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I. Hintergrund
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Immunisierung
oder Impfung ist ein weithin eingesetztes Verfahren, um zu prophylaktischen
Zwecken eine Immunantwort in einem Antigen auszulösen. So
tritt beispielsweise durch Verabreichung einer harmlosen Form eines
Antigens eines Erregers, wie zum Beispiel eines abgeschwächten Virus,
die Produktion von Antikörpern
und die Stimulation von für
die harmlose Form des Erregers spezifischen Immunzellen auf. Derzeitige Immunisierungsverfahren
sind jedoch nicht für
alle Antigene wirksam. Außerdem
gibt es eine beachtliche Verzögerung
von der Immunisierung bis zu dem Punkt, an dem das Immunsystem für einen
Schutz des Probanden sorgt. Folglich sind verbesserte Verfahren
und Reagenzien für
die Impfung durch die medizinische Gemeinschaft gewünscht.
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WO-A_99
53960 offenbart Medikamente, die ein Antigen und ein Chemokin (als
Hilfsstoff) enthalten, das aus einer großen Zahl möglicher Chemokine ausgewählt werden
kann.
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In
gleicher Weise beschreibt WO-A-99 29728 die Verwendung von Chemokinen
und Antigenen zur Herstellung eines Medikaments, und WO-A-99 43839
beschreibt die Verwendung von Chemokinen und Antigenen bei der Herstellung
von pharmazeutischen Zusammensetzungen.
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Keines
der obigen Dokumente zeigt jedoch in solchen Zusammensetzungen irgendwelche
speziellen Chemokine als besonders vorteilhaft, insbesondere zum
Anziehen von dendritischen Zellen und/oder Makrophagen, auf.
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II. Zusammenfassung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen bereit, die nützlich sind,
um Antigen-präsentierende
Zellen zu einem Verabreichungsort zu ziehen, sowie neue Impfstoffe und
Immunisierungsverfahren. Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung werden bei der Herstellung eines
Medikaments ein Antigen-präsentierendes
Zell-Chemotaxin (APC-Chemotaxin) und ein Antigen verwendet, wobei
das APC-Chemotaxin
ist:
- (a) ein Chemokin, ausgewählt aus
Maus-Cytomegalovirus Chemokin-2 (vMCK-2) und mC10;
- (b) eine Abart von (a), die die chemotaktischen Eigenschaften
des Polypeptids nicht ändert;
oder
- (c) ein (a) oder (b) kodierendes Polynucleotid.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Impfstoffzusammensetzung
bereitgestellt, umfassend ein im Wesentlichen gereinigtes Chemokin-Polypeptid
und ein antigenes Polypeptid, worin das Chemokin-Polypeptid Maus-Cytomegalovirus Chemokin-2
(vMCK-2) oder eine Abart davon ist, die die chemotaktischen Eigenschaften
des Polypeptids nicht ändert,
oder mC10 oder eine Abart davon, die die chemotaktischen Eigenschaften
des Polypeptids nicht ändert.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird eine Zusammensetzung bereitgestellt, umfassend
ein im Wesentlichen gereinigtes Antigen-präsentierendes Zell-Chemotaxin
(APC-Chemotaxin) und ein Antigen, worin das APC-Chemotaxin ist:
- (a) ein Chemokin, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Maus-Cytomegalovirus Chemokin-2 (vMCK-2) und mC10;
- (b) eine Abart von (a), die die chemotaktischen Eigenschaften
des Polypeptids nicht ändert;
oder
- (c) ein (a) oder (b) kodierendes Polynucleotid.
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Optional
kann die Zusammensetzung weiterhin einen pharmazeutisch akzeptablen
Hilfsstoff oder einen üblichen
Zusatz enthalten.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Formulierung einer Zusammensetzung
bereitgestellt, die in der Lage ist, eine Immunantwort in einem
vorgegebenen Antigen bei einer Testperson zu induzieren, umfassend
das Kombinieren eines Antigen-präsentierenden
Zell-Chemotaxins (APC-Chemotaxin), des vorgegebenen Antigens und
eines pharmazeutisch akzeptablen Hilfsstoff oder eines üblichen
Zusatzes, worin das APC-Chemotaxin ist:
- (a)
ein Chemokin, ausgewählt
aus Maus-Cytomegalovirus Chemokin-2 (vMCK-2) und mC10;
- (b) eine Abart von (a), die die chemotaktischen Eigenschaften
des Polypeptids nicht ändert;
oder
- (c) ein (a) oder (b) kodierendes Polynucleotid.
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In
einer Ausführungsform
können
das Medikament, der Impfstoff oder die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung weiterhin ein zusätzliches
Chemokin umfassen. Insbesondere können das Medikament, der Impfstoff
oder die Zusammensetzungen sowohl vMCK-2 als auch mC10 umfassen.
Das APC-Chemotaxin kann durch ein Polynucleotid kodiert sein, das
durch in vitro-Rekombination der Polynucleotide, die vMCK-2 oder
mC10 kodieren, und einem anderen natürlich vorkommenden Chemokin
erzeugt wurde.
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Soweit
erforderlich können
zusätzliche
Chemokine ausgewählt
werden aus hMIP1α,
hMIP1α (70aa), mMIP-1α, hRANTES,
hMET-RANTES, mRANTES, hHCC-1, hMPIF-1, hMPIF-1 (22–137), hMPIF-1
(46–137), hMIP-1δ, hMCP-4,
mMCP-5, mMARC, mEotaxin, mMCP-1(JE), mTECK, mMIP-2, mBLC, hLeucotaktin, mMIG,
mMIP-1β,
hMCP-2, hMCP-3, vMIP-1, hMIP-3α,
hMIP-3β,
und/oder mMIP-1γ.
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In
einer Ausführungsform
kann das Antigen von einem mikrobiellen Erreger oder einem Tumor-assoziierten
Antigen stammen. Insbesondere kann der mikrobielle Erreger ein Bakterium
oder ein Virus sein. Das APC-Chemotaxin und das Antigen (z.B. Immunogen)
können
gleichzeitig verabreicht werden (z.B. durch Injektion), zum Beispiel
durch Koinjektion des Immunogens und des APC-Chemotaxins. Alternativ
kann dem Probanden das Immunogen verabreicht werden, nachdem das
APC-Chemotaxin verabreicht wurde.
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Wie
erwähnt
ist jede der zuvor beschriebenen Zusammensetzungen nützlich,
um Antigen-präsentierende
Zellen an eine bestimmte Stelle zu ziehen, d.h., eine Stelle mit
Antigen-Konzentration, zum Beispiel in oder nahe zu einem festen
Tumor.
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Ebenso
sind die Zusammensetzungen nützlich,
um die immanente Immunantwort des Probanden zu stimulieren.
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IV. Definitionen und Abkürzungen
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Wie
hierin verwendet ist eine Zellprobe oder Zellpopulation „im Wesentlichen
rein" oder „im Wesentlichen
gereinigt" wenn
mindestens ungefähr
75%, vorzugsweise mindestens ungefähr 85%, oftmals mindestens ungefähr 90%,
mindestens ungefähr
95% oder mehr der Gesamtzellen in der Probe von einer definierten
Art sind (d.h., dass in einem im Wesentlichen reinen Präparat von
dendritischen Zellen z.B. mindestens ungefähr 95% der Gesamtanzahl an
Zellen dendritische Zellen sind, während in einem im Wesentlichen
reinen Präparat von
unreifen dendritischen Zellen z.B. mindestens ungefähr 95% der
Gesamtanzahl an Zellen unreife dendritische Zellen sind.
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„Polynucleotid", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein Desoxyribonucleotid (DNA) oder Ribunucleotid
(RNA) entweder in der einfach- oder doppelt-verdrillten Form, und
umfasst bekannte Analoge von natürlichen
Nucleotiden, die in einer Weise ähnlich
den natürlich
vorkommenden Nucleotiden wirken können. Der Ausdruck „Polynucleotid-Kodierung" bezieht sich auf
einen Nukleinsäuresequenz,
die die Expression eines speziellen Proteins oder Peptids regelt.
Die Nukleinsäuresequenz
beinhaltet sowohl die DNA-Sequenz, die in die RNA transkribiert
wird, als auch die RNA-Sequenz, die in das Protein übersetzt
wird. Die Nukleinsäuresequenz
beinhaltet sowohl die Nukleinsäuresequenz
in voller Länge
als auch von der Sequenz in voller Länge abgeleitete Sequenzen in
nicht voller Länge.
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Wie
hierin verwendet ist ein „Proband" ein Säugetier
wie zum Beispiel ein Primat (z.B. ein menschlicher Patient oder
Freiwilliger, oder ein nicht-menschlicher Primat), oder ein anderes
Tier wie zum Beispiel eine Ratte, Maus, Nagetier, Kaninchen (z.B.
Versuchstiere) und dgl., und einschließend landwirtschaftlich wichtige Säugetiere
wie zum Beispiel, ohne Beschränkung,
eine Ziege, Schwein, Kuh, Schaf, Pferd und dgl., und Haustiere wie
zum Beispiel Hunde, Katzen und dgl.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich die „wesentliche Sequenzidentität" auf zwei oder mehr
Sequenzen oder Untersequenzen, die mindestens 60%, mindestens 70%,
mindestens 80% oder mindestens 90%, 95%, 98% oder 99% Nucleotid-
oder Aminosäure-Restidentität aufweisen,
wenn sie zur maximalen Übereinstimmung
verglichen und abgeglichen werden, gemessen unter Verwendung einer
der folgenden Sequenzvergleichsalgorithmen oder durch visuelle Kontrolle. Zwei
Sequenzen (Aminosäure
oder Nucleotid) können über ihre
volle Länge
(z.B. die Länge
der kürzeren
der beiden, wenn sie von deutlich unterschiedlicher Länge sind) verglichen
werden oder über
eine Untersequenz wie zum Beispiel mindestens ungefähr 50, ungefähr 100,
ungefähr
200, ungefähr
500 oder ungefähr
1000 zusammenhängende
Nucleotide oder mindestens ungefähr
10, ungefähr
20, ungefähr
30, ungefähr
50 oder ungefähr
100 zusammenhängende
Aminosäurereste.
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Beim
Sequenzvergleich dient typischerweise eine Sequenz als Referenzsequenz,
mit der Testsequenzen verglichen werden. Bei der Verwendung eines
Sequenzvergleichsalgorithmus werden Test- und Referenzsequenz in
einen Computer eingegeben, falls notwendig Untersequenzkoordinaten
bestimmt, und es werden Sequenzalgorithmus-Programmparameter bestimmt.
Dann berechnet der Sequenzvergleichsalgorithmus basierend auf den
bestimmten Programmparametern die prozentuale Sequenzidentität für die Testsequenz(en) relativ
zu der Referenzsequenz.
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Eine
optimale Angleichung von Sequenzen zum Vergleich kann z.B. durch
den lokalen Homologie-Algorithmus von Smith & Waterman, 1981, Adv. Appl. Math.
2:482, den Homologie-Angleichungs-Algorithmus von
Needleman & Wunsch,
1970, J. Mol. Biol. 48:443, durch das Suche-nach-Ähnlichkeit-Verfahren von Pearson & Lipman, 1988,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:2444, durch computerisierte Implementierungen
dieser Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASTA, und TFASTA im Wisconsin
Genetics Software Package, Genetics Computer Group, 575 Science
Dr., Madison, WI), oder durch visuelle Kontrolle (vgl. Im Allgemeinen
Ausubel et al., oben) durchgeführt
werden. Jede dieser Literaturhinweise und Algorithmen wird durch
Bezugnahme vollständig
hierin aufgenommen. Wenn irgendeiner der vorgenannten Algorithmen
verwendet wird, werden die Vorgabewerte für „Window" länge,
gap penalty, etc. verwendet.
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Ein
Beispiel für
einen Algorithmus, der zur Bestimmung der prozentualen Sequenzidentität und Sequenzähnlichkeit
geeignet ist, ist der BLAST-Algorithmus, der in Altschul et al.,
1990, J. Mol. Biol. 215:403–410 beschrieben
ist. Software zur Durchführung
von BLAST-Untersuchungen ist öffentlich
erhältlich
durch das National Center for Biotechnology Information (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/).
Dieser Algorithmus umfasst zunächst
das Identifizieren von hochtreffsicheren Sequenzpaaren (HSPs) durch
Identifizierung von kurzen Worten der Länge W in der Fragesequenz,
die mit einigen Grenzwert-Punktzahlen T mit positiven Werten entweder übereinstimmen
oder diesen genügen,
wenn sie mit einem Wort der gleichen Länge in einer Datenbanksequenz
abgeglichen werden. T wird als der Nachbarschafts-Wortpunktzahl-Schwellwert
bezeichnet (Altschul et al., oben). Diese Eingangs-Nachbarschafts-Worttreffer
dienen als Keime zum Auslösen
von Suchläufen,
um längere
HSPs zu finden, die sie enthalten. Die Worttreffer werden dann solange
in beide Richtungen entlang jeder Sequenz ausgeweitet als die kumulative
Angleichungspunktzahl erhöht
werden kann. Eine Ausweitung der Worttreffer in jede Richtung wird
gestoppt wenn: die kumulative Ausgleichspunktzahl mit der Menge
X von ihrem maximal erreichten Wert abnimmt; die kumulative Ausgleichspunktzahl
aufgrund der Akkumulierung einer oder mehrerer Restangleichungen
mit negativem Wert auf Null oder darunter fällt; oder das Ende einer der beiden
Sequenzen erreicht wird. Die BLAST-Algorithmus-Parameter W, T und
X bestimmen die Empfindlichkeit und die Geschwindigkeit der Angleichung.
Das BLAST-Programm verwendet als Voreinstellung eine Wortlänge (W)
von 11, die BLOSUM62-Punktzahlmatrix (s. Henikoff & Henikoff, 1989,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:10915), Angleichungen (B) von 50,
Erwartungen (E) von 10, M = 5, N = –4, und einen Vergleich beider
Verdrillungen.
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Abkürzungen:
Bei Bezugnahme auf ein Chemokin meint „h" menschlisch und „m" meint mausartig. In einigen Fällen werden
lateinische Buchstaben anstelle der griechischen α, β oder γ verwendet.
Folglich meint, wie hierin verwendet, mMIP-1a Maus-MIP-1α.
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III. Figuren
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1 zeigt
Entwicklungspfade der dentritischen Zellen.
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2 zeigt
die Sequenz der beispielhaften chimären Chemokine (Sequenz-ID-Nr.
4–7) und
Chemokine, von denen diese abgeleitet werden (Sequenz-ID-Nr. 1–3).
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V. Detaillierte Beschreibung
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Die
Erfindung stellt Zusammensetzungen bereit, die nützlich sind, um Antigen-präsentierende
Zellen an eine Stelle zur Verabreichung zu ziehen. In einem Aspekt
bietet die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen und Verfahren
zur Induzierung oder Verbesserung einer Immunantwort in einem Antigen
in einem Probanden. Die Zusammensetzungen und Verfahren sind unter
anderem nützlich
zur Formulierung von Impfstoffen und für therapeutische und prophylaktische
Impfungs (Immunisierungs-)-Protokolle und für die Herstellung von nützlichen
Antikörpern
(z.B. monoklonale Antikörper
zur therapeutischen oder diagnostischen Verwendung).
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen, die einen
Wirkstoff enthalten, der für
dendritische Zellen (DCs) und/oder Makrophagen (zusammen bezeichnet
als „Antigen-präsentierende Zellen" oder „APCs") chemotaktisch ist.
Der Einfachheit halber wird der chemotaktische Wirkstoff manchmal als „APC-Chemotoxin" bezeichnet, und
die Zusammensetzung, die das APC-Chemotoxin enthält (die Hilfsstoffe oder andere
Komponenten enthalten kann) wird hierin manchmal als „die chemotaktische
Zusammensetzung" oder „die Zusammensetzung" bezeichnet.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung ist das APC-Chemotoxin
besonders chemotaktisch für festgelegte
Zelltypen (z.B. dendritische Zellen) oder Zellentwicklungsstadien
(z.B. unreife dendritische Zellen). In in Beziehung stehenden Ausführungsformen
ist der Wirkstoff, während
er für
einige Zellen chemotaktisch ist, nicht chemotaktisch für bestimmte
Zelltypen (z.B. Neutrophile) oder Zellentwicklungsstadien (z.B.
reife dendritische Zellen). Die Chemotaxie wird bestimmt unter Verwendung
einer oder mehrerer der hierin beschriebenen Untersuchungen.
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet weiterhin die Verabreichung eines
Antigens, zusätzlich
zu der chemotaktischen Zusammensetzung. Folglich werden in einer
Ausführungsform
die chemotaktische Zusammensetzung und ein Antigen an die selbe
physikalische Stelle in dem Probanden verabreicht. Zum Beispiel kann
das Antigen mit der chemotaktischen Zusammensetzung kombiniert und
die Mischung zusammen verabreicht (z.B. injiziert) werden. Alternativ
werden das Antigen und die Zusammensetzung separat in dem gleichen
Bereich des Probanden verabreicht (z.B. an der gleichen Stelle injiziert,
topisch an der gleichen Stelle appliziert, und dergleichen). In
einigen Ausführungsformen
werden, wie im Detail unten beschrieben, die Zusammensetzung und
das Antigen zu unterschiedlichen Zeiten verabreicht.
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Ohne
an einen speziellen Mechanismus gebunden sein zu wollen wird angenommen,
dass das/die APC-Chemotaxin(e) eine Immunreaktion in dem Antigen
durch Erneuern von APCs in Gebieten mit Antigenkontakt begünstigt/begünstigen.
Antigene werden durch APCs aufgenommen und teilweise abgebaut. Anschließend zeigt
sich ein Teil des abgebauten Antigens auf der Oberfläche des
APC mit MHC Klasse I oder II-Molekülen. Solche Zellen stimulieren
die Proliferation von entweder zytotoxischen T-Zellen oder Helfer-T-Zellen,
oder die Produktion von Antikörpern
durch B-Zellen.
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Es
ist offensichtlich dass die Erfindung in einem Aspekt neue Verfahren
und Reagenzien bereitstellt, die für die therapeutische und prophylaktische
Immunisierung (d.h., die bewusste Provokation, Verbesserung oder
Intensivierung einer adaptiven Immunantwort) nützlich sind. Spezielle erwartete
Vorteile gegenüber
früheren
Immunisierungsverfahren beinhalten: eine der Verabreichung eines
Antigens folgende beschleunigte Immunantwort in einem Wirt, eine
effektivere Antwort auf die Verabreichung von oder die Belastung
mit sehr kleinen Mengen eines Antigens (z.B. Giftstoff oder Erreger)
aufgrund einer erhöhten
Antigenaufnahme durch ACPs, und effektivere Tumortherapien (z.B.
aufgrund einer verbesserten Tumor-Antigenaufnahme durch Wirt-ACPs).
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Wie
hierin verwendet meint eine „Immunantwort" (wenn nicht anders
angegeben) eine adaptive Immunantwort in einem spezifischen Antigen.
In einem Aspekt beinhaltet eine Immunantwort die konzertierte Aktion von
Lymphozyten, Antigen-präsentierenden
Zellen, phagozytischen Zellen und verschiedenen löslichen
Makromolekülen
beim Schutz des Körpers
gegen Infektion oder eine andere Belastung mit Fremdmolekülen. Die Immunantwort
kann durch Messung von zellulären
oder humoralen Antworten gemäß zahlreicher,
im Stand der Technik bekannter Untersuchungen (s. z.B. Coligan et
al., 1991 (Suppl. 1999), CURRENT PROTOCOLS IN IMMUNOLOGY, John Wiley & Sons (im folgenden
manchmal „Coligan")) erfasst und quantifiziert
werden (z.B. auf die Immunisierung folgend). Zum Beispiel werden,
um eine zelluläre
Immunantwort zu erfassen, Effekte von T-Zellen-Effektoren gegenüber Zellen,
die das Antigen exprimieren, unter Verwendung von Standard-Untersuchungsverfahren,
z.B. targetcell killing, Makrophagenaktivierung, B-Zellen-Aktivierung
oder Lymphokin-Produktion, erfasst. Humorale Antworten werden durch
Erfassen des Auftretens oder Erhöhung
im Titer von Antigen-spezifischen Antikörpern unter Verwendung von
Routineverfahren wie zum Beispiel ELISA, gemessen. Der Fortschritt
der Antikörper-Antwort
kann durch Messung der Umschaltung von Klassen (d.h., das Umschalten
von einer frühen
IgM-Antwort zu einer späteren
IgG-Antwort) bestimmt werden.
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Verschiedene
Aspekte der Erfindung werden nun genauer beschrieben, um dem Fachmann
eine Anleitung zur Verfügung
zu stellen.
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A. Chemotaktische Zusammensetzungen
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Gemäß der Erfindung
wird eine ein APC-Chemotaxin enthaltende Zusammensetzung verabreicht,
um eine Immunantwort in einem Probanden zu induzieren oder zu verbessern.
In verschiedenen Ausführungsformen
zieht das Chemotaxin dendritische Zellen, Makrophagen oder beides
an. Besonders nützlich
sind Chemotaxine, die dendritische Zellen, insbesondere unreife
dendritische Zellen anziehen. In einer besonders nützlichen
Ausführungsform
weist das Chemotaxin einen hohen Spezifitätslevel für einen bestimmten Zelltyp,
Entwicklungsstadium oder beides auf. Folglich zieht in einer Ausführungsform
das APC-Chemotaxin unreife dendritische Zellen an, zieht aber nicht
eine oder mehrere der folgenden anderen Klassen von Zellen an: reife
dendritische Zellen, Neutrophile, T-Zellen, B-Zellen, Eosinophile,
Mastzellen, rote Blutkörperchen,
und Stammzellen.
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APC-Chemotaxine
können
irgendwelche einer großen
Vielfalt von Verbindungen sein, sowohl natürlich vorkommend als auch synthetisch,
organisch und anorganisch, und Polymere einschließend (z.B.
Oligopeptide, Polypeptide, Oligonucleotide und Polynucleotide),
kleine Moleküle,
Antikörper,
Zucker, Fettsäuren, Nucleotid-Analoge,
Analoge von natürlich
vorkommenden Strukturen (z.B. Peptid-Mimetika, Nucleinsäure-Analoge
und dergleichen) und zahlreiche andere Verbindungen. In der vorliegenden
Erfindung enthält
die Zusammensetzung mindestens eines aus mC10, vMCK-2 oder eine
Variante eines vorgenannten Chemokins, wie zum Beispiel ein rekombinantes
Polypeptid, hergestellt durch in vitro-Mutation, in vitro-Rekombination oder Umsetzung
eines die Chemokine kodierenden Polynucleotids, eines Polynucleotids,
das mindestens eines der vorgenannten Chemokine oder Varianten-Moleküle kodiert,
oder eine synthetische (d.h., chemisch synthetisierte) Polypeptid-Variante
(z.B. Mimetika) eines oder mehrerer dieser Chemokine.
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Reagenzien
und Verfahren zum, unter anderem, Identifizieren von APC-Chemotaxinen,
und Herstellen und Verabreichen der Zusammensetzungen der Erfindung
werden unten beschrieben.
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1. Untersuchungen
zur Identifizierung von APC-Chemotaxinen
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In
einem Aspekt der Erfindung werden die APC-Chemotaxine unter Verwendung von in
vivo- oder in vitro-Untersuchungen
identifiziert.
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a) In vitro-Untersuchungen
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Die
in den Verfahren der Erfindung verwendeten APC-Chemotaxine weisen gewisse Eigenschaften auf,
die durch in vitro-Chemotaxie-Untersuchungen erfasst werden können. In
vitro-Chemotaxie-Untersuchungen sind gut bekannt. Oft werden Migrations-Untersuchungen
durch physikalisches Trennen der Zellen von dem Chemo-Lockmittel
unter Verwendung einer porösen
Membran und dem Ermöglichen,
dass sich die Zellen entlang eines Diffusionsgradienten des Chemotaxins
direktional bewegen, durchgeführt
(siehe z.B. Keller, 1972, Agents Actions 2:161–69; Gee A.P., 1984, Mol. Cell.
Biochem. 62:5–11;
Keller et al., 1974, Antibiot. Chemother. 19:112–25).
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Es
ist eine Vielfalt von Untersuchungsanordnungen bekannt und für die Anwendung
der vorliegenden Erfindung verwendbar. Am häufigsten werden auf Standardfiltern
basierende Untersuchungen verwendet, da sie praktisch, stabil und
relativ preiswert sind. Diese auf Standardfiltern basierenden Untersuchungen
beinhalten eine klassische oder modifizierte Boyden-Kammer und Varianten
(siehe, z.B., Bozarth et al., 1997, Meth. Cell Science, 19:179–187; Frevert
et al., 1998, J. Imm. Methods, 213:41–52 ; Penno et al., 1997, Meth.
Cell Science, 19:189–195
; O'Leary et al.,
1997, Am. J. Resp. Cell and Mol. Bio., 16:267–274; Falk et al., 1980, J. Imm.
Methods, 33:239–247;
Harvath, et al., 1980, J. Imm. Methods, 37:39–45; Richards et al., 1984,
Immunological Communications, 13:49–62; Falk et al., 1982, Infection
and Immunity 36:450–454
; Harvath et al., 1982, Infection and Immunity 36:443–449). Bei
filterbasierten Untersuchungen werden Zellen in einem Fach platziert, das
durch einen Filter von dem Chemotaxin-Kandidaten getrennt ist, durch
den der Chemotaxin-Kandidaten diffundieren kann. Nach einer Inkubationszeit
wird die Anzahl der Zellen (oder der Prozentsatz der Gesamtzellen),
die auf oder durch den Filter gewandert sind, bestimmt. Die Migration
der Zellen bei einem Level oberhalb des Hintergrunds (d.h., die
Migration in Abwesenheit des Chemotaxin-Kandidaten, z.B. lediglich
in Gegenwart eines Trägers
wie zum Beispiel PBS oder einem Chemotaxiepuffer (unten) zeigt,
dass der Chemotaxin-Kandidat für
den Zielzelltyp tatsächlich
chemotaktisch ist. Umgekehrt, wenn die Anzahl von wandernden Zellen
bei oder unterhalb des Hintergrunds liegt, wird der Chemotaxin-Kandidat
nicht als chemotaktisch für
den Zielzelltyp angesehen.
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Eine
geeignete Anordnung zur Ausführung
von in vitro-Chemotaxie-Untersuchungen
ist eine 96-Well-ChemoTx®-Mikroplatte (Neuroprobe Inc. Gaithersburg
MD). Das ChemoTx®-Instrument weist eine 96-Well-Mikroplatte
aus spritzgegossenem gewebekulturartigem, transparenten Polystyren
auf. Die Mikroplatte bietet Bodenlöcher für Chemo-Lockstoffe und andere
Reagenzien. Anstelle von Deckel "löchern" wird ein umrahmtes
Filter benutzt, das jede Zellsuspensions-Probe auf ihre Stelle oben
auf dem Filter begrenzt. Die 96 Stellen auf dem Filter entsprechen
den 96 Löchern
in der Mikroplatte und die Zellsuspensionen, die direkt auf diese
Stellen oben auf dem Filter pipettiert werden, sitzen während der
Inkubation in halbkugelförmigen
Tropfen. Nach der Inkubation werden die auf dem Filter und in der
Mikroplatte gewanderten Zellen gezählt. Siehe U.S.-Patent Nr. 5,284,753.
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Für die Untersuchung
auf chemotaktische Aktivität
unter Verwendung einer Vorrichtung wie zum Beispiel der ChemoTx®-Mikroplatten-Vorrichtung
werden Chemotaxin-Kandidaten (z.B. ungefähr 30 Mikroliter) bei einer
oder mehreren Konzentrationen (z.B. ungefähr 1 nM, ungefähr 10 nM,
ungefähr
100 nM, ungefähr
10 ng/ml, ungefähr
100 ng/ml und/oder ungefähr
1 μg/ml)
in untere Löcher
gegeben, und die Zellen werden auf porösen Polycarbonatfiltern oberhalb
der Chemotaxinlösung
in jedem Well platziert. Die Filter weisen eine Porengröße von ungefähr 3 μm, oder ungefähr 5 μm auf, so
dass lediglich die Zellen, die einem für die Zelle chemotaktischen
Wirkstoff ausgesetzt sind in und/oder durch das Filter wandern.
Bei der Mikroplatten-Anordnung werden normalerweise ungefähr 20 Mikroliter
Zellen (bei ungefähr
1 × 106 bis ungefähr 1 × 107 Zellen
pro ml, z.B. 5 × 106 Zellen pro ml) verwendet. Die Zellen werden
für eine
Zeitspanne inkubiert (z.B. 0,5 bis 6 Stunden, normalerweise 1,5
h, zwischen ungefähr
22°C und
ungefähr
39°C, normalerweise
37°C), und
den Zellen wird ermöglicht,
in oder durch das Filter zu wandern.
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Wenn
unter Verwendung einer gereinigten Zellpopulation (z.B. dendritische
Zellen, Neutrophile, unreife dendritische Zellen, etc.) in vitro-Untersuchungen
durchgeführt
werden, werden die Untersuchungsbedingungen normalerweise auf den
zu untersuchenden Zelltyp zugeschnitten. So sind beispielsweise
Zellen, die relativ plastisch sind, in der Lage, durch bestimmte
Filter zu kriechen, während
andere im Filter „hängen bleiben". Folglich können einem
für Monozyten
chemotaktischen Wirkstoff ausgesetzte Monozyten durch ein 5 μm-Filter
wandern (in den Überstand
der unteren Kammer), während
demgegenüber
einem chemotaktischen Wirkstoff ausgesetzte unreife oder reife dendritische
Zellen in ein 3 μm-
oder 5 μm-Filter
wandern, aber in dem Filter zurückgehalten
werden (d.h., die Zellen wandern nicht durch das Filter). Mithin
können
die Wahl des Migrationsuntersuchungsformats und des Quantifizierungsverfahrens
abhängig
von der Art der untersuchten Zellen variieren. So wird beispielsweise
eine Porengröße von 5 μm normalerweise
für eine
Monozyten-Migrationsuntersuchung
verwendet; die Untersuchung wird normalerweise 90 Minuten lang durchgeführt, und
die wandernden Zellen (falls es welche gibt) werden in dem Well
erfasst. Für
reife dendritische Zellen werden ein Filter von 3 μm Porengröße und eine
90-minütige
Inkubation verwendet, und die Zellen werden im Filter erfasst. Diese
und andere beispielhafte Untersuchungsbedingungen sind in Tabelle
1 gezeigt. Es ist jedoch klar, dass, wie oben angemerkt, eine Anzahl
unterschiedlicher Untersuchungsformate und -Bedingungen verwendet
werden können,
um zu entscheiden, dass ein Wirkstoff chemotaktische Aktivität (z.B.
für eine
bestimmte Zelle) besitzt (oder nicht). Tabelle 1 bietet auch beispielhafte
positive und negative Kontrollstoffe zur Verwendung bei Untersuchungen.
Positive Kontrollstoffe sind Wirkstoffe, die, wenn in einer Konzentration
von 100 nM verwendet, chemotaktische Aktivität aufweisen. Negative Kontrollstoffe
sind Wirkstoffe, die, wenn in einer Konzentration von 100 nM verwendet,
keine chemotaktische Aktivität
aufweisen.
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Tabelle
1 Beispielhafte
Untersuchungsparameter sowie positive und negative Kontrollstoffe
für In
Vitro-Chemotaxie-Untersuchungen
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- Legende: +Kon. (positiver Kontrollstoff), –Kon. (negativer
Kontrollstoff) werden bei Konzentrationen von 100 nM verwendet.
-
Die
Anzahl der Zellen, die in Gegenwart des Wirkstoffs gewandert sind,
kann unter Verwendung einer Vielzahl von Verfahren bestimmt werden.
Um Zellen (z.B. dendritische Zellen) zu untersuchen, die in einem Filter
aufgefangen wurden, werden die Filter abgekratzt, um nicht festhaftende
Zellen (d.h., Zellen, die sich einfach auf der Oberseite des Filters
abgesetzt haben) zu entfernen, und die Zellen, die sich in das Filter
bewegt haben oder an seiner unteren Oberfläche anhaften, werden quantitativ
bestimmt. Für
Zellen, die in der Lage sind, durch den Filter zu wandern (z.B.
Monozyten) kann der Filter weggenommen werden und die Anzahl der Zellen,
die durch den Filter in die „untere" (Chemotaxin-enthaltende)
Kammer gewandert sind, wird bestimmt. Geeignete Zellquantifizierungsverfahren
sind wohlbekannt und beinhalten das direkte (mikroskopische) Zählen von
gewanderten Zellen, histologische, cytochemische, Immunofluoreszenz-
(unter Verwendung von Antikörpern
von zellspezifischen oder stadiumspezifischen Markern), und in situ-Anfärbeverfahren,
Verwendung von markierten Zellen, und Untersuchungen auf den RNA-
oder DNA-Gehalt (z.B. unter Verwendung von Reagenzien wie zum Beispiel
CyQuant, Molekularsonden, Eugene-OR, z.B. auf einem lysierten Zellextrakt),
Proteingehalt (z.B. unter Verwendung von Anfärbemitteln wie zum Beispiel
Hema3), Enzymaktivität
(z.B. β-Glucuronidase)
und dergleichen. Oftmals ist es günstig, Anfärbemittel auszuwählen, die
unter Verwendung von densitometrischen oder Fluoreszenzplattenlesern
bestimmt werden können.
-
In
einigen Ausführungsformen
werden verschiedene Konzentrationen des Chemotaxin-Kandidaten verwendet,
um über
einen Bereich von mindestens 10-fachen, typischerweise mindestens
100-fachen, häufig mindestens
1000-fachen und oft mindestens 10000-fachen Differenzen eine aktive
Konzentration zu bestimmen, z.B. mindestens zwei, typischerweise
mindestens drei unterschiedliche Konzentrationen.
-
Die
Chemotaxie-Untersuchungen können
unter Verwendung einer heterogenen Mischung von Zellen (z.B. mononukleare
periphere Blutzellen (PBMCs)) oder einer gereinigten Unterpopulation
(z.B. unreife DCs, reife DCs, Neutrophile, Monozyten und dergleichen)
oder von einem bestimmten Zelltyp abgeleitet Gewebekulturzellen
und Charakterisierung dieser Zellen (z.B. THP1 (eine akute monolytische
Leukämie-Zelllinie, CEM-akute
lymphoblastische Leukämie,
T-Lymphoblast-Zelllinie).
Wenn eine heterogene Mischung von Zellen verwendet wird, wird normalerweise
der Zelltyp oder das Entwicklungsstadium von wandernden Zellen bestimmt
(z.B. basierend auf Morphologie, Histologie oder Anfärben von
speziellen Markern). Wenn die Untersuchung unter Verwendung einer
homogenen Präparation
durchgeführt
wird (z.B. im Wesentlichen gereinigte Neutrophile), ist es nicht
notwendig, den Zelltyp von wandernden Zellen zu bestimmen, da von
jedweden Zellen, die zu einem Chemotaxin wandern, angenommen werden
kann, dass sie diesem Typ angehören.
-
In
verschiedenen Ausführungsformen
wird ein Chemotaxin-Kandidat
als für
einen bestimmten Zelltyp chemotaktisch angesehen, wenn der Chemotaxin-Kandidat
in einer in vitro-Untersuchung
bei einer Konzentration zwischen ungefähr 1 pM und ungefähr 1 μM, z.B. zwischen
ungefähr
1 nM und 500 nM, z.B. 1 nM, ungefähr 10 nM, ungefähr 100 nM,
oder zwischen ungefähr
1 pg/ml und ungefähr
10 μg/ml,
z.B. zwischen ungefähr
1 ng/ml und 1 μg/ml,
z.B. ungefähr
10 ng/ml, ungefähr
100 ng/ml oder ungefähr
1 μg/ml,
die Zelle zumindest zweifach, vorzugsweise mindestens vierfach,
und oftmals mindestens achtfach häufiger als der „Chemotaxie-Puffer" (ein negativer Kontrollstoff)
anzieht. Der Chemotaxie-Puffer besteht aus 0,1% BSA (Sigma) in HBSS
(Life Technologies), mit 1,4 mM Ca++ und
1 mM Mg++. HBBS ist Hank's Balanced Salt Solutions (CaCl2 (0,14 g/l), KCl (0,4 g/l), KH2PO4 (0,06 g/l), MgCl2-6H2O (0,1 g/l), MgSO2-7H2O (0,1 g/l), NaCl (8 g/l), NaHCO3 (0,3 g/l), Na2HPO4 (0,048 g/l), D- Glucose (1 g/l)). Ein alternativer negativer
Kontrollstoff ist PBS. Ein Chemotaxin-Kandidat wird als nicht chemotaktisch
für einen
Zelltyp angesehen, wenn der Chemotaxin-Kandidat in einer in vitro-Untersuchung
bei einer Konzentration von 1 nM, 10 nM, 100 nM, oder 10 ng/l, 100
ng/l oder 1 μg/l nicht
mehr Zellen anzieht (z.B. mindestens so viele, manchmal mindestens
1,5 mal so viel) als der negative Kontrollstoff. In gleicher Weise
wird in verschiedenen Ausführungsformen
ein Chemotaxin-Kandidat als chemotaktisch für einen bestimmten Zelltyp
angesehen, wenn der Chemotaxin-Kandidat,
wenn er in einer in vivo-Untersuchung (z.B. intradermale Injektion
in eine Maus oder einen Affen) mit 2 μg, alternativ 10 μg, oftmals 20 μg injiziert
wird, die Zelle mindestens zweifach, vorzugsweise mindestens fünffach,
und oftmals mindestens zehnfach häufiger anzieht als PBS (ein
negativer Kontrollstoff). In verschiedenen Ausführungsformen wird ein Chemotaxin-Kandidat
als nicht chemotaktisch für
einen Zelltyp angesehen, wenn der Chemotaxin-Kandidat in einer in
vivo-Untersuchung, wenn er mit 2 μg,
alternativ 10 μg,
oftmals 20 μg
injiziert wird, nicht mehr Zellen des Typs (z.B. mindestens so viele,
manchmal mindestens 1,5 mal so viele) anzieht wie der negative Kontrollstoff.
PBS ist phosphat-gepufferte physiologische Kochsalzlösung (KCl
(0,2 g/l), KH2O4 (0,2
g/l), NaCl (8,0 g/l), Na2HPO4 (2,16
g/l)).
-
In
einigen Ausführungsformen
wird ein Wirkstoff als chemotaktisch bestimmt, weil er eine größere chemotaktische
Aktivität
aufweist als ein bekanntes Chemotaxin (z.B. aus dem Stand der Technik
oder durch die hierin beschriebenen Untersuchungen bekannt).
-
Nicht
auf Filter basierende Chemotaxie-Untersuchungen können ebenfalls
verwendet werden, z.B. kann eine Zellmigrations-Untersuchung unter
Verwendung einer monomolekularen Schicht von auf dem Filter als
Barriere aufgewachsenen Zellen durchgeführt werden. In anderen Beispielen
kann die Zellbeweglichkeit auch durch Beobachten der Bewegung einer
einzelnen Zelle unter dem Videomikroskop beurteilt werden. Bei dieser
Art Experiment wird der Chemolockstoff durch einen Kapillare zugegeben,
und die physikalische Entfernung der lateralen Bewegung der Zelle
in Richtung der Quelle des Chemolockstoffs wird aufgezeichnet.
-
b) In vivo-Untersuchungen
-
In
einer Ausführungsform
können
die chemotaktischen Eigenschaften eines Wirkstoffs in Tieren, z.B. Säugetieren
wie zum Beispiel nicht-menschlichen Primaten und Mäusen, wie
in den Beispielen 2–4,
unten, bestimmt werden. Bei einer in vivo-Untersuchung wird der
chemotaktische Kandidatenwirkstoff (z.B. 2–20 μm in PBS) dem Tier durch intradermale
Injektion verabreicht. Nach einer Zeitspanne (z.B. 24 h, 72 h, 96
h) wird das Tier eingeschläfert,
oder es wird eine Biopsie durchgeführt. Das Gebiet um die Einstichstelle
wird exzidiert und routinemäßigen histologischen
oder immunohistologischen Techniken unterworfen, um die Anwesenheit
oder Abwesenheit einer Zellinfiltrierung festzustellen, und, falls
ein Infiltrat vorliegt, die infiltriertem Zellen (siehe, z.B., mononukleare
Zellen, Neutrophile, dendritische Zellen, etc.) zu charakterisieren
und zu quantifizieren. Zu allgemeinen histologischen Verfahren siehe,
z.B., THE MANUAL OF HISTOLOGIC STAINING METHODS OF THE ARMED FORCES
INSTITUTE OF PATHOLOGY",
von Lee G. Luna, McGraw-Hill, 3. Auflage, 1968 (im folgenden "Luna"). In einer Ausführungsform
werden Zellen durch Herstellen gefrorener Sektionen und Anfärben mit
zellspezifischen Antikörpern
oder zelltyp-spezifischen Kombinationen von Antikörpern unter
Verwendung wohlbekannter Verfahren charakterisiert (siehe Harlow
et al., 1988, Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory).
-
2. Charakterisierung
von Zelltypen und Herstellung von gereinigten Zellen
-
Wie
oben angemerkt können
angereicherte oder im Wesentlichen gereinigte Zellpopulationen in
in vitro-Chemotaxie-Untersuchungen
verwendet werden. Diese Zellpopulationen können, abhängig vom gewünschten
speziellen Zelltyp, durch eine Vielzahl von aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren hergestellt werden. Typischerweise werden im
Wesentlichen gereinigte Zellpopulationen durch Kultivierung unter speziellen
Bedingungen, durch physikalische Charakteristika wie zum Beispiel
Verhalten in einem Dichtegradient, durch Sortieren gemäß charakteristischen
Markern (z.B. Fluoreszenz-aktiviertes Zellsortieren (fluorescence
activated cell sorting – FACS)
unter Verwendung von monoclonalen Antikörpern zu Zelloberflächen-Proteinen,
Immunopräzipitation)
oder andere Verfahren hergestellt.
-
Zellen
(z.B. in einer angereicherten Probe in vitro oder in einem Infiltrat
in vivo) können
histologisch identifiziert werden (siehe, z.B., Luna, oben), durch
immunologisches Anfärben
und ähnliche
Verfahren (siehe, z.B., Harlow, oben; Coligan et al., oben). Tabellen
2A und 2B führen
beispielhafte Marker auf, die zur Charakterisierung oder Reinigung
(z.B. FACS-Sortierung) von bestimmten Immunosystem-Zellen nützlich sind.
Viele andere Marker sind aus dem Stand der Technik bekannt, sowohl
für die
aufgeführten
Zellen und für
andere Immunsystem-Zellen wie beispielsweise B-Zellen, T-Zellen,
Neutrophile, Eosinophile und andere (siehe, z.B., Janeway-Travers,
1994, IMMUNOBIOLOGY Garland Pub., N.Y.; Paul, FUNDAMENTAL IMMUNOLOGY
3. Aufl., Raven Press N.Y. 1993). Tabelle 2A zeigt bestimmte klassische
Zelloberflächen-Marker;
Tabelle 2B zeigt bestimmte Chemokin-Rezeptoren, ausgedrückt durch
spezielle Zelltypen.
-
Tabelle
2A Ausgewählte Zelloberflächen-Marker
-
- Legende: Tabelle 2A zeigt die Level der Marker, bestimmt
durch Anfärben
mit einem für
den Marker spezifischen Antikörper. „–„ gibt
ein Anfärben äquivalent
zu einem Isotop-Kontrollantikörper
an (ein Isotop-Kontrollantikörper
ist eine Antikörper
des selben Isotops wie der Anfärbe-Antikörper, der
jedoch das in Frage stehende Epitop nicht erkennt). „+" gibt mindestens
um das Zehnfache höhere
Anfärbelevel
als Isotopenkontrolle an; „niedrig" gibt ein Anfärben um
das 2–5-fache
höher als
die Isotopenkontrolle an; „hoch" gibt ein Anfärben um das
10–1000-fache
höher als
die Isotopenkontrolle an.
-
-
Um
den Leser weiter zu unterstützen,
werden Verfahren zur Herstellung von im Wesentlichen gereinigten
Zellzusammensetzungen zur Verwendung in in vitro-Chemotaxie-Untersuchungen unten
und in den Beispielen kurz beschrieben. Es ist jedoch klar erkennbar,
dass die Erfindung nicht erfordert, dass irgendein besonderes Reinigungsverfahren
verwendet werden muss, solange die gewünschten Zellen erhalten werden, und
dass dem Fachmann viele Variationen und alternative Verfahren bekannt
sind. Des weiteren ist erkennbar, dass viele andere Reinigungs-
und Erkennungsverfahren, einschließlich Verfahren, die für Zellen
geeignet sind, die hierin nicht speziell angegeben sind, aus dem
Stand der Technik bekannt sind oder entwickelt werden können. Noch
weiter ist erkennbar, dass, wenn gewünscht, von Immunsystemgeweben
abgeleitete, geklonte Zelllinien bei den hierin beschriebenen Chemotaxie-Untersuchungen verwendet
werden können.
Allgemeine immunologische, Reinigungs- und Zellkultivierungsverfahren
sind beschrieben in Coligan et al., 1991, CURRENT PROTOCOLS IN IMMUNOLOGY,
John Wiley & Sons,
einschließlich
Ergänzungsbände bis
1999. Wenn nicht anders vermerkt werden Zellen, wenn sie kultiviert
werden, bei 37°C
in 5% CO2 inkubiert.
-
A) Monozyten
-
Geeignete
Verfahren zur Reinigung von Monozyten finden sich in Bender et al.,
1996, J. Immunol. Methods 196:121–35 (siehe auch U.S. Patent
Nr. 5,994,126). In Kürze,
Monozyten werden von PBMC durch Abreicherung von T-Zellen unter
Verwendung immobilisierter Antikörper
gegen einen Pan T-Zellen-Oberflächenmarker
CD2 isoliert. Herkömmlichwerweise
wird eine kommerziell erhältliche
Quelle von an magnetische Kügelchen
(Dynal) angebrachten CD2-Antikörpern
verwendet. Von einem Leukozytenfilm (typischerweise 35 mls enthaltend
400 × 106 PMBC) durch das herkömmliche Ficoll-Gradient- Zentrifugierverfahren
isoliertes PBMC wird in MACS-Puffer (hergestellt aus DPBS (HyClone)
mit 1% BSA (Sigma)) mit 20 × 106 Zellen pro ml resuspendiert. DPBS ist Dulbeco's phosphatgepufferte
physiologische Kochsalzlösung
(CaCl2 (0,1 g/l), KCl (0,2 g/l), KH2PO4 (0,2 g/l), MgCl2-6H2O (0,1 g/l),
NaCl (8,0 g/l), Na2HPO4 (2,16
g/l)). Eine entsprechende Menge von immobilisiertem CD2 + magnetische
Kügelchen
(typischerweise 10 μl
pro 106 Zellen) werden zu den Zellen hinzugegeben.
Die Mischung wird 15 Minuten lang unter leichter Rotation bei 4°C inkubiert.
Die magnetisch angehängten
T-Zellen werden von den nicht markierten Zellen auf einem magnetischen
Zellsortierer (Dynal) gemäß den Angaben
des Herstellers entfernt. Die nicht markierten Zellen enthalten
hauptsächlich
Monozyten und B-Zellen.
-
Die
B-Zellen in der obigen Zubereitung werden durch das herkömmliche
Kunststoff-Anhaftungsverfahren entfernt. Kurz gesagt wird dem an
T-Zellen verarmten PBMC gestattet, 3 Stunden lang bei 37°C an dem Kunststoff
eines T-175-Gewebe-Kultivierungskolben
(100 × 106 Zellen/Kolben) (Costar) anzuhaften. Nicht-anhaftende
Zellen (größtenteils
B-Zellen enthaltend) werden aspiriert. Die Kolben werden drei weitere
Male mit DPBS gespült,
um nicht-anhaftende Zellen vollständig zu entfernen. Die resultierenden
Zellen sind in hohem Maße
an Monozyten angereichert (d.h., > 90%).
-
Monozyten
können
auch durch positive Auswahl von CD14-Antigen isoliert werden. Kurz gesagt
wird aus peripherem Blut, wie zum Beispiel einem Leukozytenfilm,
durch das Standard-Ficoll-Gradient-Zentrifugierverfahren isoliertes
PBMC in MACS-Puffer mit 1 × 106 Zellen/ml resuspendiert. Immobilisierte
Antikörper
gegen das CD14-Oberflächenantigen,
wie zum Beispiel CD14+ magnetische Mikrokügelchen (Milteyni) werden zugegeben
(1 μl Kügelchen
pro 1 × 106 Zellen), und die Mischung wird bei 4°C 15 Minuten
lang inkubiert. Die Monozyten werden von den anderen Zellpopulationen
durch Durchleiten der Mischung durch eine positive Auswahlsäule auf
einem magnetischen Zellsortierer (Miltenyi) gemäß den Angaben des Herstellers
getrennt. Monozyten, die auf der Säule zurückgehalten werden, werden mit
MACS-Puffer eluiert, nachdem die Säule aus der MACS-Vorichtung
entfernt wurde. Die Zellen werden DNA durch Zentrifugieren pelletiert
und in RMPI plus 10% FCS-Medium zu 106 Zellen
pro ml resuspendiert. Die durch dieses Verfahren isolierten Monozyten werden
auf im Wesentlichen demselben Weg kultiviert wie die durch das CD2+-Verarmungsverfahren
isolierten.
-
B. Herstellen von gereinigten
Zellpopulationen
-
Geeignete
Verfahren zur Reinigung von dendritischen Zellen einschließlich der
Trennung von reifen und unreifen Populationen, sind aus dem Stand
der Technik bekannt. Im Wesentlichen gereinigte dendritische Zellen
(einschließlich
Unterpopulationen von reifen oder unreifen Zellen) können durch
selektive in vitro-Kultur-Bedingungen hergestellt werden.
-
Dendritische
Zellen sind weit verbreitet in allen Geweben, die Kontakt mit potenziellen
Erregern haben (z.B. Haut, Gastrointestinal- und Atmungstrakt, und
T-Zellenreiche Gebiete der sekundären Lymphgewebe). In der Haut
und dem oberen Atmungstrakt bilden sie ein Gitter hoch arborisierter
Zellen (genannt Langerhans-Zellen in der Haut). Nach dem Einfangen
von Antigen wandern die dendritischen Zellen in den peripheren Geweben
wie zum Beispiel der Haut und des Darms, über die ableitenden Lymphbahnen
zu den T-Zellenbereichen der Lymphknoten, wo sie das Antigen, das
an der Stelle des Kontakts mit dem Erreger verinnerlicht wurde,
präsentieren.
Unreife dendritische Zellen wirken so, dass sie Antigene aufnehmen
und verarbeiten. Während
der nachfolgenden Migration zu dem ableitenden Lymphknoten reift
die DC. Die reifen dendritischen Zellen wirken als Haupt-APC, um
durch Induzieren der Proliferation des erregerspezifischen zytotoxischen
und Helfer-T-Zellen Immunantworten auszulösen.
-
Im
Wesentlichen gereinigte Populationen von dendritischen Zellen können durch
in vitro-Kultivierung hergestellt werden (siehe unten). Zudem gibt
es markierte Veränderungen
in der Expression des Chemokinrezeptors während der Reifung der dendritischen
Zellen, die dazu benutzt werden können, das Zellstadium zu identifizieren
(Campbell et al., 1998, J. Cell Biol. 141:1053; Chan et al., 1999,
Blood 93:3610; Dieu et al., 1998, J. Exp. Med. 188:373; Kellermann
et al., 1999, J. Immunol. 162:3859). Zum Beispiel exprimieren unreife
dendritische Zellen überwiegend
CCR1, CCR5 und CXCR4. Nach dem Reifen werden diese Rezeptoren, mit
Ausnahme von CXCR4, heruntergeregelt. Siehe auch Tabelle 2B.
-
Bei
der Kultivierung erleiden unreife Formen von dendritischen Zellen
eine Reifung, von der angenommen wird, dass sie analog zu dem ist,
was während
der Migration von dendritischen Zellen vom Zeitpunkt des Kontakts
mit dem Erreger bis zu ihrem Aufenthalt in den sekundären Lymphgeweben
auftritt. Menschliche oder dendritische Zellen von Affen verschiedener
Entwicklungsstufen können
in der Kultivierung von CD14+-Blutvorläufern unter
Verwendung spezifischer Cytokine erzeugt werden. Eine separate Abstammung
von dendritischen Zellen kann von CD34+-Vorläuferzellen
aus Nabelschnurblut oder Knochenmark unterschieden werden. Folglich
werden in einer Ausführungsform
der Erfindung, Unterpopulationen von dendritischen Zellen für in vitro-Untersuchungen
zur Identifizierung von chemotaktischen Zusammensetzungen hergestellt
(d.h., um chemotaktische Wirksamkeit und Selektivität gegenüber definierten
DC-Unterarten festzustellen). Beispielhafte Unterpopulationen von dendritischen
Zellen sind: 1) unreife Zellen, abgeleitet von Peripherblut-Monozyten;
2) reife Zellen, abgeleitet von Peripherblut-Monozyten, und 3) Zellen,
die von CD34+-Vorläufern abgeleitet
sind. Unterpopulationen werden durch eine Vielfalt von aus dem Stand
der Technik bekannten Verfahren isoliert oder hergestellt.
-
Zum
Beispiel werden reife und unreife dendritische Zellen aus PBMCs
gemäß Bender
et al., oben, hergestellt.
-
Unreife dendritische
Zellen
-
Kurz
gesagt werden PBMCs unter Verwendung von gegenüber dem Zelloberflächen-Marker
CD2 (anwesend auf allen T-Zellen) immobilisierten Antikörpern an
T-Zellen verarmt. Es können
kommerziell erhältliche CD2+-Dynakügelchen
(Dynal) nach Angaben des Herstellers verwendet werden. Die an T-Zellen
verarmte Mischung wird durch Inkubation der Zellen auf Gewebekulturqualität-Kunststoff
3 Stunden lang bei 37°C
in anhaftende gegenüber
nicht-anhaftende Fraktionen getrennt. Anhaftende Zellen heften sich
innerhalb der 3 Stunden an die Oberfläche, während die nicht-anhaftenden
Zellen in Suspension verbleiben. Nicht-anhaftende Zellen werden
behutsam entfernt und anhaftende Zellen (im Allgemeinen CD14+-Monozyten) werden in Kultivierungsmedium
platziert (z.B. RMPI + 10% FCS), ergänzt mit jeweils 1000 U/ml GM-CSF
und IL-4 (R&D
Systems, Minneapolis, MN) („Tag
1"). Zwischen den
Tagen 3–7
beginnen die Zellen eine verschleierte Morphologie zu zeigen, und
an den Tagen 2, 4 und 6 werden Cytokine aufgefüllt, zu welcher Zeit die Zellen
als unreife dendritische Zellen geerntet werden können. In
einer Ausführungsform
werden Zellen dieses Stadiums in vitro isoliert und in der Untersuchung
verwendet. Ungefähr
10 × 106 dendritische Zellen werden typischerweise
aus 400 × 106 PBMCs erhalten.
-
Die
unreifen dendritischen von Tag 7 zeigen die typische dendritische
Zellmorphologie mit verlängertem
Zellkörper
und vielen Fortsätzen.
Die Größe der Zellen
nimmt, verglichen zu den Vorläufer-Monozyten,
signifikant zu. Unreife dendritische Zellen können phenotypisch durch Beobachtung
ihrer Expression der Zelloberflächenmarker
charakterisiert werden.
-
Reife dendritische
Zellen
-
Unreife
dendritische Zellen (erzeugt aus peripheren Blut-Monozyten oder
aus aus Knochenmark abgeleiteten CD34+-Vorläufern)
können
weiter aktiviert und differenziert werden, um zu reifen dendritischen
Zellen zu werden. Zwei Verfahren werden hauptsächlich verwendet: MCM (Makrophagenkonditioniertes
Medium) und doppelt verdrillte RNA-Poly (I:C)-Stimulation (Cella
et al., 1999, J. Exp. Med. 189:821.9; Verdijk et al., 1999, J. Immunol.
1999 1:57–61).
-
Im
MCM-Verfahren werden dendritische Zellen von Tag 6 durch Zentrifugieren
geerntet und in einem Reifungsmedium mit 106 Zellen/ml
(z.B. MCM) (bis zu 1:1 mit RPMI enthaltend 10% FCS verdünnt) resuspendiert.
GM-CSF (1000 U/ml) und IL-4 (1000 U/ml) werden zugegeben. Die Zellen
werden drei weitere Tage ohne weitere Zugabe von GM-CSF (1000 U/ml)
und IL-4 kultiviert. Als reife dendritische Zellen werden die Zellen von
Tag 9 verwendet.
-
Im
Poly (I:C)-Verfahren, werden unreife dendritische Zellen von Tag
6 geerntet und in dem Standard-Kultivierungsmedium
(RPMI plus 10% FCS), ergänzt
mit 20 μg/ml
Poly(I:C) (Sigma), 1000 U/ml GM-CSF und IL-4 resuspendiert. Die
Zellen werden weitere drei Tage ohne zusätzliche Cytokine kultiviert.
Zellen von tag 9 sind reife dendritische Zellen.
-
Durch
diese beiden unterschiedlichen Verfahren hergestellte reife dendritische
Zellen zeigen phenotypische und funktionale Eigenschaften, die sich
von denen unreifer dendritischer Zellen oder den Vorläufer-Monozyten
unterscheiden (siehe Tabelle 2A). Reife dendritische Zellen aus
jeder Präparation
werden sorgfältig
durch FACS charakterisiert, um sicherzustellen, dass die gewünschten
Zelltypen erhalten wurden.
-
In
besonderem Maße
zeigen erzeugte reife dendritische Zellen signifikant höhere Level
von MHC Klasse II auf der Zelloberfläche als unreife Zellen. Die
Expressionen von CD 80, CD 83 und CD 86 sind ebenfalls nach oben
reguliert. Die Chemokinrezeptor-Expression verändert sich ebenfalls dramatisch
während
des Reifeprozesses. Zum Beispiel werden CCR1, CCR5 in reifen Zellen
scharf nach unten reguliert, während CCR7
nach oben reguliert wird und innerhalb weniger Stunden nach der
Zugabe von MCM auf der Zell-Oberfläche erscheint. Funktionsgemäß sind reife
dendritische Zellen nicht länger
in der Lage, Antigen effizient aufzunehmen, erlangen jedoch die
Fähigkeit,
die Proliferation von naiven T-Zellen und B-Zellen zu stimulieren. Reife
dendritische Zellen ändern
auch ihr Migrationsverhalten; sie antworten nicht länger auf
Liganden von CCR1, CCR2, CCR5 wie zum Beispiel MIP-1α, RANTES
und MIP-1β.
Stattdessen antworten sie auf die CCR7-Liganden SLC und ELC.
-
MCM-Medien
-
MCM
wird wie durch Romani et al., J. Immunol. Methods 196:137 beschrieben
mit geringen Modifizierungen hergestellt. Kurz gesagt werden Petrischalen
(100 mm, Falcon) mit 5 ml menschlichem Ig (10 mg/ml) 30 Minuten
lang bei 37°C
beschichtet und unmittelbar vor der Verwendung mit PBS 2–3 Mal gewaschen.
50 × 106 PBMC in 8 ml Volumen werden auf mit menschlichem
Ig beschichtet Platten 1–2
Stunden lang aufgeschichtet. Nicht-anhaftende Zellen werden weggewaschen
und verworfen. Die anhaftenden Zellen werden in frischem kompletten
Medium (RPMI + 10% normales menschliches Serum) bei 37°C inkubiert
und das resultierende Medium (MCM) wird nach 24 Stunden gesammelt.
Die TNF-α-Konzentration
in dem MCM wird durch das Standard-ELISA-Verfahren bestimmt (z.B.
unter Verwendung einer TNF-α-ELISA-Einrichtung
(R&D Systems,
Minneapolis, MN)). Der endgültige
TNF-α-Level
in MCM wird durch Vermischen einer geeigneten Menge von MCM mit
RPMI mit 10% fötalem
Kalbsserum auf 50 U/ml eingestellt.
-
B) Neutrophile
-
Geeignete
Verfahren zur Reinigung von Neutrophilen sind aus dem Stand der
Technik bekannt. Gemäß eines
geeigneten Verfahrens wird, um Neutrophile zu reinigen, ganz frisches
Blut (WB) in einem 50 ml Zentrifugenröhrchen 1:1 mit 3% Dextran verdünnt, und
ihm ermöglicht,
sich 30–45
m bei Raumtemperatur abzusetzen. 25 ml des WB plus 25 ml Dextran
resultiert in ungefähr
35 ml Überstand
nach 30 min. Sedimentation. Der Überstand
wird über
12–15
ml Ficoll geschichtet und bei 400 × g 30–40 Minuten lang bei 18–20°C zentrifugiert.
Die monomolekulare Zellen und Ficoll-Paque enthaltende Plasma/Thrombozytenschicht
wurde durch Absaugung entfernt. Es werden Neutrophile in der weißen Schicht über der
Erythrocyten (RBC)-Schicht gefunden. (In einigen Präparationen
sind die Neutrophil- und die Erythrocytenschicht vermischt. In diesen
Fällen werden
die RBCs durch hypotonische Lysis in folgender Weise entfernt: 12,5
ml kaltes 0,2%iges NaCl wird unter Verwirbelung zu dem Neutrophil/RBC-Pellet
gegeben. Sofort wird, immer noch unter Verwirbelung, 12,5 ml kaltes
1,6%iges NaCl zugegeben. Die Zellen werden bei 60–100 × g 10 m
lang zentrifugiert und zurückgewonnen.
Falls notwendig wird der Lyseschritt wiederholt.) Die resultierenden
Neutrophile sind > 95%
rein (mit den Eosinophilen als hauptsächlich zurückbleibende Zellen).
-
D) Makrophagen
-
Geeignete
Verfahren zur Reinigung von Makrophagen sind aus dem Stand der Technik
bekannt. Ein geeignetes Verfahren ist beschrieben in Paluka et al.,
1998, „Dendritic
cells as the terminal stage of Monozyte differentiation", J. Imm. 9:4587–95, was
in seiner Gänze
zu allen Zwecken hierin aufgenommen wird.
-
E) T-Zellen
-
Geeignete
Verfahren zur Reinigung von T-Zellen sind aus dem Stand der Technik
bekannt. T-Lymphozyten werden routinemäßig hergestellt durch Entfernen
von Monozyten aus dem durch das Standard-Ficoll-Gradient-Zentrugierverfahren
(Coligan, oben) hergestellten PBMC. Die Entfernung der Monozyten
wird erreicht, indem es dem PMBC ermöglicht wird, sich an die Gewebekulturfläschchen
anzuheften. Die nicht-anhaftenden
Zellen (Lymphozyten) werden zwei Wochen lang in RPMI + 10% FCS in
Gegenwart einer Kombination von PHA (5 μg/ml) und menschlichem Rekombinant
IL-2 (20 ng/ml) kultiviert, und die Zellen werden für die Untersuchung
geerntet.
-
F) B-Zellen
-
Geeignete
Verfahren zur Reinigung von B-Zellen sind aus dem Stand der Technik
bekannt. Hoch gereinigte B-Zellen-Populationen werden durch negative Auslese
mit sequenzieller Abreicherung von Monozyten/natürlichen Killer-Zellen und T-Zellen (wie in Current
Protocols in Immunology beschrieben) isoliert. Die Abreicherung
von Monozyten und NK-Zellen wird unter Verwendung von L-Leucinmethylester
(L-LME) durchgeführt.
Kurz gesagt wird aus peripherem Blut (z.B. aus einem Leukozytenfilm)
durch das Standars-Ficoll-Gradient-Zentrifugierverfahren isoliertes PBMC
mit 3 × 106 Zellen/ml in PBS resuspendiert. Frisch
hergestelltes L-LME (0,05 M-Lösung
in RPMI, kein Serum) wird bei einer Verdünnung von 1:10 zu den Zellen
hinzugegeben (endgültig
5 mM). Die Mischung wird 35 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert,
die Zellen werden durch Zentrifugieren pelletiert, gefolgt von 3maligem
Waschen mit PBS. Die T-Zellen werden durch Rosetting mit Neurominidase-behandelten
roten Schafs-Blutzellen (NSRBC) in der folgenden Weise weiterhin
abgereichert: die Zellen werden auf 107 Zellen/ml
in RPMI/10% FCS eingestellt. 5 ml der Zellen werden in ein 50 ml
Zentrifugenröhrchen überführt. 2,5
ml fötales
Kalbsserum und 2,5 ml NSRBC werden dem Röhrchen zugegeben. Die Mischung
wird 10 Minuten lang bei 37°C
inkubiert. Die Zellen werden DNA mit 150 × g bei Raumtemperatur 10 Minuten
lang zentrifugiert, um die Zellen zu pelletieren und die Rosettenbildung
voranzutreiben. Die Mischung wird bei 4°C 2 Stunden lang inkubiert.
Das Pellet wird behutsam resuspendiert und die Zellsuspension wird
mit Ficoll (10 ml) unterschichtet. Das Röhrchen wird mit 400 × g 25 Minuten
lang zentrifugiert. Die B-Zellen an der Grenzfläche werden entfernt, pelletiert
und dreimal mit HBSS gewaschen. Nach Wiederholung des Rosestierungsschritts
werden die B-Zellen
in RPMI/10% FCS für
Migrationsuntersuchungen resuspendiert.
-
G) Eosinophile
-
Geeignete
Verfahren zur Reinigung von Eosinophile sind aus dem Stand der Technik
bekannt. Ein Verfahren zur Herstellung von im Wesentlichen gereinigten
Eosinophile ist die weitere Isolierung aus dem im Neutrophil-Isolierungsprotokoll
oben beschrieben Präparat.
Die Abtrennung von Eosinophilen von Neutrophilen wird erreicht durch
ein negatives Auswahlverfahren, wobei immobilisierte Antikörper gegen
das CD16-Oberflächenantigen
verwendet werden, um die CD16-positiven Neutrophile abzureichern.
Kurz gesagt wird die Neutrophilpräparation in MACS-Puffer (1%
BSA in DPBS) bei einer Dichte von 106 Zellen/μl resuspendiert.
Ein gleich großes
Volumen von CD16+-Mikrokügelchen
(CD16 immobilisiert auf magnetischen Kugeln; Miltenyi Biotech; Auburn,
CA) wird mit den Zellen vermischt. Die Mischung wird bei 4°C unter behutsamen
Schütteln
30 Minuten lang inkubiert. Die Zellen werden DNA durch eine negative
Auswahlsäule
hindurch geführt,
die die magnetisch gekennzeichneten Neutrophile entfernt (CS-Säule, Miltenyi
Biotech; Aubur, CA) LC, Miltenyi), und die Säule wird mit einem Säulenvolumen
MACs-Puffer gewaschen. Der Durchfluss und die Waschfraktionen enthalten
Eosinophile und werden vereinigt. Die durch dieses Verfahren isolierten
Eosinophile sind mehr als 95%ig rein (wie durch FACS bestimmt, z.B.
für die
Anwesenheit der CD16+-Zellen).
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3. Chemokine
als chemotaktische Zusammensetzungen
-
Wie
oben diskutiert können
die APC-Chemotaxine irgendeines einer Anzahl von Arten von Verbindungen
sein. Oftmals ist das Chemotaxin ein Protein, wie zum Beispiel ein
Chemokin, oder ein Protein-Mimetika. Folglich umfasst eine chemotaktische
Zusammensetzung ein oder mehrere Chemokine, Chemokin-Analoge, oder
Chemokin-kodierende Polynucleotide.
-
Chemokine
sind Proteinhormone, die, unter anderen Aktivitäten, den Verkehr von weißen Blutzellpopulationen
regeln, z.B. in den primären
Lymphorganen, Blut, Geweben, sekundäre Lymphorganen, Lymphe, und
(in manchen Fällen)
zurück
in den Kreislauf. Über
50 verschiedene Chemokine wurden bis heute in Menschen identifiziert,
und es sind zahlreiche Chemokine anderer Säugetiere und durch Säugetier-Virusse kodierte
Chemokine bekannt.
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Strukturell
werden die bekannten Chemokine in vier Klassen eingeteilt: CC, CXC,
C und CX3C, basierend auf der Anzahl und dem Abstand der Amino-terminalen
Cysteinreste in einem konservierten Strukturmotiv. Chemokine üben positive
Effekte auf die Migration aus durch Anbindung an ein Array von Zelloberflächen-Rezeptoren
auf der Oberfläche
von Targetleukozyten. Bekannte Rezeptoren stammen aus der „seven transmembrane
spanning", G-Protein-gekoppelten
Rezeptor-(7TM GPCR)-Klasse.
Von den nahezu 20 charakterisierten menschlichen Chemokin-Rezeptoren
(d.h., solche Rezeptoren, für
die ein Ligand identifiziert wurde und Bindungs- und/oder Anzeigereignisse gut charakterisiert
sind) sind neun CC-Chemokin-Rezeptoren (CCR), sechs sind CXC-Chemokin-Rezeptoren, einer
ist ein CX3C-Chemokin-Rezeptor (CX3CR), und einer ist ein C-Chemokin-Rezeptor
(vorläufig
,XCR'). Zudem ist
ein promiskuitiver Chemokin-Rezeptor von umfassender Bindungsspezifität bekannt,
ursprünglich
bekannt als das Duffy Blutgruppen-Antigen (Duffy Ag, manchmal mit
,DARC' angegeben).
-
Chemokin-Proteine
können
von Lieferanten erhalten werden, z.B. R&D Systems (Minneapolis, MN; http://cytokine.mdsystems.com/cyt_cat/cyt_cat.html),
oder können
unter Verwendung von auf veröffentlichten Sequenzen
(z.B. wie beschrieben in Sambrook et al., 1989, MOLECULAR CLONING:
A LABORATORY MANUAL, (2. Aufl.) Bd. 1–3, Cold Spring Harbor Laboratory;
Ausubel et al., 1999, Current Protocols in Molecular Biology, Greene
Publishing and Wiley-Interscience,
New York) basierenden Routinetechniken hergestellt werden. Bzgl.
neuester Übersichten über Chemokine
siehe Ward et al., 1998, Immunity 9:1–11 und Baggiolini et al.,
1998, Nature 392:565–568,
und die darin zitierten Literaturstellen. Siehe auch CFB (Cytokine
Facts Book, 1994, Academic Press Ltd.), Chemokine Facts Book, 1997,
Academic Press Ltd. Und die GenBank Protein Sequenz-Datenbank http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi). Zusätzliche
Literaturstellen werden unten in Abschnitt 14 angeboten.
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Die
in den Zusammensetzungen verwendeten oder die zur Herstellung dieser
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
verwendeten Chemokine können
natürlich
sein (d.h., sie weisen die Sequenz eines natürlich vorkommenden Chemokins
auf), können
das Produkt einer in vitro-Rekombination von natürlich vorkommende Chemokine
kodierenden Polynucleotiden sein, oder können synthetische (d.h., chemisch
synthetisiert) oder Rekombinationsvarianten von natürlich vorkommenden
Chemokin-Sequenzen sein. Chemokine umfassen Sequenzen von Mensch,
Primat, Nager, Viren und anderen Spezies. In manchen Ausführungsformen
werden xenogene Sequenzen bei den Impfverfahren der Erfindung verwendet
(z.B. wenn das wirksamste Chemokin von einer anderen Spezies als
der Spezies des zu immunisierenden Probanden stammt), weil jedwede
immunogene Effekte wahrscheinlich die Aktivität des Hilfsstoffs verbessern
werden.
-
4. Beispielhafte
Chemokin-Zusammensetzungen
-
In
der vorliegenden Erfindung enthalten die Zusammensetzungen mindestens
ein APC-Chemotaxin, ausgewählt
aus den Chemokinen vMCK-2 und mC10, Varianten davon, die die chemotaktischen
Eigenschaften des Polypeptids nicht verändern, oder einem Polynucleotid,
das eines der obigen kodiert.
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Es
wurden in vitro-Chemotaxie-Untersuchungen durchgeführt, um
das chemotaktische Profil eines umfangreiches Sets von bekannten
Chemokinen zu bestimmen. Eine Anzahl von bekannten Chemokinen sind chemotaktisch
für unreife,
aber nicht für
reife dendritische Zellen, einschließlich: hMIP1α, hMIP1α (70aa), mMIP-1α, hRANTES,
hMET-RANTES, mRANTES, hHCC-1, hMPIF-1, hMPIF-1 (22–137), hMPIF-1
(46-137), hMIP-1δ,
hMCP-4, mMCP-5, mMARC, mEotaxin, mMCP-1(JE), mTECK, mMIP-2, mBLC,
hLeucotactin, mMIG, und mMIP-1β.
Andere besonders nützliche
Chemokine beinhalten hMCP-2, hMCP-3, vMIP-1, hMIP-3α, hMIP-3β, und vMCK-2
(siehe Beispiele, unten). Einige Chemokine waren chemotaktisch für unreife dendritische
Zellen, waren aber nicht chemotaktisch für Neutrophile und andere in
in vitro-Untersuchungen getestete Zelltypen (mC10, mMDC, hMIP-1β, mMIP-1γ; siehe Tabelle
3).
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-
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5. Homologe und Varianten
natürlich
vorkommender Chemokine
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In
einer Ausführungsform
weist ein APC-Chemotaxin die Sequenz natürlich vorkommender Chemotaxin-Moleküle auf oder
besitzt eine Aminosäuresequenz
mit wesentlicher Aminosäuresequenzidentität zu der Sequenz
eines natürlich
vorkommenden Chemotaxin-Moleküls.
Zum Beispiel können
Chemokin-Polypeptide, wie zum Beispiel die oben aufgeführten Chemokine,
in einer Weise modifiziert werden, die die chemotaktischen Eigenschaften
der natürlich
vorkommenden Polypeptide nicht ändert,
beispielsweise durch konservative Aminosäuresubstitutionen, Abbrüche (insbesondere
an den Endpunkten), kleine interne Zerstörungen, Einfügungen,
und dergleichen. Solche Modifikationen können unter Verwendung routinemäßigen Gentechnik-Verfahren
vorgenommen werden, z.B. unter Verwendung ortsgerichteter Mutagenese,
und die resultierenden Mutanten können bezüglich der chemotaktischen Eigenschaften
beurteilt werden (z.B. unter Verwendung der hierin offenbarten Untersuchungen).
-
Zudem
können
rekombinante und synthetische Verfahren verwendet werden, um natürlich vorkommende
Chemokin-Moleküle
oder -sequenzen (einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf die oben und in Tabelle 3 genannten) zu modifizieren, um die
chemotaktischen Eigenschaften der Polypeptide im Vergleich zu dem/den
Mutter-Polypeptid(en) zu verändern.
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A. Konstruierte Chemokine
-
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung können
synthetische, gentechnisch manipulierte oder rekombinante Chemotaxine
hergestellt und auf die Fähigkeit,
APCs (z.B. dendritische Zellen) zu mobilisieren, untersucht werden.
In einer Ausführungsform
werden APC-Chemotaxine aus einer Kombination von natürlichen
Chemokinen unter Verwendung synthetischer oder rekombinanter DNA-Technologie
erzeugt. Zum Beispiel können
unterschiedliche Chemokine (z.B. von Mensch, Viren, Maus und dergleichen)
rekombiniert werden (z.B. genetisch), um Chimären oder „Hybrikine" auszubilden, die auf die gewünschte Aktivität (z.B.
die Fähigkeit,
unreife dendritische Zellen anzuziehen, aber keine Neutrophile,
verbesserte Chemolockstoffaktivität bei niedrigeren Konzentrationen)
getestet werden. In einer dazu in Beziehung stehenden Ausführungsform werden
die Chimären,
basierend auf der Sequenz der Mutter- (z.B. natürlich vorkommenden) Chemokinen, chemisch
synthetisiert.
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In
einer Ausführungsform
werden die Sequenzen der interessierenden Chemokin-Polypeptide in
vier „Domänen" aufgeteilt, wie
durch den Abstand der Cysteinreste vorgegeben (siehe 2 und
Beispiel 5). Alternativ werden die Sequenzen zum Zwecke der Ausbildung
von Hybriden in mehrere „Domänen" (z.B. 2, 3, 4 oder
mehr) beliebiger Länge
(typischerweise aber mindestens 5, öfter mindestens 10 Reste) aufgeteilt.
Die Sequenzen werden begrifflich rekombiniert, um chimäre Sequenzen
zu bilden, in denen ein Bereich eine Sequenz eines ersten Chemokin-Polypeptids
und ein zweiter Bereich die Sequenz eines zweiten Chemokin-Polypeptids aufweist,
wie in 2 dargestellt. Chimäre Polypeptide (Hybrikine)
mit der chimären
Sequenz werden DNA durch routinemäßige synthetische Mittel (oder,
alternativ, durch Verwendung von rekombinanten DNA-Techniken, wie
unten beschrieben) hergestellt. Polypeptid-Syntheseverfahren sind
aus dem Stand der Technik wohl bekannt und werden z.B. in U.S. Patent
Nr. 4,108,846 beschrieben; siehe auch Caruthers et al., 1980, Nucleic Acids
Res. Symp. Ser., 215–223;
Horn et al., 1980, Nucleic Acids Res. Symp. Ser., 225–232 ; Roberge
et al., 1995, Science 269:202). Falls gewünscht können kurze Polypeptide durch
Kondensation des Aminoendes eines Moleküls mit dem Carboxylende des
anderen Moleküls
vereinigt werden, um eine Peptidbindung zur Bildung eines längeren Polypeptids
auszubilden. Das neu synthetisierte Peptid kann zum Beispiel durch
präparative
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
im Wesentlichen gereinigt werden (z.B. Creighton, 1983, PROTEINS,
STRUCTURES, AND MOLECULAR PRINCIPLES, W.H. Freeman and Co., New
York NY).
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In
einer alternativen Ausführungsform
werden die interessierenden Polynucleotid-kodierenden Mutter-Chemokine
verarbeitet, um Varianten oder chimäre Chemokine hervorzubringen,
wie zum Beispiel die oben beschriebenen (z.B. wird das Polynucleotid
in mehrere „Domänen" aufgeteilt, wie
es durch den Abstand der Cysteinreste des kodierten Polypeptids
und hybriden Genstrukturen vorgegeben wird), oder es werden chemisch
synthetisierte Polynucleotide hergestellt. Die hybriden Gene werden
in entsprechende Expressionsvektoren subkloniert und in Wirtszellen
(z.B. bakterielle oder eukariotische Zellen) eingeführt (z.B.
transfiziert), und die Zellen werden unter Bedingungen kultiviert,
bei denen das rekombinante Protein exprimiert wird. Überstände von
transfizierten Zellen werden unter Verwendung der oben beschriebenen
Untersuchungen auf die gewünschten
Chemolockstoff-Eigenschaften untersucht. Techniken zur Beeinflussung
und Exprimierung von Nucleinsäuren
sind z.B. allgemein beschrieben in Sambrook, et al., 1989, MOLECULAR
CLONING: A LABORATORY MANUAL (2. Aufl.), Bd. 1–3, Cold Spring Harbor Laboratory;
und Ausubel, et al., (Herg.) (ergänzt bis 1999) CURRENT PROTOCOLS
IN MOLECULAR BIOLOGY, Greene and Wiley, NY.
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In
einer Ausführungsform
kann ein chimäres
Molekül
mindestens 10 zusammenhängende
Reste von jedem von mindestens zwei unterschiedlichen natürlich vorkommenden
Chemokinen umfassen. Mindestens eines der natürlich vorkommenden Chemokine
ist ausgewählt
aus mC10 und vMCK-2. Eines, und manchmal zwei oder mehr der weiteren
Chemokine können
ausgewählt
werden aus: hMIP1α,
hMIP1α (70aa),
mMIP-1α, hRANTES,
hMET-RANTES, mRANTES, hHCC-1, hMPIF-1, hMPIF-1 (22–137), hMPIF-1
(46–137),
hMIP-1δ, hMCP-4,
mMCP-5, mMARC, hLeucotaktin, mMIG, und mMIP-1β, hMCP-2, hMCP-3, vMIP-1, hMIP-3α, hMIP-3β, vMCK-2,
und insbesondere mC10, mMDC, hMIP-1β,
und mMIP-1γ.
In einer Ausführungsform
stammen die beiden unterschiedlichen natürlich vorkommenden Chemokine
von unterschiedlichen Spezies.
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Derivate
natürlich
vorkommender Chemokine mit verbesserten dendritischen Zell-Lockstoff-Eigenschaften
und verringerter Beschaffung nicht-dendritischer Immunzellen werden
unter Verwendung unterschiedlicher Hybride von menschlichen und
viralen Chemokinen aufgebaut. Zum Beispiel kann ein APC-Chemotaxin
(z.B. ein Chemokin) mit starker dendritischer chemotaktischer Zellaktivität aber unerwünschter
neutrophiler chemotaktischer Aktivität mit einem Polypeptid mit
schwächerer
dendritischer Zellaktivität
und keiner neutrophilen chemotaktischen Aktivität rekombiniert werden, um ein
Polypeptid mit starker dendritischer Zellaktivität und keiner neutrophilen chemotaktischen
Aktivität
zu erzeugen.
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B. APC-Chemotaxine, hergestellt
durch Gene Shuffling von Chemokin-Polynucleotiden
-
In
einer Ausführungsform
werden Derivate von Chemokinen mit verbesserten Eigenschaften (z.B.
die Fähigkeit,
unreife dendritische Zellen aber keine Neutrophile anzuziehen, verbesserte
Chemolockstoff-Aktivität bei
niedrigeren Konzentrationen, und dergleichen) unter Verwendung erzwungener
genetischer in vitro-Evolution unter Verwendung irgendeiner von
mehreren routinemäßigen Techniken,
einschließlich
fehleranfällige PCR
oder Rekombination/Gene Shuffling-Ansätze, aufgebaut. Verfahren zur
Erzeugung neuer Polypeptide mit gewünschten Aktivitäten durch
Gen-"Shuffling" sind aus dem Stand
der Technik bekannt. Verschiedene Shuffling-Verfahren sind beschrieben
in Patten et al., 1997, Curr. Opin. Biotech. 8:724–733; Stemmer,
1994, Nature 370:389–391;
Stemmer et al., 1994, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:10747–10751;
Zhao et al., 1997, Nucleic Acids Res. 25:1307–1308; Crameri et al., 1998,
Nature 391:288–291;
Crameri et al., 1997, Nat. Biotech. 15:436–438; Arnold et al., 1997,
Adv. Biochem. Eng. Biotechnol. 58:2–14; Zhang et al., 1997, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 94:4504–4509;
Crameri et al., 1996, Nat. Biotechnol. 14:315–319; Crameri et al., 1996,
Nat. Med. 2:100–102;
PCT-Veröffentlichungen
WO95/22625; WO97/20078; WO97/35957; WO97/35966; WO98/13487; WO98/13485;
PCT 98/00852; PCT 97/24239; und U.S. Patente Nr. 5,605,793, 5,811,238
und 5,928,905. Ein Verfahren des Gene Shuffling, das einen Polynucleotid-Erweiterungsprozess
an überlappenden
Segmenten einer Population von Varianten eines Polynucleotids unter
Bedingungen durchführt,
wobei ein Segment als eine Matrize zur Erweiterung eines anderen
Segments dient, um eine Population von rekombinanten Polynucleotiden
zu erzeugen, und Selektion oder Auswahl eines rekombinanten Polynucleotids
oder eines Expressionsprodukts davon für eine gewünschte Eigenschaft. Einige
Verfahren des Shuffling verwenden zufällige Punktmutationen (typischerweise
eingeführt über einen
PCR-Verstärkungsschritt)
als eine Quelle der Diversität.
Die resultierenden Polypeptide werden wie oben beschrieben auf chemotaktische
Aktivität
getestet.
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In
einer Ausführungsform
wird die Genumstellung beginnend mit einer Polynucleotid-Kodierung
eines speziellen Chemokins (z.B. vMCK-2 oder mC10) durchgeführt. In
einer anders gearteten Ausführungsform wird „Familienumstellung" verwendet (siehe,
z.B., Cramer et al., 1998, Nature 152:88–91; Chang et al., 1999, Nat.
Biotechnol. 17:793–7)
und es werden mindestens zwei „Mutter"-Chemokin-kodierende
Polynucleotide in der Familienumstellungsreaktion verwendet. Mindestens
eines der Mutter-Chemokin-kodierenden Polynucleotide kodiert mC10,
vMCK-2 oder eine homologe Spezies davon.
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In
einer damit in Beziehung stehenden Ausführungsform kodiert das zweite
oder weitere der Mutter-Chemokinkodierende Polynucleotide ein Chemokin
aus der Gruppe hMIP1α,
hMIP1α (70aa),
mMIP-1α, hRANTES,
hMET-RANTES, mRANTES, hHCC-1, hMPIF-1, hMPIF-1 (22–137), hMPIF-1
(46–137),
hNIP-1δ, hMCP-4,
mMCP-5, mMARC, mEotaxin, mMCP-1(JE), mTECK, mMIP-2, mBLC, mMIP-1γ, mMIG, und mMIP-1β. HMCP-2, hMCP-3,
vMIP-1, hMIP-3α,
hMIP-3β,
mMDC, hMIP-1β und
hLeucotaktin.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das resultierende umgestellte („entfaltete") Molekül mindestens
10 zusammenhängende
Reste aus mindestens einem, oftmals mindestens zwei unterschiedlichen
natürlich
vorkommenden Chemokinen, z.B. solche wie die oben aufgeführten Sets.
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C. Andere durch Mutation
von Chemokin-Molekülen
hergestellte APC-Chemotaxine
-
In
anderen Aspekten der Erfindung wird ein elterliches APC-Chemotaxin
(z.B. Chemokin) durch herkömmliche
in vitro-Mutageneseverfahren
(z.B. zielgerichtete Mutagenese) (Ausubel, oben) oder in vitro-Genmanipulation
von Chemokinkodierenden Polynucleotiden modifiziert. Die Aktivität der resultierenden
Variante kann unter Verwendung von hierin beschriebenen in vitro-
und in vivo-Untersuchungen bestimmt werden.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein elterliches APC-Chemotaxin-Polypeptid
(z.B. ein Chemokin) modifiziert (z.B. durch in vitro-Genmanipulation
des Chemokin-kodierenden Polynucleotids), um eine Amino- oder Carboxy-beendete
Version des reifen Proteins zu erzeugen. Alternativ kann diese beendete
Version des APC-Chemotaxins chemisch synthetisiert oder durch enzymatische
Verarbeiten eines natürlich
vorkommenden Chemokins hergestellt werden. Zudem können in
den Verfahren und Zusammensetzungen der Erfindung Varianten mit
bewahrenden Substitutionen verwendet werden, die die gewünschten
Eigenschaften beibehalten. Bewahrende Substitutions-Tabellen, die
funktional ähnliche
Aminosäuren
bereit stellen, sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt. So beinhaltet
beispielsweise eine beispielhafte Richtlinie, um bewahrende Substitutionen
auszuwählen (Originalrest,
gefolgt von beispielhafter Substitution): Ala/Gly oder Ser; Arg/Lys;
Asn/Gln oder His; Asp/Glu; Cys/Ser; Gln/Asn; Gly/Asp; Gly/Ala oder
Pro; His/Asn oder Gln; Ile/Leu oder Val; Leu/Ile oder Val; Lys/Arg
oder Gln oder Glu; Met/Leu oder Tyr oder Ile; Phe/Met oder Leu oder
Tyr; Ser/Thr; Thr/Ser; Trp/Tyr; Tyr/Trp oder Phe; Val/Ile oder Leu.
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Eine
alternative beispielhafte Richtlinie verwendet die folgenden sechs
Gruppen, wobei jede Aminosäuren
enthält,
die bewahrende Substitutionen füreinander
darstellen: 1) Alanin (A), Serin (S), Threonin (T); 2) Aspartinsäure (D),
Glutaminsäure
(E); 3) Asparagin (N), Glutamin (Q); 4) Arginin (R), Lysin (K);
5) Isoleucin (I), Leucin (L), Methionin (M), Valin (V); und 6) Phenylalanin
(F), Tyrosin (Y), Tryptophan (W); (siehe auch, z.B., Creighton (1984)
Proteins, W.H. Freeman and Company; Schulz and Schimer (1979) Priciples
of Protein Structure, Springer-Verlag).
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D. Polypeptid-Mimetika
-
Polypeptid-Mimetika
sind ebenfalls zur Verwendung in den Verfahren der Erfindung geeignet.
Die Begriffe „Mimetika" und „Peptid-Mimetika" beziehen sich auf
eine synthetische chemische Verbindung, die im Wesentlichen die
gleichen strukturellen und/oder funktionellen Charakteristika wie
APC-Chemotaxin-Polypeptid der Erfindung aufweist. Der Mimetika kann
entweder vollständig
aus synthetischen, nicht-natürlichen
Analogen von Aminosäuren
zusammengesetzt sein, oder ist ein chimäres Molekül aus teilweise natürlichen
Peptid-Aminosäuren
und teilweise nicht-natürlichen
Analogen von Aminosäuren.
Der Mimetika kann auch jedwede Menge von natürlichen Aminosäurebewahrenden
Substitutionen beinhalten, so lange solche Substitutionen die Struktur
und/oder Aktivität
des Mimetikas nicht wesentlich ändern.
Polypeptid-Mimetika- Zusammensetzungen können jedwede
Kombination von nicht-natürlichen
strukturellen Komponenten enthalten, die typischerweise aus drei
strukturellen Gruppen gebildet werden: a) andere Restbindungsgruppen
als die natürliche
Amidbindungs („Peptidbindung")-Gruppen; b) nicht-natürliche Reste
anstelle von natürlich
vorkommenden Aminosäureresten;
oder c) Reste, die sekundäres
strukturelles Mimikry induzieren, d.h., eine sekundäre Struktur
induzieren oder stabilisieren, z.B. ein beta Turn, gamma Turn, beta
Sheet, alpha-Helix-Konfiguration und dergleichen.
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Ein
Polypeptid kann als ein Mimetika charakterisiert werden, wenn alle
oder einige seiner Reste durch chemische Mittel zusammengefügt werden,
die anders sind als natürliche
Peptidbindungen. Individuelle Peptid-Mimetika-Reste können durch
Peptidbindungen, andere chemische Bindungen oder Verbindungsmittel,
wie z.B. Glutaraldehyd, N-Hydroxysuccinimidester,
bifunktionelle Maleimide, N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC) oder N,N'-Diisopropylcarbodiimid
(DIC), zusammengefügt
werden. Verbindungsgruppen, die alternativ zu der traditionellen
Amidbindungs („Peptidbindung")-Verbindungen sein
können,
beinhalten z.B. Ketomethylen (z.B. -C(=O)-CH2-
für -C(=O)-NH),
Aminomethylen (CH2-NH), Ethylen, Olefin
(CH=CH), Ether (CH2-O), Thioether (CH2-S), Tetrazo (CN4-),
Thiazol, Retroamid, Thioamid, oder Ester (siehe, z.B., Spatola (1983)
in Chemistry and Biochemistry of Amino Acids, Peptides and Proteins,
Bd. 7, S. 267–357, „Peptide
Backbone Modifications",
Marcell Dekker, NY).
-
Ein
Polypeptid kann auch dadurch als ein Mimetika charakterisiert werden,
dass es alle oder einige nicht-natürliche Reste
anstelle von natürlich
vorkommenden Aminosäureresten
enthält.
Nicht-natürliche
Reste sind in der wissenschaftlichen und der Patentliteratur gut
beschrieben; ein paar beispielhafte nicht-natürliche Zusammensetzungen, die
als Mimetika von natürlichen
Aminosäureresten
und Richtlinien nützlich
sind, sind unten beschrieben.
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Mimetika
von aromatischen Aminosäuren
können
erzeugt werden durch Ersetzen durch, z.B. D- oder L-Naphthyalanin;
D- oder L-Phenylglycin; D- oder L-2-Thienylalanin; D- oder L-1,
-2, 3- oder 4-Pyrenylalanin; D- oder L-3-Thienylalanin; D- oder L-(2-Pyridinyl)alanin;
D- oder L-(3-Pyridinyl)alanin;
D- oder L-(2-Pyrazinyl)alanin; D- oder L-(4-Isopropyl)phenylglycin; D-(Trifluormethyl)phenylglycin;
D-(Trifluormethyl)phenylalanin: D-p-Fluorophenylalanin; D- oder L-p-Biphenylphenylalanin;
K- oder L-p-Methoxybiphenylphenylalanin;
D- oder L-2-Indol(alkyl)alanine;
und D- oder L- alkylalanine, wobei Alkyl substituiertes oder unsubstituiertes
Methyl, Ethyl, Propyl, Hexyl, Butyl, Pentyl, Isopropyl, iso-Butyl,
sec-isotyl; iso-Pentyl,
oder eine nicht saure Aminosäure sein
kann. Aromatische Ringe einer nicht-natürlichen Aminosäure beinhalten,
z.B., Thiazolyl-, Thiophenyl-, Pyrazolyl-, Benzimidazolyl-, Naphthyl-,
Furanyl-, Pyrrolyl-, und Pyridyl- aromatische Ringe.
-
Mimetika
von sauren Aminosäuren
können
durch Substitution durch, z.B., nicht-Carboxylat-Aminosäuren erzeugt
werden, während
eine negative Ladung beibehalten wird; (Phosphono)alanin; sulfatiertes
Threonin. Carboxyl-Seitengruppen
(z.B. Aspartyl oder Glutamyl) können
ebenfalls durch Reaktion mit Carbodiimiden (R'-N-C-N-R'), wie z.B. 1-Cyclohexyl-3(2-morpholinyl-(4-ethyl)
carbodiimid oder 1-Ethyl-3(4-aza-4-,4-dimethylpentyl)carbodiimid
selektiv modifiziert werden. Aspartyl oder Glutamyl kann durch Reaktion
mit Ammoniumionen ebenfalls zu Asparaginyl- und Glutaminyl-Resten
umgesetzt werden.
-
Mimetika
von basischen Aminosäuren
können
durch Substitution mit, z.B., (zusätzlich zu Lysin und Arginin) den
Aminosäuren
Ornithin, Citrullin, oder (Guanidino)-Essigsäure, oder (Guanidino)alkyl-Essigsäure erzeugt
werden, wobei Alkyl oben definiert ist. Nitril-Derivate (z.B. enthaltend
den CN-Rest anstelle von COOH) kann zu Asparagin oder Glutamin substituiert
werden. Asparaginyl- und Glutaminyl-Reste können zu den korrespondierenden
Aspartyl- oder Glutamyl-Resten
deaminiert werden.
-
Arginin-Rest-Mimetika
können
durch Reaktion von Arginyl mit, z.B., einem oder mehreren herkömmlichen
Reagenzien, einschließlich
z.B. Phenylglyoxal, 2,3-Butandion, 1,2-Cyclohexandion, oder Ninhydrin, vorzugsweise
unter alkalischen Bedingungen erzeugt werden.
-
Tyrosin-Rest-Mimetika
können
durch Reaktion von Tyrosyl mit, z.B., aromatischen Diazoniumverbindungen
oder Tetranitromethan erzeugt werden. N-Acetylimidizol und Tetranitromethan
können
verwendet werden, um O-Acetyl-Tyrosyl-Spezies
bzw. 3-Nitro-Derivate zu bilden.
-
Cystein-Rest-Mimetika
können
erzeugt werden durch Reaktion von Cysteinyl-Resten mit, z.B., alpha-Haloacetaten
wie zum Beispiel 2-Chloressigsäure
oder Chloracetamid und korrespondierenden Aminen, um Carboxymethyl-
oder Carboxyamidomethyl-Derivate zu ergeben. Cystein-Rest-Mimetika können auch
erzeugt werden durch Reaktion von Cysteinyl-Resten mit, z.B., Brom-Trifluoraceton,
alpha-Brom-beta-(5-imidazoyl)propionsäure; Chloracetylphosphat;
N-Alkylmaleimiden,
3-Nitro-2-pyridyl-disulfid; Methyl-2-pyridyl-disulfid; p-Chlorquecksilberbenzoat;
2-Chlorquecksilber-4-nitrophenol;
oder Chlor-7-nitrobenzo-oxa-1,3-diazol.
-
Lysin-Mimetika
können
erzeugt werden (und es können
Amino-terminierte Reste geändert
werden) durch Reaktion von Lysinyl mit, z.B., Bernsteinsäure- oder
anderen Carbonsäureanhydriden.
Mimetika für
Lysin und andere alpha-Amino-enthaltende
Reste können
auch erzeugt werden durch Reaktion mit Imidoestern wie zum Beispiel
Methylpicolinimidat, Pyridoxalphosphat, Pyridoxal, Chlorborhydrid,
Trinitrobenzolsulfonsäure,
O-Methylisoharnstoff, 2,4-Pentandion,
und Transamidase-katalysierte Reaktionen mit Glyoxylat.
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Mimetika
von Methionin können
erzeugt werden durch Reaktion mit, z.B., Methioninsulfoxid. Mimetika von
Prolin beinhalten, z.B., Pipecolinsäure, Thiazolidin-Carbonsäure, 3-
oder 4-Hydroxy-prolin, Dehydroprolin, 3- oder 4-Methylprolin, oder 3,3-Dimethylprolin.
Histidin-Rest-Mimetika
können
erzeugt werden durch Reaktion von Histidyl mit, z.B., Diethylprocarbonat
oder para-Bromphenacylbromid.
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Andere
Mimetika beinhalten z.B. solche, hergestellt durch Hydroxylierung
von Prolin und Lysin; Phosphorylierung der Hydroxylgruppen von Seryl-
oder Threonyl-Resten; Methylierung der alpha-Aminogruppe von Lysin,
Arginin und Histidin; Acetylierung des N-terminalen Amins; Methylierung
von Hauptketten-Amidresten oder Substitution mit N-Methylaminosäuren; oder
Amidierung von C-terminalen Carboxylgruppen. Ein Bestandteil eines
natürlichen
Polypeptids kann auch durch eine Aminosäure (oder einen Peptid-nachahmenden Rest)
der entgegengesetzten Chiralität
ersetzt werden. Folglich kann jede Aminosäure, die natürlich in
der L-Konfiguration vorkommt (was auch als R oder S bezeichnet werden
kann, abhängig
von der Struktur der chemischen Einheit), ersetzt werden mit der
Aminosäure
des selben chemischen strukturellen Typs oder einen Peptid-Mimetika, jedoch
von entgegengesetzter Chiralität,
im Allgemeinen als D-Aminosäure
bezeichnet, was aber zusätzlich
auch als R- oder S-Form bezeichnet werden kann.
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Die
Mimetika der Erfindung können
auch Zusammensetzungen beinhalten, die einen strukturellen Mimetika-Rest
enthalten, insbesondere einen Rest, der Sekundärstrukturen induziert oder
nachahmt, wie zum Beispiel ein beta turn, beta sheet, alpha-Helix-Strukturen,
gamma turns und dergleichen. Zum Beispiel Substitution von natürlichen
Aminosäureresten
mit D-Aminosäuren;
N-alpha-Methylaminosäuren; C-alpha-Methylaminosäuren; oder
Dehydroaminosäuren,
worin ein Peptid beta turn, gamma turn, beta sheet oder alpha-Helix-Konformationen
induzieren oder stabilisieren kann. Beta turn-Mimetikastrukturen
sind beschrieben worden, z.B., von Nagai (1985) Tet. Lett. 26:647–650; Feigl
(1986) J. Amer. Chem. Soc. 108:181–182; Kahn (1988) J. Amer.
Chem. Soc. 110:1638–1639;
Kemp (1988) Tet. Lett. 29:5057–5060;
Kahn (1988) J. Molec. Recognition 1:75–79. Beta sheet-Mimetikastrukturen
wurden beschrieben, z.B., von Smith (1992) J. Amer. Chem. Soc. 114:10672–10674.
Zum Beispiel wird ein durch ein cis-Amid-Surrogat, 1,5-disubstituiertes
Tetrazol, induziertes Typ-IV-beta von Beusen (1995) Biopolymers
36:181–200
beschrieben. Der Einbau einer achiralen Omega-Aminosäureresten,
um Polymethyleneinheiten als Substitution für Aminbindungen wird von Banerjee (1996)
Biopolymers 39:769–777
beschrieben. Sekundärstrukturen
von Polypeptiden können
z.B. durch Hochfeld-1H-NMR- oder 2D-NMR-Spektroskopie analysiert
werden, siehe, z.B., Higgins (1997) J. Pept. Res. 50:421–435. Siehe
auch Hruby (1997) Biopolymers 43:219–266, Balaji et al., U.S. Patent
Nr. 5,612,895.
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Spezielle
Beispiele von Mimetika, die in das Polypeptid der Erfindung eingebaut
werden können
beinhalten solche, die z.B. von Zhang (1998) Biochemistry 37:12564–12476 beschrieben
wurden, der funktionell aktive (R und S)-gamma-Lactam-konformative Mimetika unter Verwendung
eines 3-(R oder S)-Amino-2-oxo-1-pyrrolidin-acetaminorestes anstelle
des Pro-Gly des Tridecapeptids Saccharomyces cerevisiae alpha-Faktor-Paarungspheromons
konstruierte. Brady (1998) J. Med. Chem. 41:401–406 verwendete eine Harz-basierte
Route für
die Synthese eines Thrombin-Inhibitor-Mimetikas mit einer Auswahl
von lipophilen Carbonsäureamiden.
Baures (1997) J. Med. Chem. 40:3594–3600 konstruierte einen Diketopiperazin-konformativen
Mimetika in eine L-Prolyl-L-leucylglycinamid-Struktur
und in die bizyklische Lactam-PLG-Peptid-Mimetikastruktur des Dopaminrezeptors.
Beaulieu (1997) J. Med. Chem. 40:2164–2176 verwendete einen Hydroxyethylamidosuccinyl-Kern,
um eine Peptid-Mimetika-Struktur
zu synthetisieren, um die HIV-Virus-Proteaseaktivität zu hemmen. Misicka (1997)
J. Pept. Res. 50:48–54
entwickelte Mimetika von Deltorphin I und Dermenkephalin, die Stereoisomere
der unüblichen
Aminosäure
beta-Methylphenylalanin enthält,
um Peptide mit verbesserter Ligandenbindungsspezifität zu erzeugen.
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Der
Fachmann wird erkennen, dass individuelle synthetische Reste und
Polypeptide, die Mimetika enthalten, unter Verwendung einer Vielzahl
von Verfahren und Methodiken synthetisiert werden können, die
in der wissenschaftlichen und der Patentliteratur gut beschrieben
sind, z.B. Organic Synthesis Collective Volumes, Gilman et al. (Herg.)
John Wiley & Sons,
Inc., NY. Mimetika enthaltende Polypeptide können auch unter Verwendung
von Festphasen-Synthesearbeitsverfahrenhergestellt
werden, wie z.B. von Di Marchi et al., U.S. Patent Nr. 5,422,426
beschrieben. Die Mimetika der Erfindung können auch synthetisiert werden
unter Verwendung kombinatorischen Methodiken. Verschiedene Techniken
zur Erzeugung von Peptid- und Peptid-Mimetika-Bibliotheken sind wohl bekannt und beinhalten,
z.B., Multipin-, Tea Bag- und split-couple-mix-Techniken, siehe,
z.B., al-Obeidi (1998) Mol. Biotechnol. 9:205–223; Hruby (1997) Curr. Opin.
Chem. Biol. 1:114–119;
Ostergaard (1997) Mol. Divers. 3:17–27; Ostresh (1996) Methods
Enzymol. 267:220–234.
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6. Kleine
Chemokin-Mimetika
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In
einer Ausführungsform
werden kleinmolekülige
Chenokin-Mimetika verwendet, um APCs zu mobilisieren. Typischerweise
werden kleinmolekülige
Mimetika unter Verwendung von Screening-Technologien für kleinmolekülige Verbindungen
mit hohem Durchsatz identifiziert, die Chemokin-Rezeptoren (CRs)
und Übertragungssignal
verknüpfen
(z.B. Calcium-Ion-Mobilisierung oder andere Chemokin-Rezeptor-vermittelnde
Antworten). Zum Beispiel können
kleine Moleküle
anfangs auf die Fähigkeit
gescreent werden, Chemokin-Rezeptoren zu agonisieren, die auf unreife
dendritische Zellen und/oder nicht auf andere Zellen exprimiert
sind (siehe, z.B., Tabelle 2B). Die Agonisierungsaktivität kann in
einer Vielfalt von Arten bestimmt werden, wie zum Beispiel Bestimmen
der Ca2+-Mobilisierungsantworten
auf transfekte Zellen, die geklonte Chemokin-Rezeptoren exprimieren,
von denen bekannt ist, dass sie auf APCs vorhanden sind.
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Die
chemotaktischen Eigenschaften der Moleküle werden DNA unter Verwendung
der oben beschriebenen Untersuchungen bestimmt, und solche mit gewünschter
Spezifizität
(z.B. chemotaktisch für
unreife, aber nicht für
reife dendritische Zellen) werden in den Verfahren der vorliegenden
Erfindung verwendet.
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7. Chemotaktische
Zusammensetzungen
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Die
chemotaktischen Zusammensetzungen der Erfindung enthalten ein oder
mehrere APC-Chemotaxine (oder Chemotaxinkodierende Polynucleotide).
In einer Ausführungsform
enthält
die Zusammensetzung ein APC-Chemotaxin, das ein isoliertes oder
rekombinantes Polynucleotid oder Polypeptid ist. In einer Ausführungsform
ist/sind das/die APC-Chemotaxin(e) die beherrschenden Spezies (d.h.,
größer als
ungefähr
50 Gew.-%, öfter
größer als
ungefähr
80 Gew.-% der Gesamtheit der Mitglieder der Molekülklasse
in der Zusammensetzung) ihrer Klasse (z.B. Polypeptid, Polynucleotid,
Lipid, Carbohydrat) in der Zusammensetzung. In anderen Ausführungsformen
ist/sind das/die APC-Chemotaxin(e) „biologisch rein". Die Worte „isoliert", „rein", „im Wesentlichen
gereinigt" oder „biologisch
rein" beziehen sich
auf Material, das im Wesentlichen oder hauptsächlich frei von Komponenten
ist, die es normalerweise begleiten, wenn es sich im natürlichen
Zustand befindet. Folglich enthalten, in einer Ausführungsform,
die chemotaktischen Zusammensetzungen der Erfindung APC-Chemotaxine
frei von Materialien, die normalerweise bei ihrer in situ-Umgebung
damit verknüpft
sind (wenn sie natürlich
vorkommen). Typischerweise sind die chemotaktischen Zusammensetzungen
der Erfindung mindestens 95% rein, üblicherweise mindestens ungefähr 95%.
Die Proteinreinheit oder -homogenität kann bestimmt werden durch
eine Anzahl von aus dem Stand der Technik wohlbekannten Mitteln,
wie zum Beispiel Polyacrylamid-Gelelektrophorese einer Proteinprobe,
gefolgt von Visualisierung nach Anfärben. Für gewisse Zwecke ist eine hohe
Auflösung
notwendig und es wird HPLC oder ähnliche
Mittel für
die Reinigung genutzt.
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In
Ausführungsformen
können
die Zusammensetzungen zusätzlich
einen Hilfsstoff oder Träger
enthalten, wie beispielsweise unten beschrieben. In allen Fällen beinhaltet
die Zusammensetzung ein oder mehrere Antigene (d.h., das Antigen,
für das
es gewünscht
ist, eine Immunantwort zu induzieren oder zu verbessern), wie detaillierter
unten besprochen wird. In Ausführungsformen
können
die Zusammensetzungen einen herkömmlichen
Zusatz enthalten. Herkömmliche
Zusätze überführen typischerweise
lösliche
Protein-Antigene in feste Form. Sie enthalten oftmals Bakterien
oder bakterielle Produkte. Beispielhafte herkömmliche Zusätze beinhalten Freund's Unvollständiger Zusatz
(Freund's Incomplete
Adjuvant), Freund's
Vollständiger
Zusatz (Freund's
Complete Adjuvant), Merck-Zusatz
65, AS-2, Alaun, Aluminiumphosphat, Mineralgele wie zum Beispiel
Aluminiumhydroxid, und oberflächenaktive
Substanzen wie zum Beispiel Lysolecithin, Pluron-Polyole, Polyanionen,
Peptide, Ölemulsionen,
Keyhole Limpet Hemocyanin, und Dinitrophenol. In einigen Ausführungsformen
ist der herkömmliche
Zusatz ein Zusatz, der zur Verwendung in menschlichen Patienten
geeignet ist.
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B. Antigene
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Auslösen oder
Verbessern einer Immunantwort auf ein Antigen, z.B. ein vorbestimmtes
oder festgelegtes Antigen, zur Verfügung. Ein Antigen ist ein Molekül, das mit
einem Antikörper
reagiert. In einigen Ausführungsformen
ist das Antigen ein Immunogen. In einigen Ausführungsformen ist das Antigen
an einen Proteinträger
gebunden. Zum Beispiel sind in einer Ausführungsform der Erfindung ein
APC-Chemotaxin und ein Antigen physikalisch gebunden (z.B. als Fusionsprotein
ausgebildet, stabil vernetzt unter Verwendung chemischer Vernetzungsmittel,
oder über
Komplexe wie zum Beispiel Biotin und Streptidin gebunden).
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Typischerweise
ist ein Antigen ein Peptid, ein Polypeptid, chemische Verbindung,
mikrobieller Erreger, Bakterium (z.B. lebend, abgeschwächt oder
inaktiviert), ein Virus (einschließlich inaktivierte Virusteile,
modifizierte lebende Virusteile und rekombinante Virusteile), eine
rekombinante Zelle, Glycoproteine, Lipoproteine, Glycopeptide, Lipopeptide,
Toxoide, Carbohydrate, tumorspezifische Antigene; und andere immunogene
Bestandteile von Erregern. In einer Ausführungsform werden Mischungen
von zwei oder mehr Antigenen eingesetzt. In einigen Ausführungsformen
ist das Antigen biologisch rein.
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In
einer Ausführungsform
können
die Verfahren und Reagenzien der Erfindung dazu verwendet werden,
vor einer erwarteten oder möglichen
Aussetzung einen Schutz vor exogenen fremden infektiösen krankheitserregenden
Stoffen (wie zum Beispiel Bakterien, Virus und dergleichen) zu bieten.
In einer dazu in Beziehung stehenden Ausführungsform können die
Verfahren und Reagenzien der Erfindung dazu verwendet werden, therapeutische
Effekte gegen exogene fremde Krankheitserreger bereit zu stellen,
denen ein Individuum ausgesetzt war oder für ein Individuum, das Symptome
des Ausgesetztseins zeigt.
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In
einer Ausführungsform
können
die Verfahren und Reagenzien der Erfindung dazu verwendet werden,
Krebs zu behandeln, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, Melanome, Lungenkrebs, Schilddrüsenkarzinome, Brustkrebs, Nierenzellkarzinome,
Kanthome, Hirntumore und Hautkrebs. In einer Ausführungsform ist
das Antigen ein Tumor-assoziiertes Antigen (Tumorspezifisches Antigen).
Tumorantigene sind Moleküle, insbesondere
Zelloberflächenproteine,
die in Tumorzellen relativ zu Nicht-Tumor-Geweben (z.B. Telomerase) unterschiedlich
exprimiert sind.
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Zur
prophylaktischen Verwendung werden die APC-Chemotaxin enthaltenden Zusammensetzungen einem
Probanden verabreicht (z.B. in Verbindung mit Antigenen), der anfällig für oder ansonsten
von einer Krankheit, z.B. ein Tumor, Krebs, Infektion und dergleichen,
gefährdet
ist. Zur therapeutischen Verwendung werden Zusammensetzungen, die
die APC-Chemotaxine enthalten, einem Probanden verabreicht (z.B.
in Verbindung mit Antigenen), sobald eine Krankheit, z.B. ein Tumor,
Krebs, Infektion oder dergleichen, entdeckt oder diagnostiziert
ist, oder nach chirurgischer Entfernung, z.B. von Tumoren.
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Beispielhafte
Antigene oder Impfstoffbestandteile der Erfindung beinhalten Antigene,
die von mikrobiellen Erregern wie zum Beispiel Bakterien [z.B. Pertussis
(Bordetella pertussis, inaktivierter gesamter Organismus); Cholera
(Vibrio cholerae, gesamter getöteter
Organismus); Meningitis (Neisseria meningitidis, Polysaccharid aus
Organismus); Borreliose (Borrelia burgdorferi, Lipoprotein OspA);
Haemophilus B (Haemophilus influenza B, Polysaccharid, Tetanuskonjugat
oder OmpC); Lungenentzündung
(Streptococcus pneumoniae, kapselförmiges Polysaccharid); Typhus
(Salmonella typhi Polysaccharid-Impfstoff, gesamter getöteter Organismus)],
Viren einschließlich
inaktivierter Virusteile, modifizierte lebende Virusteile, und rekombinante
Virusteile zu Influenza-Virus; Hepatitis A; Hepatitis B; Masern;
Rötelvirus;
Mumps; Tollwut; Poliovirus; japanischer Gehirnhautentzündungsvirus;
Rotavirus; Windpocken], Diphterie (Corynebacterium diphteriae) und
Tetanus (Clostridium tetani).
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9. Polynucleotid-chemotaktische
Zusammensetzungen
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In
einem Aspekt werden das APC-Chemotaxin, das Antigen oder beide als
DNA geliefert, so dass die Polypeptide in situ erzeugt werden. In
einer Ausführungsform
ist die DNA „nackt", wie zum Beispiel
in Ulmer et al., Science 259:1745–1749 1993 beschrieben und überprüft von Cohen,
1993, Science 259:1691–1692. Die
Aufnahme nackter DNA kann erhöht
werden durch Auftragen der DNA auf einen Träger, z.B. biologisch abbaubare
Kügelchen,
der effektiv in die Zellen transportiert werden kann. In solchen
Impfstoffen kann die DNA innerhalb jedes einer Vielzahl von den
Fachleuten bekannten Versorgungssystemen vorhanden sein, einschließlich Nucleinsäure-Expressionssysteme,
bakterielle und Virus- Expressionssysteme.
Techniken zum Einbau von DNA in solche Expressionssysteme sind den
Fachleuten wohl bekannt. Siehe, z.B., WO90/11092, WO93/24640, WO93/17706
und U.S. Patent Nr. 5,736,524.
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10. Verabreichung
von APC-Chemotaxin und Antigen
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung enthalten ein oder
mehrere Antigene (oder Antigen-kodierende Polynucleotide). Die Antigene
können
in Kombination mit dem APC-Chemotaxin (d.h., in der gleichen Mischung)
verabreicht werden. Alternativ können
sie separat verabreicht werden.
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Folglich
stellt die Erfindung, in einem Aspekt, ein Immunisierungsverfahren
zur Verfügung,
in dem eine Kombination von einem oder mehreren Antigenen (oder
Antigenkodierenden Polynucleotiden) und einem oder mehreren APC-Chemotaxinen (oder
APC-Chemotaxin-kodierenden Polynucleotiden) einem Probanden verabreicht
werden. Optional wird das Antigen oder APC-Chemotaxin in einem Liefer-Vehikel
wie zum Beispiel einem physiologisch akzeptablen Hilfsstoff verabreicht.
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A. Verabreichung und Dosis-Planung
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Wie
oben angemerkt wird in einer Ausführungsform ein Antigen gleichzeitig
mit der chemotaktischen Zusammensetzung verabreicht. In einer alternativen
Ausführungsform
werden das Antigen und die chemotaktische Zusammensetzung zu unterschiedlichen
Zeiten, typischerweise an derselben Stelle, verabreicht. Zum Beispiel
kann die chemotaktische Zusammensetzung (ohne das Antigen) zwischen
ungefähr
15 m und ungefähr
96 h vor der Verabreichung des Antigens, öfter zwischen ungefähr 15 m
und ungefähr
48 h, öfter
zwischen ungefähr
24 h und 96 h, oftmals zwischen ungefähr 48 h und 72 h oder zwischen
72 h und 96 h vor der Verabreichung des Antigens verabreicht werden.
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Wenn
die chemotaktische Zusammensetzung und eine Antigen-Zusammensetzung
an die gleiche Stelle eines Probanden injiziert werden, liegen die
Injektionen vorzugsweise innerhalb von 2 cm voneinander entfernt,
vorzugsweise innerhalb von 1 cm oder innerhalb von 0,5 cm auf der
zweidimensionalen Oberfläche des
Körpers.
In dieser Ausführungsform
sollten die Verabreichungen auch bis zu einer ähnlichen Tiefe und in die gleiche
Gewebeschicht vorgenommen werden (d.h., beide Injektionen sollten
subkutan oder beide intradermal sein). Für intramuskuläre Injektionen
sollte die Tiefe genauer überwacht
werden, um eine dreidimensionale äquivalente Platzierung des
APC-Chemotaxins und des Antigens innerhalb von 2 cm voneinander,
vorzugsweise innerhalb 1 cm, und noch besser innerhalb von 0,5 cm
zu erreichen. Dies wird leicht durch Ärzte, Krankenschwestern und
anderes medizinisch ausgebildetes Personal erreicht. Die Einstichstelle
kann mit wischfester Tinte markiert werden, um dem Arzt zu helfen.
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In
einer Ausführungsform
wird nur eine Dosis (Verabreichung) der Zusammensetzung gegeben.
In einer anderen Ausführungsform
wird die erste Verabreichung gefolgt von erhöhten Dosen. Folglich wird in
einer Ausführungsform
das APC-Chemotaxin in Mehrfachdosen verabreicht, oftmals in Kombination
mit der Verabreichung des Antigens (z.B. durch Mitverabreichung).
Folglich wird in verschiedenen Ausführungsformen die APC-Chemotaxin-Zusammensetzung
einmal, zweimal, dreimal oder mehr als dreimal verabreicht. Die
Anzahl der an einen Probanden verabreichten Dosen ist abhängig vom
Antigen, dem Ausmaß der
Krankheit und der Antwort eines Probanden auf die chemotaktische
Zusammensetzung. In einer Ausführungsform
der Erfindung tritt eine zweite Verabreichung (Zusatzdosis) der chemotaktischen
Zusammensetzung and des Antigens zwischen ungefähr 7 Tagen und 1 Jahr nach
der Erstverabreichung auf. In einer Ausführungsform tritt eine zweite Verabreichung
(Zusatzdosis) der chemotaktischen Zusammensetzung und des Antigens
zwischen ungefähr 14
Tagen und 6 Monaten nach der Erstverabreichung auf. Alternativ tritt
eine zweite Verabreichung (Zusatzdosis) der chemotaktischen Zusammensetzung
und des Antigens zwischen ungefähr
21 Tagen und 3 Monaten nach der Erstverabreichung auf, oftmals zwischen
ungefähr
28 Tagen und 2 Monaten nach der Erstverabreichung. In einer Ausführungsform
tritt eine dritte Verabreichung (zweite Zusatzdosis) zwischen ungefähr 14 Tagen
und 10 Jahren nach der Erstverabreichung, z.B. zwischen ungefähr 14 Tagen
und 3 Jahren nach der Erstverabreichung, oftmals zwischen ungefähr 21 Tagen
und 1 Jahr nach der Erstverabreichung, sehr oft zwischen ungefähr 28 Tagen
und 6 Monaten nach der Erstverabreichung auf. Nachfolgende Zusatzdosen
können
in 2-Wochen-Intervallen oder 1-Monats-, 3-Monats- oder 6-Monats-
bis 10-Jahresintervallen verabreicht werden.
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Die
Fachleute werden erkennen, dass eine Vielzahl von Impfstoff-Verabreichungsdosen
und -plänen entwickelt
werden kann, basierend auf den oben diskutierten Parametern und
aus dem Stand der Technik bekannt, und dass die Bestimmung einer
wirksamen Menge und Anzahl der Dosen von Chemotaxinen der Erfindung,
Antigenen oder einige Kombinationen von Chemotaxin(en) und Antigen(en)
zur Verabreichung sehr wohl innerhalb des Könnens der Fachleute liegt.
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E. Wirksame Dosis
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Typischerweise
wird eine Menge an APC-Chemotaxin und Antigen an den Probanden verabreicht
werden, die ausreichend ist, ein Tier gegen ein Antigen zu immunisieren
(d.h., eine „immunologisch
wirksame Dosis" oder
eine „therapeutisch wirksame
Dosis"). Eine adäquate Menge,
um eine „immunologisch
wirksame Dosis" zu
erreichen, wird z.B. von der APC-Chemotaxin- und der Antigen-Zusammensetzung,
der Art der Verabreichung, des Stadiums und der Schwere der zu behandelnden
Erkrankung, dem Gewicht und dem allgemeinen Gesundheitszustand des
Patienten und dem Beurteilungsvermögen des verordnenden Arztes
abhängen.
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Die
wirksame Dosis von Antigen und APC-Chemotaxin kann in Tiermodellen
gestaltet werden, um eine Induzierung einer Immunantwort unter Verwendung
von Techniken zu erhalten, die aus dem Stand der Technik wohlbekannt
sind. Ein Fachmann kann die Verabreichung an Menschen, basierend
auf Tierdaten auf einfache Weise optimieren. Wenn das APC-Chemotaxin
ein Protein ist, wie zum Beispiel ein Chemokin, liegt eine Dosis
typischerweise zwischen ungefähr
1 fg und ungefähr
100 μg,
oftmals zwischen ungefähr
1 pg und ungefähr
100 μg, öfter zwischen
ungefähr
1 ng und ungefähr
50 μg, und üblicherweise
zwischen ungefähr
100 ng und ungefähr
50 μg. In
einigen Ausführungsformen
liegt die Dosis zwischen ungefähr
1 fg und ungefähr
100 μg pro
kg Körpergewicht
des Probanden, oftmals zwischen ungefähr 1 pg und ungefähr 100 μg, öfter zwischen ungefähr 1 ng
und ungefähr
50 μg, und üblicherweise
zwischen ungefähr
100 ng und ungefähr
50 μg pro
kg Körpergewicht
des Pobanden.
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Die
Menge an Antigen, das verabreicht wird, wird mit der Identität und den
Charakteristika des Antigens variieren. In einer Ausführungsform
enthält
eine chemotaktische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ein
oder mehrere Antigene und ein oder mehrere Chemotaxine bei einem
molaren oder Gewichtsverhältnis
von Chemotaxin zu Antigen von ungefähr 1:1000 oder größer. In
einer anderen Ausführungsform
liegt das Verhältnis
von Chemotaxin zu Antigen in der Zusammensetzung zwischen ungefähr 1:10
und 1:1000. In einer anderen Ausführungsform liegt das Verhältnis von
Antigen zu Chemotaxin in der Zusammensetzung zwischen ungefähr 1:10
und 1:1000, oder größer als
1:1000 oder größer. In
einer anderen Ausführungsform
liegt das Verhältnis
von Antigen zu Chemotaxin in der Zusammensetzung zwischen ungefähr 1:10
und 10:1.
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C. Träger, Hilfsstoffe, herkömmliche
Zusätze,
Art der Verabreichung
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Die
APC-Chemotaxin enthaltenden Zusammensetzungen der Erfindung kann,
wie hierin beschrieben, auf einer Vielzahl von Wegen verabreicht
werden. In verschiedenen Ausführungsformen
enthält
die chemotaktische Zusammensetzung Träger und Hilfsstoffe (d.h.,
pharmazeutisch akzeptable Hilfsstoffe) (einschließlich aber
nicht beschränkt
auf Puffer, Carbohydrate, Mannitol, Proteine, Polypeptide oder Aminosäuren wie
zum Beispiel Glycin, Antioxidanzien, bakteriostatische Mittel, Chelatbildner,
Suspensionsmittel, Verdickungsmittel und/oder Konservierungsstoffe),
nach Bedarf andere pharmazeutisch akzeptable Hilfssubstanzen, um
sich an physiologische Bedingungen anzunähern, wie zum Beispiel puffernde
Agenzien, die Tonizität
anpassende Agenzien, Benetzungsmittel und dergleichen, und/oder
einen herkömmlichen
Zusatz (z.B. wie oben diskutiert). Man erkennt dass, während jeder
geeignete, den Fachleuten bekannte Träger verwendet werden kann,
um die Zusammensetzungen dieser Erfindung zu verabreichen, die Art
des Trägers
abhängig
von der Art der Verabreichung variieren wird. Verbindungen können auch
unter Verwendung wohl bekannter Techniken mit Liposomen eingekapselt
werden. Biologisch abbaubare Mikrokügelchen können ebenfalls als Träger für die pharmazeutischen
Zusammensetzungen dieser Erfindung verwendet werden. Geeignete biologisch
abbaubare Mikrokügelchen
sind zum Beispiel offenbart in den U.S. Patenten Nr. 4,897,268;
5.075,109; 5,928,647; 5,811,128; 5,820,883; 5,835,763; 5,814,344
und 5,942,252.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können durch herkömmliche,
gut bekannte Sterilisqqationstechniken sterilisiert oder kann steril
gefiltert werden. Die resultierenden wässrigen Lösungen können so wie sie sind zur Benutzung
verpackt oder gefriergetrocknet werden, wobei die gefriergetrocknete
Zubereitung mit einer sterilen Lösung
vor der Verabreichung vereinigt wird.
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Die
APC-Chemotaxin-Zusammensetzung der Erfindung kann auf einer Vielzahl
von Wegen verabreicht werden, einschließlich durch Injektion (z.B.
intradermal, subkutan, intramuskulär, intraperitoneal und dergleichen),
durch Inhalation, durch topische Verabreichung, durch Suppositorien,
unter Verwendung eines transdermalen Pflasters, oral.
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Wenn
die Verabreichung mittels Injektion durchgeführt wird, können das/die Chemotaxin(e)
in wässrigen
Lösungen
formuliert sein, vorzugsweise in physiologisch kompatiblen Puffern
wie zum Beispiel Hanks-Lösung,
Ringer-Lösung,
oder physiologischem Kochsalz-Puffer. Die Lösung kann Formulierungsmittel
wie zum Beispiel Suspendierungs-Stabilisierungs-
und/oder Dispergierungsmittel enthalten. Alternativ kann die chemotaktische
Zusammensetzung vor der Benutzung zur Konstitution mit einem geeigneten
Vehikel wie zum Beispiel sterilem, pyrogenfreiem Wasser in Pulverform
vorliegen.
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Wenn
die Verabreichung durch Inhalation durchgeführt wird, können das/die Chemotaxin(e)
in der Form eines Aerosolsprays aus unter Druck stehenden Packungen
oder einem Zerstäuber,
mit Hilfe eines geeigneten Treibgases, z.B. Dichlordifluormethan,
Trichlorfluormethan, Kohlendioxid oder einem anderen geeigneten
Gas abgegeben werden. Im Falle eines unter Druck stehenden Aerosols
kann die Dosierungseinheit durch Bereitstellen eines Ventils zum
Abgeben einer abgemessenen Menge bestimmt werden. Kapseln und Patronen
z.B. aus Gelatine zur Verwendung in einem Inhalator oder Insufflator
können
so formuliert werden, dass sie eine Pulvermischung des Proteins
und einer geeigneten Pulverbasis wie zum Beispiel Lactose oder Stärke enthalten.
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Wenn
die Verabreichung durch topische Verabreichung erfolgt, kann die
chemotaktische Zusammensetzung als Lösungen, Gels, Heilsalben, Cremes,
Suspensionen und dergleichen formuliert werden, wie es aus dem Stand
der Technik wohl bekannt ist. In einigen Ausführungsformen geschieht die
Verabreichung mittels eines transdermalen Pflasters.
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Wenn
die Verbreichung durch ein Suppositorium erfolgt (z.B. rektal oder
vaginal), können
die Zusammensetzungen auch in Zusammensetzungen formuliert werden,
die eine herkömmliche
Suppositorium-Basis enthalten.
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Wenn
die Verabreichung oral erfolgt, kann eine Zusammensetzung einfach
durch Kombinieren des Chemotaxins mit aus dem Stand der Technik
wohl bekannten pharmazeutisch akzeptablen Trägern formuliert werden. Es
kann ein fester Träger
wie zum Beispiel Mannitol, Lactose, Magnesiumstearat und dergleichen
verwendet werden; solche Träger
versetzen das Chemotaxin in die Lage, als Tabletten, Pillen, Dragees,
Kapseln, Flüssigkeiten,
Gels, Sirups, dünner
Brei, Suspensionen und dergleichen, zur oralen Nahrungsaufnahme
durch einen zu behandelnden Probanden formuliert zu werden. Für orale
feste Formulierungen wie zum Beispiel Pulver, Kapseln und Tabletten
umfassen geeignete Hilfsstoffe Füllmittel
wie zum Beispiel Zucker, Cellulose-Zubereitungen, Granuliermittel
und Bindemittel.
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11. Impfung
zur monoklonalen und polyklonalen Antikörper-Produktion
-
Verfahren
zur Herstellung polyklonaler und monoklonaler Antikörper, einschließlich Bindungsfragmente
(z.B. F(ab)2) und Einzelkettenversionen,
sind den Fachleuten wohl bekannt. Siehe, z.B., Coligan, 1991, CURRENT
PROTOCOLS IN IMMUNOLOGY, Wiley/Green, NY; und Harlow und Lane, 1989,
ANTIBODIES: A LABORATORY MANUAL, Cold Spring Harbor Press, NY. Viele
Antigen sind jedoch nicht in der Lage, eine adäquate Antikörperantwort in Tieren auszulösen. In
einer Ausführungsform
wird eine ein erfindungsgemäßes Chemotaxin
und ein Antigen enthaltende Zusammensetzung wie hierin beschrieben
einem Tier verabreicht, wobei es auf diese Weise die Immunantwort
in dem Tier induziert oder verbessert. Polyklonale oder monoklonale
Antikörper
werden anschließend
durch Standardtechniken hergestellt.
-
12. Stimulation
der immanenten Immunantwort
-
In
einem anderen Aspekt der Erfindung werden die Zusammensetzungen
der Erfindung einem Probanden verabreicht, um die immanente Immunantwort
zu stimulieren. Die immanente Immunantwort ist die anfängliche
Verteidigung des Körpers
gegen Krankheitserreger und wird durch eine Vielzahl von Zellen
einschließlich
APCs (dendritische Zellen und die Makrophagen) ausgelöst. Diese
Zellen exprimieren Oberflächen-
und Zytoplasma-Rezeptoren, die Moleküle fremder Herkunft erkennen
(z.B. bakterielle und Virus-Nucleinsäuren, Proteine, Carbohydrate).
Nach der Erkennung dieser Signale lösen die dendritischen Zellen
und Makrophagen eine Defensivantwort aus, die die Freisetzung von
Cytokinen (einschließlich
Interferonen, TNFalpha, und IL12) und Chemokinen beinhaltet, die
Zellen wie zum Beispiel dendritische Zellen, Makrophagen, NK-Zellen
und Granulocyten zur Stelle des Problems ziehen.
-
Es
wird angenommen, dass die Zusammensetzungen der Erfindung nicht
nur nützlich
sind, um dendritische Zellen und andere Zellen zu der Stelle der
Verabreichung zu ziehen, sondern dass die Zusammensetzungen auch
dazu dienen, diese Zellen zu auslösenden Elementen der immanenten
Immunantwort zu stimulieren, um einen nicht-spezifischen Schutz
zu verleihen, während
der Körper
die anwendbare Antwort generiert.
-
Folglich
wird in einer Ausführungsform
eine Zusammensetzung der Erfindung vor oder nach dem einer vorweggenommenen
Infektion Ausgesetztsein verabreicht.
-
13. Kits
-
In
einem Aspekt stellt die Erfindung Kits zur Verfügung, die in einem Paket oder
Behälter
das folgende enthalten: (1) eine erfindungsgemäße APC-Chemotaxin-Zusammensetzung;
(2) einen pharmazeutisch akzeptablen Zusatz oder Hilfsstoff ; (3)
ein Antigen (z.B. ein biologisch reines Antigen); (4) Instruktionen
zur Verabreichung. Die Positionen (1)–(3) befinden sich typischerweise
in einem Behälter
wie zum Beispiel einer Ampulle, und können eingefroren oder gefriergetrocknet
sein. Ausführungsformen,
in denen sich zumindest die Komponenten (1) und (3) im selben Behälter befinden,
werden ebenfalls in Erwägung
gezogen.
-
14. Ausgewählte Chemokin-Literaturstellen
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P13501 (hRANTES), Zugang Nr. P30882 (mRANTES), Zugang Nr. Q16627
(hHCC-1), Zugang Nr. P55773 (hMPIF-1), Zugang Nr. Q16663 (hM1P-1δ), Zugang
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(mMARC), Zugang Nr. P48298 (mEotaxin), Zugang Nr. P10148 (mMCP-1(JE)),
Zugang Nr. Q35903 (mTECK), Zugang Nr. P10889 (mMIP-2), Zugang Nr.
AF044196 (mBLC), Zugang Nr. P18340 (mMIG), Zugang Nr. P14097 (mMIP-1β), Zugang
Nr. P80075 (hMCP-2), Zugang Nr. P80098 (hMCP-3), Zugang Nr. P78556
(hMIP-3a), Zugang Nr. Q99731 (hMIP-3β), Zugang Nr. P27784 (mC10),
Zugang Nr. AJ238238 (mMDC), Zugang Nr. P13236 (hMIP-1β), und Zugang
Nr. P51670 (mMIP-1γ).
-
15. Beispiele
-
Beispiel 1
-
Chemotaxie-Untersuchungen
-
Die
Chemotaxie-Untersuchungen werden unter Verwendung gereinigter Zellen
und einem 96-Well-Chemotaxie-Mikrokammer (ChemoTx®, NeuroProbes,
Inc., Gaithersburg MD) durchgeführt.
In dieser Untersuchung wird ein poröser Polycarbonatfilter verwendet,
um sowohl die Bildung eines Chemolockstoff-Gradienten über den Filter zu gestatten
als auch den Zellen zu gestatten, in den Filter oder durch ihn hindurch
in das untere Well zu wandern.
-
Um
eine Chemotaxie-Untersuchung für
unreife dendritische Zellen durchzuführen, werden 29 μl eines Kandidaten
oder eins bekannten APC-Chemotaxins bei 0, 1, 10 und 100 nM CHECK-Konzentrationen
in die Löcher
der unteren Kammer platziert. Der Filter wird auf das obere Ende
der Kammer platziert, so dass der Chemo-Lockstofflösung die
Unterseite des Filters berührt.
Unreife dendritische Zellen von Tag 7 wurden geerntet, einmal mit
Chemotaxie-Puffer gewaschen, der 0,1% BSA (Sigma) in HBSS (Life
Technology) mit Ca++ und Mg++)
enthält,
und schließlich
in Chemotaxie-Puffer
bei 5 × 106 pro ml resuspendiert. Es werden 20 Mikroliter
Zellen vorsichtig auf den Filter gegeben. In einem Gewebekultur-Inkubator
wird 90 Minuten lang bei 37°C die
Migration weitergehen lassen. Die Migration wird beendet durch Entfernen
von nicht gewanderten Zellen auf dem oberen Ende des Filters mittels
eines Gummischlägers.
Der Filter wird von der Vorrichtung entfernt und mit DPBS gespült. (Die
untere Kammer wird mikroskopisch untersucht, um festzustellen, ob
irgendwelche Zellen in die Löcher gewandert
sind. Falls eine signifikante Anzahl von Zellen in den Löchern vorhanden
ist, wird die Quantifizierung sowohl in den Löchern als auch im Filter durchgeführt.) Um
Zellen zu erfassen, die während
der Migrationsuntersuchung der unreifen dendritischen Zellen in
den Polycarbonatfilter gewandert sind, wird der Filter nach Entfernung
aus der Vorrichtung und Waschen mit DPBS (Hyclone) und mit einer
Zellanfärbelösung wie
zum Beispiel dem Hema3-Anfärbekit
(Fisher Scientific) angefärbt.
Der Filter wird nacheinander in die drei separaten Lösungen eingetaucht,
jeweils für
ungefähr
5 Sekunden. Nach der letzten Lösung wird
der Filter mehrmals mit Wasser gewaschen. Der Filter wird an der
Luft trocknen gelassen und das Signal wird durch Auslesen des Filters
auf einem Plattenleser (Molecular Devices) bei einer Wellenlänge von
540 nm bestimmt. Das Ausmaß der
Migration wird berechnet als das Verhältnis der Absorption zwischen
den Löchern mit
Chemolockstoff und den Löchern
mit Chemotaxie-Puffer allein.
-
Beispiel 2
-
Chemokin-Injektion in
Mäuse
-
Diese
Beispiel beschreibt eine in vitro-Untersuchung, in der die Fähigkeit
von verschiedenen Chemokinen, dendritische Zellen anzuziehen, demonstriert
wird.
-
Die
folgenden Chemokine wurden von R&D
Systems (Minneapolis, MN) erhalten: MCP2, MCP3, MIP1β, MIP1α, Rantes,
mMIG, mMDC, mC10, vMIP1. Jedes Chemokin (2 μg in PBS) wurde intradermal
in eine andere BALB/c-Maus injiziert. Ein Maus erhielt eine Kontrollinjektion
von PBS ohne ein Chemokin. 72 Stunden nach der Injektion wurden
die Mäuse
eingeschläfert
und das Gebiet um die Injektionsstelle wurde herausgeschnitten und
der Immunhistologie unterworfen. Gefrorene Abschnitte wurden mit
anti-DEC-205-Antikörper angefärbt (erhältlich von
Bio-Whittaker Molecular Applications, Rockland, ME; Kraal et al.
1986, J. Exp. Med. 163:981), der ein für dendritische Zelle spezifisches
Oberflächenmolekül erkennt.
Jedem Abschnitt wurde eine relative Anfärbenummer auf einer Skala von
0 bis 5 zugeordnet (= = niedrigste Infiltration, 5 = höchste Infiltration).
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt.
-
Verschieden
Chemokine lösten
nach 72 Stunden eine DEC-205+
(dendritische Zelle)-Infiltration an der Injektionsstelle aus, wenn
sie intradermal in die Maus injiziert wurden. Von diesen zeigten
MCP3, MIP3β, mMIG,
mMDC, mC10 und Virus-MIP1 eine DC-Infiltration, wobei MCP3, mMDC
und mC10 die beste Infiltration zeigten.
-
-
Beispiel 3
-
Chemokin-Injektion in
Rhesusaffen
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass gewisse Chemokine, die einem nicht-menschlichen
Primaten intradermal injiziert werden, mononukleare Infiltration
zu der Stelle der Injektion auslösen.
-
Kodierte,
sterile Chemokine (2 μg
in PBS) wurden unter Betäubung
intradermal (100 μl
Injektionsvolumen) in den Oberarm eines Rhesusaffen injiziert. In
jedem Fall wurden zwei Affen jeweils zwei Injektionen des selben
Chemokins an zwei unterschiedlichen Stellen (z.B. linker Arm gegen
rechter Arm) verabreicht. Nach 72 Stunden wurde eine Einstichstelle
einer Stanzbiopsie unterzogen und in eine Rand- und eine Zentrumsprobe
aufgeteilt und beide Proben wurden für die Immunhistologie vorbereitet.
Nach 96 Stunden wurde die andere Einstichstelle einer Ausstanzbiopsie
unterzogen und in eine Rand- und eine Zentrumsprobe aufgeteilt und
beide Proben wurden für
die Immunhistologie vorbereitet. Jede Zeile in Tabelle 5 repräsentiert
ein einzelnes Tier. Ein Abschnitt des präparierten Gewebes wurde durch
Hematoxalin und Eosin angefärbt
und es wurden mononukleare Zellen basierend auf zellulärer Morphologie
(z.B. mononuclear im Gegensatz zu polynuclear) identifiziert. GM-CSF
(200 μg-Dosen)
und Rantes (20 μg-Dosen) wurden als
positive Kontrollstoffe verwendet. Die Injektion von PBS und die
Analyse von nicht-injizierten Geweben wurden als negativer Kontrollstoff
verwendet.
-
Die
mononukleare Infiltration wurde punktemäßig auf der Basis der folgenden
Skala von 0 bis 5 bewertet: 0= es wurde ein sehr mildes perivaskuläres mononukleares
entzündungshemmendes
Infiltrat überall
in der Haut beobachtet; 1= es wurde ein mildes perivaskuläres mononukleares
entzündungshemmendes
Infiltrat überall
in der Haut beobachtet; 2= es wurde ein mildes/moderates perivaskuläres mononukleares
entzündungshemmendes
Infiltrat überall
in der Haut beobachtet; 3= es wurde ein moderates perivaskuläres mononukleares
entzündungshemmendes
Infiltrat überall
in der Haut beobachtet; 4= es wurde ein ausgedehntes perivaskuläres mononukleares
entzündungshemmendes
Infiltrat überall
in der Haut beobachtet; 5= es wurde ein blühendes perivaskuläres mononukleares
entzündungshemmendes
Infiltrat überall
in der Haut beobachtet. Zwischenwerte sind angegeben, z.B. repräsentiert „2/3" eine Punktzahl zwischen
2 und 3.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5 gezeigt. GM-CSF (200 μg-Dosen)
zeigte bei 72 Stunden ein Infiltrationslevel zwischen 2 und 3. RANTES
(20 μg)-Dosierung
zeigte bei 72 Stunden ein Infiltrationslevel zwischen 2 und 3. Zusätzliche
intern kodierte Proben von RANTES (20 μg-Dosen) zeigten ein Infiltrationslevel
von bis zu 2. Negative Kontrollstoffe (PBS) wiesen üblicherweise
ein Infiltrationslevel von 0 auf.
-
Von
den getesteten Chemokinen zeigten MCP-2, MCP-3, MIP-1β, MIP3α, MIP3β, Rantes,
mMIG, mMDC, mC10 und Virus-MIP1
mononukleare Infiltration, wobei mMDC, mC10 und Virus-MIP1 die höchsten Infiltrationslevel
aufwiesen. Im Allgemeinen wurde nach 72 Stunden eine größere Infiltration
als nach 96 Stunden beobachtet.
-
-
- Legende: „*" verwendet als positive
Kontrollstoffe. Jede horizontale Reihe repräsentiert einen eigenen Rhesusaffen
und die Histologie-Punktewerte
der von jedem Tier untersuchten 4 Proben. „Fokal" ein Gefäß in dem Abschnitt zeigte herausragende
perivaskuläre
Entzündung
(d.h., ein Abschnitt des Objektträgers um das Gefäß herum
zeigte eine herausragende Infiltration, während der Rest des Objektträgers mehr
oder weniger normal war). „Zentrum" und „Rand" betreffen woher
der Gewebeabschnitt kam. „Zentrum"-Gewebeabschnitte
wurden an der Stelle der intradermalen Injektion entnommen; „Rand"-Gewebeabschnitte
wurden weiter von der Injektionstelle weg entnommen, in Richtung
des Rands der durch die Injektion erzeugten Quaddeln.
-
Beispiel 4
-
Chemokin-Injektion in
Rhesusaffen
-
In
einem zweiten Experiment wurden unterschiedliche Mengen (ungefähr 8, 2,4
oder 0,8 μg
in 100 μl PBS)
von unterschiedlichen Chemokinen unter Betäubung intradermal in Rhesusaffen
injiziert. 24 und 48 Stunden später
wurden unter Verwendung einer aseptischen Technik 6 mm Haut-Ausstanzbiopsien
entnommen, dann halbiert und für
die Analyse präpariert.
Ein Teil der Biopsie wurde in OCT-Verbindung eingebettet, schockgefroren
und bei –70°C gelagert.
Der andere Teil der Biopsie wurde in Formalin fixiert und in Parrafinwachs
eingebettet; anschließend
wurden Abschnitte mit Hematoxylin und Eosin angefärbt und
mikroskopisch auf Zellinfiltration in die Haut untersucht (Tabelle
6). Als negativer Kontrollstoff wurden den Affen Chemokine injiziert,
denen PBS fehlte.
-
Die
mononukleare Zellinfiltration in die Haut wurde wie folgt punktemäßig auf
der Basis einer Skala von 0 bis 4 bewertet: 0, keine Infiltration;
1, leichte Infiltration; 2, moderate Infiltration; 3, beachtliche
Infiltration; 4, schwere Infiltration. Wie in Tabelle 6 gezeigt,
verursachten die Chemokine mC10 und vMCK-2 eine beachtliche mononukleare
Infiltration, insbesondere zu dem 24-Stunden-Zeitpunkt. Es war bemerkenswert,
dass ein durch ein Maus-Virus kodiertes Chemokin (vMCK-2) starke
Aktivität
in Primatenzellen zeigte. Infiltrierende Zellen wurden hauptsächlich im
Fettgewebe beobachtet, obwohl auch im subkutanen Bereich, und, im
Fall von mCVK-2 bei 48 Stunden, in der Collagen-Matrix der oberflächlichen
Haut Zellen festgestellt wurden. Die Chemokine mMDC und vMIP-1 verursachten
weniger Entzündung
als mC10 und vMCK-2.
-
-
Beispiel 5
-
Design von Hybrikinen
-
„Hybrikine" sind chimäre Chemokin-Polypeptide,
die designt werden, um neue Moleküle mit den entsprechenden gewünschten
und verbesserten Qualitäten
zu erzeugen. Üblicherweise
ist die Aminosäuresequenz
eines gewünschten Hybrikins
bestimmt, und das Molekül
wird durch chemische Synthese hergestellt. In diesem Beispiel wurden
die Sequenzen der Chemokine hMCP-2, mC10 und mMDC begrifflich in
funktionelle Domains, basierend auf dem Abstand der invaranten Cysteinreste,
aufgeteilt. Chimäre
Sequenzen wurden durch Swappen von Domains zwischen diesen Molekülen hergestellt.
Der Amino-Termini-Bereich (alle Aminosäuren des reifen nativen Protein-Amino-Terminus
des ersten konservierten Cysteinrestes) wurde auf den verbleibenden
Abschnitt eines anderen Chemokinmoleküls geswappt, um Hybride zu
kreieren. Wie in 2 gezeigt, die Amino-Terminal-Bereiche
zwischen mC10 und hMCP-2, um zwei neue Moleküle zu kreieren: die mC10/hMCP2-
und hMCP2/mC10-„Hybrikin"-Moleküle. Zusätzlich werden
die Amino-Endpunktbereiche
zwischen mMDC und hCMP-2 geswappt, um zwei zusätzliche neue Moleküle zu kreieren:
die mMDC/hMCP2- und hMCP2/mMDC-„Hybrikin"-Moleküle. Diese Polypeptide wurden
chemisch unter Verwendung der klassischen Fmoc-Peptid-Chemie synthetisiert.
Die Polypeptide werden in in vitro- und in vivo-Chemotaxie-Untersuchungen
verwendet, um ihre chemotaktischen Eigenschaften zu bestimmen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Verfahren und Materialien bzgl.
APC-chemotaktischer Zusammensetzungen und therapeutischer und prophylaktischer
Immunisierung zur Verfügung.
Während
spezielle Beispiele bereit gestellt wurden ist die obige Beschreibung
erläuternd
und nicht einschränkend.
Den Fachleuten werden bei der Durchsicht dieser Beschreibung viele
Variationen der Erfindung deutlich werden.