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Hintergrund
der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft verbesserte Copolymere, die als biokompatible
Materialien verwendbar sind. Speziell betrifft diese Erfindung Copolymere,
die als Augenlinsen, z.B. Kontaktlinsen, verwendbar sind.
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Die
ersten harten Kontaktlinsen wurden aus Polymethylmethacrylat (PMMA)
oder Celluloseacetatbutyrat (CAB) hergestellt. Starre gasdurchlässige (RGP)
Kontaktlinsen, geformt aus Silikon enthaltenden Copolymeren, boten
verschiedene Vorteile über
PMMA und CAB-Linsen (insbesondere erhöhte Sauerstoffdurchlässigkeit).
Ein anderes Beispiel eines RGP-Materials ist ein Copolymer, das
ein Silikon enthaltendes Monomer und Methylmethacrylat umfasst.
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Eine
neuere Klasse von Copolymeren für
Silikon enthaltende RGP-Linsen ist Itaconatester-Copolymere. Die
US Patent Nrn. 4,152,508 (Ellis et al.), 4,330,383 (Ellis et al.)
und 4,826,889 (Ellis et al.) offenbaren Copolymere für Kontaktlinsen,
die hergestellt sind aus: einem monofunktionellen Siloxanylestermonomer;
einem Itaconatester; einem Ester eines einwertigen oder mehrwertigen
Alkanols oder Phenols und einer (Meth)acrylsäure; einem Vernetzungsmittel;
und vorzugsweise einem hydrophilen Monomer.
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Bekannte
Copolymere für
RGP-Linsen beinhalten auch Copolymere von fluorierten Itaconatestern, wie
den in den US Patent Nrn. 4,686,267 (Ellis et al.) und 4,996,275
(Ellis et al.) offenbarten Copolymeren, die aus einem fluorierten
Itaconatester und einem ethylenisch ungesättigten Organosiloxan hergestellt
sind.
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Andere
Beispiele von Itaconatester-Copolymeren für RGP-Linsen sind offenbart
in den folgenden US Patent Nrn. 4,602,074 (Mizutani et al.); 4,508,884
(Wittmann et al.); 4,743,667 (Mizutani et al.); 4,826,936 (Ellis);
und 4,861,850 (Novicky).
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Wie
in dem US Patent Nr. 4,152,508 offenbart, stellen die Itaconatester
Steifheit, Härte
und einen gewissen Grad an Benetzbarkeit für das resultierende Copolymer
zur Verfü gung.
Der Einschluss eines Itaconatesters tendiert jedoch dazu, die resultierenden
Copolymere brüchiger
zu machen. Dies veranschaulicht eine größere Herausforderung in der
Entwicklung von neuen Augenlinsenmaterialien: dass die Hinzufügung eines gegebenen
Monomers zu einem Polymermix mit dem Ziel, ein spezielles Charakteristikum
zu erzielen, inherent weniger wünschenswerte
Charakteristika beinhalten kann. Silikon enthaltende Monomere können z.B. wünschenswerter
Weise Steifheit beitragen, wohingegen sie nicht wünschenswerter
Weise die Zähigkeit
verhindern.
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Bestimmte
multifunktionelle Organosiloxane wurden beschrieben als brauchbar
zur Hinzufügung
einer höheren
Schlagbiegefestigkeit und zur Reduzierung der Brüchigkeit von Itaconat-RGP-Copolymeren.
US Patent Nr. 4,826,936 beschreibt eine Klasse von multifunktionellen
Organosiloxanen mit solchen Eigenschaften.
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Silsesquioxanmakromere
sind Silikon enthaltende Käfigmoleküle, die
auf der Struktur von Sauerstoff- und Silizium-Tetraedern basieren.
Silsesquioxanmakromere können
polymerisiert sein, um hitzebeständige Materialien
wie Hochtemperaturkunststoffe herzustellen. Beispiele von Silsesquioxan
enthaltenden Materialien sind in den US Patenten 5,412,053; 5,484,867;
und 5,589,562 (alle von Lichtenhahn et al.) beschrieben. Während massige
Materialien, enthaltend Silizium und Sauerstoff, von Interesse waren,
um die Sauerstoffdurchlässigkeit
von biokompatiblen Materialien wie Kontaktlinsenmaterialien zu verbessern,
sind jene Materialien deutlich verschieden zu den hitzebeständigen Materialien,
die der Gegenstand von fortdauernder Forschung bezüglich Silsesquioxanmakromeren
sind.
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Es
wäre folglich
wünschenswert,
die Sauerstoffdurchlässigkeit
von biokompatiblen Materialien zu verbessern, ohne andere wesentliche
Eigenschaften zu opfern. Insbesondere wäre es auch wünschenswert,
ein biokompatibles Material zur Verfügung zu stellen, das optisch
klar ist und auch eine ausgezeichnete maschinelle Fertigbarkeit
und Zähigkeit
aufweist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Silsesquioxan enthaltende Copolymere,
die als biokompatible Materialien verwendbar sind. Die Copolymere
der Erfindung sind das Polymerisationsprodukt einer Mischung, umfassend:
- a) ein Monomer, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Itaconaten, (Meth)acrylaten, Fumaraten und Styrolverbindungen;
- b) ein ethylenisch ungesättigtes
Organosiloxanmonomer; und
- c) eine POSS-Verbindung, enthaltend wenigstens eine Substituentengruppe,
die eine polymerisierbare ethylenisch ungesättigte Gruppe umfasst.
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Die
zur Polymerisierung mit POSS-Verbindungen verwendbaren Monomere
beinhalten entsprechend der Erfindung irgendein ethylenisch ungesättigtes
Monomer, z.B. Alkylmethacrylate wie Methylmethacrylat und Neopentylmethacrylat
sowie aromatische Methacrylate wie Benzylmethacrylat.
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Halogenierte
Methacrylate und Itaconate sind auch verwendbare Monomere in der
vorliegenden Erfindung. Beispiele beinhalten Fluoralkylmethacrylate
wie Hexafluorisopropylmethacrylat und Trifluorethylmethacrylat und
halognierte Itaconate wie Bis(1,1,1,3,3,3-hexafluor-2-propyl)itaconat.
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Aromatische
Ringverbindungen können
auch verwendbar sein als Monomere in der vorliegenden Erfindung.
Beispiele von geeigneten aromatischen Monomeren beinhalten alkylsubstituierte
Styrolverbindungen wie t-Butylstyrol. Andere verwendbare Monomere
beinhalten Vinyllactame und n-Vinylpyrrolidon.
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Hydrophile
Monomere wie (Meth)acrylsäure
und (Meth)acrylamide wie N,N-Dimethylacrylamid
sind auch verwendbar in der Erfindung.
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In
der vorliegenden Erfindung verwendbare Monomere können auch
zwei oder mehr funktionelle Gruppen des oben aufgelisteten Typs
enthalten.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Materialien der vorliegenden Erfindung enthalten funktionalisierte
Monomere, die auf Silsesquioxan ("POSS")
Verbindungen basieren. Die als Monomere entsprechend der Erfindung
verwendbaren POSS-Verbindungen können
durch allgemeine Verfahren hergestellt werden, die bekannt sind,
wie die in den US Patent Nrn. 5,412,053; 5,484,867 und 5,589,562
(alle von Lichtenhan et al.) offenbarten Verfahren.
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Die
allgemeine Käfigstruktur
eines Beispiels einer Silsesquioxan-basierten Monomereinheit ist
unten gezeigt als Struktur (I),
worin:
Y ein ethylenisch
ungesättigter
Rest ist; und
jedes R unabhängig
voneinander ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus einem einwertigen C
1-C
12-Kohlenwasserstoffrest, einem einwertigen
C
1-C
12-Kohlenwasserstoffrest,
der Etherbindungen enthält, einem
halogensubstituierten einwertigen C
1-C
12-Kohlenwasserstoffrest und einem halogensubstituierten
einwertigen C
1-C
12-Kohlenwasserstoffrest,
der Etherbindungen enthält.
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Silsesquioxan-basierte
Polymere, die in der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, können kleinere oder
größere Käfiggrößen als
die oben gezeigte Struktur aufweisen und können auch geschlossene oder
offene Käfigstrukturen
umfassen.
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Die
in der Erfindung verwendbaren Silsesquioxan-basierten Polymere müssen wenigstens
eine polymerisierbare Stelle enthalten, die eine ethylenisch ungesättigte Stelle
ist.
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Die
Strukturen (II) und (III) veranschaulichen Beispiele von geeigneten
Monomeren mit geschlossenem Käfig.
Die Struktur (III) stellt ein bevorzugtes Monomer dar.
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Die
Polymere der Erfindung können
weiterhin ein oder mehrere Monomere mit offenem Käfig beinhalten
wie unten durch Struktur (IV) gezeigt.
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Die
Bezeichnung "polyedrisches
oligomeres Silsesquioxan" oder "POSS" wie hier verwendet,
beschreibt einen Typ von dreidimensionalem Siloxanmolekül, in dem
wenigstens zwei Siloxanringe eine starre Molekülstruktur bilden. Sowohl POSS-Monomere
mit offenem Käfig
als auch mit geschlossenem Käfig
sind in der vorliegenden Erfindung verwendbar.
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Die
Bezeichnung "POSS-Monomer
mit geschlossenem Käfig" bedeutet ein polyedrisches
oligomeres Silsesquioxanmonomer, in dem jedes Siliziumatom eines
Ringmitglieds zu drei anderen Siliziumatomen, die Ringmitglieder
sind, durch Sauerstoffatome gebunden ist.
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Die
Bezeichnung "POSS-Monomer
mit offenem Käfig" bedeutet ein polyedrisches
oligomeres Silsesquioxanmonomer, in dem wenigstens zwei Siliziumatome
je zu nicht mehr als zwei anderen Siliziumatomen, die Ringmitglieder
sind, durch Sauerstoffatome verbunden sind.
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Die
Polymere der Erfindung können
optional ein hydrophiles Monomer enthalten.
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Die
Materialien der Erfindung sind biokompatibel. Die Materialien sind
besonders nützlich
als starre gasdurchlässige
(RGP) Kontaktlinsenmaterialien in Folge ihrer verbesserten Zähigkeit,
Sauerstoffdurchlässigkeit
und ihrem Biegungswiderstand.
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Entsprechend
der Erfindung wurde herausgefunden, dass POSS-Verbindungen zur Verbesserung
der Sauerstoffdurchlässigkeit
und des Biegungswiderstandes von biokompatiblen polymeren Materialien
besonders wirksam sind.
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Polysilsesquioxane
(POSS-Materialien) werden durch die Formel [RSiO1,5]λ,
worin λ =
molarer Grad an Polimerisation und R = organischer Substituent (H,
Siloxy, cyclische oder lineare aliphatische oder aromatische Gruppen,
die zusätzlich
reaktive Funktionalitäten
wie Alkohole, Ester, Amine, Ketone, Olefine, Ether oder Halide enthalten
können).
Polysilsesquioxane können
entweder homoleptisch oder heteroleptisch sein. Homoleptische Systeme
enthalten wenigstens einen Typ von R-Gruppe, wohingegen heteroleptische
Systeme mehr als einen Typ von R-Gruppe enthalten.
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POSS-Nanostrukturzusammensetzungen
werden durch die Formel dargestellt:
[(RSiO1,5)n]λ# für homoleptische Zusammensetzungen;
[(RSiO1,5)m(R'SiO1,5)n]λ# für heteroleptische Zusammensetzungen
(worin R ≠ R'); und
[(RSiO1,5)m(RXSiO1,0)n]λ# für funktionalisierte
heteroleptische Zusammensetzungen (worin die R-Gruppen äquivalent
oder nicht-äquivalent
sein können).
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In
allen diesen Formeln ist R dasselbe wie oben definiert für Struktur
(I) und X beinhaltet OH, Cl, Br, I, Alkoxid (OR), Acetat (OOCR),
Peroxid (OOR), Amin (NR2), Isocyanat (NCO)
und R. Die Symbole m und n betreffen die Stöchiometrie der Zusammensetzung.
Das Symbol λ kennzeichnet,
dass die Zusammensetzung eine Nanostruktur bildet und das Symbol
# bezieht sich auf die Anzahl an Siliziumatomen, die innerhalb der Nanostruktur
enthalten sind. Der Wert für
# ist üblicherweise
die Summe aus m + n. Es sollte angemerkt werden, dass λ# nicht verwechselt
werden darf mit dem Multiplikator für die Bestimmung der Stöchiometrie,
da es lediglich die Gesamtnanostruktur-Charakteristika des Systems
beschreibt (auch bezeichnet als "Käfiggröße").
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Strukturen
(V) bis (VIII) veranschaulichen unten Beispiele von POSS-Monomeren,
worin in dieser Reihenfolge λ =
6, 8, 10 und 12 ist.
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Das
POSS-Monomer wird vorzugsweise in 5 bis 60 Gew.-% der Monomermischung
verwendet, aus der das Copolymer hergestellt ist, um Copolymere
mit einer ausreichenden Starrheit und Härte bereitzustellen. Entsprechend
bevorzugten Ausführungsformen
ist das POSS-Monomer in 20 bis 85 Gew.-%, wobei 30 bis 65 Gew.-%
stärker
bevorzugt sind, in der Monomermischung anwesend.
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Die
Itaconate sind bekannt und beinhalten Verbindungen der Struktur
(IX):
worin X und Y, die gleich
oder verschieden voneinander sein können, unabhängig voneinander sind: Wasserstoff;
C
1-C
18-Alkyl oder
fluorsubstituierte Alkylgruppen; C
5-C
18-Cycloalkyl
oder fluorsubstituierte Alkylgruppen; C
2-C
6-Alkenylgruppen oder fluorsubstituierte
Alkenylgruppen; Phenylgruppen oder fluorsubstituierte Phenylgruppen;
Benzyl oder fluorsubstituierte Benzylgruppen; Phenethyl oder fluorsubstituierte
Phenethylgruppen; oder C
2-C
18 Ether
oder fluorsubstituierte Ethergruppen; vorausgesetzt, dass wenigstens
eines von X und Y anders als Wasserstoff ist.
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Repräsentative
Meth(acrylate) beinhalten Ester von einwertigem oder mehrwertigem
C1-C20-Alkanol oder Phenol und (Meth)acrylsäure. Repräsentative
Meth(acrylat)monomere beinhalten: Alkyl(meth)acrylate wie Methylmethacrylat,
Ethylmethacrylat und Neopentylmethacrylat; Cycloalkyl-enthaltende
(Meth)acrylate wie Cyclohexylmethacrylat; und Phenylmethacrylat.
Das (Meth)acrylat kann in der Monomermischung in 0 bis 50 Gew.-%,
stärker
bevorzugt in 5 bis 35 Gew.-% enthalten sein.
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Itaconate
können
verwendet werden, um die Meth(acrylat)verbindungen in der vorliegenden
Erfindung teilweise oder vollständig
zu ersetzen. Repräsentative
Itaconate beinhalten Methylitaconat, Dimethylitaconat, Phenylitaconat,
Methylphenylitaconat, Bis(1,1,1,3,3,3-hexafluor-2-propyl)itaconat,
Bis(2,2,2-trifluorethyl)itaconat, Bis(1H,1H-perfluoroctyl)itaconat, Bis(1H,1H,1H-perfluorundecyl)itaconat,
Bis(perfluor-t-butyl)itaconat, Bis(pentafluorphenyl)itaconat,
Bis(2H,2H-perfluorbenzyl)itaconat und Bis(pentafluorphenylmethyl)itaconat.
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Itaconate
können
bis zu 60 Gew.-% der Monomermischung umfassen, aus der das Copolymer
hergestellt ist, um Copolymere bereitzustellen, die eine ausreichende
Starrheit und Härte
aufweisen. Falls Itaconate in der Monomermischung beinhaltet sind,
sind sie typischer Weise in Konzentrationen von 20 bis 55 Gew.-%, vorzugsweise
30 bis 50 Gew.-% anwesend.
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Wie
im Stand der Technik anerkannt ist, hat das resultierende Copolymer
eine erhöhte
Starrheit und Härte,
wenn ein Itaconat anstelle von oder in Kombination mit Methylmethacrylat
verwendet wird. Der Einschluss eines Itaconatesters tendiert jedoch
auch dazu, das resultierende Copolymer brüchiger zu machen. RGP-Kontaktlinsenmaterialien
werden häufig
in Form von Stäben,
Knöpfen
oder Linsenrohlingen bereitgestellt, die anschließend zu
Kontaktlinsen mit den gewünschten
Linsenoberflächen
maschinell verarbeitet werden. Wenn das Copolymermaterial brüchig ist,
können
Schwierigkeiten bei der maschinellen Verarbeitung solcher Materialien
auftreten, wie ein Absplittern oder Flocken oder sogar ein Bruch
des Materials.
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Entsprechend
der Erfindung wurde herausgefunden, dass POSS-Monomere das resultierende
Copolymer effektiv härten
können,
wobei die dem Itaconatmonomer zugesprochenen Nachteile überwunden
werden. Die Copolymere stellen verbesserte Itaconat-enthaltende RGP-Materialien
dar, die optische Klarheit, reduzierte Brüchigkeit und verbesserte Zähigkeit
aufweisen. Vorzugsweise haben die POSS-enthaltenden Polymere eine
Zähigkeit
von wenigstens etwa 1,2 MPa·mm/mm
(wie bestimmt durch ASTM D 790M-86 Standards) und stärker bevorzugt
eine Zähigkeit
von wenigstens etwa 1,5 MPa·mm/mm.
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Multifunktionelle
Organosiloxane wurden beschrieben als verwendbar in Kontaktlinsenformulierungen, einschließlich Siloxanverbindungen
der allgemeinen Formel, die unten als Struktur (XI) gezeigt ist.
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(Worin
A, R' und R im allgemeinen
den für
Formel (II) gegebenen Definitionen entsprechen und n' verschiedene Bereiche
hat). Die Anmelder haben herausgefunden, dass es für POSS-enthaltende
Kontaktlinsenmaterialien bevorzugt ist, ein Organosiloxanmonomer
zu beinhalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat die Organosiloxan-Verbindung die oben als Struktur (XI) gezeigte
Struktur und n ist durchschnittlich wenigstens 15.
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In
Struktur (XI) ist A ein aktivierter ungesättigter Rest, d.h. eine ungesättigte Gruppe,
die einen Substituenten zur Erleichterung einer freien radikalischen
Polymerisation, vorzugsweise einen Vinyl-enthaltenden Substituenten,
beinhaltet. Repräsentative
A-Reste beinhalten (Meth)acryloxy, (Meth)acrylamido und Styryl. (Wie
hier verwendet bezeichnet der Begriff "(Meth)" optionale Methylsubstitutionen. Folglich
bezeichnet ein Begriff wie "(Meth)acrylat" "Acrylat oder Methacrylat".) Der Methacryloxyrest
ist stärker
bevorzugt.
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Jedes
R' ist unabhängig voneinander
ein zweiwertiger C1-C22-Kohlenwasserstoffrest.
Repräsentative R'-Reste beinhalten
Alkylenreste und bevorzugte Reste beinhalten Methylen, Propylen
und Butylen.
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Jedes
R ist unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem einwertigen C1-C12-Kohlenwasserstoffrest, einem einwertigen
C1-C12-Kohlenwasserstoffrest,
der Etherbindungen enthält, einem
halogensubstituierten einwertigen C1-C12-Kohlenwasserstoffrest und einem halogensubstituierten
einwertigen C1-C12-Kohlenwasserstoffrest,
der Etherbindungen enthält.
Repräsentative
R-Reste beinhalten Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl, Alkarylreste,
Alkoxyalkylreste und halogensubstituierte Derivate derselben. Bevorzugte
Reste beinhalten C1-C4-Alkyl,
wobei Methyl besonders bevorzugt ist.
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Die
Siloxanverbindung wird in einer Menge verwendet, die zur Reduzierung
der Brüchigkeit
des resultierenden Copolymers wirksam ist. Allgemein sollte die
Siloxanverbindung in 3 bis 25 Gew.-% der anfänglichen Monomermischung, stärker bevorzugt
in 5 bis 20 Gew.-% anwesend sein, wobei 9 bis 15 Gew.-% besonders bevorzugt
sind. Ein Fachmann kann leicht die optimalen Mengen für spezielle
Formulierungen bestimmen.
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Das
ethylenisch ungesättigte
Organosiloxanmonomer (ausschließlich
der POSS-Verbindung)
ist verwendbar zur Erhöhung
der Sauerstoffdurchlässigkeit
des Copolymers. Bevorzugte Organosiloxane sind monofunktionelle
Organosiloxane, enthaltend einen (Meth)acrylatrest wie Tris(trimethylsiloxy)methacryloxypropylsilan,
Pentamethyldisiloxanylmethylmethacrylat, Heptamethylcyclotetrasiloxanpropylmethacrylat, Heptamethylcyclotetrasiloxanmethylmethacrylat
und Methyldi(trimethylsiloxy)methacryloxymethylsilan. Andere bekannte
Organosiloxanmonomere werden beschrieben in dem US Patent Nr. 4,686,267.
Das Organosiloxanmonomer kann in der Monomermischung in etwa 2 bis
etwa 60 Gew.-%, stärker
bevorzugt in 5 bis 50 Gew.-% enthalten sein.
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Ein
hydrophiles Monomer kann der Reaktionsmischung zugegeben sein, um
die Hydrophilie zu erhöhen
und die Benetzbarkeit des resultierenden Copolymers zu verbessern.
Herkömmliche
hydrophile Monomere beinhalten: hydrophile (Meth)acrylate wie 2-Hydroxyethylmethacrylat;
hydrophile (Meth)acrylamide wie Methacrylamid und N,N-Dimethylacrylamid;
(Meth)acrylcarboxylsäuren
wie Methacrylsäure;
und Vinyllactame wie N-Vinylpyrrolidon. Das hydrophile Monomer kann
in der Monomermischung in 1 bis 25 Gew.-%, stärker bevorzugt in 3 bis 15
Gew.-% enthalten sein.
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Andere
bekannte Materialien für
Kontaktlinsenformulierungen können
in der Monomermischung verwendet werden, aus der das Itaconatcopolymer
hergestellt ist.
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Ein
(Meth)acrylatmonomer kann enthalten sein, das die Härte des
Copolymers weiter modifiziert. Solche Monomere sind vorzugsweise
ein Ester eines einwertigen oder mehrwertigen C1-C20-Alkanols oder Phenols und (Meth)acrylsäure. Repräsentative
Monomere beinhalten: Alkyl(meth)acrylate wie Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat
und Neopentylmethacrylat; Cycloalkyl-enthaltende (Meth)acrylate
wie Cyclohexylmethacrylat; und Phenylmethacrylat. Dieses (Meth)acrylat
kann in der Monomermischung in 0 bis 50 Gew.-%, stärker bevorzugt
in 5 bis 35 Gew.-% enthalten sein.
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Ein
konventionelles, kein Silikon enthaltendes Vernetzungsmittel kann
verwendet werden. Vernetzungsmittel beinhalten polyfunktionelle
Derivate von (Meth)acrylsäure,
(Meth)acrylamide und andere multi-vinyl-substituierte Verbindungen.
Repräsentative
Vernetzungsmittel beinhalten: Ethylenglycoldimethacrylat, Diethylenglycoldimethacrylat,
Triethylenglycoldimethacrylat, Tetraethylenglycoldimethacrylat,
Neopentylglycoldimethacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat, Hexamethylenbisacrylamid
und Divinylbenzol. Das Vernetzungsmittel kann in der Monomermischung
in 0 bis 20 Gew.-%, stärker
bevorzugt in 1 bis 10 Gew.-% enthalten sein.
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Entsprechend
werden bevorzugte Copolymere aus einer Monomermischung hergestellt,
die umfasst:
- a) einen Itaconatester in 0 bis
60 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 55 Gew.-%;
- b) eine POSS-Verbindung (I) in 3 bis 85 Gew.-%, vorzugsweise
5 bis 60 Gew.-% und stärker
bevorzugt 10 bis 25 Gew.-%;
- c) eine Siloxanverbindung der Formel (II) in 3 bis 25 Gew.-%,
vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% und stärker bevorzugt 9 bis 15 Gew.-%;
- d) ein ethylenisch ungesättigtes
Organosiloxanmonomer in 2 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-%;
- e) ein hydrophiles Monomer in 1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise
3 bis 15 Gew.-%;
- f) ein (Meth)acrylatmonomer in 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise
5 bis 35 Gew.-%; und
- g) ein Vernetzungsmittel in 0 bis etwa 20 Gew.-%, vorzugsweise
1 bis 10 Gew.-%.
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Andere
optionale Komponenten beinhalten konventionelle freie Radikalstarter,
die allgemein in 0,01 bis 2 Gew.-% verwendet werden, und Färbemittel.
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Die
Monomermischungen können
nach bekannten Verfahren polymerisiert werden, vorzugsweise in Gegenwart
von Wärme
oder Ultraviolettstrahlung und falls gewünscht, können die Copolymere mit Gamma-Strahlung
behandelt werden, um jegliche Monomere zu reduzieren, die nicht
reagiert haben. Vorzugsweise werden die Mischungen zu einer Gestalt
geformt, die anschließend
in die Form einer Kontaktlinse maschinell verarbeitet wird, wie
einem Stangenblock, einem Linsenknopf oder einem Linsenrohling,
enthaltend eine fertige Oberfläche.
Alternativ können
die Mischungen direkt in die Form von Kontaktlinsen geformt werden.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen weiter bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
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Verschiedene
Copolymere wurden aus den Monomermischungen polymerisiert, die in
den folgenden Tabellen aufgelistet sind, worin die Mengen der individuellen
Verbindungen in Gewichtsteilen angegeben sind. Die Mischungen wurden
in zylindrische Röhren
gestellt und die Röhren
wurden deoxygeniert und abgedichtet. Die Mischungen wurden durch
Erwärmen
im Wasserbad (40°C
für 3 Tage)
polymerisiert, gefolgt von Erwärmung
in einem Ofen (65°C
für 2 Tage).
Verschiedene Copolymere wurden einer Nachpolymerisationsbehandlung
unterzogen, um die nicht abreagierten Monomere zu reduzieren, einschließlich der
Aussetzung gegenüber
Gamma-Strahlung in einer inerten Atmosphäre.
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Die
Zähigkeit
und der Modul wurden entsprechend als ASTM-D 790M-86-Standards auf 0,5-mm-Scheibenproben
bestimmt, die aus den polymerisierten Stäben geschnitten wurden. Die
Standardabweichung wird eingeklammert in den Tabellen aufgelistet.
Die Durchlässigkeit
wurde an 0,5-mm-Scheibenproben entsprechend ANSI Z80.20 und ISO
9913-1.2:1996 "Determination
of Oxygen Permeability and Transmissibility with the FATT Method" bestimmt.
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Die
Resultate werden in den folgenden Tabellen zusammengefasst, die
die folgenden Abkürzungen beinhalten:
- 1. POSS – (Polyedrisches
oligomeres Silsesquioxan) worin R Cyclopentyl oder Isopentyl ist
- 2. AIBN-2,2-Azobisisobutyronitril (Starter)
- 3. AIVN – 2,2-Azobisisovaleronitril
(Starter)
- 4. BHI – Bis(1,1,1,3,3,3-hexafluor-2-propyl)itaconat
- 5. MAA – Methacrylsäure
- 6. MMA – Methylmethacrylat
- 7. NPGDMA – Neopentylglycoldimethacrylat
- 8. NPMA – Neopentylmethacrylat
- 9. NVP – N-Vinylpyrrolidon
- 10. TRIS – Tris(trimethylsiloxy)silylpropylmethacrylat
- 11. HFIPM – Hexafluorisopropylmethacrylat
- 12. M2D25 – Formel
(I), worin jedes R Methyl ist, jedes R' Butylen ist, jedes A Methacrylat ist
und n durchschnittlich etwa 25 ist.
R = Cyclopentyl oder Butyl
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Die
in der obigen Tabelle zusammengefassten Daten zeigen, dass die POSS-Verbindungen der
Erfindung optisch klare Materialien hervorbringen, die eine ausreichende
Sauerstoffdurchlässigkeit
und Zähigheit aufweisen,
um zur Verwendung als RGP-Kontaktlinsenmaterialien geeignet zu sein.