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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft thermoreaktive Schmelzklebstoffe und speziell
thermoreaktive Schmelzklebstoffe auf Basis von Polyurethan.
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Es
sind Polyurethanklebstoffe (PUR-Schmelzklebstoffe) aus Prepolymeren
auf der Basis von Polyadipinsäurederivaten
bzw. Polyglykolderivaten und Polyisocyanaten bekannt, z. B. EP-B-455400.
Diese PUR-Schmelzklebstoffe sind zum Verkleben von synthetischen
Materialien verwendet worden, z. B. Glas, Metall, Leder oder Holz, welche
durch Einwirkung von Feuchtigkeit aus der Luft oder den miteinander
verklebten Materialien innerhalb einiger Tage irreversibel aushärten. Die PUR-Schmelzklebstoffe
gewähren
eine Verklebung mit guter Wärmefestigkeit
und Beständigkeit
gegen Chemikalien. Die Erstarrungszeiten der PUR-Schmelzklebstoffe
(d. h. Abbindezeiten) lassen sich auf einen Bereich von Sekunden
bis zu Minuten einstellen, und es können niedrige Schmelzeviskositäten und
ein schnelles Erstarren sowie eine gute Kälteelastizität nach dem
Auftragen erzielt werden, siehe z. B. DE-A-38 27 224, DE-A-41 14
220, EP-A-0 354527.
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Ein
Nachteil dieser Produkte ist die Lagerfähigkeit, da bereits Spuren
von Wasser bei der Herstellung oder Lagerung der Klebstoffe zum
Anstieg der Viskosität
und zum vorzeitigen Aushärten
und somit zu Ausfallzeiten oder Fehlverklebungen auf Grund von Verstopfungen
der Leitungen und Düsen der
Auftragswerke führen.
Ein weiterer Nachteil ist das Ausgasen von Kohlendioxid bei der
Reaktion mit Wasser zu Polyharnstoff, wodurch der Klebstoff aufschäumen und
die gewünschte
Position der Fügeteile
verändern
kann.
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Bekannt
sind auch thermisch aktivierbare Polyurethanklebstoffe auf der Basis
von Prepolymeren und geblockten Isocyanatgruppen. Bei Temperaturerhöhung erfolgt
zunächst
eine Freisetzung der Isocyanatgruppen und anschließend findet über eine zusätzliche
Feuchtigkeitseinwirkung auf die reaktiven Isocyanatgruppen die Vernetzungsreaktion
und somit der Klebeprozess statt. Die zu verklebenden Teile müssen dazu
eine ausreichende Feuchtigkeitskonzentration aufweisen, so daß Klebungen
undurchlässiger
Materialien kaum durchführbar
sind.
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Die
EP-A 0431413 beschreibt wärmehärtende PUR-Pulver
auf der Basis von Polyurethanen mit eingekapselten Isocyanaten,
wobei die Desaktivierung der Isocyanatgruppen nicht durch Verkappung, sondern
durch eine Sperrschicht an der Teilchenoberfläche zustande kommt. Es werden
teilchenförmige
Materialien als Komponenten in der Rezeptur verwendet. Zur Erzeugung
der pulverförmigen
Produkte ist es erforderlich, das Reaktionsgemisch als Schmelze
einem inerten Lösemittel/Emulgator-System
zuzusetzen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Im
weitesten Sinn gewährt
die Erfindung eine thermisch härtbare
Schmelzklebstoff-Zusammensetzung,
aufweisend:
- (A) ein Prepolymer mit Isocyanat-Gruppen
und einer zahlengemittelten relativen Molekülmasse Mn von 700 bis 6.000
und worin 50 bis 100% der reaktionsfähigen Isocyanat-Gruppen des
Prepolymers geblockt sind, wobei das Prepolymer das Reaktionsprodukt
ist von:
- (1) 25 bis 55 Gew.-% mindestens eines geradkettigen, mindestens
halbkristallinen Polyesters;
- (2) bis zu 45 Gew.-% mindestens eines geradkettigen Polyesters,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus amorphen Polyestern und flüssigen Polyestern;
- (3) Null bis 40 Gew.-% mindestens eines Polyethers; und
- (4) mindestens eines Diisocyanats;
worin das Gew.-% auf
die Kombination des Gewichts von Polyester und Polyether basiert
ist, und
- (B) mindestens eine reaktionsfähige Komponente, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Diaminen, Epoxid-Addukten von Diaminen
und Polyalkoholen.
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Die
Schmelzklebstoff-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verfügt nicht über die
vorgenannten Nachteile, zeigt jedoch eine hohe Beständigkeit
gegen Feuchtigkeit und eine hohe Lagerbeständigkeit und speziell dann,
wenn die Fügeteile
mit dem Klebstoff vorbeschichtet sind und wenn das eigentliche Verkleben
später
ausgeführt
wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNG
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1 ist
eine graphische Darstellung des Wärmestroms in Abhängigkeit
von der Temperatur, der mit Hilfe einer Messung der Differentialscanningkalorimetrie
der nach Beispiel 4 erzeugten Klebstoffzusammensetzung bestimmt
wurde.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
in der erfindungsgemäßen Schmelzklebstoff-Zusammensetzung
enthaltene Prepolymer A basiert auf Polyurethanen, die aus halbkristallinen und
amorphen und/oder flüssigen
Polyestern mit oder ohne Polyethern hergestellt wurden.
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Das
Prepolymer A kann aus den folgenden Mischungen von Polyestern und
wahlweise Polyethern erhalten werden, worin der prozentuale Anteil auf
das Gesamtgewicht der Polyester/Polyether-Mischung bezogen ist:
- (1) 25 bis 55 Gew.-% ein oder mehrere mindestens
halbkristalline, geradkettige Polyester;
- (2) bis zu 45 Gew.-% und bevorzugt 15 bis 20 Gew.-% ein oder
mehrere amorphe und/oder flüssige,
geradkettige Polyester; und
- (3) Null bis 40 Gew.-% ein oder mehrere Polyether.
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Die
Polyester sind hydroxyfunktionell und haben beispielsweise Hydroxyl-Zahlen
von 15 bis 150 mg KOH/g. Die Polyether, sofern sie vorhanden sind,
sind ebenfalls hydroxyfunktionell und haben bevorzugt eine Hydroxyl-Zahl
von 50 bis 400.
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Halbkristalline
oder kristalline Polyester (hier als zumindest teilkristalline Polyester
bezeichnet) sind dem Fachmann geläufig und werden aus aliphatischen
Dicarbonsäuren
und kurzkettigen Diolen mit einer geraden Anzahl von Kohlenstoffatomen
hergestellt, z. B. gemäß EP-A-0354527.
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Beispiele
für geeignete
lineare, zumindest teilkristalline Polyester sind Produkte aus aliphatischen
Dicarbonsäuren
und/oder deren Derivaten, wie z. B. Adipinsäure, Sebacinsäure, Dodecansäure und
deren Derivate. Kurzkettige Diole weisen beispielsweise bis zu 10
Kohlenstoffatome auf. Beispiele für die verwendbaren kurzkettigen
Diole mit gerader Anzahl von Kohlenstoffatomen sind Ethylenglykol,
Butandiol-1,4 oder Hexandiol-1,6. Bei den linearen, zumindest teilkristallinen
Polyestern kann es sich jedoch auch um Polycaprolactone handeln.
Vorzugsweise werden Adipinsäure
und Adipinsäurederivate
sowie Ethylenglykol und Butandiol-1,4 eingesetzt.
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Neben
den linearen, teilkristallinen Polyestern werden bei der Herstellung
der Komponente A auch amorphe und/oder flüssige Polyester mitverwendet.
Diese Polyester können
erhalten werden aus der Reaktion von aliphatischen, cycloaliphatischen
und/oder aromatischen Dicarbonsäuren
bzw. deren Derivaten, z. B. Sebazinsäure, Dodecansäure, Phthalsäure, Isophthalsäure und/oder
deren Derivate, sowie Diolen. Beispiele für Diole sind kurzkettige Diole
wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Propandiol-1,2
oder Propandiol-1,3, Butandiol-1,2 oder Butandiol-1,4, Neopentylglykol,
Hexandiol-1,6, Dipropylenglykol und Tripropylenglykol.
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Bei
der Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Prepolymer-Komponente
A können auch
Polyether mitverwendet werden. Dies sind beispielsweise Polyethylenglykol,
Polypropylenglykol oder Polytetramethylenglykol sowie auch mit Ethylenoxid
modifizierte Polypropylenglykole oder Mischungen davon. Beispielsweise
können
derartige Polyether zahlengemittelte Molmassen Mn von 400 bis 2000
aufweisen.
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Die
erfindungsgemäß einsetzbaren
Polyester sind in üblicher
Weise herstellbar durch Veresterungsreaktion der Säurekomponente
mit der Diolkomponente, beispielsweise unter Stickstoffatmosphäre, beispielsweise
bei Temperaturen zwischen 140 und 260°C, mit oder ohne Einsatz von üblichen Veresterungskatalysatoren.
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Als
Diisocyanate sind die in der Polyurethanchemie Üblichen verwendbar, die beispielsweise
einschließen:
Hexamethylen-, Isophoron-, 2,4-(2,6)-Toluylen-, Dicyclohexyl-, 4,4-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI). Auch Derivate des MDI wie Isomere, Homologe oder Prepolymere,
wie z. B. Desmodur PF®, können verwendet werden. Vorzugsweise
wird 4,4-Diphenylmethandiisocyanat eingesetzt.
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Das
Blockieren kann mit den üblichen
Mitteln erfolgen, z. B. Butylglykol, Butanonoxim, Phenol, Essigsäureester,
Malonester, Dimethylpyrazol oder Caprolactam. Vorzugsweise wird
Caprolactam verwendet, es sind jedoch auch Kombinationen aus mehreren
der genannten Verbindungen möglich.
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Darüber hinaus
kann das Prepolymer der Komponente A unter Mitverwendung von Kettenverlängerern
hergestellt werden. Als Kettenverlängerer können die hierfür üblicherweise
verwendeten kurzkettigen Diole wie Ethylenglykol, Diethylenglykol,
Triethylenglykol, Propandiol-1,2 oder Propandiol-1,3, Butandiol-1,2
oder Butandiol-1,4, Neopentylglykol, Hexandiol-1,6, Dipropylenglykol
oder Tripropylenglykol zum Einsatz kommen. Vorzugsweise werden Butandiol-1,4
und Hexandiol-1,6 verwendet.
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Das
Prepolymer A kann auch andere Harze oder Additive enthalten. Was
die Harze betrifft, so kann Prepolymer A beispielsweise Harze enthalten, die
im Bezug auf Isocyanat nicht reaktionsfähig sind, wie beispielsweise
Polyvinylacetat, Polyvinylchlorid oder Copolymerisate von ethylenisch
ungesättigten Verbindungen.
Als Additive lassen sich solche verwenden, wie sie üblicherweise
in der Chemie des Polyurethans zur Anwendung gelangen, wie beispielsweise
Katalysatoren und Beschleuniger, z. B. Bismut-Verbindungen, Dibutylzinnlaurat oder
tertiäre Amine.
Weitere Beispiele sind Lichtschutzmittel, Füllstoffe, wie beispielsweise
Bariumsulfat, pyrogene Kieselsäure,
gemahlene Mineralien oder Talkum und Pigmente zum Färben des
Klebstoffes für
spezielle Anwendungen, wie beispielsweise Carbon-Black oder Eisenoxide
und Metallpulver und/oder Metallspäne.
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Das Äquivalentverhältnis von
Diol zu Diisocyanat liegt bevorzugt zwischen 1 : 1 und 1 : 3.
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Die
Komponente B besteht aus einem oder mehreren Diaminen, beispielsweise
wie sie zur Aushärtung
von Epoxidklebstoffen Verwendung finden. Eingesetzt werden können beispielsweise
aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische oder aromatische
Diamine, wie z. B. Ethylen-, Hexamethylen-, Isophorondiamin, Aminomethylbenzylamin,
Triethoxisilylpropylamin, Triethoxisilylaminoethylpropylamin, Derivate
des Dicyclohexylmethandiamins (Laromin C 260®),
aminofunktionelle Polypropylenglykole (Jeffamin®),
aminofunktionelle Polyamide und/oder Epoxidaddukte.
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Die
Komponente B kann auch aus Polyalkoholen bestehen, wie beispielsweise
Glyzerin, Trimethylolpropan, Hexandiol-1,6, Decandiol-1,10, Polyether
oder Polyesteralkohole, Rizinusöl
oder Polyole auf Basis hydrierter Dimerfettsäuren.
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Das
Mischungsverhältnis
der Komponenten A und B ergibt sich aus dem Gesamtgehalt an Isocyanat
(freies und verkapptes) der Komponente A und des titrierbaren Amingehalts
der Komponente B. Das Äquivalentgewichtsverhältnis Isocyanat
zu Amin in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
beträgt beispielsweise
1 : 1 bis 1 : 5, vorzugsweise 1 : 2,5.
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Da
die Mischung im allgemeinen einen Schmelzbereich von 40 bis 80°C und eine
Reaktionstemperatur zwischen 140 und 300°C hat, kann man sie in einem
herkömmlichen
Rührkessel
herstellen. Die Bestandteile der Komponente A können dabei zunächst gemeinsam
erwärmt
werden, beispielsweise in einem heizbaren Kneter, und anschließend mit der
Komponente B vermischt werden. Es ist jedoch auch möglich, beide
Komponenten separat zu handhaben und unmittelbar vor dem Auftrag
auf die Fügeteile
zu vermischen. Das Vermischen kann beispielsweise in einem statischen
Mischer oder Mischrohr vorgenommen werden, wie es auch bei der Applikation
zweikomponentiger Klebstoffe dem Stand der Technik entspricht.
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Die
Viskosität
der fertigen Schmelzklebstoffe ohne Füllstoffe oder Pigmente liegt
bevorzugt zwischen 800 und 12000 mPa·s, besonders bevorzugt zwischen
800 bis 9000 mPa·s,
bei 100°C.
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Der
erfindungsgemäße Klebstoff
kann als Schmelze ein- oder zweiseitig auf die zu verklebenden Teile
aufgetragen werden. Dazu wird der Klebstoff nur bis zu einer Temperatur
erwärmt,
bei der beide Komponenten A und B nicht miteinander reagieren. Die
Temperatur liegt dabei beispielsweise im Bereich von 40 bis 90°C, bevorzugt
von 50 bis 70°C.
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Nach
dem Auftrag des Klebstoffs auf die zu verklebenden Teile kann dieser
zur Verkürzung
der bei der späteren
Aushärtung
auftretenden Reaktionszeit durch Erhitzen auf 140 bis 220°C während einer Zeitspanne
von 3 bis 30 Sekunden vorpolymerisiert werden, (beispielsweise.
bei einer Temperatur von 140°C
und einer Zeit von 30 Sekunden oder bei einer Temperatur von 220°C und einer
Zeit von 3 Sekunden). Die gefügten
Teile, die auf diese Weise mit dem Klebmittel beschichteten wurden,
lassen sich über Monate
aufbewahren. Die Vorpolymerisation kann jedoch auch unmittelbar
vor der Anwendung erfolgen.
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Falls
der Kleber auf den beschichteten Teilen gewünscht wird, werden die Teile
in die gewünschte Position
gebracht, und der Kleber wird durch Erhitzen geschmolzen, beispielsweise
bei einer Temperatur im Bereich von 170 bis 300°C, vorzugsweise von 210 bis
280°C, in
einer Zeitspanne von 3 bis 30 Sekunden, vorzugsweise 3 bis 10 Sekunden.
Während
dieser Zeit findet eine chemische Vernetzungsreaktion statt, so
daß der
Klebstoff nach dem Abkühlen
des Klebstoffes die Teile fest miteinander verklebt sind und der
Klebstoff nicht mehr schmelzbar ist.
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Der
erfindungsgemäße Klebstoff
kann auch ohne Zwischenlagerung der mit ihm beschichteten Fügeteile,
d. h. unmittelbar nach Auftrag durch Temperaturerhöhung zur
Reaktion, d. h. zum Verkleben und Aushärten gebracht werden.
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Das
Aufschmelzen bzw. das Verkleben und Aushärten des Klebstoffes kann beispielsweise
durch Heißluft,
Infrarot-, Nahinfrarot (NIR)-, Mikrowellenstrahlung oder auch durch
Hochfrequenz erfolgen.
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Bevorzugt
erfolgt das Aufschmelzen bzw. das Verkleben und Aushärten des
Klebstoffes mit Hilfe von NIR-Bestrahlung, vorzugsweise in einer
Zeitspanne von 3 bis 10 Sekunden.
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Die
mit dem Aufschmelzen bzw. Verkleben und Aushärten des Klebstoffes einhergehende
Vernetzungsreaktion erfolgt schnell, so daß nach einem Zeitraum von wenigen
Sekunden, z. B. 3 bis 10 Sekunden, bis maximal bis 30 Sekunden,
abhängig
von Art des Aufschmelzens, eine weitgehende Aushärtung des Klebers erfolgt ist.
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Die
erfindungsgemäße Klebstoff
Zusammensetzung kann zum Verkleben der verschiedensten Materialien
miteinander bzw. untereinander verwendet werden. Dies können beispielsweise
Materialien aus Metall, Kunststoff, Glas, Holz, Leder und textile
Stoffe sein. Insbesondere können
dies beispielsweise auch Metall- oder Kunststoffstifte oder -nuten
oder -gewindeteile sein, welche z. B. auf Automobilbestandteile
erfindungsgemäß verklebt
werden und der Anbringung von Halterungen z. B. für Schlauchverbindungen
und ähnliche
Vorrichtungen dienen können.
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Die
Erfindung gewährt
daher ferner auch ein Verfahren zum Verkleben von Substraten, bei
dem man zumindest auf eines der zu verklebenden Substrate die erfindungsgemäße Schmelzklebstoff-Zusammensetzung aufbringt
und die Schmelzklebstoff-Zusammensetzung unmittelbar vor der Anwendung
aufschmilzt, vorzugsweise durch NIR-Bestrahlung.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform werden
dabei die zu verklebenden Substrate nach dem Aufbringen der Schmelzklebstoff-Zusammensetzung
einer Zwischenlagerung unterzogen.
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Die
Erfindung gewährt
ferner die Verwendung der Schmelzklebstoff-Zusammensetzungen der Erfindung
zum Beschichten von zu verklebenden Substraten, bzw. zum Verkleben
von Substraten.
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Mit
der erfindungsgemäßen Klebstoff-Zusammensetzung
ist es möglich,
die mit dem Klebstoff beschichteten Fügeteile über Monate zu lagern, bevor
die eigentliche Verklebung der Teile erfolgt. Durch die Beständigkeit
gegenüber
Wasser und Feuchtigkeit erfolgt trotz der langen Lagerzeit keine
vorzeitige Vernetzungsreaktion und somit keine vorzeitige Aushärtung des
Klebstoffes. Dadurch kann eine Beeinträchtigung der späteren Verklebung
durch Fehlverklebungen verhindert werden. Außerdem treten auch bei der
Herstellung der Klebstoff Zusammensetzung nicht die durch vorzeitige
Aushärtung
verursachten Verstopfungen der Auftragsvorrichtungen und dadurch
bedingte Ausfallzeiten ein. Darüber hinaus wird
ein Aufschäumen
des Klebstoffes durch entstehendes Kohlendioxid durch Reaktion mit
Wasser und damit eine Lageveränderung
bzw. ein teilweises Trennen der verklebten Teile vermieden.
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Die
Erfindung wird an folgenden Beispielen erläutert:
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BEISPIEL 1
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HERSTELLUNG
EINES TEILKRISTALLINEN POLYESTERS
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2496,4
g Adipinsäure
(19,2 Mol), 2120,7 g 1,6-Hexandiol (20,2 Mol) und 1,1 g Monobutylzinnoxid
(Fascat 4100) werden in einem mit einer Kolonne und einer Destillationseinrichtung
ausgestatteten 5 l Glaskolben aufgeschmolzen. Ab Reaktionsbeginn (ca.
140°C) wird
die Temperatur langsam auf 250°C erhöht, so daß die Temperatur
am Kopf der Kolonne nicht 100°C übersteigt.
Nach Erreichen einer Säurezahl
von 10 mg KOH/g wird Vakuum angelegt (< 300 mbar) und auf eine Säurezahl
von < 3 mg KOH/g
kondensiert. Danach wird unter Stickstoff abgekühlt.
Hydroxylzahl | 25
mg KOH/g |
Molgewicht
(Mn) | 4500
g/Mol |
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BEISPIEL 2
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HERSTELLUNG EINES FLÜSSIGEN BZW.
AMORPHEN POLYESTERS
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248
g Ethylenglykol (4 Mol), 170,6 g Diethylenglykol (1,6 Mol), 97 g
Neopentylglykol (0,93 Mol), 85,2 g 1,6-Hexandiol (0,72 Mol), 421,5
g Adipinsäure (2,89
Mol) und 479,3 g Isophthalsäure
(2,89 Mol) werden wie in Beispiel 1 beschrieben zur Reaktion gebracht.
Nach Erreichen einer Säurezahl
von 13 wird Vakuum angelegt und auf eine Säurezahl < 4 mg KOH/g kondensiert.
Hydroxylzahl | 87
mg KOH/g |
Molgewicht
(Mn) | 1300
g/Mol |
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BEISPIEL 3
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HERSTELLUNG EINES FLÜSSIGEN BZW.
AMORPHEN POLYESTERS
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176,7
g Ethylenglykol (2,80 mol), 452,8 g Neopentylglykol (4,35 mol),
586,5 g Hexandiol-1,6 (4,90 mol), 3,8 g Monobutylzinnoxid (Fascat
4100) und 964,6 g Dimethylterephthalat (4,90 mol) werden in einem
mit einer Kolonne und einer Destillationseinrichtung ausgestatteten
5 l Glaskolben aufgeschmolzen. Von Beginn der Destillation an (135°C) wird die
Temperatur langsam auf 205°C
erhöht,
so dass die Temperatur am Kopf der Kolonne nicht 66°C überschreitet.
Wenn die Temperatur am Kopf der Kolonne fällt, wird der Ansatz auf 140°C abgekühlt und
376,0 g Adipinsäure
(2,49 mol) und 1020,0 g Isophthalsäure (6,10 mol) wird eingefüllt. Der
Ansatz wird langsam auf 250°C
erhitzt. Hierbei darf eine Temperatur von 102°C am Kopf der Kolonne nicht überschritten
werden. Letztere muss bei 250°C
gehalten werden, bis alle Isophthalsäure aufgelöst ist. Danach Vakuum anlegen
und auf eine Viskosität
von 2000 bis 2500 mPa·s
(60 % in Xylol) kondensieren.
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BEISPIEL 4
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HERSTELLUNG
EINES SCHMELZKLEBSTOFFES
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Zur
Herstellung der Komponente A werden 231,6 g 4,4-Diphenylmethandiisocyanat
(0,85 Mol) in einem trockenen 2 l Kolben unter Stickstoff aufgeschmolzen.
Dann werden portionsweise unter Beachtung der exothermen Reaktion
377,5 g (0,08 Mol) Polyester aus Beispiel 1, 227,4 g Polytetrahydrofuran 1000
(0,23 Mol), 17 g Polyester aus Beispiel 2 (0,013 Mol) und 11 g 1,4-Butandiol
zugegeben und der Ansatz wird auf 80°C erhitzt. Nach vier Stunden
Rühren bei
80°C unter
Stickstoff ist eine NCO-Zahl von 3,6% erreicht. Dann werden 85 g
Caprolactam portionsweise unter Beachtung der exothermen Reaktion
zugegeben. Nach drei Stunden ist eine NCO-Zahl von weniger als 0,2%
erreicht. Als Komponente B werden 69,6 g Isophorondiamin (0,41 Mol)
zugegeben.
Schmelzeviskosität
1500 mPa·s/100°C
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Der
Klebstoff vom Typ eines Schmelzklebstoffes von Beispiel 4 zeigt
bei Exponierung an Temperatur ein Verhalten im Bezug auf das Schmelzen und
die Reaktionstemperatur, wie es in der beigefügten 1 gezeigt
wird.
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BEISPIEL 5
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HERSTELLUNG
EINES SCHMELZKLEBSTOFFES
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Zur
Herstellung der Komponente A werden 90,4 g 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat (0,36 mol), 300,8
g (0,06 mol) des Polyesters aus Beispiel 1, 28,2 g (0,02 mol) des
Polyesters aus Beispiel 2 und 180,5 g (0,03 mol) des Polyesters
aus Beispiel 3 in einem 2 l Kolben entsprechend Beispiel 4 bei 90°C zur Reaktion
gebracht. Wenn die NCO-Zahl kleiner als 3,4% ist, werden 56,5 g
(0,5 mol) Caprolactam portionsweise unter Beachtung der exothermen
Reaktion zugegeben. Nach drei Stunden ist eine NCO-Zahl von unter
0,2% erreicht. Als Komponente B werden 42,5 g Isophorondiamin zugegeben.
Schmelzeviskosität 40 Pa·s (100°C)
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Die
erfindungsgemäßen Schmelzklebstoffe ermöglichen
somit aufgrund ihrer Zusammensetzung das Verarbeiten der Schmelze
und Härten
nach der vorliegenden Erfindung.