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Diese
Erfindung betrifft thermisch-entwickelbare Schwarz-Weiß-Bildaufzeichnungsmaterialien,
wie fotothermografische Schwarz-Weiß-Materialien, die Bildaufzeichnungscharakteristika
von hoher Empfindlichkeit aufweisen. Insbesondere betrifft diese
Erfindung die Verwendung von bestimmten Chalcogen-Verbindungen als
chemische Sensibilisierungsmittel in fotothermografischen Materialien
zur Erzeugung einer erhöhten,
fotothermografischen Empfindlichkeit. Diese Erfindung betrifft ferner
Verfahren zur Bildaufzeichnung unter Verwendung dieser fotothermografischen
Materialien sowie ein Verfahren zur Herstellung von Bildaufzeichnungs-Formulierungen,
die in diesen verwendet werden.
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Fotothermografische
Bildaufzeichnungs-Materialien, die mit Wärme entwickelt werden und ohne
flüssige
Entwicklung, sind aus dem Stande der Technik seit vielen Jahren
bekannt. Derartige Materialien werden in Aufzeichnungsprozessen
verwendet, in denen Bilder durch die Anwendung von thermischer Energie
erzeugt werden. Im Falle der direkten Fotothermografie wird ein
sichtbares Bild erzeugt durch bildweise Exponierung des fotothermografischen
Materials mit spezieller elektromagnetischer Strahlung (zum Beispiel
sichtbarer, ultravioletter oder infraroter Strahlung). Diese Materialien,
auch bekannt als "Trockensilber-"Materialien, weisen im
Allgemeinen einen Träger
auf, auf den aufgetragen sind: (a) ein fotosensitiver Katalysator
(wie Silberhalogenid), der bei einer solchen Exponierung ein Latentbild
in exponierten Körnern
erzeugt, die als Katalysatoren für
die Formation eines Silberbildes wirken können, (b) ein relativ oder
vollständig
nicht-fotosensitiver Lieferant von reduzierbaren Silberionen, (c)
eine reduzierende Zusammensetzung (gewöhnlich unter Einschluss eines Entwicklers)
für die
reduzierbaren Silberionen, und (d) ein hydrophiles oder hydrophobes
Bindemittel. Das Latentbild wird dann durch Anwendung thermischer
Energie entwickelt.
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In
derartigen Materialien ist der fotosensitive Katalysator im Allgemeinen
ein fotosensitives Silberhalogenid vom fotografischen Typ, das betrachtet
wird als vorliegend in katalytischer Nähe zu dem nicht-fotosensitiven
Lieferanten von reduzierbaren Silberionen. Eine katalytische Nähe erfordert
eine innige physikalische Verbindung dieser zwei Komponenten entweder
vor oder während
des thermischen Bildentwicklungsprozesses, sodass, wenn Silberatome
[Ag(0)]
n, (auch bekannt als Silberflecken,
Cluster oder Keime) durch Bestrahlung oder Lichtexponierung des
fotosensitiven Silberhalogenides erzeugt werden, jene Silberatome
dazu befähigt
sind, die Reduktion der reduzierbaren Silberionen innerhalb einer
katalytischen Einflusssphäre
um die Silberatome zu katalysieren [Klosterboer, Neblette's Eighth Edition:
Imaging Processes and Materials, Sturge, Walworth & Shepp (Herausgeber),
Van Nostrand-Reinhold, New York, Kapitel 9, Seiten 279–291, 1989].
Es ist seit langem bekannt, dass Silberatome als Katalysator für die Reduktion
von Silberionen wirken und dass das fotosensitive Silberhalogenid
in katalytische Nähe
zu dem nicht-fotosensitiven Lieferanten von reduzierbaren Silberionen
in einer Anzahl von unterschiedlichen Methoden gebracht werden kann
(vergleiche zum Beispiel Research Disclosure, Juni 1978, Nr. 17029).
Es ist berichtet worden, dass auch andere fotosensitive Materialien,
wie Titandioxid, Cadmiumsulfid und Zinkoxid anstelle von Silberhalogenid
als Fotokatalysatoren in fotothermografischen Materialien geeignet
sind [siehe zum Beispiel, J. W. Shepard, J. Appl. Photog. Eng. 1982,
8 (5), 210–212;
S. Shigeo u.A., Nippon Kagaku Kaishi, 1994, 11, 992–997 und
die
FR 2 254 047 (Robillard)].
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Das
fotosensitive Silberhalogenid kann "in situ" hergestellt werden, beispielsweise
durch Vermischung eines organischen oder anorganischen Halogenid
enthaltenden Lieferanten mit einem Lieferanten von reduzierbaren
Silberionen unter Erzielung einer partiellen Metathesis und dadurch
Erzeugung der in-situ Formation von Silberhalogenid (AgX) Körnern auf
der Oberfläche
der Silberhalogenidkörner
[siehe zum Beispiel die US-A-3 457 075 (Morgan u.A.)].
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Das
Silberhalogenid kann ferner "vorgebildet" werden und hergestellt
werden nach einem "ex
situ-"Verfahren,
wobei die Silberhalogenid (AgX) Körner separat hergestellt und
gezüchtet
werden. Bei Anwendung dieser Technik hat man die Möglichkeit
der Steuerung der Korngröße, der
Korngrößenverteilung,
der Dotiermittelgrade und der Zusammensetzung in genauerer Weise,
sodass man sowohl den Silberhalogenidkörnern als auch dem fotothermografischen
Material speziellere Eigenschaften verleihen kann. Die vorgebildeten Silberhalogenidkörner können vor
der Formation der Silberseife eingeführt werden und während der
Formation der Silberseife vorliegen. Eine Co-Fällung des Silberhalogenides
und des Lieferanten für
reduzierbares Silber führt
zu einer innigeren Mischung der zwei Materialien [vergleiche zum
Beispiel die US-A-3 839 049 (Simons)]. Alternativ können die
vorgebildeten Silberhalogenidkörner
zu dem reduzierbaren Silbersalz zugegeben und physikalisch mit diesem
vermischt werden.
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Der
nicht-fotosensitive Lieferant von reduzierbaren Silberionen ist
ein Material, das Silberionen enthält. In typischer Weise ist
der bevorzugte, nicht-fotosensitive Lieferant von reduzierbaren
Silberionen ein Silbersalz einer langkettigen, aliphatischen Carboxylsäure mit
10 bis 30 Kohlenstoffatomen oder eine Mischung von derartigen Salzen.
Derartige Säuren
sind auch bekannt als "Fettsäuren". Auch wurden Silbersalze
von anderen organischen Säuren
oder anderen organischen Verbindungen vorgeschlagen, wie Silberimidazole,
Silberbenzotriazole, Silberbenzotetrazole, Silbertetrazole, Silberbenzothiazole
und Silberacetylid. Die US-A-4 260 677 (Winslow u.A.) beschreibt
die Verwendung von Komplexen von verschiedenen nicht-fotosensitiven, anorganischen
oder organischen Silbersalzen.
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In
fotothermografischen Emulsionen erzeugt die Exponierung des fotografischen
Silberhalogenides mit Licht kleine Nester von Silberatomen [Ag(0)]n. Die bildweise Verteilung dieser Nester
oder Cluster, aus dem Stande der Technik bekannt als Latentbild,
ist im Allgemeinen durch normale Mittel nicht sichtbar. Dies bedeutet,
dass die fotosensitive Emulsion weiter unter Erzeugung eines sichtbaren
Bildes entwickelt werden muss. Erreicht wird dies durch die Reduktion
von Silberionen, die sich in katalytischer Nähe zu den Silberhalogenidkörner befinden,
die die Nester von Silberatomen (d.h. das Latentbild) tragen. Hierdurch
wird ein Schwarz-Weiß-Bild erzeugt.
Der nicht-fotosensitive Silberlieferant wird reduziert unter Erzeugung
des sichtbaren, negativen Schwarz-Weiß-Bildes, während ein großer Teil
des Silberhalogenides im Allgemeinen als Silberhalogenid zurückbleibt
und nicht reduziert wird.
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In
fotothermografischen Materialien kann das reduzierende Mittel für Silberionen
des lichtunempfindlichen, reduzierbaren Silbersalzes, oftmals als
ein "Entwickler" bezeichnet, irgendeine
beliebige Verbindung sein, die in Gegenwart des Latentbildes Silberionen
zu metallischem Silber zu reduzieren vermag und die Verbindung weist
vorzugsweise eine relativ niedrige Aktivität auf, bis sie auf eine Temperatur
erhitzt wird, die ausreicht, um die Reaktion herbeizuführen. Eine
große
Vielzahl von Klassen von Verbindungen ist in der Literatur beschrieben
worden, die als Entwickler für
fotothermografische Materialien wirken. Bei erhöhten Tempera turen werden die
reduzierbaren Silberionen durch das Reduktionsmittel reduziert.
In foto-thermografischen Materialien erfolgt diese Reaktion beim
Erhitzen vorzugsweise in den Bereichen, die das Latentbild umgeben.
Diese Reaktion erzeugt ein negatives Bild von metallischem Silber
mit einer Farbe, die reicht von Gelb bis zu einem tiefen Schwarz,
in Abhängigkeit
von dem Vorhandensein von Tonungsmitteln und anderen Komponenten
in der Bildaufzeichnungsschicht.
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Unterschiede zwischen
der Fotothermografie und der Fotografie
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Auf
dem Gebiet der Bildaufzeichnung ist seit langem bekannt, dass sich
das Gebiet der Fotothermografie eindeutig von dem Gebiet der Fotografie
unterschiedet. Fotothermografische Materialien unterscheiden sich
ganz wesentlich von üblichen
fotografischen Silberhalogenidmaterialien, die eine Entwicklung
mit wässrigen
Lösungen
erfordern, um sichtbare Bilder zu erzeugen.
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Wie
oben angegeben, wird im Falle eines fotothermografischen Bildaufzeichnungsmaterials
ein sichtbares Bild durch Wärme
erzeugt als Folge der Reaktion eines Entwicklers, der in dem Material
vorliegt. Eine Erhitzung auf 50°C
oder darüber
ist wesentlich für
diese trockene Entwicklung. Im Gegensatz hierzu erfordern übliche fotografische
Bildaufzeichnungsmaterialien eine Entwicklung in wässrigen
Entwicklungsbädern
bei moderateren Temperaturen (von 30°C bis 50°C) um ein sichtbares Bild zu
erzeugen.
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In
fotothermografischen Materialien wird lediglich eine geringe Menge
an Silberhalogenid dazu verwendet, um Licht einzufangen und ein
nicht-fotosensitiver Lieferant von reduzierbaren Silberionen (zum
Beispiel ein Silbercarboxylat) wird dazu verwendet, um das sichtbare
Bild zu erzeugen unter Anwendung einer thermischen Entwicklung.
Dies bedeutet, dass das fotosensitive Silberhalogenid als Katalysator
für die
physikalische Entwicklung des nicht-fotosensitiven Lieferanten von
reduzierbaren Silberionen wirkt. Im Gegensatz hierzu verwenden übliche,
auf nassem Wege zu entwickelnde, fotografische Schwarz-Weiß-Materialien
lediglich eine Form von Silber, die bei chemischer Entwicklung selbst
in das Silberbild überführt wird
oder das nach der physikalischen Entwicklung die Zugabe eines externen
Silberlieferanten erfordert. Dies bedeutet, dass fotothermografische
Materialien eine Menge an Silberhalogenid pro Flächenbereich erfordern, die
lediglich ein Bruchteil der Menge ist, die in üblichen nass zu entwickelnden,
fotografischen Materialien verwendet wird.
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In
fotothermografischen Materialien liegt die "Chemie" für
die Bildaufzeichnung innerhalb des Materials selbst vor. Hierzu
gehört
beispielsweise ein Entwickler (d.h. ein Reduktionsmittel für die reduzierbaren
Silberionen) während übliche fotografische
Materialien diesen Entwickler üblicherweise
nicht enthalten. Selbst in der so genannten Instant-Fotografie ist
die Entwicklerchemie physikalisch von dem fotosensitiven Silberhalogenid
solange getrennt, bis die Entwicklung gewünscht wird. Die Einführung des
Entwicklers in fotothermografische Materialien kann zu einer erhöhten Formation
von verschiedenen Typen von "Schleiern" oder anderen unerwünschten,
sensitometrischen Nebeneffekten führen. Infolgedessen sind große Anstrengungen
unternommen worden für
die Herstellung von fotothermografischen Materialien, um diese Probleme
währen
der Herstellung der fotothermografischen Emulsion zu minimieren
wie auch während
der Beschichtung, der Verwendung, der Aufbewahrung und bei der Handhabung
nach der Entwicklung.
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Überdies
bleibt im Falle von fotothermografischen Materialien das unexponierte
Silberhalogenid im Allgemeinen nach der Entwicklung intakt und das
Material muss gegenüber
einer weiteren Bildaufzeichnung und Entwicklung stabilisiert werden.
Im Gegensatz hierzu wird im Falle von üblichen fotografischen Materialien
Silberhalogenid nach der Lösungsentwicklung
entfernt, um eine weitere Bildaufzeichnung zu verhindern (d.h. in einer
wässrigen
Fixierstufe).
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In
fotothermografischen Materialien können Bindemittel einer breiten
Vielzahl von Bindemitteln verwendet werden (sowohl hydrophile als
auch hydrophobe Bindemittel). Im Gegensatz hierzu ist das Bindemittel im
Falle üblicher
fotografischer Materialien praktisch ausschließlich beschränkt auf
die Verwendung von hydrophilen, kolloidalen Bindemitteln, wie Gelatine.
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Da
fotothermografische Materialien eine trockene, thermische Entwicklung
erfordern, führen
sie zu unterschiedlichen Betrachtungen und erzeugen ausgeprägt unterschiedliche
Probleme bei der Herstellung und Verwendung im Vergleich mit üblichen,
auf nassem Wege zu entwickelnden Silberhalogenidmaterialien. Zusätzlich können die
Effekte von Additiven (zum Beispiel Stabilisatoren, Antischleiermitteln,
die Empfindlichkeit steigernden Mitteln, Sensibilisierungsmitteln
und Supersensibilisierungsmitteln), die einen direkten Effekt auf den
Bildaufzeichnungsprozess haben sollen, variieren in Abhängigkeit
davon, ob sie in ein fotothermografisches Material oder ein fotografisches
Material eingeführt
werden. Beispielsweise ist es für
ein Antischleiermittel für
ein fotografisches Silberhalogenidmaterial nicht unüblich, dass
es verschie dene Typen von Schleier erzeugt, wenn es in fotothermografische
Materialien eingeführt
wird. Ferner sind bestimmte Stabilisatoren in fotothermografischen
Materialien erforderlich, die ausgeprägt verschiedene Eigenschaften
aufweisen (zum Beispiel Tribromomethyl substituierte Stabilisator-Verbindungen).
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Es
ist nicht voraussehbar, ob die Vorteile, die bei Verwendung solche
Additive in einem Typ des Materials auftreten (zum Beispiel im Falle
von fotografischen Materialien), auch in gleicher Weise oder in
anderer vorteilhafter Weise in fotothermografischen Materialien
auftreten.
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Additive,
die einen Effekt in der üblichen
Silberhalogenidfotografie haben, können sich ganz anders in fotothermografischen
Materialien verhalten, in denen die den Materialien zugrunde liegende
Chemie viel komplexer ist. Beispielsweise ist es nicht unüblich, für ein fotografisches
Antischleiermittel, das im Falle von üblichen fotografischen Materialien
geeignet ist, zu verschiedenen Schleiertypen zu führen, wenn
es in fotothermografische Materialien eingeführt wird. Weiterhin sind einige
Supersensibilisierungsmittel, die in fotografischen Materialien
wirksam sind, in fotothermografischen Materialien inaktiv.
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Diese
und andere Unterschiede zwischen fotothermografischen und fotografischen
Materialien werden beschrieben in der Literaturstelle Imaging Processes
and Materials (Neblette's
Eighth Edition), wie oben angegeben, Unconventional Imaging Processes,
E. Brinckman u.A. (Herausgeber), The Focal Press, London und New
York, 1978, Seiten 74–75
und in Zou u.A., J. Imaging Sci. Technol. 1996, 40, Seiten 94–103.
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Eine
der Herausforderungen bei der Verwendung von fotothermografischen
Materialien ist die Erzielung einer ausreichenden, fotothermografischen
Empfindlichkeit in Materialien, die ebenfalls verträglich sind mit üblichen
Bildaufzeichnungs-Lieferanten.
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Ein
jedes der reinen, fotografischen Silberhalogenide (Silberchlorid,
Silberbromid und Silberiodid) hat sein eigenes natürliches
Ansprechvermögen,
sowohl bezüglich
Wellenlänge
als auch Empfindlichkeit, gegenüber
Strahlung innerhalb des UV-Bereiches, des nahen UV-Bereiches und
gegenüber
dem blauen Bereich des elektromagnetischen Spektrums. Überwiegend
werden Silberchlorid und Silberbromid verwendet. Mischungen von
Silberhalogeniden (zum Beispiel Silberbromochloroiodid, Silberchloroiodid,
Silberchlorobromid und Silberiodobromid) haben ebenfalls Empfindlichkeiten
gegenüber
unterschiedlichen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums, innerhalb
des UV-Bereiches und des blauen Bereiches. Dies bedeutet, dass Silberhalogenidkörner, wenn
sie aus lediglich Silber und Halogenatomen bestehen, definierte
Grade von Empfindlichkeit aufweisen, in Abhängigkeit von den Mengen an
speziellen Halogenen, der Morphologie (Form und Struktur der Kristalle
oder Körner)
und anderen Artefakten (zum Beispiel Kristalldefekten, Kristallspannungen
und Dotiermitteln), die von dem Fachmann über die Jahre leicht oder nicht
leicht gesteuert werden konnten. Einige dieser Merkmale sind bewusst
eingeführt
worden, um die Emulsions-Sensitometrie zu beeinflussen.
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Die
Anstrengungen, die Empfindlichkeit der Silberhalogenidkörner in üblichen,
nass zu entwickelnden Silberhalogenidemulsionen zu beeinflussen,
fallen ganz allgemein in die Untersuchungen der Kristallzusammensetzung,
Morphologie oder Struktur (sämtlich
kurz oben beschrieben) oder in den Bereich der Verwendung von Dotiermitteln,
spektralen Sensibilisierungsmitteln, Supersensibilisierungsmitteln,
Reduktions-Sensibilisierungsmitteln und chemischen Sensibilisierungsmitteln
(insbesondere Schwefel-Sensibilisierungsmitteln).
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Die
spektrale Sensibilisierung ist die Zugabe einer Verbindung (gewöhnlich eines
Farbstoffes) zu Silberhalogenidkörnern,
die Strahlung absorbieren, bei Wellenlängen (UV-, sichtbaren Wellenlängen oder IR-Wellenlängen), die
verschieden sind von jenen, denen gegenüber die Silberhalogenidkörner von
Natur aus empfindlich sind, oder die Strahlung wirksamer als Silberhalogenid
absorbieren (selbst innerhalb der Bereiche der natürlichen
Silberempfindlichkeit). Es ist ganz allgemein bekannt, dass spektrale
Sensibilisierungsmittel das Ansprechvermögen von fotografischem Silberhalogenid
nach längeren
Wellenlängen
hin ausdehnen. Nach Absorption der Strahlung übertragen diese Verbindungen
Energie oder Elektronen zu den Silberhalogenidkörnern, um erforderliche, lokale,
fotoinduzierte Reduktion von Silber (1) zu Silber (0) zu bewirken.
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Die
Supersensibilisierung ist ein Prozess, bei dem die Empfindlichkeit
von spektral sensibilisiertem Silberhalogenid erhöht wird
durch die Zugabe einer anderen Verbindung, die ein Farbstoff sein
kann oder auch nicht. Dies ist nicht nur ein additiver Effekt der
zwei Verbindungen (spektrales Sensibilisierungsmittel und Supersensibilisierungsmittel).
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Die
Reduktions-Sensibilisierung ist ein Typ einer chemischen Sensibilisierung
(in größerem Detail
in den folgenden Abschnitten beschrieben), in der andere chemische
Spezies (nicht Schwefel-enthaltend) abgeschieden werden auf Silberhalogenidkörnern oder
mit den Silberhalogenidkörnern
umgesetzt werden während des
Kornwachstums und der Endbehandlung. Verbindungen, die für diesen
Zweck verwendet werden, wirken als Reduktionsmittel auf die Silberhalogenidkörner und
hierzu gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Stannochlorid, Hydrazin, Ethanolamin sowie Thioharnstoffoxid.
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Die
chemische Sensibilisierung (im Allgemeinen Schwefel-Sensibilisierung)
ist ein Prozess während oder
nach der Silberhalogenid-Kristallformation, in dem sensibilisierende
Ag2S Flecken in die individuellen Silberhalogenidkörner eingeführt werden.
Beispielsweise können
Silbersulfidflecken eingeführt
werden durch direkte Reaktion von Schwefel liefernden Verbindungen
mit dem Silberhalogenid während
verschiedener Stufen des Kornwachstums oder sogar nach Beendigung
des Silberhalogenid-Kornwachstums. Diese Flecken (specks) wirken
gewöhnlich
als flache Elektronenfallen für
die bevorzugte Formation eines Latentbildzentrums. Andere Chalcogene
(Se und Te) wirken ähnlich.
Das Vorhandensein dieser Flecken erhöht die Empfindlichkeit der
erhaltenen Silberhalogenidkörner
gegenüber
Strahlung. Zu Schwefel liefernden Verbindungen, die für diesen
Zweck geeignet sind, gehören
Thiosulfate und verschiedene Thioharnstoffe (wie Natriumthiosulfat,
Allylthioharnstoff, Thioharnstoff, Triethylthioharnstoff sowie 1,1'-Diphenyl-2-thioharnstoff),
wie beispielsweise beschrieben von Sheppard u.A., in J. Franklin
Inst., 1923, 196, 653 und 673, in Mees und James, The Theory of the
Photographic Process, 4. Auflage, 1977, Seiten 152–3 und in
Tani, T., Photographic Sensitivity: Theory and Mechanisms, Oxford
University Press, NY, 1995, Seiten 167–176.
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Eine
andere Methode der chemischen Sensibilisierung erfolgt durch oxidative
Zersetzung eines Schwefel enthaltenden, spektral sensibilisierenden
Farbstoffes in einer fotothermografischen Emulsion, wie es beschrieben
wird in der US-A-5 891 615 (Winslow u.A.).
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Eine
chemische Sensibilisierung zur Erhöhung der Fotoempfindlichkeit
wird erreicht durch Behandlung der Silberhalogenidkörner mit
Gold enthaltenden Ionen, wie Tetrachloroaurat (III) oder Dithiocyanoaurat (I).
Vorzugsweise werden die Goldverbindungen in den späteren Stufen
der Silberhalogenidkornformation zugegeben, zum Beispiel während der
Reifung. Platin und Palladium sind ebenfalls dafür bekannt, dass sie ähnliche
Effekte haben. Im Vergleich hierzu werden Verbindungen des Iridiums,
Rhodiums und Rutheniums im Allgemeinen dazu verwendet, um den Kontrast
zu steuern oder Hochintensitäts-Reziprozitätseffekte
anstatt die Empfindlichkeit zu erhöhen.
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Es
ist allgemein bekannt, dass die verschiedenen, die Empfindlichkeit
erhöhenden
Mittel, wie soeben beschrieben, in Kombination miteinander verwendet
werden können,
wenn es die Situation erfordert.
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Wie
oben beschrieben, muss sich in fotothermografischen Emulsionen das
fotoempfindliche Silberhalogenid in katalytischer Nähe zu dem
nicht-fotosensitiven Lieferanten von reduzierbaren Silberionen befinden. Aufgrund
der unterschiedlichen Emulsions-Herstellungsverfahren sowie der
chemischen Umgebungen der fotothermografischen Emulsionen sind die
Wirkungen, die durch Verbindungen (wie chemischen Sensibilisierungsmitteln)
in üblichen
fotografischen Emulsionen erzielt werden, nicht notwendigerweise
auch in fotothermografischen Emulsionen möglich.
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Beispielsweise
sind in fotothermografischen Emulsionen zwei Typen von chemischen
Sensibilisierungen angewandt worden, um die Empfindlichkeit zu erhöhen: (a)
eine chemische Sensibilisierung von vorgebildeten Silberhalogenidkörnern, die
dann in gewisser Weise in die Lösung
eingemischt werden, die reduzierbare Silberionen enthält, und
(b) die chemische Sensibilisierung von vorgebildeten Silberhalogenidkörnern, wenn sich
diese bereits in einem innigen Kontakt mit den reduzierbaren Silberionen
befinden.
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Im
ersteren Falle (a) können
viele der traditionellen Methoden (die für fotografische Emulsionen
angewandt werden) angewandt werden, doch im Falle des zweiten Verfahrens
(b) werden oftmals ganz spezielle Methoden und besondere Verbindungen
benötigt.
Abgesehen davon, welches Verfahren angewandt wird, besteht eine
beträchtliche
Schwierigkeit darin, eine zusätzliche
Empfindlichkeit zu erzielen unter Beibehaltung eines geringen Schleiers
(Dmin).
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Es
wird ganz allgemein angenommen, dass ein Mechanismus, bei dem eine
Thion-Thiol-Tautomerisation
von Thioharnstoffen erfolgt, wesentlich für die Erzielung einer wirksamen
Schwefel-Sensibilisierung in fotografischen Materialien ist. Es
wurde gefunden, dass tetrasubstituierte Thioharnstoffe entweder
inert sind oder schlechte Sensibilisierungsmittel (vergleiche zum
Beispiel Zavlin u.A., IS&T's 48th Annual
Conference Papers, May 7–11
1995 Washington D. C., Seiten 156–6).
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Die
US-A-4 810 626 (Burgmaier u.A.) beschreibt jedoch tetrasubstituierte
Thioharnstoffverbindungen, die als chemische Sensibilisierungsmittel
in der üblichen
Silberhalogenidfotografie wirken, jedoch ist der Sensibilisierungseffekt
beschränkt
auf Verbindungen, die durch mindestens eine nukleophile Gruppe substituiert sind,
wie Carboxy-(-COOH), Sulfo-(-SO2H), Sulfon-(-SO3H),
Hydroxam-(-NHOH), Mercapto(-SH), Sulfonamido-(-SO2NH-)
und primäre
und sekundäre
Amingruppen.
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Die
Verwendung von bestimmten Chalcogenverbindungen in fotothermografischen
Systemen wird ebenfalls im Stande der Technik beschrieben, doch
haben derartige Verbindungen eine beschränkte Wirksamkeit. Beispielsweise
beschreibt die US-A-4 036 650 (Kobayashi u.A.) ein durch Wärme entwickelbares,
fotosensitives Material, das eine Verbindung enthält mit einem
-C(=S)-S-Rest. Die US-A-4 213 784 (Ikenoue u.A.) beschreibt ein
Verfahren zur Herstellung einer auf thermischem Wege entwickelbaren,
lichtempfindlichen Zusammensetzung mit einem organischen Silbersalz
und einem lichtempfindlichen Silberhalogenid in Gegenwart einer
heterozyklischen, Schwefel-enthaltenden Verbindung. Zu den Schwefel-enthaltenden
Verbindungen, die in dieser Patentschrift beschrieben werden, gehören sowohl
anorganische wie auch organische Verbindungen und substituierte,
organische Thioharnstoffverbindungen mit einem (-CS-NH-)Rest werden
bevorzugt verwendet. Jedoch ist eine Erhitzungsstufe (30–70°C) 5–30 Minuten
lang erforderlich, damit derartige Verbindungen in dieser Weise
verwendet werden können.
Noch andere die Empfindlichkeit erhöhende Verbindungen werden beschrieben
in der US-A-4 207 108 (Hiller) als "die Empfindlichkeit erhöhendes Thion-Addendum", wobei es sich um
eine heterozyklische Verbindung handeln kann mit einem -S-C(=S)-NR-Rest.
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Thioharnstoffe
sind verwendet worden in Farbbilder erzeugenden, fotothermografischen
Materialien, wie sie beschrieben werden in der US-A-4 770 981 (Komamura
u.A.) und in der japanischen Kokai 61-236548 (Katoh u.A.). Im Falle
dieser Literaturstellen werden die Thioharnstoffe verwendet entweder
als Wärme-Lösungsmittel
oder als Entwicklungs-Beschleuniger.
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Bestimmte
1,1',3,3'-tetrasubstituierte
Thioharnstoffe und Selenoharnstoffe werden beschrieben als die Empfindlichkeit
von fotothermografischen Zusammensetzungen erhöhende Mittel in der US-A-5
843 632 (Eshelman u.A.). Diese Verbindungen müssen mindestens einen Thioharnstoffsubstituenten
aufweisen, der einen sauren Rest aufweist (zum Beispiel einen Carboxylsäurerest),
weshalb sie in hydrophilen Emulsionen verwendet werden können. Derartige
chemische Sensibilisierungsmittel müssen in einem wässrigen
Medium gelöst werden
und dann mit Silberhalogenidkörnern
vermischt werden, die in einem nicht-wässrigen Medium suspendiert
sind. Diese Verbindungen sind geeignet in einem Temperaturbereich
von 30 bis 90°C,
wobei die Silberhalogenidkörner
in organischen Lösungsmitteln
gezüchtet
werden und die angegebenen Thioharnstoffen in wässrigen Lösungen gelöst werden für eine Zugabe zu den Bildaufzeichnungsformulierungen.
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Fotothermografische
Materialien werden dauernd umgestaltet, um sich den immer erhöhenden Leistungsanforderungen,
den Aufbewahrungs- und Herstellungsanforderungen, die von den Verbrauchern
gestellt werden, den Regulatoren und den Herstellern anzupassen.
Eine dieser Forderungen ist die erhöhte Fotoempfindlichkeit ohne
ins Gewicht fallende Erhöhung
von Dmin (Schleier) oder ein Verlust von
Dmax. Die vorliegende Erfindung beschreibt
unsere Entdeckung, dass die Verwendung von bestimmten Thioharnstoff-Verbindungen als
chemische Sensibilisierungsmittel zu fotothermografischen Materialien
führt,
die eine erhöhte
Fotoempfindlichkeit aufweisen ohne eine ins Gewicht fallende Erhöhung von
Dmin.
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Die
vorliegende Erfindung führt
zu den erwünschten
Vorteilen im Falle eines fotothermografischen Schwarz-Weiß-Materials
mit einem Träger,
auf dem sich eine oder mehrere Schichten befinden mit einem Bindemittel
und in reaktiver Verbindung zueinander:
- a.
ein Fotokatalysator,
- b. ein nicht-fotosensitiver Lieferant von reduzierbaren Silberionen,
- c. eine reduzierende Zusammensetzung für die reduzierbaren Silberionen,
wobei das fotothermografische Material dadurch gekennzeichnet ist,
dass es ferner enthält
eine in einem organischen Lösungsmittel
lösliche,
die Empfindlichkeit erhöhende
Thioharnstoff-Verbindung,
dargestellt durch die folgenden Strukturen I, II oder III:
worin:
in
der Struktur I R1, R2,
R3 und R4 unabhängig voneinander
stehen für
Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Alkynyl-, Aryl- oder heterozyklische
Gruppen, oder wobei R1 und R2 gemeinsam,
R3 und R4 gemeinsam,
R1 und R3 gemeinsam
oder R2 und R4 gemeinsam
einen 5- bis 7-gliedrigen, heterozyklischen Ring bilden können, und
worin
in der Struktur II R1, R2, R3, R4 und
R5 unabhängig
voneinander stehen für
Alkyl-, Cycloalkyl-, Allyl-, Alkenyl-, Alkynyl-, Aryl- oder heterozyklische
Gruppen, oder worin R3 und R5 gemeinsam,
R4 und R5 gemeinsam,
R1 und R3 gemeinsam
oder R2 und R4 gemeinsam
einen substituierten oder unsubstituierten, 5- bis 7-gliedrigen,
heterozyklischen Ring bilden können,
und wobei
in Struktur III R1, R2, R3, R4,
R5 und R6 unabhängig voneinander
stehen für
Alkyl-, Cycloalkyl-, Allyl-, Alkenyl-, Alkynyl-, Aryl- oder heterozyklische
Gruppen, oder worin R3 und R6 gemeinsam,
R4 und R5 gemeinsam,
R1 und R3 gemeinsam,
R2 und R4 gemeinsam
oder R5 und R6 gemeinsam
einen substituierten oder unsubstituierten, 5- bis 7-gliedrigen,
heterozyklischen Ring bilden können
und worin R7 eine divalente, verbindende
Gruppe ist, die eine Alkylen-, Cycloalkylen-, Arylen- oder heterozyklische
Gruppe oder für
beliebige zwei oder mehr derartiger Gruppen steht oder beliebige
zwei oder mehr derartiger Gruppen, die miteinander verbun den sind
durch Ether-, Thioether-, Carbonyl-, Carbonamido-, Sulfoamido-,
Amino-, Imido-, Thiocarbonyl-, Thioamid-, Sulfinyl-, Sulfonyl- oder
Phosphinylgruppen,
wobei gilt, dass die die Empfindlichkeit
erhöhende
Verbindung, dargestellt durch die Struktur I, keine Wärme-Aktivierungsstufe
bei 30°C
oder einer höheren
Temperatur über
eine Dauer von 5 Minuten erfordert, einen pKa-Wert von mindestens
7 hat und frei von exozyklischen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
sowie nukleophilen Gruppen ist.
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Im
Falle einer zusätzlichen
Ausführungsform
dieser Erfindung umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer fotothermografischen
Schwarz-Weiß-Emulsion:
- A) die Bereitstellung einer fotothermografischen
Schwarz-Weiß-Emulsion
mit einem Fotokatalysator und einem nicht-fotosensitiven Lieferanten
von reduzierbaren Silberionen,
- B) die Positionierung einer in einem organischen Lösungsmittel
löslichen,
die Empfindlichkeit erhöhenden Thioharnstoff-Verbindung,
dargestellt durch die Struktur I oder II oder III, wie oben angegeben
auf oder um den Fotokatalysator, und
- C) ist eine die Empfindlichkeit erhöhende Verbindung, dargestellt
durch die Struktur I, vorhanden, erfolgt die chemische Sensibilisierung
der fotothermografischen Emulsion bei einer Temperatur unterhalb
30°C.
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Ferner
umfasst ein Verfahren dieser Erfindung zur Herstellung eines sichtbaren
Schwarz-Weiß-Bildes:
- A) die bildweise Exponierung des fotothermografischen Schwarz-Weiß-Materials,
wie oben beschrieben, gegenüber
elektromagnetischer Strahlung unter Erzeugung eines Latenbildes,
und
- B) das gleichzeitige oder nachfolgende Erhitzen des exponierten,
fotothermografischen Materials unter Entwicklung des Latentbildes
zu einem sichtbaren Schwarz-Weiß-Bild.
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Im
Falle einiger Ausführungsformen
dieser Erfindung zur Bereitstellung eines Bildes weisen die fotothermografischen
Materialien einen transparenten Träger auf und das Verfahren der
Erfindung umfasst ferner:
- C) die Positionierung
des exponierten und mittels Wärme
entwickelten, fotothermografischen Materials mit einem sichtbaren
Schwarz-Weiß-Bild
zwischen einem Lieferanten von Bildaufzeichnungsstrahlung und einem
Material, in dem eine Aufzeichnung erfolgen kann, das gegenüber der
Bildaufzeichnungsstrahlung empfindlich ist, und
- D) die nachfolgende Exponierung des Materials, auf dem ein Bild
aufgezeichnet werden kann mit Bildaufzeichnungsstrahlung durch das
sichtbare Schwarz-Weiß-Bild
in dem exponierten und durch Wärme
entwickelten, fotothermografischen Material unter Erzeugung eines
sichtbaren Bildes in dem Material, in dem ein Bild aufzeichnet werden
kann.
-
Die
chemischen, sensibilisierenden Thioharnstoff-Verbindungen, die für die Verwendung
in den fotothermografischen Materialien dieser Erfindung beschrieben
werden, haben eine Anzahl von nützlichen
Eigenschaften. Sie führen
zu einer erwünschten
Erhöhung
der Fotoempfindlichkeit ohne ins Gewicht fallende Erhöhung von
Dmin (Schleier). Die Thioharnstoff-Verbindungen
der Strukturen I, II und III können
effektiv verwendet werden, selbst wenn sich das Silberhalogenid
und die reduzierbaren Silberionen in innigen Kontakt miteinander
befinden, wenn die Empfindlichkeitssteigerung erfolgt. Die Vorteile
dieser Erfindung lassen sich leichter erkennen aus den Ergebnissen,
die durch die Beispiele unten bereitgestellt werden.
-
Die
fotothermografischen Materialien dieser Erfindung können beispielsweise
verwendet werden in der üblichen
Schwarz-Weiß-Fotothermografie,
bei der elektronisch bewirkten Schwarz-Weiß-Hardcopy-Bildaufzeichnung,
auf dem grafischen Gebiet (zum Beispiel im Falle des Imagesetting
und Fototypesetting), bei der Herstellung von Probeabzügen (proofing),
im Falle von Mikrofilm-Anwendungen und im Falle der radiografischen
Bildaufzeichnung. Ferner kann die Absorption dieser fotothermografischen
Materialien zwischen 350 und 450 nm in wünschenswerter Weise niedrig
sein und sie kann die Verwendung im Falle von Anwendungen auf dem
grafischen Gebiet ermöglichen,
wie dem Kontaktdruck, der Herstellung von Probeabzügen (proofing) und
beim Duplicating-Prozess.
-
In
den fotothermografischen Materialien dieser Erfindung können die
Komponenten, die für
die Bildaufzeichnung erforderlich sind, sich in einer Schicht oder
in mehreren Schichten befinden. Die Schicht oder die Schichten,
die den fotosensitiven Fotokatalysator enthalten, (wie fotosensitives
Silberhalogenid) oder nicht-fotosensitiven Lieferanten von reduzierbaren
Silberionen oder beide, werden hier als Emulsionsschicht bzw. Emulsionsschichten
bezeichnet. Der Fotokatalysator und der nicht-fotosensitive Lieferant
von reduzierbaren Silberionen befinden sich in katalytischer Nähe zueinander
(oder in reaktiver Verbindung) und befinden sich vorzugsweise in
der gleichen Schicht.
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Gewöhnlich werden
verschiedene Schichten auf der "Rückseite" (Nicht-Emulsionsseite)
der Materialien abgeschieden, wozu gehören eine Lichthofschutzschicht
oder Lichthofschutzschichten, schützende Schichten, antistatische
Schichten, leitende Schichten und den Transport erleichternde Schichten.
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Gewöhnlich werden
ferner verschiedene Schichten auf der "Vorderseite" oder Emulsionsseite des Trägers abgeschieden,
wozu gehören
schützende
Deckschichten, Primer-Schichten, Zwischenschichten, opazifierende
Schichten, antistatische Schichten, Lichthofschutzschichten, Hilfsschichten
und andere Schichten, die für
den Fachmann leicht erkennbar sind.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines sichtbaren Schwarz-Weiß-Bildes
bereit dadurch, dass das erfindungsgemäße, fotothermografische Material
zunächst
mit elektromagnetischer Strahlung belichtet wird und dann erhitzt
wird. Im Falle einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren bereit, das umfasst:
- A) die bildweise Exponierung des fotothermografischen
Materials dieser Erfindung mit elektromagnetischer Strahlung, der
gegenüber
der Fotokatalysator (zum Beispiel ein fotosensitives Silberhalogenid)
des Materials empfindlich ist unter Erzeugung eines Latentbildes,
und
- B) die gleichzeitige oder nachfolgende Erhitzung des exponierten
Materials unter Entwicklung des Latentbildes zu einem sichtbaren
Schwarz-Weiß-Bild.
-
Dieses
sichtbare Bild kann auch als Maske für die Exponierung von anderen
fotosensitiven, für
eine Bildaufzeichnung geeigneten Materialien dienen, wie Filmen
des grafischen Gebietes, Abzugsfilmen (proofing films), Druckplatten
und Filmen für
gedruckte Schaltungen, die empfindlich gegenüber einer geeigneten Bildaufzeichnungs-Strahlung
sind (zum Beispiel gegenüber
UV-Strahlung). Dies geschieht durch Bildaufzeichnung in einem für eine Bildaufzeichnung
geeigneten Material (wie einem Fotopolymer, einem Diazomaterial, einem
Fotoresistmaterial oder einer fotosensitiven Druckplatte) durch
das exponierte und durch Wärme
entwickelte fotothermografische Material dieser Erfindung unter
Anwendung der Stufen C) und D), wie oben angegeben.
-
Wird
das fotothermografische Material, das im Rahmen dieser Erfindung
verwendet wird, durch Wärme
entwickelt, wie unten beschrieben, in einem im Wesentlichen wasserfreien
Zustand nach oder gleichzeitig mit einer bildweisen Exponierung,
so wird ein Silberbild erzeugt (vorzugsweise ein Schwarz-Weiß-Silberbild). Das
fotothermografische Material kann in Stufe (a) exponiert werden
mit ultravioletter Strahlung, sichtbarer Strahlung, infraroter Strahlung
oder Laserstrahlung, wie mit einem Infrarot-Laser, einer Laserdiode,
einer infraroten Laserdiode, einem lichtemittierenden Schirm, einer
CRT-Röhre,
einer lichtemittierenden Diode und anderen Strahlungsquellen, die
für den
Fachmann leicht erkennbar sind.
-
In
den Beschreibungen der fotothermografischen Materialien der vorliegenden
Erfindung bezieht sich "eine" Komponente auf "mindestens eine" Komponente. Beispielsweise
können
die die Empfindlichkeit erhöhenden
Harnstoffverbindungen, die hier beschrieben werden allein oder in
Mischung miteinander verwendet werden.
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Eine
Erhitzung in einem im Wesentlichen oder praktisch wasserfreien Zustand,
wie hier angewandt, bedeutet eine Erhitzung bei einer Temperatur
von 50°C
bis 250°C
mit wenig mehr als vorhandenem Umgebungs-Wasserdampf. Das Merkmal "in im Wesentlichen
wasserfreiem Zustand" bedeutet,
dass sich das Reaktionssystem annähernd im Gleichgewicht befindet
mit Wasser der Luft und dass Wasser für die Induzierung oder Förderung
der Reaktion nicht besonders oder in positiver Weise von außen zum
Material zugeführt
wird. Ein derartiger Zustand wird beschrieben in T. H. James, The
Theory of the Photographic Process, 4. Auflage, Verlag Macmillan
1977, Seite 374.
-
Definitionen
-
Wie
hier verwendet:
"Fotothermografisches
Material oder Materialien" steht
für eine
Konstruktion mit mindestens einer fotothermografischen Emulsionsschicht
oder einem "Zwei-Trip" fotothermografischen
Satz von Schichten (wobei die "Zwei-Trip" Beschichtung bedeutet,
dass sich das Silberhalogenid und der Lieferant von reduzierbaren
Silberionen in einer Schicht befinden und die anderen wesentlichen
Komponenten oder wünschenswerten
Additive verteilt sind, wie erwünscht,
in einer benachbarten Beschichtungsschicht) und mit irgendeinem
beliebigen Träger,
Deckschichten, Bildempfangsschichten, blockierenden Schichten, Lichthofschutzschichten,
Haftschichten oder Priming-Schichten. Zu diesen Materialien gehören ferner
mehrschichtige Konstruktionen, in denen eine oder mehrere Bild aufzeichnende
Komponenten sich in verschiedenen Schichten befinden, jedoch in "reaktiver Verbindung
miteinander" vorliegen,
sodass sie leicht miteinander in Kontakt gelangen können während der
Bildaufzeichnung und/oder der Entwicklung. Beispielsweise kann eine
Schicht den nicht-fotosensitiven Lieferanten der reduzierbaren Silberionen
enthalten und eine andere Schicht kann die reduzierende Zusammensetzung
aufweisen, wobei sich jedoch die zwei reaktiven Komponenten in reaktiver
Verbindung miteinander befinden.
"Emulsionsschicht" oder "fotothermografische Emulsionsschicht" stehen für eine Schicht
des fotothermografischen Materials, die das fotosensitive Silberhalogenid
enthält
und/oder den nicht-fotosensitiven Lieferanten von reduzierbaren
Silberionen. Diese Schichten befinden sich gewöhnlich auf der Seite des Trägers, die
bekannt ist als die "Vorderseite".
"Ultravioletter Bereich
des Spektrums" bezieht
sich auf den Bereich des Spektrums von weniger als oder gleich bis
410 nm und vorzugsweise von 100 nm bis 410 nm, obgleich Teile dieses
Bereiches auch für
das nackte, menschliche Auge sichtbar sein können. Weiter bevorzugt ist
der ultraviolette Bereich des Spektrums der Bereich von 190 bis
405 nm.
"Sichtbarer
Bereich des Spektrums" bezieht
sich auf den Bereich des Spektrums von 400 nm bis 750 nm.
"Kurzwelliger, sichtbarer
Bereich des Spektrums" bezieht
sich auf den Bereich des Spektrums von 400 nm bis 450 nm.
"Roter Bereich des
Spektrums" bezieht
sich auf den Bereich des Spektrums von 600 nm bis 750 nm.
"Infraroter Bereich
des Spektrums" bezieht
sich auf den Bereich des Spektrums von 750 nm bis 1400 nm.
"Exozyklische Doppelbindung" bezieht sich auf
eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung, die gebunden ist an
und infolgedessen extern ist bezüglich
einer Ringstruktur (d.h. eine Thioharnstoff-Ringstruktur). Im Gegensatz
hierzu bilden Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen einen Teil
einer Ringstruktur und sind bekannt als "endozyklische Doppelbindungen":
"Nicht-fotosensitiv" bedeutet nicht absichtlich
lichtempfindlich.
"Transparent" bedeutet die Fähigkeit
zur Übertragung
von sichtbarem Licht oder Bildaufzeichnungs-Strahlung ohne ins Gewicht
fallende Streuung oder Absorption.
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Wie
in diesem Bereich allgemein bekannt, wird für die definierten Thioharnstoffe
in den Strukturen I, II und III eine Substitution nicht nur toleriert,
sondern sie ist oftmals auch wünschenswert
und eine Substitution an den Verbindungen, die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, wird oftmals empfohlen.
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Im
Falle der hier offenbarten Verbindungen gilt, dass, wird auf eine
Verbindung Bezug genommen als eine solche "mit der Struktur" einer vorgegebenen Formel, dass jegliche
Substitution, die nicht die Bindungsstruktur der Formel verändert oder
der dargestellten Atome innerhalb der Struktur, unter die Formel
fällt,
sofern eine solche Substitution nicht speziell durch den angegebenen
Wortlauf ausgeschlossen wird (wie zum Beispiel "frei von einem Carboxy-substituierten
Alkyl"). Wird beispielsweise
eine Benzolringstruktur dargestellt, so können Substituentengruppen an
der Benzolringstruktur vorliegen, doch können die Atome, die die Benzolringstruktur
bilden, nicht ersetzt werden.
-
Als
Mittel zur Vereinfachung der Diskussion und Wiedergabe von bestimmten
Substituentengruppen, bezieht sich das Merkmal "Gruppe" auf chemische Spezies, die substituiert
sein können,
wie auch auf solche, die nicht substituiert sind. Infolgedessen
soll das Merkmal "Gruppe", wie "Alkylgruppe" nicht nur reine
Alkyl-Kohlenwasserstoffketten umfassen, wie Methyl, Ethyl, Propyl,
t-Butyl, Cyclohexyl, iso-Octyl, Octadecyl und dergleichen, sondern
auch Alkylketten, die Substituenten tragen, wie sie aus dem Stande
der Technik bekannt sind, wie Hydroxyl, Alkoxy, Phenyl, Halogenatome
(F, Cl, Br und I), Cyano, Nitro, Amino, Carboxy und dergleichen.
Beispielsweise umfasst das Merkmal Alkylgruppe Ethergruppen (zum
Beispiel CH3-CH2-CH2-O-CH2-), Haloalkylgruppen,
Nitroalkylgruppen, Carboxyalkylgruppen, Hydroxyalkylgruppen, Sulfoalkylgruppen
und andere, die für
den Fachmann leicht erkennbar sind. Substituenten, die in nachteiliger
Weise mit anderen aktiven Bestandteilen reagieren, wie sehr stark
elektrophile oder oxidierende Substituenten, werden natürlich von
dem normalen Fachmann ausgeschlossen als solche, die nicht inert
oder schädlich
sind.
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Andere
Aspekte, Vorteile und vorteilhafte Eigenschaften der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der detaillierten Beschreibung, den Beispielen
und den Ansprüchen,
die mit dieser Beschreibung vorgelegt werden.
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Der Fotokatalysator
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Wie
oben angegeben, enthalten die fotothermografischen Materialien der
vorliegenden Erfindung einen oder mehrere Fotokatalysatoren in der
oder den fotothermografischen Emulsionsschichten. Geeignete Fotokatalysatoren
sind in typischer Weise Silberhalogenide, wie Silberbromid, Silberiodid,
Silberchlorid, Silberbromoiodid, Silberchlorobromoiodid, Silberchlorobromid
und andere, die für
den Fachmann leicht erkennbar sind. Auch können Mischungen von Silberhalogeniden
in beliebigen geeigneten Verhältnissen
verwendet werden. Silberbromid und Silberbromoiodid werden weiter
bevorzugt verwendet, wobei das zuletzt genannte Silberhalogenid
bis zu 10 Mol-% Silberiodid enthalten kann.
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Die
Form der fotosensitiven Silberhalogenidkörner, die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
ist in keiner Weise beschränkt.
Die Silberhalogenidkörner
können
jeden beliebigen, kristallinen Habitus aufweisen, wozu gehören, ohne
dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, kubische, octaedrische, tetraedrische, orthorhombische,
tafelförmige,
laminare, zwillingsförmige
und plättchenförmige Morphologien.
Falls erwünscht,
kann eine Mischung von diesen Kristallen verwendet werden. Silberhalogenidkörner mit
kubischen und tafelförmigen
Morphologien werden bevorzugt verwendet.
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Die
Silberhalogenidkörner
können
ein gleichförmiges
Verhältnis
von Halogenid über
das gesamte Korn aufweisen. Sie können ferner einen graduierten
Halogenidgehalt aufweisen mit einem sich kontinuierlich verändernden
Verhältnis
von beispielsweise Silberbromid und Silberiodid oder sie können dem
Kern-Hüllen-Typ
angehören
mit einem diskreten Kern aus einem Halogenidverhältnis und mit einer diskreten
Hülle mit einem
anderen Halogenidverhältnis.
Silberhalogenid-Korn-Hüllenkörner sind
geeignet für
fotothermografische Materialien und Verfahren zur Herstellung dieser
Materialien, wie es beispielsweise beschrieben wird in der US-A-5
382 504 (Shor u.A.). Mit Iridium und/oder Kupfer dotierte Kern-Hüllen und
Nicht-Kern-Hüllenkörner werden
beschrieben in der US-A-5 434 043 (Zou u.A.), in der US-A-5 939
249 (Zou) und in der EP-A-0 627 660 (Shor u.A.)
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Das
fotosensitive Silberhalogenid kann der oder den Emulsionsschichten
in jeder beliebigen Weise zugesetzt werden (oder hierin erzeugt
werden), solange es in katalytische Nähe zu dem nicht-fotosensitiven
Lieferanten von reduzierbaren Silberionen gebracht wird.
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Vorzugsweise
wird das Silberhalogenid vorgebildet und hergestellt nach einem
ex-situ Prozess. Die Silberhalogenidkörner, die nach dem ex-situ
Prozess hergestellt werden, können
dann zu dem nicht-fotosensitiven Lieferanten von reduzierbaren Silberionen
zugesetzt und mit diesen vermischt werden. Vorzugsweise wird der
Lieferant von reduzierbaren Silberionen in Gegenwart von ex-situ
erzeugtem Silberhalogenid erzeugt. In diesem Verfahren wird der
Lieferant von reduzierbaren Silberionen, wie ein langkettiges Fettsäuresilbercarboxylat
(in üblicher
Weise als Silber-"Seife" bezeichnet), in
Gegenwart der vorgebildeten Silberhalogenidkörner erzeugt. Eine Co-Fällung des
reduzierbaren Lieferanten von Silberionen in Gegenwart von Silberhalogenid führt zu einer
innigeren Mischung der zwei Materialien [vergleiche zum Beispiel
die US-A-3 839 049 (Simons)]. Materialien dieses Typs werden oftmals
als "vorgebildete
Seifen" bezeichnet.
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Die
Silberhalogenidkörner,
die in den Bildaufzeichnungs-Formulierungen verwendet werden, können in
dem mittleren Durchmesser bis zu mehreren Mikrometern (μm) variieren
in Abhängigkeit
von ihrer erwünschten
Verwendung. Bevorzugte Silberhalogenidkörner sind solche mit einer
mittleren Teilchengröße von 0,01
bis 1,5 μm,
weiter bevorzugt mit einer mittleren Teilchengröße von 0,03 bis 1,0 μm und in
am meisten bevorzugter Weise mit einer mittleren Teilchengröße von 0,05
bis 0,8 μm.
Für den
Durchschnittsfachmann ist klar, dass es eine endliche, untere, praktische
Grenze für
Silberhalogenidkörner
gibt, die teilweise abhängig
ist von der Wellenlänge,
der gegenüber
die Körner
spektral sensibilisiert werden, wobei die untere Grenze beispielsweise
liegt bei 0,01 oder 0,005 μm.
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Die
mittlere Größe der fotosensitiven,
dotierten Silberhalogenidkörner
wird ausgedrückt
durch den mittleren Durchmesser, falls die Körner sphärisch sind, oder durch das
Mittel der Durchmesser von äquivalenten
Kreisen ihrer projizierten Bilder, wenn die Körner kubisch sind oder in anderen
nicht-sphärischen
Formen vorliegen.
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Die
Korngröße kann
bestimmt werden nach beliebigen der Methoden, die üblicherweise
nach dem Stande der Technik für
die Teilchengrößenmessungen
angewandt werden. Repräsentative
Methoden werden beschrieben in "Particle
Size Analysis," ASTM
Symposium on Light Microscopy, R. P. Loveland, 1955, Seiten 94–122 und
in The Theory of the Photographic Process, C. E. Kenneth Mees und
T. H. James, 3. Auflage, Kapitel 2, Verlag Macmillan Company, 1966.
Die Teilchengrößenmessungen
können
ausgedrückt
werden in Form der projizierten Flächen der Körner oder in Form von Annäherungen
an ihre Durchmesser. Diese führen
zu ausreichend genauen Ergebnissen, wenn die Körner von Interesse eine im
Wesentlichen gleichförmige
Form aufweisen.
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Vorgebildete
Silberhalogenidemulsionen, die in dem Material dieser Erfindung
verwendet werden, können
hergestellt werden nach wässrigen
oder organischen Verfahren und sie können ungewaschen oder gewaschen
sein zur Entfernung von löslichen
Salzen. Im letzteren Falle können
die löslichen
Salze entfernt werden durch Abschreck-Absitzen und Auslaugen oder
die Emulsionen können
einer Koagulationswäsche
unterworfen werden [zum Beispiel nach den Verfahren, die beschrieben
werden in der US-A-2 618 556 (Hewitson u.A.), in der US-A-2 614
928 (Yutzy u.A.), in der US-A-2 565 418 (Yackel), in der US-A-3
241 969 (Hart u.A.) und in der US-A-2 489 341 (Waller u.A.) und
durch eine Ultrafiltration zum Zwecke der Entfernung löslicher Salze.
-
Es
ist ferner wirksam einen in situ Prozess anzuwenden, in dem eine
Halogenid enthaltende Verbindung einem organischen Silbersalz zugesetzt
wird, um das Silber des organischen Salzes teilweise in Silberhalogenid
zu überführen. Die
Halogen enthaltende Verbindung kann anorganisch sein (zum Beispiel
Zinkbromid oder Lithiumbromid) oder organisch (wie zum Beispiel
N-Bromosuccinimid).
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Zusätzliche
Methoden zur Herstellung dieses Silberhalogenides und organischer
Silbersalze und mit Methoden der Vermischung werden beschrieben
in Research Disclosure, Juni 1978, Nr. 17029, in der US-A-3 700
458 (Lindholm) und in der US-A-4 076 539 (Ikenoue u.A.) und in den
JP-Anmeldungen 13224/74, 42529/76 und 17216/75. Research Disclosure
ist eine Publikation der Firma Kenneth Mason Publications Ltd., Dudley
House, 12 North Street, Emsworth, Hampshire PO10 7DQ England (auch
erhältlich
von der Firma Emsworth Design Inc., 147 West 24th Street,
New York, N. Y 10011).
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Das
eine oder mehrere lichtempfindliche Silberhalogenide, die in den
fotothermografischen Materialien der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, liegen vorzugsweise in einer Menge von 0,005 bis 0,5 Molen,
weiter bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 0,25 Molen pro Mol
und in am meisten bevorzugter Weise in einer Menge von 0,03 bis
0,15 Molen pro Mol nicht-fotosensitivem Lieferanten von reduzierbaren
Silberionen vor.
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Die
Vorteile dieser Erfindung werden erzeugt durch chemische Sensibilisierung
des oder der Silberhalogenide mit bestimmten die Empfindlichkeit
erhöhenden
Thioharnstoff-Verbindungen. Diese Verbindungen sind in organischen
Lösungsmitteln
löslich
und können
ganz allgemein dargestellt werden durch die Strukturen I, II und
III, wie im Detail unten beschrieben.
-
Überdies
haben die Verbindungen, die durch die Struktur I dargestellt werden,
zusätzliche
Eigenschaften. Zunächst
haben sämtliche
von ihnen einen pKa-Wert von 7 oder darüber (vorzugsweise einen pKa-Wert von
mindestens 7,5) und sind primär
löslich
in organischen Lösungsmitteln.
Sie sind frei von nukleophilen Gruppen (wie Carboxy-, Sulfo-, Phospho-,
Sulfino-, Hydroxamin-, Mercapto-, Sulfonamido-, Carbonamidogruppen
und primären
und sekundären
Amingruppen oder den organischen oder anorganischen Salzen der angegebenen
Säuren),
die sich an Thioharnstoffen finden, die aus dem Stande der Technik
bekannt sind (zum Beispiel aus der US-A-4 810 626, wie oben angegeben).
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Zusätzlich erfordern
die Thioharnstoffe der Struktur I keine Erhitzungs-Aktivierungsstufe,
die die Erzeugung von Schleier fördern
würde.
Beispielsweise sind sie frei von substituierten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen,
die exozyklisch bezüglich
des Thioharnstoffes sind, und sie unterscheiden sich von den Verbindungen,
die veranschaulicht werden in der US-A-4 213 784 (wie oben angegeben). Überdies
erfordern die Verbindungen der Struktur I nicht die Verwendung einer
separaten, oxidativen Zersetzungsstufe für die Bildentwicklung, wie
für die
Thioharnstoffe erforderlich, die in der US-A-5 891 615 (wie oben
angegeben) beschrieben werden.
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Wenn
wir sagen, dass die Verbindungen, die durch die Struktur I dargestellt
werden, keine Erhitzungs-Aktivierungsstufe erfordern, so meinen
wir damit eine Erhitzungsstufe, die bei 30°C oder einer höheren Temperatur über einen
Zeitraum von mindestens 5 Minuten in dem Verfahren zur Herstellung
einer fotothermografischen Emulsion angewandt wird. Hiermit meinen
wir einen Prozess der Zugabe einer Thioharnstoff enthaltenden Verbindung
zu dem organischen Silbersalz und Silberhalogenid und Erhitzung
auf 30°C
bis 70°C während 5
Minuten bis 300 Minuten, wie es beschrieben wird in der US-A-4 213
784 (wie oben angegeben).
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Es
ist ferner erwünscht,
dass die Verbindungen, die durch die Struktur I dargestellt werden,
kein Verfahren der Fällung
von lichtempfindlichem Silberhalogenid in Gegenwart eines nichtwässrigen,
polymeren Peptisationsmittels erfordern, die Lösung eines tetrasubstituierten
Thioharnstoffes in Wasser und die Zugabe desselben zu dem lichtempfindlichen
Silberhalogenid unter kräftigem
Rühren
in einem Temperaturbereich von 30°C
bis 90°C
und dann die Kombination der Silberhalogenidkörner mit einem nicht-wässrigen,
polymeren Träger,
enthaltend eine ein Oxidations-Reduktionsbild erzeugende Kombination
aus organischer Silberverbindung und einem Reduktionsmittel für die organische
Silberverbindung. Thioharnstoffe, die eine solche Aktivierungsstufe
erfordern, können
strukturelle Merkmale aufweisen, wie eine Wasserlöslichkeit
und eine Säure-Dissoziationskonstante
von weniger als 7,0 oder sie können
eine Substitution mit mindestens einer sauren Gruppe aufweisen.
Derartige Verbindungen werden beschrieben in der US-A-5 842 632
und befinden sich außerhalb
des Schutzbereiches der vorliegenden Erfindung.
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Wie
oben angegeben, können
die die Empfindlichkeit erhöhenden
Thioharnstoff-Verbindungen, die für diese Erfindung geeignet
sind, dargestellt werden durch die folgenden Strukturen I, II oder
III:
-
-
In
der Struktur I stellen R1, R2,
R3 und R4 unabhängig voneinander
dar substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppen (einschließlich Alkylenarylgruppen,
wie Benzyl), substituierte oder unsubstituierte Arylgruppen (einschließlich Arylenalkylgruppen),
substituierte oder unsubstituierte Cycloalkylgruppen, substituierte
oder unsubstituierte Alkenylgruppen, substituierte oder unsubstituierte
Alkynylgruppen und heterozyklische Gruppen.
-
Geeignete
Alkylgruppen sind verzweigte oder lineare Gruppen und können 1 bis
20 Kohlenstoffatome aufweisen und vorzugsweise 1 bis 5 Kohlenstoffatome.
Am meisten bevorzugt sind Alkylgruppen, wie Methyl- und Ethylgruppen.
Geeignete Arylgruppen können
von 6 bis 14 Kohlenstoffatome im carbozyklischen Ring aufweisen.
Die am meisten bevorzugten Arylgruppen sind Phenyl- oder Tolylgruppen.
Geeignete Cycloalkylgruppen können
5 bis 14 Kohlenstoffatome im zentralen Ringsystem aufweisen. Die
am meisten bevorzugten Cycloalkylgruppen sind Cyclopentyl- und Cyclohexylgruppen.
Geeignete Alkenyl- und Alkynylgruppen sind verzweigtkettige oder
lineare Gruppen und können
von 2 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisen und vorzugsweise 1 bis 5
Kohlenstoffatome. In am meisten bevorzugter Weise ist die Alkenylgruppe
eine Allylgruppe. Geeignete heterozyklische Gruppen können 5 bis
10 Kohlenstoff-, Sauerstoff-, Schwefel- und Stickstoffatome in dem
zentralen Ringsystem aufweisen. Die am meisten bevorzugten, heterozyklischen
Gruppen sind Morpholino- und Piperazinogruppen.
-
Diese
verschiedenen monovalenten Gruppen können weiter substituiert sein
durch ein oder mehrere Gruppen, einschließlich, ohne dass eine Beschränkung hierauf
erfolgt, Halogruppen, Alkoxycarbonylgruppen, Hydroxygruppen, Alkoxygruppen,
Cyanogruppen, Acylgruppen, Acyloxygruppen, Carbonyloxyestergruppen, Sulfonsäureestergruppen,
Alkylthiogruppen, Dialkylaminogruppen und beliebige andere Gruppen,
die für
den Fachmann leicht erkennbar sind, solange die Thioharnstoffe den
erforderlichen pKa-Wert aufweisen und andere Eigenschaften, wie
im Vorstehenden beschrieben.
-
Alternativ
können
R1 und R3 gemeinsam,
R2 und R4 gemeinsam,
R1 und R2 gemeinsam
oder R3 und R4 gemeinsam
einen substituierten oder unsubstituierten, 5- bis 7-gliedrigen,
heterozyklischen Ring bilden.
-
Bilden
R1 und R3 gemeinsam
oder R2 und R4 gemeinsam
einen heterozyklischen Ring, so können diese heterozyklischen
Ringe gesättigt
oder ungesättigt
sein und sie können
Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome zusätzlich zu den Kohlenstoffatomen
aufweisen. Zu geeigneten Ringen dieses Typs gehören, ohne dass eine Beschränkung hierauf
erfolgt, Imidazol-, Pyrrolin-, Pyrrolidin-, Thiohydantoin-, Pyridon-,
Morpholin-, Piperazin- und Thiomorpholinringe. Diese Ringe können substituiert
sein durch eine oder mehrere Alkylgruppen (mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen),
Arylgruppen (mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen im zentralen Ringsystem), Cycloalkylgruppen
(mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen im zentralen Ringsystem), Alkoxygruppen,
Carbonyloxyestergruppen, Halogruppen, Cyanogruppen, Hydroxygruppen,
Acylgruppen, Alkoxycarbonylgruppen, Sulfonestergruppen, Alkylthiogruppen,
Carbonylgruppen und anderen Gruppen, die für den Fachmann leicht erkennbar sind,
solange die Thioharnstoff-Verbindungen den erforderlichen pKa-Wert
aufweisen und andere Eigenschaften, wie oben beschrieben.
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Werden
R1 und R2 zusammengenommen
oder R3 und R4 zusammengenommen,
so können
die heterozyklischen Ringe gesättigt
oder ungesättigt
sein und sie können
Sauerstoff-, Stickstoff- oder
Schwefelatome zusätzlich
zu Kohlenstoffatomen aufweisen. Zu geeigneten Ringen dieses Typs
gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, 2-Imidazolidinethion-; 2-Thioxo-1-imidazolidinon-(thiohydantoin)-; 1,3-Dihydro-2H-imidazol-2-thion-;
1,3-Dihydro-2H-benzi midazol-2-thion-; Tetrahydro-2,2-thioxo-5-pyrimidin-;
Tetrahydro-1,3,5-triazin-2(1H)-thion-; Dihydro-2-thioxo-4,6-(1H,3H)-pyrimidindion-;
Dihydro-1,3,5-triazin-2,4-(1H,3H)-dion- und Hexahydrodiazepin-2-thionringe.
Diese Ringen können
substituiert sein durch eine Alkylgruppe oder mehrere Alkyklgruppen
(mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen), Arylgruppen (mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen
im zentralen Ringsystem), Cycloalkylgruppen (mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen
im zentralen Ringsystem), Carbonyloxyestergruppen, Halogruppen,
Cyanogruppen, Hydroxygruppen, Acylgruppen, Alkoxycarbonylgruppen,
Sulfonestergruppen, Alkylthiogruppen, Carbonylgruppen, Alkoxygruppen
und andere Gruppen, die für
den Fachmann leicht erkennbar sind, solange die Thioharnstoff-Verbindungen
den erforderlichen pKa-Wert und andere Eigenschaften, wie oben beschrieben,
haben.
-
In
der Struktur II, wie oben angegeben, haben R1,
R2, R3, R4 und R5 die gleichen
Definitionen, wie oben für
R1, R2, R3 und R4 in Struktur
I angegeben, mit den folgenden Unterschieden: Die Substituenten
an den Alkyl-, Aryl-, Alkenyl-, Alkynyl- und heterozyklischen Gruppen
können
ferner aufweisen Carboxy-, Sulfo-, Phosphono- und andere saure Gruppen.
R1, R2, R3, R4 und R5 können
unabhängig
voneinander Allylgruppen sein.
-
R1 und R3 können gemeinsam,
R2 und R4 können gemeinsam,
R3 und R5 können gemeinsam
und/oder R4 und R5 können gemeinsam
einen substituierten oder unsubstituierten, 5- bis 7-gliedrigen, heterozyklischen Ring
bilden (wie oben für
die Struktur I angegeben). Werden jene heterozyklischen Ringe von
R1 und R3 gemeinsam
gebildet oder von R2 und R4 gemeinsam,
so können
sie, wie oben für
R1 und R3 gemeinsam
im Falle der Struktur I definiert sein, doch können die erhaltenen, heterozyklischen
Ringe andere Substituenten aufweisen, wie Alkoxygruppen, Dialkylaminogruppen
und Carboxy-, Sulfo-, Phosphono- und andere saure Gruppen. Werden
jene heterozyklischen Ringe gebildet von R3 und
R5 gemeinsam oder R4 und
R5 gemeinsam, so können sie substituiert sein,
wie für
R1 und R3 der Struktur
I beschrieben, mit der Ausnahme von Alkoxygruppen. Zu geeigneten
Ringen dieses Typs gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, 2-Imidazolidinthion-; 2-Thioxo-1-imidazolidinon-(thiohydantoin);
1,3-Dihydro-2H-imidazol-2-thion-; 1,3-Dihydro-2H-benzimidazol-2-thion-;
Tetrahydro-2,2-thioxo-5-pyrimidin-;
Tetrahydro-1,3,5,-triazin-(1H)-thion-; Dihydro-2-thioxo-4,6-(1H,3H)-pyrimidindion-;
Dihydro-1,3,5-triazin-2,4-(1H,3H)-dion und Hexahydrodiazepin-2-thionringe.
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Im
Falle der Struktur II sind die bevorzugten Gruppen für R1–R5 Alkyl-, Alkenyl-, Alkynyl-, Aryl- und heterozyklische
Gruppen, weiter bevorzugt Alkyl-, Aryl- und Alkenylgruppen und am
meisten bevorzugt Alkenylgruppen. Eine bevorzugte Alkenylgruppe
ist eine Allylgruppe.
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Im
Falle der Struktur II sind die am meisten bevorzugten Alkylgruppen
Methyl- und Ethylgruppen. Die am meisten bevorzugten Arylgruppen
sind Phenyl- oder Tolylgruppen. Die am meisten bevorzugten Cycloalkylgruppen
sind Cyclopentyl- und Cyclohexylgruppen. Die am meisten bevorzugte
Alkenylgruppe ist eine Allylgruppe. Die am meisten bevorzugten,
heterozyklischen Gruppen sind Morpholino- und Piperazinogruppen.
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In
der Struktur III, wie oben angegeben, haben R1,
R2, R3, R4, R5 und R6 die gleichen Definitionen, wie oben für R1, R2, R3,
R4 und R5 in Struktur
II oben angegeben. Zusätzlich
können
R3 und R6 gemeinsam,
R4 und R5 gemeinsam,
R1 und R3 gemeinsam,
R2 und R4 gemeinsam
oder R5 und R6 gemeinsam
einen substituierten oder unsubstituierten, 5- bis 7-gliedrigen,
heterozyklischen Ring bilden, wie oben für die heterozyklischen Ringe
in Struktur II angegeben.
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R7 ist eine divalente, aliphatische oder alizyklische,
verbindende Gruppe, wozu gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, substituierte oder unsubstituierte Alkylengruppen
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, substituierte oder unsubstituierte
Cycloalkylengruppen mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Ringstruktur,
substituierte oder unsubstituierte Arylengruppen mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen
in der Ringstruktur, substituierte oder unsubstituierte, divalente
Heterocyclylgruppen mit 5 bis 10 Kohlenstoff- Stickstoff-, Sauerstoff- und
Schwefelatomen in der Ringstruktur oder jede beliebige Kombination
von zwei oder mehr dieser divalenten Gruppen oder beliebige zwei
oder mehr dieser Gruppen, die verbunden sind durch Ether-, Thioether-,
Carbonyl-, Carbonamido-, Sulfoamido-, Amino-, Imido-, Thiocarbonyl-,
Thioamid-, Sulfinyl-, Sulfonyl- oder Phosphinylgruppen. Vorzugsweise
ist R7 eine substituierte oder unsubstituierte
Alkylengruppen mit mindestens zwei Kohlenstoffatomen.
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Zu
repräsentativen
Thioharnstoffverbindungen der Strukturen I, II oder III gehören, ohne
dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, die folgenden Verbindungen:
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Die
die Empfindlichkeit erhöhenden
Thioharnstoff-Verbindungen, die hier beschrieben werden, können einzeln
oder in Mischung miteinander verwendet werden. Sie können in
einer oder mehreren Bildaufzeichnungsschichten auf der Vorderseite
des fotothermografischen Materials vorhanden sein. Vorzugsweise
liegen sie in jeder Schicht vor, die fotosensitives Silberhalogenid
enthält.
Die Gesamtmenge an solchen Verbindungen in dem Material variiert
im Allgemeinen in Abhängigkeit
von der mittleren Größe der Silberhalogenidkörner. Die
Gesamtmenge liegt im Allgemeinen bei mindestens 10–7 Molen
pro Mol Gesamtsilber und vorzugsweise bei 10–5 bis
10–2 pro
Mol Gesamtsilber im Falle von Silberhalogenidkörnern mit einer mittleren Größe von 0,01 bis
2 μm. Die
obere Grenze kann variieren in Abhängigkeit von der verwendeten
Verbindung, der Menge an Silberhalogenid und der mittleren Korngröße und sie
ist leicht bestimmbar durch den Durchschnittsfachmann.
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Die
die Empfindlichkeit erhöhenden
Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, können beschafft
werden von einer Anzahl von kommerziellen Quellen (wie der Firma
Aldrich Chemical Co.) oder sie können
hergestellt werden, ausgehend von leicht zugänglichen Ausgangsmaterialien
und nach bekannten Verfahren, wie sie beispielsweise beschrieben
werden in der belgischen Patenschrift 813 926 (27. Mai 1959), Schroeder,
Chem. Rev. 1955, Seiten 181–228,
Barluenga u.A., Comprehensive Organic Functional Group Transformations,
Band 6, 1995, (Katritsky u.A., Herausgeber), Seiten 569–585 und
den dort zitierten Literaturstellen und nach Karkhanis u.A., Phosphorous
and Sulfur, 1985, 22, Seiten 49–57.
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Eine
repräsentative
Synthese der Verbindung I-2 ist, wie folgt:
Zu einer gerührten Lösung von
Diallylamin (24,2 ml, 0,196 Mol) in Toluol (50 ml) wurde bei 0°C tropfenweise eine
Lösung
von Thiophosgen (5 g, 0,435 Mol) in Toluol (10 ml) zugegeben. Die
erhaltene Lösung
wurde langsam auf Raumtemperatur erwärmen gelassen und über Nacht
gerührt,
worauf sie 18 Stunden lang auf Rückfluss
erhitzt wurde. Die erhaltene Reaktionsmischung wurde abgekühlt und
filtriert, um Diallylaminhydrochlorid zu entfernen. Die Lösung wurde
in Vakuum konzentriert und der Rückstand
wurde in Vakuum destilliert unter Gewinnung der gewünschten
Verbindung I-2 (7,47 g, Ausbeute 73%, Kp. 105–108°C) bei 0,4 mm Hg).
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Die
die Empfindlichkeit erhöhenden
Verbindungen, die hier beschrieben werden, können in einem Mal oder in mehreren
Malen während
der Herstellung der fotothermografischen Emulsionsformulierung zugegeben werden.
Beispielsweise können
sie vor, während
oder nach der Zugabe von Pyridiniumhydrobromidperbromid, Calciumbromid,
Zinkbromid oder ähnlichen
Zusätzen
zugegeben werden. Im Falle mancher Ausführungsformen werden sie zugesetzt,
bevor irgendwelche Tonungsmittel (wie unten beschrieben) zu den
Formulierungen zugegeben werden oder bevor irgendwelche spektral
sensibilisierenden Farbstoffe (wie unten beschrieben) zugesetzt
werden. Durch Routineexperimente lässt sich der optimale Zeitpunkt
für die
Zugabe leicht ermitteln, insbesondere die Zugabe der die Empfindlichkeit
erhöhenden
Verbindung zur Erzielung der maximalen Empfindlichkeitssteigerung
in der fotothermografischen Emulsion.
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Zusätzliche
und übliche,
chemische Sensibilisierungsmittel können in Kombination mit den
die Empfindlichkeit erhöhenden
Verbindungen, die hier beschrieben werden, zugesetzt werden. Derartige
Verbindungen enthalten Schwefel, Selen oder Tellur oder mit einer
Verbindung, die Gold, Platin, Palladium, Ruthenium, Rhodium, Iridium
oder Kombinationen hiervon enthält,
die aus dem Stande der Technik allgemein bekannt sind [siehe zum
Beispiel die US-A-1 623 499 (Sheppard u.A.), US-A-2 399 083 (Waller
u.A.), US-A-3 297 447 (McVeigh) und US-A-3 297 446 (Dunn)].
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Es
kann ferner wünschenswert
sein, Sensibilisierungsfarbstoffe zuzusetzen, um die Silberhalogenid-Empfindlichkeit
gegenüber
ultraviolettem Licht, sichtbarem Licht und infrarotem Licht zu erhöhen. Dies
bedeutet, dass die fotosensitiven Silberhalogenide spektral sensibilisiert
wer den können
mit verschiedenen Farbstoffen, die dafür bekannt sind, dass sie Silberhalogenid
spektral sensibilisieren. Zu nicht-beschränkenden Beispielen von Sensibilisierungsfarbstoffen,
die verwendet werden können,
gehören
Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe, komplexe Cyaninfarbstoffe,
komplexe Merocyaninfarbstoffe, holopolare Cyaninfarbstoffe, Hemicyaninfarbstoffe,
Styrylfarbstoffe und Hemioxanolfarbstoffe. Die Cyaninfarbstoffe,
Merocyaninfarbstoffe und komplexen Merocyaninfarbstoffe sind besonders
geeignet. Geeignete Sensibilisierungsfarbstoffe, wie jene, die beschrieben
werden in der US-A-3 719 495 (Lea), US-A-5 393 654 (Burrows u.A.),
US-A-5 441 866 (Miller u.A.) und in der US-A-5 541 054 (Miller u.A.),
in der US-A-5 281 515 (Delprato u.A.) und in der US-A-5 314 795
(Helland u.A.) sind wirksam in der Praxis der Erfindung.
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Eine
geeignete Menge an zugesetztem Sensibilisierungsfarbstoff liegt
im Allgemeinen bei 10–10 bis 10–1 Molen
und vorzugsweise 10–8 bis 10–3 Molen
pro Mol Silberhalogenid.
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Um
die Empfindlichkeit (speed and sensitivity) der fotothermografischen
Materialien zu erhöhen,
ist es oftmals wünschenswert
ein oder mehrere Supersensibilisierungsmittel zu verwenden, die
die Empfindlichkeit gegenüber
Licht erhöhen.
Beispielsweise werden bevorzugte Infrarot-Supersensibilisierungsmittel beschrieben
in der US-A-5 922 529 (Tsuzuki u.A.) und in der EP-A-0 559 228 (Philip
Jr. u.A.) und hierzu gehören
heteroaromatische Mercaptoverbindungen oder heteroaromatische Disulfidverbindungen
der Formeln: Ar-S-M und Ar-S-S-Ar, worin M steht für ein Wasserstoffatom
oder ein Alkalimetallatom. Ar steht für einen heteroaromatischen
Ring oder einen kondensierten, heteroaromatischen Ring mit einem
oder mehreren Stickstoff-, Schwefel-, Sauerstoff-, Selen- oder Telluratomen.
Vorzugsweise umfasst der heteroaromatische Ring ein Benzimidazol,
Naphthimidazol, Benzothiazol, Naphthothiazol, Benzoxazol, Naphthoxazol,
Benzoselenazol, Benzotellurazol, Imidazol, Oxazol, Pyrazol, Triazol,
Thiazol, Thiadiazol, Tetrazol, Triazin, Pyrimidin, Pyridazin, Pyrazin, Pyridin,
Purin, Chinolin oder Chinazolinon. Jedoch sind auch Verbindungen
mit anderen heteroaromatischen Ringen offensichtlich als Supersensibilisierungsmittel
geeignet.
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Der
heteroaromatische Ring kann ferner Substituenten aufweisen. Beispiele
für bevorzugte
Substituenten sind Halogenatome (wie Brom und Chlor), Hydroxy-,
Amino-, Carboxy-, Alkylgruppen (zum Beispiel mit 1 oder mehr Kohlenstoffatomen
und vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen) sowie Alkoxygruppen
(zum Beispiel mit 1 oder mehr Kohlenstoffatomen und vorzugsweise
1 bis 4 Kohlenstoffatomen).
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Beispiele
für Supersensibilisierungsmittel
sind 2-Mercaptobenzimidazol; 2-Mercapto-5-methylbenzimidazol; 2-Mercaptobenzothiazol;
2-Mercaptobenzoxazol und Mischungen hiervon.
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Bei
Verwendung liegt ein Supersensibilisierungsmittel im Allgemeinen
in einer Emulsionsschicht in einer Menge von mindestens 0,001 Molen
pro Mol Silber in der Emulsionsschicht vor. Weiter bevorzugt liegt
ein Supersensibilisierungsmittel in einer Menge im Bereich von 0,001
Molen bis 1,0 Molen und in am meisten bevorzugter Weise in einer
Menge von 0,01 Molen bis 0,3 Molen pro Mol Silberhalogenid vor.
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Nicht-fotosensitiver Lieferant
von reduzierbaren Silberionen
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Der
nicht-fotosensitive Lieferant von reduzierbaren Silberionen, der
in den fotothermografischen Materialien dieser Erfindung verwendet
wird, kann aus irgendeinem Material bestehen, das reduzierbare Silberionen
enthält.
Vorzugsweise ist der Lieferant ein Silbersalz, das vergleichsweise
gegenüber
Licht stabil ist und ein Silberbild erzeugt, wenn es auf 50°C oder darüber in Gegenwart
eines exponierten Fotokatalysators (wie Silberhalogenid) und einer
reduzierenden Zusammensetzung erhitzt wird.
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Silbersalze
von organischen Säuren,
insbesondere Silbersalze von langkettigen Carboxylsäuren, werden
bevorzugt verwendet. Die Ketten enthalten in typischer Weise 10
b ist 30 und vorzugsweise 15 bis 28 Kohlenstoffatome. Zu geeigneten
organischen Silbersalzen gehören
Silbersalze von organischen Verbindungen mit einer Carboxylsäuregruppe.
Zu Beispielen hiervon gehören
ein Silbersalz einer aliphatischen Carboxylsäure oder ein Silbersalz einer
aromatischen Carboxylsäure.
Zu bevorzugten Beispielen der Silbersalze von aliphatischen Carboxylsäuren gehören Silberbehenat,
Silberarachidat, Silberstearat, Silberoleat, Silberlaurat, Silbercaprat,
Silbermyristat, Silberpalmitat, Silbermaleat, Silberfumarat, Silbertartarat,
Silberfuroat, Silberlinoleat, Silberbutyrat, Silbercamphorat und
Mischungen hiervon, Kohlenwasserketten mit Ether- oder Thioetherbindungen
oder mit einer sterisch gehinderten Substitution in der α- (an der
Kohlenwasserstoffgruppe) oder ortho- (an der aromatischen Gruppe)
Position. Zu bevorzugten Beispielen der Silbersalze von aromatischen Carboxylsäuren und
anderen Carboxylsäuregruppen
enthaltenden Verbindungen gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Silberbenzoat, ein substituiertes Benzoat, wie
Silber-3,5-dihydroxybenzoat, Silber-o-methylbenzoat, Silber-m-methylbenzoat,
Silber-p-methylbenzoat, Silber-2,4-dichlorobenzoat, Silber-acetami-dobenzoat,
Silber-p-phenylbenzoat, Silbergallat, Silbertannat, Silberphthalat,
Silberterephthalat, Silbersalicylat, Silberphenylacetat, Silberpyromellitat,
ein Silbersalz von 3-Carboxyme-thyl-4-methyl-4-thiazolin-2-thion
oder andere, wie sie beschrieben werden in der US-A-3 785 830 (Sullivan
u.A.) und Silbersalze von aliphatischen Carboxylsäuren, die
eine Thioethergruppe enthalten, wie sie in der US-A-3 330 663 (Weyde
u.A.) beschrieben werden. Lösliche
Silbercarboxylate mit einer erhöhten
Löslichkeit
in Beschichtungslösungsmitteln und
die Beschichtungen mit einer geringeren Lichtstreuung liefern, können ebenfalls
verwendet werden. Derartige Silbercarboxylate werden in der US-A-5
491 059 (Whitcomb) beschrieben. Mischungen von beliebigen der Silbersalze,
wie hier beschrieben, können
ebenfalls verwendet werden, falls dies erwünscht ist.
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Silbersalze
von Sulfonaten sind ebenfalls in der Praxis dieser Erfindung geeignet.
Derartige Materialien werden beispielsweise beschrieben in der US-A-4
504 575 (Lee). Silbersalze von Sulfosuccinaten sind ebenfalls geeignet,
wie sie beispielsweise beschrieben werden in der EP-A-0 227 141 (Leenders
u.A.).
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Silbersalze
von Verbindungen, die Mercapto- oder Thiongruppen enthalten und
Derivate hiervon, können
ebenfalls verwendet werden. Zu bevorzugten Beispielen von diesen
Verbindungen gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, ein Silbersalz von 3-Mercapto-4-phenyl-1,2,4-triazol, ein
Silbersalz von 2-Mercaptobenzimidazol, ein Silbersalz von 2-Mercapto-5-a-minothiadiazol, ein
Silbersalz von 2-(2-Ethylglycolamido)benzothiazol, Silbersalze von
Thioglykolsäuren
(wie ein Silbersalz von einer S-Alkylthioglykolsäure, in der die Alkylgruppe
12–22
Kohlenstoffatome aufweist), Silbersalze von Dithiocarboxylsäuren (wie
ein Silbersalz der Dithioessigsäure),
ein Silbersalz von Thioamid, ein Silbersalz von 5-Carboxyl-1-methyl-2-phenyl-4-thiopyridin,
ein Silbersalz von Mercaptotriazin, ein Silbersalz von 2-Mercaptobenzoxazol,
Silbersalze, wie sie beschrieben werden in der US-A-4 123 274 (Knight
u.A.) (zum Beispiel ein Silbersalz eines 1,2,4-Mercaptothiazolderivates,
wie ein Silbersalz von 3-Amino-5-benzylthio-1,2,4-thiazol)
und ein Silbersalz von Thionverbindungen [wie ein Silbersalz von
3-(2-Carboxyethyl)-4-methyl-4-thiazolin-2-thion].
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Ferner
kann ein Silbersalz einer Verbindung mit einer Iminogruppe verwendet
werden. Zu bevorzugten Beispielen von diesen Verbindungen gehören, ohne
dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Silbersalze von Benzotriazol und substituierten
Derivaten hiervon (zum Beispiel Silbermethylbenzotriazol und Silber-5-chlorobenzotriazol),
Silbersalze von 1,2,4-Triazolen oder 1-H-Tetrazolen, wie Phenylmercaptotetrazol,
wie beschrieben in der US-A-4 220 709 (deMauriac) und Silbersalze
von Imidazolen und Imidazolderivaten, wie beschrieben in der US-A-4
260 677 (Winslow u.A.). Überdies
können
auch Silbersalze von Acetylenen verwendet werden, wie sie beispielsweise
beschrieben werden in der US-A-4 761 361 (Ozaki u.A.) und in der
US-A-4 775 613 (Hirai u.A.).
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Es
kann ferner zweckmäßig sein,
Silberhalbseifen zu verwenden. Ein bevorzugtes Beispiel für eine Silberhalbseife
ist eine äquimolare
Mischung von Silbercarboxylat und Carboxylsäure mit gemäß einer Analyse 14,5 Gew.-%
Feststoffen von Silber in der Mischung und die hergestellt wird
durch Fällung
aus einer wässrigen Lösung des
Natriumsalzes einer im Handel erhältlichen Carboxylfettsäure oder
durch Zusatz der freien Fettsäure
zur Silberseife. Im Falle von transparenten Filmen kann eine Silbercarboxylatvollseife
verwendet werden mit nicht mehr als 15% freier Carboxylfettsäure und
mit gemäß einer
Analyse 22% Silber. Im Falle von opaquen, fotothermografischen Materialien
können
unterschiedliche Mengen verwendet werden. Die Verfahren, die angewandt
werden zur Herstellung von Silberseifenemulsionen sind aus dem Stande
der Technik allgemein bekannt und werden beschrieben in Research
Disclosure, April 1983, Nr. 22812, Research Disclosure, Oktober
1983, Nr. 23419 und in der US-A-3 985 565 (Gabrielsen u.A.) und
den dort zitierten Literaturstellen.
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Der
Fotokatalysator und der nicht-fotosensitive Lieferant von reduzierbaren
Silberionen müssen
sich in katalytischer Nähe
zueinander befinden (d.h. in reaktiver Verbindung zueinander). "Katalytische Nähe" oder "reaktive Verbindung
zueinander" bedeutet,
dass sie sich in der gleichen Schicht befinden sollten oder in aneinander
angrenzenden Schichten. Vorzugsweise liegen diese reaktiven Komponenten
in der gleichen Emulsionsschicht vor.
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Der
eine nicht-fotosensitive Lieferant oder mehrere nicht-fotosensitive
Lieferanten von reduzierbaren Silberionen liegen vorzugsweise in
einer Menge von 5 Gew.-% bis 70 Gew.-% und weiter bevorzugt in einer Menge
von 10 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt-Trockengewicht der
Emulsionsschichten, vor. In anderer Weise ausgedrückt, liegt
der Lieferant von redu zierbaren Silberionen im Allgemeinen in einer
Menge von 0,001 bis 0,2 Molen/m2 des Materials
vor und vorzugsweise in Mengen von 0,01 bis 0,05 Molen/m2 Material.
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Wird
Silberhalogenid als Fotokatalysator verwendet, so liegt die Gesamtmenge
an Silber (von sämtlichen
Lieferanten) in den fotothermografischen Materialien im Allgemeinen
bei mindestens 0,002 Molen/m2 und vorzugsweise
bei 0,01 bis 0,05 Molen/m2.
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Reduktionsmitel
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Das
Reduktionsmittel (oder die Reduktionsmittel-Zusammensetzung mit
zwei oder mehr Komponenten) für
den Lieferanten von reduzierbaren Silberionen kann aus irgendeinem
Material bestehen, vorzugsweise einem organischen Material, das
Silber (I) Ionen zu metallischem Silber reduziert. Übliche fotografische
Entwickler, wie Methylgallat, Hydrochinon, substituierte Hydrochinone,
gehinderte Phenole, Amidoxime, Azine, Brenzkatechin, Pyrogallol,
Ascorbinsäure
(und Derivate hiervon), Leucofarbstoffe und andere Materialien sind für den Fachmann
leicht erkennbar und können
nach den Methoden verwendet werden, wie sie beispielsweise beschrieben
werden in der US-A-6 020 117 (Bauer u.A.).
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In
manchen Fällen
enthält
die Reduktionsmittel-Zusammensetzung zwei oder mehr Komponenten,
wie einen Entwickler auf Basis eines gehinderten Phenols und einen
Co-Entwickler, der ausgewählt
werden kann aus den verschiedenen Klassen von reduzierenden Mitteln,
wie sie unten beschrieben werden. Zum Beispiel können Entwickler auf Basis eines
gehinderten Phenols in Kombination mit Hydrazin, Sulfonylhydrazid,
Tritylhydrazid, Formylphenylhydrazid, 3-heteroaromatisch-substituiertem
Acrylonitril und 2-substituiertem Malondialdehyd-Co-Entwickler-Verbindungen,
wie unten beschrieben verwendet werden. Ternäre Entwicklermischungen mit
dem weiteren Zusatz von den Kontrast steigernden Mitteln, wie einem
Wasserstoffatomdonor, Hydroxylamin, Alkanolamin, Ammoniumphthalamat,
Hydroxaminsäure
und N-Acylhydrazinverbindungen
sind ebenfalls geeignet.
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Reduktionsmittel
auf Basis eines gehinderten Phenols werden bevorzugt verwendet.
Dies sind Verbindungen, die lediglich eine Hydroxygruppe an einem
gegebenen Phenylring aufweisen und die mindestens einen zusätzlichen
Substituenten in ortho-Position zu der Hydroxygruppe aufweisen.
Aus gehinderten Phenolen bestehende Entwickler können mehr als eine Hydroxygruppe
aufweisen, solange jede Hydroxygruppe an einem anderen Phenylring
sitzt. Zu Entwicklern aus gehinderten Phenolen gehören zum
Beispiel Binaphthole (d.h. Dihydroxybinaphthyle), Biphenole (d.h
Dihydroxybiphenyle), Bis(hydroxynaphthyl)methane, Bis(hydroxyphenyl)methane,
gehinderte Phenole und gehinderte Naphthole, die jeweils verschieden
substituiert sein können.
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Zu
repräsentativen
Binaphtholen gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, 1,1'-Bi-2-naphthol; 1,1'-Bi-4-methyl-2-naphthol
und 6,6'-Dibromo-bi-2-naphthol.
Bezüglich
zusätzlicher
Verbindungen sei verwiesen auf die US-A-3 094 417 (Workman) und
die US-A-5 262 295 (Tanaka u.A.).
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Zu
repräsentativen
Biphenolen gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, 2,2'-Dihydroxy-3,3'-di-t-butyl-5,5-dimethylbiphenyl;
2,2'-Dihydroxy-3,3',5,5'-tetra-t-butylbiphenyl;
2,2'-Dihydroxy-3,3'-di-t-butyl-5,5'-dichlorobiphenyl;
2-(2-Hydroxy-3-t-butyl-5-methylphenyl)-4-methyl-6-n-hexylphenol; 4,4'-Dihydroxy-3,3',5,5'-tetra-t-butylbiphenyl
und 4,4'-Dihydroxy-3,3',5,5'-tetramethylbiphenyl.
Bezüglich
zusätzlicher
Verbindungen sei verwiesen auf die US-A-5 262 295 (wie oben angegeben).
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Zu
repräsentativen
Bis(hydroxynaphthyl)methanen gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, 4,4'-Methylenebis(2-methyl-1-naphthol).
Bezüglich
weiterer Verbindungen sei verwiesen auf die US-A-5 262 295 (wie
oben angegeben).
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Zu
repräsentativen
Bis(hydroxyphenyl)methanen gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Bis(2-hydroxy-3-t-butyl-5-methylphenyl)methan (CAO-5);
1,1-Bis(2-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-3,5,5-trimethylhexan
(NONOX oder PERMANAX WSO); 1,1-Bis(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)methan; 2,2-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)propan;
4,4-Ethylidenbis(2-t-butyl-6-methylphenol) und 2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)propan.
Bezüglich
weiterer Verbindungen sei verwiesen auf die US-A-5 262 295 (wie oben
angegeben).
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Zu
repräsentativen,
gehinderten Phenolen gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, 2,6-Di-t-butylphenol; 2,6-Di-t-butyl-4-methylphenol;
2,4-Di-t-butylphenol; 2,6-Dichloro-phenol; 2,6-Dimethylphenol und
2-t-Butyl-6-methylphenol.
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Zu
repräsentativen,
gehinderten Naphtholen gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, 1-Naphthol; 4-Methyl-1-naphthol; 4-Methoxy-1-naphthol;
4-Chloro-1-naphthol und 2-Methyl-1-naphthol. Bezüglich weiterer Verbindungen
sei verwiesen auf die US-A-5 262 295 (wie oben angegeben).
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Zu
spezielleren, alternativen Reduktionsmitteln, die zur Verwendung
in trockenen Silbersystemen beschrieben wurden, gehören, Amidoxime,
wie Phenylamidoxim, 2-Thienylamidoxim und p-Phenoxyphenylamidoxim;
Azine (zum Beispiel 4-Hydroxy-3,5-dimethoxybenzaldehydrazin), eine
Kombination aus aliphatischen Carboxylsäurearylhydraziden und Ascorbinsäure, wie
2,2'-Bis(hydroxymethyl)-propionyl-β-phenylhydrazid
in Kombination mit Ascorbinsäure,
eine Kombination von Polyhydroxybenzol und Hydroxylamin, ein Redukton und/oder
ein Hydrazin [zum Beispiel, eine Kombination von Hydrochinon und
Bis(ethoxyethyl)hydroxylamin], Piperidinohexoseredukton oder Formyl-4-methylphenylhydrazin,
Hydroxaminsäuren
(wie Phenylhydroxaminsäure,
p-Hydroxyphenylhydroxaminsäure
und o-Alaninhydroxaminsäure),
eine Kombination von Azinen und Sulfonamidophenolen (zum Beispiel
Phenothiazin und 2,6-Di-chloro-4-benzolsulfonamidophenol), α-Xyanophenylessigsäurederivate
(wie Ethyl-α-cyano-2-methylphenylacetat
und Ethyl-α-cyanophenylacetat); Bis-o-naphthole
[wie 2,2'-Dihydroxyl-1-binaphthyl; 6,6'-Dibromo-2,2'-dihydroxy-1,1'-binaphthyl und Bis(2-hydroxy-1-naphthyl)methan],
eine Kombination von Bis-o-naphthol und einem 1,3-Dihydroxybenzolderivat
(zum Beispiel 2,4-Dihydroxybenzophenon oder 2,4-Dihydroxyacetophenon);
5-Pyrazolone, wie 3-Methyl-1-phenyl-5-pyrazolon; Reduktone (wie
Dimethylaminohexoseredukton; Anhydrodihydroaminohexoseredukton und Anhydrodihydro-piperidon-hexoseredukton);
Sulfamidophenol-Reduktionsmittel (wie 2,6-Dichloro-4-benzolsulfonamidophenol
und p-Benzolsulfonamidophenol); 2-Phenylindan-1,3-dion und ähnliche
Verbindungen; Chromane (wie 2,2-Dimethyl-7-t-butyl-6-hydroxychroman); 1,4-Dihydropyridine
(wie 2,6-Dimethoxy-3,5-dicarbethoxy-1-4-dihydropyridin); Bisphenole [wie Bis(2-hydroxy-3-t-butyl-5-methylphenyl)methan;
2,2-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)propan; 4,4-Ethyliden-bis(2-t-butyl-6-methylphenol)
und 2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)propan]; Ascorbinsäurederivative
(wie 1-Ascorbyl-palmitat, Ascorbylstearat und ungesättigte Aldehyde
und Ketone); 3-Pyrazolidone und bestimmte Indan-1,3-dione.
-
Noch
andere geeignete Reduktionsmittel werden zum Beispiel beschrieben
in der US-A-3 074 809 (Owen), der US-A-3 094 417 (Workman), der
US-A-3 080 254 (Grant, Jr.) und der US-A-3 887 417 (Klein u.A.). Hilfs-Entwicklerverbindungen
können
geeignet sein, wie sie zum Beispiel beschrieben werden in der US-A-5 981
151 (Leenders u.A.).
-
Geeignete
Co-Entwickler-Reduktionsmittel können
ferner verwendet werden, wie beispielsweise beschreiben in der mitschwebenden
JP 2000-221632 (angemeldet am 11. August 2000 von Lynch und Skoog). Diese
Verbindungen werden ganz allgemein definiert als solche mit der
folgenden Formel:
worin Y steht für H, ein
Metallkation (wie ein Zinkion, Ammoniumion, Alkalimetall, Erdalkalimetall,
jedoch vorzugsweise Natrium oder Kalium) oder eine Alkylgruppe (vorzugsweise
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und weiter bevorzugt
eine Methyl- oder Ethylgruppe), wobei die fest ausgezogene Linie
die Atome und Bindungen darstellt, die erforderlich sind zur Vervollständigung
einer 5- bis 6-gliedrigen, carbozyklischen oder heterozyklischen
Hauptringstruktur, die Heteroatome aufweisen kann (zum Beispiel
Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel). Die Hauptringstruktur kann
ein oder mehrere zusätzliche
Ringe aufweisen, einschließlich
abstehende und ankondensierte Ringe von jeder beliebigen geeigneten
Größe. Zu Beispielen
für diese
Verbindungen gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, 2,5-Dioxocy-clopentancarboxaldehyd; 5-(Hydroxymethylen)-2,2-dimethyl-1,3-dioxan-4,6-dion; 5-(Hydro-xymethylen)-1,3-dialkylbarbitursäuren; 2-(Ethoxymethylen)-1H-inden-1,3(2H)-dion.
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Die
Reduktionsmittel (oder Mischungen hiervon), die hier beschrieben
werden, liegen ganz allgemein in einer Menge von 1 bis 10% (Trockengewicht)
der Emulsion vor. In mehrschichtigen Konstruktionen, falls das Reduktionsmittel
einer anderen Schicht als einer Emulsionsschicht zugesetzt wird,
können
etwas höhere
Verhältnisse
von 2 bis 15 Gew.-% wünschenswert
sein. Beliebige Co-Entwickler können
im Allgemeinen in einer Menge von 0,001% bis 1,5% (Trockengewicht)
der Emulsionsschicht-Beschichtung vorliegen.
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Zusätzliche
Klassen von Reduktionsmitteln, die als Co-Entwickler verwendet werden
können,
sind substituierte Hydrazine, wozu die Sulfonylhydrazide gehören, wie
sie in der US-A-5 464 738 (Lynch u.A.) und in der US-A-5 492 803
(Landgrebe u.A.) beschrieben werden, Tritylhydrazide, wie sie in
der US-A-5 496 695 (Simpson u.A.) beschrieben werden, Formylphenylhydrazide,
wie sie in der US-A-5 545 505 (Simpson) beschrieben werden, 3-heteroaromatischsubstituierte
Acrylonitrilverbindungen, wie sie beschrieben werden in der US-A-5
635 339 (Murray), 2-substituierte Malondialdehydverbindungen, wie
sie beschrieben werden in der US-A-5
654 130 (Murray) und 4-substituierte Isoxazolverbindungen, wie sie
in der US-A-5 705 324 (Murray) beschrieben werden.
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Andere Zusätze
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Die
fotothermografischen Materialien der Erfindung können ferner andere Additive
enthalten, wie Stabilisatoren für
die Lebensdauer, Toner, Antischleiermittel, den Kontrast steigernde
Mittel, Entwicklungsbeschleuniger, Acutance-Farbstoffe, Nach-Entwicklungs-Stabilisatoren
oder Stabilisator-Vorläufer
und andere Bild-modifizierende Mittel, die für den Fachmann offensichtlich
sind.
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Die
fotothermografischen Materialien der vorliegenden Erfindung können ferner
geschützt
werden vor dem Auftreten von Schleier und sie können stabilisiert werden gegenüber einem
Verlust an Empfindlichkeit bei der Aufbewahrung. Obgleich für die Praxis
der Erfindung nicht erforderlich, kann es vorteilhaft sein, Quecksilber
(II) Salze zu der oder den Bild aufzeichnenden Schichten als Antischleiermittel
zuzugeben. Bevorzugte Quecksilber (II) Salze für diesen Zweck sind Mercuriacetat
und Mercuribromid.
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Zu
anderen geeigneten Antischleiermitteln und Stabilisatoren, die allein
oder in Kombination miteinander verwendet werden können, gehören Thiazoliumsalze,
wie sie in der US-A-2 131 038 (Staud) und in der US-A-2 694 716
(Allen) beschrieben werden, Azaindene, wie sie beschrieben werden
in der US-A-2 886 437 (Piper), Triazaindolizine, wie sie in der
US-A-2 444 605 (Heimbach) beschrieben werden, Quecksilbersalze, wie
sie in der US-A-2 728 663 (Allen) beschrieben werden, die Urazole,
die in der US-A-3 287 135 (Anderson) beschrieben werden, Sulfobrenzkatechine,
wie sie in der US-A-3 235 652 (Kennard) beschrieben werden, die Oxime,
die in der
GB 623 448 (Carrol
u.A.) beschrieben werden, polyvalente Metallsalze, wie sie in der
US-A-2 839 405 (Jones) beschrieben werden, Thiuroniumsalze, wie
sie in der US-A-3 220 839 (Herz) beschrieben werden, Palladium-,
Platin- und Goldsalze, wie sie in der US-A-2 566 263 (Trirelli)
und in der US-A-2 597 915 (Damshroder) beschrieben werden und 2-(Tribro-momethylsulfonyl)chinolinverbindungen,
wie sie in der US-A-5 460 938 (Kirk u.A.) beschrieben werden. Auch
können
Stabilisator-Vorläuferverbindungen
verwendet werden, die Stabilisatoren bei Einwirkung von Wärme während der
Entwicklung freisetzen. Derartige Vorläuferverbindungen werden zum
Beispiel beschrieben in der US-A-5 158 866 (Simpson u.A.), der US-A-5
175 081 (Krepski u.A.), der US-A-5 298 390 (Sakizadeh u.A.) und
der US-A-5 300 420 (Kenney u.A.).
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Weiterhin
wurden gefunden, dass bestimmte substituierte Sulfonylderivate von
Benzotriazolen (zum Beispiel Alkylsulfonylbenzotriazole und Arylsulfonylbenzotriazole)
geeignete stabilisierende Verbindungen sind (wie für die Nachentwicklungs-Print-Stabilisierung),
wie sie in der US-A-6 171 767 (Kong u.A.) beschrieben werden.
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Weiterhin
haben spezielle geeignete Antischleiermittel/Stabilisatoren die
allgemeine Struktur:
worin X steht für -O- oder
-S- und Y steht für
NH
2, -OH oder -O
–M
+, worin M
+ steht
für ein
Metallatom, die in die Bildaufzeichnungsschichten der Materialien
eingeführt
werden können.
Diese Verbindungen und ihre Verwendung werden in größerem Detail
beschrieben in der US-A-6
083 681 (Lynch u.A.).
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Andere
Antischleiermittel sind Hydrobromsäuresalze von heterozyklischen
Verbindungen (wie Pyridiniumhydrobromidperbromid), wie sie zum Beispiel
beschrieben werden in der US-A-5 028 523 (Skoug), Verbindungen mit
-SO2CBr3-Gruppen,
wie sie zum Beispiel beschrieben werden in der US-A-5 594 143 (Kirk
u.A.) und in der US-A-5 374 514 (Kirk u.A.), Benzoylsäureverbindungen,
wie sie zum Beispiel beschrieben werden in der US-A-4 784 939 (Pham),
substituierte Propenitrilverbindungen, wie sie zum Beispiel beschrieben
werden in der US-A- 5
686 228 (Murray u.A.), Silyl-blockierte Verbindungen, wie sie zum
Beispiel beschrieben werden in der US-A-5 358 843 (Sakizadeh u.A.),
Vinylsulfone, wie sie zum Beispiel beschrieben werden in der EP-A-0
600 589 (Philip, Jr. u.A.) und in der EP-A-0 600 586 (Philip, Jr.
u.A.) und Tribromomethylketone, wie sie zum Beispiel beschrieben
werden in der EP-A-0 600,587 (Oliff u.A.).
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Vorzugsweise
enthalten die fotothermografischen Materialien dieser Erfindung
ein oder mehrere Polyhalo-Antischleiermittel, die ein oder mehrere
Polyhalosubituenten aufweisen, wozu gehören, ohne dass eine Beschränkung hierauf
erfolgt, Dichloro-, Dibromo-, Trichloro- und Tribromogruppen. Die
Antischleiermittel können
aliphatische, alizyklische oder aromatische Verbindungen sein, wozu
gehören
aromatische, heterozyklische und carbozyklische Verbindungen.
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Die
Verwendung von "Tonern" oder Derivaten hiervon,
die das Bild verbessern, ist höchst
wünschenswert.
Vorzugsweise können
Toner, sofern verwendet, in einer Menge von 0,01 Gew.-% bis 10%
und weiter bevorzugt in einer Menge von 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamt-Trockengewicht der Schicht, in der sie vorliegen,
vorhanden sein. Toner können
in die fotothermografische Emulsionsschicht eingeführt werden
oder in eine angrenzende Schicht. Toner sind allgemein bekannte
Materialien auf dem fotothermografischen Gebiet, wie es gezeigt
wird in der US-A-3 080 254 (Grant, Jr.), der US-A-3 847 612 (Winslow),
der US-A-4 123 282
(Winslow), der US-A-4 082 901 (Laridon u.A.), der US-A-3 074 809
(Owen), der US-A-3 446 648 (Workman), der US-A-3 844 797 (Willems
u.A.), der US-A-3 951 660 (Hagemann u.A.), der US-A-5 599 647 (Defieuw
u.A.) und der
GB 1 439 478 (AGFA).
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Zu
Beispielen von Tonern gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Phthalimid und N-Hydroxyphthalimid, zyklische Imide
(wie Succinimid), Pyrazolin-5-one, Chinazolinon, 1-Phenylurazol, 3-Phenyl-2-pyrazolin-5-on
und 2,4-Thiazolidinedion, Naphthalimide (wie N-Hydroxy-1,8-naphthalimid), Cobaltkomplexe
(wie Cobaltihexamintrifluoroacetat), Mercaptane (wie 3-Mercapto-1,2,4-triazol;
2,4-Dimercaptopyrimidin, 3-Mercapto-4,5-diphenyl-1,2,4-triazol und
2,5-Dimercapto-1,3,4-thiadiazol); N-(Aminomethyl)aryldicarboximide
[wie (N,N-Dimethylaminomethyl)phthalimid
und N-(Dimethylaminomethyl)naphthalen-2,3-dicarboximid], eine Kombination
von blockierten Pyrazolen, Isothiuroniumderivaten und bestimmten
Fotobleichmitteln [wie eine Kombination von N,N'-Hexamethylen-bis(1-carbamoyl-3,5-di methyl-pyrazol),
1,8-(3,6-Diazaoctan)bis(isothiuronium)trifluoroacetat und 2-(Tribromomethylsul-fonylbenzothiazol)],
Merocyaninfarbstoffe {wie 3-Ethyl-5-[(3-ethyl-2-benzothiazolinyliden)-1-methyl-ethyliden]-2-thio-2,4-o-azolidindion},
Phthalazin und Derivate hiervon, Phthalazinon und Phthalazinonderivate
oder Metallsalze von diesen Derivaten [wie 4-(1-Naphthyl)phthalazinon,
6-Chlorophthalazinon, 5,7-Dimethoxyphthalazinon und 2,3-Dihydro-1,4-phthalazin-dion], eine
Kombination von Phthalazin (oder Derivate hiervon) plus einem oder
mehreren Phthalsäurederivaten
(wie Phthalsäure;
4-Methylphthalsäure;
4-Nitrophthalsäure
und Tetra-chlorophthalsäureanhydrid),
Chinazolindione; Benzoxazin- oder Naphthoxazinderivate, Rhodiumkomplexe,
die nicht nur als den Ton modifizierende Mittel wirken, sondern
auch als Lieferanten von Halogenidionen für die Silberhalogenidformation
in situ [wie Ammoniumhexachlororhodat (III), Rhodiumbromid, Rhodiumnitrat
und Kaliumhexachlororhodat (III)], unorganische Peroxide und Persulfate
(wie Ammoniumperoxydisulfat und Wasserstoffperoxid), Benzoxazin-2,4-dione (wie
1,3-Benzoxazin-2,4-dion, 8-Methyl-1,3-benzoxazin-2,4-dion und 6-Nitro-1,3-
benzoxazin-2,4-dion), Pyrimidine und asym-Triazine (wie 2,4-Dihydroxypyrimidin,
2-Hydro-xy-4-aminopyrimidin und Azauracil) und Tetraazapentalenderivate
[wie 3,6-Dimercapto-1,4-diphenyl-1H,4H-2,3a,5,6a-tetraazapentalen
und 1,4-Di-(o-chlorophenyl)-3,6-dimercapto-1H, 4H-2,3a,5,6a-tetraazapentalen].
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Verschiedene,
den Kontrast steigernde Mittel können
in einigen fotothermografischen Materialien mit speziellen Co-Entwicklern
verwendet werden. Zu Beispielen von geeigneten, den Kontrast steigernden
Mitteln gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Hydroxylamin, Alkanolamine und Ammoniumphthalamatverbindungen,
wie sie zum Beispiel beschrieben werden in der US-A-5 545 505 (Simpson),
Hydroxaminsäureverbindungen,
wie sie zum Beispiel beschrieben werden in der US-A-5 545 507 (Simpson
u.A.) und N-Acylhydrazinverbindungen, wie sie zum Beispiel in der
US-A-5 558 983 (Simpson u.A.) beschrieben werden.
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Bindemittel
-
Der
Fotokatalysator (wie fotosensitives Silberhalogenid), der nicht-fotosensitive
Lieferant von reduzierbaren Silberionen, die Reduktionsmittel-Zusammensetzung
und beliebige andere Zusätze,
die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet werden, werden
im Allgemeinen mindestens einem oder mehreren Bindemitteln zugesetzt,
die entweder hydrophil oder hydrophob sind. Auch können Mischungen
von einem Typ oder beiden Typen von Bindemitteln verwendet werden.
Vorzugsweise wird das Bindemittel ausgewählt aus hydrophoben, poly meren
Materialien, wie zum Beispiel natürlichen, synthetischen Harzen,
die ausreichend polar sind, um die anderen Bestandteile in Lösung oder
in Suspension zu halten.
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Zu
Beispielen von typischen, hydrophoben Bindemitteln gehören, ohne
dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Polyvinylacetale, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat,
Celluloseacetat, Celluloseacetatbutyrat, Polyolefine, Polyester,
Polystyrole, Polyacrylonitril, Polycarbonate, Methacrylatcopolymere,
Maleinsäureanhydridestercopolymere,
Butadien-Styrolcopolymere und andere Materialien, die für den Fachmann
leicht erkennbar sind. Copolymere (wozu auch Terpolymere gehören) fallen
unter die Definition von Polymeren. Die Polyvinylacetale (wie Polyvinylbutyral
und Polyvinylformal) und Vinylcopolymere (wie Polyvinylacetat und
Polyvinylchlorid) werden besonders bevorzugt verwendet. Ein besonders
geeignetes Polyvinylbutyralbindemittel ist erhältlich als BUTVAR® B79
(Solutia).
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Zu
Beispielen von geeigneten, hydrophilen Bindemitteln gehören, ohne
dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Gelatine und gelatineartige Derivate (gehärtet oder
ungehärtet),
Cellulosematerialien, wie Celluloseacetat, Celluloseacetatbutyrat,
Hydroxymethylcellulose, Acrylamid/Methacrylamidpolymere, Acryl/Methacrylpolymere,
Polyvinylpyrrolidone, Polyvinylacetate, Polyvinylalkohole und Polysaccharide
(wie Dextrane und Stärkeether).
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Härtungsmittel
für verschiedene
Bindemittel können
vorhanden sein, falls erwünscht.
Geeignete Härtungsmittel
sind allgemein bekannt und hierzu gehören Diisocyanatverbindungen,
wie sie zum Beispiel beschrieben werden in der EP-0 600 586B1 und
Vinylsulfonverbindungen, wie sie beschrieben werden in der EP-0
600 589B1.
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Wenn
die Verhältnisse
und Aktivitäten
der fotothermografischen Materialien eine besondere Entwicklungsdauer
und Temperatur erfordern, so sollen das oder die Bindemittel in
der Lage sein, diesen Temperaturen zu widerstehen. Im Allgemeinen
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Bindemittel nicht
ersetzt werden oder ihre strukturelle Integrität verlieren, wenn sie 60 Sekunden
lang auf 120°C
erhitzt werden und weiter bevorzugt, wenn sie nicht zersetzt werden
oder ihre strukturelle Integrität
verlieren, wenn sie 60 Sekunden auf 177°C erhitzt werden.
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Das
oder die polymeren Bindemittel werden in einer Menge verwendet,
die ausreicht, um die Komponenten, die in dem oder den Bindemitteln
dispergiert sind, zu tragen, d.h. innerhalb des effektiven Bereiches der
Wirkung als Bindemittel. Der wirksame Bereich kann in geeigneter
Weise von dem Fachmann bestimmt werden. Vorzugsweise wird ein Bindemittel
in einer Menge von 10 Gew.-% bis 90 Gew.-% verwendet und weiter
bevorzugt in einer Menge von 20 Gew.-% bis 70 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamt-Trockengewicht der Schicht, in der das Bindemittel vorliegt.
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Trägermaterialien
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Die
fotothermografischen Materialien dieser Erfindung weisen einen polymeren
Träger
auf, der vorzugsweise ein flexibler, transparenter Film ist, der
jede beliebige, gewünschte
Dicke aufweist und aufgebaut ist aus einem oder mehreren polymeren
Materialien, je nach seiner Verwendung. Die Träger sind im Allgemeinen transparent
oder mindestens transluzent, doch können in manchen Fällen opaque
Träger
geeignet sein. Gefordert wird, dass sie eine Dimensionsstabilität während der
Entwicklung aufweisen und geeignete adhäsive Eigenschaften bezüglich aufliegender
Schichten aufweisen. Zu geeigneten polymeren Materialien für die Herstellung
derartiger Träger
gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Polymere (wie Polyethylenterephthalat und Polyethylennaphthalat),
Celluloseacetat und andere Celluloseester, Polyvinylacetal, Polyolefine
(wie Polyethylen und Polypropylen), Polycarbonat und Polystyrole.
Bevorzugte Träger
sind aufgebaut aus Polymeren mit einer guten Wärmestabilität, wie Polyester und Polycarbonat.
Ein Polyethylenterephthalatfilm ist der am meisten bevorzugten Träger. Verschiedene
Trägermaterialien
werden zum Beispiel beschrieben in Research Disclosure, August 1979,
Nr. 18431.
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Auch
können
opaque Träger
verwendet werden, einschließlich
gefärbter,
polymerer Filme und mit Harz beschichteter Papiere, die gegenüber hohen
Temperaturen stabil sind.
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Trägermaterialien
können
verschiedene Färbemittel
enthalten, Pigmente, Lichthofschutz- oder Acutance-Farbstoffe, sofern
dies erwünscht
ist. Trägermaterialien
können
behandelt werden unter Anwendung üblicher Verfahren (wie einer
Corona-Entladung), um die Adhäsion
gegenüber
aufliegenden Schichten zu verbessern oder es können die Haftung verbessernde
Schichten oder andere die Adhäsion
fördernde
Schichten verwendet werden. Zu geeigneten Formulierungen für Schichten,
die die Haftung verbessern, gehören
jene, die üblicherweise
für fotografische
Materialien verwendet werden, wozu Vinylidenhalogenidpolymere gehören.
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Fotothermografische Formulierungen
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Die
Formulierungen für
die fotothermografische Emulsionsschicht oder Emulsionsschichten
können hergestellt
werden durch Auflösen
und Dispergieren des Bindemittels, des Fotokatalysators, des nicht-fotosensitiven
Lieferanten von reduzierbaren Silberionen, der reduzierenden Zusammensetzung
und Zusätzen,
die gegebenenfalls zugesetzt werden, in einem organischen Lösungsmittel,
wie Toluol, 2-Butanon, Aceton oder Tetrahydrofuran.
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Fotothermografische
Materialien können
Plastifizierungsmittel enthalten und Gleitmittel, wie Polyalkohole
und Diole des Typs, der beschrieben wird in der US-A-2 960 404 (Milton
u.A.), Fettsäuren
oder Ester, wie jene, die beschrieben werden in der US-A-2 588 765
(Robijns) und in der US-A-3 121 060 (Duane) und Siliconharze, wie
jene, die beschrieben werden in der
GB
955 061 (DuPont).
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Die
Materialien können
ferner Mattierungsmittel enthalten, wie Stärke, Titandioxid, Zinkoxid,
Silica und Polymerkügelchen,
einschließlich
Kügelchen
des Typs, der beschrieben wird in der US-A-2 992 101 (Jelley u.A.)
und in der US-A-2 701 245 (Lynn).
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Auch
können
polymere, fluorierte, oberflächenaktive
Mittel in einer oder mehreren Schichten der Bildaufzeichnungsmaterialien
zu verschiedenen Zwecken vorhanden sein, einschließlich der
Verbesserung der Beschichtbarkeit und der Gleichförmigkeit
der optischen Dichte, wie es beschrieben wird in der US-A-5 468 603
(Kub).
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Die
EP-A-0 792 476 (Geisler u.A.) beschriebt verschiedene Mittel der
Modifizierung der fotothermografischen Materialien zur Verminderung
eines Effektes, der bekannt ist als der "Woodgrain" Effekt oder zur Verminderung einer
ungleichmäßigen, optischen
Dichte. Dieser Effekt kann reduziert oder eliminiert werden durch
Behandlung der Trägeroberfläche, durch
Induzierung einer bestimmten Menge an Schleier in einer Deckschicht
oder durch Zusatz von Acutance-Farbstoffen zu einer oder mehreren
Schichten.
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Die
fotothermografischen Materialien können antistatische oder leitende
Schichten aufweisen. Derartige Schichten können lösliche Salze (zum Beispiel
Chloride oder Nitrate), aufgedampfte Metallschichten oder ionische
Polymere, wie jene, die beschrieben werden in der US-A-2 861 056
(Minsk) und der US-A-3 206 312 (Sterman u.A.), enthalten oder unlösliche,
anorganische Salze, wie jene, die beschrieben werden in der US-A-3
428 451 (Trevoy), elektroleitende Unterschichten, wie jene, die
beschrieben werden in der US-A-5 310 640 (Markin u.A.), elektronisch
leitende Metallantimonatteilchen, wie jene, die beschrieben werden
in der US-A-5 368 995 (Christian u.A.) und elektrisch leitende Metall
enthaltende Teilchen, die in einem polymeren Bindemittel dispergiert
sind, wie jene, die beschrieben werden in der EP-A-0 678 776 (Melpolder
u.A.). Andere antistatische Mittel sind aus dem Stande der Technik
allgemein bekannt.
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Die
fotothermografischen Materialien können ferner elektroleitende
Unterschichten aufweisen, um Effekte der statischen Elektrizität zu reduzieren
und um den Transport durch eine Entwicklungsvorrichtung zu verbessern.
Derartige Schichten werden beschrieben in der US-A-5 310 640 (Markin
u.A.).
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Die
fotothermografischen Materialien können derart aufgebaut sein,
dass sie eine oder mehrere Schichten auf einem Träger aufweisen.
Einschichtige Materialien sollten den Fotokatalysator, den nicht-fotosensitiven
Lieferanten von reduzierbaren Silberionen, die reduzierende Zusammensetzung,
das Bindemittel sowie gegebenenfalls vorhandene Materialien, wie
Toner, Acutance-Farbstoffe, Beschichtungshilfsmittel und andere
Zusätze
enthalten.
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Zweischichtige
Konstruktionen mit einer Beschichtung aus einer einzelnen Bildaufzeichnungsschicht, die
sämtliche
der Bestandteile enthält,
sowie mit einer schützenden
Deckschicht, finden sich unter den Materialien dieser Erfindung.
Jedoch können
auch zweischichtige Konstruktionen verwendet werden, die Fotokatalysator
und nicht-fotosensitiven Lieferanten von reduzierbaren Silberionen
in einer Bildaufzeichnungsschicht enthalten (gewöhnlich der Schicht angrenzend
an den Träger)
und bei denen die reduzierende Zusammensetzung und andere Bestandteile
in der zweiten Bildaufzeichnungsschicht vorliegen oder zwischen
beiden Schichten verteilt sind.
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Schichten
zur Förderung
der Adhäsion
von einer Schicht an eine andere Schicht in fotothermografischen
Materialien sind ebenfalls bekannt und werden beispielsweise beschrieben
in der US-A-5 891 610 (Bauer u.A.), der US-A-5 804 365 (Bauer u.A.)
und der US-A-4 741 992 (Przezdziecki). Die Adhäsion kann ferner gefördert werden
unter Verwendung spezieller poly merer, adhäsiver Materialien in Schichten,
wie es beispielsweise beschrieben wird in der US-A-5 928 857 (Geisler
u.A.).
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Die
beschriebenen, fotothermografischen Formulierungen können nach
verschiedenen Beschichtungsverfahren aufgetragen werden, wozu gehören, die
Beschichtung mit einem mit einem Draht umwickelten Stab, die Tauchbeschichtung,
die Luftmesserbeschichtung, die Vorhangbeschichtung, die Gleitbeschichtung oder
Extrusionsbeschichtung unter Anwendung von Trichtern, des Typs,
der beschrieben wird in der US-A-2 681 294 (Beguin). Die Schichten
können
dadurch aufgetragen werden, dass zu einem Zeitpunkt eine Schicht aufgetragen
wird oder es können
zwei oder mehr Schichten gleichzeitig aufgetragen werden nach Verfahren, wie
sie beschrieben werden in der US-A-2 761 791 (Russell), der US-A-4
001 024 (Dittman u.A.), der US-A-4 569 863 (Keopke u.A.), der US-A-5
340 613 (Hanzalik u.A.), der US-A-5 405 740 (LaBelle), der US-A-5
415 993 (Hanzalik u.A.), der US-A-5 525 376 (Leonard), der US-A-5
733 608 (Kessel u.A.), der US-A-5 849 363 (Yapel u.A.), der US-A-5
843 530 (Jerry u.A.), der US-A-5 861 195 (Bhave u.A.) und der
GB 837 095 (Ilford). Ein
typischer Beschichtungsspalt für
die Emulsionsschicht kann 10 bis 750 μm groß sein und die Schicht kann in
umgewälzter
Luft bei einer Temperatur von 20°C
bis 100°C
getrocknet werden. Vorzugsweise wird die Dicke der Schicht derart
ausgewählt,
dass sie Maximum-Bilddichten von größer als 0,2 und weiter bevorzugt
von 0,5 bis 5,0 oder darüber
liefert, gemessen mittels eines Densitometers vom Typ MacBeth Color
Densitometer Model TD 504.
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Sprenkelungen
und andere Oberflächen-Anomalitäten können in
den Materialien dieser Erfindung vermindert werden durch Einführung eines
fluorierten Polymeren, wie es beispielsweise beschrieben wird in
der US-A-5 532 121 (Yonkoski u.A.) oder durch Anwendung spezieller
Trocknungstechniken, wie sie zum Beispiel beschrieben werden in
der US-A-5 621 983 (Ludemann u.A.).
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Vorzugsweise
werden zwei oder mehr Schichten auf einen Filmträger durch Gleittrichterbeschichtung aufgebracht.
Die erste Schicht kann auf die zweite Schicht aufgebracht werden,
während
die zweite Schicht noch feucht ist. Die erste und die zweite Flüssigkeit,
die zum Auftragen dieser Schichten verwendet werden, können die
gleichen oder unterschiedliche, organische Lösungsmittel (oder organische
Lösungsmittelmischungen)
enthalten.
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Obgleich
die erste und die zweite Schicht auf eine Seite des Filmträgers aufgetragen
werden können, kann
das Verfahren auch die Erzeugung von einer oder mehreren Schichten
auf der gegenüberliegenden
Seite oder Rückseite
des polymeren Trägers
umfassen, einschließlich
einer Lichthofschutzschicht, einer antistatisch wirksamen Schicht
oder einer Schicht mit einem Mattierungsmittel (wie Kieselsäure) oder
einer Kombination von derartigen Schichten. Es ist ferner darauf
hinzuweisen, dass die fotothermografischen Materialien dieser Erfindung
auch Bildaufzeichnungsschichten auf beiden Seiten des Trägers aufweisen
können.
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Fotothermografische
Materialien gemäß der vorliegenden
Erfindung können
ein oder mehrere Schichten aufweisen, die ein oder mehrere Acutance-Farbstoffe
und/oder Lichthofschutz-Farbstoffe enthalten. Diese Farbstoffe werden
danach ausgewählt,
dass sie eine Absorption nahe der Exponierungs-Wellenlänge haben und
dass sie gestreutes Licht absorbieren können. Ein oder mehrere Lichthofschutz-Farbstoffe
können
in eine oder mehrere Lichthofschutzschichten eingeführt werden
nach bekannten Methoden in Form einer Lichthofschutz-Rückschicht,
einer Lichthofschutz-Unterschicht oder als eine Deckschicht. Vorzugsweise
enthalten die fotothermografischen Materialien dieser Erfindung
eine Lichthofschutz-Beschichtung auf dem Träger gegenüber der Seite, auf der die
Emulsions- und Deckschichten aufgetragen sind.
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Um
die Bildschärfe
zu fördern,
kann ein oder können
mehrere Farbstoffe in eine oder mehrere Vorderseiten-Schichten eingeführt werden,
wie in die fotothermografische Emulsionsschicht oder Deckschicht
unter Anwendung bekannter Techniken.
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Zu
Farbstoffen, die besonders geeignet als Lichthofschutz- und Acutance-Farbstoffe
sind, gehören
Dihydroperimidinsquarainlichthofschutzfarbstoffe mit einem Kern,
der durch die folgende allgemeine Struktur gekennzeichnet ist:
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-
Details
derartiger Lichthofschutz-Farbstoffe mit dem Dihydroperimidinsquarainkern
und Methoden zur Herstellung der Farbstoffe finden sich in der US-A-6
063 560 (Suzuki u.A.) und in der US-A-5 380 635 (Gomez u.A.). Diese
Farbstoffe können
ferner als Acutance-Farbstoffe in Vorderseiten-Schichten der Materialien
dieser Erfindung verwendet werden. Ein besonders geeigneter Dihydroperimidinsquarainfarbstoff
ist Cyclobutendiylium, 1,3-Bis[2,3-dihydro-2,2-bis[[1-oxohexyl)oxy]methyl]-1H-perimidin-4-yl]-2,4-dihydroxy-,
bis(inneres Salz).
-
Zu
Farbstoffen, die besonders geeignet als Lichthofschutz-Farbstoffe
in einer rückseitigen
Schicht des fotothermografischen Materials sind, gehören Indolenincyaninfarbstoffe
mit einem Kern, der durch die folgende allgemeine Struktur dargestellt
wird:
-
-
Details
derartiger Lichthofschutz-Farbstoffe mit dem Indolenincyaninkern
sowie Verfahren zur Herstellung derselben finden sich in der EP-A-0
342 810 (Leichter). Ein besonders geeigneter Cyaninfarbstoff, Verbindung
(6), wie hier beschrieben, ist 3H-Indolium, 2-[2-[2-chloro-3-[(1,3-dihydro-1,3,3-trimethyl-2H-indol-2-yliden)ethyliden]-5-methyl-1-cyclohexen-1-yl]ethenyl]-1,3,3-trimethyl-,
perchlorat.
-
Im
Falle der vorliegenden Erfindung ist es ferner zweckmäßig Acutance-
oder Lichthofschutz-Farbstoffe
zu verwenden, die durch Einwirkung von Wärme während der Entwicklung entfärbt werden.
Farbstoffe und Konstruktionen, die diese Typen von Farbstoffen verwenden,
werden zum Beispiel beschrieben in der US-A-5 135 842 (Kitchin u.A.),
in der US-A-5 266 452 (Kitchin u.A.), in der US-A-5 314 795 (Helland
u.A.) und in der
EP
0 911 693 A1 (Sakurada u.A.).
-
Bildaufzeichnung/Entwicklung
-
Obgleich
in den Bildaufzeichnungsmaterialien der vorliegenden Erfindung ein
Bild in jeder geeigneten Weise aufgezeichnet werden kann, die in Übereinstimmung
steht mit dem Materialtyp unter Verwendung jedes geeigneten Bildaufzeichnungs-Lieferanten
(in typischer Weise einem Strahlungstyp oder einem elektronischen Signal),
ist die folgende Diskussion gerichtet auf die bevorzugten Bildaufzeichnungsmittel.
-
Eine
Bildaufzeichnung kann erreicht werden durch Exponierung der fotothermografischen
Materialien mit einer geeigneten Strahlungsquelle, der gegenüber die
Materialien empfindlich sind, wozu gehören ultraviolettes Licht, sichtbares
Licht, Strahlung des nahen infraroten Bereiches und infrarote Strahlung
unter Erzeugung eines Latentbildes. Geeignete Exponierungsmittel
sind allgemein bekannt und hierzu gehören Laserdioden, die Strahlung
in dem gewünschten
Bereich emittieren, Fotodioden und andere Exponierungsmittel, wie sie
im Stande der Technik beschrieben werden, wozu gehört Research
Disclosure, Band 389, Nr. 38957, September 1996 (wie Sonnenlicht,
Xenonlampen und fluoreszierende Lampen). Ein besonders geeignetes
Exponierungsmittel verwendet Laserdioden, einschließlich Laserdioden,
die moduliert werden, um die Bildaufzeichnungswirksamkeit zu erhöhen, unter
Anwendung von Techniken, die bekannt sind als multilongitudinale
Exponierungstechniken, wie sie beschrieben werden in der US-A-5
780 207 (Mohapatra u.A.). Andere Exponierungstechniken werden beschrieben
in der US-A-5 493 327 (McCallum u.A.).
-
Bei
Verwendung der Materialien dieser Erfindung können die Entwicklungsbedingungen
variieren in Abhängigkeit
von der Konstruktion, die verwendet wird, doch umfassen sie in typischer
Weise eine Erhitzung des bildweise exponierten Materials auf eine
geeignete erhöhte
Temperatur. Dies bedeutete, dass das Latentbild entwickelt werden
kann durch Erhitzung des exponierten Materials auf eine moderat
erhöhte
Temperatur von beispielsweise 50 bis 250°C (vorzugsweise 80 bis 200°C und weiter
bevorzugt 100 bis 200°C)
eine ausreichende Zeitspanne lang, im Allgemeinen von 1 bis 120
Sekunden. Die Erhitzung kann erfolgen unter Anwendung beliebiger
geeigneter Erhitzungsmittel, wie einer heißen Platte, einem Bügeleisen,
einer heißen
Walze oder einem aufgeheiztem Bad.
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Im
Falle einiger Methoden erfolgt die Entwicklung in zwei Stufen. Die
thermische Entwicklung erfolgt bei einer höheren Temperatur über eine
kürzere
Zeitspanne (zum Beispiel bis zu 10 Sekunden bei 150°C), worauf
sich eine thermische Diffusion bei einer niedrigeren Temperatur
anschließt
(beispielsweise bei 80°C)
in Gegenwart eines Übertragungs-Lösungsmittels).
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Verwendung als Fotomaske
-
Die
fotothermografischen Materialien der vorliegenden Erfindung sind
ausreichend durchlässig
im Bereich von 350 bis 450 nm in Bereichen ohne Bildaufzeichnung,
sodass sie in einem Verfahren verwendet werden können, bei dem eine nachfolgende
Exponierung eines für
eine Bildaufzeichnung geeigneten Mediums erfolgen kann, das empfindlich
ist gegenüber
ultravioletter Strahlung oder kurzwelliger, sichtbarer Strahlung. Beispielsweise
liefert eine Bildaufzeichnung in dem fotothermografischen Material
und eine nachfolgende Wärmeentwicklung
ein sichtbares Bild. Das durch Wärme
entwickelte, fotothermografische Material absorbiert ultraviolette
Strahlung oder kurzwellige, sichtbare Strahlung in den Bereichen,
in denen ein sichtbares Bild vorliegt und überträgt ultraviolette Strahlung
oder kurzwellige, sichtbare Strahlung dort, wo kein sichtbares Bild vorliegt.
Das durch Wärme
entwickelte Material kann dann als Maske verwendet werden und angeordnet
werden zwischen einem Lieferanten von Bildaufzeichnungsstrahlung
(wie einer Strahlungsquelle für
ultraviolettes Licht oder kurzwelliges, sichtbares Licht) und einem
für eine
Bildaufzeichnung geeigneten Material, das empfindlich ist gegenüber einer
solchen Bildaufzeichnungsstrahlung, wie zum Beispiel einem Photopolymer,
einem Diazomaterial, einem Photoresistmaterial oder einer fotoempfindlichen
Druckplatte. Die Exponierung des für eine Bildaufzeichnung geeigneten
Materials mit Bildaufzeichnungsstrahlung durch das sichtbare Bild
in dem exponierten und durch Wärme
entwickelten, fotothermografischen Materials liefert ein Bild in
dem für
eine Bildaufzeichnung geeigneten Material. Dieses Verfahren ist
besonders geeignet dann, wenn das für eine Bildaufzeichnung geeignete
Medium eine Druckplatte umfasst und wenn das fotothermografische
Material als ein Imagesetting-Film dient.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Praxis dieser Erfindung veranschaulichen
und sollen die Erfindung in keiner Weise beschränken. Die Beispiele beschreiben
beispielhaft synthetische Verfahren und Herstellungsmethoden unter
Anwendung der die Empfindlichkeit erhöhenden Verbindungen innerhalb
des Schutzbereiches der vorliegenden Erfindung.
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Materialien und Methoden
für die
Beispiele:
-
Sämtliche
Materialien, die in den folgenden Beispielen verwendet wurden, sind
leicht zugänglich
aus kommerziellen Standardquellen, wie Aldrich Chemical Co. (Milwaukee
Wisconsin), sofern keine anderen speziellen Angaben gemacht werden.
Sämtliche
Prozentsätze
beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben ist.
Die folgenden zusätzlichen
Bezeichnungen und Materialien wurden verwendet.
-
ACRYLOID
A-21 ist ein acrylisches Copolymer, erhältlich von der Firma Rohm und
Haas, Philadelphia, PA.
-
BUTVAR
B-79 ist ein Polyvinylbutyralharz, erhältlich von der Firma Solutia
Company, St. Louis, MO.
-
CAB
171-15S ist ein Celluloseacetatbutyratharz, erhältlich von der Firma Eastman
Chemicals Co.
-
DESMODUR
N3300 ist ein aliphatisches Hexamethylendiisocyanat, erhältlich von
Bayer Chemicals, Pittsburgh, PA.
-
PERMANAX
WSO ist 1,1-Bis(2-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-3,5,5-trimethylhexan
[CAS RN=7292-14-0] und ist erhältlich
von der Firma St-Jean PhotoChemicals, Inc. (Quebec). Es ist ein
Reduktionsmittel (das ein aus einem gehinderten Phenol bestehender
Entwickler ist) für
den nicht-fotosensitiven, reduzierbaren Lieferanten von Silber.
Das Material ist auch bekannt als NONOX.
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MEK
ist Methylethylketon (oder 2-Butanon).
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Farbstoff
A ist
-
-
Sensibilisierungsfarbstoff
A ist
-
-
Sensibilisierungsfarbstoff
B ist
-
-
Sensibilisierungsfarbstoff
C ist
-
-
Die
Verbindung HC-1 wird beschrieben in der US-A-5 545 515 (wie oben
angegeben) und hat die folgende Struktur:
-
-
Vinyl
Sulfone-1 (VS-1) wird beschrieben in der EP-0 600 589 B1 und hat
die folgende Struktur:
-
-
Antischleiermittel
A ist 2-(Tribromomethylsulfonyl)chinolin und hat die folgende Struktur:
-
-
Antischleiermittel
B ist:
-
-
Der
Rückschicht-Farbstoff
BC-1 ist Cyclobutendiylium, 1,3-bis[2,3-dihydro-2,2-bis[[1-oxohexyl)oxy]methyl]-1H-perimidin-4-yl]-2,4-dihydroxy-,
bis(inneres Salz). Es wird angenommen, dass der Farbstoff die im
Folgenden angegebene Struktur hat.
-
-
Der
Rückschicht-Farbstoff
BC-2 ist 3H-Indolium, 2-[2-[2-chloro-3-[(1,3-dihydro-1,3,3-trimethyl-2H-indol-2-yliden)ethyliden]-5-methyl-1-cyclohexen-1-yl]ethenyl]-1,3,3-trimethyl-,
perchlorat). Es wird angenommen, dass der Farbstoff die unten dargestellte
Struktur aufweist. Details derartiger Cyaninfarbstoffe sowie Verfahren
zu ihrer Herstellung finden sich in der EP-A-0 342 810 (Leichter).
-
-
Vergleichs-Verbindung
C-1 hat die Struktur:
-
-
Vergleichs-Verbindung
C-2 hat die Struktur:
-
-
Vergleichs-Verbindung
C-3 hat die Struktur:
-
-
Vergleichs-Verbindung
C-4 hat die Struktur:
-
-
Beispiel 1:
-
Eine
vorgebildete Silberbromoiodid, Silbercarboxylatseifen-Dispersion
wurde hergestellt, wie in der US-A-5 382 504 (wie oben angegeben)
beschrieben. Eine fotothermografische Emulsion wurde aus dieser Dispersion
in einer Weise hergestellt, ähnlich
derjenigen, die beschrieben wird in der US-A-6 083 681 (wie oben
angegeben), jedoch unter Verwendung der Materialien und Mengen,
wie im Folgenden dargestellt.
-
Fotothermografische Emulsions-Formulierung:
-
Zu
180 g dieser Silberseifen-Dispersion wurden zugegeben:
MEK | 20
g |
Pyridiniumhydrobromidperbromid | 0,23
g in 1,0 g Methanol |
Calciumbromid | 0,1
g in 1,0 g Methanol |
Chemisches
Sensibilisierungsmittel | Menge,
wie in Tabelle I unten angegeben |
Farbstoff-Vormischung | (siehe
unten bzgl. der Bestandteile) |
BUTVAR
B-79 Polyvinylbutyral | 20
g |
Antischleiermittel
A | 1,3
g |
DESMODUR
N3300 | 0,4
g |
Phthalazin | 1,0
g |
Tetrachlorophthalsäure | 0,35
g |
4-Methylphthalsäure | 0,45
g |
PERMANAX
WSO | 10,6
g |
Farbstoff-Vormischungs-Formulierung:
Farbstoff
A | 0,02
g |
Chlorobenzoylbenzoesäure | 1,42
g |
Methanol | 5,0
g |
-
Eine
schützende
Deckschicht für
die fotothermografische Emulsionsschicht wurde, wie folgt, hergestellt:
ACRYLOID-21
Polymer | 0,56
g |
CAB
171-15S Celluloseacetatbutyrat | 15
g |
MEK | 183
g |
VS-1 | 0,27
g |
Antischleiermittel
B | 0,08
g |
Benzotriazol | 1,60
g |
-
Die
Formulierungen für
die fotothermografische Emulsion und die Deckschicht wurden unter
Sicherheitslichtbedingungen auf einen 7 mil (178 μm) starken,
Blau-eingefärbten
Polyethylenterephthalatträger
aufgetragen, der ausgestattet war mit einer Rückschicht-Beschichtung, enthaltend
den Rückschicht-Farbstoff BC-1
in CAB 171-15S Harz unter Anwendung einer üblichen Dual-Messer-Beschichtungsvorrichtung.
Die Beschichtung und die Trocknung erfolgten ebenfalls, wie in der
US-A-6 083 681 beschrieben.
-
Proben
der erhaltenen, fotothermografischen Materialien wurden bildweise
exponiert 10–3 Sekunden lang
unter Anwendung eines üblichen
Sensitometers vom Typ EG&G
Flash Sensitometer mit einem P-31 Filter, worauf sie entwickelt
wurden unter Anwendung eines Prozessors mit aufgeheizten Walzen
15 Sekunden lang bei 124°C.
-
Densitometermessungen
erfolgten unter Anwendung eines nach einem Verbraucherwunsch hergestellten,
Computer-gescannten Densitometers unter Verwendung eines Filters
entsprechend der Empfindlichkeit des fotothermografischen Materials,
wobei angenommen wurde, dass die Messungen vergleichbar waren mit
Messungen mittels eines im Handel erhältlichen Densitometers. Dmin ist die Dichte der nicht-exponierten Bereiche
nach der Entwicklung und ist das Mittel von den acht niedrigsten
Dichtewerten. "SP-2" ist Log1/E + 4 entsprechend
dem Dichtewert von 1,00 über
Dmin, wobei E die Exponierung in ergs/cm2 ist. "SP-3" ist Log1/E + 4 entsprechend
dem Dichtewert von 2,90 über
Dmin, wobei E Exponierung in ergs/cm2 ist. Der mittlere Kontrast-1 ("AC-1") ist der absolute
Wert der Neigung der Linie, die die Dichtepunkte von 0,60 und 2,00 über Dmin miteinander verbindet. "CON-D" ist der absolute
Wert der Neigung der Linie, die die Dichtepunkte von 1,00 und 3,00 über Dmin miteinander verbindet.
-
In
diesem Beispiel enthielt die fotothermografische Bildaufzeichnungsschicht
(Emulsionsschicht) Grün-empfindliche,
0,12 μm
große
Silberbromidkörner,
die spektral sensibilisiert wurden unter Verwendung des Sensibilisierungsfarbstoffes
A. Die sensitometrischen Ergebnisse des erhaltenen, fotothermografischen Materials
sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt. Die Veränderungen
in Dmin und der Empfindlichkeit sind relativ
zu einem fotothermografischen Vergleichsmaterial, von dem das chemische
Sensibilisierungsmittel fortgelassen wurde, das jedoch ansonsten
in identischer Weise, wie die erfindungsgemäßen Materialien hergestellt
wurde.
-
-
Beispiel 2:
-
Mehrere
fotothermografische Materialien, ähnlich demjenigen, das in Beispiel
1 beschrieben wurde, wurden hergestellt unter Verwendung von 0,05 μm mit Iridium
und Kupfer dotierten Kern-Hüllen-Silberhalogenidkornemulsionen,
wie in der US-A-5 939 249 (wie oben angegeben) beschrieben, und
unter Verwendung von verschiedenen chemischen Sensibilisierungsmitteln
(die Empfindlichkeit erhöhenden
Verbindungen). Die Menge an chemischem Sensibilisierungsmittel lag
bei 4,4 × 10–5 Molen
pro 250 g Ansatz der Emulsion. Eine fotothermografische Emulsion
wurde von dieser Dispersion in einer Weise hergestellt, die ähnlich war
derjenigen, die beschrieben wird in der US-A-6 083 681 (wie oben
angegeben), jedoch unter Verwendung der Materialien und Mengen,
wie im Folgenden angegeben:
-
Fotothermografische Emulsions-Formulierung
-
Zu
169 g dieser Silbercarboxylatdispersion mit einem Feststoffgehalt
von 28,8% wurden zugegeben:
Pyridiniumhydrobromidperbromid | 0,20
g in 1,58 g Methanol |
Calciumbromid | 0,15
g in 1,19 g Methanol |
Chemisches
Thioharnstoff-Sensibilisierungsmittel | 4,4 × 10–5 Mole
in 5 g Methanol |
Farbstoff-Vormischung | (siehe
unten) |
BUTVAR
B-79 Polyvinylbutyral | 20
g |
Antischleiermittel
A | 0,6
g in 10 g MEK |
DESMODUR
N3300 | 0,75
g in 0,75 g MEK |
Phthalazin | 1,05
g in 3,0 g MEK |
Tetrachlorophthalsäure | 0,35
g in 2,0 g MEK |
4-Methylphthalsäure | 0,45
g in 2,5 g MEK |
PERMANAX
WSO | 10,6
g |
MEK | Menge,
die erforderlich war für
einen Gesamtansatz von 250 g |
Farbstoff-Vormischungs-Formulierung:
Sensibilisierungs-Farbstoff
A | 0,020
g |
Chlorobenzoylbenzoesäure | 1,42
g |
Methanol | 5,0
g |
-
Eine
schützende
Deckschicht für
die fotothermografische Emulsionsschicht wurde, wie folgt, hergestellt:
ACRYLOID-21
Polymer | 2,0
g |
CAB
171-15S Celluloseacetatbutyrat | 51,24
g |
MEK | 639
g |
VS-1 | 1,45
g mit 80% Feststoffen |
Benzotriazol | 5,5
g |
Antischleiermittel
B | 0,4
g |
-
Die
Formulierungen der fotografischen Emulsion und der Deckschicht wurden
aufgetragen, es wurden Bilder aufgezeichnet und entwickelt, wie
in Beispiel 1 beschrieben. Die erhaltenen, sensitometrischen Daten sind
in Tabelle II unten zusammengestellt. Die Veränderungen in Dmin und
der Empfindlichkeit sind relativ zu einem fotothermografischen Vergleichsmaterial,
von dem das chemische Thioharnstoff-Sensibilisierungsmittel fortgelassen
wurde, das jedoch ansonsten in identischer Weise wie die erfindungsgemäßen Materialien
hergestellt wurde. Die chemische Thioharnstoff-Sensibilisierungsmittel-Verbindung
I-2 scheint den besten Empfindlichkeitsgewinn zu erzeugen, gekoppelt
mit einem geringen Anstieg in Dmin und stellt
eine bevorzugte Verbindung dar.
-
-
Beispiel 3:
-
Es
wurde eine Studie durchgeführt,
um die Wirkung von unterschiedlichen Mengen an chemischem Thioharnstoff-Sensibilisierungsmittel
(Verbindung zur Empfindlichkeitserhöhung) zu veranschaulichen unter Verwendung
eines fotothermografischen Materials, das dem in Beispiel 1 beschriebenen
Material entsprach mit 0,05 μm
Silberhalogenidkörnern,
die unter Verwen dung des Sensibilisierungs-Farbstoffes A sensibilisiert wurden.
Die "IX" Menge entspricht
4,4 × 10–5 Molen
chemisches Sensibilisierungsmittel pro 250 g Ansatz der fotothermografischen
Emulsions-Formulierung. Die sensitometrischen Ergebnisse sind in
Tabelle III unten zusammengestellt. Die Veränderung in der Empfindlichkeit
ist relativ zu einem fotothermografischen Vergleichsmaterial, von
dem das chemisches Sensibilisierungsmittel fortgelassen wurde, das
ansonsten jedoch in identischer Weise wie die erfindungsgemäßen Materialien
hergestellt wurde.
-
-
Beispiel 4:
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirkung der chemischen Sensibilisierungsmittel
(Verbindungen zur Erhöhung
der Empfindlichkeit) in fotothermografischen Materialien, hergestellt
wie in der US-A-5 434 043 (wie oben angegeben) beschrieben, jedoch
mit unterschiedlichen Silberhalogenidkorngrößen. Die Silberhalogenidkörner wurden
sensibilisiert unter Verwendung eines roten Sensibilisierungs-Farbstoffes
und des einen hohen Kontrast erzeugenden Mittels HC-1. Sämtliche
der Materialien lieferten einen "Con-D" von größer als 10.
Eine fotothermografische Emulsion wurde von dieser Dispersion hergestellt
in gleicher Weise wie die Emulsion, die in der US-A-6 083 681 (wie
oben angegeben) beschrieben wird, jedoch unter Verwendung der Materialien
und Mengen, wie unten angegeben.
-
Fotothermografische Emulsions-Formulierung
-
Zu
182 g einer Silberseifen-Dispersion, enthaltend 24,5% Feststoffe,
wurden zugegeben:
MEK | 8
g |
Pyridiniumhydrobromidperbromid | 0,254
g |
Zinkbromid | 0,288
g |
Verbindung
I-2 | (siehe
Tabelle V unten) |
Farbstoff-Vormischung: Chlorobenzoylbenzoesäure in einer
Menge von 2,32 g und Sensibilisierungs-Farbstoff B oder C in einer Menge von
2,368 × 10
–5 Molen
in Methanol bei 9,82 g
BUTVAR
B-79 Polyvinylbutyral | 31,8
g |
Antischleiermittel
A | 1,6
g |
DESMODUR
N3300 | 0,49
g |
Phthalazin | 1,2
g |
Tetrachlorophthalsäure | 0,27
g |
4-Methylphthalsäure | 0,60
g |
PERMANAX
WSO | 12,0
g |
HC-1
Hochkontrastmittel | 0,215
g |
-
Eine
schützende
Deckschicht für
die fotothermografische Emulsionsschicht wurde, wie folgt, hergestellt:
ACRYLOID-21
Polymer | 0,052
g |
CAB
171-15S Celluloseacetatbutyrat | 1,34
g |
MEK | 16,95
g |
VS-1 | 0,079
g |
-
Die
erhaltenen Formulierungen für
die fotothermografische Emulsion und die schützende Deckschicht wurden bildweise
exponiert unter Anwendung eines üblichen
Laser-Abtast-Sensitometers mit einer 670 nm Laserdiode. Die Materialien
wurden dann entwickelt unter Verwendung eines Prozessors mit einer
aufgeheizten Walze bei 118°C
13 Sekunden lang. Tabelle IV unten enthält die erhaltenen, sensitometrischen
Daten. Die Veränderungen
in Dmin und der Empfindlichkeit sind relativ
zu einem fotothermografischen Vergleichsmaterial, von dem das chemische
Thioharnstoff-Sensibilisierungsmittel weggelassen wurde, das ansonsten
jedoch in identischer Weise wie die Materialien der Erfindung hergestellt
wurde.
-
-
Beispiel 5:
-
Diese
Beispiel veranschaulicht die Verwendung von die Empfindlichkeit
erhöhenden
Verbindungen (chemischen Sensibilisierungsmitteln) in Grün-empfindlichen,
fotothermografischen Materialien von hohem Kontrast. Eine vorgebildete
Silberhalogenid – Silbercarboxylatemulsion
wurde, wie in der US-A-5 382 504 (wie oben angegeben) beschrieben,
hergestellt. Die mittlere Silberhalogenidkorngröße betrug 0,12 μm. Aus dieser Dispersion
wurde eine fotothermografische Emulsion nach einer Methode hergestellt ähnlich derjenigen,
die beschrieben wird in der US-A-6 083 681 (wie oben angegeben),
jedoch unter Verwendung der Materialien und Mengen, wie im Folgenden
angegeben.
-
Fotothermografische Emulsions-Formulierung:
-
Zu
188 g dieser Silberseifen-Dispersion mit einem Feststoffgehalt von
24,5% wurden zugegeben:
Pyridiniumhydrobromidperbromid | 0,20
g in 1,58 g Methanol |
Calciumbromid | 0,15
g in 1,19 g Methanol |
Verbindung
I-2 (s. Tabellen V und VI unten) | in
5,0 g Methanol |
Farstoff-Vormischung | (s.
unten bzgl. d. Bestandt.) |
BUTVAR
B-79 Polyvinylbutyral | 20
g |
Antischleiermittel
A | 0,6
g in 10,0 g MEK |
PERMANAX
WSO | 10,6
g |
DESMODUR
N3300 | 0,63
g in 1,5 g MEK |
Tetrachlorophthalsäure | 0,35
g in 2,0 g MEK |
Phthalazin | 1,00
g in 5,0 g MEK |
4-Methylphthalsäure | 0,45
g in 0,5 g in Methanol/3,5 g MEK |
Farbstoff-Vormischungs-Formulierung
Sensibilisierungs-Farbstoff
A | 0,0475
mMol |
Chlorobenzoylbenzoesäure | 1,42
g |
Methanol | 5,0
g |
-
Eine
schützende
Deckschicht für
die fotothermografische Emulsionsschicht wurde, wie folgt, hergestellt:
ACRYLOID-21
Polymer | 0,58
g |
CAB
171-15S Celluloseacetatbutyrat | 14,9
g |
MEK | 184
g |
VS-1 | 0,3
g |
Benzotriazol | 1,6
g |
Antischleiermittel
B | 0,12
g |
Hochkonstrast-Additiv
HC-1 | 0,05
g |
-
Die
Formulierungs-Materialien für
die fotothermografische Emulsion und die schützende Deckschicht wurden aufgetragen,
es wurden Bilder aufgezeichnet und die Materialien wurden entwickelt,
wie in Beispiel 1 beschrieben. Es zeigte sich, dass die Materialien
einen mittleren Kontrast (AC-1) von größer als 6 hatten und die anderen
sensitometrischen Ergebnisse sind in Tabelle V unten zusammengestellt.
Die Veränderungen
in Dmin und in der Empfindlichkeit sind
relativ zu einem fotothermografischen Vergleichsmaterial, aus dem
das chemische Thioharnstoff-Sensibilisierungsmittel
fortgelassen worden war, das jedoch ansonsten in identischer Weise
wie die erfindungsgemäßen Materialien
hergestellt wurde.
-
-
Ähnliche
fotothermografische Materialien wurden hergestellt, jedoch lag die
mittlere Silberhalogenidkorngröße bei 0,05 μm, wie in
der US-A-5 939 249 (wie oben angegeben) beschrie ben. Nach der bildweisen Exponierung
und Wärmeentwicklung
zeigten die Materialien einen mittleren Kontrast (AC-1) von größer als
10. Andere sensitometrische Ergebnisse sind in Tabelle VI unten
zusammengestellt. Die Veränderungen
in Dmin und in der Empfindlichkeit sind
relativ zu einem fotothermografischen Vergleichsmaterial, von dem
das chemische Thioharnstoff-Sensibilisierungsmittel fortgelassen
wurde, das jedoch ansonsten in identischer Weise wie die erfindungsgemäßen Materialien
hergestellt wurde.
-
-
Beispiel 6:
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Verwendbarkeit einer Kombination von
die Empfindlichkeit erhöhenden
Thioharnstoff-Verbindungen (chemischen Sensibilisierungsmitteln)
innerhalb des Schutzbereiches dieser Erfindung mit dem Typ eines
chemischen Sensibilisierungsmittels, das in der US-A-5 891 615 (wie
oben beschrieben) beschrieben wird. Es wurden fotothermografische
Materialien, wie in Beispiel 5 beschrieben, hergestellt, mit der
Ausnahme, dass sie Silberhalogenid enthielten mit einer mittleren
Korngröße von 0,05 μm und dass
sie kein Hochkontrast-Mittel HC-1 enthielten und mit der weiteren
Ausnahme, dass der Farbstoff A in einer Menge von 0,02 g in 5,0
g Methanol zugesetzt wurde, vor Zugabe von Pyridiniumhydrobromidperbromid.
-
Nach
der bildweisen Exponierung und Wärmeentwicklung
zeigten die Materialien die sensitometrischen Ergebnisse, die in
Tabelle VII unten zusammengestellt sind. Die Veränderungen in Dmin und
in der Empfindlichkeit sind relativ zu einem fotothermografischen
Vergleichsmaterial, von dem das chemische Thioharnstoff-Sensibilisierungsmittel
fortgelassen wurde, das jedoch ansonsten in identischer Weise wie
die erfindungsgemäßen Materialien
hergestellt wurde.
-