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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Polypeptide, Polynukleotide und Zusammensetzungen
davon zur Verwendung als Arzneimittel, insbesondere um Zellvermehrung,
wie die Vermehrung von Bakterienzellen, zu hemmen oder zu verhindern.
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Hintergrund
der Erfindung
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Sporenbildende
Bakterien bilden eine relativ kleine Klasse von Bakterien, die in
der Lage sind, Endosporen zu bilden. Endosporen sind ruhende nicht-reproduktive Überlebensformen
der Bakterien, die gegen unwirtliche Umgebungen, wie hohe Temperaturen,
schädliche
chemische Mittel und Schädigung
aufgrund von UV-Licht resistent sind. Diese sporenbildenden Bakterien
umfassen Bacillus-, Clostridia- und Sporosarcina-Spezies wie auch
einen Stamm von Thermoactinomyces und andere weniger häufige Spezies
von Sporolactobacillus und Oscillospira. Während eines Sporulationsprozesses
wird eine Klasse von Proteinen, die als kleine säurelösliche Sporenproteine („small
acid-soluble spore proteins";
SASP) bekannt sind, produziert. SASP sind säurelöslich und haben niedrige Molekulargewichte
zwischen 5 und 11 kDa. Es wird berichtet, dass SASP zwei hauptsächliche
Rollen innerhalb von bakteriellen Sporen zukommen: als erstes sind
sie wirksam, um die Sporen-DNA vor Schädigungen aufgrund von UV, Wärme, Depurinierung
und vielen potentiell schädlichen
chemischen Mitteln zu schützen,
und zweitens stellen SASP nach der Sporenkeimung eine Quelle von freien
Aminosäuren
bereit, ohne die die neuerlich vegetativen Zellen nicht auswachsen
können.
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In
Bacillus-Spezies gibt es drei Arten von SASP, die als α-, β- und γ-Typ-SASP
bekannt sind. Die Aminosäuresequenzen
von α/β-Typ-SASP
sind sowohl innerhalb von als auch zwischen Spezies hochgradig konserviert
(~70% Identität
und ~80% Ähnlichkeit,
ohne Lücken
für Bacillus-Spezies).
Diese Proteine zeigen jedoch keine Sequenzähnlichkeit zu einer jeglichen
anderen Proteinfamilie und enthalten keinerlei Motive, die für andere
DNA-bindende Proteine charakteristisch sind (Setlow, 1988). Die α/β-Typ-SASP
sind bezogen auf die Immunogenität
eng verwandt, haben Molekulargewichte von ungefähr 6,2–7,6 kDa und weisen einen signifikanten
Prozentsatz von hydrophoben Aminosäuren (bis zu 30%) auf (Setlow,
1988). Die γ-Typ-SASP haben ein Molekulargewicht
von 8–11
kDa, haben einen extrem geringen Gehalt an großen hydrophoben Aminosäuren (< 11%) und weisen
höhere
isoelektrische Punkte als die α/β-Typ-SASP aus der
gleichen Spezies auf (Setlow, 1988). In einem jeglichen gegebenen
Organismus gibt es zwei hauptsächliche
SASP des α/β-Typs wie auch
viele in geringerer Menge vorkommende α/β-Typ-SASP, die jeweils durch
ein einmalig vorkommendes Gen kodiert werden (Setlow, 1988). Im
Gegensatz dazu haben alle Organismen, die untersucht worden sind, nur
ein γ-Typ-SASP
und dessen Funktion unterscheidet sich recht deutlich von den α/β-Typ- SASP, die primär verwendet
werden, um Aminosäuren
für die
Keimung bereitzustellen (Hackett und Setlow, 1987). Eine Liste von
allen α/β-Typ-SASP,
die bislang sequenziert worden sind, ist in Anhang 1 zusammen mit
den jeweils zugehörigen
Proteinsequenzen angegeben. Das Ausmaß an konservierten Aminosäureresten
zwischen diesen Proteinsequenzen ist in Anhang 2 gezeigt.
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Verschiedene
Untersuchungen an SASP haben sich auf die Charakterisierung der
Art und Weise, auf welche die α/β-Typ-SASP
DNA vor einer UV-Schädigung
schützen,
konzentriert. In einer Untersuchung (Setlow et al., 1991) wurde
ein Gen (sspC), welches ein α/β-Typ-SASP kodiert, in
ein Plasmid unter der Kontrolle eines induzierbaren Promotors inseriert,
um zu zeigen, dass SASP bewirken, dass DNA einer vegetativen Zelle
sporenartige Merkmale annimmt. Es wurde beobachtet, dass das Binden
von α/β-Typ-SASP
an E. coli-DNA eine Zunahme an negativer superhelikaler Dichte bei
dem Plasmid bewirkte, was eine begleitende Veränderung in der DNA-Struktur
nahe legt. Es wird postuliert, dass eine Veränderung der DNA-Konformation von
B-artig zu A-artig die DNA gegen UV-Licht schützt.
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Auf
dem Gebiet der Medizin ist die Regulation der Zellvermehrung von
fundamentaler Bedeutung. Innerhalb des Körpers unterliegt die Zellvermehrung
einer strengen Kontrolle; dies umfasst sowohl die Zellen, die die
Gewebe und Organe des Körpers
umfassen, wie auch kommensale Bakterienzellen, wie die Haut- und Darmflora.
Unkontrollierte Vermehrung von Mikroorganismen, wie Bakterien oder
Pilzen, kann für
einen Patienten problematisch oder lebensbedrohend sein. Eine übliche Behandlung
für insbesondere
bakterielle Infektionen umfasst die Verwendung von herkömmlichen
Antibiotika, die ein breites Aktivitätsspektrum haben können (wie
Penicilin), die üblicherweise
wirken, indem bakterielle Zellwände
das Ziel der Aktivität
darstellen. Andere Klassen von Antibiotika wirken, indem die Proteinsynthese
in der Bakterienzelle gehemmt wird, obwohl viele von diesen auch
verschiedene Niveaus von Toxizität
für menschliche
und andere tierische Zellen zeigen. Bakterien können leicht gegen herkömmliche
Antibiotika resistent werden und es treten jetzt „superresistente" Stämme auf.
Es gibt dementsprechend einen eindeutigen Bedarf an Alternativen
für gegenwärtig verfügbare Antibiotika.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Unter
einem ersten Aspekt stellt die Erfindung ein Polypeptid mit α/β-Typ-SASP-Aktivität für eine Verwendung
als Arzneimittel bereit.
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Es
ist überraschenderweise
festgestellt worden, dass das Polypeptid der Erfindung als ein Arzneimittel verwendet
werden kann, insbesondere um unerwünschte Zellvermehrung, wie
Zellvermehrung, die für
ein Individuum pathogen ist, zu hemmen oder zu verhindern. Eine
solche Zellvermehrung umfasst Vermehrung durch Bakterienzellen und
einige eukaryotische Zellen, wie Pilzzellen.
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Ein
erfindungsgemäßes Polypeptid
kann ein jegliches Peptid, Oligopeptid, Protein umfassen und kann in
monomerer oder multimerer Form mit oder ohne kovalente Modifizierung,
wie posttranslationale Modifizierung, einschließlich Glycosylierung, existieren.
Typische erfindungsgemäße Polypeptide
umfassen die Aminosäuresequenz:
mannnssnsnellvpgaeqaidqmkyeiasefgvnlgadttarangsvggeitkrlvqlaeqqlgggtk
(SEQ ID NO: 1).
Das Polypeptid umfasst vorzugsweise eine beliebige
der in Anhang 1 gezeigten Aminosäuresequenzen,
wie jene, die durch das sspC-Gen aus Bacillus subtilis, wie in Anhang
3 gezeigt, kodiert wird. Jegliche von diesen Polypeptiden können Mutationen
und/oder Deletionen, wie jene, die durch zufällige Mutagenese oder durch ortsgerichtete
Mutagenese erzeugt werden, enthalten, die die α/β-Typ-SASP-Aktivität davon
nicht wesentlich reduzieren. Trotz des hohen Ausmaßes an Sequenzkonservierung
zwischen natürlichen
SASP-Proteinen existieren signifikante Unterschiede bei den DNA-Affinitäten (Setlow
et al., 1992). Es besteht das Potential, SASP-Proteinsequenzen maßzuschneidern, um die Affinität des Proteins
für Ziel-DNA
zu erhöhen.
Auf dieser Grundlage könnte
es möglich
sein, die natürliche
Variation bei SASP auszunutzen oder SASP gentechnologisch zu modifizieren,
um das zielgerichtete Ansteuern von verschiedenen Bakterienspezies
und/oder gewünschten
Genen innerhalb eines jeglichen gegebenen Organismus zu optimieren.
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Allgemein
kann α/β-Typ-SASP-Aktivität gemessen
werden, indem die Wirkung des Polypeptids auf die DNA-Konformation
ausgewertet wird. α/β-Typ-SASP-Aktivität kann dementsprechend
definiert werden als die Fähigkeit,
DNA von einer B-artigen Konformation zu einer A-artigen Konformation umzuwandeln. Dies
kann durch eine jegliche der folgenden Techniken gemessen werden.
- (a) Eine Referenz für das Beschreiben der Konformationsveränderung
von B- zu A-artig ist Mohr et al., 1991. Veränderung in Zirkulardichroismus-Spektren
sind seit langem als empfindliche Kriterien für DNA-Konformationen angesehen
worden und Unterschiede zwischen den Sekundärstruktur-Hauptfamilien sind
unzweideutig (Mohr et al., 1991). Eine Wechselwirkung von sowohl
eukaryotischer (Kalbsthymus) DNA als auch prokaryotischen DNAs mit α/β-Typ-SASP
(insbesondere Experimente unter Verwendung von SspC aus B. subtilis)
induziert spektroskopische Merkmale, die für A-DNA charakteristisch sind.
Fourier-Transform-Infrarot (FTIR)-Spektroskopie bietet ein unabhängiges Mittel
für die
Auswertung des Konformationszustands von mit α/β-Typ-SASP komplexierter DNA.
Die FTIR-Spektren von konzentrierten Lösungen von Kalbsthymus-DNA
zeigen eine hauptsächliche
Absorptionsbande bei 1225 cm–1, die aus der antisymmetrischen
O-P-O-Phosphat-Streckschwingung resultiert (Mohr et al., 1991).
Diese Bande verschiebt sich bei SspC-Kalbsthymus zu 1246 cm–1.
Ein solches Verhalten ist charakteristisch für einen B- zu A-Übergang,
obwohl angemerkt werden sollte, dass Hydratisierungseffekte allein
die Position dieser O-P-O-Streckungs-Bande ebenfalls beeinflussen
können.
Dementsprechend kann ein zusätzlicher
Hinweis auf einen B- zu A-Übergang
verwendet werden, welcher das Auftreten einer Absorptionsbande bei
1185 cm–1 in
dem FTIR-Spektrum des SASP-DNA-Komplexes
(in einem 1:1-Verhältnis)
umfasst. Diese ist ein spezifischer Marker für die A-Konformation von DNA, da weder die B-
noch die C-Form von DNA eine Infrarot-Bande bei 1185 cm–1 produziert
(Phole und Fritzsche, 1980). Hydratisierungseffekte beeinflussen
oder beeinträchtigen
die Analyse der 1185 cm–1-Bande nicht. FTIR-Ergebnisse
zeigen, dass, obwohl eine Dehydratisierung bewirken kann, dass DNA
ihre Konformation von B- zu A-artig ändert, SASP diese Konformationsänderung fördern, so
dass sie bei signifikant geringerer Verringerung der Feuchtigkeit,
als sie für
den Prozess mit DNA allein erforderlich ist, vollständig abläuft (Mohr
et al., 1991).
- (b) Auch werden an DNA gebundene SASP DNA vor einem Abbau durch
DNase schützen
(Setlow et al., 1992). Es sind zwei Assays möglich, um zu zeigen, dass ein
an DNA gebundenes SASP in vitro eine Nukleinsäure vor einem Nukleaseverdau
schützt.
Der erste, ein elektrophoretischer Assay, ist der geradlinigste. Kurz
zusammengefasst, wird Nukleinsäure
(welche pUC19 und pUB110 umfasst) mit verschiedenen Mengen von SASP
1 h bei 37°C
inkubiert. An dieser Stelle wird DNase I (oder S. aureus-Nuklease)
zugegeben und die Inkubation weitere 15 min ausgeführt, bevor
SDS/EDTA, gefolgt von NaCl und Ethanol, zugegeben werden, um die
DNA auszufällen.
Die ausgefällte
DNA wird durch Agarose- (2%) (für
Polynukleotide) oder Acrylamid (Oligonukleotide)-Gelelektrophorese
analysiert. Ein Schutz von sowohl pUC19 als auch pUB110 ist bei
einem SASP:DNA-Verhältnis
von 1:1 augenscheinlich und ist bei einem Verhältnis von 4:1 maximal. Eine
Analyse des DNase-Schutzes für
vier andere α/β-Typ-SASP
zeigt an, dass diese Proteine diesem Plasmid ebenfalls DNase-Resistenz
verleihen. SASP-I aus Bacillus cereus und SASP-A zeigen ähnliche Muster
von geschützten
Banden, wohingegen SASP-α und
-β aus Clostridia
bifermentans unterschiedliche Muster ergeben (Setlow et al., 1992).
Der zweite Assay ist ein Säurepräzipitationsassay.
- (c) An DNA gebundenes SASP schützt die DNA gegen eine Spaltung
durch Restriktionsenzyme, insbesondere jene mit einer Spezifität für GC-reiche
Sequenzen (Setlow et al., 1992). Restriktionsenzymverdaue von pUC19-DNA,
an welche SspC gebunden ist (8:1-Verhältnis von SspC zu DNA) wurden
ausgeführt
und Verdaue durch Agarosegelelektrophorese analysiert. Für an AT-Sequenzen
reiche Enzyme, d.h. DarI (TTTAAA), betrug die Hemmung < 10%. Zunehmende
Ausmaße
an GC-Gehalt in der Restriktionsenzymerkennungsstelle führten zu
einem erhöhten
Schutz durch SASP bei jenen Enzymen, die GC-reiche Sequenzen erkennen
(d.h. KpnI GGTACC), welche zu > 75%
gehemmt werden.
- (d) Auch erhöhen
SASP die negative superhelikale Dichte von Plasmiden in Gegenwart
von Topoisomerase I. Das Verfahren zum Bestimmen dieser Wirkung
wird in Nicholson et al., 1990b, angegeben. Zusammengefasst, werden
1 μg-Proben
von Plasmid (pUC19 oder pUB110) über
Nacht in einer ein Volumen von 20 μl umfassenden Reaktionsmischung
bei 4°C
mit unterschiedlichen Mengen von SspC inkubiert, gefolgt von der
Zugabe von Topoisomerase I und weiterer Inkubation für 2 h bei
37°C. Nach
Deproteinisierung (Protein-Entfernung) werden Proben durch Elektrophorese
auf Agarosegelen, welche Chloroquin (2 μg pro ml) enthalten, analysiert.
Der Durchschnittswert von negativen Supertwists kann bestimmt werden,
indem die Lage der Banden auf dem Agarosegel verglichen wird mit
einem Satz von Standards, welche durch Inkubieren von Plasmid-DNA
mit Topoisomerase in Gegenwart von unterschiedlichen Mengen Ethidiumbromid hergestellt
wurden (Nicholas und Setlow, 1990). Maximale SspC-Bindung führt zur
Einführung
einer großen Anzahl
von negativen Supertwists in beide Plasmide. Bei 12 μg SspC, die
zu der Plasmid-DNA zugesetzt werden, werden ungefähr 18 bzw.
38 Supercoils in pUC19 bzw. pUB110 eingeführt. Da pUC19 ungefähr 60% der
Größe von pUB110
aufweist, ist die superhelikale Dichte, die in beiden Plasmiden
durch SspC-Bindung induziert worden ist, ähnlich. Es ist anzumerken,
dass die Bindung des Proteins HU an DNA, welche in DNA keine B-zu-A-Konformationsänderung
induziert, nur ~40% der Anzahl von negativen Supertwists pro DNA-Einheit,
wie sie SspC induziert, induziert (Nicholson et al., 1990).
- (e) Auch schützt
an DNA gebundenes SASP gegen die Bildung von Thymin-Dimeren vom
Cyclobutan-Typ bei UV-Bestrahlung, fördert aber die Bildung von
Sporen-Photoprodukt, einem Addukt zwischen benachbarten Thyminresten
(Nicholson et al., 1991). Ausbeuten an Pyrimidin-Dimeren und Sporen-Photoprodukt (SP)
betrugen < 0,2%
bzw. 8% des gesamten Thymins, wenn mit SASP gesättigte DNA bei 254 nm mit 30 kJ/m2
bestrahlt wurde. In Abwesenheit von SASP waren die Ausbeuten umgekehrt, –4,5% bzw.
0,3% (Nicholson et al., 1991). Ausbeuten von SP in vivo, d.h. in
Sporen, und Thymin-Dimeren sind in vegetativen Zellen ähnlich und
extrem hoch (> 25%
des gesamten Thymins) (Donnellan und Setlow, 1965). Eine UV-Bestrahlung
von DNA in vitro produziert auch gewöhnlich fluoreszierende Bipyrimidin-Addukte,
Cytosin-Dimere vom
Cyclobutan-Typ und auch Cyclobutan-Dimere zwischen Cytosin und Thymin
wie auch ein 6-4-Bipyrimidin-Addukt. Die Ausbeuten an allen Arten
von Photoprodukten sind bei Bestrahlung, in vitro, von DNA, an welche α/β-Typ-SASP
gebunden sind, stark verringert (Fairhead und Setlow, 1991).
- (f) Es ist auch gezeigt worden, dass α/β-Typ-SASP die Depurinisierungsrate
von DNA in vitro um wenigstens das 20-fache verringern. In Fairhead
et al., 1993, werden drei unterschiedliche Vorgehensweisen zum Messen
von DNA-Depurinisierung in vitro angegeben.
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Unter
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Polynukleotid, welches
ein Polypeptid, wie oben definiert, kodiert, für eine Verwendung als Arzneimittel
bereit.
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Unter
diesem Aspekt der Erfindung kann, obwohl angenommen wird, dass das
Polypeptid die aktive Spezies ist, eine Abgabe des Polynukleotids
an Zielzellen für
eine Expression darin zu einem exprimierten Polypeptid, welches
die Vermehrung der Zelle hemmt oder verhindert, führen.
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Das
Polynukleotid kann abhängig
von dem verwendeten Abgabesystem DNA oder RNA sein. Obwohl aus Gründen von
Stabilität
und leichter Handhabung bevorzugt ist, dass das Po lynukleotid DNA
ist, wird, wenn RNA verwendet wird, die Möglichkeit eliminiert, dass
SASP seine eigene Produktion hemmt. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
umfasst die DNA das sspC-Gen aus B. subtilis. Die Degeneration des
genetischen Codes erlaubt Mutationen, die die Aminosäuresequenz
der Expressionsproduktion der DNA nicht verändern.
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Das
Polynukleotid kann für
die Herstellung eines Arzneimittels für das Hemmen oder Verhindern
von Zellvermehrung auf verschiedene Weisen verwendet werden. In
einer Ausführungsform
umfasst das Arzneimittel das Polynukleotid, das typischerweise für eine Verabreichung
an ein Individuum formuliert ist. In einer anderen Ausführungsform
wird das Polynukleotid verwendet, um ein Arzneimittel, welches das
Polypeptid umfasst, herzustellen. In einer weiteren Ausführungsform
kann das Arzneimittel innerhalb der Zielzelle als das Polypeptid
hergestellt werden.
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Ohne
auf eine Theorie festgelegt werden zu wollen, wird postuliert, dass
das Polypeptid, wenn es in der Zielzelle vorhanden ist, an die DNA
der Zelle bindet und die Replikation von jener DNA verhindert. Das Polypeptid
kann auch die Transkription der DNA, mit der es assoziiert ist,
vollständig
oder teilweise hemmen oder verhindern. Auf diese Weise wird weitere
Zellvermehrung gehemmt oder verhindert. Insbesondere im Falle einer
Infektion durch mikrobielle Zellen gibt die Verhinderung oder Hemmung
von Vermehrung dem Immunsystem des Individuums die Gelegenheit,
sich mit den infizierten Zellen zu befassen. Ein anderer Aspekt
ist, dass ein Binden von SASP an DNA verhindern könnte, dass
Zellen Gene, die an der Evasion (Entkommen) von Wirtsimmunsystemen
beteiligt sind, exprimieren.
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Unter
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung eine Zusammensetzung
zum Hemmen oder Verhindern von Zellvermehrung bereit, welche ein
Polypeptid, wie oben definiert, und ein Abgabesystem dafür umfasst.
Unter einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung eine Zusammensetzung
zum Hemmen oder Verhindern von Zellvermehrung bereit, welche ein
Polynukleotid, wie oben definiert, und ein Abgabesystem dafür, das in der
Lage ist, eine Zelle zielgerichtet anzusteuern, umfasst.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
sowohl für
medizinische als auch nicht-medizinische Zwecke verwendet werden.
Wenn sie für
medizinische Zwecke, wie hier diskutiert, verwendet werden, gibt
es eine Notwendigkeit, sicherzustellen, dass das verwendete Abgabesystem
geeignet ist, um den relevanten medizinischen Zustand zu behandeln.
Es ist bevorzugt, die Polynukleotid-enthaltende Zusammensetzung zu
verwenden, da diese an Zielzellen abgegeben werden kann durch Abgabesysteme,
die auf Polynukleotiden, wie Viren, basieren. Wenn das Abgabesystem
ein Virus umfasst, kann das Polynukleotid in das Genom des Virus
eingebaut werden und kann dementsprechend die Viruszell-Targeting-Mechanismen
verwenden, um in die Zelle einzudringen, so dass das Polypeptid
in der Zelle exprimiert werden kann, um Wirkung zu entfalten. Wenn
die Zielzelle eine eukaryotische Zelle ist, kann ein euka ryotisches
Virus, wie Adenovirus, HSV, HIV, modifiziert und verwendet werden
oder ein jegliches anderes Virus, welches einen spezifischen Tropismus
für die Zielzelle
hat.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst
das Virus einen Bakteriophagen (d.h. ein bakterielles Virus). Bakteriophagen
sind allgemein in der Lage, zielgerichtet Bakterien anzusteuern,
und sind üblicherweise
sehr spezifisch, indem eine jegliche Bakterienspezies ihr eigenes
einzigartiges Spektrum von Bakteriophagen aufweist. Darüber hinaus
kann jeder Bakterienstamm ebenso wenigstens einen Bakteriophagen
haben, der für
jenen Stamm einzigartig ist. Dementsprechend stellt die Verwendung
eines Bakteriophagen als Abgabesystem sicher, dass keine anderen
Bakterien als jene, die zielgerichtet angesteuert werden sollen,
infiziert werden. Eine Liste von üblichen Pathogenen und einigen
von deren Bakteriophagen ist in Anhang 4 angegeben.
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Es
gibt verschiedene Arten von Bakteriophagen, einschließlich lysogener
Phagen, wie lambda, filamentöser
Phagen oder lytischer Phagen, die nicht lysogen sind. Bakteriophagen
können
einzelsträngige
DNA oder RNA, an die SASP nicht binden kann, wie auch die häufigere
doppelsträngige
DNA, wie lambda, umfassen. Es ist bevorzugt, einen Bakteriophagen,
der keine Lysogenie etablieren kann, oder einen lysogenen Phagen,
der behandelt worden ist, so dass ein Gen, welches an der Etablierung
von Lysogenie beteiligt ist, inaktiviert worden ist, zu verwenden.
In jedem Falle ist bevorzugt, wenigstens eines der Gene, die Produkte
kodieren, die an dem lytischen Prozess beteiligt sind, zu inaktivieren.
Dies ist vorteilhaft, da eine Verhinderung von Zielzelllyse verhindert,
dass der toxische Inhalt der Zelle freigesetzt wird und den Wirt
nachteilig beeinflusst. Ein Nachteil von herkömmlichen Antibiotika ist, dass,
sind die Antibiotika einmal an ein Individuum verabreicht, ein Aufbrechen
der bakteriellen Zellwand für
den Wirt aufgrund einer massiven Immunantwort auf Zellwand-Komponenten
tödlich
sein kann. Dieses Problem wird vermieden, indem eine Bakterienzelllyse
gemäß der Erfindung
verhindert wird.
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Eine
Inaktivierung eines Lysegens wird bequem erzielt, indem in das Gen
das erfindungsgemäße Polynukleotid
inseriert wird. Dies kann einen weiteren Vorteil haben, indem die
Expression von Lysegenen ausreichend spät im Lebenszyklus des Phagen
auftritt, so dass viele Phagenpartikel in einer Wirtszelle produziert werden
können,
bevor das Polypeptid durch das Polynukleotid exprimiert wird.
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Typische
Lysegene umfassen das S-Gen des Bakteriophagen lambda. Dieses Gen
kodiert ein Holin, das ein Protein ist, das Poren in der Wirtszelle
bildet, was es dann anderen lytischen Enzymen, die durch den Bakteriophagen
produziert werden, erlaubt, eine Lyse zu verursachen. Ein Polynukleotid
der Erfindung kann in das S-Gen inseriert werden oder dieses in
großem
Umfang ersetzen und kommt vorzugsweise unter die Kontrolle des S-Gen-Promotors
PR'.
Analog kann das Polynukleotid in eines der anderen Gene, die an
dem lytischen Zyklus beteiligt sind, inseriert werden, wie das R-Gen.
Das R-Gen-Produkt ist eine lytische Transglycosylase. In diesem
Falle kann das S-Gen zusätzlich
unterbrochen werden oder nicht. Äquivalen te
Gene in anderen Arten von Bakteriophagen können in einer analogen Weise
verwendet werden als Positionen für das Polynukleotid, wenn andere
Bakterien als E. coli zielgerichtet angesteuert werden sollen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Polynukleotid anderswo auf dem Bakteriophagen-Chromosom
lokalisiert und unter die Kontrolle eines Bakteriophagen- oder bakteriellen
Promotors gestellt sein. Gegebenenfalls könnte die Produktion von einem
oder mehreren Proteinen, die an der Lyse beteiligt sind, nach wie
vor gehemmt werden. Alternativ könnte
man den lytischen Zyklus weiter ablaufen lassen. Es ist beispielsweise
möglich,
bakterielle Promotoren zu verwenden, die auf Signale, die in einem
Wirt unter Infektionsbedingungen gefunden werden, reagieren, wie
temperaturempfindliche Promotoren, der P3-Promotor des Staphylococcus
aureus-agr-Genorts oder andere Promotoren, die an Zwei-Komponenten-Sensor-Regulator-Stoffwechselwegen
beteiligt sind. Weitere Beispiele umfassen Promotoren, die unter
mikroaerophilen Bedingungen, unter Bedingungen von niedrigen Eisenkonzentrationen
aktiv sind, oder jene, die durch wirtsspezifische Faktoren, wie
Nikotinsäure
oder Magnesiumionen, stimuliert werden.
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Unter
einem weiteren Aspekt kann das Virus modifiziert werden, um seine
Wirtsspezifität
zu erhöhen oder
zu verändern.
In dem Falle von Bakteriophagen können diese gentechnologisch
modifiziert werden, so dass sie andere Zellarten als Bakterien infizieren,
indem der Schwanz modifiziert wird, so dass unterschiedliche Affinitäten und/oder
Fähigkeit,
Zellen zu infizieren, erzeugt werden. Es ist beispielsweise gezeigt
worden, dass filamentösen
Bakteriophagen Säugetierzell-Tropismus
verliehen werden kann, indem ein Ligand, der an ein Säugetierzell-Oberflächenmolekül bindet,
auf dem Hüllprotein
des Bakteriophagen präsentiert
wird (Larocca et al., 1998). Es ist beispielsweise gezeigt worden,
dass, wenn ein Phage (M13) gentechnologisch modifiziert wird, so
dass er genetisch den Wachstumsfaktor-Liganden FGF2 (als eine Fusion
mit dessen kleinerem Hüllprotein
pIII) aufweist, dieser die Fähigkeit
erwirbt, ein Gen an Säugetierzellen
durch den FGF-Rezeptor abzugeben, was zu transduzierten Zellen führt (Larocca
et al., 1999). Andere Forscher haben auch über ähnliche Feststellungen bei
Verwendung von Phagen, die einen einzelkettigen Antikörper (scFvc),
der gegen ErbB2, ein Mitglied der EGF (epidermaler Wachstumsfaktor)-Rezeptorfamilie,
gerichtet ist, aufweisen, berichtet (Poul und Marks, 1999). Die
Auswahl von Phagen, die gentechnologisch für einen Rezeptor-vermittelten Gentransfer
zu Säugetierzellen
modifiziert worden sind, kann verstärkt werden durch Screenen von
Phagen-Bibliotheken auf funktionale Liganden, die in der Lage sind,
DNA an Zellen abzugeben (Kassner et al., 1999).
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Eine
Barriere für
Caudovirales (einen Schwanz aufweisende Bakteriophagen), die andere
Zellen als ihren natürlichen
Wirt infizieren, stellt das Fehlen eines geeigneten Rezeptors, der
auf der Oberfläche
des Zielbakteriums vorhanden ist, an den der Phage adsorbieren kann,
dar. Indem man sich darum kümmert,
ist es möglich,
Phagen zu erzeugen, die die gleiche modifi zierte DNA (d.h. enthaltend
SASP) enthalten, die aber zielgerichtet breite Wirtsspektren ansteuern
können.
Ein Phage kann beispielsweise modifiziert werden, so dass ermöglicht wird,
dass er zielgerichtet einen Rezeptor ansteuert, der in mehreren
Bakterienspezies gleichermaßen
vorkommt. Alternativ kann die modifizierte Phagen-DNA in identische
Phagenköpfe,
die mit verschiedenen Schwänzen
ausgestattet worden sind, die jeweils eine Affinität für Rezeptoren,
die durch verschiedene Bakterien exprimiert werden, verleihen, verpackt
werden. Bakteriophagen können
auch Antikörperfragmente
als Fusionsproteine exprimieren. Beispielsweise ist der filamentöse Phage
M13 gentechnologisch modifiziert worden, so dass er ein g3p-Fusionsprotein, umfassend
ein Helicobacter pylori-Antigen-bindendes einzelkettiges variables
Fragment (ScFv), exprimiert (Cao et al., 2000). Dieser ScFv-Phage
verringerte die cfu von allen getesteten Stämmen von H. pylori. Es könnte auch
möglich
sein, zu bewirken, dass ein Zielbakterium einen gewählten Rezeptor
exprimiert. Es ist beispielsweise bereits gezeigt worden, dass Pseudomonas-Spezies
modifiziert werden können,
so dass sie LamB-Rezeptoren, die der Rezeptor für den Bakteriophagen lambda
sind, exprimieren (de Vries et al., 1984). Das Gen lamB, welches
diese Proteinrezeptoren kodiert, wird in Pseudomonas mittels eines
Plasmids eingeführt
und inseriert sich in das Pseudomonas-Chromosom durch homologe Rekombination.
Obwohl es nicht immer praktikabel ist, Zellen mit Plasmiden zu transformieren,
ist es möglich, das
lamB-Gen an ein jegliches gramnegatives Bakterium mittels eines
modifizierten lysogenen Bakteriophagen, der für die Zielzellen spezifisch
ist, abzugeben. Das lamB-Gen sollte unter der Kontrolle eines starken bakteriellen
Promotors stehen und der Phage sollte derart verändert sein, dass stets Lysogenie
etabliert wird. Eine Verabreichung dieser Art von Phagen wird dann
Pseudomonas-Spezies geneigt für
eine Infektion durch nachfolgend verabreichtes SASP/lambda machen.
Für jede
Zielspezies können
andere derartige modifizierte Phagen hergestellt werden und werden
Wirkung entfalten, um das Wirtsspektrum eines jeglichen gegebenen, SASP
enthaltenden Bakteriophagen zu verbreitern.
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Auf
diese Weisen ist es möglich,
das Spektrum von Bakterien, die ein SASP enthaltender Phage zielgerichtet
ansteuern kann, zumindest innerhalb der breiten Kategorien von grampositiven
oder gramnegativen Bakterien zu erweitern.
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Es
sind modifizierte Bakteriophagen kommerziell erhältlich, die speziell gestaltet
worden sind vor dem Hintergrund einer Klonierung oder Genexpression,
und diese können
multiple Klonierungsstellen und induzierbare Promotoren, die in
nicht-essentiellen Regionen inseriert sind, umfassen.
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Es
gibt zwei Klassen von Lambda-Klonierungsvektoren: Insertionsvektoren
nehmen 0–12
kb DNA auf und umfassen Lambda ZAPII, Uni-ZAP XR und Lambda ZAP-Express
(Stratagene); Ersetzungsvektoren nehmen 9–23 kb auf und umfassen Lambda
FIXII und Lambda DASHII (Stratagene). Bakterielle Proteinexpressionskits,
welche die Expression von toxischen Genen erlauben, stehen ebenfalls
zur Verfügung,
einschließlich des
Lambda CE6-Bakteriophagen, welcher das T7-RNA-Polymerasegen für eine Abgabe
an Zellen des E. coli-Stamms BL21 trägt (Stratagene). Bakteriophagen
mit natürlichen
Mutationen innerhalb des S-Gens werden kommerziell verwendet, um
große
Mengen herzustellen.
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Bei
einer Verwendung als Arzneimittel kann das Polypeptid oder Polynukleotid
der Erfindung für
eine Therapie beim Menschen verwendet werden und kann verschiedene
Zustände
oder Leiden, insbesondere mikrobielle Infektionen, behandeln. Unter
jenen mikrobiellen Infektionen, die gemäß der Erfindung behandelbar sind,
befinden sich lokale Infektionen, Zahnkaries, Atemwegsinfektionen,
Augeninfektionen und lokalisierte Organinfektionen. Die Erfindung
ist auf eine Therapie sowohl von Menschen als auch Tieren anwendbar
und kann beispielsweise verwendet werden, um systemische oder lokale
Infektionen bei Fischen zu behandeln. Arzneimittel oder pharmazeutische
Zusammensetzungen können
dementsprechend gemäß der Erfindung
abhängig
von der Verwendung, der das Polypeptid oder Polynukleotid zugeführt wird,
formuliert werden. Typischerweise kann ein Arzneimittel formuliert
werden, welches den Wirkstoff gegebenenfalls zusammen mit einem
pharmazeutisch annehmbaren Vehikel, Verdünnungsmittel oder Träger umfasst.
Die genaue Natur und Mengen der Bestandteile von solchen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
empirisch bestimmt werden und werden teilweise von der Verabreichungsroute
der Zusammensetzung abhängen.
Verabreichungsrouten an Empfänger
umfassen oral, bukkal, sublingual, durch Inhalation, topisch (einschließlich ophthalmisch),
rektal, vaginal, nasal und parenteral (einschließlich intravenös, intraarteriell,
intramuskulär,
subkutan und intraartikulär).
Für eine
bequeme Verwendung werden Dosierungen gemäß der Erfindung von dem Ort und
der Art der Infektion, die behandelt oder verhütet werden soll, abhängen. Beispielsweise
würde eine
Behandlung von Atemwegsinfektionen infiziert (bewirkt) werden durch
eine SASP/Phagen-Suspension, die durch Inhalation verabreicht wird.
Eine Behandlung von Augeninfektionen würde bewirkt werden durch eine
Verwendung einer SASP/Phagen-Suspension,
die durch Augentropfen verabreicht wird, u.s.w. Eine Mundspülung oder
Zahnpasta kann bei der Behandlung von Zahnkaries verwendet werden,
die eine SASP/Phagen-Formulierung
enthält,
um Bakterien, die mit der Bildung von Dentalplaque verbunden sind,
zu beseitigen. Dementsprechend werden auch Mundhygieneprodukte,
die ein oder mehrere Polypeptid(e) oder Polynukleotid(e) gemäß der Erfindung
enthalten, bereitgestellt.
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Das
Polypeptid, Polynukleotid und Zusammensetzungen davon gemäß der Erfindung
können
ebenso in nicht-medizinischen Anwendungen verwendet werden. Unter
einem weiteren Aspekt wird eine Verwendung eines Polypeptids oder
Polynukleotids, wie hier definiert, als ein mikrobielles Dekontaminationsmittel,
insbesondere ein bakterielles Dekontaminationsmittel, das verwendet
werden kann, um eine mikrobielle Kontamination von Oberflächen zu
behandeln, bei der Bodensanierung oder bei der Wasserbehandlung
verwendet werden kann, bereitgestellt. Das Polynukleotid oder Polypeptid
kann beispielsweise bei der Behandlung von medizinischem Personal
als Dekontaminierungsmittel, beispielsweise als Händewaschmittel,
verwendet wer den. Die Behandlung von Arbeitsoberflächen und
Ausrüstungsgegenständen wird
ebenfalls bereitgestellt, insbesondere von jenen, die bei Prozeduren
im Krankenhaus oder bei der Nahrungsmittelzubereitung verwendet werden.
Hier besteht ein Vorteil gegenüber
herkömmlichen
antibakteriellen Chemikalien, die empfindliche Instrumente beschädigen können und
in Bereichen, die der Nahrungsmittelzubereitung dienen, unerwünscht sein
können.
Als ein weiteres Beispiel für
eine mikrobielle Dekontaminierung von Oberflächen kann die Erfindung bei
der topischen Behandlung von Leichen oder Kadavern verwendet werden.
Bei der Behandlung von Wasser kann die Erfindung wirksam sein gegen
durch Wasser übertragene
Pathogene, insbesondere Vibrio cholerae, Legionella pneumophila,
Salmonella typhi und Shigella dysenteriae. Eine mikrobielle Verunreinigung von
Boden kann gleichfalls gemäß der Erfindung
bekämpft
werden.
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Unter
einem weiteren Aspekt wird eine Verwendung des Polypeptids oder
Polynukleotids als ein antimikrobielles Mittel, insbesondere ein
antibakterielles oder antifungales Mittel, bei der Behandlung von
Pflanzenmaterial, wie Pflanzen, beispielsweise Feldfrüchten, oder
bei der Behandlung von Saatgut oder Getreidekörnern, die daraus hergestellt
werden, bereitgestellt. Früchte
können
mit Phagen gegen Bakterien, die Weichfäule („soft rots") verursachen, besprüht werden. Auf diese Weise
können
Mikroorganismen, wie Erwinia-Spezies, behandelt werden. Zierpflanzen,
wie Geranien-Arten, sind empfindlich gegenüber bakterieller Trockenfäule, die
beispielsweise durch Xanthomonas campestris verursacht wird; dieser
Organismus befällt
auch Tomaten. In ähnlicher
Weise können
auch Pseudomonas-Spezies, die Bohnen und Pilze infizieren, gemäß der Erfindung
behandelt werden.
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Unter
einem weiteren Aspekt kann das Polynukleotid oder Polypeptid verwendet
werden, um tierische Ektoparasiten, wie Ratten, zu behandeln, um
spezielle Bakterien daraus zu entfernen. Eine übliche Behandlung, um Ratten
zu beseitigen, besteht in der Verabreichung von Futter, welches
gerinnungshemmende Substanzen, wie Warfarin, enthält. Das
Gegengift für
solche Substanzen ist üblicherweise
Vitamin K. Vitamin K wird im Säugetierdarm
durch Bakterien produziert. Resistenz gegen gerinnungshemmende Mittel
durch Ratten wird aufgrund einer Besiedelung des Darms durch Bakterien,
die erhöhte
Mengen an Vitamin K produzieren, erworben. Dementsprechend erlaubt
die Behandlung von tierischen Ektoparasiten gemäß der Erfindung eine herkömmliche
Verabreichung von gerinnungshemmenden Mitteln, um bei der Kontrolle
von tierischen Ektoparasiten erfolgreich zu sein.
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Die
Erfindung wird jetzt detaillierter, nur beispielhaft, durch Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen und die folgenden Beispiele und
Anhänge
beschrieben.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
eine diagrammartige Darstellung eines Teils des lambda-Genoms, welcher
das S-Gen überspannt;
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2 zeigt
eine Karte von pB/LF1;
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3 zeigt
eine diagrammartige Darstellung eines Teils des Bacillus subtilis-Genoms,
welcher das sspC-Gen überspannt;
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4 zeigt
eine Karte von (A) pB/SAPB und (B) pB/SAPO;
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5 zeigt
eine Karte von pB/SAPOC;
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6 zeigt
eine Karte von SSPC-lambda, welche das Ersetzen des lambda-S-Gens
durch das sspC-Gen aus B. subtilis und die Insertion eines Chloramphenicolresistenz-Markergens
(Cmr) zeigt;
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7 zeigt
eine Karte eines Bereichs der genomischen SSPC-lambda-DNA mit Primerpositionen;
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8 zeigt
eine diagrammartige Darstellung eines Teils des Bacillus subtilis-Genoms,
welcher das sspC-Gen überspannt;
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9 zeigt
eine Karte von pB/PIPC;
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10 zeigt
eine diagrammartige Darstellung eines Fragments, welches das RPPC-lambda-Konstrukt umfasst,
welche die Position der Sequenzierungsprimer SEQL1F und SEQL2R zeigt;
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11 zeigt
eine diagrammartige Darstellung von Tandem-sspC-Genen und der Primer,
die verwendet wurden, um die Gene vor der Ligation in lambda mittels
PCR zu amplifizieren;
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12 zeigt
die Abnahme von Lebensfähigkeit
von E. coli nach einer Infektion mit SSPC-lambda; und
-
13 zeigt
ein Gel, welches die Bandenmuster von Plasmid-DNA, hergestellt aus
Stämmen,
die +/–Produktion
von SspC kultiviert worden sind, demonstriert.
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EXPERIMENTELLE VORGEHENSWEISEN
-
Alle
experimentellen Vorgehensweisen sind Standard, wie in Sambrook et
al. (1991) beschrieben, sofern nicht anders angegeben.
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Restriktionsverdaue
wurden in einem Gesamtvolumen von 50 μl unter Verwendung von 2 μl von jedem Enzym
ausgeführt
und bei 37°C
4 h inkubiert, sofern nicht anders angegeben.
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Eine
Dephosphorylierung von Matrizen-DNA wurde ausgeführt in einem Gesamtvolumen
von 50 μl
unter Verwendung von 10× Puffer
(5 μl) und
alkalischer Phosphatase (2,5 E) (5 μl) mit einer Inkubation bei
37°C für 1 h.
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Ligationen
wurden ausgeführt
in einem Gesamtvolumen von 10 μl
unter Verwendung von 3 Weiss-Einheiten (1 μl) von T4-DNA-Ligase und wurden
routinemäßig bei
16°C über Nacht
ausgeführt.
-
PCR-Mischungen
wurden routinemäßig hergestellt,
wie folgt (Gesamtvolumen von 100 μl):
Matrizen-DNA | 0,1 μg Plasmid
oder gereinigte lambda-DNA/1 μg chromosomale
DNA/1 Kolonie |
10× Puffer
(mit 1,5 mM MgCl2) | 10 μl |
dNTP-Mischung
(10 mM Stammlösung) | 2 μl |
Taq-Polymerase
(2,5 E) | 1 μl |
Primer
(Vorwärts
und Rückwärts) | 100
pmol von jedem |
Einstellen
auf ein Endvolumen von | 100 μl mit dH2O. |
-
PCR-Reaktionen
wurden ausgeführt,
wie folgt: (sofern nicht anders angegeben)
-
-
Primer
wurden von Gibco BRL oder Sigma Genosys erhalten. Wenn Primer Erkennungssequenzen
für Restriktionsenzyme
enthalten, wurde die bevorzugte strangaufwärts gelegene Sequenz von jedem
Enzym (PCR Essential Data, 1995) aufgenommen.
-
A In vitrolin vivo-Produktion
I
-
- 1. Ein Fragment des lambda-Genoms, welches
das S-Gen überspannte,
wurde durch PCR unter Verwendung von Primern mit geeigneten Restriktionsenzymstellen
am 5'-Ende amplifiziert,
um eine gerichtete Ligation in einen allgemeinen E. coli-Klonierungsvektor,
wie pUC18 oder pBluescript (Stratagene), zu ermöglichen. Dementsprechend umfasst
der Primer B1 die Restriktionsenzymerkennungssequenz von PstI, gefolgt
von der lambda-Sequenz von Base 44660 bis Base 44677 (1).
Der Primer B2 umfasst die Restriktionsenzymerkennungssequenz von
XbaI, gefolgt von der Umkehr- und komplementären Sequenz der lambda-Sequenz
von Base 45972 bis Base 45956 (1), beispielsweise: In 1 ist
die Position der an der Lyse beteiligten späten Gene zusammen mit dem PR'-Promotor
bezogen aufeinander gezeigt. Die Position der Primer B1 und B2 zusammen
mit der EcoRI-Restriktionsenzymstelle ist ebenfalls gezeigt.
- 2. Das resultierende 1328 bp-PCR-Produkt wurde mit PstI/XbaI
verdaut und mit ähnlich
verdautem, dephosphoryliertem pBluescript ligiert, wodurch pB/LF1
erhalten wurde (2). 2 zeigt
eine lineare Karte von pB/LF1, welche das Plasmid-Gerüst von pBluescript
SK (+) (Stratagene) und die Lage des lambda-Fragment-Inserts, begrenzt
von PstI/XbaI-Restriktions stellen, zeigt (siehe 1).
Die Sequenz, die den Start des S-ORFs überspannt, ist zusammen mit
der Position der Ribosomenbindungsstelle (rbs) und der ersten und
zweiten Startcodons angegeben. Die relativen Positionen und Sequenzen
der inversen PCR-Primer sind gezeigt. Primer B3 produziert ein PCR-Produkt,
das am 5'-Ende ein
stumpfes Ende aufweist. Primer B4 produziert ein PCR-Produkt, das
nach Verdau mit NcoI ein überhängendes
5'-Ende aufweist.
- 3. Das Plasmid pB/LF1 wurde in E. coli durch Elektroporation
eingeführt
und mutmaßliche
Rekombinanten wurden als weiße
Kolonien auf LB-Agarplatten in Gegenwart von X-gal (80 μl, 20 mg/ml)
und Ampicillin (50 μg/ml)
gewonnen. Eine korrekte Transformante wurde nach Restriktionsverdau
der Plasmide mit EcoRI, welcher zu zwei Fragmenten von ungefähr 300 bp
und 3950 bp führte,
identifiziert.
- 4. Das S-Gen von lambda ist ein Dual-Start-Gen (Gen mit zwei
Startsequenzen) mit einer Transkription ausgehend von dem zweiten
fMet-Startcodon, welche zu einer zweifach höheren Proteinkonzentration
führt. Dementsprechend
wurde das gewählte
SASP-Gen, in diesem Falle sspC aus B. subtilis, im Leseraster mit diesem
zweiten Startcodon inseriert. Es wurde eine inverse PCR des Plasmids
pB/LF1 ausgeführt
(mit einer Verlängerungszeit
von 4 min 30 s bei 68°C)
unter Verwendung von umgekehrten („reverse") Primern, um ein Fragment mit einem überhängenden
5'-Ende herzustellen.
Das Restriktionsenzym NcoI weist eine Erkennungssequenz (CCATGG),
welche die Nukleotide ATG umfasst, auf. Durch Hinzufügen der
NcoI-Erkennungssequenz
vor der Matrize (pB/LF1) und Inserieren von (sspC) DNA-Primern ermöglicht dies
eine nachfolgende Ligation von diesen PCR-Produkten, so dass das
sspC-Gen sich im Leseraster mit dem Startcodon des lambda-S-Gens
befindet.
Der umgekehrte („reverse") Primer (B4) ist die komplementäre Sequenz
zu der lambda-Sequenz,
beginnend an dem dritten Nukleotid 5' von dem zweiten ATG-Startcodon des
S-Gens (2). Der Primer enthält die Erkennungssequenz
des Restriktionsenzyms NcoI, beispielsweise: Es ist
möglich,
das S-Gen durch ein SASP-Gen durch Blunt-End-Ligation zu ersetzen,
und in diesem Falle kann ein umgekehrter Primer, der bei der komplementären Sequenz
des zweiten ATG-Startcodons des S-Gens beginnt (2),
verwendet werden, beispielsweise: Der Vorwärts-Primer basierte auf der
Sequenz am Beginn des lambda-R-Gens von Base 45499 bis Base 45515
(siehe 2). Die Erkennungssequenz für das Restriktionsenzym SpeI wurde
vor der lambda-Sequenz verwendet, um eine gerichtete Ligation mit
dem sspC-Gen zu ermöglichen,
beispielsweise:
- 5. Das sspC-Gen wurde PCR-amplifiziert (unter Verwendung von
20 s Verlängerungszeit)
in einer solchen Weise, dass eine Ligation mit den inversen PCR-Produkten,
die entweder ausgehend von den Primern B3 und B5 oder B4 und B5
erhalten worden sind, ermöglicht
wurde; beispielsweise:
- (i) sollte für
eine Ligation an das inverse PCR-Produkt von pB/LF1, das unter Verwendung
der Primer B3 und B5 hergestellt worden ist (wodurch das Plasmid
pB/SAPB erhalten wurde), ein Vorwärts-Primer verwendet werden,
der mit dem Nukleotid unmittelbar 3' von dem ATG-Startcodon des sspC-Gens beginnt (3),
beispielsweise:
- (ii) wurde für
eine Ligation an das inverse PCR-Produkt von pB/LF1, das unter Verwendung
der Primer B4 und B5 hergestellt worden ist (wodurch das Plasmid
pB/SAPO erhalten wurde), ein Vorwärts-Primer verwendet, der die
Sequenz von sspC beginnend an dem 5. Nukleotid des sspC-ORFs umfasst
(3). Dieser Primer weist eine NcoI-Restriktionsenzymsequenz
unmittelbar vor der sspC-Sequenz auf, die tatsächlich die ersten vier Nukleotide
des sspC-Gens selbst mit umfasst, beispielsweise: Der umgekehrte
(„reverse") Primer ist die
komplementäre
Sequenz zu der Sequenz am Ende des sspC-ORFs, d.h. um ein PCR-Produkt
herzustellen, das das Stop-Codon des sspC-Gens umfasst (3). Der
Primer umfasst eine SpeI-Sequenz, um eine gerichtete Ligation mit
jedem der beiden inversen PCR-Produkte von pB/LF1 zu ermöglichen,
beispielsweise: In 3 ist das
sspC-Gen zusammen mit den relativen Positionen der PCR-Primer B6,
B7 und B8 gezeigt. Primer B6 wird ein PCR-Produkt erzeugen, das
am 5'-Ende ein stumpfes
Ende aufweist. Der Primer B7 erzeugt ein PCR-Produkt, das nach einem
Verdau mit NcoI ein überhängendes
5'-Ende haben wird.
- 6. Das PCR-amplifizierte sspC-Gen (ausgehend von den Primern
B7 und B8) und das durch inverse PCR amplifiziierte pB/LF1 (ausgehend
von den Primern B4 und B5) wurden mit den Restriktionsenzymen NcoI und
SpeI verdaut. Das verdaute lineare inverse PCR-Produkt von pB/LF1
wurde vor der Ligation dephosphoryliert.
- 7. Nach dem Reinigen von verdauter DNA wurden Ligationen ausgeführt, um
das Plasmid pB/SAPO zu erhalten, in welchem das sspC-Gen im Wesentlichen
das S-Gen von lambda ersetzt (4). Für das Plasmid pB/SAPB
werden PCR-Produkte einfach zusammen ligiert (4).
Die 4 zeigt eine lineare Karte von (A) pB/SAPB oder
(b) pB/SAPO. Diese Plasmide werden nach Insertion des sspC-Gens
in das durch inverse PCR amplifizierte Plasmid pB/LF1 (amplifiziert
unter Verwendung der Primer B3 und B5 oder B4 und B5 (siehe Abschnitt
A 4)) konstruiert.
- (A) Lineare Karte von pB/SAPB, welche durch inverse PCR amplifiziertes
pB/LF1 (ausgehend von den Primern B3 und B5), enthaltend das sspC-Gen,
zeigt. Die angegebene Sequenz überspannt
die Ribosomenbindungsstelle des S-Gens und den Start des sspC-ORFs,
verknüpft
durch Blunt-End-Ligation. Lineare Karte von pB/SAPO, welche durch
inverse PCR amplifiziertes pB/LF1 (ausgehend von den Primern B4
und B5), enthaltend das sspC-Gen, zeigt. Die angegebene Sequenz überspannt
die Ribosomenbindungsstelle des S-Gens und den Start des sspC-ORF, verknüpft durch
Ligation nach Verdau mit NcoI.
- 8. Es ist möglich,
einen lambda herzustellen, der ein SASP-Gen, mit oder ohne dass
ein Antibiotikaresistenzgen vorhanden ist, trägt. Eine Verwendung eines Antibiotikaresistenzgens
stellt einen selektierbaren Marker bereit, um das Vorhandensein
eines SASP-Gens verfolgen zu können,
und dies ist ausgeführt
worden unter Verwendung eines Chloramphenicolresistenz (Cmr)-Gens. Ein Cmr-Gen
(mit seinem eigenen Promotor) ist in der entgegengesetzten Orientierung
am 3'-Ende des sspC-Gens
nach Verdau von pB/SAPO mit SpeI inseriert worden. Dies führte zu
dem Plasmid pB/SAPOC (5). 5 zeigt
eine lineare Karte von pB/SAPOC, welche ein pBluescript-Gerüst und die
Position der sspC- und Cmr-Gene innerhalb
des lambda-Fragments,
begrenzt durch PstI/XbaI-Restriktionsstellen, zeigt.
- 9. Ein Verfahren zur Herstellung von SASP/lambda besteht darin,
einen Stamm von E. coli, welcher pB/SAPOC trägt, mit dem Phagen lambda zu
infizieren. Wenn sich die Phagen reproduzieren, wird das lambda/sspC/Cmr-Fragment innerhalb von pB/SAPOC in einige
lambda-Genome eingebaut
werden. Dieses Verfahren ist erfolgreich eingesetzt worden unter
Verwendung eines temperaturempfindlichen (ts) lambda. Dieser lambda-Typ
kann als ein Prophage stabil innerhalb eines E. coli-Chromosoms
bei 30°C
aufrechterhalten werden, nicht aber bei 42°C. Der pB/SAPOC enthaltende
Stamm wurde in LB (enthaltend 10 mM MgSO4 +
0,2% Maltose (Gew./Vol.)) kultiviert, bis die OD600 0,3
erreichte. Ein Aliquot (100 μl)
wurde entfernt und mit 100 μl
lambda-Phagen-Präparat
gemischt. Die Mischung wurde ohne Schütteln bei RT 20 min inkubiert,
es wurden 3,5 ml geschmolzener, bei 45°C gehaltener Top-Agar (LB, 0,6%
Agar, enthaltend 10 mM MgSO4 + 0,2% Maltose
(Gew./Vol.)) zugegeben und auf vorgewärmte LB-Agar-Platten gegossen. Die Platten wurden über Nacht
bei 37°C
inkubiert, bevor LB (3 ml) auf die Oberfläche des Top-Agars zugegeben wurde.
Der die Plaques enthaltende Top-Agar wurde in 50 ml-Zentrifugenröhrchen transferiert
und bei 4°C über Nacht
aufbewahrt. Es wurde Chloroform (250 μl) zugesetzt und das Röhrchen wurde
vorsichtig mehrere Male umgewendet, um jegliche ganzen Bakterienzellen
vor einer Zentrifugation (4000 Upm, 10 min, RT) zu lysieren. Der
resultierende Phagenlysat-Überstand
wurde in ein steriles Röhrchen
transferiert und verwendet, um einen E. coli-Stamm, der lysogenisiert
werden konnte, d.h. NM522 oder Y1089r–,
zu infizieren, indem 100 μl
Lysat mit 100 μl
E. coli-Kultur, die bis zu einer OD600 von
0,3 kultiviert worden war, gemischt wurden. Nach der Inkubation
bei RT für
30 min wurden 800 μl
LB zugesetzt und die Mischung wurde in 100 μl-Aliquots auf mit Chloramphenicol
(10 μg/ml)
ergänzte
LB-Agar-Platten ausplattiert. Nach einer Inkubation bei 30°C über Nacht
wurden Cmr-Kolonien isoliert und auf das
Vorhandensein von sspC-tragenden lambda-Prophagen untersucht.
- 10. Cm-resistente Kolonien wurden auf zwei LB-Platten, enthaltend
Chloramphenicol (10 μg/ml),
subkultiviert und die Platten wurden bei entweder 30°C oder 42°C über Nacht
inkubiert. Es wurde angenommen, dass Kolonien, die sich am folgenden
Tag bei 30°C,
nicht aber bei 42°C
vermehrt hatten, lysogen hinsichtlich rekombinantem lambda, welcher
die sspC- und Cmr-Gene enthält, sind. Kolonien wurden auch
auf LB-Platten, die Ampicillin enthielten, subkultiviert, um sicherzustellen,
dass das gesamte pB/SAPOC-Plasmid sich nicht in das lambda-Genom
integriert hatte. Ein Stamm von E. coli, der lysogen, Cm-resistent
und Ampicillin-empfindlich war, wurde identifiziert und der Prophage
als SSPC-lambda bezeichnet (6). 6 zeigt
eine lineare Karte von SSPC-lambda, welche die Substitution des
lambda-S-Gens durch das sspC-Gen aus B. subtilis und die Insertion
eines Chloramphenicolresistenz-Markergens (Cmr)
zeigt.
- 11. Sequenzierungsreaktionen wurden ausgeführt, um das Vorhandensein,
die Übereinstimmung
und die Orientierung der sspC- und Cmr-Gene
innerhalb des SSPC-lambda-Genoms, das in dem E. coli-Wirtschromosom
vorhanden ist, zu bestätigen.
Aus dem E. coli-Stamm, der SSPC-lambda enthält, wurde chromosomale DNA
hergestellt und mit dem Restriktionsenzym ClaI verdaut. Dieses Enzym
schneidet an 15 Stellen innerhalb des lambda-Genoms und einer unbestimmten
Anzahl von Stellen innerhalb des E. coli-Genoms. Speziell schneidet
dieses Enzym an den Basen 43825 und 46439 des lambda-Genoms, was
zu einem Fragment führt,
das die S- und R-Lysegen-Bereiche von lambda, begrenzt durch die
Primer B1 und B2, überspannt
(7). 7 zeigt einen Bereich von genomischer
SSPC-lambda-DNA mit Primer-Positionen:
- – Position
der Primer B1 und B2, die verwendet wurden, um anfänglich das
lambda-Fragment
zu amplifizieren, um pB/LF1 herzustellen (Abschnitt A 1);
- – Position
der ClaI-Stellen, was das Ausmaß von
Ligationsprodukt für
eine PCR-Amplifizierung
und Sequenzverifizierung zeigt (Abschnitt A 11);
- – Primer
B31 und B32, die verwendet wurden, um die Region von lambda, welche
das B1-B2-Fragment überspannt,
durch PCR für
eine Sequenzierung zu amplifizieren (Abschnitt A 11);
- – Primer
13f1, B30, B55 und B54, die für
die Sequenzierung des SSPC-lambda-Konstrukts verwendet wurden (Abschnitt
A 11).
Gesamte verdaute DNA wurde dann über Nacht ligiert und ein Aliquot
der Ligationsmischung (2,5 μl)
wurde als Matrizen-DNA für
eine PCR-Reaktion unter Verwendung des folgenden Programms verwendet: Die folgenden
Primer (B31 von Base 43976 bis 44000; B32 von Base 46225 bis 46203
von lambda) wurden verwendet, um ein Fragment von lambda-DNA, welches
die lambda/sspC/Cmr-Gen-DNA, die aus pB/SAPOC
als ein PstI/XbaI-Insert stammte, überspannte (7),
herzustellen. Das resultierende
PCR-Produkt wurde dann in mehreren Sequenzierungsreaktionen unter
Verwendung der folgenden Primer verwendet (siehe 7):
- 12. Es ist auch möglich,
ein ähnliches
Konstrukt unter Verwendung einer unterschiedlichen Ribosomenbindungsstelle
(rbs) strangaufwärts
von dem SASP-Gen als eine Alternative zu der nativen rbs des S-Gens herzustellen.
Beispielsweise kann eine T7-Phage-Gen 10-Leader-RNA die Expression
von einigen fremden Genen in E. coli dramatisch verstärken (Olins
et al., 1988). Alternativ könnte
die Ribosomenbindungsstellensequenz des lambda V-Gens verwendet
werden, da V ein Schwanz-Protein kodiert, das während des normalen lytischen
Lebenszyklus des Bakteriophagen lambda reichlicher vorkommt als
das S-Genprodukt. In diesem Falle ist ein Konstrukt hergestellt
worden unter Verwendung der nativen sspC-rbs unter Einsatz der gleichen
Methode wie oben mit der Ausnahme, dass das sspC-Gen PCR-amplifiziert
wurde unter Verwendung eines Vorwärts-Primers, der zu der Sequenz
ungefähr
40 Basen strangaufwärts
des sspC-Startcodons homolog war. Eine BamHI-Restriktionsenzymstelle
wurde vor der sspC-Sequenz
mit aufgenommen. Beispielsweise: Es wurde der umgekehrte („reverse") Primer B8 verwendet.
Das resultierende PCR-Produkt
wurde mit einem durch inverse PCR amplifizierten pB/LF1, der unter
Verwendung des Vorwärts-Primers
B5, wie zuvor, und eines umgekehrten Primers B21 mit einer BamHI-Restriktionsstelle
vor der pB/LF1-Sequenz amplifiziert worden war, ligiert. Produktion und Identifizierung
eines Stammes, der diese als SPPC-lambda bezeichnete Form von lambda als
ein Prophage trägt,
wurden ausgeführt
wie für
SSPC-lambda. SPPC-lambda
wurde ebenfalls sequenziert, wie in Abschnitt A 11 oben beschrieben.
- 13. Sowohl SSPC- als auch SPPC-lambda-Konstrukte werden als
Prophagen aufrechterhalten, d.h. sie verbleiben stabil innerhalb
ihres E. coli-Wirtschromosoms. Nur reife Phagenpartikel der ersten
Generation sind bislang für
eine Infektion verwendet worden. Dies trägt dazu bei, Vergleichbarkeit
zwischen jeder Charge von produzierten reifen Phagen sicherzustellen.
Da es jedoch nicht notwendigerweise ideal ist, einen temperenten
oder lysogenisierenden Phagen für
therapeutische Zwecke zu verwenden, ist es möglich, die an der Etablierung
von Lysogenie beteiligten Gene zu verändern, so dass sie in einer
Infektionssituation inaktiv sind. Bei dem hier beschriebenen System
bedeutet die Verwendung eines temperaturempfindlichen (ts) Phagen,
dass eine Lysogenisierung bei 37°C
oder darüber
relativ selten ist. Selbstverständlich
können Phagenstammlösungen ihrerseits
ebenfalls anstelle von lysogenen E. coli aufrechterhalten werden.
- 14. Präparate
von sowohl SSPC-lambda als auch SPPC-lambda wurden erhalten, indem
die rekombinante Prophagen enthaltenden Stämme induziert wurden, so dass
sie reife Phagenpartikel produzierten. Jeder Stamm wurde bei 30°C kultiviert,
bis die OD600 0,6 erreichte, und dann wurde
die Temperatur 15 min auf 42°C
verändert.
Die Kultur wurden dann unter Schütteln
bei 350 Upm, um eine gute Belüftung
sicherzustellen, bei 37°C
weitere 3 h inkubiert, bevor sie durch Zentrifugation geerntet wurde
(4000 Upm, 10 min, RT). Der Überstand
wurde entfernt und das Pellet in 1/5tel Volumen Phagenpuffer resuspendiert.
Chloroform (1/100stel Volumen) wurde zu den resuspendierten Zellen
zugesetzt und die Suspension wurde sanft gemischt. Das resultierende
Lysat wurde zentrifugiert (4000 Upm, 10 min, RT) und der Überstand
in ein steriles Röhrchen
transferiert und dann bei 4°C
aufbewahrt. Die Lysate wurden titriert, wie in Abschnitt A 15 unten
beschrieben.
- 15. Um nach Induktion produzierte SSPC-lambda-Phagenpartikel
zu titrieren, wurde Phagenlysat verwendet, um einen nicht-lysogenisierenden
Stamm von E. coli zu infizieren, der ein (als pB/LF2 bezeichnetes) Plasmid,
welches ein Fragment von lambda-DNA, welches die S- und R-Lysegene und
den PR'-Promotor überspannte, trug, enthielt. Dieses Promotor-enthaltende Fragment
von lambda wurde durch PCR amplifiziert unter Verwendung des Primers
B51 (5'-AACTGCAGCGCTGTGACGATGCTAATCC-3' SEQ ID NO: 18) von
Base 44371 bis Base 44390 und des Primers B2 (zuvor beschrieben)
(siehe 7). Das Vorhandensein von reproduzierenden lambda-Phagen
innerhalb des pB/LF2-tragenden Stamms erlaubt eine Expression der
Lysegen-Kassette strangabwärts
von dem auf dem Plasmid basierenden PR-Promotor. Die ausgehend
von dem Plasmid exprimierten Produkte der Lysegene vereinfachen
die Lyse der Bakterien und die Bildung von Plaques. Der Phagentiter
wird bestimmt durch Plaque-Zählung
bei der Verdünnung,
wo Plaques diskret und leicht beobachtbar sind. Eine Infektion wurde
ausgeführt,
indem der pB/LF2 enthaltende Stamm bis zu einer OD600 von
0,3 in LB, enthaltend 0,2% Maltose, 10 mM MgSO4 und
50 μg/ml
Ampicillin, kultiviert wurde. Ein Aliquot (100 μl) der Zellkultur wurde mit
100 μl-Verdünnungen
von SSPC-Phagenlysat 20 min bei RT inkubiert und dann mit Top-Agar
gemischt und ausplattiert, wie in Abschnitt A 9 beschrieben. Es
gibt eine Verringerung des Titers von SSPC-lambda-Partikeln bis
zu 5log verglichen mit dem Ausgangs-lambda, von welchem diese abgeleitet
worden sind. Indem dem beschriebenen Protokoll gefolgt wird, kann
der Ausgangs-lambda ungefähr
1015 pfu pro ml produzieren.
-
B In vitrolin vivo-Produktion
II
-
Es
gibt alternative Verfahren, um ein SASP-Gen anstelle des lambda-S-Gens
enthaltenden lambda zu erhalten, basierend auf einem Transformieren
eines lambda-Lysogens mittels pB/SAPO oder pB/SAPB (siehe Abschnitt
A oben). In diesem Falle sollten kompetente Zellen eines Restriktions–/Modifikations+-Stamms von E. coli, der ein lambda-Lysogen
ist, beispielsweise MOB145, hergestellt werden.
- 1.
Elektro-kompetente lysogene E. coli-Zellen sollten mit entweder
pB/SAPO oder pB/SAPB oder einem Suizid-Vektor, welcher das äquivalente
lambda/sspC-Fragment von DNA enthält, transformiert werden. Man lässt die
transformierten Zellen sich 1 h in SOC bei 37°C erholen, dann werden sie zentrifugiert
(4000 Upm, 10 min, RT). Die pelletierten Zellen sollten in LB (1
ml) resuspendiert werden und 50 μl
entfernt und mit sterilem LB auf 1 ml aufgefüllt werden. Zellen sollten
auf LB-Agar in 200 μl-Aliquots
ausplattiert und über
Nacht bei 37°C
inkubiert werden. Die verbleibenden 950 μl sollten in 50 μl-Aliquots
schockgefroren und bei –20°C aufbewahrt
werden.
- 2. Es gibt mehrere Weisen, auf welche eine Selektion auf ein
Doppel-Crossing-over-Ereignis
zwischen dem lambda-Fragment, welches sich in den pB/SAPB- oder
pB/SAPO-Plasmiden
befindet, und einer homologen Sequenz innerhalb des lambda Genoms
ausgeführt
werden kann. Die Verwendung eines Suizid-Vektors kann ein Doppel-Crossing-over-Ereignis
begünstigen,
da der Vektor innerhalb des E. coli-Lysogens nicht aufrechterhalten
werden kann. Kolonien von Stämmen,
die potentiell rekombinante lambda-Prophagen tragen, erhalten aus
einer Übernachtkultur
auf LB-Agar-Platten (siehe Abschnitt A 9 oben), können durch
PCR gescreent werden unter Verwendung von Primern, die auf dem sspC-Gen
und lambda basieren, d.h. B1 und B8 oder B2 und B7 (siehe Abschnitt
A). Das unter Verwendung eines der beiden Primerpaare resultierende
PCR-Produkt sollte ungefähr
1,3 kb groß sein.
Alternativ kann ein auf einer Induktion des lambda-Prophagen basierendes
Verfahren eingesetzt werden, da ein SASP enthaltender Phage nicht
länger
ein funktionsfähiges
S-Gen aufweisen wird und nicht in der Lage sein wird, deren Wirtszellen
zu lysieren. Ein Screening kann ausgeführt werden durch entweder:
- i) UV-Bestrahlung von transformierten Zellen gemäß Hendrix
et al. (1983). Resuspendieren eines Aliquots von Zellen (20 μl) von oben
(Schritt 9) bis zu einer maximalen Zellsuspension von 2 × 108 cfu in 10 ml eines geeigneten, nicht UV
absorbierenden Suspensionsmediums (z.B. M9a oder PBS) in einer Standard-Petrischale
(9 cm). Bestrahlen von Zellen unter Verwendung einer UV-Lichtquelle
(maximale Leistungsabgabe 260 nm). Nach Bestrahlung werden induzierte Kulturen
in M9a-Medium bei 37°C
mit Belüftung
inkubiert (wenn PBS als Suspensionsmedium verwendet wird, wird frisches
steriles Vermehrungsmedium (1/10tel Volumen von 10× M9a) zugesetzt.
Eine Photoreaktivierung wird verhindert, indem die bestrahlten Bakterien vor
sichtbarem Licht geschützt
werden.
- ii) Induktion von thy–-lambda-Lysogenen durch
Thymidin-Mangel gemäß Hendrix
et al. (1983). Isolieren von thy-Mutanten (Miller, 1972): Der lysogene
Stamm sollte in M9a-Medium, ergänzt
mit 10 μg/ml
Thymidin, bis zu 2 × 108 cfu/ml kultiviert werden. Zellen sollten
gewaschen und in Thymidin-freiem M9a-Medium resuspendiert und dann
bei 37°C
2 h inkubiert werden. Thymidin (10–25 μg/ml) sollte dann zu der Kultur
zugesetzt werden und eine weitere Inkubation für 90–120 min bei 37°C ausgeführt werden.
- iii) Temperaturverschiebungs-Induktion (wenn das lambda-clts-Lysogen
verwendet wird), wie in Abschnitt A beschrieben.
- 3. Man sollte Zellen ~2 h sich vermehren lassen (in Gegenwart
von 0,2% Glucose, um Anzahlen von jeglichen Bindungsereignissen
von freien (und dementsprechend potentiell SASP-freien) Phagen an nicht-lysierte Bakterienzellen
zu verringern). Jegliche freie Phagen müssen von Zellen, die potentiell
den SASP/Bakteriophagen enthalten, durch Zentrifugation (4000 Upm,
10 min, RT) abgetrennt werden. Pelletierte Zellen sollten in LB,
enthaltend 0,2% Glucose, resuspendiert und die Inkubation ungefähr 1 h fortgesetzt
werden. Zellen sollten zentrifugiert werden (4000 Upm, 10 min, RT),
in LB (2 ml) resuspendiert und dann mit Chloroform (0,02 ml) lysiert
werden. Aus Zellen nach einer Chloroform-induzierten Lyse freigesetzte
reife Phagen sollten von Zellrückständen durch
Zentrifugation (4000 Upm, 15 min, RT) abgetrennt werden.
- 4. SASP enthaltender Bakteriophage sollte durch ein geeignetes
Verfahren angereichert und gereinigt werden. Ein solches Verfahren
besteht darin, eine sich vermehrende Kultur von empfänglichen
E. coli-Zellen mit SASP-lambda zu infizieren und den obigen Schritt
B 3 zu wiederholen.
- 5. Das Vorhandensein von rekombinantem lambda sollte verifiziert
werden, indem DNA aus mutmaßlichen SASP-lambda-Konstrukten
isoliert und ein PCR-Screening ausgeführt wird, um das Vorhandensein
des SASP-Gens unter Verwendung von geeigneten Primerpaaren zu bestätigen, wie
in Abschnitt B 2 diskutiert. Mutmaßliche Konstrukte werden auch
sequenziert und titriert, wie in Abschnitt A beschrieben.
-
C In vitro-Produktion
(I)
-
Es
ist möglich,
einen lambda-Phagen, der ein SASP-Gen trägt, allein durch in vitro-Methoden herzustellen.
Dies ist bewerkstelligt worden durch Insertion der sspC- und Cm-Resistenzgene in
das R-Lysegen von lambda.
- 1. Das lambda-Genom
wurde mit KasI, dessen Erkennungssequenz eine einmalig vorkommende
Restriktionsstelle in lambda, welche bei Base 45679 innerhalb des
Peptidoglycanhydrolase kodierenden Gens, R, vorkommt, umfasst, verdaut.
Dann wurde verdaute lambda-DNA
dephosphoryliert.
- 2. Das sspC-Gen wurde durch PCR amplifiziert mit einer Verlängerungszeit
von 20 s unter Verwendung:
- (i) eines Vorwärts-Primers,
B13, umfassend eine PstI-Restriktionsenzymsequenz (mit bevorzugten
strangaufwärts
gelegenen Basen) und eine Sequenz strangaufwärts von der sspC-Ribosomenbindungsstelle (8).
Die verwendete Ribosomenbindungsstelle ist jene von sspC selbst,
könnte
aber eine alternative Sequenz beinhalten mit dem Ziel, die Translation
potentiell zu erhöhen
(siehe Abschnitt A 12).
- ii) eines umgekehrten („reverse") Primers B8.
- 3. Das sspC-PCR-Produkt wurde mit PstI und SpeI verdaut und
an auf gleiche Weise verdauten, dephosphorylierten pBluescript SK
(+) ligiert, wodurch pB/PIP erhalten wurde. Ein Cmr-Gen (siehe Abschnitt
A 8) wurde in der entgegengesetzten Orientierung an der SpeI-Stelle
am 3'-Ende des sspC-Gens
inseriert, wodurch pB/PIPC erhalten wurde (9). 9 zeigt
eine lineare Karte von pB/PIPC. Die Position der Primer B26 und
B27 ist ebenfalls gezeigt.
- 4. Das sspC/Cm-Fragment, das in pB/PIPC vorhanden ist, wurde
durch PCR amplifiziert unter Verwendung:
- i) eines Vorwärts-Primers,
welcher eine KasI-Restriktionsenzymstelle vor der sspC-Ribosomenbindungsstellensequenz
umfasst (siehe 9):
- ii) eines umgekehrten Primers, welcher ein KasI-Restriktionsenzym
am Ende des Cmr-Gens umfasst (siehe 9):
- 5. Das resultierende PCR-Produkt wurde mit KasI verdaut und
in ein auf gleiche Weise verdautes, dephosphoryliertes lambda-Genom
ligiert (siehe Abschnitt C 1), wodurch SPPC-lambda erhalten wird (10).
- 6. Die rekombinante lambda-DNA wurde in vitro gemäß der Methode
von (Hohn und Murray, 1977) oder unter Verwendung eines Kits, wie
Packagene (Promega), verpackt.
- 7. Es wurden Reihenverdünnungen
von verpacktem lambda (bis hinab zu 10–5)
in Phagen-Puffer
hergestellt. Ein Aliquot (100 μl)
von jeder Verpackungsextrakt-Verdünnung wurde zu einer Ampulle,
enthaltend 0,1 ml des E. coli-Stammes NM522, frisch kultiviert bis
zu einer OD600 von 0,3 in LB, enthaltend
10 mM MgSO4 und 0,2% Maltose (Gew./Vol.),
zugegeben.
- 8. Die Voradsorptionsmischung wurde bei RT 20 min inkubiert,
bevor die Mischung in 100 μl-Aliquots
auf die getrocknete Oberfläche
einer Chloramphenicol (10 μg/ml)
enthaltenden LB-Agarplatte
pipettiert wurde. Die Platten wurden umgewendet und über Nacht
bei 30°C
inkubiert.
- 9. Kolonien, die nach Inkubation über Nacht vorhanden waren,
waren mutmaßliche
Lysogene, bei welchen das R-Lysegen von lambda durch Insertion durch
das sspC-Gen inaktiviert worden war. Ungefähr 50 Kolonien wurden auf zwei
LB-Platten, enthaltend Chloramphenicol (10 μg/ml), transferiert, und die
Platten wurden über
Nacht bei entweder 30°C
oder 42°C
inkubiert. Von Kolonien, die sich in Gegenwart von Chloramphenicol
bei 30, nicht aber bei 42°C
vermehrten, wurde angenommen, dass sie lambda-Lysogene, welche die
sspC- und Cmr-Gene enthalten, darstellen.
Ein RPPC-lambda-Konstrukt wurde isoliert und sequenziert, wie in
Abschnitt A beschrieben, um die Integrität des sspC-Gens und Cm-Resistenzgens
zu bestätigen
und zu bestätigen,
dass sie sich korrekt in das lambda-Genom integriert hatten. Es
wurden Sequenzierungsprimer SEQL1F von Base 45613 bis Base 45629
(5'-CTATTTACTGATTACTC-3' (SEQ ID NO: 22))
und SEQL2R von Base 45792 bis Base 45776 (5'-CTTAATCTGCTGCAATG-3' (SEQ
ID NO: 23)) verwendet (siehe 10).
-
D. In vitrolin vivo-Produktion
unter Verwendung von Tandem-sspC-Genen
-
Es
ist bereits festgestellt worden, dass zwischen α/β-Typ-SASP Protein-Protein-Kontakte gebildet
werden, während
diese an DNA gebunden sind (Hayes und Setlow, 1998). Es ist möglich, dass
die Bildung von potentiellen Protein-Protein-Bindungsoberflächen, die
durch DNA induziert wird, die weitere Addition von α/β-Typ-SASP-Molekülen an die
Enden von an DNA gebundenen Protein-Clustern dirigieren und dementsprechend
die Proteinbindung regulieren könnte
(Hayes et al., 2000). Die anfängliche
Bindungsrate von einigen (obwohl nicht allen) α/β-Typ-SASP ist zweiter Ordnung
in Bezug auf die anfängliche
Konzentration von ungebundenem Protein, was nahe legt, dass zwei
SASP-Monomere für
jedes produktive Bindungsereignis, das auftreten könnte, erforderlich
sein könnten
(Hayes et al., 2000). Angesichts dessen kann es bevorzugt sein,
die Konzentration von SspC innerhalb der Zelle zu erhöhen. Abgesehen
von einer Regulierung der Konzentration mittels eines starken Promotors
oder, wie in Abschnitt A 12 diskutiert, einer Translationsenhancersequenz
und einer Consensus-Ribosomenbindungsstelle mit einer optimierten
Spacer-Region, um die Translation von SASP zu verstärken, können zwei
SASP-Gene in Tandem-Anordnung in das lambda-Genom inseriert werden. Es
ist möglich,
dies unter Verwendung von, z.T., Primern und Methoden, die in früheren Abschnitten
angegeben worden sind, zu erzielen.
-
Um
beispielsweise Tandem-sspC-Gene anstelle des S-Gens von lambda zu
erzeugen, sollte das sspC-Gen durch PCR unter Verwendung von Primern
(B6) oder (B7) mit einem umgekehrten Primer (B15) amplifiziert werden
(11);
-
-
In 11 sind
die Tandem-sspC-Gene zusammen mit den Primern, die verwendet wurden,
um die Gene vor einer Ligation in das inverse PCR-Produkt von pB/LF1
durch PCR zu amplifizieren, gezeigt. Die Produkte der Primer B6
oder B7 und B15 werden in das inverse PCR-Produkt von pB/LF1, welches
unter Verwendung der Primer B3 und B5 oder B4 und B5 amplifziert
worden ist (siehe 2), ligiert. Die resultierenden
Plasmide, pB/SAPB2 bzw. pBSAPO2, werden dann mit MluI und SpeI verdaut
und das auf gleiche Weise verdaute PCR-Produkt der Primer B16 und B8 wird inseriert,
um entweder pB/SABP2T bzw. pB/SAPO2T zu erhalten.
-
Der
Primer B15 ist ähnlich
zu B8 mit der Ausnahme, dass er eine einmalig vorkommende Restriktionssequenz,
d.h. für
MluI, zwischen der sspC-Sequenz und der SpeI-Erkennungssequenz umfasst. Für das zweite
sspC-Gen sollte der Primer B8 verwendet werden mit einem Vorwärts-Primer
(B16), der die gleiche sspC-Sequenz wie die Primer B13 und B23 umfasst,
aber eine Restriktionsstelle beinhaltet, die mit dem sspC-PCR-Produkt,
das ausgehend von dem Primer B15 produziert wird, verträglich ist
(d.h. MluI) (11):
-
-
Obwohl
die angegebene rbs-Sequenz jene von sspC selbst ist, könnte eine
alternative Leader-Sequenz ersatzweise verwendet werden, um die
Expression dieses zweiten sspC-Gens zu beeinflussen (siehe Abschnitt
A 12).
-
Das
aus einer Amplifizierung von sspC unter Verwendung der Primer B6
oder B7 und B15 resultierende PCR-Produkt sollte mit dem inverse
PCR-Produkt des Plasmids pB/LF1, amplifiziert, wie in Abschnitt
A beschrieben, ligiert werden. Das resultierende Plasmid pB/SAPB2
bzw. pB/SAPO2 sollte dann mit MluI und SpeI verdaut und dephosphoryliert
werden. Das aus einer Amplifizierung von sspC unter Verwendung der
Primer B16 und B8 resultierende PCR-Produkt sollte mit MluI und
SpeI verdaut und mit einem der obigen verdauten Plasmide ligiert
werden, um entweder das Plasmid pB/SAPB2T oder pB/SAPO2T zu erhalten.
Wieder kann ein Cmr-Gen an der SpeI-Stelle
am Ende des zweiten sspC-Gens inseriert werden. Eine Integration
dieses Konstrukts in lambda kann bewerkstelligt werden, wie zuvor
in Abschnitt A beschrieben.
-
Alternativ
könnte
ein unterschiedliches SASP-Gen, wie SASPβ aus Clostridium bifermentans,
nach dem sspC-Gen oder für
sich allein inseriert werden, da SASPβ eine größere DNA-Bindungsaffinität als sspC aufweist,
obwohl es weniger gut charakterisiert ist (Hayes et al., 2000).
-
E BEISPIELE DER WIRKUNG
VON SASP
-
- 1. Eine beispielhafte Vorgehensweise zum Testen
der in vitro-Wirksamkeit von durch einen Bakteriophagen, der ein
sspC-Gen trägt,
abgegebenem SASP, um eine Reduktion der Lebensfähigkeit von E. coli-Zellen
zu bewirken, ist, wie folgt:
- i. Der zu infizierende E. coli-Stamm wird über Nacht ausgehend von einer
eingefrorenen Stammlösung
oder einer frischen Agarplatte in λLB (LB, enthaltend 0,2% Maltose
und 10 mM MgSO4) kultiviert.
- ii. Diese Übernachtkultur
wird verwendet, um 3 ml λLB
(bis zu einer OD600 von 0,02) zu inokulieren,
die dann bei 37°C
unter Schütteln
bei 350 Upm kultiviert werden, bis die OD600 ungefähr 0,3 erreicht.
Ein Aliquot von dieser Kultur (1 ml) wird dann direkt verwendet
oder es werden 100 μl
verwendet, um Reihenverdünnungen in
0,9 ml λLB
herzustellen, wie geeignet, so dass das Verhältnis von Phagenzahlen zu Zellzahlen,
wie erforderlich, variiert werden kann.
- iii. Aliquots (1 ml) von dieser Zellkultur werden dann in ein
steriles Universal-Röhrchen
transferiert und es wird Phagenlysat oder eine Verdünnung von
Phagenlysat (hergestellt, wie zuvor beschrieben) (1 ml) zugesetzt.
Die Zell/Phagen-Mischung wird bei 37°C ohne Schütteln 30 min inkubiert und
dann werden 2 ml frisches λLB
zugesetzt.
- iv. Die OD600 von jeder Testprobe wird
bestimmt und ein Aliquot (100 μl)
wird entfernt, in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS) verdünnt und
100 μl von
geeigneten Verdünnungen
werden auf LB-Platten ausgebreitet. Eine Inkubation der Proben und
von Kontrollen wird bei 37°C
unter Schütteln
bei 250 Upm fortgesetzt und zu geeigneten Zeitpunkten, beispielsweise
stündlich,
wird dieser Schritt wiederholt.
- v. Platten werden über
Nacht bei 37°C
inkubiert und am folgenden Tag wird die Anzahl von Kolonie-bildenden
Einheiten (cfu) auf jeder Platte bestimmt.
- 2. Typische Ergebnisse (aus 4 Experimenten) einer Infektion
von Zellen durch diese Vorgehensweise mit beispielsweise SSPC-lambda
sind in der folgenden Tabelle angegeben. TABELLE
1: Lebensfähigkeit
von E. coli-Zellen nach einer Infektion mit SSPC-lambda E. coli-Zellen wurden bis zu einer OD600 von
0,35 kultiviert, was ungefähr
1,4 × 108 Zellen/ml entsprach. Ein Aliquot (1 ml)
Zellkultur wurde mit ungefähr
1 × 1010 SSPC-lambda-Phagen (1 ml Lysat, enthaltend ungefähr 1010 Phagen/ml), wie zuvor beschrieben, vor
der Zugabe von 2 ml frischem LB infiziert.
Anhand von vier
Infektionsexperimenten ist beobachtet worden, dass es 30 min nach
der Infektion von E. coli mit SSPC-lambda einen ≥ 60%-igen Abfall der Zelllebensfähigkeit
verglichen mit Zellzahlen vor der Infektion gibt; dieser Abfall
der Zelllebensfähigkeit
nimmt routinemäßig bis
auf ≥ 95%
zum Zeitpunkt 3 h nach der Infektion zu. Die Abnahme der Zelllebensfähigkeit,
entnommen aus dem in Tabelle 1 detailliert aufgeführten Experiment,
ist in 12 gezeigt.
- 3. Die vorangegangenen Daten können mit jenen verglichen werden,
die routinemäßig nach
einer Produktion von SspC in einem Stamm, welcher ein das sspC-Gen
enthaltendes Expressionsplasmid trägt, beobachtet werden. Es ist
ein solches Plasmid, (pET/PIP), konstruiert worden, in welchem das
sspC-Gen in den Expressionsvektor pET24d (Novagen) inseriert ist.
In diesem Plasmid steht sspC unter der Kontrolle des T7-RNA-Polymerasegen-Promotors
und die Produktion von SspC wird durch das Vorhandensein von 0,2% Glucose
in dem Vermehrungsmedium in großem
Umfang reprimiert und durch die Zugabe von IPTG (in einer Konzentration
von 1 mM) induziert. Sequenzdaten, die unter Verwendung der Standardprimer
T7 und B8 erhalten worden sind, die die Insertion von sspC und dessen
Integrität
bestätigen,
sind in Anhang 7 angegeben. Tabelle 2 führt detailliert typische Ergebnisse
(aus 3 Experimenten) auf, die erhalten wurden, wenn der Stamm PTL14
(E. coli-Stamm BL21 λDE3,
welcher pET/PIP enthält),
wie folgt, kultiviert wird:
- i) Der Stamm PTL14 wurde in 25 ml Kanamycin (30 μg/ml) enthaltendem
LB in einem 100 ml-Kolben bei 37°C
unter Schütteln
bei 250 Upm bis zu einer OD600 von 0,25
vermehrt. Die Kultur wurde dann aufgeteilt, wobei 12,5 ml in einen
frischen 100 ml-Kolben transferiert wurden.
- ii) Die Kultur in einem der Kolben wurde durch die Zugabe von
IPTG (in einer Konzentration von 1 mM) induziert und beide Kolben
wurden bei 37°C
unter Schütteln
bei 350 Upm inkubiert. Aliquots (0,5 ml) wurden aus den Kontroll-
und Probenkulturen unmittelbar vor der Induktion und in 30–60 min-Intervallen
danach 3 h lang und nach 24 h entnommen.
- iii) Diese Aliquots wurden verwendet, um OD600-Ablesungen
zu erhalten, und auch verwendet, um Reihenverdünnungen, wie geeignet, in LB
herzustellen, und in 100 μl-Aliquots
auf Kanamycin (30 μg/ml)
enthaltenden LB-Agar-Platten verteilt. Platten wurden über Nacht
bei 37°C
inkubiert und Kolonie-bildende Einheiten (cfu) auf jeder Platte
wurden gezählt
und verwendet, um die cfu pro ml zu bestimmen.
Diese Experimente
bestätigten,
dass eine Abgabe des sspC-Gens an Zellen über ein Plasmid und nach einer
Expression von SspC zu einer massiven Verringerung der Zelllebensfähigkeit
führt.
24 h nach der Induktion nimmt die Lebensfähigkeit von Zellen, die den
pET/PIP-Vektor tragen,
geringfügig
zu als Ergebnis von Wirt- und/oder Plasmid-Mutationen, die die SspC-Expression
beeinträchtigen. TABELLE
2: Vermehrung des Stammes PTL14, welcher das sspC-Gen innerhalb
von pET24d (Novagen) enthält,
in Abwesenheit (uninduziert) oder Anwesenheit (induziert) von IPTG
(1 mM) Die beobachtete Verringerung der Zelllebensfähigkeit
in Zellen, die sspC exprimieren, wird unterstützt durch Daten, die nach einer
Isolierung von Plasmid-DNA aus dem Stamm PTL14, der wie oben detailliert angegeben
kultiviert und induziert oder reprimiert worden war, erhalten wurden.
Als eine Negativkontrolle wurde der E. coli-Stamm NM522 ebenfalls
mit dem Plasmid pET/PIP transformiert (wodurch der Stamm PTL38 erhalten
wurde), da NM522 den T7-RNA-Polymerase-Promotor
nicht enthält
und folglich keine Expression von sspC auftreten kann. Plasmid-DNA
aus dem Stamm PTL14 (induziert und uninduziert) und dem Stamm PTL38,
die parallel kultiviert wurden, wurde gemäß dem Protokoll von Kieser
(1984) isoliert. Um Plasmid-Supercoil-Bildung
zu entspannen, wurde Plasmid-DNA aus jeder Probe (0,5–1 μg) mit Topoiso merase
I (2 Einheiten) 2 h bei 37°C
inkubiert. Die DNA wurde dann durch TAE-Agarose-Gelelektrophorese (5 h bei 4,5 V/cm)
in Gegenwart von 0,06 μg/ml
Ethidiumbromid (Keller, 1975) aufgetrennt. Nach Sichtbarmachung
durch UV-Durchleuchtung wurde das Gel photographiert, wie in 13 gezeigt,
die Bandenmuster von Plasmid-DNA, hergestellt aus Stämmen, die ±Produktion
von SspC kultiviert worden waren, zeigt. Die Bahnen sind, wie folgt:
Bahn
1 1 kb-DNA-Leiter (0,25 μg
Gesamt-DNA)
Bahn 2 Uninduziertes pET/PIP in dem E. coli-Stamm
BL21 λDE3
(PTL14)
Bahn 3 Induziertes pET/PIP in dem E. coli-Stamm BL21 λDE3 (PTL14)
Bahn
4 Induziertes pET/PIP in dem E. coli-Stamm BL21 λDE3 (PTL14), Doppel-Präparation
Bahn
5 Uninduziertes pET/PIP in dem E. coli-Stamm NM522 (PTL38).
Anhand
eines Vergleichs mit pET/PIP-DNA, die aus dem Stamm PTL38 präpariert
worden ist, gibt es eine klare Veränderung bei den Plasmid-DNA-Formen
in Gegenwart von SspC, die unter Induktionsbedingungen (Bahnen 3
und 4) stärker
ausgeprägt
ist. Eine viel geringer ausgeprägte
Veränderung
im Profil ist auch unter Bedingungen einer leckenden T7-RNA-Polymerase-Expression
in der uninduzierten Probe (Bahn 2) vorhanden. Die hauptsächlichen
Profilveränderungen,
die mit dem hohen Ausmaß an
SspC-Expression verbunden sind, sind:
- i) Verzögerung
der monomeren supergeknäuelten
(Supercoil) Form (1 m S/C) (Bahnen 3 und 4) bezogen auf den uninduzierten
Stamm BL21 (Bahn 2) und den Stamm PTL38 (Bahn 5).
- ii) Erzeugung von diffusen Banden, die hinter der monomeren
linearen/offenen zirkulären
Form laufen (Bahnen 3 und 4).
Die Verzögerung der monomeren supergeknäulten Plasmid-pET/PIP-Form,
wenn eine T7-RNA-Polymerase-Expression induziert wird (Bahnen 3
und 4), und insbesondere die diffusen Banden in den Bahnen 3 und 4
sind charakteristisch für
DNA-Protein-Komplexe. Das Fehlen von diesen Banden in Plasmid-DNA
aus uninduzierten Zellen (Bahn 5) ist konsistent mit der Verzögerung und
damit, dass diffuse Banden durch Komplexe zwischen pET/PIP-DNA und
SspC-Protein gebildet werden.
Diese Daten zeigen, dass ausgehend
von einer Plasmid-Form exprimiertes SspC ebenfalls so angesehen werden
kann, dass es eine potentielle Anwendung in Pestizid- oder GM-Pflanzen-Anwendungen
finden kann.
- 4. Um die Bedeutung des Expressionsniveaus von sspC zu zeigen,
ist ein lambda-Phage konstruiert worden, in welchem das sspC-Gen
in das S-Gen inseriert ist, aber unter Verwendung der T7-RNA-Polymerase-Ribosomenbindungsstelle.
Dieser Stamm (ST7PC) wurde auf eine identische Weise wie SSPC-Lambda konstruiert
mit Ausnahme dessen, dass die T7-rbs ersatzweise anstelle der nativen
sspC-rbs vorhanden ist. Indem dem für eine SSPC-lambda-Infektion verwendeten
Protokol gefolgt wird, führt
ein Infizieren von Zellen mit ST7PC-lambda zu einem temporär beschleunigten
Verlust an Lebensfähigkeit.
Beispielsweise wird in einem typischen Experiment eine ≥ 95%-ige Verringerung
der Zelllebensfähigkeit
1 h nach der Infektion festgestellt mit einer ≥ 99%-igen Verringerung innerhalb
von 3 h (siehe Tabelle 3). Diese Ergebnisse zeigen an, dass das
Verwenden einer alternativen rbs ein Mittel, um Expressionsniveaus
von SspC zu modulieren, bereitstellt.
-
TABELLE
3: Lebensfähigkeit
von Zellen nach einer Infektion mit ST7PC-lambda
-
-
-
-
-
ANHANG
3 DNA-Sequenz
von sspC, welches SASP C kodiert, aus Bacillus subtilis Stamm 168
(erhalten von Subtilist beim Institut Pasteur)
-
Anmerkung:
-
- Dass sspC-Gen erstreckt sich von 1–219 (einschließlich).
- Die Terminator-Sequenz erstreckt sich von 225–243 (einschließlich).
-
ANHANG 4
-
Eine Liste von üblichen
Pathogenen und einigen von deren Phagen. (Diese Liste ist repräsentativ,
aber nicht erschöpfend).
-
Coliphagen:
-
- Bakteriophage lambda
- Bakteriophage 933W (Escherichia coli O157:H7)
- Bakteriophage VT2-Sa (E. coli O157:H7)
- Coliphage 186
- Coliphage P1
- Coliphage P2
- Coliphage N15
- Bakteriophage T3
- Bakteriophage T4
- Bakteriophage T7
- Bakteriophage KU1
-
Bakteriophagen von Salmonella
spp.
-
- Bakteriophage Felix
- Bakteriophage P22
- Bakteriophage L
- Bakteriophage 102
- Bakteriophage 31
- Bakteriophage F0
- Bakteriophage 14
- Bakteriophage 163
- Bakteriophage 175
- Bakteriophage Vir
- Bakteriophage ViVl
- Bakteriophage 8
- Bakteriophage 23
- Bakteriophage 25
- Bakteriophage 46
- Bakteriophage E15
- Bakteriophage E34
- Bakteriophage 9B
-
Bakteriophagen
von Shigella dysenteriae
-
- Bakteriophage ϕ80
- Bakteriophage P2
- Bakteriophage 2
- Bakteriophage 37
-
Bakteriophagen
von Vibrio cholerae
-
- Bakteriophage fs-2
- Bakteriophage 138
- Bakteriophage 145
- Bakteriophage 149
- Bakteriophage 163
-
Bakteriophagen
von Mycoplasma arthrititdis
-
-
Bakteriophagen
von Streptococci
-
- Bakteriophage CP-1
- Bakteriophage ϕXz40
- Bakteriophage 1A
- Bakteriophage 1B
- Bakteriophage 12/12
- Bakteriophage 113
- Bakteriophage 120
- Bakteriophage 124
-
Bakteriophagen
von Pseudomonas aeruginosa
-
- Bakteriophage D3
- Bakteriophage ϕCTX
- Bakteriophage PP7
-
Bakteriophagen
von Haemophilus influenzae
-
- Bakteriophage S2
- Bakteriophage HP1
- Bakteriophage flu
- Bakteriophage Mu
-
Bakteriophagen
von Staphylococcus aureus
-
- Bakteriophage Twort
- Bakteriophage tIII-29S
- Bakteriophage ϕPVL
- Bakteriophage ϕPV83
- Bakteriophage ϕ11
- Bakteriophage ϕ12
- Bakteriophage ϕ13
- Bakteriophage ϕ42
- Bakteriophage ϕ812
- Bakteriophage K
- Bakteriophage P3
- Bakteriophage P14
- Bakteriophage UC18
- Bakteriophage 15
- Bakteriophage 17
- Bakteriophage 29
- Bakteriophage 42d
- Bakteriophage 47
- Bakteriophage 52
- Bakteriophage 53
- Bakteriophage 79
- Bakteriophage 80
- Bakteriophage 81
- Bakteriophage 83
- Bakteriophage 85
- Bakteriophage 93
- Bakteriophage 95
- Bakteriophage 187
-
Bakteriophagen
von Chlamydien
-
-
Mycobakteriophagen
-
- Bakteriophage L5
- Bakteriophage LG
- Bakteriophage D29
- Bakteriophage Rv1
- Bakteriophage Rv2
- Bakteriophage DSGA
-
Bakteriophagen
von Listeria monocytogenes
-
- Bakteriophage A118
- Bakteriophage 243
- Bakteriophage A500
- Bakteriophage A511
- Bakteriophage 10
- Bakteriophage 2685
- Bakteriophage 12029
- Bakteriophage 52
- Bakteriophage 3274
-
Bakteriophagen
von Klebsiella pneumoniae
-
- Bakteriophage 60
- Bakteriophage 92
-
Bakteriophagen
von Yersinia pestis
-
- Bakteriophage R
- Bakteriophage Y
- Bakteriophage P1
-
ANHANG 5
-
Eine
Liste von Bakteriophagen-Rezeptoren und -Liganden aus Bakterien
und anderen Zellen. (Diese Liste ist repräsentativ, aber nicht erschöpfend).
Rezeptor/Ligand | Phage |
Porine
(OmpA, OmpC und LamB u.s.w.) (z.B. Proteine, die beteiligt sind
an dem Transport von spezifischen Substraten: Phosphaten, Nukleosiden,
Eisen, Vitamin B12, Maltose und Maltodextrinen) | Lambda
und andere Coliphagen, wie „T-Even"-Coliphage O×2, Wirtsspektrum-Mutante
des O×2-Coliphagen |
Peptidoglycan | Phage
A25 (Gruppe A-Streptokokken) Listeria monocytogenes-Phage Coliphage
T5 |
N-Acetylglucosamin
und Rhamnose-Substituenten von
Teichonsäuren | Listeria
monocytogenes-Phage |
L-Rhamnose | Phage
PL-1 (Lactobacillus casei) |
Exopolysaccharide
und Lipopolysaccharide | Siphovirus-Phage
NM8 (Rhizobium meliloti) Wirtsspektrum-Mutante des O×2-Coliphagens |
Teichonsäure | Phagen
SP 50 und ϕ25 (Bacillus subtilis) |
Modifizierte
Rezeptor/Ligand-Affinitäten | |
Fibroblastenwachstumsfaktor-Rezeptor | Phage
M13, der FGF auf Hüllen
aufweist |
Epidermaler
Wachstumsfaktor-Rezeptor | Phage
M13, der EGF auf Hüllen
aufweist |
-
ANHANG
6 Sequenzdaten
aus SSPC-LAMBDA (nur positiver Strang), erhalten unter Verwendung
der Primer:
-
-
ANHANG
7 Sequenzdaten
aus pET/PIP (nur positiver Strang), erhalten unter Verwendung der
Primer:
-
REFERENZEN
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