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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbindungen, Zusammensetzungen
und Verwendungen zur Herstellung von Arzneimitteln für die Behandlung
von Papillomavirus(PV)infektion, insbesondere den humanen Papillomavirus
(HPV). Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung neue Indan-Derivate,
pharmazeutische Zusammensetzungen, enthaltend derartige Derivate
und Verwendungen dieser Verbindungen für die Herstellung von Arzneimitteln
für die
Behandlung der Papillomavirusinfektion bereit. Noch spezieller liefert
die vorliegende Erfindung Verbindungen, Zusammensetzungen und Verwendungen
zur Herstellung von Arzneimitteln zum Inhibieren von Papillomavirus-DNA-Replikation
durch Stören
des E1-E2-DNA-Komplexes während
der Initiation der DNA-Replikation.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Papillomaviren
sind nicht-umhüllte
DNA-Viren, die hyperproliferative Läsionen der Epithelien induzieren.
Die Papillomaviren sind weit verbreitet in der Natur und wurden
in höheren
Wirbeltieren identifiziert. Viren wurden unter anderem von Menschen,
Rind, Kaninchen, Pferden und Hunden charakterisiert. Der erste Papillomavirus
wurde 1933 als Waldkaninchen-Papillomavirus (cottontail rabbit papillomavirus)
(CRPV) beschrieben. Seit daher haben das Waldkaninchen- genauso
wie das Rinder-Papillomavirus-Typ 1 (BPV-1) als experimentelle Prototypen
für Studien
an Papillomaviren gedient. Die meisten Tier-Papillomaviren sind
mit reinen Epithelial-proliferativen Läsionen verbunden, und die meisten
Läsionen
in Tieren sind kutanös.
Beim Menschen gibt es mehr als 75 Papillomavirus-Typen, die identifiziert
wurden, und sie wurden durch die Infektionsstelle katalogisiert:
kutanöses
Epithelium und mukosales Epithelium (orale und genitale Mukosa).
Die kutanös bezogenen
Erkrankungen umfassen Flachwarzen, Dornwarzen etc. Die mukosal bezogenen
Erkrankungen umfassen laryngeale Papillomas und anogenitale Erkrankungen,
umfassend zervikale Karzinome (Fields, 1996, Virology, 3. Ausgabe,
Lippincott-Raven Pub., Philadelphia, N.Y.).
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Es
gibt mehr als 25 HPV-Typen, die in anogenitalen Erkrankungen einbezogen
sind, diese werden in Typen von "geringem
Risiko" und "hohem Risiko" eingeteilt. Die
Typen von geringem Risiko umfassen HPV-Typ 6, Typ 11 und Typ 13
und induzieren am meisten benigne Läsionen, wie Condyloma acuminata
(genitale Warzen) sowie weniger schlimme schuppenartige intraepitheliale
Läsionen
(SIL) (squamous intraepithelial lesions). In den Vereinigten Staaten
gibt es 5.000.000 Menschen mit Genitalwarzen, von denen 90% auf HPV-6
und HPV-11 zurückzuführen sind.
Etwa 90% von SIL werden durch die Typen 6 und 11 von geringem Risiko
verursacht. Die anderen 10% SIL werden durch HPVs von höherem Risiko
verursacht.
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Die
Typen von höherem
Risiko sind mit SIL von höherem
Schweregrad verbunden sowie mit zervikalem Krebs und umfassen am
häufigsten
die HPV-Typen 16, 18, 31, 33, 35, 45, 52 und 58. Das Fortschreiten von
SIL von geringem Schweregrad zu SIL mit hohem Schweregrad ist für Läsionen,
die HPV-16 und -18 von höherem
Risiko enthalten, viel häufiger,
verglichen mit jenen, die HPV-Typen von niedrigem Risiko enthalten. Zusätzlich werden
nur vier HPV-Typen häufig
in zervikalem Krebs festgestellt (Typen 16, 18, 31 und 45). Etwa 500.000
neue Fälle
von invasivem Krebs des Gebärmutterhalses
werden jährlich
weltweit diagnostiziert (Fields, 1996, supra).
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Behandlungen
von Genitalwarzen umfassen physikalische Entfernung, wie Kältetherapie
(Kryotherapie), CO2-Laser, Elektrochirurgie
oder operative Entfernung. Cytotoxische Mittel können ebenfalls verwendet werden,
wie Trichloressigsäure
(TCA), Podophyllin oder Podofilox. Die Immuntherapie ist ebenfalls
verfügbar, wie
Interferon oder Imiquimod. Diese Behandlungen sind zur Entfernung
sämtlicher
viraler Partikel nicht vollständig
effektiv, und dies bedeutet entweder hohe aufzuwendende Kosten oder
unbequeme Nebenwirkungen, die damit verbunden sind. In der Tat gibt
es gängigerweise
keine effektiven antiviralen Behandlungen für die HPV-Infektion, da wiederkehrende
Warzen bei sämtlichen
gängigen
Therapien üblich
sind (Beutner & Ferenczy,
1997, Amer. J. Med., 102(5A), 28-37).
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Die
Ineffektivität
der gängigen
Verfahren, um HPV-Infektionen zu behandeln, hat sich in dem Bedarf gezeigt,
neue Mittel zum Kontrollieren oder Eliminieren derartiger Infektionen
zu finden. In den letzten Jahren wurden Versuche in Richtung des
Auffindens antiviraler Verbindungen und insbesondere von Verbindungen, die
in der Lage sind, die virale Replikation beim Einsetzen der Infektion
zu stören,
aufzufinden (Hughes, 1993, Nucleic Acids Res. 21:5817-5823).
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Der
Lebenszyklus von PV ist eng mit der Keratinozyt-Differentiation
gekoppelt. Von der Infektion wird angenommen, dass sie an einer
Stelle eines Geweberisses im basalen Epithelium auftritt. Anders
als bei normalen Zellen wird die zellulare DNA-Replikationsmaschinerie aufrechterhalten,
wenn die Zelle einer vertikalen Differentiation unterliegt. Wenn
die infizierten Zellen einer progressiven Differentiation unterliegen,
erhöht
sich damit die virale Genom-Kopieanzahl und virale Gen-Expression
mit der eventuellen späten
Gen-Expression und Virion-Anordnung in den endgültig differenzierten Keratinozyten
und der Freisetzung von viralen Partikeln (Fields, supra).
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Die
Kodierungsstränge
für jeden
Papillomavirus enthalten etwa zehn bezeichnete offene Translationsleseraster
(ORFs), die entweder als frühe
ORFs oder späte
ORFs, basierend auf ihren Ort im Genom klassifiziert wurden. E1
bis E8 werden früh
im viralen Repli kationszyklus exprimiert, und zwei späte Gene
(L1 und L2) kodieren die Haupt- bzw. Neben-Capsidproteine. Die E1-
und E2-Genprodukte funktionieren in der viralen DNA-Replikation, wohingegen
E5, E6 und E7 in Verbindung mit der Wirtszellenproliferation exprimiert
werden. Die L1- und L2-Genprodukte sind in der Virionstruktur involviert.
Die Funktion der E3-, E4- und E8-Genprodukte ist gegenwärtig unbestimmt.
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Studien
von HPV haben gezeigt, dass die Proteine E1 und E2 beide essentiell
und für
die virale DNA-Replikation in vitro ausreichend sind (Kuo et al.,
1994, J. Biol. Chem. 30: 24058-24065). Diese Anforderung ist ähnlich zu
derjenigen des Rinder-Papillomavirus-Typ 1 (BPV-1). In der Tat gibt es einen
hohen Grad Ähnlichkeit
zwischen E1- und E2-Proteinen
und den Ori-Sequenzen sämtlicher
Papillomaviren (PV), ungeachtet der viralen Spezies und des Typs
(Kuo et al., 1994, supra).
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Ein
Beleg aus Studien von BPV-1 hat gezeigt, dass E1 ATPase- und Helicase-Aktivitäten besitzt,
die bei der Initiation von viraler DNA-Replikation erforderlich
sind (Seo et al., 1993a, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 702-706;
Yang et al., 1993, Proc. Natl. Acad. Sci. 90: 5086-5090; und MacPherson
et al., 1994, 204: 403-408).
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Das
E2-Protein ist ein transkriptionaler Aktivator, der an das E1-Protein
bindet und einen Komplex bildet, der speziell an die Ori-Sequenz
bindet (Mohr et al., 1990, Science 250: 1694-1699). Es wird angenommen, dass
E2 die Bindung von E1 an den BPV-Replikationsursprung
verbessert (Seo et al., 1993b, Proc. Natl. Acad. Sci., 90: 2865-2869).
Lui et al. schlagen vor, dass E2 in HPV die Bindung von E1 an die
Ori stabilisiert (1995, J. Biol. Chem., 270(45): 27283-27291).
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In
Bezug auf diese Erkrankung ist daher eine chemische Einheit, die
die virale DNA-Replikation
stören würde, erwünscht. Die
vorliegende Erfindung liefert somit derartige Verbindungen, Zusammensetzungen
oder Verfahren, die die virale Papilloma-Replikation inhibieren.
Noch spezieller stören
die Verbindungen und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
den E1-E2-DNA-Komplex während
des viralen Replikationszyklus.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
einem ersten Aspekt liefert die Erfindung eine Verbindung der Formel
(I) oder deren Enantiomere oder Diastereoisomere hiervon:
worin:
A ein 5- oder
6-gliedriger homocyclischer Ring ist, oder ein 5- oder 6-gliedriger
heterocyclischer Ring, enthaltend 1 oder mehr Heteroatome, ausgewählt aus
N, O und S;
X H ist und W OH ist; oder X und W zusammen eine
Carbonylgruppe oder ein Epoxid bilden;
R
1 H
ist; oder ein oder zwei Substituenten, unabhängig ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus: Hydroxy; Halogen; Niederalkyl; Niederalkoxy; Niederthioalkyl;
Haloalkyl (z.B. Trifluormethyl); oder -C(O)R
2,
worin R
2 Niederalkyl, Aryloxy oder Benzyloxy
ist;
Y Phenyl ist, gegebenenfalls mono- oder disubstituiert
mit R
5 oder C(O)R
6,
worin R
5 Niederalkyl, Niedercycloalkyl,
Niederalkoxy, Halogen, Hydroxy, Nitril oder Trifluormethyl, und
R
6 Niederalkyl, Niedercycloalkyl, Niederalkoxy,
Hydroxy oder Trifluormethyl ist; wobei der Phenyl-Ring gegebenenfalls
mit einem gesättigten
oder ungesättigten
4- bis 6-gliedrigen Ring kondensiert ist, der gegebenenfalls ein
Heteroatom, ausgewählt
aus N, O und S, enthält;
oder
Y ein Heterocyclus (Het) ist, enthaltend ein oder mehrere Heteroatome,
ausgewählt
aus N, O oder S, wobei Het gegebenenfalls mono- oder disubstituiert
ist mit R
5 oder C(O)R
6,
worin R
5 und R
6 wie
oben definiert sind; wobei Het gegebenenfalls mit einem gesättigten
oder ungesättigten
4- bis 6-gliedrigen Ring kondensiert ist, der gegebenenfalls ein
Heteroatom enthält,
ausgewählt
N, O und S;
oder Y Ethylen-Phenyl ist, wobei der Ethylen-Rest
gegebenenfalls mit Niederalkyl monosubstituiert ist, wobei der Phenyl-Ring
gegebenenfalls mono- oder disubstituiert ist mit R
5 oder
C(O)R
6, worin R
5 und
R
6 wie oben definiert sind; wobei der Phenyl-Ring
gegebenenfalls mit einem gesättigten
oder ungesättigten
4- bis 6-gliedrigen Ring kondensiert ist, der gegebenenfalls ein
Heteroatom, ausgewählt
aus N, O und S, enthält;
oder
Y Ethylen-Het ist, wobei der Ethylen-Rest gegebenenfalls mit Niederalkyl
monosubstituiert ist, worin Het gegebenenfalls mit R
5 oder
C(O)R
6 mono- oder disubstituiert ist, worin
R
5 und R
6 wie oben
definiert sind; wobei Het gegebenenfalls mit einem gesättigten
oder ungesättigten
4- bis 6-gliedrigen Ring kondensiert ist, der gegebenenfalls ein
Heteroatom, ausgewählt
aus N, O und S, enthält;
R
3 ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus: Niederalkyl, Niedercycloalkyl,
Niederalkylen, Aryl oder Niederaralkyl, sämtliche hiervon gegebenenfalls
mono- oder disubstituiert mit:
Niederalkyl, Niedercycloalkyl,
Haloalkyl, Halogen, CN, Azido, Niederalkoxy, (Niederalkyl)acyl,
C
1–6-Thioalkyl, C
1–6-Alkylsulfonyl,
NHC(O)-Niederalkyl, NHC(O)-Aryl, NHC(O)-O-Niederalkyl, NHC(O)O-Aryl,
Aryl, Aryloxy, Hydroxy, Nitro, Amino oder Het, wobei Het gegebenenfalls
mono- oder disubstituiert ist mit Niederalkyl, Niedercycloalkyl, Niederalkoxy,
Halogen, Hydroxy, Nitril, Trifluormethyl, C(O)R
6,
worin R
6 wie oben definiert ist;
wobei
Niedercycloalkyl, Aryl, Niederaralkyl oder Het gegebenenfalls mit
einem gesättigten
oder ungesättigten 4-
bis 6-gliedrigen Ring kondensiert sind, der gegebenenfalls ein Heteroatom,
ausgewählt
aus N, O und S, enthält;
und
R
4 eine Carboxylsäure ist, ein Salz oder ein
Ester hiervon,
und worin Wellenlinien Bindungen mit unspezifizierter
Stereochemie darstellen, mit der Maßgabe, dass, wenn X und W zusammen
ein Carbonyl bilden und Y Phenyl ist, R
3 nicht
Phenyl sein kann;
wobei Verbindungen der Erfindung ebenfalls
dargestellt sein können
durch Formel I in den Formen (2) und (3):
worin
A, X, W, R
1, Y und R
3 wie
oben definiert sind,
worin der Begriff "Niederalkyl", wie hier verwendet, entweder allein
oder in Kombination mit anderen Resten, geradkettige oder verzweigtkettige
Alkyl-Reste, enthaltend bis zu 6 Kohlenstoffatome, bedeuten; und
worin
der Begriff "Niederalkoxy", wie hier verwendet,
geradkettige Alkoxy-Reste, enthaltend 1 bis 4 Kohlenstoffatome,
und verzweigtkettige Alkoxy-Reste, enthaltend 3 bis 4 Kohlenstoffatome,
bedeutet, und
worin der Begriff "Haloalkyl", wie hier verwendet, einen Alkyl-Rest,
enthaltend 1 bis 6 Kohlenstoffatome, bedeutet, worin 1 oder mehrere
Wasserstoffatome durch ein Halogenatom ersetzt sind, und
worin
der Begriff "Niedercycloalkyl", wie hier verwendet,
entweder allein oder in Kombination mit einem anderen Rest, gesättigte cyclische
Kohlenwasserstoff-Reste, enthaltend 3 bis 7 Kohlenstoffatome, bedeutet.
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Alternativ
liefert der erste Aspekt der Erfindung Verbindungen mit den nachfolgenden
Formeln, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus:
worin
A, X, W, R
1, Y, R
3 und
R
4 wie oben definiert sind,
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Alternativ
liefert der erste Aspekt der Erfindung Verbindungen, dargestellt
durch Formel (I) oder deren Enantiomere oder Diastereoisomere hiervon:
worin:
A ein 5- oder
6-gliedriger homocyclischer Ring ist, oder ein 5- oder 6-gliedriger
heterocyclischer Ring, enthaltend 1 oder mehr Heteroatome, ausgewählt aus
N, O und S;
X H ist und W OH ist; oder X und W zusammen eine
Carbonylgruppe oder ein Epoxid bilden;
R
1 H
ist; oder ein oder zwei Substituenten, unabhängig ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus: Hydroxy; Halogen; Niederalkyl; Niederalkoxy; Niederthioalkyl;
Haloalkyl; oder -C(O)R
2, worin R
2 Niederalkyl, Aryloxy oder Benzyloxy ist;
Y
Phenyl ist, gegebenenfalls mono- oder disubstituiert mit R
5 oder C(O)R
6, worin
R
5 Niederalkyl, Niedercycloalkyl, Niederalkoxy,
Halogen, Hydroxy, Nitril oder Trifluormethyl ist, und R
6 Niederalkyl,
Niedercycloalkyl, Niederalkoxy, Hydroxy oder Trifluormethyl ist;
wobei der Phenyl-Ring gegebenenfalls mit einem gesättigten
oder ungesättigten
4- bis 6-gliedrigen
Ring kondensiert ist, der gegebenenfalls ein Heteroatom, ausgewählt aus
N, O und S, enthält;
oder
Y ein Heterocyclus (Het) ist, enthaltend ein oder mehrere Heteroatome,
ausgewählt
aus N, O oder S, wobei Het gegebenenfalls mono- oder disubstituiert
ist mit R
5 oder C(O)R
6,
worin R
5 und R
6 wie
oben definiert sind; wobei Het gegebenenfalls mit einem gesättigten
oder ungesättigten
4- bis 6-gliedrigen Ring kondensiert ist, der gegebenenfalls ein
Heteroatom, ausgewählt
aus N, O und S, enthält;
oder
Y Ethylen-Phenyl ist, wobei der Ethylen-Rest gegebenenfalls mit
Niederalkyl monosubstituiert ist, wobei der Phenyl-Ring gegebenenfalls
mono- oder disubstituiert ist mit R
5 oder
C(O)R
6; worin R
5 und
R
6 wie oben definiert sind; wobei der Phenyl-Ring
gegebenenfalls mit einem gesättigten
oder ungesättigten
4- bis 6-gliedrigen Ring kondensiert ist, der gegebenenfalls ein
Heteroatom, ausgewählt
aus N, O und S, enthält;
oder
Y Ethylen-Het ist, wobei der Ethylen-Rest gegebenenfalls mit Niederalkyl
monosubstituiert ist, worin Het gegebenenfalls mono- oder disubstituiert
ist mit R
5 oder C(O)R
6,
worin R
5 und R
6 wie
oben definiert sind; wobei Het gegebenenfalls mit einem gesättigten
oder ungesättigten
4- bis 6-gliedrigen Ring kondensiert ist, der gegebenenfalls ein
Heteroatom, ausgewählt
aus N, O und S, enthält;
R
3 ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus:
und
R
4 eine
Carboxylsäure,
ein Salz oder ein Ester hiervon ist;
wobei Verbindungen der
Erfindung ebenfalls dargestellt sein können durch Formel I in den
Formen (2) und (3):
worin
A, X, W, R
1, Y und R
3 wie
oben definiert sind,
worin der Begriff "Niederalkyl", wie hier verwendet, entweder allein
oder in Kombination mit einem anderen Rest, geradkettige oder verzweigtkettige
Alkyl-Reste, enthaltend bis zu 6 Kohlenstoffatome, bedeutet, und
worin
der Begriff "Niederalkoxy", wie hier verwendet,
geradkettige Alkoxy-Reste, enthaltend 1 bis 4 Kohlenstoffatome,
und verzweigtkettige Alkoxy-Reste, enthaltend 3 bis 4 Kohlenstoffatome,
bedeutet, und
worin der Begriff "Haloalkyl", wie hier verwendet, einen Alkyl-Rest,
enthaltend 1 bis 6 Kohlenstoffatome bedeutet, worin 1 oder mehrere
Wasserstoffatome durch ein Halogenatom ersetzt sind, und
worin
der Begriff "Niedercycloalkyl", wie hier verwendet,
entweder allein oder in Kombination mit einem anderen Rest, gesättigte cyclische
Kohlenwasserstoff-Reste, enthaltend 3 bis 7 Kohlenstoffatome, bedeutet.
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Wie
vom Fachmann im Stand der Technik erkannt werden wird, werden die
Verbindungen in den Formen (2) und (3) ohne Weiteres zu Verbindungen
der Formeln (I) in Form (1) umgewandelt. Ohne dass man durch eine
Theorie gebunden zu werden wünscht,
wird angenommen, dass die Verbindungen der Formel (I) sich zwischen
den Formen (1), (2) oder (3), abhängig vom Lösungsmittel und pH-Wert, in
dem sie gelöst
sind, im Gleichgewicht befinden. Es wurde jedoch gezeigt, dass Verbindungen
der Formel (I) in Form (1) biologisch aktiv sind, und dass die Verbindungen
in den Formen (2) und (3) unter Bedingungen, die Säugetierplasma
(pH 7,4) reproduzieren, hydrolysieren, um die biologisch aktive
Form (1) zu ergeben.
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Alternativ
liefert der erste Aspekt der Erfindung eine Verbindung, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus: Verbindungen mit der nachfolgenden Formel:
worin R
4A,
R
1, R
5 und R
3 wie folgt definiert sind:
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Alternativ
liefert der erste Aspekt der Erfindung eine Verbindung, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus: Verbindungen mit der nachfolgenden Formel:
worin R
5 und
R
3 wie folgt definiert sind:
-
Alternativ
liefert der erste Aspekt der Erfindung eine Verbindung, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus: Verbindungen mit der nachfolgenden Formel:
worin R
5 und
R
3 wie folgt definiert sind:
-
Alternativ
liefert der erste Aspekt der Erfindung eine Verbindung, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus: Verbindungen mit der nachfolgenden Formel:
worin R
5 und
R
3 wie folgt definiert sind:
-
Alternativ
liefert der erste Aspekt der Erfindung eine Verbindung, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus: Verbindungen mit der nachfolgenden Formel:
worin R
1,
Y und R
3 wie folgt definiert sind:
-
Alternativ
liefert der erste Aspekt der Erfindung eine Verbindung, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus: Verbindungen mit der nachfolgenden Formel:
worin Y und R
3 wie
folgt definiert sind:
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In
einem zweiten Aspekt liefert die Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung, umfassend eine anti-Papillomavirus viral wirksame
Menge einer Verbindung der Formel (I) ohne die Maßgabe, oder
ein therapeutisch akzeptables Salz oder einen Ester hiervon in Mischung
mit einem pharmazeutisch akzeptablen Trägermedium oder Hilfsmittel.
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In
einem dritten Aspekt liefert die Erfindung eine Verwendung einer
Verbindung der Formel (I) ohne die Maßgabe, oder ein therapeutisch
akzeptables Salz oder einen Ester hiervon oder eine Zusammensetzung,
wie oben beschrieben, zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung
einer viralen Papillomavirusinfektion in einem Säuger.
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Im
vierten Aspekt liefert die Erfindung eine Verwendung einer Verbindung
der Formel (I) ohne die Maßgabe,
oder ein therapeutisch akzeptables Salz oder einen Ester hiervon
oder eine Zusammensetzung, wie oben beschrieben, zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Inhibierung der Replikation von Papillomavirus durch
Aussetzen viral infizierter Zellen einer Menge der Verbindungen
der Formel (I) ohne die Maßgabe,
die den Papillomavirus-E1-E2-DNA-Komplex inhibieren, oder ein therapeutisch
akzeptables Salz oder einen Ester hiervon oder eine Zusammensetzung,
wie oben beschrieben.
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In
einem fünften
Aspekt liefert die Erfindung eine Verwendung einer Verbindung der
Formel (I) ohne die Maßgabe
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Verhinderung der perinatalen Übertragung
von HPV von der Mutter zum Baby durch Verabreichung einer Verbindung
von Formel (I) ohne die Maßgabe
an die Mutter vor der Geburt.
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In
einem sechsten Aspekt liefert die Erfindung ein Zwischenprodukt
bzw. eine Zwischenverbindung der Formel (xx), wobei die Verbindung
eine relative trans/trans-Stereochemie
aufweist:
worin Y, R
3 und
R
4 wie oben definiert sind.
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In
einem siebten Aspekt liefert die Erfindung ein Zwischenprodukt der
Formel (xxvi):
worin R
1,
R
3 und Y wie oben definiert sind, oder ein
Salz oder einen Ester hiervon, oder Enantiomere und Diastereoisomere
hiervon.
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In
einem achten Aspekt liefert die Erfindung ein Zwischenprodukt der
Formel (xxxii):
worin R
1,
R
3 und Y wie oben definiert sind, oder ein
Salz oder einen Ester hiervon oder Enantiomere und Diastereoisomere
hiervon.
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In
einem neunten Aspekt liefert die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel I':
worin X, R
1,
W, Y, R
3 und R
4 wie
oben definiert sind, umfassend:
- a) Hydrolysieren
in einer Mischung einer wässerigen
Base und eines Co-Lösungsmittels,
entweder einer Zwischenprodukt vi oder einer Zwischenprodukt xx um Verbindungen der Formel
I' herzustellen,
worin R3, R4 und
Y wie oben definiert sind.
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In
einem zehnten Aspekt liefert die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel I'':
worin X und W zusammen eine
Carbonylgruppe bilden, R
4 eine Carboxylsäure oder
einen Ester darstellt, und R
1, Y und R
3 wie oben definiert sind, umfassend:
- a) Hydrolysieren eines Zwischenprodukts xxvi
in einer Mischung einer wässerigen
Base und eines Co-Lösungsmittels: um Verbindungen der Formel
I'' herzustellen, worin
R1, Y und R3 wie
oben definiert sind.
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In
einem elften Aspekt liefert die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel I''':
worin X und W zusammen eine
Carbonylgruppe bilden, R
4 eine Carboxylsäure oder
einen Ester darstellt, und R
1, Y und R
3 wie oben definiert sind, umfassend:
- a) Hydrolysieren eines Zwischenprodukts xxxii
in einer Mischung einer wässerigen
Base und eines Co-Lösungsmittels: um Verbindungen der Formel
I''' herzustellen, worin R1,
Y und R3 wie oben definiert sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Definitionen
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Wie
hier verwendet, gelten die folgenden Definitionen, sofern nicht
anders angegeben:
Der Begriff "Halo" bzw. „Halogen", wie hier verwendet,
bedeutet einen Halogen-Rest,
ausgewählt
aus Brom, Chlor, Fluor oder Iod.
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Der
Begriff "Niederalkyl" (oder C1–6-Alkyl),
wie hier verwendet, entweder allein oder in Kombination mit einem
weiteren Rest, bedeutet gerad- oder verzweigtkettige Alkyl-Reste, enthaltend
bis zu 6 Kohlenstoffatome, und umfasst Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl,
Hexyl, 1-Methylethyl, 1-Methylpropyl, 2-Methypropyl und 1,1-Dimethylethyl.
Der Begriff "C0–6-Alkyl", der einem Rest
vorausgeht, bedeutet, dass dieser Rest optional durch einen C1–6-Alkyl-Rest
verbunden sein kann, oder das Alkyl fehlen kann (Co).
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Der
Begriff "Niedercycloalkyl", wie hier verwendet,
entweder allein oder in Kombination mit einem weiteren Rest, bedeutet
gesättigte
cyclische Kohlenwasserstoff-Reste, enthaltend 3 bis 7 Kohlenstoffatome,
und umfasst Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und
Cycloheptyl.
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Der
Begriff "Niederalkoxy", wie hier verwendet,
bedeutet geradkettige Alkoxy-Reste, enthaltend 1 bis 4 Kohlenstoffatome,
und verzweigtkettige Alkoxy-Reste, enthaltend 3 bis 4 Kohlenstoffatome,
und umfasst Methoxy, Ethoxy, Propoxy, 1-Methylethoxy, Butoxy und
1,1-Dimethylethoxy. Der letztere Rest ist herkömmlicherweise als tert-Butoxy
bekannt.
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Der
Begriff "Haloalkyl", wie hier verwendet,
bedeutet einen Alkyl-Rest, enthaltend 1 bis 6 Kohlenstoffatome,
worin ein oder mehr Wasserstoffatome durch ein Halogenatom (z.B.
Trifluormethyl) ersetzt sind.
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Der
Begriff "Amino", wie hier verwendet,
bedeutet einen Amino-Rest der Formel -NH2.
Der Begriff "Niederalkylamino", wie hier verwendet,
bedeutet Alkylamino-Reste, enthaltend 1 bis 6 Kohlenstoffatome,
und umfasst Methylamino, Propylamino, (1-Methylethyl)amino und (2-Methylbutyl)amino.
Der Begriff "Di(niederalkyl)amino" bedeutet ein Amin-Rest
mit zwei Niederalkyl-Substituenten, von denen jeder 1 bis 6 Kohlenstoffatome
enthält,
und umfasst Dimethylamino, Diethylamino, Ethylmethylamino und dergleichen.
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Der
Begriff "Acyl", wie hier verwendet,
entweder allein oder in Kombination mit einem weiteren Rest, bezieht
sich auf Gruppen -C(O)R, worin R Niederalkyl oder Niederalkoxy darstellt.
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Der
Begriff "C6- oder C10-Aryl", wie hier verwendet,
entweder allein oder in Kombination mit einem weiteren Rest, bedeutet
entweder ein aromatisches monocyclisches System, enthaltend 6 Kohlenstoffatome,
oder ein aromatisches cyclisches System, enthaltend 10 Kohlenstoffatome.
Beispielsweise umfasst Aryl Phenyl oder Naphthalin.
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Der
Begriff "C7–16-Aralkyl", wie hier verwendet,
entweder allein oder in Kombination mit einem weiteren Rest, bedeutet
ein Aryl, wie oben definiert, verbunden durch eine Alkylgruppe,
worin das Alkyl wie oben definiert ist, enthaltend 1 bis 6 Kohlenstoffatome.
Aralkyl umfasst beispielsweise Benzyl und Butylphenyl.
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Der
Begriff "Het", wie hier verwendet,
bedeutet einen einwertigen Rest, abgeleitet durch Entfernen eines
Wasserstoffs von einem 5- oder 6-gliedrigen gesättigten oder ungesättigten
Heterozyklus, enthaltend 1 bis 3 Heteroatome, ausgewählt aus
Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel. Gegebenenfalls kann der Heterozyklus ein
oder zwei Substituenten tragen; beispielsweise N-Oxido, Niederalkyl,
(C1–3)-Alkylphenyl,
Niederalkoxy, Halo, Amino oder Niederalkylamino. Wieder kann der
5- oder 6-gliedrige Heterozyklus gegebenenfalls mit einem zweiten
Cycloalkyl, einem Aryl (z.B. Phenyl) oder einem weiteren Heterozyklus
kondensiert sein.
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Beispiele
von geeigneten Heterozyklen und optional substituierten Heterozyklen
umfassen Morpholin, Thiadiazol, Chinolin, 3,4-Methylendioxyphenyl,
Benzothiazol, Pyrrolidin, Tetrahydrofuran, Thiazolidin, Pyrrol, 1H-Imidazol,
1-Methyl-1H-imidazol, Pyrazol, Furan, Thiophen, Oxazol, Isoxazol,
Thiazol, 2-Methylthiazol, 2-Aminothiazol, 2-(Methylamino)thiazol, Piperidin, 1-Methylpiperidin,
1-Methylpiperazin, 1,4-Dioxan, Pyridin, Pyridin-N-oxid, Pyrimidin,
2,4-Dihydroxypyrimidin, 2,4-Dimethylpyrimidin, 2,6-Dimethylpyridin,
1-Methyl-1H-tetrazol, 2-Methyl-2H-tetrazol, Benzoxazol und Thiazolo[4,5-b]pyridin.
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Der
Begriff "pharmazeutisch
akzeptabler Träger", wie hier verwendet,
bedeutet ein nicht-toxisches, im Allgemeinen inertes Vehikel für den aktiven
Bestandteil bzw. Wirkstoff, der den Bestandteil nicht negativ beeinflusst.
-
Der
Begriff "wirksame
Menge" bedeutet
eine vorbestimmte antivirale Menge des antiviralen Mittels, d.h.
eine Menge des Mittels, die ausreichend ist, um gegen den Virus
in vivo effektiv zu sein.
-
Die
Verbindungen der Formel (I) können
in Form von therapeutisch akzeptablen Salzen erhalten werden. Der
Begriff "pharmazeutisch
akzeptables Salz",
wie hier verwendet, umfasst jene, die aus pharmazeutisch akzeptablen
Basen hergeleitet sind. Beispiele geeigneter Basen umfassen Cholin,
Ethanolamin und Ethylendiamin. Na+-, K+- und Ca++-Salze sollen ebenfalls
im Umfang der Erfindung enthalten sein (siehe auch Pharmaceutical
salts, Birge, S.M. et al., J. Pharm. Sci. (1977), 66, 1-19).
-
Der
Begriff "pharmazeutisch
akzeptabler Ester",
wie hier verwendet, entweder allein oder in Kombination mit einem
weiteren Rest, bedeutet Ester der Verbindung der Formel (I), worin
die Carboxyl-Funktion durch eine Alkoxycarbonyl-Funktion ersetzt
ist:
worin die R-Gruppierung des
Esters ausgewählt
ist aus Alkyl (z.B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, t-Butyl, n-Butyl); Alkoxyalkyl
(z.B. Methoxymethyl), Alkoxyacyl (z.B. Acetoxymethyl); Aralkyl (z.B.
Benzyl); Aryloxyalkyl (z.B. Phenoxymethyl); Aryl (z.B. Phenyl),
gegebenenfalls substituiert mit Halogen, C
1–4-Alkyl
oder C
1–4-Alkoxy.
Andere geeignete Prodrug-Ester können
in Design of Prodrugs, Bundgaard, H., Herausgeber Elsevier (1985)
gefunden werden. Derartige pharmazeutisch akzeptable Ester werden
in der Regel in vivo hydrolysiert, wenn sie einem Säuger injiziert
werden, und in die Säure-Form
der Verbindung von Formel (I) transformiert.
-
Im
Hinblick auf die oben beschriebenen Ester, sofern nicht anders angegeben,
enthält
jede Alkylgruppierung, die vorliegt, vorteilhafterweise 1 bis 16
Kohlenstoffatome, insbesondere 1 bis 6 Kohlenstoffatome. Jede Arylgruppierung,
die in derartigen Estern vorliegt, umfasst vorteilhafterweise eine
Phenylgruppe.
-
Insbesondere
können
die Ester ein C1–16-Alkylester, ein unsubstituierter
Benzylester oder ein Benzylester, substituiert mit mindestens einem
Halogen, C1–6-Alkyl,
C1–6-Alkoxy,
Nitro oder Trifluormethyl, sein.
-
Bevorzugte
Ausführungsformen
-
Gemäß einer
ersten Ausführungsform
dieser Erfindung sind bevorzugte Verbindungen der Erfindung jene,
in denen der Ring A einen Benzol-Ring darstellt, wie dargestellt
durch die Formel I':
worin X, W, R
1,
Y und R
3 wie oben definiert sind. Die Verbindungen
der Formel I' existieren
in den Formen (1), (2) und (3), wie für die Verbindungen der Formel
I beschrieben.
-
Alternativ
bevorzugt sind Verbindungen dieser Erfindung jene, in denen der
Ring A einen 5-gliedrigen Ring, enthaltend ein Schwefelatom, darstellt,
wie dargestellt durch die Formeln I'' und
I''':
worin
X, W, R
1, Y und R
3 wie
oben definiert sind. Die Verbindungen der Formel I'' und I''' existieren in den
Formen (1), (2) und (3), wie für
die Verbindungen der Formel I beschrieben.
-
Alternativ
noch bevorzugter weisen Verbindungen der Erfindung die nachfolgende
Formel auf:
worin R
3 und
R
5 wie oben definiert sind.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können als racemische Mischungen
synthetisiert werden und dann in ihre jeweiligen einzelnen Diastereoisomere
aufgetrennt werden. Sämtliche
derartigen Diastereoisomere sollen im Umfang der vorliegenden Erfindung
vorliegen.
-
Bevorzugt
umfassen derartige Diastereoisomere eine Mischung von Verbindungen
mit der nachfolgenden relativen Stereochemie zwischen [Y & C(O)NH-R
3] und [C(O)NH-R
3 & R
4]:
-
Die
Formeln (Ia) und (Ib) stellen beide racemische Mischungen von Verbindungen
mit der relativen Stereochemie, bezeichnet als "cis/cis", dar.
-
-
Die
Formel (Ic) und (Id) stellen beide racemische Mischungen von Verbindungen
mit der relativen Stereochemie, bezeichnet als "trans/trans", dar.
-
-
Die
Formel (Ie) und (If) stellen beide racemische Mischungen von Verbindungen
mit der relativen Stereochemie, bezeichnet als "trans/cis", dar.
-
-
Die
Formel (Ig) und (Ih) stellen beide racemische Mischungen von Verbindungen
mit der relativen Stereochemie, bezeichnet als "cis/trans", dar.
-
Bevorzugter
umfassen derartige Diastereoisomere eine Mischung von Verbindungen
mit der relativen Stereochemie "cis/cis":
-
Ebenfalls
bevorzugt sind Diastereoisomere mit der relativen Stereochemie "trans/trans":
-
Am
meisten bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), die in einer "cis/cis"-relativen Stereochemie vorliegen, die
ebenfalls wie folgt dargestellt werden kann:
-
Noch
mehr bevorzugt umfasst die Erfindung reine Enantiomere von Verbindungen
der Formel (Ia) oder (Ib) mit der relativen Stereochemie "cis/cis":
-
Im
Hinblick auf Verbindungen der Formeln I, I', I'', I''',
Ia, Ib, Ic, Id, Ie, If, Ig und Ih, ist bevorzugt X H und W OH; oder
X und W bilden eine Carbonylgruppe. Am meisten bevorzugt bilden
X und W eine Carbonylgruppe.
-
Im
Hinblick auf Verbindungen der Formeln I', I'' und I''',
ist A bevorzugt Phenyl oder Thiophen. Am meisten bevorzugt ist A
Thiophen.
-
Im
Hinblick auf Verbindungen der Formeln I', I'' und I''',
ist R1 bevorzugt H; oder ein oder zwei Substituenten
unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: Hydroxy; Halo; Niederalkyl; Niederalkoxy; Niederthioalkyl;
Haloalkyl (z.B. Trifluormethyl); oder -C(O)R2,
worin R2 Niederalkyl, Aryloxy oder Benzyloxy
darstellt.
-
Bevorzugter
ist R1 H, Halo oder C1_4-Alkyl.
-
Noch
bevorzugter ist R1 H, Fluor oder Methyl.
-
Am
meisten bevorzugt ist R1 H oder Methyl.
-
Bevorzugt
ist Y Phenyl, gegebenenfalls mono- oder disubstituiert mit R5 oder C(O)R6, worin
R5 Niederalkyl, Niedercycloalkyl, Niederalkoxy,
Halo, Hydroxy, Nitril oder Trifluormethyl darstellt, und R6 stellt Niederalkyl, Niedercycloalkyl, Niederalkoxy,
Hydroxy oder Trifluormethyl dar, wobei der Phenyl-Ring gegebenenfalls
mit einem gesättigten
oder ungesättigten
4- bis 6-gliedrigen Ring kondensiert ist, der gegebenenfalls ein Heteroatom
enthält,
ausgewählt
aus N, O und S; oder Y stellt Ethylenphenyl dar, wobei die Ethyleneinheit
gegebenenfalls mit Niederalkyl einfach substituiert ist, worin der
Phenyl-Ring gegebenenfalls mit R5 oder C(O)R6 mono- oder disubstituiert ist, worin R5 und R6 wie oben
definiert sind; wobei der Phenyl-Ring gegebenenfalls mit einem gesättigten
oder ungesättigten
4- bis 6-gliedrigen Ring kondensiert ist, der gegebenenfalls ein
Heteroatom, ausgewählt
aus N, O und S, enthält.
-
Noch
bevorzugter stellt Y Naphthyl oder Phenyl dar, worin der Phenyl-Ring
gegebenenfalls an der 3-, 4- oder 5-Position mit R5 mono-
oder disubstituiert ist, worin R5 Halo,
C1–4-Alkyl,
Hydroxy oder CF3 darstellt.
-
Noch
bevorzugter stellt Y Phenyl dar, gegebenenfalls substituiert mit:
3,4-Cl; 3-F,4-Cl;
3-Cl,4-F; 3,4-Br; 3-F,4-CH
3; 3,4-CH
3; 3-CF
3; oder Y
ist
-
Am
meisten bevorzugt stellt Y Phenyl dar, gegebenenfalls substituiert
mit: 3,4-Cl und 3,4-Br.
-
Bevorzugt
wird R3 ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus:
Cyclohexyl; C1–6-Alkyl; (C1–6-Alkyl)phenyl,
worin der Phenyl-Ring gegebenenfalls substituiert ist mit:
Niederalkyl,
CF3, Halo, CN, Azido, Niederalkoxy, (Niederalkyl)acyl,
C1–6-Thioalkyl,
C1–6-Alkylsulfonyl, NHC(O)-Niederalkyl,
Aryl, Aryloxy, Hydroxy, Nitro, Amino oder Het, wobei Het gegebenenfalls
mono- oder disubstituiert ist mit: Niederalkyl, Niederalkoxy, Halo,
Hydroxy, Nitril, Trifluormethyl.
-
Noch
bevorzugter wird R
3 ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus: C
1–6-Alkyl; C
1–6-Thioalkyl;
-
Am
meisten bevorzugt wird R
3 ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus:
-
Besonders
bevorzugte Verbindungen der Erfindung sind Verbindungen mit der
Formel I''. Von Verbindungen
mit der Formel I'' sind jene mit der "cis/cis"-Konfiguration besonders
bevorzugt.
-
Bevorzugt
stellt R4 eine Carboxylsäure, ein Salz oder einen Ester
hiervon dar.
-
Verschiedene Formen von
Verbindungen der Formel (I)
-
Erfindungsgemäße Verbindungen
der Formel (I) können
an sich in verschiedenen Formen gemäß des Lösungsmittels und des pH-Werts,
in dem sie gelöst
sind, vorliegen. Beispielsweise kann die Verbindung 1001 (Tabelle
1, Form 1) im Gleichgewicht mit Verbindung 2001 (siehe Tabelle 2,
nachfolgend) und Verbindung 3005 (Tabelle 3) in Form (3), wenn sie
in Phosphat-Puffer bei pH 7,4 gelöst ist, vorliegen. Ohne von
einer Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, dass die vorherrschende
Form in der Lösung
bei pH 7,4 durch die Form (1) dargestellt wird.
-
-
Spezifische Ausführungsformen
-
Im
Umfang dieser Erfindung enthalten sind sämtliche Verbindungen der Formeln
I, I', I'', I''', Ia, Ib, Ic, Id, Ie, If, Ig oder Ih,
wie in den Tabellen 1 bis 10 dargestellt.
-
Anti-Papillomavirus-Aktivität
-
Die
antivirale Aktivität
der Verbindungen der Formel (I) kann durch biochemische und biologische
Verfahren, die den inhibitorischen Effekt der Verbindungen auf die
DNA-Replikation
zeigen, demonstriert werden.
-
Bevorzugt
sind die Verbindungen der Formel (I), wie oben beschrieben, gegen
Human-Papillomavirus (HPV) inhibitorisch. Bevorzugter sind die Verbindungen
aktiv gegen HPV vom niedrigen Risiko- oder hohen Risiko-Typ. Noch
bevorzugter gegen HPV vom niedrigen Risiko-Typ (d.h. Typ 6, Typ
11 und Typ 13 und insbesondere HPV-Typ 11). Alternativ wird der
hohe Risiko-Typ ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Typen 16, 18, 31, 33, 35, 45,
52 oder 58, bevorzugt Typ 16). Am meisten bevorzugt werden die Verbindungen der
Erfindung gegen HPV-Typen 6 und 11 gerichtet, noch mehr bevorzugt
gegen HPV-11.
-
Ein
biochemisches Verfahren, das die Anti-Papillomavirus-Aktivität für Verbindungen
der Formeln (I) zeigt, wird nachfolgend in den Beispielen beschrieben.
Dieser spezielle Assay bestimmt die Fähigkeit einer Testverbindung,
die Aktivität
(IC50) der HPV-11-DNA-Replikation zu inhibieren. Noch
spezieller wird in dem hier beschriebenen Assay die inhibitorische
Aktivität
der Testverbindung, basierend auf ihrer Fähigkeit, die E1-E2-DNA-Ursprungsreplikationswechselwirkung
und dadurch die Inhibierung der Initiation der viralen DNA-Replikation
zu stören,
beurteilt.
-
Verfahren,
die den inhibitorischen Effekt der Verbindungen der Formel (I) auf
die virale Papilloma-Replikation zeigen, die in vitro-Assays einbeziehen,
werden hier in den Beispielen 11 bis 15 beschrieben.
-
Wenn
eine Verbindung der Formel (I) oder eines ihrer therapeutisch akzeptablen
Salze als antivirales Mittel eingesetzt wird, kann dies oral, topisch
oder systemisch an Säuger,
z.B. Menschen, Kaninchen oder Mäuse,
allein oder in einem Vehikel, umfassend einen oder mehrere pharmazeutisch
akzeptable Träger,
verabreicht werden, wobei die Menge bestimmt wird durch die Löslichkeit
und die chemische Natur der Verbindung, den gewählten Verabreichungsweg und
die biologische Standardpraxis.
-
Ob
als Behandlung oder als Prophylaxe bezeichnet, kann eine Verbindung
der Formel (I) ebenfalls verwendet werden, um eine perinatale Übertragung
von HPV von der Mutter auf das Baby durch Verabreichung an die Mutter
vor der Geburt zu verhindern. Noch spezieller kann eine Verbindung
der Formel (I) verwendet werden, um laryngeale Papillomatose im
Baby zu verhindern.
-
Für die orale
Verabreichung kann die Verbindung oder ein therapeutisch akzeptables
Salz hiervon in Einheitsdosierungsformen, wie Kapseln oder Tabletten,
formuliert werden, die jeweils eine vorbestimmte Menge an aktivem
Bestandteil bzw. Wirkstoff enthalten, der von etwa 25 bis 500 mg
in einem pharmazeutisch akzeptablen Träger reicht.
-
Für die topische
Verabreichung kann die Verbindung in pharmazeutisch akzeptablen
Vehikeln, enthaltend 0,1 bis 5%, bevorzugt 0,5 bis 5%, des aktiven
Wirkstoffs, formuliert werden. Derartige Formulierungen können in
Form einer Lösung,
Creme oder Lotion vorliegen.
-
Für die parenterale
Verabreichung kann die Verbindung der Formel (I) durch entweder
intravenöse, subkutane
oder intramuskuläre
Injektion in Zusammensetzungen mit pharmazeutisch akzeptabeln Vehikeln oder
Trägern
verabreicht werden. Für
die Verabreichung durch Injektion ist es bevorzugt, die Verbindungen
in Lösung
in einem sterilen wässerigen
Vehikel zu verwenden, das ebenfalls andere gelöste Stoffe, wie Puffer oder
Konservierungsmittel, genauso wie ausreichende Mengen an pharmazeutisch
akzeptablen Salzen oder Glucose, um die Lösung isotonisch zu machen,
enthalten kann.
-
Geeignete
Vehikel oder Träger
für die
oben angeführten
Formulierungen werden in pharmazeutischen Standardtexten beschrieben,
z.B. "Remington's The Science and
Practice of Pharmacy",
19. Ausgabe, Mack Publishing Company, Easton, Penn., 1995, oder
in "Pharmaceutical
Dosage Forms and Drugs Delivery Systems", 6. Ausgabe, H.C. Ansel et al., Herausgeber,
Williams & Wilkins,
Baltimore, Maryland, 1995.
-
Die
Dosierung der Verbindung variiert mit der Form der Verabreichung
und dem ausgewählten
besonderen aktiven Mittel. Weiterhin variiert diese mit dem speziell
zu behandelnden Wirt. Im Allgemeinen wird die Behandlung mit kleinen
Inkrementen begonnen, bis der optimale Effekt des Zustands erreicht
wird. Im Allgemeinen wird die Verbindung der Formel (I) am meisten
erwünscht
bei einem Konzentrationsniveau verabreicht, das im Allgemeinen antiviral
effektive Ergebnisse ohne Verursachung irgendwelcher nachteiliger
oder schädlicher
Nebenwirkungen ermöglicht.
-
Für die orale
Verabreichung kann die Verbindung oder ein therapeutisch akzeptables
Salz in einem Bereich von 10 bis 200 mg pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag mit einem bevorzugten Bereich von 25 bis 150 mg pro Kilogramm
verabreicht werden.
-
Für die topische
Anwendung kann die Verbindung der Formel (I) in einer geeigneten
Formulierung für den
infizierten Bereich des Körpers,
z.B. die Haut, die Genitalien, in einer Menge, die ausreichend ist,
um den infizierten Bereich abzudecken, verabreicht werden. Die Behandlung
kann beispielsweise alle 4 bis 6 Stunden wiederholt werden, bis
die Verletzungen heilen.
-
Für die systemische
Verabreichung kann die Verbindung der Formel (I) mit einer Dosierung
von 10 bis 150 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag verabreicht
werden, obwohl die oben erwähnten
Variationen auftreten. Jedoch ist es am meisten erwünscht, ein
Dosierungsniveau einzusetzen, das im Bereich von etwa 10 bis 100
mg pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag liegt, um effektive Ergebnisse zu erreichen.
-
Obwohl
die hier offenbarten Formulierungen als wirksame und relativ sichere
Medikationen zur Behandlung von viralen Papilloma-Infektionen angegeben
sind, wird die mögliche
gleichzeitige Verabreichung dieser Formulierungen mit anderen Medikationen
oder Mitteln, um nützliche
Ergebnisse zu erhalten, ebenfalls beabsichtigt. Derartige andere
Medikationen oder Mittel umfassen TCA, Podophyllin, Podofilox, Interferon
oder Imiquimod.
-
Zusätzlich zu
den oben erwähnten
antiviralen Mitteln können
die erfindungsgemäßen Verbindungen ebenfalls
nach einer Kältetherapie
oder nach einem chirurgischen Eingriff oder in Kombination mit irgendeiner anderen
Behandlung von physikalisch zu entfernenden Warzen verwendet werden.
-
Methodologie und Synthese
-
Die
Synthese von Verbindungen der Formel I' wird in Schema I veranschaulicht. Die
Reste Y, R
3 und R
4 sind
wie zuvor definiert: Schema
I
- A): Kommerziell erhältliches
Indan-1,3-dion (i) [oder hergestellt gemäß dem bekannten Literaturverfahren: D.R.
Bukle, N.J. Morgan, J.W. Ross, H. Smith, B.A. Spicer; J. Med. Chem.
1973, 16, 1334-1339] wird mit Aldehyd (ii) in einem protischen Lösungsmittel
(z.B. Ethanol oder Propanol) in Gegenwart einer katalytischen Menge
eines organischen Amins (z.B. Piperidin) kondensiert, um das Benzyliden
(iii) zu bilden.
- B): Benzyliden (iii) wird durch Basen-katalysierte Oxidation
mit Wasserstoffperoxid in einem protischen Lösungsmittel (wie Methanol)
zum Epoxid (iv) umgewandelt.
- C): Epoxid (iv) geht eine thermische dipolare 1,3-Cyclo-Addition
in Gegenwart von Maleimid (v) bei Temperaturen im Bereich von 80
bis 100°C
in einem Lösungsmittel,
wie Toluol oder Xylol, ein (Lit.: M.Y. Krysin, I.K. Anohina, L.P.
Zalukaev; Khimiya Geterotsiklicheskikh Soedinenii, 1987, 11, 1463-1466).
Somit wird racemisches "cis/cis" (vi) und racemisches "cis/trans" (vii) nach Reinigung
erhalten (Kristallisation, Flash-Säulenchromatographie
oder präparative
HPLC). Im Allgemeinen sind Maleimide, wie (v), kommerziell erhältlich oder
können
alternativ ohne weiteres unter Verwendung von Literaturverfahren
hergestellt werden (z.B. P.Y. Reddy, S. Kondo, T. Toru, Y. Ueno,
J. Org. Chem., 1997, 62, 2652-2654).
- D): Die racemische "cis/cis"-Verbindung (vi)
wird hydrolysiert, um ihre offene Carboxylat-Form (viii) auch als "cis/trans"-racemische Mischung
zu ergeben. Die Hydrolyse wird unter wässerigen basischen Bedingungen,
wie wässerigem
Natriumhydroxid und Acetonitril als Co-Lösungsmittel, erreicht.
-
Alternativ
können
die Schritte (A) und (B) als eine "Ein-Topf"-Reaktion unter Verwendung eines geeigneten
Lösungsmittels
(z.B. Propanol), wie in Schema II beschrieben, durchgeführt werden: Schema
II
- A): Diazoindan-1,3-dion (ix)
[hergestellt gemäß dem Literaturverfahren:
J. Chem. Soc. Chem. Commun., 1990, 652-653] wurde mit Aldehyd (ii)
und Maleimid (v) in Gegenwart einer katalytischen Menge Rhodium(II)
umgesetzt, um die racemische "cis/cis"-Verbindung (vi) zu ergeben.
- B): Das entsprechende Carboxylat (viii) wird nach dem in Schema
I, Schritt D) beschriebenen Hydrolyseverfahren hergestellt.
- C): Dieser Schritt stellt ein weiteres Verfahren zur Synthese
von Verbindungen der Formel I' in
einer alternativen geschlossenen Form dar. Die racemische "cis/cis"-Verbindung (vi) wird zunächst nach
dem in Schema I, Schritt D, beschriebenen Verfahren hydrolysiert,
gefolgt von Behandlung mit Säure
unter Verwendung verdünnter
wässeriger
HCl, um Hydroxylacton (x) als racemisches "cis/cis" herzustellen.
- C'): Alternativ
lässt man
das Natriumsalz-Zwischenprodukt (viii) über eine Umkehrphasensäule (HPLC),
unter Verwendung von Trifluoressigsäure enthaltendem Eluierungsmittel,
passieren, um das Hydroxylacton (x) zu ergeben.
-
Die
Verbindungen der Formel I',
worin X und W ein Epoxid bilden, werden, wie in Schema III veranschaulicht,
synthetisiert: Schema
III
- A): Die Racemische "cis/cis"-Verbindung (vi)
wird zu den gewünschten
Inhibitoren über
erste Hydrolyse unter basischen Bedingungen, gefolgt von Ansäuerung und
Behandlung mit Diazomethan, umgewandelt. Die Verbindungen (xi),
(xii) und (xiii) werden aus der Mischung durch Flash-Chromatographie
oder präparative HPLC
abgetrennt.
-
Schema
IV veranschaulicht ein allgemeines Verfahren für die Synthese von Verbindungen
der Formel I', worin
X H und W Hydroxy darstellt: Schema
IV
- A): Die Reduktion von racemischer "cis/cis"-Verbindung (vi)
wird unter Verwen dung einer Hydridquelle (z.B. Natriumborhydrid)
erreicht, um Mischungen der Monohydroxy-Derivate (xiv und xv) zusätzlich zum
Hydroxylacton (xvi) mit der relativen Stereochemie, wie gezeigt,
zu ergeben.
- B): Nach Trennung werden die racemischen Verbindungen (xiv und
xv) unter Verwendung desselben Verfahrens wie in Schema I, Schritt
D), hydrolysiert, um racemische Verbindungen (xvii und xviii) nach
präparativer
Abtrennung zu ergeben.
-
Schema
V veranschaulicht das Verfahren der Synthese von Verbindungen der
Formel I' mit der
relativen Stereochemie von trans/trans. Schema
V
- A): Das Amid (xix), erhalten
unter Verwendung eines Literaturverfahrens (aus G.B. Villeneuve
und T.H. Chan Tetrahedron Letters, 1997, 38, 6484), wird mit Epoxid
(iv) in Toluol unter Rückflussbedingungen
umgesetzt, um den Cycloadduktester (xx) als racemische trans/trans-Isomere
zu ergeben.
- B): Die Hydrolyse des Esters (xx) wird wie in Schema I, Schritt
D), beschrieben durchgeführt,
um das gewünschte
Carboxylat (xxi) ebenfalls als racemische trans/trans-Isomere zu ergeben.
-
Die
Verbindungen der Formel I'' und der Formel I''' können in
analoger Art und Weise zu jenen der Formel I' hergestellt werden, außer dass
anstelle von Indan-1,3-dion als Ausgangsmaterial Verbindung xxii
verwendet wird. Schema
VI
- A): Die Verbindung (xxii)
[hergestellt durch Homologenbildung von kommerziell erhältlichem
5-Methyl-2-thiophencarboxaldehyd mit Malonsäure, gefolgt von Reduktion
der exocyclischen Doppelbindung mit Natriumamalgam oder Wasserstoff über Palladium,
gefolgt von Cyclisierung mit Oxalylchlorid/AlCl3,
oder Polyphosphorsäure,
gefolgt von Oxidation mit CrO3/t-Butylhydroperoxid]
wird mit Aldehyd (ii) in einem protischen Lösungsmittel (z.B. Ethanol oder
Propanol) in Gegenwart einer katalytischen Menge eines organischen
Amins (z.B. Piperidin) kondensiert, um das Benzyliden (xxiii) zu
bilden.
- B): Das Benzyliden (xxiii) wird zum Epoxid (xxiv) durch Basen-katalysierte
Oxidation mit Wasserstoffperoxid in einem protischen Lösungsmittel
(wie Methanol) umgewandelt.
- C): Das Epoxid (xxiv) geht eine thermische dipolare 1,3-Cyclo-Addition
in Gegenwart von Maleimid (v) bei Temperaturen im Bereich von 80
bis 100°C
in einem Lösungsmittel,
wie Toluol oder Xylol, ein (Lit.: M.Y. Krysin, I.K. Anohina, L.P.
Zalukaev; Khi miya Geterotsiklicheskikh Soedinenii, 1987, 11, 1463-1466).
Somit wird racemisches "cis/cis" (xxvi) und racemisches "cis/trans" (xxvii) nach Reinigung
erhalten (Kristallisation, Flash-Säulenchromatographie oder präparative
HPLC). Im Allgemeinen sind Maleimide, wie (v), kommerziell erhältlich oder
können
alternativ ohne Weiteres unter Verwendung von Literaturverfahren
hergestellt werden (z.B. P.Y. Reddy, S. Kondo, T. Toru, Y. Ueno,
J. Org. Chem., 1997, 62, 2652-2654).
- D): Die racemische "cis/cis"-Verbindung (xxvi)
wird hydrolysiert, um ihre offene Carboxylat-Form (xxviii) auch
als "cis/cis"-racemische Mischung
zu ergeben. Die Hydrolyse wird unter wässerigen basischen Bedingungen,
wie wässerigem
Natriumhydroxid und Acetonitril, als Co-Lösungsmittel erreicht.
-
Ein
alternativer Weg für
Verbindungen der Formel I'' ist in Schema VII
gezeigt. Schema
VII
- A): Die Verbindung xxix [hergestellt
durch Homologenbildung von kommerziell erhältlichem 5-Methyl-2-thiophencarboxaldehyd
mit Malonsäure,
gefolgt von Reduktion der exocyclischen Doppelbindung mit Natriumamalgam,
oder Wasserstoff über
Palladium, gefolgt von Cyclisierung mit Oxalylchlorid/AlCl3, oder Polyphosphorsäure] wird mit Aldehyd (ii)
in Gegenwart einer katalytischen Menge eines Säurekatalysators (z.B. p-Toluolsulfonsäure) in
Benzol oder Toluol kondensiert, um das Benzyliden (xxx) zu bilden.
- B): Das Benzyliden (xxx) wird durch Oxidation (z.B. CrO3/t-Butylhydroperoxid) zum Epoxid (xxxi)
umgewandelt.
- C): Das Epoxid (xxxi) geht eine thermische dipolare 1,3-Cycloaddition
in Gegenwart von Maleimid (v) bei Temperaturen im Bereich von 80
bis 100°C
in einem Lösungsmittel,
wie Toluol oder Xylol, ein (Lit.: M.Y. Krysin, I.K. Anohina, L.P.
Zalukaev; Khimiya Geterotsiklicheskikh Soedinenii, 1987, 11, 1463-1466).
Somit werden racemisches "cis/cis" (xxxii) und racemisches "cis/trans" (xxxiii) nach Reinigung
erhalten (Kristallisation, Flash-Säulenchromatographie
oder präparative
HPLC). Im Allgemeinen sind Maleimide wie (v) kommerziell erhältlich oder
können
alternativ ohne Weiteres unter Verwendung von Literaturverfahren
hergestellt werden (z.B. P.Y. Reddy, S. Kondo, T. Toru, Y. Ueno;
J. Org. Chem., 1997, 62, 2652-2654).
- D): Die racemische "cis/cis"-Verbindung (xxxii)
wird hydrolysiert, um deren offene Carboxylat-Form (xxxiv), ebenfalls
als "cis/cis"-racemische Mischung
zu ergeben. Die Hydrolyse wird unter wässerigen basischen Bedingungen,
wie wässerigem
Natriumhydroxid und Acetonitril als Co-Lösungsmittel, erreicht.
-
BEISPIELE
-
Die
vorliegende Erfindung wird in weiteren Einzelheiten durch die nachfolgenden
nicht-beschränkenden
Beispiele veranschaulicht. Sämtliche
Reaktionen wurden in einer Stickstoff- oder Argonatmosphäre durchgeführt. Die
Temperaturen sind in Grad Celsius angegeben. Die Lösungs-Prozentwerte
oder Verhältnisse
sind in Volumen-zu-Volumen-Beziehung
ausgedrückt,
sofern nicht anders angegeben.
-
Hier
verwendete Abkürzungen
und Symbole umfassen:
- DEAD:
- Diethylazodicarboxylat;
- DIEA:
- Diisopropylethylamin;
- DMAP:
- 4-(Dimethylamino)pyridin;
- DMSO:
- Dimethylsulfoxid;
- DMF:
- Dimethylformamid;
- ES MS:
- Elektronensprühmassenspektrometrie;
- Et:
- Ethyl;
- EtOAc:
- Ethylacetat;
- Et2O:
- Diethylether;
- HPLC:
- Hochleistungsflüssigchromatographie;
- iPr:
- Isopropyl;
- Me:
- Methyl;
- MeOH:
- Methanol;
- MeCN:
- Acetonitril;
- Ph:
- Phenyl;
- TBE:
- Trisborat-EDTA;
- TBTU:
- 2-(1H-Benzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetramethyluroniumtetrafluorborat;
- TFA:
- Trifluoressigsäure;
- THF:
- Tetrahydrofuran;
- MS(FAB) oder FAB/MS:
- Fast-Atom-Bombardment-Massenspektrometrie;
- HRMS:
- Hochauflösende Massenspektrometrie.
-
BEISPIEL
1: HERSTELLUNG DER VERBINDUNGEN 2013 (TABELLE 2) UND 1002 (TABELLE
1)
-
Schritt a:
-
Zu
einer Lösung
von Indan-1,3-dion (1a) (960 mg, 6,6 mMol) in EtOH (8,2 ml) wurde
3,4-Dichlorbenzaldehyd (1b) (1,3 g, 7,2 mMol) zugegeben, gefolgt
von Piperidin (3 Tropfen). Die Reaktionsmischung wurde für 30 Minuten
unter Rückfluss
erhitzt. Nach Abkühlen
wurde die Reaktion mit EtOH (8 ml) verdünnt, und der Niederschlag wurde
filtriert.
-
Der
resultierende Feststoff wurde zweimal mit EtOH verrieben und unter
Hochvakuum getrocknet, um 2-(3,4-Dichlorbenzyliden)indan-1,3-dion
(1c) (1,7 g, 82% Ausbeute) zu ergeben.
-
Schritt b:
-
Zu
einer Suspension von 2-(3,4-Dichlorbenzyliden)indan-1,3-dion (1c)
(1,6 g, 5,2 mMol) in MeOH (13 ml) wurde Wasserstoffperoxid (30%ige
Lösung,
3 ml) zugegeben. Die Mischung wurde auf 0°C abgekühlt und Natriumhydroxid (1
N, 300 μl)
wurde tropfenweise zugegeben. Nachdem die Zugabe abgeschlossen war,
wurde das Rühren
für 1 Stunde
bei Raumtemperatur fortgesetzt. Die Mischung wurde dann in Wasser
(5 ml) gegossen und der resultierende Feststoff durch Filtration
gesammelt und mit Wasser und MeOH gewaschen. Nach Trocknen unter
Hochvakuum wurde 3-(3,4-Dichlorphenyl)spiro(oxiran-2,2'-indan)-1',3'-dion (1d) (1,6 g, 95%
Ausbeute) erhalten.
-
Schritt c: Verbindung
2013
-
Eine
Mischung von 3-(3,4-Dichlorphenyl)spiro(oxiran-2,2'-indan)-1',3'-dion (1d) (11 g,
33,4 mMol) und 1-Benzo-(1,3-)-dioxol-5-yl-pyrrol-2,5-dion (1e) (7,3
g, 33,4 mMol) in Toluol (167 ml) wurden für 16 Stunden unter Rückfluss
erhitzt. Nach Abkühlen
und Konzentrieren wurde der Rest durch Flash-Chromatographie gereinigt
(SiO2, Gradient 50% EtOAc/Hexan bis 30%
Hexan/EtOAc), um Verbindung 2013 zu ergeben (Tabelle 2) (cis/cis-Isomer,
17,9 g, 50% Ausbeute) und (1f) (trans/cis-Isomer, 4,1 g, 23% Ausbeute).
-
Schritt d: Verbindung
1002
-
Zu
einer Lösung
von (2013) (143 mg, 0,27 mMol) in CH3CN
(27 ml) wurde NaOH (0,02 N, 135 ml, 0,27 mMol) unter Verwendung
einer Spritzenpumpe über
1 Stunde zugegeben. Nachdem die Zugabe abgeschlossen war, wurde
die Reaktionsmischung für
weitere 2 Stunden gerührt,
und die resultierende Lösung
wurde konzentriert und lyophilisiert, um Verbindung 1002 (Tabelle
1) (161 mg, 100% Ausbeute) als weißen Feststoff zu ergeben.
-
BEISPIEL
2: HERSTELLUNG DER VERBINDUNG 4003 (TABELLE 4)
-
Herstellung der Verbindung
(2a):
-
Zu
einer Suspension aus Natriumazid (2,4 g, 36,3 mMol) in CH3CN (73 ml) wurde Methansulfonylchlorid (2,8
ml, 36,3 mMol) zugegeben. Nach Rühren
für 16
Stunden wurde die Reaktionsmischung über eine Suspension von Indan-1,3-dion
(5,3 g, 36,3 mMol) und Cäsiumcarbonat
(11,8 g, 36,3 mMol) in CH3CN (50 ml) gegossen.
Die Mischung wurde gerührt,
bis die Reaktion abgeschlossen war (2 Stunden) und dann durch Celite filtriert.
Der Filterkuchen wurde mit EtOAc gewaschen und die organischen Lösungsmittel
wurden im Vakuum entfernt. Der resultierende Gummi wurde mit EtOAc
verdünnt,
und nacheinander mit NaOH (1 N), H2O und Salzlauge
gewaschen. Die organische Schicht wurde getrocknet (MgSO4), verdampft und das rohe Öl durch Flash-Chromatographie
(SiO2, 50% Hexan/EtOAc) gereinigt, um 2-Diazoindan-1,3-dion
(2a) (2,6 g, 42% Ausbeute) zu ergeben.
-
Schritt a:
-
Zu
einer Mischung von Diazoindan-1,3-dion (2a) (317 mg, 1,8 mMol),
Piperonal (2b) (553 mg, 3,7 mMol) und 1-Benzo-(1,3)-dioxol-5-yl-pyrrol-2,5-dion
(1e) (400 mg, 1,8 mMol) in Benzol (6 ml) wurde Rh2(OAc)4 (4,5 mg) zugegeben und für 1 Stunde
unter Rückfluss
erhitzt. Nach Abkühlen
und Konzentrieren wurde die Reaktionsmischung durch Flash-Chromatographie
gereinigt (SiO2, Gradient 50% Hexan/EtOAc
bis 30% Hexan/ EtOAc), um die gewünschte
Verbindung (2c) als beigen Feststoff (76,5 mg, 8% Ausbeute) zu ergeben.
-
Schritt b: Verbindung
4003
-
Nach
demselben Verfahren wie in Beispiel 1, Schritt d, wurde Verbindung
4003 als weißer
Feststoff erhalten.
-
BEISPIEL
3: HERSTELLUNG DER VERBINDUNG 3009 (TABELLE 3)
-
Verbindung
2016 wurde, wie in Beispiel 1, Schritte a bis c, beschrieben, unter
Verwendung von N-(4-Acetylphenyl)maleimid in der Cycloaddition (Schritt
c) hergestellt, um einen weißen
Feststoff mit 40%iger Ausbeute zu ergeben.
-
Schritt d:
-
Zu
einer Lösung
von 2016 (100 mg, 0,19 mMol) in CH3CN wurde
NaOH (0,02 N, 9,4 ml, 0,19 mMol) über 1 Stunde unter Verwendung
einer Spritzenpumpe zugegeben. Nachdem die Zugabe abgeschlossen
war, wurde die Lösung
konzentriert und lyphilisiert, um einen weißen Feststoff zu ergeben, der
durch Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung eines Gradienten aus CH3CN/H2O, enthaltend
TFA (0,06%), gereinigt wurde. Nach Sammeln der gewünschten
Fraktionen und Lyophilisierung wurde Verbindung 3009 als weißer Feststoff (43
mg, 42% Ausbeute) erhalten.
-
BEISPIEL
4: HERSTELLUNG VON VERBINDUNG 1022 (TABELLE 1) UND VERBINDUNG 7001
(TABELLE 7)
-
Zu
einer Lösung
von 2013 (racemisch) (143 mg, 0,27 mMol) in CH3CN
(27 ml) wurde NaOH (0,02 N, 135 ml, 0,27 mMol) unter Verwendung
einer Spritzenpumpe über
1 Stunde zugegeben. Nachdem die Zugabe beendet war, wurde die Reaktionsmischung
konzentriert. Zur wässerigen
Schicht wurde HCl (1 N, 1 ml) zugegeben und die resultierende saure
Schicht wurde zweimal mit EtOAc extrahiert. Die kombinierte organische Schicht
wurde mit H2O und Salzlauge gewaschen, getrocknet
(MgSO4) und filtriert. Zum Filtrat wurde
eine Lösung
von CH2N2 in Et2O (Überschuss)
zugegeben und die Mischung zur Trockne abgedampft. Die resultierende
rohe Verbindung wurde durch präparative
HPLC unter Verwendung eines Gradienten aus CH3CN/H2O, enthaltend TFA (0,06%), gereinigt. Nach
Sammeln und Lyophilisieren der gewünschten Fraktionen wurden die Verbindungen
1022 (11 mg, 12% Ausbeute), (4a) (9 mg, 10% Ausbeute) und 7001 (47
mg, 26% Ausbeute) als racemische Mischungen als weiße Feststoffe
erhalten.
-
BEISPIEL
5: HERSTELLUNG DER VERBINDUNG 8001
-
Schritt a:
-
Zu
einer Lösung
von 2013 (racemisch) (500 mg, 0,93 mMol) in einer THF/MeOH-Mischung (20/5 ml), gekühlt auf
0°C, wurde
NaBH4 (35 mg, 0,93 mMol) zugegeben. Nach
Rühren
für 30
Minuten wurde die Reaktion mit wässeriger
Citronensäure-Lösung (10%)
abgeschreckt und mit EtOAc verdünnt.
Die wässerige
Schicht wurde zweimal mit EtOAc extrahiert, und die vereinigten
organischen Schichten wurden mit Salzlauge gewaschen, getrocknet
(MgSO4), filtriert und konzentriert. Präparative
HPLC ergab racemische Alkohole (5a) + 9001 (360 mg, 72% Ausbeute,
Retentionszeiten: 14,1 und 12,4 min) genauso wie Hydroxylacton (5b)
(95 mg, 18% Ausbeute, Retentionszeit: 13,8 min).
-
Die
Mischung von Alkoholen wurde durch präparative HPLC getrennt, um
die zwei isomeren Verbindungen als weiße Feststoffe zu erzeugen.
-
Schritt b:
-
Zur
Mischung der Alkohole (5a) + 9001 (2:1-Verhältnis, 36 mg, 0,07 mMol) in
CH3CN (10 ml) wurde NaOH (0,02 N, 3,4 ml,
0,07 mMol) über
2 Stunden unter Verwendung einer Spritzenpumpe zugegeben. Das CH3CN wurde verdampft und der Rest durch präparative
HPLC gereinigt. Die gewünschten
Fraktionen wurden lyophilisiert, und die resultierenden Feststoffe
wieder mit NaOH (1 Äq.)
behandelt und lyophilisiert, um die Verbindung 8001 (21,3 mg, 59%
Ausbeute, Retentionszeit: 13,7 min) und (5c) (6,0 mg, 17% Ausbeute,
Retentionszeit: 10,9 min) als weiße Feststoffe zu ergeben.
-
BEISPIEL
6: HERSTELLUNG DER VERBINDUNG 5001 (TABELLE 5)
-
Herstellung von Amid (6a):
-
Eine
Mischung von Monoethylfumarat (1 g, 6,9 mMol) und Hexachloraceton
(0,5 ml, 3,5 mMol) in CH2Cl2 (13
ml) wurde unter Stickstoff gerührt
und auf –78°C abgekühlt. Triphenylphosphin
(1,8 g, 6,9 mMol) in CH2Cl2 (6,9
ml) wurde tropfenweise zugegeben und die Mischung für 20 Minuten
gerührt.
Die Acylchlorid-Lösung
wurde dann mit einer Lösung
von 3,4-Methylendioxyanilin (946 mg, 6,9 mMol) in CH2Cl2 (6,9 ml), gefolgt von Et3N
(0,96 ml, 6,9 mMol), in CH2Cl2 (6,9
ml) behandelt. Man ließ die
Reaktionsmischung auf Raumtemperatur erwärmen, wonach das Lösungsmittel
unter Hochvakuum entfernt wurde. Der resultierende Rest wurde durch
Flash-Chromatographie (SiO2, 20% EtOAc/Hexan)
gereinigt, um das gewünschte
Amid (6a) (961 mg, 53% Ausbeute) als orangefarbenen Feststoff zu
ergeben.
-
Schritt a:
-
Das
Amid (6a) wurde mit Epoxid (1d) unter Verwendung desselben Verfahrens
wie in Beispiel 1, Schritt c, umgesetzt, um den Ester (6b) (77 mg,
14% Ausbeute) als orangefarbenen Feststoff zu ergeben.
-
Schritt b:
-
Unter
Verwendung desselben Verfahrens wie in Beispiel 1, Schritt d, wurde
Verbindung 5001 als weißer
Feststoff (8 mg, 25% Ausbeute) erhalten.
-
BEISPIEL
7: HERSTELLUNG DER VERBINDUNG 4005 (TABELLE 4)
-
Schritt a:
-
Es
wurde demselben Verfahren wie in Beispiel 1, Schritt a, gefolgt,
allerdings unter Verwendung von Indan-1,3-dion und trans-Zimtaldehyd
(7a) als Ausgangsmaterial, um die Verbindung (7b) nach Reinigung (11%
Ausbeute) als orangefarbenen Feststoff zu ergeben.
-
Schritte b & c:
-
Dieselben
Verfahren wie in Beispiel 1, Schritte b und c, wurden verwendet,
aber unter Verwendung von N-(n-Acetylphenyl)maleimid (7d) bei der
Cycloaddition (Schritt c), um Verbindung (7e) (38% Ausbeute) als weißen Feststoff
zu ergeben.
-
Schritt d:
-
Die
Hydrolyse wurde wie in Beispiel 1, Schritt d, erreicht, um die Verbindung
4005 (racemisch) (50% Ausbeute) als weißen Feststoff zu ergeben. BEISPIEL
8: HERSTELLUNG DER VERBINDUNG # D1002 (TABELLE 1D)
- A: Eine Lösung von 8a (9,5 g, 75,4 mMol),
Malonsäure
(15,7 g, 151 mMol) und Piperidin (1,3 ml) in Pyridin (40 ml) wurde über Nacht
unter Rückfluss
gekocht. Man ließ die
resultierende Mischung auf Raumtemperatur abkühlen, woraufhin Wasser (200
ml) zugegeben wurde. Die Mischung wurde durch Zugabe von konzentrierter
HCl angesäuert
und man ließ für 1 Stunde
rühren.
Die Mischung wurde filtriert und der Feststoff mit Wasser gewaschen.
Trocknen unter Vakuum ergab 8b als gelbes Pulver (12,8 g, 100%).
- B: Zu einer stark gerührten
Lösung
von 8b (5,9 g, 35 mMol) und 1 N NaOH (46 ml, 46 mMol) in Wasser
(40 ml) wurde 2% Natriumamalgam (82 g, 105 mMol) in kleinen Portionen über 1 Stunde
zugegeben. Nach beendeter Zugabe wurde die Mischung für eine weitere
Stunde gerührt.
Quecksilber wurde durch Dekantieren entfernt, und die wässerige
Lö sung
wurde mit konzentrierter HCl angesäuert. Festes NaCl wurde bis
zur Sättigung
zugegeben, und die resultierende Mischung mit Ether extrahiert.
Die vereinigten ätherischen
Extrakte wurden mit Salzlauge gewaschen und über MgSO4 getrocknet.
Das Entfernen des Lösungsmittels unter
reduziertem Druck ergab 8c als braunen Feststof (3,72 g, 62%).
- B: Alternativ wurde eine Aufschlämmung von 8b (7,5 g, 44,6 mMol)
und Pd(OH)2 (500 mg) in Ethanol unter einer
Wasserstoffatmosphäre
für 18
Stunden gerührt.
Filtrieren durch Glasmikrofaser und Entfernen des Lösungsmittels
ergab 3 als weißen
Feststoff (7,0 g, 93%).
- C: Zu einer Lösung
von 8c (1,75 g, 10,3 mMol) und Oxalylchlorid (1,35 ml, 15,4 mMol)
in CH2Cl2 (50 ml) wurde
1 Tropfen DMF zugegeben. Die resultierende Lösung wurde bei Raumtemperatur
für 2 Stunden
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde dann unter reduziertem Druck entfernt, und der resultierende
Rest in CS2 (50 ml) gelöst. Festes AlCl3 (2,05
g, 15,4 mMol) wurde dann eingeführt
und die resultierende Mischung über Nacht
unter Rückfluss
gekocht. Eis (80 g) wurde dann zugegeben, gefolgt von konzentrierter
HCl (30 ml) und die resultierende Mischung wurde für 30 Minuten
gerührt.
Eine Extraktion mit CH2Cl2 wurde
gefolgt von Waschen mit 1 N NaOH, Salzlauge und Trocknen (MgSO4). Flash-Chromatographie (20% EtOAc in Hexan) ergab
8d (272 mg, 17%) als gelben Feststoff.
- C': Alternativ
wurde Feststoff 8c (1,0 g, 5,88 mMol) in kleinen Portionen zu warmer
(75°C) Polyphosphorsäure (8,5
g) zugegeben. Das Erhitzen wurde bei 75°C für 1 Stunde fortgesetzt, nachdem
die Zugabe beendet war. Kühlen
auf Raumtemperatur wurde gefolgt von Verdünnen mit Wasser und Extraktion
mit CH2Cl2 (3x).
Die kombinierten organischen Verbindungen wurden über MgSO4 getrocknet und konzentriert. Flash-Chromatographie
(50% EtOAc in Hexan) ergab 8d als weißen Feststoff (0,31 g, 35%).
- D: Eine Lösung
von 8d (1,06 g, 6,97 mMol), 3,4-Dibrombenzaldehyd (1,84 g, 6,97
mMol) und p-Toluolsulfonsäure
(100 mg) in Benzol (25 ml) wurde für 24 Stunden unter azeotroper
Entfernung von Wasser unter Rückfluss
gekocht. Nach Abkühlen
und Zugeben von Ether (25 ml) fiel ein Feststoff aus, der abfiltriert
wurde, um 8e als einen gelbbraunen Feststoff zu ergeben (1,35 g,
49%).
- E: Zu einer Lösung
von CrO3 (50 mg, 0,50 mMol) in CH2Cl2 (15 ml) wurde
tert-Butylhydroperoxid
(2,6 ml einer 70%igen Lösung
in Wasser) zugegeben. Nach Rühren
für 2 Minuten
wurde 8e (1,0 g, 2,51 mMol) zugegeben. Nach Rühren für 18 Stunden bei Raumtemperatur
wurde die Lösung
mit CH2Cl2 und Wasser
verdünnt
und dreimal mit kleinen Portionen CH2Cl2 extrahiert. Die vereinigten organischen
Verbindungen wurden über
MgSO4 getrocknet und im Vakuum konzentriert.
Verreiben des resultierenden Feststoffs mit Ether ergab 0,61 g (60%)
eines festen Diketons.
Das so erhaltene Material (0,45 g) wurde
in EtOH (15 ml) gelöst,
wozu 30% H2O2 (0,38
ml) und 1 Tropfen 1 N NaOH zugegeben wurden. Nach Rühren für 3 Stunden
wurde die Lösung
filtriert, um 8f als gelben Feststoff (421 mg, 90%) zu ergeben.
- F: Eine Lösung
von 8f (0,30 g, 0,70 mMol) und N-[4-(N'-Morpholino)phenyl]maleimid (0,18 g,
0,70 mMol) in Toluol (8 ml) wurde für 48 Stunden unter Rückfluss
gekocht. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde ein gebildeter Feststoff abfiltriert und
dann mit THF verrieben, um 8g (75 mg, 16%) bereitzustellen. G: Zu einer
Lösung
von 8g (69 mg, 0,10 mMol) in 40% THF:CH3CN
(8 ml) wurde NaOH (5,3 ml einer 0,02 M Lösung in Wasser) über 10 Stunden
mit einer Spritzenpumpe zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde direkt
durch präparative
HPLC (Chiralcel-OD-Säule,
isokratisch 50% CH3CN/H2O,
0,06% TFA) gereinigt, was enantiomerenreines 8h (2,5 mg, 4%) ergab.
-
BEISPIEL 9: HERSTELLUNG
VON 5-METHYL-6-FLUOR-1,3-INDANDION
-
Dieses
Material ist als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Verbindungen
der Formel I' verwendbar, worin
R
1 c-F und b-Me darstellt.
- a)
HNO3, H2SO4; b) (MeO)2SO2, K2CO3,
DMF; c) H2, Pd(OH)2/C;
d) NaNO2, HFx.Pyr;
NaH, EtOAc, dann H3O+
- A, B: 4-Methylphthalsäureanhydrid 9a (67,5 mMol,
10,94 g) und konzentrierte Schwefelsäure (10 ml) wurden in einen
Dreihalsrundkolben gegeben und die Mischung mechanisch bei 80°C gerührt. Eine
Mischung von rauchender Salpetersäure (d = 1,5, 4,2 ml) und konzentrierter
Schwefelsäure
(3,0 ml) wurde langsam aus einem Tropftrichter mit einer derartigen
Geschwindigkeit zugegeben, dass die Temperatur der gerührten Mischung
bei 100-110°C
gehalten wurde. Dann wurde konzentrierte Salpetersäure (d =
1,42, 18 ml) so schnell wie möglich
zugegeben, ohne dass die Temperatur über 110°C anstieg. Die Reaktionsmischung wurde
für 2 Stunden
auf 100°C
erhitzt, und man ließ für 16 Stunden
bei Raumtemperatur stehen und goss in 30 ml Wasser. Der weiße Niederschlag
wurde abfiltriert und das Filtrat mit Ethylether extrahiert. Die
organische Phase wurde mit Magnesium sulfat getrocknet, filtriert
und unter Vakuum konzentriert. Der restliche Feststoff (13 g) wurde
in N,N-Dimethylformamid (50 ml), enthaltend Kaliumcarbonat (0,12
Mol, 16,9 g), gelöst.
Dimethylsulfat (0,12 Mol, 15,4 g, 11,5 ml) wurde zugegeben und die
Mischung bei Raumtemperatur für
2 Stunden magnetisch gerührt.
N,N-Dimethylformamid wurde unter reduziertem Druck abgedampft. Der Rest
wurde in Ethylacetat gelöst
und die organische Phase mit Wasser, Salzlauge gewaschen und mit
Magnesiumsulfat getrocknet. Die Salze wurden abfiltriert und das
Filtrat unter Vakuum konzentriert. Der Rest wurde durch Flash-Chromatographie auf
Typ H-Silikagel unter Verwendung von Hexan/Ethylacetat (4/1) als Eluierungsmittel
gereinigt, um 5,26 g (31 %) Dimethyl-4-methyl-5-nitrophthalat 9c
als weißen
Feststoff zu ergeben.
- C: Dimethyl-4-methyl-5-nitrophthalat 9c (3,41 g, 13,5 mMol)
wurde in einer Mischung von Methanol (120 ml) und Tetrahydrofuran
(20 ml) gelöst.
Palladiumhydroxid auf Kohlenstoff (20%, 300 mg) wurde zugegeben,
und die Suspension wurde bei Raumtemperatur unter Wasserstoffatmosphäre (1 atm)
für 16
Stunden magnetisch gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde über
Celite filtriert und das Filtrat unter Vakuum konzentriert. Das
restliche Öl
wurde durch Flash-Chromatographie auf Typ H-Silikagel unter Verwendung
von Hexan/Ethylacetat (2/1) als Eluierungsmittel, gefolgt von Hexan/Ethylacetat
(1/1), gereinigt, um 2,88 g (96%) eines farblosen Öls zu ergeben,
das Dimethyl-4-methyl-5-aminophthalat
9d entsprach.
- D: Ein Teflon-Reaktor wurde mit Dimethyl-4-methyl-5-aminophthalat
9d (4,53 g, 20,3 mMol) beladen. HF-Pyridin (50 ml, ca. 1,7 Mol HF)
wurde zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei 0°C für 5 Minuten gerührt und
Natriumnitrit (1,55 g, 22,5 mMol) wurde zugegeben, um eine purpurne
Lösung
herzustellen. Die Mischung wurde für 15 Minuten bei Raumtemperatur
und für
30 Minuten bei 120°C
gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde auf Eis und 4 N Natriumhydroxid gegossen.
Ethylacetat wurde zugegeben, und die Mischung wurde filtriert. Die
organische Phase wurde mit Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert,
mit 1 N wässeriger
HCl gewaschen, wieder mit Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert
und unter Vakuum konzentriert. Die restliche rote Flüssigkeit
wurde durch Flash-Chromatographie
auf Typ H-Silikagel unter Verwendung von Hexan/Ethylacetat (4/1)
als Eluierungsmittel gereinigt, um 1,54 g (33%) von Dimethyl-4-methyl-5-fluorphthalat
9e als weißen
Feststoff zu ergeben.
- E: Dimethyl-4-methyl-5-fluorphthalat 9e (1,65 g, 7,29 mMol)
wurde in wasserfreiem Ethylacetat (4 ml) gelöst. Natriumhydrid (348 mg,
14,5 mMol) wurde zugegeben und die Mischung 4 Stunden bei 100°C erhitzt. Die
Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, und eine Mischung, enthaltend
10 ml Hexan und 6 ml Ethylether/Ethanol (1/1), wurde zugegeben.
Der gelbe Niederschlag wurde für
5 Minuten verrieben, filtriert und unter Vakuum getrocknet. Der
gelbe Feststoff (1,07 g) wurde dann in einer Lösung, enthaltend Wasser (22
ml) und konzentrierte Salzsäure
(2,2 ml), suspendiert und die Suspension bei 80°C für 17 Minuten erhitzt. Die Mischung
wurde dann lyophilisiert, um 810 mg (62%) von 5-Methyl-6-fluor-1,3-indandion
9f als beigen Feststoff zu ergeben.
-
Beispiele
von Verbindungen, hergestellt unter Verwendung von 5-Methyl-6-fluor-1,3-indandion, sind die
Verbindungen # A1015 und A1016 (Tabelle 1A).
-
BEISPIEL 10: ABTRENNUNG
DER MISCHUNG, UM REINE ENANTIOMERE A1006, A1007 und A1008 (TABELLE
1A) ZU ERGEBEN
-
Unter
Verwendung desselben Verfahrens wie in Beispiel 1, Schritte a bis
d, aber ausgehend von 5-Methylindan-1,3-dion in Schritt a und unter
Verwendung von 1-(4-Morpholin-4-yl-phenyl)-pyrrol-2,5-dion
in Schritt c, wurde eine Mischung von Verbindungen erhalten, die
durch präparative
HPLC unter Verwendung einer chiralen Säule (Chiracel OD, isokratisches
Eluierungsmittel 65% CH3CN/H2O,
enthaltend 0,06% TFA; UV-Lampe bei 205 nm; Fluss 7 ml/min), abgetrennt.
Die resultierenden drei Fraktionen wurden lyophilisiert und mit
NaOH (0,02 N, 1 Äq.)
behandelt, um die entsprechenden Natriumsalze als weiße Feststoffe
zu ergeben.
-
Die
Verbindung A1006 wurde als Mischung von Isomeren in einem 1:1-Verhältnis isoliert.
Die Verbindungen A1007 und A1008 wurden jeweils als reine Enantiomere
isoliert.
-
BEISPIEL 11: E2-ABHÄNGIGER E1-DNA-BINDUNGSASSAY
-
Dieser
Assay wurde, basierend auf einem ähnlichen Assay für SV40-T-Antigen,
beschrieben von McKay (J. Mol. Biol., 1981, 145:471), designed.
Eine 400 bp radiomarkierte DNA-Sonde, enthaltend den HPV-11-Replikationsursprung
(Chiang et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89:5799), wurde
durch PCR erzeugt, unter Verwendung des Plasmids pBluescriptTM SK, das den Ursprung kodiert (Nucleotide
7886-61 des HPV-11-Genoms
an einer einzelnen BAMH1-Stelle) als Templat, und Primer, die den
Ursprung flankieren. Die Radiomarkierung wurde als [33P]dCTP
einbezogen. Der Bindungsassay-Puffer
bestand aus 20 mM Tris pH 7,6, 100 mM NaCl, 1 mM DTT, 1 mM EDTA.
-
Andere
verwendete Reagentien waren Protein A-SPA-Kugeln (Typ II, Amersham)
und K72-Kaninchen-polyklonales Antiserum, eingesetzt gegen ein Peptid,
entsprechend der C-terminalen 14 Aminosäuren von HPV-11 E1. Nach dem
Protokoll von Amersham wurde ein Flasche Kugeln mit 25 ml Bindungsassay-Puffer gemischt.
Für den
Assay wurde eine Sättigungsmenge
von K72-Antiserum zu den Kugeln zugegeben und die Mischung für 1 Stunde
inkubiert, mit einem Volumen Bindungsassay-Puffer gewaschen und
dann im selben Volumen frischen Bindungspuffers erneut suspendiert.
Die Bindungsreaktionen enthielten 8 ng E2, etwa 100 bis 200 ng gereinigtes
E1 und 0,4 ng radiomarkierte Sonde in insgesamt 80 μl Bindungsassay-Puffer.
Nach 1 Stunde bei Raumtemperatur wurden 25 μl K72-Antikörper-SPA-Kugel-Suspension zur
Bindungsreaktion zugegeben und gemischt. Nach einer weiteren Stunde
Inkubation bei Raumtemperatur wurden die Reaktionen kurz zentrifugiert,
um die Kugeln zu pelletisieren, und das Ausmaß der Komplexbildung wurde
durch Szintillationsauszählung
auf einer Packard TopCountTM bestimmt. Typischerweise
war das Signal für
Reaktionen, enthaltend E1 und E2, 20- bis 30-fach höher als
der Hintergrund, der beobachtet wurde, wenn entweder E1, E2 oder beide
weggelassen wurden.
-
BEISPIEL 12: SV40-T-ANTIGEN-DNA-BINDUNGSASSAY
-
Die
Selektivität
der erfindungsgemäßen Inhibitoren
wurde auf Aktivität
in den E1- oder
E1-E2-Ori-Bindungsassays und das Fehlen von Aktivität (oder
geringerer Potenz) im großen
SV40-T-Antigenassay getestet.
-
Dieser
Assay misst die Bildung eines SV-T-Antigen(TAg)-Ursprungskomplexes.
Der Assay wurde durch R.D.G. McKay (J. Mol. Biol. (1981), 145, 471-488)
entwickelt. Im Prinzip ist dieser sehr ähnlich zum E2-abhängigen E1-DNA-Bindungsassay
(Beispiel 12), wobei TAg E1 und E2 ersetzt und eine radiomarkierte SV40-Ori-Sonde
die HPV-Ori-Sonde
ersetzt. Der Assay wird als Gegenprobe für den Assay von Beispiel 13 verwendet,
da TAg funktionale Homologie mit E1 und E2 teilt, aber sehr geringe
Sequenzähnlichkeiten
aufweist.
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Die
radiomarkierte ursprungshaltige DNA-Sonde wurde durch PCR unter
Verwendung des pCH110-Plasmids (Pharmacia) als Templat hergestellt.
Dieses Templat kodiert den SV40-minimalen Replikationsursprung bei
den Nucleotiden 7098-7023. Die Primer waren "sv40-6958sens" = 5'-GCC
CCT AAC TCC GCC CAT CCC GC (SEQ ID NR. 1) und "sv40-206anti" = 5'-ACC
AGA CCG CCA CGG CTT ACG GC (SEQ ID NR. 2). Das PCR-Produkt war etwa
370 Basenpaare lang und wurde unter Verwendung von 50 μCi/100 μl PCR-Reaktion
von dCTP (α-33P) radiomarkiert. Nach der PCR-Reaktion
wurde das Produkt unter Verwendung entweder des Qiagen®-PCR-Reinigungskits
oder eines Phenol-Extraktions/Ethanol-Niederschlagsverfahrens gereinigt.
Das gereinigte Produkt wurde auf 1,5 ng/μl (geschätzt durch Gelelektrophorese)
in TE verdünnt.
Frische Zubereitungen hatten etwa 150.000 cpm/μl.
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Die
Bindungsreaktionen wurden durch Mischen von 30 μl TAg-Lösung (100 ng/Vertiefung, 200
ng einer 33P-radiomarkierten DNA-Sonde und
7,5 μl 10 × DNA-Bindungspuffer (200
mM Tris-HCl pH 7,6, 100 mM NaCl, 1 mM EDTA, 10 mM DTT) bei einem
Endvolumen von 75 μl
durchgeführt.
Man ließ die
Bindungsreaktionen 60 Minuten bei Raumtemperatur ablaufen. Das Large-T-Antigen
wurde von Chimerx mit 2,0 mg/ml erworben.
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Die
Protein-DNA-Komplexe wurden unter Verwendung eines α-TAg-monoklonalen
Antikörpers
(PAb 101, Untertyp IgG2a, Hybridoma, erhalten aus ATCC und Antikörper, selbst
gereinigt), gebunden an Protein A-SPA-Kugeln, immunocaptured bzw.
-gefangen. Immunopräzipitation
von Protein-DNA-Komplexen wurde für 1 Stunde bei Raumtemperatur
durchgeführt.
Die Platten wurden kurz gedreht, und die ausgefällten radiomarkierten DNA-Fragmente
auf einem TopCount®-Zähler gezählt.
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BEISPIEL 13: DNA-REPLIKATIONSASSAYS
AUF ZELLBASIS
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CHO-K1-Zellen
wurden unter Verwendung von Lipofectamin Plus Reagens (Gibco/BRL)
nach einem Standardverfahren transfektiert. Die auf 40 bis 60% Konfluenz
in 100 mm Gewebekulturschalen gewachsenen Zellen wurden gleichzeitig
mit 0,5 μg
pN9-ORI (HPV-11-Minimalursprung der DNA-Replikation), 0,5 μg pCR3-E1
und 0,05 μg
pCR3-E2 (enthaltend jeweils HPV-11-E1 vollständiger Länge und HPV-11-E2 vollständiger Länge, geklont
durch das TA-Klonierungssystem) transfektiert. Nach 4 Stunden Inkubation
mit der DNA-Mischung wurden die Zellen trypsinisiert, in Pools aufgenommen
und mit 20.000 Zellen/Vertiefungen in einer Platte mit 96 Vertiefungen
erneut plattiert. Nach 2 Stunden Anknüpfung bei 37°C wurden
seriell verdünnte
Inhibitorverbindungen für
eine 2-Tage-Inkubationszeit
zugegeben.
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Die
Zellen wurden gewaschen, um die Verbindung zu eliminieren, und die
gesamte DNA wurde unter Verwendung eines modifizierten Protokolls
des QIAamp Blood Kit (QIAGEN) extrahiert. Die DNA wurde mit HindIII
(10 U/Vertiefung) und Dpn1 (20 U/Vertiefung) bei 37°C für 4 Stunden
verdaut. Die verdaute DNA (10 μl)
wurde 23 Runden einer PCR-Amplifikation unter Verwendung von Pwo-DNA-Polymerase-Kit
(Boehringer Mannheim) modifiziert, um 2 U Pwo-DNA-Polymerase, 10 μCi [α-33P]dCTP und 2 Primer (jeweils mit einer
Endkonzentration von 0,2 μM)
pro 50 μl-Reaktion
zu enthalten, unterzogen.
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Die
Zyklen bestanden aus einem anfänglichen
Denaturierungsschritt für
5 Minuten bei 95°C,
gefolgt von 23 Runden von: Denaturierung für 30 Sekunden bei 94°C, Tempern
und Extension für
1 Minute und 30 Sekunden bei 72°C,
Beenden mit einer Schlussextension für 10 Minuten bei 72°C. Nachdem
die Amplifikation beendet war, wurden 10 μl auf 1 % Agarosegel analysiert,
gefolgt von Trocknen für
1 Stunde bei 60°C,
und analysiert durch einen PhosphorImager.
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Um
die Wirkung der Verbindung auf zellularer DNA-Synthese (und/oder
zellulare Toxizität)
zu beurteilen, wurde Zellproliferations-ELISA (Boehringer Mannheim),
welche die BrdU-Inkorporierung überwacht, durchgeführt.
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BEISPIEL 14: TABELLEN
VON VERBINDUNGEN
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Von
sämtlichen
in den Tabellen 1 bis 10 aufgelisteten Verbindungen wurde festgestellt,
dass sie in dem E1-E2-DNA-Assay, der in Beispiel 11 dargestellt
wird, mit einem IC50 unter 50 μM für HPV-11
aktiv sind.
- Tabellenlegende: Für IC50 A
= 50 μM-5 μM; B = 5 μM-0,5 μM; C = <0,5 μM
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Bestimmte
Verbindungen wurden ebenfalls im SV40-TAg-Assay von Beispiel 12
getestet, und es wurde gefunden, dass sie inaktiv oder weniger aktiv
sind als im E1-E2-DNA-Assay,
was einen guten Beleg darstellt, dass diese Verbindungen gegenüber dem
Papillomavirus selektiv sind.
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Zusätzlich wurden
bestimmte Verbindungen im DNA-Replikationszellularassay von Beispiel
13 getestet. Die erhaltenen Ergebnisse zeigen an, dass diese die
virale Replikation inhibieren können.
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Stereochemie gezeigt
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Stereochemie gezeigt
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Stereochemie gezeigt
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Stereochemie gezeigt
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Stereochemie gezeigt
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Stereochemie gezeigt
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