, gefolgt von Zellkultur, amplifiziert wird,
direkt nach der Lyse der Zellen aufgereinigt. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann auch auf ein klares Lysat, d. h. auf Überstand, angewendet werden,
das/der nach Neutralisation und Zentrifugation des Zelllysats erhalten
wird. Es kann ganz offensichtlich auch auf eine Lösung angewendet
werden, die durch bekannte Verfahren vorgereinigt wurde. Dieses
Verfahren ermöglicht
auch die Aufreinigung von linearer oder zirkulärer DNA, die eine Sequenz von
Bedeutung trägt,
aus einem Gemisch, das DNAs unterschiedlicher Sequenzen umfasst.
Das erfindungsgemäße Verfahren
kann auch für
die Aufreinigung von Doppelstrang-DNA verwendet werden.
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Das
Zelllysat kann ein Lysat von prokaryotischen oder eukaryotischen
Zellen sein.
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Hinsichtlich
prokaryotischer Zellen können
die Bakterien E. coli, B. subtilis, S. typhimurium oder Strepomyces
als Beispiele genannt werden. Hinsichtlich eukaryotischer Zellen
können
tierische Zellen, Hefen, Pilze und dergleichen, genannt werden und
insbesondere Kluyveromyces- oder Saccharomyces-Hefen oder COS-,
CHO-, C127-, NIH3T3-Zellen und dergleichen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist besonders vorteilhaft, da es die schnelle und einfache Gewinnung
von Plasmid-DNA mit sehr hoher Reinheit ermöglicht. Wie in den Beispielen
veranschaulicht, kann mit diesem Verfahren insbesondere die in Frage
kommende Plasmid-DNA
effizient von verunreinigenden Komponenten, wie fragmentierter chromosomaler
DNA, Endotoxinen, Proteinen, Nukleasen und dergleichen, abgetrennt
werden. Genauer gesagt, kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine Präparation
von Doppelstrang-DNA, insbesondere derjenigen des Plasmidursprungs,
mit einem Gehalt an chromosomaler DNA von kleiner als oder gleich
0,5% erhalten werden. Noch stärker
bevorzugt haben die erhaltenen DNA-Präparationen einen Gehalt an
chromosomaler DNA von kleiner als oder gleich 0,2%. Die vorliegende
Erfindung beschreibt folglich Zusammensetzungen, die Plasmid-DNA
umfassen, die pharmazeutisch, insbesondere bei der Gen- oder Zelltherapie,
verwendet werden kann. In diesem Zusammenhang ist der Gegenstand
der Erfindung ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung, die lineare
oder aus einem Plasmid stammende Doppelstrang-DNA umfasst, die gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren hergestellt wird.
-
Die
Erfindung betrifft auch Plasmid-DNA-Präparationen, die einen chromosomalen
DNA-Gehalt von kleiner als oder gleich 0,5%, vorzugsweise kleiner
als oder gleich 0,2% und noch stärker
bevorzugt kleiner als oder gleich 0,1% und noch stärker bevorzugt
kleiner als oder gleich 0,01% aufweisen. Wie nachstehend erläutert, wird
ein Triplex-Affinitätswechselwirkungsschritt
in ein Aufreinigungsverfahren stromabwärts von herkömmlichen
Chromatographieschritten eingeführt.
Dieser Affinitätsschritt
verbessert die Reinheit der Plasmidpräparation ungeachtet ihrer Ausgangsreinheit
erheblich. Die Bildung einer Triplex-Struktur zwischen einem (kovalent
an einen Chromatographieträger
gebundenen) Oligonukleotid und dem interessierenden Plasmid, das
aufgereinigt werden soll, beruht auf der Anwesenheit einer Sequenz,
die eine Triplex-Struktur mit dem Oligonukleotid bilden kann, auf
dem Plasmid. Diese Triplex-Struktur
ist bei nur saurem pH stabil, bei dem die Cytosine des Oligonukleotids
protoniert sind. Dann wird die Plasmid-DNA von der Säule einfach
durch Erhöhung
des pH auf neutral eluiert.
-
Die
Zusammensetzungen können
Plasmid-DNA enthalten, die "nackt" oder mit Transportträgern, wie Liposomen,
Nanopartikeln, kationischen Lipiden, Polymeren, rekombinanten Viren
oder Proteinen und dergleichen, kombiniert ist.
-
Bei
einer Ausführungsform
kann das erfindungsgemäße Verfahren
dazu verwendet werden, einen Typ der Doppelstrang-DNA aus einem
Gemisch aufzureinigen, das zwei oder mehrere Doppelstrang-DNAs unterschiedlicher
Typen und Sequenzen umfasst. Dieses Verfahren kann direkt auf ein
Zelllysat angewendet werden, in dem die durch Zellkultur amplifizierten
Doppelstrang-DNAs nach der Lyse der kultivierten Zellen aufgereinigt
werden. Dieses Verfahren kann auch auf ein klares Lysat, d. h. den Überstand,
der nach Neutralisation und Zentrifugation des Zelllysats erhalten
wird, angewendet werden. Das Verfahren kann ferner auf eine vorgereinigte
Lösung
angewendet werden.
-
Genauer
gesagt, wird bei dem Verfahren zum Aufreinigen einer ersten Doppelstrang-DNA
aus einer die erste sowie eine zweite Doppelstrang-DNA enthaltenden
Lösung
(i) die Lösung über einen
ersten Träger mit
einem kovalent gekoppelten Oligonukleotid, das mit der zweiten Doppelstrang-DNA
durch Hybridisierung mit einer darin vorhandenen spezifischen Sequenz
eine Tripelhelix bilden kann, geleitet, (ii) die über den
ersten Träger
geleitete Lösung,
die mit ungebundener erster Doppelstrang-DNA angereichert ist, aufgefangen
und (iii) die aufgefangene Lösung über einen
zweiten Träger
mit einem kovalent gekoppelten Oligonukleotid, das mit der ersten
Doppelstrang-DNA durch Hybridisierung mit einer darin vorhandenen
spezifischen Sequenz eine Tripelhelix bilden kann, geleitet. Nach
einem wahlfreien Waschschritt kann die erste Doppelstrang-DNA von dem
zweiten Träger
eluiert werden. Unter Verwendung dieses doppelten Aufreinigungsverfahrens
kann die erste Doppelstrang-DNA von dem zweiten Träger ohne
nachweisbare Spiegel der zweiten Doppelstrang-DNA aufgefangen werden.
-
Bei
einer spezifischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das erste Doppelstrang-DNA-Molekül ein pCOR-Plasmid
mit einer spezifischen Sequenz 5'-AAGAAAAAAAAGAA-3' (SEQ ID NO: 29),
die eine stabile Triplex-Struktur mit einem Oligonukleotid der Sequenz
5'-TTCTTTTTTTTCTT-3' (SEQ ID NO: 30)
bildet. Das zweite Doppelstrang-DNA Molekül ist ein von ColE1 abgeleitetes
Plasmid mit einer spezifischen Sequenz 5'-AGAAAAAAAGGA- 3' (SEQ
ID NO: 27), die einen Triplex mit einem Oligonukleotid der Sequenz
5'-TCTTTTTTTCCT-3
(SEQ ID NO: 28) bildet. Dementsprechend wird vorteilhafterweise
das pCOR-Plasmid aus einer Lösung,
die andere Plasmide, wie von ColE1 abgeleitete Plasmide enthält, unter
Verwendung des erfindungsgemäßen doppelten
Aufreinigungsverfahrens aufgereinigt.
-
Die
vorliegende Anmeldung wird anhand der folgenden Beispiele detaillierter
beschrieben, die nur als veranschaulichend und nicht als beschränkend aufgefasst
werden sollen.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
-
Allgemeine Klonierungs- und Molekularbiologietechniken
-
Die
herkömmlichen
Verfahren der Molekularbiologie, wie Spaltung mit Restriktionsenzymen,
Gelelektrophorese, Transformation in E. coli, Fällung von Nukleinsäuren und
dergleichen, sind in der Literatur beschrieben (Maniatis et al.,
T., E. F. Fritsch und J. Sambrook, 1989. Molecular cloning: a laboratory
manual, zweite Auflage. Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor Press, New York; Ausubel F. M., R. Brent, R. E. Kinston,
D. D. Moore, J. A. Smith, J. G. Seidman und K. Struhl. 1987. Current
protocols in molecular biology 1987–1988. John Wiley and Sons,
New York). Die Nukleotidsequenzen wurden durch das Kettenterminationsverfahren
gemäß dem bereits
veröffentlichten
Protokoll (Ausubel et al., 1987) bestimmt.
-
Restriktionsenzyme
wurden von New England Biolabs, Beverly, MA (Biolabs) bezogen.
-
Zur
Durchführung
von Ligationen werden DNA-Fragmente
in einem Puffer, der 50 mM Tris-HCl pH 7,4, 10 mM MgCl2,
10 mM DTT, 2 mM ATP umfasst, in Anwesenheit von Phage-T4-DNA-Ligase
(Biolabs) inkubiert.
-
Die
Oligonukleotide werden unter Verwendung von Phosphoramiditchemie,
wobei die Phosphoramidite an der β-Position
durch eine Cyanoethylgruppe geschützt werden (Sinha, N. D., J.
Biernat, J. McManus und H. Köster,
1984. Polymer support oligonucleotide synthesis, XVIII:
Use
of β-cyanoethyl-N,N-dialkylamino-/N-morpholino
phosphoramidite of deoxynucleosides for the synthesis of DNA fragments
simplifying deprotection and isolation of the final product. Nucl.
Acids Res., 12, 4539–4557: Giles,
J. W. 1985. Advances in automated DNA synthesis. Am. Biotechnol.,
Nov./Dez.) mit einem automatischen DNA-Synthesegerät Biosearch 8600 unter Verwendung
der Empfehlungen des Herstellers synthetisiert.
-
Ligierte
DNAs oder DNAs, die hinsichtlich ihrer Effizienz zur Transformation
getestet werden sollen, werden zur Transformation des folgenden,
kompetent gemachten Stammes verwendet:
- E. coli DH5α [F/endAI,
hsdR17, supE44, thi-1, recA1, gyrA96, relA1, Δ(lacZYA-arqF)U169, deoR, Φ80dlac (lacZΔM15)] (für jedes
ColE1-Plasmid); oder
- E. coli XAC-pir (für
jedes von pCor abgeleitete Plasmid).
-
Minipräparationen
von Plasmid-DNA werden gemäß dem Protokoll
von Klein et al., 1980, durchgeführt.
-
LB-Kulturmedium
wird für
das Wachstum von E.-coli-Stämmen verwendet
(Maniatis et al., 1982). Die Stämme
werden bei 37°C
inkubiert. Die Bakterien werden auf LB-Medium-Platten, die mit geeigneten Antibiotika
angereichert sind, plattiert.
-
Beispiel 1
-
1.1. Herstellung der Säule
-
Ausrüstung
-
Die
verwendete Säule
ist eine mit NHS (N-Hydroxysuccinimid,
Pharmacia) aktivierte 1-ml-HiTrap-Säule,
die an eine peristaltische Pumpe angeschlossen ist (Ausstoß < 1 ml/min). Das
spezifische verwendete Oligonukleotid besitzt eine NH2-Gruppe
am 5'-Ende, seine
Sequenz ist wie folgt:
- 5'-GAGGCTTCTTCTTCTTCTTCTTCTT-3'(SEQ ID NO: 1)
-
Die
in diesem Beispiel verwendeten Puffer sind folgende:
- Kopplungspuffer:
0,2 M NaHCO3, 0,5 M NaCl, pH 8,3.
- Puffer A: 0,5 M Ethanolamin, 0,5 M NaCl, pH 8,3.
- Puffer B: 0,1 M Acetat, 0,5 M NaCl, pH 4.
-
Verfahren:
-
Die
Säule wird
mit 6 ml 1 mM HCl gewaschen, und das im Kopplungspuffer verdünnte Oligonukleotid (50
nmol in 1 ml) wird dann auf die Säule aufgebracht und für 30 Minuten
bei Raumtemperatur belassen. Die Säule wird dreimal nacheinander
mit 6 ml Puffer A und dann 6 ml Puffer B gewaschen. Das Oligonukleotid
wird so durch eine CONH-Verknüpfung
kovalent an die Säule
gebunden. Die Säule
wird bei 4°C
in PBS, 0,1% NaN3 aufbewahrt und kann mindestens
viermal verwendet werden.
-
1.2. Konstruktion von Plasmiden
-
Die
beiden folgenden Oligonukleotide wurden synthetisiert.
- Oligonukleotid
4817:
- Oligonukleotid 4818:
-
Wenn
sie hybridisiert und in ein Plasmid kloniert werden, führen diese
Oligonukleotide eine Homopurin-Homopyrimidin
Sequenz (GAA)17 (SEQ ID NO: 33) in das entsprechende
Plasmid ein, wie oben beschrieben.
-
Die
Sequenz, die diesen beiden hybridisierten Oligonukleotiden entspricht,
wurde an die Mehrfach-Klonierungsstelle
des Plasmids pBKS+ (Stratagene Cloning System, La Jolla CA) kloniert,
das ein Ampicillinresistenzgen trägt. Zu diesem Zweck wurden
die Oligonukleotide folgendermaßen
hybridisiert: Ein μg
dieser zwei Oligonukleotide wurde zusammen in 40 ml eines endgültigen Puffers überführt, der
50 mM Tris-HCl pH 7,4, 10 mM MgCl2 umfasste.
Dieses Gemisch wurde auf 95°C
erhitzt und dann bei Zimmertemperatur belassen, so dass die Temperatur
langsam fiel. Zehn ng des Gemischs der hybridisierten Oligonukleotide
wurden mit 200 ng Plasmid pBKS+ (Stratagene Cloning System, La Jolla
CA), das mit BamHI und EcoRI gespalten worden war, in 30 μl Endvolumen
ligiert. Nach der Ligation wurde ein Aliquot in DH5α transformiert.
Die Transformationsgemische wurden auf L-Medium ausplattiert, das
mit Ampicillin (50 mg/l) und X-Gal (20 mg/l) angereichert war. Rekombinante
Klone sollten ein Fehlen von blauer Färbung auf diesem Medium zeigen,
im Gegensatz zum Parentalplasmid (pBKS+), das eine α-Komplementierung
des ω-Fragments
der E.-coli-β-Galactosidase
gestattet. Nach Minipräparation
der Plasmid-DNA von 6 Klonen zeigten diese sämtlich das Verschwinden der
zwischen den EcoRI- und BamHI-Stellen von pBKS+ gelegenen PstI-Stelle und eine Erhöhung des
Molekulargewichts der 448-bp-PvuII-Bande,
die die Mehrfach-Klonierungstelle enthält. Ein Klon wurde selektiert
und das entsprechende Plasmid als pXL2563 bezeichnet. Die klonierte
Sequenz wurde mittels Sequenzieren unter Verwendung des Primers
-20 (5'-TGACCGGCAGCAAAATG-3' (SEQ ID NO: 11))
(Viera J. und J. Messing. 1982. The pUC plasmids, an M13mp7-derived
system for insertion mutagenesis and sequencing with synthetic universal
Primers. Gene, 19, 259–268)
für das
Plasmid pBKS+ (Stratagene Cloning System, La Jolla CA) bestätigt. Das
Plasmid pXL2563 wurde entsprechend dem Wizard Megaprep Kit (Promega
Corp. Madison, WI) gemäß den Empfehlungen
des Zulieferers aufgereinigt. Diese Plasmid-DNA-Präparation
wurde anschließend
in den nachstehend beschriebenen Beispielen verwendet.
-
1.3. Plasmid-Aufreinigung
-
Ausrüstung:
-
Das
Plasmid pXL2563 (unter 1.2 beschrieben) wurde an der unter 1.1.
beschriebenen HiTrap-Säule mit
dem gekoppelten Oligonukleotid aus einer Lösung aufgereinigt, die außerdem das
Plasmid pBKS+ enthielt. Die bei dieser Aufreinigung verwendeten
Puffer sind folgende:
- Puffer F: 2 M NaCl, 0,2 M Acetat,
pH 4,5 bis 5.
- Puffer E: 1 M Tris-HCl, pH 9, 0,5 mM EDTA.
-
Verfahren:
-
Die
Säule wird
mit 6 ml Puffer F gewaschen, und die Plasmide (20 μg pXL2563
und 20 μg
pBKS+ in 400 μl
Puffer F) werden auf die Säule
aufgebracht und 2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Die Säule wird
mit 10 ml Puffer F gewaschen, und dann wird die Elution mit Puffer
E durchgeführt.
Die Plasmide werden nach Elektrophorese auf einem 1%igen Agarosegel
und Ethidiumbromidfärbung
nachgewiesen. Der Anteil der Plasmide in der Lösung wird durch Messen ihrer
Transformationsaktivität
an E. coli gemessen.
-
Ergebnis:
-
Ausgehend
von einem Gemisch, das 30% pXL2563 und 70% pBKS+ enthält, wird
am Säulenauslass eine
Lösung
aufgefangen, die 100% pXL2563 enthält. Die durch das OD-Verhältnis bei
260 und 280 nm untersuchte Reinheit steigt von 1,9 bis 2,5, was
zeigt, dass verunreinigende Proteine durch dieses Verfahren entfernt
werden.
-
Beispiel 2
-
2.1. – Dieses
Beispiel beschreibt ein Plasmid-DNA-Aufreinigungsexperiment.
-
Die
Kopplung des Oligonukleotids (5'-GAGGCTTCTTCTTCTTCTTCTTCTT-3'(SEQ ID NO: 1)) an
die Säule
wird durchgeführt,
wie in Beispiel 1 beschrieben. Für
die Kopplung wird das Oligonukleotid am 5'-Ende mit einer Amingruppe modifiziert,
die mit dem Phosphat des Spacers durch einen Arm, der 6 Kohlenstoffatome enthält (modifiziertes
Oligonukleotid, Eurogentec SA, Belgien) verknüpft wird. Das Plasmid pXL2563
wurde unter Verwendung des Wizard Megaprep Kits (Promega Corp.,
Madison, WI) gemäß den Empfehlungen
des Zulieferers aufgereinigt. Die in diesem Beispiel verwendeten
Puffer sind folgende:
- Puffer F: 0–2 M NaCl, 0,2 M Acetat, pH
4,5 bis 5.
- Puffer E: 1 M Tris-HCl pH 9, 0,5 mM EDTA.
-
Die
Säule wird
mit 6 ml Puffer F gewaschen, und dann werden 100 μg Plasmid
pXL2563, verdünnt
in 400 μl
Puffer F, auf die Säule
aufgebracht und 2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Die Säule wird
mit 10 ml Puffer F gewaschen, und die Elution wird dann mit Puffer
E durchgeführt.
Das Plasmid wird durch Messen der optischen Dichte bei 260 nm quantifiziert.
-
Bei
diesem Beispiel erfolgt die Bindung in einem Puffer, dessen Molarität in Bezug
auf NaCl von 0 bis 2 M variiert (Puffer F). Die Aufreinigungsausbeute
verringert sich, wenn die Molarität des NaCl fällt. Der
pH des Bindungspuffers kann von 4,5 bis 5 variieren, wobei die Aufreinigungsausbeute
bei 4,5 besser ist. Es ist ebenfalls möglich, einen anderen Elutionspuffer
mit basischem pH zu verwenden: Also wurde die Elution mit einem Puffer
durchgeführt,
der 50 mM Borat, pH 9, 0,5 mM EDTA umfasste.
-
2.2. – Die
Kopplung des Oligonukleotids
-
(5'-GAGGCTTCTTCTTCTTCTTCTTCTT-3' (SEQ ID NO: 1) an
die Säule
wird durchgeführt,
wie in Beispiel 1 beschrieben. Das Plasmid pXL2563 wurde unter Verwendung
des Wizard Megaprep Kits (Promega Corp., Madison, WI) gemäß den Empfehlungen
des Zulieferers aufgereinigt. Die in diesem Beispiel verwendeten
Puffer sind folgende:
- Puffer F: 0,1 M NaCl, 0,2 M Acetat,
pH 5.
- Puffer E: 1 M Tris-HCl pH 9, 0,5 mM EDTA.
-
Die
Säule wird
mit 6 ml Puffer F gewaschen, und dann werden 100 μg Plasmid
pXL2563, verdünnt
in 400 μl
Puffer F, auf die Säule
aufgebracht und eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Die Säule wird
mit 10 ml Puffer F gewaschen, und die Elution wird dann mit Puffer
E durchgeführt.
Der Gehalt an genomischer oder chromosomaler E.-coli-DNA, der in
den Plasmidproben vor und nach der Passage durch die Oligonukleotidsäule vorhanden
ist, wird gemessen. Diese genomische DNA wird mittels PCR unter
Verwendung von Primern im E.-coli-galK-Gen quantifiziert. Gemäß dem folgenden
Protokoll: Die Sequenz dieser Primer ist von Debouck et al. beschrieben
(Nucleic Acids Res. 1985, 13, 1841–1853): 5'-CCG AAT TCT GGG GAC CAA AGC AGT TTC-3' (SEQ ID NO: 24)
und 5'-CCAAGC TTC
TAT GTT CAC GAC GGG TGT-3' (SEQ ID
NO: 25). Das Reaktionsmedium umfasst in 25 μl PCR-Puffer (Promega Frankreich, Charbonnieres):
1,5 mM MgCl2; 0,2 mM dXTP (Pharmacia, Orsay);
0,5 μM Primer;
20 U/ml Taq-Polymerase (Promega). Die Reaktion wird gemäß folgender
Reihenfolge durchgeführt:
- – 5
Minuten bei 95°C
- – 30
Zyklen von 10 s bei 95°C
30
s bei 60°C
1
Minute bei 78°C
- – 10
Minuten bei 78°C.
-
Das
amplifizierte DNA-Fragment mit einer Länge von 124 Basepaaren wird
durch Elektrophorese auf einem 3%igen Agarosegel in Anwesenheit
von SybrGreen I (Molecular Probes, Eugene, USA) aufgetrennt und dann
durch Bezugnahme auf eine ultrapure genomische DNA-Reihe des E.-coli-Stamms
B (Sigma, Ref. D4889) quantifiziert.
-
Es
sind 1% chromosomale DNA in der auf die Säule aufgetragenen Probe und
0,2% in der auf der Oligonukleotidsäule aufreinigten Probe.
-
Beispiel 3. Experiment an klarem Lysat
-
Dieses
Beispiel beschreibt eine Plasmid-DNA-Aufreinigung aus einem klaren Lysat
einer Bakterienkultur im so genannten "Minipräp"-Maßstab:
1,5 ml einer Übernachtkultur
von DH5α-Stämmen, die
das Plasmid pXL2563 enthalten, werden zentrifugiert, und das Sediment
wird in 100 μl
50 mM Glucose, 25 mM Tris-HCl,
pH 8, 10 mM EDTA resuspendiert. 200 μl 0,2 M NaOH, 1% SDS werden
hinzugefügt,
die Röhrchen zum
Mischen umgedreht, 150 μl
3 M Kaliumacetat, pH 5, werden dann hinzugefügt und die Röhrchen zum
Mischen umgedreht. Nach einer Zentrifugation wird der Überstand
aufgefangen und auf die Oligonukleotidsäule aufgetragen, die wie in
Beispiel 1 beschrieben erhalten wird. Die Bindung, die Waschschritte
und die Elution sind identisch mit den in Beispiel 1 beschriebenen.
Etwa 1 μg
Plasmid wird aus 1,5 ml Kultur gewonnen. Das erhaltene Plasmid,
das durch Agarosegelelektrophorese und Ethidiumbromidfärbung analysiert
wird, hat die Form einer einzelnen Bande von superhelikaler zirkulärer DNA.
Keine Spur von hochmolekularer (chromosomaler) DNA oder von RNA
ist in dem durch dieses Verfahren aufgereinigten Plasmid nachweisbar.
Das Verhältnis
der optischen Dichten bei 260 und 280 nm ist größer als 2.
-
Beispiel 4
-
4.1:
Dieses Beispiel beschreibt ein Plasmid-DNA- Aufreinigungsexperiment, das unter
den gleichen Bedingungen, wie Beispiel 3, ausgehend von 20 ml Bakterienkultur
von DH5α-Stämmen, die
das Plasmid pXL2563 enthalten, durchgeführt wird. Das Zellsediment
wird in 1,5 ml 50 mM Glucose, 25 mM Tris-HCl, pH 8, 10 mM EDTA aufgenommen.
Die Lyse wird mit 2 ml 0,2 M NaOH, 1% SDS und die Neutralisation
mit 1,5 ml 3 M Kaliumacetat pH 5 durchgeführt. Die DNA wird dann mit
3 ml 2-Propanol ausgefällt
und das Sediment in 0,5 ml 0,2 M Natriumacetat, pH 5, 0,1 M NaCl
aufgenommen und auf die Oligonukleotidsäule aufgetragen, die wie in
Beispiel 1 beschrieben erhalten wird. Die Bindung, das Waschen der
Säule und
die Elution werden durchgeführt,
wie in Beispiel 1 beschrieben, mit Ausnahme des Waschpuffers, dessen
Molarität
in Bezug auf NaCl 0,1 M beträgt.
Etwa 16 μg
Plasmid-DNA werden erhalten. Das erhaltene, mittels Agarosegelelektrophorese
und Ethidiumbromidfärbung
analysierte Plasmid hat die Form einer einzelnen Band von superhelikaler zirkulärer DNA.
Keine Spur von hochmolekularer (chromosomaler) DNA oder RNA ist
im aufgereinigten Plasmid nachweisbar. Die Spaltung des Plasmids
mit einem Restriktionsenzym ergibt eine einzelne Bande mit dem erwarteten
Molekulargewicht von 3 Kilobasen. Die Proteinkonzentration in den
Proben fällt
von 125 μg/ml
im klaren Lysat bis auf kleiner als 1 μg/ml im aufgereinigten Plasmid
(Mikro-BCA Assay, Pierce). Die mit dem LAL-Assay (Biosepra) abgeschätzte Endotoxinkonzentration
ist im aufgereinigten Plasmid verglichen mit dem klaren Ausgangslysat
durch einen Faktor von mehr als 10 dividiert.
-
4.2:
Das verwendete Plasmid enthält
eine Kassette, die den Cytomegalievirus-Promotor, das für Luciferase
codierende Gen und die Homopurin-Homopyrimidin-Sequenz (GAA)17 (SEQ ID NO: 33) enthält, die aus dem Plasmid pXL2563
stammt. Der Stamm DH1 (Maniatis et al., 1989), der dieses Plasmid
enthält,
wird in einem 7-Liter-Fermenter
gezüchtet.
Ein klares Lysat wird aus 200 Gramm Zellen hergestellt: Das Zellsediment wird
in 2 Litern 25 mM Tris, pH 6,8, 50 mM Glucose, 10 mM EDTA aufgenommen,
zu denen 2 Liter 0,2 M NaOH, 1% SDS hinzugefügt werden. Das Lysat wird durch
Hinzufügen
von einem Liter 3 M Kaliumacetat neutralisiert. Nach Diafiltration
werden 4 ml dieses Lysats auf eine 5-ml-HiTrap-NHS-Säule aufgetragen, die mit dem Oligonukleotid
der Sequenz 5'-GAGGCTTCTTCTTCTTCTTCTTCTT-3
(SEQ ID NO: 1) gemäß dem in
Beispiel 1.1 beschrieben Verfahren gekoppelt wurde. Das Waschen
und die Elution werden durchgeführt,
wie in Beispiel 1 beschrieben. Etwa 400 Mikrogramm des Plasmids
werden aufgefangen. Der durch die in Beispiel 2.2 beschriebene Technik
gemessene Spiegel an genomischer DNA in dieser Probe beträgt 0,1%.
-
Beispiel 5: Verwendung eines modifizierten
Oligonukleotids
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Verwendung eines Oligonukleotids, das methylierte
Cytosine trägt.
Die Sequenz des verwendeten Oligonukleotids ist wie folgt:
-
Dieses
Oligonukleotid besitzt eine NH2-Gruppe am
5'-Ende. MeC = 5-Methylcytosin. Mit diesem Oligonukleotid
kann das Plasmid pXL2563 unter den Bedingungen von Beispiel 1 mit
einem Bindungspuffer aufgereinigt werden, der pH 5 aufweist (das
Risiko eines Abbaus des Plasmids wird dadurch verringert).
-
Beispiel 6
-
In
den obigen Beispielen ist das verwendete Oligonukleotid am 5'-Terminus mit einer
Amingruppe modifiziert, die mit dem Phosphat über einen Arm verbunden wird,
der 6 Kohlenstoffatome enthält:
NH2-(CH2)6. In diesem Beispiel
wird die Amingruppe mit dem Phosphat des 5'-Terminus über einen Arm verbunden, der
12 Kohlenstoffatome enthält:
NH2-(CH2)12.
-
Die
Kopplung des Oligonukleotids und die Passage durch die Säule werden
wie in Beispiel 2 beschrieben mit einem Puffer F: 2 M NaCl, 0,2
M Acetat, pH 4,5 durchgeführt.
Mit diesem Oligonukleotid kann eine bessere Aufreinigungsausbeute
erzielt werden: eine 53%ige Ausbeute wird erhalten, wohingegen diese
Ausbeute mit dem Oligonukleotid, das 6 Kohlenstoffatome enthält, unter
den gleichen Bedingungen in der Größenordnung von 45% ist.
-
Beispiel 7
-
Gemäß der in
Beispiel 1.2 beschriebenen Klonierungstrategie wurden zwei weitere
Plasmide mit Homopurin-Homopyrimidin-Sequenzen konstruiert: das
Plasmid pXL2725, das die Sequenz (GGA)16 (SEQ
ID NO: 34) enthält,
und das Plasmid pXL2726, das die Sequenz (GA)25 (SEQ
ID NO: 35) enthält.
-
Beispiel 7.1: Konstruktion der Plasmide
-
Die
zu dem Plasmid pXL2563 analogen Plasmide pXL2725 und pXL2726 wurden
gemäß der in
Beispiel 1.2 beschriebenen Klonierungstrategie unter Verwendung
der folgenden Oligonukleotidpaare konstruiert:
-
Das
Oligonukleotidpaar 5986 und 5987 wurde zur Konstruktion des Plasmids
pXL2726 verwendet, indem die Oligonukleotide an die BamHI- und EcoRI-Stellen
von pBKS+ (Stratagene CloningSystem, La Jolla CA) kloniert wurden,
während
die Oligonukleotide 5981 und 5982 zur Konstruktion des Plasmids
pXL2725 verwendet wurden. Die gleichen experimentellen Bedingungen
wie für
die Konstruktion des Plasmids pXL2563 wurden verwendet, und nur
die Oligonukleotidpaare wurden ausgetauscht. Ebenso wurden die klonierten
Sequenzen mittels Sequenzieren auf den Plasmiden überprüft. Dadurch
ließ sich
erkennen, dass Plasmid pXL2725 eine Modifikation im Vergleich zu
der erwarteten Sequenz besitzt: Anstelle der 17-mal wiederholten Sequenz
GGA findet sich GGAGA(GGA)15 (SEQ ID NO:
17).
-
Beispiel 7.2: Herstellung der Säulen und
Aufreinigung
-
Die
Oligonukleotide, die Tripelhelices mit diesen Homopurin-Sequenzen
bilden, wurden gemäß der im Beispiel
1.1 beschriebenen Technik an HiTrap-Säulen gekoppelt. Das Oligonukleotid
der Sequenz 5'-AATGCCTCCTCCTCCTCCTCCTCCT-3' (SEQ ID NO: 18)
wurde zur Aufreinigung des Plasmids pXL2725 verwendet, und das Oligonukleotid
der Sequenz 5'-AGTGCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCT-3' (SEQ ID NO: 19)
wurde zur Aufreinigung des Plasmids pXL2726 verwendet.
-
Die
beiden dadurch erhaltenen Säulen
ermöglichten
die Aufreinigung der entsprechenden Plasmide gemäß der in Beispiel 2 beschriebenen
Technik mit folgenden Puffern:
- Puffer F: 2 M NaCl, 0,2 M
Acetat, pH 4,5.
- Puffer E: 1 M Tris-HCl, pH 9, 0,5 mM EDTA.
-
Die
erhaltenen Ausbeuten sind 23% und 31% für pXL2725 bzw. pXL2726.
-
Beispiel 8
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht den Einfluss der Länge der in dem Plasmid vorhandenen,
spezifischen Sequenz auf die Aufreinigungausbeute.
-
Beispiel 8.1: Konstruktion der Plasmide
-
Das
Reportergen, das in diesen Experimenten verwendet wird, um die Aktivität der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zu demonstrieren, ist das für
Luciferase (Luc) codierende Gen.
-
Das
Plasmid pXL2621 enthält
eine Kassette, die den 661-bp-Promotor des Cytomegalievirus (CMV) enthält und aus
pcDNA3 (Invitrogen Corp., San Diego, CA) durch Spaltung mit den
Restriktionsenzymen MluI und HindIII extrahiert und stromaufwärts des
für Luciferase
codierenden Gens an den MluI- und HindIII-Stellen in den Vektor
pGL-Basisvektor (Promega Corp., Madison, WI) kloniert wurde. Dieses
Plasmid wurde unter Verwendung molekularbiologischer Standardtechniken
konstruiert.
-
Die
Plasmide pXL2727-1 und pXL2727-2 wurden auf folgende Weise konstruiert:
Zwei
Mikrogramm des Plasmids pXL2621 wurden mit BamHI linearisiert; das
Enzym wurde durch Behandlung für
10 Minuten bei 65°C
inaktiviert; gleichzeitig wurden die Oligonukleotide 6006 und 6008
hybridisiert, wie für die
Konstruktion des Plasmids pXL2563 beschrieben.
-
-
Dieses
Hybridisierungsgemisch wurde an die BamHI-Enden des Plasmids pXL2621 kloniert,
und nach Transformation in DH5α wurden
rekombinante Klone durch enzymatische Restriktionsanalyse mit PstI
charakterisiert, da die Oligonukleotide eine PstI-Stelle einführen. Zwei
Klone wurden ausgewählt,
und die Nukleotidsequenz des klonierten Fragments wurde unter Verwendung
des Primers (6282, 5'-ACAGTCATAAGTGCGGCGACG-3' (SEQ ID NO: 22)
als Sequenzierprimer (Viera J. und J. Messing. 1982. The pUC Plasmids,
an M13mp7-derived system for insertion mutagenesis and sequencing
with synthetic universal Primers. Gene, 19, 259–268) überprüft.
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Der
erste Klon (pXL2727-1) enthält
10-mal wiederholt die Sequenz GAA.
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Der
zweite (pXL2727-2) enthält
die Sequenz 5'-GAAGAAGAG(GAA)7GGAAGAGAA-3' (SEQ ID NO: 23).
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Beispiel 8.2: Herstellung der Säulen und
Aufreinigung
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Eine
Säule,
wie die in Beispiel 1 beschriebene, die an das Oligonukleotid 5'-GAGGCTTCTTCTTCTTCTTCTTCTT-3' (SEQ ID NO: 1) gekoppelt ist, wird
verwendet.
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Das
Plasmid pXL2727-1 trägt
14 Wiederholungen der Sequenz GAA. Das oben beschriebene Oligonukleotid,
das nur 7 Wiederholungen der entsprechenden Hybridisierungssequenz
CTT enthält,
kann mit dem Plasmid an 8 unterschiedlichen Positionen hybridisieren.
Das Plasmid pXL2727-2 besitzt dagegen eine Hybridisierungssequenz
(GAA), (SEQ ID NO: 36) der gleichen Länge wie diejenige des an die
Säule gebundenen Oligonukleotids.
Dieses Oligonukleotid kann somit an nur einer Position an pXL2727-2
hybridisieren.
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Das
Experiment ist identisch zu dem in Beispiel 2 beschriebenen mit
folgenden Puffern:
- Puffer F: 2 M NaCl, 0,2 M Acetat, pH
4,5.
- Puffer E: 1 M Tris-HCl, pH 9, 0,5 mM EDTA.
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Die
Aufreinigungsausbeute beträgt
29% bei Plasmid pXL2727-1 und 19% bei pXL2727-2.
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Beispiel 8.3: In-vitro-Transfektion von
Säugerzellen
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Die
verwendeten Zellen sind NIH-3T3-Zellen, die am Tag vor dem Experiment
in Kulturplatten mit 24 Vertiefungen auf der Basis von 50000 Zellen/Vertiefungen überimpft
werden. Das Plasmid wird in 150 mM NaCl verdünnt und mit dem Lipofectant
RPR115335 gemischt. Ein Verhältnis
von positiven Lipofectant-Ladungen zu negativen DNA-Ladungen gleich
6 wird eingesetzt. Das Gemisch wird gevortext, für 10 Minuten bei Raumtemperatur
belassen, in Medium ohne fötalem
Kälberserum
verdünnt
und dann zu den Zellen in einem Verhältnis von 1 μg DNA pro
Kulturvertiefung hinzugefügt.
Nach zwei Stunden bei 37°C
werden 10% Volumen/Volumen fötales
Kälberserum
hinzugefügt,
und die Zellen werden 48 Stunden bei 37°C in Anwesenheit von 5% CO2 inkubiert. Die Zellen werden zweimal mit
PBS gewaschen, und die Luciferase-Aktivität wird gemäß dem beschriebenen Protokoll
(Promega-Kit, Promega Corp. Madison, WI) an einem Lumat-LB9501-Luminometer
(EG und G Berthold, Evry) gemessen. Das Plasmid pXL2727-1, das wie
in Beispiel 8.2 beschrieben aufgereinigt wurde, ergibt zweimal so
hohe Transfektionsausbeuten wie das gleiche Plasmid, das mit dem
Wizard Megaprep Kit (Promega Corp. Madison, WI) aufgereinigt wird.
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Beispiel 9: Aufreinigung von pCOR-abgeleiteten
Plasmiden
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Das
folgende Beispiel zeigt die Aufreinigung der von pCOR abgeleiteten
Plasmide unter Verwendung von Tripelhelix-Affinitätschromatographie.
Von dieser Technologie wurde gezeigt, dass sie Nukleinsäureverunreinigungen
(insbesondere genomische DNA und RNA des Wirt) bis auf Spiegel entfernt,
die mit herkömmlichen
Chromatographieverfahren nicht erzielt worden sind.
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Ein
Triplex-Affinitätsgel
wurde mit Sephacryl S-1000
SF (Amersham-Pharmacia Biotech) als Chromatographiematrix synthetisiert.
Sephacryl S-1000 wurde zunächst
mit Natrium m-periodat (3 mM, Raumtemperatur, 1 Std.) in 0,2 M Natriumacetat
(pH 4,7) aktiviert. Dann wurde das Oligonukleotid über seine
5'-terminale NH2-Einheit
an die Aldehydgruppen der aktivierten Matrix mittels reduktiver
Aminierung in Gegenwart von Ascorbinsäure (5 mM) gekoppelt, wie zuvor
für die
Kopplung von Proteinen beschrieben (Hornsey et al. J. Immunol. Methods,
1986, 93, 83–88).
Das für
diese Experimente verwendete Homopyrimidin-Oligonukleotid (von Eurogentec,
HPLC-aufgereinigt) hatte eine Sequenz, die komplementär zu einer
kurzen 14-mer-Homopurin-Sequenz
(5'-AAGAAAAAAAAGAA-3') (SEQ ID NO: 29)
war, die im Replikationsursprung (oriγ) des pCOR-Plasmids vorliegt
(Soubrier et al., Gene Therapy, 1999, 6, 1482–1488). Wie vorstehend erläutert, ist
die Sequenz des Homopyrimidin-Oligonukleotids 5'-TTCTTTTTTTTCTT-3' (SEQ ID NO: 30).
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Die
folgenden Plasmide wurden chromatographisch aufgetrennt: pXL3296
(pCOR ohne Transgen, 2,0 kbp), pXL3179 (pCOR-FGF, 2,4 kbp), pXL3579
(pCOR-VEGFB, 2,5 kbp), pXL3678 (pCOR-AFP, 3,7 kbp), pXL3227 (pCOR-lacZ
5,4 kbp) und pXL3397 (pCOR-B-deletierter FVIII, 6,6 kbp). Diese
sämtlichen
Plasmide wurden durch zwei Anionenaustauschchromatographieschritte
aus klaren Lysaten aufgereinigt, die wie in Beispiel 4 beschrieben
erhalten wurden. Durch Ultrazentrifugation in CsCl aufgereinigtes
Plasmid pBKS+ (pBluescript II KS + von Stratagene), ein von ColE1
abgeleitetes Plasmid, wurde ebenfalls untersucht. Alle verwendeten
Plasmide lagen in ihrem superhelikalen (> 95%) topologischen Zustand vor.
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Bei
jedem Plasmid-DNA-Aufreinigungsexperiment wurden 300 μg Plasmid-DNA
in 6 ml 2 M NaCl, 0,2 M Kaliumacetat (pH 5,0) bei einer Flussrate
von 30 cm/Std. auf eine Affinitätssäule aufgetragen,
die das oben genannte Oligonukleotid 5'-TTCTTTTTTTTCTT-3' (SEQ ID NO: 30) enthielt. Nach Waschen
der Säule
mit 5 Volumina des gleichen Puffers wurde gebundenes Plasmid mit
1 M Tris/HCl, 0,5 mM EDTA (pH 9,0) eluiert und mittels UV (260 nm)
und Ionenaustauschchromatographie mit einer Millipore-Gen-Pak-Säule (Marquet
et al., BioPharm, 1995, 8, 26–37)
quantifiziert. Die Plasmidausbeuten in den gesammelten Fraktionen
betrugen 207 μg
für pXL3296,
196 μg für pXL3179,
192 μg für pXL3579,
139 μg für pXL3678,
97 μg für pXL3227
und 79 μg für pXL3397.
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Keine
Plasmidbindung (< 3 μg) konnte
ermittelt werden, wenn pBKS auf dieser Säule chromatographisch aufgetrennt
wurde. Dies zeigt, dass das Oligonukleotid 5'-TTCTTTTTTTTCTT-3 (SEQ ID NO: 30) stabile
Triplex-Strukturen
mit der komplementären
14-mer-Sequenz 5'-AAGAAAAAAAAGAA-3' (SEQ ID NO: 29) in
pCOR (oriγ),
aber nicht mit der nahe verwandten Sequenz 5'-AGAAAAAAAGGA-3' (SEQ
ID NO: 27) in pBKS bildet. Dies deutet darauf hin, dass die Einführung einer
einzelnen nichtkanonischen Triade (in diesem Fall T·GC) zu
einer vollständigen
Destabilisierung der Triplex-Struktur führt.
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Als
Kontrolle wurde keine Plasmidbindung (< 1 μg)
beobachtet, wenn pXL3179 auf einer nackten Säule chromatographisch aufgetrennt
wurde, die unter strikt denselben Bedingungen, aber ohne Oligonukleotid, synthetisiert
wurde.
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Indem
diese Affinitätsaufreinigungssäule unter
den hier beschriebenen Bedingungen betrieben wurde, wurde der Spiegel
der Kontamination durch genomische Wirts-DNA für eine Präparation von pXL3296 von 2,6%
bis hinunter auf 0,07% verringert. Ebenso wurde der Spiegel der
Kontamination durch Wirts-DNA für
eine Präparation
von pXL3179 von 0,5% bis hinunter auf 0,008% verringert, wenn die
Probe über
die gleiche Affinitätssäule chromatographisch
aufgetrennt wurde. Zusätzlich
wurde der Spiegel der Kontamination durch RNA in einer Präparation
von pXL3179 von 43% RNA bis hinunter auf 0,2% RNA unter Verwendung
dieser Affinitätsaufreinigungssäule stark
verringert.
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Weiterhin
betrug die Ausbeute des Plasmids PXL3579 weniger als 8%, wenn das
Oligonukleotid 5'-TTCTTTTTTTTCTT-3' (SEQ ID NO: 30)
durch das Oligonukleotid 5'-TTTTTTTTCTT-3' (SEQ ID NO: 31)
an der Affinitätssäule ersetzt
wurde. Während
das in SEQ ID NO: 31 angegebene Oligonukleotid zu einem Teil der
VEGFB-Sequenz in PXL3579 (d. h. den Nukleotiden 379 bis 389 in Bezug
auf das ATG) komplementär
ist, tritt keine signifikante Triplex-Affinität auf. Dies deutet darauf hin,
dass diese Affinitätsaufreinigung
eine nicht-zufallsgemäße Homopurin-Homopyrimidin-DNA-Sequenz
erfordert.
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Beispiel 10: Aufreinigung eines von ColE1-abgeleiteten
Plasmids
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Das
folgende Beispiel zeigt die Aufreinigung von ColE1-abgeleiteten
Plasmiden unter Verwendung von Tripelhelix-Affinitätschromatographie.
Von dieser Technologie wurde gezeigt, dass sie Nukleinsäureverunreinigungen
(insbesondere genomische DNA und RNA des Wirts) bis auf Spiegel
entfernt, die mit herkömmlichen
Chromatographieverfahren nicht erzielt worden sind.
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Ein
Triplex-Affinitätsgel
wurde durch Kopplung eines Oligonukleotids mit der Sequenz 5'-TCTTTTTTTCCT- 3' (SEQ ID NO: 28) an Periodat-oxidiertes
Sephacryl S-1000
SF, wie in Beispiel 9 beschrieben, synthetisiert.
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Die
Plasmide pXL3296 (pCOR ohne Transgen) und pBKS, ein von ColE1 abgeleitetes
Plasmid, wurden auf einer 1-ml-Säule, die
das Oligonukleotid 5'-TCTTTTTTTCCT-3' (SEQ ID NO: 28)
enthielt, unter den in Beispiel 9 beschriebenen Bedingungen chromatographisch
aufgetrennt. Die Plasmidausbeuten in der gesammelten Fraktion betrugen
175 μg für pBKS und < 1 μg für pXL3296.
Dies zeigt, dass das Oligonukleotid 5'-TCTTTTTTTCCT-3' (SEQ ID NO: 28) stabile Triplex-Strukturen
mit der komplementären
12-mer-Sequenz (5'-AGAAAAAAAGGA-3') (SEQ ID NO: 27)
in pBKS, aber nicht mit der sehr nahe verwandten 12-mer-Sequenz (5'-AGAAAAAAAAGA-3') (SEQ ID NO: 32)
in pCOR bildet. Dies deutet darauf hin, dass die Einführung einer einzelnen
nicht-kanonischen Triade (in diesem Fall C·AT) zu vollständiger Destabilisierung
der Triplex-Struktur führen
kann.
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Beispiel 11: Doppeltes Aufreinigungsverfahren
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Das
folgende Beispiel zeigt die Aufreinigung eines superhelikalen Doppelstrang-DNA-Moleküls, wie pXL3296,
in einem Gemisch, das ein anderes superhelikales Doppelstrang-Molekül, wie pBSK,
enthält,
unter Verwendung von Tripeihelix-Affinitätschromatographie. Beide Doppelstrang-DNA-Moleküle können eine ähnliche
Größe haben,
aber jedes DNA-Molekül
enthält
eine einzigartige Sequenz, die zur Bildung einer Tripeihelix mit
einer anderen Zielsequenz fähig
ist. Wie zuvor erläutert,
enthalten Moleküle,
wie pXL3296, eine Sequenz 5'-AAGAAAAAAAAGAA-3' (SEQ ID NO: 29),
aber nicht die Sequenz 5'-AGAAAAAAAGGA-3' (SEQ ID NO: 27). Dagegen
enthalten Moleküle,
wie pBSK, SEQ ID NO: 27, aber nicht SEQ ID NO: 29.
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In
einem ersten Schritt wurde das Gemisch, das pXL3296 und pBSK enthielt,
auf eine erste Affinitätssäule, wie
die in Beispiel 10 beschriebene Säule, aufgetragen, die das Oligonukleotid
5'-TCTTTTTTTCCTT-3' (SEQ ID NO: 28)
enthielt. Die Lösung wurde
durch die erste Säule
geleitet, die ungebundene DNA Moleküle enthielt. Im zweiten Schritt
wurden die ungebundenen DNA-Moleküle aus dem ersten Schritt auf
eine zweite Affinitätssäule, wie
die in Beispiel 9 beschriebene Säule,
aufgetragen, die das Oligonukleotid 5'-TTCTTTTTTTTCTT-3' (SEQ ID NO: 30) enthielt. Die zweite
Säule wurde
dann gewaschen, und die gebundenen Moleküle wurden eluiert, wie in Beispiel
9 beschrieben. Nur pXL3296-Moleküle
eluierten von der zweiten Säule. Keine
pBSK-Moleküle
wurden im Eluat (d. h. in der von der Säule eluierenden Lösung) der
zweiten Säule
ermittelt.
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