DE60130547T2 - Weiterreichung in einem paketvermittelten drahtlosen kommunikationsnetz - Google Patents

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Description

  • ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK ERFINDUNGSGEBIET
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf das Gebiet der drahtlosen Kommunikationen und insbesondere auf ein Verfahren zur Durchführung eines Handover zwischen zwei Zellen in einem paketvermittelten drahtlosen System.
  • BESCHREIBUNG DES STANDES DER TECHNIK
  • Seit kurzem existiert im Telekommunikationsbereich der Trend, sich mehr und mehr auf drahtlose Paketdaten-Kommunikationen anstatt auf drahtlose leitungsvermittelte Kommunikationen zu konzentrieren. Mit dem enormen Anstieg in der Anzahl der Internet-Benutzer und im Einsatz von Internet Protokollen (IP) ist anzunehmen, dass es sehr bald mehr paketvermittelte Kommunikationen als leitungsvermittelte Kommunikationen geben wird, die gegenwärtig im zellularen Kommunikationsbereich dominieren.
  • Hersteller und Betreiber von zellularen Kommunikationssystemen suchen dementsprechend nach Lösungen, die wirkungsvoll für die Integration ihrer vorhandenen leitungsvermittelten Dienste mit drahtlosen paketvermittelten Diensten sind, und die zuverlässige und spektrums-effizientere Verbindungen für paketvermittelte Benutzer wie zum Beispiel Internet Benutzer bereitstellen können. Dieser Trend hat dazu geführt, dass die Entwicklung verschiedener paketvermittelter Kommunikationssystemtypen blicht, und eins der besser bekannten paketvermittelten zellularen Systeme im Telekommunikationsbereich ist die Erweiterung des gegenwärtigen zellularen GSM Kommunikationssystems (Global System for Mobile Communications), genannt GPRS (General Paket Radio Service).
  • GPRS ist ein paketvermitteltes System, das die gleiche physikalische Trägerstruktur wie das gegenwärtige zellulare GSM Kommunikationssystem verwendet, und das auf die Koexistenz mit GSM eingerichtet ist und die gleiche Deckung bereitstellt. Die GPRS Funkschnittstelle basiert also auf einem TDMA-strukturierten (TDMA = Time Division Multiple Access) System mit 200 kHz Trägem, die mit GMSK Modulation (GMSK = Gaussian Minimum Shift Keying) in acht Zeitschlitze aufgeteilt sind. Das Multiplexing erfolgt derart, dass mehrere Benutzer dem gleichen Zeitschlitz zugewiesen werden können und nur dann Gebrauch von den Ressourcen machen, wenn Daten übertragen werden müssen. Einem einzelnen Benutzer können ferner mehrere Zeitschlitze zugewiesen werden, um den Datendurchsatz des Benutzers durch die Luft zu erhöhen.
  • Die GPRS Spezifikationen weisen eine Anzahl verschiedener Codiersysteme zum Einsatz in Abhängigkeit von der Qualität des Funkträgers auf. Mit GPRS werden Datenraten von weit über 100 kbps möglich sein.
  • Ferner wurde vor kurzem ein neuer Luftschnittstellen-Modus in GSM entwickelt, von dem sowohl die Leitungsvermittlung als auch die Paketvermittlung betroffen sind. Dieser neue Luftschnittstellen-Modus wird EDGE genannt (EDGE = Enhanced Data Rates for Global Evolution), und seine Hauptmerkmale sind neue Modulation- und Codiersysteme sowohl für paketvermittelte als auch leitungsvermittelte Datenkommunikationen. Bei EDGE wie auch bei der GMSK-Modulation (Gaussian Minimum Shift Keying), die heute sowohl in der GPRS- als auch der GSM-Leitungsvermittlung zum Einsatz kommt, wird eine 8PSK Modulation eingeführt (8PSK = 8-Symbol Phase Shift Keying). In guten Funkumgebungen kann diese Modulation den Benutzer mit höheren Datenraten als GMSK versorgen.
  • Der paketvermittelte Datenmodus mit EDGE Modulation wird EGPRS (Enhanced GPRS) genannt, und der leitungsvermittelte Datenmodus mit EDGE Modulation wird ECSD (Enhanced Circuit Switched Data) genannt. Mit EGPRS und 8PSK Modulation werden Datenraten von über 384 kbps möglich sein.
  • Kürzliche Entwicklungen, die sich auf ein anderes TDMA-basiertes zellulares System – das dem ANSI/136 Standard entsprechende, im Folgenden mit TDMA/136 bezeichnete zellulare Kommunikationssystem – beziehen, konzentrieren sich auf ein Paketdatensystem, das mit dem leitungsvermittelten TDMA/136 Modus integriert werden soll. Dieses Paketdatensystem wird ebenfalls auf der neuen EDGE Technologie basieren, wie für die GPRS Erweiterung definiert. Dies wird dann TDMA/136 Betreibern mit einem Paketdatenmodus ermöglichen, Datenraten bis zu 384 kbps auf 200 kHz Trägem mit GMSK- und 8PSK-Modulation bereitzustellen, wie für EGPRS definiert.
  • Während sich die Entwicklung von zellularen Paketdaten-Kommunikationen in der Vergangenheit mit der Entwicklung eines Systems befasste, das die Ressourcen zur Übertragung von Daten, die Verzögerungen gegenüber unempfindlich sind (oft als „Best Effort" Daten bezeichnet), effizient nutzt, verschiebt sich der Schwerpunkt zur Zeit auf die gegenüber Verzögerungen empfindliche Übertragung von Daten und auf Anforderungen für eine höhere Dienstgüte, wobei das Hauptanwendungsgebiet Sprachkommunikationen sind.
  • Während es heutzutage unkompliziert ist, eine leitungsvermittelte Verbindung für Sprachkommunikationen einzurichten und zu warten, ist eine paketvermittelte Verbindung herkömmlicherweise für verzögerungs-unempfindliche Daten konzipiert, und es ist deshalb nicht so einfach, eine paketvermittelte Verbindung für Sprachkommunikationen einzurichten und zu pflegen. In einem für „Best Effort" Daten konzipierten Paketdatensystem müssen verschiedene Änderungen vorgenommen werden, bevor sein Einsatz in verzögerungs-empfindlichen Anwendungen, wie zum Beispiel Sprachkommunikationen, möglich ist.
  • Ein wichtiger Bereich, in dem Änderungen vorgenommen werden müssen, ist die Weiterreichung (Handover) zwischen zwei Zellen, das heißt wenn die Mobilstation (MS) aus irgendeinem Grunde eine Verbindung zu einer anderen Zelle einrichten muss, die sich von der aktuell benutzten Zelle unterscheidet.
  • Im aktuellen GPRS existiert kein Handover, nur eine erneute Zellenauswahl. Handover bedeutet ein nahloser Übergang von einer Zelle zu einer anderen während einer laufenden Datenübertragung. In GPRS dagegen, bei der erneuten Auswahl einer Zelle, unterbricht die Mobilstation die Verbindung mit der alten Zelle, bevor ihr neue Ressourcen in der neuen Zelle zugewiesen werden. Dies ist vergleichbar mit der Zellenauswahl im Leerlaufmodus in GSM.
  • Die Entscheidung der erneuten Zellenauswahl wird von der Mobilstation getroffen. Die Mobilstation im Paketübertragungsmodus misst die Signalstärke auf ihrer eigenen Zelle und auf den Nachbarzellen. Der Ortungs-Algorithmus befindet sich in der Mobilstation, das heißt, es werden keine Messungsberichte an das Netz gesendet. Nachdem die Entscheidung, die Zelle zu wechseln, getroffen wurde, hört die Mobilstation auf, die alte Zelle abzuhorchen, und beginnt damit, notwendige Systeminformationen in der neuen Zelle zu lesen. Dann greift die Mobilstation auf die neue Zelle zu und sendet eine Zellen-Aktualisierung an den SGSN (Serving GPRS Support Node). Der SGSN empfängt die Zellen-Aktualisierung und entdeckt, dass bereits eine Paket-Abwärtsübertragung im Gange ist. Der SGSN sendet eine „Flush" Nachricht mit den Adressen der bedienenden Zelle und der Zielzelle und der Kennung der Mobilstation an die PCU (Packet Control Unit), die für die alte Zelle verantwortlich ist.
  • Wenn die PCU für die Zielzelle verantwortlich ist, werden nicht bestätigte LLC Frames (LLC = Logical Link Control) in eine Warteschlange in Richtung der Zielzelle verschoben, und die PCU weist neue Ressourcen in der neuen Zelle zu, und die Übertragung wird erneut gestartet. Wenn die PCU nicht für die Zielzelle verantwortlich ist, löscht sie alle LLC Frames, die für die betreffende Mobilstation bestimmt sind, und überlässt die erneute Übertragung den höheren Schichten. Dies wird im einzelnen beschrieben in GSM 04.60: „Digital Cellular Telecommunications System (Phase 2+); General Packet Radio Service (GPRS); Mobile Station (MS)-Base Station System (BSS) Interface; Radio Link Control/Medium Access Control (RLC/MAC) Protocol, V.6.2.0" GSM 05.08: „Digital Cellular Telecommunications System (Phase 2+); Radio Subsystem Link Control, V.6.2.0" und 3G TS 23.060: „3rd Generation Partnership Project; Technical Specification Group Services and System Aspects; General Packet Radio Service (GPRS); Service Description; Stage 2 V 3.2.1".
  • Da die Mobilstation aufhört, die alte Zelle abzuhorchen, ohne dass ihr in der Zielzelle Ressourcen im bestehenden GPRS zugewiesen wurden, unterbricht der Zellenwechsel und die LLC Bewegungsprozedur im Paketübertragungsmodus die Übertragung um ungefähr 1-5 Sekunden, je nachdem wie schnell die Mobilstation einen vollständigen Satz von Systeminformation einholen kann. Diese Unterbrechungszeit überschreitet beträchtlich die Unterbrechungszeit-Vorgabe für Sprache (100-150 ms).
  • Im aktuellen EGPRS gibt es einen Modus, in dem das Netzwerk die Neuauswahl der Zelle steuern kann, obwohl auch in diesem Modus die laufende Übertragung unterbrochen wird und in der neuen Zelle neu eingerichtet werden muss. Dieser Modus ist im oben erwähnten GSM 04.60 beschrieben. Um daher verzögerungs-empfindliche Dienste in einem Paketdatensystem angemessen zu unterstützen, wird eine Handover-Prozedur benötigt, die im Voraus, wie im GSM zum Beispiel, Ressourcen zuweist.
  • Zur Bereitstellung eines nahtlosen Handover im GSM werden im Voraus Ressourcen in der Zielzelle zugewiesen, bevor die Mobilstation die alte Zelle verlasst. Im Handover-Befehl wird Information über die Frequenz, den Zeitschlitz und die Ausgangsleistung gesendet, die von der Mobilstation zu benutzen sind. Somit stehen der Mobilstation in der Zielzelle garantiert Ressourcen zur Verfügung. Bei Empfang des Handover Befehls greift die Mobilstation auf die Zielzelle zu und empfängt Timing Advance Information vom Ziel BSS (Basisstationssystem). Das Handover wird vom Netzwerk gesteuert, und die Mobilstation sendet fortlaufend Messungsberichte (jede Sekunde zwei Berichte) auf dem SACCH Kanal (SACCH = Slow Associated Control Channel).
  • US Patent Nr. 5711003 A offenbart ein Verfahren zur Durchführung eines Handover zwischen zwei Zellen in einem zellularen TDMA Mobilfunknetz, mit dem Sprachunterbrechung vermieden wird.
  • In der WO-A-0163948 (Stand der Technik nach Paragraph 54(3) EPC), die US Patent 7054285B2 entspricht, wird die Einführung eines PSACCH (Packet SACCH) offenbart. Messungsberichte werden von der Mobilstation an das Netz auf dem PSACCH in Aufwärtsrichtung gesendet, und systembezogene Information, wie zum Beispiel Timing Advance Wert und Leistungssteuerwerte, werden in Abwärtsrichtung übertragen.
  • US Patent Nr. 5711003A gibt eine Handover Prozedur in einem GSM System an und betont insbesondere, dass der Handover Befehl einen Befehl für die Mobilstation, kein Zugriffs-Burst an die neue Basisstation zu senden, enthalten sollte. Mit Hilfe dieses Befehls und durch Bestimmen des Timing Advance durch die Mobilstation kann eine kürzere Unterbrechungszeit in der Prozedur erzielt werden. Dieser Verweis ist nicht für ein kombiniertes leitungs- und paketvermitteltes System bestimmt, und es ist keine Handover Prozedur beschrieben, an der sowohl Sprach- als auch paketvermittelte Kommunikation beteiligt sind.
  • Die EP-A-0699011 gibt ebenfalls eine Handover Prozedur in einem Mobilfunksystem an, jedoch für ein leitungsvermitteltes (TDMA) System. Es ist keine Handover Prozedur beschrieben, die an ein paketvermitteltes System gerichtet ist, an der sowohl Sprach- als auch paketvermittelte Kommunikation beteiligt sind.
  • Die WO-A-9815152 zeigt eine Handover Prozedur in einem Mobilfunksystem für ein leitungsvermitteltes (TDMA) System. Insbesondere bezieht sich dieser Verweis auf eine neue Transcoder- und Ratenanpassungseinheit (TRAU), die zwei Aufwärts- und zwei Abwärtskanäle bereitstellt, um ein verteiltes Handover zu bieten. Dieser Verweis bezieht sich auch nur auf leitungsvermittelte Mobilfunksysteme, und es ist keine Paketvermittlung beschrieben.
  • Die US Patentschrift 5940380A bezieht sich ebenfalls nur auf ein leitungsvermitteltes System (siehe zum Beispiel Spalte 1, Zeilen 16-46) und beschreibt im Detail, wie eine Mobilstation Zeitschlitze in einem etablierten System benutzen kann. Keine Handover Prozedur in einem paketvermittelten System ist beschrieben, an der sowohl Sprach- als auch paketvermittelte Kommunikation beteiligt sind.
  • Die EP-A-1045607 (Stand der Technik nach Paragraph 54(3) EPC), wie die anderen Quellenangaben, bezieht sich auf eine Handover Prozedur in einem Mobilfunksystem für ein leitungsvermitteltes (TDMA) System. Sie beschreibt im Detail, dass die Handover Zeit dadurch verkürzt werden kann, dass man der Zielbasisstation erlaubt, Systemsteuerungsinformationen zu erwerben, bevor das eigentliche Handover stattfindet (siehe Zusammenfassung „vor einem Wechsel"). Keine Handover Prozedur ist beschrieben, die sich an ein paketvermitteltes System richtet, an der sowohl Sprach- als auch paketvermittelte Kommunikation beteiligt sind.
  • ZUSAMMENFASSSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung stellt eine Handover Prozedur für den paketvermittelten Bereich bereit, um verzögerungs-empfindliche Dienste, wie Sprache über IP (Voice over IP), angemessen zu unterstützen.
  • Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Handover einer Mobilstation von einer bedienenden Basisstation an eine Zielbasisstation in einem paketvermittelten drahtlosen Kommunikationssystem vorgesehen, wie in Anspruch 1 definiert.
  • In der vorliegenden Erfindung, da gleich zu Anfang der Zielzelle Ressourcen zugeordnet und zugeteilt werden, ist nicht erforderlich, dass die Mobilstation den gemeinsamen Steuerkanal benutzt, der eine gemeinsame Ressource für alle Benutzer in der Zelle ist, um Zugriffsnachrichten an die Zielzelle zu senden. Insbesondere werden Ressourcen in Aufwärts- und/oder Abwärtsrichtung zwischen der Mobilstation und der Basisstation zugeordnet, während die Verbindung zwischen der Mobilstation und der bedienenden Basisstation aufrechterhalten wird, so dass eine Mobilstation ihre Verbindung zum Netzwerk über die Zielbasisstation in weitgehend nahtloser Weise neu einrichten kann, ohne eine laufende Datenübertragungssitzung durch die Verbindung zum Netzwerk über die bedienende Basisstation zu unterbrechen. Die Datenübertragungssitzung kann demzufolge eine zeitempfindliche Übertragung wie zum Beispiel eine Sprachkommunikationssitzung, sein.
  • Erfindungsgemäß ist das Kommunikationssystem ein GPRS/EGPRS System, und die Mobilstation benutzt einen Paketdatenkanal (PDCH) und zwar einen mit dem Paket verbundenen Steuerkanal (PACCH), um auf die Zielzelle zuzugreifen.
  • Gemäß eines weiteres Aspekts der Erfindung benutzt die Mobilstation Teile eines Verkehrskanals zum Übertragen von notwendiger Information an das Netzwerk, um physikalische Parameter zu berechnen. Ressourcen in der Zielzelle werden über die bedienende Zelle zugeordnet und zugeteilt. Insbesondere erhält die Mobilstation notwendige Information über die neue Zelle, wobei die Mobilstation fähig ist, sofort Information an das Netzwerk zu senden, ohne den gemeinsamen Steuerkanal zu benutzen, der von allen Benutzern in einer Zelle gemeinsam benutzt wird.
  • Die oben genannten und weitere spezifische Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden für einen in der Technik bewanderten Fachmann beim Lesen der ausführlichen Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen ohne weiteres erkenntlich sein.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • In 1 ist schematisch ein Zellenmuster in einem beispielhaften zellularen Kommunikationssystem dargestellt;
  • In 2 ist schematisch die Architektur eines paketvermittelten Systems dargestellt;
  • In 3 ist eine Handover Prozedur für ein leitungsvermitteltes System dargestellt; und
  • In 4 ist eine Handover Prozedur für ein paketvermitteltes System gemäß einer aktuell bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform dargestellt.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Im Folgenden soll die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf ein GPRS/EGPRS-basiertes zellulares Paketdaten Kommunikationssystem und deren Erweiterungen beschrieben werden. Es versteht sich jedoch, dass die Erfindung auch auf andere paketvermittelte drahtlose Systeme anwendbar ist. In der Beschreibung der Erfindung werden Vergleiche mit GSM, in der Darstellung eines leitungsvermittelten Kommunikationssystems, angestellt.
  • In 1 ist schematisch ein Zellenmuster entsprechend eines leitungsvermittelten GSM oder GPRS/EGPRS Kommunikationssystems dargestellt, das allgemein mit Bezugsziffer 2 bezeichnet ist. In einem bestimmten Bereich, das heißt einer ersten Zelle ist typisch der Einsatz von Frequenzen geplant, die in einem anderen Bereich, das heißt einer zweiten Zelle, wieder benutzt werden, die entfernt von der ersten Zelle ist. Das Planen von Frequenzen dient dem Zweck, genügend Wiederbenutzungsabstand einzuführen, so dass die Kommunikation auf zum Beispiel Frequenz F1 in einer Zelle 4 nicht die Kommunikation auf der gleichen Frequenz F1 in einer anderen Zelle 6 stört. In 1 zum Beispiel ist eine theoretische 1/3 Wiederbenutzung dargestellt, wobei Frequenzen F1, F2 und F3 gleichmäßig über einen Deckungsbereich verteilt sind, und jede Frequenz einen Teilbereich oder eine Zelle bedient. Die 1/3 Wiederbenutzung zeigt an, dass es drei verschiedene Frequenzen gibt, die über den gesamten Deckungsbereich verteilt sind. Die Frequenzen können beliebig für die Wiederbenutzung geplant werden, je nachdem wie viel Spektrum zur Verfügung steht. Die Frequenzverteilung kann auch innerhalb eines Systems vorgenommen werden, zum Beispiel je nach Topologie und geografischen Verhältnissen.
  • In einem anderen Einsatz eines GSM Kommunikationssystems werden auch Zeitschlitz wiederbenutzt, um eine zweidimensionale Wiederbenutzung, sowohl der Frequenz als auch der Zeit, zu erzielen. Diese Grundsätze sind in US Patent 6438115B1 beschrieben.
  • Wiederum mit Bezugnahme auf 1 ist eine Mobilfunkausrüstung, das heißt eine Mobilstation (MS) 10, in Kommunikation mit einer Basisstation (BS) 12 in einer Zelle 16 dargestellt. Die MS kann fortlaufend Messungen auf den umgebenden Basisstationen, zum Beispiel BS 14, vornehmen, um einen BS Kandidaten zu finden, mit dem ein Handover durchgeführt werden kann, wenn die bedienende Basisstation 12 in eine Situation kommt, in der sie die Kommunikation nicht ausreichend aufrechterhalten kann. Dies tritt zum Beispiel dann ein, wenn sich die Mobilstation von einer bedienenden Basisstation 12 wegbewegt und sich einer anderen Basisstation nähert. Messungen können dem Netzwerk über die bedienende BS 12 gemeldet werden, und eine Handover Entscheidung kann im Netzwerk getroffen werden. Die Messungsberichte können Signalstärke- oder Qualitätsmessungen wie BER (Bitfehlerrate) oder BLER (Blockfehlerrate) enthalten. Die Mobilstation führt die Messungen auf der Verbindung vom Netzwerk zur Mobilstation durch.
  • In 2 ist die Architektur eines paketvermittelten Systems wie einem GPRS dargestellt. Informationspakete, die von einem externen Netzwerk 22 kommen, treten an einem GGSN (Gateway GPRS Support Node) 24 in das GPRS Netzwerk ein. Danach werden die Pakete vom GGSN 24 über das Backbone Netzwerk 26 an einen SGSN 28 geroutet, der den Bereich bedient, in dem die adressierte GPRS Mobilstation (36) residiert. Vom SGSN werden die Pakete in einer dedizierten GPRS Übertragung an das korrekte BSS (Basisstationssystem) 30 geroutet. Ein GPRS Register kann, muss aber nicht, mit einem HLR (Home Location Register) des GSM Systems integriert sein (Die HLR und GPRS Register sind in 2 mit 32 bezeichnet). Teilnehmerdaten können zwischen dem SGSN 28 und der MSC (Mobilfunkdienst Vermittlungszentrale) 34 ausgetauscht werden, wobei die MSC an ein VLR (Visitor Location Register) gekoppelt sein kann, um die Zusammenwirkung von Diensten, wie zum Beispiel eingeschränktes Roaming, zu gestatten.
  • In 3 ist schematisch die Handover Prozedur 40 für ein leitungsvermitteltes GSM System dargestellt. Das bedienende BSS 43 teilt der MSC 41 mit, dass ein Handover benötigt wird (HO benötigt 61), die MSC fordert ein Handover von dem Ziel BSS 44 an (HO Anforderung 62) und das Ziel-BSS bestätigt die Anforderung (HO Req Ack 63). Um ein nahtloses Handover im GSM zu gewährleisten, werden Ressourcen in der Zielzelle im Voraus zugeordnet, bevor die Mobilstation die alte Zelle verlässt. Information über die Frequenz, den Zeitschlitz und die Ausgangsleistung, die von der Mobilstation benutzt werden sollten, wird im Handover Befehl (HO Befehl 64, 65) von der MSC 41 an die Mobilstation 42 über das bedienende BSS 43 gesendet. Die Mobilstation hat somit garantiert Ressourcen in der Zielzelle. Wie in 3 dargestellt, wenn der Handover Befehl empfangen wird, greift die Mobilstation 42 auf die Zielzelle (HO Zugriff 66) zu und empfängt „Timing Advance" Information vom Ziel BSS 44. Das Ziel BSS 44 benachrichtigt die MSC 41, dass das Handover detektiert wurde (HO Detect 67), und die Mobilstation sendet eine Handover abgeschlossen Nachricht (HO fertig 68, 69) an die MSC über das Ziel BSS. Das Handover wird vom Netzwerk gesteuert, und die Mobilstation sendet laufend Messungsberichte (zwei Berichte jede Sekunde) auf dem SACCH (Slow Associated Control Channel).
  • In 4 ist die Handover Prozedur 50 für den paketvermittelten Bereich, insbesondere für ein GPRS/EGPRS-basiertes Paketdaten-Kommunikationssystem gemäß einer aktuell bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, dargestellt. In den folgenden Ausführungen wird angenommen, dass das Netzwerk weiß, dass ein Handover vorgenommen werden muss (dies kann zum Beispiel, wie oben beschrieben, unter Einsatz des PSACCH (Packet SACCH) erfolgen, wobei das Netzwerk die Handover Entscheidung auf Basis der Messungsberichte trifft, die von der Mobilstation empfangen wurden), und dass die Zielzelle identifiziert wurde.
  • Wie in 4 dargestellt, sendet das bedienende BSS 52, das die Mobilstation 51 bedient, eine Paket Handover Anforderung (PHO benötigt 71) an den SGSN (Serving GPRS Support Node) 54, und der SGSN fängt an, mit dem Ziel BSS 56 Ressourcen zu verhandeln, um die QoS-Bedingung (QoS = Dienstgüte) für die betroffenen Flüsse zu erfüllen. Wenn im Ziel BSS 56 Ressourcen entsprechend der Paket Handover Anforderung (PHO Anforderung 72) zur Verfügung stehen, wird ein „Paket Handover akzeptiert" (PHO Req akzeptiert 73) von dem Ziel BSS an den SGSN 54 gesendet. Wenn die Handover Anforderung von dem neuen BSS 56 akzeptiert wird, wird eine Kopie des BSS Kontexts (Der BSS Kontext enthält zum Beispiel QoS Parameter wie Verzögerugs- und Durchsatz-Bedingungen) in der bedienenden Zelle an die Zielzelle übertragen. Nach erfolgreicher Durchführung des Handover wird dann der BSS Kontext in der bedienenden Zelle gelöscht.
  • Wenn Ressourcen in der Zielzelle zugeordnet werden (PHO Req accepted 73), wird ein Paket Handover Befehl (PHO Cmd 74, 75) vom SGSN über das bedienende BSS 52 an die Mobilstation 51 gesendet. Der Paket Handover Befehl könnte die Frequenz, das BSIC, eine reduzierte Zuteilungsnachricht in Aufwärts- und/oder eine reduzierte Zuteilungsnachricht in Abwärtsrichtung enthalten. Wenn der Handover Befehl an der Mobilstation empfangen wird, stellt sich die Mobilstation auf die Zielzelle ein. Bis zu diesem Zeitpunkt, wie in 4 dargestellt, wird normaler Betrieb zwischen der Mobilstation und der bedienenden Basisstation aufrechtbehalten, so dass zum Beispiel eine laufende Datenübertragung zwischen der Mobilstation und dem Netzwerk durch die bedienende Basisstation nicht unterbrochen wird.
  • Um einen Timing Advance Wert zu erhalten, ist in dem Paket Handover Befehl eine modifizierte Paketabfrage-Anforderung enthalten. Die Mobilstation antwortet mit einer Paketsteuerbestätigung (Packet Control ack 76) (gesendet in vier identischen Zugriffs-Bursts), die auf dem PACCH mit der neuen Frequenz an die Zielbasisstation übertragen wird. Dem SGSN 54 wird ein Paket Handover Detektiersignal (Packet HO Detect 77) gesendet, woraufhin das Netzwerk eine Power Control/Timing Advance Nachricht (Packet PC/TA 78) sendet, die ebenfalls auf dem PACCH an die Mobilstation gesendet wird.
  • Nachdem die Mobilstation den Timing Advance Wert empfangen hat, kann die Übertragung in der neuen Zelle wieder aufgenommen werden, das heißt, zwischen der Mobilstation und dem Netzwerk wird über die Zielbasisstation der normale Betrieb wieder eingerichtet, wie in 4 dargestellt. In der neuen Zelle kann die Mobilstation Systeminformation und die restlichen Teile der Paketnachrichten in Aufwärtsrichtung und/oder Abwärtsrichtung erwerben.
  • Durch den Einsatz der oben beschriebenen Prozedur werden die Ressourcen in der Zielzelle anfänglich über die bedienende Zelle zugeteilt, und die Mobilstation braucht somit keine Zugriffsnachrichten auf den Gemeinsamen Steuerkanal, dem PRACH (Packet Random Access Channel) zu senden (das heißt einen oder zwei Phasenzugriffe durchführen), bevor die Übertragung wieder gestartet wird.
  • Allgemein gesagt, stellt die vorliegende Erfindung eine Handover Prozedur für paketvermittelte Kommunikationssysteme bereit, die der in leitungsvermittelten Systemen verwendeten Prozedur ähnlich ist, während gleichzeitig soweit wie möglich die im aktuellen EGPRS Standard vorgesehenen Nachrichten, zum Beispiel Paketsteuerbestätigungs- und PC/TA-Nachrichten, verwendet werden.
  • Die oben erwähnten Nachrichten sind ferner im GSM 04.60 beschrieben.
  • Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Beispielen eines paketvermittelten Kommunikationssystems beschrieben wurde, die den EGPRS/GSM Spezifikationen entsprechen, wird darauf hingewiesen, dass die vorgestellten Lösungen gleichermaßen auf jedes andere paketvermittelte Kommunikationssystem mit der gleichen oder ähnlichen Struktur und Funktionalität angewendet werden können. Die hier beschriebenen spezifischen Ausführungsformen sollten deshalb als Beispiele, nicht als den Geltungsbereich der Erfindung einschränkend verstanden werden, der durch den Geltungsbereich der folgenden Ansprüche definiert ist.

Claims (5)

  1. Verfahren zum Handover einer Mobilstation (42, 51) von einer bedienenden Basisstation (43, 52) an eine Zielbasisstation (44, 56) in einem paketvermittelten drahtlosen Kommunikationssystem mit einem Unterstützungsknoten SGSN, gekennzeichnet durch folgende Schritte: das Zuordnen und Zuteilen von Ressourcen zwischen der Mobilstation (10, 51) und der Zielbasisstation (14, 56), während die Verbindung der Mobilstation (10, 51) mit einem Netzwerk des Kommunikationssystems durch die bedienende Basisstation (12, 52) aufrechterhalten wird, wobei der Schritt des Zuordnens und Zuteilens von Ressourcen das Zuordnen und Zuteilen von Paketkanälen, die von mehreren Benutzern gemeinsam über die bedienende Basisstation (12, 52) benutzt werden, und das Senden (71) einer Paket-Handover-Anforderung von der bedienenden Basisstation (52) an den SGSN beinhaltet, um beim Zugriff auf die Zielbasisstation (44, 56) eine Ressource über einen Paketkanal zu finden, wobei die Zielbasisstation, falls verfügbar, die Anforderung akzeptiert (73), Senden (74, 75) eines Paket-Handover-Befehls von dem SGSN an die bedienende Basistation und weiter an die Mobilstation; Senden einer Paket-Steuerbestätigung (76) als Antwort auf den Paket-Handover-Befehl von der Mobilstation (51) an die Zielbasisstation (56), und Senden (77) eines Paket-Handover-Detektiersignals an den SGSN Knoten von der Zielbasisstation (56), wobei die Antwort (76) auf den Paket-Handover-Befehl von der Mobilstation an die Zielbasisstation und das Paket-Handover-Detektiersignal (77) an den SGSN über einen zugeordneten und zugeteilten Paketdatenkanal PDCH gesendet werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Paketdatenkanal PDCH ein mit dem Paket verbundener Steuerkanal PACCH ist.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, wobei das Verfahren ferner, vor dem Schritt des Zuordnen und Zuteilens, die Schritte des Bestimmens, dass ein Handover der Mobilstation (10, 51) benötigt wird, und des Identifizieren der Zielbasisstation (14, 56), an die der Handover erfolgen soll, beinhaltet.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, wobei der Schritt des Zuordnen und Zuteilens (71-73) durchgeführt wird, während die Verbindung der Mobilstation (51) mit einem Netzwerk des Kommunikationssystems durch die bedienende Basisstation (52) aufrechterhalten wird, um einen weitgehend nahtlosen Handover der Mobilstation (51) von der bedienenden Basisstation (52) an die Zielbasistation (56) vorzusehen, ohne eine laufende Datenübertragungssitzung zwischen der Mobilstation (10, 51) und dem Netzwerk zu unterbrechen.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, und ferner umfassend den Schritt des Sendens einer PC/TA (Packet Power Control/Timing Advance) Nachricht (78) an die Mobilstation (10, 51) über den Paketdatenkanal (PDCH).
DE60130547T 2000-03-28 2001-03-23 Weiterreichung in einem paketvermittelten drahtlosen kommunikationsnetz Expired - Lifetime DE60130547T2 (de)

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US718713 2000-11-22
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