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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Peptide basierend auf konservierten
Regionen der regulatorischen HIV-Proteinen, Antigene in freier oder
Träger-gebundenen
Form, umfassend mindestens eines der genannten Peptide, Vaccinzusammensetzungen,
enthaltend wenigstens eines der Antigene, Immunoassay-Kits und ein
Verfahren zum Detektieren von Antikörpern, hervorgerufen durch
das menschliche Immunschwächevirus
(HIV) oder HIV-spezifische
Peptide, unter Verwendung solcher Antigene.
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Hintergrund
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Das
menschliche Immunschwächevirus
Typ 1 (HIV-1), der Erreger des erworbenen Immunschwächesyndroms
(AIDS) stellt weiter eine enorme Herausforderung an die Gesundheit
in Entwicklungsländern
dar. In der westlichen Welt haben therapeutische Strategien, welche
auf die HIV-1-Replikation und -Reifung zielen, einen herausragenden
Einfluss auf den Krankheitsverlauf gehabt. Die hohen Kosten der
gegenwärtigen
Behandlung, die hohe Toxizität
der Medikamente und das Fehlen einer Heilung bedeuten jedoch, dass
die Entwicklung von sicheren und wirksamen Impfstoffen vorrangig
für die
Kontrolle von AIDS-Pandemien bleibt.
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HIV-1
ist ein komplexes Retrovirus, das für sechs regulatorische und
Hilfsgene kodiert, welche in einfachen Retroviren nicht gefunden
werden, nämlich
tat, rev, nef, vif, vpr und vpu (Tabelle 1). In eukaryotischen Zellen
werden nur vollständig
gespleiste mRNA-Stücke
zum Zytoplasma für
die Translation exportiert. Nicht gespleiste oder teilweise gespleiste
RNA-Stücke werden
zurückgehalten
und schließlich
im Kern (Nukleus) abgebaut. Auf diesem Wege werden Proteine, die
durch tat-, rev- und nef-Gene kodiert werden (als Tat, Rev und Nef
bezeichnet), die sich aus vielfach gespleisten RNA-Spezies ableiten,
zuerst exprimiert und bilden eine frühe HIV-1-Gen-Expression. Um
einfach gespleiste RNA-Stücke
zu exprimieren und weiterhin das ungespleiste RNA-Genom in voller
Länge in
das Zytoplasma zum Verpacken zu transportieren, hat HIV-1 ein Mittel
entwickelt, um die Einschränkungen
des RNA-Transportes zu überwinden.
Die regulatorischen Proteine, Tat und Rev, sind für die HIV-1
Replikation essentiell, da Mutationen in diesen Proteinen die HIV-1
Produktion elimi nieren (Dayton A. I. et al. (1986) Cell, 44:941-947
und Fisher, A. G., et al. (1986) Nature, 320:367-371).
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Die
Hilfsgene leiten sich von Exons ab, die vollständig stromaufwärts (upstream)
auf dem HIV-1 Envelope-Gen positioniert sind, z. B. vif oder von
Exons sowohl stromaufwärts
als auch innerhalb env aber in unterschiedlichen Leserahmen, z.
B. tat, rev. Die Effizienz des teilweise Spleisens reguliert die
Niveaus der Genexpression der verschiedenen Hilfsproteine:
Der
Integrierung von HIV-1 proviraler DNA folgend, werden vorwiegend
gekürzte
Formen der mRNA durch die zelluläre
RNA-Polymerase II synthetisiert, welche mit Stellen auf der 5' long terminal repeat
(LTR) der proviralen DNA interagiert. Tat ist eines der ersten Gene,
welches exprimiert wird, und trägt
ein Kernlokalisierungssignal. Es ist ein potenter Transkriptionsaktivator,
welcher die LTR-gerichtete Transkription bis um das 1000-fache erhöht. Eine
kontinuierliche Expression von Tat sichert eine positive Rückkoppelungsschleife
für einen kontinuierlich
hohes Niveau der Genexpression. Im Gegensatz zu konventionellen
Transkriptionsaktivatoren, welche mit DNA-Sequenzen interagieren,
bindet Tat direkt an die 5'-Enden
aller HIV-1 RNA-Stücke
an einer spezifischen sekundären
Haarnadelstruktur, TAR (transactivating response element). Die Struktur
der Schlaufe ist hochkonserviert und essentiell für die Tat-Funktion.
Die Struktur der Tat/TAR-Interaktion wurde unter Verwendung der
Kernspinresonanz (NMR) analysiert (Puglisi et al. (1992) Science,
257:76-80). Tat bindet TAR in Verbindung mit dem zellulären Protein,
Cyclin T, welches wiederum CDK9 bindet, das die C-terminale Domäne der RNA-Polymerase
II phosphoryliert, wodurch die Verlängerung des RNA-Transkripts
gefördert
wird. Diese zellulären
Tat-Cofaktoren sind nur in aktivierten Zellen vorhanden, ihre Abwesenheit
unterdrückt
die Transkription der proviralen DNA, welches in einen „quasi
latenten Zustand" in
T-Lymphozyten resultiert.
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Tat
wird von zwei Exons exprimiert, wobei sowohl das Kernlokalisierungssignal
und die TAR-Bindungsregion im ersten Exon lokalisiert sind. Tat
wird aus infizierten Zellen sekretiert und kann heterologe Effekte
auf benachbarte Zellen ausüben.
Dies beinhaltet eine zelluläre
Aktivierung (Hofmann et al. (1993) Blood, 82:2774-2780), Induzierung
einer zellulären
Apoptose (Macho et al. (1999) Oncogene, 18:7543-7551.1999), die
Funktion als ein sekretierbarer Wachstumsfaktor (Trinh, D.P. et
al. (1999) Biochem. Biophys. Res. Commun., 256:299-306) und Modulieren
der Gastzellproteinsynthese zugunsten der viralen Proteinsynthese
(Xiao et al. (1998) Biochem. Biophys. Res. Commun., 244:384-389.1998).
Therapeutische Strategien, die Tat zum Ziel haben, werden daher
einen starken Einfluss auf die HIV-1 Infektion haben.
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Die
kleinen, mehrfach gespleisten mRNA-Stücke, die für Tat, Rev und Nef kodieren,
herrschen während
der frühen
Phase nach der Infektion vor. Wenn ein Schwellenwert von Rev hergestellt
ist, reichern sich nicht gespleiste und einfach gespleiste RNA-Stücke im Zytoplasma
für die
Translation an, welches der erfolgreichen Infektion erlaubt, voranzuschreiten.
Ein Versagen in der Herstellung des Schwellenwerts von Rev kann zu
einer Quasilatenz von HIV beitragen. Rev kann nur an RNA-Stücke binden,
welche eine RNA-Struktur, RRE (Rev responsive element), tragen,
welches in der env-Kodierungsregion des Genoms lokalisiert ist.
Rev interagiert mit dem RRE als ein Multimer durch eine basische
Arginin-reiche Region, die in der aminoendständigen Hälfte des Proteins vorhanden
ist. Eine Konsequenz dieser Interaktion ist der Transport von teilweise
gespleisten RNA-Stücken,
welche Genprodukte wie Env, Vif, Vpu und Vpr zur Verfügung stellen
werden, sowie von nicht-gespleisten RNA-Stücken,
welche als neue Genome zur Einfügung
in sich aufbauende Partikeln dienen werden. Eine Strukturanalyse
der Rev/RRE Interaktion wurde ebenfalls unter Verwendung von NMR
ausgeführt
(Battiste et al. (1996) Science, 273:1547-1551.1996). Rev trägt ein Leucinreiches
Exportsignal, welches erlaubt, dass es zwischen dem Kern und dem
Zytoplasma für
einen kontinuierlichen Transport der neu synthetisierten RNA-Stücke hin
und her pendelt (Kailand et al. (1994), J. Virol., 68:1475-1485;
Meyer & Malim,
(1994) Genes Dev., 8:1538-1547).
Auf diese Weise sichert Rev, dass die strukturellen Gene spät nach den
regulatorischen Genen exprimiert werden. Therapeutische Strategien,
die gegen Rev gerichtet sind, werden den viralen Lebenszyklus früh in der
Infektion unterbrechen.
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Obwohl
er ursprünglich
als ein Negativfaktor beschrieben wurde, wurde später gezeigt,
dass Nef positive Wirkung auf die Virusreplikation aufweist und
in größerer Anzahl
als Tat und Rev exprimiert wird, sowohl früh als auch während der
Infektion. Nef ist am N-terminalen Ende myristyliert und mit der
inneren Seite der Plasmamembran verbunden. Nef ist teilweise für die Runterregulierung
und Abbau des Oberflächen-CD4 durch
Endozytose verantwortlich (Piguet et al. (1998) EMBO J., 17:2472-2481).
Das Entfernen von CD4 von der Zelloberfläche verhindert die Superinfektion
mit anderen HIV-1 Stämmen
oder die Reinfektion mit neu freigesetztem Virus. Nef ist auch für die Runterregulierung
der MHC-Klasse I verantwortlich, wodurch infizierte Zellen vor der
Zerstörung
durch zytotoxische T-Lymphozyten geschützt werden (Le Gall et al.
(1997), Res. Virol., 148:43-47). Nef ist kein essentielles virales
Prote in, da es nicht für
die in vitro Infektion von peripheren Blutlymphozyten oder T-Zelllinien
benötigt
wird. Nef-Deletionsmutanten sind jedoch über einen längeren Zeitraum weniger pathogen.
Nef hat weiterhin komplexe Wirkungen auf die Signalübertragungswege
in der Zelle und enthält
eine Prolin-reiche Region, die mit der SH3-Domäne von Kineasen, die in der
T-Zellaktivierung
involviert sind, interagieren kann, ein Merkmal, welches für die effiziente
HIV-Replikation
wichtig ist (Moarefi et al. (1997), Nature, 385:650-653). Viren,
die Nef enthalten, sind zu einer höheren viralen DNA-Synthese
in der Lage als Viren, in welchen das Nef-Gen zerstört wurde,
was darauf hinweist, dass Nef direkt oder indirekt die virale Reverstranskriptase
aktiviert. Das niedrige Niveau von Nef verbunden mit Virionen kann
für diese
Phänomen
verantwortlich sein. Niedrige Niveaus von Nef werden auch von infizierten
Zellen freigesetzt, obwohl der mögliche
Effekt auf benachbarte Zellen nicht klar ist. Da Nef am Anfang einer
Infektion exprimiert wird und signifikante Wirkung auf die CD4-
und MHC-Klasse I-Expression
sowie auf das Fortschreiten der Krankheit hat, stellt es ein wichtiges
Ziel für
zukünftige
therapeutische Strategien dar.
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Tat
und Nef werden sekretiert und können
durch Makrophagen aufgenommen werden und in Verbindung mit MHC-Klasse-II-Molekülen exprimiert
werden. Dies verbessert ihre Eignung als Ziele für Peptid-basierende Therapien,
welche ebenso im Kontext der MHC Klasse II exprimiert werden würden.
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Es
ist offenkundig, dass dem Targeting von frühen Genprodukten, die für die HIV-1
Replikation essentiell sind, wie Tat und Rev, zusätzlich zu
Nef, welches ebenso in einem frühen
Anfangsstadium exprimiert wird und den Krankheitsverlauf beeinflusst,
Priorität
beigemessen werden sollte. Tabelle
1 HIV-1 regulatorische und Hilfsproteine
Gen | Protein | Name | Expression | Lokalisierung | Funtionen |
Tat | Tat | Transaktivator der
viralen Transkription | früh | Nukleus | Aktiviert
virale Transkription. Wird aus infizierten Zellen sekretiert, wo
es T-Zellen aktivieren
kann, induziert Apoptose und fungiert als ein Wachstumsfaktor. |
Rev | Rev | nuklearer
RNA Exportfaktor | früh | Nukleolus,
Nukleoplasma, Zytoplasma | Reguliert
das Spleissen/RNA-Transport zum Zytoplasma. Ein Shuttle-Protein. |
Nef | Nef | viele
Effektorfunktionen | früh | Zytoplasma, Membranverbunden,
Virionen | Triggert
CD4 Endozytose, reguliert die MHC Klasse 1 Expression herunter. Bindet
an Kinasen und kann die T-Zell-Signalleitung und Aktivierung beeinflussen. |
Vpu | Vpu | virales
Protein u | spät | Zytoplasma, Membranverbunden | Triggert
intrazellulären
CD4 Abbau, reguliert die MHC Klasse 1 herunter, nichtspezifischer
Promotor von retroviraler Partikelfreisetzung. |
Vif | Vif | viraler
Infektionsfaktor | spät | Zytoplasma, Membranen
Virionen | erhöht das Infektionspotential von
viralen Partikeln in einer zellabhängigen Weise. Verbessert die
Synthese der viralen DNA während der
reversen Transkription. |
Vpr | Vpr | virales
Protein r | spät | vorwiegend Nukleus
Virionen | Trägt zum nuklearen
Import von preintegrierten Komplexen bei. Hält Zellen in derG2/M Phase des
Zellzyklus fest. |
-
Natürlich vorkommende
HIV-Sequenzen in Impfstoffkandidaten sind nicht in der Lage, eine
stabile Langzeitimmunantwort zu stimulieren aufgrund der inhärenten Fähigkeit
von HIV sich zu verbergen, indem das Erscheinungsbild der Epitope,
wie sie sich dem Immunsystem darstellen, geändert wird. Um diese variable Präsentation
der Epitope zu überkommen,
werden bestimmte Aminosäuresubstitutionen
und Aminosäurekombinationen
das Immunsystem unterstützen,
um diese fremden Virusantigene in einer verlässlichen Weise zu präsentieren
und zu erkennen, und dies so in einem größeren Ausmaß.
-
Basierend
auf dem obigen Hintergrund entschieden wir uns, die Möglichkeit
der Konzeption von neuen synthetischen Peptide zu untersuchen, welche
die Epitope von den regulatorischen und Hilfs-HIV-Proteinen in einer
solchen Weise nachahmen können,
dass sie sowohl dem humoralen als auch dem zellulären Teil
des Immunsystems ausgesetzt werden können, um das Bedürfnis nach
einem effektiven therapeutischen und/oder prophylaktischen Impfstoff
zu erfüllen.
-
Die
anfängliche
Arbeit basierte auf den nativen Tat-Aminosäure-Sequenzen, die von Korber
B. et al., Human Retroviruses and AIDS 1997 Verleger Theoretical
Biology and Biophysis Group, Los Alamos National Laborstory, Los
Alamos, NM publiziert worden sind. Das erste Tat-Epitop ist zwischen
Aminosäure
1 und Aminosäure
24 des Tat-Proteins lokalisiert: Tabelle 2 Tat-Epitop
AS
Nr. | Natürlich vorkommende
Aminosäuren |
1 | MS |
2 | EDV |
3 | SQPLVA |
4 | VI |
5 | DN |
6 | PHA |
7 | RNSKED |
8 | LIQRVMT |
9 | EDP |
10 | PS |
11 | W |
12 | KNEHL |
13 | HRQ |
14 | P |
15 | GP |
16 | SNA |
17 | QKT |
18 | PH |
19 | KTSARPEQ |
20 | TAI |
21 | APDV |
22 | CS |
23 | TNS |
24 | NKRQAPT |
-
Der
Ein-Buchstabe-Code sowie die Drei-Buchstaben-Codes definieren die
Aminosäuren
in den Sequenzen, wie sie dieser Beschreibung durchgehend gegeben
sind, in Übereinstimmung
mit den internationalen Standards und wie sie in Textbüchern, z.
B. Lehninger A.L., „Principles
of Biochemistry",
Worth Publishers Inc., New York, 1982 verwendet werden. Die Aminosäuren, die
rechts von der linken Spalte angegeben werden, stellen die natürliche Variation
der Sequenz dar. Unsere Analysen resultierten in einer Sequenz,
die dieses modifizierte Epitop enthalten:
-
Worin
NI eine 2-Aminohexansäure
bedeutet (Norleucin, abgekürzt
Nle und NI im Drei-Buchstaben- bzw.
Ein-Buchstaben-Code) und die Cysteinreste im oxidierten Zustand
vorliegen, d. h. eine Disulfidbrücke
innerhalb der Kette bilden. Da der Cysteinrest am C-terminalen Teil
(in Position 22) des Peptids Teil einer intramolekularen Disulfidbindung
außerhalb
des ausgewählten
Epitops ist, wird eine ähnliche
Disulfidbindung innerhalb des Peptids durch Einfügen eines Cysteins im N-terminalen
Teil des ausgewählten
Epitops gebildet. Eine weitere Alternative ist die Bildung einer
intermolekularen Disulfidbindung durch Dimerisation der Sequenzen:
-
Eine
weitere Alternative ist die Dimerisation mit einem anderen Epitop
ausgewählt
aus Tat. Das zweite Epitop auf Tat ist zwischen Aminosäure 35 und
57 in C-terminaler Richtung lokalisiert, getrennt vom ersten Epitop
durch 10 Aminosäuren
enthaltend 5 Cys-Reste zusätzlich
zu den Cys-Resten in jedem der Epitope. Die relativ hohe Anzahl
an Cys-Resten bietet eine Vielzahl an inter- und intramolekularen
Vernetzungsmöglichkeiten.
Es ist wahrscheinlich, dass diese Cys-reiche Domäne die immunologische Exposition
dieses Proteins dominiert und daher ein „Verstecken" der zwei relevanten
Epitope verursacht. Auswahl und Modifizierung der zwei benachbarten
Epitope kann einen wesentlichen Teil des Tat-Proteins auf bessere
Art und Weise exponieren.
-
Um
die Wahrscheinlichkeit für
die Entwicklung von Fluchtmutanten zu reduzieren, wird die Anzahl
an Epitopen weiter erhöht
und zwei zusätzliche
Peptidsequenzen wurden ausgewählt.
Diese Sequenzen sind auf Rev (Reste 58–78) und Nef (Reste 65–85) lokalisiert.
Die nativen Sequenzen wurden in Human Retroviruses and AIDS 1999;
A Compilation and Ana lysis of Nukleic Acid and Amino Sequences,
Herausgeber Theoretical Biology and Bio physics Group, Los Alamos
National Laborstory, Los Alamos, publiziert: Tabelle 3 Tat-Epitop
AS
Nr. | Natürlich vorkommende
Aminosäuren |
35 | QPILTYV |
36 | VACL |
37 | C |
38 | F |
39 | ILQMT |
40 | TNKR |
41 | KQ |
42 | GA |
43 | L |
44 | GS |
45 | I |
46 | SFY |
47 | YN |
48 | G |
49 | RKS |
50 | K |
51 | K |
52 | R |
53 | RKSG |
54 | QRP |
55 | R |
56 | R |
57 | RGS |
Tabelle 4 Rev-Epitop
AS
Nr. | Natürlich vorkommende
Aminosäuren |
58 | RWQ |
59 | IVLF |
60 | LIP |
61 | GSNDCVTAR |
62 | TADNS |
63 | YCFRHSVL |
64 | LV |
65 | GH |
66 | RG |
67 | SPFL |
68 | ATEQVPS |
69 | EKQDN |
70 | PSAN |
71 | VNGP |
72 | PQHSLRTDI |
73 | LFV |
74 | QLPHDE |
75 | L |
76 | P |
77 | PLE |
78 | LIVP |
und das Tabelle 5 Nef-Epitop
AS
Nr. | Natürlich vorkommende
Aminosäuren |
65 | EGDS |
66 | NGDE |
67 | EV |
68 | AG |
69 | LF |
70 | P |
71 | IV |
72 | TRKAM |
73 | P |
74 | QH |
75 | VLI |
76 | P |
77 | LVT |
78 | R |
79 | P |
80 | MVI |
81 | TD |
82 | YFR |
83 | KR |
84 | AGSEQ |
85 | ASV |
-
Verschiedene
modifizierte Peptide wurden synthetisiert, um die Einzigartigkeit
der Sequenzen sowie ihre Eigenschaften zur Stimulierung des Immunsystems
in Kombination mit ihrer Spezifizität und Empfindlichkeit als HIV-1
Antigene zu bestimmen.
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Beschreibung der Erfindung
-
Die
identifizierten Peptide stammen von den vier unterschiedlich konservierten
Bereichen der HIV-1 Tat-, Rev- und Nef-Proteinen ab, welche oben
beschrieben werden, und welche die Eigenschaften der Beibehaltung
der Einzigartigkeit (Immunogenität,
Empfindlichkeit und Spezifizität)
der HIV-1 Epitope aufweisen. Weiterhin besitzen die neu identifizierten
Peptide keinen bekannten zytotoxischen T-Lymphozyten (CTL) antagonistischen
Effekt und sollen mindestens ein potentielles CTL Epitop haben.
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Die
erfindungsgemäßen Peptide,
welche die oben genannten Kriterien erfüllen, umfassen mindestens eine
Aminosäuresequenz,
die ausgewählt
ist unter folgender Gruppe von Aminosäuresequenzen:
Xaa1 Xaa2 Xaa3 Xaa4 Xaa5 Xaa6 Xaa7 Leu Glu Pro Trp Xaa12 His
Pro Xaa15 Xaa16 Xaa17 Xaa18 Xaa19 Xaa20 Xaa21 Xaa22 Xaa23 Xaa24 (SEQ ID
NO: 1)
worin die Aminosäuren
der Kette die folgenden Bedeutungen besitzen:
Xaa in Position
1 des Peptidderivats steht für
Met, Ser, Cys oder fehlt,
Xaa in Position 2 des Peptidderivats
steht für
Glu, Asp, Val, Ser oder fehlt,
Xaa in Position 3 des Peptidderivats
steht für
Ser, Gln, Pro, Leu, Val, Ala, Trp, Tyr oder Phe,
Xaa in Position
4 des Peptidderivats steht für
Val oder Ile,
Xaa in Position 5 des Peptidderivats steht für Asp, Asn
oder Ile,
Xaa in Position 6 des Peptidderivats steht für Pro, His
oder Ala,
Xaa in Position 7 des Peptidderivats steht für Arg, Asn,
Ser, Lys, Glu oder Asp,
Xaa in Position 12 des Peptidderivats
steht für
Leu, Ile oder Nle,
Xaa in Position 15 des Peptidderivats steht
für Gly
oder Pro,
Xaa in Position 16 des Peptidderivats steht für Ser, Asn
oder Ala,
Xaa in Position 17 des Peptidderivats steht für Gln, Lys
oder Thr,
Xaa in Position 18 des Peptidderivats steht für Pro oder
His,
Xaa in Position 19 des Peptidderivats steht für Lys, Thr,
Ser, Ala, Arg, Pro, Glu, Leu, Ile oder Nle,
Xaa in Position
20 des Peptidderivats steht für
Thr, Ala oder Ile,
Xaa in Position 21 des Peptidderivats steht
für Ala,
Pro, Asp oder Val,
Xaa in Position 22 des Peptidderivats steht
für Cys
oder Ser,
Xaa in Position 23 des Peptidderivats steht für Thr, Asn
oder Ser,
Xaa in Position 24 des Peptidderivats steht für Asn, Lys,
Arg, Gln, Ala, Pro oder Thr,
wobei die terminalen Enden der
Sequenzen freie Carboxyl- oder Aminogruppen, Amide, Acyle, Acetyle
oder Salze davon sein können,
weiterhin
zwei oder mehrere der Cys-Reste Teil einer innerkettigen oder interkettigen
Disulfidbindung (d. h. einer Disulfidbindung innerhalb einer Kette
oder zwischen Ketten), einer -S-(CH2)p-S- oder einer
-(CH2)p-Brücke sein
können,
worin
p = 1–8
und gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome, wie O, N
und S unterbrochen ist und/oder wobei diese Peptidsequenzen auf
einem festen Träger
immobilisiert sind.
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Weitere
identifizierte Peptide beinhalten
Xaa1 Xaa2 Xaa3 Phe Xaa5 Xaa6 Xaa7 Xaa8 Xaa9 Xaa10 Xaa11 Xaa12 -Z- Tyr
Xaai Gly Xaa15 Lys
Lys Arg Xaa19 Xaa20 Xaa21 Xaa22 Xaa23 (SEQ ID NO: 4)
worin die Aminosäuren der
Kette die folgenden Bedeutungen besitzen;
Xaa in Position 1
des Peptidderivats steht für
Pro, Ile, Leu, Thr, Tyr oder Val
Xaa in Position 2 des Peptidderivats
steht für
Val, Ala, Cys, Leu
Xaa in Position 3 des Peptidderivats steht
für Cys,
Ile, Leu, Val oder Nle
Xaa in Position 5 des Peptidderivats
steht für
Ile, Leu, Gln, Met oder Thr
Xaa in Position 6 des Peptidderivats
steht für
Thr, Asn, Lys oder Ara
Xaa in Position 7 des Peptidderivats
steht für
Lys, Arg oder Gln
Xaa in Position 8 des Peptidderivats steht
für Gly
oder Ala
Xaa in Position 9 des Peptidderivats steht für Leu oder
Ile
Xaa in Position 10 des Peptidderivats steht für Gly, Ser
oder Ala
Xaa in Position 11 des Peptidderivats steht für Ile oder
Gly
Xaa in Position 12 des Peptidderivats steht für Ser, Phe
oder Tyr
Xaai eingefügt vor Position
14 des Peptidderivat steht für
Leu, Ile, Nle
Xaa in Position 15 des Peptidderivats steht für Arg, Lys,
Ser oder Citrullin (Cit)
Xaa in Position 19 des Peptidderivats
steht für
Arg, Lys, Ser, Gly oder Cit
Xaa in Position 20 des Peptidderivats
steht für
Gln, Arg oder Pro
Xaa in Position 21 des Peptidderivats steht
für Ile
oder Ieu
Xaa in Position 22 des Peptidderivats steht für Gly, Leu,
Ile, Cys oder fehlt
Xaa in Position 23 des Peptidderivats steht
für Gly
oder fehlt
worin die Sequenz von SEQ ID NO: 4 mindestens sechs
nacheinander folgende Aminosäuren
umfasst, -Z- ein optionaler Linker ist und die Bedeutung PEG, modifiziertes
PEG und/oder [Gly]n besitzt, worin n = 1,
2 oder 3,
weiterhin können
zwei oder mehr der Cys-Reste Teil einer Disulfidbindung innerhalb
einer Kette oder zwischen Ketten sein, eine -S-(CH2)p-S- oder einer -(CH2)p-Brücke,
worin p = 1–8,
gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome, wie O, N oder
S, unterbrochen,
Xaa1 Ile Leu Xaa4 Xaa5 Xaa6 Leu Gly Arg Xaa10 Xaa11-Z-Xaa12 Leu Xaai Xaai Xaa14 Xaa15 Xaa16 Xaa17 Xaa18 Xaa19 Leu Pro
Pro Leu (SEQ ID NO: 7)
worin Xaa in Position 1 des Peptidderivats
steht für
Phe, Tyr, Trp oder Arg
Xaa in Position 4 des Peptidderivats
steht für
Gly, Ser, Asn, Asp, Cys, Val, Thr, Ala oder Arg
Xaa in Position
5 des Peptidderivats steht für
Thr, Ala, Asp, Asn oder Ser
Xaa in Position 6 des Peptidderivats
steht für
Tyr, Cys, Phe, Arg, His, Ser, Val oder Leu
Xaa in Position
10 des Peptidderivats steht für
Ser, Pro, Phe, Leu oder Ile
Xaa in Position 11 des Peptidderivats
steht für
Ala, Thr, Glu, Gln, Val, Pro oder Ser
Xaa in Position 12 des
Peptidderivats steht für
Glu, Lys, Gln, Asp, Asn, Tyr, Trp oder Phe
Xaai eingefügt nach
Position 13 des Peptidderivats steht für Ser, Pro, Phe, Leu oder Ile
Xaai eingefügt
vor Position 14 des Peptidderivats steht für Ala, Thr, Glu, Gin, Val,
Pro oder Ser
Xaa in Position 14 des Peptidderivats steht für Glu, Lys,
Gln, Asp oder Asn
Xaa in Position 15 des Peptidderivats steht
für Pro,
Ser, Ala oder Asn
Xaa in Position 16 des Peptidderivats steht
für Val,
Asn, Gly oder Pro
Xaa in Position 17 des Peptidderivats steht
für Pro,
Gln, His, Ser, Leu, Arg, Thr, Asp oder Ile
Xaa in Position
18 des Peptidderivats steht für
Leu, Phe oder Val
Xaa in Position 19 des Peptidderivats steht
für Gln,
Leu, Pro, His, Asp oder Glu
worin die Sequenz von SEQ ID NO:
7 aus mindestens sechs nacheinander folgenden Aminosäuren besteht, der
Linker -Z- optional ist und die Bedeutung PEG, modifiziertes PEG
und/oder [Gly]n besitzt, worin n = 1, 2 oder
3,
Xaa1 Leu Val Gly Xaa5 Pro
Xaa7 Xaa8 Pro Xaa10 Xaa11 Pro-Z-[Arg]m Xaai Xaa13 Xaa14 Pro Xaa16 Xaa17 Xaa18 Xaa19 Xaa20 Xaa21 (SEQ ID
NO: 10)
worin Xaa in Position 1 des Peptidderivats steht für Lys oder
Arg
Xaa in Position 5 des Peptidderivats steht für Phe oder
Leu
Xaa in Position 7 des Peptidderivats steht für Ile oder
Val
Xaa in Position 8 des Peptidderivats steht für Thr, Arg,
Lys, Ala oder Met
Xaa in Position 10 des Peptidderivats steht
für Gln
oder His
Xaa in Position 11 des Peptidderivats steht für Val, Leu
oder Ile
Xaai eingefügt vor Position
13 des Peptidderivats steht für
Leu, Val oder Thr
Xaa in Position 13 des Peptidderivats steht
für Leu
Xaa
in Position 14 des Peptidderivats steht für Arg oder Citrullin (Cit)
Xaa
in Position 16 des Peptidderivats steht für Met, Val, Ile oder Nle, Leu
Xaa
in Position 17 des Peptidderivats steht für Thr oder Asp
Xaa in
Position 18 des Peptidderivats steht für Tyr, Phe oder Arg
Xaa
in Position 19 des Peptidderivats steht für Lys oder Arg
Xaa in
Position 20 des Peptidderivats steht für Ala, Gly, Ser, Glu oder Gin
Xaa
in Position 21 des Peptidderivats steht für Ala, Ser oder Val
worin
die Sequenz von SEQ ID NO: 10 aus mindestens sechs nacheinander
folgenden Aminosäuren
besteht, -Z- ein optionaler Linker ist und die Bedeutung PEG, modifiziertes
PEG und/oder [Gly]n hat,
worin n =
1, 2 oder 3 und unabhängig
von n, m in [Arg]m = 0, 1, 2 oder 3 ist,
die
terminalen Enden der Sequenzen können
freie Carboxyl- oder Aminogruppen sein, Amide, Acyle, Acetyle oder
Salze davon und/oder die Peptidsequenzen sind auf einem festen Träger immobilisiert.
-
Die
neuen Peptidsequenzen haben das Potential, als ein gutes Antigen
zu dienen, worin das Antigen mindestens ein Peptid von SEQ ID NO:
1 umfasst. Die Antigenizität
kann durch Einstellen des Verhältnisses oder
der Konzentration der unterschiedlichen Peptide oder Größe der Peptide
angepasst werden, beispielsweise durch Dimerisation oder Polymerisation
und/oder Immobilisation auf einer festen Phase. Die Antigene umfassen
eine oder mehrere Polypeptidsequenzen gemäß der vorliegenden Erfindung,
welche entweder mit einer Brücke,
beispielsweise eine Disulfidbrücke
zwischen den Cys-Resten der Kette oder Brücken wie C1-C8-Alkylen, optional unterbrochen durch ein
oder mehrere Heteroatome, wie O, S oder N, verknüpft sind oder bevorzugt sind
sie nicht verknüpft.
Die Ketten können
auf eine feste Phase immobilisiert werden in monomerer, dimerer
oder oligomerer Form. Weitere Aminosäuren können an die Enden zugefügt werden,
um einen „Arm" zu erhalten, um
die Immobilisierung zu erleichtern.
-
PEG
ist ein Polyethylenglycol (HO(CH2CH2O)aH und kann Teil
des Linkers Z sein, optional ist PEG mit einer Dicarboxylsäure (HO(CH2CH2O)aCO(CH2)bCOOH) oder einer
terminalen Carboxylgruppe (HO(CH2CH2O)a-1CH2COOH)
modifiziert, worin a = 0,1–10
und b = 2–6,
früher
zum Verknüpfen.
-
Der
Linker -Z- kann entweder aus PEG, modifiziertem PEG oder einer Kombination
daraus und/oder einem oder mehreren Gly-Resten bestehen. Alternativ
kann der Linker Z- aus einer Gly-Brücke [Gly]n bestehen,
worin n = 1, 2 oder 3.
-
Alle
Aminosäuren
in den Peptiden der Erfindung können
sowohl in der D- als auch in der L-Form vorliegen, obgleich die natürlich vorkommende
L-Form bevorzugt ist.
-
Die
C- und N-terminalen Enden der Peptidsequenzen konnten aus natürlichen
Sequenzen durch Modifizierung der terminalen NH2-Gruppe
und/oder COOH-Gruppe abgeleitet werden, sie können beispielsweise acyliert,
acetyliert, amidiert oder modifiziert sein, um eine Bindungsstelle
für einen
Träger
oder ein anderes Molekül
bereitzustellen.
-
Die
erfindungsgemäßen Peptide
bestehen aus 6 bis 50 Aminosäuren,
bevorzugt zwischen 10 und 30 Aminosäuren. Sie decken alle natürlichen
Variationen der Aminosäuren
in den identifizierten Positionen ab.
-
Das
erfindungsgemäße Polypeptid-Antigen
ist entweder in einer freien oder in einer trägergebundenen Form. Der Träger oder
die feste Phase, an welches das Peptid optional ge bunden ist, kann
ausgewählt
werden aus einer großen
Vielzahl von bekannten Trägern.
Er sollte im Hinblick auf die beabsichtigte Verwendung des immobilisierten
Polypeptids als ein diagnostisches Antigen oder als eine immunisierende
Komponente in einem Impfstoff ausgewählt werden.
-
Beispiele
von Trägern,
die beispielsweise für
diagnostische Zwecke verwendet werden können, sind magnetische Kugeln
(beads) oder ein Latex von Copolymeren wie Styrol-Divinylbenzol, hydroxyliertes
Styrol-Divinylbenzol, Polystyrol, carboxylierte Polystyrole, Kugeln
aus Ruß,
nicht-aktiviertes oder Polystyrol- oder Polyvinyl-aktiviertes Glas,
Epoxy-aktiviertes
poröses
magnetisches Glas, Gelatine oder Polysaccharidpartikel oder weitere
Proteinpartikel, rote Blutzellen, mono- oder polyklonale Antikörper oder
Fab-Fragmente solcher Antikörper.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die Antigene Teil eines Impfstoffes bilden, möglicherweise mit Trägern, Adjuvantien
kombiniert, oder mit weiteren immunostabilisierenden Elementen,
wie das Kanarienpockenvirus, das env-Gen tragend, kombiniert werden.
Beispiele von Trägern
und/oder Adjuvantien für
Impfzwecke sind weitere Proteine, wie menschliches oder Rinderserum-Albumin und
Keyhole Limpet Haemocyanin und Fettsäuren. Immunstimulierende Materialien
können
in drei Gruppen aufgeteilt werden; Adjuvantien, Träger für Antigene
und Vehikel. Beispiele der Adjuvantien beinhalten Aluminiumhydroxid,
Aluminiumsalze, Saponin, Muramyl-di- und -tri-Peptide, Monophosphoryl-Lipid
A, Palminsäure, B.
Pertussis und verschiedene Cytokine beinhaltend das Th1 Cytokin
IL-12 und IL-1. Eine Anzahl von Proteintoxinen kann verwendet werden,
um Passenger-Proteine über
zelluläre
Membranen in das Cytosol zu transportieren, welche in der Entwicklung
von CTL-Impfstoffen nützlich
sind. Träger
beinhalten Bakterien-Toxoide, wie inaktivierte Tetanus- und Cholera-Toxine,
genetisch entgiftete bakterielle Toxine, wie hitzelabile Enterotoxine
aus E.coli, Fettsäuren,
lebende Vektoren, wie Poliochimären
und Hybridproteine, welche partikuläre Teilchen bilden, wie beispielsweise
Hefe-Retrotransposon-Hybrid
TY-Partikel und HbcAg-Partikel. Vehikel, welche häufig vorkommende
Komponenten in modernen Impfstoffen sind, bestehen aus Mineralölemulsionen,
komplettem und inkomplettem Freund'schem Adjuvans, Pflanzenölemulsionen,
nichtionischen Block-Copolymer-Tensiden, Squalenne oder Squalanen,
Lipopeptiden, Liposomen und biologisch abbaubaren Mikrosphären. Zwei
neue Adjuvantien, welche ein großes Potential für die Entwicklung
von neuen Impfstoffen besitzen, beinhalten eine Öl-in-Wasser- Mikroemulsion (MF59) und polymere Mikropartikel.
Jede Substanz, die die Immunogenizität der Antigene erhöhen kann,
kann verwendet werden und einige weitere Alternativen von Trägern oder
Adjuvantien sind in der US- oder europäischen Pharmakopeia gegeben.
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Eine
geeignete Formulierung des Antigens zur Immunstimulierung kann auch
Interferone, wie INF-Y, antivirale Chemokine oder hämatopoetische
Wachstumsfaktoren, wie Granulozyten-/Makrophagen-Wachstumsfaktor
enthalten.
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Eine
weiterer Ansatz, um die Stimulation und Absorption beispielsweise
im Darm zu erhöhen,
ist das Verabreichen von den erfindungsgemäßen Peptiden mit kleinen Peptiden,
wie Di-, Tri- oder Tetra-Peptiden. Diese Peptide können zusätzlich zu
oder in Kombination mit den erfindungsgemäßen Peptiden verabreicht werden.
Bevorzugt werden Peptide zusammen mit dem Tri-Peptid YGG, bestehend
aus Aminosäuren
in der D- oder L-Form, bevorzugt in der D-Form, verabreicht.
-
Neue
Ansätze
für eine
nicht-parenterale Verabreichung von Impfstoffen, beispielsweise über die Schleimhaut,
beinhalten: Genfusionstechnologie, um nicht-toxische Derivate von
mukosalen Adjuvantien zu schaffen, genetisch inaktivierte Antigene
mit einer Löschung
in einem essentiellen Gen, Coexpression eines Antigens und eines
spezifischen Cytokins, welches in der Modulation und Kontrolle einer
mukosalen Immunantwort wichtig ist, und genetisches Material selbst,
welches DNA- oder RNA-Aufnahme und seine endogene Expression in
den Gastzellen erlauben würde.
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Ein
Ansatz zur Entwicklung dauerhafter Antworten, wo eine zellvermittelte
Immunität
erforderlich ist, ist mit Plasmid-DNA zu impfen, welche für ein oder
mehrere spezifische Antigen(e) kodiert.
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Um
gegen HIV-Infektion zu schützen,
sollten Impfstoffe sowohl mukosale als auch systemische Immunantworten
hervorrufen und könnten
mittels jeder möglichen
herkömmlichen
Route verabreicht werden, parenteral oder nicht-parenteral, wie
subkutan, intrakutan, intravenös,
intramuskulär,
peroral, mukosal oder intranasal beispielsweise.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Impfstoffes gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst er Antigene, die Peptide ausgewählt aus
mindestens einem Peptid aus SEQ ID NO: 1 enthalten, bevorzugter
erscheinen die unterschiedlichen Peptide in gleichen Mengen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Vaccinzusammensetzung das Antigen;
Die Sequenzen können das
zelluläre
Immunsystem aktivieren und tragen mit CTL-Epitopen bei. Die Aminosäureänderungen,
die innerhalb des Leserahmens der CTL-Epitope implementiert sind,
sind konzipiert, um eine erhöhte
Bindung zu erreichen. Weitere Aminosäurenänderungen sind durchgeführt worden,
um die Synthese der Peptide zu erleichtern und/oder die Löslichkeit
der Peptide zu erhöhen.
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Ein
Verfahren zum Detektieren der Antikörper, hervorgerufen durch HIV-1
oder HIV-1-spezifische
Peptide oder Proteine, in einer Probe von Körperflüssigkeiten unter Verwendung
der vorliegenden Antigene ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Weiterhin
können
ein Immunoassay-Kit, der für
die Detektion konzipiert worden ist, und Antikörper, die in der Lage sind,
selektiv mit diesen Antigenen zu reagieren, entwickelt werden.
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Beschreibung der Herstellung
der Peptide
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Die
erfindungsgemäßen Peptide
können
durch jedes bekanntes Verfahren zum Herstellen einer linearen Aminosequenz
hergestellt werden, wie beispielsweise rekombinanter DNA-Techniken. Eine Nukleinsäuresequenz,
die ein oder mehrere erfindungsgemäße Peptide kodiert oder ein
Multimer dieser Peptide wird in einen Expressionsvektor eingeführt. Geeignete
Expressionsvektoren sind beispielsweise Plasmide, Cosmide, Viren
und YAC (yeast artifical chromosome), welche nötige Kontrollregionen für die Replikation
und Expression umfassen. Der Expressionsvektor kann in einer Gastzelle
zur Expression stimuliert werden. Geeignete Gastzellen sind beispielsweise
Bakterien, Hefezellen und Säugerzellen.
Solche Techniken sind im Stand der Technik gut bekannt, und beispielsweise
von Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, Cold
Spring Harbor Laborstory Press, Cold Spring Harbor, 1989 beschrieben.
Weitere gut bekannte Techniken sind Abbau oder Synthese durch Verknüpfen eines
Aminosäurerestes
an den nächsten
Rest in einer flüssigen
Phase oder bevorzugt auf einer festen Phase (Harz), beispielsweise
durch die sogenannte Merrifield-Synthese. Siehe beispielsweise Barany
and Merrifield in the Peptides, Analysis, Synthesis, Biology, Band
2, E. Gross and Meinhofer, Verleger (Acad. Press, N.Y., 1980), Kneib-Coronier and Mullen
Int. J. Peptide Protein Res., 30, Seiten 705-739 (1987) und Fields
and Noble Int. J. Peptide Protein Res., 35, Seiten 161-214 (1990).
-
Falls
ein verknüpftes
oder zyklisches Peptid gewünscht
wird, wird die Aminosäuresequenz
einem chemischen Oxidationsschritt unterworfen, um die zwei Cystein-Reste
innerhalb einer oder zwischen zwei Peptidsequenzen zu zyklisieren
oder zu verknüpfen,
wenn die geeigneten linearen Aminosäuresequenzen synthetisiert
sind, siehe Akaji et al., Tetrahedron Letter, 33, 8, Seiten 1073-1076,
1992.
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Allgemeine Beschreibung der
Synthese
-
Alle
in den unten gegebenen Beispiele hergestellten Peptide wurden auf
einem Milligen 9050 Peptid-Synthesizer unter Verwendung eines Standard-Programms
synthetisiert. Das verwendete Harz war Tenta Gel P RAM mit einer
theoretischen Beladung von 0,20 meq/g (RAPP POLYMERE GmbH, Tübingen).
Das Endprodukt der Synthese wurde in vacuo über Nacht getrocknet. Das Peptid
wurde anschließend
vom Harz durch Behandlung mit 90%-iger Trifluoressigsäure in der Gegenwart von Ethandithiol
(5%) und Wasser (5%) als Fänger
(1,5 Stunden bei RT) abgespalten. Anschließend wurde das Harz filtriert
und auf dem Filter mit zusätzlicher Trifluoressigsäure (100%)
(2 × 20
ml) gewaschen. Die vereinigten Filtrate wurden in vacuo verdampft
(Wasserbad bei Raumtemperatur) und der Rückstand wurde mit Ethylether
(200 ml) trituriert und das ausgefällt Produkt abfiltriert. Der
Feststoff wurde sofort auf einem Filter mit Eisessig (100 ml) aufgelöst und zu
1,5 l einer 20%-igen Essigsäure
in Methanol zugefügt
und mit 0,1 M Jodlösung
in Methanol behandelt, bis eine leichte braune Farbe zurückblieb.
Dann wurde Dowex 1 × 8
Ionenaustauscher in Acetatform (15g) (Bio-Rad, Richmond, CA) zugefügt und die
Mischung filtriert. Das Filtrat wurde verdampft und der Rückstand
aus Essigsäure gefriergetrocknet.
Das Produkt wurde anschließend
durch Reversed-Phase-Flüssigchromatographie
auf einer Säule,
die mit Kromasil® 100-5 C8 (EKA Nobel,
Surte, Schweden) gefüllt
war, in einem geeigneten System enthaltend Acetonitril in 0,1%-iger
Trifluoressigsäure-Wasserlösung aufgereinigt.
Die Proben von der Säule
wurden gesammelt und durch analytische Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC) (Beckman System Gold, USA) ausgestattet mit einer Kromasil® 100-5
C8 Säule
(EKA Nobel, Surte, Schweden) analysiert. Fraktionen enthaltend die
reine Substanz wurden gepoolt, das Lösungsmittel wurde verdampft
und das Produkt aus Essigsäure
gefriergetrocknet. Die letzte HPLC-Analyse wurde am Endprodukt durchgeführt und
die Struktur des Peptids wurde durch Aminosäurenanalyse und Massenspektrometrie
(LDI-MS) bestätigt.
-
Alle
Aminosäuren,
die während
der Synthese verwendet wurden, waren L-Aminosäuren und sie wurden mit einer
Fluorenylmethoxycarbonylgruppe an der α-Aminofunktion geschützt. Die
Seitenketten wurden wie folgt geschützt:
Cys (Trt), Gln (Trt),
Glu (OtBu), Thr (tBu).
-
Die
Abkürzung
innerhalb der Klammern sind:
- Trt
- = Triphenylmethyl
- t-Bu
- = tert.Butyl
- OtBu
- = tert.Butylester
-
Die
Aminosäurederivate
wurden von Bachem AG, Schweiz zur Verfügung gestellt.
-
Beispiel 1
-
Herstellung
von CSWVNPRLEPWNIHPGSQHNITACTN-NH2 (SEQ
ID NO: 2). Das Peptid wurde in Amidform aus den korrespondierenden
Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen
Beschreibung der Synthese synthetisiert. Das Peptid wurde anschließend durch
Oxidation mit I2 zyklisiert. Das Peptid
wurde in Essigsäure/Methanol
(1:4) aufgelöst
und 0,1 M I2 in Methanol wurde zugefügt. Die
Reinheit wurde durch HPLC-Analyse bestimmt und die Struktur wurde
durch Aminosäuren-Analyse
und Massenspektrometrie (LDI-MS) bestätigt.
Reinheit (HPLC):
größer als
97% (einzelne Unreinheiten weniger als 1%)
Molekulargewicht
(freie Base): 2746,2
-
Beispiel 2
-
Herstellung
von FVIPRLEPWNIHPGSQPNITACTN-NH2 (SEQ ID
NO: 3). Das Peptid wurde in Amidform synthetisiert, aus den korrespondierenden
Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen
Beschreibung der Synthese. Die Reinheit wurde durch HPLC-Analyse bestimmt
und die Struktur wurde durch Aminosäuren-Analyse und Massenspektrometrie
(LDI-MS) bestätigt.
Reinheit
(HPLC): größer als
97% (einzelne Unreinheiten weniger als 1%)
Molekulargewicht
(freie Base): 2538,0
-
Beispiel 3
-
Herstellung
von YLLFLTKGLGISGGGYNIGCitKKRCitQICN-NH2 (SEQ
ID NO: 5). Das Peptid wurde in Amidform aus den korrespondierenden
Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen
Beschreibung der Synthese synthetisiert. Die Reinheit wurde durch
HPLC-Analyse bestimmt und die Struktur wurde durch Aminosäuren-Analyse
und Massenspektrometrie (LDI-MS) bestätigt.
-
Beispiel 4
-
Herstellung
von YLNIFLTRGLGISGGGYNIGCitQICG-NH2 (SEQ
ID NO: 6). Das Peptid wurde in Amidform aus den korrespondierenden
Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen
Beschreibung der Synthese synthetisiert. Die Reinheit wurde durch
HPLC-Analyse bestimmt
und die Struktur wurde durch Aminosäuren-Analyse und Massenspektrometrie
(LDI-MS) bestätigt.
Reinheit
(HPLC): größer als
97% (einzelne Unreinheiten weniger als 1%)
Molekulargewicht
(freie Base): 3097,7
-
Beispiel 5
-
Herstellung
von RILSTYLGRISGGGWLSAEPVPLQLPPL-NH2 (SEQ
ID NO: 8). Das Peptid wurde in Amidform aus den korrespondierenden
Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen
Beschreibung der Synthese synthetisiert. Die Reinheit wurde durch
HPLC-Analyse bestimmt und die Struktur wurde durch Aminosäuren-Analyse
und Massenspektrometrie (LDI-MS) bestätigt.
Reinheit (HPLC):
größer als
97% (einzelne Unreinheiten weniger als 1%)
Molekulargewicht
(freie Base): 2990,6
-
Beispiel 6
-
Herstellung
von RILSTYLGRISGGGYLSAEPVPLQLPPL-NH2 (SEQ
ID NO: 9). Das Peptid wurde in Amidform aus den korrespondierenden
Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen
Beschreibung der Synthese synthetisiert. Die Reinheit wurde durch
HPLC-Analyse bestimmt und die Struktur wurde durch Aminosäuren-Analyse
und Massenspektrometrie (LDI-MS) bestätigt.
-
Beispiel 7
-
Herstellung
von KLVGFPVKPQVPGGGRLLCitPNITYKAA-NH2 (SEQ
ID NO: 11). Das Peptid wurde in Amidform aus den korrespondierenden
Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen
Beschreibung der Synthese synthetisiert. Die Reinheit wurde durch
HPLC-Analyse bestimmt und die Struktur wurde durch Aminosäuren-Analyse
und Massenspektrometrie (LDI-MS) bestätigt.
-
Beispiel 8
-
Herstellung
von RLVGFPVKPQVPGGGRLLRPITYKAA-NH2 (SEQ
ID NO: 12). Das Peptid wurde in Amidform aus den korrespondierenden
Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen
Beschreibung der Synthese synthetisiert. Die Reinheit wurde durch
HPLC-Analyse bestimmt und die Struktur wurde durch Aminosäuren-Analyse
und Massenspektrometrie (LDI-MS) bestätigt.
Reinheit (HPLC):
größer als
97% (einzelne Unreinheiten weniger als 1%)
Molekulargewicht
(freie Base): 2790,4
Molekularformel: C130H217O39N29
-
Beispiel 9
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Dimerisierung über Disulfidbrücke
-
Die
Peptidsequenzen aus Beispiel 2 werden durch einen Oxidationsschritt
verknüpft,
um ein Dipeptid zu bilden, worin die Cystein-Reste eine Disulfidbrücke bilden.
Die Brücke
wird auf zweierlei Wegen gebildet;
- A) Oxidation
mit I2. Die Peptide (gleiche Mengen, falls
unterschiedlich) werden in Essigsäure/Methanol (1:4) gelöst und 0,1
M I2 in Methanol wird zugefügt, um eine
Mischung des Homodimer zu ergeben, oder
- B) Oxidation mittels [Cys(Spy)22]-SEQ
ID NO: 3. 2,3 mM des Peptides von SEQ ID NO: 3 gelöst in 2
M AcOH (aq) und 2-Propanol (1:1) wird mit 2,2-Dithiodipyridin (3 Äquiv.) behandelt,
um [Cys(Spy)22]-SEQ ID NO: 3 zu erhalten.
[Cys(Spy)22]-SEQ ID NO: 3 wird in 10 mM
NH4Oac (aq pH = 6,5) und Methanol (5:2)
gelöst,
um das Dimer von SEQ ID NO: 13 zu erhalten.
-
Die
Reinheit des Dimers wird durch HPLC-Analyse bestimmt und die Struktur
wird durch Aminosäuren-Analyse
und Massenspektrometrie (LDI-MS) bestätigt.
-
Beispiel 10
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Herstellung
von FVIHRLEPWLHPGSQHNITASTN-NH2 (SEQ ID
NO: 14).Das Peptid wurde in Amidform aus den korrespondierenden
Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen
Beschreibung der Synthese synthetisiert. Die Reinheit wurde durch
HPLC-Analyse bestimmt
und die Struktur wurde durch Aminosäuren-Analyse und Massenspektrometrie
(LDI-MS) bestätigt.
Reinheit
(HPLC): größer als
97% (einzelne Unreinheiten weniger als 1%)
Molekulargewicht
(freie Base): 2540,2
-
Beispiel 11
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Herstellung
von RLVGFPVKPQVPGLLRPLTYKAA-NH2 (SEQ ID
NO: 15). Das Peptid wurde in Amidform aus den korrespondierenden
Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen
Beschreibung der Synthese synthetisiert. Die Reinheit wurde durch
HPLC-Analyse bestimmt
und die Struktur wurde durch Aminosäuren-Analyse und Massenspektrometrie
(LDI-MS) bestätigt.
Reinheit
(HPLC): größer als
97% (einzelne Unreinheiten weniger als 1%)
Molekulargewicht
(freie Base): 2520,3
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Beispiel 12 – Referenzbeispiel
-
Herstellung
einer nativen tat1 Sequenz; MESVDPRLEPWKHPGSQPKTACTN-NH2 (SEQ
ID NO: 16). Das Peptid wurde in Amidform aus den korrespondierenden
Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen
Beschreibung der Synthese synthetisiert. Die Reinheit wurde durch
HPLC-Analyse bestimmt und die Struktur wurde durch Aminosäuren-Analyse und Massenspektrometrie
(LDI-MS) bestätigt.
Reinheit
(HPLC): größer als
97% (einzelne Unreinheiten weniger als 1%)
Molekulargewicht
(freie Base): 2708,1
-
Beispiel 13 – Referenzbeispiel
-
Herstellung
einer nativen tat2 Sequenz; QVCFITKGLGISYGRKKRRQRRR-NH2 (SEQ
ID NO: 17). Das Peptid wurde in Amidform aus den korrespondierenden
Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen
Beschreibung der Synthese synthetisiert. Die Reinheit wurde durch
HPLC-Analyse bestimmt und die Struktur wurde durch Aminosäuren-Analyse und Massenspektrometrie
(LDI-MS) bestätigt.
Reinheit
(HPLC): größer als
94% (einzelne Unreinheiten weniger als 1%)
Molekulargewicht
(freie Base): 2806,4
-
Beispiel 14 – Referenzbeispiel
-
Herstellung
einer nativen Nef Sequenz; EEVGFPVRPqQVPLRPMTYKAA-NH2 (SEQ
ID NO: 18). Das Peptid wurde in Amidform synthetisiert, aus den
korrespondierenden Ausgangsmaterialien gemäß der allgemeinen Beschreibung
der Synthese. Die Reinheit wurde durch HPLC-Analyse bestimmt und
die Struktur wurde durch Aminosäuren-Analyse
und Massenspektrometrie (LDI-MS) bestätigt.
Reinheit (HPLC):
größer als
95%
Molekulargewicht (freie Base): 2384,8
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Beispiel 15
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Ein
Impfstoff umfassend die Peptide von SEQ ID NO: 3 und 12 wird hergestellt.
Die gefriergetrockneten Peptide werden in sterilem Wasser auf eine
Endkonzentration von 4 mg/ml gelöst.
Ein Ansatz eines Granulozyt-/Makrophagen-Kolonnie stimulierenden
Faktors (GM-CSF)
wird ebenso hergestellt gemäß den Anweisungen
des Herstellers zur Verwendung, auf eine Endkonzentration von 0,3
mg/ml. Die beiden Lösungen
werden intrakutan verabreicht. Eine typische Injektionsdosis beträgt 100 μl.
-
Beispiel 16
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Ein
Impfstoff umfassend die Peptide von SEQ ID NO: 14 und 15 wird hergestellt.
Die gefriergetrockneten Peptide werden in sterilem Wasser auf eine
Endkonzentration von 4 mg/ml gelöst.
Ein Ansatz eines Granulozyt-/Makrophagen-Kolonnie stimulierenden
Faktors (GM-CSF)
wird ebenso hergestellt gemäß den Anweisungen
des Herstellers zur Verwendung, auf eine Endkonzentration von 0,3
mg/ml. Die beiden Lösungen
werden intrakutan verabreicht. Eine typische Injektionsdosis beträgt 100 μl.
-
Beispiel 17
-
Eine
antigene Lösung
oder Suspension wird mit gleichen Teilen von Freund'schem Adjuvans von
Behring, komplett oder inkomplett, gemischt und anschließend fein
emulgiert durch Aufziehen und heftigem Herauspressen einer Injektionsspritze
oder mit einem Homogenisator. Die Emulsion sollte für mindestens
30 Minuten stabil bleiben. Die Antigen-Adjuvans-Emulsion wird am besten subkutan
als ein Depot injiziert.
-
Beispiel 18
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Immunoassay zur Detektion von Antikörpern hervorgerufen
durch HIV-1.
-
Die
magnetischen Partikelreagenzien sollten gemäß dem von den Herstellern empfohlenen
Protokoll hergestellt werden. Dynal AS ist der Hersteller der Dynabeads,
welche verwendet werden. Die mit Ligand bedeckten magnetischen Partikel
werden Reagenz 1 genannt. Ein erfindungsgemäßes Peptid wird kovalent an die
voraktivierte Oberfläche
der magnetischen Partikel verknüpft.
Es ist auch möglich,
das Peptid physikalisch auf die Oberfläche der magnetischen Partikel
zu absorbieren. Die Konzentration der Partikel in Reagenz 1 ist innerhalb
des Bereiches von 1 mg/ml bis 15 mg/ml. Die Partikelgröße variiert
zwischen 0,2 μm
bis 15 μm.
Die Konzentration der Peptide ist innerhalb des Bereichs von 0,01
mg/mg Partikel bis 1 mg/mg Partikel.
-
Das
antihumane Ig Alkalinphosphatase (AP) konjugierte Antikörperreagenz
wird gemäß dem empfohlenen
Protokoll von Dako AS hergestellt. Dieses Protokoll ist ein Standardverfahren
auf diesem Gebiet. Das Reagenz wird Reagenz 2 genannt.
-
Die
Substratlösung
Phenolphthalein-Monophosphat wird gemäß dem empfohlenen Protokoll
der Fluka AG hergestellt. Dieses Protokoll ist ein Standardverfahren
auf diesem Gebiet. Die Substratlösung
wir Reagenz 3 genannt.
-
Der
Wasch- und Inkubationspuffer, welcher verwendet wird, ist der Standard
0,05 M tris-basierende Puffer
mit den folgenden zusätzlichen
Verbindungen; Tween 20 (0,01% bis 0,1%), Glycerol (0,1% bis 10%)
und Natriumchlorid (0,2% bis 0,1%).
-
Das
Assayverfahren umfasst einen Inkubationsschritt, worin 1 Tropfen
von Reagenz 1 mit 2 Tropfen des Waschpuffers in jedem Well gemischt
wird. Nach dem Mischen werden 30 μl
der Probe zugefügt
und die Lösung
wird für
5 Minuten inkubiert. Die magnetischen Partikel können durch einen Magneten eingefangen werden
und die Flüssigkeit
entfernt werden, bevor der Magnet abgetrennt wird. Anschließend werden
die Wells zweimal mit 4 Tropfen einer Waschlösung gewaschen, vor der Inkubation
mit Reagenz 2. 1 Tropfen des Reagenz 2 wird mit 2 Tropfen des Waschpuffers
zugefügt
und die Lösung
wird für
5 Minuten inkubiert. Die magnetischen Partikel können durch einen Magneten eingefangen
werden und die Flüssigkeit
entfernt werden, bevor der Magnet entfernt wird. Anschließend wird
der Waschschritt wiederholt, bevor die Inkubation mit Reagenz 3 erfolgt.
2 Tropfen von Reagenz 3 werden in die Wells zugefügt und die
Lösung
wird für
3 Minuten inkubiert. Die Ergebnisse können gegen einen weißen Hintergrund
gelesen werden. Positive Ergebnisse sind Rot (3+ = starkes Rot)
während
negative Ergebnisse klare, leicht gelb-braune Lösungen sind, wie sie in der
Negativkontrolle erhalten werden.
-
Der
Immunoassay-Kit kann in der Detektion von Antikörpern verwendet werden, die
entweder durch HIV-Viren oder durch HIV-spezifische Peptide oder
Proteine, wie beispielsweise Peptide der vorliegenden Erfindung,
induziert werden.
-
Beispiel 19
-
Therapeutische oder prophylaktische Impfstoffe
-
Mindestens
eines der erfindungsgemäßen Polypeptide,
ausgewählt
aus der Gruppe der Sequenzen SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 4, SEQ ID
NO: 7 oder SEQ ID NO: 10 kann Antigene bilden und konstituiert das aktive
Prinzip eines prophylaktischen oder therapeutischen Impfstoffes,
von welchem erwartet wird, dass er einen Schutz gegen den menschlichen
Immunschwächevirus
Typ 1 (HIV-1) bereitstellt. Der Impfstoff kann Verbindungen beinhalten,
welche positive Wirkung im Schutz oder der Stimulierung des Gastimmunsystems (Mensch
oder Wirbeltier) haben, beispielsweise Interleukine, Interferone,
Granulozyten/Makrophagen Wachstumsfaktor, hämatopoetische Wachstumsfaktoren
oder ähnliches.
Bevorzugt enthält
die Vaccinusammensetzung weiter ein Adjuvans oder Vehikel, bevorzugter
ist das Adjuvans oder Vehikel Monophosphoryl Lipid A (MPL®)
möglicherweise
mit Aluminium, Freund'schem
Adjuvans (komplett oder inkomplett) oder Aluminiumhydroxid. Die
optimale Menge des Hilfsmittel/Vehikels wird von dem (den) gewählten Typ(en)
abhängen.
-
Die
erfindungsgemäßen Peptide
können
modifiziert werden durch Zugabe einer einzelnen Fettsäure, wie
einer einzelnen Palmitinkette am C-terminalen Ende, um einen Lipopeptid-Impfstoff zu bilden.
Weitere Lipopeptide können
in die Liposomenmembran durch die Gefrier-Taumethode eingeführt werden,
resultierend in Liposomen enthaltend die Peptidliganden auf ihrer
Oberfläche.
-
Die
Peptid- oder Impfstoffformulierung kann vor der Lagerung gefriergetrocknet
werden. Die gefriergetrockneten Peptide können in sterilem Wasser auf
eine Endkonzentration von 0,1–100
mg/ml gelöst
werden. Der Impfstoff kann bevorzugt bei niedrigen Temperaturen
gelagert werden, in Ampullen enthaltend eine oder mehrere Dosierungseinheiten,
verabreichungsfertig. Eine typische Dosierungseinheit der erfindungsgemäßen Peptide
ist innerhalb des Konzentrationsbereichs: 0,05 μg–1 mg pro kg Körpergewicht,
bevorzugt innerhalb 0,15 μg–0,15 mg
pro kg Körpergewicht.
Der Fachmann wird erkennen, dass eine geeignete Dosis vom Körpergewicht
des Patienten abhängt,
der Art der Krankheit, der schwere des Zustands, der Verabreichungsroute und
weiteren anderen Faktoren. Wenn als ein therapeutischer Impfstoff
verwendet, kann der Impfstoff bis zu 12 Mal durch Injektion verabreicht
werden. Weitere Boosters können
folgen und können
in einigen Fällen
während
des ganzen Patientenlebens stattfinden. In der Herstellung einer
Injektionslösung
werden die Peptide in sterilem Wasser bis zu einer finalen Konzentration
von 1 mg/ml pro Peptid gelöst.
Typischerweise ist ein Injektionsvolumen 100 μl bis 200 μl (2 × 100 μl). Das Peptid wird bevorzugt
zusammen mit einem geeigneten Hilfsmittel und/oder einer Granulozyten/Makrophagen
Wachstumsfaktor, wie beispielsweise Leucomax® „Shering Plough" verabreicht, innerhalb
einem Konzentrationsbereich von 0,1 mg/ml bis 1 mg/ml oder gemäß den Verwendungsempfehlungen
des Herstellers. Besonders bevorzugt ist eine Kombinationstherapie,
worin die vorliegenden Peptide zusammen mit den Peptiden verabreicht
werden, die in der veröffentlichten
internationalen Patentanmeldung PCT/NO00/00075 und/oder der anhängigen norwegischen
Patentanmeldung Nr. 2000 4413 beschrieben sind. Diese Peptide können simultan
oder nacheinander verabreicht werden. Eine geeignete Verabreichung
kann intrakutan, subkutan, intravenös, peroral, intramuskulär, intranasal,
mukosal oder jede weitere geeignete Route sein. Boosterverabreichungen
können
erforderlich sein, um den Schutz zu erhalten. Für den Fachmann ist es verständlich,
dass die Vaccinzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
nicht nur in der Verhinderung einer Infektion, sondern auch in der
Behandlung einer Infektion nützlich
sind.
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Keine
toxischen Wirkungen der erfindungsgemäßen Peptide wurden beobachtet,
wenn sie in Mäusen mit
einer Dosierung von 100 μg
pro kg Körpergewicht
injiziert wurden.
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Die
obigen Beispiele sind nur zur Illustrierung der Erfindung beabsichtigt.
Es sollte verstanden werden, dass der Fachmann die Peptide, Antigene
und Impfstoffe, die hier beschrieben sind, modifizieren kann ohne vom
Konzept und Schutzumfang der Erfindung, wie in den Ansprüchen beschrieben,
abzuweichen. Sequenzliste