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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von wasserfestem
Schuhwerk, im Speziellen wasserfestem und dampfdurchlässigem (atmungsaktivem)
Schuhwerk.
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Wasserfestes,
dampfdurchlässiges
Schuhwerk, d.h. Schuhwerk, das den Fuß vor eindringendem Wasser
schützt
und gleichzeitig geregeltes Ausdunsten von Schweiß erlaubt,
erfreut sich derzeit großer öffentlicher
Beliebtheit. Zum Erhalt der gewünschten
Eigenschaften, wie Wasserfestigkeit und Dampfdurchlässigkeit,
ist im Allgemeinen eine Lage oder eine Schicht eines wasserundurchlässigen und dampfdurchlässigen Materials,
d.h. dampfpermeabel, enthalten, das an und für sich bekannt und auf dem
Markt erhältlich
ist. Im Allgemeinen ist die Schicht im Schuhwerk als Futter oder
als Teil des Futters des Obermaterials enthalten. Derartiges Schuhwerk
besitzt im Allgemeinen dampfdurchlässiges Obermaterial und eine
wasserdichte Sohle, hergestellt durch Spritzgussverfahren, die da durch
mit der Einlegesohle und dem Obermaterial verbunden werden kann.
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Bekanntes
Schuhwerk wird mit einem oder mehreren Säumen hergestellt, um das Obermaterial, das
Futter und gegebenenfalls die Einlegesohle zusammenzufügen. Dadurch
entstehen, was die Wasserfestigkeit anbelangt, Probleme, weil die
Naht eine Unterbrechung der Kontinuität der wasserfesten, dampfdurchlässigen Membran
darstellt und Wasser durch die Nahtlöcher in das Innere des Schuhwerks eindringen
kann. Insbesondere kann sich ein ernstes Problem ergeben, wenn das
Obermaterial aus Leder ist (wie es bei anderen Anwendungen wünschenswert
ist), wobei die Lederschicht, obwohl sie kein direktes Passieren
des Wassers durch das Leder ermöglicht,
auftreffendes Wasser leicht durch Kapillareffekte in Ausdehnungsrichtung
der Schicht zu deren Randkanten geleitet, von wo aus das Wasser
möglicherweise
durch die Stichlöcher
ins Innere des Schuhwerks eindringen kann.
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Zu
Lösung
dieses Problems wurden verschiedene Ansätze unternommen. Zum Beispiel
lehrt das europäische
Patent
EP 0 298 360 ein
Schuhwerk, das mit einem Futter, einer wasserdichten, dampfdurchlässigen Schicht
und einer spritzgussgeformten Sohle ausgestattet ist, wobei die
Kante des Obermaterials bezüglich
der Kante des Futters beabstandet angebracht ist und die Kante des
Futters an eine Seite eines porösen
Bandes, die andere Seite ans Futter angenäht ist. Während des Spritzgießens dringt
das Sohlenmaterial durch die Löcher
in das poröse
Band und bildet eine wasserfeste Schicht zwischen dem die Naht enthaltenden
Obermaterial, das der Feuchtigkeit ein Durchdringen ermöglicht und dem
die Naht enthaltenden Futter, und somit dem Inneren des Schuhwerks.
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Die
DE 40 04 674 beschreibt
ein Schuhwerk, das ein Obermaterial, ein Futter mit einer wasserdichten,
dampfdurchlässigen
Membran, eine Einlegesohle und eine Sohle aus einem Kunststoff-Material
enthält,
die zumindest mit dem Obermaterial und mit der Einlegesohle formschlüssig ausgebildet
ist, wobei die Unterkante des Obermaterials an das eine Ende eines
vertikalen, nicht-porösen
Bandes angefügt
ist und dessen zweites Ende mit dem Futter und der Einlegesohle
verbunden ist.
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Die
beschriebenen Ausführungsformen
haben jedoch den Nachteil, dass sie relativ komplex und kostenaufwändig sind.
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Es
ist daher Aufgabe vorliegender Erfindung, die im Stand der Technik
erwähnten
Probleme zu beheben.
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Weiterhin
ist es Aufgabe vorliegender Erfindung, ein gattungsgemäßes Schuhwerk
mit einem wasserfesten, dampfdurchlässigen Futter bereitzustellen,
in das Wasser auf keine Weise von Außen ins Innere des Schuhwerks
durch dessen Einzelbestandteile eindringen kann, und diese Aufgabe
mit einem wirtschaftlich vorteilhaften, leicht anwendbaren Aufbau
zu bewerkstelligen.
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Diese
Aufgabe wird durch das Schuhwerk mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst.
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Die
Erfindung löst
die oben gestellte Aufgabe, insbesondere die Herstellung von vollständig wasserdichtem
Schuhwerk, das mit begrenzten Kosten hergestellt werden kann.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Beispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren
beschrieben, wobei die Erfindung jedoch nicht auf diese Ausführungsform
eingeschränkt
ist, wobei:
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1 eine
partielle axonometrische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Schuhwerks ist;
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2 eine
Untenansicht des zusammengenähten
Verbundes aus Obermaterial, Futter, Einlegesohle und Band des Schuhwerks
von 1 ist;
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3 eine
Darstellung des Querschnitts des kompletten Schuhwerks mit einer
Sohle aus Kunststoff-Material
ist;
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4 eine
vergrößerte Darstellung
des eingekreisten Details aus 3 ist.
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Unter
Bezugnahme auf die Figuren wird ein erfindungsgemäßer Schuh
oder ein Schuhwerk als Gesamtheit mit der Referenznummer 10 bezeichnet und
beinhaltet zumindest ein Oberleder 12, ein Futter 14,
eine Einlegesohle 16, eine Sohle 18 aus Kunststoffmaterial,
die mit den anderen Elementen einteilig ist und ein nicht-poröses Band 20.
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Das
Obermaterial 12 ist dabei aus einer Schicht geformt, die
aus jedem beliebigen zweckdienlichen Material, z.B. Leder, sein
kann und ist, wie in den Figuren dargestellt, so geschnitten, dass
deren untere Randkante 22 in solchem Abstand endet, dass
sie sich bezüglich
der unteren Randkante des Futters weiter nach Außen erstreckt.
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Das
Futter 14 beinhaltet eine Lage oder eine Membran 24 aus
wasserdichtem und dampfdurchlässigem
oder atmungsaktivem Material und vorteilhafterweise weiterhin eine
oder mehrere übliche
komplementäre
Lagen oder Schichten 26 mit thermaler, ästhetischer und Schock-absorbierender
Funktion (von denen nur eine in den Figuren dargestellt ist). Die
untere Randkante des Futters 14 ist so geschnitten, dass
sie „länger" ist als das Oberleder,
so dass es entlang des unteren Bereichs des Schuhwerks eingedreht
werden kann.
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Die
Einlegesohle 16 ist aus konventionellem Schicht-Material für Einlegesohlen
gefertigt, z.B. vernähtes
Gewebe, und ist so geschnitten, dass sie einen Umfang besitzt, der
eine kleinere Fläche
als die gesamte Innenfläche
der Unterseite des Schuhwerks festlegt.
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In
den Figuren ist auf dem Streifen oder dem Band 20, das
aus einem nicht-porösen
Material, z.B. U. A. 014 von Uno Art, gefertigt ist, ist eine Schicht
eines wärmereaktiven
oder thermosensitiven Klebstoffs (der an sich bekannt ist) auf einer
Seite, genauer gesagt, der Seite 21, die nach oben, in
Richtung des Innenfutters, zeigt, aufgebracht. Das Band 20 ist über dessen
Längsrand
oder die Längskante 28 mit der
Unterkante des Obermaterials vernäht; dieser Saum ist in 4 mit 30 bezeichnet.
Der Saum ist vom Typ eines umgekehrten oder gerollten Saums. Die
andere Längskante
des Bandes 29, ist mit der Unterkante des Futters 14 und
der Kante der Einlegesohle 16 vernäht. Die Naht oder der Saum
ist als Strobelketten-Steppnaht ausgebildet und wird mit der Referenznummer 32 bezeichnet.
Die Seite 21 des Bandes im gefertigten Schuhwerk ist mit
einem Streifen des Futters in der Nähe dessen Unterkante verbunden.
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Die
Sohle 18 besteht aus einem wasserdichten, elastomeren Material
und wird in direktem Kontakt mit dem Obermaterial, der Einlegesohle
und dem Band durch jedes beliebige formgebende Verfahren, wie z.B.
Spritzgussverfahren oder Extrusion, aber auch durch andere Verfahren
hergestellt.
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Das
Verfahren zur Herstellung des Schuhwerks wird im Folgenden beschrieben.
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Zunächst werden
das Obermaterial 12 und das Futter 14 vorbereitet
und so geschnitten, dass die untere Kante des Futters in gewissem
Maße über die
Unterkante des Oberleders sowie auch über das nicht-poröse Band
oder den Streifen 20 hinausragt. Das Obermaterial kann
aus jedem beliebigen Schichtmaterial, das für den Verwendungszweck geeignet
ist, z.B. Leder, geformt sein. Das Futter umfasst, auf bekannte
Art und Weise, eine Schicht oder eine Membran eines wasserdichten
oder dampfdurchlässigen
Materials, das mit 24 bezeichnet ist, und beinhaltet vorzugsweise
eine oder mehrere weitere Schichten, die daran angebracht sind,
um andere Funktionen zu erfüllen,
z.B. zur besseren thermischen Isolierung, für größeren Komfort oder ästhetische
Zwecke. Das Band 20 ist vorzugsweise aus dicht gewobenem
Gewebe aus synthetischem Garn, das zumindest auf einer Seite mit
einer Schicht aus wärmeaktivem
Klebstoff beschichtet ist. Daher ist das Band nicht porös. Andererseits
könnte
auch ein Klebstoff verwendet werden, der nicht in das nicht-poröse Band
eindringt.
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Die
Unterkante des äußeren Oberleders
wird mit dem Band vernäht,
wobei vorzugsweise eine gerollte Naht verwendet wird, wie sie mit 30 in
den Figuren gekennzeichnet ist. Die Naht 30 beinhaltet
nur das Band und das Oberleder, nicht aber das Futter. Die mit Klebstoff
beschichtete Seite des Bandes weist zum Futter des Schuhwerks hin.
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Das
Band, das Futter und die Kante der Einlegesohle werden im Anschluss
daran zusammengenäht,
vorzugsweise durch eine Strobel- oder Kettennaht, gekennzeichnet
mit 32.
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Die
Sohle 18 aus Kunststoff-Material wird im Anschluss daran
dem Verbund, bestehend aus der Einlegesohle, dem Futter, dem Oberleder
und dem Band, warm auf geformt, so dass sie in Kontakt und in Verbindung
mit der Einlegesohle, dem Band und dem Oberleder steht. Die Warmformung
der Sohle verursacht die Aktivierung des Klebstoffs auf dem Band,
der der gegenüber
liegenden Oberfläche
des Futters anhaftet, wodurch eine periphere Dichtung gegen mögliches
Eindringen von Feuchtigkeit entlang der Naht 30 entlang
des gesamten Umfangs des Unterteils des Schuhs gebildet wird. In
einer alternativen Ausführungsform
kann der Klebstoff auf dem Band auch durch einen Arbeitsvorgang,
der vor der Formung der Sohle erfolgt, aktiviert werden.