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1. HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regulieren des
Wachstums eines Organismus in einem Nährmedium, welches das Hinzufügen zu dem
Nährmedium
von einem oder von mehreren gasförmigen Materialien,
die durch den Organismus verbraucht werden oder die sich auf den
Organismus nicht auswirken; Überwachen
von einem oder von mehreren gasförmigen
Materialien oder das Überwachen
von einem oder von mehreren durch den Organismus erzeugten gasförmigen Materialien;
und das Regulieren der Hinzufügung
des einen oder von mehreren gasförmigen
Materialien in Reaktion auf das eine oder mehrere gasförmige Materialien,
um das Wachstum innerhalb vorbestimmter Grenzen zu halten, umfasst.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung ein solches Verfahren zur Regulierung der
Kultivierung oder Vermehrung eines Organismus, insbesondere von
Hefe zum Bierbrauen.
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Technisches
Gebiet
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Organismen,
wie Hefe, wachsen und vermehren sich sehr schnell in einem belüfteten Nährmedium,
z. B. einer belüfteten
Bierwürze.
Die Hefezellen verwenden Energie, die aus geeigneten Nährstoffen,
z. B. Kohlehydraten in der Würze,
erhalten wird. Aerobe Organismen erschöpfen Sauerstoff. Nachdem die
Population eine hohe Dichte erreicht hat, nutzen die Zellen an der
Luft-Flüssigkeit-Grenzfläche den
gesamten Sauerstoff unverzüglich.
Die Folge ist, dass die Zellen unter der Oberfläche nicht wachsen können. Der
aerobe Metabolismus von Hefezellen führt zu einem sehr schnellen
Wachstum von Zellen, das durch Vorsehen von gerade der richtigen
Menge an Sauerstoff, den die Hefezellen beanspruchen, reguliert
werden kann. Wenn der verfügbare
Sauerstoff verbraucht wurde, passen sich die Hefezellen durch die
anaerobe Nutzung der Nährstoffe der
Bierwürze
an den Sauerstoffmangel an. Zum Beispiel fermentieren die Hefezellen
Kohlehydrate der Bierwürze
zu verschiedenen Metaboliten, wie Ethanol und Kohlendioxid.
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Allgemein
ist beim Züchten
von Organismen in einem Nährmedium
sowohl unter aeroben als auch unter anaeroben Bedingungen die Regulierung
verschiedener Parameter bekannt, welche das Wachstum beeinflussen.
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Bei
der Vermehrung von Hefe zum Bierbrauen ist beispielsweise die Regulierung
des Stroms von steriler Luft, die dem Nährstoff entsprechend einem
Schema auf Basis der vergangenen Erfahrungen des Braumeisters hinzugefügt wird,
bekannt, um die gewünschten
Eigenschaften des durch die vermehrte Hefe erzeugten Endprodukts
vorzusehen. Dieses Verfahren ist langwierig und teuer, da empirische
Untersuchungen des resultierenden Produkts auf einer chargenweisen
Produktionsgrundlage basieren müssen,
deren Variabilität schwer
zu regulieren ist.
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Für die Verwendung
bei der Vermehrung von Hefe zum Brauen von Bier, z. B. von Lagerbier,
Ale, Weizen, Stout bzw. Starkbier und anderen Bieren, ist die Regulierung
der Parameter Kohlendioxidgehalt, Sauerstoffgehalt, Extrakt-Konzentration,
Temperatur und pH-Wert durch Messung in der Flüssigkeit der Bierwürze bekannt,
um das Wachstum innerhalb vorbestimmter Grenzen zu halten. Dieses
Verfahren besitzt eine Reihe von Nachteilen.
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Bei
der Vermehrung von Hefe unter aeroben Bedingungen kann der Organismus
in einem Zustand sein, in dem er z. B. nicht den Sauerstoff in dem
Nährmedium
nutzen kann, typischerweise aufgrund einer ungleichmäßigen Verteilung
von Sauerstoff über
das Nährmedium.
Ferner steht der Sauerstoff möglicherweise dem
Organismus nicht zur Verfügung,
z. B. kann der Sauerstoff an andere Moleküle gebunden sein. Folglich führt die
Regulierung des Wachstums des Organismus auf Basis von Messungen
in der Flüssigkeit
der Bierwürze,
die mangelnde Fähigkeit,
den Sauerstoff zu nutzen, zu einer negativen Antwort des Organismus
auf die Hinzufügung
von Sauerstoff auf Basis von Messungen, welche einen Überschuss
und/oder Mangel an Sauerstoff in der Bierwürze anzeigen. Daher können sich,
wenn einige Teile der Bierwürze
einen geringen Sauer stoffgehalt aufgrund von Ungleichmäßigkeiten
der Sauerstoffverteilung darin aufweisen, die Hefezellen sich selbst
an den Sauerstoffmangel anpassen. Danach kann, wenn Sauerstoff hinzugefügt wird,
ein Überschuss an
Sauerstoff sich nachteilig auf die an einen Sauerstoffmangel angepassten
Zellen auswirken oder für
diese "Stress" bedeuten, was zu
einer langsameren Fermentierung und einem verzögerten Absetzen, z. B. von
Hefe für
Lagerbier, in dem Fermentierungsverfahren führt.
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Andere
Stressfaktoren können
durch Temperatur, Druck, Kohlendioxid und den pH-Wert des Nährmediums
verursacht werden.
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Weiterhin
kann im Falle eines Sauerstoff-Sensors, der in die Bierwürze gegeben
wird, der Sensor gegenüber
anderen Substanzen empfindlich sein, und z. B. können Proteine die Oberflächen des
Sensors verstopfen und sich auf die Genauigkeit und Präzision des überwachten
Sauerstoffs auswirken. Folglich wirken sich andere Substanzen auf
die Regulierung des Wachstumsprozesses aus.
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Somit
besteht für
die Regulierung des Wachstums von Organismen in einem Nährmedium
sowohl in Chargenverfahren als auch in kontinuierlichen Verfahren
der Bedarf nach einer verbesserten Regulierung des Wachstums der
Organismen, um Organismen vorzusehen, welche im Hinblick auf ihre
gewünschte
Anwendung optimiert sind.
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Offenbarungen
des Stands der Technik
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Anders
Andersen, "Yeast
Propagation Plants – Development
in Relationship to History, Process and Construction" (Hefevermehrungsanlagen – Entwicklung
in Bezug auf Vorgeschichte, Verfahren und Aufbau), MBAA Technical
Quarterly, Bd. 31, Nr. 2, SS. 54–57, 1994.
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Die
DE-A1-197 40 319 offenbart ein Verfahren und Vorrichtungen zum Vermehren
von Hefezellen in einem Brauverfahren. Sauerstoff wird in einer
zirkulierten Zellensuspension eines Vermehrungstanks als ein Hinweis
auf den Sauerstoffüberschuss
darin gemessen.
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Die
EP-A2-0 647 708 offenbart ein Verfahren und Vorrichtungen zur Vermehrung
von Hefe in Bierwürze
in einem tankähnlichen
Assimilator. Die Parameter Kohlendioxidgehalt, Sauerstoffgehalt
und Extrakt-Konzentration, Temperatur und pH-Wert der Bierwürzeflüssigkeiten
werden im Innern des Assimilators gemessen. Der Gehalt an Extrakt
und Sauerstoff wird innerhalb der für ein spezielles Vermehrungsprogramm
spezifizierten Grenzen gehalten.
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Die
US-A-4 764 471 offenbart ein Verfahren und Vorrichtungen zur kontinuierlichen
Vermehrung von Mikroorganismen in einem Medium, in welchem eine
rigorose Kontrolle über
die Konzentration von gasförmigem
Material in dem Medium aufgrund der erhöhten Löslichkeit des gasförmigen Materials
in dem unter Druck fließenden
Medium erreichbar ist, die Verwendung eines hoch angereicherten
Gasstroms und eines geringen Gesamtvolumens an Gas, das im Verhältnis zu
dem Strom an Nährmedium
erforderlich ist. Ein Überwachen von
Sauerstoff wird nicht offenbart.
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Die
SU-A1-1 648 980 offenbart ein Verfahren der automatischen Regulierung
eines Verfahrens zum Kultivieren von Futterhefe in kontinuierlichen
Hefe-Fermentern, wobei das Verfahren die Messung und Regulierung
einer großen
Zahl von Parametern einschließlich
Temperatur, pH-Wert und Anteil an Kulturmedium und der Zuführrate von
Impfhefe umfasst. Das Verfahren schließt weiterhin zusätzliche
Messungen des pH-Werts des
Nährmediums,
das in den Fermenter eingespeist wird, des pH-Werts der Impfhefe,
der Zuführraten
von Luft für
die Belüftung,
die Impfhefe, das Nährmedium
und Säure
zum Einstellen des pH-Werts im Fermenter und die Konzentration an
Sauerstoff in Gasen, welche den Fermenter verlassen; und die zusätzliche
Regulierung der Zuführrate
von Luft, des Anteils und pH-Werts von Kulturmedium und der Impfhefe
mit einer Korrektur der Zuführrate
und des pH-Werts des Nährmediums
und der Impfhefe sowie eines Zulassens einer Sauerstoffkonzentration
in Abgasen, um die Ausbeute an Biomasse der Mikroorganismen unabhängig von
ihren spezifischen Eigenschaften zu erhöhen, ein. Es wird nichts über die
Regulierung der Hinzufügung
von gasförmigen Materialien
in Reaktion auf die überwachten
gasförmigen
Materialien angegeben oder vorgeschlagen, um das Wachstum der Organismen
innerhalb vorbestimmter Grenzen zu halten, z. B. um das Wachstum
von Organismen mit gewünschten
Eigenschaften, wie Eigenschaften in Abhängigkeit z. B. von der Menge
des verfügbaren Sauerstoffs,
aufrecht zu erhalten.
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Die
USA-4 444 882 offenbart ein Verfahren zur Regulierung der Züchtung von
Mikroorganismen im Kulturmedium in einem Kulturtank, um bessere
Substrat-Zuführbedingungen
aufrecht zu erhalten oder eine hohe Produktausbeute beizubehalten,
wobei das Verfahren das Messen der Konzentration an Kohlendioxid
in dem Abfluss während
der Züchtung
und das Zuführen
von zusätzlichem
Medium entsprechend der berechneten Menge an vermehrten Mikroorganismen
auf Basis der Menge an erzeugtem Kohlendioxid umfasst. Weiterhin
wird die aerobe Kultivierung durch Regulieren der Konzentration
an gelöstem
Sauerstoff reguliert, wobei die Konzentration an gelöstem Sauerstoff
durch mindestens eines aus (a) der Belüftungsrate von mit Sauerstoff
angereichertem Gas, (b) der Konzentration an Sauerstoff in dem mit
Sauerstoff angereicherten Gas und (c) der Umdrehungszahl eines Rührers reguliert
wird.
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Die
US-A-5 151 347 offenbart die regulierte Herstellung von Mikroorganismen
durch Photosynthese in einem geschlossenen Photobioreaktor, der
speziell für
den Betrieb mit teuren Kohlenstoffisotopen als Reaktantengas in
einer geschlossenen Schleife bzw. einem Regelkreis ausgelegt ist.
Sauerstoff wird als Abfallprodukt erzeugt und aus der Gasmischung
in einer Verbrennungsreaktion z. B. mit Wasserstoff in einem katalytischen
Konverter entfernt. Sauerstoff wird in der Gasphase oder Flüssigphase
der biosynthetischen Kultur gemessen, und wenn ein vorbestimmter
Anteil überschritten
wird, wird Wasserstoff in den katalytischen Konverter strömen gelassen
(Spalte 3, Zeile 61 bis Spalte 4, Zeile 13). Wasserstoff wird gemessen,
um das Einführen einer überschüssigen Menge
an Wasserstoff in den katalytischen Konverter zu vermeiden (siehe
Spalte 4, Zeilen 14–19).
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Die
JP-A-11 335 192 offenbart ein Verfahren und Vorrichtungen zur Kompostierung
von festem Biomasseabfall durch aerobe Fermentierung unter Verwendung
von reifem Kompost als Impfbakterien, d. h. durch Umwandeln des
festen Biomasseabfalls in eine Mischung aus zerfallenden organischen
Substanzen, die zur Land-Düngung
verwendet werden, wobei die Sauerstoffkonzentration in dem Abgas
gemessen wird und zur Regulierung der Sauerstoffkonzentration in
einem sauerstoffhaltigen Gas, hier Luft, und seiner Menge verwendet
wird.
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Die
JP-A-60 041 598 offenbart ein Fermentierungsverfahren zur Kompostierung
von organischem Abfall, wie Abwasserschlamm, wobei die Konzentration
an Sauerstoff in dem Abgas gemessen wird und der vorgegebene Wert
der Menge an hindurchgelassener Luft auf Basis der Gesamtmenge an
verbrauchtem Sauerstoff eingestellt wird.
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2. OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Ziel der Erfindung
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur Regulierung des Wachstums eines Organismus in einem Nährmedium
bereitzustellen.
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Insbesondere
ist es das Ziel, ein verbessertes Verfahren zur Regulierung des
Wachstums eines Organismus bereitzustellen, wobei der Organismus
für die
Herstellung spezifischer Produkte geeignet ist.
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Insbesondere
ist es das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein solches Verfahren
zur Verbesserung der Regulierung der Vermehrung von Hefe, insbesondere
von Hefe zum Bierbrauen, bereitzustellen.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, Mittel zur
Optimierung des Betriebs und der Regulierung eines solchen Verfahrens
bereitzustellen.
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Weitere
Ziele ergeben sich aus der Beschreibung an anderer Stelle.
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Lösung gemäß der Erfindung
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"Verfahren zur Regulierung des Wachstums
eines Organismus in einem Nährmedium"
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung werden diese Ziele durch Bereitstellen eines
Verfahrens zur Regulierung des Wachstums eines Organismus in einem
Nährmedium,
wie beansprucht in Anspruch 1, erfüllt, wobei das eine oder die
mehreren hinzu gefügten
und/oder erzeugten gasförmigen
Materialien in dem Abgas des Nährmediums überwacht
werden.
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Es
stellte sich überraschenderweise
heraus, dass, wenn das eine oder die mehreren hinzugefügten und/oder
erzeugten gasförmigen
Materialien im Abgas des Nährmediums überwacht
werden, im Gegensatz zu der Überwachung
des einen oder der mehreren hinzugefügten und/oder erzeugten gasförmigen Materialien innerhalb
des Nährmediums,
die Regulierung der Hinzufügung
des einen oder von mehreren gasförmigen
Materialien in Reaktion auf das eine oder mehrere überwachte
Gase, um das Wachstum des Organismus innerhalb vorbestimmter Grenzen
zu halten, verbessert wird.
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Überwachung
im Abgas des Nährmediums
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden das eine oder die mehreren gasförmigen Materialien in dem Abgas
des Nährmediums überwacht.
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Das
Abgas des Nährmediums
kann an einer beliebigen geeigneten Stelle außerhalb des Nährmediums überwacht
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine geeignete Stelle eine solche, an welcher ein Integralwert
des einen oder der mehreren gasförmigen
Materialien gemessen werden kann. Dieser kann durch Mischen der
Beiträge
von verschiedenen Stellen in dem Nährmedium erhalten werden, und
danach werden das eine oder die mehreren gasförmigen Materialien in einem
gemeinsamen Abgas der gemischten Gase in einem oder mehreren Auslässen überwacht.
Diese Ausführungsform
ist besonders nützlich
in einem kontinuierlichen Wachstumsverfahren mit einem fließenden Medium,
z. B. in einem Massenflussreaktor.
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In
einer weiteren Ausführungsform
sind geeignete Stellen solche Stellen, an denen einzelne Werte des einen
oder der mehreren gasförmigen
Materialien vom Abgas des Nährmediums
durch Vermeiden von einem oder mehreren gasförmigen Materialien von den
verschiedenen Stellen gemessen werden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Nährmedium
in einem im Wesentlichen geschlossenen Behälter mit mindestens einem Auslass
für das
Abgas enthalten, wobei das eine oder die mehreren hinzugefügten und/oder
erzeugten gasförmigen
Materialien in dem mindestens einen Auslass für das Abgas außerhalb des
Behälters überwacht
werden, wodurch erreicht wird, dass ein Integralwert des einen oder
der mehreren überwachten
gasförmigen
Materialien erhalten wird.
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Weiterhin
wird erreicht, dass gegebenenfalls im Kopfraum des Behälters vorhandener
Schaum über oder
in der Grenzfläche
des Nährmediums
den Sensor des überwachten
gasförmigen
Materials nicht beeinflusst.
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Ebenfalls
werden das Reinigen und die Sterilisation von Sensoren, die in das
Nährmedium
einzuführen
wären,
vermieden.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden das eine oder mehrere hinzugefügte und/oder erzeugte gasförmige Materialien
in dem Abgas an einer oder mehreren Stellen des Kopfraums des Behälters über dem
Nährmedium überwacht,
wodurch erreicht wird, dass einzelne Werte für jede Stelle erhalten werden, und
dass die Verteilung des hinzugefügten
gasförmigen
Materials überwacht
werden kann. Dies ist besonders in einem kontinuierlichen Wachstumsverfahren
mit einem fließenden
Medium nützlich.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden das eine
oder mehrere hinzugefügte und/oder
erzeugte gasförmige
Materialien sowohl in dem mindestens einen Auslass des Abgases außerhalb des
Behälters
als auch an der einen oder an mehreren Stellen des Kopfraums des
Behälters über dem
Nährmedium überwacht,
wodurch der kombinatorische Effekt des gleichzeitigen Erhalts sowohl
von Integral- als auch Einzelwerten des einen oder von den mehreren überwachten
gasförmigen
Materialien erhalten wird.
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Antwortreaktion
auf das überwachte
eine oder mehrere gasförmige
Materialien
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Allgemein
können
die verschiedenen Parameter, die zur Regulierung des Wachstums eines
Organismus in einem Nährmedium
verwendet werden, in Reaktion auf die überwachten Parameter angepasst
werden, um das Wachstum innerhalb vorbestimmter Grenzen zu halten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Regulierung der Hinzufügung
des einen oder von den mehreren gasförmigen Materialien in Reaktion
auf eine Abnahme und/oder Zunahme bei einem oder mehreren der überwachten
gasförmigen
Materialien oder einem Derivat davon angepasst, wodurch erreicht
wird, dass das hinzugefügte
gasförmige
Material an das eine oder mehrere gasförmige Materialien angepasst
wird, welche für
den Organismus verfügbar
gemacht wurden oder welche der Organismus erzeugt hat. Dies unterscheidet
sich von den bisherigen Verfahren, worin das gasförmige Material
in Reaktion auf das überwachte
eine oder mehrere gasförmige
Materialien, die dem Organismus in einem Nährmedium zur Verfügung stehen,
hinzugefügt
wird.
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Mithin
tritt unter der Annahme, dass der Organismus einer ausreichenden
Menge eines speziellen gasförmigen
Materials ausgesetzt wurde, das gasförmige Material, welches vom
Organismus nicht genutzt wird, im Abgas in Erscheinung. Folglich
wird durch Regulieren der Hinzufügung
des einen oder von den mehreren gasförmigen Materialien in Reaktion
auf die gewünschten
Anteile des einen oder von den mehreren gasförmigen Materialien im Abgas
sichergestellt, dass die Mengen an gasförmigen Materialien stets ausreichend sind,
um den Bedarf des Organismus zu decken.
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Es
sollte darauf verwiesen werden, dass die Anteile des einen oder
der mehreren gasförmigen
Materialien in dem Abgas wie gewünscht
gewählt
werden können,
um den Organismus an bestimmte Stressfaktoren auszusetzen, falls
dies gewünscht
wird.
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Es
können
verschiedene Stresspegel für
den Organismus erhalten werden. Wenn die Hinzufügung eines bestimmten gasförmigen Materials
einen kleinen Wert für
das gasförmige
Material in dem Abgas liefert, ist der Stresspegel niedrig. Er kann
sogar negativ sein, wenn das Vorhandensein des gasförmigen Materials
für den
Organismus von essenzieller Bedeutung ist. Wenn jedoch ein hoher
Anteil des gasförmigen
Materials in dem Abgas vorliegt, wird mehr gasförmiges Material für den Organismus
verfüg bar
gemacht als dieser benötigt,
was demzufolge für
den Organismus zu einer Stress-Belastung
werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Regulierung der Hinzufügung
von einem oder mehreren gasförmigen
Materialien weiter in Reaktion auf einen oder mehrere konstante
Anteile an einem oder mehreren anderen überwachten gasförmigen Materialien
angepasst, wodurch besonders die Hinzufügung von einem oder mehreren
gasförmigen
Materialien in der Inbetriebsetzungs-Phase reguliert werden kann.
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Ein
Beispiel hierfür
ist die kombinierte Hinzufügung
von Luft und reinem Sauerstoff, wobei Letzterer typischerweise das
Teuerste von beiden ist, wobei der Anteil des hinzugefügten reinen
Sauerstoffs in Reaktion auf einen überwachten konstanten Anteil
z. B. von Stickstoff angepasst werden kann, wodurch eine optimale Nutzung
des teureren reinen Sauerstoffs und der billigeren Luft sichergestellt
wird.
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Gasförmige Materialien
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Das
eine oder die mehreren gasförmigen
Materialien, die der Organismus verbraucht oder die sich nicht auf
den Organismus auswirken, schließt gasförmige Materialien ein, welche
der Organismus absorbiert und welche an den metabolischen Prozessen
entweder direkt oder indirekt teilhaben. Insbesondere können die
hinzugefügten
gasförmigen
Materialien vollständig
oder teilweise an diesen Prozessen beteiligt sein. Auch können die
gesamten oder ein Teil der hinzugefügten gasförmigen Materialien verbraucht
werden.
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Somit
schließen
diese gasförmigen
Materialien primäre
Metabolite, die direkt am Wachstum der Organismen während der
Wachstumsphase beteiligt sind, und gasförmige sekundäre Metabolite,
die in der stationären
Phase des Wachstums erzeugt werden, ein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden das eine oder mehrere gasförmige Materialien, die durch
den Organismus verbraucht werden oder die sich nicht auf den Organismus
auswirken, aus der Gruppe, bestehend aus Sauerstoff, Kohlendioxid
und Stickstoff und Mischungen hiervon, gewählt.
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Überwachte Menge
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Allgemein
werden die überwachten
gasförmigen
Materialien in jeder geeigneten Menge einschließlich der Konzentration und
der Strömung,
und jegliches geeignete Derivat davon, entweder auf Mol-, Gewichts- oder
Volumenbasis gemessen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Antwortreaktion auf das eine oder mehrere der überwachten
gasförmigen
Materialien in der Konzentration einer gasförmigen Komponente bezüglich des
gesamten gasförmigen
Materials gemessen.
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Signale des/der überwachten
einen oder mehreren gasförmigen
Materialien
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Allgemein
umfassen die Signale des einen oder der mehreren überwachten
gasförmigen
Materialien einen konstanten Anteil, einen verringerten Anteil und
einen erhöhten
Anteil, oder eine Kombination hiervon.
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Zum
Beispiel kann eine Abnahme des Anteils des überwachten Sauerstoffs gleichzeitig
mit einer Erhöhung
des überwachten
Kohlendioxids und einem konstanten Anteil an überwachtem Stickstoff überwacht werden.
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Für verschiedene
Phasen des Wachstumsprozesses kann der erfahrene Fachmann andere
Kombinationen in Betracht ziehen.
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Andere Parameter, wie
Temperatur und Druck
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Allgemein
wird das Wachstum eines Organismus in einem Nährmedium von einer großen Zahl
an Parametern beeinflusst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Hinzufügung
des einen oder von mehreren gasförmigen
Materialien in Reaktion auf die Temperatur des Nährmediums angepasst, wodurch
erreicht wird, dass der Stresspegel des Organismus in Abhängigkeit
von der Wachstumsrate des Organismus reguliert wird. Typischerweise
ist bei einer höheren
Temperatur die Wachstumsrate des Organismus höher.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Hinzufügung
des einen oder von mehreren gasförmigen
Materialien in Reaktion auf den Druck des Nährmediums angepasst, wodurch
der Einfluss z. B. des hydraulischen Drucks in dem Nährmedium
auf die Regulierung der Hinzufügung
des einen oder von den mehreren hinzugefügten und/oder erzeugten gasförmigen Materialien
berücksichtigt
werden kann.
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Zum
Beispiel können
das eine oder mehrere gasförmige
Materialien dem Nährmedium
an unterschiedlichen Positionen in dem Nährmedium, z. B. in verschiedenen
Höhen eines
Vermehrungstanks, in Abhängigkeit
von dem hydraulischen Druck an der Position, zugesetzt werden.
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Chargenverfahren und kontinuierliche
Verfahren
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Allgemein
kann das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung in einer beliebigen geeigneten Verfahrensweise, einschließlich Chargenverfahren,
kontinuierlichen Verfahren oder halb-kontinuierlichen Verfahren,
durchgeführt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Verfahren in einem Chargenverfahren durchgeführt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das Verfahren in einer kontinuierlichen Verfahrensweise durchgeführt.
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Organismen
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Der
Organismus, welcher gemäß der vorliegenden
Erfindung gezüchtet
wird, kann jeder beliebige Organismus sein, welcher in einem Nährmedium
wachsen kann. Dies schließt
Organismen ein, die sowohl unter aeroben als auch anaeroben Bedingungen
wachsen können.
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Zusätzlich zu
metabolischen Verfahren der Erzeugung von CO2 können die
metabolischen Verfahren sowohl oxidative Atmungsprozesse unter Erzeugung
von reduzierten anorganischen gasförmigen Produkten, wie N2O, N2, H2S und CH4, als auch Fermentierungsprozesse
unter Erzeugung von reduzierten organischen Produkten, wie CH4, einschließen. Das Wachstum kann sowohl
durch die Zahl der Zellen als auch durch die Größe einzelner Zellen gemessen
werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
schließen
die Organismen Bakterien und Pilze ein. Beispiele für Organismen
sind Saccharomyces, Streptococcus, Lactobacillus und Penicillium.
Spezifische Stämme
von Saccharomyces schließen
S. carlbergensis für
die Untergärung
z. B. von Lagerbieren und S. cerevisiae sowohl für die Unter- als auch Obergärung von
anderen Bieren ein.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Organismus Hefe zum Bierbrauen.
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Vorbestimmte
Grenzen
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Allgemein
ist es für
einen bestimmten Organismus und dessen gewünschte Anwendung bekannt, zu versuchen,
das Wachstum des Organismus innerhalb vorbestimmter Grenzen eines
gewünschten
Wachstums zu halten, z. B. liegt die Wachstumskurve innerhalb der
gewünschten
Grenzen. Im vorliegenden Kontext ist der Ausdruck "vorbestimmte Grenzen" nicht auf die Zahl
der Zellen pro Zeiteinheit in der Wachstumskurve beschränkt, sondern
kann Bedingungen des Wachstums einschließen, welche Organismen mit
gewünschten
Eigenschaften versehen. Solche Organismen können eine gewünschte Lebensfähigkeit
und Vitalität
aufzeigen. Die Wachstumsbedingungen können auch das Ziel der Erzeugung
einer großen
Zahl an lebenden Organismen, die für spezielle Anwendungen geeignet
sind, wie die Herstellung spezifischer Produkte einschließlich z. B.
spezifischer Geschmackstoffe und Geruchssubstanzen, einschließen. Oder
die Wachstumsbedingungen können
das Abzielen auf die Herstellung einer Kultur von Organismen einschließen, welche
anaerobe Fermentierungscharakteristika beibehalten, nachdem die
Zellen einem aeroben Wachstum unterzogen wurden. Dies trifft auf
fakultative Organismen, insbesondere Hefe zum Bierbrauen, zu.
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Vorbestimmte
Grenzen können
Wachstumsbedingungen einschließen,
die Organismen erzeugen, welche keine Stresssymptome, Stresssymptome
oder eine Kombi nation hiervon in Abhängigkeit von der gewünschten
Anwendung des Organismus zeigen.
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Vorbestimmte
Grenzen werden auf Basis empirischer Untersuchungen, einschließlich der
Mikroskopie von Zellen bezüglich
Zahl, Gestalt und Größe, bestimmt.
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"Vorrichtungen zum Züchten eines Organismus in einem
Nährmedium,
das zur Durchführung
des Verfahrens der Erfindung geeignet ist"
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Die
Vorrichtung umfasst einen im Wesentlichen geschlossenen Behälter, mindestens
eine Gas-Hinzufügungseinrichtung,
mindestens eine Abgaseinrichtung, mindestens eine Verfahrensüberwachungseinrichtung
zum Überwachen
von einem oder mehreren Parametern des Wachstumsverfahrens, umfassend
mindestens eine Gasüberwachungseinrichtung
für gasförmige Materialien
und mindestens ein Verfahrensregulierungsmittel, wie in Anspruch
14 beansprucht, wobei die mindestens eine Gasüberwachungseinrichtung angepasst
ist, um das eine oder mehrere gasförmige Materialien in dem Abgas
des Nährmediums
zu überwachen.
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Gasüberwachungseinrichtung
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Die
mindestens eine Gasüberwachungseinrichtung
kann so angepasst werden, um das eine oder mehrere gasförmige Materialien
in dem Abgas der Abgaseinrichtung außerhalb des Behälters zu überwachen oder
um das eine oder mehrere gasförmige
Materialien im Kopfraum des Behälters über dem
Nährmedium
zu überwachen
oder um das eine oder mehrere gasförmige Materialien sowohl in
dem Abgas der Abgaseinrichtung außerhalb des Behälters als
auch im Kopfraum des Behälters über dem
Nährmedium
zu überwachen.
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Vorzugsweise
schließen
die Gas-Hinzufügungseinrichtungen
Einrichtungen zur Vorsehung kleiner oder großer Blasen oder von Mischungen
hiervon ein, wodurch die Gas-Hinzufügung weiter an die Hinzufügung und
Verteilung von gasförmigem
Material angepasst werden kann.
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Gas-Hinzufügungseinrichtung
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Die
Gas-Hinzufügungseinrichtung
kann angepasst sein, um das eine oder mehrere gasförmige Materialien
in Reaktion auf eine Abnahme und/oder Zunahme des einen oder von
mehreren der überwachten
gasförmigen
Materialien oder einem Derivat davon in dem Abgas des Nährmediums
hinzuzufügen.
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Die
Gas-Hinzufügungseinrichtung
kann weiter angepasst sein, um ein oder mehrere gasförmige Materialien
in Reaktion auf einen oder mehrere konstante Anteile des einen oder
von den mehreren überwachten gasförmigen Materialien
hinzuzufügen.
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Vorzugsweise
schließen
die Gas-Hinzufügungseinrichtungen
Einrichtungen zum Vorsehen kleiner und großer Blasen oder einer Mischung
hiervon ein, wodurch die Hinzufügung
von Gas weiter an die Hinzufügung und
Verteilung von gasförmigem
Material angepasst werden kann.
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Abgaseinrichtung
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Die
Abgase des Nährmediums
werden von diesem durch eine beliebige geeignete Einrichtung abgeführt.
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Es
ist bevorzugt, dass die Abgaseinrichtungen angepasst sind, um das
Abgas im Kopfraum über
dem Nährmedium
zu sammeln und das Abgas durch einen gemeinsamen Auslass abzuführen, wodurch
das an verschiedenen Stellen des Nährmediums erzeugte Abgas vermischt
wird und wodurch ein überwachtes
gasförmiges
Material hinsichtlich eines Integralwerts des gesamten Abgases überwacht
wird.
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Alternativ
können
die Abgaseinrichtungen angepasst sein, um das Abgas durch einzelne
Auslässe
von verschiedenen Stellen über
dem Nährmedium
abzulassen, wodurch das Abgas von verschiedenen Stellen als einzelne,
teilweise vermischte Abgase gehalten wird.
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In
anderen Beispielen sind die Abgaseinrichtungen angepasst, um sowohl
das Abgas im Kopfraum zu sammeln und das Abgas durch einen gemeinsamen
Auslass abzuführen
als auch das Abführgas
durch einzelne Auslässe
von verschiedenen Stellen über
dem Nährmedium
abzulassen.
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Gas-Überwachungseinrichtung
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Das
eine oder mehrere gasförmige
Materialien können
durch einen beliebigen geeigneten Monitor, wie im Fachbereich bekannt,
entweder in-line durch kontinuierliche Monitore oder off-line durch
Probennahme geeigneter Proben und anschließende Messung mit geeigneter
Analysengerätschaft,
z. B. einem Gaschromatographen, überwacht
werden.
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Monitore
von gasförmigen
Materialien umfassen Monitore für
Gase, wie Sauerstoff, Kohlendioxid und Stickstoff, sind aber nicht
auf diese beschränkt.
Andere Gasmonitore schließen
Monitore für
z. B. Methan ein.
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Die
Gasmonitore können
jeder beliebige Monitor auf Basis irgendeines geeigneten Messprinzips
sein, welches eine Reaktion auf die Konzentration oder die Strömung des
in Frage stehenden gasförmigen
Materials oder irgendeine andere geeignete Größe betrifft.
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Geeignete
Gas-Monitore für
z. B. Sauerstoff-Monitore sind Keramik-Sauerstoff-Monitore.
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Hinzufügung und
Verteilung von gasförmigem
Material
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Das
eine oder mehrere hinzugefügte
gasförmige
Materialien können
dem Nährmedium
in irgendeiner geeigneten Weise hinzugefügt werden. Dies schließt die Hinzufügung der
Gase in verschiedenen Höhen
des Nährmediums
sowie an unterschiedlicher Position innerhalb einer bestimmten Höhe ein.
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Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung ferner Einrichtungen für die Verteilung des einen
oder von mehreren gasförmigen
Materialien in dem Nährmedium,
wodurch das gasförmige
Material gleichmäßiger in
dem Nährmedium
verteilt werden kann.
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Die
Gasverteilungseinrichtung umfasst Gasdüsen, Gasverteilungsrohre und
Bewegungseinrichtungen, ist aber nicht auf diese beschränkt.
-
Verfahrensregulierungseinrichtungen
für Temperatur
und Druck
-
Die
Verfahrensregeleinrichtung umfasst Temperaturregulierungseinrichtungen
zum Regulieren der Temperatur des Nährmediums, und die mindestens
eine Verfahrensüberwachungseinrichtung
umfasst Temperaturüberwachungseinrichtungen
oder Druckregelungseinrichtungen und mindestens eine Verfahrensüberwachungseinrichtung
zum Regulieren des Drucks innerhalb des Behälters.
-
Verfahrensregulierungseinrichtung
-
Die
Verfahrensregelungseinrichtungen der Vorrichtung schließen eine
beliebige geeignete Rechnereinheit ein, welche zur Regulierung des
Wachstums eines Organismus durch Empfangen von Messsignalen von
der mindestens einen Verfahrensüberwachungseinrichtung,
einschließlich
Signalen von Gas-Monitoren, Strömungs-Monitoren, Temperatur-
und Druckmonitoren, und durch Übertragen
von Steuersignalen an verschiedene Strömungsventile und Druckventile
zur Regulierung der Strömungen
verschiedener Prozessströme bzw.
-drücke
der Gas-Hinzufügungseinrichtung
und der Abgaseinrichtung in der Lage ist.
-
Vorzugsweise
umfasst die Verfahrensreguliereinrichtung einen Computer, durch
welchen die Abfolge der Verfahrensüberwachungs- und -regulierungsschritte
leicht durchgeführt
werden kann.
-
Mithin
kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung durch Bereitstellen
eines Computerprogramms zum Regulieren des Wachstums eines Organismus
in einem Nährmedium
in einer Vorrichtung wie zuvor beschrieben durchgeführt werden.
-
Vorzugsweise
steuert das Computerprogramm eine Verfahrensregulierungseinrichtung
zum Regulieren von einem oder mehreren Parametern des Wachstumsverfahrens
in einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.
-
Besonders
bevorzugt ist es, wenn das Computerprogramm angepasst ist, um die
Hinzufügung
von gasförmigem
Material in Reaktion auf das überwachte
eine oder mehrere gasförmige
Materialien zu regulieren.
-
3. KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Im
Folgenden wird die Erfindung mit einer ausführlichen Beschreibung von lediglich
in beispielhafter Weise angegebenen bevorzugten Ausführungsformen
weiter beschrieben, wobei auf die Zeichnungen Bezug genommen wird,
in welchen:
-
die 1 eine
Skizze einer Vorrichtung zum Züchten
eines Organismus in einem Nährmedium
gemäß des Stands
der Technik zeigt, wobei hier das Prinzip der Vermehrung von Hefe
zum Bierbrauen erläutert
wird;
-
die 2 eine
Skizze einer Seitenansicht einer Vorrichtung zum Regulieren des
Wachstums eines Organismus in einem Nährmedium gemäß der Erfindung
zeigt;
-
die 3 eine
Vorrichtung zeigt, wie in 2 gezeigt,
eingebunden in ein System zur Vermehrung von Hefe zum Bierbrauen;
-
die 4A und 4B schematische
Diagramme eines Beispiels einer Verfahrensüberwachungseinrichtung und
einer Verfahrensregulierungseinrichtung zum Überwachen von einem oder mehreren
Parametern des Wachstumsverfahrens und zum Regulieren dieser Parameter
in Reaktion auf deren überwachte
Werte zeigen; und
-
die 5 eine
Messkurve von Versuchsergebnissen für ein Wachstumsverfahren in
einer bevorzugten Ausführungsform
zeigt.
-
4. AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
-
"Vermehrung von Brauhefe"
-
Die
Herstellung (Vermehrung) von Brauhefe basiert typischerweise auf
Chargenverfahren in geschlossenen Behältern unter strengen Hygienebedingungen.
Der Zweck ist die Herstellung einer bestimmten Menge an Hefe mit
guten Fermentierungs charakteristika, die in gewisser Weise dem Hefewachstum
entgegenwirkt, weil das Hefewachstum in erster Linie unter aeroben
Bedingungen erreicht wird und die Fermentierung ein anaerober Prozess
ist.
-
Unter
diesen Bedingungen ist die optimale Bedingung zur Vermehrung von
Brauhefe die Bereitstellung nur von soviel Sauerstoff, wie ihn die
Hefe aufnehmen kann, ohne die Fermentierungscharakteristika (Sauerstoffstress)
der Hefe zu beschädigen.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird zur Sicherstellung der korrekten Sauerstoffversorgung Sauerstoff
in dem das Nährmedium
verlassenden Abgas gemessen. Wenn Sauerstoff in dem das Nährmedium
verlassenden Abgas unter optimalen Luftübertragungsbedingungen angezeigt
wird, geschieht dies, weil die Hefe nicht in der Lage war, den Sauerstoff
zu nutzen.
-
Der
typische Verlauf des Sauerstoffverbrauchs während der Vermehrung von Brauhefe
ist wie folgt:
-
1. Startphase
-
Sehr
geringer Sauerstoffverbrauch, weil eine kleine Menge an Hefe und
hohe Konzentrationen an Monosacchariden (hauptsächlich Glucose) vorliegen.
Monosaccharide unterdrücken
den aeroben Metabolismus in einem viel höheren Maße als Disaccharide (hauptsächlich Maltose).
Trotzdem bevorzugt die Hefe Monosaccharide und diese werden vor
den Disacchariden verbraucht.
-
2. Nachdem
die Monosaccharide verbraucht sind
-
Nach
einer bestimmten Zeit sind die Monosaccharide verbraucht und dies
führt zu
einem aeroben Metabolismus, und die Sauerstoffaufnahme – und damit
auch die Hefemasse – nimmt
zu.
-
3. Nachdem
das Wachstum aufgehört
hat
-
Die
logarithmische Wachstumsperiode stoppt nach einiger Zeit – am wahrscheinlichsten
aufgrund der Tatsache, dass dem Substrat die Wachstumssubstanzen,
entweder freier Aminostickstoff oder sonstige, ausgehen, doch dies
kann auch daher kommen, dass bei Einbringung in eine konzentrierte
Zuckerlösung
nur eine bestimmte Zahl an Zellteilungen möglich ist – und der Sauerstoffverbrauch
nimmt daher ab.
-
Der
Sauerstoffverbrauch schwankt somit beträchtlich im Vermehrungszeitraum,
und in allen Phasen ist es wichtig, die Sauerstoffversorgung nicht
zu überdosieren,
um auf die Hefe keinen Stress auszuüben, der zu suboptimalen Fermentierungscharakteristika
führen
kann.
-
Das
Regulierungssystem kann nicht nur einen Sauerstoff-Monitor, sondern
auch einen Kohlendioxid-Monitor in den Abgasen beinhalten.
-
Ein
bestimmter Druck wird im Tank während
der Vermehrung aufrechterhalten, um von außen kommende Infektionen zu
vermeiden und um ein Aufschäumen
zu vermeiden, und den Druck der gasförmigen Materialien zu regulieren.
Das Kohlendioxid ist für
die Hefe toxisch und es ist daher wichtig, den Gehalt im Tank zu
minimieren. Wenn die Sauerstoffaufnahme und das Hefewachstum stoppt,
nimmt die Kohlendioxidproduktion ab und die Aufschäumungsprobleme
werden daher weniger ausgeprägt.
Am Ende der Vermehrungsperiode ist es daher vorteilhaft, den Druck
zu minimieren, um soviel Kohlendioxid wie möglich aus der Lösung herauszubekommen.
Bei Signalen von den Sauerstoff- und Kohlendioxid-Monitoren, welche
eine erhöhte
Sauerstoffkonzentration und eine Abnahme der Kohlendioxid-Konzentration
in den Abgasen anzeigen, wird der Überdruck minimiert, die Vermehrung
wird beendet und die Hefe ist zur Verwendung für die Fermentierung bereit.
-
"Vorrichtung des Stands der Technik"
-
Die 1 zeigt
eine Skizze einer Vorrichtung zum Züchten eines Organismus in einem
Nährmedium nach
dem Stand der Technik, wobei hier die Prinzipien der Vermehrung
von Hefe zum Bierbrauen veranschaulicht sind.
-
Die
Vorrichtung umfasst einen im Wesentlichen geschlossenen Behälter; hier
einen Tank 100, welcher einen oberen Teil 102 und
einen unteren Teil 101 mit einem mit einem konisch geformten
Boden umfasst. Der Behälter
enthält
den Organismus, das Nährmedium,
hinzugefügte
gasförmige
Materialien und durch den Organismus als ein Resultat von dessen
metabolischen Aktivitäten
erzeugte Materialien; hier ist der Organismus Hefe zum Bierbrauen,
und zwar entweder obergärige
Hefe oder untergärige
Hefe. Das Nährmedium
ist Bierwürze,
welche durch im Fachbereich bekannte Verfahren erhalten wird, in
der Regel erhalten durch Trennen der Flüssigphase von der resultierenden
Suspension in dem Markierverfahren (marking process). Die Bierwürze wird
in den unteren Teil 101 des Tanks gegeben und bildet einen
mehr oder weniger gut definierten Grenzflächenbereich 103 mit
gasförmigem
Material im oberen Teil des Tanks. Der Grenzflächenbereich kann eine Region
mit einer aufgeschäumten
Phase der Bierwürze
einschließen.
Das durch den Organismus vorgesehene gasförmige Material ist in erster
Linie Kohlendioxid, welches im Kopfraum des oberen Teils 102 des
Tanks gesammelt wird.
-
Die
Vorrichtung umfasst mindestens eine Gas-Hinzufügungseinrichtung zum Hinzufügen von
einem oder mehreren gasförmigen
Materialien in den Behälter.
Hier sind zwei Gas-Hinzufügungsmittel
gezeigt. Ein erstes Gas-Hinzufügungsmittel
schließt
einen Gaseinlass 110 ein, der es ermöglicht, dass unter Druck gesetzte
sterile Luft, die durch eine Luftzuführverbindung 111 zugeführt wird, über ein
Regelventil 112 in den unteren Teil des Tanks geleitet
wird. Typischerweise umfasst der Tank weiter einen Rührer 150 zum
Verteilen und Mischen des hinzugefügten gasförmigen Materials mit den verschiedenen
Komponenten der Bierwürze,
wobei der Rührer
von außerhalb
des Tanks betätigt
werden kann. Ein zweites Gas-Hinzufügungsmittel schließt einen Gaseinlass 120 für sterile
Luft ein, die durch eine Luftzuführverbindung 121 im
oberen Teil des in dem Sterilisationsverfahren verwendeten Tanks
und unter Leeren des Tanks zugeführt
wird. Hier wird sterile Luft durch ein weiteres Luftregelventil 122,
gegebenenfalls verbunden mit einer mit der ersten Luftzuführverbindung 112 gemeinsamen
Luftvorratsquelle, zugeführt.
Der zweite Einlass von steriler Luft wird im oberen Teil des Tanks in
den oberen Teil der Bierwürze
entweder für
die Hinzufügung
von gasförmigem
Material für
das Wachstum des Organismus und/oder zur Regulierung des Drucks
im Kopfraum des Tanks zugeführt.
-
Die
Vorrichtung umfasst weiter mindestens eine Abgaseinrichtung zum
Abführen
von Abgas des Nährmediums
aus dem Behälter.
Hier ist der Tank mit einem Abgasauslass 130 zum Abführen von
Gasen im oberen Teil des Tanks ausgerüstet, wobei der Abgasauslass
typischerweise ein Rückdruck-Regelventil 131 zum
Regulieren des Drucks im Tank und zum Abführen des Abgases in der Auslassleitung 132 einschließt.
-
Die
Vorrichtung umfasst weiter mindestens eine Verfahrensüberwachungseinrichtung
zum Überwachen
von einem oder mehreren Parametern des Wachstumsverfahrens, welche
mindestens eine Gasüberwachungseinrichtung
zum Überwachen
der gasförmigen
Materialien des einen oder von den mehreren hinzugefügten gasförmigen Materialien
und/oder mindestens eine Gasüberwachungseinrichtung
zum Überwachen
anderer gasförmiger
Materialien, die durch den Organismus erzeugt werden, umfasst. Hier
besteht die Gasüberwachungseinrichtung
aus einer Probenentnahmeröhre 140 für die Probennahme
in der Bierwürze
innerhalb des Tanks. Proben werden anschließend typischerweise off-line
durch eine geeignete Analysengerätschaft 141 analysiert,
die hier logisch gekoppelt mit der Probenentnahmeröhre dargestellt
ist. Eine On-line-Analyse kann
ebenfalls durchgeführt
werden. Die Probennahme der Bierwürze kann dem Überwachen
verschiedener Parameter des Nährmediums,
wie pH-Wert und Temperatur, und verschiedener Konzentrationen z.
B. von Sauerstoff und Kohlendioxid, sowie von Hefezellen innerhalb
des Tanks, dienen. Alternativ kann die Gasüberwachungseinrichtung Überwachungssonden,
die in der Bierwürze
positioniert sind, einschließen
(nicht gezeigt).
-
Die
Vorrichtung umfasst weiter eine Verfahrensregulierungseinrichtung
zum Regulieren des einen oder der mehreren Parameter des Wachstumsverfahrens
in Reaktion auf Outputs der mindestens einen Verfahrensüberwachungseinrichtung.
Hier ist ein Computer 142 gezeigt, der logisch mit der
Probenentnahmeröhre
der Verfahrensüberwachungseinrichtung
verbunden ist.
-
Die
Vorrichtung schließt
auch ein Einlass-/Auslassventil 160 zum Hinzufügen von
Nährmedium
zu dem Tank und zum Entfernen des erzeugten Produkts aus diesem
ein.
-
Die
Vorrichtung kann andere Mittel und Vorrichtungen (nicht gezeigt)
einschließen,
z. B. Reinigungseinrichtungen, wie Sprühkugeln zum Reinigen des Tanks
zwischen Chargen; Heizeinrichtungen und Kühleinrichtungen zum Regulieren
der Temperatur der Bierwürze,
des Tanks und der Leitungen.
-
Gemäß diesem
Stand der Technik wird die Regulierung des Wachstums eines dem Nährmedium
hinzugefügten
Organismus durch Belüftung
der Bierwürze
durch Einstellen des Luft-Regelventils 112 erreicht, bis ein
geeigneter Strom von steriler Luft in dem Tank erzeugt ist. Die
Parameter von Kohlendioxid, Sauerstoff, der Konzentration an Extrakt,
der Temperatur und des pH-Werts werden in der Bierwürze mittels
der Probenentnahmeröhre 140,
der Analysengerätschaft 141 und
des Computers 142 gemessen. Die Abgase von Stickstoff, Kohlendioxid
und überschüssigem Sauerstoff
werden am Abgasventil 131 in die Auslassleitung 132 abgeführt.
-
Das
exakte Kriterium für
einen geeigneten Strom von steriler Luft basiert auf der individuellen
Bierwürze.
Weiterhin basiert es auf der empirischen Erfahrung des Braumeisters,
die Belüftung
einzustellen, um das Wachstum innerhalb vorbestimmter Grenzen zu
halten.
-
Im
Falle des Bierbrauens ist die Erfahrung des Braumeisters bei der
Vermehrung der Hefe entscheidend, um die gewünschten Eigenschaften des Bierendprodukts
z. B. bezüglich
der Menge an Alkohol und anderer Substanzen, wie Aromasubstanzen
und Geschmack vorsehender Substanzen, zu erhalten.
-
Die 2 zeigt
eine Skizze einer Seitenansicht einer Vorrichtung zum Regulieren
des Wachstums eines Organismus in einem Nährmedium gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
Die
Vorrichtung umfasst einen im Wesentlichen geschlossenen Behälter zur
Aufnahme des Organismus, des Nährmediums,
von hinzugefügten
gasförmigen
Materialien und der durch den Organismus als eine Folge von dessen
metabolischen Aktivitäten
erzeugten Materialien. Der Behälter
ist ein Tank ähnlich
dem in 1 gezeigten mit einem unteren Teil 101 und
einem oberen Teil 102.
-
Vorzugsweise
umgibt ein Heiz-/Kühlmantel 203 den
Behälter.
Ein Temperatursensor 204 ist im unteren Teil des Tanks,
vorzugsweise in der Nähe
des Einlasses 224 angeordnet.
-
Die
Vorrichtung umfasst mindestens eine Gas-Hinzufügungseinrichtung zum Hinzufügen von
einem oder mehreren gasförmigen
Materialien in den Behälter.
Hier ist eine Gas-Hinzufügungseinrichtung
gezeigt, welche einen Gaseinlass 220 einschließt, der
es ermöglicht,
dass unter Druck gesetzte sterile Luft, die durch eine Luftzuführverbindung 221 zugeführt wird, über ein
Regelventil 222 und einen Strömungsmesser 223 zu dem
Einlass 224 im unteren Teil 101 des Tanks geleitet
wird. Typischerweise umfasst der Tank weiterhin einen Rührer 150 zum
Verteilen und Mischen des hinzugefügten gasförmigen Materials mit den verschiedenen
Komponenten der Bierwürze,
wobei der Rührer
von außerhalb
des Tanks betätigt
werden kann.
-
Die
Vorrichtung umfasst weiter mindestens eine Abgaseinrichtung zum
Abführen
von Abgas des Nährmediums
aus dem Behälter.
Hier ist der Tank mit einer Abgasauslassleitung 230 zum
Abführen
von Gasen im oberen Teil 102 des Tanks ausgerüstet, typischerweise
schließt
der Abgasauslass ein Rückdruck-Regelventil 231 zum
Regulieren des Drucks im Tank ein. Von der Auslassleitung 230 wird
gezeigt, dass sie Gase im obersten Teil des oberen Teils 102 des
Tanks ablässt,
wodurch ein Integral der abgeführten
Gase über
den Tank vorgesehen wird. Allerdings kann der Auslasspunkt im Tank
aus einer oder mehreren anderen Stellen im Kopfraum des Behälters über dem
Nährmedium
gewählt
werden. Außerdem
können
Gasfallen im wahlfreien Schaum des Nährmediums ein Auslasspunkt
sein.
-
Die
Vorrichtung umfasst weiter mindestens eine Verfahrensüberwachungseinrichtung 232, 223 zum Überwachen
von einem oder mehreren Parametern des Wachstumsverfahrens, welche
mindestens eine Gasüberwachungseinrichtung 232 zum tumsverfahrens,
welche mindestens eine Gasüberwachungseinrichtung 232 zum Überwachen
der gasförmigen
Materialien des einen oder von den mehreren hinzugefügten gasförmigen Materialien
und/oder mindestens eine Gasüberwachungseinrichtung
zum Überwachen
anderer gasförmiger
Materialien, die durch den Organismus erzeugt werden, umfasst. Hier
schließen
die Gasüberwachungseinrichtungen
ein Sauerstoff-Messgerät 232 zum Überwachen
des Sauerstoffs in der Auslassleitung 132 und ein Strömungsmessgerät 223 zum
Messen der Strömung
von steriler Luft ein. Andere Überwachungsmittel schließen Einrichtungen
zum Überwachen
des Drucks (z. B. 308, wie in 3 gezeigt)
und der Temperatur 204 ein.
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Die
Vorrichtung umfasst weiter eine Verfahrensregulierungseinrichtung
zum Regulieren von einem oder mehreren Parametern des Wachstumsverfahrens
in Reaktion auf die Outputs des mindestens einen Verfahrensüberwachungsmittels.
Hier ist ein Computer 242 gezeigt, der logisch mit dem
Sauerstoff-Messgerät 232 und
dem Strömungsmessgerät 223 verbunden
ist. Weiterhin ist der Computer mit den Ventilen 222 und 231 verbunden.
-
Die
Vorrichtung schließt
auch ein Einlass-/Auslassventil 160 zum Hinzufügen eines
Nährmediums
zu dem Tank und zum Entfernen von ungenutztem Nährmedium einschließlich dem
erzeugtem Produkt aus diesem, ähnlich
demjenigen des Stands der Technik, das in 1 gezeigt
ist, ein.
-
Der
Computer ist in einer beliebigen geeigneten Programmiersprache programmiert,
um die Überwachungs-
und Regulierungsfunktionen der verschiedenen Parameter, einschließlich Drücken, Temperaturen und
Strömungen,
der betreffenden Sensoren, und durch Übertragen von Signalen an die
betreffenden Regelventile, Heiz-/Kühleinrichtungen etc. durchzuführen.
-
Allgemein
ist der Computer programmiert, um den Strom von hinzugefügtem gasförmigem Material
zu regulieren, ob in Reaktion auf den Strom von Abgasen an den Tank
zugeführte
sterile Luft, oder etwa den Tank verlassender Sauerstoff.
-
Vorzugsweise
ist der Computer programmiert, um die Hinzufügung von steriler Luft zu regulieren,
bis der Sauerstoffstrom im Auslass nahe null ist. Dieser Zustand
wird typischerweise über
das gesamte Wachstumsverfahren hinweg durch Erhöhen/Verringern des Stroms der
hinzugefügten
sterilen Luft aufrechterhalten. Nach der Sättigung ist die Strömung von
steriler Luft zu Beginn typischerweise gering und so angepasst,
dass die Organismen in dem Nährmedium
das hinzugefügte
eine oder mehrere gasförmige
Materialien, hier den Sauerstoff der sterilen Luft, absorbieren.
Danach nimmt die Strömung
von steriler Luft zu, um weiter die Menge an Sauerstoff so anzupassen,
dass die Organismen denjenigen, der hinzugefügt wurde, absorbieren. Nachdem
die Wachstumsrate der Organismen ihr Maximum erreicht hat, nimmt
die Strömung
von steriler Luft danach ab und stoppt schließlich, wenn der Sauerstoffbedarf
durch die Organismen abflacht.
-
Alternativ
wird der Computer programmiert, um die Temperaturen im Zeitverlauf
und in Reaktion auf die Werte der überwachten Parameter zu regulieren,
wodurch erreicht wird, dass die Temperaturbedingungen für den Organismus
reguliert werden können.
Insbesondere wird erreicht, dass die kombinierte Antwortreaktion
sowohl der Hinzufügung
von gasförmigem
Material als auch der Zunahme/Abnahme der Temperatur reguliert werden
kann, wodurch eine spezielle effiziente Regulierung des Wachstums
des Organismus sichergestellt wird.
-
In
diesem Beispiel wird zur Regulierung der Temperatur der Heiz-/Kühlmantel 203 in
Reaktion auf den Temperatur-Messwandler 204 reguliert.
-
In
noch einem weiteren Beispiel ist der Computer programmiert, um den
Druck im Tank zu überwachen und
zu regulieren.
-
Die 3 zeigt
die Ausführungsform
in 2, eingebunden in ein System zur Vermehrung von
Hefe zum Bierbrauen.
-
Verglichen
mit dem System von 2 schließt dieses Beispiel ferner Einrichtungen
ein, die bei der weiteren Verbesserung der Regulierung des Wachstumsverfahrens
besonders nützlich
sind.
-
Solche
Einrichtungen schließen
Verteilungsmittel ein. Hier umfasst die Verteilungseinrichtung ein
Rotorelement, wie einen Propeller 350, ein Rotorverbindungselement,
hier eine Röhre 325,
welche eine Rotorwelle, z. B. einen Stab oder eine zylindrische
Welle (nicht gezeigt) einschließt,
und einen Motor, hier einen computergesteuerten, von außen angetriebenen
Motor 351. Die Verteilereinrichtung ist über das
Verteilungsverbindungsmittel mit dem von außen angetriebenen Motor zur
Bewegung der Bierwürze
im Tank verbunden. Die Verteilereinrichtung ist vorzugsweise zentral
im Tank angeordnet, wodurch es ermöglicht wird, dass die Bewegungsstelle
in dem Nährmedium
zentral in der Nähe
des Einlasses 224 des hinzugefügten gasförmigen Materials, hier steriler
Luft, im unteren Teil des Tanks 301 platziert wird. Allerdings
kann die Bewegungsstelle, oder gegebenenfalls mehrere Bewegungsstellen,
in anderen Teilen des Tanks gewählt
werden, z. B. um für
eine geeignete Bewegung von hinzugefügten gasförmigen Materialien durch mehrere
Einlässe
zu sorgen, wodurch eine gleichmäßigere Verteilung
der Komponenten erzielt wird. Eine effizientere Steuerung der Bewegung,
des Mischens und der Verteilung des hinzugefügten gasförmigen Materials, von Bierwürze und
Organismen in der Bierwürze
wird erreicht, wodurch eine weitere Verbesserung der Regulierung
des Wachstumsverfahrens vorgesehen wird.
-
Für den Zweck
der Reinigung des Innern des Tanks, der Ventile und der Leitungen
hinsichtlich komtaminierender Organismen umfasst die Vorrichtung
weiter eine Reinigungseinrichtung für einen so genannten Vor-Ort-Reinigungsbetrieb,
der besonders nützlich
ist in Kombination mit der Verfahrensüberwachungseinrichtung, insbesondere
der Gas-Überwachungseinrichtung.
Die Vor-Ort-Reinigungseinrichtungen umfassen Einrichtungen für den Vorrat 322 (CIP)
von Reinigungsflüssigkeit,
hier einer heißen Ätzlauge.
Weiterhin umfassen sie Einrichtungen zum Schließen der Leitung 220 zum
Hinzufügen
von gasförmigem
Material, hier ein pneumatisches lecksicheres T-Ventil 305,
gekoppelt mit dem CIP-Vorrat durch ein pneumatisches Winkelventil 306 und
gekoppelt mit der Auslassleitung 230 durch ein weiteres
pneumatisches Winkelventil 304. Die obere Druckleitung
ist weiter mit einem Sicherheitsventil 310 im Falle von Überdruck
verbunden.
-
Beim
Betrieb während
der Reinigung der Leitung 224 zum Hinzufügen von
gasförmigem
Material in den Tank ist hier der untere Teil des Tanks, das T-Ventil 305 so
angeordnet, um sich für
den Durchlass von steriler Luft aus der Leitung 220 zu
schließen
und um sich für
den Durchlass des Reinigungsflüssigkeit-Vorrats CIP
durch das pneumatische Ventil 306 und hinab in den Tank
durch den Einlass 224 zu öffnen. Das pneumatische Ventil 304 wird
normalerweise während
dieser Phase geschlossen. Wenn es offen steht, kann die Reinigungsflüssigkeit
direkt zu der oberen Druckleitung 230 gelangen, um diese
Leitung zu reinigen.
-
Außerdem umfasst
die Verteilungsverbindungseinrichtung 325 während des
Reinigens einen Durchgang für
Reinigungsflüssigkeit
von dem CIP-Vorrat zu einer Sprühkugel 324.
Die Sprühkugel
kann an einer festen oder variablen Position montiert sein, um ein
Spray einer Reinigungsflüssigkeit
in einem gewünschten Sprühmuster
und an einem gewünschten
Niveau des Tanks vorzusehen. Während
des Reinigens pulsieren die pneumatische Ventile 333 und 332,
um die Reinigungsflüssigkeit
zu dem Abgasauslass 132 durch das Rückdruck-Regelventil 331a gelangen
zu lassen. Darüber
hinaus floss Reinigungsflüssigkeit
durch ein Antivakuumventil 331b zu der oberen Druckleitung 230.
-
Beim
Betrieb der Vorrichtung während
des Wachstums des Organismus und der Hinzufügung von steriler Luft wird
das im oberen Teil des Tanks 302 gesammelte Abgas durch
das Rückdruck-Regelventil 331a und die
obere Druckleitung 230 abgeführt, während die pneumatischen Winkelventile 333, 332 und 304 und
das Sicherheitsventil 310 geschlossen werden. Das lecksichere
Ventil 305 und das Winkelventil 306 sind offen.
-
Das
Rückdruck-Regelventil 331a kann
zum Beispiel ein Druckabgasventil des Typs X4.27.39.100, bereitgestellt
von Alfa Laval Scandi Brew, S⌀borg,
Dänemark,
sein.
-
Die
Hinzufügung
von steriler Luft erfolgt kontinuierlich in der von dem Wachstumsverfahren
benötigten Menge.
-
Zur
Sichtprüfung
umfasst der Tank auch eine Tankleuchte 309 und ein Tanksichtglas 315,
durch welche das Wachstum des Organismus visuell durch manuelle
Betrachtung des Schaums und Bewertung des Wachstumsverfahrens auf
dessen Charakteristika hin, z. B. das charakeristische Aussehen
des Schaums für stressfreie
Bedingungen der Hefe, untersucht werden kann.
-
Eine
High-level-Sonde 307 und Druckmonitor, hier ein Druckanzeigegerät 308,
sind an der Oberseite des Tanks montiert.
-
Die 4A zeigt
ein schematisches Diagramm einer Ausführungsform einer Verfahrensüberwachungseinrichtung
und einer Verfahrensregulierungseinrichtung, hier allgemein durch
die Bezugsziffer 424 bezeichnet, für die Überwachung von einem oder mehreren
Parametern des Wachstumsverfahrens und für die Regulierung dieser Parameter
in Reaktion auf deren überwachte
Werte.
-
Die
Verfahrensüberwachungseinrichtung
umfasst ein Sauerstoff-Messgerät 401 (oder
ein Messgerät für andere
Gase), das logisch mit einem Sauerstoff-Sensor 232 (oder
Sensoren für
andere Gase) gekoppelt ist, und eine Verfahrensregulierungseinrichtung,
hier einen Computer 402.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Verfahrensüberwachungseinrichtung
ein Kohlendioxid-Messgerät
zum Überwachen
von Kohlendioxid, gekoppelt mit einem Kohlendioxid-Sensor (nicht
gezeigt).
-
Der
Kohlendioxid-Sensor ist an einer ähnlichen Stelle wie der Sauerstoff-Sensor
positioniert.
-
In ähnlicher
Weise umfasst die Verfahrensüberwachungseinrichtung
ein Strömungsmessgerät 403,
logisch gekoppelt mit einem Strömungsmessgerät 223 und
mit der Verfahrensüberwachungseinrichtung,
auch hier einem Computer 402.
-
Ferner
umfasst die Verfahrensüberwachungseinrichtung
einen Temperaturregler einschließlich einer anderen Verfahrensregulierungseinrichtung,
hier eines weiteren Computers 404, und logisch gekoppelt
mit einem Temperatur-Messwandler 223 und mit einem Heiz-/Kühlmantel 203.
Weiterhin sind die zwei Verfahrensregulierungsmittel, d. h. die
Computer 402 und 404, logisch gekoppelt.
-
Es
ist bevorzugt, dass die Verfahrensüberwachungseinrichtung weitere
Monitore, z. B. einen mit einem Niveaudetektor 307 verbundenen
Niveau-Monitor, z. B. einen Niveauschalter LS, und einen Druckmonitor,
verbunden mit einem Drucksensor, z. B. einem Druck-Transducer PI 308,
umfasst.
-
Die 4B zeigt
ein Beispiel, in welchem das Rückdruck-Regelventil 331a reguliert
wird.
-
5. BEISPIEL
-
Die
Erfindung wird weiter durch ein Beispiel zum Regulieren des Wachstums
von Hefezellen (Lagerbierhefe) erläutert.
-
Verfahrensweise
-
Ein
Tank, ausgerüstet
wie in Verbindung mit den 2 beschrieben,
wurde mit etwa 20 hl Nährmedium
in der Form einer belüfteten
Standard-Bierwürze
mit 14 Grad Plato gefüllt.
Es können
jegliche äquivalente Bierwürze oder
geeignete Nährmittel
verwendet werden. Die Bierwürze
wurde zuvor sterilisiert und auf eine Fermentierungstemperatur von
anfänglich
15–16°C gekühlt.
-
Eine
ausreichende Menge an sterilem CO2 wurde
durch das Nährmedium
unter leichtem Bewegen hindurchgelassen, um nicht-gelösten O2 aus dem Medium und Sauerstoff im Kopfraum
zu vertreiben. (Siehe die 5, Kurve
B beim Zeitanfangspunkt null).
-
Danach
betrug die Sauerstoffkonzentration im Kopfraum 5 mg O2 pro
Liter.
-
20
Liter Zweite-Generation-Tuborg-Hefezellen (eine Abart von S. carlsbergenesis)
wurden in die Bierwürze
durch einen Probenhahn (nicht gezeigt) eingeimpft.
-
Sterile
Luft wurde hinzugefügt
durch Einstellen des Luftzuführventils 222,
um eine gewünschte
Strömungsrate
für sterile
Luft vorzusehen (Kurve A in 5), was
20 l steriler Luft pro Minute entspricht, wie durch den Durchflussanzeiger 223 gemessen.
-
Die
Ablesung auf dem Sauerstoff-Messgerät 232 wurde aufgezeichnet
und zeigte eine leichte Abnahme über
null (Kurve B in 5).
-
Am
Beginn des zweiten Tages zeigte die Analyse eine erhöhte gezählte Zellenanzahl.
Um weiter die Sauerstoffkonzentration im Auslass 132 innerhalb
eines Bereichs von über
null und unter 1 mg O2 pro Liter zu halten,
wurde die Menge an steriler Luft erhöht (Ende des ersten Tages bis
zum Beginn des zweiten Tages). Der Sauerstoffbedarf nahm für die zunehmende
Zahl an Zellen in Kurve C zu.
-
Im
Anschluss an eine Vermehrungsphase von in der Regel 3–7 Tagen
in Abhängigkeit
von den Hefezellen wurde die hohe Krauss-End-Stufe (kraussend stage)
erreicht, hier 2,5 Tage, und der Vermehrungsprozess wurde durch
Beenden der Hinzufügung
von steriler Luft gestoppt.
-
Die
Anzahl der Zellen (Kurve C von 5) wurde
durch Probennahme und Messung mit Hilfe einer standardmäßigen Zellzählvorrichtung
gemessen.
-
Zum
Vergleich zeigten die gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung durchgeführten Wachstumsexperimente
eine viel bessere Regulierung gegenüber derjenigen, die durch Verfahren
des Stands der Technik erzielt werden konnte.
-
Weiterhin
wurde die Qualität
der Zellen durch Mikroskopie untersucht und es zeigten sich gesunde, nicht
stressbelastete Hefezellen.
-
Ferner
wurde eine beträchtlich
kleinere Zahl an toten Zellen erhalten.
-
Rezeptur eines
Braumeisters – Vermehrungsbeispiel – erläuternde
Beschreibung
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung wird anhand der Rezeptur eines Braumeisters weiter
erläutert, welche
in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst ist.
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Schritt 1 – Bierwürze-Sterilisation
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Die
Bierwürze
wird durch Zuführen
von Dampf in den Heizmantel auf dem Tankkegel sterilisiert. Das Heizen
wird fortgesetzt, bis die Bierwürze
eine Temperatur von 120°C
erreicht hat, welche 30 Minuten aufrechterhalten wird. Um diese
Temperatur zu erreichen und ein Aufwallen zu vermeiden, wird der
Druck auf 1,5 Bar G (Überdruck)
erhöht.
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Schritt 2 – Bierwürze-Kühlung
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Nach
der Sterilisation wird die Dampfzufuhr in den Kegel gestoppt und
mit dem Kühlen
durch den Kühlmantel
des Tankzylinders begonnen. Wenn die Temperatur 25°C erreicht,
wird mit der Belüftung
begonnen, um der Bierwürze
Sauerstoff zuzuführen
und – als
eine Zusatzwirkung – um
den Tankinhalt zu bewegen, wodurch die Kühlzeit in dem Maße verringert
wird, wie der Temperaturgradient kleiner wird. Der Druck wird auf 0,5
Bar G gesenkt. Das Kühlen
hält an,
bis die Vermehrungstemperatur erreicht ist (z. B. 20°C).
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Schritt 3 – Beimpfung
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Der
Tank wird mit Hefe aus dem Labor, die in einem Karlsberg-Kolben
gezüchtet
wurde, angeimpft. Die Temperatur und der Druck werden bei Vermehrungsbedingungen
(siehe Stufe 4) gehalten, es erfolgt keine Belüftung.
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Schritt 4 – Vermehrung
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Während der
Vermehrung wird die Temperatur auf einer festen Temperatur gehalten
(z. B. 20°C)
und der Druck auf 0,5 Bar G. Die Belüftung erfolgt durch Intervallbelüftung und
die Belüftung
wird gestoppt, wenn Sauerstoff im Abgas angezeigt wird, was darauf
hinweist, dass mehr Sauerstoff zugeführt wird, als die Hefe aufnehmen
kann.
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Schritt 5 – Ende der
Vermehrung
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Wenn
der Vermehrungszeitraum sich dem Ende nähert, kommt es zu zwei Ereignissen:
- 1. Der Zeitraum zwischen dem Belüftungsbeginn
und der Anzeige von Sauerstoff im Abgas wird kürzer (z. B. 30 Sekunden), was
darauf hinweist, dass die Hefe nicht mehr Sauerstoff aufnimmt.
- 2. Eine Verringerung der Kohlendioxid-Erzeugung wird durch den
Kohlendioxid-Monitor angezeigt.
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Wenn
eines dieser zwei Ereignisse auftritt, ist dies ein Signal, dass
das Hefewachstum abnimmt und der Vermehrungszeitraum dem Ende zugeht.
In diesem Stadium wird an das Rückdruck-Regelventil
ein Signal gegeben, den Druck auf 0,2 Bar G abzusenken, um die Menge
an im Tank gelöstem
Kohlendioxid zu minimieren. Da das Kohlendioxid für die Hefe
toxisch ist, muss der Gehalt an gelöstem Kohlendioxid minimiert
werden.
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