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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Überwachen des Fahrzeugverkehrsflusses
in einem Straßennetz
und insbesondere das Erzeugen von Verkehrsstauberichten.
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Angesichts
stetig steigender Straßenverkehrsdichten
besteht ein besonderer Bedarf an der schnellen Erzeugung von Verkehrsstauberichten,
damit auf diese schnell reagiert werden kann, z. B. dergestalt,
dass Maßnahmen
zum Beseitigen der Ursache der Verkehrsstauungen getroffen werden,
und dass Verkehrsteilnehmer, die sich einem Verkehrsstaubereich
nähern,
diesen meiden können.
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Bestehende
Verfahren hängen
im Allgemeinen von der physischen Erkennung der Fahrzeuge durch direkte
Sichtbeobachtung oder durch Einsatz verschiedener Arten von Sensoren,
wie Kameras oder in die Fahrbahn integrierte Annäherungssensoren etc., ab. Der
erste Ansatz kann aufgrund der großen Anzahl des benötigten Personals
nur eine äußerst beschränkte Abdeckung
bieten, während
der letztere Ansatz die Installation einer äußerst weitläufigen und teuren Infrastruktur
im Straßennetz
erfordert. Andere Verfahren (zum Beispiel WO 9924952) setzen Hochpräzisionspositionsdaten
(z. B. GPS) in Verbindung mit einem Mobilfunknetz (z. B. nach GSM-Standard)
ein.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eines oder mehrere der obigen Probleme
oder Nachteile zu vermeiden oder zu minimieren.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Fahrzeugverkehrsflussüberwachungsverfahren
bereit, das zum Überwachen
des Fahrzeugverkehrsflusses in einem Straßennetz in einem Bereich dient,
der von einem Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk bedient wird, das
ein Rufverwaltungssystem aufweist, das mit einem Mobiltelekommunikationsgerät-Positionsbestimmungssystem
versehen ist, das Positionsdaten bezüglich wenigstens aktiver Mobiltelekommunikationsgeräte bereitstellt,
die zu dem Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk gehören, wobei
das Verfahren die Schritte umfasst:
- a) Erfassen
erster geographischer Positionsdaten für ein aktives Mobiltelekommunikationsgerät, das in
einem Fahrzeug zu einer gegebenen Zeit t1 verwendet
wird;
- b) Schneiden der ersten geographischen Positionsdaten mit Straßennetzkartierungsdaten,
die das Straßennetz
in Form von Straßenstücken definieren,
die jeweils einen einzelnen Teil des Straßennetzes darstellen, um so
die ursprünglichen
möglichen
Straßenstücke zu identifizieren,
die den ersten geographischen Positionsdaten entsprechen;
- c) Erzeugen eines Anfangswahrscheinlichkeitsvektors, der für sämtliche
der ursprünglichen
möglichen Straßenstücke die
Wahrscheinlichkeit darstellt, dass das Fahrzeug an einer Position
auf einem gegebenen der ursprünglichen
möglichen
Straßenstücke angekommen
ist;
- d) Erfassen zweiter geographischer Positionsdaten für das Mobiltelekommunikationsgerät zu einer
späteren
Zeit t2 = t1 + Δt, wobei Δt die tatsächliche
Transitdauer des Geräts
zwischen der ersten und der zweiten geographischen Position ist;
- e) Schneiden der zweiten geographischen Positionsdaten mit den
Straßennetzkartierungsdaten,
um so neue mögliche
Straßenstücke zu identifizieren,
die den zweiten geographischen Positionsdaten entsprechen;
- f) Identifizieren verfügbarer
Routen in dem Straßennetz,
die die möglichen
Straßenstücke verbinden,
die den ersten und den zweiten geographischen Positionsdaten entsprechen,
wobei die Routen aus einer Reihe von Straßenstücken gebildet sind;
- g) Erzeugen eines aktualisierten Wahrscheinlichkeitsvektors,
der für
sämtliche
der neuen möglichen
Straßenstücke die
Wahrscheinlichkeit darstellt, dass das Fahrzeug an einer den zweiten
geographischen Positionsdaten zu der späteren Zeit t2 entsprechenden
Position auf einem gegebenen der neuen möglichen Straßenstücke in dem
Straßennetz über eine
der verfügbaren
Routen angekommen ist;
- h) Schneiden der verfügbaren
Routen mit erwarteten durchschnittlichen Fahrzeuggeschwindigkeitsdaten für die Straßenstücke jeder
der Reihen von Straßenstücken, die
die verfügbaren
Routen bilden, um so erwartete Transitdauern für die verfügbaren Routen zu bestimmen;
- i) direktes oder indirektes Vergleichen der tatsächlichen
Transitdauern mit den erwarteten Transitdauern für jede der verfügbaren Routen,
um so Verzögerungsfaktoren
für die
Routen hervorzubringen, die den Fahrzeugverkehrsstauungsgrad auf
den einzelnen Straßenstücken dieser
Routen zu dieser Zeit anzeigen; und
- j) Bestimmen eines durchschnittlichen Verzögerungsfaktors für eine Anzahl
von Fahrzeugen, die ein gegebenes Straßenstück verwenden, wobei der Durchschnitt
auf der Grundlage wenigstens der Wahrscheinlichkeit gewichtet wird,
dass eine der verfügbaren
Routen genommen wurde.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die Erfindung ein Fahrzeugverkehrsüberwachungssystem bereit,
das zur Verwendung bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
geeignet ist und ein Computersystem umfasst, das aufweist:
eine
Speichervorrichtung; einen Prozessor, der mit der Speichervorrichtung
verbunden ist; und wenigstens eine Schnittstelle, die mit dem Prozessor
verbunden ist, wobei die Speichervorrichtung speichert: digitale
Kartierungsinformationen für
ein Straßennetz,
erwartete Fahrzeuggeschwindigkeiten für Straßenstücke des Straßennetzes,
ein Programm zum Steuern des Prozessors und eine Datenbank mit wenigstens:
Wahrscheinlichkeitsvektoren, die die wahrscheinlichen Positionen
sich bewegender, aktiver Mobiltelekommunikationsgeräte über eine
Zeitspanne hinweg und die wahrscheinlichen Routen derselben zu den
wahrscheinlichen Positionen darstellen, und aktuellen Straßenverzögerungsfaktorinformationen;
wobei
die wenigstens eine Schnittstelle den Prozessor mit einem Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk-Rufverwaltungssystem
zum Abfragen des Verwaltungssystems und zum Empfangen von Positionsdaten für aktive
einzelne Mobiltelekommunikationsgeräte von demselben koppelt und
den
Prozessor mit Benutzeranfragesystemen zum Empfangen von Straßenverkehrsverzögerungsanfragen von
den Benutzeranfragesystemen und zum Übertragen von Straßenverkehrsverzögerungsberichten
an die Benutzeranfragesysteme koppelt; und
wobei der Prozessor
mit dem Programm arbeitet, um:
- a) geographische
Positionsdaten für
ein Mobiltelekommunikationsgerät
zu erfassen;
- b) die geographischen Positionsdaten mit Straßennetzkartierungsdaten
zu schneiden, die das Straßennetz in
Form von Straßenstücken definieren,
die jeweils einen einzelnen Teil des Straßennetzes darstellen, um so
mögliche
Straßenstücke zu identifizieren,
die den geographischen Positionsdaten entsprechen;
- c) einen Wahrscheinlichkeitsvektor zu erzeugen, der die Wahrscheinlichkeit
darstellt, dass das Fahrzeug an einer Position auf einem der möglichen
Straßenstücke angekommen
ist;
- d) verfügbare
Routen in dem Straßennetz
zu identifizieren, die die möglichen
Straßenstücke, die
gegebenen geographischen Positionsdaten entsprechen, mit vorangegangenen
möglichen
Straßenstücken, die vorangegangenen
geographischen Positionsdaten entsprechen, verbinden, wobei die
Routen aus einer Reihe von Straßenstücken gebildet
sind;
- e) die verfügbaren
Routen mit erwarteten durchschnittlichen Fahrzeuggeschwindigkeitsdaten
für die
Straßenstücke der
Reihen von Straßenstücken, die
die möglichen
Routen bilden, zu schneiden, um so erwartete Transitdauern für die verfügbaren Routen
zu bestimmen;
- f) die tatsächliche
Transitdauer mit der erwarteten Transitdauer für jede der verfügbaren Routen
direkt oder indirekt zu vergleichen, um so Verzögerungsfaktoren für die Routen
hervorzubringen, die den Fahrzeugverkehrsstauungsgrad auf den einzelnen
Straßenstücken dieser
Routen zu dieser Zeit anzeigen;
- g) einen durchschnittlichen Verzögerungsfaktor für eine Anzahl
von Fahrzeugen zu bestimmen, die ein gegebenes Straßenstück verwenden,
wobei der Durchschnitt auf der Grundlage wenigstens der Wahrscheinlichkeit
gewichtet wird, dass eine gegebene verfügbare Route genommen wurde;
- h) die Datenbank sich bewegender, aktiver mobiler Telekommunikationsgeräte und von
Straßenstücken wiederholt
mit Fahrzeugpositions- und Straßenverzögerungsfaktorinformationen
zu aktualisieren; und
- i) Straßenverzögerungsfaktorinformationen
aus der Datenbank in Antwort auf Anfragen von Benutzeranfragesystemen
abzurufen und diesen Straßenverzögerungsfaktorberichte
bereitzustellen.
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Somit
ist es mit Hilfe der vorliegenden Erfindung möglich, unter alleiniger Verwendung
einer geeigneten Datenverarbeitungsanlage, die mit einem Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk
verbunden ist, ohne dass das Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk
mit neuer Infrastruktur ausgestattet werden muss, Straßenverkehrsverzögerungsberichte
für ein
Straßennetz
bereitzustellen, die im Wesentlichen ohne Zeitverzögerung direkt
vorliegen, d. h. auf historischen Straßenverkehrsflüssen unmittelbar
vor dem Erstellen der Berichte beruhen.
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Im
vorliegenden Kontext bezeichnet der Ausdruck "Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk" beliebige Telekommunikationsgerätesysteme,
bei denen eine Vielzahl von Mobilfunkteilnehmern ("Mobile Subscriber", MS) mittels Mobiltelekommunikationsgeräten (die
der Kürze
halber nachfolgend einfach als MS-Geräte bezeichnet werden) über eine
oder mehrere terrestrische oder extraterrestrische Übertragungs-/Empfangsstationen
miteinander und/oder mit Festnetzteilnehmern kommunizieren können.
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Es
versteht sich, dass die vorliegende Erfindung nicht nur zwischen
Mobiltelekommunikationsgeräten, die
sich in oder an Straßenfahrzeugen
befinden, und solchen, die sich innerhalb von Gebäuden befinden
oder von Fußgängern mitgeführt werden
u. dgl. m., unterscheiden können
muss, sondern auch zwischen solchen, die von Fahrzeugen mitgeführt werden,
die sich entlang des Straßennetzes
fortbewegen und dabei hin und wieder, beispielsweise an Ampeln,
vorübergehend
stationär
sein können,
und solchen, die von Fahrzeugen mitgeführt werden, die geparkt sind
und sich zu der fraglichen Zeit nicht fortbewegen. Dies kann durch
eine Reihe verschiedener Positionsbestimmungssystemtechniken erreicht
werden, die zum Erzeugen geographischer Positionsdaten oder protogeographischer
Positionsdaten für
einzelne Mobiltelekommunikationsgeräte zur Verfügung stehen, wenn diese aktiv
sind, d. h. am Senden und/oder Empfangen von Daten- oder Sprachmittelungen
beteiligt sind. Es versteht sich, dass unterschiedliche Positionsbestimmungstechniken
mit unterschiedlichen Netztypen benutzt werden können. Ein weitverbreitetes
Mobiltelefonsystem ist GSM ("Globales System
zur mobilen Kommunikation"),
ein globaler Standard, der derzeit von über 300 Netzbetreiber in mehr als
140 Ländern
weltweit eingesetzt wird. In Großbritannien wird GSM von Vodafone,
Orange, BT Cellnet und One-2-One eingesetzt, in den USA von verschiedenen
Unternehmen, darunter z. B. Omnipoint, Sprint und Airtouch. Der
Standard für
digitalen Mobilfunk der nächsten
Generation (UMTS) basiert tatsächlich
auch auf einigen Aspekten von GSM, und daher werden mit UMTS Ortsbestimmungstechniken
benutzt werden können,
die den mit GSM benutzten ähneln.
Zu den Hauptpositionsbestimmungstechniken für die Positionsbestimmung von
Geräten
mobiler Teilnehmer gehören:
CGI
+ TA ("Cell Global
Identity" mit "Timing Advance").
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Dieses
Verfahren kann die Distanz eines aktiven MS-Geräts (d. h. eines MS-Geräts, das
aktiv eine Telekommunikationsübertragung
tätigt)
von einer einzelnen Übertragungs-/Empfangsbasisstation
auf eine Genauigkeit in der Größenordnung
von typischerweise 550 m (innerhalb einer Ringzone (einem vollen
360°-Bogen)
um die Basisstation, die eine radiale Tiefe von 550 m aufweist)
bestimmen. Die Informationen können
zudem durch "Rufen" eines "ruhenden" MS-Geräts (d. h.
eines MS-Geräts,
das angeschaltet ist, aber nicht aktiv einen Ruf tätigt) ermittelt
werden. Dieses Verfahren erfordert keine Modifikationen an den MS-Geräten. Eine Basisstation
mit mehreren Richtantennen (die heutzutage üblich sind) verringert den
Ortsbestimmungskreisbogen auf einen Sektor von beispielsweise 120° um die Basisstation.
Weitere Steigerungen der Genauigkeit dieses Verfahrens auf einen
Wert zwischen 100 m und 200 m sind geplant.
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An
dieser Stelle ist anzumerken, dass bei einigen Netzarten, beispielsweise
bei GPRS-Netzen ("General
Packet Radio System"),
ein MS-Gerät,
das angeschaltet ist, aber gerade keine Übertragung an oder von dem
Teilnehmer sendet, sich dennoch (mindestens periodisch) zum Zwecke
der Netzwerkverwaltung in Verbindung mit dem Rufverwaltungssystem
befindet, und demgemäß sollten
Verweise auf "aktive" MS-Geräte im Kontext
des weitesten Umfangs dieser Erfindung derart interpretiert werden,
dass sie Geräte
in einer beliebigen Art von Verbindung mit dem Rufverwaltungssystem
einschließen.
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UL-TOA
("Uplink Time-of-Arrival"). UL-TOA kann den
Ort geländeabhängig bis
auf zwischen 50 m und 150 m bestimmen, indem die Zeit gemessen wird,
die das Signal braucht, um ausgehend von dem Mobiltelefon an mehreren "Messpunkten" anzukommen. Genauer
gesagt können
die aus den betreffenden Zeiten bestimmten Distanzen von jedem dieser
unterschiedlichen Messpunkte dazu benutzt werden, durch Triangulation
die Position des MS-Geräts
zu bestimmen.
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E-OTD
("Enhanced Observed
Time Difference").
Im Unterschied zu CGI + TA und UL-TOA überträgt dieses Verfahren die Verantwortung
für die
Ortsbestimmung auf das MS-Gerät
und verursacht daher kaum Extrakosten für den Mobilfunkbetreiber. Grundsätzlich handelt
es sich bei diesem Verfahren um die umgekehrte Implementierung von
UL-TOA. Die Genauigkeit ist ähnlich
der von UL-TOA (um 60 m in ländlichen
Bereichen bzw. 200 m in ungünstigen
städtischen
Bereichen).
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A-GPS
("Assisted Global
Positioning System").
GPS wird üblicherweise
für Navigationssysteme
in Autos benutzt.
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Die
GPS-Technik stützt
sich auf ein Netz aus Satelliten, die die Erde umkreisen und Signale übertragen,
die eine Empfangseinheit auf der Erde dazu benutzen kann, ihren
eigenen Ort zu berechnen. Das GSM-Netz kann unterstützend eine
im Vergleich zu autonomen GPS-Systemen gesteigerte Genauigkeit bereitstellen,
indem es sich die tatsächlichen,
präzise
bekannten Positionen der Basisstationen zunutze macht und sie mit
den von dem GPS-System
gemeldeten Basisstationspositionen vergleicht, um einen Korrekturfaktor
zu erzeugen, der auf die von dem GPS-System gemeldete Position des
Mobilfunkteilnehmergeräts
angewendet werden kann. Die Genauigkeit dieses Verfahrens ist äußerst hoch,
erfordert aber Modifikationen an den Mobiltelefonen.
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Die
spezielle eingesetzte Positions- oder Ortsbestimmungstechnik ist
in vielerlei Hinsicht unerheblich für die Implementierung des Verkehrsstauberichtssystems
der Erfindung. Das gemeinsame Merkmal aller genannter Verfahren
ist, dass die Ortsposition jedes einzelnen MS als innerhalb eines
gegebenen Unsicherheitsbereichs liegend ausgedrückt werden kann, in welcher
Form von Koordinaten u. dgl. m. dies auch immer ausgedrückt wird.
Es obliegt dem System der Erfindung, eine Reihe solcher Messwerte
an ein physisches Straßenverkehrsnetz "anpassen" und diejenigen Messwerte
zu identifizieren, die wahrscheinlich sich bewegende Fahrzeuge bezeichnen.
Die Anbieter von Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerkausrüstung entwickeln
derzeit (zusammen mit Drittunternehmen) verschiedene Lösungen zur
Bestimmung mobiler Positionen, die auf einer oder mehreren der obengenannten
Techniken basieren. Die meisten dieser Unternehmen bieten herstellerspezifische
Schnittstellen an, es gibt jedoch anhaltende Anstrengungen, orts-
bzw. positionsbasierte Dienste zu standardisieren, und es ist zu
erwarten, dass diese Schnittstelle breite Unterstützung finden
wird. Als Basis für
die Standardisierung hat man das "Ericsson Mobile Positioning Protocol" (MPP) ausgewählt. Es
stellt eine Schnittstelle bereit, über die das "Ericsson Mobile Positioning
Centre" (MPC) oder
eine andere kompatible Zentrale abgefragt werden kann, um Positionsdaten
einzelner MS-Geräte
zu extrahieren. MPP verbirgt den speziellen Mechanismus, der von
der MPC benutzt wird, um den Ort des MS-Geräts zu bestimmen, der daher
auf einer beliebigen der vorgenannten Techniken basieren kann.
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Größe und Form
des durch das Positionsbestimmungssystem bzw. durch die MPC definierten
Unsicherheitsbereichs variieren entsprechend dem speziellen benutzten
Positionsbestimmungssystem. Im Fall eines CGI-TA-basierten MPC bedienen einzelne terrestrische
Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk-Übertragungs-/Empfangsstationen
(einschließlich
Relaisstationen) jeweils einen sektorförmigen Bereich, der von der
Station ausstrahlt, wobei die Winkelöffnung 360° oder einen beliebigen geringeren
Winkel, wie z. B. 120°, betragen
kann. Der Sektor kann sich in Abhängigkeit der topographischen
Gegebenheiten des Bereichs rund um die Station einige Kilometer
oder mehr in jede gegebene Richtung erstrecken. Aufgrund der gesteigerten Verzögerung,
die bei der Signalübertragung
zwischen einer Station und einem MS-Gerät in dem Maße auftritt, wie die Distanz
des MS-Geräts
von der Station ansteigt, sind die Sektoren derart in eine Reihe
von ringförmigen
Timing-Advance-Zonen
unterteilt, dass ein MS-Gerät
auf seinem weg weg von der Station von einer Timing-Advance-Zone
in eine benachbarte Zone übergeht,
in welcher die Signale einer anderen Timing-Korrektur unterzogen
werden, so dass die Verzögerungen
ausgeglichen werden können
und die Signale von verschiedenen MS-Geräten in unterschiedlichen Distanzen
zu der Station alle korrekt synchronisiert werden. Üblicherweise
beträgt
die radiale Ausdehnung der einzelnen Zonen mehrere hundert Meter,
zum Beispiel ungefähr
500 Meter, sie kann aber in Abhängigkeit
vom Netz u. dgl. m. bis zu 1500 Meter oder mehr betragen. An der
Begrenzungslinie zwischen aneinander angrenzenden Zonen existiert
im Allgemeinen eine kleine Überlapp-
bzw. Schnittregion, die eine radiale Ausdehnung in der Größenordnung
von 50 bis 100 Metern haben kann, aber auch 550 Meter oder mehr
betragen kann. Es versteht sich, dass ein Fahrzeug, das sich entlang einer
Straße
fortbewegt, in bestimmten Stadien auch von einer Timing-Advance-Zone
einer Station in eine Timing-Advance-Zone einer benachbarten Station übertreten
wird, und solche Übergänge werden
in dem Verfahren der Erfindung auf grundsätzlich die gleiche Weise ebenfalls
benutzt.
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Zum
Zwecke der Rufverwaltung innerhalb des Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerks
können
die Positionsinformationen einfach die Kennung einer einzelnen Basisstationsfunkzelle
(des geographischen Bereichs, der von einer einzelnen Basisstation
bedient wird) sowie die spezielle Timing-Advance-Zone dieser Zelle,
in der sich das MS-Gerät
befindet, umfassen. Insofern als solche Positionsinformationen nicht
in einer Form vorliegen, die die eigentliche geographische Position
in herkömmlicher
Weise, wie z. B. als geographische Länge und Breite oder in anderen
geeigneten Koordinaten, definiert, aber dennoch ohne weiteres ausgehend von
dem Wissen um die tatsächlichen
geographischen Positionsdaten, die der fraglichen Timing-Advance-Zone
entsprechen, in eine solche Form umgewandelt werden können, können solche
Positionsinformationen einfach als protogeographische Positionsdaten
bezeichnet werden. Die Umwandlung solcher protogeographischen Positionsdaten
in geographische Positionsdaten könnte z. B. mit Hilfe geeigneter
zusätzlicher
Verarbeitungsschritte in dem Positionsbestimmungssystem oder alternativ
hierzu in einem Computersystem der vorliegenden Erfindung, das getrennt
oder entfernt von dem Positionsbestimmungssystem angeordnet ist,
ausgeführt
werden.
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Die
in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung benutzten Straßennetzdaten
liegen im Allgemeinen in Form einer Datei vor, an der auf mehr oder
weniger einfache Weise mathematische Operationen ausgeführt werden
können.
Ein bequemes, ohne weiteres verfügbares
und verwendbares Dateiformat ist GDF ("Geographic Data File"), in welchem Straßennetze in Form von Knoten,
die Verzweigungspunkte darstellen, und von Kanten, die die einzelnen
Fahrbahnen oder Straßenrichtungen
zwischen benachbarten Verzweigungspunkten darstellen, gespeichert
sind. Dieses spezielle Dateiformat bietet den Vorteil, dass es Informationen über die Einstufung
von Straßen
aufnehmen kann, d. h. es kann zwischen Autobahnen sowie anderen
Haupt- oder Fernstraßen
und Nebenstraßen
unterscheiden, was als Grundlage einer Gewichtung solcher Straßen beim Konstruieren
eines Wahrscheinlichkeitsvektors für ein Fahrzeug unter der Voraussetzung
genutzt werden kann, dass in Fällen,
wo sowohl eine Hauptstraße
als auch eine Nebenstraße
die betrachtete Timing-Advance-Begrenzungslinie überqueren
und zur Benutzung durch das Fahrzeug verfügbar gewesen, die Wahrscheinlichkeit
im Allgemeinen größer ist,
dass sich das Fahrzeug entlang der Hauptstraße bewegt, als dass es sich entlang
der Nebenstraße
bewegt. Das GDF-Format findet hauptsächlich auf dem europäischen Kontinent
Anwendung. Entsprechende andernorts genutzte Formate sind NTF (GB)
und TIGER (USA). Zu den hauptsächlichen
handelsüblichen
Formaten zählen
die Formate MapInfo® (TAB), MapInfo Import/Export
(MIF/MID), ESRI Shapefile (SHP), ESRI Export (E00), Autodesk (SDF)
und Autocad (DXF).
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Wie
bereits angemerkt wirkt sich die spezielle Positionsbestimmungstechnik,
die zum Ermitteln der geographischen Positionsdaten verwendet wird,
bei der vorliegenden Erfindung nicht wesentlich auf die Betriebsweise
der Erfindung aus. Zum Zwecke der Erleichterung der Darstellung
und des Verständnisses
werden die Hauptdatenverarbeitungsschritte nun detaillierter mit
Bezug auf eine bevorzugte Form der Erfindung beschrieben, wobei
das CGI + TA-Positionsbestimmungsverfahren
benutzt wird, in dem die durch die erfassten geographischen Positionsdaten
definierten geographischen Bereiche den einzelnen Timing-Advance-Zonen einzelner
(Übertragungs-/Empfangs-)
Basisstationen entsprechen. (In Wirklichkeit werden, wie an anderer
Stelle erklärt,
zunächst
protogeographische Positionsdaten erfasst, welche die Basisstations-
und Timing-Advance-Zonenkennungen umfassen und anschließend mit
Kartierungsdaten der Basisstationen und Timing-Advance-Zonen geschnitten werden, um
so die geographischen Bereichskoordinaten, die die geographischen
Positionsdaten bilden, bereitzustellen). Es versteht sich, dass
im Falle anderer Positionsbestimmungstechniken die in diesem speziellen
Fall (unter Einsatz von CGI + TA) benutzten Timing-Advance-Zonen durch die geographischen
Bereiche, wie sie durch die für
das aktive MS-Gerät
erfassten geographischen (oder protogeographischen) Positionsdaten
definiert werden, zu ersetzen sind. Im Falle der in den USA weitverbreiteten
PCS-Mobiltelefonnetze ("Personal
Communications System")
kommen keine Timing-Advance-Zonen zum Einsatz, und bei den in dem
System verwendeten grundlegenden geographischen Positionsinformationen
handelt es sich einfach um die Kennung der Zelle, in der sich das
MS-Gerät
zu dem fraglichen Zeitpunkt befindet (d. h., die Positionsbestimmungstechnik
entspricht in ihrer Wirkung CGI ohne TA). Obwohl bei diesem System
die Positionsinformationen im Allgemeinen weniger präzise sind,
kann sich das System dennoch im Falle von Fernverkehrsstraßen mit
vergleichsweise kleinen Funkzellen (z. B. 4000 Meter im Durchmesser
und weniger) durchaus als praktikabel erweisen, was tatsächlich oft
auf Schnellstraßen
in Stadt- und Vorstadtbereichen zutrifft, also genau in denjenigen
Bereichen, in denen Verzögerungen
besonders wahrscheinlich sind und in denen eine größere Nachfrage
nach Verkehrsverzögerungsberichten
besteht. Natürlich
würden
in Fällen,
in denen solche Netze (d. h. PCS- und andere Nicht-GSM-Netze) über zweckgebundene
Positionsbestimmungstechniken wie UL-TOA, E-OTD oder A-GPS verfügen, diese
Techniken normalerweise benutzt, um die geographischen Positionsdaten
zu erfassen.
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Das
Erzeugen des Wahrscheinlichkeitsvektors, der für sämtliche der möglichen
Straßenstücke die Wahrscheinlichkeit
darstellt, dass das Fahrzeug an einer Position auf einem gegebenen
der möglichen
Straßenstücke angekommen
ist, kann mittels beliebiger geeigneter Kriterien durchgeführt werden.
Im Allgemeinen werden diese Kriterien die Einstufung der Straße und wünschenswerterweise
auch die anteilige Länge
derjenigen Straße
innerhalb der Timing-Advance-Zone enthalten, von der das mögliche Straßenstück einen
Abschnitt bildet (wobei das Straßenstück auf den Abschnitt einer
einzelnen Straße
beschränkt
ist). Die anteilige Länge
der Straße
innerhalb der Timing-Advance-Zone kann durch Schneiden der Kartierungsdaten
der Timing-Advance-Zonen mit den Kartierungsdaten des Straßennetzes
ermittelt werden. Im vorliegenden Kontext bezeichnen die Begriffe "Schnitt", "schneiden" etc. jedes beliebige
geeignete Verfahren oder jede beliebige geeignete Prozedur, durch
die eine Datenart mit einer anderen Datenart verglichen wird, um
die zwischen diesen Daten bestehende Korrelation zu ermitteln. So
können
die geographischen Koordinaten einer gegebenen Timing-Advance-Zone
beispielsweise mit geographischen Koordinaten verschiedener Straßenstücke in dem Netz
verglichen werden, um zu bestimmen, welche Straßenstücke in diese Timing-Advance-Zone
fallen oder sie mindestens teilweise überlappen. Die Gewichtung,
die verschiedenen Straßeneinstufungen
zugewiesen wird, ist grundsätzlich
beliebig, könnte
aber typischerweise wie folgt lauten: Autobahn oder Schnellstraße = 10, Hauptstraße oder
Fernstraße
= 8 und Nebenstraße
oder Landstraße
= 2. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Fahrzeug auf jeweils
einer der verfügbaren
Straßen
befindet, wird dann über
das Produkt der ausgewählten
Kriterien bestimmt, z. B. Straßenlänge mal
Einstufungsgewichtung.
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Bei
Verwendung des CGI + TA-Positionsbestimmungssystems werden die geographischen
Positionsdaten im Allgemeinen dann erfasst, wenn das Gerät eine zwischen
einer Timing-Advance-Zone
und einer benachbarten Timing-Advance-Zone verlaufende Timing-Advance-Zonenbegrenzungslinie überquert.
Somit generiert das System anfangs einen Wahrscheinlichkeitsvektor,
wenn ein Fahrzeug, das ein aktives MS-Gerät mitführt, von einer ersten Timing-Advance-Zone in eine
zweite Timing-Advance-Zone übergeht.
Wenn das Gerät
(MS-Gerät)
eine zweite Timing-Advance-Begrenzungslinie
zwischen der zweiten Timing-Advance-Zone und einer dritten Timing-Advance-Zone überquert,
konstruiert das System eine Übergangsmatrix,
die alle möglichen
Routen darstellt, die hätten
genommen werden können,
um von der ersten Timing-Advance-Begrenzungslinie zu der zweiten
Timing-Advance-Begrenzungslinie zu gelangen. Wie zuvor wird für jede Route
eine Wahrscheinlichkeit berechnet, und zudem wird basierend auf
der Länge
der Straße(n)
von der ersten zur zweiten Timing-Advance-Begrenzungslinie und der
(den) fraglichen Straßeneinstufung(en)
(die, falls zutreffend, durch geltende besondere Geschwindigkeitsbegrenzungen
modifiziert werden) eine erwartete Transitdauer berechnet. Es versteht
sich, dass beliebige andere Faktoren, die sich prinzipiell auf die
Transitdauern auswirken können,
falls gewünscht
ebenso berücksichtigt
werden können;
hierzu zählen
beispielsweise die Anzahl und/oder die Arten von passierten Verzweigungspunkten
(z. B. Kreisverkehr, Ampeln, Abbiegen bei Gegenverkehr u. dgl. m.),
Wechsel von einer Straßeneinstufungskennung
bzw. einem Straßeneinstufungsrang
zu einer/einem anderen usw. Daraufhin kann die tatsächliche
Transitdauer zwischen dem Überqueren
der ersten und dem Überqueren
der zweiten Timing-Advance-Begrenzungslinie mit den berechneten
erwarteten Transitdauern verglichen werden, um einen zusätzlichen
Wahrscheinlichkeitsfaktor bereitzustellen, der auf der Tatsache
beruht, dass es wesentlich unwahrscheinlicher ist, dass die tatsächliche
Transitdauer wesentlich unter der berechneten erwarteten Transitdauer
liegt, als dass sie wesentlich darüber liegt. Dieser zusätzliche
Wahrscheinlichkeitsvektor kann daraufhin auf die Übergangsmatrix
angewendet werden, und letztere kann wiederum auf den ursprünglichen
Wahrscheinlichkeitsvektor angewendet werden, um einen aktualisierten
Wahrscheinlichkeitsvektor bereitzustellen, der die Wahrscheinlichkeit
darstellt, dass das Fahrzeug an einer Position auf einem gegebenen
der neuen möglichen
Straßenstücke angekommen
ist. Wenn demgemäß zum Beispiel eine
(oder mehrere) der ursprünglich
verfügbaren
Routen in der zeitabhängigen
Matrix fehlt, kann diese nun aus dem aktualisierten Wahrscheinlichkeitsvektor
ausgeschlossen werden. Routen können
auch ausgeschlossen werden, wenn beispielsweise physisch keine Straße verfügbar ist.
Außerdem
können
Routen auch aus dem (oder den) ursprünglichen (oder zuvor aktualisierten)
Wahrscheinlichkeitsvektor(en) ausgeschlossen werden, wodurch eine
genauere historische Aufzeichnung der unmittelbar vorausgehenden
Positionen bereitgestellt wird. Hierdurch ergeben sich praktische
Vorteile, die z. B. darin bestehen, dass das zu speichernde und zu
verarbeitende Datenvolumen reduziert und das Vertrauen in die nicht
verworfenen Daten gesteigert wird.
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Die über das
Fortkommen des Fahrzeugs bezüglich
seiner Wegeführung,
wie sie von den aktualisierten Wahrscheinlichkeitsvektoren bereitgestellt
wird, und der Geschwindigkeit seines Fortkommens, wie sie von seinen
tatsächlichen
Transitdauern bereitgestellt wird, gesammelten Informationen können nun
mit den Informationen über
die anderen Fahrzeuge kombiniert werden, die als dasselbe Straßenstück benutzend
identifiziert wurden, um für
dieses Straßenstück eine
durchschnittliche Geschwindigkeit unmittelbar vor der jüngsten Durchschnittsgeschwindigkeitsbestimmung
(typischerweise innerhalb eines Zeitrahmens von weniger als einer
Minute) bereitzustellen. Vorteilhafterweise wird der Durchschnitt
derart beeinflusst, dass sich schneller bewegende Fahrzeuge stärker gewichtet
werden, da diese für
die maximal verfügbare
Geschwindigkeit des Fortkommens auf dieser Straße – und daher auch für deren
Stauungsgrad zu dem fraglichen Zeitpunkt – in höherem Maße repräsentativ sind. Der Stauungsgrad
wird ermittelt, indem der berechnete Durchschnitt mit einer normalen
(d. h. in einem Zustand ohne Stauungen vorliegenden) Durchschnittsgeschwindigkeit
verglichen wird, um einen Verzögerungsfaktor
bereitzustellen, der den Stauungsgrad auf einer beliebigen geeigneten Skala,
wie z. B. einer numerischen Skala oder einer Prozentskala, anzeigt.
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Es
ist anzumerken, dass die Aktualität der Durchschnittsgeschwindigkeitsbestimmungen
und der Verzögerungsfaktorberichte
von der Häufigkeit
abhängt,
in der geographische Positionsdaten erfasst werden können, welche
wiederum von dem verwendeten Positionsbestimmungssystem abhängt. So
werden etwa im Falle der Verwendung eines CGI + TA-Positionsbestimmungssystems
geographische Positionsdaten erfasst, wenn ein Fahrzeug, das ein
MS-Gerät mitführt, Timing-Advance-Zonenbegrenzungslinien überquert.
Je größer der Abstand
zwischen diesen und je geringer die Geschwindigkeit des Fahrzeugs
ist, desto länger
wird dementsprechend das Erfassungsintervall der geographischen
Positionsdaten, und in der Praxis können solche Intervalle typischerweise
weniger als eine Minute bis mehrere Minuten oder mehr betragen.
Bei anderen Positionsbestimmungssystemen, wie beispielsweise A-GPS,
kann die Erfassung von geographischen Positionsdaten unter Umständen häufiger und/oder
regelmäßiger erfolgen,
zum Beispiel in festen Intervallen im Bereich von 5 bis 30 Sekunden.
Wie an anderer Stelle angemerkt werden Bestimmungen der Durchschnittsgeschwindigkeit
(oder der Transitdauer etc.) im Allgemeinen mit allen Fahrzeugen,
die innerhalb einer Zeitspanne von einigen Minuten unmittelbar vor
der Bestimmung ein interessierendes Straßenstück entlang gefahren sind, unter geeignetem
Altern (wie nachfolgend näher
erläutert)
von zunehmend älteren,
bei der Bestimmung verwendeten Daten ausgeführt, und solche Bestimmungen
können
in beliebigen geeigneten Intervallen wiederholt werden, die z. B.
von 1 Sekunde bis 1 Minute reichen können. (Alternativ könnte das
System derart gestaltet und angeordnet werden, dass die Bestimmungen
nur auf Anforderung ausgeführt
werden, wann immer ein Benutzer das System auf bestimmte Straßenverzögerungsfaktorinformationen
hin abfragt.) Wie aktuell die von dem Benutzer erhaltenen Berichte
sind, kann daher eine Funktion einer Reihe von Faktoren sein, wie
z. B. der Art und Weise und der Häufigkeit der Berichtserzeugung
und dem verwendeten Positionsbestimmungssystem.
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Es
versteht sich, dass die Transitdauern und Straßenverzögerungsfaktoren in vielen verschiedenen Formen
eingesetzt und/oder dargestellt werden können. So können zum Beispiel die Transitdauern
direkt benutzt werden, oder sie könnten indirekt benutzt werden,
indem sie mittels Dividieren der zwischen der ersten und der zweiten
Straßenposition
zurückgelegten
Distanz durch die Transitdauer Δt
in Geschwindigkeiten umgewandelt werden. Die Verzögerungsfaktoren
können
bestimmt werden, indem tatsächliche
Transitdauern mit erwarteten Transitdauern verglichen werden, oder
sie könnten
bestimmt werden, indem tatsächliche
Geschwindigkeiten mit erwarteten Geschwindigkeiten verglichen werden.
Die Verzögerungsfaktoren
können
dem Endbenutzer auf viele verschiedenen Arten dargestellt werden,
die qualitativ und/oder quantitativ sein können. So könnten sie einfach beschreibend
und/oder graphisch dargestellt werden, zum Beispiel indem die Straßen auf
geeignete Weise in einer Sichtanzeige des Straßennetzes farbkodiert werden – grün für keine
wesentlichen Verzögerungen,
gelb für
mäßige Verzögerungen
und rot für
schwerwiegende Verzögerungen,
wobei jede Stufe einem speziellen Bereich von Verzögerungsfaktoren
entspricht. In Fällen,
in denen Verzögerungsfaktoren quantitativ
dargestellt werden, könnte
dies in Form von numerischen oder graphischen Darstellungen (z.
B. Balkendarstellungen) einer prozentuellen Geschwindigkeitsreduktion,
einer zeitlichen Verzögerung
oder in einer beliebigen anderen geeigneten Form geschehen.
-
In
Fällen,
in denen das Bereitstellen einer Stauanzeige in Form einer geschätzten Verspätungszeit
erwünscht
ist, könnte
diese durch das Produkt aus der Differenz zwischen der berechneten
und der üblichen Durchschnittsgeschwindigkeit
und der Gesamtlänge
der von der Stauung betroffenen Straße (d. h. möglicherweise mehrerer aufeinander
folgender Straßenstücke) angezeigt
werden. In der Praxis wäre
es allerdings angesichts der Tatsache, dass das System primär mit Transitdauern
arbeitet, normalerweise günstiger,
geschätzte
Verspätungszeiten
auf der Basis von Vergleichen zwischen tatsächlichen und geschätzten Transitdauern abzuleiten.
-
Durch
Zählen
aller Fahrzeuge, die als ein spezielles Straßenstück benutzend identifiziert
wurden, ist es auch möglich,
das Verkehrsvolumen auf der Straße abzuschätzen (basierend auf einem typischen
Anteil von Fahrzeugen, die ein aktives MS-Gerät, das das Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk
zu einer gegebenen Zeit benutzt, mitführen). Diese Informationen
können
daraufhin, falls gewünscht,
optional zusammen mit anderen zusätzlichen Informationen wie
der Tages- oder Nachtzeit, Wetterbedingungen u. dgl. m., benutzt werden,
um die in dem Verfahren der Erfindung benutzten Berechnungen weiter
zu verfeinern. So ist es zum Beispiel wahrscheinlich, dass die Zusammensetzung
des Verkehrs mitten in der Nacht einen höheren Anteil an Lastkraftwagen
(die von niedrigeren Geschwindigkeitsbegrenzungen betroffen sind
als andere Fahrzeuge) aufweist als tagsüber, wodurch sich die ermittelte
Durchgangsgeschwindigkeit nach unten hin verschieben würde. Entsprechend
könnten
die erwarteten Durchschnittsgeschwindigkeiten, die zum Zwecke des
Vergleichens benutzt werden, zu solchen Zeiten angepasst werden.
Alternativ dazu könnte
die erwartete Durchschnittsgeschwindigkeit unverändert belassen werden, und
stattdessen könnten
die zur Berechnung der Durchschnittsgeschwindigkeit zu solchen Zeiten
benutzten Gewichtungen modifiziert werden.
-
Die
meiste Zeit über
sind für
die meisten Straßenstücke keine
wesentlichen Stauungen bzw. keine Verzögerungsfaktoren zu erwarten,
und daher besteht kein besonderes Interesse an den berechneten Verzögerungsfaktoren.
-
Vorteilhafterweise
enthält
das System der vorliegenden Erfindung daher einen Algorithmus, der
dazu dient, die berechneten Verzögerungsfaktoren
fortwährend
hinsichtlich des Vorhandenseins von Faktoren, die größer als
ein vorgegebener Schwellwert sind und zu einer Verzögerung von
mehr als beispielsweise 10 Minuten führen, zu überwachen und selektiv nur
für die
betroffenen Straßen
Berichte zu erzeugen. Die Berichte können in einer allgemein bekannten
Art und Weise durch jede beliebige Schnittstelle verfügbar gemacht
werden; hierzu zählen:
synthetische Sprachberichte, graphische Darstellungen, die praktischerweise
zur Darstellung Straßenkartengraphiken überlagert
sind, zur Darstellung auf Anzeigeschirmen geeigneter MS-Geräte, Textberichte
zur Übertragung über SMS
(Kurznachrichtendienst, "Short
Message Service"),
Berichte in den Formaten HTML ("HyperText
Markup Language")
und WML ("Wireless
Markup Language")
zum Hochladen auf HTTP- und WARP-Server ("HyperText Transport Protocol" bzw. "Wireless Application
Protocol") zum Zugriff über das
Internet und zum drahtlosen Zugriff, Berichte im Funkzellenrundsendenachrichtenformat
zur Übertragung über CB-Zentralen
("Cell Broadcasting"), u. dgl. m. In
Fällen,
in denen eine spezielle Straße
von Stauungen betroffen ist, kann es auch hilfreich sein, spezifische
Berichte über
den Zustand im Wesentlichen stauungsfreier verfügbarer Alternativrouten bereitzustellen.
-
Um
es dem Benutzer zu ermöglichen,
die ihn interessierenden Berichte zu erhalten, ist die Benutzerschnittstelle
im Allgemeinen mit einer Abfrageschnittstelle zum Abfragen der Statusdatenbank
mit den aktuellen Straßenverzögerungsfaktoren
versehen.
-
Allgemein
wäre die
Abfrageschnittstelle derart zu gestalten und anzuordnen, dass sie
es dem Benutzer ermöglicht,
eine oder mehrere der folgenden Informationen anzufordern: Verzögerung nach
geographischem Bereich, Verzögerung
nach Straßennummer
und Verzögerung
nach Standortsname, z. B. nach Stadt- oder Dorfname. Die Abfrageschnittstelle
könnte
darüber
hinaus zu einem höheren
oder geringeren Grade automatisiert sein – zum Beispiel könnte im
Falle eines MS-Geräts
innerhalb einer gegebenen Basisstationsfunkzelle die Abfrageschnittstelle
derart gestaltet und angeordnet sein, dass sie die Zellkennung (und
damit den geographischen Bereich) dieser Zelle erkennt und daraufhin
automatisch geeignete Verzögerungsberichte
für Straßen, die
innerhalb dieser Zelle liegen oder sie durchqueren, erzeugt.
-
Im
Allgemeinen werden Straßenverkehrsnetze
in geographischen Dateien als eine Reihe von Straßensegmenten
dargestellt, die miteinander an Knoten verbunden sind, welche Straßenverzweigungspunkte darstellen.
Die Straßensegmente
sind oftmals geradlinig (um das benötigte Datenvolumen zu vereinfachen und
zu verringern). Im Falle vergleichsweise langer Straßensegmente,
die im Wesentlichen nicht geradlinigen Straßen entsprechen, können diese
aufgeteilt werden, indem zwischen den tatsächlichen Knoten ein oder mehrere
Pseudoknoten eingefügt
werden, um es der von der geographischen Datei gelieferten Darstellung
zu ermöglichen,
der tatsächlichen
geographischen Position der Straße besser zu folgen. Selbst
dann kann die Distanz zwischen benachbarten Knoten oder Pseudoknoten
noch zu groß sein
(besonders ist dies bei Autobahnen, Schnellstraßen oder anderen Fernverkehrsstraßen auf
offenem Land der Fall), und in solchen Fällen ist es im Allgemeinen
wünschenswert,
zu den Zwecken der vorliegenden Erfindung die Straßensegmente
in kürzere
Längen
aufzuteilen, um so eine genauere Verarbeitung und Überwachung
von Fahrzeugpositions- und -geschwindigkeitsdaten zu ermöglichen.
-
Angesichts
der typischen Geschwindigkeiten von Fahrzeugen im Straßennetz
und der für
Verkehrsverzögerungs-
oder -stauberichte typischerweise benötigten Genauigkeit wird durch
ein zu starkes Verkleinern der in dem Verfahren der Erfindung benutzten
Straßenlängeneinheiten
kein besonderer Vorteil erzielt; im Allgemeinen liegt eine geeignete
Maximallänge
der in den Verfahren und in der Vorrichtung der Erfindung als Straßenstücke benutzten
Straßensegmente
im Bereich von 200 m bis 2000 m, vorzugsweise von 300 m bis 1000
m, zum Beispiel um 500 m. Wenn folglich ein Straßensegment in der geographischen
Datei größer als 500
m wäre,
würden
die Daten modifiziert, indem dieses Segment in kleinere Einheiten
aufgebrochen wird, von denen jede nicht länger als 500 m ist.
-
Im
umgekehrten Falle städtischer
und vorstädtischer
Bereiche mit vergleichsweise dichten Straßennetzen, in denen viele der
Straßen
keine wesentlichen "Durchgangsrouten" sind, liegen große Mengen
sehr kurzer Straßensegmente
vor. Um die Verarbeitungslast zu vereinfachen und zu reduzieren,
kann es in solchen Fällen
wünschenswert
sein, zum Zwecke der Verarbeitung verschiedene Straßensegmente
als Teile einer einzigen Einheit zu behandeln. Vorteilhafterweise
kommt in der vorliegenden Erfindung eine geographische Datei zum
Einsatz, in der die Straßennetzdaten
modifiziert vorliegen und so die Straßen in Form von Einheiten oder "Straßenstücken" darstellen, deren
Längen
und/oder Ausdehnungen zur Verwendung in dem Verfahren der Erfindung
geeignet sind. Folglich kann es sich im Kontext der vorliegenden
Erfindung bei einem "Straßenstück" entweder um eine
konkrete Straßenlänge handeln,
die tatsächlich
zwei Verzweigungspunkte verbindet, oder um einen Teil einer solchen
Straßenlänge, oder
um eine Gruppe untereinander verbundener Straßen.
-
Es
ist weiterhin anzumerken, dass im Falle von Schnellstraßen und
anderen Fernverkehrsstraßen
mit zwei (oder mehr) getrennten Fahrbahnen jede dieser Fahrbahnen
normalerweise als separates Straßensegment dargestellt wird
und sie deswegen automatisch als zwei getrennte Straßenstücke behandelt
werden würden,
während
Straßen
mit einer einzigen Fahrbahn normalerweise als einzelne Straßensegmente
dargestellt werden. Um die Überwachung
von Unterschieden in den Verkehrsflüssen in die jeweiligen Richtungen
entlang bidirektionaler Straßen
mit einer Fahrbahn zu ermöglichen,
ist es daher erforderlich, die geographischen Dateien derart zu
modifizieren, dass sie zur Benutzung als Straßenstücke in den Verfahren und der
Vorrichtung der Erfindung doppelte Straßensegmenteinheiten – für jede Richtung
eine – bereitstellen.
-
Um
Zweifelsfälle
zu vermeiden: Verweise auf "mögliche" Straßenstücke werden
hier stets verwendet, um sämtliche
Straßenstücke anzuzeigen,
bei denen die geographischen Koordinaten ihrer Ausdehnung innerhalb
der geographischen Koordinaten liegen, die die Ausdehnung des Gebiets
definieren, das durch die von dem Positionsbestimmungssystem gelieferten
geographischen Positionsdaten definiert wird, oder bei denen jene
Koordinaten diese Koordinaten überlappen,
das heißt,
alle Straßenstücke mit
geographischen Koordinaten, die mit den Koordinaten der geographischen
Positionsdaten konsistent bzw. kompatibel sind. "Ursprüngliche" mögliche
Straßenstücke sind
all diejenigen möglichen
Straßenstücke, die
für erste
(oder unmittelbar vorangegangene) erfasste geographische Positionsdaten
identifiziert worden sind, und "neue" mögliche Straßenstücke sind
diejenigen, die für
zweite oder neu erfasste geographische Daten identifiziert worden
sind.
-
Das
System der vorliegenden Erfindung kann nicht nur einen fortwährenden
Berichtsdienst bereitstellen, sondern außerdem auch dazu programmiert
werden, die Datenbank nach Straßenverzögerungsfaktoren über einem
vorgegebenen Schwellwert zu durchsuchen und allgemeine Warnungen
an Schnittstellen zur weiteren Verbreitung wie Rundfunkstationen,
Websites u. dgl. m. auszugeben.
-
Unter
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die Erfindung. ein Straßenverkehrsnetzstauberichtssystem bereit,
das zur Verwendung in Verbindung mit einem Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk
geeignet ist, das ein Rufverwaltungssystem aufweist, das mit einem
Positionsdaten von Mobiltelekommunikationsgeräten übertragenden System zum Überwachen
und Berichten über
Straßenverkehrsverzögerungen,
die die Bewegung von Fahrzeugen durch das Straßennetz beeinflussen, versehen
ist, wobei das Berichtssystem umfasst:
eine Speichervorrichtung,
und
einen Prozessor, der mit der Speichervorrichtung verbunden
ist; und
wobei die Speichervorrichtung speichert:
- i) Straßennetzdaten,
die die geographische Position von Straßenstücken, die das Straßennetz
bilden, darstellen;
- ii) erwartete Fahrzeuggeschwindigkeitsdaten für einzelne
Teile des Straßennetzes;
und
- iii) ein Programm zum Steuern des Prozessors;
wobei
der Prozessor mit dem Programm arbeitet, um: - a)
erste geographische Positionsdaten für ein aktives Mobiltelekommunikationsgerät zu erfassen,
das in einem Fahrzeug zu einer gegebenen Zeit t1 verwendet
wird;
- b) erste geographische Positionsdaten mit Straßennetzkartierungsdaten
zu schneiden, die das Straßennetz
in Form von Straßenstücken definieren,
die jeweils einen einzelnen Teil des Straßennetzes darstellen, um so
ursprüngliche
mögliche
Straßenstücke zu identifizieren,
die den ersten geographischen Positionsdaten entsprechen;
- c) einen Anfangswahrscheinlichkeitsvektor zu erzeugen, der für sämtliche
der ursprünglichen
möglichen Straßenstücke die
Wahrscheinlichkeit darstellt, dass das Fahrzeug an einer Position
auf einer gegebenen der ursprünglichen
möglichen
Straßen
angekommen ist;
- d) zweite geographische Positionsdaten für das Mobiltelekommunikationsgerät zu einer
späteren
Zeit t2 = t1 + Δt zu erfassen,
wobei Δt
die tatsächliche
Transitdauer des Geräts
zwischen der ersten und der zweiten geographischen Position ist;
- e) die zweiten geographischen Positionsdaten mit den Straßennetzkartierungsdaten
zu schneiden, um so neue mögliche
Straßenstücke zu identifizieren,
die den zweiten geographischen Positionsdaten entsprechen;
- f) verfügbare
Routen in dem Straßennetz
zu identifizieren, die die möglichen
Straßenstücke verbinden,
die den ersten und den zweiten geographischen Positionsdaten entsprechen,
wobei die Routen von einer Reihe von Straßenstücken gebildet sind;
- g) einen aktualisierten Wahrscheinlichkeitsvektor zu erzeugen,
der für
sämtliche
der neuen möglichen
Straßenstücke die
Wahrscheinlichkeit darstellt, dass das Fahrzeug an einer den zweiten
geographischen Positionsdaten zu der späteren Zeit t2 entsprechenden
Position auf einem gegebenen der neuen möglichen Straßenstücke in dem
Straßennetz über eine
der verfügbaren
Routen angekommen ist;
- h) die verfügbaren
Routen mit erwarteten durchschnittlichen Fahrzeuggeschwindigkeitsdaten
für die
Straßenstücke jeder
der Reihen von Straßenstücken zu
schneiden, die die verfügbaren
Routen bilden, um so erwartete Transitdauern für die verfügbaren Routen zu bestimmen;
- i) die tatsächlichen
Transitdauern direkt oder indirekt mit den erwarteten Transitdauern
für jede
der verfügbaren
Routen zu vergleichen, um so Verzögerungsfaktoren für die Routen
hervorzubringen, die den Fahrzeugverkehrsstauungsgrad auf den einzelnen
Straßenstücken dieser
Routen zu dieser Zeit anzeigen; und
- j) einen durchschnittlichen Verzögerungsfaktor für eine Anzahl
von Fahrzeugen zu bestimmen, die ein gegebenes Straßenstück verwenden,
wobei der Durchschnitt auf der Grundlage wenigstens der Wahrscheinlichkeit
gewichtet wird, dass eine der verfügbaren Routen genommen wurde.
-
Es
versteht sich, dass der physische Ort und/oder die Konfiguration
des in der vorliegenden Erfindung verwendeten Computersystems viele
verschiedene Formen aufweisen kann. Demgemäß kann es sich im Wesentlichen
entfernt von dem Rufverwaltungssystem befinden und mit diesem in
einem WAN ("Wide
Area Network") oder
durch einen beliebigen geeigneten Telekommunikationskanal verbunden
sein. Alternativ hierzu könnte
die Vorrichtung durch ein LAN ("Local
Area Network") an
das Rufverwaltungssystem gekoppelt oder sogar im Wesentlichen in
den Rufverwaltungssystemcomputer integriert sein.
-
Unter
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung ein
Computerprogrammprodukt bereit, das aufweist:
ein computerverwendbares
Medium, das computerlesbare Codemittel aufweist, die in dem Medium
eingebettet sind, wobei des computerlesbare Codemittel umfasst:
einen Berichtsgenerator zum Überwachen
des Fahrzeugverkehrsflusses in einem Straßennetz und zum Bereitstellen
von Stauberichten auf einzelnen Straßen in dem Straßennetz,
wobei der Berichtsgenerator ausführbaren
Programmcode zur Ausführung
mittels eines Computers umfasst, der mit einem Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk
gekoppelt ist, das ein Rufverwaltungssystem aufweist, das mit einem
Mobiltelekommunikationsgerät-Positionsbestimmungssystem
versehen ist, das Positionsdaten bezüglich wenigstens aktiver Mobiltelekommunikationsgeräte bereitstellt,
die zu dem Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk gehören, wobei
der ausführbare
Programmcode:
- a) geographische Positionsdaten
für ein
mobiles MS-Telekommunikationsgerät erfasst;
- b) die geographischen Positionsdaten mit Straßennetzkartierungsdaten
schneidet, die das Straßennetz
in Form von Straßenstücken definieren,
die jeweils einen einzelnen Teil des Straßennetzes darstellen, um so mögliche Straßenstücke zu identifizieren,
die den geographischen Positionsdaten entsprechen;
- c) einen Wahrscheinlichkeitsvektor erzeugt, der die Wahrscheinlichkeit
darstellt, dass das Fahrzeug an einer Position auf einem der möglichen
Straßenstücke angekommen
ist;
- d) verfügbare
Routen in dem Straßennetz
identifiziert, die die möglichen
Straßenstücke, die
gegebenen geographischen Positionsdaten entsprechen, mit einem vorangegangenen
Satz möglicher
Straßenstücke, die vorangegangenen
geographischen Positionsdaten entsprechen, verbinden, wobei die
Routen aus einer Reihe von Straßenstücken gebildet
sind;
- e) die verfügbaren
Routen mit erwarteten durchschnittlichen Fahrzeuggeschwindigkeitsdaten
für die
Straßenstücke der
Reihen von Straßenstücken, die
die verfügbaren
Routen bilden, schneidet, um so erwartete Transitdauern für die verfügbaren Routen
zu bestimmen;
- f) die tatsächliche
Transitdauer mit der erwarteten Transitdauer für jede der verfügbaren Routen
direkt oder indirekt vergleicht, um so Verzögerungsfaktoren für die Routen
hervorzubringen, die den Fahrzeugverkehrsstauungsgrad auf den einzelnen
Straßenstücken dieser
Routen zu dieser Zeit anzeigen; und
- g) einen durchschnittlichen Verzögerungsfaktor für eine Anzahl
von Fahrzeugen bestimmt, die ein gegebenes Straßenstück verwenden, wobei der Durchschnitt
auf der Grundlage wenigstens der Wahrscheinlichkeit gewichtet wird,
dass eine gegebene verfügbare
Route genommen wurde.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Weitere
bevorzugte Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden
detaillierten Beschreibung hervor, die in Form von Beispielen anhand
einiger bevorzugter Ausführungsformen
gegeben wird, welche unter Verweise auf die beigefügten Zeichnungen
dargestellt werden; es zeigen:
-
1 und 2 jeweils
einen Teil eines Straßennetzes
und dessen Verhältnis
zu einem Teil eines Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerks;
-
3 ein
Blockdiagramm, das die Hauptbestandteile eines Verkehrsüberwachungssystems
der vorliegenden Erfindung zeigt;
-
4A–4C ein
Flussdiagramm, das die Hauptschritte eines Verkehrsüberwachungsverfahrens der
Erfindung darstellt; und
-
5 einen
weiteren Teil eines Straßennetzes
und dessen Verhältnis
zu einem Teil eines Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerks.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
1 zeigt
(nicht maßstabsgetreu)
einen Teil eines Straßennetzes 1,
der eine Fernverkehrsstraße 2 mit
der Bezeichnung A1 und verschiedene andere Landnebenstraßen 3 mit
den Namen A2, A3, A4, A5 umfasst, in einem Gebiet, das von einem
Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk 7 bedient
wird, das mehrere Übertragungs-/Empfangsstationen 8, 9 und
ein Rufverwaltungssystem 10 beinhaltet, das ein beispielsweise auf
GPS-Technologie ("Global
Positioning System")
beruhendes geographisches Positionsbestimmungssystem bzw. eine Zentrale
(MPC) 11 aufweist.
-
Wenn
ein Kraftfahrzeug 12 entlang der Fernstraße A1 gesteuert
und dabei ein Mobiltelefon oder ein anderes Mobiltelekommunikationsgerät (MS-Gerät) in dem
Fahrzeug benutzt wird, erzeugt das Positionsbestimmungssystem 11 periodisch
geographische Positionsdaten des Geräts. Diese Daten liegen in Form
von in Abhängigkeit
von der Genauigkeit des speziellen verwendeten Positionsbestimmungssystems
mehr oder weniger ausgedehnten geographischen Bereichen vor; diese
Bereiche sind in 1 durch schraffierte Zellen 13 (13a, 13b etc.)
dargestellt, deren Durchmesser typischerweise etwa 20 Meter beträgt. Diese
geographischen Positionsdaten werden von einem Stauberichtssystem
(CRS) 14 der vorliegenden Erfindung mit Straßenverkehrsnetzdaten
geschnitten, die die geographische Position einzelner Straßenstücke 16 (A1c
bis A1h, A3a, A3b etc.) von jeder der Straßen A1, A2, A3 etc. darstellen.
Die einzelnen Straßenstücke 16 (A1c,
A3a etc.) bestehen im Allgemeinen aus Straßenlängen 2, 3,
die sich zwischen aufeinander folgenden, mit anderen Straßen 3, 2 gebildeten
Verzweigungspunkten 17 erstrecken; diese Verzweigungspunkte
bilden Knoten in der Datenbank, welche die Straßennetzkartierungsdaten, die
die geographische Position der einzelnen Straßenstücke 16 definieren,
umfasst. In Fällen,
in denen die Länge
der Straßen 2, 3 zwischen
aufeinander folgenden Verzweigungspunkten 17 zu lang ist,
können
diese aufgeteilt werden, indem zusätzliche Knoten 17' eingefügt werden,
die die Straße
in Straßenstücke unterteilen,
von denen jedes nicht länger
als beispielsweise 500 Meter ist. Demgemäß wird am südwestlichen Ende der Straße A1 ein
zusätzlicher
Knoten 17' benutzt,
um die Straße 2 in
zwei Straßenstücke A1c
und A1d aufzuteilen.
-
Nebenbei
sollte angemerkt werden, dass, obwohl die Figuren zur einfacheren
Darstellung und der Klarheit wegen jedes Straßensegment als nur ein Straßenstück, z. B.
A1c, darstellen, in der Praxis solche Straßensegmente normalerweise jeweils
zwei Straßenstücken, z.
B. A1c' und A1c'', einem für jede Fortbewegungsrichtung
entlang der Straße,
entsprechen würden.
Natürlich
wirkt sich dies auf das Ausmaß der
durchzuführenden
Verarbeitung insofern aus, als zumindest für eine anfängliche geographische Position
doppelt so viele Straßenpositionen
berücksichtigt
werden müssen,
da nicht bekannt ist, in welche Richtung sich das Fahrzeug fortbewegt.
Sobald eine zweite geographische Position erfasst worden ist, wird
klar, dass die zweite(n) Straßenposition(en)
nur über
solche Routen mit der/den ersten Straßenposition(en) verbunden werden kann/können, die
diejenigen Straßenstücke benutzen,
die in eine Richtung verlaufen, und nicht diejenigen, die in die
andere Richtung verlaufen, wodurch letztere aus den in Betracht
kommenden Straßenstücken verworfen werden
können.
-
Das
Stauberichtssystem 14 ist (wie nachstehend näher beschrieben)
an das Rufverwaltungssystem 10 gekoppelt 15.
-
Das
System 14 erkennt, welche Straßenstücke 16 des Straßennetzes 1 den
für das
Fahrzeug 12 empfangenen geographischen Positionsdaten entsprechen
(d. h. mit diesen konsistent oder kompatibel sind). In einigen Fällen werden
die geographischen Positionsdaten 13a, 13g nur
mit einer möglichen
Straßenposition, d.
h. mit einem speziellen Straßenstück 16 – A1c bzw.
A1h – der
Fernstraße
A1, kompatibel sein. In anderen Fällen sind die geographischen
Positionsdaten 13c, 13e damit kompatibel, dass
sich das Fahrzeug auf einem beliebigen aus zwei oder mehr verschiedenen
Straßenstücken 16 befindet.
In einem Fall liegen Teile der Fernstraße A1 (Straßenstück A1e) und der Teile der Landnebenstraße A5 (Straßenstück A5a)
innerhalb des geographischen Bereichs, der durch die geographischen
Positionsdaten 13c definiert wird, und in dem anderen Fall
sind verschiedene Teile der Fernstraße A1 (die Straßenstücke A1f
und A1g) und eine Landnebenstraße A3
(Straßenstück A3a)
alle mit geographischen Positionsdaten 13e kompatibel.
-
Das
Stauberichtssystem 14 stellt die Straßenpositionsdaten in solchen
Fällen
als Wahrscheinlichkeitsvektor dar, der die relativen Wahrscheinlichkeiten
dafür enthält, dass
sich das Fahrzeug 12 auf dem einen oder anderen Straßenstück befindet
(siehe nachfolgende weitere Beschreibung). Die Wahrscheinlichkeiten
können auf
einem oder mehreren geeigneten Faktoren basieren, wie z. B. auf
der Länge
der Straße
innerhalb des in Betracht kommenden geographischen Bereiches und
auf der Einstufung der Straße.
Im Falle des geographischen Bereichs 13e ist die Fernstraße A1 höher eingestuft
als die Landnebenstraße
A3, und folglich haben die A1-Straßenstücke eine höhere Wahrscheinlichkeitsbewertung
als das Straßenstück A3a.
Andererseits ist die Länge
des Straßenstücks A3a
innerhalb des geographischen Bereichs 13e größer als
die der einzelnen Straßenstücke A1f,
A1g, wodurch sich eine Neigung zur Verschiebung der Gewichtung der
Wahrscheinlichkeit dafür,
dass sich das Fahrzeug auf dem einen oder anderen Straßenstücken befindet,
in die andere Richtung ergäbe,
obgleich man in diesem speziellen Fall immer noch erwarten könnte, dass
der Einstufungsunterschied den Straßenlängenunterschied überwiegt.
In Fällen,
in denen nur ein einzelnes Straßenstück (z. B.
Alb) die geographischen Positionsdaten (13g) schneidet,
versteht es sich, dass der betreffende Teil der Straße eine Wahrscheinlichkeit
von 100% bzw. 1 hat.
-
Sobald
ein sich bewegendes – genauer
gesagt, ein sich in einem sich bewegenden Fahrzeug 12 befindliches – MS-Gerät erkannt
worden ist, das "aktiv" ist (d. h. zum Senden
und/oder Empfangen irgendwelcher MS-Telekommunikation benutzt wird
oder einfach nur zu Netzwerkverwaltungszwecken Daten mit dem Rufverwaltungssystem 10 austauscht),
kann dieses Gerät
für die
Dauer, in der es aktiv bleibt, verfolgt werden. Die zweiten (und
folgenden) Straßenpositionsdaten
(13b bis 13g) können für es erzeugt werden, indem
wie zuvor die geographischen Positionsdaten mit den Straßennetzkartierungsdaten
geschnitten und anschließend,
wie nachfolgend beschrieben, zusätzliche
Verarbeitungsschritte ausgeführt
werden.
-
Ein
Wahrscheinlichkeitsvektor, der die zweite Straßenposition 16 (A1d)
darstellt, wird dadurch erzeugt, dass eine Übergangsmatrix konstruiert
wird, die jede einzelne der verfügbaren
Routen zwischen der ersten und der zweiten Straßenposition 16 darstellt.
In einigen Fällen,
wie im Falle der Straßenstücke A1c → A1d, die den
geographischen Positionen 13a bzw. 13b entsprechen,
ist nur eine einzige Route A1c → A1d
verfügbar, während in
anderen Fällen,
wie im Falle der Straßenstücke A1d,
A1e, A5a, die den geographischen Positionen 13b, 13c entsprechen,
mehr als eine Route verfügbar
ist (A1d → A1e
oder A1d → A5a).
Folglich startet ein Fahrzeug, das sich von der geographischen Position 13b zu
der geographischen Position 13c fortbewegt, seinen Weg
auf der Fernstraße
A1, verbleibt zum Ende aber entweder auf der Fernstraße A1 oder
biegt in die Landnebenstraße
A5 ab. Somit sind zwei mögliche
Routen verfügbar,
die mit der ersten und der zweiten erkannten geographischen Position
kompatibel sind.
-
Wenn
die Übergangsmatrix
erzeugt worden ist, die die Wahrscheinlichkeit, dass eine dieser
verfügbaren
Routen genommen wurde, einfach auf Basis der Straßenpositionsdaten
angibt (d. h. die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein beliebiges Fahrzeug
zu der fraglichen Zeit auf einer speziellen Straße befindet, oder die relativen
Wahrscheinlichkeiten der verfügbaren
Routen), eine "statische" Übergangsmatrix also, die unabhängig von
den Transitdaten des speziellen Fahrzeugs ist, wird diese Übergangsmatrix
weiter verfeinert, indem die tatsächliche Transitdauer Δt des Fahrzeugs
zwischen der ersten und der zweiten Straßenposition berücksichtigt
wird. Das Stauberichtssystem 14 verfügt außerdem über Daten bezüglich der
erwarteten Fortbewegungsgeschwindigkeit entlang einzelner Straßenstücke. Diese
können
einfach auf der Einstufung der Straße begründet sein, z. B. 60 Meilen
pro Stunde im Falle einer Fernstraße und 35 Meilen pro Stunde
im Falle einer Landnebenstraße,
oder sie können
zusätzliche
vorgegebene Faktoren wie die Tageszeit oder den Wochentag berücksichtigen,
oder sie können
sogar Live-Aktualisierungen umfassen, beispielsweise in Fällen, in
denen die durchschnittliche Straßenverkehrsgeschwindigkeit
aufgrund der Verkehrsdichte während
einer gegebenen Zeitspanne um ein gewisses Maß verringert worden ist, jedoch
keine besonderen Vorfälle
oder Umstände
vorliegen, die den Fluss tatsächlich
stören
und den Verkehr davon abhalten würden,
mehr oder weniger stationär zu
fließen.
Durch Vergleichen der tatsächlichen
und erwarteten Fahrzeugtransitdauern Δtx zwischen
der ersten und der zweiten Straßenposition
kann daraufhin eine zeitabhängige Übergangsmatrix
erzeugt werden, die die Wahrscheinlichkeit angibt, dass sich dieses
Fahrzeug entlang einer konkreten Route fortbewegt hat. Angenommen,
die erwartete Transitdauer des Fahrzeugs zwischen einem ersten Straßenstück A1d und
einem zweiten Straßenstück A1e (der
Fernstraße
A1 folgend) betrage 42 Sekunden, zwischen jenem ersten und einem
zweiten Straßenstück A5a (unter
Abbiegen von der Fernstraße
A1 auf die Landnebenstraße
A5) aber 58 Sekunden, und die tatsächliche Zeit habe 30 Sekunden
betragen, so kann man sehen, dass die tatsächliche Zeit langsamer als
die für
die erste Route erwartete Zeit, aber wesentlich schneller als die
für die
zweite Route erwartete Zeit gewesen ist. Da es im Allgemeinen wesentlich
unwahrscheinlicher ist, dass sich ein Fahrzeug viel schneller als
mit der erwarteten Geschwindigkeit fortbewegt, als dass es sich
langsamer als mit der erwarteten Geschwindigkeit fortbewegt, würde das
Stauberichtssystem 14 die anfängliche Übergangsmatrix derart anpassen,
dass dabei die Wahrscheinlichkeit der der Fernstraße folgenden
Route A1d → A1e
relativ zu der Wahrscheinlichkeit der in die Landnebenstraße A5 abbiegenden
Route A1d → A5a
erhöht
wird.
-
Um
die erwarteten Transitdauern bestimmen zu können, ist es natürlich notwendig,
die zurückgelegte Distanz
zu kennen. Im Falle der geographischen Position 13c kann
man sehen, dass sich das Fahrzeug zu der Zeit, zu der die Position 13c erfasst
wurde, an einem beliebigen Punkt auf der ersten Hälfte des
Straßenstücks A1e
(oder A5a) befunden haben könnte.
Im Falle der geographischen Position 13b könnte sich
das Fahrzeug am nordöstlichen
Ende des Straßenstücks A1c
oder an einem beliebigen Punkt auf der ersten Hälfte des Straßenstücks A1d
befunden haben. Um die Berechnung der erwarteten Transitdauer Δtx zu erleichtern, trifft das System jeweils
eine Standardannahme, die lautet, dass sich das Fahrzeug in dem
frühesten
Teil des Straßenstücks 16 (bzw.
beider Stücke)
befindet, mit dem die geographische Position 13 kompatibel
ist.
-
Es
versteht sich, dass in dem Maße,
wie die Wahrscheinlichkeit, dass das Fahrzeug einer Route anstelle
einer anderen gefolgt ist, erhöht
wird, dies dazu benutzt werden kann, die Vektoren, die die aktuelle
Straßenposition
angeben, und die Übergangsmatrizen,
die die dorthin führenden
Routen darstellen, iterativ zu verfeinern. Angenommen, die zeitabhängige Matrix
gebe an, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit bestehe, dass ein spezielles
Fahrzeug einer Route A1d → A1e
gefolgt und dabei auf der Fernstraße A1 verblieben sei, anstatt einer
Route A1d → A5a
zu folgen und dabei auf die Landnebenstraße A5 abzubiegen, so könnte dies
dazu benutzt werden, nicht nur den aktualisierten, von der geographischen
Position 13c abgeleiteten zweiten Wahrscheinlichkeitsvektor,
sondern auch den früher
erzeugten, von der vorangegangenen geographischen Position 13b abgeleiteten
ersten Wahrscheinlichkeitsvektor zu verfeinern.
-
Zum
Beispiel ist die geographische Position 13b damit konsistent,
dass sich das Fahrzeug 12 entweder auf dem Straßenstück A1c oder
auf dem Straßenstück A1d befindet.
Die erstere Möglichkeit
würde eine höhere zurückgelegte
Distanz und daher eine höhere
Geschwindigkeit bei gegebener Transitdauer implizieren. Angenommen,
diese höhere
Geschwindigkeit sei wesentlich größer als die erwartete Geschwindigkeit,
so würde
dies die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Fahrzeug auf dem Straßenstück A1c befindet,
deutlich verringern, und die, dass sich das Fahrzeug auf dem Straßenstück A1d befindet,
deutlich erhöhen,
so dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Route A1d → A1e gefolgt
worden ist, erhöht
und die der Route A1c → A1e
erniedrigt würde.
-
Wenn
ein Wahrscheinlichkeitsvektor erzeugt worden ist, der die relative
Wahrscheinlichkeit der möglichen
Straßenstückpositionen 16 zu
einer gegebenen Zeit sowie die relative Wahrscheinlichkeit, dass
(nach Ausfiltern von wenig wahrscheinlichen Routen) eine beliebige
der verfügbaren
Routen zu den jeweiligen Straßenstückpositionen
genommen worden ist, angibt, können
die Routen in ihre Straßenstücksegmente
aufgespaltet werden, von denen jedes eine gegebene Länge einer
bestimmten Straße
darstellt, und die tatsächliche Transitdauer
für die
Route kann über
die Straßenstücksegmente
(in Proportion zu deren Längen
und erwarteten Straßengeschwindigkeiten)
verteilt werden, und das Stauberichtssystem 14 erzeugt
Berichte über
die für das
spezielle, in Betracht kommende Fahrzeug für die einzelnen Straßenstücksegmente
erwarteten Transitdauern. Vorzugsweise jedoch erzeugt das Stauberichtssystem 14 eine
für die
gesamte Route erwartete Transitdauer Δtx, indem
die für
jedes der einzelnen Straßenstücke dieser
Route erwarteten Transitdauern summiert werden, und daraufhin einen
Verzögerungsfaktor
für die
gesamte Route, indem es die erwartete Transitdauer durch die tatsächlich erkannte
Transitdauer Δt
dividiert. Zwar könnte
der Verzögerungsfaktor
prinzipiell zwischen den verschiedenen Straßenstücken, die in der Route enthalten
sind, variieren – zum
Beispiel beim Abbiegen von einer verstopften Fernstraße in eine
Nebenstraße
-, doch in den meisten praktischen Anwendungen kann der Einfachheit
halber angenommen werden, dass der (gleiche) Verzögerungsfaktor
gleichermaßen auf
alle der in der Route enthaltenen Straßenstücke zutrifft.
-
Das
Stauberichtssystem 14 bildet daraufhin den Durchschnitt
aller Verzögerungsfaktorberichte,
die für alle
verfügbaren
Fahrzeuge (d. h. diejenigen Fahrzeuge, die ein aktives MS-Gerät mitführen, welches
das Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk 7 benutzt)
eines gegebenen Straßenstückes erzeugt
wurden, um für das
fragliche Straßenstück einen
durchschnittlichen Verzögerungsfaktor
zu erhalten. Bei den hierfür
benutzten Verzögerungsfaktorberichten
kann es sich einfach um die zur fraglichen Zeit erzeugten Berichte
handeln, aber üblicherweise
würden
wenigstens einige frühere
Berichte hinzugezogen werden, welche auf geeignete Weise gealtert
bzw. abgebaut worden sind, um ihre Gewichtung bei der Bildung des
Durchschnitts zu verringern. So könnte beispielsweise die Gewichtung
früherer
Berichte mit einer linearen Rate von 10% je Minute bei dicht befahrenen
Straßen
und 5% je Minute bei ruhigen Straßen abgebaut werden. Der so
erhaltene durchschnittliche Verzögerungsfaktor
zeigt die Verzögerung
an, der der Fahrzeugverkehr auf diesem Straßenstück unterliegt (sofern vorhanden),
und somit den Stauungsgrad bzw. -status des Straßennetzes auf diesem Stück.
-
2 veranschaulicht
die Verwendung einer anderen Art von System zum Erzeugen von geographischen
Positionsdaten in demselben Straßennetz 1. In diesem
Fall verfügt
das Rufverwaltungssystem 10 über kein zweckgebundenes geographisches
Positionsbestimmungssystem, sondern das Stauberichtssystem 14 verwendet
stattdessen eine integrierte Komponente des Rufverwaltungssystems 10.
-
Im
Einzelnen ist das Rufverwaltungssystem 10 aus 2 von
der Verwendung von Timing-Advance-Zonen zur Verwaltung des Empfangs
und der Übertragung
von Rufen zwischen den MS-Geräten
und den Übertragungs-/Empfangsstationen 8, 9 abhängig. Wenn
das Rufverwaltungssystem 10 ein aktives MS-Gerät (d. h.
ein MS-Gerät,
das benutzt wird) erkennt, überwacht
es folglich fortwährend,
in welcher Timing-Advance-Zone sich das Gerät befindet. Diese Timing-Advance-Zonen
liegen in Form von Ringsektorzonen 21 vor, die eine begrenzte Überlappung
mit benachbarten Zonen aufweisen, an der eine für das MS-Gerät geltende Timing-Advance-Einstellung
erhöht
oder erniedrigt wird. Wenn ein (von dem Fahrzeug 12 mitgeführtes) aktives MS-Gerät in den Überlappungsbereich
eintritt, kann es mit einer Timing-Advance-Einstellung entweder gemäß der ersten
oder gemäß der zweiten
Timing-Advance-Zone betrieben werden. Folglich kann das Gerät an jedem beliebigen
Punkt innerhalb des Überlappungsbereichs
(der der Einfachheit halber "Timing-Advance-Begrenzungszone" genannt wird) zwischen
der ersten und der zweiten Timing-Advance-Zone von der ersten Timing-Advance-Einstellung
auf die zweite Timing-Advance-Einstellung umstellen – in der
Tat könnte
es hin- und herspringen, bis es den Überlappungsbereich und damit
die erste Timing-Advance-Begrenzungszone vollständig verlässt. Im Prinzip weiß das Rufverwaltungssystem,
wenn das MS-Gerät
von der ersten Timing-Advance-Einstellung auf die zweite umstellt,
lediglich, dass sich das Gerät
an einer Position irgendwo innerhalb der zweiten Timing-Advance-Zone
befindet, wobei sich diese Position innerhalb oder außerhalb
des Überlappungsbereichs
befinden kann. In der Praxis ist allerdings dank den sehr kurzen
Zeitintervallen (in der Regel 0,5 Sekunden) zwischen aufeinander
folgenden Erfassungen geographischer Positionsdaten bekannt, dass sich
das Fahrzeug zu dem Zeitpunkt, zu dem eine Umschaltung des Timing
Advance erkannt wurde, auf jeden Fall zu irgendeiner Zeit innerhalb
dieses kurzen Zeitintervalls innerhalb des Überlappbereichs befunden haben muss,
und indem ein begrenzter Grad an Unsicherheit bei der Zeitbestimmung
an die Stelle eines größeren Grades
an Unsicherheit bei der Positionsbestimmung gesetzt wird, kann davon
ausgegangen werden, dass sich das MS-Gerät im Falle von Erfassungen
der geographischen Position, die stattfinden, wenn ein Wechsel des
Timing Advance erkannt wird, nicht irgendwo in der gesamten neuen
Timing-Advance-Zone sondern innerhalb des begrenzten Überlappungsbereichs
(der Timing-Advance-Begrenzungszone) befindet. Aus 2 ist
ersichtlich, dass selbst der geographische Bereich der stärker eingeschränkten Timing-Advance-Begrenzungszone 22 noch
beträchtlich
größer als
der von dem GPS-System aus 1 definierte
geographische Bereich 13 sein kann und entsprechend oft
eine größere Menge
an Straßenstücken enthalten
wird, so dass die erhaltenen geographischen Positionsdaten mit einer
größeren Anzahl
von Straßenstückpositionen
kompatibel sein werden.
-
Außerdem ist
ersichtlich, dass die geographischen Bereiche normalerweise größer sind,
so dass die ermittelten Transitdauern (zwischen verschiedenen Straßenstückpositionen)
um einiges länger
sind. Dies hat offensichtlich negative Auswirkungen auf die Attribute,
die den verschiedenen möglichen
Straßenpositionen und
den dazwischen verfügbaren
Routen zugeschrieben werden können,
so dass im Allgemeinen das Vertrauen in einzelne Bestimmungen wahrscheinlicher
Straßenpositionen
und -routen geringer ist. Nichtsdestotrotz arbeitet das Stauberichtssystem 14 in
einer im Wesentlichen gleichartigen Weise wie das weiter oben beschriebene
System und vergleicht erwartete Transitdauern mit tatsächlichen
Transitdauern und bestimmt durchschnittliche Verzögerungsfaktoren
für einzelne
Straßenstücke.
-
3 zeigt
die prinzipiellen Bestandteile eines typischen Stauberichtssystems 14 in
Verwendung mit einem Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk 7, das
ein Rufverwaltungssystem 10 aufweist, welches mit einem
geographischen Positionsbestimmungssystem 11 ausgestattet
ist. Das Stauberichtssystem 14 umfasst grundsätzlich Computerprozessormittel
in Form einer Maschine zur verteilten Verarbeitung 31,
die Datenspeichermittel 32, 33 aufweist, die zum
Speichern von Festwertdaten, wie z. B. einer geographischen Datei,
die eine digitale Darstellung des Straßennetzes und Einzelheiten
der Straßeneinstufungen
enthält,
und zum Speichern von Lese- Schreib-Daten,
wie z. B. Wahrscheinlichkeitsvektoren, die aktuelle und historische
Fahrzeugstraßenpositions-
und -routendaten darstellen, und erwarteten Geschwindigkeitsdaten
für die
verschiedenen Straßen
in dem Netz, dienen. Das Stauberichtssystem 14 umfasst
außerdem
Datenerfassungsschnittstellenmittel 34, 35, die
mit dem geographischen Positionsbestimmungssystem 11 zum
Empfang von geographischen Positionsdaten von MS-Geräten und
zum Anfordern von Aktualisierungen dieser Daten von MS-Geräten, die
in individuellen Fahrzeugen mitgeführt werden, verbunden 15 sind,
und ein Berichtsschnittstellenmittel 36 zum Bereitstellen
von Straßenverkehrsstauberichten
an die Außenwelt.
-
Im
Einzelnen umfasst das Berichtsschnittstellenmittel 36 im
Allgemeinen einen Textumwandler 37 zum Bereitstellen von
Berichten an ein Sprach-Gateway 38 oder an ein SMSC-Gateway 39 ("Short Message System
Centre"), einen
Graphikumwandler 40 zum Bereitstellen von Berichten an
ein WAP-Gateway 41 oder an ein HTTP-Gateway 42 und
einen Abfragesteuereingang 43 zum Weiterleiten von Berichtsanforderungen
von den verschiedenen Gateways 38, 39, 41, 42 an
den Prozessor 31.
-
4A–4C zeigen
ein Flussdiagramm, das die Hauptschritte eines Verkehrsüberwachungsverfahrens
der vorliegenden Erfindung darstellt.
-
5 zeigt
einen weiteren Teil eines Straßennetzes
in einem Bereich, der von einem Mobiltelekommunikationsgerätenetzwerk
derselben Ausführung
wie in 2 bedient wird, wobei Elemente, die denen aus 1 und 2 entsprechen,
durch gleiche Bezugszeichen angezeigt werden. Der Betrieb des in
dem Flussdiagramm aus 4A–4C erläuterten
Verfahrens wird nun im Einzelnen unter Bezugnahme auf den in 5 erläuterten
Fall betrachtet.
-
Beispiel 1 – Einsatz
des Verkehrsüberwachungssystems
-
Wenn
beobachtet wird, dass das Fahrzeug
12, das sich ursprünglich innerhalb
der durch die Timing-Advance-Zone
100 definierten geographischen
Position
16 befunden hat, zur Zeit t
1,
in die durch die Timing-Advance-Zone
200 definierte geographische
Position übergeht,
wird für
alle der möglichen
Straßenstücke, auf
denen sich das Fahrzeug befinden könnte, der Anfangswahrscheinlichkeitsvektor
V
1 konstruiert – in diesem Fall sind das diejenigen
Stücke,
die in der mit
150 bezeichneten Timing-Advance-Begrenzungszone liegen – siehe
vorstehende Erläuterung
mit Bezugnahme auf
2. (Das System beginnt erst
dann damit, geographische Positionsdatenberichte für ein MS-Gerät zu erfassen,
wenn es erkennt, dass dieses seine Position gegenüber der
vorigen Position geändert
hat und sich daher bewegt, wodurch Berichte über stationäre Teilnehmer, bei denen es
unwahrscheinlich ist, dass sie sich in einem eine Straße entlang
fahrenden Fahrzeug befinden, ausgefiltert werden.) Der Anfangswahrscheinlichkeitsvektor
V
1 hätte
die folgende Form:
"Route" | Wahrscheinlichkeit |
→ A2a | 0,3 |
→ A1d | 0,4 |
→ A6d | 0,3 |
-
Es
ist zu beachten, dass die Wahrscheinlichkeiten durch den Straßentyp beeinflusst
werden: Hauptstraßen
oder Fernstraßen
haben höhere
Wahrscheinlichkeiten.
-
Zur
Zeit t2 wird beobachtet, wie das Fahrzeug 12 von
der Timing-Advance-Zone 200 in die Timing-Advance-Zone 300 übergeht.
Um die Übergangsmatrix
A zur Bestimmung des aktualisierten Wahrscheinlichkeitsvektors V2, der die neue Position des Fahrzeugs 12 darstellt,
zu konstruieren, wird der Satz aller möglichen Routen von der Timing-Advance-Zone 100 über die
Timing-Advance-Zone 200 zur Timing-Advance-Zone 300 durch
Einsatz eines Routensuchalgorithmus bestimmt. Jede Route besteht
aus einem Ausgangspunkt auf der inneren Kante der Timing-Advance-Zone 200 (d.
h. der zu der Basisstation 9 nächstgelegenen Kante), einem
Satz von Straßenstücken in
der Timing-Advance-Zone 200 und einem Endpunkt auf der
inneren Kante der Timing-Advance-Zone 300. Ebenso werden
die erwartete Zeit, die benötigt
wird, um vom Ausgangs- zum Endpunkt
zu gelangen, und die Wahrscheinlichkeit jeder einzelnen Route berechnet:
-
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass die für die Route, die nur die Straße A1 benutzt,
erwartete Zeit wesentlich geringer ist als die für die Routen, die die geringer
eingestuften Straßen
benutzen, erwarteten Zeiten. Die Wahrscheinlichkeitsspalte stellt
die Wahrscheinlichkeit dar, dass bei gegebenem Ausgangspunkt eine
bestimmte Route benutzt wurde. Deswegen werden den beiden Routen
A2a → A7d
und A6d → A6e
(Anfangs-) Wahrscheinlichkeiten von 1 zugewiesen, da es nur eine
mögliche
Route gibt, die bei jenen Ausgangspunkten hätte genommen werden können, die
zwei Routen, die die Straße
A1 einbeziehen, haben basierend auf den Straßentypen unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten
(eine höhere
Wahrscheinlichkeit für
die Straße
A1, eine niedrigere für
die Straße
A5), und ausgehend davon, dass die gesamte (Anfangs-) Wahrscheinlichkeit,
dass alle Routen auf A1 anfangen, 1 beträgt, sind die Wahrscheinlichkeiten
jeder einzelnen dieser Routen (A1d → A1e und A1d → A5a) geringer
als 1.
-
Die Übergangsmatrix
A kann zur späteren
Verwendung für
Fahrzeuge an einer gleichartigen Position zwischengespeichert werden,
wodurch die bei der Verarbeitung entstehende Rechenlast verringert
wird, denn die Berechnung der Übergangsmatrix
ist kostspielig. Zu ihrer Verwendung in diesem Fall wird sie zunächst in eine
zeitabhängige Übergangsmatrix
umgewandelt. Für
jede Route wird die tatsächliche
Transitdauer Δt
mit der erwarteten Transitdauer Δtx verglichen, um einen Verzögerungsfaktor
bereitzustellen, der zudem benutzt wird, um die Wahrscheinlichkeit
der Route anzupassen. Die Wahrscheinlichkeiten derjenigen Routen,
bei denen die erwarteten Transitzeiten Δtx wesentlich
länger
sind, als die tatsächliche
Transitdauer Δt,
werden verringert, um die Tatsache widerzuspiegeln, dass es unwahrscheinlich
ist, dass Fahrer im Allgemeinen deutlich oberhalb der Geschwindigkeitsbegrenzung
unterwegs sind. (Eine geeignete Formel wäre eine Formel, die die Wahrscheinlichkeit
bei gesteigerten Geschwindigkeiten über der erwarteten Geschwindigkeit
bis zu einer Geschwindigkeit, die das Doppelte der erwarteten Geschwindigkeit
beträgt,
linear auf null absenkt.) Im Falle einer tatsächlichen Transitdauer von 30
Sekunden würde
die zeitabhängige Übergangsmatrix
A30 wie folgt aussehen:
-
-
Der
aktualisierte Wahrscheinlichkeitsvektor V2 ist
durch das Produkt aus dem Anfangswahrscheinlichkeitsvektor V1 und der Routenwahrscheinlichkeit aus der
zeitabhängigen Übergangsmatrix
A30 gegeben. Er wird daraufhin normiert,
so dass die Summe aller Wahrscheinlichkeiten 1,0 beträgt.
-
(Im
Einzelnen wird V2 aus der zeitabhängigen Übergangsmatrix
erzeugt, indem die Wahrscheinlichkeit für jede Route mit der aus dem
vorherigen (unmittelbar vorangehenden) Wahrscheinlichkeitsvektor
V1 ermittelten Wahrscheinlichkeit für den Ausgangspunkt
multipliziert wird; dieser Vorgang wird iterativ wiederholt.)
-
-
Nun
wird angenommen, dass der Verzögerungsfaktor
für eine
Route gleichermaßen
für jedes
der Straßenstücke dieser
Route gilt. Somit ergibt sich aus der zeitabhängigen Übergangsmatrix A30 ein
Verzögerungsfaktor
von 0,55 für
ein Straßenstück A2a und
0,55 für
A7d. Das Berichtssystem 14 erzeugt daraufhin für jedes Straßenstück einen
gewichteten mittleren Verzögerungsfaktor
unter Verwendung aller verfügbaren
Daten für verschiedene
Fahrzeuge. Das Mittel wird entsprechend der Wahrscheinlichkeit,
dass sich die Fahrzeuge auf dem Straßenstück befinden (welche durch die
Wahrscheinlichkeit der Route gegeben ist), und, im Falle früher erzeugter
Verzögerungsfaktoren,
einem Abbaufaktor, der typischerweise für jede abgelaufene Minute größenordnungsmäßig um 10%
linear abgesenkt wird, gewichtet.
-
Somit
lauten die für
das Fahrzeug 12 von dem obenstehenden Verfahren erhaltenen
Verzögerungsfaktoren
wie folgt:
-
-
Das
System betrachtet daraufhin ein spezielles Straßenstück (A1e) und alle für dieses
Straßenstück verfügbaren Daten
(für verschiedene
Fahrzeuge) und berechnet ein gewichtetes Mittel wie folgt:
Gewichtetes Mittel =
= Σ(Verzögerungsfaktor*Gewichtung)/Σ(Gewichtung)
=
1,302/1,22
= 1,07
-
Der
rohe, gewichtete, durchschnittliche Verzögerungsfaktor wird daraufhin
in eine oder mehrere unterschiedliche Formen von Verkehrsbericht
umgewandelt, die zum Exportieren an die Außenwelt geeignet sind. Eine
spezielle einfache Form wäre
ein Bericht in Textform oder in Form einer synthetischen Stimme,
der den Verzögerungsgrad
angibt, zum Beispiel:
Verzögerungsfaktor | Gradeinteilung |
< 1,1 | keine
Verzögerungen |
1,1–1,3 | mittlere
Verzögerungen |
> 1,3 | starke
Verzögerungen |
-
Somit
würde das
System im obigen Falle auf dem Abschnitt der Fernstraße A1 zwischen
den Verzweigungspunkten A5 (Straßenstück A1e) keine Verzögerungen
melden. Dies geht aus den Zahlen als vernünftig hervor, da beobachtet
worden ist, dass sich das Fahrzeug 12'' schneller
als erwartet fortbewegt hat (Verzögerungsfaktor = 0,9), was bedeutet,
dass das volle Verkehrsgeschwindigkeitspotential auf diesem Straßenstück von Fahrern,
die sich dazu entschließen,
dies zu tun, umgesetzt werden kann – man darf nicht vergessen,
dass einige Fahrer sich möglicherweise
dazu entschließen,
mit einer Geschwindigkeit zu fahren, die geringer als die ihnen
zur Verfügung
stehende Geschwindigkeit ist, ohne dass Verkehrsstauungen sie auf
eine Geschwindigkeit unterhalb der erwarteten Geschwindigkeit dieses
Straßenstücks einschränken.
-
Es
versteht sich, dass verschiedene Modifikationen an den obenstehend
beschriebenen Ausführungsformen
vorgenommen werden können,
ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. So können beispielsweise
verschiedene im Stand der Technik allgemein bekannte Verfahren eingesetzt
werden, um die Verarbeitung zu beschleunigen. Beispielsweise kann
die für
mögliche
Routen zwischen den ersten und zweiten geographischen Positionsdaten
erzeugte anfängliche "statische" Übergangsmatrix zwischengespeichert
werden, so dass, wenn nachfolgende Fahrzeuge beim Transit zwischen
diesen Positionsdaten beobachtet werden, die anfängliche "statische" Übergangsmatrix
nicht erneut berechnet zu werden braucht. Verkehrsstauberichte für benachbarte
Straßensegmente
können
zusammengenommen werden, so dass anstelle einer Reihe einzelner
Berichte ein einziger Bericht bezüglich einer x Kilometer langen
Verkehrsstauung, die sich von einem ersten Ort bis zu einem zweiten
Ort erstreckt, bereitgestellt werden kann. Es versteht sich außerdem, dass
Systeme in der Realität
im Allgemeinen einem größeren oder
kleineren Ausmaß an "Rauschen" ausgesetzt sind;
entsprechend kann eine geeignete Filterung vorgesehen werden, um
die Auswirkungen solchen Rauschens zu vermindern. So kann zum Beispiel
die Situation auftreten, dass ein Mobiltelefon aufgrund von beispielsweise
wetterbedingten Fluktuationen der relativen Signalstärke benachbarter
Basisstationen unmittelbar von einer Basisstation auf eine andere
umgeschaltet wird und dann wieder zurückgeschaltet wird, ohne dass
es sich überhaupt
bewegt hat. Solche Vorfälle
können
dazu führen,
dass unerwünschte
scheinbare "Fahrzeugbewegungen" erkannt werden.
Das System kann dementsprechend Routinen zum Erkennen unmöglich schneller
Positions- und/oder Fortbewegungsrichtungswechsel aufweisen und
diese Wechsel herausfiltern.