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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Fernbearbeitung von Telefonanrufen bei einer privaten Nebenstellenanlage.
Das gezeigte Verfahren und die gezeigte Vorrichtung ermöglichen
es, alle normalen Vorgänge,
die sonst an einem gewöhnlichen
Vermittlungsplatz einer lokalen Vermittlungsstelle ausgeführt werden,
aus der Ferne auszuführen.
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Vor
einigen Jahren wurde es unumgänglich,
jedes Büro
sowie jedes mittlere und große
Unternehmen mit Telefonvermittlungsstellen auszustatten, die ankommende
Anrufe bearbeiten und weiterleiten können. Im Grunde genommen hat
fast jedes Büro
bzw. Unternehmen mit mehr als einem Mitarbeiter ein internes Telefonnetz,
an das mehrere, in den verschiedenen Räumen des Büros bzw. Unternehmens angeordnete
Telefonapparate angeschlossen sind. Jedem dieser Apparate ist eine
Nummer zugeordnet, die in der Regel aus drei Ziffern besteht, als „Durchwahl" bezeichnet wird
und den entsprechenden Telefonapparat kennzeichnet. An das Unternehmen
bzw. Büro
gerichtete Anrufe werden von einer Bedienperson bearbeitet, die
sich an dem Vermittlungsplatz befindet und die Aufgabe hat, ankommende
Anrufe entgegenzunehmen, mit dem Anrufer zu sprechen und, wenn erforderlich,
den Anruf an die gewünschte
Durchwahl weiterzuleiten.
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Typischerweise
ist eine Vermittlungsstelle, die jeden an die Nummer des Unternehmens
gerichteten Anruf empfängt,
eine Teilnehmervermittlungsanlage (PABX), mit der das von der Vermittlungsperson
verwendete Telefon verbunden ist. Geht ein Anruf ein, nimmt die
Bedienperson den Hörer
ab und spricht mit dem Anrufer; sobald sie erfahren hat, mit wem
der Anrufer sprechen möchte,
wählt die
Bedienperson die Ziffern der gewünschten
Durchwahl, wobei entweder vorher oder nachher die entsprechenden
Bedientasten gedrückt werden,
und koppelt ihre Leitung aus, sobald der gewünschte Empfänger erreicht wurde, womit
der Anruf an die entsprechende Durchwahl weitergeleitet ist.
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Da
viele Unternehmen in finanzieller und geschäftlicher Hinsicht zunehmend
ihre Unternehmenseffizienz steigern und die Kosten senken wollen,
wurde im Laufe der Zeit beobachtet, dass das oben beschriebene Telefonbearbeitungsverfahren
nicht mehr in der Lage ist, den unternehmerischen Anforderungen
vollständig zu
genügen.
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In
der Tat hat dieses Verfahren beträchtliche Nachteile. Insbesondere
erfordert jeder Vermittlungsplatz die Anwesenheit einer Bedienperson,
die einen direkt mit der Fernsprechvermittlungsanlage verbundenen
Telefonapparat bedient, wodurch das Unternehmen gezwungen ist, in
seinen Räumen
einen Platz für
die Bearbeitung ankommender Anrufe bereitzustellen.
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Weiterhin
verlangt jede Entgegennahme eines Anrufs die physische Anwesenheit
der Bedienperson; daher ist die Möglichkeit Anrufe zu empfangen
oftmals auf die Büroöffnungszeiten
begrenzt.
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Da
sich die Vermittlungsstelle innerhalb des Büros befindet, ist es nicht
zuletzt ungünstig
oder sogar unangenehm, nur einen einzigen Vermittlungsplatz zu nutzen,
wenn von dem einzelnen Platz aus mehrere Unternehmen oder Büros bedient
werden sollen.
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Die
obigen Probleme können
teilweise gelöst
werden durch Netzwerke von Fernsprechvermittlungsanlagen (im Allgemeinen
eine Zusammensetzung aus mehreren Systemen desselben Herstellers),
die den Vermittlungsplatz auf ein einziges Netzwerksystem konzentrieren
können
mittels Verbindungen mit fest zugeordneten Leitungen zwischen den
Vermittlungsstellen des Netzwerkes oder mittels Verbindungen über das öffentliche
Fernsprechnetz in Form eines virtuellen privaten Netzes (VPN); in
letzterem Fall verwenden die vernetzten Systeme digitale Verbindungen über ISDN-Leitungen
oder über
das Internet, wobei die empfangenen Signale von einer ersten fest
zugeordneten Vorrichtung zu einer zweiten fest zugeordneten Vorrichtung
gesendet werden. Jedoch unterliegt diese Lösung offenkundigen Grenzen,
da sie das Installieren zweier Vorrichtungen erfordert, wobei eine
Verbindung zwischen der Stelle, an der die Daten des externen Anrufs
empfangen werden, und dem Bestimmungsort der Daten gewährleistet
sein muss, wodurch der Anruf nur an Nummern weitergeleitet werden
kann, an denen kein herkömmlicher
Telefonapparat, sondern eine geeignete Vorrichtung in Betrieb ist. Überdies
ist die Nutzung des Systems auf die Verwendung von fest zugeordneten
Schaltungen oder digitalen Netzwerken im Fall von Verbindungen über VPN
begrenzt.
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In
EP 0802665 ist beschrieben,
dass eine Vermittlungsstelle angepasst werden kann, sodass es möglich ist,
sowohl durch entfernte Agentenstationen als auch durch lokale Agentenstationen
ACD-Dienste (ACD = Automatic Call Distributor = automatischer Anrufverteiler)
bereitzustellen. Wird ein Anruf in einem Call-Center empfangen,
so wird ausgewählt,
ob der Anruf einem lokalen oder einem entfernten Agenten zugeordnet wird.
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In
WO 96/31044 sind Vorrichtungen zur Teleheimarbeit beschrieben, mit
denen entfernte Agenten Arbeit anfordern können oder ihnen Arbeit angeboten
wird, und mit denen sie auf Grundlage mehrerer Regeln ausgewählt werden,
Anrufe entgegenzunehmen.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, die oben beschriebenen derzeitigen
Beschränkungen
zu beseitigen, indem ein Verfahren und eine Vorrichtung angegeben
werden, welche von jeder Gegenstation aus alle Funktionen erfüllen, die üblicherweise
von einer lokalen Vermittlungsperson in einem Büro bzw. Unternehmen durchgeführt werden.
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Im
Rahmen dieses Zielstellung ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, auf eine für
den Benutzer vollkommen transparente Weise von einem entfernten
Ort aus einen Anruf entgegenzunehmen, der an die Unternehmensvermittlungsstelle
gerichtet ist, den Anrufer zu begrüßen wie eine lokale Bedienperson
sowie die Verbindung zu halten, wieder aufzunehmen und weiterzuleiten.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Bearbeitung
mehrerer Vermittlungsstellen von einer einzigen Gegenstation aus
zu ermöglichen,
sogar wenn die Vermittlungsstellen zu verschiedenen Unternehmen
gehören
und nicht Teil derselben Gruppe sind.
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Dieses
Ziel wird durch ein Verfahren und eine Vorrichtung erreicht, welche
in den unabhängigen
Ansprüchen
beschrieben sind. Weitere Details sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Dieses
Ziel sowie diese und weitere Aufgaben, die im Folgenden noch verdeutlicht
werden, können erreicht
werden durch eine Vorrichtung zur Dezentralisierung von Vermittlungsstellenvorgängen, umfassend Mittel
zum Empfangen eines Telefonanrufs auf einer ersten Telefonleitung,
Mittel zum Belegen einer zweiten Telefonleitung, Mittel zum Verbinden
der ersten und zweiten Telefonleitung, Mittel zum Wählen einer
voreingestellten Nummer auf der zweiten Telefonleitung, wobei diese
Nummer einem entfernten Telefonapparat zugeordnet ist, Mittel zum
Warten auf das Anrufbeantwortungssignal auf der zweiten Telefonleitung
seitens des ent fernten Telefonapparates, Mittel zur Durchführung von
auf der zweiten Leitung übermittelten
ferngesteuerten Vorgängen
nach Herstellung der Verbindung mittels des entfernten Apparates
einschließlich
Wählen
der Nummer einer gewünschten
Durchwahl und Mittel zur Auskoppelung der Vorrichtung, wenn der
Anruf von der Durchwahlstelle angenommen wurde.
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Nützlicherweise
kann die Vorrichtung gemäß proprietärer Protokolle
per Sprachband gesteuert werden und umfasst Mittel, die im Wesentlichen
aus Softwaregeräten
bestehen, die geeignet programmiert sind zum Antreiben herkömmlicher
Hardwaremittel, um die Verbindung des Anrufers zu halten, den Anruf
zu parken, eine Telefonnummer zu wählen, auf externe Telefonleitungen
zuzugreifen, einen gehaltenen oder geparkten Anruf wieder aufzunehmen
und die erste und/oder zweite Telefonleitung freizugeben, welche
analoge und/oder digitale Überlandleitungen
und/oder drahtlose Leitungen sein können.
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Insbesondere
kann die Vorrichtung jeder Vermittlungsstelle zugeordnet werden,
von der eine Telefonleitung zur Verbindung derselben mit einer zweiten
nach außen
gerichteten Telefonleitung ausgeht, ungeachtet der genutzten Vorrichtungen,
womit die bereits beschriebenen Beschränkungen bei der Verwendung
von fest zugeordneten Netzwerken von Telefonvermittlungsstellen
oder bei VPN-Verbindungen beseitigt werden.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus
der folgenden detaillierten Beschreibung anhand eines nicht-einschränkenden
Beispiels besser ersichtlich, welches in den beiliegenden Zeichnungen
gezeigt ist, wobei:
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1 eine
schematische Darstellung des Aufbaus eines Telefonsystems ist, das
erfindungsgemäß betrieben
wird;
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2 ein
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist.
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Bezüglich 1 gilt
es zu erwähnen,
dass für
den Aufbau des gesamten Systems ein Telefonnetzwerk 70 verwendet
wird, z. B. ein normales, von einem befugten Telefonieträger bereitgestelltes
PSTN (öffentliches Fernsprechnetz),
externe Leitungen 71 mit Eingang zu einer lokalen Vermittlungsstelle 20,
die sich in einem Büro
oder Unternehmen befindet bzw. diesen zugeordnet ist, ein Satz unterneh mensinterner
Leitungen 72, die dazu dienen, die Vermittlungsstelle 20 auf
herkömmliche
Weise mit den Durchwahltelefonen 40 zu verbinden, von denen
jedes einer bestimmten Durchwahl zugeordnet ist, eine Leitung 73 zum
Verbinden der Vermittlungsstelle 20, z. B. einer PABX-Anlage,
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 30,
eine externe Leitung 74 zum Verbinden der Vorrichtung 30 mit
dem Telefonnetzwerk 70, eine Leitung 75 zum Verbinden
des Telefonnetzwerkes 70 mit einem entfernten Ort 50,
der im Folgenden allgemein als „Call-Center" bezeichnet und von
einer oder mehr Bedienpersonen 53 geführt wird, worin ein Gerät 51,
das mit der Vorrichtung 30 in Verbindung treten kann, und
eine optional in das Gerät 51 integrierte
Vorrichtung 52, die detaillierte Informationen hinsichtlich
des laufenden Anrufs anzeigen kann, installiert sind. 1 zeigt
auch einen Anrufer 11, der einen Telefonapparat 10 benutzt,
sowie eine Vermittlungsperson 22, die auf herkömmliche
Weise einen beliebigen Telefonapparat 21 bedient.
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Die
Vorrichtung 30 ist in 2 schematisch
und detaillierter gezeigt. Insbesondere zeigt 2 die
Telefonverbindungsleitung 73, die von der Vermittlungsstelle 20 ausgeht,
die externe Leitung 74, die zu dem Telefonnetzwerk 70 und
zu dem Call-Center 50 gerichtet
ist, Telefonschnittstellen 110 und 110', welche die über die
Telefonleitungen 73 und 74 übertragenen Signale bearbeiten
und mit Audioprozessoren 111 und 111' verbunden sind,
die CPU (Zentraleinheit) einer Steuerungseinheit 120, verbunden
mit einem EEPROM-Speicher 125 zum Festhalten von Daten
und mit einer Spannungsüberwachungseinheit 126,
die zum Zurücksetzen
der Vorrichtung verwendet werden kann, eine aktive Schaltmatrix 130 und
ein Netzgerät
für alle
Funktionen der Vorrichtung, die vorzugsweise mit +5V Gleichstrom
betrieben wird.
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Die
Telefonschnittstellen umfassen alle herkömmlichen Vorrichtungen, die
zum Bearbeiten ankommender und ausgehender Anrufe erforderlich sind,
einschließlich
Schutzeinrichtungen, Rufzeichensensoren, Leitungsstromsensoren,
Leitungsbesetztrelais, Gleichrichterbrücken, aktive Stromstabilisatoren,
Audio-Entkopplungsglieder,
Trennübertrager
und aktive symmetrische Schnittstellen. Die Audioprozessoren umfassen auch
herkömmliche
Mittel, z. B. Mittel zum Erfassen von 425 Hz-Tönen und DTMF-Tonerzeuger. Die
oben beschriebenen Mittel erfüllen
ihre bekannten Funktionen und werden daher nicht detailliert beschrieben.
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Die
CPU führt
einen Softwarecode aus, der die oben genannten Betätiger und
Sensoren, die sich in der Vorrichtung befinden, antreiben kann.
Daher ist sie in der Lage, Töne
zu entschlüsseln
und ihre Taktgebung auf den verbundenen Leitungen zu erfassen, DTMF-Ziffern
zu entschlüsseln
und zu erzeugen, Rufzeichen und das Vorhandensein von Spannung auf
den Leitungen zu erfassen, sowie besetzte Relais der Telefonleitungen zu
aktivieren und ihren Zustand abzulesen.
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Das
System wird wie folgt betrieben. Ein Anrufer 11 wählt von
seinem Telefonapparat 10 aus die Telefonnummer des Empfängers, wodurch
eine mit der Vermittlungsstelle 20 verbundene externe Leitung 71 belegt
wird. Der Anruf wird über
die Leitung 73 von der Vorrichtung 30 bearbeitet,
welche die Verfügbarkeit
der Leitung 74 überprüft und sie
auf herkömmliche
Weise mit der Leitung 73 verbindet, z. B. auf dem Sprachband oder
auf dieselbe Weise wie bei einer Rufumleitung. Zum Verbinden mit
dem Telefonnetzwerk 70 wird der Anruf von Leitung 74 über Leitung 75 zum
Call-Center 50 umgeleitet, wo er vom Gerät 51 empfangen
wird. Mittel 52 stellt der Bedienperson 53 weitere
Informationen über
den Anruf zur Verfügung,
wie im Folgenden beschrieben.
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Die
im Call-Center 50 befindliche Bedienperson 53 nimmt
den Anruf entgegen, spricht mit dem Anrufer 10, tätigt innerhalb
der Benutzergruppe 40 einen Anruf zur gewünschten
Durchwahl (unter erneuter Verwendung von Leitung 73) und
leitet den Anruf an die gewünschte
Durchwahl der Benutzergruppe 40 weiter; sobald der Anruf
weitergeleitet wurde, gibt die Vorrichtung 30 die Leitung 73 frei
und kann nunmehr einen neuen an die Vermittlungsstelle 20 gerichteten
Anruf empfangen.
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Unterdessen
kann die Bedienperson 53, die sich im Call-Center 50 befindet
und aus der Ferne tätig ist,
alle Vorgänge
ausführen,
die normalerweise einer lokalen Vermittlungsperson 22 vorbehalten
sind, indem sie von ihrem Telefonplatz aus Befehle an die Vorrichtung 30 sendet.
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Alle
an die Vermittlungsstelle 20 gerichteten und auf Leitung 71 ankommenden
Anrufe werden sodann auf Leitung 73 zu der Vorrichtung 30 umgeleitet
und von dieser bearbeitet. Wird die Vorrichtung 30 jedoch
von der Vermittlungsstelle 20 deaktiviert, wird der Anruf
auf Leitung 72 geleitet, die direkt zu einem beliebigen Durchwahltelefon 21 führt, womit
auch der Vermittlungsstelle ein herkömmlicher Betrieb ermöglicht wird.
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Genauer
gesagt, erfasst die Vorrichtung 30 das Rufzeichen eines
ankommenden Anrufs mittels Rufzeichensensor, belegt nach einer programmierbaren
Anzahl von Ruftönen,
typischerweise ein Rufton, die Leitung 74 und ruft bei
der voreingestellten Nummer des Call-Centers 50 an, in
dem sich die entfernte Bedienperson 53 befindet.
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Ist
die Leitung 74/75 besetzt, wartet die Vorrichtung 30,
bis sie frei wird. Wenn die Leitung besetzt ist, kann ebenfalls
ein beliebiger Telefonapparat 21 mit der Vermittlungsstelle 20 verbunden
werden. In diesem Fall klingelt dieser Apparat so lange, bis der
Anrufer 11 auflegt oder bis der Anruf lokal entgegengenommen
wird, entweder von einer Person oder mittels eines anderen Geräts, wie
beispielsweise ein Anrufbeantworter oder ein Antwortgerät, das dem
Anrufer mitteilt, der Anruf könne
momentan nicht entgegengenommen werden.
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Sobald
die Leitung 74/75 wieder frei ist, beginnt hingegen
der Anrufvorgang und falls an das lokale Telefon 21 weitergeleitet
wurde, wird es nun wieder entbunden und hört auf zu klingeln.
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Die
entfernte Bedienperson 53 nimmt den Anruf entgegen, sie
erkennt durch geeignete Warnzeichen, dass der Anruf von der Vorrichtung 30 her
kommt und gibt einen voreingestellten DTMF-Code „externen Anrufer entgegennehmen" ein. Außerdem kann
die Vorrichtung 30 zusätzliche,
auf den laufenden Anruf bezogene Informationen senden, und zwar
in Form entsprechender Impulsreihen, die mit einem Kommunikationsprotokoll übereinstimmen.
Beispielsweise kann es Informationen senden, die die Vorrichtung 30 kennzeichnen, sodass
das von der Bedienperson 53 verwendete Antwortgerät die Vermittlungsstelle
kennzeichnen kann, an welche der Anruf des Anrufers 11 gerichtet
ist. Auf diese Weise ist es möglich,
mehrere Vermittlungsstellen 20 mit demselben Call-Center 50 zu
verbinden, jeweils mittels einer eigenen Vorrichtung 30,
wodurch eine einzige entfernt tätige
Bedienperson 53 mehrere Büros bzw. Unternehmen von einer
einzigen Gegenstation aus bedienen kann. Die Information bezüglich der
angerufenen Vermittlungsstelle kann auf dem Anzeigemittel 52 angezeigt
oder mittels verschiedener Töne
am Telefonapparat 51 deutlich gemacht werden, wodurch die
Bedienperson 53 den Anrufer passend begrüßen kann.
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Sobald
die Bedienperson 53 den Code zur Entgegennahme des Anrufs
eingegeben hat und die Vorrichtung 30 den Code erkannt
hat, antwortet diese auf Leitung 73 und stellt eine Audioverbindung
zwischen Leitung 71/73 des Anrufers und Leitung 74/75 der
entfernten Bedienperson her.
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Nachdem
die entfernte Bedienperson 53 den Anrufer 11 so
begrüßt hat,
als befände
sie sich im Unternehmensgebäude,
kann sie alle normalen Vermittlungsvorgänge ausführen, z. B. den Anruf an eine
mit der Geschäftstelefonvermittlung
verbundene Durchwahl 40 weiterleiten. Dazu gibt sie einen
weiteren DTMF-Code „Verbindung
halten" ein.
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Die
Vorrichtung 30 erkennt auf Leitung 74 den von
der entfernten Bedienperson 53 eingegebenen Code, hält die Verbindung
des Anrufers auf Leitung 73 und schlägt der entfernten Bedienperson 53 den
Vermittlungswählton
vor.
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Gleichzeitig
hört der
Anrufer 11 auf Leitung 71/73 das Audiosignal
oder den Halteton, welche die Vermittlungsstelle 20 erzeugt.
Die Kriterien für
das Halten der Verbindung, Leuchtsignal, Leuchtdauer, Wählen nach
dem Leuchtsignal und Pause vor dem Wählen nach dem Leuchtsignal
sind programmierbar, wie im Folgenden beschrieben.
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Die
entfernte Bedienperson 53 wählt anschließend die
Nummer der gewünschten
Durchwahl 40, spricht mit dieser vom Anrufer gewünschten
Durchwahlstelle und gibt ein voreingestelltes DTMF-Zeichen „verbinden
und löschen" ein, wenn der Anruf übernommen
werden soll.
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Die
Vorrichtung 30 erkennt diesen Code auf Leitung 74 und
entbindet sich von dem Anruf durch Löschen. Der Anrufer 11 ist
nun mit der Person verbunden, die er sprechen wollte.
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Schlägt der Versuch,
die gewünschte
Durchwahl 40 zu erreichen, fehl, beispielsweise weil die
Durchwahl besetzt ist, der entsprechende Empfänger nicht anwesend ist oder
er den Anruf nicht übernehmen
möchte,
kann die entfernte Bedienperson 53 den gehaltenen Anruf
auf Leitung 73 wieder aufnehmen. Dazu gibt sie einen voreingestellten
DTMF-Code „gehaltenen
Anruf wieder aufnehmen" ein.
Die Vorrichtung 30 erkennt diesen Befehl auf Leitung 74 und
nimmt den gehaltenen Anruf wieder auf. Die Kriterien für die Wiederaufnahme, Leuchtsignal,
Leuchtdauer, Wählen
nach dem Leuchtsignal und Pause vor dem Wählen nach dem Leuchtsignal
sind ebenfalls programmierbar.
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An
dieser Stelle spricht der Anrufer 11 erneut mit der entfernten
Bedienperson 53 und kann über sein weiteres Vorgehen
entscheiden, z. B. noch einmal anrufen, selbst die Durchwahl anrufen
oder eine andere Durchwahl verlangen.
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Alle
oben beschriebenen Vorgänge
sind mit einer voreingestellten allgemeinen Zeitsperre geschützt, bei
deren Eintritt die Vorrichtung 30 in einen Bereitschaftszustand
zurückkehrt
und alle Verbindungen auf den beiden Leitungen 73 und 74 gelöscht werden.
Diese Zeitsperre wird mit jedem von der entfernten Bedienperson 53 ausgeführten Vorgang
neu ausgelöst
und zurückgesetzt,
sie wird in erster Linie aus Sicherheitsgründen bereitgestellt. Selbst
wenn die entfernte Bedienperson 53 fehlerhafte Handlungen
ausführt,
wie versehentliches Fallenlassen einer oder mehrerer Leitungen,
ohne den entsprechenden Löschton
zu erzeugen, stellt die Zeitsperre sicher, dass die Vorrichtung 30 in
den Bereitschaftszustand zurückkehren
und somit neue Anrufe bearbeiten kann.
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Muss
die entfernte Bedienperson 53 längere Zeit mit dem Anrufer 11 sprechen,
wird sie durch Töne benachrichtigt,
die angetrieben durch die entfernte Vorrichtung 30 von
dem oben genannten Tonerzeuger erzeugt werden, und die bedeuten,
dass die Zeitsperre bald eintritt. Um einen Abbruch des Anrufs zu
vermeiden, muss die entfernte Bedienperson 53 sodann den
Code „Anruf übernehmen" eingeben, woraufhin
die Vorrichtung 30 die Zeitsperre zurücksetzt.
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Die
Vorrichtung 30 ist ferner in der Lage, die Signale für das Löschen der
Leitung 73 zu erkennen, und wenn diese Signale erfasst
wurden, kehrt sie in den Bereitschaftszustand zurück, um neue
Anrufe bearbeiten zu können.
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Ebenfalls
kann der Betrieb der Vorrichtung 30 mittels eines über das
Telefon gegebenen Befehls deaktiviert und reaktiviert werden, beispielsweise
durch einen DTMF-Befehl, der von dem DTMF-Tondetektor erfasst wird
und von dem mit Leitung 74 verbundenen Apparat 51 zu
senden ist. Im ausgeschalteten Zustand ist die Vorrichtung 30 völlig transparent
bezüglich
der Vorgänge
auf den Leitungen und bleibt passiv, womit die Bearbeitung der Anrufe über die
Vermittlungsstelle 20 erfolgt.
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Um
beispielsweise die Vorrichtung 30 zu deaktivieren, reicht
es aus, bei einem der Leitung 74 zugeordneten Telefon den
Hörer abzuheben
und auf dem Tastenfeld einen vorprogrammierten Deaktivierungscode einzugeben,
wie z. B. „***###***".
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Dasselbe
gilt für
die Reaktivierung der Vorrichtung durch Eingabe eines anderen vorprogrammierten Codes.
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Die
Vorrichtung 30 kann auf verschiedenerlei Weise programmiert
werden, beispielsweise mittels eines entfernten Telefonapparats
unter Verwendung von DTMF oder mittels einer Verbindung über eine
serielle Schnittstelle von einem Personalcomputer.
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Wird
das erste Verfahren angewandt, erfolgt das Programmieren vorzugsweise
durch Verbinden von der Leitung 74 aus. Nach einer programmierbaren
Anzahl von Ruftönen
nimmt die Vorrichtung 30 den Anruf auf der Leitung entgegen,
und das Programmierprotokoll wird eingerichtet.
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Tabelle
1 zeigt anhand eines nicht-einschränkenden Beispiels Felder, die
entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
30 programmiert
werden können.
In Tabelle 2 wird die Bedeutung der in Tabelle 1 genannten Felder
beschrieben. Tabelle
1
Tabelle
2
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Somit
konnte gezeigt werden, dass die vorliegende Vorrichtung das beabsichtigte
Ziel erreicht und die angestrebten Aufgaben erfüllt. Insbesondere wurde eine
Vorrichtung beschrieben, die aus der Ferne alle Funktionen bereitstellt,
die üblicherweise
einer lokalen Vermittlungsstelle vorbehalten sind und die von jedem
herkömmlichen
Telefonapparat aus gesteuert werden kann, z. B. von einem analogen
oder digitalen Tastentelefonapparat. Offenkundig sind zahlreiche
Modifikationen nahe liegend und können von einem Fachmann schnell
vorgenommen werden ohne den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung
zu verlassen. Beispielsweise ist deutlich, dass die Art der anschließbaren Leitungen
nicht auf analoge Leitungen begrenzt ist, da es für den Fachmann
nahe liegt, eine mit digitalen Leitungen betriebene Vorrichtung
anzugeben, womit er im Bereich desselben Erfindungskonzeptes bleibt,
wobei die digitalen Leitungen z. B. ISDN-Leitungen sein können, Mobiltelefonleitungen
wie Mobilfunktelefone und Datenübertragungsleitungen
im Allgemeinen wie ADSL- oder Lichtwellenleiter-Netzwerke.
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Der
Schutzbereich der Ansprüche
darf somit nicht durch die Zeichnungen oder die in der Beschreibung beispielhaft
dargelegten bevorzugten Ausführungsformen
eingeschränkt
werden; vielmehr sollen die Ansprüche sämtliche patentierbare Neuheitseigenschaften
umfassen, die von der vorliegenden Erfindung abgeleitet werden können, einschließlich alle
Eigenschaften, die von dem Fachmann als äquivalent betrachtet werden.
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Folgen
in den Patentansprüchen
auf technische Merkmale Bezugszeichen, dienen diese lediglich der besseren
Verständlichkeit
der Ansprüche
und haben folglich keine einschränkende
Wirkung auf den Bereich eines Elements, das beispielhaft durch solche
Bezugszeichen gekennzeichnet ist.