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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für die Untersuchung von Schlachtgeflügel, insbesondere
von Brathühnern,
des Typs, der im Oberbegriff von Anspruch 1 angegeben ist.
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EP-B1-0
530 868 offenbart eine Vorrichtung zum Verarbeiten von Geflügel, die
eine Überkopf-Fördereinrichtung
zum Befördern
von an den Beinen aufgehängten
Vögeln,
eine Verarbeitungsstation, die längs
eines Abschnitts der Überkopf-Fördereinrichtung angeordnet
ist und Verarbeitungsmittel besitzt, um die Eingeweide aus dem Bauchhohlraum zu
entfernen, wenn die Vögel
mittels der Überkopf-Fördereinrichtung
transportiert werden, einen Kontrollabschnitt, der eine visuelle
Untersuchung der Eingeweide und der zugehörigen Vögel ermöglicht, und eine weitere Fördereinrichtung,
die synchron mit der Überkopf-Fördereinrichtung
angetrieben wird und hauptsächlich
parallel und in einem vorgegebenen Abstand von einem Teil der Überkopf-Fördereinrichtung
angeordnet ist, umfasst, wobei die Verarbeitungsmittel so beschaffen
sind, dass sie die Eingeweide von den Vögeln vollständig ablösen, und wobei die weitere
Fördereinrichtung
hinter der Verarbeitungsstation angeordnet ist, um die entfernten
Eingeweide aufzunehmen und gleichzeitig mit dem zugehörigen Vogel,
der durch die Überkopf-Fördereinrichtung
getragen wird, an der Kontrollstation vorbei zu transportieren.
Die weitere Fördereinrichtung
ist eine Endlosfördereinrichtung
wie etwa eine Kettenfördereinrichtung,
die Transportmittel trägt,
die die Darmklumpen aufnehmen und Greifmittel aufweisen, die zwischen
einer geöffneten
und einer geschlossenen Stellung bewegt werden können.
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Die
Erfindung hat zum Ziel, ein verbessertes Verfahren für die Untersuchung
von Schlachtgeflügel,
insbesondere von Brathühnern,
zu schaffen, wobei die Möglichkeit
einer Kreuzkontamination vollständig
vermieden oder wesentlich verringert werden kann.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die erste Fördereinrichtung
vor oder nach der Verarbeitungsstation an einer Kontrollstation
für die
Untersuchung der Karkassen vorbei bewegt, dass die Auswahl einer
bestimmten Karkasse für
eine Zurückweisung
oder eine nähere
Untersuchung die automatische Abnahme dieser Karkasse und dieses
zugeordneten Eingeweidebündels
zur Folge hat, dass sich die zweite Fördereinrichtung nach der Verarbeitungsstation
an einer Kontrollstation vorbei bewegt, um die Eingeweidebündel zu untersuchen,
dass die Auswahl eines bestimmten Eingeweidebündels für eine Zurückweisung oder eine nähere Untersuchung
die automatische Abnahme dieses Bündels und der zugeordneten
Karkasse zur Folge hat und dass die Karkassen, die abgenommen worden
sind, und die zugeordneten Eingeweidebündel, die abgenommen worden
sind, nebeneinander auf einem speziellen Untersuchungsförderband
angeordnet werden. Hierdurch wird durch einfache Mittel erreicht,
dass die Möglichkeit
einer Kreuzkontamination vollständig
vermieden oder verringert werden kann.
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Die
Erfindung schafft eine wesentliche Verbesserung im Vergleich zum
Verfahren des Standes der Technik, wo sich die größte Gefahr
einer Kreuzkontamination bei der sekundären Schlachtlinie befand, wo
das Aufschneiden und Ausnehmen und dergleichen erfolgen, da sich
die Bakterien hauptsächlich
in dem Gedärmbündel befinden.
Nach dem Ausnehmen der Eingeweidebündel wurde die Karkasse an
den Beinen aufgehängt,
d. h., dass die Eingeweide in Form von Organen und Gedärmen bisher
unter anderem für
eine Veterinäruntersuchung
entlang der Außenseite
des Brathuhns herabhängen
konnten. Es ist offensichtlich, dass genau dieses wohlbekannte Ausnehmeverfahren
eine klare Möglichkeit
einer Kreuzkontamination während
des Schlachtprozesses bildete, wobei sich ferner die einzelnen Brathühner einander
berühren
konnten.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
wird geeignet auf eine Weise ausgeführt, in der die Untersuchung
der Karkassen bzw. der Eingeweidebündel durch eine manuelle, visuelle
Untersuchung erfolgt, vorzugsweise ohne dass die Karkassen bzw.
die Eingeweidebündel
berührt
werden.
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Alternativ
kann das Verfahren gemäß der Erfindung
in der Weise ausgeführt
werden, dass die Untersuchung der Karkassen und der Eingeweidebündel mittels
eines Systems mit elektronischer Mustererkennung erfolgt.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
eine Anlage für
die Untersuchung von Schlachtgeflügel, insbesondere von Brathühnern, gemäß diesem
Verfahren, die eine Verarbeitungsstation mit zahlreichen Ausnehmemitteln,
eine erste Fördereinrichtung,
in der die Geflügelkarkassen
an den Beinen aufgehängt sind,
eine zweite Fördereinrichtung,
zu der die Eingeweidebündel
befördert
werden und an der sie aufgehängt
werden, und mehrere Kontrollstationen, an denen sich die Fördereinrichtungen
vorbei bewegen, umfasst, wobei die Anlage dadurch gekennzeichnet ist,
dass die Fördereinrichtungen
in Verbindung mit den Kontrollstationen Mittel umfassen, die so
beschaffen sind, dass sie ausgewählte
Karkassen und zugeordnete Eingeweidebündel automatisch abnehmen und
die Karkassen und die zugeordneten Eingeweidebündel nebeneinander auf einem
speziellen Untersuchungsförderband
anordnen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben,
in der:
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1 eine Übersicht
einer Ausführungsform einer
Anlage gemäß der Erfindung
zeigt,
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2 eine Übersicht eines Teils einer
alternativen Ausführungsform
einer Anlage gemäß der Erfindung
zeigt und
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3 eine
Seitenansicht einer Kontrollstation der Anlage von 2 zeigt.
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Auf
der rechten Seite in 1 kommen Brathühner an,
wobei sie in einer ersten Fördereinrichtung 2 für eine Ausnehmelinie 4 an
den Beinen aufgehängt
sind und sich an einer so genannten After-Schneideinrichtung 6 vorbei
bewegen, d. h. an einer Vorrichtung, an der der Anus mittels eines
rotierenden runden Messers herausgeschnitten wird, woraufhin sich
die Brathühner
an einer Vorrichtung 8 vorbei bewegen, die einen Öffnungsschnitt
ausführt, so
dass ein Zugang zum Körperhohlraum
geschaffen wird, bevor sich die Brathühner an einer Verarbeitungsstation
in Form einer Ausnehmevorrichtung 10 des Typs ACE mit zahlreichen
Ausnehmeelementen vorbei bewegen, wobei die Ausnehmeelemente so beschaffen
sind, dass sie vollständige
Eingeweidebündel
aus den Brathühnern
ausnehmen und die Eingeweidebündel
auf eine zweite Fördereinrichtung 12 umladen,
während
die Brathühner
an den Beinen aufgehängt
in der ersten Fördereinrichtung 2 verbleiben.
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Nach
der ACE-Ausnehmevorrichtung 10 bewegen sich die Brathühner in
der ersten Fördereinrichtung 2 an
einer Kontrollstation 14 vorbei, wo eine manuelle Veterinäruntersuchung
der Brathühner
erfolgt und wo alternativ oder konkurrent eine Untersuchung der
Brathühner
mittels eines Mustererkennungssystems bei 16 ausgeführt werden
kann. Direkt nach der Kontrollstation 14 bewegen sich die
Brathühner
an einer Freigabestation 18 vorbei, wo ausgewählte Brathühner von der
Fördereinrichtung 2 abgenommen
werden können,
um sie zurückzuweisen oder
um sie später
zu kontrollieren.
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Nach
der ACE-Ausnehmevorrichtung 10 bewegen sich die Eingeweidebündel in
der zweiten Fördereinrichtung 12 an
einer Kontrollstation 20 vorbei, wo eine manuelle veterinäre Untersuchung
der Eingeweidebündel
erfolgt und wo alternativ oder konkurrent eine Videountersuchung
der Eingeweidebündel bei 22 ausgeführt werden
kann. Direkt nach der Kontrollstation 20 bewegen sich die
Eingeweidebündel an
einer Freigabestation 24 vorbei, wo ausgewählte Eingeweidebündel von
der Fördereinrichtung 12 abgenommen
werden können,
um sie zurückzuweisen oder
um sie später
zu kontrollieren.
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Die
Kontrollstationen 14 und 20 und die Freigabestationen 18 und 24 arbeiten
auf koordinierte Weise, da die Abnahme eines ausgewählten Brathuhns
in der Freigabestation 18 eine automatische Abnahme des
zugehörigen
Eingeweidebündels
in der Freigabestation 24 zur Folge haben kann. Auf die gleiche
Weise kann die Abnahme eines bestimmten Eingeweidebündels in
der Freigabestation 24 eine automatische Abnahme des zugehörigen Brathuhns in
der Freigabestation 18 zur Folge haben.
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Falls
die Abnahme der ausgewählten
Brathühner
und der ausgewählten
Eingeweidebündel durch
eine nachfolgende Kontrolle veranlasst wird, erfolgt das Zusammenführen zusammengehöriger Brathühner und
Eingeweidebündel
auf eine Weise, die nicht im Einzelnen beschrieben wird, wobei die Brathühner und
die Bündel
auf einem speziellen Untersuchungsband nebeneinandergelegt werden,
das beispielsweise in getrennte Riemenabschnitte oder Tabletts unterteilt
ist. Nach den Freigabestationen 18 und 24 bewegen
sich die Fördereinrichtungen 2 und 12 an
verschiedenen weiteren Verarbeitungsstationen für die Brathühner bzw. die Eingeweidebündel vorbei.
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Die 2 und 3 zeigen
einen Teil einer Anlage, wo eine alternative Veterinäruntersuchung vorgenommen
wird, wenn bereits die äußere Untersuchung
der Brathühner
in der Aufnahmelinie bei 26 ausgeführt worden ist, d. h. bevor
Füße und Kopf
in einer nachfolgenden Vorrichtung 28 abgeschnitten werden,
wo ein gleichzeitiges Umladen der Brathühner auf eine primäre Fördereinrichtung 30 der
Ausnehmelinie erfolgt. Zwischen der Vorrichtung 28 und der
gezeigten ACE-Ausnehmevorrichtung 32 können, wie angegeben, weitere
Verarbeitungsstationen eingefügt
sein, z. B. eine After-Schneideinrichtung und eine Vorrichtung zum
Aufschneiden, siehe 1.
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Hinter
der ACE-Ausnehmevorrichtung 32 bleiben die Brathühner in
der primären
Fördereinrichtung 30 in
Richtung zu einer Freigabeposition 34 weiterhin an ihren
Beinen aufgehängt,
wobei in der Freigabeposition 34 eine automatische Abnahme
der Brathühner
erfolgt, entweder veranlasst durch die erste äußere Untersuchung oder veranlasst
durch die Untersuchung der Eingeweidebündel, die direkt nach dem Ausnehmen
in der ACE-Ausnehmevorrichtung 32 auf eine sekundäre Fördereinrichtung 36 umgeladen
und daran aufgehängt
werden, die sich anschließend
an einer Veterinäruntersuchungsperson bei 38 vorbei
bewegt.
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Die
Veterinäruntersuchungsperson
bei 38 kann entweder direkt ein Eingeweidebündel von
der sekundären
Fördereinrichtung 36 für eine Zurückweisung
freigeben oder abnehmen, indem an dem Freigabestift des Arms gezogen
wird, oder die Untersuchungsperson kann einfach eine Markierung
an dem Arm drehen. Durch Drehen dieser Markierung in eine bestimmte
Position erfasst ein Sensor, dass das Eingeweidebündel zurückgewiesen
werden soll und abgenommen werden muss. Das Signal des Sensors wird
an einen nachfolgende Freigabemechanismus bei 40 und gleichzeitig
an den sequentiellen Brathuhnabnehmer gesendet, der dazu dient,
dass das zugeordnete Brathuhn ebenfalls abgenommen wird, um es zurückzuweisen
oder später
bei 34 zu kontrollieren.
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Der
Freigabepunkt sowohl des Eingeweidebündels als auch des zugeordneten
Brathuhns wird zeitgesteuert ausgeführt, derart, dass beide Teile
nebeneinander auf einer Fördereinrichtung 42 angeordnet
werden, die in Fächer
unterteilt ist und sich zu einer Veterinäruntersuchung bei 44 bewegt.
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Gegenüber der
Veterinäruntersuchungsperson
bei 44 ist ein Schirm 46 zwischen den Fördereinrichtungen 30 und 36 vorgesehen,
so dass jede Möglichkeit
einer Kreuzkontamination auf Grund von zwischen Brathühnern und
Eingeweidebündeln
ausgetauschten Tröpfchen
wirksam vermieden wird.
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Wenn
ferner die Arme der Fördereinrichtungen 30 bzw. 36 mit
Farbcodes versehen sind, besteht für die Veterinäruntersuchungsperson
bei 38 die Möglichkeit,
ein Brathuhn mit einem bestimmten Eingeweidebündel zu identifizieren, selbst
obwohl das Eingeweidebündel
und das zugeordnete Brathuhn an den Förderein richtungen 30 und 36 wesentlich
zueinander versetzt sind, d. h. die Untersuchungsperson kann entweder
das Brathuhn durchlassen oder zu einer späteren Abnahme und Zurückweisung
bei 40 bzw. 44 leiten.
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Der
Vorteil dieses alternativen Systems ist eine verbesserte Veterinäruntersuchung,
da die Untersuchungsperson 38 bei der zweiten Fördereinrichtung 36 keine
Zeit benötigt,
um ein Brathuhn, das zu einem zurückzuweisenden Eingeweidebündel gehört, von
der primären
Fördereinrichtung 30 abzunehmen,
da die Untersuchungsperson lediglich durch Drehen der Markierung
an dem zurückzuweisenden
Eingeweidebündel
sicherstellt, dass das zugeordnete Brathuhn anschließend für eine weitere Untersuchung
abgenommen wird.
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Dieses
Verfahren gewährleistet,
dass die Veterinäruntersuchungsperson
mehr Zeit hat, um sich auf die Kontrolle sämtlicher Brathühner zu
konzentrieren, so dass ununterbrochen sichergestellt ist, dass alle
ausgewählten
Brathühner
von dem Fördereinrichtungsband
abgenommen werden, auch wenn die Untersuchungsperson abgelenkt ist.
Ein weiterer großer
Vorteil besteht in einer wesentlich verbesserten Hygiene, da beide
Untersuchungspersonen nicht notwendig die Brathühner oder die Eingeweidebündel berühren müssen, wodurch
die Möglichkeit
einer Kreuzkontamination erheblich verringert wird. Falls es notwendig
ist, dass die Untersuchungspersonen ein Brathuhn oder ein Eingeweidebündel berühren, ist
außerdem
Zeit vorhanden, um die Hände
zwischen den Berührungen
zu reinigen.