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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Ventilvorrichtung vom Typ Ventil
mit Absperrkörper
Dieser Ventiltyp ist mit einem Absperrkörper versehen, der die Leitung
eines Rohrleitungssystems verschließt, wenn das Ventil sich in
geschlossener Position befindet, und der eine Öffnung aufweist, die dazu bestimmt
ist, mit der Leitung zusammenzuwirken, wenn das Ventil sich in geöffneter
Position befindet.
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Stand der
Technik
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Unter
den klassischen Ventilvorrichtungen vom Typ mit Absperrkörper ist
zum Beispiel der Einsatz des kugelförmigen Absperrkörpers, insbesondere
aufgrund seiner einfachen Montage und seiner Zuverlässigkeit,
weit verbreitet. In 11a ist eine Kugelabsperrkörpervorrichtung
in geschlossener Position im Schnitt dargestellt. Die Abdichtung
zwischen einem Absperrkörper 500 und
einem Ventilkörper (nicht
dargestellt) wird durch eine Ringdichtung 501, die mit
diesen beiden Elementen zusammenwirkt, gewährleistet In dieser Position
befindet sich eine Fluid-Durchflußöffnung 502 des
Absperrkörpers
weitestgehend senkrecht zu der durch den Pfeil C angegebenen Zirkulationsrichtung
des Fluids, d.h. außerhalb
des durch die Dichtung 501 definierten Durchflußraums. 11b illustriert die gleiche Vorrichtung in einer
geöffneten
Position. In dieser Position ist die Öffnung 502 auf die
Fluid-Zirkulationsrichtung
in der Leitung ausgerichtet und erlaubt so den Durchfluß des Fluids
von stromaufwärts
nach stromabwärts
in der Leitung.
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Die
hydraulische Charakteristik, d.h. der Druckverlustkoeffizient in
Abhängigkeit
vom Öffnungswinkel
des Absperrkörpers
ist für
ein Kugelventil vom oben beschriebenen Typ in der
12 dargestellt.
Nach dieser Figur ist der Verlauf der Druckverlustkurve
90 durch
ein abruptes Absacken des Druckverlustkoeffizienten in den ersten Öffnungsmomenten
gekennzeichnet. Der Druckverlustkoeffizient K wird durch die folgende
Relation ausgedrückt:
wobei ρ die volumenbezogene Masse des
Fluids, ΔP der
Druckverlust und Qm
2 der Massenstrom ist.
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Bei
dieser Ausbildung ist es somit schwierig, den Druckverlust beim Öffnen des
Absperrkörpers präzise zu
kontrollieren, so daß der
Fluiddurchfluß praktisch
ausschließlich
durch zwei Zustände
ohne Übergänge gekennzeichnet
ist: ein gesperrter Zustand (maximaler Druck) in geschlossener Position, solange
die Öffnung
des Absperrkörpers
die Dichtung nicht überschritten
hat, und ein freier Zustand (minimaler Druck), bei dem der Druckverlustkoeffizient
abrupt absackt, sobald die Öffnung
des Absperrkörpers
beginnt, den Bereich hinter der Dichtung zu erreichen.
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Gegenstand
und kurze Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung soll den vorgenannten Nachteilen begegnen
und eine Ventilvorrichtung vom Typ mit Absperrkörper zum Ergebnis haben, die
eine Kontrolle ihrer hydraulischen Charakteristik ermöglicht,
um mehrere Durchflußphasen
zu erzielen.
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Diese
Ziele werden durch eine Ventilvorrichtung, umfassend einen Ventilkörper, welcher
eine Leitung zur Zirkulation von Flüssigkeiten begrenzt, wobei
die Leitung einen stromaufwärts
gelegenen und einen stromabwärts
gelegenen Teil aufweist, zwischen denen ein Absperrkörper angeordnet
ist, der eine Hauptdurchflußöffnung aufweist,
wobei der Absperrkörper
zwischen einer ersten Position, in der die Hauptdurchflußöffnung mit
der Zirkulationsleitung zusammenwirkt, und einer zweiten Position,
in welcher der Absperrkörper
die genannte Leitung schließt,
beweglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilvorrichtung eine
einzige Ringdichtung aufweist, welche die Abdichtung zwischen der
Leitung und der Außenwand
des Absperrkörpers
gewährleistet,
und daß der
genannte Absperrkörper
ferner mindestens ein sekundäres
Durchflußmittel
aufweist, das in Bezug auf die genannte Hauptdurchflußöffnung derart
versetzt angeordnet ist, daß,
wenn der Absperrkörper
sich in einer Zwischenposition zwischen der geöffneten und der geschlossenen
Position befindet, die Flüssigkeit
in der Leitung zirkuliert, indem sie direkt durch die Hauptdurchflußöffnung an der
Seite des stromaufwärts
gelegenen Teils der Leitung einfließt und durch das sekundäre Durchflußmittel
an der Seite des stromabwärts
gelegenen Teils der Leitung abfließt.
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So
wird durch die vorliegende Erfindung eine Ventilvorrichtung vorgeschlagen,
die es ermöglicht, die
hydraulische Charakteristik eines Ventils vom Typ mit Absperrkörper einfach
und wirtschaftlich anzupassen, um mehrere Durchflußphasen
zu erhalten.
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Die
Ringdichtung kann entweder zwischen der Außenwand des Absperrkörpers und
dem stromabwärts
gelegenen Teil der Leitung oder zwischen der Außenwand des Absperrkörpers und
dem stromaufwärts
gelegenen Teil der Leitung angeordnet sein.
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Genauer
weisen die sekundären
Durchflußmittel
eine Form und Größe auf,
die in Abhängigkeit von
der Höhe
des gewünschten
Druckverlusts eingestellt werden.
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Auf
diese Weise kann die Höhe
des Druckverlusts jeder Durchflußphase nach der Form und der Größe der sekundären Durchflußmittel
bestimmt werden.
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Insbesondere
hängt der
Wert des auf der Ebene der Absperrkörperbewegung definierten Abstands
zwischen den sekundären
Durchflußmitteln und
der Hauptdurchflußöffnung von
der Dauer der durch die sekundären
Durchflußmittel
bewirkten Durchflußphase
ab.
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Bei
der Bewegung des Absperrkörpers
zwischen einer geschlossenen und einer geöffneten Position und umgekehrt
kann die Länge
der durch die sekundären
Durchflußmittel
bewirkten Durchflußphase
somit durch den Wert des Abstands zwischen diesen und der Hauptöffnung kontrolliert
werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung umfassen die sekundären Durchflußmittel
eine Öffnung,
die zwischen der Außenfläche des
Absperrkörpers
und der durch die Hauptdurchflußöffnung definierten
Vertiefung angeordnet ist.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
umfassen die sekundären
Durchflußmittel
eine erste und eine zweite Öffnung,
die zwischen der Außenfläche des
Absperrkörpers
und der durch die Hauptöffnung definierten
Vertiefung angeordnet sind, wobei die erste und die zweite Öffnung weitestgehend
an einer durch den Durchmesser des Absperrkörpers definierten Achse ausgerichtet
sind.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung umfassen die sekundären Durchflußmittel mindestens
eine Öffnung,
die parallel zur Hauptöffnung
des Absperrkörpers
um eine Länge
versetzt ist.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung umfassen die sekundären Durchflußmittel mehrere Öffnungen,
die zwischen der Außenfläche des
Absperrkörpers
und der durch die Hauptöffnung definierten
Vertiefung angeordnet sind.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die sekundären Durchflußmittel
in einer Ebene, die gegenüber
der durch die Hauptöffnung definierten
Ebene geneigt ist, angeordnet.
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Nach
einem Aspekt der Erfindung umfaßt
die Ventilvorrichtung Dichtungsmittel, die zwischen der Außenfläche des
Absperrkörpers
und der Leitung angeordnet sind.
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Nach
einem besonderen Aspekt der Erfindung ist der Absperrkörper kugelförmig, zylindrisch oder
konisch ausgebildet.
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Gemäß einer
Eigenschaft der Erfindung umfaßt
die Ventilvorrichtung Mittel zum Drehen des Absperrkörpers, um
den Absperrkörper
zwischen einer geöffneten
Position und einer geschlossenen Position zu bewegen.
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Insbesondere
treiben die Mittel zum Drehen des Absperrkörpers den genannten Absperrkörper in einer
permanenten Drehrichtung an.
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Gemäß einer
weiteren Eigenschaft der Erfindung bewegt sich der Absperrkörper zwischen
einer geöffneten
Position und einer geschlossenen Position durch lineare Verschiebung.
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Die
Ventilvorrichtung der oben beschriebenen Art kann in einer Flüssigkeitszirkulationsleitung angewandt
werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung besonderer Ausführungsformen
der Erfindung, die als nicht einschränkende Beispiele angeführt werden,
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen,
in denen:
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1 eine
schematische Querschnittsansicht einer Ventilvorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform
nach der Erfindung ist,
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2 eine
schematische Schnittansicht an der Ebene II-II von 1 eines
Absperrkörpers
einer Ventilvorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung ist,
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die 3a, 3b und 3c schematische
Schnittansichten an der Ebene II-II von 1 eines
Absperrkörpers
in unterschiedlichen Positionen gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung sind,
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4 ein
Diagramm, in dem hydraulische Charakteristika der Ventilvorrichtung
nach der Erfindung entsprechend den 3a, 3b et 3c dargestellt
sind, ist,
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die 5a, 5b, 5c und 5d schematische
Schnittansichten eines Absperrkörpers
in unterschiedlichen Positionen gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung sind,
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6 ein
Diagramm, in dem hydraulische Charakteristika der Ventilvorrichtung
gemäß einer zweiten
Ausführungsform
der Erfindung dargestellt sind, ist,
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7 eine
schematische Schnittansicht eines Absperrkörpers gemäß einer dritten Ausführungsform
der Erfindung ist,
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8 eine
schematische Schnittansicht eines Kugelabsperrkörpers gemäß einer vierten Ausführungsform
der Erfindung ist,
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9 ein
Diagramm, in dem hydraulische Charakteristika der Ventilvorrichtung
gemäß einer vierten
Ausführungsform
der Erfindung dargestellt sind, ist,
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10 eine
schematische Ansicht eines Absperrkörpers für eine Ventilvorrichtung linearen
Typs gemäß einer
fünften
Ausführungsform
der Erfindung ist,
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die 11a und 11b schematische Längsschnittansichten
eines Absperrkörpers
in geöffneter
und in geschlossener Position nach dem Stand der Technik sind, und
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12 ein
Diagramm ist, in dem eine hydraulische Charakteristik einer Ventilvorrichtung
vom Typ mit Absperrkörper
nach dem Stand der Technik dargestellt ist.
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Ausführliche
Beschreibung von Ausführungsformen der
Erfindung
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Um
die Beschreibung von der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung nicht unnötig zu komplizieren, werden
diese im Wesentlichen unter Bezugnahme auf eine Ventilvorrichtung
mit kugelförmigem
Absperrkörper
beschrieben. Es ist jedoch klar ersichtlich, daß die vorliegende Erfindung
auf jeden Ventiltyp Anwendung findet, der eine in geöffnetem/geschlossenem
Zustand durch die Bewegung einer Absperrvorrichtung oder eines Absperrkörpers kontrollierte
Leitung umfaßt.
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Andererseits
umfaßt
die Ventilvorrichtung nach der Erfindung lediglich eine Ringdichtung,
um die Abdichtung zwischen dem Absperrkörper und der Leitung des Ventils
zu gewährleisten.
Ebenfalls aus Gründen
einer vereinfachten Darstellung werden die Eigenschaften der vorliegenden
Erfindung nachfolgend unter Bezugnahme auf Ventile mit Absperrkörper, bei
denen die Dichtung zwischen dem stromabwärts gelegenen Teil der Leitung
und der Außenwand des
Absperrkörpers
angeordnet ist, beschrieben. Beim Lesen der nachfolgenden Beschreibung
kann der Fachmann jedoch ohne Schwierigkeit die Umsetzung der Erfindung
mit einem Ventil, bei dem die Ringdichtung zwischen der Außenwand
des Absperrkörpers
und dem stromaufwärts
gelegenen Teil der Leitung angeordnet ist, in Betracht ziehen.
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1 zeigt
bei einer ersten Ausführungsform
der Erfindung ein Ventil 1, das einen Ventilkörper 2,
welcher eine Flüssigkeitszirkulationsleitung 30 begrenzt,
umfaßt.
Die Leitung 30 umfaßt
einen stromaufwärts
gelegenen Teil 31 und einen stromabwärts gelegenen Teil 32,
die durch einen Absperrkörper 20 getrennt
sind. Der Absperrkörper 20 umfaßt eine
Hauptdurchflußöffnung 21,
die dazu bestimmt ist, in geöffneter
Position mit der Leitung zusammenzuwirken und so dem Fluid zu erlauben,
von dem stromaufwärts
gelegenen Teil 31 in den stromabwärts gelegenen Teil 32,
wie durch den Pfeil C angegeben, zu fließen. In geschlossener Position,
wie in 1 illustriert, befindet sich die Öffnung 21 weitestgehend
senkrecht zur Zirkulationsachse des Fluids in der Leitung und verhindert
so den Übergang
des Fluids vom stromaufwärts
gelegenen Teil 31 in den stromabwärts gelegenen Teil 32 der
Leitung. Um eine vollständige
Abdichtung zwischen den Teilen der Leitung zu gewährleisten,
wird eine Ringdichtung 10, die fest mit dem Ventilkörper 2 verbunden
ist, gegen die Außenfläche des
Absperrkörpers
gedrückt,
wenn sich dieser in der geschlossenen Position befindet. Die Ringdichtung 10 definiert
somit eine Dichtigkeitsgrenze zwischen dem stromaufwärts gelegenen
Teil und dem stromabwärts
gelegenen Teil der Leitung. Die Dichtung 10, wie in 1 dargestellt,
ist an der Seite des stromabwärts
gelegenen Teils 32 der Leitung angeordnet. Sie kann ebenfalls
an der Seite des stromaufwärts
gelegenen Teils 31 der Leitung plaziert werden, um die
Dichtigkeitsgrenze mit dem Absperrkörper zu bilden. Der Absperrkörper 20 ist
fest mit einer drehbaren Welle 25 verbunden, die dazu bestimmt
ist, den Absperrkörper
abwechselnd von einer Verschlußposition
(geschlossene Position), in der die Öffnung 21 sich außerhalb
des durch die Dichtung begrenzten Innenraums befindet, in eine Position
der Ausrichtung der Öffnung 21 mit
der Leitung 30 (geöffnete
Position), in der eines der Enden der Öffnung sich im Innenraum der
Dichtung befindet, zu bewegen. Die drehbare Welle 25 wird
durch ein Stellglied (nicht dargestellt) angetrieben, das manuell, elektrisch,
pneumatisch oder hydraulisch gesteuert werden kann.
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In
der Ventilvorrichtung nach der in 1 vorgestellten
Erfindung umfaßt
der Absperrkörper 20 ebenfalls
eine sekundäre
Durchflußöffnung 22,
die zwischen seiner Außenfläche und
dem durch die Hauptöffnung 21 gebildeten
Kanal eingelassen ist. 2 zeigt eine Schnittansicht
des Absperrkörpers 20 nach
der Erfindung. In dieser Ausführungsform
bildet die sekundäre Öffnung 22 mit
der Hauptöffnung 21 einen
Winkel β Die
sekundäre Öffnung 22 ist
hier in derselben horizontalen Ebene wie die Öffnung 21 angeordnet
und befindet sich entsprechend der Öffnungsrichtung des Absperrkörpers näher an der durch
die Ringdichtung 10 begrenzten „Dichtigkeitsgrenze" als die Hauptöffnung 21.
Diese sekundäre Öffnung kann
in Abhängigkeit
von den erwünschten hydraulischen
Charakteristika sehr unterschiedliche Formen und Größen aufweisen.
Es ist jedoch vorzuziehen, daß die
Größe dieser
sekundären Öffnung deutlich
geringer als die der Hauptöffnung
ist, um zu hohe plötzliche
Druckverluste zu vermeiden.
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Mit
dem Absperrkörper 20,
der eine Hauptöffnung 21 und
eine sekundäre Öffnung 22,
die wie in den 1 und 2 illustriert
versetzt angeordnet sind, aufweist, werden drei Fluid-Durchflußphasen
A, B und C erhalten, wenn der Absperrkörper bewegt wird. Diese Phasen
sowie die Funktionsweise der Vorrichtung nach der Erfindung werden
unter Bezugnahme auf die 3a bis 3c und
anhand der in 4 dargestellten Kurve 40 der
hydraulischen Charakteristik beschrieben. Die in 4 enthaltene
Kurve 40 entspricht dem in der Ventilvorrichtung nach der
ersten Ausführungsform
der Erfindung in Abhängigkeit
vom Öffnungswinkel θ des Absperrkörpers festgestellten
Druckverlust. Die Werte des Winkels θ liegen zwischen 80–90° (geschlossene
Position des Absperrkörpers)
und (0°)
(geöffnete
Position des Absperrkörpers).
Die Bewegungsrichtung des Absperrkörpers im Verlauf dieser Phasen
ist durch einen Pfeil S angegeben, der die Öffnungsrichtung des Absperrkörpers und
somit auch des Ventils zeigt.
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In
einer ersten Phase A, die den ersten Momenten des Öffnens des
Absperrkörpers
entspricht, beginnt die sekundäre Öffnung 22 die
Ringdichtung 10 wie in der 3a illustriert
zu überschreiten.
Das bis jetzt im stromaufwärts
gelegenen Teil 31 der Leitung 30 blockierte Fluid
beginnt zwischen dem stromaufwärts
gelegenen Teil 31 und dem stromabwärts gelegenen Teil 32 zu
zirkulieren, indem es durch die Hauptöffnung 21 der stromaufwärts gelegenen
Seite hindurchfließt
und aus der sekundären Öffnung 22 an der
anderen Seite der Dichtung 10, d.h. an der stromabwärts gelegenen
Seite 32 der Leitung, austritt.
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Gemäß 4 entspricht
diese erste Phase A einem Druckverlustbeginn in der Leitung, der
nur auf die sekundäre Öffnung 22 zurückzuführen ist,
da in diesem Stadium lediglich diese Öffnung die Dichtung überschritten
hat.
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Die
folgende Phase ist eine Öffnungsübergangsphase
genannte Phase B, in der die Öffnung 22 wie
in 3b dargestellt die Dichtung 10 vollständig überschritten
hat. Diese Durchflußphase
B entspricht einer „Stufe", in der der Fluiddurchfluß weitestgehend
konstant ist. Die Größe oder
bei dieser Ausführungsform
genauer der Durchmesser der Öffnung 22 bestimmt
die Höhe
der Stufe hinsichtlich des Druckverlusts. Darüber hinaus ist die Länge dieser Stufe
von dem Abstand zwischen der sekundären Öffnung 22 und der
Hauptöffnung 21 abhängig, der im
Fall eines Kugelabsperrkörpers
wie dem Absperrkörper 20 durch
den zwischen den beiden Öffnungen in
einer zur Rotationsachse des Absperrkörpers senkrechten Ebene gebildeten
Winkel β ausgedrückt wird.
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Da
die Ventilvorrichtung nach der Erfindung nur eine einzige Dichtung
zwischen dem Absperrkörper
und der Fluidzirkulationsleitung umfaßt, ermöglicht bereits eine einzige
sekundäre Öffnung,
die im Verhältnis
zur Hauptöffnung
versetzt am Absperrkörper
angeordnet ist, eine Kontrolle der Fluiddurchflußmenge und somit eine Durchflußphase,
in der der Druckverlust gegenüber
dem durch die Hauptöffnung bewirkten
Druckverlust reduziert ist, zu erhalten. Denn das Fluid, das an
der stromaufwärts
gelegenen Seite der Leitung vorhanden ist, ist wie in 3b dargestellt
ebenfalls um die Außenwand
des Absperrkörpers,
die nicht in dem durch die Dichtung 10 der stromabwärts gelegenen
Seite begrenzten Bereich enthalten ist, vorhanden. Das Fluid fließt somit
an der stromaufwärts
gelegenen Seite durch die Hauptöffnung 21 ein
und tritt an der stromabwärts
gelegenen Seite ausschließlich
durch die sekundäre Öffnung 22 aus,
wodurch die Durchflußmenge
des Fluids im Ventil in dieser Öffnungsphase
geregelt wird. Somit kann man nach der Erfindung ein Ventil mit
kontrollierter hydraulischer Charakteristik erhalten, indem lediglich eine
Seite des Absperrkörpers
verändert
wird.
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Die
dritte Phase entspricht der Phase C, in der die Hauptöffnung 21,
die eine größere Mündung als
die der sekundären Öffnung 22 definiert,
wie in 3c dargestellt, die Ringdichtung 10 überschreitet.
Der Einfluß des
Durchflusses durch die Öffnung 22 wird
nun gegenüber
dem Hauptdurchfluß durch die Öffnung 21 vernachlässigbar.
In dieser Phase hängt
die hydraulische Charakteristik hauptsächlich von der Form der Hauptöffnung 21 ab.
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So
wird die hydraulische Charakteristik der Vorrichtung nach der Erfindung
im Unterschied zu der in 12 dargestellten
Charakteristik einer Ventilvorrichtung mit klassischem Absperrkörper kontrolliert,
so daß zwischen
der maximalen Druckhöhe, wenn
sich das Ventil in geschlossener Position befindet, und der minimalen
Druckhöhe,
wenn das Ventil geöffnet
ist, mehrere Durchflußphasen
erhalten werden.
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Die
in der Durchflußphase
B erhaltene Stufe ist ebenfalls beim Schließvorgang des Absperrkörpers und
somit des Ventils vorhanden. Mit anderen Worten, die beim Öffnen des
Ventils erhaltenen Durchflußphasen
A, B und C sind umgekehrt bei dessen Schließen vorhanden. Somit wird die
Ventilvorrichtung nach der Erfindung sowohl bei ihrem Öffnen als
auch bei ihrem Schließen
hydraulisch kontrolliert.
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Im
Fall eines Ventils, bei dem die Dichtung 10 an der anderen
Seite des Absperrkörpers,
d.h. zwischen dem stromaufwärts
gelegenen Teil 31 der Leitung und der Außenwand
des Absperrkörpers,
angeordnet ist, muß die
sekundäre Öffnung an
der anderen Seite der Hauptöffnung
symmetrisch in Bezug auf deren Achse angeordnet werden, so daß dieselben
Durchflußphasen
wie diejenigen, die anhand eines Ventils, bei dem die Dichtung am
stromabwärts gelegenen
Teil der Leitung angeordnet ist, beschrieben wurden, erhalten werden.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung ist die Ventilvorrichtung mit einem drehbaren Absperrkörper ausgestattet,
der sich zum Beispiel dank eines elektrischen Stellglieds stets
in dieselbe Richtung dreht. In dieser Ausführungsform umfaßt ein Absperrkörper 120,
wie in den 5a bis 5d dargestellt,
eine Hauptöffnung 121 und
eine erste und zweite sekundäre Öffnung 122, 123.
Die erste und die zweite sekundäre Öffnung 122, 123 sind
weitestgehend an einer gleichen Achse in der Ebene der Hauptöffnung 121 ausgerichtet.
Diese beiden sekundären Öffnungen
können
zum Beispiel durch eine einzige Bohrung, die vollständig durch
den Absperrkörper
hindurchgeht und die Hauptöffnung 121 durchquert,
erhalten werden. So kann man mit einer solchen Absperrkörperausbildung
und durch das Drehen dieses Absperrkörpers stets in die gleiche Richtung
S eine hydraulische Charakteristik beim Schließen erhalten, die sich von
der beim Öffnen
unterscheidet. Denn unter Bezugnahme auf die 5a bis 5d und
auf die in 6 dargestellte Kurve 50 des
Druckverlustkoeffizienten, welche vom Öffnungswinkel des Absperrkörpers 120 abhängt, stellt
man fest, daß die
hydraulische Charakteristik 50 in einer ersten, Öffnungsphase
genannten Phase, die einer Drehung des Absperrkörpers von einem Winkel von 0°, wie in
der 5a dargestellt, bis zu einem Winkel von 90°, wie in
der 5c illustriert, entspricht, eine Stufe 51 aufweist,
welche auf den Übergang
der ersten sekundären Öffnung 122 auf
die andere Seite der Dichtung 110, wie in der 5b dargestellt,
zurückzuführen ist.
In einer zweiten, Schließphase
genannten Phase, die einer Drehung des Absperrkörpers von der in 5c dargestellten
Position (Öffnungswinkel
des Absperrkörpers
von 90°)
bis zu einer in 5d illustrierten Position (Öffnungswinkel
des Absperrkörpers
von 180°),
die den Kreislauf verschließt, entspricht,
erhält
man eine klassische hydraulische Charakteristik, die sich von der
bei einem Öffnungswinkel
des Absperrkörpers
von 0° bis
90° erhaltenen unterscheidet.
Indem der Absperrkörper
stets in die gleiche Richtung S gedreht wird, werden somit die beiden
in 6 dargestellten hydraulischen Charakteristika
abwechselnd erhalten.
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Bei
einer dritten Ausführungsform
der Erfindung, die in 7 illustriert ist, umfaßt die Ventilvorrichtung
einen Absperrkörper 220 mit
einer Hauptöffnung 221 und
einer sekundären Öffnung 222,
die um eine Länge
L parallel zur Hauptöffnung 221 versetzt ist.
Die beim Drehen des Absperrkörpers 220 gegenüber der
Dichtung 210 erhaltene hydraulische Charakteristik ist
weitestgehend die gleiche wie die in 4 illustrierte.
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Die
Vorrichtung nach der Erfindung ist nicht auf einen Absperrkörper mit
einer oder zwei sekundären Öffnungen,
die sich in einer äquatorialen
Ebene des Absperrkörpers
befinden, beschränkt.
Denn die Anzahl, die Lage bezogen auf die Hauptöffnung und die Form der sekundären Öffnungen
hängen
jeweils von der gewünschten
Anzahl der Stufen, der gewünschten
Länge jeder
Stufe und der gewünschten
Höhe des
Druckverlusts ab.
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Die
beiden bereits beschriebenen Ausführungsformen können somit
nach diesen Parametern verändert
werden, um besondere hydraulische Charakteristika zu erhalten.
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Gemäß einer
vierten Ausführungsform
der Erfindung zeigt
8 einen Kugelabsperrkörper
320, der
eine Hauptöffnung
321,
eine erste und eine zweite sekundäre Öffnung
322 und
323 mit
zylindrischer Form und eine dritte sekundäre Öffnung
324 mit parallelepipedischer
Form umfaßt.
9 illustriert
verschiedene hinsichtlich des Druckverlustkoeffizienten K in Abhängigkeit
vom Öffnungswinkel θ des Absperrkörpers erhaltene
hydraulische Charakteristika. Man stellt fest, daß die Kurve
60 der
9 zwischen einer
geschlossenen Position und einer geöffneten Position drei Stufen
61,
die jeweils dank der sekundären Öffnungen
322,
323 und
324 erhalten
wurden, aufweist. Die Höhe
dieser Stufen hängt
vom Durchmesser oder der Querschnittsfläche jeder sekundären Öffnung ab.
Die Länge
der Stufen
61 der Kurve
60 hängt vom Abstand, hier in einer
senkrecht zur Rotationsachse liegenden Ebene gemessen, der zwischen
jeder (sekundären
oder Haupt-) Öffnung besteht
und beim Öffnen
oder Schließen
des Absperrkörpers
in der Leitung die Länge
einer durch eine Öffnung
bewirkte Durchflußphase
bestimmt, ab. Die verschiedenen erhaltenen Stufen können auch verlängert werden,
indem der Absperrkörper
in einer Zwischenposition zwischen einer geschlossenen Position
und einer geöffneten
Position gehalten wird, so daß das
Fluid lediglich durch eine oder mehrere sekundäre Öffnungen zirkuliert. Die Steigung
kann über die Form, die Position
am Absperrkörper und
die Größe der jeweiligen Öffnung kontrolliert
werden. Hinsichtlich der Form und der Größe einer Öffnung weist die Kurve
60 zum
Beispiel ein starkes Gefälle
zwischen den beiden am nächsten
an der geöffneten
Position gelegenen Stufen auf, das auf das Überschreiten der Dichtung durch
die Hauptöffnung
321 mit
dreieckiger Form zurückzuführen ist.
Durch die dreieckige Form der Hauptöffnung
321 kann die Steigung
der Kurve
60 nach der Drehrichtung des Absperrkörpers reduziert
oder erhöht
werden.
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Andererseits,
um den Einfluß der
Position einer sekundären Öffnung auf
den Absperrkörper
zu illustrieren, stellt man fest, daß es zu einer „Vertiefung" 62 der
Kurve kommt, wenn der Öffnungswinkel
der geschlossenen Position des Absperrkörpers nahe kommt. Eine solche
Vertiefung im Verhalten des Druckverlustkoeffizienten kann zum Beispiel
durch den Übergang
der Öffnung 323,
die sich auf einer zur Oberfläche
des Absperrkörpers 320 nicht äquatorialen
Ebene befindet, in den durch die Dichtung definierten Öffnungsbereich
erhalten werden.
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Denn
beim Drehen des Absperrkörpers 320 gelangt
die Öffnung 323,
die bezogen auf die äquatoriale
Ebene des Absperrkörpers,
in der sich die Hauptöffnung 321 befindet,
versetzt angeordnet ist, in den durch die Dichtung definierten Öffnungsbereich
und bewirkt eine Verringerung des Druckverlustskoeffizienten K.
Die Öffnung 323 verläßt anschließend den Öffnungsbereich,
während
die Hauptöffnung 321 den Öffnungsbereich
noch nicht erreicht hat, was zu einer Erhöhung des Druckverlustskoeffizienten
K führt
Solche sekundären Öffnungen
können
so in einer nicht äquatorialen
Ebene des Absperrkörpers
angeordnet werden, wodurch eine Richtungsänderung der hydraulischen Charakteristik wie
etwa die „Vertiefung" 62 der
Kurve 60 erhalten werden kann.
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Die
soeben beschriebenen Ausführungsformen
einer Ventilvorrichtung nach der Erfindung sind selbstverständlich nicht
einschränkend.
In Abhängigkeit
von den angestrebten Anwendungen wird man ebenso die Anzahl der
sekundären
Durchflußöffnungen
wie die Form der Durchflußöffnungen,
die zylindrisch, parallelepipedisch, ovoid oder sonstiger Art sein
kann, oder die Lage der Öffnungen
am Absperrkörper
verändern.
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Darüber hinaus
kann die Erfindung, obwohl für – insbesondere
kryotechnische – Anwendungen die
Kugelform des Absperrkörpers
vorteilhaft ist, ohne zusätzliche
technische Schwierigkeiten bei Ventilvorrichtungen, die entsprechend
dem Bedarf einen Absperrkörper
mit zylindrischer, konischer oder sonstiger Form umfassen, Anwendung
finden.
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Andererseits
kann die vorliegende Erfindung bei Ventilvorrichtungen linearen
Typs umgesetzt werden. 10 zeigt einen Absperrkörper 420,
der dazu bestimmt ist, eine Leitung in einer Ventilvorrichtung linearen
Typs zu schließen
oder zu öffnen.
Der Absperrkörper 420 wird
durch eine lineare Translationsbewegung abwechselnd von einer geschlossenen Position,
in der sein massiver Teil die Leitung des Ventils verschließt, in eine
geöffnete
Position, in der eine Hauptdurchflußöffnung 421 mit der Leitung
zusammenwirkt, bewegt. Eine sekundäre Öffnung 422, die parallel
zur Hauptöffnung 421 um
eine Länge
L versetzt ist, ermöglicht
die Kontrolle der hydraulischen Charakteristika der Ventilvorrichtung
in gleicher Weise wie bei den oben beschriebenen Ventilvorrichtungen
mit kugelförmigem
Absperrkörper.
Alle angestrebten Ausführungsvarianten
hinsichtlich der Eigenschaften der sekundären Öffnungen (Lage, Größe, Form,
Anzahl usw.) für
die Vorrichtungen mit drehbarem Absperrkörper gelten ebenfalls für die Ventilvorrichtungen
linearen Typs.