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Diese
Erfindung liegt auf dem Gebiet optischer Erfassungsverfahren und
betrifft eine Vorrichtung zum Erfassen der Glucosekonzentration
oder anderer Substanzen im Blut, wie beispielsweise Cholesterin,
Albumin, etc.. Die vorliegende Erfindung ist sowohl für in vitro
als auch in vivo Erfassungen nützlich.
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Optische
Verfahren zum Bestimmen der chemischen Zusammensetzung von Blut
sind bekannt und basieren gewöhnlich
auf spektrophotometrischen Erfassungen, die die Gegenwart verschiedener
Blutbestandteile, basierend auf den bekannten Spektralverhalten
dieser Bestandteile, anzeigen können.
Diese spektrophotometrischen Erfassungen können entweder in vitro oder
in vivo ausgeführt
werden. Die Erfassungen in vitro sind invasiv, d.h. erfordern, dass
eine Blutprobe aus dem Körper
entnommen und untersucht wird. Gegenwärtig werden diese Erfassungen
aufgrund der steigenden Infektionsgefahr unpopulär.
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Das
einzige anerkannte nicht-invasive optische Erfassungsverfahren zum
Erfassen von Blutparametern ist die Puls-Oxymetrie. Die Puls-Oxymetrie ist
jedoch einzig für
die Bestimmung einer Sauerstoffsättigung
im Blut geeignet. Die Bestimmung ist für andere Blutparameter zu unsicher,
da deren Spektralabsorptionsverhalten in den roten-NIR-Bereichen nicht
so zuverlässig
ist wie für
oxygeniertes und nicht-oxygeniertes Hämoglobin. Folglich müssen an Diabetes
leidende Patienten, die ihre Erkrankung insbesondere nach dem Spazierengehen,
Essen oder Training durch Überwachen
ihrer Blutglucosewerte kontrollieren, immer noch eine kleine Blutprobe
aus ihrer Fingerspitze entnehmen, auf Überwachungsstreifen aufbringen
und verwenden und eine kleine Maschine verwenden.
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Es
wurden verschiedene Verfahren entwickelt, die darauf abzielen die
Erfassung der Glucosekonzentration im Blut eines Patienten zu erleichtern. Diese
Verfahren werden beispielsweise in den folgenden Veröffentlichungen
offenbart:
- – "Blood Analysis: Noninvasive Methods
Hover on Horizon",
K. Robinson, Biophotonics International, May/June 1998;
- – "Glucose- and Blood-Monitoring
Systems Vie for Top Spot",
Susan M. Reiss, Biophotonics International, May/June 1997;
- – "Optical Glucose Sensing
in Biological Fluids: and Overview" Roger J. McNichols, Gerard Cote, Journal
of Biomedical Optics Vol. 5 No. 1 January 2000, pp. 5–16; und
- – US-P-5,209,231;
5,398,681; 5,448,992; 5,687,721; 5,692,504; 5,551,422; 5,676,143; 5,533,509;5,687,721;
4,901,728.
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Die
meisten der vorstehend erwähnten
Verfahren basieren auf dem bekannten Phänomen, welches darin besteht,
dass Glucose als ein optisch aktives Medium polarisiertes Licht
dreht und je höher die
Glucosekonzentration desto größer die
Drehung.
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Gemäß aller
Verfahren des Standes der Technik werden Erfassungen auf eine Blutfluss
enthaltendes Medium während
des Zustands eines normalen Blutflusses angewendet und die erfassten
Signale sind Puls bzw. Pulsations-bezogene Signale.
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Ein
unterschiedliches Verfahren zum Erfassen verschiedener Blut-bezogener
Parameter wurde entwickelt und in der WO 99/65384 offenbart, die dem
Inhaber der vorliegenden Anmeldung übertragen ist. Dieses Verfahren
nutzt den so genannten Okklusions-Löse-Modus bei dem ein über-systolischer Druck auf
ein von Patientenblut durchströmtes fleischliches
Medium aufgebracht wird, um so den Zustand eines Blutflussstillstands
an der Erfassungsstelle zu erzeugen. Optische Erfassungen werden während einer
Zeitdauer, einschließlich
der Stillstandszeit, angewendet, während welcher der Zustand eines
Blutflussstillstands aufrecht erhalten wird, wobei Zeitabhängigkeiten
von "nicht-pulsierenden" Lichtantworten des
Mediums werden für
mindestens zwei Wellenlängen
einfallender Strahlung bestimmt. Dieses Verfahren kann das Lichtantwortsignal
verglichen mit dem mit der Puls-Oxymetrie
erhaltenen beträchtlich
erhöhen.
Die EP-A-0030610 offenbart ein System zur polarimetrischen Bestimmung der
Konzentration von Substanzen in Patientenblut.
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Der
grundlegende Gedanke der vorliegenden Erfindung ist wie in den beigefügten Ansprüchen festgelegt.
Er beruht auf einem Erfassen der Zeitvariationen von Lichtantworten
eines Blut enthaltenden Mediums, das unterschiedlichen Polarisationszuständen detektierten Lichts
entspricht. Allgemein gesprochen, basiert die vorliegende Erfindung
auf einem Erstellen der Korrelation zwischen den Änderungskinetiken
der Eigenschaften des Bluts, das streuungsbeeinflussende oder optisch
aktive Substanzen (hauptsächlich
Glucose) beinhaltet, und den Änderungskinetiken
im Polarisationszustand einer linear polarisierten Strahlung, die
durch Blutgefäße und Kapillaren
enthaltendes Gewebe gestreut wird.
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Somit
ist das erfindungsgemäße System nützlich für optische
Erfassungsverfahren zum Bestimmen der Konzentration einer Substanz
in Patientenblut, wobei das Verfahren die Schritte umfasst von:
- – Durchführen optischer
Erfassungssitzungen innerhalb einer bestimmten Zeitdauer durch Beleuchten
einer Erfassungsstelle einer Blut-enthaltenden Mediums mit einfallendem
Licht von mindestens einer gewählten
Wellenlänge,
Detektieren bei jeder Erfassungssitzung mindestens zweier Lichtantworten
des Mediums, das durch mindestens zwei unterschiedliche Polarisationszustände detektierten
Lichts in jeweiliger Weise charakterisiert ist, und Erzeugen von
hierfür
repräsentativen
Daten; und
- – Erhalten
von erfassten Daten in der Form von mindestens zwei Zeitvariationen
der Lichtantworten des Mediums, wobei eine Relation zwischen den
Zeitvariationen auf die Konzentration der Substanz im Blut schließen lässt.
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Es
sollte klar sein, dass der Begriff "Erfassungssitzung" mindestens zwei Erfassungen zum Ausdruck
bringt, die entweder aufeinanderfolgend oder gleichzeitig ausgeführt werden,
einschließlich der
Beleuchtung der Erfassungsstelle mit mindestens einer Wellenlänge einfallenden
Lichts beziehungsweise die Detektion von mindestens zwei Lichtantworten,
die durch unterschiedliche Polarisationszustände des detektierten Lichts
charakterisiert sind. Beim Ausführen
von mehr als einer Erfassungssitzung werden die Zeitvariationen
von Lichtantworten unterschiedlicher Polarisationszustände entweder
fortlaufend oder zeitlich getrennt erhalten.
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Die
vorliegende Erfindung verwendet die Prinzipien des vorstehend aufgezeigten
Okklusions bzw. Einschließe-Löse-Verfahrens,
um während
des Zustands eines Blutflussstillstands an einer Erfassungsstelle
optische Erfassungen aufzubringen bzw. anzuwenden. Mit dem erfindungsgemäßen System werden
jedoch Erfassungen in einer Weise ausgeführt, um mindestens zwei Lichtantworten
des Mediums zu detektieren, die durch zwei unterschiedliche Polarisationszustände in jeweiliger
Weise charakterisiert sind und um Zeitvariationen der Lichtantworten zu
erfassen. Zu diesem Zweck wird Druck an einer Stelle auf das Blut
enthaltende Medium (bspw. über-systolischer
Druck, der im Fall nicht-invasiver Erfassungen auf das von Patientenblut
durchströmte fleischliche
Medium aufgebracht wird) aufgebracht, wobei die Erfassungsstelle
an der die optischen Erfassungssitzungen angewendet werden mit Bezug auf
die Blutflussrichtung stromabwärts
der unter Druck gesetzten Stelle lokalisiert ist. Das Aufbringen von
Druck bewirkt eine künstliche Änderung
in der Geschwindigkeit des Blutes, namentlich wird der Zustand eines
Blutflussstillstandes an einer Stelle stromabwärts der unter Druck gesetzten
Stelle bewirkt. Die künstliche Änderung
im Blut führt
zu einer Aggregation von roten Blutzellen (Rouleaux Effekt) mit
einer mit der Zeit variierenden Form- und Größe von Aggregaten. Ist im Zustand
des Blutflussstillstands tatsächlich
kein Blutfluss vorhanden, dann verhindern keine Scherkräfte den
Aggregationsvorgang der Erythrozyten. Folglich kann die Lichtantwort (Übertragung
bzw. Transmission oder Reflektion) des blutdurchströmten fleischlichen
Mediums im Zustand des Blutflussstillstands als die Zeitabhängigkeit
eines Streuens in einem System mit zunehmenden Streuern bzw. Streukörpern angesehen
werden.
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Glucose
stellt die hauptsächliche
optisch aktive Blutsubstanz dar, die die optischen Eigenschaften
einer gestreuten und teilweise absorbierten Strahlung in einer komplizierten
Weise beeinflusst. Glucose führt
insbesondere Änderungen
in das Verhältnis
von Brechungsindices von Erythrozyten und umgebendem Plasma und
eine spektralabhängige, optische
Drehung (Rotationsdispersion) ein. Im Zustand von kinetischen Änderungen
in den Aggregaten im Fall der periodischen Anwendung einer Okklusion
(Okklusions-Löse-Sitzungen),
führen
diese Faktoren zu dynamischen Änderungen
im Polarisationszustand, insbesondere des Polarisations- oder Depolaristionsgrads.
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Dynamisches
Mehrfachstreuen erhöht
den optischen Pfad einer Strahlung, die von einer Blutprobe gestreut
wird und folglich den Drehwinkel einer Polarisation einfallenden
Lichts. Außerdem
ist bekannt, dass der Polarisationszustand einfallenden Lichts die
Lichtstreueigenschaften (über
die Stokes-Parameter) beeinflusst. Somit werden die Ergebnisse der
Trans missions- oder Reflektionserfassung durch den Polarisationszustand
des einfallenden Lichts bestimmt. Das bedeutet, dass jede Änderung
in dem relativen Brechungsindex des Streuers (d.h. rote Blutzellen
im Fall von Blut) die erfasste Lichtintensität abhängig vom Polarisationszustand des
einfallenden Lichts unterschiedlich beeinflussen wird. Da die Konzentration
der Streuungs-beeinflussenden Substanz im Blut (bspw. eine optisch
aktive Substanz wie beispielsweise Glucose) den relativen Brechungsindex
beeinflusst, wird jeder Parameter unter Verwendung der Kombination
von zwei oder mehr verschiedenen Polarisationserfassungen auf die
Konzentration dieser Substanz empfindlich werden.
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Somit
kann die optisch aktive oder Streuungs-beeinflussende Substanz in
einem Medium (bspw. Glucose im Blut) die optischen Eigenschaften des
Mediums auf zweierlei Weise beeinflussen: (1) durch die optische
Aktivität
und (2) durch polarisationsabhängiges
Streuen. Die optische Antwort des Systems bei dem polarisationsabhängigen Erfassungsaufbau
stellt weitere Information hinsichtlich der Substanzkonzentration
in dem Medium bereit.
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Um
im Wesentlichen mehrfach gestreute Strahlung aufzunehmen, wird ein
Analysemittel bzw. eine Analyseeinrichtung einer Strahlungsaufnahmeeinheit
derart angebracht, dass dessen Ebene bevorzugter Polarisation mit
einem vorher festgelegten Winkel (beispielsweise orthogonal) zu
der einer Polarisationseinrichtung einer Strahlungsquelle ausgerichtet
ist.
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Im
Allgemeinen können
die Erfassungen mit einer Wellenlänge einfallenden Lichts, das
im sichtbaren oder nahen infraroten Spektrum liegt, jedoch mit zwei
oder mehr verschiedenen Polarisationszuständen von entweder einfallender
oder gesammelter Strahlung, ausgeführt werden. Um jedoch, unter Berücksichtigung
der Dispersion optischer Drehung, die Genauigkeit von Erfassungen
zu erhöhen,
können
die Erfassungen mit unterschiedlichen Polarisationszuständen der
Lichtantwort für
zwei oder mehr Wellenlängen
einfallender Strahlung wiederholt werden. Um die zufälligen Schwankungen
zu verringern, werden mehrfache Erfassungssitzungen durch den Wechsel
von Aggregations-Deaggregations-Zyklen (d.h.
mehrfache Okklusions-Löse
Sitzungen) mit der Synchronisation von Start- und Endpunkt der Erfassungen
und anschließender
statistischer Mittelwertbildung ausgeführt.
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Durch
Standardisieren der Erfassungszustände und Ausführen einer
vorläufigen
Kalibrierung von Blutproben mit bekannten Glucosekonzentrationen,
kann durch das erfindungsgemäße Verfahren das
Glucoseniveau in vitro als auch in vivo bestimmt werden.
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Somit
besteht das Verfahren im Bestimmen der quantitativen Beziehung zwischen
den kinetischen Änderungen
in polarisiertem Licht (während des "Fluss-Stopp" Betriebs), das durch
ein absorbierendes und streuendes Medium tritt, das eine bestimmte
Konzentration einer Streuungs-beeinflussenden Substanz beinhaltet,
und der Konzentration dieser Substanz. Das unter Erfassungen stehende Medium
ist, wenn es sich um in vivo Erfassungen handelt, das von Patientenblut
durchströmte
fleischliche Medium, bspw. sein Finger, oder im Fall von in vitro
Erfassungen eine Suspension von RBC in einer Küvette.
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Das
Verfahren besteht aus zwei Stufen: Auf der ersten Stufe wird die
Korrelation zwischen der Konzentration einer Substanz (Glucose)
und einem vorher festgelegten nicht-dimensionalen Parameter R erfasst. Dieser
erfassbare Parameter R zeigt auf eine gewisse Art eine mathematische
Relation zwischen den zwei opto-kinetischen Signalen (Okklusionskurven)
an, die durch Streuen, Absorption und Polarisationsänderungen,
die während
des Zustands einer Blutaggregation auftreten, erzeugt werden.
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Der
Parameter R kann beispielsweise eine parametrische Neigung bzw.
Steigung (Tangente des Winkels der Neigung) einer Kurve darstellen,
die mehrfach gestreutes polarisiertes Licht repräsentiert. In der graphischen
Darstellung ist dies eine geneigte Linie bei den Koordinaten (T1 – T2) oder (logT1 – logT2), worin T1 die
Lichtantwort des Mediums mit einem Polarisationszustand (bspw. linear
polarisiertes Licht) und T1 die Lichtantwort
des Mediums mit einem anderen Polarisationszustand ist. Diese unterschiedlichen
Lichtantworten können
beispielsweise durch Beleuchten des Mediums mit einfallendem Licht
der gleichen Wellenlänge,
jedoch unterschiedlichen Polarisationszuständen erhalten werden. Da diese
Kurve die kinetischen Kurven anzeigt, die die vollständige Dämpfung des
polarisierten beziehungsweise nicht-polarisierten Licht widerspiegeln,
stellt sie tatsächlich
eine Kurve des mehrfach gestreuten polarisierten Lichts dar.
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Ein
anderes mögliches
Beispiel eines derartigen Parameters R kann der Grad einer Depolarisierung
des gesammelten Lichts sein, welches die Funktion der Zeit ist,
und kann wie folgt berechnet werden: (T1 – T2)/(T1 + T2). Diese Funktion ist für verschiedene Wellenlängen einfallenden
Lichts unterschiedlich.
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Der
erfassbare Parameter R (bspw. parametrische Neigung der Kurve T1(T2) oder der Grad
einer Depolarisierung) zeigt bei Erfassungen die Glucosekonzentration
im Blut an. Um die Glucosekonzentration Cgl zu
bestimmen werden Referenzdaten in der Form einer Kalibrierungskurve
R(Cgl) im Voraus erhalten. Die Kalibrierungskurve
kann für
verschiedene Erfassungsvorrichtungen unterschiedlich sein. Somit wird
auf der zweiten Stufe die Glucosekonzentration unter Verwendung
der Kalibrierungskurve bestimmt.
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Die
Kalibrierungskurve kann durch Aufbringen bzw. Anwenden der Erfassungen
mit dem erfindungsgemäßen System
auf Blutproben (oder mehrere Patienten) mit der bekannten Glucosekonzentration
erhalten werden. Die Kalibrierungskurve kann mit Bezug auf den gleichen
Patienten graphisch dargestellt werden, wobei in seinem Blut Änderungen
der Glucosekonzentration bewirkt werden, und durch Anwenden des
Verfahrens der entsprechende Wert des Parameters R bestimmt wird.
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Somit
wird mit dem erfindungsgemäßen System
ein Verfahren optischer Erfassungen zum Bestimmen der Konzentration
einer Substanz in einem Patientenblut ermöglicht, wobei das Verfahren
die Schritte umfasst von:
- – Erzeugen eines Blutfluss-Stillstandszustands
innerhalb einer Erfassungsstelle in einem Blutfluss-beinhaltenden
Medium und Erhalten des Zustands während einer bestimmten Stillstandszeit;
- – Ausführen optischer
Erfassungssitzungen innerhalb einer Zeitdauer einschließlich der
bestimmten Stillstandzeit, wobei die optischen Erfassungen einschließen, Beleuchten
der Erfassungsstelle mit einfallendem Licht von mindestens einer ausgewählten Wellenlänge, Detektion
bei jeder Erfassungssitzung von mindestens zwei Lichtantworten des
Mediums, das durch mindestens zwei unterschiedliche Polarisationszustände des
detektierten Lichts in jeweiliger Weise gekennzeichnet ist, und
Erzeugen repräsentativer
Daten hierfür;
- – Erhalten
erfasster Daten in der Form von mindestens zwei Zeitvariationen
der Lichtantworten des Mediums, wobei eine Relation zwischen den Zeitvariationen
die Konzentration der Substanz im Blut anzeigt.
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Weiterhin
wird ein Verfahren optischer Erfassungen für eine nicht-invasive Bestimmung
der Konzentration einer Substanz in einem Patientenblut ermöglicht,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst von:
- – Aufbringen
eines über-systolischen
Drucks auf eine Stelle an dem von Patientenblut durchströmten fleischlichen
Mediums, wodurch ein Blutfluss-Stillstandszustand innerhalb einer
Erfassungsstelle stromabwärts
der Stelle, auf die Druck aufgebracht wurde, erzeugt wird und Erhalten
des Zustands während
einer bestimmten Stillstandszeit;
- – Ausführen optischer
Erfassungssitzungen innerhalb einer Zeitdauer einschließlich der
bestimmten Stillstandzeit, wobei die optischen Erfassungen einschließen, Beleuchten
der Erfassungsstelle mit einfallendem Licht von mindestens einer ausgewählten Wellenlänge, Detektion
bei jeder Erfassungssitzung von mindestens zwei Lichtantworten des
Mediums, das durch mindestens zwei unterschiedliche Polarisationszustände des
detektierten Lichts in jeweiliger Weise gekennzeichnet ist, und
Erzeugen repräsentativer
Daten hierfür;
- – Erhalten
erfasster Daten in der Form von mindestens zwei Zeitvariationen
der Lichtantworten des Mediums, wobei eine Relation zwischen den Zeitvariationen
die Konzentration der Substanz im Blut anzeigt.
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Gemäß einer
noch anderen Verwendung des erfindungsgemäßen Systems wird ein Verfahren
zur Bestimmung der Konzentration einer Substanz in einem Patientenblut
ermöglicht,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst von:
- – Bereitstellen
von Referenzdaten, die einen vorher eingestellten erfassbaren Parameter
als eine Funktion der Konzentrationswerte anzeigen;
- – Erzeugen
eines Blutfluss-Stillstandszustands innerhalb einer Erfassungsstelle
in einem Blutfluss-beinhaltenden Medium und Erhalten des Zustands
während
einer bestimmten Stillstandszeit;
- – Ausführen optischer
Erfassungssitzungen innerhalb einer Zeitdauer einschließlich der
bestimmten Stillstandzeit, wobei die optischen Erfassungen einschließen, Beleuchten
der Erfassungsstelle mit einfallender Strahlung von mindestens einer ausgewählten Wellenlänge, Detektion
bei jeder Erfassungssitzung von mindestens zwei Lichtantworten des
Mediums, das durch mindestens zwei unterschiedliche Polarisationszustände des
detektierten Lichts in jeweiliger Weise gekennzeichnet ist, und
Erzeugen repräsentativer
Daten hierfür;
- – Verwenden
der erfassten Daten, um Erfassungsergebnisse in der Form von mindestens zwei
kinetischen Kurven der Lichtantworten des Mediums als Funktionen
der Zeit zu erhalten, die den unterschiedlichen Polarisationszuständen des
detektierten Lichts entsprechen;
- – Analysieren
der mindestens zwei kinetischen Kurven zum Berechnen des bestimmten
Parameters, der eine Relation zwischen ihnen anzeigen; und
- – Verwenden
des berechneten Wertes und der Referenzdaten zum Bestimmen der Konzentration
der Substanz im Patientenblut.
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Gemäß noch einer
anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum nicht-invasiven Bestimmen der Konzentration
einer Substanz in einem Patientenblut ermöglicht, wobei das Verfahren
die Schritte umfasst von:
- – Bereitstellen von Referenzdaten,
die einen vorher eingestellten erfassbaren Parameter als eine Funktion
der Konzentrationswerte anzeigen;
- – Aufbringen
eines über-systolischen
Drucks auf eine Stelle an dem von Patientenblut durchströmten fleischlichen
Medium, wodurch mit Bezug auf die Blutflussrichtung ein Blutfluss-Stillstandszustand
innerhalb einer Erfassungsstelle stromabwärts der Stelle auf die Druck
aufgebracht wurde erzeugt wird und Erhalten des Blutfluss-Stillstandszustands
während
einer bestimmten Stillstandszeit, die ungeeignet für irreversible Änderungen
in dem fleischlichen Medium ist;
- – Ausführen optischer
Erfassungssitzungen innerhalb einer Zeitdauer einschließlich der
bestimmten Stillstandzeit, wobei die optischen Erfassungen einschließen, Beleuchten
der Erfassungsstelle mit einfallendem Licht von mindestens einer ausgewählten Wellenlänge, Detektion
bei jeder Erfassungssitzung von mindestens zwei Lichtantworten des
Mediums, das durch mindestens zwei unterschiedliche Polarisationszustände des
detektierten Lichts in jeweiliger Weise gekennzeichnet ist, und
Erzeugen repräsentativer
Daten hierfür;
- – Verwenden
der erfassten Daten, um Erfassungsergebnisse in der Form von mindestens zwei
kinetischen Kurven der Lichtantworten des Mediums als Funktionen
der Zeit zu erhalten, die den unterschiedlichen Polarisationszuständen des
detektierten Lichts entsprechen;
- – Analysieren
der mindestens zwei kinetischen Kurven zum Berechnen des bestimmten
Parameters, der eine Relation zwischen ihnen anzeigt; und
- – Verwenden
des berechneten Wertes und der Referenzdaten zum Bestimmen der Konzentration
der Substanz im Patientenblut.
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Um
Lichtstrahlen unterschiedlicher Polarisationszustände zu detektieren,
ist eine der folgenden Ausführungen
möglich:
- (1) Das Medium (an der Erfassungsstelle) wird
mit zwei Strahlen einfallender Strahlung, die unterschiedliche Polarisationszustände (bspw.
polarisiertes und nicht-polarisiertes
Licht) aufweist, beleuchtet, und ein für beide Strahlen des einfallenden
Lichts gemeinsames spezifisches Polarisationsfiltern wird an der
Detektionsseite angewendet.
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Zu
diesem Zweck kann die Beleuchtungseinheit zwei Lichtquellen (bspw.
der Reihe nach betreibbar) umfassen, die jeweils zwei Lichtstrahlen
erzeugen, und entweder jeweils einen einzelnen Polarisator in dem
optischen Pfad von einem der erzeugten Strahl ortsfest angebracht
umfassen oder zwei in den optischen Pfaden der zwei Strahlen angebrachte
Polarisatoren mit verschiedenen Ausrichtungen ihrer Ebenen bevorzugter
Polarisation. Alternativ kann eine einzelne Lichtquelle verwendet
werden, um zwei zeitlich getrennte Strahlen einfallenden Lichts
zu erzeugen. In diesem Fall ist ein Polarisator der Beleuchtungseinheit
zwischen dessen betriebbereiten und nicht betriebsbereiten Positionen
verschiebbar, die sich innerhalb beziehungsweise außerhalb
des optischen Pfads des einfallenden Lichts befinden.
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Mit
Bezug auf das Detektionsmittel, umfasst es eine Detektoreinheit,
die mit einem Analysator ausgerüstet
ist, der in dem optischen Pfad von aus dem Medium (bspw. übertragen)
zurückgekehrten Licht
ortsfest angebracht ist, vorausgesetzt dass die Ebene bevorzugter
Polarisation des Analysators mit Bezug auf die des/der Polarisators/Polarisatoren
der Beleuchtungseinheit spezifisch ausgerichtet ist.
- (2) Das Medium wird mit einfallendem Licht, das einen bestimmten
Polarisationszustand aufweist, beleuchtet und unterschiedliches
Polarisationsfiltern wird an der Detektionsseite mit Bezug auf die zwei
räumlich
getrennten Lichtbestandteile eines übertragenen (oder reflektierten)
Strahls in jeweiliger Weise angewendet. Zu diesem Zweck umfasst
die Beleuchtungseinheit eine einzelne Lichtquelle, die einen Lichtstrahl
aussendet, und einen einzelnen Polarisator, der in dem optischen
Pfad des abgestrahlten Strahls angebracht ist. Das Detektionsmittel
umfasst ein Paar von Detektoreinheiten beziehungsweise entweder
zwei vor den Detektoreinheiten befindliche unterschiedlich ausgerichtete
Analysatoren oder lediglich einen einzelnen vor einem der Detektoreinheiten
befindlichen Analysator.
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Gemäß noch einer
anderen breiten erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Erfassungssystem zum Bestimmen der Konzentration einer
Substanz in einem Patientenblut bereitgestellt, worin das System
umfasst:
- – eine
Erfassungsvorrichtung, die einen Druckaufbau bzw. eine Druckanordnung
zum Aufbringen eines Drucks auf ein Blutfluss-beinhaltendes Medium
umfasst, um so mit Bezug auf die Richtung des Blutflusses einen
Blutfluss-Stillstandszustand an einer Erfassungsstelle in dem Medium
stromabwärts
der unter Druck gesetzten Stelle zu erzeugen, und eine Erfassungseinheit,
um optische Erfassungssitzungen an der Erfassungsstelle auszuführen, wobei
die Erfassungseinheit ein Beleuchtungssystem und ein Lichtsammel-/Detektionssystem
umfasst, das betriebsbereit ist, um bei jeder Erfassungssitzung
mindestens zwei Lichtantworten des Mediums zu detektieren, die durch
mindestens zwei unterschiedliche Polarisationszustände von
detektiertem Licht gekennzeichnet in jeweiliger Weise sind und erfasste
Daten erzeugt, die hierfür
repräsentativ
sind; und
- – eine
mit der Erfassungsvorrichtung verbindbare Steuereinheit, um die
Erfassungseinheit und den Druckaufbau selektiv zu betreiben, so
dass der Blutfluss-Stillstandszustand während einer bestimmten Stillstandszeit
aufrechterhalten wird und die optischen Erfassungssitzungen innerhalb
einer Zeitdauer einschließlich
der Stillstandszeit ausgeführt
werden, wobei die Steuereinheit auf die erfassten Daten reagiert,
um Zeitvariationen der mindestens zwei Lichtantworten des Mediums zu
bestimmen, die mindestens zwei unterschiedlichen Polarisationszuständen des
detektierten Lichts entsprechen, und die Zeit variationen analysiert,
um einen vorher eingestellten Parameter, der als eine Relation zwischen
den Zeitvariationen erfasst wurde, zu bestimmen, und die Konzentration
der Substanz unter Verwendung der Referenzdaten zu bestimmen, die
den vorher eingestellten erfassbaren Parameter als eine Funktion
der Werte der Substanzkonzentration anzeigen.
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Gemäß noch einer
anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Erfassungssystem zur nicht-invasiven Bestimmung der Konzentration einer
Substanz in einem Patientenblut bereitgestellt, worin das System
umfasst:
- – eine
Erfassungsvorrichtung, die einen Druckaufbau umfasst, der betriebsbereit
ist über-systolischen
Druck auf eine Stelle an dem von Patientenblut durchströmten fleischlichen
Medium aufzubringen, um so einen Blutfluss-Stillstandszustand an
der Erfassungsstelle in dem Medium stromabwärts von der Stelle des aufgebrachten Drucks
zu erzeugen, und eine Erfassungseinheit umfasst, die betriebsbereit
ist, um optische Erfassungssitzungen an der Erfassungsstelle auszuführen, wobei
die Erfassungseinheit ein Beleuchtungssystem und ein Lichtsammel-/Detektionssystem
umfasst, das betriebsbereit ist, um mindestens zwei Lichtantworten
des Mediums zu detektieren, die durch mindestens zwei unterschiedliche
Polarisationszustände
des detektierten Lichts in jeweiliger Weise gekennzeichnet ist und erfasste
Daten erzeugt, die hierfür
repräsentativ sind;
und
- – eine
mit der Erfassungsvorrichtung verbindbare Steuereinheit, um die
Erfassungseinheit und den Druckaufbau selektiv zu betreiben, so
dass der Blutfluss-Stillstandszustand während einer bestimmten Stillstandszeit,
die für
irreversible Änderungen
in dem fleischlichen Medium ungeeignet ist, aufrechterhalten wird,
und die optischen Erfassungssitzungen innerhalb einer Zeitdauer
einschließlich
der Stillstandszeit ausgeführt
werden, wobei die Steuereinheit auf die erfassten Daten reagiert,
um Zeitvariationen der mindestens zwei Lichtantworten des Mediums
zu bestimmen, die mindestens zwei unterschiedlichen Polarisationszuständen des
detektierten Lichts entsprechen, und die Zeitvariationen zu analysieren,
um einen vorher eingestellten Parameter, der als eine Relation zwischen
den Zeitvariationen erfasst wurde, zu bestimmen, und die Konzentration
der Substanz unter Verwendung der Referenzdaten zu bestimmen, die
den vorher eingestellten erfassbaren Parameter als eine Funktion
der Werte der Substanzkonzentration anzeigen.
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Gemäß noch einer
anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird eine Erfassungsvorrichtung zum Ausführen nicht-invasiver optischer
Erfassungen zum Bestimmen der Konzentration einer Substanz im Patientenblut
bereitgestellt, worin die Vorrichtung umfasst:
- – einen
Druckaufbau, der dazu betrieben werden kann über-systolischen Druck auf
eine Stelle an dem von Patientenblut durchströmten fleischlichen Medium aufzubringen,
um so einen Blutfluss-Stillstandszustand an einer Stelle in dem Medium
stromabwärts
der Stelle von aufgebrachtem Druck zu erzeugen, und den Zustand
während
einer bestimmten Stillstandszeit, die für irreversible Änderungen
in dem fleischlichen Medium ungeeignet ist, aufrechtzuerhalten;
und
- – eine
Erfassungseinheit, die betriebsbereit ist, um optische Erfassungssitzungen
an der Erfassungsstelle innerhalb einer Zeitdauer einschließlich der
Stillstandszeit auszuführen,
wobei die Erfassungseinheit ein Beleuchtungssystem und ein Lichtsammel-/Detektionssystem
umfasst, dass betrieben werden kann, um bei jeder Erfassungssitzung
mindestens zwei Lichtantworten des Mediums zu detektieren, die durch
mindestens zwei unterschiedliche Polarisationszustände des
detektierten Lichts in jeweiliger Weise gekennzeichnet sind, und
erfasste Daten erzeugt, die hierfür repräsentativ sind, wobei die erfassten
Daten Zeitvariationen der mindestens zwei Lichtantworten des Mediums
anzeigen, die mindestens zwei unterschiedlichen Polarisationszuständen des
detektierten Lichts entsprechen, wobei eine Relation zwischen den
Zeitvariationen die Konzentration der Substanz anzeigt.
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Um
die Erfindung zu verstehen und zu erkennen wie sie praktisch ausgeführt werden
kann, wird nun eine bevorzugte Ausführungsform durch ein lediglich
nicht einschränkendes
Beispiel mit Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben werden,
in denen:
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1A eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung ist,
die für
nicht-invasive Erfassungen einer Glucosekonzentration verwendet
wird;
-
1B eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung ist,
die für
invasive Erfassungen einer Glucosekonzentration verwendet wird;
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2A bis 2E fünf verschiedene
Beispiele einer erfindungsgemäßen Erfassungseinheit in
jeweiliger Weise darstellen, die in der Vorrichtung von entweder 1A oder 1B verwendet
werden können;
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3 eine
Zeitabhängigkeit
einer Lichtantwort eines Blut-beinhaltenden Mediums bei einem Okklusions-Löse-Modus
beim Betrieb der erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung
darstellt;
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4 die
experimentellen Ergebnisse des Betriebs der Vorrichtung von 1A (in
vivo) in der Form von zwei Zeitvariationen der Lichtantworten des
Mediums graphisch darstellt, die zwei unterschiedlichen Polarisationszuständen des
detektierten Lichts in jeweiliger Weise entsprechen;
-
5A die
Relation zwischen den zwei Kurven in 4 in logarithmischen
Koordinaten für
die gleichen Werte einer gegenwärtigen
Glucosekonzentration graphisch darstellt, die für die Bestimmung einer parametrischen
Neigung verwendet wird;
-
5B verschiedene
Diagramme mit unterschiedlichen parametrischen Neigungen darstellt,
die verschiedenen Werten der Glucosekonzentrationen in jeweiliger
Weise entsprechen;
-
6 eine
Kalibrierungskurve darstellt, die aus den Diagrammen von 5B erhalten
wurden, und zum Bestimmen des Glucosegrad in dem Patientenblut verwendet
wurde; und
-
7 die
Korrelation zwischen den Erfassungen einer Glucosekonzentration
darstellt, die durch die erfindungsgemäße Erfassungsvorrichtung und
durch das Standard-Glucometer "Elite" erhalten wurde.
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In 1A wird
ein Erfassungssystem 1 gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung dargestellt. Das System ist unter Verwendung eines
Okklusions-Löse-basierenden
Verfahrens für
in vivo optische Erfassungen von Patientenblutparametern vorgesehen.
Das System 1 umfasst eine auf den Patientenfinger F (bildet
ein Blut-beinhaltendes Medium oder BCM) aufgebrachte Erfassungsvorrichtung
und eine Steuereinheit.
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Die
Erfassungsvorrichtung umfasst derartige Hauptkonstruktionsteile
wie eine im allgemeinen mit 10 bezeichnete Erfassungseinheit
(oder optischen Sensor) und einen Druckaufbau (den so genannten "Verschlussmittel" bzw. "Okkluder") 20. Die
Steuereinheit 30 kann mit der Erfassungsvorrichtung, namentlich
mit der Erfassungseinheit 10 und dem Verschlussmittel 20,
verbunden werden, um jeden von denen selektiv zu betreiben. Das
Verschlussmittel 20 wird durch die Steuereinheit 30 betrieben,
um auf eine erste Stelle L1 auf den Finger
F über-systolischen
Druck aufzubringen und den Druck während einer bestimmten Zeitdauer
(Stillstandszeit) aufrechtzuerhalten. Ein derartiges Aufbringen
des über-systolischen
Drucks an der Stelle L1 führt zur
Erzeugung des Blutfluss-Stillstandszustands an einer zweiten Stelle
L2, die mit Bezug auf die Blutflussrichtung stromabwärts der
ersten Stelle L1 lokalisiert ist, und wobei
Aufrechterhaltung des Blutfluss-Stillstandszustands während der
Stillstandszeit für
irreversible Änderungen
in dem fleischlichen Medium ungeeignet ist. Die Erfassungseinheit 10 kann
durch die Steuereinheit 30 betrieben werden, um optische
Erfassungen an der Erfassungsstelle L2 während der
Stillstandszeit aufzuwenden.
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In
dem vorliegenden Beispiel ist das Verschlussmittel 20 aus
einer Manschette 21A, die den Finger an der Stelle L1 (Fingerbasis) umhüllt, und einem Antriebsmittel 22A zusammengesetzt,
das mit der Manschette 21A zum Betreiben des Pressens davon
verbunden ist. Die Erfassungseinheit 10 umfasst ein Beleuchtungssystem 11 und
ein Lichtsammel-/Detektionssystem 13, das in dem vorliegenden Beispiel
angepasst ist, um so durch das Medium übertragenes Licht an der Erfassungsstelle
L2 (Fingerspitze) zu detektieren. Es sollte
jedoch klar sein, dass durch geeignetes Gestalten der Erfassungseinheit
von dem Medium reflektiertes Licht detektiert werden könnte.
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Die
Steuereinheit 30 umfasst ein Steuermittel 31,
das an das Antriebsmittel 22A, das Beleuchtungssystem 11 und
den Ausgang bzw. die Ausgabe des Detektionssystems 13 über eine
Datenaufnahme- und Signalbearbeitungs-(DASP)-Einrichtung gekoppelt
ist. In der Steuereinheit wird ebenfalls ein Speicher 33 zum
Speichern bestimmter Referenzdaten (wie weiter unten ausführlicher
beschrieben wird) und einem Monitor 34 bereitgestellt,
der zwischen dem Steuermittel 31 und der DASP-Einrichtung 32 verbunden
ist.
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1B stellt
ein Erfassungssystem 100 gemäß eines anderen Beispiels der
Erfindung dar, das auf in vitro Erfassungen gerichtet ist. Um das
Verständnis
zu erleichtern werden die gleichen Bezugsnummern zum Kennzeichnen
solcher Bestandteile verwendet, die den Systemen 1 und 100 gemeinsam sind.
Ein Fluss der Patientenblutprobe wird durch eine Flussküvette FC
geleitet, die somit ein Blut-beinhaltendes Medium (BCM) mit einer
darin befindlichen Erfassungsstelle L2 darstellt.
Das Verschlussmittel 20 ist ein pneumatischer Aufbau, der
aus einer peristaltischen Pumpe 21B zusammengesetzt ist,
die mit deren Antriebsmittel 22B verbunden ist, das mit
der Steuereinheit 30 verbunden ist und betrieben wird, um
den Blutfluss-Stillstandszustand in der Flussküvette FC zu erzeugen.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung ist die Konstruktion und der Betrieb
der Erfassungseinheit (d.h. Beleuchtungs- und Detektionssysteme) darauf
gerichtet die Detektion von mindestens zwei Zeitvariationen von
Lichtantworten (Übertragung) des
BCM bereitzustellen, die mindestens zwei unterschiedlichen Polarisationszuständen von
detektiertem Licht in jeweiliger Weise entsprechen. Zu diesem Zweck
wird die Erfassungseinheit betrieben, um mindestens zwei zeitlich
getrennte Erfassungssitzungen auszuführen, wobei jede die Beleuchtung
der Erfassungsstelle mit mindestens einer Wellenlänge einfallenden
Lichts und die Detektion von Lichtantworten des Mediums einschließt, die
durch unterschiedliche Polarisationszustände des detektierten Lichts
in jeweiliger Weise gekennzeichnet ist. 2A–2E stellen
mögliche
unterschiedliche Beispiele der Ausführung der Beleuchtungs- und
Detektionssysteme dar.
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Gemäß der Beispiele
von 2A–2C wird
der Unterschied in den Polarisationszuständen der detektierten Lichtstrahlen
an der Beleuchtungsstelle eingeführt
und folglich werden zwei einfallende Lichtstrahlen zeitlich getrennt.
In den Beispielen von 2D und 2E wird
dieser Unterschied durch Ausführen
von Polarisationsfiltern an der Lichtsammel-/Detektionsstufe eingeführt, daher
kann ein einzelner einfallender Lichtstrahl erzeugt werden, um zwei
Erfassungssitzungen auszuführen.
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In
dem Beispiel von 2A umfasst das Beleuchtungssystem 11 ein
Beleuchtungsmittel, das zwei Lichtquellen oder Emissionsquellen
E1 und E2 (bspw.
LEDs) einschließt,
die die Lichtstrahlen B1 beziehungsweise
B2 erzeugen und einen Polarisator P1, der in den optischen Pfad von einem der
ausgestrahlten Strahlen – Strahl
B1 in dem vorliegenden Beispiel – montiert
ist. Somit sind die auf das BCM auftreffenden Strahlen B1' beziehungsweise
B2' polarisierte
und nicht-polarisierte Strahlen. Die Strahlen B1 und
B2 weisen die gleiche ausgewählte Wellenlänge im sichtbaren
oder nahe dem Infraroten Spektrum auf. Die Lichtquellen E1 und E2 können durch
die Steuereinheit der Reihe nach betrieben werden, um eine zeitliche
Trennung zwischen den einfallenden Strahlen B1' und B2 bereitzustellen.
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Das
Detektionssystem 13 umfasst eine Detektoreinheit D (bspw.
Photodetektor) und einen Analysator A, die in dem optischen Pfad
von Licht angebracht sind, das sich aus dem BCM, namentlich Strahlen
B1'' und B2'' ergibt, die jeweils den einfallenden
Strahlen B1' und B2' entsprechen. Der
Analysator A weist eine Ebene bevorzugter Polarisation auf, die zu
der von Polarisator P1 verschieden, beispielsweise
orthogonal dazu, ausgerichtet ist. Die Detektoreinheit D detektiert
eine erste Lichtantwort B1''' und
eine zweite Lichtantwort B2''' des
BCM, die durch unterschiedliche Polarisationszustände von
detektiertem Licht gekennzeichnet ist.
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Um
mindestens zwei zeitlich getrennte Erfassungssitzungen (um Zeitvariationen
der Lichtantworten zu erhalten) auszuführen, wird die Beleuchtung
mit dem Strahlenpaar B1' und B2' zu verschiedenen
Zeiten wiederholt oder fortdauernd ausgeführt, in welchem Fall die Detektion
an verschiedenen Zeiten ausgeführt
wird. Es sollte klar sein, dass obwohl ein gemeinsames Diagramm
zur Erläuterung
der Lichtausbreitung innerhalb der Erfassungs einheit 10 mit
Bezug auf beide einfallenden Strahlen verwendet wird, sich die entsprechenden
Diagrammteile auf zeitlich getrennte Ereignisse (Erfassungssitzungen) beziehen.
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Es
sollte erwähnt
werden, dass obwohl nicht speziell gezeigt, die gleiche Wirkung
einer Bereitstellung zweier einfallender Strahlen mit unterschiedlichen
Polarisationszuständen
durch die Verwendung einer einzelnen Lichtquelle und eines Polarisators
erreicht werden kann, der zwischen dessen betriebsbereiter und nicht-betriebsbereiter
Position verschiebbar ist, wobei er sich jeweils innerhalb und außerhalb des
optischen Pfads des einfallenden Strahls befindet. Alternativ kann
ein Polarisierungsaufbau in den optischen Pfad des einfallenden
Strahls ortsfest montiert und selektiv betrieben werden, um die
Ebene bevorzugter Polarisation zu ändern.
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Gemäß des Beispiels
von 2B werden zwei verschiedene Polarisatoren P1 und P2 (d.h. mit unterschiedlichen
Richtungen von deren Ebenen bevorzugter Polarisation) in die optischen
Pfade von abgestrahlten Strahlen B1 beziehungsweise
B2 montiert, wodurch eine Ausbreitung der
Strahlen B1' und B2' in Richtung des
BCM bereitgestellt wird. In dem Detektionssystem weist dessen Analysator
A eine bevorzugte Richtung dessen Ebene von bevorzugter Polarisation
auf, die von der des Polarisators P1 und des
Polarisators P2 verschieden ist. Jeder der
sich aus dem BCM ergebenden Strahlen B1'' und B2'' tritt durch den Analysator A3 und wird von dem Detektor D empfangen,
was die jeweilige Lichtantwort von BCM darstellt, d.h. B1''' und B2'''.
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In
dem Beispiel von 2C wird ein einzelnes Lichtemissionsmittel
E1 verwendet und ein einzelner Polarisator
P1 ist in den optischen Pfad des abgestrahlten
Strahls B1 montiert. Eine Verzögerungseinrichtung
RT, die mit einem Antriebsmittel DRT assoziiert
ist, ist zwischen dem Polarisator P1 und
dem unter Erfassungen stehenden BCM angeordnet, um so mit Bezug
auf die jeweils unterschiedlich abgestrahlten Strahlen mit verschiedenen
Betriebsweisen zu arbeiten. Die Verzögerungseinrichtung ist entweder zwischen
zwei Betriebsweisen umschaltbar oder abstimmbar bzw. einstellbar,
um fortdauernd variierende Betriebsweisen bereitzustellen. Die Konstruktion und
der Betrieb einer Verzögerungseinrichtung
sind per se bekannt und brauchen daher nicht spezieller beschrieben
zu werden, ausgenommen der Anmerkung, dass die Verzögerungseinrichtung
ein ferroelektrisches Flüssigkristallmaterial
(umschaltbares) oder ein spannungsabhängiges (abstimmbares) Flüssigkristall
(nematisches)-material verwenden kann.
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Der
polarisierte Lichtstrahl B1', der sich in Richtung
des BCM ausbreitet, tritt durch die Verzögerungseinrichtung RT, wobei
die Ausrichtung der Ebene einer Polarisation des linear polarisierten
Lichts beeinflusst wird. Der Lichtstrahl B1'', der sich von der Verzögerungseinrichtung
RT ergibt, breitet sich durch das BCM aus, was einen Ausgabe-Lichtstrahl B1''' erzeugt, der sich in Richtung des Detektionssystem 13 ausbreitet.
Das letztere umfasst einen einzelnen Analysator A mit der Ebene
bevorzugter Polarisation, die mit Bezug zu der des Polarisators
P1 spezifisch ausgerichtet ist. Somit stellt
das sich aus dem Analysator A ergebende Licht B1'''' die durch die Detektoreinheit
zu detektierende Lichtantwort des Mediums dar. Es sollte klar sein,
dass die Beleuchtungs-/Detektionssitzung mindestens zweimal wiederholt
wird, um die Zeitabhängigkeiten
von unterschiedlichen Lichtantworten (d.h. entsprechend zu unterschiedlichen
Polarisationszuständen
von detektiertem Licht) zu erhalten, wobei jeweils jede Sitzung
zwei Erfassungen mit unterschiedlichen Polarisationszuständen einfallenden
Lichts einschließt.
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Gemäß der Beispiele
der 2D und 2E umfasst
das Beleuchtungssystem 11 ein einzelnes Lichtemissionsmittel
E1 und einen einzelnen Polarisator P1 in dem optischen Pfad des abgestrahlten
Strahls B1. Das Detektionssystem 13 umfasst zwei
Detektoreinheiten D1 und D2 und
kann Lichtantworten jeweils unterschiedlicher Polarisationszustände von
Licht gleichzeitig (d.h. während
der gleichen Erfassungssitzung) detektieren.
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Zu
diesem Zweck wird, wie in dem Beispiel von 2D gezeigt,
eine der Detektoreinheiten (D1) mit während die
andere Detektoreinheit (D2) nicht mit dem
Analysator A1 bereitgestellt wird. Somit
trifft ein polarisierter Strahl B1' auf das BCM. Ein übertragener Strahl
B1'' tritt teilweise
durch den Analysator A1, was zu der Lichtantwort
B1''' führt,
die durch den Detektor D1 empfangen wird,
während
der andere eine unmittelbar durch den Detektor D2 empfangene
Lichtantwort B1'' des
Mediums darstellt. Diese Lichtantworten B1''' und
B1'' sind durch unterschiedliche
Polarisationszustände
gekennzeichnet.
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In
dem Beispiel aus 2E sind beide Detektoreinheiten
D1 und D2 mit Analysatoren
A1 beziehungsweise A2 ausgerüstet. Die
Lichtantworten B1''' und B2''',
die durch die Einheiten D1 beziehungsweise D2 detektiert werden, weisen unterschiedliche
Polarisationszustände
auf.
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Das
System 1 (oder 100) arbeit in der folgenden Weise.
Die Steuereinheit 30 betreibt das Verschlussmittel 20,
um einen Blutfluss-Stillstandszustand an der Erfassungsstelle L2 zu erzeugen, diesen Zustand über eine
bestimmte Zeitdauer (Stillstandszeit) aufrechtzuerhalten und anschließend den
Druck zu lösen.
In anderen Worten arbeitet die Vorrichtung in dem so genannten "Okkusions-Löse-Modus". Auf die Erzeugung
des Blutfluss-Stillstandszustands betätigt die Steuereinheit 30 die
Erfassungseinheit 10, um mindestens zwei Erfassungssitzungen
mit jeweils mindestens einer ausgewählten Wellenlänge einfallenden
Lichts und mindestens zwei unterschiedlichen Polarisationszuständen des
detektierten Lichts auszuführen.
Die Detektion von Lichtstrahlen mit unterschiedlichen Polarisationszuständen innerhalb
jeder Erfassungssitzung kann durch Verwendung einer einzelnen Detektoreinheit
(2A–2C)
zeitlich getrennt oder unter Verwendung zweier Detektoreinheiten
(2D und 2E) gleichzeitig
ausgeführt werden.
Die Steuereinheit 30 empfängt die erfassten Daten von
dem/den Detektoren) und Analysiert die empfangenen Daten, um die
Glucosekonzentration, wie sie weiter unten ausführlicher beschrieben werden
wird, zu bestimmen.
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Bezug
wird nun auf 3 genommen, die die Grundlagen
der Okklusions-Löse-Betriebsweise darstellt.
Ein Diagramm G stellt die experimentellen Ergebnisse dar, die durch
Anwendung des Okklusions-Löse-Verfahrens
auf das von Patientenblut durchströmte fleischliche Medium erhalten
wurden, was zeigt, wie die vom Licht übertragene Eigenschaften von
Blut unter Anwendung des über-systolischen Drucks
verändert
wird. Die Übertragungseigenschaft wird
hier als die so genannte "relative Übertragung", d.h. in willkürlichen Übertragungseinheiten
oder T(A.U.) gezeigt.
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Die
Anwendung des über-systolischen Drucks
beginnt zu einem Moment TStart und wird
für eine
Zeitdauer aufrechterhalten, um so keine irreversiblen Änderungen
in dem fleischlichen Medium (bspw. 4 Sekunden) zu bewirken. Der
Druck wird zu dem Moment TLösen gelöst. Erfassungen
der relativen Übertragung
werden beginnend vor der Anwendung des über-systolischen Drucks fortdauern ausgeführt. Unterschiedliche
Zustände
des Blutflusses, die als A, B, C, D und E bezeichnet sind werden
beobachtet. Zustand A stellt einen Zustand normalen Blutflusses dar
bevor der über-systolische
Druck aufgebracht wird. Dieser Zustand ist, wie gezeigt, durch einen Standardschwankungswert
der relativen Lichtübertragung
von Blut gekennzeichnet. Zustand B beginnt zu dem Moment TStart (wenn der Druck anfänglich aufgebracht wird) und
existiert während
einer kurzen Zeitdauer TB (ungefähr 0,5 s)
innerhalb der der über-systolische
Druck tatsächlich
aufgebracht wird. Erfassungen, die während dieser Zeitdauer vorgenommen
werden, sollten aufgrund des nicht zu verhindernden Einflusses von
Bewegungs- und/oder anderen Artefakten, die nicht-monotonische Schwankungen
der Lichtübertragung
bewirken, nicht berücksichtig
werden.
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Zustand
C ist ein Zustand des befristeten Stillstands des Blutflusses, der
in einer Zeitdauer TC zwischen einem als
(TStart + TB) bestimmten
Moment und dem Moment TLösen liegt. Während dieser
Zeitdauer TC wird die ansteigende Kurve
(oder absteigende Kurve abhängig
von der einfallenden Wellenlänge)
der relativen Lichtübertragung
von Blut beobachtet. Sie erreicht ihr Maximum und kann ungefähr 2–5,5 s (gewöhnlich von
einer Sekunde bis einige Minuten) andauern.
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Es
sollte klar sein, dass wenn über-systolischer
Druck auf irgendein proximal gelegenen Teil des Körpers aufgebracht
wird, immer noch ausreichend Raum für die erneute Verteilung von
Blut zwischen dem exakten Bereich der Erfassung (d.h. die Erfassungsstelle,
an der der Detektor lokalisiert ist) und den angrenzenden Bereichen
vorliegt, die sich in enger Nachbarschaft zu dem Detektor befinden. Wenn
beispielsweise der Detektor auf einer Fingerspitze lokalisiert ist
und über-systolischer
Druck auf die Handfläche
aufgebracht wird, dann liegt genug Raum zwischen der Fingerspitze
und der Begrenzung des aufgebrachten Drucks vor, um den Blutfluss von
einer Stelle zu einer anderen zu "pressen".
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Zustand
D ist ein vorübergehender
Zustand eines Blutflusses, der nach dem Lösen des über-systolischen Drucks auftritt. Dieser
Zustand beginnt mit einer kurzen Verzögerung Ta (ungefähr 0,5 s),
d.h. zu dem als (TLösen + Ta)
bestimmten Moment. Während der
Zeitdauer TD der Dauer von Zustand D nimmt
die relative Übertragung
von Blut einförmig
ab, bis sie Werte erreicht, die für den normalen Blutfluss charakteristisch
sind. Ein derartiger Moment ist in der Zeichnung als TEnde gekennzeichnet.
Das Ende von Zustand D und der der Beginn von Zustand E wird detektiert,
wenn die Änderungen
der Lichtübertragung periodisch
und minimal werden (ungefähr
2%). Zustand E ist ein Zustand normalen Blutflusses, der Zustand
A ähnlich
ist.
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Gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens optischer
Erfassungen werden erfasste Daten in der Form von mindestens zwei
Zeitvariationen (Entwicklungen) einer Lichtantwort des Mediums erhalten,
die unterschiedlichen Polarisationszuständen des detektierten Lichts
entsprechen. Die Betriebs-Wellenlänge zur Bestimmung einer Glucosekonzentration
wird aus dem sichtbaren oder nahen infraroten Spektrum, bspw. 660
nm, ausgewählt.
Es sollte erwähnt
werden, dass durch geeignetes Wählen
der Wellenlänge des
einfallenden Lichts die Konzentration einer spezifischen Substanz
von Interesse, bspw. 1,5–2 μm für die Bestimmung
von Cholesterin, bestimmt werden könnte.
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Es
sollte ebenfalls erwähnt
werden, dass entweder zwei oder mehrere zeitlich getrennte Erfassungssitzungen
vorgenommen werden oder eine lange Erfassungssitzung durchgeführt wird,
um die Zeitvariation der Lichtantwort zu erhalten, so dass mindestens
ein Erfassungspunkt (Zeitpunkt) entweder dem Zustand C eines befristeten
Stillstands des Blutflusses oder dem Zustand D eines vorübergehenden Blutflusses
entspricht, d.h. innerhalb einer Zeitdauer, die diese zwei Zustände (TC + TD) einschließt.
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Nun
werden hinwendend zu 4 experimentelle Ergebnisse
des Betriebs des Erfassungssystems 1 (in vivo) dargestellt,
das derart gestaltet ist, um linear polarisiertes und nicht-polarisiertes detektiertes
Licht bereitzustellen. Zwei Diagramme G1 und
G2 sind dargestellt, wobei jedes die Zeitvariation der
Lichtantwort des unter Erfassungen befindlichen Mediums zeigt, namentlich
T1(t) und T2(t).
Diagramm G1 wird mit dem polarisierten einfallenden
Licht (Strahl B1' in 2A) erhalten
und Diagramm G2 wird mit dem nicht-polarisierten
einfallenden Licht (Strahl B1) erhalten,
wobei die zwei Diagramme jeweils unterschiedlichen Polarisationszuständen der
detektierten Lichtantworten entsprechen.
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Die
Lichtantworten, die unterschiedlichen Polarisationszuständen des
detektierten Lichts entsprechen, variieren wie gezeigt abhängig von
dem Polarisationszustand des einfallenden Lichts verschiedenartig
mit der Zeit. Das liegt an der Tatsache, dass Glucose eine streuungsbeeinflussende
und optisch aktive Substanz im Blut ist. Sie beeinflusst die Ausrichtung
des Vektors einer Polarisation des polarisierten einfallenden Lichts,
wodurch die Menge an Licht, die den Detektor (durchtreten des Analysators) erreicht,
beeinflusst wird.
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Um
eine Kurve graphisch darzustellen, die die Relation zwischen den
unterschiedlichen Lichtantworten (d.h. mit unterschiedlichen Polarisationszuständen) anzeigt,
die durch die gleiche Glucosekonzentration Cgl beeinflusst
werden, wird eine Relation zwischen den zwei vorstehend erwähnten Zeitvariationen
bestimmt. Die 5 stellt eine derartige Kurve
V (in logarithmischen Koordinaten gezeigt) dar, die von den Diagrammen
G1 und G2 von 4 erhalten
wird. Das Diagramm V stellt eine im wesentlichen gerade Linie dar,
wobei die Tangente des Neigungswinkels φ dieser Linie mit Bezug auf
die Abzissen(achse) eine parametrische Neigung darstellt, die einen
erfassbaren Parameter R bildet.
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5B zeigt
einen Satz Kurven – in
dem vorliegenden Beispiel fünf
Kurven V1–V5,
die die experimentellen Ergebnisse eines Anwendens des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf Blutproben mit bekannten Glucosekonzentrationswerten darstellen, d.h.
102 mg/dl, 116 mg/dl, 128 mg/dl, 146 ng/dl, und 160 mg/dl. Es ist
offenkundig, dass verglichen zu den anderen jede dieser Kurven durch
einen unterschiedlichen Wert der parametrischen Neigung R gekennzeichnet
ist.
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Die
Diagramme V1–V5 werden
verwendet, um Referenzdaten in der Form einer, in 6 gezeigten,
Kalibrierungskurve Ccal herzustellen. Die
Kalibrierungskurve wird anfänglich entweder
bezüglich jedes
spezifischen Patienten bei unterschiedlichen Bedingungen der Glucosekonzentration,
oder bezüglich
verschiedener Patienten mit unterschiedlichen Glucosekonzentrationen
im Blut erstellt.
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Unter
Verwendung der in 5A (T1(t)
und T2(t)) dargestellten, erfassten Daten,
die durch Anwenden der erfindungsgemäßen Erfassungen auf den speziellen
Patienten erhalten wurden und der Kalibrierungskurve Ccal von 6,
kann die Glucosekonzentration Cgl in dem
Patientenblut bestimmt werden. In diesem speziellen Beispiel ist
die parametrische Neigung R gleich 1.35 und folglich ergibt sich
für die
Glucosekonzentration: Cgl = 102 mg/dl.
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7 stellt
die Korrelation zwischen den Erfassungen von der durch die erfindungsgemäße Erfassungsvorrichtung
erhaltenen Glucosekonzentration und jenen durch das Standard-Glucometer "Elite" erhaltenen dar.
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Wie
vorstehend angezeigt, kann der erfassbare Parameter R, der die Bestimmung
der Konzentration einer Substanz im Blut unter Verwendung einer
Kalibrierungskurve ermöglicht,
der Grad einer Depolarisation in dem detektierten Licht sein, d.h.
(T1 – T2)/(T1 + T2), was die Funktion der Zeit ist und von Wellenlänge zu Wellenlänge variiert.
Es sollte klar sein, dass obwohl nicht speziell gezeigt, eine entsprechende
Kalibrierungskurve in der Form des Depolarisationsgrads als Funktion
einer Glucosekonzentration vorliegen wird.
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Um
die Genauigkeit der Erfassungen zu erhöhen, sollte, obwohl nicht speziell
gezeigt, erwähnt werden,
dass jede Erfassungssitzung die Beleuchtung der Erfassungsstelle
mit mehr als einer Wellenlänge
einfallender Strahlung (entweder der Reihe nach oder gleichzeitig,
abhängig
von der Gestaltung der Erfassungseinheit) einschließen kann,
vorausgesetzt, das für
jede Wellenlänge
zwei unterschiedliche Polarisationszustände des detektierten Lichts
erhalten werden. Außerdem
kann das Verschlussmittel betrieben werden, um die so genannten
Mehrfach-Okklusions-Löse-Sitzungen
bereitzustellen, wobei während
der Okklusions-Löse-Zyklen
für eine oder
mehrere Wellenlängen
einfallenden Lichts werden Erfassungen ausgeführt werden
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Der
Fachmann wird leicht erkennen, dass verschiedene Modifikationen
und Änderungen
an den erfindungsgemäßen Ausführungsformen,
wie sie hierin vorstehend beschrieben sind, angewendet werden können, ohne
von deren Umfang abzuweichen, der in und durch die beigefügten Ansprüche festgelegt
ist.