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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Multiwell-Assayplatten
zur Verwendung bei chemischen und biochemischen Analysen und insbesondere
Multiwellplatten mit transparenten Wellböden und verbesserte Herstellungsverfahren.
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Hintergrund
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Das
jüngste
Wachstum in vielen Bereichen der Biotechnologie hat das Erfordernis
zur Durchführung
diverser Untersuchungen, die allgemein als Assays bezeichnet werden,
von biochemischen Systemen verstärkt.
Diese Assays umfassen beispielsweise biochemische Reaktionskinetik,
DNA-Schmelzpunktbestimmungen, DNA-Spektralverschiebungen, DNA- und
Proteinkonzentrationsmessungen, Anregung/Emission von fluoreszenten
Sonden, Enzymaktivitäten,
Enzym-Cofactorassays, homogene Assays, Arzneimittelmetabolitenassays,
Arzneimittelkonzentrationsassays, Dispensions-, Volumen-Verifizierung, Lösungsmittelkonzentration
und Solvatisierungskonzentration. Auch gibt es eine Anzahl von Assays,
die sehr wohl intakte lebende Zellen verwenden und die eine visuelle
Auswertung erfordern.
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Assays
biochemischer Systeme werden im großen Maßstab sowohl in der Industrie
als auch an Hochschulen durchgeführt,
sodass es wünschenswert
ist, ein Gerät
vorliegen zu haben, mit dem sich diese Assays zweckmäßig und
kostengünstig
durchführen
lassen. Da sie relativ leicht zu handhaben sind, kostengünstig sind
und im Allgemeinen nach einmaligem Gebrauch entsorgbar sind, werden
oft Multiwellplatten für
solche Untersuchungen verwendet. Multiwellplatten sind typischerweise
aus einem polymeren Material geformt und bestehen aus einer geordneten
Aneinanderreihung einzelner Vertiefungen. Jede Vertiefung umfasst
Seitenwände
und einen Boden, sodass ein Proben-Aliquot in jede Vertiefung gegeben
werden kann. Die Vertiefungen können in
einer Matrix von zueinander senkrechten Reihen und Spalten angeordnet
sein. Die üblichen
Größen für Multiwellplatten
umfassen Matrizen mit Dimensionen von 8 × 12 (96 Vertiefungen) 16 × 24 (384
Vertiefungen) und 32 × 48
(1536 Vertiefungen).
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Typischerweise
werden die zum Aufbau einer Multiwellplatte verwendeten Materialien
auf der Grundlage der zu testenden Proben und der zu verwendenden
Analysetechniken ausgewählt.
Beispielsweise sollten die Materialien, aus denen die Multiwellplatte
hergestellt ist, gegenüber
den Komponenten der Probe oder gegenüber jeder biologischen oder
chemischen Beschichtung, die auf die Platte aufgebracht worden ist,
chemisch inert sein. Außerdem
sollten die Materialien gegenüber
Strahlungs- oder Wärmebedingungen
undurchdringlich sein, denen die Multiwellplatte im Verlauf eines
Experiments ausgesetzt ist, und sollten eine ausreichende Starrheit
für die
manuelle Anwendung aufweisen.
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Bei
vielen Anwendungen wird ein transparentes Fenster im Boden von jeder
Probenvertiefung benötigt.
Transparente Böden
werden hauptsächlich bei
Assaytechniken eingesetzt, die auf der Emission von Licht aus einer
Probe und auf anschließenden spektroskopischen
Messungen beruhen. Beispiele für
solche Techniken umfassen Flüssigkeitsszintillationszählung, Techniken,
die Licht messen, das von lumineszenten Marker emittiert wird, wie
biolumineszente oder chemolumineszente Marker, fluoreszente Marker,
oder Extinktionsniveaus. Vertiefungen mit optisch transparentem
Boden ergeben auch den Vorteil des mikroskopischen Betrachtens von
Proben und lebenden Zellen in der Vertiefung.
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Derzeit
sind Multiwellplatten mit optisch transparentem und UV-transparentem
Boden auf dem Markt und werden für
die beschriebenen Zwecke verwendet. Diese Platten sind typischerweise
ein Hybrid aus verschiedenen polymeren Materialien, wobei ein Material
die Vertiefungswände
und das andere den Bodenteil der Vertiefungen aufbaut.
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Idealerweise
weisen die zur spektroskopischen und mikroskopischen Messung zu
verwendenden Platten aus Glas hergestellte Vertiefungsböden auf.
Glas besitzt den Vorteil, chemisch inert zu sein, besitzt überragende
optische Eigenschaften im sichtbaren Bereich, ist starr und aufgrund
seiner hohen Schmelztemperatur hochresistent gegenüber jedem Deformationsprozess,
der durch Wärme
verursacht wird. Weiterhin und im Gegensatz zu den meisten Polymeren
kann Glas gestaltet und bearbeitet werden, um eine Oberfläche bereitzustellen,
die ein sehr geringes Hintergrundsignal erzeugt, und die bis zur äußersten
Glattheit gefertigt werden kann. Dennoch kann seine Oberfläche unschwer
beschichtet oder anderweitig verändert
werden, um das Anknüpfen von
speziellen Zielmolekülen
zu begünstigen.
Beispielsweise kann eine Silanbeschichtung auf das Glas aufgebracht
werden, um jede Diversität
an funktionellen Gruppen, wie beispielsweise Aminfunktionalitäten auszudehnen.
Eine solche Aminfunktionalität
kann wirksam eingesetzt werden, um reaktive Moleküle der allgemein
bei biologischen Assays und Testabläufen verwendeten Typen zu immobilisieren, z.
B. um spezielle bindende Elemente (z. B. Antigene, Liganden und
Haptene), ganze Zellen, Proteine (z. B. Bindungsproteine, Rezeptorproteine,
Antikörper
und Antikörperfragmente),
Nukleinsäuren
(z. B. RNA- und DNA-Moleküle), Gewebe
und dergleichen zu immobilisieren. Außerdem ist die Verwendung einer
Polylysinbeschichtung auf Glas-Deckgläsern, um Nervenzellen wachsen
zu lassen, ein Standardverfahren.
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Während es
einfach ist, Glas in Lagen herzustellen, ist es leider nicht möglich, aus
Glas hergestellte Gegenstände
spritzzugießen,
und es ist extrem schwierig, einen geschmolzenen Glasklumpen auf
ein Industriestandardformat für
Assayplatten zu pressen. Eine Lösung
für das
Problem, die die vorliegende Erfindung bietet, besteht in der Kombination einer
spritzgegossenen polymeren oberen Platte, die pressgeformt wird,
um die Vertiefungen einer Mikroplatte zu bilden, mit einer im Wesentlichen
flachen transparenten unteren Platte aus Glas, um die Vertiefungsböden zu bilden.
Um dieses Ergebnis zu erzielen, haben die Erfinder mehrere bekannte
Verfahren zum Kombinieren von Glas und Kunststoff in Erwägung gezogen.
Zwei allgemein eingesetzte Verfahren zum Verbinden dieser Typen
von Materialien bestehen im adhäsiven
Binden und im Insertionsformen.
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Die
Verwendung von Klebstoffen, um das Material, das die Vertiefungsböden bildet,
und das Material, das die Vertiefungswände bildet, miteinander zu
verbinden, ist teuer und führt
zur Verunreinigung der biologisch empfindlichen Vertiefungsoberfläche. Niedermolekulare
Spezies aus dem polymeren Material, welche die Seitenwände der
Vertiefungen aufbauen, sowie Spezies innerhalb des Klebstoffs selbst
neigen zur Migration durch den Klebstoff und auf die transparente
Bodenoberfläche.
Wenn dies eintritt, können
Biomoleküle
nicht ordnungsgemäß mit der
Oberfläche,
wie unter bestimmten Assaybedingungen beabsichtigt, reagieren. Klebstoffe, die
UV-gehärtet
oder UV-stabilisiert sind, besitzen ebenfalls die Neigung zur Absorption
von UV-Licht, was
zu veränderten
fluoreszenten Messungen führen kann,
die von einem Detektor abgelesen werden, der oberhalb oder unterhalb
der Platte angeordnet ist. Die Auswirkung des UV-Lichts besteht
in der nichtspezifischen Modifikation des Signals durch nichtspezifische
Fluoreszenz und somit in der Erzeugung von unerwünschten Hintergrundmessungen, die
von Vertiefung zu Vertiefung und von Platte zu Platte äußerst variabel
sind.
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Insertionsformen
ist eine weitere übliche Technik
zum Verbinden von polymeren und gläsernen Teilen miteinander.
Bei diesem Fertigungsverfahren wird der Polymerteil gegen oder um
das Glasteil pressgeformt. Da das Polymer eine weitaus niedrigere
Schmelztemperatur als das Glas aufweist, verbleibt das Glas in fester
Form, während
das flüssige Polymer
dagegen gepresst wird. Nach dem Härten bleibt die Polymer/Glasgrenzfläche nur
durch schwache Wechselwirkungen gebunden. Ein Weg der Erhöhung der
mechanischen Festigkeit der Verbindung besteht im Pressformen oder
im Verkapseln des Glases mit dem Polymer, z. B. bei Aschenbechern
mit Glasboden. Leider ist die Verwendung dieser Technik zur Kombination
von polymeren Teilen mit Glaslagen von Objektträgerdicke, wie bei der Multiwellplattenherstellung
beschrieben, nicht durchführbar,
da die mechanische Festigkeit von Glas bei einer solchen Dünne extrem
niedrig ist.
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Zusammenfassung
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Die
vorliegende Erfindung bietet eine verbesserte Multiwellplatte und
ein Verfahren zur Herstellung einer Multiwellplatte mit einem transparenten Vertiefungsbodenteil,
welcher die unverzerrte spektroskopische Messung von Lichtemissionen
aus einer Probe erlaubt. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
Bereitstellen einer oberen Platte mit einer Aneinanderreihung von
offenendigen Vertiefungen, wobei die Platte aus einem polymeren
Material hergestellt ist, das ein Silan und infrarotabsorbierende
Teilchen und/oder Teilchen enthält;
Bereitstellen einer im Wesentlichen flachlagigen unteren Platte aus
Glas, die im Wesentlichen gegenüber
Infrarotstrahlung bei den gewählten
Wellenlängen
transparent ist; Inkontaktbringen der oberen Platte mit der unteren
Platte zur Bildung einer Grenzfläche;
und Erwärmen
der oberen Platte an der Grenzfläche über ihre Übergangstemperatur,
durch die untere Platte, mittels Infrarotstrahlung, wobei das geschmolzene Polymer
der oberen Platte die untere Platte an der Grenzfläche benetzt
und das Teil abgekühlt
wird, so dass die obere Platte und die untere Platte miteinander
durch kovalente Verbindung gebunden werden, die während des
Benetzungs-, Erwärmungs-
und Abkühlschrittes
gebildet wird.
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Das
vorliegende Verfahren erlaubt das Verknüpfen von Flachglas geringer
Dicke als das Material für
die transparente untere Platte. Glas besitzt den Vorteil, dass es
nicht polarisiert oder sich ausdehnt und dadurch nicht die Emissionsmessungen verzerrt,
die aus den Probenvertiefungen erhalten werden. Zusätzlich kann
Glas bis auf extreme optische Flachheitsanforderungen gefertigt
werden und besitzt einen weitaus höheren Schmelzpunkt als das Polymermaterial,
das die obere Platte aufbaut. Als Ergebnis ist es gegenüber einer
Verformung aufgrund von Schmelzen weitaus weniger empfindlich und
erhält
wahrscheinlicher seine ausgezeichneten optischen Eigenschaften aufrecht.
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Das
vorliegende Verfahren gestattet auch die Verknüpfung von gleichartigen Polymeren
(z. B. eine schwarze opake obere Platte aus Polystyrol mit einer
optisch transparenten Polystyrolfolie) oder das Verknüpfen von
ungleichen Polymeren (z. B. eine schwarze opake obere Platte aus
Polystyrol mit einer PTFE-Folie). Die resultierenden polymeren Platten besitzen
einzigartige charakteristische Flachheit sowohl in den einzelnen
Vertiefungen als auch über
die gesamte Platte.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine dreidimensionale Ansicht der erfindungsgemäßen Multiwellplatte.
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2 ist
ein Teilquerschnitt der erfindungsgemäßen Multiwellplatte. Die erfindungsgemäßen oberen
und unteren Platten sind gezeigt, nachdem die beiden verbunden worden
sind.
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3 ist
ein Teilquerschnitt einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Multiwellplatte, welcher
die Bodenplatte zeigt, die mit einer chemisch aktiven Beschichtung
behandelt wurde.
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4 ist
eine perspektivische Explosionsansicht der erfindungsgemäßen Multiwellplatte.
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5 ist
eine teilweise explodierte Querschnittsansicht einer Ausführungsform
der Multiwellplatte, die die vorliegende Erfindung ausführt, die dünne Rillen
um den Umfang der Vertiefungsböden zeigt.
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6 ist
eine schematische Querschnittsansicht des Herstellungsgerätes, das
bei der vorliegenden Erfindung vor Einleiten von Gas eingesetzt
wird.
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7 ist
eine schematische Querschnittsansicht des Herstellungsgerätes, das
bei der vorliegenden Erfindung nach Einleiten von Gas zum Aufblasen der
Blase, die aus der PDMS-Schicht
gebildet wird, verwendet wird.
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8 ist
eine Explosionsansicht einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
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9 ist
eine schematische explodierte Querschnittsansicht einer Aneinanderreihung
von Teilen in dem Herstellungsgerät, das bei der vorliegenden
Erfindung zur Herstellung einer Platte mit einem Dünnfilmboden
verwendet wird.
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10 ist
eine schematische Darstellung der Teile von 9, wie zusammengebaut,
und innerhalb des Herstellungsgerätes befestigt.
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11 ist
eine Balkengraphdarstellung, die die Flachheit entlang der Platte
von 96-Wellplatten, die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt wurden,
und vergleichbare Platten, die mit einem Standardpressformverfahren
hergestellt wurden, vergleicht.
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12 ist
eine Balkengraphdarstellung, die die Flachheit entlang der Vertiefung
von 96-Wellplatten,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt wurden, und vergleichbare Platten, die mit einem Standardpressformverfahren
hergestellt wurden, vergleicht.
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13 ist
eine Balkengraphdarstellung, die die Flachheit entlang der Vertiefung
von 384-Wellplatten,
die erfindungsgemäß hergestellt
wurden, und vergleichbare Platten, die mit einem Standardpressformverfahren
hergestellt wurden, vergleicht.
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14 ist
eine Aufnahme eines 300X-Rasterelektronenmikroskops von einem Querschnitt
der Bindungszone zwischen einer oberen Platte aus Polystyrol und
einer unteren Platte aus Polystyrol, die erfindungsgemäß zusammengefügt wurden.
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15 ist
eine 200fach vergrößerte Photographie
von Zellen in einer Vertiefung einer 96-Wellplatte, die durch das erfindungsgemäße Zusammenbauverfahren
erzeugt wurde. Die Oberfläche
ist unbehandelt.
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16 ist
eine 200fach vergrößerte Photographie
von Zellen in einer Vertiefung einer 96-Wellplatte, die durch das erfindungsgemäße Zusammenbauverfahren
erzeugt wurde. Die Oberfläche
ist mit Plasma behandelt.
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17 ist
eine 200fach vergrößerte Photographie
von Zellen in einer Vertiefung einer 96-Wellplatte, die durch das erfindungsgemäße Zusammenbauverfahren
erzeugt wurde. Die Oberfläche
ist mit Plasma und Collagen behandelt.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Gezeigt
in 1 ist eine erfindungsgemäße Multiwelltestplatte 10.
Die Platte umfasst eine periphere Randleiste 12 und eine
obere Oberfläche 13 mit
einer Aneinanderreihung von Vertiefungen 14, die jeweils
in der Lage sind, ein zu testendes Probenaliquot aufzunehmen. Vorzugsweise
entspricht die Platte Industriestandards für Multiwellplatten; das heißt, eine
Platte ist durch eine periphere Randleiste 12 begrenzt,
mit 96 Vertiefungen in einer 8 × 12-Matrix
(zueinander senkrechte 8 und 12 Vertiefungsreihen) ausgelegt. Zusätzlich entsprechen
Höhe, Länge und Breite
vorzugsweise den Industriestandards. Allerdings kann die vorliegende
Erfindung auf jeden Typ von Multiwellplattenanordnung, einschließlich 384 und
1536 Wells, implementiert werden und ist auf keine spezielle Anzahl
von Vertiefungen oder auf irgendwelche speziellen Dimensionen beschränkt.
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Die
Platte weist einen zweiteiligen Aufbau auf. Unter Bezugnahme auf 2,
ein Teilquerschnitt von Multiwellplatte 10, bildet eine
obere Platte 20 die Vertiefungswände 24 und die obere
Oberfläche;
eine untere Platte 22 bildet die Vertiefungsböden. Während des
Fertigungsverfahrens, wie es nachstehend ausführlich beschrieben wird, werden die
beiden Platten integral und chemisch miteinander an einer Grenzfläche 28 verbunden.
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Jede
Vertiefung 14 umfasst einen oberen Rand 16, Seitenwände 24 und
einen Boden 26. Um die Lichttransmission zwischen nebeneinander
liegenden Vertiefungen zu verhindern, sind die Seitenwände 24 vorzugsweise
aus einem opaken organischen polymeren Material gebildet oder sind
mit einem anorganischen TiO2-Material gefüllt. Für die Assay-Techniken,
die den Nachweis von sehr geringen Mengen an Licht erfordern, wie
bei der Flüssigkeitsszintillationszählung, ist
die Pigmentierung, die verwendet wird, um das polymere Material
opak zu machen, vorzugsweise hell farbig (z. B. weiß), so dass sie
hochreflektiv und nicht absorptiv ist, um eine hohe Zähleffizienz
bezüglich
der radioaktiven Proben zu gewährleisten.
Allerdings können
die Wände
optisch transparent sein. In einigen Fällen von Lumineszenz- und Fluoreszenzassays
ist es bevorzugt, dass die Seitenwände 24 der Probenvertiefungen 14 nicht
reflektiv und absorptiv sind, in welchem Fall die Vertiefungswände 24 aus
einem schwarz pigmentierten Polymer geformt sind. Wie allgemein
bekannt und praktiziert, kann die schwarze Färbung des Polymers durch Zugabe
eines Pigmentmaterials, wie Ruß,
zu der Polymermischung bei Konzentrationen, die bekannt sind und
auf dem Fachgebiet unschwer praktiziert werden, erreicht werden.
Die weiße
Färbung wird
typischerweise mit TiO2 erzielt.
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Der
Boden der Vertiefungen 26 ist im Gegensatz zu den Seitenwänden 24 aus
einem transparenten Material geformt. Vorzugsweise ist das Material anorganisch,
wie Glas, kann allerdings reines Siliciumdioxid, Glimmer oder auch
metallisch beschichtete Folien sein. Stärker bevorzugt ist das Glas
von hoher optischer Qualität
und Flachheit, wie Alumoborosilicatglas (Corning Inc. Code 1737).
Die optische Flachheit des Vertiefungsbodens und der Platte ist besonders
wichtig, wenn die Platte zum mikroskopischen Betrachten von Proben
und lebenden Zellen in den Vertiefungen verwendet wird. Diese Flachheit
ist wichtig bei der Bereitstellung einer gleichmäßigen Zellverteilung und bei
der Begrenzung optischer Schwankung. Wenn die Vertiefungsböden kuppelförmig sind,
neigen die Zellen beispielsweise dazu, sich in einem Ring um den äußeren Teil
des Vertiefungsbodens zu vereinigen. Wenn umgekehrt die Vertiefungen
nach unten gekrümmt
sind, vereinigen sich die Zellen am tiefsten Punkt. Die Glas-Objektträger sind
typischerweise innerhalb von Mikrometern flach, um eine gleichmäßige Verteilung
zu gewährleisten. Vorzugsweise
sind die Vertiefungsböden
aus einer Glaslage mit einer Dicke entsprechend den Deckgläsern für Objektträgern gebildet,
die hergestellt werden, um auf die optischen Eigenschaften von bestimmten
mikroskopischen Linsen zu passen. Obwohl die Vertiefungsböden jede
beliebige Dicke besitzen können,
ist es zum mikroskopischen Betrachten bevorzugt, dass die Vertiefungsbodendicke
im Bereich von 5–100
Mikrometer liegt und dass sie eine Flachheit im Bereich von 0–10 Mikrometer über den Durchmesser
der äußeren untersten
Oberfläche
einer einzelnen Vertiefung aufweisen. Die innere und äußere Oberfläche dieser
Vertiefungen sind koplanar.
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Das
hier eingesetzte Glasmaterial kann von diversen Herstellern (z.
B. Erie Scientific, Corning, Inc.) als Lage bezogen werden. Diese
Lagen können dann
zur Anpassung an die Dimensionen der gewünschten Plattengröße verändert werden.
Dies bildet eine Wand mit transparentem Boden 26 für jede Probenvertiefung 14 und
gestattet das Hindurchschauen. Die transparente untere Platte gestattet auch,
dass Lichtemissionen durch den Boden der Probenvertiefungen 14 gemessen
werden.
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Die
Multiwellplatte 10 besteht aus zwei getrennten Teilen.
Eine getrennt pressgeformte obere Platte 20, die eine Aneinanderreihung
von offenendigen Probenvertiefungen 14 umfasst, wird zur
Bildung der Seitenwände 24,
der peripheren Randleiste 12 und der oberen Oberfläche 13 verwendet.
Die obere Platte ist vorzugsweise aus langkettigen Polymeren pressgeformt,
die durch Erhitzen verflochten werden und sich miteinander in einem
nicht kovalenten Mechanismus beim Abkühlen binden, wodurch ein durchdringendes
polymeres Netzwerk gebildet wird. Außerdem ist die obere Platte
vorzugsweise aus einer Gruppe von Polymeren, die eine Silanfunktionalität enthalten,
gewählt.
Silanfunktionelles Polymer kann mit anderen Monomeren copolymerisiert
werden, um Polymere mit angehängten
Silangruppen zu erzeugen. Diese Polymere vernetzen bei Exposition gegenüber Feuchtigkeit
in der Umgebung und ergeben ein verstärktes Endpolymer. Ein Beispiel
für ein geeignetes
Material ist Poly(ethylen-co-trialkoxyvinylsilan).
Die Silanfunktionalität
in dem Polymer ist von Bedeutung bei der Erzeugung einer kovalenten Verknüpfung mit
der unteren Platte aus Glas, die verwendet wird, um die Vertiefungsböden 26 zu
bilden. Die beiden Platten werden an einer Grenzfläche 28 in Kontakt
gebracht, wo kovalente Verknüpfungen
zwischen der Silanfunktionalität
des organischen polymeren Materials, das die obere Platte 20 bildet,
und der Hydroxylfunktionalität
der unteren Platte aus Glas 22 die kovalente Verknüpfung erzeugen.
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Es
sollte angemerkt werden, dass die obere Platte nicht pressgeformt
zu sein braucht. Beispielsweise kann eine Lage des Silanpolymers
bereitgestellt werden, in die durch Laser Vertiefungen gebohrt,
gestanzt oder anderweitig entnommen werden. Außerdem kann die obere Platte
laminiert werden, so dass jede Schicht gewünschte Eigenschaften aufweist.
Beispielsweise kann die oberste Schicht reflexionshemmend sein,
eine mittlere Schicht, die die Seitenwände der Platte bildet, kann
zur Meniskuskontrolle hydrophob sein, eine unterste Schicht, die die
untere Platte aus Glas kontaktiert, ist ein Silanpolymer.
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Die
Vertiefungen 14 können
jedes Volumen oder jede Tiefe aufweisen, allerdings gemäß dem 96-Well-Industriestandard
besitzen die Vertiefungen ein Volumen von ungefähr 300 μl und eine Tiefe von 12 nun.
Der Abstand zwischen den Vertiefungen beträgt ungefähr 9 mm zwischen den Mittellinien
von Reihen in x- und y-Richtung. Die gesamten Höhen-, Breiten- und Längendimensionen
der Platte sind vorzugsweise bei 14 mm, 85 mm bzw. 128 mm standardisiert.
Die Vertiefungen können
in jeder beliebigen Querschnittsform (in der Draufsicht) hergestellt
werden, einschließlich
Quadrat, reine vertikale Wände mit
flachen oder runden Böden,
konische Wände
mit flachen oder runden Böden
und Kombinationen davon.
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3 zeigt
eine Teilquerschnittsansicht einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Diese Figur zeigt allerdings auch eine chemisch aktive
Beschichtung 30, die der inneren Oberfläche der unteren Platte 22 zugefügt werden
kann. In Abhängigkeit
von den Testanforderungen kann jede Anzahl von chemisch aktiven
Beschichtungen, die nachstehend ausführlicher beschrieben werden,
zur Behandlung der Glasoberfläche
der Vertiefungsböden
verwendet werden, sowohl auf der inneren als auch äußeren Vertiefungsbodenoberfläche.
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4 ist
eine explodierte perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Multiwellplatte.
Die obere Platte 20 kann gesehen werden, die die periphere
Randleiste 12, den oberen Rand 16, Vertiefungen 14 und
Seitenwände 24 enthält. Die
untere Platte 22 ist vorzugsweise flach und bemessen, um
Vertiefungsböden
für sämtliche
Vertiefungen der oberen Platte 20 zu bilden. Obwohl die
untere Platte 22 als Ganzes im Wesentlichen flach ist,
kann sie Reliefmerkmale aufweisen, die auf ihrer Oberfläche ausgebildet
sind, wie Rillen, Kurven, Linsen, erhabene Abschnitte, Beugungsgitter,
Dellen, konzentrische Kreise, vertiefte Regionen etc. Solche Merkmale
können auf
der unteren Platte derart angeordnet sein, dass sie die Vertiefungsböden selbst
formen oder anderweitig Merkmale der Vertiefungsböden werden
und können
wiederum die Leistung eines Assays verstärken, den Nachweis verstärken oder
ermöglichen
(wie im Falle mit Linsen und Gittern) oder dazu dienen, das Binden
mit der oberen Platte mechanisch zu erleichtern. Diese Reliefmerkmale
können
durch eine Anzahl von bekannten Verfahren gebildet werden, einschließlich Vakuumthermoformen,
Pressen, chemisches Ätzen,
Laserbearbeiten, abrasives Bearbeiten, Polieren oder Präzisionswalzen.
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Infrarotbestrahlungs-Kaltschweißverfahren
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Das
bevorzugte Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Platte
besteht im Einsatz von Infrarotbestrahlung, die an der Grenzfläche zwischen
der oberen Platte und der unteren Platte, die in Kombination eine
Multiwellplatte bilden, absorbiert wird. Die obere Platte wird unter
Verwendung von Standard-Spritzgusstechniken auf dem verwendeten organischen
polymeren Material gebildet. Infrarot absorbierende Teilchen werden
dem Batch-Gemisch zugesetzt. Im Falle einer rußpigmentierten oberen Platte,
dient der Ruß an
sich als Infrarotabsorptionsmaterial. Wenn transparente Vertiefungswände erforderlich
sind, muss ein Infrarot absorbierendes transparentes Pigment verwendet
werden (z. B. Laserfarbstoffe, wie IR-792-Perchlorat, erhältlich von
Aldrich Chemical). Konzentrationen für die Laserfarbstoffe sind
vorzugsweise größer als
5 × 10–6 g/cm2 im Grenzflächenbereich zwischen oberer
und unterer Platte. Das organische polymere Material der Wahl wird
zu einer oberen Platte 20 pressgeformt, wie in 4 gezeigt,
bestehend aus einer peripheren Randleiste 12, einer Aneinanderreihung
von offenendigen zylindrischen Vertiefungen 14, die durch
Seitenwände 24 definiert
sind, und mit oberen Rändern 16.
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Als
Nächstes
wird eine Glaslage als untere Platte erhalten, deren Längen- und
Breitendimensionen im Allgemeinen einer Größe genügen, die in der Lage ist, eine
gesamte Aneinanderreihung von Vertiefungen aus einer Industriestandard-Multiwellplatte abzudecken.
Die Dicke ist variabel, allerdings vorzugsweise in dem zuvor besprochenen
Bereich. Vor dem Zusammenbau wird das Glas intensiv durch Pyrolyse,
Plasma, UV/Ozon oder Piranha-Lösung
gereinigt. Die beiden Platten werden fest im gegenseitigen Kontakt
unter Verwendung einer Infrarotzusammenbaumaschine gehalten, die
beispielsweise von Branson Ultrasonics (Danbury, Connecticut) hergestellt
wird. Eine schematische Querschnittszeichnung des Zusammenbaus ist
in den 6 und 7 gezeigt. Eine untere Metallfunktion 50 richtet
aus und hält
die obere Platte 52. Eine obere Funktion 54 besteht
aus einer infraroten transparenten Polycarbonatlage 56 von
ausreichender Dicke, um mindestens 25 psig stand zu halten, die
mit einer platinkatalysierten Polydimethylsiloxan (PDMS)-Lage 58 von
ausreichender Dicke verschraubt ist, die ebenfalls in der Lage ist,
mindestens 25 psig stand zu halten. Eine entsprechende untere Platte 62 wird
auf die obere Platte 52 aufgesetzt. Während des Schweißverfahrens
halten die Metall-C-Klemmen 60 die obere Funktion 54 und
die untere Funktion 50 zusammen. Die Klemme 60 ist
an der oberen Funktion und der unteren Funktion durch entsprechende
Scharniere, Bolzen und Klemmeneinrichtungen befestigt, die stark
genug sind, um 25 psig stand zu halten und die aus Edelstahl oder
beispielsweise Aluminium hergestellt sind. Ein Metallrahmen 51 ist
im Inneren der Randleiste der oberen Platte angeordnet, um die untere
Platte ordnungsgemäß über den
Vertiefungen der oberen Platte auszurichten und zu lokalisieren.
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Nachdem
die Klemmen sicher befestigt wurden, wird ein geeignetes Gas, z.
B. Stickstoff, in den Raum zwischen der Polycarbonatlage 56 und
der PDMS-Lage 58 mittels eines Gaseinlasses 64 eingeleitet.
Wie in 7 gezeigt, wird die PDMS-Lage durch die sich aufblähende Gastasche 66 nach
unten gepresst. Dieses Aufblasen besitzt die Wirkung des gleichmäßigen Pressens
der Teile (obere Platte und untere Platte) im innigen Kontakt. Der
Druck kann eingestellt werden, allerdings ist der bevorzugte Bereich
4–25 psi,
stärker
bevorzugt 5–7
psig.
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Anschließend wird
durch eine Aneinanderreihung von Infrarotlaserdioden, die bei ungefähr 820 nm
transmittieren, Energie zugeführt.
Diese Energie passiert die Polycarbonatfolie, die PDMS-Folie und die
untere Platte aus Glas und wird auf den Teil der oberen Platte gerichtet,
der die untere Platte kontaktiert. Die Infrarot-absorbierenden Moleküle, die
Teil des Matrixpolymers der oberen Platte bilden, absorbieren diese
Energie, übertragen
sie auf das Polymer und bringen dadurch den Teil der oberen Platte
zum Schmelzen, der an das Glas der unteren Platte angrenzt. Das
organische Polymermaterial der oberen Platte muss auf seine Schmelztemperatur
gebracht werden, damit es das Glas benetzt und damit anschließend die
kovalenten Verknüpfungen
zwischen dem Silan in dem Polymer und den Hydroxylgruppen des Glases
an der Grenzfläche
erfolgen, da die Reaktion der kovalenten Verknüpfung durch die Gegenwart von
Wärme und
Feuchtigkeit vorangetrieben wird. Der Zusammenbau sollte vorzugsweise
unter Reinraumbedingungen stattfinden. In der Tat entfernt ein Kohlefilter
in der Einheit wirksam Rauch und restliche organische Stoffe, die
aus dem Schweißverfahren
herrühren,
und schützt
die Laser vor Ausgasen und führt
dem System Reinluft zu. Außerdem
ist es hilfreich, die Einheit mit Helium zu spülen, während das Schweißverfahren
gestartet und durchgeführt wird.
Dies unterstützt
das Erzielen eines reinen Teils und begrenzt jegliche unerwünschte Oberflächenoxidation
oder andere Reaktionen auf den exponierten Oberflächen.
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Die
Aneinanderreihung von Infrarotdioden wird fokussiert, um eine gleichmäßige Energielinie von
etwa 2 mm Breite auf der Bodenfläche
der oberen Platte zu ergeben. Die Klemme 60, die in 6 beschrieben
wird, wird bei einer konstanten Geschwindigkeit verschoben, um die
Energielinie über der
gesamten Oberfläche,
die zu binden ist, abzutasten. Die Abtastgeschwindigkeit ist variabel,
allerdings vorzugsweise im Bereich von 0,1–1,0 Zoll/Sekunde. Die Betriebsenergie
auf dem Instrument liegt typischerweise im Bereich zwischen 45 und
75 %. Der Laser kann am Ende der Abtastung ausgeschaltet werden,
um Beschädigung
an der Klemme oder an dem Schiebemechanismus zu verhindern. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Metallrahmen 51 zur Festlegung des abzutastenden
Bereiches und zum Halten der unteren Platte aus Glas 62 in
Ausrichtung verwendet. Dieser Metallrahmen nimmt auch die Energie,
bis die Laserausgabe stabil ist, und die Energie von jeder Überabtastung
auf. Falls notwendig, kann der Rahmen gekühlt werden. Außerdem kann
jede überschüssige Energie,
die den gesamten Aufbau von oberer und unterer Platte (z. B. in
den Vertiefungsbereichen) passiert, von der Basis der zusammengebauten
Struktur absorbiert werden, die vorzugsweise mit einer Kühlvorrichtung
ausgestattet ist. Die Kombination des Rahmens und der Basis des
Instruments nimmt die beim Schweißen nicht verwendete Laserenergie
auf. Da andere Materialien IR-transparent sind, ist der Wärmestau
in dem Polycarbonatfenster 56, der PDMS-Blase 58 und dem
Glas 62 minimal. Ein Aufheizen tritt nur über der Abtastlinie
auf, so dass nach Passieren der Abtastlinie über einen bestimmten Bereich
die untere und obere Platte in dem Bereich gebunden werden, während der
noch nicht abgetastete Bereich immer noch durch die Klemmmittel
zusammengehalten wird, die vorstehend beschrieben wurden. Aufgrund
des Klemmens verbleibt die Erfassung zwischen oberer und unterer
Platte während
des Schweißverfahrens unverändert; dies
ist besonders wichtig, wenn eine exakte Ausrichtung von Funktionen
in der unteren Platte erforderlich ist.
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Das
kovalente Pfropfen wird in einer Zweistufenreaktion erreicht. Als
erstes erfolgt eine Hydrolysereaktion, wobei ein Wassermolekül eine Silicium-Ethoxy-Bindung
in dem Silan hydrolysiert, wobei ein Molekül Ethanol freigesetzt wird
und eine Bindung einer Siliciumhydroxidfunktion zurückbleibt.
Als Zweites erfolgt eine Kondensationsreaktion, wobei zwei Siliciumhydroxidfunktionalitäten, eine
von dem Silan und die andere von der Glasoberfläche, ein Wassermolekül eliminieren
und eine Siloxanbindung entstehen lassen. Die resultierenden Siloxanbindungen,
die die obere und untere Platte zusammenpfropfen, sind extrem stabil.
-
Die
Infrarotschweißtechnik
wird als "Kaltschweißtechnik" betrachtet, da sie
das Erhitzen nur auf die Kontaktzonengrenzfläche am Boden der Seitenwände, die
den offenen Boden der oberen Platte definieren, konzentriert. Dies
erlaubt es, dass das organische Polymermaterial, das den Rest der
oberen Platte bildet, starr und kalt bleibt, ebenso wie auch das
Glasmaterial. Außerdem
erlaubt die Verwendung eines Infrarotlasers, dass das organische
Polymermaterial sehr schnell aufgeheizt und nur eine kleine Wärmemenge
an der Grenzfläche
hinzugeführt
wird, die schnell abgestrahlt wird. Dies hat die Wirkung der Verhinderung,
dass das polymere Material der oberen Platte sich ausdehnt und dafür unbiegsam
bleibt. Im Gegensatz dazu würden
herkömmliche
Aufheizverfahren dazu führen,
dass sich aufgrund des langsamen Aufheiz- und Abkühlverfahrens,
das diesen Verfahren zu eigen ist, die Gesamtheit der oberen Platte
dehnt und gegebenenfalls biegsam wird.
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5 ist
ein explodierter Teilquerschnitt, der eine alternative Ausgestaltung
der oberen Platte zeigt, die für
die Wechselwirkung zwischen dem Polymer und der unteren Platte aus
Glas mehr Oberfläche
bereitstellt. Eine Wulst 40 wird auf dem Boden der Seitenwände 42 der
Probenvertiefungen, die die obere Platte 44 aufbauen, ausgeformt.
Diese Wülste kontaktieren
direkt und binden kovalent an die Oberfläche der unteren Platte 46,
wodurch der Kontaktbereich zwischen den Platten drastisch zunimmt.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform kann,
vor dem kovalenten Verschmelzen der oberen und unteren Platte miteinander
und wie in 3 gezeigt, eine biologisch oder
chemisch aktive Beschichtung 30 auf die Oberfläche der
unteren Platte 22 aufgebracht werden. Auf diese Weise,
nachdem die untere und obere Platte unter Bildung einer Multiwellplatte
verschmolzen sind, wird den Vertiefungsböden darauf die Beschichtung
verliehen. Beschichtungen können
durch jedes auf dem Fachgebiet bekannte geeignete Verfahren eingebracht
werden, einschließlich
Drucken, Sprühen,
Kondensation, Strahlungsenergie, Ionisationstechniken oder Tauchen.
Die Beschichtungen können
anschließend
entweder kovalente oder nicht kovalente Verknüpfungsstellen bereitstellen.
Solche Stellen in oder auf der Oberfläche der Bodenvertiefung können zum
Anknüpfen
von Gruppierungen eingesetzt werden, wie Assaykomponenten (z. B.
ein Element eines Bindungspaares), chemische Reaktionskomponenten
(z. B. Festphasensynthesekomponenten für die Aminosäure- oder Nukleinsäuresynthese)
und Zellkulturkomponenten (z. B. Proteine, die das Wachstum oder
die Haftung erleichtern). Außerdem
können
die Beschichtungen auch zur Verstärkung des Anknüpfens von
Zellen (z. B. Polylysin) verwendet werden. Es kann auch davon ausgegangen
werden, dass eine Aneinanderreihung von Biomolekülen (z. B. DNA-Sequenzen) gedruckt oder
anderweitig an der Oberfläche
der unteren Platte aus Glas vor dem Zusammenbau mit der oberen Platte
synthetisiert werden können.
Nach dem Verknüpfen
mit der oberen Platte kann jeder Vertiefungsboden eine solche getrennte
Aneinanderreihung enthalten. Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ist
besonders für
jede Ausführungsform
geeignet, die das Aufbringen einer Beschichtung oder einer anderen
Einheit umfasst. Da nur eine begrenzte Region auf der polymeren
oberen Platte und beabstandet von dem Bereich, der zu den Vertiefungsböden wird, tatsächlich erhitzt
wird, um die obere und untere Platte miteinander zu verknüpfen, verbleibt
die Beschichtung im Wesentlichen unverändert und unbeschädigt. Bei
dieser Ausführungsform
ist gewährleistet, dass
keine Materialien den Beschichtungen zugesetzt werden, die bei der
Wellenlänge
der bestimmten Laserdioden, die eingesetzt werden, absorbieren.
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Weiterhin
kann davon ausgegangen werden, dass Beschichtungen auf die äußerste Oberfläche der
Vertiefungsböden
aufgebracht werden. Beispielsweise können Beschichtungen, die die
optischen Eigenschaften der Vertiefung beeinflussen (z. B. Farbfilter,
IR-Filter, UV-Filter, Polarisationsfilter, Photonensiebe, reflexionshemmende
Oberflächen
etc.), auf der Grundlage der speziellen Assay-Anforderungen aufgebracht
werden.
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Zusätzlich kann
die untere Platte eine gleichmäßige Beschichtung
auf der kontaktierenden Oberfläche
aufweisen, von der Bindungsbereiche durch Laser ablatiert werden.
Diese Technik kann in Fällen erforderlich
sein, wobei eine extrem dicke Beschichtung die Integrität der unter
Verwendung des IR-Zusammenbauinstrumentes gebildeten Bindung beeinflussen
kann. Da die Beschichtung von den Bereichen entfernt wird, in denen
die untere und obere Platte sich schneiden, ist nichts vorhanden,
um die Bindungsfestigkeit zu beeinflussen. Alternativ kann die Beschichtung
als Designdruck aufgebracht werden, bei dem die Bindungsbereiche
beschichtungsfrei sind. Diese Drucktechnik kann auch zur Erzeugung
von Bodenvertiefungen eingesetzt werden, die jeweils eine verschiedene
funktionalisierte Oberfläche
auf der Grundlage verschiedener Beschichtungen aufweisen. Dies kann
durch Aufdrucken der diversen Beschichtungen über die Kontaktoberfläche der
unteren Platte erreicht werden. Die beschichteten Regionen richten
sich jeweils mit einer bestimmten Vertiefung aus der oberen Platte
aus. Nach dem sie gebunden ist, wird eine Platte mit verschiedenen
Beschichtungen in den Böden
von jeder Vertiefung erreicht.
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Dichtung
-
Bei
einem zu dem vorstehend beschriebenen und wie in 8 gezeigten
alternativen Konstruktionsverfahren kann, statt eine gesamte aus
einem Silanpolymer hergestellte obere Platte heranzuziehen, eine
Grenzflächendichtung,
die aus dem Silanpolymermaterial mit IR-Absorptionsmerkmalen pressgeformt ist,
wie zuvor beschrieben, eingesetzt werden. Bei einer solchen Ausführungsform
dient die Dichtung 70 als Bindungserleichterung zum Verknüpfen des
Glasbodens 72 mit der polymeren oberen Platte 74.
Diese dünnschichtartige
Dichtung, die auch durch Schneiden oder Stanzen einer Folie gebildet
werden kann, besitzt vorzugsweise die gleichen Grundflächendimensionen
wie der fertig gestellte Plattenboden. Obwohl die Dichtungsdicke
variieren kann, ist es bevorzugt, dass sie zwischen 0,5 bis 5 Mil
Dicke liegt, so dass die gesamte Dichtung ordnungsgemäß und vollständig von
Strahlung, die nur auf eine Seite gerichtet ist, erhitzt werden
kann. Eine Aneinanderreihung von Löchern oder Ausstanzungen wird
darin gebildet, um sich exakt mit den Vertiefungen der oberen Platte
auszurichten und ihnen zu entsprechen. Wie vorstehend, wird ein
polymeres Material zu einer oberen Platte pressgeformt, die aus
einer peripheren Randleiste und einer Aneinanderreihung von Vertiefungen
mit Seitenwänden und
oberen Rändern
besteht. Es ist allerdings nicht notwendig, dass diese Platte ein
Silanmaterial enthält.
Vorzugsweise ist die obere Platte aus einem Polymermaterial pressgeformt,
das IR-transparent ist, wie Polystyrol, Polypropylen, Polymethacrylat,
Polyvinylchlorid, Polymethylpenten, Polyethylen, Polycarbonat, Polysulfon,
Polystyrolcopolymere, cyclische Olefincopolymere, Polypropylencopolymere,
Fluorpolymere, Polyamide, vollständig
hydrierte Styrolpolymere, Polystyrolbutadien-Copolymere und Polycarbonat-PDMS-Copolymere.
Nach dem Pressformen wird die obere Platte mit der Grenzflächendichtung kontaktiert
und ausgerichtet, die anschließend
mit einer unteren Platte kontaktiert wird, die eine transparente
Glaslage einschließt,
indem das Infrarot-Zusammenbauinstrument
und das zuvor beschriebene Verfahren eingesetzt werden. Anschließend wird
die Infrarotstrahlung durch die untere Platte aus Glas auf die Grenzflächendichtung
zwischen oberer und unterer Platte gerichtet. Die Strahlung passiert
das Glas und wird durch die IR-absorbierenden Teilchen (z. B. Ruß) in dem
Polymermaterial, aus dem die Dichtung gebildet ist, absorbiert.
Diese Energieabsorption heizt nur die Dichtung auf und führt dazu,
dass das Polymer seine Schmelztemperatur erreicht. Dieses geschmolzene
Dichtungsmaterial benetzt das Glas, wo kovalentes Siloxanbinden
zwischen dem Silan in dem Dichtungspolymer und den Hydroxylgruppen des
Glases durch den gleichen zuvor beschriebenen Mechanismus auftritt.
Das geschmolzene Dichtungsmaterial benetzt und schmilzt gleichzeitig
die Grenzfläche
zwischen ihm und der oberen Platte, wodurch eine interpenetrierende
polymere Netzwerkbindung erzeugt wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird IR-Strahlung durch eine IR-transparente obere Platte auch auf
die Dichtung gerichtet. Auf diese Weise wird nicht nur die Grenzfläche zwischen Glas
und Dichtung, sondern auch die Grenzfläche zwischen oberer Platte
und Dichtung erhitzt, wodurch die Bindungsfestigkeit an beiden Grenzflächen verstärkt wird.
-
Wie
bei der vorherigen Verfahrensausführungsform ist dieses Verfahren
zweckmäßig bei
der Glaslage, die vor dem Zusammenfügen mit einer biologisch oder
chemisch aktiven Beschichtung behandelt werden kann. Da das Aufheizen
nur in dem Polymermaterial der Dichtung auftritt und nicht auf dem Glas
selbst, verbleibt die Beschichtung oder die angeknüpfte biologische/chemische
Gruppierung größtenteils
durch das Fertigungsverfahren unbeeinflusst.
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Es
ist auch wichtig anzumerken, dass das Dichtungsmaterial als undurchdringbare
Barriere für den
Fluidtransfer zwischen den Vertiefungen und als Barriere für jede optische
Querkommunikation dient.
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Silanbeschichtung
-
Noch
eine weitere Ausführungsform
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Platten mit Glasboden besteht
im Aufbringen einer Silanbeschichtung auf den Teil der oberen Platte,
der mit der unteren Platte aus Glas während des Zusammenbaus wechselwirkt.
Bei dieser Ausführungsform
wird ein Lösungsmittel,
das sowohl die Silanfunktionalität,
wie ein Epoxysilan (z. B. 2-7-Oxabicyclo[4.1.0]hept-3-yl-ethyl]silan;
Aldrich Chemical) sowie IR-absorbierende Pigmente oder Farbstoffe
in Aceton enthält,
beispielsweise auf dem Bodenteil einer polymeren (z. B. ein Styrolpolymer)
oberen Platte mittels Sprühen,
Drucken, Tauchen, Bürsten,
Beschichten, Warmhärten
oder durch ein anderes Mittel aufgebracht. Obwohl zur Durchführung der
Erfindung nicht notwendig, wird angenommen, dass das Epoxysilamaterial
in das Polymermaterial der oberen Platte interkaliert und damit
vernetzt, während
die Silanfunktionalität
weiterhin aktiv gestreckt verbleibt. Wiederum, wie bei den bisherigen
Ausführungsformen,
wird die beschichtete obere Platte mit der unteren Platte aus Glas
unter Verwendung des Infrarot-Zusammenbauinstruments und des zuvor
beschriebenen Verfahrens kontaktiert. Die Infrarotstrahlung wird
anschließend
durch die untere Platte aus Glas auf die Silanbeschichtung an der
Grenzfläche zwischen
oberer und unterer Platte gerichtet. Die Strahlung passiert das
Glas und wird durch die IR-Absorptionsteilchen (z. B. Ruß) in der
Silanbeschichtung absorbiert. Diese Energieabsorption heizt nur
die Beschichtung auf, was die kovalente Bindungsreaktion zwischen
dem Silan und dem Glas vorantreibt, wo kovalentes Siloxanbinden
zwischen den Silan- und den Hydroxylgruppen des Glases durch den
gleichen zuvor beschriebenen Mechanismus auftritt.
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Wie
bei der vorherigen Verfahrensausführungsform ist dieses Verfahren
bei den Glaslagen zweckmäßig, die
vor dem Zusammenfügen
mit einer biologisch oder chemisch aktiven Beschichtung behandelt
werden können.
Da das Aufheizen nur in dem IR-Absorptionsmaterial an der Grenzfläche und nicht
auf dem Glas selbst auftritt, verbleibt der Überzug oder die angeknüpfte biologische/chemische Gruppierung
größtenteils
durch das Fertigungsverfahren unbeeinflusst.
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Magnetische Teilchen
-
Bei
einem zu dem vorstehend beschriebenen alternativen Konstruktionsverfahren
werden anstelle von Infrarot absorbierenden Teilchen magnetische
Teilchen oder ferromagnetische Teilchen in die Silanpolymermischung
beim Pressformen einer Dichtung eingemischt. Die magnetischen Teilchen sind
vorzugsweise mit einer Plasma-polymerisierten Beschichtung beschichtet,
um zu verhindern, dass das ferromagnetische Material mit dem Vertiefungsinhalt
wechselwirkt. Wie vorstehend, wird eine Aneinanderreihung von Löchern oder
Ausstanzungen darin zur Ausrichtung und zur exakten Entsprechung mit
den Vertiefungen der oberen Platte gebildet. Gleichermaßen wird
ein polymeres Material zu einer oberen Platte pressgeformt, die
aus einer peripheren Randleiste und einer Aneinanderreihung von
Vertiefungen mit Seitenwänden
und oberen Rändern
besteht. Nach dem Pressformen wird die obere Platte mit der Grenzflächendichtung
kontaktiert und ausgerichtet, die anschließend mit einer unteren Platte
kontaktiert wird, die eine transparente Glaslage einschließt, deren
Länge-
und Breite-Dimensionen
im Allgemeinen bemessen sind, um sämtliche Vertiefungen des Industriestandards
für Multiwellplatten
abzudecken. Anschließend
wird elektromagnetische Strahlung auf die Grenzflächendichtung
zwischen der oberen und unteren Platte gerichtet. Die Strahlung
passiert das Glas und wird durch die magnetischen Teilchen in dem
Polymermaterial, das die Dichtung aufbaut, absorbiert. Diese Energieabsorption
führt zur
Schwingung der magnetischen Teilchen, die wiederum nur die Dichtung
aufheizen, was dazu führt,
dass das Polymer seine Schmelztemperatur erreicht. Das geschmolzene
Dichtungsmaterial benetzt das Glas, wo kovalentes Siloxanbinden
zwischen dem Silan in dem Dichtungspolymer und den Hydroxylgruppen
des Glases durch den gleichen zuvor beschriebenen Mechanismus erfolgt.
Das geschmolzene Dichtungsmaterial benetzt und schmilzt gleichzeitig
die Grenzflächen
zwischen ihm und der oberen Platte und erzeugt dadurch eine interpenetrierende polymere
Netzwerkbindung. Wie vorstehend, wird bei einer bevorzugten Ausführungsform
die elektromagnetische Energie auch durch die obere Platte auf die
Dichtung gerichtet, um eine stärkere
Bindung zwischen oberer Platte und Dichtung zu erzeugen.
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Wie
bei der vorherigen Verfahrensausführungsform ist das Verfahren
zweckmäßig bei
der Glaslage, die vor dem Zusammenbau mit einer biologisch oder
chemisch aktiven Beschichtung behandelt werden kann. Da das Aufheizen
nur in dem Polymermaterial der Dichtung erfolgt und nicht auf dem
Glas selbst, bleibt die Beschichtung oder die angeknüpfte biologische/chemische
Gruppierung größtenteils durch
das Fertigungsverfahren unbeeinflusst.
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Es
kann auch davon ausgegangen werden, dass anstelle einer Dichtung
eine Transferfolie oder -druckfarbe, die magnetische Teilchen enthält, auf die
unterste Ebene der oberen Platte durch Heißstempeln, Tauchen oder andere
bekannte Mittel übertragen
wird. Wenn diese Region mit der unteren Platte, z. B. der Glaslage,
die Grenzfläche
bildet, ist sie das Ziel der vorgeschriebenen Bestrahlung.
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Aufheizen der unteren Platte
-
Ein
weiteres alternatives Verfahren zur Herstellung besteht im Aufheizen
der unteren Platte derart, dass ihre Temperatur auf die Schmelztemperatur des
polymeren Materials, das die obere Platte aufbaut, erhöht wird.
Nach Kontakt mit der aufgeheizten unteren Platte wird die Temperatur
der oberen Platte bis auf ihren Schmelzpunkt erhöht. Wiederum, wie bei den zuvor
beschriebenen Ausführungsformen, tritt
das Aufheizen der oberen Platte nur an der Grenzfläche mit
der unteren Platte auf. Im Gegensatz zu den anderen Ausführungsformen
wird allerdings die Glasplatte selbst aufgeheizt, was diese Ausführungsform
für Fälle, bei
denen eine Beschichtung oder eine biologische/chemische Gruppierung
vor dem Zusammenfügen
angeknüpft
wird, weniger attraktiv. Wiederum ist der kovalente Siloxanbindungsverknüpfungsmechanismus
der gleiche wie bereits beschrieben. Das Verfahren sollte unter
Inertgasbedingungen zur Verhinderung der schnellen Oxidation gefahren
werden.
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Weiterhin
sollte, obwohl nicht notwendigerweise zur besten Qualität bevorzugt,
es angemerkt werden, dass die erfindungsgemäße Platte mit Glasboden auch
unter Verwendung von Standardinsertionspressformtechniken hergestellt
werden kann, wobei die untere Platte aus Glas in einer Pressform
eingeführt
und die silanfunktionelle polymere obere Platte auf ihrer Oberfläche pressgeformt
wird. Die Verknüpfung
zwischen den Platten ist aufgrund der angehängten Silangruppen in dem polymeren
Material der oberen Platte und den Hydroxylgruppen auf der Glasoberfläche weitgehend
kovalent.
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Polymer-Polymer-Plattenherstellung
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Es
sollte auch bemerkt werden, dass, obwohl die obigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung die Verwendung einer unteren Platte aus Glas
vorsehen, das Herstellungsverfahren zum Anbringen einer unteren
Platte, bestehend aus einem Polymermaterial oder auch aus einer
Polymerfolie, ebenso wirksam ist. In diesem Fall ist die Anknüpfung nicht
kovalent, wie beschrieben, sondern beruht auf einer Schmelzverbindung.
Bei einer solchen Ausführungsform
wird eine Polymerfolie anstelle der unteren Platte aus Glas verwendet.
Die Folie ist im Wesentlichen gegenüber Infrarotstrahlung transparent. Beispiele
für IR-transparentes
Material, welches als unterer Plattenteil dienen kann, umfassen
Polystyrol, Polypropylen, Polymethacrylat, Polyvinylchlorid, Polymethylpenten,
Polyethylen, Polycarbonat, Polysulfon, Polyolefine, cyclische Olefincopolymere,
Polystyrolcopolymere, Polypropylencopolymere, Fluorpolymere, Polyester,
Polyamide, Polystyrol-Butadiencopolymere, vollständig hydrierte Styrolpolymere
und Polycarbonat-PDMS-Copolymere. Die Wahl des Materials hängt von
dem bestimmten Typ von Assay, den die Multiwellplatte ermöglichen
soll, ab. Bei dieser Ausführungsform
kann die untere Platte die Form einer Platte, einer Folie (porös oder nicht-porös), eines
Filters, von Pigment enthaltenden Folien und von Hohlraum enthaltenden
Folien annehmen. Im Falle von Folien kann die Dicke in Abhängigkeit
von Material- und Assay-Anforderungen variieren, allerdings umfasst
das vorliegende Verfahren die Plattenherstellung mit Folien von
so gering wie 1 Mil in der Dicke. Multiwellplatten, die mit Folien
mit Dicken unter 5 Mil hergestellt werden, sind unter Verwendung
von Standardspritzgusstechniken schwer, falls nicht unmöglich, herzustellen.
Die extrem dünnen
Folien, die als Bodenvertiefungen eingesetzt werden können, können den
Gasaustausch durch den Vertiefungsboden erlauben, der wiederum das
Zellwachstum und die biologische Aktivität fördert. Wie bei der Ausführungsform
der unteren Platte aus Glas, die zuvor beschrieben wurde, kann die
polymere untere Platte Reliefmerkmale enthalten, die auf ihrer Oberfläche ausgebildet
sind, wie Rillen, Kurven, Linsen, erhabene Abschnitte, Beugungsgitter,
Dellen, konzentrische Kreise, vertiefte Regionen etc. Solche Merkmale
können
auf der unteren Platte derart lokalisiert sein, dass sie die Vertiefungsböden an sich
formen oder anderweitig Merkmale der Vertiefungsböden werden
und wiederum die Leistung eines Tests verbessern können, den
Nachweis verbessern oder ermöglichen können (wie
im Falle mit Linsen und Gittern) oder dazu dienen, das Binden mit
der oberen Platte mechanisch zu erleichtern.
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Eine
obere Platte ist entweder aus Material mit IR-Absorptionseigenschaften
(z. B. Ruß)
pressgeformt oder besitzt IR-Absorptionsmerkmale an der Grenzfläche, an
der die obere und untere Platte gebunden werden. Beispielsweise
kann eine IR-transparente obere Platte auf deren Boden ein IR-Absorptionsmaterial
heiß aufgestempelt,
gedruckt, warmgehärtet,
gesprüht
oder anderweitig übertragen
wurde, eingesetzt werden. Beispiele für geeignete IR-absorbierende
Materialien umfassen Ruß-Pigment,
Laserfarbstoffmoleküle
oder andere IR-absorbierende Materialien, die den Fachleuten allgemein
bekannt sind. Es ist auch davon auszugehen, dass die untere Platte
einen gemusterten Bereich aus IR-Absorptionsmaterial, welches auf
ihre Bindungsoberfläche übertragen
wurde, die sich ordnungsgemäß mit einer
vollständig
IR-transparenten
oberen Platte ausrichten würde,
aufweist.
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Vor
dem Zusammenfügen
sollte die polymere untere Platte, gleich ob Folie oder starre Platte,
mit einem ionisierten Luftstrom gereinigt werden, um sämtliches
teilchenförmige
Material zu entfernen und um elektrostatische Aufladung abzubauen.
Das Polymer kann auch mit Plasma behandelt sein, um jede unerwünschte Feuchtigkeit
zu entfernen und um die Oberfläche
mit reaktiven funktionellen Gruppen zu aktivieren. Diese Aktivierung
kann ihrerseits die Polymer-Polymer-Wechselwirkung
zwischen oberer und unterer Platte verstärken sowie eine biologisch
reaktive Oberfläche
erzeugen. In der Tat kann das Binden bestimmter ungleicher Polymere
durch das offenbarte Verfahren Plasmabehandlung der interaktiven Grenzflächen erfordern.
Die Plasmabehandlung kann durch Verwendung einer Plasmakammer (Branson
7150, Branson Ultrasonics, Danbury Connecticut) erreicht werden.
Die HF-Frequenz wird vorzugsweise auf 13,56 MHz eingestellt, der
Druck beträgt 180
Millitorr, unter Verwendung von Sauerstoff, und die Behandlungsdauer
beträgt
ungefähr
1,0 Minuten.
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Wiederum,
wie bei den vorherigen Ausführungsformen,
wird die obere Platte mit der unteren Platte zusammengebracht, wobei
das Infrarot-Zusammenbauinstrument und das zuvor beschriebene Verfahren
eingesetzt werden. Die Infrarotstrahlung wird anschließend durch
die IR-transparente untere Platte auf das IR-absorbierende Material
an der Grenzfläche
zwischen der oberen und unteren Platte gerichtet. Das Aufheizen
erfolgt nur in Bereichen, von denen zuvor festgelegt wurde, dass
sie IR-Strahlung absorbieren. Das Aufheizen in Kombination mit angelegtem
Druck zur Verstärkung
des Schweißverfahrens
gestattet die Fusion entlang der Grenzfläche zwischen den Teilen. Im
Gegensatz zum Spritzgussvorgang, wobei Bedingungen wie extreme Hitze
das Polymer polarisieren und spannen, das den Vertiefungsboden aufbaut,
gewährleistet
dieses selektive Aufheizverfahren, dass nur die Grenzfläche aufgeheizt
wird, wodurch die Verformung der Vertiefung verhindert und die optischen
Qualitäten
der unteren Platte/Folie beibehalten werden.
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Wenn
eine nicht selbsttragende Dünnschicht als
untere Platte verwendet wird, ist es bevorzugt, dass eine Lage von
Glas in den IR-Zusammenbauinstrument als Rückschicht für die Folie eingesetzt wird,
um die Erzeugung des notwendigen Druckes zum Binden der oberen Platte
zu unterstützen.
Die 9 bis 10 sind schematische Querschnittsdarstellungen
der Klemmmechanismen in dem IR-Zusammenbauinstrument. 9 ist
eine Explosionsansicht der Teile und des bei dieser Ausführungsform
eingesetzten Klemmmechanismus. Eine obere Platte 80, die
die Form einer Polystyrol-Multiwellplatte mit offenen Vertiefungen
einnimmt, wird mit dem Instrument an Ort und Stelle fixiert. Die
untere Platte 82, die die Form einer Polystyrolfolie einnimmt,
wird über
der oberen Platte 80 angeordnet. Eine Glaslage 84,
die bemessen ist, um im Wesentlichen die untere Platte/Folie zu
bedecken, wird über
der unteren Platte 82 angeordnet. Eine Polycarbonatschicht 86 wird innerhalb
eines Aluminiumrahmens 88 gehalten. Eine PDMS-Blase 90 wird
an dem Aluminiumrahmen 88 festgeklemmt. In 10 sind
sämtliche
Teile in innigem Kontakt, Gas wurde in den Bereich zwischen dem
Polycarbonat 86 und der Blase 90 gepumpt, wodurch
ein einheitlicher Druck auf die Glaslage 84 erzeugt wird.
Der an das Glas angelegte Druck durch die Blase kann zwischen 4–25 psi
betragen, allerdings liegt er vorzugsweise zwischen 5–7 psi.
Wie zuvor beschrieben, wird die IR-Strahlung durch das Polycarbonat 86,
die PDMS-Blase 90, das Glas 84 und die Polystyrolfolie 82 auf
die Kontaktfläche
der oberen Platte aus Polystyrol 80 gerichtet. Die IR-Strahlung
wandert direkt durch die obere Platte in die Abschnitte mit offener
Vertiefung ein, ohne aufzuheizen. Die obere und untere Platte werden
miteinander thermisch verbunden, und das Teil wird aus dem Instrument
genommen. Die Glaslage bindet nicht an die untere Platte und wird
darum unschwer entfernt. Es ist auch wichtig anzumerken, dass überall in
diesem Verfahren nichts den Teil der Folie kontaktiert, der zum
Boden der Vertiefungen werden soll. Dies ist von Bedeutung, da es
die optische Integrität
und biologische Integrität
des Vertiefungsbodens beibehält.
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Das
so beschriebene Verfahren erzeugt bei Verwendung mit nicht selbsttragenden
Folien eine Flachheit, die bei Platten mit oberen und unteren Platten,
die miteinander über
nicht klebende Mittel, wie Insertionspressformen, Ultraschallschweißen und
Wärmeschweißen verbunden
wurden, zuvor nicht festgestellt wurde. Nicht selbsttragende Folien sind
diejenigen, die nicht in der Lage sind, sich selbst in einer horizontalen
Ebene beim Festklemmen an einem Ende zu stützen. Dies kann durch Festklemmen einer
Probe von 6 cm × 1
cm an einem Ende und nach außen
Halten in einer horizontalen Position getestet werden. Wenn die
Probe nicht ausreichend starr ist, um die Ebene beizubehalten, soll
sie für
die Zwecke der Offenbarung als nicht selbsttragend angesehen werden.
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Wie
bei den vorherigen Ausführungsformen kann
die Folien- oder Polymerplatte (untere Platte) mit einem biologisch
oder chemisch aktiven Überzug vor
dem Zusammenbauen behandelt werden. Da das Aufheizen nur an der
Grenzfläche
zwischen Polymerteilen erfolgt, bleibt der IR-transparente überzogene Teil, der den Vertiefungsboden
aufbaut, unbeeinflusst. Außerdem
erlaubt ein einzigartiges Merkmal dieses Zusammenbauverfahrens,
dass nur die Vertiefungsböden
und nicht die Vertiefungswände
beschichtet oder funktionalisiert werden. Dies kann bedeutende Vorteile
bei vielen Assay-Systemen aufweisen, wo biomolekulare Anknüpfung an
die Vertiefungswände
zu Problemen mit den Assay-Ergebnissen führen kann. Beispielsweise ist
es bei zellbasierten Assays wichtig, dass Zellen an dem transparenten
Boden der Vertiefung in einer Monoschicht anhaften. Wenn sich die
Zellen an den Seitenwänden
der Vertiefung anheften, ziehen sie sich später zurück und setzen sich auf dem
Vertiefungsboden ab und töten
die Zellen von Interesse, die dort angeheftet sind, ab. In einer
Platte mit Vertiefungen mit nicht funktionalisierten Seitenwänden und
funktionalisierten Böden
kann man sicher sein, dass die gewünschte Assay-Aktivität auf den
Vertiefungsböden
auftritt. Es sollte festgestellt werden, dass dieser Vorteil gleichermaßen auf
die Ausführungsform
der Platte mit Glasboden zutrifft.
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Experiment 1
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Um
die einzigartigen Flachheitsmerkmale sowohl über die einzelnen Vertiefungen
wie auch über
den gesamten Boden einer Multiwellplatte zu zeigen, wurden Messungen
von Platten, die durch das vorliegende Verfahren hergestellt wurden,
sowie von Platten vorgenommen, die durch Standardspritzguss/Insertionsformtechniken
hergestellt wurden. 11 zeigt die Flachheit von mehreren
Platten, wie durch ein Tencor (Modell P20) Profilometer gemessen.
Die Messungen wurden über
den Bodenteil von mehreren Typen von Multiwellplatten vorgenommen. Jede
Platte wurde über
mehrere verschiedene Linien gemessen, und die Ergebnisse wurden
gemittelt. Zuerst wurden mehrere Greiner μClearTM 96-Well-Schwarz/Klarplatten,
die durch Insertionsformtechniken hergestellt wurden gemessen, wobei eine
5 Mil dicke optisch klare Polystyrolfolie in einer Pressform vorgelegt
und eine obere Platte gegen sie pressgeformt wird. Wie in 11,
Spalte A gezeigt, waren die Böden
dieser Platten über
ihre Länge
nicht gleichmäßig flach
genug, um durch das Instrument registriert zu werden. Als Nächstes wurden
mehrere Corning CostarTM 96-Well-Schwarz/Klarplatten
gemessen, die ebenfalls durch eine Insertionspressformtechnik hergestellt
wurden, wobei eine 25 Mil dicke separat pressgeformte optisch klare
untere Platte aus Polystyrol in einer Pressform vorgelegt und eine
schwarze obere Platte aus Polystyrol gegen sie pressgeformt wird.
Die schwarze Polystyrolplatte wurde durch Standardpraxis der Zugabe
von Ruß zu der
Batch-Mischung in einer Konzentration von 1 Teil Rußmaterial
(Furnace Black-Black Pearl 430, Clarion Corp.) auf 50 Teile unbehandeltes
Polystyrol (685D, Dow Chemical Corp.) und Spritzgießen der
Platte erreicht. Wie in 11, Spalte
B gezeigt, lag die durchschnittliche Flachheit über die Platten im Bereich
von 70 Mikrometern. Als Nächstes
wurden mehrere Corning CostarTM 96-Well-Schwarz/Klarplatten
gemessen, die durch eine Insertionsformtechnik hergestellt wurden,
wobei eine 5 Mil dicke optisch klare Polystyrolfolie in einer Pressform
vorgelegt und eine schwarze obere Platte aus Polystyrol gegen sie
pressgeformt wird. Wie in 11, Spalte
C gezeigt, lag die durchschnittliche Flachheit über diese Platten im Bereich
von 80 Mikrometern. Schließlich
wurden mehrere Platten gemessen, die durch das erfindungsgemäße Verfahren
aus einer 5 Mil optisch klaren Polystyrolfolie IR-strahlungsgebunden
an eine schwarze obere Platte aus Polystyrol hergestellt wurden.
Wie in 11, Spalte D gezeigt, beträgt die durchschnittliche
Flachheit über
diese Platten ungefähr
55 Mikrometer.
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Experiment 2
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Gleichermaßen wurden
die Platten von Beispiel 1 über
die Böden
von mehreren statistisch ausgewählten
einzelnen Vertiefungen auf Flachheit gemessen. 12 zeigt
die Ergebnisse des Experiments. Die Greiner μClearTM-Platte,
Spalte A, besitzt Vertiefungsböden
mit einer durchschnittlichen Flachheit von nahezu 60 Mikrometern.
Die Corning Costar-25-Mil-Bodenplatten,
Spalte B, besitzen eine durchschnittliche Vertiefungsflachheit von
ungefähr 35
Mikrometern. Die Corning Costar-5-Mil-Bodenplatten, Spalte C, besitzen
eine durchschnittliche Bodenflachheit von etwa 40 Mikrometern. Die
5-Mil-Bodenplatten, die durch das vorliegende Verfahren hergestellt
wurden, besitzen eine durchschnittliche Vertiefungsflachheit von
weniger als 5 Mikrometern.
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Experiment 3
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Die
Flachheit über
die Vertiefung wurde auch für
Platten gemessen, die auf die gleiche Weise mit den gleichen Materialien
wie in Beispiel 1, allerdings eines 384-Wellformates anstelle von
96, hergestellt wurden. Wiederum sind die Flachheitsmessungen für die erfindungsgemäß hergestellte
Platte in der Flachheit den Platten überlegen, die durch standardmäßige Insertionspressformtechniken
für Flachheit über eine
einzelne Vertiefung hergestellt wurden. 13 zeigt
die Ergebnisse des Experiments. Die Greiner μClearTM-384-Wellplatte,
Spalte A, besitzt Vertiefungsböden,
von nahezu einer durchschnittlichen Flachheit von 16 Mikrometern.
Die Corning CostarTM-25-Mil-Bodenplatten,
Spalte B, besitzen ebenfalls eine durchschnittliche Bodenflachheit
von ungefähr
16 Mikrometern. Die Corning CostarTM-5-Mil-Bodenplatten,
Spalte C, besitzen eine durchschnittliche Vertiefungsflachheit von
etwa 12 Mikrometern. Die 5-Mil-Boden-384-Wellplatten,
die erfindungsgemäß hergestellt
wurden, besitzen eine durchschnittliche Vertiefungsflachheit von
weniger als 5 Mikrometern.
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Experiment 4
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Mehrere
Glasobjektträger
mit 1 × 3
Zoll wurden zur Bestimmung der relativen Festigkeit der Silan/Glasbindungswechselwirkung
eingesetzt, die eine wesentliche Rolle bei einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung spielt. Zwei Typen von Wechselwirkungen
wurden untersucht. Als Erstes wurde ein 20-Mil dickes Silan-freies
Polymermaterial auf einem Glas-Objektträger unter Verwendung des IR-Zusammenbauinstruments
und des Verfahrens, wie bereits beschrieben, angebracht. Als Nächstes wurde
ein 20 Mil dickes Silan-enthaltendes Polymermaterial auf einem Glasobjektträger unter Verwendung
des IR-Zusammenbauinstruments
und des Verfahrens, wie bereits beschrieben, angebracht. Das Polymermaterial
war in jedem Fall bemessen, um ungefähr ein Zoll über das
Glas zu überlappen.
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Nach
dem Zusammenfügen
wurde jedes Teil mit einer Klemme stabilisiert, der überlappende
Polymerteil wurde festgeklemmt und mit einer Kraft in einem rechten
Winkel zu der Ebene gezogen, die durch den Glasobjektträger festgelegt
wurde. Die Pounds insgesamt an Kraft, die zum Trennen des Glases
von dem Polymer auf jedem Objektträger erforderlich waren, wurden
registriert.
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Das
Silan-freie Polymermaterial registrierte ein Ergebnis von 0 Pounds
an Kraft, die zur Trennung erforderlich war. Das Silan-enthaltende
Material konnte bei Aufbringen der maximalen Kraftmenge (40 lbs.)
aus dem Messinstrument nicht von dem Glas abgetrennt werden. Dieses
Experiment zeigt die Wirksamkeit der Bindungswechselwirkung, die
durch die Siloxanverknüpfungen
ermöglicht
wird.
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Experiment 5
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Mehrere
96-Wellplatten wurden unter Verwendung des erfindungsgemäßen Zusammenbauverfahrens
konstruiert. Die Platten wurden aus einer oberen Platte aus Polyethylen
mit hoher Dichte und einem 1 mm dicken Glasboden, die miteinander über eine
Vinylsilandichtung verbunden waren, aufgebaut. Die Platten wurden
anschließend
einem Drucktest unterzogen, um die Kraft zu unterscheiden, die erforderlich
ist, um die Teile zu trennen. Ein AmetecTM-Manometer
wurde verwendet, wobei die Manometereinheit in verschiedene Vertiefungen
eingeführt
und gegen die Vertiefungsböden
gepresst wurde. Keine Trennung oder Verzerrung der Platte trat bis
20 Pounds an Druck auf, die Obergrenze des Instruments. Dieser Test
zeigt die Wirksamkeit der Bindung, die durch Einsatz einer Dichtungsvorrichtung, wie
hier beschrieben, erzeugt wurde.
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Experiment 6
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Eine
schwarze obere 96-Wellplatte aus Polystyrol- wurde mit einer 5 Mil
dicken optisch klaren unteren Platte aus Polystyrolfolie unter Verwendung des
Infrarot-Zusammenbauverfahrens, das hier beschrieben ist, gebunden.
Anschließend
wurde die Platte im Querschnitt zerschnitten, um die Bindungszone
zu exponieren. 14 ist eine REM-Aufnahme des
Querschnitts bei einer Auflösung,
die den schwarzen oberen Teil von dem optisch klaren unteren Teil
nicht differenziert. Eine Schweißnaht 100 markiert
die Grenze zwischen oberer Platte 102 und unterer Platte 104.
Der Boden 106 der Multiwellplatte ist durch den Übergang
zu Luft 108 markiert. Diese Aufnahme zeigt, dass die Polystyrolteile
so gut miteinander verschweißt
sind, dass die Schnittlinie zwischen oberer und unterer Platte nur
für die
Schweißnaht 100 bestimmt
werden kann.
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Experiment 7
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Um
die Auswirkungen des erfindungsgemäßen Schweißverfahrens auf eine vorbehandelte Oberfläche zu zeigen,
wurde ein Experiment durchgeführt,
dass die biologische Kompatibilität von durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten Platten untersucht. Drei Gruppen von 96-Wellplatten
wurden nach dem vorliegenden Verfahren unter Kombination einer schwarzen
obere 96-Wellplatte aus Polystyrol mit einer optisch klaren 5 Mil
dicken unteren Platte aus Polystyrolfolie zusammengefügt. Vor
dem Zusammenfügen
wurden die unteren Platten auf verschiedene Art und Weise behandelt.
Bei einer ersten Serie von Platten waren die unteren Platten unbehandelt;
bei einer zweiten Serie von Platten wurde die untere Plattenoberfläche, die
zu den Vertiefungsböden
werden sollte, mit Plasmastrahlung, wie vorstehend beschrieben,
behandelt; und in der dritten Gruppen von Platten wurden die unteren
Platten mit Plasmastrahlung behandelt und mit Collagen beschichtet.
Nach dem Zusammenfügen
wurden alle vollständig
zusammengefügten
96-Wellplatten auf die biologische Kompatibilität durch den Versuch, Zellen
auf den Vertiefungsoberflächen
wachsen zu lassen, getestet.
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Bei
der ersten Gruppe von Platten, wie in der Photographie von 15 gezeigt,
war die unbehandelte Oberfläche
nicht mit dem Erreichen einer Monoschicht von Zellwachstum kompatibel.
Die Zellen 110 sind weit verstreut und nicht konfluent.
Einige Zellen sind um den Rand der Vertiefung 112 gebündelt, während andere
Bereiche um den Vertiefungsrand vollkommen frei von Zellenanknüpfung sind.
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Bei
der zweiten und dritten Gruppe von Platten, wie durch die jeweiligen
Photographien der 16–17 gezeigt,
ist das Zellwachstum robust, und die Zellen 110 sind gleichmäßig über die
Vertiefungsbodenoberfläche
verteilt. Die Zellen haben sich ausgebreitet, was eine gute Haftung
an der Oberfläche
anzeigt. Außerdem
und wichtigerweise tritt das Zellanknüpfen und -wachstum bis unmittelbar
zu dem Rand der Vertiefungen 114, 116 auf. Dies
zeigt, dass das Kaltschweißzusammenfügeverfahren
diese vorbehandelten Oberflächen
nicht nachteilig beeinträchtigt.
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Obwohl
die Erfindung ausführlich
für den Zweck
der Erläuterung
beschrieben wurde, ist es selbstverständlich, dass solche Einzelheit
nur für
diesen Zweck gedacht ist, und dass darin Variationen durch die Fachleute
vorgenommen werden können, ohne
von dem Schutzumfang der Erfindung, der in den folgenden Ansprüchen definiert
ist, abzuweichen.