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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf die Herstellung einer Zahnvorläuferzelle.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Verwendung einer
kultivierten Stammzelle, um eine Zahnvorläuferzelle herzustellen, wobei
die Stammzelle keine humane embryonale Stammzelle ist.
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Hintergrund
der Erfindung
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Zähne sind
für das Überleben
von Tieren essentielle Organe und von offensichtlicher klinischer und/oder
kosmetischer Wichtigkeit. Es gibt viele Beispiele, bei denen Zahnersatz
wünschenswert
ist und gegenwärtige
Behandlungen beschränken
sich auf künstliche
Prothesen oder Implantate.
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Zahnprimordienexplantate
können
in vitro kultiviert werden und ermöglichen eine Vielzahl von Manipulationstudien
einschließlich
die Einbringung von Genen und/oder Proteinen und Geweberekombinationen.
Manipulierte Primordien können
in Nierenkapseln von adulten Tieren (wie bspw. Mäusen) transferiert werden,
um Bedingungen für
die Entwicklung von adulten Zähnen
zu schaffen. Diese Kultivierungstechniken erfordern jedoch das häufige Töten von
Tieren. Dies ist eines der mit dem Stand der Technik verbundenen
Probleme.
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Ansätze im Stand
der Technik, um Zahnprimordien herzustellen, sind auf die Geweberekombination
in vitro angewiesen. Es wurden unabhängig voneinander zwei verschiedene
Gewebetypen aus dem tierischen Embryo präpariert und diese wurden im
Labor rekombiniert. Signale aus dem einen Gewebe können dann
die Bildung von Zahnprimordien in dem anderen Gewebe induzieren.
Dies ist ein mühsames,
aufwändiges
Verfahren, das von hoch geschulten Fachkräften ausgeführt wird und große chirurgische
Fähigkeiten
erfordert.
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Gemäß des Standes
der Technik verändern sich
für das
Fortschreiten der Zahnentwicklung früh in der Entwicklung die Gewebeerfordernisse.
Es wird vermutet, dass für
die Initiation das orale Epithel essentiell ist und Zähne ausbilden
kann, wenn es mit beliebigen mesenchymalen Zellen rekombiniert wird, solange
diese aus der Neuralleiste stammen. Deshalb sind gemäß des Standes
der Technik aus der Neuralleiste stammende Zellen essentiell für die Ausbildung
von Zahnvorläuferzellen.
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Die
vorliegende Erfindung versucht zumindest einige der mit dem Stand
der Technik verbundenen Probleme zu überwinden.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Wie
oben erläutert,
wurde früher
die Herstellung von Zahnprimordien nur durch Verwendung von Geweberekombinationstechniken
bewerkstelligt. Hier wird nun überraschenderweise
gezeigt, dass die Herstellung von Zahnvorläuferzellen durch die Verwendung
von im Labor kultivierten Stammzellen bewerkstelligt werden kann,
wobei die Stammzellen keine embryonalen Stammzellen sind. Insbesondere können Zahnvorläuferzellen
durch die Verwendung von im Labor kultivierten nicht-humanen embryonalen
Stammzellen (ES-Zellen) hergestellt werden.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung einer kultivierten
Stammzelle zur Herstellung einer Zahnvorläuferzelle bereit, wobei die
Stammzelle keine humane embryonale Stammzelle ist. Vorzugsweise
ist die kultivierte Stammzelle eine nicht-humane ES-Zelle.
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Die
Herstellung von Zahnvorläuferzellen
aus kultivierten Stammzellen kann vorteilhafterweise durch die Induktion
der nicht-humanen
ES-Zellen mit oralem Epithel bewerkstelligt werden.
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Eine
Zahnvorläuferzelle
ist eine solche, die bestimmte molekulare Marker exprimiert, die
für Zahnvorläuferzellen
charakteristisch sind. Beispielsweise gilt eine Zelle als eine Zahnvorläuferzelle, wenn
diese einen oder mehrere zahnmesenchymale Zellmarker exprimiert.
Beispiele solcher Marker umfassen Barxl, Dlx2, Dlx5, Msx1, Pax9,
Activin βA, Lhx6,
Lhx7 und andere. Diese Marker können
durch beliebige geeignete Mittel detektiert werden, wie Western
Blot, Immunfluoreszenz, radioaktive in situ-Hybridisierung oder
andere geeignete Mittel, die unten detaillierter beschrieben werden.
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Das
orale Epithel kann aus einer beliebigen Quelle stammen, wie bspw.
aus der Maus. Die Präparation
von oralem Epithel wird unten detaillierter diskutiert.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Gemäß eines
ersten Aspektes betrifft die Erfindung die Verwendung einer kultivierten
Stammzelle, um eine Zahnvorläuferzelle
herzustellen, wobei die Stammzelle keine humane embryonale Stammzelle
ist.
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Gemäß eines
zweiten Aspektes betrifft die Erfindung die Verwendung einer kultivierten
Stammzelle, um eine Zahnvorläuferzelle
herzustellen, wobei die kultivierte Stammzelle eine neurale Stammzelle (NSC)
oder eine nicht-humane embryonale Stammzelle (ES-Zelle) sein kann.
Vorzugsweise ist die kultivierte Stammzelle eine nicht-humane embryonale Stammzelle
(ES-Zelle).
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Gemäß eines
dritten Aspektes betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Zahnvorläuferzelle
aus einer kultivierten Stammzelle, wobei das Verfahren folgende
Schritte aufweist: Bereitstellen einer kultivierten Stammzelle,
In-Kontakt-Bringen der
kultivierten Stammzelle mit einer oder mehreren oralen Epithelzellen,
und Inkubieren für
eine Zeit, die ausreichend ist, um die Zahnvorläuferzelle herzustellen, wobei
die Stammzelle keine humane embryonale Stammzelle ist.
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Gemäß eines
vierten Aspektes betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer Zahnvorläuferzelle
aus einer kultivierten Stammzelle, wobei die kultivierte Stammzelle
eine nicht-humane ES-Zelle ist, wobei das Verfahren folgende Schritte
aufweist: Bereitstellen einer kultivierten nicht-humanen ES-Zelle, In-Kontakt-Bringen
der kultivierten nicht-humanen
ES-Zelle mit einer oder mehreren oralen Epithelzellen, und Inkubieren
für eine
Zeit, die ausreichend ist, um die Zahnvorläuferzelle herzustellen.
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Gemäß eines
fünften
Aspektes betrifft die Erfindung eine Zahnvorläuferzelle, die aus einer kultivierten
Stammzelle hergestellt ist, wobei die Stammzelle keine humane embryonale
Stammzelle ist.
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Gemäß eines
sechsten Aspektes betrifft die Erfindung eine Zahnvorläuferzelle,
die aus einer kultivierten Stammzelle hergestellt ist, wobei die
kultivierte Stammzelle eine nicht-humane ES-Zelle ist.
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Zur
Vereinfachung der Bezugnahme werden diese und weitere Aspekte der
vorliegenden Erfindung nun unter geeigneten Abschnittsüberschriften diskutiert.
Die Lehren aus jedem Abschnitt sind jedoch nicht notwendigerweise
auf jeden speziellen Abschnitt beschränkt.
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Bevorzugte
Merkmale
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Vorzugsweise
ist die kultivierte Stammzelle eine nicht-humane ES-Zelle.
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Die
Inkubation der kultivierten nicht-humanen ES-Zelle mit der (den)
Epithelzelle(n) erfolgt für eine
Zeit, die ausreichend ist, um die Zahnvorläuferzelle herzustellen. Vorzugsweise
beträgt
diese Zeit etwa 72 Std.
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Vorzugsweise
sind hier die Zahnvorläuferzellmarker
beschrieben. Vorzugsweise werden solche Marker durch in situ-Hybridisierung
bestimmt.
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Vorteile
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Die
vorliegende Erfindung hat viele Vorteile. Diese Vorteile werden
durch die folgende Beschreibung deutlich.
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Die
vorliegende Erfindung ist z.B. vorteilhaft, da sie ein Minimum an
getöteten
Tieren erfordert.
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Die
vorliegende Erfindung ist ferner vorteilhaft, da sie personalsparend
ist.
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Des
Weiteren ist die vorliegende Erfindung vorteilhaft, da sie mit keinen
multiplen chirurgischen Geweberekombinationen verbunden ist.
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Zahnentwicklung
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Die
Entwicklung des Säugetierzahns
ist ein anerkanntes Modellsystem für die Untersuchung der epithelialen/mesenchymalen
Wechselwirkungen während
der Organogenese. Die Zähne
beginnen sich früh
in der Säugetierembryogenese
(11 Tage bei Mäusen,
6 Wochen beim Menschen) aus einer Reihe von reziproken Wechselwirkungen
zwischen zwei Zelltypen, den oralen Epithel- und aus den Neuralleisten
stammenden Mesenchymalzellen, zu entwickeln.
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Aus
dem Epithel kommen induktive Signale für die Zahnentwicklung, woraufhin
die angesprochenen mesenchymalen Zellen dazu programmiert werden,
odontogenisch zu werden (2). Odontogene mesenchymale Zellen
stellen dann instruktive Signale für die weitere Zahnentwicklung
bereit (3). Die Epithelzellen führen ggf. zu Ameloblasten,
die verantwortlich sind für
die Schmelzbildung und die Mesenchymzellen bilden Odontoblasten,
die Dentin produzieren.
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Die
Identität
dieser verschiedenen instruktiven Signale wurde durch Genexpressionsstudien und
Implantationsexperimente ersichtlich. FGF8, BMP4 und SHH werden
als frühe
instruktive Signale aus dem oralen Epithel etabliert (3).
BMPs, FGFs und Activin sind unter den frühen Signalen aus dem Mesenchym
(3, 4).
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Schlüsselmoleküle, die
in die Signalgebung der Zahnorganogenese involviert sind, umfassen
Activin βA,
das in dem voraussichtlichen Zahnkeimmesenchym exprimiert wird und
ein Signalmolekül
in der Zahnentwicklung ist. Activinproteine werden aus zwei Genprodukten
hergestellt, Activin βA
und Activin βB,
welche dimerisieren, um Activin A (βA:βB), Activin B (βB:βB) und Activin
AB (βA:βB) zu bilden. Die
eng verwandten Inhibine, Inhibin A und Inhibin B, sind Dimere, die
aus einer Activin βA-
oder βB-Untereinheit bestehen,
die mit einer Inhibin spezifischen α-Untereinheit verbunden ist
(Vale et al., 1990; Roberts et al., 1991; Roberts und Barth, 1994).
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Die
Analyse der Zahnentwicklung in Activin βA-mutierten Embryos zeigt, dass
jenseits des Knospenstadiums keine Entwicklung der Schneidezähne und
Backenzähne
des Unterkiefers erfolgt. Activin βA ist deshalb eine essentielle
Komponente der Zahnentwicklung und ein Markergen von mesenchymalen Zellen.
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Marker der
Zahngenexpression
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Die
Expression von gut charakterisierten mesenchymalen und epithelialen
Markergenen kann durch beliebige geeignete Verfahren untersucht
werden. Beispielsweise kann an Embryonen eine radioaktive in situ-Hybridisierung,
beispielsweise bis zum Knospenstadium, durchgeführt werden. Geeignete Gene,
um die Expressionsmuster zu untersuchen, können Barx-1, Msx-1, Dlx-2,
Pax-9, Gli-3, Lef-1, syndecan-1, Tgfβ-1, Tgfβ-3, Bmp-4, Bmp-7, Shh, CD44,
Otlx-2, Lhx6, Lhx7, FGF8, Pitx2, oder andere geeignete Markergene
umfassen. Dies wird unten detaillierter diskutiert.
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Mesenchymale
Marker
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Beispiele
solcher Marker umfassen Barx1, Dlx2, Dlx5, Msx1, Pax9, Activin βA, Lhx6,
Lhx7 und andere. Diese Marker können
durch beliebige Mittel detektiert werden, wie bspw. Western Blot,
Immunfluoreszenz, radioaktive in situ-Hybridisierung oder andere
geeignete Mittel.
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In
Wildtypzähnen
wird im Knospenstadium die Barx-1 Genexpression grundsätzlich im
Backenzahnbereich des Unter- und Oberkiefers gefunden und zeigt
sich eher in breiten Bereichen der aus der Neuralleiste stammenden
mesenchymalen Zellen, als dass diese auf das Dentalmesenchym beschränkt wäre (Ferguson
et al., Tissier-Seta et al., 1995).
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Msx-1,
Lef-1 und Bmp-4 werden im Dentalmesenchym (d.h. den sich verdichtenden
mesenchymalen Zellen, die assoziiert sind mit invagierenden Schneide-
und Backenzahnepithelknospen) als Antwort auf die epitheliale Signalgebung
exprimiert (Ferguson et al., 1998; Mackenzie et al., 1991; Kratochwil et
al., 1996; Vainio et al., 1993).
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Die
Dlx-2 Expression wird grundsätzlich
in mesenchymalen Zellen gefunden, die die epitheliale Knospe unmittelbar
umgeben, ist jedoch auch in dem Dentalepithel auf der bukkalen Seite
der Knospen vorhanden (Ferguson et al., 1998; Thomas et al., 1995;
Qui et al., 1997).
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Pax-9,
Lhx6 und Lhx7 werden im frühen Zahnmesenchym
vor der Knospenbildung und anschließend in dem sich verdichtenden
Mesenchym im Knospenstadium exprimiert (Ferguson et al., 1998; Neubüser et al.,
1997).
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Gli-3
wird im Mesenchym von E10.5 an exprimiert. Im Knospen- und Kappenstadium
ist die Gli-3-Expression etwas mehr örtlich begrenzt, als die Pax-9-Expression
und ist in der Dentalpapille und dem Dentalfollikel konzentriert
(Ferguson et al., 1998; Hardcastle and Sharpe, 1998).
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Syndecan-1,
ein Zelloberflächenheparinsulfat-Proteoglycan,
wird transient im dentalen Mesenchym exprimiert und es wird vermutet,
dass es die dentale mesenchymale Zellverdichtung unterhalb des invaginierenden
Dentalepithels reguliert (Ferguson et al., 1998; Thesleff et al.,
1996).
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Tgfβ-1 wird im
dentalen Mesenchym und schwach im Epithel der Schneidezähne gefunden und
taucht in den Backenzähnen
lediglich im Dentalepithel im Kappenstadium auf (Ferguson et al.,
1998; Vaahtokari et al., 1991).
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Die
Tgfβ-3-Expression
ist im Mesenchym des Gesichtes weit verbreitet, sie scheint jedoch
nicht in den sich verdichtenden mesenchymalen Zellen, die unmittelbar
an die Epithelknospen der Schneide- und Backenzähne anliegen, stattzufinden
(Ferguson et al., 1998; Chai et al., 1994).
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Epitheliale
Marker
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Beispiele
solcher Marker umfassen Pitx2, p21, Wnt7b und andere. Diese Marker
können
durch beliebige geeignete Mittel detektiert werden, wie bspw. Western
Blot, Immunfluoreszenz, radioaktive in situ-Hybridisierung oder
andere geeignete Mittel.
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Gene,
die bekanntermaßen
im Dentalkeimepithel exprimiert werden, umfassen Bmp-7, Sonic hedgehog
(Shh), CD44, FGF8, Pitx2 und Otlx-2.
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In
Wildtypembryos wird Bmp-7 anfänglich
im Dentalepithel exprimiert, wobei sich die Expression von E13.5
an auf das Mesenchym um die Zahnknospen herum verschiebt (Åberg et
al., 1997). Bei E13.5 wird die mesenchymale Bmp-7-Expression nur
in den unteren Schneidezähnen
gefunden, die zu diesem Stadium in ihrer Entwicklung am weitesten
fortgeschritten sind, wohingegen die Expression im Epithel der oberen
Schneidezähne
und Backenzähne andauert
(Ferguson et al., 1998).
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Shh
wird in der epithelialen Verdickung der frühen Zahnkeime exprimiert und
ist vermutlich eine wichtige Komponente der Signale, die während dieses
frühen
Stadiums vom Epithel zum darunter liegenden Mesenchym führen, die
Genexpression im Mesenchym veranlassen und dieses dazu anweisen, die
Verdichtung zu beginnen (Bitgood and McMahon, 1995; Thesleff and
Sharpe, 1997). In späteren
Stadien wird Shh herunterreguliert, wobei jedoch die Transkripte
wieder in den Epithelzellen erscheinen, die den Schmelzknoten bilden,
ein transientes Signalzentrum, das im Dentalepithel im späten Knospenstadium
der Zahnentwicklung entsteht (Ferguson et al., 1998; Vaahtokari
et al., 1996).
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CD44
und Otlx-2 werden im oralen Epithel weiter verbreitet exprimiert,
als Shh (Ferguson et al., 1998; Mucchielli et al., 1997). CD44 codiert
für den Hyaluronanrezeptor
und Otlx-2 ist das Maushomolog des humanen Genes, das, wenn dieses
mutiert ist, die als Riegersyndrom bekannte Krankheit verursacht,
bei der keine Zähne
vorhanden sind (Semina et al.; 1996).
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Follistatin
ist ein Activin-Bindeprotein, für
das gezeigt wurde, dass dieses die Aktivität von Activin inhibiert (Michel
et al., 1993; De Winter et al., 1996). Das Expressionsmuster von
Follistatin kann durch in situ-Hybridisierungsanalyse untersucht
werden (Ferguson et al., 1998). Die Follistatinexpression wird von E11.5
an in Zahnkeimepithelzellen gefunden, die unmittelbar an Activin βA exprimierende
Zellen anliegen. In späteren
Stadien sind Follistatin-Transkripte auf die säulenförmigen Zellen beschränkt, die
die äußerste Schicht
der epithelialen Knospe bilden, wohingegen der zentrale Kern der
epithelialen Zellen follistatin-negativ ist (Ferguson et al., 1998).
Follistatin wird deshalb in dem Zahnepithel, das an das Zahnmesen chym
anliegt, und in einem komplementären Muster
zu Activin βB
exprimiert.
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Zahnprimordien
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Zahnprimordien
können
in vitro kultiviert werden, was eine Vielzahl von Manipulationsstudien
erlaubt, einschließlich
die Einbringung von Genen und/oder Proteinen und Geweberekombinationen. Am
bedeutendsten ist, dass manipulierte Primordien in Nierenkapseln
von adulten Tieren (wie bspw. Mäusen)
transferiert werden können,
um Bedingungen für
die Entwicklung von adulten Zähnen
zu schaffen. Vorzugsweise können
erfindungsgemäße Zahnvorläuferzellen
zur Herstellung von Zahnpromordien oder völlig entwickelten Zähnen verwendet
werden.
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Es
ist daran gedacht, dass ein Verfahren zur Gewebeherstellung, basierend
auf den hier offenbarten Lehren in Bezug auf die Zahnentwicklung,
dazu verwendet werden kann, um in vitro und in vivo Zähne in einer
adulten Mundhöhle
herzustellen.
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Nicht-humane
ES-Zellen
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Wie
hier gezeigt, können
kultivierte Zellen, wie bspw. nicht-humane ES-Zellen, aus der Neuralleiste
stammende Mesenchymalzellen in der Produktion von Zahnvorläuferzellen
ersetzen. Gleichermaßen
kann, wie hier offenbart, künstliches
Epithel konstruiert werden, um embryonales orales Epithel nachzubilden.
Es ist denkbar, dass die hier offenbarten kultivierten Epithelzellen
in der Herstellung von künstlichem
Epithel verwendet werden können,
und dieses Epithel kann dazu konstruiert sein, um Merkmale eines
oralen Epithels aufzuweisen, wodurch nicht- humanes embryonales Epithel durch konstruiertes
Epithel in der Herstellung von Zahnvorläuferzellen ersetzt werden kann.
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Andere
Quellen von Stammzellen, die aus der Neuralleiste stammenden Mesenchymalzellen ersetzen
können,
können
primäre
adulte neurale Stammzellen umfassen, wobei die Stammzellen keine
humanen embryonalen Stammzellen sind. Diese können durch Verwendung von etablierten
Verfahren erhalten werden, bspw. wie beschrieben in Johansson et
al. (Cell vol. 96, p25 (1999)) und/oder Clarke et al. (Science vol.
288, p1660 (2000)). Diese Zellen sind sogar in der Lage Neuralleistenzellen
auszubilden, wenn diese in Mausblastozysten transplantiert werden.
(Eine) Zelllinie(n) von kultivierten neuralen Stammzellen kann auch
dazu verwendet werden, um aus der Neuralleiste stammende mesenchymale Stammzellen
gemäß der Verfahren
der vorliegenden Erfindung zu ersetzen, wobei die Stammzellen keine humanen
embryonalen Stammzellen sind.
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Es
ist denkbar, dass die erfindungsgemäßen Zahnvorläuferzellen
nutzbringend dazu verwendet werden können, um Mauszähne vollständig aus
kultivierten Stammzellen durch das Kombinieren von nicht-humanen
ES-Zellaggregaten mit Epithel, das aus immortalisierten Zelllinien
und nicht-humanen ES-Zelllinien produziert wird, zu generieren.
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Die
Fähigkeit
von nicht-humanen ES-Zellen, primitive Ectodermähnliche Zellpopulationen zu
bilden, wurde nachgewiesen (5, 6). Die Kombination von sekretierten
Signalen, die erforderlich sind, um in solchen Zellen die Odontogenese
zu induzieren, kann durch experimentelle Manipulation der Zellen erfolgen,
bspw. durch die Verwendung des Kugel-Applikationsystemes, wie dies hier
beschrieben ist. Des Weiteren ist daran gedacht, dass das Ectoderm,
das aus nicht-humanen ES-Zellen stammt, vorteilhafterweie odontogenes
Ectoderm ersetzen kann, sobald die Signalgebungsrichtung auf das
odontogene Mesenchym übergegangen
ist.
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Stammzellkultur
zur Zahnbildung
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Wie
hier erläutert,
umfasst die vorliegende Erfindung (ein) Verfahren zur Herstellung
eines mesenchymalen Gewebes, das in der Lage ist Zähne aus kultivierten
Stammzellen zu bilden, wobei die Stammzellen keine humanen embryonalen
Stammzellen sind. Die Stammzellen können zur Induktion/Interaktion
auf vielfältige
Weise hergestellt werden. Sie können
bspw. pelletiert werden, um kleine Aggregate zu bilden. Dies kann
dadurch bewerkstelligt werden, dass diese auf Filter pelletiert
werden. Solche Filter können
ein beliebiges Substrat aufweisen, wie bspw. vorgelatinisierte Millipore-Filter.
Aus Zweckmäßigkeitsgründen können die
Filter von Metallgittern getragen werden, wie bspw. beschrieben
in Ferguson et al. (1998). Die Stammzellen können in kleine Löcher pelletiert
werden, die in einem Gel oder einem anderen geeigneten halbfesten
Träger
vorgesehen sind. Das Gel kann ein Kollagengel sein. Das Gel kann
das Collaborative Biomedical Products' Matrigel oder ein ähnliches Substrat sein. Das
Epithel wird über
die Stammzellen gelegt, um das Loch zu bedecken, welches dann mit
einer dünnen
Schicht eines Gels bedeckt und inkubiert wird. Die in diesem Zusammenhang
verwendeten Gele können
selbst von (einer) Membran(en) und/oder Metallgittern getragen werden,
wie oben und in dem Abschnitt der Beispiele skizziert.
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Zahnersatz
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Die
vorliegende Erfindung kann für
den Zahnersatz, insbesondere für
den humanen Zahnersatz verwendet werden. Es wäre vorteilhaft, wenn die gewebekonstruierten
Zähnen
in der adulten Mundhöhle
wachsen gelassen werden, wodurch ein direkter Zahnersatz ermöglicht würde.
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Es
ist bekannt, dass embryonale Zahnprimordien sich in der adulten
Umgebung entwickeln und normal wachsen können, bspw. durch Verwendung
von renalem Transfer (1, 4). Es scheint, dass Stellen,
wie bspw. die adulte Niere und das Auge, eine geeignete Umgebung
weitgehend dadurch bereitstellen, dass eine adäquate Blutzufuhr ermöglicht wird.
Wir denken deshalb, dass sich Zahnrudimente, die chirurgisch in
die Mundhöhle
implantiert werden, normal entwickeln.
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Neben
der Möglichkeit
eine Reihe von Verfahren zu entwickeln, die einen Zahnersatz ermöglichen,
ist es zusätzlich
wünschenswert,
dass die sich in situ entwickelnden Zähne die richtige Form und Größe haben.
Es ist eine Anzahl von Genen bekannt, die die Zahnform festlegen,
und durch Manipulation dieser Gene ist es möglich, die Zahnform zu verändern (1, 4, 7, 8).
Gleichermaßen
wurde experimentell gezeigt, dass die Modulierung von Signalereignissen zur
Veränderung
der Zahngröße führt. Beispielsweise
führt die
Inhibierung der Wnt-Signalgebung zur Entwicklung von kleineren Zähnen (9).
Diese Beobachtungen können
in den Verfahren der vorliegenden Erfindung vorteilhaft ausgenutzt
werden.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können nutzvoll in einem Ansatz
zur Gewebekonstruktion angewendet werden, um ein vollständiges Säugetierorgan,
einen Zahn, de novo aus kultivierten Stammzellen zu generieren,
wobei die Stammzellen keine humanen embryonalen Stammzellen sind.
Dieses Verfahren umfasst den Ersatz von nicht-humanen embryonalen
Geweben, die Zähne
bilden, durch Gewebe, die aus kultivierten Stammzellen generiert wurden,
wie hier offenbart.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft nicht-humanes embryonales
orales Epithel, das, wenn es mit Mesenchym rekombiniert wird, welches von
kultivierten nicht-humanen embryonalen Stammzellen (ES-Zellen) abgeleitet
ist, in dem nicht-humanen ES-Zellgewebe die zahnspezifische Genexpression
und frühe
Zahnentwicklung induziert.
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Im
Stand der Technik ist bekannt, dass der zweite Pharyngialbogen von
Säugetierembryos
keine Zähne
entwickelt. In einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung, in dem eine Doppelrekombinationstechnik mit Geweben verwendet
wird, die aus genetisch markierten Mausstämmen stammen, wird im zweiten
Pharyngialbogenmesenchym die Odontogenese induziert. Es wird ferner
demonstriert, dass dieses Gewebe dann in der Lage ist in dem Epithel
des zweiten Pharyngialbogens Odontogenese zu induzieren. Aus diesen
rekombinanten Geweben werden dann gemäß der vorliegenden Erfindung
Zahnkeime im frühen
Stadium gebildet. Die Bildung dieser Zahnkeime wird dann durch die Überwachung
der Expression von geeigneten molekularen Markern bestätigt, wie
oben beschrieben. Deshalb ist ein vorteilhaftes Merkmal der vorliegenden
Erfindung, das nicht-odontogenes Gewebe zur Bildung von Zähnen hergestellt werden
kann, wie hier offenbart.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
betrifft die Erfindung die Induktion von Mesenchym, das auf nicht-humanen
ES-Zellen basiert, um die Odontogenese zu durchlaufen. Das orale
Epithel wird mit Mesenchym aus einer nicht-humanen embryonalen Stammzelle
rekombiniert. Epitheliale Invaginationen (Zahnknospen) werden gebildet.
Unter Verwendung von molekularen Markern für Zahnknospen wird demonstriert,
dass die Expression dieser Marker in dem nicht-humanen ES-Zell-Mesenchym
um die epithelialen Invaginationen herum induziert wird, wodurch
angezeigt wird, dass frühe
Odontogenese stattfindet und wodurch die Bildung von Zahnknospen
bestätigt wird.
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Es
ist deshalb ein vorteilhaftes Merkmal der vorliegenden Erfindung,
dass Mesenchym, das auf nicht-humanen ES-Zellen basiert, dazu induziert
werden kann, Odontogenese zu durchlaufen.
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Vorzugsweise
können
die Verfahren der vorliegenden Erfindung dazu genutzt werden, Zähne vollständig aus
nicht-humanen embryonalen Geweben zu bilden, die normalerweise keine
Zähne bilden.
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Es
ist daran gedacht, dass die vorliegende Erfindung es ermöglicht,
dass nicht-humane ES-Zellen nicht-humane aus der Neuralleiste stammende embryonale
Zellen ersetzen und die Zahnentwicklung ermöglichen.
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Vorzugsweise
können
Epithelzellen aus Zelllinien hergestellt werden und in vitro als
ein Ersatz für das
orale Epithel verwendet werden.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können vorzugsweise auf den Ersatz
der nicht-humanen embryonalen Umgebung, die normalerweise für die Zahnentwicklung
erforderlich ist, durch eine adulte Umgebung, angewendet werden,
wie bspw. über die
Implantation von Zahnvorläuferzellen
oder Strukturen, die daraus hervorgehen, in einen adulten Kiefer
zur Entwicklung. Zähne,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt/transplantiert werden, wachsen und entwickeln
sich weiter, wenn diese in den Kieferknochen implantiert werden
und gehen mit diesem eine feste Verbindung ein.
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Es
ist daran gedacht, dass die vorliegende Erfindung dafür sorgt,
dass Stammzellen dazu ausgerichtet werden, um in Kultur einem odontogenen Signalweg
zu folgen und diese sich daraufhin zu reifen Zähnen entwickeln, wenn sie in
eine Säugetierniere
und/oder einen -kiefer implantiert werden, wobei die Stammzellen
keine humanen embryonalen Stammzellen sind.
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Es
ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass die erfolgreiche
Zahnentwicklung aus kultivierten Stammzellen erfolgen kann.
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Es
wird hier demonstriert, dass erfindungsgemäß odontogene Signale in mesenchymale
und Epithelzellen geleitet werden können, die normalerweise keine
Zähne ausbilden,
um diese in Kultur zur anschließenden
Zahnentwicklung zu programmieren.
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Es
ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass mesenchymale Zellen
in Kultur durch Exposition an odontogene Signale (z.B. aus oralem
Epithel) dazu programmiert werden können, nach der Implantation
(z.B. renale Implantation oder Implantation in den Kiefer) Zähne auszubilden.
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Es
ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass Zahnprimordien
sich nach einer Implantation in den Kiefer erfolgreich anheften
und entwickeln.
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Es
ist daran gedacht, dass die vorliegende Erfindung den Ersatz von
oralem Epithel durch (eine) kultivierte Stammzelllinie(n) erleichtert,
und/oder den Ersatz des Epithels durch Proteinsignale erleichtert, die
vorzugsweise als Protein und/oder als Gen(e) verabreicht werden,
das (die) das Letztere codiert (codieren), und/oder die Verwendung
von Stammzellen, wie bspw. neuralen Stammzellen und/oder nicht-humanen
embryonalen Stammzellen zur Herstellung von gewebekonstruierten
Zähnen
erleichtert.
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BEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung wird nun beispielhaft beschrieben, wobei Bezug
genommen wird auf:
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1,
die einen gefärbten
Schnitt zeigt; und
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2,
die einen gefärbten
Schnitt zeigt.
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Im
Detail zeigen:
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1 eine
sich entwickelnde Knospe; und
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2 die
visualisierte Expression von Markergenen für Zahnvorläufer.
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Allgemeine
Verfahren
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Die
vorliegenden Erfindungen werden an Mausembryoexplantaten durchgeführt, die
unter Verwendung eines etablierten Systems kultiviert wurden (siehe
hierzu bspw. Ferguson et al., 1998, et seq.). Unter Verwendung von
etablierten Verfahren, die die Trennung des Epithels und des Mesenchyms
mit Dispase umfassen, wurden Rekombinationen durchgeführt (4).
Die Histologie umfasst das Schneiden und Färben von Wachsschnitten und
die in situ-Hybridisierung
mit Genmarkern unter Verwendung von 35S-RNA-Sonden mit verschiedenen
Sonden, die für die
anliegenden Abschnitte benutzt wurden. Renale Transfers wurden in
sechs Wochen alten männlichen CDl
Mäusen
unter Verwendung eines für
den Hauptsitz in Großbritannien
genehmigten Verfahrens durchgeführt,
renale Extrakte wurden über
10 bis 16 Tage gesammelt, in EDTA dekalzifiziert, seriell geschnitten
und gefärbt.
Die Organ-/Gewebekultivierung erfolgt gemäß im Stand der Technik bekannter Verfahren,
wie bspw. beschrieben in ("Organ
culture in the analysis of tissue interactions." I. Thesleff and C. Sahlberg, aus Molecular
Embryology Methods and Protocols, Vol. 97, Ch. 3, Herausgeber: PT
Sharpe und I. Mason; Humana Press 1999). Die ES-Zellen werden gemäß Standardprotokollen
propagiert, gehalten und präpariert,
die sich bspw. finden in ("CRE
recombinase mediated alterations of the mouse genome using embryonic
stem cells." Hadjantonakis
et al., aus Molecular Embryology Methods and Protocols, Vol. 97,
Ch. 8, Herausgeber: PT Sharpe und I. Mason; Humana Press 1999).
Die ES-Zellen können
ggf. auf Filter pelletiert werden oder wachsen vorzugsweise auf
vorgelatinisierten Filtern unter Verwendung von Standardkultivierungsbedingungen,
wie oben erläutert.
-
Beispiel 1
-
Zahnentwicklung aus nicht-odontogenen,
nicht-humanen embryonalen Geweben
-
Das
Ausmaß,
bis zu dem sich Zähne
aus Rekombinationen von embryonalen Geweben entwickeln können, die
normalerweise keine Zähne
ausbilden, wird bestimmt.
-
Orales
Epithel (erster Pharyngialbogen) aus E10-Embryos wird mit Mesenchym
aus dem zweiten Pharyngialbogen rekombiniert. Diese Explantate werden
für drei
Tage kultiviert, um in dem Mesenchym die Odontogenese zu initiieren,
was durch in situ-Hybridisierung
mit molekularen Markern bestätigt wird.
-
Rekombinationen
aus Epithel- und mesenchymalem Gewebe
-
Rekombinationen
werden bei E11.5 und E13.5 durchgeführt. Die Backenzahnanlagen
der Unterkiefer werden mit Glutamax-1 in DMEM herauspräpariert.
Das Epithel und Mesenchym werden nach einer Inkubation für 10–15 Minuten
bei 37°C
in Dispaselösung
(Gibco BRL), die in Kalzium und magnesiumfreiem PBS mit 2 Einheiten
pro ml hergestellt wurde, isoliert. Nach der Inkubation wurden die
Unterkiefer in D-MEM mit 10%igem fötalem Kälberserum (FKS) gewaschen und
die Gewebe werden mechanisch unter Verwendung feiner Wolframnadeln voneinander
getrennt. Zur Rekombination werden Epithel und Mesenchym (wie beschrieben
in Ferguson et al., 1998) auf der Oberseite von transparenten Nucleoporemembranfiltern
(0,1 Mikrometer Porendurchmesser; Costar) in der richtigen Orientierung ausgerichtet.
Die Rekombinationen werden für
24 bis 48 Stunden in D-MEM mit 10%igem fötalem Kälberserum kultiviert, danach
werden sie entweder fixiert und für die radioaktive in situ-Hybridisierung
verarbeitet, oder unter die Nierenkapsel von männlichen adulten Mäusen transplantiert
und für
weitere 10 Tage kultiviert, um die volle Zahnentwicklung zu ermöglichen.
-
In situ-Hybridisierung
-
An
Embryos bei E10.5 bis E14.5 wurden radioaktive in situ-Hybridisierungsverfahren
durchgeführt,
wie in Wilkinson (1995) beschrieben. Die radioaktiven Gegensinn-Sonden
werden aus Maus-cDNA-Klonen
generiert, wie z.B. Activin βA,
Follistatin, Barx-1, Bmp-4, Bmp-7, CD44, Dlx-2, Fgf8, Gli-3, Otlx-2,
Pax-9, Shh, Syndecan-1, Tgfβ-1,
Tgfβ-3,
oder andere, wie hier diskutiert.
-
Nach
drei Tagen wird das orale Epithel entfernt und durch das Epithel
des zweiten Pharyngialbogens ersetzt. Zu dieser Zeit findet sich
das odontogene Potential in dem Mesenchym des zweiten Pharyngialbogens
(induziert durch das orale Epithel), das dann die induktiven Signale
zurück
an das Epithel des zweiten Pharyngialbogens abgibt. Die Explantate
werden für
weitere drei Tage kultiviert und durch Histologie und molekulare
Marker auf die Bildung von Zahnknospen untersucht.
-
1 zeigt
die Bildung von Zahnknospen in diesem System (Pfeile).
-
Identische
Explantate werden in Nierenkapseln transferiert, um zu demonstrieren,
dass sich normale Zähne
aus einer Kombination von Geweben des zweiten Pharyngialbogens bilden
können,
die normalerweise keine Zähne
bilden. In diesen Experimenten ist es wichtig, dass keine Kontamination
der Gewebe des zweiten Pharyngialbogens durch Zellen des ersten
Bogens stattfindet. Dies wird durch die Verwendung von getrennten
Embryos aus ROSA 26- und
GFP-Mäusen überwacht,
deren Zellen einfach voneinander unterschieden werden können, in
dem darin die konstruierten Marker verwendet werden. Durch Gewinnung
der Gewebe des ersten Bogens aus GFP-Mäusen und Gewebe des zweiten
Bogens aus ROSA 26-Mäusen
können
die Ursprünge
sämtlicher
gebildeter Zellen durch Lac Z-Färbung
und GFP-Detektion untersucht werden.
-
Induktion
von Zahnprimordien aus mesenchymalem Gewebe
-
Demonstriert
wird die in vitro-Induktion von Zahnprimordien aus mesenchymalem
Gewebe. Die erforderlichen Signale werden künstlich durch Verwendung von
proteingetränkten
Kugeln bereitgestellt. Diesen Zahnvorläufen wird dann in vivo in adulten
Tieren die Entwicklung in vollständig
entwickelte Zähne
ermöglicht.
-
Es
werden Unterkiefer aus Embryos bei E11.5, E12.5 und E13.5 in D-MEM
mit Glutamax-1 (Gibco BRL) präpariert.
Der Rest des Embryos wird für
die Genotypisierung verwendet. Zur Kultivierung bei E11.5 und E13.5
werden individuelle Backenzahnanlagen aus dem umgebenden oralen
und aboralen Gewebe isoliert, während
für Kulturen
bei E12.5 gesamte Unterkiefer verwendet werden. Diese werden mit
nach oben orientierten oralen Oberflächen auf Membranfiltern platziert,
die von Metallgittern getragen werden, wobei man der von Saxen modifizierten
Trowell-Technik folgt (Trowell, 1959; Saxen, 1966). Affi-Gel-Agarose-Kugeln
(BioRad) werden mehrere Male in PBS gewaschen und dann ausgetrocknet, bevor
diese zu rekombinantem Activin-A-Protein mit 1 mg/ml hinzugegeben
werden, eine Konzentration, von der bekannt ist, dass diese die
Mesodermbildung in „Xenopus-Animal-Cap-Assays" induziert (Ferguson
et al., 1998), oder zu BSA mit der gleichen Konzentration, für eine Stunde
bei 37°C.
Die Kugeln werden so in das Mesenchym gedrückt, dass sich diese in unmittelbarer
Nähe zu
den sich entwickelnden Zahnkeimen befinden. Die Unterkieferexplantate
bei E11.5 und E13.5 werden mit den Kugeln für 24 bis 72 Stunden in D-MEM
mit 10%igem fötalem
Kälberserum
kultiviert. Die E12.5-Unterkieferexplantate werden mit den Kugeln
für 6 Tage
kultiviert, dann in 4% Paraformaldehyd (SIGMA) fixiert und zur histologischen
Untersuchung unter Verwendung der Hämotoxylin/Eosin-Färbung weiterbehandelt.
Es wird ein Standardinkubator bei 37°C mit einer Atmosphäre von 5%
CO2 in der Luft und mit 100% Feuchtigkeit
verwendet. Sämtliche
Lösungen
enthalten Penicillin und Streptomycin bei 20 IU/ml. Nach der Kultivierungsdauer
werden die E11.5- und E13.5-Explantate
von ihren Membranfiltern entfernt und unter die Nierenkapseln von
männlichen
adulten Mäusen
transplantiert. Während
dieses Verfahrens dissoziieren die meisten Kugeln von den Explantaten.
Die Explantate werden für
10 Tage in Wirtsnieren kultiviert, um die volle Entwicklung der
Zähne zu
ermöglichen.
Die resultierenden Gewebe werden dann in Bouins-Lösung (SIGMA)
fixiert, dehydriert und eingebettet. Es werden serielle Schnitte
von 7 μm
gefertigt und unter Verwendung von Alzianblau/Chlorontin Fast Red
gefärbt.
-
Induktion von Zahnvorläuferzellen
unter Verwendung von künstlichen
Fgf-8/Bmp-4-Signalen
-
Die
Unterkiefer werden bei E11.5 präpariert. Wenn
erforderlich, wird das Epithel nach Inkubation in Dispase (2 Einheiten
pro ml) für
10 Minuten bei 37°C
inkubiert. Zur Applizierung von Fgf8-Protein werden Heparin-Acrylkugeln
(SIGMA) gewaschen und anschließend über Nacht
in 1 mg/ml Fgf-8-Protein (rekombinantes Maus-FGF-8b; R&D Systems, Europa)
bei 4°C
inkubiert. Zur Applizierung des Bmp-4-Proteins werden Affi-Gel-Agarose-Kugeln
gewaschen und mit Protein (rekombinantes humanes Bmp-4) für 1 Stunde
bei 37°C
vollgesaugt. Es wurde eine Konzentration von 100 μg/μl Bmp-4 verwendet, da
für diese
Konzentration gezeigt werden konnte, dass sie die Pax-9-Expression
in einem vergleichbaren Test inkibiert (Neubüser et al., 1997). Nach 24
bis 48 Stunden der Kultivierung werden die Explantate fixiert und
für die
in situ-Hybridisierung weiterverarbeitet. Eine Digoxygenin-„wholemount" in situ-Hybridisierung
wird durchgeführt,
wie beschrieben von Pownall et al. (1996).
-
Beispiel 2
-
Verwendung
von kultivierten Stammzellen in der Herstellung von Zahnvorläuferzellen
-
Demonstriert
wird der Ersatz von aus Neuralleisten stammenden mesenchymalen Zellen
durch nicht-humane ES-Zellen und die anschließende Bestimmung dieser als
Zahnvorläuferzellen.
-
Gezeigt
wird hier ein Weg zur reproduzierbaren Herstellung eines festen
mesenchymalen Gewebes aus kultivierten Stammzel len, wie bspw. nicht-humanen
ES-Stammzellen, wobei das Gewebe in der Lage ist, mit oralem Epithel
zu interagieren und Zähne
zu bilden.
-
Um
zu etablieren, dass nicht-humane ES-Zellen dazu verwendet werden
können,
um aus Neuralleisten stammende mesenchymale Zellen zu ersetzen,
werden Maus-ES-Zellen auf Filter pelletiert, um kleine Aggregate
zu bilden. Diese Aggregate werden mit oralem Epithel aus E10-Mausembryonen überschichtet
und es wird eine Entwicklung für
3 Tage in Kultur ermöglicht.
Die Histologie der Kulturen weist epitheliale Invaginationen mit
umgebender Expression der Markergene Barx1 und D1x5 nach, wie in 2 gezeigt.
Wildtyp-129-ES-Zellen wachsen und verbleiben in einem pluripotenten
Stadium, wobei die gleichen Bedingungen verwendet werden, die routinemäßig für Gen-Targeting
verwendet werden. Die Zellen werden auf vorgelatinisierte Millipore-Filter pelletiert
und es wird ein Wachstum für
eins bis drei Tage ermöglicht,
um Aggregate zu bilden.
-
Die
ES-Zellaggregate werden mit oralem E10-Epithel aus ROSA 26-Embryos überschichtet und
für drei
bis fünf
Tage kultiviert. Die Histologie, die Analysen der molekularen Marker
und des renalen Transfers werden wie hier beschrieben durchgeführt. Als
Kontrolle werden ES-Zellen verwendet, die homozygot für ein Zielallel
von Msx1 sind. Msx1+/– -ES- und –/–-Zellen
werden durch Reelektroporation von +/–-ES-Zellen
mit dem Originaltargetingkonstrukt, gefolgt von einer Selektion
mit einer höheren
Konzentration von G418, hergestellt. Da Msx1–/–-Embryonen keine
Zähne entwickeln,
ermöglichen –/–-ES-Zellen keine
Zahnentwicklung jenseits des Knospenstadiums, wenn diese mit oralem
Epithel rekombiniert werden (10).
-
Des
Weiteren kann dem in Beispiel 1 dargestellten Protokoll gefolgt
werden, in dem, nach Induktion des odontogenen Potentials in nicht-humanem ES-Zellengewebe,
das orale Epithel durch nicht-odontogenes Epithel des zweiten Pharyngialbogens
ersetzt wird.
-
Beispiel 3
-
Verwendung
von kultivierten Zellen in der Bildung von oralem Epithel
-
Demonstriert
wird der Ersatz von oralem Epithel durch kultivierte Zelllinien
aus odontogenem Epithel.
-
Es
wird hier gezeigt, wie orales Epithel durch ein Epithel ersetzt
wird, das abgeleitet ist aus immortalisierten Linien von Zahnepithelzellen.
Zuerst wird eine Anzahl von klonalen Linien von immortalisierten Zellen
hergestellt, die aus dem frühen
odontogenen Epithel stammen.
-
Epitheliale
Kulturen
-
Nach
10minütiger
Inkubation von E11.5-Unterkiefern in Dispase (2 Einheiten pro ml)
bei 37°C wird
orales Epithel isoliert. Das Epithel wird in Matrigel (Collaborative
Biomedical Products) auf Membranfiltern, die von Metallgittern getragen
werden, wie in (Ferguson et al., 1998) beschrieben, kultiviert.
Matrigel ist eine solubilisierte Basalmembran, die aus der Engelbreth-HolmSwarm-Maus-Sarcomzelllinie
isoliert wurde und eine Matrix bereitstellt, in der sich Epithelzellen
entwickeln können.
Bei Temperaturen zwischen 22°C
und 35°C
härtet
das Gel schnell und irreversibel aus. Deshalb wird das Produkt auf
Eis gehalten und es werden vorgekühlte Pipetten verwendet. Die
Filter werden mit Matrigel beschichtet, das auf 37°C gebracht
wird, bevor die Epithelien darauf pipettiert werden. Um die Epithelien
zu visualisieren, werden diese schwach mit Neutralrot angefärbt, bevor
diese auf Matrigel platziert werden. Affi-Gel-Agarose-Kugeln (BioRad),
die mit rekombinantem Activin-A-Protein (1 mg/ml) oder BSA vollgesaugt
sind, werden, wie hier beschrieben, präpariert. Die Kugeln werden
oben auf die Epithelien gelegt, die dann wiederum mit weiterem Matrigel
bedeckt werden, so dass die Kulturen umschlossen sind. Die Epithelien mit
den Kugeln werden für
48 Stunden in D-MEM mit 10%igem fötalem Kälberserum kultiviert. Nach
der Kultivierungsdauer werden die Kulturen in eiskaltem Methanol
für 1 Minute
gewaschen und dann in frischem, 4%igem Paraformaldehyd für 1 Stunde
bei RT fixiert. Die Kulturen werden dann für die 35S-Abschnitts-in
situ-Hybridisierung präpariert.
-
Es
werden immortalisierte Linien von odontogenen Epithelzellen hergestellt.
Die hergestellten Zelllinien werden auf ihre odontogenen induktiven Kapazitäten getestet.
Es werden Linien etabliert, die Amelogenine exprimieren, bei denen
es sich um einmalige zahnspezifische Proteine handelt, die in die Schmelzbildung
involviert sind. Es werden molekulare Marker analysiert, um zu bestimmen,
ob die Signalgebungseigenschaften des frühen oralen Epithels gut etabliert
sind.
-
Zellen,
die Eigenschaften von Ameloblasten aufweisen, werden durch Screenen
der Linien auf Amelogeninexpression identifiziert. Zum Screenen der
Expression von FGF8, BMP4, SHH und Pitx2 (der früheste Marker des oralen Epithels)
wird die RT-PCR verwendet, um zu bestimmen, welche Zelllinien wahrscheinlich
in der Lage sind, orales Ectoderm zu ersetzen.
-
Um
die odontogene induzierende Kapazität von Zelllinien zu testen,
werden mesenchymale Explantate (Epithel entfernt) aus Unterkieferprimordien von
E12-Embryonen auf Filtern in kleinen Vertiefungen in Kollagengelen
kultiviert. Die kultivierten Zellen aus den gescreenten Linien werden
auf die mesenchymalen Explantate geschichtet und die Explantate werden
für 3 Tage
kultiviert. Das Ausmaß der
Epithelbildung und Invagination wird histologisch und mit molekularen
Zahnmarkern untersucht.
-
Da
bei E11.5 die odontogene induzierende Kapazität im Mesenchym lokalisiert
ist, reagiert natürliches
Epithel auf diese Signale und ermöglicht die Zahnentwicklung.
Wenn das Wachstumsmedium, das in den Kulturen verwendet wird, nicht
die Faktoren enthält,
die für
die Zelllinien erforderlich sind, um ein odontogenes Epithel zu
produzieren, können konditionierte
Medien aus Kulturen von intakten Unterkieferprimordienexplantaten
verwendet werden.
-
Die
induktiven odontogenen Eigenschaften der immortalisierten Zelllinien
werden durch Anwendung der Verfahren aus den oben genannten Beispielen
untersucht, wobei das Unterkieferprimordienmesenchym durch Mesenchym
des zweiten Pharyngialbogens ersetzt wird.
-
Wenn
die Epithelzellen die Odontogenese nicht korrekt induzieren, wird
die Expression der induktiven Signalmoleküle (FGF8, BMP4, SHH, etc.)
in den Kollagenexplantatkulturen untersucht, und die fehlenden Signale
werden entweder durch gereinigte Proteine auf Kugeln oder durch
Elektroporation von Genexpressionskonstrukten (siehe unten) ersetzt.
-
Beispiel 4
-
Konstruktion
von künstlichem
Epithel
-
Wie
hier beschrieben, können
oralepithelinduktive Signale unter Verwendung von gereinigten Proteinen
zugeführt
werden. Die folgenden experimentellen Ansätze werden verwendet, um induktive Signale
in dem oralen Epithel zu reproduzieren (zu ersetzen), das aus immortalisierten
kultivierten Zellen/nicht-humanen
ES-Zellen hergestellt ist.
-
Es
wurde eine Anzahl von Signalproteinen identifiziert, die von dem
oralen Epithel sekretiert werden, das mesenchymale Zellen dazu veranlasst, odontogen
zu werden und epitheliale Zahnknospen zu bilden. Diese Signale umfassen
MGF8, BMP4 und SHH (3, 11). Diese Faktoren können ausreichend sein,
um die Zahninitiation in nicht-odontogenen Zellen zu induzieren.
-
Getestet
wird die Ausführbarkeit
der Konstruktion eines künstlichen
oralen Epithels. Kugeln, die mit einer Kombination von Signalproteinen,
die in die Initiation involviert sind, vollgesaugt sind, werden in
das Epithel von Extrakten des zweiten Pharyngialbogens implantiert
und die Zahnentwicklung wird analysiert.
-
Auf
dem zweiten Pharyngialbogen entwickeln sich keine Zähne und
deshalb impliziert jedes Anzeichen von Zahnentwicklung, welche auf
die Zugabe von exogenen Signalen folgt, eine Initiation.
-
Getestet
werden eine Reihe von Konzentrationen und Kombinationen.
-
In
den mit den Faktoren behandelten Explantaten bilden sich Strukturen,
die sich nicht in den Kontrollexplantaten bilden.
-
Alternativ
kann die Elektroporation dazu verwendet werden, um Genexpressionskonstrukte
in lokalisierte epitheliale Stellen zu transferieren, um in dem
zweiten Pharyngialbogen die räumliche
Anordnung dieser drei Signalmoleküle im ersten Pharyngialbogen
zu reproduzieren.
-
Beispiel 5
-
Herstellung von Epithel,
das von nicht-humanen ES-Zellen abgeleitet ist
-
In
der erfindungsgemäßen Herstellung
von Zahnvorläuferzellen
ist es wünschenswert,
dass orales Epithel durch von nicht-humanen ES-Zellen abgeleitetes Epithel
(d.h. von kultivierten Stammzellen abgeleitet) ersetzt wird.
-
Die
Herstellung von Tierzahnvorläufern
wie auch von humanen Zahnvorläufern
wird vorzugsweise vollständig
aus kultivierten Stammzellen bewerkstelligt.
-
Für ES-Zellen
wurde gezeigt, dass diese in der Lage sind, Ectoderm-/epitheliale
Zellen zu bilden und ähnlichen
Linien zu folgen, wie diese oben für immortalisierte epitheliale
Zelllinien beschrieben wurden, wobei die Erfordernisse für nicht- humane ES-Zellen
zur Herstellung von induktivem odontogenem Epithel untersucht werden.
-
Als
Kontroll-ES-Zellen werden Pitx2–/–-ES-Zellen
verwendet, da Pitx2 im frühen
oralen Epithel exprimiert wird und Pitx2–/–-Embryos keine Zahnknospen
im Kappenstadium ausbilden (12, 13, 14).
-
Vorzugsweise
werden sowohl odontogenes Epithel als auch Mesenchym mit den Verfahren
der obigen Beispiele in einem einzigen Explantat durch Epithel und
Mesenchym ersetzt, das aus nicht-humanen
ES-Zellen hergestellt ist.
-
Beispiel 6
-
Entwicklung
der Zahnexplantate in der Mundhöhle
-
Zahnexplantate
können
sich zumindest an zwei adulten Stellen entwickeln, der Nierenkapsel und
der anterioren Kammer des Buges. Es wird bestimmt, ob sich die Explantate
in der adulten Mundhöhle
entwickeln können.
-
Adulte
männliche
Mäuse werden
anästhetisiert
und einzelne erste Backenzähne
extrahiert. Extrakte aus Backenzahnprimordien, die für 3 Tage
wie in den obigen Beispielen kultiviert wurden, werden in die Extraktionsstelle
implantiert. Die oralen Schleimhäute
werden über
dem Explantat geschlossen, vernäht
und für
10 bis 16 Tage zur Entwicklung belassen, währenddessen wird dem Tier eine
Weichdiät verfüttert.
-
Das
Ausmaß der
explantierten Zahnentwicklung wird histologisch untersucht. Diese
Experimente erfordern den Einsatz von Mikrochirurgie. Die chirurgische
Erfahrung wird zuerst an getöteten
Mäusen erworben,
bevor eine Anwendung an lebenden Tieren erfolgt.
-
Der
Fachmann kennt vielfältige
Modifikationen und Variationen der beschriebenen Verfahren und des
Systems der vorliegenden Erfindung, die innerhalb der Reichweite
und des Gedankens der vorliegenden Erfindung liegen. Obwohl die
vorliegende Erfindung im Zusammenhang mit speziellen bevorzugten
Ausführungsbeispielen
beschrieben wurde, versteht sich, dass die Erfindung, wie diese
beansprucht ist, nicht unangemessen auf die spezifischen Ausführungsbeispiele
begrenzt ist. Tatsächlich
ist beabsichtigt, dass vielzählige
Modifikationen der beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung,
die für
einen in der Biochemie und Biotechnologie oder verwandten Gebieten
geschulten Fachmann offensichtlich sind, von den vorliegenden Ansprüchen umfasst
sind.
-
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