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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Atemgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Das
Wort „Triggern" wie in der vorliegenden Anmeldung
verwendet, bezieht sich auf die Aktivierung einer beliebigen Atemphase,
d. h. Inspirations- sowie Exspirationsphasen. Es hat eine weitere
Bedeutung als das, was normalerweise unter der Bezeichnung verstanden
wird (Triggern bezieht sich gewöhnlich
nur auf die Aktivierung von Inspirationsphasen).
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Das
Wort „Atemgerät" wie in der vorliegenden
Anmeldung verwendet, bezieht sich auf alle bekannten Geräte, die
einem Lebewesen Gas zuführen.
Dies schließt
u. a. Ventilatoren, Respiratoren, Anästhesiemaschinen und Reanimationsvorrichtungen
ein.
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Atemgeräte aus dem
Stand der Technik umfassen eine Trigger-Funktionalität, die auf
den Gasparametern Durchfluss und Druck basiert.
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Aus
der
EP-A2-0 459 647 ist
ein Durchflusstriggersystem bekannt, das einen Atemventilator offenbart,
in dem eine vorbestimmte Gasdurchflussrate zu einem Patienten transportiert
wird. Die Änderungen
in der Durchflussrate werden gemessen, und eine Atemunterstützung wird
ausgelöst,
wenn die Änderung
der Durchflussrate einen Schwellwert überschreitet (Triggerschwelle).
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Aus
der
US 4,050,458 ist
ein Drucktriggersystem bekannt. Hier wird der Druck gemessen und im
Hinblick auf einen Vorzeichenwechsel eines differenzierten Drucksignals
analysiert. Wenn ein Wechsel eintritt, kann eine unterstützte Inspirationsphase gestartet
werden. Um eine Selbst-Triggerung aufgrund von natürlich auftretenden
Druckveränderungen
zu vermeiden, kann ein vorbestimmter Druckabfall eine zusätzliche
Bedingung für
das Triggern der Inspirationsphase sein.
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Obwohl
diese Systeme für
gewöhnlich
zufriedenstellend funktionieren, besteht vom tatsächlichen
Einsetzen eines spontanen Inhalationsversuches (der im Atemzentrum
des Gehirns entsteht) bis zum tatsächlichen Triggern eine Zeitverzögerung. Diese
Zeitverzögerung
kann mehr als 200 ms betragen. Davon wird ein Teil durch die Laufzeit
des Nervensignals und der Ansprechzeit der Atemmuskeln verursacht,
die ihre Arbeit aufnehmen müssen,
bevor eine Druck- oder Durchflussänderung eintritt. Der Hauptteil
dieser Verzögerung
ist jedoch auf die Tatsache zurückzuführen, dass
die Triggerschwellen hoch genug eingestellt werden, um jegliches
Risiko einer Selbst-Triggerung zu vermeiden (z. B. wenn das Gerät eine Inspirationsphase
startet, obwohl der Patient keinen Atemversuch unternimmt). Demzufolge braucht
es seine Zeit, bis die Auswirkungen einer Inhalation die Triggerbedingung
erreichen und eine Inspirationsphase beginnen.
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Diese
Verzögerungszeit
ist auch in Varianten der Durchfluss- und Drucktriggersysteme, z.
B. Volumentriggersystemen, vorhanden.
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Ein
Versuch zu Vermeidung oder Verringerung der Verzögerungszeit ist in der
US 5,373,842 offenbart,
in der ein Drucktriggersystem Durchflussmessungen an einem Bias-Flow
nutzt, um die erforderliche Triggerdruckschwelle zu verändern.
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Auch
wenn dieses Triggersystem stabiler ist und eine kürzere Ansprechzeit
hat, bleibt ein Teil der Verzögerungszeit
erhalten.
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Weitere
beschriebene Triggersysteme verwenden andere Parameter, z. B. Impedanz über den Thorax
hin, wie in der
EP-B-0324275 ,
Nervensignale, wie in der
WO-00/00245 und
Muskelsignale (myoelektrische), wie in der
WO-99/43374 offenbart.
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Davon
haben die ersten Systeme im Wesentlichen dieselben Verzögerungszeiten
wie die durchfluss-/druckbezogenen Triggerparameter, da sich die
Impedanz nicht ändern
wird, bis die Lungen beginnen, sich aufgrund von Muskelaktivität zu ändern. Auch
hier müssen
Schwellwerte eingestellt werden, um eine von anderen Impedanz-Quellen herrührende Selbst-Triggerung
zu vermeiden.
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Obwohl
die Verzögerung
in den zwei letztgenannten Systemen geringer ist, sind diese jedoch nicht
in allen Situationen ideal. Zum Beispiel bezieht sich eine Muskelerfassung
für gewöhnlich auf
myoelektrische Signale im Zwerchfell. Inhalationen können jedoch,
wie das Dokument
WO-99/43374 aufzeigt, mit
anderen Muskelgruppen beginnen. Die Aktivität in allen atemrelevanten Muskeln
zu messen ist nicht realistisch. Eine Lösung für dieses Problem wird in der
WO-99/43374 vorgeschlagen.
Sie besteht darin, ein separates Durchfluss- oder Drucktriggersystem parallel
arbeiten zu lassen und einen Triggerbetrieb zu verwenden, der nach
der Reihenfolge der Eingangssignale arbeitet. Dann bleibt die Verzögerungszeit
in den Durchfluss-/Drucktriggersystemen (sowie für den Muskeltrigger) erhalten.
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Es
sollte auch beachtet werden, dass alle Systeme, die auf Signalen
erregbarer Zellen (Nerven und Muskeln) triggern, von einer Selbst-Triggerung gefährdet sind,
außer
wenn ein ausreichend hoher Schwellwert für die Triggerung festgesetzt
wird.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Atemgerät zu verwirklichen,
das im Vergleich zu Triggersystemen aus dem Stand der Technik verbesserte
Triggermerkmale aufweist.
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Ein
beschriebenes Triggerverfahren basiert im Wesentlichen auf einem
Triggerverfahren aus dem Stand der Technik, das Durchfluss und/oder Druck
verwendet. Die Verbesserung besteht darin, dass atemrelevante Signalen
erregbarer Zellen genutzt werden, um die Triggerbedingungen für das Durchfluss-
und/oder das Drucktriggerverfahren anzupassen.
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Erregbare
Zellen werden beim Menschen in zwei Gruppen unterteilt, in Nervenzellen
und Muskelzellen. Damit müssen
atemrelevante erregbare Zellen alle Nerven und Muskeln einschließen, die
an den Atemtätigkeiten
mitwirken.
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Eine
bevorzugte Art, die Triggerbedingung in Bezug auf Durchfluss- und/oder
Drucktriggerverfahren anzupassen liegt darin, die Triggerschwelle
auf der Basis der Signale erregbarer Zellen anzupassen. Da das Signal
erregbarer Zellen auf einen Atembeginn hindeuten kann, ist in der
Praxis das Risiko einer Selbst-Triggerung relativ gering. Und die
Triggerschwelle kann daher auf eine wesentlich höhere Empfindlichkeit eingestellt
werden, als es in den „reinen" Durchfluss- und/oder
Drucktriggerverfahren möglich
ist.
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Eine
weitere bevorzugte Art, die Triggerbedingung in Bezug auf Durchfluss- und/oder Drucktriggerverfahren
anzupassen besteht darin, ein Fenster einzustellen oder zu schaffen,
in dem ein Triggern ermöglicht
wird. Hier kann eine konstant hohe Empfindlichkeit für die Triggerschwelle
eingestellt werden. Nur wenn es das Signal einer erregbaren Zelle
anzeigt, darf ein Triggern das Einsetzen einer Inspirations- oder
Exspirationsphase bewirken.
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Eine
Kombination dieser zwei Arten ist natürlich möglich. Zum Beispiel öffnet eine
bestimmte Schwelle in dem Signal einer erregbaren Zelle (die niedriger
sein könnte
als die Triggerschwelle für
bekannte Systeme, die solche Signale nur für das Triggern verwenden) ein
Fenster, in dem ein Triggern stattfinden kann. Wenn die Signalschwelle
ansteigt (was bei Inspirationen der Fall ist), wird die Durchfluss-
und/oder Drucktriggerschwelle hin zu einer höheren Empfindlichkeit verändert. Dies
würde es
ermöglichen,
eine höhere
Empfindlichkeit zu verwenden und dennoch das Risiko einer Selbst-Triggerung aufgrund
von Signalstörungen
zu verringern.
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Es
sollte hier erwähnt
werden, dass sich der beschriebene Stand der Technik vorwiegend
mit dem Triggern von Inspirationsphasen beschäftigt. Das dargelegte Verfahren
ist jedoch nicht auf Inspirationsphasen beschränkt, sondern kann auch für das Triggern
von Exspirationsphasen eingesetzt werden.
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Das
Triggern von Exspirationsphasen basiert häufig auf gemessenen maximalen
Druck-/Durchflussniveaus während
des eigentlichen Atemzugs. Eine Inspiration könnte z. B. aus dem Kreislauf
genommen werden [cycling off], wenn der gemessene Durchfluss unter
einen bestimmten Prozentsatz eines maximalen Durchflusses fällt. In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist der Prozentsatz eine spezielle Triggerbedingung, der durch die
Verwendung von Signalen erregbarerer Zellen angepasst werden kann.
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Um
alle Patienten-Typen einzubeziehen, könnte das Verfahren zusätzlich verbessert
werden, indem die Triggerbedingung weiter angepasst wird. Eine solche
weitere Anpassung könnte
die Verwendung des bekannten, bereits erwähnten durchflussabhängigen Drucktriggersystems
sein, dass in der
US-5,373,842 offenbart
ist.
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Zusätzlich zur
Adaptation auf der Basis des Signals erregbarer Zellen wäre auch
eine druckabhängige
Durchflusssteuerung einsetzbar. Insbesondere im Hinblick auf den
Fortschritt in der Entwicklung von äußerst kleinen und präzisen Drucksensoren
sind heute Druckmessungen in den Lungen realisierbar. Auf diese
Weise sind Druckmessungen zuverlässiger
und besser einsetzbar.
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Das
Ziel der Erfindung wird dadurch erreicht, dass das Atemgerät, wie in
der Einleitung aufgezeigt, die Merkmale umfasst, die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 aufgeführt
sind.
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Vorteilhafte
Verbesserungen und Ausführungen
sind aus den abhängigen
Ansprüchen
ersichtlich.
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Hier
könnte
das Atemgerät
im Wesentlichen auf ein Gerät
aus dem Stand der Technik basieren, das anschließend mit einem Zellsignaldetektor
zum Erfassen von Signalen erregbarer Zellen ausgestattet oder mit
diesem verbunden wird, und das ferner ausgestattet oder verändert wird,
um notwendige Berechnungen und Anpassungen durchzuführen, was dem
entspricht, was bereits in Bezug auf das Verfahren offenbart wurde.
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Im
Wesentlichen kann jedes Gerät
aus dem Stand der Technik zum Erfassen von Signalen erregbarer Zellen
(und zum Extrahieren/Umwandeln/Berechnen von daraus abzuleitenden
atemrelevanten Informationen) in Verbindung mit dem vorliegenden erfindungsgemäßen Atemgerät verwendet
werden. Insbesondere kann jedes bekannte Atemgerät, das Informationen von Signalen
erregbarer Zellen verwendet, um das Einsetzen einer Inhalation zu
bestimmen, in Verbindung mit dem vorliegenden erfindungsgemäßen Atemgerät verwendet
werden.
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Mit
Bezug auf die Figuren wird im Folgenden ein erfindungsgemäßes Atemgerät ausführlich beschrieben.
Kurzbeschreibung der Figuren
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1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Atemgeräts;
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2 zeigt
im Einzelnen einige Teile des erfindungsgemäßen Atemgeräts, und
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3 zeigt
ein zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Atemgerät 2.
In diesem Ausführungsbeispiel
umfasst das Atemgerät 2 eine
Ventilatoreinheit 6, die mit einem Patienten 4 verbunden
ist, um den Patienten 4 mit Atemgas zu versorgen und es
von diesem zu entfernen. In diesem Fall wird die Verbindung mit
einem herkömmlichen
Schlauchsystem 8 gezeigt, das über einen Trachealtubus, einen
Tracheotomietubus, einer Gesichtsmaske, etc. mit dem Patienten verbunden
werden kann.
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Der
Patient 4 ist ferner mit einem Zellsignaldetektor zum Erfassen
von Signalen erregbarer Zellen verbunden, der in diesem Ausführungsbeispiel ein Ösophagus-Zwerchfell-Elektromyographie-Detektor 10 ist.
Der Zellsignaldetektor 10 zum Erfassen von Signalen erregbarer
Zellen ist über
eine Katheterleitung 12 mit dem Patienten 4 verbunden
und kann über
eine Kommunikationsverbindung 14 mit den anderen Teilen
des Atemgeräts
kommunizieren.
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3 zeigt
ein anderes Ausführungsbeispiel des
Atemgeräts.
Hier umfasst das Atemgerät 16 alle Teile
in ein und demselben Gehäuse.
Wie bei dem Atemgerät 2 verbindet
ein herkömmliches
Schlauchsystem 6 das Atemgerät 16 mit einem Patienten 4.
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In
diesem zweiten Ausführungsbeispiel
ist der Detektor zum Erfassen von Signalen erregbarer Zellen ein
Signaldetektor 16A für
Signale vom Zwerchfell. Der Signaldetektor 16A für Signale
vom Zwerchfell ist, wie anhand der Sensorenleitung 18 gezeigt,
mit dem Zwerchfellnerv des Patienten 4 verbunden.
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2 zeigt
ein genaueres Ausführungsbeispiel
des Atemgeräts 2 (oder 16).
Teile, die zwischen den Ausführungsbeispielen
2 und 16 verschieden sind, sind in gestrichelter Linie dargestellt.
Das detaillierte Ausführungsbeispiel
in 2 zeigt nur die Teile, die für das Verständnis der Funktion des Atemgeräts mit Bezug
auf das beschriebene Verfahren relevant sind.
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Eine
Pneumatikeinheit 20 reguliert mithilfe einer ersten Ventileinheit 22A und
einer zweiten Ventileinheit 22B den Gasfluss zum Patienten
und von diesem weg (nicht gezeigt). Gase, die vermischt werden,
um ein Atemgas zu bilden, werden über einen ersten Gaseinlass 24A und
einen zweiten Gaseinlass 24B zugeführt. Die Gase werden in der
ersten Ventileinheit 22A dosiert und vermischt. Wenn dem Atemgas
weitere Gase zugemischt werden sollen, können zusätzliche Gaseinlässe vorgesehen
werden. Das Atemgas wird dem Patienten über einen Inspirationstubus 26 zugeführt und über einen
Exspirationstubus 28 von diesem abgeführt. Die zweite Ventileinheit 22B steuert
den Abfluss von Atemgas vom Patienten. Eine Evakuierung 30 führt das
Gas ab.
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Die
Pneumatikeinheit 20 wird von einer Steuereinheit 32 gesteuert.
In diesem Fall wird nur die Funktion der Steuereinheit 32 in
Bezug auf das Auslösen
von Atemphasen erörtert.
Eine eigentliche Steuerung der Pneumatikeinheit 20, die
darauf abzielt, zur Atemunterstützung
spezielle Durchflüsse und
Drucke vorzusehen, ist in Systemen aus dem Stand der Technik gut
bekannt.
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Ein
Sensor 34 misst den Druck. Das Drucksignal wird von einer
ersten Bestimmungseinheit verwendet, um ein erstes Atemanzeigesignal
zu bestimmen (z. B. Druck in den Lungen des Patienten).
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Das
erste Atemanzeigesignal wird an einen Komparator 38 übertragen,
um es mit einer Triggerschwelle zu vergleichen. Grundsätzlich kann
der Komparator 38 entweder eine Schaltung (wenn er als Hardware
realisiert ist) oder eine Programmierung (wenn er als Software realisiert
ist) umfassen, die ihm ermöglichen,
das erste Atemanzeigesignal mit einer Inspirationstriggerschwelle
während
Exspirationsphasen und mit einer Exspirationstriggerschwelle während Inspirationsphasen
zu vergleichen. Als Beispiel bezieht sich Folgendes auf den Vergleich
mit einer Inspirationstriggerschwelle.
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In
einer Drucktriggervorrichtung aus dem Stand der Technik würde ein
in den Komparator 38 eingegebenes erstes Atemanzeigesignal
schließlich die
Inspirationstriggerschwelle erreichen. Daraufhin erzeugt ein Signalgenerator 40 ein
Triggersignal, das von einem anderen Steuermittel 42 in
der Steuereinheit 32 verwendet wird, um durch Steuerung
der ersten Ventileinheit 22A in der Pneumatikeinheit 20 eine Inspirationsphase
zu beginnen.
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In ähnlicher
Weise könnte
die zweite Ventileinheit 22B gesteuert werden, um eine
Exspirationsphase zu beginnen.
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Entsprechend
der vorliegenden Erfindung wird die Triggerbedingung durch ein zweites
Atemanzeigesignal, das von der Erfassung von Signalen erregbarer
Zellen abgeleitet wird, angepasst.
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Erregbare
Zellen, d. h. Nerven oder Muskeln, erzeugen myoelektrische Signale,
die zur Ableitung von Informationen erfasst und verarbeitet werden.
In diesem Fall sind atemrelevante Informationen von Interesse. Aus
diesem Grund sollten Signale von Nerven und/oder Muskeln, die an
der Atmung beteiligt sind, erfasst werden.
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Die
an der Atmung beteiligten Muskeln sind im Wesentlichen das Zwerchfell
und der Skalenusmuskel sowie äußere interkostale
Muskel während der
Inspiration sowie abdominale und innere interkostale Muskeln während der
Exspiration. Von diesen hat das Zwerchfell die größte Bedeutung
und ist da her zur Erfassung von Muskelsignalen von größtem Interesse.
Wie in Bezug auf die Erörterung
des Stands der Technik offenbart, ist es bekannt, myoelektrische
Signale des Zwerchfells mittels eines Ösophaguskatheters 44 zu
erfassen, an dem eine Vielzahl von Sensoren 46 angebracht
sind, welche die Signale erfassen. In einer zweiten Bestimmungseinheit 48 können die
Signale gefiltert, verstärkt
oder auf jede bekannte Art verarbeitet werden, damit sie ein zweites
Atemanzeigesignal erzeugen.
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Das
zweite Atemanzeigesignal wird an eine Adaptationseinheit 50 übertragen.
Die Adaptationseinheit 50 ist mit dem Komparator 38 verbunden. Triggerschwellen
(entweder von einer Bedienperson eingestellt oder für verschiedene
Anwendungen des Atemgeräts
festgesetzt) werden dem Komparator 38 über die Adaptationseinheit 50 übermittelt.
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Die
Adaptationseinheit 50 passt die Triggerbedingung derart
an, dass ein zuverlässigeres,
empfindlicheres und stabileres Triggern von Atemphasen erreicht
wird.
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Eine
Möglichkeit
zur Anpassung der Triggerbedingung besteht darin, die Triggerschwelle
in Abhängigkeit
vom zweiten Atemanzeigesignal anzupassen. Für das Triggern der Inspiration
bedeutet dies (im vorliegenden Ausführungsbeispiel), dass die Triggerschwelle
selbst an den Istdruck im Patienten (erstes Atemanzeigesignal) angenähert wird.
Der Komparator 38 und der Signalgenerator 40 werden
deshalb früher
auf einen Inspirationsversuch des Patienten ansprechen, als es mit
Drucktriggersystemen aus dem Stand der Technik möglich wäre.
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Eine
Anpassung der Triggerbedingung ist ferner dadurch möglich, an
dem Drucktrigger eine hohe Empfindlichkeit zu halten (d. h. die
Triggerschwelle ist nahe dem Istdruck). Um eine Selbst-Triggerung
zu vermeiden, liegt die Anpassung darin, das Triggern zu hemmen,
solange das zweite Atemanzeigesignal zu niedrig ist. Wenn das zweite
Atemanzeigesignal eine bestimmte Schwelle erreicht, wird das Triggern
durch Druck ermöglicht.
Mit diesem Ansatz ist es nicht erforderlich, dass die Bedienperson
Triggerbedingungen einstellt.
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Eine
dritte Möglichkeit
zur Anpassung der Triggerbedingung besteht darin, die beiden vorangehenden
Möglichkeiten
zu kombinieren. Kurz, das Triggern könnte an einer ersten Schwelle
des zweiten Atemanzeigesignals ermöglicht werden, und die Triggerschwelle
könnte
dann in Richtung auf den Wert des ersten Atemanzeigesignals verändert werden.
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Das
Gleiche ist in Bezug auf Nervensignale durchführbar. Der Zwerchfellnerv ist
ein Beispiel für einen
Nerv, der an der Atmung beteiligt ist. Die Signale entlang dieses
Nervs können
von einem Sensor 54 (in gestrichelter Linie gezeigt) erfasst
werden. Die Verarbeitung der Signale unterscheidet sich etwas von
der der Muskelsignale. Aber es sind Wege bekannt, die atemrelevanten
Informationen aus dem Nervensignal abzuleiten.
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Ein
weiteres ausführliches
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Atemgeräts ist in 4 dargestellt.
Teile, die mit Teilen aus 2 identisch
sein können
tragen dieselben Bezugszeichen.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
schließt
die Pneumatikeinheit 56 einen Gasgenerator 58,
z. B. einen Kompressor oder einen Ventilator, ein. Der Gasgenerator 58 nimmt
durch einen Einlass 60 Luft auf und reguliert entsprechend
Steuersignalen von einer Steuereinheit 64 einen Atemgasfluss
in einen Beatmungsschlauch 62. Der Beatmungsschlauch 62 kann
z. B. über
eine Beatmungsmaske mit einem separaten Auslass für ausgeatmetes
Gas (nicht gezeigt) mit einem Patienten verbunden werden.
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Ein
Druckmesser 34 misst den Druck und überträgt das Drucksignal an die Steuereinheit 64.
In der Steuereinheit empfängt
ein Softwareprogramm das Drucksignal, verarbeitet dieses und vergleicht
es mit einer Triggerschwelle. Der Druck ist somit ein erstes Atemanzeigesignal.
Nach seiner Einführung
in die Speiseröhre
erfasst ein Ösophaguskatheter 44, an
dem eine Vielzahl von Sensoren 46 angebracht sind, die
Signale aus dem Zwerchfell. Diese Signale werden an eine Bestimmungseinheit 48 übertragen, die
ein zweites Atemanzeigesignal bestimmt. Das zweite Atemanzeigesignal
wird an eine Adaptationseinheit 70 übertragen und dort zur Anpassung
der Triggerbedingung verwendet. Das Anpassen kann nach einer der
oben mit Bezug auf 2 erörterten Möglichkeiten erfolgen. Triggerschwellen
werden über
die Ziffer 52 eingegeben.
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Um
die Triggerbedingung weiter anzupassen, wird ein Durchflussmesser 66 verwendet,
um den Gasfluss im Beatmungsschlauch 62 zu messen. Das
Durchflusssignal wird an eine Bestimmungseinheit übertragen,
die ein drittes Atemanzeigesignal bestimmt. Das dritte Atemanzeigesignal
wird an die Adaptationseinheit 70 gesendet, welche die
Triggerbedingung weiter oder kombiniert anpasst.
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Eine
Möglichkeit,
die Adaptation zu kombinieren, besteht darin, das zweite Atemanzeigesignal zur
Ermöglichung
des Triggerns und das dritte Atemanzeigesignal zur Erhöhung der
Empfindlichkeit der Drucktriggerschwelle zu verwenden.
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Es
ist auch möglich,
das zweite Atemanzeigesignal mit dem dritten Atemanzeigesignal zu
kombinieren, um die Triggerschwelle zu ändern.
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Eine
Kombination dieser beiden ist natürlich auch möglich.
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Kombinationen
der gezeigten Ausführungsbeispiele
sind denkbar. Zum Beispiel kann die Pneumatikeinheit 20 in 2 durch
die Pneumatikeinheit 56 in 4, und umgekehrt,
ersetzt werden (mit angemessenen Änderungen in der jeweiligen
Steuereinheit 32, 64).
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Weitere Änderungen
können
auch vorgenommen werden, indem Teile aus dem Stand der Technik mit
Ausführungsbeispielen,
die in der Beschreibung aufgezeigt wurden, hinzugefügt, kombiniert
oder ausgewechselt werden. Beispielsweise kann die Pneumatikeinheit
jede Pneumatikeinheit sein, die in einem Atemgerät verwendbar ist. Zum Beispiel
wurden anästhetische
Teile in den Ausführungsbeispielen
nicht gezeigt, aber können
selbstverständlich
auf die gleiche Weise verwendet werden.
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Myoelektrische
Signale des Zwerchfells müssen
nicht über
einen Ösophaguskatheter
gemessen werden. Es können
auch andere Mittel für
die Ermittlung dieser Signale verwendet werden. Entsprechend können myoelektrische
Signale von anderen atemrelevanten Muskeln in gleicher Weise verwendet
werden.
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Das
Gleiche gilt natürlich
auch für
die Nervensignale, die nicht aus dem Nerv vom Zwerchfell erhalten
werden müssen.
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Das
grundlegende erfinderische Konzept der Erfindung liegt in der Verwendung
von Signalen erregbarer Zellen, um die Triggerbedingung für Atemphasen,
die in einem Atemgerät
implementiert sind, zu ändern
oder anzupassen.