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Diese
Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur positiven Korrektur
lithographischer Druckplatten. Insbesondere betrifft die Erfindung
eine Korrekturflüssigkeit,
die mit einem Stift oder einem Pinsel aufgebracht werden kann. Die
Erfindung betrifft auch einen Korrekturkit, der die Zusammensetzung
enthält,
sowie Verfahren zum Hinzufügen
von Bildbereichen auf einer Druckplatte.
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Das
Fachgebiet des lithographischen Druckes basiert auf der Nichtmischbarkeit
von Öl
und Wasser. Das ölige
Material oder die Druckfarbe wird vorzugsweise durch den Bildbereich
zurückgehalten
und das Wasser oder Feuchtmittel wird vorzugsweise durch den Nicht-Bildbereich zurückgehalten.
Wird eine entsprechend vorbereitete Oberfläche mit Wasser befeuchtet und
eine Druckfarbe aufgetragen, hält
der Hintergrund- oder Nicht-Bildbereich das Wasser zurück und stößt die Druckfarbe
ab, während
der Bildbereich die Druckfarbe annimmt und das Wasser abstößt. Die
Druckfarbe auf dem Bildbereich wird dann auf die Oberfläche eines
Materials, auf welchem das Bild wiedergegeben werden soll, wie Papier,
Stoff o. ä., übertragen.
Typischerweise wird die Druckfarbe auf ein Zwischenmaterial, das
als Drucktuch bezeichnet wird, übertragen,
welches die Druckfarbe wiederum auf die Oberfläche des Materials, auf welchem
das Bild wiedergegeben werden soll, überträgt.
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Lithographische
Druckplatten umfassen typischerweise eine strahlungsempfindliche
Zusammensetzung, die auf die hydrophile Oberfläche eines Trägers aufgebracht
wurde. Wenn die belichteten Bereiche der Beschichtung nach der Bestrahlung
löslich
oder dispergierbar in einem Entwickler werden und im Entwicklungsprozess
unter Freilegung der darunter liegenden hydrophilen Oberfläche des
Trägers
entfernt werden, wird die Platte als positiv arbeitende Druckplatte
bezeichnet. Umgekehrt wird die Platte als negativ arbeitende Platte
bezeichnet, wenn die belichteten Bereiche der Platte im Entwickler
unlöslich
werden und die unbelichteten Bereiche durch den Entwicklungsprozess
entfernt werden. Unabhängig
vom einzelnen Druckplattentyp (positiv oder negativ arbeitende Platten,
die unter Verwendung einer Maske bebildert wurden, direkt durch
einen Laser, d. h. ohne Verwendung einer Maske, bebilderbare Druckplatten,
organische photoleitfähige
Platten usw.) ist der Bildbereich (d. h. die nach dem Entwickeln
der Platte bildweise verbleibenden Teile der Beschichtung) farbannehmend
oder oleophil und der Nicht-Bildbereich oder Hintergrund ist wasserannehmend
oder hydrophil.
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Wenn
die entwickelte Platte „Fehler" in Form von fehlenden
Bildbereichen aufweist, ist es zeitaufwändig und teuer, eine neue Platte
herzustellen. Deshalb wurden additive Korrekturflüssigkeiten
entwickelt, mit denen noch Bildbereiche hinzugefügt werden und die Druckplatte
verwendbar gemacht wird. Diese Flüssigkeiten können auf
Nicht-Bildbereiche einer Platte aufgebracht werden, um Korrekturen
vorzunehmen oder Symbole und Zeichen hinzuzufügen.
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Es
sind verschiedene Verfahren zur Korrektes von lithographischen Druckplatten
offenbart worden. DE-A-3 717 653 (Pliefke, US-Patent Nr. 4,834,844)
beschreibt ein Verfahren zum elektrolytischen Auftragen von organischen
Verbindungen auf die Aluminiumoxidschicht. In den Beispielen werden
Epoxide, Acrylverbindungen, Melaninharze und auf Maleinsäure basierende
Polymere als geeignete organische Verbindungen genannt. DE-B-2 418
789 (Hamilton, US-Patent Nr.4,150,623) beschreibt ein Verfahren
zum Auftragen von Kohlenstoffteilchen auf die Aluminiumoxidschicht
bei hohen Temperaturen. Diese Verfahren sind jedoch umständlich in
der Anwendung.
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Bei
einem anderen Verfahren werden Stifte zur additiven Korrektes verwendet.
Diese Stifte funktionieren durch mechanisches Reiben auf der Plattenoberfläche. Dadurch
wird Aluminiumoxid entfernt und das darunter liegende Aluminium
dient dann als farbannehmender Bereich.
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Bei
einem wiederum anderen Verfahren werden Stifte verwendet, die ein
Polyvinylphenol-Derivat
enthalten. Diese Stifte haben jedoch den Nachteil, dass die mit
ihnen erhaltenen Bildbereiche nur eine geringe Haltbarkeit auf der
Druckmaschine aufweisen. Außerdem
kann das in den Stiften verwendete Lösungsmittel die Beschichtung
der Platte angreifen, was die Korrektur innerhalb eines Bildbereichs
extrem schwierig macht.
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Die
bisher bekannten Korrekturflüssigkeiten
haben den Nachteil, dass sie nicht auf allen bekannten Trägern, d.
h. Trägern
mit unterschiedlichen Interlayern, eine gute Haftung zeigen. Jede
Korrekturflüssigkeit kann
nur mit einem bestimmten Plattentyp erfolgreich verwendet werden,
so dass der Drucker für
jeden Druckplattentyp einen anderen Typ von Korrekturflüssigkeit
haben muss.
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Gewöhnlich werden
die entwickelten Druckplatten einem Vorwärm- oder einem Einbrennschritt
bei einer Temperatur von etwa 50 °C
bis etwa 300 °C,
vorzugsweise etwa 100 °C
bis etwa 250 °C
unterzogen, um die Auflagenbeständigkeit
zu verbessern. Korrekturflüssigkeiten,
die auf anderen Polymeren als Novolakharzen (die oft zur Beschichtung
von Platten verwendet werden) basieren, halten solchen Temperaturen
oft nicht stand.
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Für großformatige
Korrekturen wird die Korrekturflüssigkeit
vorzugsweise mit einen Pinsel anstatt mit einem Stift aufgebracht,
wobei die meisten der bekannten Flüssigkeiten jedoch nicht mit
einem Pinsel sondern nur mit einen Stift aufgebracht werden können.
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EP-A-0
046 656 offenbart Korrekturflüssigkeiten
für Matrizen,
wobei die Flüssigkeiten
(a) ein filmbildendes Harz, welches ein gemischter Acetat/Butyrat-
oder Acetat/Propionatester der Cellulose ist, (b) ein Extenderöl und (c)
einen Weichmacher in einem flüchtigen
Lösungsmittel
enthalten.
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EP-A-0
389 283 beschreibt eine Korrekturflüssigkeit für elektrophotographische Platten,
welche eine wässrige
saure Lösung
einer hydrophilen Zinn-Chelatverbindung, die einen sauren Phosphatester
eines aliphatischen Alkohols als Ligand aufweist, umfasst.
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Database
WPI Abstract AN 1974-59 143V berichtet von einer weißen flüssigen Korrekturzusammensetzung
zum Korrigieren von Tippfehlern, wobei die Zusammensetzung ein Gemisch
aus bestimmten organischen Lösungsmitteln,
ein Bindemittel, ein Pigment, wie z. B. TiO, und einen organischen
Phosphorsäureester als
Dispergiermittel umfasst.
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WO
93/23485 offenbart eine wässrige
Korrekturflüssigkeit
zum Korrigieren von Tippfehlern, die weniger als 10 % flüchtiges
organisches Lösungsmittel
enthält.
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Es
besteht ein Bedarf an einer Korrekturflüssigkeit für lithographische Druckplatten,
die auf alle Arten von Druckplatten aufgebracht werden kann, und
zwar unabhängig
von Typ der vorhandenen Interlayer, die eine gute Haftung auf allen
Typen von Interlayern zeigt, eingebrannt werden kann und Bildbereiche
mit hoher Auflagenbeständigkeit
liefert. Außerdem
sollte die Korrekturflüssigkeit
schnell trocknen, keine auflösende
Wirkung auf die Bildbereiche der Platte haben und vorzugsweise mit
einem Stift und einem Pinsel aufgebracht werden können.
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In
einer Ausführungsform
ist die Erfindung eine additive Korrekturflüssigkeit, umfassend:
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- (a) 10 bis 50 %, bezogen auf das Gewicht der
Korrekturflüssigkeit,
eines filmbildenden aliphatischen und/oder aromatischen Esters der
Phosphorsäure;
und
- (b) 50 bis 90 %, bezogen auf das Gewicht der Korrekturflüssigkeit,
eines organischen Lösungsmittels
oder Lösungsmittelgemisches,
das die Bildbereiche der zu korrigierenden Platte nicht löst.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist die Erfindung ein Verfahren zum Hinzufügen von Bildbereichen auf einer
Druckplatte. In einer wiederum anderen Ausführungsform ist die Erfindung
ein Kit, der die additive Korrekturflüssigkeit umfasst.
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Die
erste wesentliche Komponente der additiven Korrekturflüssigkeit
ist ein filmbildender aliphatischer und/oder aromatischer Ester
der Phosphorsäure
(nachstehend als "filmbildendes
Phosphat" oder einfach "Phosphat" bezeichnet).
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Das
Phosphat kann weitere funktionelle Gruppen umfassen, die aus Epoxygruppen;
Hydroxygruppen; C1-C10-Alkoxyresten
(bei denen die Alkyleinheit durch einen C6-C20-Arylrest substituiert sein kann); Aryloxyresten
(bei denen die Aryleinheit 6 bis 20 Kohlenstoffatome umfasst); -SO3R (wobei R aus einem Wasserstoffatom, einem
C1-C10-Alkylrest
und einem C6-C20-Arylrest
ausgewählt
ist); -O-SO3R (wobei R die vorstehend angegebene
Bedeutung hat); Halogenatomen; -NO2; -O-PO(OR)2 (wobei die Reste R unabhängig voneinander die
vorstehend angegebene Bedeutung haben); -COOR und -CONR2 (wobei
die Reste R unabhängig
voneinander die vorstehend angegebene Bedeutung haben); Carbonylgruppen
und Gemischen davon ausgewählt sind.
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Geeignete
Phosphate sind im Handel von der Lubrizol Corporation, Wickliffe,
Ohio, USA und der Lubrizol Coating Additives GmbH, Ritterhude, Deutschland,
unter den Handelsnamen LUBRIZOL® 2061
(ein Epoxy-funktionelles Phosphat), LUBRIZOL® 2062
(ein aliphatisches/aromatisches Phosphat) und LUBRIZOL® 2063
(ein Hydroxy/Carboxylfunktionelles Phosphat) erhältlich. Diese Phosphate sind
in Form hochviskoser Flüssigkeiten,
die Ethylenglycolmonobutylether umfassen, erhältlich.
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Die
zweite wesentliche Komponente ist ein organisches Lösungsmittel,
welches die Bildbereiche der zu korrigierenden Platten nicht löst. "Organisches Lösungsmittel" bezieht sich auch
auf Lösungsmittelgemische,
d. h. Gemische aus verschiedenen organischen Lösungsmitteln.
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Im
Prinzip kann ein beliebiges organisches Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch,
wie es üblicherweise
in lithographischen Druckfarben verwendet wird, sowie ein beliebiges
organisches Lösungsmittel,
wie es gewöhnlich
zum Reinigen von Druckplatten verwendet wird, verwendet werden.
Vorzugsweise ist das Lösungsmittel
aus aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, die Terpene
und Gemische davon einschließen,
ausgewählt.
In Zusammenhang mit den Trocknungseigenschaften der Korrekturflüssigkeit
ist es bevorzugt, dass das organische Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
eine nach DIN53170 gemessene Verdunstungszahl von etwa 1 bis etwa
200, vorzugsweise etwa 1 bis etwa 160, stärker bevorzugt etwa 1 bis etwa 50
aufweist.
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Besonders
bevorzugte Lösungsmittel
sind o-, m- oder p-Xylol und Gemische davon, Testbenzin, Toluol und
Benzol. Testbenzin, oder Solventnaphta, ist eine Erdölfraktion,
die hauptsächlich
Kohlenwasserstoffe umfasst, die im Bereich von etwa 135 bis 210 °C sieden.
Testbenzin ist mit verschiedenen Siedebereichen erhältlich,
z. B. etwa 145 bis etwa 160 °C,
etwa 150 bis etwa 195 °C,
etwa 140 bis etwa 170 °C,
etwa 135 bis etwa 180 °C,
etwa 180 bis etwa 210 °C
usw. Vorzugsweise wurden die aromatischen Kohlenwasserstoffe, insbesondere
Benzol, aus dem Testbenzin entfernt.
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Die
Korrekturflüssigkeit
kann ferner einen Farbstoff oder ein Pigment zum Anzeigen der Korrektur
enthalten. Es kann ein beliebiger Farbstoff oder ein beliebiges
Pigment verwendet werden, wie sie gewöhnlich zur Erhöhung des
Bildkontrasts bei der strahlungsempfindlichen Beschichtung einer
Druckplatte verwendet werden, vorausgesetzt sie ist in dem Lösungsmittel
der Korrekturflüssigkeit
löslich
oder als Pigment leicht in disperser Form einzubringen. Geeignete
Farbstoffe und/oder Pigmente schließen z. B. Rhodaminfarbstoffe,
Methylviolett, Anthrachinonpigmente und Phthalocyaninfarbstoffe
und/oder -pigmente ein. Besonders bevorzugt sind Sudanrot (C.I.26110;
2,3-Dimethyl-4-(2-hydroxy-1-naphthylazo)azobenzol), Sudanblau II
(C.I. 61554; 1,4-Bis(butylamino)anthrachinon), Sudanschwarz (C.I.
26150; [4-(Benzol(azo)-naphthyl-1-azo]-2,2-dimethyl-2,3-dihydroperimidin)
und Solvent Green 3 (C.I. 61565; Anthrachinon).
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Die
Korrekturflüssigkeit
kann ein oder mehrere weitere, übliche
Additive, ausgewählt
aus jenen, die dem Fachmann bekannt sind, wie z. B. Antioxidationsmittel,
Dispergiermittel, Netzmittel und Anti-Aufschwimm- und Anti-Ausschwimmmittel,
enthalten.
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Die
Menge des filmbildenden Phosphats beträgt 10 bis 50 Gew.-%, bezogen
auf die gesamte Korrekturflüssigkeit.
Wenn die Korrekturflüssigkeit
mit einem Stift aufgebracht werden soll, beträgt die Menge des Phosphats,
bezogen auf die gesamte Korrekturflüssigkeit, vorzugsweise 10 bis
40 Gew.-%, stärker
bevorzugt 15 bis 30 Gew.-%. Erfolgt das Ausbringen mit einem Pinsel
(d. h. ist ein relativ großer
Bildbereich hinzuzufügen),
beträgt
die Menge des Phosphats, bezogen auf die gesamte Korrekturflüssigkeit,
vorzugsweise 30 bis 50 Gew.-%, stärker bevorzugt 35 bis 45 Gew.-%.
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Die
Menge des organischen Lösungsmittels
oder Lösungsmittelgemisches
beträgt
50 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Korrekturflüssigkeit.
Für das
Ausbringen mit einem Stift, beträgt
die Menge vorzugsweise 60 bis 90 Gew.-%, stärker bevorzugt 60 bis 70 Gew.-%.
Für das
Ausbringen mit einem Pinsel beträgt
die Menge vorzugsweise 50 bis 70 Gew.-%, stärker bevorzugt 50 bis 60 Gew.-%.
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Der
Farbstoff und/oder das Pigment sind, bezogen auf die gesamte Korrekturflüssigkeit,
in einer Menge von 0 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 0,8 Gew.-%,
stärker
bevorzugt 0,1 bis 0,5 Gew.-% enthalten.
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Für das Ausbringen
mit einem Pinsel werden dem Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-% eines Verdickungsmittels zugesetzt,
um die Viskosität
zu erhöhen.
Bevorzugte Verdickungsmittel sind hochdisperses Siliciumdioxid AEROSIL® 380
und hochdisperses Siliciumdioxid AEROSIL® 200,
bei welchen es sich um pyrogene Kieselsäuren handelt, die von Degussa,
Deutschland erhältlich
sind.
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Für das Ausbringen
mit einem Stift beträgt
die Viskosität
der Korrekturflüssigkeit
(gemessen mit einem Kugelviskosimeter und einer Kugel Nr. 2) vorzugsweise
1,5 bis 5,5 mPa · s,
stärker
bevorzugt 2,5 bis 5,3 mPa · s.
Für das
Ausbringen mit einem Pinsel beträgt
sie vorzugsweise 5 bis 12 mPa · s,
stärker
bevorzugt 5,3 bis 11,4 mPa · s.
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Die
Korrekturflüssigkeit
kann zur Korrektur konventioneller positiv arbeitender und negativ
arbeitender Platten, die unter Verwendung einer Maske bebildert
wurden, Platten, die direkt mit einem Laser, d. h. ohne die Verwendung
einer Maske, bebilderbar sind, organische photoleitende Platten
usw. verwendet werden. Vorzugsweise weisen die Platten einen Metallträger, wie
z. B. einen Aluminiumträger,
oder einen Polymerträger, wie
z. B. einen mit Metall beschichteten Polyethylenterephthalatträger, auf.
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Die
Korrekturflüssigkeiten
zeigen auf allen Typen von Interlayern eine gute Haftung. Sie können auf Druckplatten
mit Interlayern aus Polyvinylphosphonsäure PVPA, Phosphat/Fluorid,
PVPA-Copolymer,
Silicat oder einem Copolymer von Vinylsulfonsäure und Maleinsäureanhydrid
aufgebracht werden. Auch Platten, die mit HCl oder HNO3 zusammen
mit Phosphat/Fluorid vorbehandelt wurden, und Platten mit einem
Träger
aus kondensierter Naphthalensulfonsäure LOMAR® (Henkel,
Düsseldorf,
Deutschland) können
korrigiert werden. Außerdem
weisen sie eine hohe Auflagenbeständigkeit auf und können bei
den üblichen
Temperaturen eingebrannt werden. Zudem lösen die Korrekturflüssigkeiten
die Beschichtung der Bildbereiche nicht auf und trocknen schnell.
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Es
ist nicht notwendig, die zu korrigierende Platte vollständig zu
trocknen, bevor die Korrekturflüssigkeit
aufgebracht wird. Etwas Restfeuchtigkeit ist nicht nachteilig, wie
es bei herkömmlichen
Korrekturflüssigkeiten
der Fall ist. Ein anderer Vorteil dieser Korrekturflüssigkeiten
besteht also darin, dass sie auf eine bereits in eine Druckmaschine
eingespannte und mit Feuchtmittel benetzte Platte aufgebracht werden
können,
ohne dass die vollständige
Trocknung der Platte notwendig ist.
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In
Abhängigkeit
von der Größe des hinzuzufügenden Bildbereiches
können
die erfindungsgemäßen Korrekturflüssigkeiten
mit einem Stift und mit einem Pinsel aufgebracht werden. Die geeignete
Viskosität
für jede
Anwendung ist durch die Wahl der Lösungsmittel- und Phosphatmenge
und die Option, für
das Ausbringen mit einem Pinsel gegebenenfalls ein Verdickungsmittel
zu verwenden, erhältlich.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Hinzufügen von Bildbereichen auf einer
Druckplatte. Das Verfahren umfasst das Ausbringen einer erfindungsgemäßen Korrekturflüssigkeit
auf eine Druckplatte, die eine Korrektur nötig hat, und das Trocknen der
hinzugefügten
Bildbereiche.
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Vorzugsweise
wird die korrigierte Platte einem Vorwärm- oder einem Einbrennschritt
bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 300 °C unterzogen. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
wird die Korrekturflüssigkeit
auf die Platte aufgebracht, während
die Platte in eine Druckmaschine eingespannt ist.
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Die
Erfindung stellt auch einen Kit bereit, umfassend:
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- (a) einen ersten Behälter, wobei der erste Behälter eine
erfindungsgemäße Korrekturflüssigkeit
enthält;
- (b) einen zweiten Behälter,
wobei der zweite Behälter
ein organisches Lösungsmittel
enthält,
das die Bildbereiche nicht löst
und das das gleiche, wie es in der Korrekturflüssigkeit des ersten Behälters enthalten ist,
oder ein anderes als das in der Flüssigkeit des ersten Behälters enthaltene
organische Lösungsmittel (aber
ein mit diesem mischbares) sein kann;
- (c) einen Pinsel, der daran angepasst ist, die Korrekturflüssigkeit
auf die Platte aufzubringen; und
- (d) einen nachfüllbaren
Stift.
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Der
Benutzer eines solchen Kits kann die Korrekturflüssigkeit direkt mit dem Pinsel
ausbringen. Eine weitere Möglichkeit
ist, dass der Benutzer den nachfüllbaren
Stift mit der Korrekturflüssigkeit
befällt.
Wenn die Viskosität
der Korrekturflüssigkeit
für das
Ausbringen mit dem Stift zu hoch ist (d. h., gemessen mit einem Höppler-Kugelviskosimeter
unter Verwendung einer Kugel Nr. 2, mehr als etwa 5 mPa · s beträgt), kann
der Benutzer die Korrekturflüssigkeit
mit dem organischen Lösungsmittel
aus dem zweiten Behälter
weiter verdünnen
und den Stift mit der verdünnten
Flüssigkeit
befüllen.
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Der
nachfüllbare
Stift kann ein beliebiger Stift sein, wie sie auf dem Fachgebiet
zum Aufbringen von Korrekturflüssigkeiten
bekannt sind, z. B. Stifte mit einem Reservoir, wie Stifte mit einem
Ventil oder Stifte mit einem Tampon im Inneren. Ventilmarker umfassen
einen Behälter,
der mit einem Ventil verschlossen ist. Bei leichtem Druck auf die
Korrekturspitze öffnet
sich das Ventil und setzt Korrekturflüssigkeit frei, die dann über das
Faserstäbchen
(Spitze) auf die Platte übertragen
wird. Die Korrekturflüssigkeit
wird von einem Filz-Tampon aufgenommen und über die Spitze des Faserstäbchens (Kapillarwirkung)
auf die Platte übertragen.
Geeignete Stifte sind z. B. von der Ratioplast GmbH, Schwabach,
Deutschland im Handel erhältlich.
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Geeignete
Systeme zum Aufbringen mit einem Pinsel sind z. B. von der Geka-brush
GmbH, Bechhofen-Waizendorf Deutschland und der Löffler Kunststoffwerk GmbH,
Freyung-Linden, Deutschland im Handel erhältlich. Es kann ein beliebiges üblicherweise
verwendetes System zum Aufbringen verwendet werden, solange seine
Komponenten gegen das Lösungsmittel
der Korrekturflüssigkeit
beständig
sind. Für
die nachfüllbaren
Stifte ist ein Aluminiumbehältnis
bevorzugt.
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Die
Korrekturflüssigkeit
kann zum Korrigieren aller Typen von lithographischen Druckplatten
verwendet werden, unabhängig
von Typ der vorhandenen Interlayer. Sie weist eine gute Haftung
auf einer Vielfalt von Interlayern auf, kann eingebrannt werden
und liefert Bildbereiche mit einer hohen Auflagenbeständigkeit.
Außerdem
trocknet die Korrekturflüssigkeit
schnell, hat keine auflösende
Wirkung auf die Bildbereiche der Platte und kann mit einem Stift
und mit einem Pinsel aufgebracht werden.
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Die
vorteilhaften Eigenschaften der Erfindung werden aus den folgenden
Beispielen, welche die Erfindung veranschaulichen, aber nicht einschränken, ersichtlich.
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BEISPIELE
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Beispiele 1 bis 13 (Korrekturflüssigkeiten)
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Korrekturflüssigkeiten
für das
Aufbringen mit einem Stift wurden hergestellt, indem ein Phosphat,
ein Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
und ein Farbstoff gemischt wurden, wie nachstehend in Tabelle 1 dargestellt;
wobei die Mengen in Tabelle 1 in Gew.-% (bezogen auf die gesamte
Zusammensetzung) angegeben sind.
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Beispiele 14 bis 20 (Drucktests)
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Die
Korrekturflüssigkeiten
wurden mit einem Korrekturstift auf eine Druckplatte aufgebracht,
mit einem Haartrockner etwa 2 min getrocknet und dann ohne irgendeinen
Einbrennschritt zum Drucken verwendet. Es wurden eine WINKER® T-76
Druckplatte (Kodak Polychrome Graphics, Osterode, Deutschland) (eine
negativ arbeitende Druckplatte), eine VITESSE® Druckplatte
(Kodak Polychrome Graphics, Osterode, Deutschland) (eine negativ
arbeitende Platte) und eine Virage-Platte (Kodak Polychrome Graphics,
Osterode, Deutschland) (eine positiv arbeitende Platte) verwendet.
Die Platten wurden auf die übliche
Weise bildweise belichtet und entwickelt. Nachstehende Tabelle 2
zeigt die für
jede Platte erhaltene Haltbarkeit auf der Druckmaschine.
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Beispiel 21
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Die
Korrekturflüssigkeiten
der Beispiele 11–13
wurden auf eine Druckplatte aufgebracht. Beim visuellen Vergleich
der drei Korrekturen wurde festgestellt, dass alle drei Farbstoffe
geeignet sind, den hinzugefügten Bildbereich
anzuzeigen. Solvent Green 3 ergab jedoch eine Farbe, bei der die
Korrektur leichter kontrolliert werden kann als mit den Sudanfarbstoffen.