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Die
Erfindung betrifft ein Blutdruckmessgerät und ein Verfahren zum Bestimmen
des Blutdrucks und einer Risikorate für eine Krankheit mit den Merkmalen
des Oberbegriffs der unabhängigen
Patentansprüche.
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In
den letzten Jahren hat die Sterblichkeit im Zusammenhang mit Herzkreislauferkrankungen
in Nordamerika, Westeuropa, Japan und Australasien progressiv zugenommen.
Gleichzeitig wurde die Überwachung
des Blutdrucks in diesen Gegenden beachtlich verbessert. Das Risiko,
an Herzkreislauferkrankungen zu erkranken hängt jedoch nicht allein von
der Höhe
des Blutdrucks eines Patienten sondern auch von einer Vielzahl von
anderen Risikofaktoren ab, welche für einen einzelnen Patienten
gegeben oder nicht gegeben sein können.
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Bekannte
Blutdruckmessgeräte
erlauben es dem Benutzer den Blutdruck zu messen. Das Risiko, an
Herzkreislauferkrankungen zu erkranken wird durch einen Arzt auf
der Basis der ihm übermittelten Blutdruckmesswerte
und unter Berücksichtigung
von für
den Patienten anwendbaren Risikofaktoren ermittelt.
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Aus
JP 11-047096A (oder den Patent Abstracts of Japan, Vol. 1999, no.
05), ist ein Gesundheitsüberwachungssystem
bekannt, welches die Eingabe von Daten wie Alter, Geschlecht, Gewicht,
Blutdruckwerte und ähnliches
erlaubt. Dieses System wird verwendet, um ein Risiko zu bestimmen.
Alle Daten müssen
manuell eingegeben werden.
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EP 627 190A ist
auf ein Verfahren zum Messen des Grades von Arteriosklerose gerichtet.
Mittels eines Blutdruckmessgerätes
wird die Druck/Volumenkurve für
eine bestimmte Person bestimmt. Das Geräte erlaubt es dem Benutzer
spezifische Werte wie beispielsweise das Alter einzugeben.
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US 5,638,823A bezieht
sich auf ein Verfahren zum Detektieren von koronaren Arterienerkrankungen.
Klinische Daten werden automatisch mit akustischen Signalen kombiniert,
welche Herzgeräusche
des Patienten darstellen.
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Bis
heute gibt es keine bekannten Geräte, welche auf automatische
Art und Weise helfen, dem Benutzer während den Blutdruckmessungen
ein spezifisches Risiko anzeigen, an einer Krankheit zu erkranken.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Nachteile des
Stands der Technik zu überwinden.
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Das
Blutdruckmessgerät
gemäss
der Erfindung soll einfach herstellbar sein und für einfache Anwendung
geeignet sein. Gemäss
einer weiteren Aufgabe der Erfindung soll ein Blutdruckmessgerät bereitgestellt
werden, welches von einer Mehrzahl von Benutzern, beispielsweise
den Mitgliedern einer Familie, benutzt werden kann, um das Risiko
des Erkrankens an Herzkreislaufkrankheiten zu bestimmen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein System bereit zu stellen,
welches eine objektive Klassifizierung von solchen Risiken erlaubt.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Messen
des Blutdrucks eines Patienten und zum Bestimmen der Risikorate
für den spezifischen
Patienten zur Erkrankung einer Krankheit wie Herzkreislaufkrankheiten
zu schaffen.
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Gemäss der Erfindung
werden diese und andere Aufgaben mit einem Blutdruckmessgerät und einem
Verfahren gemäss
den Merkmalen des kennzeichnenden Teils der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
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Das
Blutdruckmessgerät
ist auf der einen Seite zum Messen des Blutdrucks eines Patienten und
auf der anderen Seite zum Bestimmen einer Risikorate des Patienten,
an einer Krankheit zu erkranken ausgebildet. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ist die Hauptzielrichtung Herzkreislauferkrankungen. Die
Erfindung kann jedoch auch zu der Einteilung von Risiken von anderen
Typen von Krankheiten eingesetzt werden. Das Blutdruckmessgerät weist
eine Messeinheit auf, um wenigstens einen Blutdruckwert zu messen.
Die Messeinheit ist als konventionelles Blutdruckmessgerät ausgebildet. Das
Blutdruckmessgerät
weist ausserdem eine Benutzereingabe-Schnittstelle auf, welche die
Eingabe von wenigstens einem vorbestimmten Risikofaktor erlaubt,
welcher für
das Risiko eines Patienten, an der Krankheit zu erkranken, relevant
ist. Das Blutdruckmessgerät
ist ausserdem mit einem Speicher zum Speichern dieser Daten versehen.
Der Speicher ist mit der Schnittstelle gekoppelt. Das Blutdruckmessgerät ist ausserdem
mit einer Rechnereinheit versehen, welche mit dem Speicher und dem
Messgerät
gekoppelt ist. Die Rechnereinheit erlaubt auf der Basis der durch
die Benutzereingabe-Schnittstelle erfassten Daten und des wenigstens
einen Blutdruckwerts die Errechnung einer Risikorate, an der Krankheit
zu erkranken. Die in der Rechnereinheit errechnete Risikorate kann
auf einer dafür
vorgesehenen Anzeige angezeigt werden. Das Blutdruckmessgerät liefert
eine Risikorate für
eine Krankheit automatisch nach jeder Messung.
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Die
mit der Messeinheit bestimmten Blutdruckmesswerte sind der systolische
und der diastolische Blutdruck. Dies sind übliche Messwerte, für welche
statistische Daten im Hinblick auf Risiken zur Erkrankung an Krankheiten
im Stand der Technik bekannt sind.
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Das
Blutdruckmessgerät
ist ausserdem mit einer Vergleichseinheit versehen, welche die Klassifizierung
der Blutdruckwerte in eine Mehrzahl von vordefinierten Kategorien
erlaubt. Zu diesem Zweck vergleicht die Vergleichseinheit, ob die
Blutdruckwerte, insbesondere der diastolische und systolische Blutdruck
beide oberhalb wenigstens, vorzugsweise oberhalb von drei verschiedenen
Grenzwerten liegen. Eine derartige Klassifizierung erlaubt eine
einfache Bearbeitung der erfassten Daten.
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Wenigstens
ein Risikofaktor kann aus der Gruppe bestehend aus Geschlecht und
Alter, Raucher, Cholesterin-Spiegel, Familiengeschichte und Diabetes
ausgewählt
werden. Dies sind typische Risikofaktoren, welche die Patienten
persönlich
kennen und welche für
das Risiko des Patienten, an einer Herzkreislaufkrankheit zu erkranken
relevant sind.
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Gemäss einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die Rechnereinheit derart ausgebildet, dass eine
Mehrzahl von verschiedenen Risikoraten berechnet werden können. Typischerweise
können
die Risikoraten in kein Risiko, niedriges Risiko, mittleres Risiko,
hohes Risiko und sehr hohes Risiko klassifiziert werden. Diese Typen von
Risiken sind für
einen Patienten einfach zu verstehen.
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Das
Blutdruckmessgerät
gemäss
der Erfindung kann ausserdem mit einem Speicher versehen sein, welcher
zur dauerhaften Speicherung von Daten betreffend Risikofaktoren
wenigstens eines Benutzers, bevorzugt einer Mehrzahl von Benutzern, ausgebildet
ist. Dauerhaft in diesem Zusammenhang bedeutet über einen längeren Zeitabschnitt, beispielsweise
solange das Blutdruckmessgerät
mit Strom versorgt ist. Wenn der Benutzer das erste Mal das Blutdruckmessgerät verwendet,
muss er die Risikofaktoren eingeben. Die Risikofaktoren sind anschliessend
im Blutdruckmessgerät
gespeichert. Jedes Mal, wenn der gleiche Benutzer das Blutdruckmessgerät benutzt,
kann auf die vorgängig
abgespeicherten Risikofaktoren Bezug genommen werden. Ein solcher
dauerhafter oder langzeitiger Speicher ist jedoch für die vorliegende
Erfindung nicht notwendig. Es ist auch denkbar, relevante Risikofaktoren
in einem Speicher für
den Zweck einer Messung zu speichern, wobei die Daten betreffend
die Risikofaktoren nach der Beendung der Berechnung/Bestimmungsvorgänge verloren
sind.
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Ein
Speicher zum Speichern der Risikofaktoren über eine längere Periode hat den Vorteil,
dass das Blutdruckmessgerät
durch den Patienten verwendet werden kann, ohne dass zusätzliche
Eingriffe nötig
sind, sobald die Daten gespeichert sind.
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Die
Risikoraten werden auf der Basis der vorstehend erwähnten Risikofaktoren
und der Blutdruckmesswerte, welche mit der Messeinheit gemessen
werden, bestimmt.
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Gemäss einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung werden die Daten als binäre Daten in die Benutzer-Schnittstelle eingegeben.
Dies heisst, dass für
eine Anzahl von Risikofaktoren nur Daten wie „Ja" oder „Nein" in die Schnittstelle eingegeben werden.
Ein totaler Risikofaktor entsprechend der Summe von positiven Risiken,
das heisst der Risiken für
welche der Benutzer mit „Ja" geantwortet hat,
kann im Speicher gespeichert werden.
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Die
Bestimmung der Risikorate kann deshalb auf einfach Weise auf der
Basis der Kategorie der Blutdruckwerte und der Summe der positiven
Risiken erfolgen, welche im Speicher gespeichert sind, das heisst
dem totalen Risikofaktor. Der Risikofaktor für Diabetes ist jedoch unabhängig behandelt,
weil er einen stärkeren
Einfluss auf das Risiko hat, an Herzkreislauferkrankungen zu erkranken,
als andere Risikofaktoren.
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Das
Blutdruckmessgerät
kann ausserdem zum Anzeigen der Blutdruckmesswerte welche mit der
Messeinheit gemessen wurden und/oder der Risikofaktoren, die in
der Einheit gespeichert sind auf dem Display zusätzlich zu der Risikorate ausgebildet sein.
Das Blutdruckmessgerät
kann auch zum Bestimmen und Anzeigen der Pulsrate des Patienten
in bekannter Weise ausgebildet sein. Die Berechnung und die Anzeige
der Blutdruckwerte und der Pulsrate erfolgen in dem Fachmann bekannter
Art und Weise. Insbesondere können
die Blutdruckwerte und die Pulsrate mittels der oszillometrischen
Methode bestimmt werden.
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Das
Blutdruckmessgerät
kann ausserdem mit einer Kommunikationsschnittstelle versehen sein, welche
die Übermittlung
der bestimmten Risikoraten zu einem externen Gerät wie einem PC, einem Drucker
oder einem Digitalen Assistenten erlaubt.
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Das
Verfahren gemäss
der vorliegenden Erfindung wird zur Messung des Blutdrucks und zur gleichzeitigen
Bestimmung einer Risikorate, an einer Krankheit wie einer Herzgefässkrankheit
zu erkranken verwendet. Um das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung
auszuüben,
wird ein Blutdruckmessgerät,
vorzugsweise ein Blutdruckmessgerät wie vorstehend beschrieben
verwendet.
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In
einem ersten Schritt des Verfahrens werden die Blutdruckwerte in
bekannter Art und Weise mit dem Blutdruckmessgerät bestimmt. Im nächsten Schritt
werden Daten zu wenigstens einem Risikofaktor betreffend das Risiko,
an der Krankheit zu erkranken aus einem Speicher gelesen, wo sie
temporär oder
permanent gespeichert sind. Auf der Basis dieser Daten und der Blutdruckmesswerte
wird eine Risikorate für
den spezifischen Patienten, an der Krankheit zu erkranken automatisch
im Blutdruckmessgerät
bestimmt. Die Risikorate wird schliesslich auf einer Anzeige angezeigt.
Während
die Anzeige der Risikorate im Blutdruckmessgerät bevorzugt ist, sind andere
Anzeigen wie Ausdrucke oder die Übertragung
zu einem externen Bildschirm oder Monitor denkbar.
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Nach
der Messung der Blutdruckwerte wird bestimmt, ob die Blutdruckwerte
oberhalb eines, bevorzugt drei Werten liegt, wobei die Werte in
eine Mehrzahl von Kategorien oder Grade klassifiziert werden. Um
die Risikorate zu bestimmen kann ein totaler Risikofaktor bestehend
aus der Summe einer Mehrzahl von binären Daten gebildet werden.
Die auf der Anzeige angezeigte Risikorate kann aus einer Gruppe
bestehend aus keinem Risiko, niedrigem Risiko, mittlerem Risiko,
hohem Risiko oder sehr hohem Risiko ausgewählt werden.
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Die
Erfindung wird mit Bezugnahme auf die nachfolgenden Zeichnungen
und das nachfolgende Ausführungsbeispiel
besser verstanden, welche zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Blutdruckmessgeräts gemäss der Erfindung,
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2 ein
Flussdiagramm, welches die Eingabe und die Speicherung von Risikofaktoren
zeigt,
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3 ein
Flussdiagramm, welches die Rechenoperation zum Bestimmen einer Risikorate
zeigt und,
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4 eine
schematische Darstellung von verschiedenen Einheiten des Blutdruckmessgeräts der Erfindung
und,
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5 ein
Beispiel einer Anzeige einer Risikorate und von Blutdruckwerten
in einem Blutdruckmessgerät
gemäss
der Erfindung.
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1 zeigt
ein Blutdruckmessgerät 1 mit den
Merkmalen gemäss
der vorliegenden Erfindung. Das Blutdruckmessgerät 1 weist eine Manschette 3 auf,
welche mittels einer Leitung 13 mit einem Gehäuse 4 des
Blutdruckmessgeräts 1 verbunden
ist. Das Gehäuse 4 ist
mit einer Anzeige 9 versehen. Die Anzeige 9 wird
zur Anzeige einer Risikorate in einem Abschnitt RR, des systolischen
Blutdrucks S, des diastolischen Blutdrucks D und einer Pulsrate
P verwendet. Zusätzlich
ist die Anzeige 9 mit einem Abschnitt 5 versehen,
in dem Symbole 5a, 5b betreffend Risikofaktoren
angezeigt werden können.
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Das
Blutdruckmessgerät 1 ist
ausserdem mit Betätigungsknöpfen versehen.
Hauptsächlich
ist ein Startknopf 6c, ein Eingabeknopf 6b und
ein Bestätigungsknopf 6a vorgesehen,
welche dem Benutzer helfen, spezifische Risikofaktoren in Kombination
mit Anweisungen einzugeben, welche im Abschnitt 5 der Anzeige 9 erscheinen.
Die Knöpfe 6a, 6b und
die Symbole 5a, 5b auf der Anzeige 9 bilden
zusammen eine Benutzer-Schnittstelle 14 (siehe 4)
zur Eingabe von Risikofaktor-Daten.
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Um
den Vorgang zu starten, drückt
der Benutzer den Eingabeknopf 6b am Blutdruckmessgerät 1.
Das erste der Symbole im Anzeigeabschnitt 5 dargestellt
durch ein Dreieck 5a beginnt dann zu blinken. Wenn dieser
Risikofaktor anwendbar ist, das heisst wenn der Benutzer ein Mann
mit einem Alter von über
55 Jahren ist, wird der Risikofaktor durch drücken des CFM Knopfes 6a bestätigt. Das
System schaltet dann zum nächsten
Symbol, welches durch ein Dreieck 5b dargestellt ist und
fragt, ob der Benutzer eine Frau mit einem Alter über 65 Jahren
ist.
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Durch
drücken
des CFM Knopfes 6a ist der entsprechende Risikofaktor bestätigt, das
heisst der Risikofaktor ist auf „Ja" gesetzt. Wenn der Eingabeknopf 6b gedrückt wird,
wechselt das Menu zum nächsten
Zeiger, wobei der Risikofaktor als „Nein" eingestellt wird. Der Benutzer bewegt
sich durch die sechs Symbole 5a, 5b auf der Anzeige 9 welche sechs
verschiedene Risikofaktoren darstellen.
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Das
Verfahren zum Eingeben der Risikofaktoren ist im Flussdiagramm in 2 gezeigt.
Am Anfang des Einstellvorgangs für
einen neuen Benutzer wird der totale Risikofaktor RF auf 0 gesetzt.
Anschliessend wird der Benutzer gefragt, ob er ein Mann über 55 Jahre
ist. Wenn die Antwort „Ja" ist, das heisst
wenn der CFM Knopf gedrückt
wird, wird der Zähler
für den
totalen Risikofaktor RF um 1 erhöht.
Wenn die Antwort „Nein" ist, wird der Benutzer gefragt,
ob er oder sie eine Frau von über
65 Jahren ist. Wenn die Antwort „Ja" ist, wird der Zähler für den totalen Risikofaktor
um 1 erhöht.
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Der
Benutzer wird dann gefragt, ob er oder sie ein Raucher ist. Wenn „Ja", wird der Zähler für den totalen
Risikofaktor RF um 1 erhöht.
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Der
Benutzer wird dann gefragt, ob sein oder ihr totaler Cholesterinspiegel
oberhalb 6,5 mMol per Liter (250 mg per dl) liegt. Wenn die Antwort „Ja" ist, wird der Zähler für den total
Risikofaktor wiederum um 1 erhöht.
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Der
Benutzer wird dann gefragt, ob eine Familiengeschichte von vorzeitigen
Herzkreislauferkrankungen besteht. Wiederum wird der Zähler für den total
Risikofaktor RF um 1 erhöht,
wenn die Antwort „Ja" ist.
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Der
Benutzer wird dann gefragt, ob er an Diabetes leidet. Wenn die Antwort „Ja" ist, wird die Variable
DIAB auf „richtig" ge setzt. Wenn die
Antwort „Nein" ist, wird die Variable
DIAB auf „falsch" gesetzt.
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Am
Ende des Vorgangs gemäss 2 ist der
totale Risikofaktor RF und die Variable DIAB im Speicher 7 (siehe 4)
gespeichert.
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Das
Blutdruckmessgerät
gemäss 1 kann
ausserdem mit einer zusätzlichen
Schnittstelle versehen sein, welche die Definition und Langzeitspeicherung
von Risikofaktor-Profilen für
eine Mehrzahl von Benutzern erlaubt. In diesem Fall muss vor dem
Einstellvorgang gemäss 2 ein
neuer Benutzer angelegt werden.
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Nach
dem Einstellvorgang zur Einstellung der Risikofaktoren, weist der
totale Risikofaktor einen Wert zwischen 0 und 4 die Variable DIAB
einen Wert von „falsch" oder „richtig" auf.
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3 zeigt
ein Flussdiagramm, welches das Verfahren zum Bestimmen der Risikorate
zeigt, welche dem Patienten sein Risiko angibt, an einer Herzkreislaufkrankheit
zu erkranken.
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Die
Blutdruckmessung erfolgt in bekannter Art und Weise. Durch Drücken des
Startknopfes 6c wird die Messung gestartet. Am Anfang kann
für den Benutzer
eine Möglichkeit
bestehen, gespeicherte Risikofaktor-Profile auszuwählen oder
ein neues Risikofaktor-Profil gemäss 2 zu definieren.
Das Blutdruckmessgerät
arbeitet mit der oszillometrischen Methode. Während der Blutdruckmessung wird
ein Pulssignal erzeugt. Am Ende der Messung werden die Werte des
systolischen und des diastolischen Blutdrucks auf der Basis dieses
Pulssignals errechnet.
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Am
Ende des Berechnungs-Schritts wird eine Klassifikation der Blutdruckwerte
in drei Kategorien, das heisst Bluthochdruck Grad I, Grad II und Grad
III durchgeführt.
Wenn der systolische Blutdruck über
einer ersten Grenze von 180 oder der diastolische Blutdruck über einer
ersten Grenze von 110 liegt, wird der Patient als Bluthochdruck
Grad III Patient eingeteilt.
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Wenn
der systolische Blutdruck über
einer zweiten Grenze von 160 oder der diastolische Blutdruck über der
zweiten Grenze von 100 liegt, wird der Patient als Bluthochdruck
Grad II eingeteilt. Wenn der systolische Blutdruck über einer
dritten Grenze von 140 oder der diastolische Blutdruck über einer dritten
Grenze von 90 liegt, wird der Patient als Bluthochdruck Grad I eingeteilt.
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Die
Bestimmung der Risikorate erfolgt wie nachstehend mit Bezugnahme
auf 3:
Wenn der Patient als Grad III eingeteilt
wird, wird geprüft,
ob der totale Risikofaktor RF grösser
oder gleich 3 ist oder ob die Variable DIAB vorgängig auf „richtig" gesetzt wurde. Wenn „Ja", wird die Risikorate
V im Abschnitt RR des Displays 9 (siehe 1 und 5)
anzeigt, welche ein sehr hohes Risiko bedeutet. Wenn die Überprüfung „Nein" ergibt, wird abgeklärt, ob der
totale Risikofaktor RF 1 oder 2 entspricht. Wenn die Antwort „Ja" ist, wird die Risikorate V
angezeigt, welche ein sehr hohes Risiko angibt. Wenn die Antwort „Nein" ist, wird das Risikoraten-Symbol H im Abschnitt
RR angezeigt, welches hohes Risiko angibt.
Wenn der Patient
nicht als Grad III eingeteilt ist und als Grad II eingeteilt ist,
werden die gleichen Tests wie oben vorgenommen. Wenn der totale
Risikofaktor RF grösser
oder gleich 3 oder wenn die Variable DIAB auf „richtig" gesetzt ist, ist das Resultat der Berechnung
ein Risikofaktor H, der ein hohes Risiko anzeigt. Wenn der totale
Risikofaktor RF 1 oder 2 ist, wird eine Risikorate M im Anzeigeabschnitt
RR der Anzeige 9 angezeigt, welche auf ein mittleres Risiko hindeutet.
Wenn
der Patient nicht als Grad II klassifiziert ist, wird geprüft, ob er
oder sie als Grad I eingeteilt ist. Wenn die Antwort „Ja" ist werden die gleichen
Tests wie oben durchgeführt.
Wenn der totale Risikofaktor RF oberhalb oder gleich 3 ist oder
wenn die Variable DIAB „richtig" ist, wird die Risikorate
H angezeigt. Wenn der Risikofaktor 1 oder 2 ist, wird eine Risikorate
M angezeigt, welche auf mittleres Risiko hindeutet. Wenn der Risikofaktor
0 ist, wird eine Risikorate L angezeigt, welche auf ein niedriges
Risiko hindeutet.
Wenn der Patient nicht als Grad I klassifiziert
ist, das heisst wenn beide, der systolische und der diastolische
Druck unter der dritten Grenze, das heisst unter 140 und 90 liegen,
nimmt das System an, dass das Risiko des Patienten, an einer Herzgefässerkrankung
zu erkranken sehr niedrig ist, sodass keine Anzeige einer Risikorate
erfolgt. In diesem Fall wird kein Symbol auf dem Abschnitt RR der
Anzeige 9 angezeigt.
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Das
Blutdruckmessgerät
gemäss
der Erfindung erlaubt eine Einteilung des Risikos eines speziellen
Patienten, an Herzkreislauferkrankungen zu erkranken. Die Einteilung
erfolgt gemäss
den Richtlinien der „World
Health Organisation International Society of Hypertension for the
management of hypertension" von
1999. Dieses System erlaubt eine einfache Einteilung der Risikoraten.
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Ein
Beispiel einer möglichen
Anzeige nach der Bestimmung der Blutdruckmesswerte, der Pulsraten
und der Risikoraten ist in 5 gezeigt.
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Die
Anzeige 9 zeigt einen systolischen Blutdruckwert S von
150 und einen diastolischen Blutdruckmesswert D von 105 und eine
Pulsrate P von 98. Die drei Dreiecke auf dem Anzeigeabschnitt 5 zeigen
an, dass der Patient ein Mann mit einem Alter von mehr als 55 Jahren
ist, dass er ein Raucher ist und dass in der Familiengeschichte
vorzeitige Herzkreislauferkrankungen vorkommen. In der Folge und entsprechend
dem Flussdiagramm in 3 wird eine Risikorate H bestimmt
und im Anzeigebereich RR der Anzeige 9 angezeigt, welche
hohes Risiko bedeutet.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung von verschiedenen Teilen des Blutdruckmessgeräts 1 gemäss der vorliegenden
Erfindung. Die Teile gemäss 4 sind
nicht zwingend als separate physische Teile gebildet. Es sind unterschiedliche
funktionale Teile, welche im gleichen Mikroprozessor gebildet sein
können.
Das Blutdruckmessgerät 1 besteht aus
einer Manschette 3 welche über eine Leitung 13 mit
dem Gehäuse 4 verbunden
ist. Blutdruckwerte S, D werden in einer Messeinheit 2 bestimmt,
an welche die Manschette 3 gekoppelt ist. Die Werte des
systolischen und des diastolischen Blutdrucks S, D werden anschliessend
in einer Anzeige 9 angezeigt. Das Blutdruckmessgerät 1 ist
ausserdem mit einer Schnittstelle 14 zur Eingabe von Daten
I betreffen Risikofaktoren wie vorstehend beschrieben versehen. Die
Schnittstelle 14 ist durch die Kombination der Anzeige 5,
welche verschiedene mögliche
Risikofaktoren anzeigt und der Knöpfe 6a und 6b in 1 gebildet.
Risikofaktoren, welche durch die Schnittstelle 14 eingegeben
werden, werden in einem Speicher 7 gespeichert. Der Speicher 7 gemäss 4 ist
zum Speichern von Risikofaktoren für vier verschiedene Benutzer
U1, U2, U3 und U4 ausgebildet. Die Risikofaktoren, welche im Speicher
gespeichert werden, werden nachfolgend verwendet um in einer Rechnereinheit 8 Risikoraten
zu bestimmen. Die Rechnereinheit 8 weist ausserdem eine
Vergleicheinheit 10 zum Klassifizieren des Benutzers in
ver schiedene Klassen von Bluthochdruckgraden wie in 3 gezeigt
auf. Die Rechnereinheit 8 zeigt Risikoraten gemäss der Berechnung
in 3 auf dem Abschnitt RR der Anzeige 9 an.
Das Blutdruckmessgerät 1 kann ausserdem
mit einer Kommunikations-Schnittstelle zum Übermitteln
von Risikoraten oder Blutdruckmesswerten zu einem externen Gerät versehen
sein.
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Während verschiedene
Einheiten zum Bestimmen der Werte bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung
als separate Teile, namentlich als Messeinheit 2, als Rechnereinheit 8,
als Vergleicheinheit 10, als Speicher 17 und als
Schnittstelle 14 gezeigt sind, sind diese Einheiten im
gleichen Mikroprozessor programmiert. Typischerweise kann ein Mikroprozessor
des Typs Mitsubishi 8 bit single-chip Microprocessor 740 family/38000
Serie verwendet werden.
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Gemäss 2 wird
der Risikofaktor bezogen auf Diabetes anders behandelt als die anderen Risikofaktoren.
Dies entspricht den WHO Richtlinien für die Kontrolle für Bluthochdruck.
Selbstverständlich
ist es möglich,
die Risikofaktoren gemäss
neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen anders zu gewichten.