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Die
Erfindung betrifft den Bereich der Hochleistungs-Faser-Betone, durch
die insbesondere Strukturelemente des Ingenieurbaus für Gebäude und
Kunstwerke geschaffen werden können
und die bessere Eigenschaften haben als diejenigen der Elemente
des Standes der Technik.
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Sie
betrifft genauer einen Zement-Faser-Verbundstoff, dessen Zementmatrix
eine Druckfestigkeit aufweist, die größer als 150 MPa ist und eine
einachsige Zugfestigkeit aufweist, die größer oder gleich 6 MPa ist; wobei
diese Matrix ein Verhältnis
Wasser/Binder aufweist, das kleiner oder gleich 0,25 ist und aus
einer Mischung von Zement, körnchenförmigen Elementen,
feinen Elementen mit Puzzolanreaktion, deren Teilchen Abmessungen
zwischen 0,1 μm
und 1 μm
(beide Werte eingeschlossen) aufweisen, und einem Verflüssigungsmittel
gebildet ist, wobei dieser Verbundstoff eine Verstärkung aufweist,
die aus metallischen Fasern gebildet ist, die in die Zementmatrix
eingelagert sind.
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Unter
Zementmatrix versteht man die gehärtete Zementzusammensetzung,
ausgenommen metallische Fasern.
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Das
Zufügen
von metallischen Fasern in Zementmatrizen ermöglicht die Verbesserung der
Dehnbarkeit der Betone. Diese Technik wurde vor mehreren Jahren
entwickelt. Unter anderem sind zu nennen:
- – die unter
der Bezeichnung CRC (Compact Reinforced Composites) vertriebenen
Betone, die zwischen 5 und 10 % Volumen an metallischen Fasern mit
einer Länge
von 6 mm und einem Durchmesser von gleich 0,15 mm enthalten;
- – die
unter der Bezeichnung BPR (Beton de Poudres reactive) oder RPC (Reactive
Powder Concrete) vertriebenen Betone, die maximal 2,5 % Volumen
an metallischen Fasern mit einer Länge von 13 mm und einem Durchmesser
von 0,16 mm enthalten; und
- – die
als CCM (Composites Cimentaires Multiéchelles) bezeichneten und
von der Anmelderin entwickelten Betone, die Mischungen von kurzen
und langen metallischen Fasern enthalten; die kurzen metallischen
Fasern haben eine Länge
von 5 mm und einen Durchmesser von 0,25 mm, die langen metallischen
Fasern haben eine Länge
von 25 mm und einen Durchmesser von 0,3 mm; der Prozentsatz von
in die Matrix eingearbeiteten Fasern beträgt 5 % Volumen von kurzen Fasern
und 2 % Volumen von langen Fasern, was insgesamt 7 % Volumen an
Fasern entspricht.
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Die
Wahl eines höheren
Prozentsatzes an Fasern (zwischen 5 und 10 %) in den CRC kann nur
zu einem Ansteigen der mechanischen Zugmerkmale des Materials führen, was
die Festigkeit und Dehnbarkeit betrifft, kann aber nicht in signifikanter
Weise auf die Tragekapazität
und die Dehnbarkeit einer Struktur wirken, mit Ausnahme der sehr
dünnen
Elemente der Struktur. Folglich wird für die dickeren Strukturelemente,
der Art Träger
oder Platte, der CRC mit einem sehr hohen Prozentsatz klassischer
Armierungen von armiertem Beton verwendet. In der Tat vergrößert der
höhere Prozentanteil
an kurzen Fasern mehr die Zugfestigkeit des Materials als seine
Dehnbarkeit. Außerdem
ist es notwendig, um eine dehnbare Struktur mit dieser Art von Beton zu
konstruieren, einen hohen Prozentanteil an Armierungen zu verwenden.
Aber man macht eine Struktur zerbrechlich, wenn man eine Schwelle
im Armierungsprozentsatz überschreitet,
einerseits weil man dann sehr hohe Belastungskonzentrationen an
der Oberfläche
der Strukturen schafft, die so zu zahlreichen Rissen führen, und
andererseits, weil ein negativer Gruppeneffekt zwischen den Armierungen
existiert, die einzeln viel weniger gut funktionieren. Daraus ergibt
sich eine große
Rissbildung um die Armierungen. Die kurzen Fasern ermöglichen
es gleichzeitig, dass man der Oberflächenrisse und Risse um die
Armierungen Herr wird. Die Verbindung von zwei Verstärkungen,
Armierung und kurze Fasern, in zwei verschiedenen Bereichen ist
somit hervorragend. Aber der CRC weist trotzdem einige Nachteile
auf. Es handelt sich insbesondere um eine sehr wichtige technische
Lösung,
sowohl was die Materialkosten als auch was die Arbeitskosten betrifft.
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Die
bei den BPR verwendeten metallischen Fasern sind zwei Mal länger als
die bei den CRC verwendeten, während
der Durchmesser derselbe ist. Diese Wahl führt zur Verwendung von Fasern
mit einer großen spezifischen
Oberfläche
und hat zwei Konsequenzen:
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Die
erste Konsequenz besteht darin, dass bei gleicher Handhabbarkeit
des Materials vor dem Abbinden man nur kaum 2,5 % Fasern im Volumen
in die BPR einfügen
kann, während
man bei den CRC zwischen 5 und 10 % kurze Fasern im Volumen einführt. Dieser
relativ geringe Prozentsatz an Fasern führt zu zwei negativen Aspekten
des mechanischen Verhaltens der BPR. Zunächst verbessern die Fasern
nicht die einachsige Zugfestigkeit der Matrix, die etwa 8 MPa erreicht.
Dann, da in einer so zerbrechlichen Matrix der Prozentsatz von Fasern
nicht ausreichend hoch ist, bemerkt man eine sehr hohe Streuung
bezüglich
des Verhaltens nach der Rissbildung des Materials.
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Die
zeigt, dass beim Einfügen
nur einer Abmessung von metallischen Fasern in eine hochfeste Matrix, man
nicht wirksam in beiden Bereichen, demjenigen des Materials und
demjenigen der Struktur, intervenieren kann.
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Die
zweite Konsequenz besteht darin, dass die Haftung zwischen der Faser
und der Matrix wesentlich besser ist im Falle der BPR als bei den
CRC, selbst wenn die Matrizen der BPR und der CRC ähnlich sind.
Die Fasern können
dann auf die am weitesten offenen Risse wirken und man erhält ein besseres
Verhalten der Struktur, was die Tragfähigkeit und die Dehnbarkeit
betrifft. Mit den BPR kann man Anteile von klassischen Armierungen
verwenden, die kleiner sind als die bei den CRC verwendeten, um
dehnbare Strukturen zu erhalten.
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Bei
den CCM sind die Fasern aus einer Mischung von kurzen Fasern und
längeren
Fasern gebildet, wodurch gleichzeitig im Bereich des Materials durch
die Erhöhung
der Zugfestigkeit, und im Bereich der Struktur bei der Tragfähigkeit
und der Dehnbarkeit eingegriffen werden kann. Dadurch kann man ohne
Probleme, d.h. einfach zu handhaben, einen höheren Prozentgesamtanteil an
Fasern einführen,
der mehr als 7 % im Volumen erreichen kann. Das Verhalten hinsichtlich
einachsigem Zuges weist damit eine positive Kaltverfestigung auf
und kann ohne Probleme 15 MPa erreichen. Weitere Informationen über das
Verhalten der CCM sind im „Bulletin
des Laboratoires des Ponts et Chaussées – 204 – Juli-August 1998 – REF. 4025 – Seiten
87–95" gegeben.
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FR-A-2
771 406 betrifft einen Beton, der eine Zementmatrix aufweist, die
genauso kompakt ist wie diejenige des BPR und Wollastonit-Mikrofasern
und metallische Fasern enthält,
die vorzugsweise eine Länge
von 13 mm und einen Durchmesser von 0,16 mm aufweisen. Diese zylindrischen
Fasern aus gezogenem Stahl weisen somit eine große spezifische Oberfläche auf.
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Dieses
geometrische Merkmal der metallischen Fasern hat eine doppelte Konsequenz:
- – diese
Fasern weisen eine sehr hohe Haftung an der Matrix auf, wodurch
sie wirksam auf die Risse, mit Öffnungen
im Bereich von etwa zehn Mikron bis zu etwa Hundert Mikron, wirken
können.
Sie geben dem Zement-Verbundstoff nach der Rissbildung der Matrix,
die ohne Fasern sehr zerbrechlich wäre, eine größere Dehnbarkeit.
- – Sie
induzieren sehr hohe Reibungen untereinander und der Matrix in frischem
Zustand, was zu Schwierigkeiten beim Einsatz des Zement-Verbundstoffes
führt,
wenn der Volumenprozentanteil ein Limit, das man auf 3 % festlegen
kann, übersteigt.
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Die
Wollastonit-Fasern sind natürliche
Fasern der nadelförmigen
Art, die eine Länge
von 300 μm
und einen mittleren Durchmesser von 20 μm aufweisen, oder Fasern, die
aus einer Mahlung stammen, deren mittlere Länge 8 μm beträgt. Der Volumenprozentanteil
an in die Matrix zugefügten
natürlichen
Fasern kann 35 % erreichen.
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Die
geometrischen Eigenschaften sowie der Volumenprozentanteil an in
die Matrix eingeführten,
natürlichen
Fasern, gemäß der Lehre
der FR-A-2 771 406, haben eine offensichtliche mechanische Konsequenz. In
der Tat wirken diese Fasern sehr effizient auf die zahlreichen Mikrorisse
der Zementmasse, d.h. auf die Risse mit Öffnungen unter dem Mikronbereich.
Dieses Wirken führt
zu einer Erhöhung
von etwa 25 % der Zugfestigkeit der Matrix.
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Trotz
dieser Intervention der Verstärkung
in zwei Bereichen beim Prozess der Rissbildung der Matrix, bleibt
die Zugfestigkeit des Betons gemäß FR-A-2
771 406 in bescheidenem Umfang und übersteigt 15 MPa nicht. Dies
ist die Folge einer nicht optimierten Wahl der Abmessungen der in
die Matrix eingefügten
Fasern, und dies im Hinblick auf den Prozess der Rissbildung bei
Zugbeanspruchung von dieser.
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In
der Tat lässt
sich der Prozess der Rissbildung schematisch in drei Stufen aufteilen:
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Während der
Stufe 1 tritt eine sehr große
Anzahl von Mikrorissen zufallsbedingt im Gesamtvolumen des einer
Zugbelastung unterworfenen Materials auf; diese Mikrorisse haben Öffnungen,
die das Mikron nicht übersteigen.
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Während der
Stufe 2 des Rissbildungsprozesses breiten sich einige im Laufe der
Stufe 1 geschaffene Mikrorisse aus, während die anderen sich wieder
schließen;
diese neuen Risse erreichen Öffnungen,
die 10 μm
nicht übersteigen.
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Unter
den Rissen, die sich während
der Stufe 2 ausgebreitet haben, breiten sich einige während der Stufe
3 noch weiter aus, um Makrorisse zu bilden, die Öffnungen größer als 10 μm aufweisen, die sich instabil verteilen,
um zu einem Bruch des Betons zu führen. Es handelt sich dann
um sog. strukturelle Risse, deren Öffnung im Moment des Bruches
von den Abmessungen des Volumens des Betons abhängt, das dem Zug unterworfen
wurde und somit mehrere Millimeter erreichen kann.
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Wenn
die in die Zementmatrix eingefügten
Fasern wirksam gegenüber
Rissen sind, die im Laufe der Stufe 2 der Rissbildung aufgetreten
sind, hat der Verbundstoff ein positives Kaltverfestigungsverhalten
hinsichtlich einachsigem Zug, d.h. dass die Fasern eine Zugbelastung
nach der Rissbildung der Matrix aufnehmen können, die größer ist
als derjenige, die die Rissbildung der Matrix verursacht hat.
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Im
Falle des Betons gemäß FR-A-2
771 406 können
die gewählten
Verstärkungen
nur ausreichend während
der Phasen 1 und 3 des Rissbildungsprozesses bei Zug der Matrix
intervenieren. Die natürlichen
Fasern intervenieren hauptsächlich
und wirkungsvoll bei der Stufe 1, und die metallischen Fasern in
der Stufe 3. Nun müssen
hauptsächlich
während
der Stufe 2 die Verstärkungen
gegenüber
der Zugfestigkeit wirksam intervenieren. Denn in der Tat bilden
sich während
der Stufe 2 die Risse, die sich instabil ausbreiten können.
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Diese
Aktion des Nähens
(couture) der Risse, die während
der Stufe 2 des Rissbildungsprozesses erzeugt wurden, hätte wirksam
durch metallische Fasern erledigt werden können, wenn sie in größerer Anzahl hinsichtlich
der Anzahl der geschaffenen Risse vorhanden gewesen wären.
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So
führt die
Wahl einer Faser mit einem kleinen Durchmesser, um auf die während der
Stufe 2 auftretenden, zahlreichen Risse zu reagieren, und mit einer
Länge,
die ausreicht, um auf die während
der Stufe 3 produzierten Makrorisse zu reagieren, dazu, dass nur
ein begrenztes Volumen in die Matrix eingeführt werden kann, aufgrund ihrer
großen
spezifischen Fläche,
von der die unzureichende Wirksamkeit gegenüber während der Stufe 2 erzeugten
Rissen herrührt.
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Das
Ziel der Erfindung besteht darin, einen Zement-Faser-Verbundstoff,
wie in der Einleitung erwähnt, zu
offenbaren, der eine wesentlich verbesserte einachsige Zugfestigkeit
aufweist.
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Das
Ziel wird erfindungsgemäß durch
die Tatsache erreicht, dass die Verstärkung aus wenigstens drei Arten
von Fasern gebildet ist:
- a) langen Fasern aus
gezogenem Stahl mit einer Zug-Bruchfestigkeit größer als 1500 MPa, einer Länge zwischen
15 und 25 mm, beide Werte eingeschlossen, und einem Durchmesser
zwischen 0,25 und 0,30 mm, beide Werte eingeschlossen, in einem
Volumenanteil zwischen 0,5 und 3 %, beide Werte eingeschlossen;
- b) mittleren Fasern aus gezogenem Stahl mit einer Zug-Bruchfestigkeit
größer als
1500 MPa, einer Länge zwischen
5 und 10 mm, beide Werte eingeschlossen, und einem Durchmesser zwischen
0,15 und 0,2 mm, beide Werte eingeschlossen, in einem Volumenanteil
zwischen 4 und 7 %, beide Werte eingeschlossen;
- c) feinen und kurzen metallischen Fasern mit einer Länge kleiner
als 3 mm, in einem Volumenanteil zwischen 1,5 % und 5 %, beide Werte
eingeschlossen. Gemäß einer
ersten Ausführungsvariante
treten die kurzen Fasern in Form feiner Stahlwolle auf, die aus
dem fortgesetzten Hobeln eines Drahts und dem Passieren eines Mahlwerks
hervorgeht, um ein aus feinen Spänen
bestehendes Pulver zu erhalten, deren Zug-Bruchfestigkeit größer als
800 MPa ist.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsvariante
sind die kurzen Fasern zylindrische Fasern aus Stahl mit einer Zug-Bruchfestigkeit
größer als
2500 MPa, wobei diese Fasern eine Länge von im Wesentlichen gleich
2 mm und einen Durchmesser von im Wesentlichen gleich 0,1 mm aufweisen.
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So
entspricht bei dem offenbarten Verbundstoff jede Art von Faser einer
Stufe des Rissbildungsprozesses.
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Die
kurzen Fasern wirken auf die Risse, die sich auf die Stufe 1 der
Rissbildung beziehen. Da die Anzahl von während der Stufe 1 erzeugten
Rissen sehr groß ist,
muss die Anzahl an kurzen Fasern groß sein. Die Wirkung dieser
kurzen metallischen Fasern hat zwei Konsequenzen:
- – sie verzögern die
Ausbreitung der Risse der Stufe 1 und somit die Bildung von Rissen
der Stufe 2, deren Ausbreitung die Zugfestigkeit der Matrix regiert.
Dadurch erlauben sie die Vergrößerung der
Zugfestigkeit des Zement-Verbundstoffes, aber nicht in dem Umfang
wie die durch die mittleren Fasern erhaltene Verbesserung;
- – sie
steigern die mechanische Homogenität des Zement-Verbundstoffes,
durch Verringerung der Streuung bezüglich der Zugfestigkeit.
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Die
mittleren Fasern, die eine Länge
zwischen 5 und 10 mm (beide Werte eingeschlossen) und einen Durchmesser
zwischen 0,15 und 0,2 mm (beide Werte eingeschlossen) aufweisen,
befinden sich in sehr großer
Anzahl in dem vorgesehenen Zement-Verbundstoff aufgrund des Volumenanteils
zwischen 4 und 7 % (beide Werte eingeschlossen).
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Diese
Fasern wirken effizient auf die während der Stufe 2 der Rissbildung
erzeugten Risse.
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Die
langen Fasern mit größerem Durchmesser
sind dazu bestimmt, auf die während
der Stufe 3 der Rissbildung erzeugten Risse zu wirken.
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Der
offenbarte Faser-Verbundstoff hat eine Zugfestigkeit von größer oder
gleich 30 MPa und verleiht den Strukturen, in denen er verwendet
wird, ein Dehnverhalten.
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Er
ist vorzugsweise selbstplatzierend, d.h. dass er ohne jede Vibration
platziert werden kann.
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Das
Einfügen
in die Matrix von drei verschiedenen Abmessungen von metallischen
Fasern bildet eine optimierte Annäherung hinsichtlich der drei
Stufen der Rissbildung bei Zug des Verbundstoffes. Es ist jedoch möglich, eine
vierte und sogar eine fünfte
Abmessung von Fasern einzufügen,
deren Abmessungen, ausgedrückt
im Verhältnis
Länge/Durchmesser,
nicht optimal sind bezüglich
der den Stufen 2 und 3 der Rissbildung entsprechenden Risse. Im
Gegensatz, man kann diese Fasern einführen, die individuell weniger
wirksam sind, um auf diese beiden Arten von Rissen zu wirken, bei
einer Gesamt-Volumendosierung, die größer ist als diejenige, die
möglich
ist, wenn man die drei Abmessungen von Fasern verwendet.
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Diese
Wahl hat eine doppelte Konsequenz:
- – die geringe
individuelle mechanische Wirksamkeit der Fasern kann kompensiert
werden, gegenüber
dem Zugverhalten, durch ihre größere Anzahl;
- – die
größere Anzahl
von Fasern führt
im Allgemeinen zu einer besseren mechanischen Homogenität hinsichtlich
Zug, aufgrund der geringen Streuung, solange die Matrix nicht mit
Fasern gesättigt
ist. Dieser letzte Aspekt kann sehr wichtig sein, da man, bei der
Dimensionierung der Strukturen aus Hochleistungs-Faser-Beton, einen
für den
Zug des Betons charakteristischen Wert, berücksichtigt und nicht einen
Mittelwert.
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Um
das oben Ausgeführte
zu vereinfachen, kann man vorbringen, dass, um zu einem sehr festen
Zement-Verbundstoff zu gelangen, der zu einem Dehnverhalten der
Strukturen oder Strukturelemente, in denen er verwendet wird, führt, es
unerlässlich
ist, einerseits, dass eine große
Anzahl von Fasern wirksam auf die bei der Stufe 2 des Rissbildungsprozesses
geschaffenen Risse wirkt, und dass, andererseits, Fasern wirksam
auf die bei der Stufe 3 geschaffenen Risse wirken.
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In
dem Falle, in dem es sich um eine dünne Struktur aus Zement-Faser-Verbundstoff
handelt, die dieselbe Zement-Matrix aufweist, wie die in der Einleitung
beschriebene, kann man eine Faser auswählen mit Abmessungen, die für die beiden
Stufen 2 und 3 der Rissbildung geeignet sind, unter der Bedingung,
dass im Moment des Bruches des Betons die Öffnung des strukturellen Risses
bezüglich
der Stufe 3 der Rissbildung nicht um mehrere Größenordnungen größer ist
als die bezüglich
der Stufe 2 der Rissbildung.
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Andererseits
im Falle einer dünnen
Struktur, die beim Biegen bricht, hängt die Öffnung des Risses, der der
Stufe 3 der Rissbildung entspricht, direkt von der Dicke dieser
Struktur ab.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine dünne Struktur aus Zement-Faser-Verbundstoff,
dessen Zementmatrix eine Druckfestigkeit aufweist, die größer als
150 MPa ist, und eine einachsige Zugfestigkeit aufweist, die größer oder
gleich 6 MPa ist; wobei diese Matrix ein Verhältnis Wasser/Binder aufweist,
das kleiner oder gleich 0,25 ist und aus einer Mischung von Zement,
körnchenförmigen Elementen,
feinen Elementen mit Puzzolanreaktion, deren Teilchen Abmessungen
zwischen 0,1 μm
und 1 μm,
beide Werte eingeschlossen, aufweisen, und einem Verflüssigungsmittel
gebildet ist, wobei dieser Verbundstoff eine Verstärkung aufweist,
die aus metallischen Fasern gebildet ist, die in die Zementmatrix
eingelagert sind.
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Diese
dünne Struktur
ist gekennzeichnet durch die Tatsache, dass die Verstärkung aus
einer einzigen Art von metallischen Fasern gebildet ist, die eine
Länge zwischen
5 und 10 mm, beide Werte eingeschlossen, und einen Durchmesser zwischen
0,15 und 0,2 mm, beide Werte eingeschlossen, aufweisen, und durch
die Tatsache, dass die Dicke dieser Struktur kleiner ist als die
doppelte Länge
der Faser in einem Volumenanteil zwischen 6 und 15 %, beide Werte
eingeschlossen.
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Die
Tatsache einer Begrenzung der Verwendung von einfasrigen Zement-Verbundstoffen
auf dünne Strukturen,
in denen die kleinste Abmessung die doppelte Länge der Faser nicht übersteigt,
hat eine wichtige Konsequenz hinsichtlich der mechanischen Wirksamkeit
der faserförmigen
Verstärkung.
Denn die Fasern sind dann vorzugsweise senkrecht zur kleinsten Abmessung
der Struktur ausgerichtet und haben somit eine optimierte mechanische
Wirkung gegenüber
den Rissen, die sich durch die Funktionsweise dieser Strukturen
vorzugsweise senkrecht zu dieser kleinen Abmessung, ausbreiten.
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Der
verwendete Zement ist vorteilhafterweise ein Portland-Zement, wie
die Portland-Zemente CPA PMES, HP, HPR, CEM 1 PMES, 52,5 oder 52,5R
oder HTS (Haute teneur en silice – hoher Gehalt an Kieselerde).
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Die
körnchenförmigen Elemente
in der Zement-Matrix sind Körner,
deren maximale Größe vorzugsweise
kleiner als 0,4 Mai die Länge
der kleinsten, die Verstärkung
bildenden Faser ist.
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Die
feinen Elemente mit Puzzolanreaktion sind ausgewählt unter den Kieselerde-Verbindungen,
insbesondere den Kieselerderauchen, den Flugaschen, den Hochofenschlacken,
den Tonderivaten, wie Kaolin. Die Kieselerde kann ein aus der Zirkonium-Industrie
stammender Kieselerderauch sein, dies bevorzugt gegenüber einem
aus der Silizium-Industrie stammenden Kieseferderauch.
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Das
Verflüssigungsmittel
kann ausgewählt
sein aus:
den Lignosulfonaten, dem Kasein, den Polynaphtalenen,
insbesondere den Polynaphtalensulfonaten von Alkalimetallen, den
Formaldehyd-Derivaten, den Polyacrylaten von Alkali-Metallen, den Polycarboxylaten
von Alkali-Metallen und den Pfropfpolyoxyden von Ethylen.
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Andere
Zusatzstoffe können
der Zusammensetzung der Matrix zugefügt werden.
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Im
Folgenden sind 3 Beispiele von Superleistungs-Faser-Beton (BFUP,
béton
fibré ultraperformant) dargestellt,
dessen Konzeption auf dem oben erwähnten basiert.
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Die
jeweilige Zusammensetzung dieser 3 BFUP wird nachfolgend angegeben.
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Zusammensetzungen
in kg/m
3
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Die
Fasern 1, 2 und 3 sind gezogene Fasern aus Stahl mit einer Zugfestigkeit
größer als
1500 MPa. Die jeweiligen Abmessungen jeder Faser sind die folgenden:
- – Faser
1: Länge
5 mm; Durchmesser 0,15 mm
- – Faser
2: Länge
10 mm; Durchmesser 0,2 mm
- – Faser
3: Länge
25 mm; Durchmesser 0,3 mm, ausgestattet mit Haken an ihren Enden.
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Die
Faser 4 besteht aus feiner Stahlwolle mit einer Zugfestigkeit größer als
800 MPa. Sie wird durch fortgesetztes Hobeln eines Drahts erhalten.
Anschließend
passiert sie Mahlwerke, um ein Pulver zu erhalten, das aus feinen
Spänen
besteht, deren maximale Länge
2 bis 3 mm nicht übersteigt.
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Anmerkung:
Bei dem BFUP 3 ist die Faser 4 so ausgewählt, dass sie auf Stufe 1 der
Rissbildung wirkt, die Faser 1 auf die Stufe 2 der Rissbildung und
die Faser 3 auf die Stufe 3 der Rissbildung.
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Die
oben erläuterten
3 BFUP werden thermisch behandelt: 72 Stunden nach ihrer Herstellung
werden sie bei 90°C
unter atmosphärischem
Druck während
48 Stunden ofengetrocknet.
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Die
3 BFUP haben ein Young-Modul größer als
45 GPa und eine Druckfestigkeit größer als 150 MPa.
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Ihre
Festigkeiten hinsichtlich Zug durch Biegen, wie oben erwähnt, wurden
erhalten ausgehend von 3-Punkte-Biegeversuchen an prismatischen
Prüflingen
4 × 4 × 16 cm.
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Der
jeweilige Mittelwert des Zuges durch Biegen jeweils der 3 BFUP ist
wie folgt:
- BFUP 1 : > 40 MPa
- BFUP 2 : > 45
MPa
- BFUP 3 : > 70
MPa
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Für den BFUP
2 wurden 4-Punkte-Biegeversuche an Platten mit 40 cm Länge, 10
cm Breite und 2 cm Dicke (d.h. 2 Mal die Länge der Faser des BFUP 2) durchgeführt.
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Der
bei diesen Versuchen erhaltene Mittelwert hinsichtlich Zug durch
Biegen ist größer als
75 MPa (anstelle von 45 MPa für
einen Prüfling
mit 4 cm Dicke, somit 4 Mal die Länge der Faser).
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Es
lässt sich
somit feststellen, dass diese Resultate die Tatsache bestätigen, dass
im Falle eines einfasrigen BFUP es unerlässlich ist, diesen in dünnen Strukturen
zu verwenden, deren Dicke 2 Mal die Länge der Faser nicht übersteigt.