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TECHNISCHER HINTERGRUND
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf das Gebiet der Immuntherapie und genauer
auf ein Glykokonjugat, eine dieses umfassende Zusammensetzung und
Vakzin und deren Verwendung zum Verstärken der Immunantwort und insbesondere
bei der Krebstherapie und der Therapie einer Infektion gerichtet,
die durch ein Pathogen verursacht wurde, gegen das eine humorale
oder zelluläre
Immunantwort notwendig ist. Die Erfindung bezieht sich auch auf
einen Diagnosekit und die Diagnose von Krebs.
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2. Stand der Technik/relevante
Literatur
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Als
Ergebnis einer anomalen Glykosylierung werden mit Krebs verbundene
Kohlenhydrat-Antigene auf der Oberfläche von Tumorzellen freigelegt,
wogegen sie in normalen Zellen verborgen sind (Ref. 1). Kürzliche
Fortschritte bei der Immunologie und der Identifizierung tumorspezifischer
Antigene haben das Interesse an der Entwicklung von Krebsvakzinen
erneuert und diese freigelegten glykosidischen B-Zellenepitope sind von
Longenecker (Ref. 2) als lohnende Ziele für eine „aktive spezifische Immuntherapie" (ASI) genannte Immuntherapie
angesehen worden. Dieser Weg umfaßt die Immunisierung mit einem
definierten Antigen zum Hervorbringen einer auf dieses Antigen spezifischen
Immunantwort und könnte
eine Alternative zu herkömmlichen
Krebstherapien darstellen.
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Unter
der großen
Zahl bekannter Tumormarker sind die Tn-(a-GalNAc-Ser/Thr), die T*-(b-Gal-(1→3)-a-GalNAc-Ser/Thr)
und die Sialosyl-Tn-Antigene (a-NeuAc-(2→6)-a-GalNAc-Ser/Thr)
ausgedehnt untersucht worden, da sie durch die Mehrheit der Adenokarzinome
auf Glykoproteinen des Mucintyps exprimiert werden (Ref. 3). Tatsächlich haben
mehrere Untersuchungen einen gewissen Schutz gegen Tumoren nach
der Immunisierung mit diesen glykosidischen Antigenen bei experimentellen
oder klinischen Untersuchungen gezeigt. Diese tumorassoziierten
Kohlenhydrate sind wichtige Marker für die Krebsdiagnose und -prognose
(Ref. 34). Unter Verwenden desialylierter roter Blutzellen, die
reich an T- und Tn-Determinanten sind,
beobachtete Springer einen wirkungsvollen Langzeitschutz gegen das
Wiederauftreten des humanen Brustkarzinoms (Ref. 3c, Ref. 4). Eine
andere Gruppe untersuchte das Potential der ASI mit desialyliertem
Mucin aus dem Schafunterkiefer (d-OSM), das eine hohe Dichte des
Tn-Epitops aufweist; ihre Untersuchungen zeigten, daß dieses
Antigen bei Mäusen
mit Brustkrebs einen guten Schutz und Langzeitüberleben liefert (Ref. 5).
Zum Teil ergab d-OSM auch einen wirksamen Schutz gegen humanen Darmkrebs
(Ref. 6). Ratcliffe et al. waren die ersten, die ein synthetisches,
tumorassoziiertes Antigen, ein T-Antigen-Protein-Konjugat,
zum Stimulieren einer wirksamen Immunantwort bei Kaninchen verwendeten
(Ref. 7). Danach untersuchte Longenecker ausgedehnt ähnliche
synthetische Kohlenhydrat-Hapten-Konjugate und fand, daß sie ein
erhöhtes Überleben
bei Mäusen,
auf die Brustkrebszellen transplantiert worden waren (Ref. 8), und
bei Patienten mit Eierstockkrebs (Ref. 9) hervorriefen. Ähnliche
Untersuchungen derselben Gruppe haben weiter nach der Verabreichung
von Sialosyl-Tn- beziehungsweise GM2-Gangliosid-Protein-Konjugaten
einen erhöhten
Schutz von an Brustkrebs (Ref. 10) oder Melanom (Ref. 11) leidenden
Patienten gezeigt. Zum anderen erzeugten Toyokuni et al. bei Mäusen nach
der Immunisierung mit einem Tn-Antigen, das entweder an OSA (Schafserumalbumin) oder
an ein synthetisches Lipopeptid (Ref. 12) gekoppelt war, eine Antitumor-Antikörperantwort.
Dieses letzte Ergebnis war deshalb interessant, weil es das erste
Beispiel eines kleinen synthetischen Kohlenhydrat-Antigens war,
das eine Immunantwort gegen ein tumorassoziiertes Kohlenhydrat-Antigen
ohne die Verwendung eines makromolekularen Trägers oder Arzneimittelhilfsstoffen
erzeugt.
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Diese
Untersuchungen legten nahe, daß Kohlenhydrat-Antigene
geeignete Kandidaten für
die Entwicklung eines Antitumor-Vakzins sind. Kohlenhydrat-Antigene
besitzen jedoch kein T-Zellenepitop und lösen deshalb nur eine schwache
T-Zellen-unabhängige Antikörperantwort
aus. Mehrere Wege zum Erhöhen
der Immunogenität
derartiger Kohlenhydrate sind untersucht worden. Die Verwendung
biologischen Materials, das Cluster aus Antigenen auf ein Proteingerüst (wie
desialylierte rote Blutzellen oder OSM) exprimiert, ist eine Möglichkeit.
Der weitverbreitetste Weg ist aber das Konjugieren des Kohlenhydrats
mit einem Trägerprotein wie
etwa Rinderserumalbumin (BSA) oder Schlüssellochschnecken-Hämocyanin (KLH).
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Obschon
diese Immunogene gewisse Aussichten gezeigt haben, weisen Protein träger bedeutende Nachteile
auf. Das verpflanzte Epitop stellt nur einen kleinen Teil des gesamten
Konjugats dar und ist auf der Trägeroberfläche wahllos
verteilt. Immunantworten auf das Trägermolekül können deshalb zu einem niedrigen Gehalt
der gewünschten
Antikörper
verglichen mit der Gesamtmenge an erzeugten Antikörpern führen. Weiterhin
zeigen diese Konjugate sowohl in der Zusammensetzung als auch Struktur
eine Unklarheit und sie lösen nicht
immer eine reproduzierbare Immunantwort aus. Kürzliche Fortschritte bei der
Totalsynthese durch Tumorzellen exprimierter Oligosaccharide (Ref.
35, Ref. 36) eröffnen
neue Möglichkeiten
für ein
derartiges Ergebnis. Haptenmoleküle
wie etwa Kohlenhydrate erfordern jedoch zum Stimulieren von Immunantworten
ihre Assoziation in komplexeren Strukturen. Die Verwendung herkömmlicher
Proteinkonjugate wirft das Problem der Hapten-spezifischen Unterdrückung (Ref.
37, Ref. 38) auf und ihre schlecht definierte chemische Zusammensetzung
und Struktur kann ihre Wirksamkeit einschränken.
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Bis
jetzt sind, was chemische definierte Strukturen betrifft, dendrimere
Polylysin-Gerüste, die
später
in der vorliegenden Beschreibung genauer beschrieben werden, weitverbreitet
zum Präsentieren
von Peptiden verwendet worden (Ref. 14). Nach unserer Kenntnis gibt
es jedoch nur einen vorläufigen
Versuch ihrer Verwendung zum Präsentieren
von Kohlenhydraten dem Immunsystem (Ref. 16). Dieses letzte Zitat
lehrt die Synthese dreier sialylierter, multipler Antigenpeptide
mit Tetanustoxin-T-Zellenepitopen. Es wurde jedoch nur eine Antwort
gegen das T-Zellenepitop, nicht jedoch gegen das B-Zellenepitop
erhalten. Eine ähnliche
Strategie wurde auch kürzlich
veröffentlicht
(Ref. 17), als die Autoren Gemische aus Streptococcus und Saccharomyces erhaltener
natürlicher
Polysaccharide mit einem multiplen antigenen Peptidsystem kuppelten.
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Es
besteht damit noch immer ein Bedürfnis
nach einem neuen Konjugat, das die vorstehend angeführten Nachteile
der Konstrukte des Standes der Technik verhindert, das eine chemisch
definierte Struktur aufweist und sowohl die Antikörperantwort
als auch die T-Antwort stimuliert, wenn des dem menschlichen oder tierischen
Körper
verabreicht wird, während
unerwünschte
Immunantworten vermieden werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG/BEVORZUGTE
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Dementsprechend
ist die vorliegende Erfindung allgemein auf ein Kohlenhydrat-Peptid-Konjugat gerichtet,
umfassend:
einen Träger,
der ein dendrimeres Polylysin umfaßt, das es ermöglicht,
daß mehrere
Epitope kovalent daran gebunden werden,
wenigstens ein Peptid,
das ein T-Epitop oder mehrere identische oder verschiedene T-Epitope
umfaßt,
wenigstens
einen Kohlenhydratrest, der ein B-Epitop, mit der Maßgabe, daß es kein
Sialosid ist, oder mehrere identische oder verschiedene Epitope
enthält.
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Das
das (die) T-Epitop(e) umfassende Peptid kann an ein Lysin des Trägers als
eine B-Epitop(e) enthaltende Kohlenhydrat-Struktureinheit gebunden
sein.
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Dieser
Weg zum Präsentieren
von Epitopen wird hierin als multiples Antigenglykopeptid (MAG)
bezeichnet. Das Konjugat der vorliegenden Erfindung ist zum Verstärken der
Antikörperantwort
bei einem menschlichen oder tierischen Körper, dem es insbesondere als
Vakzin verabreicht wurde, besonders nützlich.
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Da
weiterhin von einem multiplen, O-verknüpften Glykopeptid (MAG) gemäß der vorliegenden
Erfindung, das zum Beispiel das mit einem CD4+-T-Zellenepitop
assoziierte Kohlenhydrat-Tn-Antigen trägt, gezeigt wurde, das es Anti-Tn-IgG-Antikörper induzieren
kann, die humane Tumorzellinien erkennen können, betrifft die vorliegende
Erfindung entsprechend auch eine Zusammensetzung, die das Überleben
eines Tumor-tragenden Menschen oder Tiers verlängern kann. Eine mit diesem
totalsynthetischen Immunogen ausgeführtes therapeutisches Immunisierungsprotokoll
verlängerte
das Überleben
Tumor-tragender Mäuse.
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Genauer
ist die vorliegende Erfindung auf ein Kohlenhydrat-Peptid-Konjugat
gerichtet, umfassend:
- – wenigstens 3 aneinander kovalent
gebundener Lysinreste,
- – wenigstens
ein Peptid, das ein T-Epitop umfaßt, das an einen Lysinrest
gebunden ist, und
- – wenigstens
eine gegebenenfalls substituierte Kohlenhydrat-Struktureinheit,
die ein Epitop B enthält,
das an das Ende des Peptids, das dem Lysin gegenüberliegt, kovalent gebunden
ist, mit der Maßgabe,
daß die Kohlenhydrat-Struktureinheit kein
Sialosidrest ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
das Konjugat:
- – wenigstens ein ein T-Epitop
oder mehrere identische oder verschiedene T-Epitope umfassendes Peptid und
- – wenigstens
eine ein B-Epitop oder mehrere identische oder verschiedene Epitope
enthaltende Kohlenhydrat-Struktureinheit oder ein Derivat davon,
vorausgesetzt sie (es) kein Sialosid ist.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine pharmazeutische
Zusammensetzung, die das Konjugat der vorliegenden Erfindung umfaßt.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Vakzin, das
das Konjugat der vorliegenden Erfindung umfaßt.
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Noch
ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das Verstärken der
Immunantwort eines menschlichen oder tierischen Körpers, insbesondere
von B- und/oder
T-Zellantworten, wobei das Konjugat gemäß der vorliegenden Erfindung
an den menschlichen oder tierischen Körper verabreicht werden soll.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Verwendung
zum Auslösen
von B-Zellantworten gegen Saccharidepitope in einem menschlichen
oder tierischen Körper,
wobei das erfindungsgemäße Konjugat
an den menschlichen oder tierischen Körper verabreicht werden soll.
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Noch
ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
zum Impfen eines menschlichen oder tierischen Körpers, wobei das Konjugat gemäß der vorliegenden
Erfindung an den menschlichen oder tierischen Körper verabreicht werden soll.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Diagnosekit,
der Antigen-spezifische Antikörper
umfaßt,
die durch Immunisierung eines menschlichen oder tierischen Körpers mit
einer Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung hervorgebracht wurden.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Diagnose
von Krebs, wobei eine biologische Probe mit wenigstens einem dieser
Antikörper
in Kontakt gebracht werden soll und wobei man die Bildung von Komplexen
zwischen diesem Antikörper
und Molekülen
bestimmt, die die Probe umfaßt.
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Noch
ein weiterer Gegenstand ist eine wie hierin vorstehend beschriebene
Zusammensetzung, die eine Immunantwort gegen eine durch ein Pathogen
wie etwa Hepatitisvirus, HIV oder CMV verursachte Virusinfektion
hervorbringen kann.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun in der folgenden Beschreibung unter
Bezug auf die nachstehenden Zeichnungen genau erläutert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung von MAG-Verbindungen (B4-T4-M, B8-T8-M, B2-T2-M und B4-T4-M
(mit unterschiedlicher Organisation der T- und B-Epitope) (a bis d), Tri-Tn (e) und Hexa-Tn
(f) gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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2 stellt
das Tn-Antigen und seine Derivate dar.
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3 zeigt
die Erkennung von B4-T4-M durch zwei monoklonale Anti-Tn-Antikörper.
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4a zeigt
die T-Antigenität
von B4-T4-M in vitro.
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4b veranschaulicht
die Anti-T-Antwort von B4-T4-M in vivo.
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5a, 5b und 5c zeigen
die Induktion des Anti-Tn-Antikörpers
durch die Tn-MAG-Verbindung
bei BALB/c-, SJL/J- beziehungsweise DBA/1-Mäusen.
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6 veranschaulicht
die Induktion von Antikörperantworten
durch die das Tn-Antigen
und Poliovirusepitop T, CD4+, enthaltende
Tn-MAG-Verbindung in BALB/c-Mäusen.
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7 veranschaulicht
die Ergebnisse des durch die Tn-MAG-Verbindung hervorgerufenen Schutzes gegen
das Tn-Antigen exprimierende Maus- Adenokarzinom TA3/Ha bei belastungsinjizierten
BALB/c-Mäusen.
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8A und 8B veranschaulichen
die Ergebnisse der Immunisierung von BALB/C-Mäusen mit dem TT1-Peptid oder
B-T-TT1-Glykopeptid, die mit CFA (8A)
beziehungsweise Alaun (8B) aktiviert worden waren.
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GENAUE BESCHREIBUNG
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Definitionen und Abkürzungen:
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Antigene:
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Die
Ausdrücke
Kohlenhydrat-B-Antigen, B-Epitop, B-Zellenantigen, B-Zellenepitop werden
hierin verwendet, um allgemein glykosidische Antigene zu bezeichnen,
die eine B-Zellenantwort hervorbringen können, wobei die aus Sialosiden
bestehenden Antigene ausgenommen sind.
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Unter
T-Antigen oder T-Epitop, T-Zellenantigen, T-Zellenepitop wird ein
Antigen im allgemeinen peptidischer Natur verstanden, das eine T-Zellenantwort
hervorbringen kann.
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Die
synthetischen Verbindungen B-T, M, B4-M, T4-M und B4-T4-M wurden
ebenfalls als Antigene verwendet (siehe nachstehende Tabelle).
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Die
hierin verwendete Abkürzung
M ist ein Beispiel eines MAP (multiples Antigenpeptid) und bezeichnet
die folgende Struktur:
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Gegebenenfalls
wurde hierin der universelle Ein-Buchstaben-Kode für Aminosäuren (K
für Lysin
usw.) verwendet.
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Andere
Abkürzungen
werden in der vorliegenden Erfindung ebenfalls verwendet:
BSA:
Rinderserumalbumin; OSA: Schafserumalbumin; Ova: Ovalbumin; OSM:
Schafunterkiefermucin; d-OSM: desialyliertes Schafunterkiefermucin;
ES MS: Elektrospray-Massenspektrometrie; Fmoc: Fluoren-9-yl-methoxycarbonyl;
PBS: phosphatgepufferte Kochsalzlösung.
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Der
Ausdruck „Antikörperantwort" oder „B- oder
B-Zellenantwort" wird
hierin unterschiedslos verwendet. Dasselbe trifft auf „Zellantwort" und „T- oder
T-Zellenantwort" zu.
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Die
vorliegende Erfindung ist in ihrem Hauptaspekt auf ein Kohlenhydrat-Peptid-Konjugat gerichtet, umfassend:
einen
geeigneten Träger
auf der Grundlage eines dendrimeren Polylysins, das es ermöglicht,
daß mehrere Epitope
kovalent daran gebunden werden,
wenigstens ein Peptid, das
ein T-Epitop oder mehrere identische oder verschiedene T-Epitope
umfaßt,
wenigstens
eine Kohlenhydrat-Struktureinheit, die ein B-Epitop, vorausgesetzt,
es ist kein Sialosid, oder mehrere identische oder verschiedene
B-Epitope enthält.
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Mehrere
identische T- oder B-Epitope bedeutet zwischen zwei und acht desselben
Epitops.
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Mehrere
verschiedene T-Epitope bedeutet zwischen zwei und acht T-Epitope
verschiedenen Ursprungs.
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Mehrere
verschiedene B-Epitope bedeutet zwischen zwei und acht B-Epitope
verschiedenen Ursprungs.
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Der
Polylysinkern des vorliegenden Konjugats wird Dendrimer genannt,
da er als Stern (1) mit mehreren Verzweigungen,
die im wesentlichen alle identisch sind, dargestellt werden kann.
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Wie
früher
festgestellt, ist ein multiples Antigenpeptidsystem 1988 durch Tam
(Ref. 13) beschrieben worden, das ebenfalls auf einer bestimmten
dendrimeren Struktur beruht, bei der ein peptidisches Antigen kovalent
mit den Verzweigungen des letzten konjugiert ist.
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Beispiele
geeigneter Träger
umfassen die mit einer Struktur auf der Grundlage eines Polylysinkerns, der
einen mehrfach verzweigten Stern wie etwa zum Beispiel einen Stern
mit 8 oder 4 Ästen
bildet.
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So
ist die vorliegende Erfindung in einer ihrer bevorzugten Ausführungsformen
auf ein Konjugat gerichtet, das eine dendrimere Struktur auf der
Grundlage eines einen Stern mit 4 Ästen bildenden Polylysinkerns mit
einem Epitop T umfaßt,
das kovalent an jeden Ast gebunden und mit einer ein Epitop B enthaltenden
Kohlenhydrat-Struktureinheit (vorausgesetzt, sie ist kein Sialosidrest)
assoziiert ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
das multiple Antigen-Glykopeptid (MAG), das das Konjugat gemäß der vorliegenden
Erfindung bildet, wenigstens 3 Lysin- und bis zu 15 kovalent aneinander
gebundene Lysinreste. Am bevorzugtesten umfaßt das vorliegende Konjugat
3 Lysine.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist an das NH2-Ende jedes Lysinrests wenigstens
ein Peptid gebunden, das ein an ein Lysin gebundenes Epitop T und
wenigstens einen gegebenenfalls substituierten Kohlenhydratrest
umfaßt,
der kein Sialosid, der an das Ende des Peptids, das dem Lysin gegenüberliegt,
kovalent gebunden ist und ein B-Epitop bildet.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist an das NH2-Ende jedes Lysinrests wenigstens
ein gegebenenfalls substituierten Kohlenhydratrest, der kein Sialosid
ist und ein an ein Lysin gebundenes B-Epitop bildet, und wenigstens
ein Peptid gebunden, das ein T-Epitop umfaßt, das an das Ende des Kohlenhydrats, das
dem Lysin gegenüberliegt,
kovalent gebunden ist.
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Die
MAG-Struktur, auf die hier Bezug genommen wird, wird unter Bezug
auf 1 besser verstanden.
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In 1 werden
schematisch Beispiele eines Sterns mit 4 bis 8 Ästen dargestellt, der 3 bis
7 Lysine umfaßt,
die 4 bis 8 an gewünschte
Epitope (Epitope B, die gegebenenfalls mit einem Peptid und Epitopen
T substituiert sind) gebundene Aminogruppen trägt. Diese Struktur liefert
eine hohe Dichte der Antigene an der Oberfläche des Lysinkerns.
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Weiterhin
bietet diese Struktur mehrere Vorteile. Erstens ist der Kohlenhydratgehalt
bei dem MAG-System viel höher
(üblicherweise über 90%)
als bei den herkömmlichen
Proteinkonjugaten. Diese Struktur von Glykopeptid-Antigenen hoher
Dichte löst
höhere
Antikörperantworten
aus, was die frühere
Beobachtung beim Vergleichen eines MAP-Systems mit denselben, kovalent
an ein Trägerprotein
gebundenen Antigenen (Ref. 13b, Ref. 14) bestätigt.
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Ein
weiterer Vorteil des MAG ist, daß die Kernmatrix, die nur einen
untergeordneten Teil des gesamten Konstrukts darstellt, eine niedrige
Immunogenität
aufweist und so unerwünschte
Immunantworten (Ref. 13a) vermeidet.
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Ein
weiterer Vorteil des vorliegenden Konstrukts ist, daß das sich
ergebende synthetische Immunogen eine gut definierte chemische Struktur
aufweist.
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Das
Vorhandensein von sowohl Kohlenhydrat-B-Epitopen als auch T-Epitopen
auf dem Glykokonjugat der vorliegenden Erfindung macht das letzte
zu einem wirkungsvollen Immunogen, wie später im experimentellen Abschnitt
gezeigt wird.
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Die
das Epitop B des Konjugats gemäß der vorliegenden
Erfindung enthaltende Kohlenhydrat-Struktureinheit kann zum Beispiel
aus Tumor-(Krebs-)Glykosid-Antigenen
aus
- – der
Glykolipidklasse einschließlich
eines sauren Glykolipids wie etwa zum Beispiel die Ganglioside GD2, GD3
und GM3 (Melanom) und neutrale Glykolipide wie etwa zum Beispiel
die Lewisy-(Ley)(Brust,
Prostata, Eierstock) und die Globo-H-Antigene (Brust, Prostata,
Eierstock), wobei die dieser Klasse angehörenden sialylierten Derivate
ausgeschlossen sind;
- – der
Klasse der O-Glykosylpeptide (oder Aminosäure) wie etwa zum Beispiel
das Tn-Antigen (αGalNAc-Ser
oder αGalNAc-Thr),
T*-Antigen (β-Gal-(1-3)-α-GalNac-Ser oder βGal(1-3)αGal-NAc-Thr),
zwei Tumormarker, die häufig
in Karzinomen, aber üblicherweise
nicht in normalen Geweben vorhanden sind [Springer G. F., Science
224, 1198-1206 (1984)] (Eierstock, Brust, Lunge) oder Di-Tn (αGalNAc-Ser/Thr)2, Tri-Tn(αGalNac-Ser/Thr)3 oder Hexa-Tn(αGalNAc-Ser/Thr)6 stammen.
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Das
Epitop B des Konjugats gemäß der vorliegenden
Erfindung kann auch aus kapselförmigen
bakteriellen Polysacchariden aus zum Beispiel Neisseria meningitis,
Haemophilus influenzae, Streptococcus pneumoniae und der Streptococcus-Gruppe mit Ausnahme
der sialylierten Polysaccharide stammen.
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Die
Polysaccharide sind durch synthetische Verfahren erhaltene Kohlenhydratreste.
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Das
Epitop B des vorliegenden Konjugats kann auch aus einem Pilz stammen,
wie etwa zum Beispiel ein aus der Hefe Saccharomyces isoliertes.
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Das
B-Epitop des Konjugats gemäß der vorliegenden
Erfindung ist vorzugsweise ein Tumormarker wie etwa zum Beispiel
Tn- und T*-Antigene.
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Die
bevorzugte Kohlenhydrat-Struktureinheit, die das B-Epitop des Konjugats
gemäß der vorliegenden Erfindung
bildet, kann einen Galactosylrest oder ein Derivat davon umfassen,
wobei sie aber nicht sialyliert ist.
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Sie
kann aus der Gruppe ausgewählt
sein, die Tn-, Di-Tn-, Tri-Tn-, Hexa-Tn- oder T*-Antigene umfaßt.
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Somit
bezieht sich die Erfindung in einer ihrer bevorzugten Ausführungsformen
auf ein Kohlenhydrat-Peptid-Konjugat, umfassend:
- – wenigstens
3 kovalent aneinander gebundene Lysinreste,
- – wenigstens
ein Peptid, das ein an einen Lysinrest gebundenes T-Epitop umfaßt, und
- – wenigstens
einen gegebenenfalls substituierten Galactosylrest, der mit dem
Peptid kovalent verknüpft
ist und ein Epitop B bildet, mit der Maßgabe, daß die Kohlenhydrat-Struktureinheit
kein Sialosidrest ist.
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Bei
einem verwandten Aspekt dieser Ausführungsform ist der Galactosylrest durch
einen weiteren Glykosylrest substituiert.
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Bei
einem verwandten Aspekt umfaßt
das Konjugat der vorliegenden Erfindung 3 Lysinreste, wenigstens
4 Epitope des T-Typs, die gleich oder verschieden sein können und
mit den NH2-Enden zweier Lysinreste verknüpft sind,
und 4 α-Galactosyl-Nacetyl-Serinreste.
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Die
Kohlenhydrat-Struktureinheit des Konjugats der vorliegenden Erfindung
kann weiter in Kombination mit einem oder mehr peptidischen CD3+-Zellepitopen, die durch tumorspezifische
zytotoxische T-Zellen erkannt werden, auf die dendrimere Struktur
gepfropft sein. Diese als Tumormarker erkannten, peptidischen CD3+-T-Zellenepitope
können
aus der Gruppe ausgewählt
sein, bestehend aus:
MUC-1-Peptiden (Pankreas, Brust),
MAGE
1 und 3 (Melanom, Lunge) (T. Boon et al. (1995), Immunology Today,
Bd. 16, Nr. 7, S. 334-336)
pme117/gp 100 (Melanom)
Tyrosinase
(Melanom)
BAGE (Melanom)
GAGE (Melanom)
LB-33-B (Melanom)
CDK4
p185HER (Brust, Eierstock)
CEA
MART1/Melan-A
(Melanom)
oder aus der Gruppe ausgewählt sein, die aus bei A. Van
Pel et al. (1995) Immunological Reviews, Nr. 145, S. 229-250, oder
bei P. G. Coulie (1995), Stem Cells, 13, S. 393-403, beschriebenen
Tumorantigenen besteht.
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Wie
früher
angeführt
ist bei dem Konjugat der vorliegenden Erfindung ein CD4+-T-Epitop mit einem vorstehend
beschriebenen Kohlenhydrat-B-Epitop zum Hervorbringen einer wirkungsvollen
Immunantwort konjugiert.
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Ein
derartiges Epitop kann zwischen nahezu 5 und 50 Aminosäuren umfassen.
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Ein
derartiges bevorzugtes T-Epitop ist das CD4+,T-Epitop,
das das synthetische Peptid ist, das der Sequenz 103-115 des VP1-Proteins
aus dem Poliovirus Typ 1 entspricht, oder es kann wahlweise ein
das CD4+,T-Epitop umfassende Peptid sein,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, umfassend:
- – Fragmente des Tetanustoxins
wie etwa zum Beispiel:
- – Sequenz
830-844 des Tetanustoxins (QYIKANSKFIGITEL),
- – Sequenz
947-967 des Tetanustoxins (FNNFTVSFWLRVPKVSASHLE),
- – Sequenz
1273-1284 des Tetanustoxins (GQIGNDPNRDIL),
- – Fragmente
durch C. C. A. M. Peeters (1991) in The Journal of Immunology, 146,
4309-4314, beschriebener Pneumokokken-Typ-4-Polysaccharid- und Oligosaccharid-Tetanustoxoid-Konjugate,
- – durch
A. F. M. Verheul (1991) in Detection and Immunity, Bd. 59, Nr. 10,
S. 3566-3573, beschriebene Meningokokken-Liposaccharide.
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Diese
peptidischen T-Epitope binden typischerweise an eine Mehrzahl humane
und murine MHC-Moleküle
(Haupthistokompatibilitätskomplex)
der Klasse II, wodurch in der Folge bei der CD4+,T-Zellenantwort
angetroffenen Restriktionsprobleme, die mit dem zwischen Individuen
bestehenden Polymorphismus der MHC-Moleküle verbunden sind, vermieden
werden. Weiterhin sollte die Verwendung von Tetanustoxinpeptiden
die Immunogenität
auf dem Konjugat der vorliegenden Erfindung vorhandener Antigene
als Ergebnis der Impfung zahlreicher Individuen mit dem Tetanustoxoid
erhöhen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
das Konjugat: wenigstens ein Peptid, das ein T-Epitop oder mehrere
identische oder verschiedene T-Epitope umfaßt, und
wenigstens eine
ein B-Epitop enthaltende Kohlenhydrat-Struktureinheit oder ein Derivat
davon, vorausgesetzt, daß sie
(es) kein Sialosid ist.
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Das
Konjugat kann Tn3-T sein, wobei T ein Poliovirus- oder Tetanusantigen
sein kann. Es kann auch Tn6-T sein, wobei T ein Poliovirusantigen
mit der folgenden Sequenz ist: KFLAVWKITYKDT.
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Die
Formel von Tn6-T ist somit:
(Tn3-G)2-KFLAVWKITYKDT, worin Tn3 ein
lineares Trimer von (αGalNAc
Ser) oder (αGalNAc
Thr) ist.
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Sie
können
durch Peptidsynthese erhalten werden, wobei eine Peptidbindung zwischen
dem glykosylierten Serin oder Threonin und dem Peptid T erzeugt
wird.
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Wie
früher
angeführt
wird, ist die vorliegende Erfindung auch auf eine pharmazeutische
Zusammensetzung gerichtet, die ein Konjugat gemäß der vorliegenden Erfindung
umfaßt.
Eine derartige Zusammensetzung umfaßt eine wirksame Menge des
vorliegenden Konjugats zum Beispiel in einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger
und kann in Form einer Flüssigkeit
oder Emulsion in Gegenwart eines oder keines Arzneimittelhilfsstoffs
(einschließlich
Aluminiumhydroxid und Zytokine) vorliegen. Der Verabreichungsweg
der Zusammensetzung kann jeder üblicherweise
verwendete Weg (einschließlich
einer intratumoralen Verabreichung wie etwa Injektion) sein. Die
immunogene Zusammensetzung, die wenigstens ein Kohlenhydrat-Peptid-Konjugat
umfaßt,
wobei das Konjugat verschiedene Kohlenhydratantigene umfaßt, kann
zum Auslösen
einer wirkungsvolleren Antitumorimmunität gegen Krebs verwendet werden.
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Die
Konjugatmenge kann zwischen 10 μg
und 1 ng umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf ein Vakzin gerichtet, das ein
Konjugat gemäß der vorliegenden Erfindung
umfaßt.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Verwendung
zum Verstärken
der Immunantwort eines menschlichen oder tierischen Körpers, besonders
der T- und/oder B-Zellen-vermittelten Antwort, insbesondere gegen
Bakterien, wobei das Konjugat der vorliegenden Erfindung an den
menschlichen oder tierischen Körper
verabreicht werden soll.
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Noch
ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung bezieht sich
auf eine Verwendung zum Auslösen
einer B-Zellenantwort in einem menschlichen oder tierischen Körper, wobei
wenigstens ein erfindungsgemäßes Konjugat
verabreicht werden soll.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Verwendung zum Auslösen einer
B- Zellenantwort
in einem Wirt, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Wirt wenigstens ein
Kohlenhydrat-Peptid-Konjugat verabreicht werden soll, umfassend:
- – wenigstens
3 Lysinreste, die kovalent miteinander gebunden sind,
- – wenigstens
ein Peptid, das ein mit einem Lysinrest verknüpftes T-Epitop umfaßt, und
- – wenigstens
eine gegebenenfalls substituierte Kohlenhydrat-Struktureinheit, die kein Sialosid ist.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Impfung
eines menschlichen oder tierischen Körpers, wobei ein Konjugat gemäß der vorliegenden
Erfindung an den menschlichen oder tierischen Körper verabreicht werden soll.
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Noch
ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Diagnosekit,
der antigenspezifische Antikörper
umfaßt,
die durch Immunisierung eines menschlichen oder tierischen Körpers mit
einer Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung hervorgebracht werden.
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Derartige
Antikörper
werden auch als Gegenstände
der vorliegenden Erfindung angesehen. Sie können bei einem Verfahren zur
Diagnose von Krebs verwendet werden, das das In-Kontakt-Bringen
wenigstens eines dieser Antikörper
mit einer biologischen Probe und Bestimmen der Bildung von Komplexen
zwischen diesem Antikörper
und in dieser Probe enthaltenen Molekülen umfaßt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele genauer
veranschaulicht.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1:
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Synthese des erfindungsgemäßen Glykokonjugats
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Die
Strategie zum Aufbau des MAG-Konjugats umfaßte zuerst die Synthese des
Tn-Antigens, das das B-Zellenepitop darstellt. Dieser glykosidische
Tumormarker wurde anschließend
mit einem Polylysinkern (M) in Verbindung mit dem peptidischen CD4+,T-Zellenepitop unter Ergeben des vollständigen Konstrukts
B4-T4-M konjugiert. Außerdem
wurden die Bezugsverbindungen, die zu den immunologi schen Tests
notwendig sind, synthetisiert (B, T, B-T, B4-M, T4-M, M).
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Die
Synthese des Tn-Antigens 2 (2) wurde
durch klassische Verfahren (Ref. 19, Ref. 20) ausgehend von Tri-O-acetyl-D-galactal
(Ref. 21) ausgeführt.
N-(Fluorenylmethoxycarbonyl)-L-serin-tert-butylester (Ref.
22) wurde für
die Koenigs-Knorr-Reaktion mit 3,4,6-Tri-O-acetyl-2-azido-2-desoxy-b-D-galactopyranosylchlorid
(Ref. 23) unter Ergeben des geschützten Derivats 1 verwendet.
Das abschließende
Entschützen
von Acetyl und des t-Butylesters lieferte das zur Peptidsynthese
geeignet geschützte
Tn-Antigen 2.
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B4-T4-M4
wurde durch die herkömmliche
Festphasen-Peptidmethodik (Ref. 40) unter Anwenden der Fmoc-Chemie,
die mit der Glykopeptidsynthese vereinbar ist, zusammengebaut. Nach
dem Anbringen der β-Alanyl-Abstandsgruppe
an dem Wang-Harz wurde der Lysinkern durch aufeinanderfolgendes,
zweistufiges Kuppeln von FmocLys (Fmoc)OH, das vier Aminogruppen
lieferte (Ref. 13b), aufgebaut. Der Lysinkern wurde durch die geeignet
geschützten
Aminosäuren
der Poliovirus-T-Epitop-Sequenz (KLFAVWKITYKDT) weiter verlängert, wobei
vier Kopien derselben Aminosäure
nacheinander angefügt
wurden. Schließlich
wurde 2 in das dendrimere Peptid als Baustein eingebaut.
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Der
Einbau des Tn-Antigenderivats 2, der mit dem vollständig entschützten Zucker
erreicht werden konnte, war von Interesse. Dies ist sehr vorteilhaft,
da er mögliche
Nebenreaktionen (Racemisierung und/oder b-Eliminierung), die mit
der abschließenden
Deacetylierung des Zuckerrests verbunden sind, vermeidet. Einige
Beispiele der Verwendung ungeschützter
glykosidischer Einheiten sind bereits mitgeteilt worden (Ref. 24). Nach
Abschluß der
Synthese wurde das MAG 4 mit wäßriger Trifluoressigsäure (95%)
aus dem Harz freigesetzt und die Peptidseitenketten wurden gleichzeitig
entschützt.
Während
einer Reaktionszeit von 1,5 Stunden wird üblicherweise keine Glykosidspaltung
beobachtet (Ref. 25). Einem ähnlichen
Verfahren wurde bei den Bezugsverbindungen gefolgt. Alle Peptide
und Glykopeptide wurden durch Aminosäureanalyse und Elektrospray-Massenspektrometrie
charakterisiert.
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Allgemeine Verfahren:
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Zur
Synthese von 2 wurden die Reagenzien von Aldrich oder Sigma erworben.
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Alle
Lösungsmittel
waren hochrein und trocken. CH2Cl2 wurde über
CaH2 und Toluol über Natrium mit Benzophenon
vor Gebrauch destilliert. Die Fmoc-geschützten Aminosäurederivate
und Wang-Harz zur Peptidsynthese wurden von Bachem oder Novabiochem
erhalten. Die Seitenkette der Aminosäuren wurde durch eine t-Butylgruppe
geschützt,
ausgenommen Tryptophan und die Lysinreste des T-Epitops, die durch eine t-Butyloxycarbonylgruppe
(Boc) geschützt
wurden. DMF und Acetonitril zur HPLC wurden von Merck erworben.
Die Endverbindungen wurden durch Umkehrphasen-Hochleistungschromatographie
(HPLC) mittels eines Perkin-Elmer-Pumpensystems mit einem UV-Detektor
(230 oder 280 nm) gereinigt. Eine Säule (250 × 10 mm) mit Nucleosil C18 (5 mm, 300 Å) wurde verwendet und die
Produkte wurden mit einem Gradienten aus MeCN/0,1% Trifluoressigsäurepuffer
während
20 min (Fließgeschwindigkeit
6 ml/min) eluiert. 1H-NMR-Spektren (300,134
MHz, 3-(Trimethylsilyl)propionsäure-natriumsalz
als Standard für
Spektren in D2O) wurden auf einem Bruker-Instrument
aufgezeichnet. Massenspektren wurden durch Beschuß mit schnellen
Atomen oder durch Elektrospray gemessen. Aminosäureanalysen wurden mittels
eines Analysengeräts
Beckman 6300 nach der Hydrolyse der Peptide mit 6 N HCl (0,2% Phenol
wurden zugesetzt, wenn das Peptid einen Tyrosinrest erhält) 20 h
bei 110°C
in verschlossenen Glasröhren
erhalten.
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Festphasensynthese, allgemeines
Verfahren:
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Die
Festphasen-Peptid- und Glykopeptidsynthesen wurden manuell unter
Anwenden der Standardvorschrift für die Fmoc-Chemie (Ref. 40)
an einem mit p-Benzyloxybenzylalkohol funktionalisierten Polystyrolharz
(Wang-Harz) ausgeführt.
Mit Ausnahme des C-terminalen b-Alaninrests wurden die Na-Fmoc-Aminosäuren (die Standardseitenkettenschutzgruppen
trugen) und der glykosylierte Baustein 2 (3 Äquiv.) unter Verwenden von
TBTU als Aktivierungsmittel und DMF als Lösungsmittel in die Peptidkette
eingebaut. Alle Kupplungen wurden durch den Kaiser-Test (Ref. 29) überwacht
und waren üblicherweise
in 1 h abgeschlossen. Alle Fmoc-Spaltungen wurden durch Behandlung
des Harzes mit 20% Piperidin in DMF durchgeführt. Auf jedes Entschützen folgend
wurde das Harz nacheinander mit DMF, CH2Cl2, DMF gewaschen. Am Ende der Synthese wurde
das Harz ausgedehnt mit DMF und CH2Cl2 gewaschen, getrocknet und 2 h mit einer
wäßrigen TFA-Lösung behandelt.
Nach der Filtration des Harzes wurde die Lösung eingeengt und das rohe
Produkt wurde mit Diethylether gefällt. Der Niederschlag wur de
filtriert, in Wasser gelöst
und lyophilisiert. Peptide wurden durch Umkehrphasen-HPLC (die Elutionsbedingungen
sind nachstehend für
jede Verbindung angegeben) gereinigt und durch Aminosäureanalysen
und Elektrospray-Massenspektrometrie charakterisiert.
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Na-(Fluoren-9-ylmethoxycarbonyl)-3-O-(2-acetamido-2-desoxy-a-D-galactopyranosyl)-L-serin
2:
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Na-(Fluoren-9-ylmethoxycarbonyl)-3-O-(2-acetamido-3,4,6-tri-O-acetyl-2-desoxy-a-D-galactopyranosyl)-L-serin-tert-butylester
1 wurde wie zuvor beschrieben (Ref. 23) durch Glykosylierung von
Na-(Fluoren-9-ylmethoxycarbonyl)-L-serin-tert-butylester (Ref.
22) mit 3,4,6-Tri-O-acetyl-2-azido-2-desoxy-b-D-galactopyranosylchlorid
(aus Tri-O-acetyl-D-galactal erhalten) (21) mittels Ag2CO3/AgClO4 als Katalysatoren,
gefolgt von der Reduktion und Acetylierung der 2-Stellung (Ref.
19) hergestellt. Der t-Butylester von 1 (2 g, 2,8 mMol) wurde anschließend in
Ameisensäure
(76 ml) entschützt
(Ref. 20). Die Lösung
wurde 10 h gerührt
und verdampft. Der Rückstand
wurde in MeOH (200 ml) gelöst
und die Acetylgruppen der Zuckerstruktureinheit wurden durch tropfenweises
Zufügen
einer Lösung
von 1% MeONa (pH 11) (Ref. 46) entfernt. Nach 15 h wurde das Medium durch
Dowex 50WX8 (H+)-Harz neutralisiert und
das Endprodukt 2 wurde an einer Umkehrphasensäule (C18) unter
Anwenden eines Gradienten Wasser/MeCN: 1,27 g (Ausbeute 79%) gereinigt.
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Bezugsverbindungen:
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M:
Die MAG-Synthesen erfordern eine niedrige Substitution des Harzes.
Das vorgebildete symmetrische Anhydrid von Na-Fmoc-bAla-OH
(0,25 mMol) (30) wurde mit dem Wang-Harz (1 g, 0,96 mMol/g) 1 h
umgesetzt, was eine durch die UV-Analyse
einer Harzprobe (Ref. 31) abgeschätzte Funktionalisierung von
ungefähr
0,12 mMol/g lieferte. Nach der Acetylierung der restlichen Hydroxygruppen
durch Ac2O in DMF wurde der Lysinkern durch
aufeinanderfolgende Kupplungen von 0,48 und 0,96 mMol Na-Fmoc-Lys-(Fmoc)-OH
zusammengebaut. Die Spaltung des Peptids aus dem Harz wurde durch
TFA/Wasser (95/5, 16 ml) durchgeführt. Die Reinigung des Rohprodukts
durch HPLC (Gradient von 0% bis 25%, 7,2 min Retentionszeit) ergab
M (94 mg). 1H-NMR:
(D2O),
d, 4.24, 4.03, 3.93 (3 CH a Lys), 3.54, 3.42 (CH2-NH
b-Ala), 3.22, 3 (CH2 e Lys), 2.62 (CH2-COOH b-Ala), 1.97-1.85 (2 CH2 b
Lys), 1.78-165 (2
CH2 d, CH2 b Lys),
1.58-1.3 (3 CH2 g, CH2 d
Lys); ESMS 473,2 (Ber. 473,33).
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T:
Die Synthese des T-Epitops wurde an 0,21 g Harz (0,15 mMol) durch
das allgemeine Verfahren ausgeführt.
Spaltung des harzgebundenen Peptids (TFA/Wasser/Ethandithiol: 95/2,5/2,5,
45 ml) und Reinigung durch HPLC (Gradient von 0% bis 65%, 12,6 min
Retentionszeit) lieferten T (31 mg). FABMS:
[M + H]+ 1613 (Ber. 1611,19). Aminosäureanalyse:
Ala 1,16 (1), Asp 1,03 (1), Ile 0,96 (1), Leu 1,01 (1), Lys 2,92 (3),
Phe 1 (1), Thr 1,84 (2), Tyr 0,99 (1), Val 0,94 (1).
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B-T:
Die weitere Verlängerung
der T-Peptid-Kette (0,22 g Harz, 0,14 mMol, wie vorstehend synthetisiert)
wurde mit 2 als Baustein erreicht. Das Glykopeptid wurde aus dem
Harz freigesetzt (TFA/Wasser/Ethandithiol: 95/2,5/2,5, 50 ml) und
das rohe Produkt wurde durch HPLC (Gradient von 10% bis 60%, 11,2
min Retentionszeit) unter Ergeben von B-T (63 mg) gereinigt. ESMS:
1903 (ber. 1903,22). Aminosäureanalyse:
Ala 1 (1), Asp 1,05 (1), Ile 1,0 (1), Leu 1,05 (1), Lys 3,12 (3),
Phe 1,05 (1), Ser 0,94 (1), Thr 1,97 (2), Tyr 1,06 (1), Val 1,0
(1).
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B4-M:
2 wurde mit dem wie vorstehend beschrieben synthetisierten Polylysinkern
(M) (0,83 g Harz, 0,1 mMol) konjugiert. Nach der Abspaltung des
Glykopeptids aus dem Harz (TFA/Wasser: 95/5, 25 ml) und Reinigung
durch HPLC (Gradient von 0% bis 10%, 10,2 min Retentionszeit) wurde
B4-M (36 mg) erhalten. ESMS: 1633,9 (ber. 1633,78). Aminosäureanalyse:
Lys 3 (3), Ser 4,06 (4).
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T4-M:
Der Lysinkern M (0,25 g Harz, 0,03 mMol, wie vorstehend synthetisiert)
wurde durch die T-Epitopsequenz weiter verlängert. Die Abspaltung des Peptids
aus dem Harz (TFA/Wasser/Ethandithiol: 95/2,5/2,5, 25 ml) und seine
Reinigung durch HPLC (Gradient von 12% bis 45%, 16,5 min Retentionszeit)
ergab T4-M (67 mg). ESMS: 6852,08 (ber. 6853,35). Aminosäureanalyse:
Ala 4 (4), Asp 4,4 (4), Ile 4 (4), Leu 4,1 (4), Lys 15,8 (15), Phe
4 (4), Thr 8,2 (8), Tyr 4,3 (4), Val 3,8 (4).
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Multiples Antigen-Glykopeptid
B4-T4-M 4:
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Die
Synthese von B4-T4-M wurde schließlich durch Kuppeln von 2 an
T4-M (0,25 g Harz, 0,03 mMol) erreicht, das wie vorstehend beschrieben
erhalten wurde. Die Spaltung des Glykopeptids wurde mit TFA/Wasser/Ethandithiol
(95/2,5/2,5, 30 ml) bewerkstelligt. Nach der Reinigung durch HPLC
(Gradient von 10% bis 65%, 11,9 min Retentionszeit) wurde das Zielglykopeptid
(25 mg) erhalten. ESMS:
8014,09 (ber. 8014,45). Aminosäureanalyse:
Ala 4 (4), Asp 4,78 (4), Ile 4,09 (4), Leu 4,15 (4), Lys 16,31 (15), Phe
4 (4), Ser 3,81 (4), Thr 8,58 (8), Tyr 4,5 (4), Val 3,63 (4).
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BEISPIEL 2
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Immunologische Ergebnisse:
Antigenität
und Immunogenität
des T,CD4+-Epitops und des Tn-Antigens innerhalb des erfindungsgemäßen Glykokonjugats
MAG
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Materialien und Verfahren:
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Mäuse
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Sechs
bis acht Wochen alte, weibliche Inzuchtmäuse wurden bei allen Versuchen
verwendet. BALB/c-Mäuse
wurden von Iffa Credo (L'Abresle,
Frankreich) erhalten.
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Antigenpräsentationstest:
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Zu
den Dosis-Reaktion-Tests wurden 105 T-Zellenhybridome
45G10 (spezifisch für
das Polioviruspeptid 103-115) je Näpfchen mit 105 A20-Zellen
(ATCC, TIB-208 Rockville,
MD) mit verschiedenen Antigendosen 24 h in mit 10% fetalem Kälberserum,
Antibiotika, 2 mM L-Glutamin und 5 × 10-5 M
2-Mercaptoethanol ergänztem
RPMI-1640-Medium kultiviert. Nach 24 h wurden die Überstände mindestens
2 h bei –70°C eingefroren. 104 Zellen/Näpfchen der IL-2-abhängigen CTLL-Zellinie
wurden mit einer aliquoten Menge von 100 μl Überstand in 0,2 ml Endvolumen
kultiviert. Zwei Tage später
wurde [3H]-Thymidin (0,3 µCi/Näpfchen;
AS = 1 Ci/mMol) zugesetzt und die Zellen wurden 18 h später mit
einem automatischen Zellernter geerntet. Das eingebaute Thymidin
wurde durch Szintillationszählung
nachgewiesen.
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T-Zellenproliferationstest
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Mäuse wurden
mit 10 µg
in komplettem Freundschem Adjuvans emulgierten T-, B-T-, T4-MAP-, B4-MAP-
oder B4-T4-MAP-Verbindungen subkutan immunisiert. Zehn Tage später wurden
Lymphknotenzellen (LN) entnommen und es wurden Einzelzellensuspensionen
hergestellt und in mit 2 mM L-Glutamin ergänztem HL-1-Medium (Hycor) kultiviert. 106 LN-Zellen/Näpfchen wurden auf 96-Näpfchen-Mikrotiterplatten
(TPP, Trasadingen, Schweiz) mit 10 µg/ml des angegebenen Antigens
oder nur Medium plattiert. Nach 3 Tagen bei 37°C wurden die Zellen 18 h mit 3H-TdR (NEN, Boston, MA) gepulst und anschließend auf
Glasfaserfiltern (Wallac Oy, Turku, Finnland) mit einem automatischen
Zellernter geerntet. Die eingebaute Radioaktivität wurde durch Szintillationszählung gemessen.
Die Ergebnisse sind als cpm-Mittel aus Doppel- oder Dreifachkulturnäpfchen ausgedrückt. Die
Standardabweichungen waren im Mittel kleiner als 15%.
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ELISA-Tests:
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Desialyliertes
OSM wurde wie in einer früheren
Veröffentlichung
(Ref. 32) beschrieben hergestellt und wurde freundlicherweise von
Dr. A. Babino zur Verfügung
gestellt.
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a-GalNAc-Ser
(im nachstehenden Syntheseabschnitt als 3 bezeichnet) wurde gemäß einem
bekannten Verfahren (Ref. 33) unter Verwenden von Glutaraldehyd
(Sigma) kovalent an Ovalbumin (Sigma, St. Louis, MO) gebunden.
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96-Näpfchen-Mikrotiterplatten
(Nunc, Roskilde, Dänemark)
wurden mit 10 µg
je ml verschiedenen Antigenen in 50 mM Carbonatpuffer pH 9,6 überzogen
und über
Nacht bei d-OSM, Ovalbumin und dem Ova-Tn-Glykokonjugat bei 4°C oder bei
Peptiden und MAG-Konstrukten bei 37°C inkubiert. Nach dem Waschen
mit 0,1% Tween 20 enthaltendem PBS wurden der 83D4-(IgM) oder der
MLS128-(IgG) anti-Tn-mAbs
in Puffer (PBS plus 0,1% Tween 20, 1% BSA) verdünnt und zu 2,5 µg/ml beziehungsweise
40 µg/ml
1 h bei 37°C plattiert.
Nach drei Waschvorgängen
wurden die Näpfchen
1 Stunde bei 37°C
mit Ziege-anti-Maus-IgM oder Anti-IgG-Peroxidasekonjugat (Sigma,
St. Louis, Mo) behandelt und o-Phenylendiamin/H2O2 wurde anschließend als
Substrat zugesetzt. Die Platten wurden in einem ELISA-Autoreader
(Dynatech, Marnes la Coquette, Frankreich) bei 492 nm photometrisch
ausgelesen.
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Analyse der Antikörperantwort:
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BALB/c-Mäuse (5 je
Gruppe) wurden intraperitoneal mit 20 µg T-, B-T-, T4-MAP-, B4-MAP-
oder B4-T4-MAP-Verbindung in Aluminiumhydroxid (Alaun) an Tag 0,
20, 42 und 63 immunisiert. Man entnahm den Mäusen 10 Tage nach jeder Immunisierung
Blut und das gesammelte Serum wurde durch einen vorstehend beschriebenen
ELISA unter Verwenden mit d-OSM überzogener
Platten einzeln auf Anti-Tn-Antikörper getestet. Die Seren wurden
seriell verdünnt
und auf den Anti-Tn-IgM-
und IgG-Gehalt getestet. Die negative Kontrolle bestand aus 100fach
verdünntem
naivem Mausserum. Die ELISA-Antikörpertiter wurden durch lineare Regressionsanalyse
unter Auftragen der Verdünnung
gegen die Absorption bei 492 nm bestimmt. Die Titer wurden als log10
der höchsten
Verdünnung
berechnet, die die doppelte Absorption normalen, 1/100 verdünnten Serums
ergab. Die Titer sind als arithmetisches Mittel ± SA der log10-Titer angegeben.
Die statistische Analyse wurde durch den Student-t-Test ausgeführt. Kleinere
P-Werte als 0,05 wurden als signifikant erachtet.
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1) In-vitro-Antigenität von B4-T4-M
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Die
Erkennung des B4-T4-M in vitro durch ein für das Poliovirus-103-115-Epitop
T spezifisches T-Hybridom wurde in Gegenwart des Lymphoms B,A20
als Antigen-präsentierende
Zelle ermittelt.
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4a veranschaulicht
die Stimulation eines für
das Polioviruspeptid 103-115 T spezifischen T-Hybridoms mit unterschiedlichen,
dieses Peptid enthaltenden Verbindungen:
105 bei
37°C in
Gegenwart verschiedener Konzentrationen von B, T, B-T, B4-MAP, T4-MAP und B4-T4-MAP inkubierte
Lymphom-B,A20-Zellen (H-2d) wurden zum Stimulieren
von 105 Zellen des für das Polioviruspeptid 103-115
spezifischen T,45G10-Hybridoms (R. Lo-Man et al. (1994), 152:5660-5669)
verwendet und durch I-Ad-Moleküle geschnitten.
Nach 24 h wurden von den Kulturüberständen Proben
genommen, anschließend wurde
das IL-2 durch das Ausmaß der
Proliferation der IL-2-abhängigen
CTLL-Zellinie bestimmt. Nach drei Tagen Kultur wurde die Proliferation
der CTLL-Zellen durch den Einbau tritiierten Thymidins gemessen.
Die Ergebnisse sind in cpm ausgedrückt.
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Wie
aus 4a zu ersehen stimuliert die B4-T4-MAP-Verbindung
die IL-2- Produktion
durch das für das
T-Epitop spezifische T-Hybridom sehr. Verglichen mit den anderen,
ebenfalls das Epitop T enthaltenden Verbindungen T, B-T und T4-MAP
ist die Antigenität
des Konjugats der vorliegenden Erfindung, Verbindung B4-T4-MAP,
100 bis 1000 Mal höher.
Die B- und B4-MAP-Verbindungen, die frei von dem Poliovirus-Epitop
T sind, stimulieren das T-Hybridom nicht.
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Anschließend wurde
die T-Immunogenität
in vivo des Epitops T des Konjugats der vorliegenden Erfindung,
B4-T4-MAP, in BALB/c-Mäusen
bestimmt. Nach der Immunisierung von Mäusen mit dem B4-T4-MAP oder
mit einer Kontrollverbindung (T, B-T, B4-MAP, T4-MAP) wurde die
Proliferation von Lymphknotenzellen in vitro nach der erneuten Stimulierung
mit das T-Epitop allein oder in Kombination mit dem B-Epitop enthaltenden
Verbindungen (T- und B-T-Verbindungen) gemessen.
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4b veranschaulicht
das Auslösen
einer auf das 103-115-Peptid (T-Verbindung)
spezifischen Proliferationsantwort nach der Immunisierung von BALB/c-Mäusen mit
der B4-T4-MAP-Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung. BALB/c-Mäuse
(H-2d) wurden subkutan mit 10 µg T, B-T,
B4-MAP, T4-MAP und B4-T4-MAP in Gegenwart von Freundschem komplettem
Adjuvans immunisiert. Zehn Tage später wurden ableitende Lymphknotenzellen
in Gegenwart nur des Mediums kultiviert oder wurden in vitro mit
10 µg/ml
einer das 103-115-Epitop
enthaltenden Verbindung (Verbindung T oder B-T) erneut stimuliert.
Vier Tage später
wurde die Proliferation der LN-Zellen durch Einbau tritiierten Thymidins
gemessen. Die Ergebnisse sind in cpm ausgedrückt.
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Wie
aus 4b zu ersehen ist lösen die MAP-, B4-T4-MAP- und
T4-MAP-Verbindungen
sowie die das T-Epitop enthaltenden T- und B-T-Verbindungen in vivo
eine für
dieses T-Epitop spezifische proliferative T-Antwort aus. Die Spezifität der beobachteten
T-Antwort wird durch die Abwesenheit der Proliferation von T-Zellen gezeigt,
die aus mit der T-Epitop-freien B4-MAP-Verbindung immunisierten
Mäusen
nach der erneuten Stimulierung mit T- oder B-T-Verbindungen stammen.
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Es
war auf diese Weise möglich,
durch die Analyse der T-Immunogenität des Konjugats gemäß der vorliegenden
Erfindung (die B4-T4-MAP-Verbindung) zu zeigen, daß das in
dieser Verbindung vorhandene Poliovirus-T-Epitop sowohl in vitro
als auch in vivo für
dieses T-Epitop spezifische T-Zellen zu stimulieren vermag. Weiterhin
wird eine große
Zunahme der Antigenität
des T-Epitops beobachtet, wenn das letzte mit dem Kohlenhydratepitop
innerhalb der B4-T4-MAP-Struktur
kombiniert wird.
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2) Antigenität der MAG-Struktur
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- 2.1 Zum Bestimmen der Antigenität des Tn-Antigens
in dem erfindungsgemäßen Glykokonjugat-MAG-System
haben wir zwei verschiedene, gut charakterisierte monoklonale Antikörper (mAbs)
verwendet, die das Tn-Antigen erkennen. 3 zeigt
die Bindungsfähigkeit
der monoklonalen Antikörper
Anti-Tn-83-D4 (IgM) (Ref. 26) und MLS 128 (IgG) (Ref. 27) an die
verschiedenen MAG-Konstrukte mittels eines ELISA-Tests. Dieses Binden
wird mit dem Binden verglichen, das mit dem mit einem Proteinträger (Ovalbumin)
konjugierten Tn-Antigen 3 erhalten wird.
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Totalsynthetische
multiple antigene Glykoproteine erlauben in einem gewissen Maß die Abstoßung eines
implantierten Tumors, der abweichende Glykosylierungen trägt. Zum
Induzieren einer wirkungsvolleren Antitumorimmunität gegen
Krebs sollte sich die Entwicklung derartiger Immunogene jedoch nicht
auf ein einzelnes Kohlenhydratantigen konzentrieren, sondern muß verschiedene
Kohlenhydratziele für
Antikörper
kombinieren. Die Verwendung eines vorgegebenen Th-Zellenepitops
in Verbindung mit Kohlenhydraten ist ein Erfordernis zum Hervorbringen
starker Antikörperantworten,
sie kann aber seine Wirksamkeit in Anbetracht des bei der menschlichen
Bevölkerung
beobachteten MHC-Polymorphismus
beschränken.
Zum Vermeiden dieses Nachteils müssen
MAG-Strukturen mehrere
T-Zellenepitope mit einem besonderen Augenmerk auf vermischte MHC-Bindungssequenzen
einschließen,
wie etwa die für
Tetanustoxin beschriebenen (Ref. 41, Ref. 42), wofür Einzelpersonen
bereits aktiviert sind (Ref. 43). Der Einbau von CTL-Epitopen in
MAG-Strukturen, wie etwa von MUC-1 abgeleitete Peptide (Ref. 44)
für Epithelkrebs,
kann ebenfalls leicht erreicht werden, um das Spektrum der Antitumor-Immunantwort
zu erweitern. Hier haben wir die Verwendung eines schwachen Arzneimittelhilfsstoffs,
Alaun, bevorzugt, der bei gesunder menschlicher Bevölkerung
zugelassen ist, was zeigt, daß zum
Auslösen
Anti-Kohlenhydrat-spezifischer Immunantworten durch die MAG- Strategie keine starken
Arzneimittelhilfsstoffe erforderlich sind. Dieser letzte Punkt kann
von großer
Bedeutung beim Ausdehnen der Anwendung dieser Strategie auf bakterielle
Oligosaccharide (Ref. 45) zum Impfen einer gesunden Bevölkerung
sein.
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Es
ist zu erkennen, daß das
B4-T4-M-System der Erfindung sowie das desialylierte OSM oder das
Ovalbumin-Tn-Konjugat (Ova-Tn) durch die beiden mAbs 83 D4 und MLS
128 wirkungsvoll, während
M, B4-M, T4-M, B-T (im letzten Fall wurde nur ein mAb getestet)
und Ovalbumin selbst nicht erkannt wurden. Von dem durch den monoklonalen
Antikörper
MLS 128 erkannten d-OSM-Fragment wurde gezeigt, daß es drei
aufeinanderfolgende a-GalNAc-Ser/Thr-Reste (Ref. 28) enthält, was
anzeigen könnte,
daß B4-T4-M,
nicht aber B4-M die wiederholte glykosylierte Serineinheit nachahmen
kann.
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Diese
Ergebnisse zeigen, daß das
erfindungsgemäße B4-T4-M-Konstrukt
das Tn-Antigen korrekt
präsentieren
kann.
- 2.2 Eine weitere Untersuchung der Immunogenität von Tn-MAG-Konjugaten
der Erfindung bei Mäusen
wurde zuerst an BALB/c-Mäusen
durchgeführt,
die mehrere Male mit den Tn-MAG-Konjugaten oder mit den Kontrollverbindungen
B-T, B4-MAP oder
T4-MAP in Gegenwart von Aluminiumhydroxid (Alaun) immunisiert wurden.
Der Nachweis für
das Tn-Antigen spezifischer IgM- (5a) und
IgG-Antikörper
(5b) wurde durch einen ELISA ausgeführt, wobei
die Erkennung des d-OSM gemessen wurde.
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Wie
aus 5a und 5b zu
erkennen ist, wurden nach zwei Immunisierungen mit der erfindungsgemäßen B4-T4-MAP-Verbindung
für das
Tn-Antigen spezifische IgM-Antikörper
in BALB/c-Mäusen
anders als bei den Verbindungen B-T, B4-MAP oder T4-MAP induziert, die keine
Anti-Tn-Antikörper
induzieren konnten. Die mit B4-T4-MAP induzierte Menge Anti-Tn-IgM
blieb nach einer dritten und vierten Immunisierung unverändert. Bei
BALB/c-Mäusen
schien es, daß die
Antikörperantwort
auf durch B4-T4-MAP induziertes Tn durch die Gegenwart von IgM-Antikörpern und
die Abwesenheit von IgG-Antikörpern
gekennzeichnet war.
- 2.3 Eine weitere Untersuchung
der Induktion von Anti-Tn-Antikörpern
unter denselben Bedingungen wurde an einem anderen Mäusestamm
des H2S-Haplotyps
(der auf das T-Epitop anspricht), nämlich SLJ/J-Mäusen ausgeführt und
führte
zur Induktion beider Klassen IgM- und IgG-Antikörper auf Tn (5b).
Somit war die B4-T4-MAP-Verbindung (Tn-MAG) der vorliegenden Erfindung
in der Lage, verschiedenen Isotypen angehörende Antikörper auf Tn zu induzieren.
Der Grund, weshalb in Abhängigkeit
von dem getesteten Mäusestamm
Unterschiede bei der Anti-Tn-Antikörperklasse bestehen, wird noch
untersucht.
-
Die
CD4+-T-Zellenabhängigkeit der Immunogenität der Tn-MAG-Verbindung
B wurde ebenfalls untersucht. Wie vorstehend angegeben sprechen
BALB/c-Mäuse
auf das Poliovirus-T-Epitop an und erzeugen Antikörper auf
Tn. Zum Bestimmen der T-Abhängigkeit
der Produktion von Anti-Tn-Antikörpern
testeten wir einen weiteren, auf das Poliovirus-Epitop T ansprechenden
Mäusestamm,
und zwar den SLJ/J-Stamm und einen nicht auf das Poliovirus-Epitop
T ansprechenden Mäusestamm,
und zwar den DBA/1-Stamm auf ihre Fähigkeit, Antikörper auf
Tn zu produzieren.
-
5b und 5c zeigen,
daß die
Immunisierung mit der Tn-MAG-Verbindung gemäß der vorliegenden Erfindung
von SJL/J- (5b) und DBA/1-Mäusen (5c)
nur bei dem SLJ/J-Stamm, der auf das Poliovirus-T-Epitop anspricht,
zur Produktion von Anti-Tn-Antikörpern
führt.
Diese Daten zeigen, daß das
in der Tn-MAG-Verbindung der vorliegenden Erfindung vorhandene CD4+,T-Epitop zur Produktion von Antikörpern auf
Tn notwendig ist.
- 2.4 Wir untersuchten weiter
die Induktion von Anti-Peptid-Antikörpern unter Verwenden der Tn-MAG-Verbindung
der vorliegenden Erfindung.
-
Wie
vorstehend angeführt
enthält
das Konjugat der vorliegenden Erfindung (Tn-MAG-Verbindung) vier Kopien der Sequenz
103-115 des VP1-Proteins des Poliovirus Typ 1 (T-Peptid), die mit
dem Kohlenhydrat-Tn-Antigen verknüpft ist. Wir haben bei Mäusen die
Fähigkeit
der Tn-MAG-Verbindung getestet, auf das T-Peptid spezifische Antikörper zu
produzieren. Wie in 6 dargestellt, induzierte die
Immunisierung von BALB/c-Mäusen
mit dem Tn-MAG der vorliegenden Erfindung eine starke, für das T-Peptid
(103-115) spezifische IgG-Antwort, wogegen sowohl die T4-M-Verbindung,
der das Kohlenhydrat-Tn-Antigen fehlt, als auch die nur das Tn-Antigen
enthaltende B4-M-Verbindung keine Anti-T-Peptid-Antikörperantwort hervorbringen konnten.
Daher führt
die Anwesenheit der Kohlenhydrat-Struktureinheit in dem Konjugat
Tn-MAG der vorliegenden Erfindung zu einer starken Verstärkungswirkung
auf die Induktion von Anti-Peptid-Antikörpern gegen das in der MAG-Verbindung
enthaltene peptidische Poliovirus. Diese Daten legen nahe, daß ein derartiges
Kohlenhydrat-Peptid-Konjugat allgemein zum Fördern einer Anti-Peptid-Antwort
bei synthetischen MAP-Verbindungen, die aus einem Pathogen stammenden
Peptidsequenzen enthalten, verwendet werden kann.
-
BEISPIEL 3:
-
Mit dem Konjugat der vorliegenden
Erfindung (Tn-MAG-Verbindung) induzierter Schutz gegen das das Tn-Antigen
exprimierende murine Adenokarzinom TA3/Ha bei BALB/c-Mäusen mit
einer Belastungsinjektion
-
Zum
Testen der Wirksamkeit der bei Mäusen
mit der MAG-Verbindung induzierten Anti-Tn-B-Antwort wurde bei geimpften
Mäusen
eine Belastungsinjektion durchgeführt. 1000 Zellen je Maus der
das Tn-Antigen exprimierenden murinen Adenokarzinomzelle TA3/Ha
(P. Y. S. Fung et al. (1990), Cancer Research, 50:4308-4314) wurden
BALB/c-Mäusen,
die 4 Injektionen der B4-M- oder Tn-MAG-Verbindung erhalten hatten, intraperitoneal
verabfolgt. 7 ist eine graphische Darstellung,
die die Sterblichkeit gegen die Anzahl der Tage nach der Tumorbelastung
veranschaulicht. BALB/c-Mäuse
wurden an Tag 0, 21, 42 und 100 mit 20 µg B4-M- oder Tn-MAG-Verbindung
in Gegenwart von Alaun immunisiert. 15 Tage danach erhielten die
Mäuse eine
Belastungsinjektion von 1000 TA3/Ha-Adenokarzinomzeilen. Die Sterblichkeit
wurde während
eines Zeitraums von 50 Tagen verfolgt. Wie aus 7 zu
ersehen ist, überlebten
nur 70% der Mäuse,
wenn diese mit der B4-M-Verbindung immunisiert waren, die kein Induzieren
eines Antikörpers
auf Tn erlaubt. Im Gegensatz dazu überlebten 100% der Mäuse, die
vier Injektionen des Konjugats der vorliegenden Erfindung erhalten
hatten, an D50 nach der Tumorbelastung. Diese Daten zeigen, daß die mit
der Tn-Verbindung der vorliegenden Erfindung induzierten Antikörper zu
einem Erhöhen
des Überlebens
der Mäuse
nach einer Tumorbelastung führen
und eine mäßige Letalität verursachen.
-
BEISPIEL 4
-
Erkennung eines humanen
Adenokarzinoms durch Antikörper,
die aus einem Serum einer Maus stammen, die mit dem Konjugat der
vorliegenden Erfindung (Tn-MAG-Verbindung) immunisiert worden war
-
Zum
Ermitteln möglicher
humaner Anwendungen des Konjugats der vorliegenden Erfindung wurde das
Serum von Mäusen,
die das letzte erhalten hatten, auf die Fähigkeit, eine humane Tumorzelle
zu erkennen, untersucht. Zu diesem Zweck verwendeten wir die LS180-Zelle
(ATCC CL-187), die aus einem Adenokarzinom eines Patienten stammte,
der einen Darmkrebs entwickelt hatte. Eine Durchflußzytometrieanalyse der
Erkennung der LS-180-Zelle durch ein Serum, das aus einer SLJ/J-Maus
stammte, die drei Injektionen des vorliegenden Konjugats (Tn-MAG) erhalten hatte,
zeigt, daß die
induzierten Anti-Tn-Antikörper
ein Tn-Antigen an der Oberfläche
von LS-180-Zellen erkennen können.
-
BEISPIEL 5:
-
Synthese eines linearen
Glykopeptids, das ein CD4+-T-Zellenepitop enthält, das mit einem Saccharidantigen zum
Induzieren von Anti-Saccharid-Antikörpern assoziiert
ist
-
Die
Grundverbindung zum Induzieren von Anti-Saccharid-Antikörpern ist
eine lineare Peptidsequenz, die ein mit einer Saccharidkette verknüpftes CD4+-T-Zellenepitop enthält. Die
BT-Verbindung besteht aus der KLFAVWKITYKDT-Sequenz, die aus Poliovirus Typ 1 (CD4+T-Zellenepitop) stammt und am N-Terminus mit drei
GalNac-Ser/Thr-Resten verknüpft
ist (tumorassoziiertes Saccharid-Tn-Antigen). Die BT-Verbindung
oder das Kontroll-PV-Peptid, KLFAVWKITYKDT-Sequenz) wurde mit Freundschem
komplettem Adjuvans oder Alaun gemischt wie folgt in BALB/c-Mäuse injiziert.
-
BALB/c-Mäuse (5 je
Gruppe) wurden in CFA oder Alaun entweder mit dem B-T-PV oder dem Kontrollpeptid-PV
an Tag 0, 21, 42 und 63 immunisiert. Serum wurde 10 Tage nach der
letzten Injektion gesammelt und in einem ELISA auf den Antikörpertiter
gegen das B-T-TT1-Glykopeptid oder das TT1-Peptid getestet. Die Ergebnisse
sind in 8 als mittlerer Titer ausgedrückt, der
für fünf Mäuse in jeder
Gruppe erhalten wurde.
-
Zum
Nachweisen von Anti-Saccharidantikörpern (Anti-Tn) durch ELISA
wurde eine am N-Terminus mit drei GalNac-Ser/Thr-Resten verknüpfte, bedeutungslose Peptidsequenz
QYIKANSKFIIGITEL (BT-TT1) oder das nicht-glykosylierte YIKANSKFIIGITEL
(TT1-Peptid) als negative Kontrolle verwendet. Wie in 8 dargestellt induziert das B-T-PV-Glykopeptid
Anti-Tn-Antikörper,
nicht aber das PV-Peptid, das die Spezifität der Antikörperantwort zeigt.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß ein
ein Saccharid-B-Zellenepitop und ein CD4+-T-Zellenepitop enthaltendes, synthetisches,
lineares Glykopeptid Anti-Saccharidantikörper induzieren kann.
-
Obschon
nur bevorzugte Ausführungsformen
hierin genauer veranschaulicht und beschrieben werden, versteht
es sich, daß viele
Modifikationen und Änderungen
im Lichte der vorstehenden Lehren und innerhalb des Bereichs der
folgenden angefügten
Ansprüche,
ohne vom Geist und beabsichtigten Umfang der Erfindung abzuweichen,
möglich
sind. TABELLE:
Synthetische Verbindungen und Glykoproteine
- * mehrere Kopien, Kopienzahl aber nicht
bestimmt
-
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