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Die
vorliegende Erfindung betrifft Tensidformulierungen, deren Verwendung
beim Desinfizieren und Reinigen der menschlichen Haut und der Hände sowie
von harten Gegenständen
und deren Verwendung in Waschmittel- und Reinigungsmittelformulierungen
für Materialien
aus Textilfasern.
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Hydroxydiphenylether
werden als mikrobizide Wirkstoffbestandteile in Haushaltsreinigungsmitteln
verwendet. Solche Formulierungen weisen im Allgemeinen einen hohen
Gehalt an synthetischen Detergentien oder Seifen auf, welche die
bakterizide Wirkung des Hydroxydiphenylethers in den Formulierungen
stark vermindern, so daß die
bakterizide Aktivität
unbefriedigend ist, aber es ist bekannt, daß die Formulierungen eine sehr
gute, dauerhafte (anhaltende) mikrobiostatische Aktivität auf den
behandelten Oberflächen
(unbelebte Oberflächen
wie Textilen, Kunststoffe, Teppiche, Kacheln, etc.) zeigen.
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WO
97/46218 offenbart flüssige
Formulierungen (a), umfassend (a1) ein mikrobizid
wirksames Mittel und (a2) einen ein- oder
zweiwertigen Alkohol oder Mischungen hiervon, sowie konzentrierte
flüssige
Formulierungen (b), umfassend (b1) einen
mikrobizid wirksamen Bestandteil, (b2) ein
Sulfonat, (b3) eine C1-C11-Monocarbonsäure oder eine C3-C12-Di-
oder Polycarbonsäure,
(b4) einen ein- oder zweiwertigen Alkohol
oder Mischungen hiervon, sowie den Rest Wasser auf 100%.
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WO
96/06152 offenbart oberflächenaktive
Seifenformulierungen, umfassend (a) eine mikrobizid aktive Substanz,
(b) ein oder mehrere hydrotropische Mittel, (c) eine oder mehrere
oberflächenaktive
Substanzen oder eine Seife oder eine Kombination aus den genannten
Substanzen und/oder ein Salz einer gesättigten und/oder ungesättigten
C8-C14-Fettsäure, (d)
einen zweiwertigen Alkohol, (e) einen einwertigen Alkohol, und (f)
den Rest Wasser. Die Formulierung wird zur Desinfektion und Reinigung
der menschlichen Haut und der Hände
sowie von harten Gegenständen
verwendet.
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US 5,851,974 offenbart ein
flüssiges
Feinwaschmittel mit wünschenswerten
Reinigungseigenschaften und einer Milde gegenüber der menschlichen Haut,
umfassend zwei verschiedene Sulfonattenside, ein Alkalimetall- oder
Ammoniumsalz eines anionischen ethoxylierten C
8-18-Alkylethersulfattensids,
ein Alkylpolyglucosidtensid, ein Alkanolamid oder Aminoxid und ein
antibakterielles System, umfassend Trichlorhydroxydiphenylether,
ein C
1-3-Alkanol und ein Alkalimetallhalogenid,
sowie Wasser.
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US 5,480,586 offenbart eine
wäßrige flüssige Reinigungsmittelzusammensetzung
für das
Handspülen von
verschmutztem Geschirr, welche spezifische eingegrenzte Klassen
und Mengen eines Magnesium- oder Natriumalkylbenzolsulfonattensids,
Alkylethersulfattensids, C
12-C
16-Alkylpolyglucosids
und Alkanolamid-Schaumstabilisators ein schließt. Ein anionisches Tensid
in Form eines höheren
Alkylsulfosuccinats oder -sulfosuccinamats, welches wahlweise ethoxyliert
ist, kann ebenfalls anwesend sein. Die Zusammensetzungen sind in
der Lage, einen stabilen Schaum zu erzeugen, und sind bei der Reinigung
von Fettverschmutzungen wirksam, wobei sie eine annehmbare Milde
für den
Verbraucher zusammen mit einer guten Abspülbarkeit vorsehen.
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US 4,118,332 offenbart antibakterielle
Zusammensetzungen, umfassend einen Polyhalogenhydroxydiphenylether
und entweder ein dreifach bromiertes Salicylanilid oder ein Trichlorcarbanilid
in einem Gewichtsverhältnis
von 9:1 bis 1:9, wobei diese Zusammensetzungen in Kombination mit
Detergensmaterialien besonders wirksam sind.
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Es
ist überraschend
festgestellt worden, daß Haushaltsreinigungsformulierungen
trotz des hohen Gehalts an synthetischen Detergentien oder Seifen
als ein Ergebnis der Zugabe von hydrotropischen Mitteln und/oder
Alkoholen eine sehr starke bakterizide Aktivität zeigen.
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Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung eine Tensidformulierung, enthaltend:
- (a) 0,01 bis 2 Gew.-% eines antimikrobiellen
Wirkstoffbestandteils aus der Klasse der Diphenylether,
- (b) 0,1 bis 30 Gew.-% eines hydrotropischen Mittels, ausgewählt aus
einer gesättigten
oder ungesättigten C3-C12-Di- oder -Polycarbonsäure und
der Kombination von Cumolsulfonat und Citronensäure-Monohydrat,
- (c) 6,0 bis 50 Gew.-% eines(r) oder mehrerer synthetischer Detergentien
oder Seifen oder einer Kombination aus solchen Substanzen,
- (d) 0 bis 70 Gew.-% eines einwertigen oder zweiwertigen Alkohols,
und
- (e) Leitungswasser oder deionisiertes Wasser auf 100%.
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Mit
Seifenzusammensetzungen sind wäßrige Seifenlösungen gemeint.
Diese können
in Form von Seifenlösungen
oder so genannten Syndetlösungen
(= synthetische Detergentien) vorliegen.
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Die
antimikrobielle Wirkung der erfindungsgemäßen Formulierung erstreckt
sich auf Gram-positive und Gram-negative Bakterien sowie auf Hefen,
Dermatophyten, etc.
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Als
Komponente (a) kommen bestimmte Hydroxydiphenylether der allgemeinen
Formel
in Betracht,
worin bedeuten:
Y
Chlor oder Brom;
X C
1-C
20-Alkyl,
hydroxysubstituiertes C
1-C
20-Alkyl,
C
5-C
7-Cycloalkyl,
Hydroxy, Formyl, Acetonyl, C
1-C
6-Alkylcarbonyl,
C
2-C
20-Alkenyl,
Carboxy, Carboxy-C
1-C
3-alkyl oder Carboxyallyl;
Z
Wasserstoff, Hydroxy, C
1-C
20-Alkyl,
C
5-C
7-Cycloalkyl,
C
1-C
6-Alkylcarbonyl,
C
1-C
20-Alkoxy, Phenyl
oder Phenyl-C
1-C
3-alkyl;
m
1 oder 2;
n 0 oder 1;
o 0 bis 3;
p 0 oder 1;
q
0 bis 3; und
r 1 oder 2.
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Von
besonderem Interesse sind Verbindungen der Formel (1),
worin
bedeuten:
Y Chlor oder Brom;
m 1;
n 0 oder 1;
o
0;
p 0 oder 1;
r 1 oder 2; und
q 0.
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Von
ganz besonderem Interesse sind Verbindungen der Formel (1),
worin
bedeuten:
Y Chlor;
m 1;
n 0;
o 0;
p 0 oder
1; und
r 1 oder 2.
q 0.
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Besonders
bevorzugt werden die Verbindungen der Formeln
Ebenfalls
von Interesse sind halogenfreie Diphenylether der Formel (1), zum
Beispiel Verbindungen der Formel (1), worin
p und r 0 sind.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen entsprechen demgemäß der Formel
worin bedeuten:
R
1 und R
2 jeweils
unabhängig
voneinander Wasserstoff, C
1-C
20-Alkyl,
C
5-C
7-Cycloalkyl
oder C
1-C
6-Alkylcarbonyl;
R
3 Wasserstoff oder C
1-C
20-Alkyl; und
R
4 Wasserstoff,
C
1-C
20-Alkyl, hydroxysubstituiertes
C
1-C
20-Alkyl, C
5-C
7-Cycloalkyl,
Hydroxy, Formyl, Acetonyl, C
1-C
6-Alkylcarbonyl,
C
2-C
20-Alkenyl,
Carboxy, Carboxy-C
1-C
3-alkyl,
C
1-C
3-Alkylcarbonyl,
C
1-C
3-Alkyl oder
Carboxyallyl.
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Ganz
besonders bevorzugte Verbindungen entsprechen den Formeln
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Die
folgenden Verbindungen kommen als Komponente (b) in Betracht:
- – Sulfonate
von Terpenoiden oder von ein- oder zweikernigen aromatischen Verbindungen,
z.B. Sulfonate von Campher, Toluol, Xylol, Cumol oder Naphthol;
- – gesättigte oder
ungesättigte
C3-C12-Di- oder
-Polycarbonsäuren,
z.B. Malon-, Bernstein-, Glutar-, Adipin-, Pimelin-, Suberin-, Azelain-
und Sebacinsäure,
Undecan- und Dodecandisäure,
Fumar-, Malein-, Wein- und Äpfelsäure, sowie
auch Citronen- und Aconitsäure;
- – Aminocarbonsäuren wie
Ethylendiamintetraessigsäure,
Hydroxyethylethylendiamintetraessigsäure und Nitrilotriessigsäure;
- – cycloaliphatische
Carbonsäuren
wie Camphersäure;
- – aromatische
Carbonsäuren
wie Benzoe-, Phenylessig-, Phenoxyessig- und Zimtsäure, 2-,
3- und 4-Hydroxybenzoesäure,
Anilinsäure,
o-, m- und p-Chlorphenylessigsäure
sowie o-, m- und p-Chlorphenoxyessigsäure;
- – Isethionsäure;
- – Gerbsäure;
- – Säureamide
der Formel (9) worin bedeuten:
R1 Wasserstoff oder C1-C12-Alkyl, und
R2 und
R3 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff,
C1-C12-Alkyl, C2-C12-Alkenyl, Hydroxy-C1-C12-alkenyl, Hydroxy-C2-C12-alkyl oder
eine Polyglykoletherkette mit 1 bis 30 -CH2-CH2-O- oder CHY1-CHY2-O-Gruppen, worin einer der Reste Y1 oder Y2 Wasserstoff
bedeutet und der andere Rest eine Methylgruppe ist, wie N-Methylacetamid;
- – Harnstoffderivate
der Formel worin R1,
R2, R3 und R4 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff,
C1-C8-Alkyl, C2-C8-Alkenyl, C1-C8-Hydroxyalkyl
oder C2-C8-Hydroxyalkenyl
bedeuten.
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Alle
unter (b) erwähnten
organischen Säuren
können
auch in Form ihrer wasserlöslichen
Salze vorliegen, wie die Alkalimetallsalze, besonders die Natrium-
oder Kaliumsalze, oder die Aminsalze (NR1R2R3), worin
R1, R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff,
C1-C8-Alkyl, C2-C8-Alkenyl, C1-C8-Hydroxyalkyl, C5-C8-Cycloalkyl oder
Polyalkenylenoxy-C1-C18-alkyl
bedeuten, oder
R1, R2 und
R3 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das
sie gebunden sind, eine unsubstituierte oder C1-C4-Alkyl-substituierte Morpholinogruppe bilden.
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Die
Komponente (b) kann eine einzelne Verbindung sein oder kann aus
einer Vielzahl von verschiedenen Verbindungen bestehen.
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Als
Komponente (c) kommen anionische, nichtionische, kationische und
zwitterionische sowie amphotere synthetische Detergentien in Betracht.
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Geeignete
anionische Detergentien sind:
- – Sulfate,
wie zum Beispiel Fettalkoholsulfate, worin die Alkylkette 8 bis
18 Kohlenstoffatome aufweist, wie zum Beispiel sulfatierter Laurylalkohol;
- – Fettalkoholethersulfate,
wie zum Beispiel die Säureester
oder Salze hiervon eines Polyaddukts von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid
und 1 Mol eines C8-C22-Fettalkohols;
- – die
Alkalimetall-, Ammonium- oder Aminsalze von C8-C20-Fettsäuren,
bezeichnet als Seifen, wie zum Beispiel Kokosnußfettsäure;
- – Alkylamidsulfate;
- – Alkylaminsulfate
wie Monoethanolaminlaurylsulfat;
- – Alkylamidethersulfate;
- – Alkylarylpolyethersulfate;
- – Alkylamidethersulfate;
- – Alkylarylpolyethersulfate;
- – Monoglyceridsulfate;
- – Alkansulfonate,
worin die Alkylkette 8 bis 20 Kohlenstoffatome enthält, z.B.
Dodecylsulfonat;
- – Alkylamidsulfonate;
- – Alkylarylsulfonate;
- – α-Olefinsulfonate;
- – Sulfobernsteinsäurederivate
wie Alkylsulfosuccinate, Alkylethersulfosuccinate oder Alkylsulfosuccinamidderivate;
- – N-[Alkylamidoalkyl]aminosäuren der
Formel (12) worin bedeuten:
X Wasserstoff,
C1-C4-Alkyl oder
-COO–M+,
Y Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl,
Z m1 1
bis 5,
n1 eine ganze Zahl von 6 bis
18, und
M ein Alkalimetallkation oder Aminkation;
- – Alkyl-
und Alkylarylethercarboxylate der Formel (13): CH3-X-Y-A,
worin bedeuten:
X einen Rest der Formel R Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl,
Y
-(CHCHO)1-50-,
A m2 1
bis 6, und
M ein Alkalimetallkation oder Aminkation.
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Als
anionische Tenside werden auch Fettsäuremethyltauride, Alkylisothionate,
Fettsäurepolypeptid-Kondensationsprodukte
und Fettalkoholphosphorsäureester
verwendet. Die in diesen Verbindungen vorkommenden Alkylreste weisen
vorzugsweise 8 bis 24 Kohlenstoffatome auf.
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Die
anionischen Tenside liegen im Allgemeinen in Form ihrer wasserlöslichen
Salze wie den Alkalimetall-, Ammonium- oder Aminsalzen vor. Beispiele
solcher Salze schließen
Lithium-, Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Triethylamin-, Ethanolamin-,
Diethanolamin- und Triethanolaminsalze ein. Insbesondere werden
die Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumsalze (NR1R2R3), worin R1, R2 und R3 jeweils
unabhängig
voneinander Wasserstoff, C1-C4-Alkyl
oder C1-C4-Hydroxyalkyl
bedeuten, verwendet.
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Besonders
bevorzugte anionische Tenside in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
sind Monoethanolaminlaurylsulfat oder die Alkalimetallsalze von
Fettalkoholsulfaten, insbesondere Natriumlaurylsulfat und das Reaktionsprodukt
von 2 bis 4 Mol Ethylenoxid und Natriumlaurylethersulfat.
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Als
zwitterionische und amphotere Tenside kommen C8-C18-Betaine, C8-C18-Sulfobetaine,
C8-C24-Alkylamido-C1-C4-alkylenbetaine,
Imidazolincarboxylate, Alkylamphocarboxycarbonsäuren, Alkylamphocarbonsäuren (z.B.
Lauroamphoglycinat) und N-Alkyl-β-aminopropionate
oder -iminodipropionate in Betracht, wobei C10-C20-Alkylamido-C1-C4-alkylenbetaine und insbesondere Kokosnußfettsäureamidpropylbetain
bevorzugt werden.
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Nichtionische
Tenside, welche erwähnt
werden können,
schließen
zum Beispiel Derivate der Addukte von Propylenoxid/Ethylenoxid mit
einem Molekulargewicht von 1.000 bis 15.000, Fettalkoholethoxylate
(1–50 EO),
Alkylphenolpolyglykolether (1–50
EO), ethoxylierte Kohlenwasserstoffe, Fettsäureglykolpartialester, zum Beispiel
Diethylenglykolmonostearat, Fettsäurealkanolamide und -dialkanolamide,
Fettsäurealkanolamidethoxylate
und Fettaminoxide ein.
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Als
kationische Tenside kommen insbesondere Aminoxide in Betracht, wie
zum Beispiel Behenaminoxid, Cocamidopropylaminoxid, Cocaminoxid,
Cocomorpholinoxid, Decylaminoxid, Decyl/Tetradecylaminoxid, Diaminopyrimidinoxid,
Dihydroxyethyl-C8-C10-alkoxypropylaminoxid,
Dihydroxyethyl-C9-C11-alkoxypropylaminoxid,
Dihydroxyethyl-C12-C15-alkoxypropylaminoxid,
Dihydroxyethylcocaminoxid, Dihydroxyethyllauraminoxid, Dihydroxyethylstearaminoxid,
Dihydroxyethyltalgaminoxid, hydriertes Talgaminoxid, Hydroxyethyl/Hydroxypropyl-C12-C15-alkoxypropylaminoxid,
Isostearamidopropylaminoxid, Isostearamidopropylmorpholinoxid, Lauramidopropylaminoxid,
Lauraminoxid, Methylmorpholinoxid, Myristamidopropylaminoxid, Myristaminoxid,
Myristyl-/Cetylaminoxid,
Oleamidopropylaminoxid, Oleaminoxid, Olivamidopropylaminoxid, Palmitamidopropylaminoxid,
Palmitaminoxide, PEG-3-Lauraminoxid, Sesamidopropyl aminoxid, Sojaamidopropylaminoxide,
Stearamidopropylaminoxid, Stearaminoxid, Talgamidopropylaminoxid,
Talgaminoxid und Undecylenamidopropylaminoxid.
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Die
Verwendung von Cocaminoxiden und Lauraminoxiden wird bevorzugt.
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Als
Komponente (c) können
auch die Salze gesättigter
und ungesättigter
C8-C22-Fettsäuren, entweder allein
oder in Form einer Mischung miteinander oder in Form einer Mischung
mit anderen als Komponente (c) erwähnten Detergentien, verwendet
werden. Beispiele solcher Fettsäuren
schließen
zum Beispiel Caprinsäure,
Laurinsäure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Stearinsäure,
Arachidinsäure,
Behensäure,
Caproleinsäure,
Dodecensäure,
Tetradecensäure,
Octadecensäure,
Oleinsäure,
Eicosen- und Erucasäure,
sowie die handelsüblichen
Mischungen solcher Säuren,
wie zum Beispiel Kokosnußfettsäure, ein.
Solche Säuren
liegen in Form von Salzen vor, wobei als Kationen Alkalimetallkationen
wie Natrium- und Kaliumkationen, Metallatome wie Zink- und Aluminiumatome
sowie ausreichend basische stickstoffhaltige organische Verbindungen,
wie Amine und ethoxylierte Amine, in Betracht kommen. Solche Salze
können
auch in situ hergestellt werden.
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Als
Komponente (d) kommen als zweiwertige Alkohole insbesondere solche
Verbindungen in Betracht, welche 2 bis 6 Kohlenstoffatome in der
Alkyleneinheit aufweisen, wie Ethylenglykol, 1,2- oder 1,3-Propandiol, 1,3-,
1,4- oder 2,3-Butandiol, 1,5-Pentandiol und 1,6-Hexandiol.
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1,2-Propandiol
(Propylenglykol) wird bevorzugt.
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Bevorzugte
einwertige Alkohole sind Ethanol, n-Propanol und Isopropanol sowie
Mischungen dieser Alkohole.
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Der
pH-Wert der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
reicht von 3 bis 10, vorzugsweise von 3,5 bis 5,5.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Form von Seifen- oder Syndetlösungen
können
auch herkömmliche
Additive wie Sequestrationsmittel, Farbstoffe, Duftstofföle, Verdickungs-
oder Verfestigungsmittel (Konsistenzregulatoren), Erweichungsmittel,
UV-Absorptionsmittel, Hautpflegemittel, Antioxidantien, Additive
zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften, wie Dicarbonsäuren und/oder
Aluminium-, Zink-, Calcium- und Magnesiumsalze von C14-C22-Fettsäuren,
und wahlweise Konservierungsmittel umfassen.
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Die
erfindungsgemäßen Seifenzusammensetzungen
können
durch das Mischen der Komponenten (a) und (b), (c) und wahlweise
(d) in irgendeiner gewünschten
Reihenfolge mit der erforderlichen Menge an deionisiertem Wasser
und das Rühren
der Mischung bis zur Homogenität
hergestellt werden. Die Mischung wird mit Leitungswasser oder deionisiertem
Wasser auf 100% gebracht. Dies ist ein rein physikalisches Verfahren.
Es findet keine chemische Reaktion zwischen den einzelnen Komponenten
statt.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen
weisen in zweierlei Hinsicht eine starke bakterizide Aktivität auf:
- – erstens
eine schnelle Zerstörung
vorhandener Keime/Bakterien, dies kann zum Beispiel durch einen
Suspensionstest, z.B. gemäß der Testmethode
EN 1276, gezeigt werden; und
- – zweitens
eine dauerhafte bakterizide Aktivität auf der behandelten Oberfläche, wobei
als ein Ergebnis davon eine Wiederbesiedlung wirksam verhindert
wird.
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Dies
kann zum Beispiel durch die AATCC 100-1993-Methode gezeigt werden.
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Für das Desinfizieren
und Reinigen der menschlichen Haut und der Hände und von harten Gegenständen können die
erfindungsgemäßen Seifenzusammensetzungen
in verdünnter
oder unverdünnter
Form darauf aufgebracht werden, wobei eine Menge von mindestens
2 ml, vorzugsweise in unverdünnter
Form, zur Desinfektion der Hände
in Betracht kommt.
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Die
erfindungsgemäßen Seifenzusammensetzungen
werden auch in Waschmittel- und Reinigungsmittelformulierungen,
wie zum Beispiel in flüssigen
Haushaltsreinigungsmitteln und pulverförmigen Waschmitteln, oder in
Weichmachern für
Textilfasermaterialien verwendet.
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Die
Fasermaterialien sind ungefärbte
oder gefärbte
oder bedruckte Fasermaterialien, zum Beispiel aus Seide, Wolle,
Polyamid oder Polyurethanen, und insbesondere Cellulosefasermaterialien
aller Arten. Solche Fasermaterialien sind zum Beispiel natürliche Cellulosefasern
wie Baumwolle, Leinen, Jute und Hanf, sowie Cellulose und regenerierte
Cellulose. Bevorzugte geeignete Textilfasermaterialien bestehen
aus Baumwolle.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Die angegebenen
Prozentsätze
und Anteile sind auf das Gewicht bezogen. Beispiel
1: Allzweckreiniger zur verdünnten
Anwendung: Zusammensetzung:
0,6% | der
Verbindung der Formel (101) |
1,0% | Cocamidopropylbetain |
3,0% | Lauraminoxid |
6,0% | Natriumlaurylsulfat |
4,0% | Natriumcitrat |
3,0% | Natriumcarbonat |
3,0% | Ethanol |
5,0% | Natriumcumolsulfonat |
| Wasser
auf 100,0% |
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Die
Verbindung der Formel (101) wird bei 40°C in einer Mischung aus dem
Cocamidopropylbetain, Lauraminoxid, Natriumlaurylsulfat und 90%
der berechneten Menge an Wasser gelöst. Die restlichen Bestandteile
werden bei Raumtemperatur zugegeben, und die Mischung wird bis zur
Homogenität
gerührt.
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Bakterizide Aktivität der Formulierung
gemäß EN 1276
(Konzentration 80%, Kontaktzeit 5 Minuten) in log-Reduktion:
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Testprinzip:
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1,0
ml einer Bakteriensuspension wird zu 8,0 ml der Formulierung (die
Testkonzentration wird mit einem Faktor von 1,25 multipliziert)
und zu 1,0 ml einer Suspension von 0,3% (Faktor 10) Rinderalbumin
zugegeben und gründlich
vermischt. Am Ende der Kontaktzeit (vgl. oben) bei 21°C (+/– 1°C) wird eine
Probe von 0,1 ml entnommen und zu 50 ml TSB + Inaktivator (= Testneutralisationsgemisch,
100) zugegeben. 500 μl des Neutralisationsgemisches
werden zu 9 ml TSB + Inaktivator zugegeben, um eine Verdünnung von
10–2 zu
erhalten. Jedes Testneutralisationsgemisch und die Verdünnungen
werden durch eine Membran filtriert und mit 150 ml destilliertem
Wasser gewaschen. Die Membranen werden für 48 Stunden auf der Oberfläche von
Agarplatten inkubiert. Nach Beendigung der Inkubation werden die
Kolonien gezählt
und in einer Tabelle dargestellt, und die log-Reduktion wird berechnet.
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Die
Auswertung der Neutralisation ergab eine hinreichende Inaktivierung
im Hinblick auf alle getesteten Keime/Bakterien. Ergebnisse
(in log-Reduktion):
Staphylococcus
aureus ATCC 6538 | >5 |
Escherichia
coli ATCC 10536 | >5 |
Enterococcus
hirae ATCC 10541 | >5 |
Pseudomonas
aeruginosa ATCC 15442 | >5 |
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Bakterizide Aktivität auf Keramikplatten
gemäß AATCC
100-1993:
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Behandlung der Keramikplatten:
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Die
Keramikplatten (35 × 35
mm) werden mit einer 1:80 verdünnten
Lösung
des Allzweckreinigers besprüht
(3 Besprühungen).
Die besprühte
Platte wird mit einem Papiertuch abgewischt, das mit der Verdünnung imprägniert ist.
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Testprinzip:
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Keramikplatten
(~35 × 35
mm) werden in sterile Petrischalen (Durchmesser: 55 mm) gelegt.
Alle Proben werden dann mit 0,25 ml einer Bakteriensuspension (etwa
~105 CFU/Probe) beimpft und in eine Feuchtluftkammer
bei 37°C
gelegt.
-
Direkt
nach der Beimpfung und nach 2, 4 und 24 Stunden bei 37°C werden
die beimpften Keramikplatten in 50 ml eines 0,07 molaren Phosphatpuffers
(pH 7,4, enthal tend 1% Tween 80 und 0,3% Lecithin) gelegt und während 1
Minute geschüttelt.
Nach dem Schütteln
wird ein Verdünnungsgradient
bis zu einer Konzentration von 10
–2 in
sterilem destilliertem Wasser hergestellt. 100 μl-Proben der unverdünnten Lösung und
der 10
–1- und
10
–2-Verdünnungen
werden unter Verwendung eines Spiralometers in Form eines Überzugs
auf die Platten aufgetragen. Nach einer Inkubation werden die überlebenden
Kolonien gezählt,
als KBE/Probe berechnet und in Tabelle 1 dargestellt. Ergebnisse:
(KBE/Probe)
Beispiel
2: Allzweckreiniger zur verdünnten
Anwendung: Zusammensetzung:
0,6% | der
Verbindung mit der Formel (101) |
10,0% | Natriumlaurylsulfat |
5,0% | Citronensäure |
5,0% | PPG-2-Methylether |
5,0% | Natriumcumolsulfonat |
| Wasser
auf 100,0%. |
Bakterizide
Aktivität
der Formulierung gemäß EN 1276
(Konzentration 80%, Kontaktzeit 5 Minuten) in log-Reduktion: Ergebnisse:
Staphylococcus
aureus ATCC 6538 | >5 |
Enterococcus
hirae ATCC 10541 | >5 |
Escherichia
coli ATCC 10536 | >5 |
Pseudomonas
aeruginosa ATCC 15442 | >5 |
10%ige
Verdünnung
Staphylococcus
aureus ATCC 6538 | >3 |
Escherichia
coli ATCC 10536 | 3 |
Enterococcus
hirae ATCC 10541 | >3 |
Pseudomonas
aeruginosa ATCC 15442 | 3 |
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Beispiel
3: Geschirrspülmittel:
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Bakterizide
Aktivität
der Formulierung gemäß EN 1276
(Konzentration 80%, Kontaktzeit 5 Minuten) in log-Reduktion:
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Bakterizide Aktivität auf Schwämmen gemäß AATCC
100-1993:
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Behandlung der Schwammtücher:
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1
ml des Geschirrspülmittels
wird auf ein Schwammtuch (10 × 10
cm) aufgetragen und während
1 Minute eingearbeitet. Das Schwammtuch wird dann in 5 Liter Wasser
gespült
und über
Nacht getrocknet. Aus dem Schwammtuch werden Kreise mit einem Durchmesser
von 2 cm ausgestanzt.
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Testprinzip:
-
Schwammscheiben
mit einem Durchmesser von 20 mm werden in sterile Petrischalen (Durchmesser: 55
mm) gelegt. Alle Proben werden dann mit 0,25 ml einer Bakteriensuspension
(etwa ~105 CFU/Probe) beimpft und in eine
Feuchtluftkammer bei 37°C
gelegt.
-
Direkt
nach der Beimpfung und nach 2, 4 und 24 Stunden bei 37°C werden
die beimpften Schwammscheiben in 50 ml eines 0,07 molaren Phosphatpuffers
(pH 7,4, enthaltend 1% Tween 80 und 0,3% Lecithin) gelegt und während 1
Minute geschüttelt.
Nach dem Schütteln
wird ein Verdünnungsgradient
bis 10
–2 in
sterilem destilliertem Wasser hergestellt. 100 μl-Proben der unverdünnten Lösungen und
der 10
–1-
und 10
–2-Verdünnungen
werden unter Verwendung eines Spiralometers in Form eines Überzugs
auf die Oberfläche
eines geeigneten Nährmediums
aufgetragen und während
48 Stunden bei 37°C
kultiviert. Nach der Inkubation werden die überlebenden Kolonien gezählt, als
KBE/Probe berechnet und in Tabelle 2 dargestellt:
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Die
Ergebnisse zeigen, daß die
erfindungsgemäß behandelten
Schwämme
die Bakterien wirksam unterdrücken.