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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
geschmolzenem Metall (wobei dieser Begriff Metallegierungen einschließt), insbesondere
jedoch nicht ausschließlich
von Eisen aus einem eisenhaltigen Material, wie Erzen, teilweise
reduzierten Erzen und metallhaltigen Abfallströmen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein auf einem Metallschmelzebad
basierendes Direktschmelzverfahren zur Herstellung von geschmolzenem
Metall aus einem eisenhaltigen Material.
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Ein
bekanntes, auf einem Schmelzbad basierendes Direktschmelzverfahren
für die
Herstellung von geschmolzenem eisenhaltigem Metall ist der DIOS-Prozeß. Der DIOS-Prozeß schließt eine
Vorreduktionsstufe und eine Schmelzreduktionsstufe ein. Beim DIOS-Prozeß wird Erz
(–8 mm)
in Wirbelbetten vorgewärmt
(750°C)
und vorreduziert (10 bis 30 %), wobei Abgas aus einem Schmelzreduktionsgefäß ver wendet
wird, das ein Schmelzbad von Metall und Schlacke enthält, wobei
die Schlacke auf dem Metall eine tiefe Schicht bildet. Die feinen
(–3 mm)
und groben (–8mm)
Komponenten des Erzes werden in der Vorreduktionsstufe des Verfahrens
getrennt. Kohle und vorgewärmtes
und vorreduziertes Erz werden (über
zwei Beschickungsleitungen) kontinuierlich von der Oberseite des
Ofens in den Schmelzreduktionsofen eingeführt. Das Erz löst sich
und bildet in der tiefen Schlackeschicht FeO, und die Kohle zersetzt
sich in der Schlackeschicht in verkohltes Material und flüchtiges
Material. Sauerstoff wird durch eine speziell gestaltete Lanze geblasen,
womit die sekundäre Verbrennung
in der aufgeschäumten
Schlacke verbessert wird. Sauerstoffstrahlen verbrennen Kohlenmonoxid,
das bei den Schmelzreduktionsreaktionen gebildet worden ist, wodurch
Wärme erzeugt
wird, die auf die geschmolzene Schlacke übertragen wird. Das Feo wird
an den Grenzflächen
von Schlacke/Metall und Schlacke/verkohltem Material reduziert.
Eine Bewegung hervorrufendes Gas, das vom Boden des Schmelzreduktionsgefäßes in das
heiße
Schmelzbad eingeführt
wird, verbessert den Wirkungsgrad der Wärmeübertragung und vergrößert die
Grenzfläche
von Schlacke/Metall für
die Reduktion. Schlacke und Metall werden periodisch abgestochen.
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Ein
weiteres bekanntes Direktschmelzverfahren für die Herstellung von geschmolzenem
eisenhaltigem Metall ist der AISI-Prozeß. Der AISI-Prozeß schließt ebenfalls
eine Vorreduktionsstufe und eine Schmelzreduktionsstufe ein. Beim
AISI-Prozeß werden
vorgewärmte
und teilweise reduzierte Eisenerzpellets, Kohle oder Koksgrus und
Flußmittel
von oben in einen unter Druck stehenden Schmelzreaktor gegeben,
der ein Schmelzbad von Metall und Schlacke enthält. In der Schlackeschicht
wird die Kohle von flüchtigen
Bestandteilen befreit, und die Eisenerzpellets lösen sich in der Schlacke und
werden dann von der Kohle (verkohltem Material) in der Schlacke
reduziert. Die Verfahrensbedingungen führen zum Aufschäumen der
Schlacke. Kohlenmonoxid und Wasserstoff, die in diesem Verfahren
erzeugt werden, werden in oder direkt über der Schlackeschicht nachverbrannt,
wodurch die Energie bereitgestellt wird, die für die endothermen Reduktionsreaktionen
erforderlich ist. Sauerstoff wird von oben durch eine mittlere,
wassergekühlte
Lanze eingeblasen, und Stickstoff wird durch Düsen am Boden des Reaktors eingeblasen,
wodurch eine ausreichende Bewegung gesichert ist, so daß die Übertragung
der Wärmeenergie
der Nachverbrennung auf das Bad erleichtert wird. Das Abgas des
Verfahrens wird in einem Heißzyklon
vom Staub befreit, bevor es einem Ofen vom Schachttyp für das Vorwärmen und
Vorreduzieren der Pellets zu FeO oder Wüstit zugeführt wird.
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Ein
anderes bekanntes Direktschmelzverfahren, das auf einer Metallschmelzeschicht
als Reaktionsmedium beruht und allgemein als HIsmelt-Prozeß bezeichnet
wird, ist in der Internationalen Anmeldung PCT/AU96/00197 (WO 96/31627)
im Namen dieses Anmelders beschrieben.
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Der
in dieser Internationalen Anmeldung beschriebene HIsmelt-Prozeß weist
folgendes auf:
- (a) das Erzeugen eines Bades
aus geschmolzenem Metall und geschmolzener Schlacke in einem Gefäß;
- (b) in das Bad werden eingeblasen:
(i) ein metallhaltiges
Beschickungsmaterial, typischerweise Metalloxide; und
(ii)
ein festes kohlehaltiges Material, typischerweise Kohle, das als
Reduktionsmittel der Metalloxide und Energiequelle wirkt; und
- (c) Schmelzen des metallhaltigen Beschickungsmaterials in der
Metallschicht zu Metall.
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Der
HIsmelt-Prozeß weist
auch das Einblasen von sauerstoffhaltigem Gas in einen Raum über dem
Bad und die Nachverbrennung von Reaktionsgasen, wie CO und H2, die aus dem Bad freigesetzt wurden, und
die Übertragung
der erzeugten Wärme auf
das Bad auf, so daß zu
der Wärmeenergie
beigetragen wird, die für
das Schmelzen der metallhaltigen Beschickungsmaterialien erforderlich
ist.
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Der
HIsmelt-Prozeß umfaßt auch
die Bildung einer Übergangszone
in dem Raum über
der nominell ruhigen Oberfläche
des Bades, in der es eine vorteilhafte Masse aus aufsteigenden und
danach absinkenden Tropfen oder Spritzern oder Strömen von
geschmolzenen Material gibt, wodurch ein wirksames Medium bereitgestellt
wird, um die durch die Nachverbrennung der Reaktionsgase über dem
Bad erzeugte Wärmeenergie
auf das Bad zu übertragen.
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Der
HIsmelt-Prozeß,
wie er in dieser Internationalen Anmeldung beschrieben ist, ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangszone
erzeugt wird, indem ein Trägergas,
metallhaltiges Beschickungsmaterial und festes kohlehaltiges Material
durch einen Bereich der Seitenwand des Gefäßes, der mit dem Bad in Kontakt
steht, und/oder von oberhalb des Bades in das Bad eingeblasen werden,
so daß das Trägergas und
das feste Material in das Bad eindringen und dazu führen, daß geschmolzenes
Material in den Raum über
der Oberfläche
des Bades geschleudert wird.
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Der
HIsmelt-Prozeß,
wie er in dieser Internationalen Anmeldung beschrieben ist, stellt
gegenüber früheren Formen
des HIsmelt-Prozesses eine Verbesserung dar, die die Übergangszone
durch Einblasen von Gas und/oder kohlehaltigem Material von unten
in das Bad erzeugen, wodurch bewirkt wird, das Tropfen und Spritzer
und Ströme
von geschmolzenem Material aus dem Bad herausgeschleudert werden.
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Der
Anmelder hat extensive Untersuchungen und Arbeiten mit einer Pilotanlage
bezüglich
Direktschmelzverfahren durchgeführt
und im Zusammenhang mit diesem Verfahren eine Reihe von signifikanten
Erkenntnissen gewonnen.
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Allgemein
ausgedrückt
gibt die vorliegende Erfindung ein Direktschmelzverfahren zur Herstellung
von Metallen (wobei dieser Begriff Metallegierungen einschließt) aus
einem eisenhaltigen Material an, das die folgenden Schritte aufweist:
- (a) Erzeugen eines Bades aus geschmolzenem Metall
und geschmolzener Schlacke in einem metallurgischen Gefäß;
- (b) Einblasen von Beschickungsmaterialien, die ein festes Material
sind, und Trägergas
in das Schmelzbad mit einer Geschwindigkeit von mindestens 40 m/s
durch eine sich nach unten erstreckende Lanze zum Einblasen von
Feststoffen, die ein Beschickungsrohr mit einem Innendurchmesser
von 40 bis 200 mm aufweist, das so angeordnet ist, daß die Mittelachse
des Auslaßendes
der Lanze einen Winkel von 20 bis 90° zur waagerechten Achse hat,
und Erzeugen einer Oberflächenströmung des
Gases von mindestens 0,04 Nm3/s/m2 im Schmelzbad (wobei m2 die
Fläche des
waagerechten Querschnitts des Schmelzbades betrifft) zumindest teilweise
durch Reaktionen des in das Bad eingeblasenen Materials, was dazu
führt,
daß geschmolzenes
Material als Spritzer, Tropfen und Ströme nach oben geschleudert wird
und eine erweiterte Schmelzbadzone bildet, wobei der Gasstrom und
das nach oben geschleuderte geschmolzene Material zu einer wesentlichen
Bewegung des Materials im Inneren des Schmelzbades und einer starken
Vermischung des Schmelzbades führen,
wobei die Beschickungsmaterialien so ausgewählt werden, daß die Reaktionen
der Beschickungsmaterialien im Schmelzbad im umfassenden Sinne endotherm
sind; und
- (c) Einblasen eines sauerstoffhaltigen Gases in einen oberen
Bereich des Gefäßes durch
zumindest eine Lanze zum Einblasen Sauerstoffgas und Nachverbrennen
der brennbaren Gase, die aus dem Schmelzbad freigesetzt wurden,
wobei das aufsteigende und danach absinkende geschmolzene Material
in der erweiterten Schmelzbadzone die Wärmeübertragung auf das Schmelzbad
erleichtert.
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Die
erweiterte Schmelzbadzone ist durch einen hohen, auf das Volumen
bezogenen Anteil von Gashohlräumen
innerhalb des geschmolzenen Materials gekennzeichnet.
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Der
Volumenanteil der Gashohlräume
beträgt
vorzugsweise mindestens 30 Vol.-% der erweiterten Schmelzbadzone.
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Die
Spritzer, Tropfen und Ströme
von geschmolzenem Material werden durch den vorstehend beschriebenen
Gasstrom innerhalb des Schmelzbades erzeugt. Obwohl der Anmelder
nicht auf die folgenden Bemerkungen beschränkt sein möchte, nimmt er an, daß die Spritzer,
Tropfen und Ströme durch
den verwirbelnd-turbulenten Bereich bei geringeren Strömungsraten
des Gases und durch einen Fontänenbereich
bei höheren
Strömungsraten
des Gases erzeugt werden.
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Der
Gasstrom und das nach oben geschleuderte geschmolzene Material führen vorzugsweise zu
einer wesentlichen Bewegung des Materials in das und aus dem Schmelzbad.
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Das
feste Material schließt
vorzugsweise eisenhaltiges Material und/oder kohlehaltiges Material ein.
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Die
vorstehend beschriebene erweiterte Schmelzbadzone unterscheidet
sich deutlich von der Schicht aus aufschäumender Schlacke, die im vorstehend
beschriebenen AISI-Prozeß erzeugt
wird.
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Der
Schritt (b) schließt
vorzugsweise das Einblasen von Beschickungsmaterialien in das Schmelzbad
ein, so daß die
Beschickungsmaterialien in einen unteren Bereich des Schmelzbades
eindringen.
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Die
erweiterte Schmelzbadzone bildet sich vorzugsweise auf dem unteren
Bereich des Schmelzbades.
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Der
Schritt (b) schließt
vorzugsweise das Einblasen von Beschickungsmaterialien durch die Lanze
mit einer Geschwindigkeit im Bereich von 80 bis 100 m/s in das Schmelzbad
ein.
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Der
Schritt (b) schließt
vorzugsweise das Einblasen von Beschickungsmaterialien durch die Lanze
bei einem Massedurchsatz von bis zu 2,0 t/m2/s
in das Schmelzbad ein, wobei m2 für die Querschnittsfläche des
Beschickungsrohrs der Lanze steht.
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Der
Schritt (b) schließt
vorzugsweise das Einblasen von Beschickungsmaterialien durch die Lanze
bei einem Verhältnis
von Feststoffen/Gas von 10 bis 25 kg Feststoffe/Nm3 Gas
in das Schmelzbad ein.
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Stärker bevorzugt
beträgt
das Verhältnis
zwischen Feststoffen und Gas 10 bis 18 kg Feststoffe/Nm3 Gas.
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Der
im Schritt (b) im Inneren des Schmelzbades erzeugte Gasstrom beträgt vorzugsweise
mindestens 0,04 Nm3/s/m2 an
der ruhigen Oberfläche des
Schmelzbades.
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Stärker bevorzugt
hat der Gasstrom im Inneren des Schmelzbades eine Strömungsrate
von mindestens 0,2 Nm3/s/m2.
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Stärker bevorzugt
beträgt
die Strömungsrate des
Gases mindestens 0,3 Nm3/s/m2.
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Vorzugsweise
beträgt
die Strömungsrate
des Gases weniger als 2 Nm3/s/m2.
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Der
Gasstrom im Inneren des Schmelzbades kann teilweise als Folge davon
erzeugt werden, daß ein
Gas von unten und/oder über
die Seitenwand in das Schmelzbad, vorzugsweise den unteren Bereich des
Schmelzbades eingeblasen wird.
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Das
sauerstoffhaltige Gas ist vorzugsweise Luft oder mit Sauerstoff
angereicherte Luft.
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Das
Verfahren schließt
vorzugsweise folgendes ein: das Einblasen von Luft oder mit Sauerstoff angereicherter
Luft mit einer Temperatur von 800 bis 1400°C und einer Geschwindigkeit
von 200 bis 600 m/s durch zumindest eine Lanze zum Einblasen von Sauerstoffgas
in das Gefäß und das
Wegdrängen
der erweiterten Schmelzbadzone im Bereich des unteren Endes der
Lanze von der Lanze und das Erzeugen eines "freien" Raums um das untere Ende der Lanze, der
eine Konzentration des geschmolzenen Materials aufweist, die geringer
als die Konzentration des geschmolzenen Materials in der erweiterten
Schmelzbadzone ist; wobei die Lanze so angeordnet ist, daß: (i) die
Mittelachse der Lanze einen Winkel von 20 bis 90° zur waagerechten Achse hat;
(ii) sich die Lanze über
eine Distanz in das Gefäß erstreckt,
die zumindest der Außendurchmesser
des unteren Endes der Lanze ist; und (iii) das untere Ende der Lanze
zumindest mit dem 3-Fachen des Außendurchmessers des unteren
Ende der Lanze über
der ruhigen Oberfläche des
Schmelzbades ist.
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Die
Konzentration des geschmolzenen Materials im freien Raum um das
untere Ende der Lanze beträgt
vorzugsweise 5 % oder weniger, und zwar auf das Volumen des Raums
bezogen.
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Der
freie Raum um das untere Ende der Lanze ist vorzugsweise ein halbkugelförmiges Volumen, das
einen Durchmesser aufweist, der mindestens das 2-Fache des Außendurchmessers
des unteren Endes der Lanze beträgt.
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Der
freie Raum um das untere Ende der Lanze beträgt vorzugsweise nicht mehr
als das 4-Fache des Außendurchmessers
des unteren Endes der Lanze.
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Vorzugsweise
werden mindestens 50 Vol.-%, stärker
bevorzugt mindestens 60 Vol.-% des Sauerstoffs in der Luft oder
in der mit Sauer stoff angereicherten Luft im freien Raum um das
untere Ende der Lanze verbrannt.
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Das
Verfahren schließt
vorzugsweise das Einblasen von Luft oder mit Sauerstoff angereicherter Luft
in einer Wirbelbewegung in das Gefäß ein.
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Der
Begriff "Schmelzen" soll hier für eine thermische
Verarbeitung stehen, bei der chemische Reaktionen stattfinden, die
das eisenhaltige Beschickungsmaterial reduzieren, so daß flüssiges Metall erzeugt
wird.
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Der
Begriff "ruhige
Oberfläche" steht im Zusammenhang
mit dem Schmelzbad für
die Oberfläche
des Schmelzbades bei Verfahrensbedingungen, bei denen kein Gas/keine
Feststoffe eingeblasen werden und das Bad folglich nicht bewegt
wird.
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Das
Verfahren schließt
vorzugsweise die Beibehaltung eines hohen Schlackebestandes im Gefäß im Verhältnis zum
geschmolzenen eisenhaltigen Metall im Gefäß ein.
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Die
Schlackemenge im Gefäß, d.h.
der Schlackebestand, hat einen direkten Einfluß auf die Schlackemenge, die
in der erweiterten Schmelzbadzone vorliegt.
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Die
relativ schlechten Wärmeübertragungseigenschaften
der Schlacke im Vergleich mit dem Metall sind im Zusammenhang mit
der Minimierung des Wärmeverlustes
aus der erweiterten Schmelzbadzone auf die wassergekühlten Seitenwände und über die
Seitenwände
des Gefäßes aus
dem Gefäß wichtig.
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Durch
geeignete Steuerung des Verfahrens kann die Schlacke in der erweiterten
Schmelzbadzone eine Schicht oder Schichten auf den Seitenwänden bilden,
die zum Widerstand gegenüber
einem Wärmeverlust
von den Seitenwänden
beitragen.
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Durch
eine Änderung
des Schlackebestandes ist es folglich möglich, die Schlackemenge in
der erweiterten Schmelzbadzone und auf den Seitenwänden zu
erhöhen
oder zu verringern und folglich den Wärmeverlust über die Seitenwände des
Gefäßes zu steuern.
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Die
Schlacke kann eine "feuchte" Schicht oder eine "trockene" Schicht auf den
Seitenwänden bilden.
Die "feuchte" Schicht umfaßt eine
erstarrte Schicht, die an den Seitenwänden klebt, eine halbfeste
(breiige) Schicht und einen äußeren flüssigen Film.
Eine "trockene" Schicht ist eine,
bei der im wesentlichen die gesamte Schlacke erstarrt ist.
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Die
Schlackemenge im Gefäß bietet
auch die Möglichkeit,
das Ausmaß der
Nachverbrennung zu steuern.
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Wenn
der Schlackebestand insbesondere zu gering ist, liegt mehr freiliegendes
Metall in der erweiterten Schmelzbadzone vor und somit gibt es eine stärkere Oxidation
des Metalls und mehr gelösten Kohlenstoff
im Metall und die Möglichkeit
einer geringeren Nachverbrennung und folglich eine geringere Nachverbrennung – trotz
des positiven Effektes, den das Metall in der erweiterten Schmelzbadzone
auf die Wärmeübertragung
auf die Metallschicht hat.
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Wenn
der Schlackebestand zu groß ist,
werden zudem die eine oder mehr als eine Lanze/Düse zum Einblasen von sauerstoffhaltigem
Gas in der erweiterten Schmelzbadzone versenkt, und das minimiert
die Bewegung der Reaktionsgase des oberen Raums zum Ende der oder
jeder Lanze/Düse,
und als Folge nimmt die Möglichkeit
der Nachverbrennung ab.
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Die
Schlackemenge im Gefäß, d.h.
der Schlackebestand, kann durch die Abstichmengen von Metall und
Schlacke gesteuert werden.
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Die
Schlackeerzeugung im Gefäß kann gesteuert
werden, indem die Beschickungsraten des metallhaltigen Beschickungsmaterials,
des kohlehaltigen Materials und der Flußmittel in das Gefäß und die
Betriebsparameter, wie die Einblasraten des sauerstoffhaltigen Gases,
geändert
werden.
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Das
Verfahren schließt
vorzugsweise eine Steuerung der Menge von gelöstem Kohlenstoff im geschmolzenen
Eisen bei mindestens 3 Gew.-% und das Halten der Schlacke in einem
stark reduzierenden Zustand ein, was zu FeO-Mengen von weniger als
6 Gew.-%, stärker
bevorzugt weniger als 5 Gew.-% in der Schlacke führt.
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Vorzugsweise
wird das eisenhaltige Material zumindest vorwiegend im unteren Bereich
des Schmelzbades zu Metall geschmolzen. Dieser Bereich des Gefäßes ist
unveränderlich
der, wo die höchste
Metallkonzentration vorliegt.
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In
der Praxis gibt es einen Anteil des eisenhaltigen Materials, der
in anderen Bereichen des Gefäßes zu Metall
geschmolzen wird. Die Aufgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens und ein wichtiger Unterschied
zwischen diesem Verfahren und herkömmlichen Verfahren bestehen
jedoch darin, daß das
Schmelzen von eisenhaltigem Material im unteren Bereich des Schmelzbades
auf einen Höchstwert gebracht
wird.
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Der
Schritt (b) des Verfahrens kann das Einblasen von Beschickungsmaterialien
durch eine Vielzahl von Lanzen zum Einblasen von Feststoffen und das
Erzeugen eines Gasstroms von mindestens 0/04 Nm3/s/m2 innerhalb des Schmelzbades einschließen.
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Das
Einblasen von eisenhaltigem Material und kohlehaltigem Material
kann durch die gleiche Lanze oder getrennte Lanzen erfolgen.
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Bei
dem Verfahren wird vorzugsweise bewirkt, daß geschmolzenes Material über die
erweiterte Schmelzbadzone hinausgeschleudert wird.
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Der
Nachverbrennungswert beträgt
vorzugsweise mindestens 40 %, wobei die Nachverbrennung wie folgt
definiert wird:
worin:
[CO
2]
= Vol.-% von CO
2 im Abgas,
[H
2O] = Vol.-% von H
2O
im Abgas,
[CO] = Vol.-% von CO im Abgas und
[H
2] = Vol.-% von H
2 im
Abgas.
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Die
erweiterte Schmelzbadzone ist aus zwei Gründen wichtig.
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Erstens
stellt das aufsteigende und danach absinkende geschmolzene Material
ein wirksames Mittel dar, um die durch die Nachverbrennung der Reaktionsgase
erzeugte Wärme
auf das Schmelzbad zu übertragen.
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Zweitens
stellt das geschmolzene Material und insbesondere die Schlacke in
der erweiterten Schmelzbadzone eine wirksame Maßnahme dar, um den Wärmeverlust über die
Seitenwände
des Gefäßes zu minimieren.
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Ein
wichtiger Unterschied zwischen der bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und herkömmlichen
Verfahren besteht darin, daß bei
der bevorzugten Ausführungsform
der hauptsächliche
Schmelzbereich der untere Bereich des Schmelzbades ist und sich
der hauptsächliche Bereich
der Oxidation (d.h. der der Wärmeerzeugung)
oberhalb und in einem oberen Bereich der erweiterten Schmelzbadzone
befindet und diese Bereiche räumlich
gut getrennt sind und die Wärmeübertragung über die
körperliche
Bewegung von geschmolzenem Metall und geschmolzener Schlacke zwischen
diesen beiden Bereichen erfolgt.
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Die
Lanze zum Einblasen von Beschickungsmaterial ist vorzugsweise so
angeordnet, daß sich
das Auslaßende
der Lanze 150 bis 1500 mm über
der nominell ruhigen Oberfläche
der Metallschicht des Schmelzbades befindet.
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Die
Lanze zum Einblasen von Beschickungsmaterialien schließt vorzugsweise
folgendes ein: ein mittleres Kernrohr, durch das das feste partikelförmige Material
strömen
soll; einen ringförmigen Kühlmantel,
der das mittlere Kernrohr über
einen wesentlichen Teil seiner Länge
umgibt, wobei der Mantel einen inneren länglichen ringförmigen Strömungsweg
für Wasser,
der sich um das Kernrohr herum befindet, einen äußeren länglichen ringförmigen Strömungsweg
für Wasser,
der sich um den inneren Strömungsweg
für Wasser
herum befindet, und einen ringförmigen
Endströmungsweg
definiert, der den inneren und den äußeren Strömungsweg für Wasser am vorderen Ende des
Kühlmantels
miteinander verbindet; Wassereinlaßeinrichtungen für den Einlaß von Wasser
in den inneren ringförmigen
Strömungsweg
für Wasser
des Mantels am hinteren Endbereich des Mantels; eine Wasserauslaßeinrichtung
für den Auslaß von Wasser
aus dem äußeren ringförmigen Strömungsweg
für Wasser
am hinteren Endbereich des Mantels, wodurch für den Strom des Kühlwassers
in Vorwärtsrichtung
entlang des inneren länglichen
ringförmigen
Strömungsweges
zum vorderen Ende des Mantels, danach durch die Einrichtung in Form
des Endströmungswegs
und zurück
durch den äußeren länglichen
ringförmigen
Strömungsweg
für Wasser
gesorgt wird, wobei sich der ringför mige Endströmungsweg
gleichmäßig nach
außen
und zurück vom
inneren länglichen
ringförmigen
Strömungsweg zum äußeren länglichen
ringförmigen
Strömungsweg krümmt und
die effektive Querschnittsfläche
für den Wasserstrom
durch den Endströmungsweg
kleiner als die Strömungsquerschnittsflächen von
sowohl dem inneren als auch dem äußeren länglichen
ringförmigen
Strömungsweg
für das
Wasser ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
als Beispiel weiter beschrieben, welche zeigen:
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1 einen
senkrechten Querschnitt, der eine bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
schematisch zeigt;
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2A und 2B sind
an der Linie A-A verbunden, so daß ein Längsschnitt durch eine der in 1 gezeigten
Lanzen zum Einblasen von Feststoffen entsteht;
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3 einen
vergrößerten Längsschnitt durch
das hintere Ende der Lanze;
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4 einen
vergrößerten Querschnitt
durch das vordere Ende der Lanze; und
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5 einen
Querschnitt entlang der Linie 5-5 in 4.
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Die
folgende Beschreibung steht im Zusammenhang mit dem Schmelzen von
Eisenerz, so daß geschmolzenes
Eisen erzeugt wird, und es ist selbstverständlich, daß die vorliegende Erfindung
nicht auf diesen Anwendungszweck begrenzt ist und bei irgendwelchen
geeigneten -eisenhaltigen Erzen und/oder Konzentraten angewendet
werden kann einschließlich
teilweise reduzierten Metallerzen und Rücklaufmaterialien aus Abfällen.
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Die
in 1 gezeigte Direktschmelzvorrichtung schließt ein metallurgisches
Gefäß ein, das
allgemein mit 11 bezeichnet ist. Das Gefäß 11 weist
folgendes auf: einen Herd, der eine Basis 12 und Seiten 13 aus
feuerfesten Ziegeln aufweist; Seitenwände 14, die ein im
allgemeinen zylindrisches Gefäß bilden,
das sich von den Seiten 13 des Herdes nach oben erstreckt
und das einen oberen Gefäßabschnitt aus
wassergekühlten
Platten (nicht gezeigt) und einen unteren Gefäßabschnitt aus wassergekühlten Platten
(nicht gezeigt) aufweist, der eine Innenauskleidung aus feuerfesten
Ziegeln aufweist; ein Gewölbe 17;
einen Auslaß 18 für Abgase;
einen Vorherd 19 für
die kontinuierliche Abgabe von geschmolzenem Metall; und ein Abstichloch 21 für die Abgabe von
geschmolzener Schlacke.
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Bei
Verwendung unter ruhigen Bedingungen enthält das Gefäß ein Schmelzbad aus Eisen
und Schlacke, das eine Schicht 22 aus geschmolzenem Metall
und eine Schicht 23 aus geschmolzener Schlacke auf der
Metallschicht 22 aufweist.
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Der
Begriff "Metallschicht" soll hier für den Bereich
des Bades stehen, der vorwiegend Metall ist.
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Der
Raum über
der nominell ruhigen Oberfläche
des Schmelzbades wird hier nachfolgend als "oberer Raum" bezeichnet.
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Der
Pfeil mit der Bezugsziffer 24 kennzeichnet die Position
der nominell ruhigen Oberfläche
der Metallschicht 22, und der Pfeil mit der Bezugsziffer 25 gibt
die Position der nominell ruhigen Oberfläche der Schlackeschicht 23 (d.h.
des Schmelzbades) an.
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Der
Begriff "ruhige
Oberfläche" steht für die Oberfläche, wenn
in das Gefäß weder
Gas noch Feststoffe eingeblasen werden.
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An
das Gefäß ist eine
sich nach unten erstreckende Lanze 26 zum Einblasen von
Heißluft
angebracht, um Heißwind
in einen oberen Bereich des Gefäßes einzuführen und
aus dem Schmelzbad freigesetzte Reaktionsgase nachzuverbrennen.
Die Lanze 26 weist am unteren Ende der Lanze einen Außendurchmesser
D auf. Die Lanze 26 ist so angeordnet, daß:
- (i) die Mittelachse der Lanze 26 einen
Winkel von 20 bis 90° zur
waagerechten Achse hat (die Lanze 26 ist in 1 in
einem Winkel von 90° dargestellt);
- (ii) sich die Lanze 26 über eine Distanz in das Gefäß erstreckt,
die zumindest der Außendurchmesser
D des unteren Endes der Lanze ist; und
- (iii) sich das untere Ende der Lanze 26 zumindest mit
dem 3-Fachen Außendurchmesser
D des unteren Endes der Lanze über
der ruhigen Oberfläche 25 des
Schmelzbades befindet.
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An
das Gefäß sind auch
Lanzen 27 zum Einblasen von Feststoffen angebracht (zwei
sind dargestellt), die sich nach unten und einwärts durch die Seitenwände 14 und
mit den Auslaßenden 82 der Lanzen 27 in
einem Winkel von 20 bis 70° zur
Waagerechten in das Schmelzbad erstrecken, um Eisenerz, festes kohlehaltiges
Material und Flußmittel,
die in einem Trägergas
mit Sauerstoffmangel mitgerissen werden, in das Schmelzbad einzublasen.
Die Position der Lanzen 27 wird so gewählt, daß sich deren Auslaßenden 82 über der
ruhigen Oberfläche 24 der Metallschicht 22 befinden.
Diese Position der Lanzen 27 vermindert die Gefahr der
Beschädigung
durch den Kontakt mit der Metallschmelze und ermöglicht es auch, die Lanzen 27 durch
interne Küh lung
mit Wasser zwangszukühlen,
ohne daß die
signifikante Gefahr besteht, daß Wasser
mit der Metallschmelze im Gefäß in Kontakt
kommt. Insbesondere wird die Position der Lanzen 27 so
gewählt,
daß sich
die Auslaßenden 82 in
einem Bereich von 150 bis 1500 mm über der ruhigen Oberfläche 24 der
Metallschicht 22 befinden. In diesem Zusammenhang wird
betont, daß die
Auslaßenden
der Lanzen 27 mit der Seitenwand 24 bündig sein
können,
obwohl die Lanzen 27 in 1 so dargestellt
sind, daß sie
sich in das Gefäß erstrecken.
Die Lanzen 27 sind unter Bezugnahme auf die 2 bis 5 ausführlicher
beschrieben.
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Bei
Verwendung werden Eisenerz, festes kohlehaltiges Material (typischerweise
Kohle) und Flußmittel
(typischerweise Kalk und Magnesiumoxid), die in einem Trägergas (typischerweise
N2) mitgerissen werden, durch die Lanzen 27 mit
einer Geschwindigkeit von mindestens 40 m/s, vorzugsweise 80 bis
100 m/s, in das Schmelzbad eingeblasen. Der Impuls von festem Material/Trägergas bewirkt,
daß festes
Material und Gas in einen unteren Bereich des Schmelzbades eindringen.
Die Kohle wird von flüchtigen
Bestandteilen befreit, und dadurch wird im unteren Bereich des Bades
ein Gas erzeugt. Der Kohlenstoff löst sich teilweise im Metall
und bleibt teilweise als feste Kohle zurück. Das Eisenerz wird zu Metall
geschmolzen, und die Schmelzreaktion erzeugt gasförmiges Kohlenmonoxid.
Die Gase, die in den unteren Bereich des Bades transportiert worden
sind und die durch Entfernen der flüchtigen Bestandteile und das
Schmelzen erzeugt worden sind, rufen eine deutliche Auftriebsbewegung
von geschmolzenem Metall, fester Kohle und Schlacke (die als Folge
des Einblasens von Feststoff/Gas in den unteren Bereich des Bades
gezogen worden ist) aus dem unteren Bereich des Bades hervor, wodurch
es zu einer Aufwärtsbewegung
von Spritzern, Tropfen und Strömen von
geschmolzenem Metall und geschmolzener Schlacke kommt, und diese
Spritzer und Tropfen und Ströme
reißen
Schlacke mit sich, wenn sie sich durch den oberen Bereich des Schmelzbades
bewegen. Der durch das vor stehend beschriebene Einblasen von Trägergas und
die Reaktionen im Bad erzeugte Gasstrom beträgt mindestens 0,04 Nm3/s/m2 der ruhigen
Oberfläche
des Schmelzbades (d.h. der Oberfläche 25).
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Die
Auftriebsbewegung von geschmolzenem Metall, fester Kohle und Schlacke
führt zu
einer wesentlichen Bewegung im Schmelzbad, als Folge wird das Volumen
des Schmelzbades größer und
es entsteht eine erweiterte Schmelzbadzone 28, die die Oberfläche aufweist,
die mit dem Pfeil 30 angegeben ist. Das Ausmaß der Bewegung
ist derart, daß es eine
wesentliche Bewegung von geschmolzenem Material im Inneren des Schmelzbades
(einschließlich
der Bewegung des geschmolzenen Materials in den und aus dem unteren
Bereich des Bades) und ein starkes Vermischen des Schmelzbades bis
zu dem Ausmaß gibt,
daß innerhalb
des gesamten Schmelzbades eine vernünftige gleichmäßige Temperatur,
typischerweise 1450 bis 1550°C
bei einer Temperaturschwankung in der Größenordnung von 30° in jedem
Bereich vorliegt.
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Außerdem schleudert
der nach oben gerichtete Gasstrom etwas geschmolzenes Material (vorwiegend
Schlacke) über
die erweiterte Schmelzbadzone 28 und auf den Teil des oberen
Gefäßabschnittes
der Seitenwände 14,
der sich über
der erweiterten Schmelzbadzone 28 befindet, und auf das
Gewölbe 17.
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Allgemein
ausgedrückt
ist die erweiterte Schmelzbadzone 28 ein durchgängiges Flüssigkeitsvolumen
mit Gasblasen im Inneren.
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Zusätzlich dazu
wird bei Verwendung durch die Lanze 26 Heißluft mit
einer Temperatur von 800 bis 1400°C
mit einer Geschwindigkeit von 200 bis 600 m/s abgegeben und dringt
in den mittleren Bereich der erweiterten Schmelzbadzone 28 ein
und bewirkt, daß sich
um das Ende der Lanze 26 herum ein im wesentlichen von
Metall/Schlacke freier Raum 29 bildet.
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Der
Heißwind
durch die Lanze 26 verbrennt die Reaktionsgase CO und H2 in der erweiterten Schmelzbadzone 28 und
im freien Raum 29 um das Ende der Lanze 26 nach
und erzeugt im Gasraum hohe Temperaturen in der Größenordnung
von 2000°C
oder darüber.
Die Wärme
wird in dem Bereich, in den Gas eingeblasen wird, auf die aufsteigenden
und absinkenden Spritzer, Tropfen und Ströme des geschmolzenen Materials übertragen,
und die Wärme
wird dann teilweise überall
im Schmelzbad übertragen.
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Der
freie Raum 29 ist wichtig, um hohe Nachverbrennungswerte
zu erreichen, da er das Mitreißen von
Gasen im Raum über
der erweiterten Schmelzbadzone 28 in den Endbereich der
Lanze 26 ermöglicht
und dadurch mehr verfügbare
Reaktionsgase der Nachverbrennung ausgesetzt werden.
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Dieser
kombinierte Effekt aus Anordnung der Lanze 26, Strömungsrate
des Gases durch die Lanze 26 und Aufwärtsbewegung von Spritzern,
Tropfen und Strömen
von geschmolzenem Material soll die erweiterte Schmelzbadzone 28 um
den unteren Bereich der Lanze 26 formen. Dieser geformte
Bereich sorgt für
eine teilweise Sperre gegenüber
der Wärmeübertragung
durch Strahlen auf die Seitenwände 14.
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Außerdem stellen
die aufsteigenden und absinkenden Tropfen, Spritzer und Ströme des geschmolzenen
Materials eine wirksame Maßnahme dar,
um Wärme
aus der erweiterten Schmelzbadzone 28 mit dem Ergebnis
auf das Schmelzbad zu übertragen,
daß die
Temperatur der Zone 28 im Bereich der Seitenwände 14 in
der Größenordnung
von 1450 bis 1550°C
liegt.
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Der
Aufbau der Lanzen zum Einblasen von Feststoffen ist den 2 bis 5 dargestellt.
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Wie
in diesen Figuren gezeigt, weist jede Lanze 27 ein mittleres
Kernrohr 31, durch das Feststoffmaterial geliefert werden
soll, und einen ringförmigen
Kühlmantel 32 auf,
der das mittlere Kernrohr 31 über einen wesentlichen Teil
seiner Länge
durchweg umgibt. Das mittlere Kernrohr 31 ist entlang des größten Teils
seiner Länge
aus einer Leitung 33 aus Kohlenstoff-/Legierungsstahl hergestellt,
ein Abschnitt 34 aus rostfreiem Stahl an seinem vorderen Ende
ragt jedoch als Düse
aus dem vorderen Ende des Kühlmantels 32.
Das vordere Endteil 34 des Kernrohrs 31 ist mit
dem Abschnitt 33 aus Kohlenstoff-/Legierungsstahl des Kernrohrs über einen
kurzen Adapter- bzw. Verbindungsabschnitt 35 aus Stahl
verbunden, der mit dem Abschnitt 34 aus rostfreiem Stahl
verschweißt
und durch eine Schraubverbindung 36 mit dem Abschnitt aus
Kohlenstoff-/Legierungsstahl verbunden ist.
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Das
mittlere Kernrohr 31 ist im Inneren bis zum vorderen Endteil 34 mit
einer dünnen
Keramikschicht 37 ausgekleidet, die von einer Reihe von
gegossenen Keramikrohren gebildet wird. Das hintere Ende des mittleren
Kernrohrs 31 ist durch eine Kopplung 38 mit einem
T-Stück 39 verbunden,
durch das partikelförmiges
Feststoffmaterial in einem unter Druck stehenden, verwirbelnden
Gasträger,
z.B. Stickstoff, zugeführt
wird.
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Der
ringförmige
Kühlmantel 32 umfaßt eine lange
hohle ringförmige
Struktur 41, die aus äußeren und
inneren Rohren 42, 43 besteht, die durch ein Verbindungsstück 44 für die vorderen
Enden miteinander verbunden sind, und eine längliche rohrförmige Struktur 45,
die sich im Inneren der hohlen ringförmigen Struktur 41 befindet,
so daß das
Innere der Struktur 41 in einen inneren länglichen
ringförmigen Strömungsweg 46 für Wasser
und einen äußeren länglichen
ringförmigen
Strömungsweg 47 für Wasser
unterteilt wird. Die längliche
rohrförmige
Struktur 45 wird von einem langen Rohr 48 aus
Kohlenstoffstahl gebildet, das mit einem maschinell bearbeiteten vorderen
Endstück 49 aus
Kohlenstoffstahl verschweißt
ist, das im Inneren des Verbindungsstück 44 für die vorderen
Enden der hohlen rohrförmigen Struktur 41 sitzt,
so daß ein
ringförmiger
Endströmungsweg 51 gebildet
wird, der die vorderen Enden des inneren und des äußeren Strömungsweges 46, 47 für Wasser
miteinander verbindet.
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Das
hintere Ende des ringförmigen
Kühlmantels 32 ist
mit einem Wassereinlaß 52,
durch den der Kühlwasserstrom
in den inneren ringförmigen Strömungsweg 46 für Wasser
gerichtet werden kann, und einem Wasserauslaß 53 versehen, aus
dem Wasser vom äußeren ringförmigen Strömungsweg 47 am
hinteren Ende der Lanze abgegeben wird. Bei Verwendung der Lanze
fließt
folglich Kühlwasser
vorwärts
die Lanze hinunter durch den inneren ringförmigen Strömungsweg 46 für Wasser,
danach nach außen
und zurück
entlang des vorderen ringförmigen Endströmungsweg 51 in
den äußeren ringförmigen Strömungsweg 47,
durch den es entlang der Lanze wieder zurück und durch den Auslaß 53 nach
außen fließt. Dadurch
ist gesichert, daß das
kälteste
Wasser in einem Wärmeübertragungsverhältnis zum
ankommenden Feststoffmaterial steht, so daß gesichert wird, daß dieses
Material nicht schmilzt oder verbrennt, bevor es aus dem vorderen
Ende der Lanze abgegeben wird, und dadurch wird eine wirksame Kühlung von
sowohl dem Feststoffmaterial, das durch den mittleren Kern der Lanze
eingeblasen wird, als auch des vorderen Endes der Außenseiten
der Lanze möglich.
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Die
Außenseiten
des Rohrs 42 und des vorderen Endstücks 44 der hohlen
ringförmigen
Struktur 41 sind durch maschinelle Bearbeitung mit einem
regelmäßigen Muster
aus rechteckigen vorstehenden Vorsprüngen 54 versehen worden,
die jeweils einen unterschnittenen oder schwalbenschwanzförmigen Querschnitt
haben, so daß die
Vorsprünge
einen nach außen
divergierende Form haben und als Schlüsselformen für das Festwerden
von Schlacke auf den Außenseiten
der Lanze dienen. Das Festwerden von Schlacke auf der Lanze unterstützt die
Mini mierung der Temperaturen in den Metallkomponenten der Lanze.
Bei der Verwendung ist festgestellt worden, daß die auf dem vorderen Ende
oder der Spitze der Lanze erstarrende Schlacke als Basis für die Bildung
eines verlängerten
Rohrs aus festem Material dient, das als Verlängerung der Lanze dient, was
die Metallkomponenten der Lanze zusätzlich vor dem Einfluß der harten
Verfahrensbedingungen in dem Gefäß schützt.
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Es
ist festgestellt worden, daß es
sehr wichtig ist, die Spitze der Lanze zu kühlen, um eine hohe Strömungsgeschwindigkeit
des Wassers entlang des ringförmigen
Endströmungswegs 51 aufrechtzuerhalten.
Insbesondere ist es besonders erwünscht, eine Strömungsgeschwindigkeit
des Wassers in diesem Bereich in der Größenordnung von 10 m/s aufrechtzuerhalten,
um eine maximale Wärmeübertragung
zu erreichen. Um die Strömungsrate
in diesem Bereich auf einen Höchstwert
zu bringen, wird der effektive Querschnitt für den Wasserstrom durch den Strömungsweg 51 deutlich
unter den effektiven Querschnitt von sowohl dem inneren ringförmigen Strömungsweg 46 für das Wasser
als auch dem äußeren Strömungsweg 47 für das Wasser
verringert. Das vordere Endstück 49 der
inneren rohrförmigen
Struktur 45 ist so geformt und angeordnet, daß das aus dem
vorderen Ende des inneren ringförmigen
Strömungswegs 46 strömende Wasser
durch den nach innen kleiner werdenden oder in Form einer konischen
Düse vorliegenden
Strömungswegabschnitt 61 fließt, so daß Wirbel
und Verluste vermieden werden, bevor es in den Endströmungsweg 51 fließt. Der Endströmungsweg 51 verringert
auch die effektive Strömungsfläche in Richtung
des Wasserstroms, so daß die
höhere
Strömungsgeschwindigkeit
des Wassers entlang der Biegung im Strömungsweg und zurück zum äußeren ringförmigen Strömungsweg 47 für das Wasser
erhalten bleibt. Auf diese Weise können die erforderlichen hohen
Strömungsraten
des Wassers im Bereich der Spitze des Kühlmantels ohne übermäßigen Druckabfall
und ohne die Gefahr von Verstopfungen in anderen Teilen der Lanze
erreicht werden.
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Um
die geeignete Geschwindigkeit des Kühlwassers entlang des Endströmungswegs 51 der
Spitze aufrechtzuerhalten und Schwankungen der Wärmeübertragung zu minimieren, ist
es von kritischer Bedeutung, einen konstanten geregelten Abstand zwischen
dem vorderen Endstück 49 der
rohrförmigen
Struktur 45 und dem Endstück 44 der hohlen ringförmigen Struktur 41 beizubehalten.
Das stellt ein Problem dar, da das Ausdehnen und Zusammenziehen
aufgrund von Wärme
bei den Komponenten der Lanze unterschiedlich ist. Insbesondere
wird der äußere Rohrteil 42 der
hohlen ringförmigen
Struktur 41 viel höheren
Temperaturen ausgesetzt als der innere Rohrteil 43 dieser
Struktur, und das vordere Ende dieser Struktur neigt folglich dazu,
in der Art und Weise nach vorn zu rollen, wie es in 4 mit
der unterbrochenen Linie 62 dargestellt ist. Dadurch entsteht die
Tendenz, daß sich
der Spalt zwischen den Komponenten 44, 49, der
den Strömungsweg 51 definiert, öffnet, wenn
die Lanze den Verfahrensbedingungen im Inneren des Schmelzgefäßes ausgesetzt
wird. Umgekehrt kann der Strömungsweg
zum Verschließen
neigen, wenn es während
des Verfahrens einen Temperaturabfall gibt. Um dieses Problem zu
lösen, wird
das hintere Ende des inneren Rohrs 43 der hohlen ringförmigen Struktur 41 in
einer gleitenden Befestigung 63 gehalten, so daß es sich
im Verhältnis zum äußeren Rohr 42 dieser
Struktur axial bewegen kann, das hintere Ende der inneren rohrförmigen Struktur 45 ist
ebenfalls in einer gleitenden Befestigung 64 montiert und
durch eine Reihe von entlang des Umfangs beabstandeten Verbindungsklemmen 65 mit
dem inneren Rohr 43 der Struktur 41 verbunden,
so daß sich
die Rohre 43 und 45 miteinander axial bewegen
können.
Außerdem
sind die Endstücke 44, 49 der
hohlen ringförmigen
Struktur 41 und der rohrförmigen Struktur 45 durch
eine Reihe von entlang des Umfangs beabstandeten Stiften 70 starr miteinander
verbunden, so daß bei
Bewegungen sowohl durch das Ausdehnen als auch das Zusammenziehen
des Mantels der Lanze aufgrund von Wärme der geeignete Abstand erhalten
bleibt.
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Die
Gleitbefestigung 64 für
das innere Ende der rohrförmigen
Struktur 45 wird von einem Ring 66 gebildet, der
an einer Verteilerstruktur 68 für den Wasserstrom angebracht
ist, die den Wassereinlaß 53 und
-auslaß 53 bildet
und mit einer Runddichtung 69 abgedichtet ist. Die Gleitbefestigung 63 für das hintere
Ende des inneren Rohrs 43 der Struktur 41 wird
in ähnlicher
Weise von einem Ringflansch 71 gebildet, der an die Verteilerstruktur 68 für das Wasser angebracht
und mit einer Runddichtung 72 abgedichtet ist. Ein ringförmiger Kolben 73 ist
im Inneren des Ringflansches 71 angeordnet und ist durch
eine Schraubverbindung 80 mit dem hinteren Ende des inneren
Rohrs 43 der Struktur 41 verbunden, so daß die Verteilerkammer 74 für den Wassereinlaß verschlossen
wird, die den ankommenden Kühlstrom aus
dem Einlaß 52 aufnimmt.
Der Kolben 73 gleitet innerhalb der gehärteten Oberflächen auf
dem Ringflansch 71, und an ihm sind Runddichtungen 81, 82 angebracht.
Die gleitende Abdichtung, die vom Kolben 73 gebildet wird,
erlaubt nicht nur Bewegungen des inneren Rohrs 43 aufgrund
der unterschiedlichen Wärmeausdehnung
der Struktur 41 sondern ermöglicht auch eine Bewegung des
Rohrs 43, um irgendeine Bewegung der Struktur 41 auszugleichen,
die durch einen übermäßigen Wasserdruck
im Kühlmantel
erzeugt wird. Wenn der Druck des Kühlwasserstroms aus irgendeinem
Grund zu stark wird, wird das äußere Rohr
der Struktur 41 nach außen gedrückt, und der Kolben 73 ermöglicht es,
daß sich das
innere Rohr entsprechend bewegt, so daß der aufgebaute Druck entspannt
wird. Der Innenraum 75 zwischen dem Kolben 73 und
dem Ringflansch 71 wird durch ein Entlüftungsloch 76 entlüftet, so
daß die Bewegung
des Kolbens und das Entweichen von Wasser möglich werden, das am Kolben
vorbeidringt.
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Der
hintere Teil des ringförmigen
Kühlmantels 32 ist
entlang eines Teils der Lanze nach unten mit einem äußeren Versteifungsrohr 83 versehen
und womit eine ringförmiger
Strömungsweg 84 für Kühlwasser
gebildet wird, durch den mittels eines Wassereinlasses 85 und eines
Wasserauslasses 86 ein separater Kühlwasserstrom geleitet wird.
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Das
Kühlwasser
wird typischerweise mit einer Strömungsrate von 100 m3/h bei einem maximalen Betriebsdruck von
800 kPa durch den Kühlmantel geleitet,
so daß im
Spitzenbereich des Mantels Strömungsgeschwindigkeiten
des Wassers von 10 m/min erzeugt werden. Der innere und der äußere Teil
des Kühlmantels
können
Temperaturunterschieden in der Größenordnung von 200°C unterliegen,
und die Bewegung der Rohre 42 und 45 im Inneren
der Gleitbefestigungen 63, 64 kann während des
Betriebs der Lanze beträchtlich
sein, die effektive Strömungsquerschnittsfläche des
Endströmungsweges 51 wird
jedoch bei allen Verfahrensbedingungen durchweg im wesentlichen
konstant gehalten.
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Es
ist selbstverständlich,
daß diese
Erfindung keineswegs auf die Einzelheiten des erläuterten
Aufbaus begrenzt ist und daß viele
Modifikationen und Abänderungen
innerhalb des Umfangs der Erfindung liegen, wie er in den zugehörigen Ansprüchen definiert
ist.
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In
diesem Zusammenhang wird betont, daß die Lanze zum Einblasen von
Sauerstoffgas mit dem oberen Körper
der Lanze zum Einblasen von Feststoffen einstückig sein kann und einen Teil
davon bilden kann.