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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf ein Magnetaufzeichnungsmedium.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Herkömmliche
Magnetaufzeichnungsmedien, wie Magnetaufzeichnungsplatten in Festplattenlaufwerken,
verwenden üblicherweise
eine körnige ferromagnetische
Schicht, wie eine durch Sputtern aufgebrachte Kobalt-Platin-(CoPt-)Legierung,
als Aufzeichnungsmedium. Jede magnetisierte Domäne der magnetischen Schicht
besteht aus zahlreichen kleinen Magnetkörnern. Die Übergänge zwischen magnetisierten
Domänen
stellen die „Bits" der aufgezeichneten
Daten dar. Die US-Patente 4.789.598 und 5.523.173 beschreiben diese
Art von herkömmlichen Festplatten.
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Da
die Speicherdichte von Magnetaufzeichnungsplatten zugenommen hat,
ist das Produkt aus der Remanenzmagnetisierung Mr (das Magnetmoment
pro Einheitsvolumen an ferromagnetischem Material) und der Magnetschichtdicke
D kleiner geworden. Ebenso ist auch die Koerzitivfeldstärke oder Koerzitivkraft
(Hc) der Magnetschicht größer geworden.
Dies hat zu einer Abnahme im Verhältnis MrD/Hc geführt. Um
eine Verringerung von MrD zu erreichen, kann die Dicke D der Magnetschicht
gesenkt werden, jedoch nur bis zu einem gewissen Ausmaß, da die Schicht
einen erhöhten
magnetischen Zerfall aufweisen wird, was einer thermischen Aktivierung
der kleinen Magnetkörner
zugeschrieben worden ist (superparamagnetischer Effekt). Die thermische
Stabilität eines
Magnetkorns wird zu einem Großteil
von KuV bestimmt, worin Ku die
magnetische Anisotropiekonstante der magnetischen Schicht und V
das Volumen des Magnetkorns ist. Da die Schichtdicke geringer ist,
sinkt auch U. Wenn die Schichtdicke zu dünn ist, wird die gespeicherte
Magnetinformation bei normalen Laufwerk-Betriebsbedingungen nicht
mehr stabil sein.
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Ein
Ansatz zur Lösung
dieses Problems ist es, ein Material mit höherer Anisotropie (höhere Ku) zu verwenden. Die Vergrößerung der
Ku ist jedoch durch den Punkt be grenzt,
in dem die Koerzitivkraft Hc, die etwa gleich
Ku/Mr ist, zu groß wird, um von einem herkömmlichen
Aufzeichnungskopf geschrieben werden zu können. Ein ähnlicher Ansatz ist es, Mr der
Magnetschicht für
eine fixe Schichtdicke zu reduzieren, was jedoch auch durch die
Koerzitivkraft, die geschrieben werden kann, begrenzt ist. Eine
weitere Lösung
ist es, den Korngrenzenaustausch zu steigern, so dass das effektive
magnetische Volumen V der Magnetkörner erhöht ist. Dieser Ansatz hat sich jedoch
als nachteilig für
den inneren Rauschabstand (SNR, signal-to-noise ratio) der Magnetschicht
erwiesen.
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Die
anhängige
Anmeldung der Erfinder der vorliegenden Erfindung Nr. 09/416.364,
eingereicht am 8. Oktober 1999, setzt sich mit dem Problem der thermischen
Stabilität
durch Ersetzen der herkömmlichen
Einzelschicht-Magnetaufzeichnungsschicht mit zwei ferromagnetischen
Schichten, die über
einen nicht ferromagnetischen Beabstandungsfilm antiferromagnetisch
aneinander gekoppelt sind, auseinander. Da die Magnetmomente der
zwei antiferromagnetisch gekoppelten Filme antiparallel ausgerichtet
sind, stellt das Nettoprodukt aus der Remanenzmagnetisierung und
der Dicke (MrD) der Aufzeichnungsschicht den Unterschied in den
MrD-Werten der zwei ferromagnetischen Filme dar. Diese Verringerung
von MrD wird jedoch ohne eine Verringerung der thermischen Stabilität (dargestellt
durch KuV) des Aufzeichnungsmediums erzielt,
da sich die Volumina der Körner
in den antiferromagnetisch gekoppelten Filmen konstruktiv addieren.
Obwohl diese Herangehensweise vielversprechend zu sein scheint,
werden dabei eine Reihe von neuen Unbekannten eingeführt, die
sich auf die magnetischen und Aufzeichnungs-/Reproduktionseigenschaften dieser
unkonventionellen Aufzeichnungsschicht beziehen.
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Es
besteht Bedarf nach einem Magnetaufzeichnungsmedium, das Aufzeichnungen
mit sehr hoher Dichte unterstützt,
während
gleichzeitig gute thermische Stabilität beibehalten wird, sich jedoch auch
die allgemein bekannten magnetischen und Aufzeichnungs-/Reproduktionseigenschaften
herkömmlicher
Magnetaufzeichnungsmaterialien, wie z.B. Co-Legierungsmagnetkornmaterial-Einzelschichten,
zunutze macht.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Magnetisches
Aufzeichnungsmedium, umfassend:
ein Substrat;
eine nicht
ferromagnetische Unterschicht auf dem Substrat;
eine Wirtsschicht
auf der Unterschicht und umfassend einen ersten ferromagnetischen
Film mit einer Dicke D1 und einer Magnetisierung M1, einen nicht ferromagnetischen
Beabstandungsfilm eines aus der aus Ruthenium (Ru), Chrom (Cr),
Rhodium (Rh), Iridium (Ir), Kupfer (Cu) und deren Legierungen bestehenden
Gruppe ausgewählten
Materials, der auf und in Kontakt mit dem ersten ferromagnetischen
Film ausgebildet ist, sowie einen zweiten ferromagnetischen Film,
der auf und in Kontakt mit dem Beabstandungsfilm ausgebildet ist
und eine Dicke D2 sowie eine Magnetisierung M2 aufweist, wobei der
Beabstandungsfilm über
eine Dicke verfügt,
die ausreicht, um im zweiten ferromagnetischen Film hervorzurufen,
dass dieser mit dem ersten ferromagnetischen Film durch den Beabstandungsfilm
hindurch antiferromagnetisch gekoppelt ist und worin sich die magnetischen
Momente pro Einheitsfläche
(M1 × D1)
und (M2 × D2)
des ersten bzw. des zweiten ferromagnetischen Films voneinander
unterscheiden;
eine magnetische Aufzeichnungsschicht auf und
in Kontakt mit dem zweiten ferromagnetischen Film der Wirtsschicht,
wobei die magnetische Aufzeichnungsschicht eine Zusammensetzung
aufweist, die sich von der Zusammensetzung des zweiten ferromagnetischen
Films unterscheidet und ferromagnetisch mit dem zweiten ferromagnetischen
Film gekoppelt ist; und
einen Schutzüberzug, der auf der magnetischen
Aufzeichnungsschicht ausgebildet ist.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
sind die Dicken und Materialien der zwei ferromagnetischen Schichten
so gewählt,
dass sich die Momente der einzelnen ferromagnetischen Filme im Wesentlichen aufheben.
Dadurch weist die Wirtsschicht kein magnetisches Nettomoment oder
ein sehr geringes Moment, das nicht Null ist, auf, sodass sie nicht
zum MrD der magnetischen Aufzeichnungsschicht beiträgt.
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Die
magnetische Aufzeichnungsschicht weist eine andere Zusammensetzung
als der oberste ferromagnetische Film in der Wirtsschicht auf und
ist mit dem obersten ferromagnetischen Film der Wirtsschicht ferromagnetisch
gekoppelt. Das Magnetvolumen V der Verbundstruktur (magnetische
Aufzeichnungsschicht und Wirtsschicht), das die thermische Stabilität bestimmt,
ist etwa die Summe der Volumina der Körner in der magnetischen Aufzeichnungsschicht
und den AF-gekoppelten ferromagnetischen Filmen der Wirtsschicht.
Das magnetische Moment der Verbundstruktur ist jedoch lediglich
jenes Moment aus der magnetischen Aufzeichnungsschicht, da die Wirtsschicht
so aufgebaut ist, dass sie im Wesentlichen kein magnetisches Nettomoment
aufweist. Somit stellt die antiferromagnetische Kopplung zwischen
den zwei ferromagnetischen Filmen der Wirtsschicht einen Mechanismus
bereit, um die effektive Filmdicke der Verbundstruktur zu erhöhen, ohne den
Netto-MrD-Wert der Verbundstruktur zu erhöhen.
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In
einer alternativen Ausführungsform
weisen die zwei AF-gekoppelten Filme der Wirtsschicht magnetische
Momente auf, die nach wie vor antiparallel ausgerichtet sind, ihre
Werte jedoch absichtlich unterschiedlich sind, sodass die Wirtsschicht
ein magnetisches Nettomoment aufweist. Dies kann durchgeführt werden,
um die Aufzeichnungsleistung zu optimieren, den thermischen Zerfall
zu reduzieren oder um die Medien so zu entwickeln, das sie bestimmte Werte
eines magnetischen Moments und einer Koerzitivkraft aufweisen, ohne
dabei das Herstellungsverfahren zu verändern.
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Für ein besseres
Verständnis
der Natur und Vorteile der vorliegenden Erfindung wird auf die folgende
detaillierte Beschreibung einer Ausführungsform davon in Verbindung
mit den beigefügten
Figuren verwiesen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Schnittansicht einer Magnetaufzeichnungsschicht
mit einer Einzelschicht-Magnetaufzeichnungsschicht nach dem Stand
der Technik.
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2 ist
eine schematische Schnittansicht einer Magnetaufzeichnungsschicht
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 zeigt
die Querschnittsschichtstruktur einer Platte 10 mit einer
einzelnen Co-Legierungsmagnetaufzeichnungsschicht 15 nach
dem Stand der Technik. Die Dünnfilmschichten
werden durch Sputtern auf zumindest eine und vorzugsweise beide
ebenen Oberflächen
des Substrats 11 aufgebracht, um die Datenaufzeichnungsflächen der
Platte zu bilden. Das Festplattensubstrat 11 kann aus jedem
geeigneten Material wie Glas, SiC/Si, Keramik, Quarz oder einer
AlMg-Legierungsbasis mit einer NiP-Oberflächenbeschichtung gebildet sein.
Die Keimschicht 12 ist eine optionale Schicht, die zur
Verbesserung des Wachstums der Unterschicht 13 und in der
Folge der magnetischen Eigenschaften der Magnetschicht 14, wie
z.B. ihre Koerzitivkraft, verwendet werden kann. Die Keimschicht 12 wird
am häufigsten
verwendet, wenn das Substrat 11 nicht-metallisch ist, so
z.B. Glas. Die Keimschicht 12 weist eine Dicke im Bereich von
etwa 5 bis 50 nm auf und besteht aus einem der Materialien, wie
etwa Ta, CrTi oder NiAl, die im Stand der Technik dafür bekannt
sind, dass sie als Keimmaterialien zur Förderung des Wachstums der nachfolgend
aufgebrachten Schichten in gewissen bevorzugten Kristallausrichtungen
nützlich
sind. Die Unterschicht 13 wird auf die Keimschicht, falls
diese vorhanden ist, aufgebracht, oder ansonsten wird sie direkt
auf dem Substrat 11 aufgebracht, und sie ist ein nichtmagnetisches
Material wie Chrom oder eine Chromlegierung wie CrV oder CrTi. Abweichungen hinsichtlich
der Dicke der Unterschicht 13 führen zu Veränderungen der magnetischen
Eigenschaften der Magnetschicht 15, wie z.B. ihrer Koerzitivkraft.
Die Unterschicht 13 weist eine Dicke im Bereich von 1 bis 100
nm auf, wobei der typische Wert dafür etwa 20 nm beträgt.
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Vor
dem Aufbringen der Magnetschicht 15 wird gewöhnlich eine
sehr dünne
(üblicherweise
0,5 bis 5 nm) Co-Legierungs-Einsetz- oder Keimbildungsschicht 14 auf
der Unterschicht 13 aufgebracht. Die Keimbildungsschicht 14 weist
eine Zusammensetzung auf, die so gewählt ist, dass sie das Wachstum
der hexagonalen, dichtgepackten (HCP) Co-Legierungsmagnetschicht 15 verstärkt, so
dass deren C-Achse in der Ebene der Schicht ausgerichtet ist. Die
Keimbildungsschicht 14 kann eine CoCr-Legierung mit einer
Cr-Zusammensetzung sein, die so gewählt ist, dass die Schicht 14 nicht
ferromagnetisch oder nur sehr geringfügig ferromagnetisch gemacht
wird. Alternativ dazu kann die Keimbildungsschicht 14 eine
ferromagnetische Co-Legierung
sein, in welchem Fall die Keimbildungsschicht 14 Einfluss auf
die Magneteigenschaften der Magnetschicht 15 nimmt. Die
Co-Legierungsmagnetaufzeichnungsschicht 15 kann eine CoPtCrB-Legierung
mit 4 bis 25 Atom-% Platin, 10 bis 23 Atom-% Chrom und 2 bis 20 Atom-%
Bor sein. Wenn die Magnetschicht 15 CoPtCr ist, kann die
Keimbildungsschicht 14 CoPtCr oder CoPtCrB sein, wobei
B weniger als 6 Atom-% ausmacht. Die Magnetschicht 15 weist üblicherweise eine
Dicke im Bereich von 5 bis 20 nm auf.
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Der
Schutzüberzug 16 kann
ein gewöhnlicher Überzug aus
im Wesentlichen amorphem Kohlenstoff, der gegebenenfalls mit Wasserstoff und/oder
Stickstoff dotiert ist, sein. Der Schutzüberzug ist gewöhnlich weniger
als 15 nm dick. Alle oben von der Zucht-Keimschicht 12 bis
zum Schutzüberzug 16 beschriebenen
Schichten können
in einem kontinuierlichen Verfahren entweder in einem In-Line-Sputter-System
oder einem Single-Disk-System, so etwa die im Handel erhältlichen
Single-Disk-Systeme mit zahlreichen Sputter-Zielkapazitäten, gesputtert
werden. Die Sputter-Aufbringung jeder der Schichten kann unter Verwendung
von standardisierten Zielen und Techniken erfolgen, die Fachleuten
auf dem Gebiet der oben beschriebenen Modifikationen bekannt sind.
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BEVORZUGTE
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Das
erfindungsgemäße Magnetaufzeichnungsmedium
weist eine auf einer speziellen mehrschichtigen Wirtsschicht ausgebildete
Magnetaufzeichnungsschicht auf. Die Wirtsschicht umfasst zumindest
zwei ferromagnetische Filme, die antiferromagnetisch (AF) über einen
nicht ferromagnetischen Beabstandungsfilm hinweg miteinander austauschgekoppelt
sind.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
weisen die zwei AF-gekoppelten Filme der Wirtsschicht magnetische
Momente auf, die im Wesentlichen gleiche Werte aufweisen, jedoch
antiparallel ausgerichtet sind, sodass die Wirtsschicht im Wesentlichen über kein
magnetisches Nettomoment verfügt.
Die Wirtsschicht kann jedoch aufgrund der Schwierigkeit, die Filme
in genau gleichen Dicken herstellen zu können, ein gewisses magnetisches
Moment, das nicht Null ist, aufweisen.
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Eine
erfindungsgemäße Magnetaufzeichnungsplatte 20 ist
im schematischen Querschnitt in 2 dargestellt,
worin die Einsetz- oder Keimbildungsschicht 14 mit der
Struktur von 1 nach dem Stand der Technik
durch die Wirtsschicht 30 ersetzt wurde. Wie in 2 schematisch
dargestellt, wird die Aufzeichnungsschicht 25 auf die Wirtsschicht 30 aufgebracht.
Die Wirtsschicht 30 besteht aus zwei ferromagnetischen
Filmen 32, 34, die durch einen nicht ferromagnetischen
Beabstandungsfilm 36 getrennt sind. Der nicht ferromagnetische
Beabstandungsfilm 36 weist eine derart gewählte Dicke
und Zusammensetzung auf, dass die magnetischen Momente 42, 44 der
angrenzenden Filme 32 bzw. 34 durch den nicht ferromagnetischen
Beabstandungsfilm 36 AF-gekoppelt und antiparallel ausgerichtet
sind, wenn die angelegten Magnetfelder null sind. Die ferromagnetischen
Filme 32, 34 weisen Magnetmomentwerte von Mr1D1 bzw. Mr2D2 auf, wobei Mr1D1 und Mr2D2 annähernd gleich
sind. (Da die Remanenzmagnetisierung Mr als das Magnetmoment pro
Einheitsvolumen an ferromagnetischem Material ausgedrückt wird,
ist das MrD-Produkt das Magnetmoment pro Einheitsfläche für eine Magnetschicht
mit der Dicke D).
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In
der bevorzugten Ausführungsform
weist jeder der ferromagnetischen Filme 32, 34 eine
im Wesentlichen gleiche Dicke D auf und besteht im Wesentlichen
aus dem gleichen ferromagnetischen Material, sodass sie die gleiche
Mr aufweisen. Folglich kompensieren die Magnetmomente 42, 44 einander oder
heben sich im Wesentli chen auf, sodass die Wirtsschicht 30 im
Wesentlichen über
kein Magnetmoment verfügt.
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Die
AF-Kopplung ferromagnetischer Filme über einen nicht ferromagnetischen Über gangsmetall-Beabstandungsfilm
ist umfassend untersucht und in der Literatur beschrieben worden.
Im Allgemeinen oszilliert die Austauschkopplung mit zunehmender Beabstandungsfilmdicke
von ferromagnetisch zu antiferromagnetisch. Diese oszillatorische
Kopplungsbeziehung für
ausgewählte
Materialkombinationen wird von Parkin et al. in „Oscillations in Exchange Coupling
and Magnetoresistance in Metallic Superlattice Structures: Co/Ru,
Co/Cr und Fe/Cr",
Phys. Rev. Lett. Vol. 64, 2034 (1990) beschrieben. Die Materialkombinationen
schließen
ferromagnetische Filme aus Co, Fe, Ni und deren Legierungen wie
Ni-Fe, Ni-Co und Fe-Co sowie nicht ferromagnetische Abstandhalterfilme
wie Ruthenium (Ru), Chrom (Cr), Rhodium (Rh), Iridium (Ir), Kupfer
(Cu) und deren Legierungen ein. Für jede dieser Materialkombinationen
muss die oszillatorische Austauschkopplungsbeziehung ermittelt werden,
wenn diese noch nicht bekannt ist, so dass die Dicke des nicht ferromagnetischen
Beabstandungsfilms so gewählt
wird, dass eine antiferromagnetische Kopplung zwischen den beiden
ferromagnetischen Filmen sichergestellt ist. Die Oszillationsperiode
hängt vom
nicht ferromagnetischen Beäbstandungsmaterial
ab, wobei die Stärke und
Phase der oszillatorischen Kopplung auch vom ferromagnetischen Material
und der Grenzflächenqualität abhängig sind.
Die oszillatorische antiferromagnetische Kopplung der ferromagnetischen
Filme ist bei Riesen-Magnetowiderstand(GMR)-Aufzeichnungsköpfen des Spin-Ventil-Typs verwendet
worden, um kontinuierliche magnetisierte antiferromagnetisch gekoppelte
Filme auszubilden, deren Magnetmomente während dem Betreiben des Kopfs
starr antiparallel aneinander gekoppelt sind. Diese Art von Spinventil-Strukturen
ist z.B. in den US-Patenten 5.408.377 und 5.465.185 beschrieben.
Diese Art der Magnetstruktur der zwei ferromagnetischen Filme, die
antiferromagnetisch durch einen sehr dünnen nichtferromagnetischen
Beabstandungsfilm gekoppelt sind, wie sie etwa in Spin-Valve-Köpfen und
in der in 2 dargestellten Struktur der
Wirtsschicht 30 verwendet wird, wird auch als "synthetischer Antiferromagnet" bezeichnet. In dem
Fall, dass die Struktur kein magnetisches Nettomoment aufweist,
weil die Momente der einzelnen ferromagnetischen Filme sich aufheben,
kann die Struktur auch als "kompensierter" synthetischer Antiferromagnet
bezeichnet werden.
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Für diese
AF-gekoppelte Struktur der Wirtsschicht 30 sind die Orientierungen
der Magnetmomente 42, 44 der angrenzenden Filme 32, 34 jeweils antiparallel
ausgerichtet und werden dadurch destruktiv addiert. Die Pfeile 42, 44 stellen
die Moment-Ausrichtungen
der einzelnen magnetischen Domänen
dar, die sich direkt oberhalb und unterhalb einander über dem
AF-Kopplungsfilm 36 befinden. Bei fehlendem angelegten
Magnetfeld, weist der unterste ferromagnetische Film 34 auf
der Unterschicht 23 eine körnchenförmige Struktur mit einzelnen
magnetischen Domänen
auf, deren Momente in der Ebene des Films im Wesentlichen zufällig ausgerichtet sind.
Die Körner
des ferromagnetischen Films 32 bilden magnetische Domänen mit
Moment-Ausrichtungen, die antiparallel zu den Moment-Ausrichtungen des
ferromagnetischen Films 34 sind, sich direkt über den
AF-gekoppelten Film 36 erstrecken.
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Die
Art des ferromagnetischen Materials sowie die Dickenwerte D1, D2 der ferromagnetischen Filme 32, 34 sind
so gewählt,
dass das Nettomoment im Wesentlichen null ist, wenn kein Feld angelegt
ist. Die MrD für
die Wirtsschicht 30 ist durch Mr1D1-Mr2D2 gegeben. In der
bevorzugten Ausführungsform
sollte Mr1D1 gleich
wie Mr2D2 sein.
Dies kann dadurch erreicht werden, indem für die zwei Filme 32, 34 dieselben
ferromagnetischen Materialien verwendet werden und D1 gleich
wie D2 ist. Wenn unterschiedliche ferromagnetische
Materialzusammensetzungen in den zwei Filmen 32, 34 verwendet
werden, sodass die Magnetisierung (das Magnetmoment pro Einheitsvolumen
des Materials) der zwei ferromagnetischen Filme unterschiedlich
wird, werden die Dicken entsprechend eingestellt. Obwohl 2 eine
Wirtsschicht 30 mit Zweifilmstruktur mit einem einzelnen Beabstandungsfilm
darstellt, kann die Erfindung auf Wirtsschichtstrukturen mit mehreren
Beabstandungsfilmen und mehreren ferromagnetischen Filmen ausgeweitet
werden.
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Die
magnetische Aufzeichnungsschicht 25 ist direkt auf dem
obersten ferromagnetischen Film 32 aufgebracht, der auch
als Einsetz- oder Keimbildungsschicht für die magnetische Schicht 25 dient. Da
die Wirtsschicht 30 als ein kompensierter syntheti scher
Antiferromagnet dienen soll, muss sich die Zusammensetzung der magnetischen
Schicht 25 auf der Oberseite des Films 32 von
der Zusammensetzung des Films 32 unterscheiden. In der
bevorzugten Ausführungsform
ist die magnetische Schicht 25 eine CoPtCrB-Legierung,
und die ferromagnetischen Filme 32, 34 der Wirtsschicht 30 sind
ebenfalls eine CoPtCrB-Legierung, wobei sie eine andere Zusammensetzung
aufweisen, beispielsweise liegt B in einer signifikant geringeren
Menge als in der magnetischen Schicht 25 vor. Alternativ
dazu können
die Filme 32, 34 eine CoCr-Legierung oder eine CoPtCr-Legierung
sein. Die Filme 32, 34 können eine Dicke im Bereich
von 0,5 bis 5 nm aufweisen. Der nicht ferromagnetische Beabstandungsfilm 36 in
der Wirtsschicht 30 ist ein 0,6 nm Ru-Film. Die Dicke des Ru-Beabstandungsfilms
wurde so gewählt,
dass sie am ersten antiferromagnetischen Peak in der oszillierenden
Kopplungsbeziehung liegt. Es kann auch erwünscht sein, dass jeder der
ferromagnetischen CoPtCrB-Filme 32, 34 einen Grenzflächenfilm
umfasst, der im Wesentlichen aus 0,5 nm Co an der Grenzfläche mit
dem Ru-Beabstandungsfilm 36 besteht.
Diese ultradünnen
Co-Filme erhöhen
das Grenzflächenmoment
zwischen den ferromagnetischen Filmen und dem Beabstandungsfilm,
was zu einer verstärkten
antiferromagnetischen Kopplung führt.
Eine antiferromagnetische Austauschkopplung erfolgt aber, ohne dass
dabei die Co-Grenzflächenfilme
in den ferromagnetischen CoPtCrB-Filmen 32, 34 aufgenommen
sind.
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Der
oberste ferromagnetische Film 32 ist ferromagnetisch an
die magnetische Schicht 25 austauschgekoppelt und antiferromagnetisch
schwach an den untersten ferromagnetischen Film 34 über dem
Beabstandungsfilm 36 gekoppelt. Wenn das magnetische Feld
des Schreibkopfs die Magnetisierungsrichtung der Körner in
der magnetischen Schicht 25 ändert, ändert sich dadurch aufgrund
der Austauschkopplung mit jenen Körnern auch die Magnetisierungsrichtung
des obersten Films 32. Die Magnetisierungsrichtung des
untersten Films 34 ändert sich
auch aufgrund ihrer schwachen antiferromagnetischen Kopplung an
den obersten Film 32. Folglich bleiben die Momente der
Filme 32, 34 antiparallel, ungeachtet der Magnetisierungsrichtung
der Körner in
der magnetischen Schicht 25 auf der Oberseite der Wirtsschicht 30.
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Die
verstärkte
thermische Stabilität
der Verbundstruktur der bevorzugten Ausführungsform (magnetische Schicht 25 zusammen
mit der Wirtsschicht 30) im Vergleich zu einer einzelnen
Magnetschicht entsteht dadurch, dass die Anisotropie der Körner in beiden
Filmen 32 und 34 im Wesentlichen uniaxial ist und
somit einen konstruktiven Beitrag leisten kann, selbst wenn die
Magnetmomente der Filme 42, 44 antiparallel sind.
Das Magnetvolumen V der Verbundstruktur, das die thermische Stabilität bestimmt, ist
etwa die Summe der Volumina der Körner in der magnetischen Schicht 25 und
den AF-gekoppelten Filmen 32 und 34. Das Magnetmoment
der Verbundstruktur ist jedoch lediglich das Moment aus der magnetischen
Schicht 25, da die Wirtsschicht 30 im Wesentlichen
kein magnetisches Nettomoment aufweist. Die antiferromagnetische
Kopplung zwischen den zwei ferromagnetischen Filmen 32, 34 stellt
einen Mechanismus bereit, um die effektive Filmdicke der Verbundstruktur
zu erhöhen,
während
der Netto-MrD-Wert der Verbundstruktur verringert wird. Somit können die
ferromagnetischen Filme Körner
mit sehr kleinem Durchmesser enthalten und die thermische Stabilität aufrechterhalten.
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In
einer alternativen Ausführungsform
weisen die zwei AF-gekoppelten Filme der Wirtsschicht magnetische
Momente auf, die nach wie vor antiparallel ausgerichtet sind, ihre
Werte jedoch absichtlich unterschiedlich sind, sodass die Wirtsschicht
ein magnetisches Nettomoment aufweist, das nicht null ist (Mr1D1 ist nicht gleich
Mr2D2). Ein Grund
für eine
solche Ausführungsform
ist, dass der optimale Aufzeichnungsleistungswert der Struktur an
einem Punkt auftreten kann, bei dem die Dicke des unteren ferromagnetischen
Films in der Wirtsschicht nicht gleich wie die Dicke des oberen
ferromagnetischen Films ist. Wenn in beiden diesen Filmen die gleichen Materialien
verwendet werden (Mr1 = Mr2),
dann ist Mr1D1 nicht
gleich Mr2D2. Dazu
kann es kommen, wenn es erforderlich ist, den obersten Film der
Wirtsschicht dünn
genug zu halten, sodass er keine Aufzeichnungsgeräusche für die magnetische
Aufzeichnungsschicht erzeugt, während
es erforderlich ist, den untersten Film der Wirtsschicht dünn genug
zu machen, um eine stärkere
Entwicklung der gewünschten
C-Achsenausrichtung
innerhalb der gleichen Ebene zu erzielen. Ein zweiter Grund für die alternative
Ausführungsform
steht mit der thermischen Stabilität der Medien in Zusammenhang.
Ein aufgezeichneter magnetischer Übergang in den Medien erzeugt ein
Magnetfeld in eine Richtung, wodurch die angrenzenden Übergänge tendenziell
entmagnetisiert werden und es in der Folge leichter zu thermischem
Zerfall kommt. In der Wirtsschicht der vorliegenden Erfindung wird
ein Übergang
im unteren ferromagnetischen Film erzeugt, der ein Feld erzeugt, das
diesem Entmagnetisierungs feld gegenübersteht und folglich den thermischen
Zerfall reduziert. Ein dritter Grund für die alternative Ausführungsform
ist die Einstellung der Signalwerts oder der MrD der Medien. In
der Festplattenindustrie ist es üblich,
die Platten gemäß den von
MrD und Koerzitivkraft (Hc) geforderten
Werten zu entwickeln. MrD und Hc stehen
jedoch in Wechselbeziehung. Damit ein vorgegebener MrD-Wert den
vorbestimmten Hc-Punkt der Medien erzielt, ist die herkömmliche
Herangehensweise daher die Änderung
der Verfahrensbedingungen, wie z.B. Dicke der Unterschicht oder
Aufbringungstemperatur, was den Aufzeichnungseigenschaften schaden
kann. Anhand vorliegender Erfindung kann die MrD durch ein anderes
Verfahren, nämlich
das Ändern
der relativen Werte von Mr1D1 und
Mr2D2 eingestellt
werden.