-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verwaltung von Multimediaplattform-Signalverarbeitungs-Ressourcen.
-
Multimediaplattformen
sind Systeme, auf denen Multimediaanwendungen implementiert sind,
zum Beispiel eine Anwendung zur Handhabung vereinheitlichter Nachrichten
oder eine interaktive Sprachserver-Anwendung. Eine Plattform zur
Handhabung von vereinheitlichten Nachrichten bezieht sich auf ein
System, das es erlaubt, verschiedene Arten von Nachrichten aufzuzeichnen,
solche wie Telephonnachrichten, elektronische Nachrichten oder Faxe,
und sie dann dem Empfänger
in ihrer ursprünglichen
Form (Sprache, Text, Bild) oder in einer anderen Form zu zeigen.
Unter den Multimediadiensten, die eine Plattform zur Handhabung
von vereinheitlichten Nachrichten anbietet, können die folgenden Multimediadienste
beispielhaft aufgeführt
werden:
- 1. Aufzeichnung von Telephonnachrichten;
- 2. Aufzeichnung elektronische Nachrichten;
- 3. Anhören
von Telephonnachrichten;
- 4. Anhören
elektronischer Nachrichten;
- 5. Drucken von Telephonnachrichten als Fax.
-
Um
derartige Dienste zu implementieren, umfasst die Plattform zur Handhabung
vereinheitlichter Nachrichten verschiedene Signalverarbeitungs-Ressourcen,
insbesondere Ressourcen zur Verbindung der Multimediaplattform mit
dem Telephonnetz, Ressourcen zur Aufzeichnung von Telephon- und
elektronischen Nachrichten in einer Speichereinheit der Plattform,
Ressourcen zur Wiedergabeaufgezeichneter Nachrichten, Ressourcen
zur Umwandlung elektronischer Nachrichten in Audionachrichten, Ressourcen
zur Umwandlung von Telephonnachrichten in Text. Vorzugsweise beinhaltet
die Plattform sowohl Ressourcen zum Komprimieren von Nachrichten
vor ihrer Aufzeichnung als auch Ressourcen zum Löschen von Echos. Alle diese
Signalverarbeitung-Ressourcen gibt es in der Form von Software oder
Hardware.
-
Gegenwärtig werden
derartige Signalverarbeitungs-Ressourcen
direkt von der Multimediaplattform-Anwendung gesteuert. Jegliche Änderung
auf der Ebene der Multimediaplattform-Ressource (zum Beispiel Hinzufügen einer
Ressource oder Ersetzen einer Ressource durch eine neuere) impliziert
eine Änderung der
Anwendungsschicht der Multimediaplattform, d.h. es verlangt, dass
das Plattformanwendungsprogramm umgeschrieben oder vervollständigt wird.
Gerade jetzt, aufgrund der stetigen Weiterentwicklung der Hardware im
Multimediabereich, ist es wichtig eine weiterentwicklungsfähige Multimediaplattform
zu haben, d.h. eine Plattform, die jegliche Art von Signalverarbeitungs-Ressource
oder die Hinzufügung
oder Änderung
des Übertragungsprotokolls
unterstützen
kann.
-
WO
98/09422A offenbart eine Anordnung in einem Intelligenten Netzwerk
(Intelligent Network = IN) eines Telekommunikationssystem zur Nachrichtenumwandlung
von einem Medium in das andere. Ein Modell des IN Systems umfasst
eine Hierarchie von Ebenen: Eine Dienstebene von Diensten, die Diensteigenschaften
umfassen, eine übergreifende
funktionale Ebene von dienstunabhängigen Bausteinen (Service-independent
building blocks = SIBs), eine verteilte funktionale Ebene von funktionalen
Einheiten, verbunden über Flussabläufe, und
eine physikalische Ebene von physikalischen Einheiten. Einheiten
jeder Ebene werden abgebildet auf Einheiten der nächstniedrigeren
Ebene. Dienstlogikprogramme werden von SIBs gebildet. Zur Implementierung
eines Dienstes werden Dienstanforderungen übersetzt in SIBs, die wiederum
gemäß des Modells
implementiert werden, um Fähigkeiten
der Wiederverwendbarkeit zu erhalten und Protokollelemente im Telekommunikationsnetzwerk.
Die Hauptbausteine des IN Systems beinhalten eine Dienststeuerungsfunktion (Service
control function = SCF) und eine spezielle Ressourcenfunktion (Special
ressource function = SRF). Die SCF enthält die Logik, die notwendig
ist verschiedene IN Dienste auszuführen. Die SIBs sind ein Teil
der SCF. Die gesamte Logik wird in Form von Daten ausgedrückt, die
beschreiben, welche SIBs zu benutzen sind, wie sie verbunden sind
und welche Daten jeder SIB nutzen muss, um seine Funktion auszuführen. Die
SRF, die auch als „Logical
Intelligent Peripheral (IP)" bekannt
ist, stellt Ressourcen zur Nutzung in den IN Diensten zur Verfügung. SRFs
sind in der Lage mit Nutzern, miteinander und mit dem SCF zu kommunizieren.
Die Umwandlung von Nachrichtenmedien wird wie folgt bewirkt. Eine
erste Nachricht in einem ersten Medium wird empfangen in einer Empfänger-IP.
Die Empfänger-IP
berichtet den Empfang der Nachricht an die SCF. Die SCF beauftragt
eine Umwandlungs-IP, die Nachricht von der Empfänger-IP wieder zu beschaffen
und die Nachricht von einem Medium in ein anderes umzuwandeln. Dann
beauftragt die SCF eine Auslieferungs-IP die umgewandelte Nachricht
von der Umwandlungs-IP wieder zu beschaffen und sie an den gewünschten
Empfänger
auszuliefern.
-
Folglich
ist die Erfindung das Produkt von Forschung, die in Bezug auf Multimediaplattformen
durchgeführt
wurde mit Blick auf die Verbesserung von deren Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
-
Gemäß der Erfindung
wird ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Multimediaplattform
nach Anspruch 10 zur Verfügung
gestellt.
-
Folglich
bilden die Multimediafunktionen eine Befehlszwischenebene zwischen
dem Anwendungsprogramm und den Signalverarbeitungs-Ressourcen der
Multimediaplattform. Der Schritt der Definition derartiger Multimediafunktionen
umfasst die Zusammenfügung
von Basisfunktionen, die für
die Nutzung von Ressourcen konfiguriert sind, die auf der Multimediaplattform
verfügbar
sind.
-
Weiterhin
deklariert jede Signalverarbeitungs-Ressource sich selbst gegenüber einer
Verhandlungseinheit der Multimediaplattform, um beim ersten Einschalten
die Signalverarbeitungs-Ressourcen zu kennen, die auf der Multimediaplattform
verfügbar
sind.
-
Eine
weiteres Ziel der Erfindung ist eine Multimediaplattform zur Implementierung
dieses Verfahrens zur Verwaltung von Signalverarbeitungs-Ressourcen.
Diese Multimediaplattform umfasst eine Mehrzahl von Signalverarbeitungs-Ressourcen,
eine Ressourcenschnittstelle, wobei Operationen definiert sind,
die es ermöglichen,
die Signalverarbeitungs-Ressource zu steuern, eine Ressourcenverwaltungseinheit
für die
dynamische Zuweisung von Signalverarbeitungs-Ressourcen in Abhängigkeit
von der Signalverarbeitungs-Operation, die ausgeführt werden
soll, und für
die Verwaltung von Austauschen zwischen Signalverarbeitungs-Ressourcen,
eine Anwendungsschnittstelle, wobei Multimediafunktionen definiert
sind, und eine Anwendungseinheit einschließlich eines Anwendungsprogramms
zur Anwendung der Multimediafunktionen.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden offenbar durch das Lesen
der folgenden detaillierten Beschreibung, und zwar durch Beschreibung
eines nicht einschränkenden
Beispiels in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen, in welchen:
-
1 ein
Blockdiagramm einer Multimediaplattform ist, die in der Lage ist,
das erfindungsgemäße Verfahren
zu implementieren;
-
2 eine
Operation der Deklaration eines Multimediaboards gegenüber einer
Verhandlungseinheit der Plattform gemäß 1 darstellt;
-
3 ein
erstes mögliches
Diagramm einer erfindungsgemäßen FuncNetworkConnection
darstellt;
-
4 ein
zweites mögliches
Diagramm einer erfindungsgemäßen FuncNetworkConnection
Funktion darstellt;
-
5 ein
mögliches
Diagramm einer erfindungsgemäßen FuncFlowGeneration
Funktion darstellt;
-
6 einen
Schritt der Erzeugung einer Multimediafunktionengruppe innerhalb
einer Plattform, wie sie in 1 gezeigt
wurde, zeigt;
-
7 eine
Gruppe von Multimediafunktionen für eine Plattform, zur Handhabenung
von Sprachnachrichten.
-
Die
Organisation einer Multimediaplattform gemäß der Erfindung ist in 1 gezeigt.
Die Multimediaplattform kann durch drei Schichten modelliert werden,
die mit jeder anderen über
geeignete Schnittstellen kommunizieren. Unter Bezugnahme auf 1 hat
die Multimediaplattform eine erste Ressourcenschicht, die mit 1 bezeichnet
wird. Diese Schicht bringt die Signalverarbeitungs-Ressourcen der
Multimediaplattform zusammen. Sie kommuniziert mit einer Ressourcenverwaltungsschicht 2 über eine
Ressourcenschnittstelle 3. Die Ressourcenverwaltungsschicht 2 ist
verantwortlich für
die dynamische Zuordnung der Signalverarbeitungs-Ressourcen der
Multimediaplattform in Abhängigkeit
von den Multimediadiensten, die ausgeführt werden sollen, für die Überwachung
von deren Betrieb und für das
Einrichten des Austauschs von Daten zwischen den Ressourcen. Schließlich kommuniziert
die Ressourcenverwaltungsschicht 2 mit der Anwendungsschicht 4 über eine
höhere
Schnittstelle 5, die als Anwendungsschnittstelle bezeichnet
wird.
-
Erfindungsgemäß bleiben
die Anwendungsschnittstelle 5 und das Anwendungsprogramm
der Multimediaplattform-Anwendungsschicht 4 unverändert, wenn
eine Signalverarbeitungs-Ressource der Multimediaplattform ersetzt
wird durch eine effizientere oder wenn eine Signalverarbeitungs-Ressource
zu der bereits bekannten Funktionalität hinzugefügt wird. Natürlich würde es möglich sein,
die Anwendungsschnittstelle im Bedarfsfall zu vervollständigen,
wenn eine neue Signalverarbeitungs-Ressource auf dem Markt erscheint, die eine
Funktionalität
zur Verfügung
stellt, die zu der Zeit, als die Plattform entworfen wurde, nicht
bekannt war.
-
Wenn
eine Signalverarbeitungs-Ressource auf der Multimediaplattform hinzugefügt oder
ersetzt wurde, deklariert sich die letzte beim ersten Einschalten
selbst automatische gegenüber
der Ressourcenverwaltungsschicht 2. Ihre Charakteristiken
werden dann hierin registriert.
-
Auf
der Multimediaplattform sind die Signalverarbeitungs-Ressourcen
in Signalverarbeitungsblöcken enthalten.
Der gleiche Block kann verschiedene Signalverarbeitungs-Ressourcen
umfassen, zum Beispiel ein Gerät
zur Aufnahme einer Audionachricht, ein Gerät zum Wiederabspielen derartiger
Nachrichten und ein Gerät
zur Löschung
von Echos. Weiterhin können
verschiedene identische Blöcke
auf dem selben Multimediaboard angeordnet sein. Das Multimediaboard
beinhaltet dann einen Blockserver, mit dem die Ressourcenverwaltungsschicht 2 kommuniziert,
wenn die Ressourcen-Charakteristiken des Multimediaboards registriert
werden.
-
Signalverarbeitungs-Ressourcen
werden nach Typen eingeteilt. Eine nicht abschließende Liste
möglicher
Ressourcentypen wird im folgenden gegeben:
- • ResSource:
Datenextraktion (zum Beispiel, Nachrichteninhalte oder Menuinformation)
in einer Speichereinheit der Plattform;
- • ResAudioFlowGeneration:
Erzeugung eines Multimediaflusses aus Audiodaten, zum Beispiel als
Ergebnis einer Ressource vom Typ ResSource;
- • ResStoring:
Aufnahme von Daten (zum Beispiel Nachrichten) in einer Speichereinheit
der Plattform;
- • ResCallLine:
Anruf über
eine Telephonleitung;
- • ResSignalDetection:
Feststellung eines Signals (DTMF, ...);
- • ResSignalGeneration:
Erzeugung eines Signals (Biep, ...);
- • ResVoiceRecognition:
Spracherkennung;
- • ResVoiceSynthesis:
Sprachsynthese;
- • ResFormatConversion:
Formatumwandlung;
- • ResEchoCancellation:
Echoentzerrung;
- • ResCompression:
Datenkomprimierung.
-
Für jeden
dieser Typen wird ein Satz von Beschreibungsparametern zur Verfügung gestellt,
der die Funktionalitäten
des Typs darstellt. Zum Beispiel sind die Beschreibungsparameter
einer Ressorce vom Typ ResFormatConversion InputCoding und OutputCoding,
die das Eingangs-Kodierformat, das von der Ressource akzeptiert
wird, bzw. das Ausgangs-Kodiersignal festlegen. Die Beschreibungsparameter
einer Ressource vom Typ ResVoiceRecognition sind zum Beispiel TypeRecognition,
SupportedLanguage, InputCoding, die die Art der Spracherkennung
(stetig, auf Basis von Schlüsselwörtern, ...),
die erkannte Sprache (Französisch,
Englisch, Italienisch, ...) bzw. das akzeptierte Eingangs-Kodierformat
der Ressource festlegen.
-
Jede
Signalverarbeitunsg-Ressource beinhaltet einen oder mehrere Fluss-Eingangsports
und/oder einen oder mehrere Fluss-Ausgangsports, zum Empfangen bzw.
zum Senden eines Multimediaflusses. Zum Beispiel beinhaltet eine
Ressource vom Typ ResVoiceSnthesis einen Fluss-Eingangsport zum
Empfang von Signalen im Textformat und einen Fluss-Ausgangsport
zur Verfügungstellung
von Signalen im Audioformat. Diese Fluss-Eingangs-Ausgangsports ermöglichen
es Signalverarbeitungs-Ressourcen
miteinander zu verbinden. Wenn zum Beispiel ein Multimediafluss
von einer Ressource A und dann von einer Ressource B verarbeitet
werden soll,, dann wird der Fluss-Ausgangsport der Ressource A in Verbindung
mit dem Fluss-Eingangsport
der Ressource B gebracht.
-
Dieses
Herstellen von Kontakt ist Gegenstand einer Verhandlung zwischen
den beteiligten Fluss-Eingangs- und Ausgangsports. Diese Verhandlung
wird durchgeführt
unter der Steuerung der Ressourcenverwaltungsschicht 2.
Sie betrifft das Kodierformat der ausgetauschten Signale und die
Art des genutzten Transports. Die Verhandlung wird nunmehr anhand
eines Beispiels erklärt.
Es werden eine Ressource A mit einem Fluss-Ausgangsport und eine
Ressource B mit einem Fluss-Ausgangsport
betrachtet. Der Fluss-Ausgangsport der Ressource A ist in der Lage,
Signale der Formate G721 und G723 mit einem TDM oder TCP Protokoll
zu unterstützen.
Der Fluss-Eingangsport
der Ressource B ist in der Lage Signale der Formate G729 oder G723 mit
einem UDP oder TDM Protokoll zu unterstützen. Während der Verhandlung ruft
der Fluss-Ausgangsport der
Ressource A den Fluss-Eingangsport der Ressource B ab, um die Kodierformate
und die Übertragungsarten,
die akzeptiert werden, festzustellen, wählt ein Kodierformat und ein Übertragungsprotokoll
aus, die den Austausch zwischen den zwei Ressourcen erlauben (in
diesem Fall G723 Format und TDM Übertragungsprotokoll),
konfiguriert sich selbst gemäß dem ausgewählten Kodierformat
und dem Übertragungsprotokoll,
und bittet den Fluss-Eingangsport
der Ressource B, die gleiche Konfiguration anzunehmen. Sofern der
Fluss-Eingangs- und der Fluss-Ausgangsport
kein gemeinsames Kodierformat oder Übertragungsprotokoll haben,
wird eine Ausnahmeanforderung an die Anwendungsschicht 4 gesendet.
Ohne ein gemeinsames Kodierformat kann diese Ausnahmesituation gelöst werden,
zum Beispiel durch das Einfügen
eines Formatumsetzers zwischen den beiden Ports.
-
Operationen,
die die Steuerung der Signalverarbeitungs-Ressourcen der Plattform ermöglichen,
werden in der Ressourcenschnittstelle 3 festgelegt. Insbesondere
definiert diese Schnittstelle Operationen, die es ermöglichen,
Ressourcen gegenüber
einer Ressourcen-Verwaltungsschicht 2 zu erklären, Ressourcen
zuzuordnen in Hinsicht auf den Betrieb eines Multimediadienstes,
zwei Ressourcen im Bedarfsfall in Kontakt zu setzen und den Betrieb
der Ressourcen und den Austausch zwischen den Ressourcen zu überwachen.
Es sollte angemerkt werden, dass die Befehle, die die Steuerung
des Betriebs der Signalverarbeitungs-Ressourcen der Plattform für alle Ressourcen
der gleichen Art die gleichen sein müssen. Zum Beispiel werden zwei
Umsetzer, die verschiedene Formatumsetzungen ausführen, von
den gleichen Befehlen gesteuert. Die Steuerungsbefehle, die jedem
Ressourcentyp zugeordnet sind, werden einmal und für alle definiert,
bevor die Multimediaplattform implementiert wird.
-
Wie
zuvor angemerkt, deklarieren sich die Ressourcen der Multimediaplattform
selbst gegenüber
der Ressourcenverwaltungsschicht 2, wenn sie zum ersten
Mal eingeschaltet werden. Dieser Deklarationsschritt ist in 2 dargestellt.
In dieser Figur wird davon ausgegangen, dass Ressourcenschicht 1 der
Multimediaplattform zumindest ein Multimediaboard 6 beinhaltet,
das vier identische Signalverarbeitungsblöcke und einen Blockserver umfasst.
Wird das Multimediaboard 6 zum ersten Mal eingeschaltet,
deklariert es sich selbst gegenüber
einer Verhandlungseinheit 7 (auch als Trader = Händler bezeichnet),
die in der Ressourcenverwaltungsschicht 2 bereit gestellt
wird. Während
dieser Deklarationsphase überträgt der Blockserver
des Boards 6 die im Multimediaboard 6 enthaltene
Liste der Signalverarbeitungs-Ressourcen und den Wert ihrer jeweiligen Beschreibungsparameter
an die Verhandlungseinheit 7. Der Blockserver überträgt auch
die Konnektivitätsinformationen
hierzu, insbesondere die Adresse jeder Ressource und die Protokoll/Netzwerk-Paare,
die Zugang zu diesen Ressourcen geben (zum Beispiel TDM/H100, RTP/Internet
oder AAL1/ATM).
-
Die
Anwendungsschicht 4 steuert die Ressourcenverwaltungsschicht 2 über die
Anwendungsschnittstelle 5, welche höhere Multimediafunktionen definieren.
Jede Funktion hat die Aufgabe eine einfache Steuerungsschnittstelle
anzubieten zur Steuerung einer Ressourcengruppe der Multimediaplattform.
Die meisten Funktionen sind generisch, sie können unmittelbar auf alle Multimediasignalarten
(Audio, Video, Text) angewandt werden.
-
Eine
nicht abgeschlossene Liste der höheren
Funktionen wird im Folgenden gegeben:
- • FuncFlowGeneration:
Erzeugung eines Multimediaflusses, basierend auf Daten (Nachricht),
die in einer Speichereinheit der Plattform aufgenommen wurden;
- • FuncStoring:
Aufnehmen von Daten (Nachricht) in einer Speichereinheit der Plattform;
- • FuncNetworkConnection:
Verbindung zum Telephonnetzwerk;
- • FuncVoiceRecognition:
Spracherkennung;
- • FuncSignalDetection:
Signalerfassung.
-
Die
Funktion FuncNetworkConnection wird in ihrer einfachsten Version
in 3 schematisch dargestellt. Sie ist im wesentlichen
aufgebaut auf einer Ressource vom Typ ResCallLine. Diese Ressource
steht zur Verfügung
mit einem Fluss-Eingangsport PEF und einem Fluss-Ausgangsport PS
F, durch welche der Datenfluss hinein bzw. herauskommt. Die Funktion
FuncNetworkConnection hat einen virtuellen Fluss-Eingangsport PVEF und einen virtuellen
Fluss-Ausgangsport PVSF in Relation zu den Fluss-Eingangsports bzw.
den Fluss-Ausgangsports
der Ressource vom Typ ResCallLine.
-
Diese
Funktion kann durch zusätzliche
Ressourcen vervollständigt
werden, zum Beispiel durch eine Ressource vom Typ ResFormatConversion,
wenn das Format der Nachricht vom Telephonnetzwerk umgesetzt werden
muss, um anschließend
von der Sprachsyntheseeinrichtung verarbeitet zu werden. Die Ressource
vom Typ ResFormatConversion wird dann eingesetzt zwischen dem Fluss-Ausgangsport
PSF der Ressource vom Typ ResCallLine und dem virtuellen Fluss-Ausgangspunkt
PVSF der Funktion. Dieses Beispiel ist t in 4 dargestell.
-
Eine
andere Beispielfunktion wird in 5 dargestellt.
Diese betrifft die Funktion FuncFlowGeneration. Diese Funktion ist
auf drei Ressourcen aufgebaut: zwei Ressourcen vom Typ ResSource
(eine zum Speichern von Sofortnachrichten, die andere zum Speichern
von Menuinformationenj und eine Ressource vom Typ ResAudioFlowGeneration.
Die Ressource vom Typ ResAudioFlowGeneration schließt einen
Fluss-Eingangspunkt
und einen Fluss-Ausgangspunkt, und jede der Ressourcen vom Typ ResSource
schließt
einen Fluss-Eingangspunkt
ein. Der Fluss-Ausgangspunkt der Ressourcen vom Typ ResSourceis
ist verbunden mit dem Fluss-Eingangspunkt der Ressource vom Typ
Res AudioFlowGeneration und der Fluss-Ausgangspunkt der Ressource vom Typ
ResAudioFlowGeneration ist verbunden mit dem virtuellen Fluss-Ausgangspunkt
der Funktion FuncFlowGeneration.
-
Es
sollte angemerkt werden, dass die in der Anwendungsschnittstelle 5 definierten
Multimediafunktionen Basisfunktionen sind, die für die Steuerung eines bestimmten
Typs von Ressourcen entworfen wurden. Diese Basisfunktionen müssen auf
der Ressourcenverwaltungsschicht 2 konfiguriert werden,
um die Signalverarbeitungs-Ressourcen der beteiligten Multimediaplattform
zu nutzen, d.h. die Basisfunktionen werden dann vervollständigt, um
diejenigen Ressourcen der Multimediaplattform zu nutzen, auf die
untergegebenen Adressen zugegriffen werden kann. Diese Konfiguration
wird durchgeführt,
wenn die Multimediaplattform installiert wird.
-
Jede
Funktion erlaubt die Versorgung der Anwendungsschicht mit einer
höheren
Steuerungsschnittstelle. Beispielsweise wird die Funktion FuncFlowGeneration
durch die folgenden Befehle gesteuert:
Play()
StopPlay()
PausePlay()
Rewind()
Forward()
AdjustRate()
AdjustVolume()
-
Die
Ausführung
eines dieser Hochbefehle stellt das Gleiche dar wie die Ausführung einer
Mehrzahl von elementaren Steuerungsbefehlen für die in der Ressource beinhaltete
Funktion.
-
Beispielsweise
kann die Steuerungsoperation rewind()durch die folgenden Elementarbefehle
implementiert werden:
Rewind(): | |
AudioFlowGeneration.stop(); | (Fluss
anhalten) |
Source.Setposition(); | (Rücksetzen
der Nachricht) |
RudioFlowGeneration.start(); | (Flusserzeugung) |
-
Weiterhin
ist jede Funktion in der Lage sich an die Anforderungen der Anwendung
anzupassen. Wenn, zum Beispiel, die Funktion FuncFlowGeneration
eine Ressource vom Typ ResSource und eine Ressource vom Typ ResAudioFlowGeneration
umfasst und die zu verarbeitende Nachricht eine Textnachricht ist,
die wiedergegeben werden soll, ist die Funktion FuncFlowGeneration
in der Lage, eine Ressource vom Typ ResVoiceSynthesis zwischen der
Ressource vom Typ ResSource und der Ressource vom Typ ResAudioFlowGeneration
einzufügen,
um die Textnachricht in eine Audionachricht umzuwandeln.
-
Wenn
ein Multimediadienst betrieben wird, nutzt die Anwendung Multimediafunktionen,
um die Signalverarbeitungs-Ressourcen
der Multimediaplattform zu steuern. Daher wird die Ausführung eines
Befehls der Anwendung der Plattform anhand eines Beispiels erklärt. Es wird
der Befehl play (messagel) betrachtet, wobei play() ein Steuerungsbefehl
der Funktion FuncFlowGeneration ist und messagel eine Textnachricht,
die im Speicher der Plattform aufgenommen wurde. Die Funktion FuncFlowGeneration
wird zur Ausführung
dieses Befehls zur Verfügung
gestellt. Ferner wird davon ausgegangen, dass diese Funktion zur
Steuerung einer Ressource vom Typ ResSource und einer anderen vom
Typ ResAudioFlowGeneration zur Verfügung gestellt wird. Wenn dieser
Befehl ausgeführt
wird, liest die Ressource vom Typ ResSource zuerst den Header der
Nachricht messagel, der das Nachrichtenformat anzeigt aus dem Speicher
der Plattform. Die Funktion FuncFlowGeneration stellt fest, dass
die Ressource vom Typ ResAudioFlowGeneration nicht in der Lage ist
messagel zu verarbeiten. Die Funktion FuncFlowGeneration fragt dann
die Verhandlungseinheit 7 der Plattform nach einer Ressource
vom Typ ResVoiceSynthesis. Sofern eine solche Ressource verfügbar ist,
wird sie in die Funktion FuncFlowGeneration integriert, anderenfalls
wird eine Fehlernachricht an die Anwendungsschicht gesendet. Sobald
die Funktion FuncFlowGeneration von der Ressource vom Typ ResVoiceSynthesis
abgeschlossen wird, ist sie in der Lage, den Befehl play (messagel)
auszuführen.
-
Wenn
auf der Multimediaplattform eine neue Anwendung installiert wird
(zum Beispiel eine zum Umgang mit Sprachnachrichten), wird vorteilhafterweise
eine Gruppe von Multimediafunktionen gebildet, wobei diese Gruppe
Multimediafunktionen der Anwendungsschnittstelle 5 einschließt, die
es erlauben, die Multimediadienste zu implementieren, die von der
Anwendung der Multimediaplattform angeboten werden. Die Bildung einer
solchen Gruppe ist in 6 dargestellt. Zunächst drückt die
Anwendungsschicht 4 ihre Anforderungen in Gestalt von Ressourcen
aus. Dann wendet sie sich einen Gruppenmanager 8 zu, der
in der Ressourcenverwaltungsschicht 2 zur Verfügung gestellt
wird, um eine Funktionsgruppe zu bilden, die an die Anforderungen der
Anwendung angepasst ist. Der Gruppenmanager 8 fragt dann
die Verhandlungseinheit 7 ab, um den Typ und die Adresse
der Signalverarbeitungs-Ressourcen der Multimediaplattform festzustellen.
Er konfiguriert dann die Multimediafunktionen der Anwendungsschnittstelle
mit den von der Verhandlungseinheit 7 ausgegebenen Adresse
der Ressource. Dieser Gruppenmanager hat auch die Aufgabe, die Funktionen
im Bedarfsfall untereinander zu verbinden. In 7 ist
eine Funktionsgruppe dargestellt, die für eine Anwendung zum Umgang
mit Sprachnachrichten gebildet wurde. Sie beinhaltet eine Funktion
FuncNetworkConnection, deren Fluss-Eingangspunkt mit dem virtuellen Fluss-Ausgangspunkt
einer FuncFlowGeneration Funktion verbunden ist. Der virtuelle Fluss-Ausgangspunkt
ist mit den Fluss-Eingangspunkten von drei Funktionen verbunden: FuncStoring,
FuncSignalDetection und FuncVoiceRecognition.
-
Die
Bildung einer solchen Gruppe erlaubt es, global eine Menge von Signalverarbeitungs-Ressourcen zu
verwalten. Eine solche Gruppe kann zum Beispiel zur Aufhebung der
Zuordnung aller Signalverarbeitungs-Ressourcen zur Verfügung gestellt
werden, nachdem ein Multimediadienst lief, um sie verfügbar zu
machen, anstatt jede Multimediafunktion dazu zu veranlassen.