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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Polycarbonat. Insbesondere betrifft sie ein Verfahren zur Herstellung
eines Polycarbonats, dessen terminale phenolische Hydroxylendgruppe blockiert
oder gedeckelt ist und ein Verfahren zur Kontrolle des Molekulargewichtsaufbaus
eines solchen Polycarbonats.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Polycarbonat
ist ein Thermoplast, der ausgezeichnete mechanische Eigenschaften
(z. B. Schlagfestigkeit), Wärmebeständigkeit
und Transparenz hat. Polycarbonat wird weit verwendet in vielen
technischen Anwendungen. Bei gewissen Anwendungen, wie z. B. großen Blättern, ist
es erwünscht,
ein Polycarbonatharz zu verwenden, das ein hohes Molekulargewicht
hat, hohe intrinsische Viskosität
und einen geringen Grad an Deckelung. Für andere Anwendungen, wie z.
B. für
optische Scheiben, ist es erwünscht,
ein Polycarbonatharz zu verwenden, das ein relativ geringes Molekulargewicht
hat, niedrige intrinsische Viskosität und einen höheren Deckelungsgrad.
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In
einem typischen Verfahren zur Herstellung eines Polycarbonats wird
eine aromatische Dihydroxyverbindung, wie z. B. ein Bisphenol, mit
einem Diarylcarbonat, wie z. B. einem Diphenylcarbonat, zur Reaktion gebracht.
Diese Esteraustauschreaktion wird vorzugsweise in geschmolzenem
Zustand durchgeführt
und wird als Schmelzpolykondensationsverfahren bezeichnet. Es ist
bekannt, endständige
Blockierungsreagenzien oder „Enddeckeler" zu verwenden, um
den Anteil an terminalen phenolischen Hydroxygruppen, die an monofunktionale
Reagenzien angeheftet sind (d. h. „gedeckelt") zu erhöhen.
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Die
ungeprüfte
japanische Patentanmeldung H6-157739 offenbart die Verwendung von
gewissen Carbonaten und Estern, insbesondere Diphenylcarbonat, als
Deckeler.
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US-Patent
Nr. 5 696 222 und EP-Patent Nr. 0 985 696 A1 offenbaren Verfahren
zur Herstellung von Polycarbonat mit einem hohen Grad an Deckelung
durch Zugabe von gewissen aktivierten Carbonatenddeckelern. Diese
Enddeckeler werden durch eine phenolische Gruppe aktiviert, die
ein ortho-Chloratom, eine ortho-Methoxycarbonyl- oder eine ortho-Ethoxycarbonylgruppe
enthält.
Es soll bemerkt werden, dass die Verwendung von chloraktivierten
Enddeckelern in der Herstellung von potenziell toxischen Nebenprodukten
resultiert oder von Nebenprodukten, welche gasförmige, chlorenthaltende Produkte
bei der Verbrennung erzeugen. Somit gibt es von der Handhabung und
von Umweltstandpunkten her eine Nachfrage für die Verwendung von Enddeckelern,
die frei sind von chloraktivierenden Gruppen. Diese Patente offenbaren
auch, dass die Enddeckeler zu dem Verfahren zugegeben werden, nachdem
das gebildete Polycarbonat eine intrinsische Viskosität von zumindest
0,3 dl/g hat, um ein Polycarbonat mit erhöhten Enddeckelungsgehalten,
nur minimalen Änderungen
im Molekulargewicht oder der intrinsischen Viskosität von höchstens
0,1 dl/g zu bilden, d. h. eine intrinsische Viskosität die größer ist
oder kleiner als die Viskosität
des Polycarbonats, das vor der Zugabe des Enddeckelers gebildet
wurde. Es soll bemerkt werden, dass es erwünscht ist, dazu fähig zu sein,
im Fall von einigen Carbonatharzen, z. B. einem Blatt aus hochmolekulargewichtigem
oder intrinsisch viskosen Polycarbonat oder in einigen Reaktorsystemen,
z. B. kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Typen, gleichzeitig
sowohl den Gehalt an Enddeckeler als auch das Molekulargewicht oder
die intrinsische Viskosität
zu erhöhen.
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EP 0 980 861 A1 offenbart
die Verwendung von gewissen Salicylsäureesterderivaten als thermische Blockierungsmittel
in Mengen von 0,1 bis 10fachem und bevorzugt 0,5 bis 2fachem Mol
je Mol Äquivalent
der termialen Hydroxylgruppen des zur Zeit der Zugabe gebildeten
Polycarbonats. Solche Polycarbonate haben einen guten Farbton, der
geeignet ist für
die Verwendung in optischem Material. Es wird offenbart, dass diese Enddeckeler
durch eine phenolische Gruppe aktiviert werden, die eine ortho-Methoxycarbonyl-
oder Ethoxycarbonylgruppe hat. Es soll bemerkt werden, dass die
Beispiele von
EP 0
980 861 A1 die Verwendung von 2-Methoxycarbonylphenyl-phenylcarbonat
als einen Enddeckeler in einer Menge lehren, die bei etwa 1 Mol
je Mol Äquivalent
terminaler Hydroxylgruppen liegt, um ein Polycarbonat mit erhöhten Enddeckelungsgehalten zu
bilden.
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Es
besteht nach wie vor die Notwendigkeit für ein verbessertes Schmelzverfahren,
um Polycarbonat herzustellen, das gedeckelte Enden hat und kontrolliertes
Molekulargewicht.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polycarbonat,
wobei das Verfahren das Zugeben eines terminalen Blockierungsmittels
der Formel (1) beinhaltet:
wobei R
1 ein
Phenyl, Phenoxy, Benzyl oder Benzoxy ist und R
2 eine
C
1-C
30-Alkylgruppe, C
1-C
30-Alkoxygruppe, C
6-C
30-Arylgruppe,
C
6-C
30-Aryloxygruppe,
C
7-C
30-Aralkyl-
oder C
6-C
30-Arylalkoxygruppe
ist, und
wobei das terminale Blockungsmittel zu dem Polycarbonatoligomer
in stöchiometrischer
Menge von etwa 0,1 bis 6,5 relativ zu dem freien OH-Gehalt des Polycarbanatoligomeren
zugegeben wird und nachdem das Oligomer ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von etwa 2000 bis 15000 Dalton erreicht hat, und
wobei das genannte
Polycarbonatoligomer eine endgültige
intrinsische Viskosität
hat, die größer oder
kleiner ist um wenigstens 0,1 dl/g und einen erhöhten Gehalt an Enddeckeler
von zumindest 20 % hat, verglichen mit dem Polycarbonat, das vor
der Zugabe des terminalen Blockierungsmittels gebildet war.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird R1 ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Benzoxy- und Phenoxygruppen und R2 wird
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Phenyl, para-t-Butylphenyl, Phenoxy,
para-tert-Butylphenoxy,
para-Nonylphenoxy, para-Dodecylphenoxy, 3-(n-Pentadecyl)-phenoxy und para-Cumylphenoxy.
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EINGEHENDE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Anmelder haben überraschenderweise
im Verlauf der vorliegenden Erfindung gefunden, dass durch Zugabe
einer relativ geringen Menge von Enddeckeler oder terminalem Blockungsmittel
gemäß Erfindung
(beachte, das diese Bezeichnungen in der Beschreibung simultan verwendet
werden) der Enddeckeler schnell die terminalen OH-Gruppen des geschmolzenen
Polycarbonats für
einen kontrollierten Aufbau des Molekulargewichts des Polycarbonatoligomeren
deckelt oder blockiert. Wir haben ebenfalls gefunden, dass man den
Molekulargewichtsaufbau bei der Herstellung von Polycarbonat durch
Kontrolle der Stöchiometrie
des erfindungsgemäßen Enddeckelers
kontrollieren kann.
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Enddeckelungsmittel/MW-Aufbauer:
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Verbindung der folgenden Formel zu einem Polycarbonatoligomer
als ein Enddeckler oder terminales Blockungsmittel zugegeben und
um das Molekulargewicht des Polycarbonatoligomeren zu kontrollieren.
wobei R
1 ein
Vinyl, Phenoxy, Benzyl oder Benzoxy ist. In einer Ausführungsform
wird R
1 ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Benzoxy und Phenoxygruppen. In einer anderen Ausführungsform
ist R
1 Benzoxy. R
2 ist
eine C
1-C
30-Alkylgruppe,
C
1-C
30-Alkoxygruppe,
C
6-C
30-Arylgruppe,
C
7-C
30-Aralkyl-
oder C
6-C
30-Aryloxygruppe.
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In
einer Ausführungsform
wird R2 ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Phenyl, para-t-Butylphenyl, Phenoxy, para-tert-Butylphenoxy,
para-Nonylphenoxy, 3-(n-Pentadecyl)-phenoxy und para-Cumylphenoxy.
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In
einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird der Enddeckeler ausgewählt
aus der Gruppe, die orthosubstituierte Phenole mit höherem Schmelzpunkt
ergibt, wie z. B. Benzyl- oder Phenylsalicylat (Schmelzpunkt „mp" von 24 bzw. 44–46°C) oder 2-Hydroxybenzophenon
(mp = 37–39°C).
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Herstellung des Enddeckelers.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird der Enddeckeler hergestellt durch Reaktion des geeigneten Chloroformiats
(z. B. Phenylchloroformiat oder p-Cumylphenylchloroformiat) mit
einem Äquivalent eines
aktivierten Phenols, wie z. B. Propylsalicylat, in einem Lösungsmittel,
wie z. B. Methylenchlorid, in der Gegenwart einer Base, um das freigesetzte
HCl zu neutralisieren. Zusätzlich
können
bei dieser Reaktion Katalysatoren eingesetzt werden, um die Kondensationsreaktion
zu erleichtern. Nach Vervollständigung
der Kondensationsreaktion wird die Produktlösung mit wässriger Säure, Base, dann mit Wasser
gewaschen, bis die Waschlösungen
neutral sind. Das organische Lösungsmittel
kann durch Destillation entfernt werden und der Enddeckler wird
kristallisiert oder destilliert und zurückgewonnen.
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Die
Kondensationsreaktion, um den erfindungsgemäßen Enddeckler herzustellen,
kann unter wasserfreien Bedingungen wie im Stand der Technik bekannt
ausgeführt
werden, unter Verwendung von einem oder mehr Äquivalenten eines tertiären Amins
je Äquivalent
Chloroformiat als Base, oder unter Grenztlächenbedingungen, die ebenfalls
im Stand der Technik wohl bekannt sind, unter Verwendung von wässrigem
Natriumhydroxid als Base in Gegenwart eines Kondensationskatalysators.
In einer Ausführungsform
ist der Kondensationskatalysator Triethylamin, quaternäres Alkylammoniumsalz
oder Mischungen daraus.
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Terminale Blockierungsreaktionen
im Polycarbonatherstellungsverfahren:
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Das
erfindungsgemäße terminale
Blockungsmittel wird verwendet, um schnell die termiale Hydroxygruppe
des Polycarbonats zu deckeln
oder zu blockieren, um das Ende des Polycarbonats wie unten gezeigt
zu blockieren:
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Die
orthosubstituierten Phenole, die in der Reaktion gemäß der oben
gezeigten Formel freigesetzt werden, werden als weniger reaktiv
als Phenol für
Rückreaktionen
angesehen, die zu einem Molekulargewichtsabbau des Polycarbonats
führen.
Die Nebenproduktphenole werden durch Destillation über ein Überkopfsystem
unter Verwendung von herkömmlichen
Mitteln (d. h. Gefrierfallen unter Verwendung von gekühltem Wasser
als Kühlmittel),
wo sie kondensiert und verfestigt werden können entfernt, um die terminale
Blockierung in hohen Ausbeuten zu fördern.
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In
einer Ausführungsform
wird das orthosubstituierte Phenolnebenprodukt aus dem Überkopfsystem wiedergewonnen
und wiederverwendet, um neue Enddeckeler oder Terminierungsmittel
herzustellen.
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Polycarbonatschmelzverfahren.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ist ein Schmelz- oder
Umesterungsverfahren. Die Herstellung von Polycarbonaten durch Umesterung
ist im Stand der Technik wohl bekannt und beschrieben, z. B. in
Organic Polymer Chemistry von K. J. Saunders, 1973, Chapman and
Hall Ltd, sowie auch in einer Anzahl von US-Patenten, einschließlich US-Patent
Nrn. 3 442 854, 5 026 817, 5 097 002, 5 142 018, 5 151 491 und 5
340 905.
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In
diesem Schmelzverfahren wird Polycarbonat hergestellt durch Schmelzpolykondensation
von aromatischen Dihydroxyverbindungen (A) und Carbonsäurediestern
(B). Die Reaktion kann ausgeführt
werden entweder batchweise oder in einem kontinuierlichen Verfahren.
Die Apparatur, in der die Reaktion ausgeführt wird, kann jede geeignete
Art von Tank, Röhre
oder Säule
sein. Die kontinuierlichen Verfahren erfordern üblicherweise die Verwendung
von einem oder mehreren CSTR's
und einem oder mehreren Endreaktoren.
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Beispiele
für die
aromatischen Dihydroxyverbindungen (A) schließen Bis-(hydroxyaryl)-alkane,
wie z. B. Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-ethan, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
(auch bekannt als Bisphenol A), 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-butan,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-octan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-phenylmethan, 2,2-(Bis-4-hydroxy-1-methylphenyl)-propan,
1,1-Bis-(4-hydroxy-t-butylphenyl)-propan und 2,2-Bis-(4-hydroxy-3-bromphenyl)-propan,
Bis-(hydroxyaryl)-cycloalkane wie z. B. 1,1-(4-Hydroxyphenyl)-cyclopentan
und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, Dihydroxyarylether, wie
z. B. 4,4'-Dihydroxydiphenylether
und 4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethylphenylether,
Dihydroxydiarylsulfide, wie z. B. 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfid und 4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyldiphenylsulfid,
Dihydroxydiarylsulfoxide, wie z. B. 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfoxid und 4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyldiphenylsulfoxid,
sowie Dihydroxydiarylsulfone, wie z. B. 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon und 4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyldiphenylsulfon ein. In einer
Ausführungsform
ist die aromatische Dihydroxyverbindung Bisphenol A (BPA).
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Beispiele
für Carbonsäurediester
(B) beinhalten Diphenylcarbonat, Ditolylcarbonat, Bis-(chlorphenyl)-carbonat,
m-Kresylcarbonat, Dinaphthlycarbonat, Bis-(diphenyl)-carbonat, Diethylcarbonat,
Dimethylcarbonat, Dibutylcarbonat und Dicyclohexylcarbonat. In einer
Ausführungsform
eines industriellen Verfahrens wird Diphenylcarbonat (DPC) verwendet.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße terminale
Blockungsmittel zusammen mit dem DPC oder einem anderen Diarylcarbonat
zugegeben.
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Die
Carbonsäurediesterverbindung
kann auch eine kleinere Menge, z. B. bis zu etwa 50 Mol-%, einer Dicarbonsäure oder
ihres Esters enthalten, wie z. B. Terephthalsäure oder Diphenylisophthalat,
um Polyesterpolycarbonate herzustellen.
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Bei
der Herstellung der Polycarbonate werden üblicherweise etwa 1,0 Mol bis
1,30 Mol Carbonsäurediester
verwendet für
jedes 1 Mol der aromatischen Dihydroxyverbindung. In einer Ausführungsform
werden etwa 1,01 Mol bis etwa 1,20 Mol des Carbonsäurediesters
verwendet.
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Optionale Terminatoren/Deckelungsmittel:
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In
einer Ausführungsform
des Schmelzverfahrens können
zusätzlich/wahlweise
Terminatoren oder Deckelungsmittel gemäß Stand der Technik ebenfalls
verwendet werden. Beispiele für
Terminatoren beinhalten Phenol, p-tert-Butylphenol, p-Cumylphenol,
Octylphenol, Nonylphenol und andere Deckelungsmittel, die im Stand
der Technik wohlbekannt sind.
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Optionale Verzweigungsmittel:
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In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden Verzweigungsmittel verwendet, falls benötigt. Verzweigungsmittel sind
wohlbekannt und können
polyfunktionelle organische Verbindungen enthalten, die zumindest
drei funktionelle Gruppen enthalten, welche Hydroxyl, Carboxyl,
Carboxylanhydrid, sowie Mischungen daraus sein können. Spezielle Beispiele beinhalten
Trimellithsäure,
Trimellithsäureanhydrid,
Trimellithsäuretrichlorid,
Tris-p-hydroxyphenylethan, Isatin-bis-phenol, Trisphenol-TC (1,3,5-Tris-[(p-hydroxyphenyl)-isopropyl]-benzol),
Trisphenol-PA(4-[4-(1,1-Bis-(p-hydroxyphenyl)-ethyl)-alpha,alpha-dimethylbenzyl]-phenol),
Trimesinsäure,
sowie Benzophenontetracarbonsäure.
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Optionales Kopplungsmittel:
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In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann ein Kopplungsmittel, wie z. B. ein Bisalkylsalicylcarbonat,
z. B. Bismethyl- oder -ethyl- oder -propylsalicylcarbonat, Bisphenyl-
oder -benzylsalicylcarbonat, Bis-(2-benzoylphenyl)-carbonat, BPA-bis-2-alkoxyphenylcarbonat,
BPA-bis-2-aryloxyphenylcarbonat oder BPA-bis-2-benzoylphenylcarbonat, zusammen mit
dem Deckelungsmittel verwendet werden, um einen schnelleren und/oder
größeren Aufbau
im Molekulargewicht des Polycarbonatoligomeren zu erhalten.
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Optionale Katalysatoren.
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Die
Polycarbonatsynthese kann in der Gegenwart eines Katalysators ausgeführt werden,
um die Umesterungsreaktion zu beschleunigen. Beispiele beinhalten
Alkalimetalle und Erdalkalimetalle selbst oder als Oxide, Hydroxide,
Amidverbindungen, Alkoholate und Phenolate, basische Metalloxide
wie z. B. ZnO, PbO und Sb2O3,
Organotitanverbindungen, lösliche
Manganverbindungen, stickstoffenthaltende basische Verbindungen
und Acetate von Kalzium, Magnesium, Zink, Blei, Zinn, Mangan, Cadmium
und Kobalt und zusammengesetzte Katalysatorsysteme, wie z. B. eine
stickstoffenthaltende basische Verbindung und eine Borverbindung,
eine stickstoffenthaltende basische Verbindung und eine Alkali(erdalkali)metallverbindung,
eine stickstoffenthaltene basische Verbindung, eine Alkali(erdalkali)metallverbindung
und eine Borverbindung.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist der Umesterungskatalysator eine quaternäre Ammoniumverbindung oder
eine quaternäre
Phosphoniumverbindung. Nichteinschränkende Beispiele dieser Verbindungen
beinhalten Tetramethylammoniumhydroxid, Tetramethylammoniumacetat,
Tetramethylammoniumfluorid, Tetramethylammoniumtetraphenylborat,
Tetraphenylphosphoniumfluorid, Tetraphenylphosphoniumtetraphenylborat,
Tetrabutylphosphoniumhydroxid, Tetrabutylphosphoniumacetat und Dimethyldiphenylammoniumhydroxid.
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Die
oben genannten Katalysatoren können
jeweils selbst verwendet werden, oder es können abhängig von der geplanten Verwendung
zwei oder mehr Arten davon in Kombination verwendet werden. Wenn
mehr als ein Katalysator eingesetzt wird, kann jeder in einer unterschiedlichen
Stufe der Reaktion in die Schmelze eingebracht werden. In einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Teil oder alles eines Katalysators zusammen mit der Deckelung
zugegeben.
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Die
geeignete Menge an Katalysator hängt
zum Teil davon ab, wie viele Katalysatoren eingesetzt werden, d.
h. einer oder zwei. Im Allgemeinen liegt die Gesamtmenge an Katalysator üblicherweise
in dem Bereich von etwa 1 × 10–8 bis
etwa 1,0 Mol je Mol Dihydroxyverbindung. In einer Ausführungsform
liegt die Menge in dem Bereich von etwa 1 × 10–5 bis
etwa 5 × 10–2 Mol
je Mol Dihydroxyverbindung. Wenn mehr als ein Katalysator eingesetzt
wird, so kann jeder in einer unterschiedlichen Stufe der Reaktion
in die Schmelze eingebracht werden.
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Andere optionale Komponenten
im Polycarbonat.
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In
der vorliegenden Erfindung kann das erhaltene Polycarbonat weiterhin
zumindest eins enthalten aus: einem Wärmestabilisator, einem Ultraviolettabsorbens,
einem Entformungsmittel, einem Färbemittel,
einem Antistatikmittel, einem Gleitmittel, einem Beschlagschutzmittel,
einem natürlichen Öl, einem
synthetischen Öl,
einem Wachs, einem organischen Füller
und einem anorganischen Füller,
die allgemein im Stand der Technik verwendet werden.
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Zugabe des terminalen
Blockungsmittels zu dem Schmelzverfahren.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
für die
Zugabe des Deckelers zu Polycarbonat ist nicht besonders eingeschränkt. Z.
B. kann der Deckeler zu dem Polycarbonat als ein Reaktionsprodukt
in einem Batchreaktor oder in einem kontinuierlichen Reaktorsystem
zugegeben werden. In einer Ausführungsform
wird der Deckeler kurz vor einem späteren Reaktor, d. h. einem
Polymerisator, in einem kontinuierlichen Reaktorsystem zu der Polycarbonatschmelze
zugegeben. In einer zweiten Ausführungsform
wird der Deckeler zwischen dem 2. Reaktor und dem 1. Polymerisator
in einem kontinuierlichen Reaktorsystem zugegeben. In einer anderen
Ausführungsform
wird er zwischen dem 1. und 2. Polymerisator in einem kontinuierlichen
Reaktorsystem zugegeben.
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Das
terminale Blockungsmittel wird in einer stöchiometrischen Menge von etwa
zwischen 0,1 und 6,5, relativ zu dem freien OH-Gehalt des Polycarbonatoligomeren,
zudem es zugegeben wird, zugegeben. In einer Ausführungsform
wird es in einem Verhältnis
von etwa 0,2 bis 0,7 zugegeben. In einer anderen Ausführungsform
wird es in einem Verhältnis
von etwa 0,4 bis 0,7 zugegeben. In noch einer dritten Ausführungsform
wird es in einem Verhältnis
von 0,8 bis 1,5 relativ zu den freien OH zugegeben, die in dem entgültigen Zielmolekulargewicht
des Polycarbonats enthalten sein werden und kein weiterer Deckeler
wird verwendet.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird der Enddeckeler als ein molekulargewichtsabbauendes Mittel
verwendet, wenn er, vor oder in dem Polymerisationsabschnitt oder
vor dem Extruder zugegeben wird, um das endgültige Zielmolekulargewicht
des Polycarbonats zu reduzieren, ohne den Enddeckelungsgrad zu reduzieren
oder die Menge an freien OH des Polycarbonatprodukts zu erhöhen. In
einer anderen Ausführungsform
wird das molekulargewichtabbauende Mittel in stöchiometrischem Verhältnis zugegeben
von etwa zwischen 2 und 6,5, relativ zu dem freien OH-Gehalt des
Polycarbonatoligomeren, zu welchem es zugegeben wird. In einer dritten
Ausführungsform
wird es in einem Verhältnis
von etwa 3 bis 6 zugegeben.
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Die
Apparatur/Verfahren zur Zuführung
des Enddeckelers ist nicht besonders eingeschränkt. Der Enddeckeler kann in
Form eines Feststoffes, einer Flüssigkeit,
einer Schmelze oder einer Lösung
davon hinzugegeben werden. Weiterhin kann der Enddeckeler in einer
vorbestimmten Menge auf einmal zugegeben werden, oder er kann in
vorbestimmte Mengen aufgetrennt und mehrere Male zugegeben werden.
In einer Ausführungsform
wird er dem Verfahren durch einen statischen Mischer zugegeben.
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BEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung wird im folgenden mit Bezugnahme auf Beispiele
erklärt,
jedoch ist die vorliegende Erfindung breiter als und nicht eingeschränkt auf
die Beispiele. In den Beispielen werden die folgenden Messungen
durchgeführt.
- a) Molekulargewicht: Mw und Mn werden durch
GPC-Analyse von 1 mg/ml Polymerlösungen
in Methylenchlorid gegen Polystyrolstandards gemessen.
- b) Freier OH-Gehalt wird durch UV/sichtbar Spektroskopieanalyse
des Komplexes, der sich aus dem Polymer mit TiCl4 in
Methylenchloridlösung
bildet, gemessen. In einigen Fällen
wird der freie OH-Gehalt durch ein direktes UV-Verfahren gemessen.
- c) Enddeckelungsmengen werden berechnet aus dem freien OH-Gehalt
und Mn-Werten.
- d) Intrinsische Viskositäten
(IV) werden berechnet unter Verwendung des empirisch gefundenen
Zusammenhangs: IV = (A·Mn)
+ B, wobei A = 5 × 10–5,
B = –0,0179.
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Ausgangspolycarbonatmaterial
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Das
folgende Ausgangspolycarbonat der Güteklasse A oder B wird in einigen
der Beispiele verwendet. Die Startmaterialien werden durch ein Schmelzverfahren
in einem kontinuierlichen Reaktorsystem mit den folgenden Eigenschaften
hergestellt:
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Beispiele 1–3:
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In
den Beispielen 1–3
wird eine Batchreaktorröhre
unter Stickstoff mit unterschiedlichen Mengen zwischen 25–50 g Ausgangspolycarbonat
und zwischen 0,1952 g (5,0·10–4 mol
oder 0,085 mol Enddeckeler je mol OH-Gruppe) bis 0,5856 g (1,5·10–3 mol
oder 0,254 mol Enddeckler je mol OH- Gruppe) des Enddeckelers Methylsalicyl-p-cumylphenylcarbonat
(MSpCPC) der folgenden Formel beladen:
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Die
Mischung wird auf eine Temperatur von 300°C erwärmt und 20 Minuten gerührt. Nach
der Schmelzmischstufe wird Vakuum mit einem Druck von 0,5 mbar an
das System angelegt und die Reaktion 60 Minuten weitergeführt. Nach
der Reaktionsstufe wird das Polymer aus der Reaktionsröhre auf
zahlen- und gewichtsmittleres Molekulargewicht untersucht. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 4–7:
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Die
gleichen Bedingungen wie in den Beispielen 1–4 (2,794 × 10–3 mol
Endverkappungsmittel oder 0,236 mol Endverkappungsmittel je Mol
OH-Gruppe) mit der
Ausnahme, dass a) Benzylsalicylphenylcarbonat (BSPC), Phenylsalicylphenylcarbonat
(PSPC), Methylsalicylphenylcarbonat (MSPC) und n-Propylsalicylphenylcarbonat
(PrSPC) der folgenden Formel als der Enddeckeler für die Beispiele
5, 6 bzw. 7 verwendet werden, und b) die Reaktion unter Vakuum eher
20 Minuten fortgeführt
wird als 60 Minuten. Die Ergebnisse sind auch in Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 1:
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Beispiel
1 wird wiederholt mit einer Reaktionszeit von 60 Minuten, mit der
Ausnahme, dass kein Enddeckeler verwendet wird. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 2:
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Beispiel
4 wird wiederholt mit einer Reaktionszeit von 20 Minuten, mit der
Ausnahme, dass kein Enddeckeler verwendet wird. Die Ergebnisse sind
ebenfalls in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 8.
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Beispiel
1 wird wiederholt mit einer Reaktionszeit von 60 Minuten und mit
50 g Polycarbonat B als Ausgangsmaterial und 0,3753 g (1,250 × 10–3 mol)
n-Propylsalicylphenylcarbonat als Enddeckelungsmittel, zusammen
mit zusätzlichem
Katalysator in der Form von 100 μl
NaOH(aq) (10 × 5 × 10–7 mol
NaOH/mol BPA).
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Vergleichsbeispiel 3.
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Eine
Wiederholung von Beispiel 8 mit der Ausnahme, dass kein Enddeckeler
verwendet wird.
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Beispiele 9–10.
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Beispiel
1 wird wiederholt mit einer Reaktionszeit von 10 Minuten und mit
25 g Polycarbonat C als Ausgangsmaterial und 1,25 und 2,50 g (4,59 × 10–3 und
9,18 × 10–3 mol)
Methylsalicylphenylcarbonat als Enddeckeler. Die Ergebnisse sind
ebenfalls in Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 4.
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Eine
Wiederholung von Beispiel 9 mit der Ausnahme, dass 0,448 g (1,65 × 10–3 mol)
Methylsalicylphenylcarbonat für
die Beispiele 9 bzw. 10 verwendet wird. Die Ergebnisse sind ebenfalls
in Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 5.
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Eine
Wiederholung von Beispiel 9 mit der Ausnahme, dass kein Enddeckeler
verwendet wird. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiele 11–12.
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In
diesen beiden Beispielen wird ein kontinuierliches Reaktionssystem
verwendet. Die Apparatur besteht aus Vorpolymerisationstanks und
horizontal gerührtem
Polymerisationstank. Bisphenol A und Diphenylcarbonat in einem molaren
Verhältnis
von 1,08:1 werden kontinuierlich in einen erwärmten Rührtank zugeführt, wo
eine gleichförmige
Lösung
hergestellt wird. Etwa 205 äq
(2,5 × 104 mol/mol Bisphenol A) Tetramethylammoniumhydroxid
und 1 äq
(1 × 10–6 mol/mol
Bisphenol A) NaOH werden zu der Lösung als Katalysatoren zugegeben.
Die Lösung
wird dann sukzessiv zu den Vorpolymerisationstanks und den horizontal
gerührten
Polymerisationstanks, die in Reihe angeordnet sind, zugegeben und
die Polykondensation wird voranschreiten lassen, um ein Ausgangspolmyer „C" für Beispiele
9–10 mit
einem Mw von 8.759 ± 199
g/mol und einem Mn von 4.710 + 106 g/mol, einem Enddeckelungsgehalt
von etwa 50% und mit einer intrinsischen Viskosität IV von etwa
0,218 dl/g herzustellen.
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Für Beispiel
11 wird Methylsalicylphenylcarbonat (MSPC) mit Hilfe eines erwärmten statischen Mischers
zu dem geschmolzenen Polymerauslaufstrom aus den Vorpolymerisationstanks
(Einlassstrom des horizontal gerührten
Polymerisationstanks) in einer Menge von 1,95 Massen-%, relativ
zu dem geschmolzenen Polymerstrom zugegeben. In Beispiel 12 ist
der Enddeckeler n-Propylsalicylphenylcarbonat, das in einer Menge
von etwa 2,15 Massen-% relativ zu dem geschmolzenen Polymerstrom
zugegeben wird.
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Vergleichsbeispiel 6.
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Eine
Wiederholung von Beispiel 11 mit der Ausnahme, dass kein Enddeckeler
verwendet wird.
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