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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft in neues Verfahren zur Herstellung
von α-(2,4-Disulfophenyl)-N-tert.-butylnitron und pharmazeutisch
annehmbaren Salzen davon. Es ist bereits beschrieben worden, daß diese
Verbindungen zur Verwendung als Medikamente geeignet sind. Derartige
Verbindungen werden alternativ auch als 4-[(tert.-Butylimino)methyl]benzol-1,3-disulfonsäure-N-oxid-Derivate bezeichnet.
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Hintergrund
der Erfindung
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In
der
US-PS 5,488,145 werden α-(2,4-Disulfophenyl)-N-tert.-butylnitron,
pharmazeutisch annehmbare Salze davon und verwandte pharmazeutische
Zusammensetzungen beschrieben. In der
US-PS 5,475,032 wird die Verwendung derartiger
Zusammensetzungen bei der Behandlung von Schlaganfällen und
Zuständen mit
progressivem Funktionsverlust des zentralen Nervensystems beschrieben.
In der
US-PS 5,508,305 wird die
Verwendung derartiger Zusammensetzungen zur Milderung der Nebenwirkungen,
die durch sich aus einer antineoplastischen Krankheitsbehandlung
ergebende oxidative Schäden
verursacht werden, beschrieben. Ähnliches
wird auch in der WO 95/17876 beschrieben. In der
US-PS 5,780,510 wird die
Verwendung eben dieser Verbindungen bei der Behandlung von Erschütterungen
beschrieben.
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Für die Synthese
von Nitronen stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Bei
der am häufigsten angewandten
Methode bedient man sich der üblicherweise
unkatalysierten Kondensationsreaktion eines Hydroxylamin-Derivats
mit einem Aldehyd oder Keton (J.S. Roberts in D.H.R. Barton und
W.D. Ollis, Comprehensive Organic Chemistry, Band 2, S. 500–504, Pergamon
Press, 1979; R.D. Hinton und E.G. Janzen, J. Org. Chem., 1992, 57,
S. 2646–2651).
Der Nutzen dieser Reaktion wird dadurch beeinträchtigt, daß sie gegenüber sterischer Hinderung und
langsamen Reaktionsgeschwindigkeiten empfindlich ist und in bestimmten
Fällen das
Hydroxylamin-Edukt verhältnismäßig schlecht
zugänglich
und/oder instabil ist. Die letzteren Probleme können manchmal überwunden
werden, indem man das erforderliche Hydroxylamin durch Reduktion
einer leichter verfügbaren
Verbindung, wie des entsprechenden Nitroderivats, in situ erzeugt.
Nach dieser allgemeinen Verfahrensweise wird in den oben aufgeführten Patentschriften
verfahren, in denen α-(2,4-Disulfophenyl)-N-tert.-butylnitron durch
Umsetzung von 4-Formyl-1,3-benzolsulfonsäure mit
N-tert.-Butylhydroxylamin in refluxierendem Methanol über einen
Zeitraum von ungefähr
18 Stunden hergestellt wird.
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α-(2-Sulfophenyl)-N-tert.-butylnitron
ist durch Umsetzung von 2-Formylbenzolsulfonsäure-Natriumsalz mit N-tert.-Butylhydroxylamin
in refluxierendem Ethanol über
einen Zeitraum von 2 Tagen hergestellt worden (E.G. Janzen und R.V.
Shetty, Tetrahedron Letters, 1979, Seite 3229 bis 3232).
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Eine
Abwandlung dieser Verfahrensweise zur Herstellung von α-Phenyl-N-methylnitron
wurde in der französischen
Patentschrift 1,437,188 von E.I. DuPont de Nemours and Co. beschrieben.
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Es
wird nun ein neues Verfahren beschrieben, das erhebliche Vorteile
für die
Herstellung von α-(2,4-Disulfophenyl)-N-tert.-butylnitron
und Salzen davon besitzt und außerdem
sehr gut für
die Produktion in großem
Maßstab
geeignet ist.
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Kurze Darstellung der
Erfindung
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer
Verbindung der allgemeinen Formel (I)
worin
R jeweils unabhängig
voneinander für
SO
3H oder ein Salz davon steht.
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Bei
diesem Verfahren setzt man einen Aldehyd der allgemeinen Formel
(II)
worin
R die oben angegebene Bedeutung besitzt, mit frisch hergestelltem
N-tert.-Butylhydroxylamin (III)
(CH3)3CNHOH (III) um.
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Gegenstand
der Erfindung ist somit gemäß einer
Ausgestaltung ein integriertes Verfahren, bei dem man: in einem
ersten Schritt durch Neutralisation von N- tert.-Butylhydroxylamin-Säureadditionssalz
in einem organischen Medium die freie Base N-tert.-Butylhydroxylamin
(III) herstellt; in einem zweiten Schritt das als Nebenprodukt von
Schritt (a) anfallende anorganische Salz abtrennt; in einem dritten
Schritt die im ersten Schritt gebildete freie Base N-tert.-Butylhydroxylamin
(III) unter Kondendationsbedingungen mit einem Aldehyd der allgemeinen
Formel (II) zu der Nitronverbindung der allgemeinen Formel (I) umsetzt
und in einem vierten Schritt die Verbindung (I) aus der Kondensationsreaktionsmischung
isoliert.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist gemäß einer zweiten Ausgestaltung
eine Verbesserung bei der Kondensation von N-tert.-Butylhydroxylamin
(III) mit einem Aldehyd der Formel (II), bei der man die Kondensation
in Gegenwart eines sauren Katalysators durchführt.
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Gemäß einer
dritten Ausgestaltung wird der saure Katalysator durch unvollständige Neutralisation
des als eines der Edukte verwendeten N-tert.-Butylhydroxylamin-Säureadditionssalzes bereitgestellt.
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Nähere Beschreibung
der Erfindung Produkte und Edukte
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Bei
dem in Rede stehenden Verfahren setzt man einen Aldehyd der allgemeinen
Formel (II) mit frisch hergestellem N-tert.-Butylhydroxylamin zu
einer α-(2,4-Disulfophenyl)-N-tert.-butylnitron-Verbindung
der allgemeinen Formel (I) um. Bei den Verbindungen der Formel (I)
und (II) kann es sich um Säuren
oder Salze handeln.
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Zur
Herstellung von Salzen von Verbindungen der obigen Formel (I) kann
man die freie Säure
(worin R für
SO3H steht) oder ein anderes Salz davon
nach an sich gut bekannten Methoden mit zwei oder mehr Äquivalenten
einer geeigneten Base umsetzen.
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Bei
den obigen Salzen von Verbindungen der Formeln (I) und (II) handelt
es sich normalerweise um Salze mit pharmazeutisch annehmbaren Kationen.
Das Kation kann monovalent sein, wie z.B. Natrium, Kalium, Lithium,
Ammonium, Alkylammonium oder Diethanolammonium. Es kann sich aber
auch um ein mehrwertiges Kation handeln, wie z.B. Calcium, Magnesium,
Aluminium oder Zink. Es kann sich auch um ein gemischtes Salz mit
einem mehrwertigen Kation in Kombination mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Anion, wie z.B. Halogenid (beispielsweise Chlorid),
Phosphat, Sulfat, Acetat, Citrat oder Tartrat, handeln.
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Die
beiden Gruppen R in diesen Formeln sind in der Regel identisch.
Sie können
aber auch unabhängig
voneinander unter den gerade aufgezählten Möglichkeiten ausgewählt werden.
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Vorzugsweise
sind die beiden Gruppen R in den obigen Formeln (I) und (II) gleich
und stehen jeweils für
SO3 -Na+.
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N-tert.-Butylhydroxylamin
wird aus einem im Handel erhältlichen
Säureadditionssalz,
wie z.B. N-tert.-Butylhydroxylammmoniumchlorid,
wie nachstehend im Abschnitt „Der
Vormischschritt" beschrieben hergestellt.
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Die
Aldehyde der allgemeinen Formel (II) sind im Handel erhältlich oder
aus im Handel erhältlichen Substanzen
nach an sich gut bekannten Methoden zugänglich. Handelsübliches
4-Formyl-1,3-benzoldisulfonsäuredinatriumsalz
(II; R = SO3 -Na+) enthält
in der Regel kleine, aber signifikante Mengen des entsprechenden Benzylalkohols
und der entsprechenden Benzoesäurederivate
und von Natriumchlorid als Verunreinigungen.
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Es
ist bevorzugt, aber nicht zwingend notwendig, eine derartige Substanz
vor der Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu reinigen.
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4-Formyl-1,3-benzoldisulfonsäuredinatriumsalz
(II; R = SO3 -Na+) ist in der Regel mit variierenden Wassermengen
assoziiert. Der Anteil an solchem Wasser ist für das erfindungsgemäße Verfahren
im allgemeinen nicht kritisch, kann aber im allgemeinen bei der
Bestimmung der Gesamtzusammensetzung der die Verbindung (I) bildenden
Reaktionsmischung berücksichtigt
werden.
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Der Vormischschritt
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Die
freie Basenform von N-tert.-Butylhydroxylamin ist verhältnismäßig instabil
und wird insbesondere leicht an der Luft oxidiert. Dies wird durch
die Bildung blauer Farben ersichtlich, die das Vorliegen des Oxidationsprodukts
2-Methyl-2-nitrosopropan anzeigen. Daher kann die freie Base von
N-tert.-Butylhydroxylamin nicht als solche aufbewahrt werden, sondern
sollte unmittelbar vor der Verwendung frisch hergestellt werden. Angesichts
der Instabilität
der freien Base von N-tert.-Butylhydroxylamin ist es insbesondere
für das
Arbeiten in großem
Maßstab
zu empfehlen, nicht die freie Base als solche zu isolieren zu versuchen,
sondern die freie Base in Lösung
zu erzeugen und dann diese Lösung
direkt bei der nachfolgenden Umsetzung zu verwenden.
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Die
freie Base von N-tert.-Butylhydroxylamin wird durch Umsetzung von
N-tert.-Butylhydroxylamin-Säureadditionssalz
in Lösung
mit einer Base erzeugt. Typische Säureadditionssalze sind u.a.
die Halogenwasserstoff-Säureadditionssalze,
wobei das Hydrochloridsalz bevorzugt ist.
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Die
Basen sind diejenigen, die in organischen Lösungsmitteln löslich sind
und nicht als Neutralisa tionsprodukt Wasser ergeben. Derartige Substanzen
sind Alkalimetallalkoxide, wie z.B. Natrium- oder Kaliummethoxid,
-ethoxid und -isopropoxid.
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Typische
Lösungsmittel
für die
Erzeugung der freien Base sind u.a. niedere Alkohole, wie z.B. Methanl, Ethanol,
n-Propanol und Isopropanol in Gemischen oder in Gemischen mit Wasser.
Das Lösungsmittel
muß jedoch
10 bis 35 Vol.-% Methanol und 65 bis 90 Vol.-% Isopropanol enthalten.
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Das
ausgefallene Natriumchlorid kann abfiltriert werden, aber die Löslichkeit
von Natriumchlorid in Methanol ist so groß, daß beträchtliche Natriumchloridmengen
in Lösung
bleiben und daher weitergeschleppt werden und zu einer Verunreinigung
des Endprodukts, nämlich
des Nitrons der Formel (I), führen.
Die Entfernung von Natriumchlorid aus Verbindungen der Formel (I),
insbesondere der Verbindung, in der R für SO3 -Na+ steht, ist nicht
trivial, da Verbindungen der Formel (I) selbst eine sehr beträchtliche
Löslichkeit
in Lösungsmitteln
wie Wasser aufweisen. Die Chloridverunreinigung der Endprodukte
(I) kann durch Waschen mit Wasser auf annehmbare Niveaus herabgesetzt
werden. Hierbei muß man
häufig
den Verlust sehr wesentlicher Mengen der gewünschten Substanz (I) in Kauf
nehmen. Zur Überwindung
dieses Problems wurde ein Lösungsmittelwechsel
von Methanol auf Isopropanol untersucht. Dies erwies sich zwar im
Hinblick auf die Verringerung des Mitschleppens von Natriumchlorid
in das Endprodukt als erfolgreich, hatte aber einen unannehmbar
nachteiligen Effekt auf die Geschwindigkeit der Reaktion des Aldehyds
(II) mit N-tert.-Butylhydroxylamin. Die Verwendung eines 10 bis
35 Vol.-% und vorzugsweise 20 bis 30 Vol.-% Methanol und 90 bis
65 Vol.-% und vorzugsweise 80 bis 70 Gew.-% Isopropanol enthaltenden
Lösungsmittelgemischs
in einer Vormischlösung,
die filtriert wird, liefert einen geeigneten Kompromiß hinsichtlich
der Entfernung von Natriumchlorid ohne erhebliche Verlängerung
der Reaktionszeit.
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Diese
Vormischreaktion ist mäßig exotherm
und kann daher je nach dem Maßstab
der Reaktion zu einer Erwärmung
der Reaktionsmischung um 20°C
oder mehr führen.
Durch Rühren
kann man eine lokale Überhitzung
vermeiden. Man kann zur Regulierung der Reaktionstemperatur in einem
Bereich von etwa 0°C bis
etwa 75°C,
wobei leicht erhöhte
Temperaturen von z.B. 25°C
bis 50°C
am geläufigsten
sind, je nach Bedarf Wärme
ab- oder zuführen.
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Diese
Umsetzung wird in der Regel unter Rühren bei Umgebungstemperatur über einen
Zeitraum von etwa fünf
Minuten bis zu einigen Stunden durchgeführt. Vorzugsweise liegt die
Zeit am kürzeren
Ende dieses Bereichs, wie von etwa zehn Minuten bis etwa fünfzig Minuten.
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Vor
der Verwendung des Neutralisationsprodukt der Vormischung als Einsatzstoff
für die
Kondensationsreaktion wird sie vorzugsweise zur Entfernung einer
möglichst
großen
Menge von jeglichem als Nebenprodukt der Neutralisation angefallenem
Salz filtriert. Diese Filtration wird im allgemeinen bei 0°C bis 30°C durchgeführt, wenngleich
diese Temperatur nicht als kritisch erachtet wird.
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Zwar
kann es sich bei der zur Neutralisation des Säueradditionssalzes verwendeten
Basenmenge um ein Äquivalent
Base pro Äquivalent
Salz handeln, jedoch ist es in der Praxis vorteilhaft, etwas weniger
als ein Äquivalent
Base zu verwenden, damit eine kleine Menge an Säure vorliegt, die dann als
Katalysator für
die nachfolgende Kondensationsreaktion wirkt. Daher beträgt die zur
Bildung der freien Basenform von N-tert.-Butylhydroxylamin verwendete
Basenmenge 0,9 bis 1,0 Äquivalente
(bezogen auf Äquivalente
Säureadditions salz),
vorzugsweise 0,95 bis 1,0 Äquivalente
und insbesondere 0,95 bis 0,99 Äquivalente.
Dies ergibt 0,1 Äquivalente
oder weniger an Katalysator, was gute Ergebnisse liefert.
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Die Kondensation
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Im
nächsten
Schritt wird das N-tert.-Butylhydroxylamin (III) mit dem Aldehyd
(II) kondensiert. Diese Umsetzung wird in der Regel in diskontinuierlicher
Fahrweise unter Rühren
durchgeführt.
Sie könnte
gewünschtenfalls
auch kontinuierlich in einem Durchflußreaktionssystem durchgeführt werden.
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Bei
dieser Kondensation ist es bevorzugt, daß man im allgemeinen pro Äquivalent
des Aldehyds (II) etwa 1,0 bis 1,5 Äquivatente N-tert.-Butylhydroxylamin
(III) verwendet. Besonders bevorzugt verwendet man etwa 1,05 bis
1,3 Äquivalente
N-tert.-Butylhydroxylamin (III).
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Die
Kondensation wird in Lösung
unter Verwendung eines geeigneten inerten Lösungsmittels, in dem die Edukte
ausreichend löslich
sind, durchgeführt.
Als Lösungsmittel
verwendet man vorzugsweise ein geeignetes polares organisches Lösungsmittel,
wie z.B. einen Alkohol oder ein Alkoholgemisch. Besonders bevorzugt
handelt es sich bei dem Lösungsmittel überwiegend
um Methanol und insbesondere um ein Gemisch von Methanol und Isopropanol.
Weiterhin ist bevorzugt, daß die
Reaktionsmischung einen geeigneten Prozentsatz an Wasser enthält, im allgemeinen
weniger als 10 Vol.-%, wie z.B. 2 bis 10 Vol.-%. Besonders bevorzugt
enthält
das Lösungsmittel
etwa 5 Vol.-% Wasser. Es wurde gefunden, daß die Gegenwart einer geeigneten
Wassermenge erhebliche Vorteile liefert, insbesondere hinsichtlich
der Inhibierung der Umwandlung des Aldehyds (II) in das unerwünschte Acetal-Nebenprodukt
(IV)
durch Umsetzung mit dem Lösungsmittel
R
1OH.
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Diese
Nebenreaktion wird wie die primäre
Kondensationsreaktion durch Säure
katalysiert und somit neben der Primärreaktion durch im Hydroxylamin-Einsatzstoff
vorliegende katalytisch wirksame Säuremengen gefördert.
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Bevorzugte
Lösungsmittel-Gesamtzusammensetzungen
sind u.a.:
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Besonders
bevorzugt sind:
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Die
Gegenwart einer geeigneten Wassermenge im Lösungsmittel verbessert auch
in wesentlichem Maße
die Kinetik des Verfahrens und ermöglicht die Verwendung einer
konzentrierteren Reaktionsmischung. Der Anteil an Reaktionslösungsmittel
wird in der Regel bei etwa 2 bis 10 mL Lösungsmittel pro Gramm Nitron-Produkt
oder mehr gehalten, wobei Anteile besonders von 4 bis 8 mL pro Gramm
bevorzugt sind.
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Die
Kondensation wird bei einer Temperatur von etwa Umgebungstemperatur
bis etwa 150°C
durchgeführt,
wobei bei Temperaturen von etwa Umgebungstemperatur bis etwa 125°C gute Ergebnisse
erzielt werden und Temperaturen von etwa 40°C bis etwa 100°C bevorzugt
sind. Die Kondensationsreaktion wird durchgeführt, bis sie weitgehend vollständig ist.
Dies dauert in der Regel etwa 3 Stunden bis etwa 24 Stunden, insbesondere
etwa 3 Stunden bis etwa 8 Stunden. Manchmal sind längere Zeiten
bevorzugt, da die Nebenreaktion zum Acetal reversibel ist und längere Reaktionszeiträume das
Gleichgewicht in Richtung des gewünschten Produkts (I) treiben.
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Isolierung
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Die
Isolierung des bei der obigen Kondensation gebildeten Produkts der
Formel (I) kann nach an sich gut bekannten Standardtechniken durchgeführt werden.
Besonders vorteilhaft ist die Isolierung des Produkts mit Hilfe
einer geeigneten Kristallisationstechnik. So kühlt man bei einer typischen
Isolierung nach Abschluß der
Reaktion des Aldehyds (II) mit N-tert.-Butylhydroxylamin (III) die Reaktionsmischung
auf Umgebungstemperatur ab und filtriert dann jegliches unlösliche Material
ab. Dann erhitzt man das Filtrat zum Rückfluß und induziert unter Abdestillieren
von Wasser und Methanol die Kristallisation durch allmähliche Zugabe
eines geeigneten Kristallisationsmittels, wie Isopropanol oder Essigsäureethylester.
Bei dem Kristallisationsmittel handelt es sich in der Regel um eine
organische Flüssigkeit,
die mit dem Reaktionslösungsmittel
mischbar ist, aber in der das Nitron-Produkt nicht so gut löslich ist.
Bei dem Mittel handelt es sich im allgemeinen auch um eine flüchtige Substanz,
wie eine Substanz mit 5 oder weniger Kohlenstoffatomen. Nach erneutem
Abkühlen
wird das feste Produkt abfiltriert und getrocknet. Besonders bevorzugt
ist die Verwendung von Isopropanol als Kristallisationsmittel.
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Alternativ
dazu kann man die Kristallisation ohne vorheriges Erhitzen des Filtrats
durch Zugabe eines geeigneten Mittels, wie z.B. Isopropanol oder
Essigsäureethylester,
induzieren. Hierbei ist wiederum die Verwendung von Isopropanol
besonders bevorzugt.
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Der
Wassergehalt des mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltenen α-(2,4-Disulfophenyl)-N-tert.-butylnitrondinatriumsalzes
hängt von
der zur Isolierung des Produkts verwendeten Verfahrensweise und
dem verwendeten abschließenden
Trocknungsverfahren ab. So führt
eine ausgiebige Trocknung bei erhöhten Temperaturen und unter
vermindertem Druck zu im wesentlichen wasserfreier Substanz. Eine
derartige Substanz ist jedoch in beträchlichem Maße hygroskopisch und bildet
letztendlich ein Trihydrat. Durch Trocknen des Trihydrats wird die
wasserfreie Form zurückgebildet.
Direkt erhältlich
ist die Trihydratform durch Kristallisation von α-(2,4-Disulfophenyl)-N-tert.-butylnitrondinatriumsalz
aus heißem
Wasser oder durch Überleiten
von befeuchteter Luft über
den Feststoff.
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Durch
Zugabe von bis zu etwa 5 Vol.-% Wasser zum Kristallisationsmittel
kann man das Produkt zur hydratisierten Form verschieben und die
Menge der in dem kristallinen Produkt eingeschlossenen organischen Flüssigkeiten
verringern.
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Die
Wasserzugabe kann auch den Vorteil der Verringerung der Menge an
Salz und assoziierten Nebenprodukten, wie in dem isolierten Produkt
(I) inkorporiertem Aldehyd-Edukt,
haben.
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Die
Erfindung wird nun an Hand der folgenden Beispiele erläutert, aber
in keiner Weise eingeschränkt.
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Beispiel 1
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Synthese von α-(2,4-Disulfophenyl)-N-tert.-butylnitrondinatriumsalz
unter Verwendung eines Verfahrens mit Isopropanol/Methanol-Vormischung,
Kondensations reaktion, Isopropanoldestillation, Wassereinstellung,
Filtration und Trocknung
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Natriummethoxid
(1012 g) in Isopropanol (1,4 L) und Methanol (0,36 L) wurde zu N-tert.-Butylhydroxylaminhydrochlorid
(2340,3 g) in Methanol (1,80 L) und Isopropanol (7,5 L) gegeben
und dann 40 Minuten gerührt.
Die Mischung wurde filtriert, wonach das Filtrat dann zu einer Suspension
von 4-Formyl-1,3-benzoldisulfonsäuredinatriumsalz
(4500 g) in Methanol (32, 0 L) und Wasser (2, 10 L) in einem 50-L-Mantelreaktor mit Rückflußkühler und Überkopfrührer gegeben
wurde. Die Mischung wurde 8 Stunden am Rückfluß erhitzt, was eine Lösung ergab,
die dann mit einer peristaltischen Pumpe durch ein in-line-Filter
geführt
wurde. Die Mischung wurde so schnell destilliert, daß während der
Zugabe von Isopropanol/Wasser (99:1) ein ungefähr konstantes Volumen beibehalten
wurde. Es wurden insgesamt 40 L Destillat aufgefangen und 40 L Isopropanol/Wasser
(99:1) zugegeben. Die erhaltene Suspension wurde auf 25,2°C abgekühlt. Nach
Zugabe von Wasser (1200 mL) wurde die Mischung 1,8 Stunden gerührt und
dann filtriert. Der weiße
Feststoff wurde mit Isopropanol (2 × 8,0 L) gewaschen und dann
in zwei Portionen in einem Wirbelschichttrockner bei 100°C getrocknet,
was das geforderte Produkt ergab (4183,7 g, 86, 8%).
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Beispiel 2
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Synthese von α-(2,4-Disulfophenyl)-N-tert.-butylnitrondinatriumsalz
unter Verwendung eines Verfahrens mit 100%-Methanol-Vormischung,
Kondensationsreaktion, Destillation, Wassereinstellung, Filtration
und Trocknung
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Natriummethoxid
(186,3 g, 3,45 Äquiv.)
in Methanol (2,66 L) wurde zu N-tert.-Butylhydroxylaminhydrochlorid
(461,3 g, 3,65 Äquiv.)
in Methanol (2,3 L) gegeben.
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Nach
Zugabe von weiteren 1,15 L Methanol wurde die Mischung 20 Minuten
gerührt.
Die Mischung wurde filtriert, wonach das Filtrat dann zu einer Suspension
von 4-Formyl-1,3-benzoldisulfonsäuredinatriumsalz
(1000 g) in Methanol (2,65 L) und Wasser (0,45 L) in einem 12-L-Mantelreaktor
mit Rückflußkühler und Überkopfrührer gegeben
wurde. Die Mischung wurde 6 Stunden am Rückfluß erhitzt, was eine Lösung ergab, die
dann mit einer peristaltischen Pumpe durch ein in-line-Filter in einen 12-L-Mantelreaktor überführt wurde, welcher
zur Destillation mit Destillationsaufsatz, Kühler und Überkopfrührer ausgestattet war. Die
Mischung wurde so schnell destilliert, daß während der Zugabe von Isopropanol/Wasser
(99:1) ein ungefähr
konstantes Volumen beibehalten wurde. Es wurden insgesamt 9 L Destillat
aufgefangen und 9 L Isopropanol/Wasser (99:1) zugegeben. Die erhaltene
Suspension wurde auf Umgebungstemperatur abgekühlt. Nach Zugabe von Wasser
(600 mL) wurde die Mischung 2 Stunden und 20 Minuten gerührt und
dann filtriert. Der weiße
Feststoff wurde mit Isopropanol (1 × 800 mL) gewaschen und dann
in einem Wirbelschichttrockner etwa eine Stunde bei 100°C getrocknet,
was 568 g des geforderten Produkts ergab (47,2% Ausbeute).
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HPLC
(Flächenprozent):
99,3% α-(2,4-Disulfophenyl)-N-tert.-butylnitrondinatriumsalz;
0,13% 4-Formyl-1,3-benzoldisulfonsäuredinatriumsalz;
0,05% 4-Formyl-1,3-benzoldisulfonsäuredinatriumsalzdimethylacetal.
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Beispiel 3
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Synthese von α-(2,4-Disulfophenyl)-N-tert.-butylnitrondinatriumsalz
unter Verwendung eines Verfahrens mit 100%-Isopropanol-Vormischung,
Kondensationsreaktion, Essigsäureethylesterdestillation,
Wassereinstellung, Filtration und Trocknung
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Natriummethoxid
(156,8 g, 2,90 Äquiv.)
in Isopropanol (0,5 L) wurde zu N-tert.-Butylhydroxylaminhydrochlorid (379,2
g, 3,0 Äquiv.)
in Isopropanol (2,45 L) gegeben und dann 20 Minuten gerührt. Die
Mischung wurde filtriert und der Feststoff dann mit Isopropanol
(0,5 L) gewaschen. Das Filtrat und die Waschlösung wurden dann zu einer Suspension
von 4-Formyl-1,3-benzoldisulfonsäuredinatriumsalz
(814,5 g) in Methanol (7,36 L) und Wasser (0,49 L) in einem 12-L-Mantelreaktor mit
Rückflußkühler und Überkopfrührer gegeben.
Nach 7,5 Stunden Rückfluß wurde
eine zusätzliche
Menge Natriummethoxid (15,6 g) in Isopropanol (245 mL) zu N-tert.-Butylhydroxylaminhydrochlorid
(37,9 g) in Isopropanol (50 mL) gegeben, gemischt und filtriert,
wonach das Filtrat zum Reaktionsrückfluß gegeben und weitere 4 Stunden
am Rückfluß erhitzt
wurde. Der Ansatz wurde abgekühlt
und mit Natriummethoxid (12,0 g) versetzt, wonach die Reaktionsmischung
dann 20 Minuten gerührt
wurde. Dann wurde die Lösung
mit einer peristaltischen Pumpe durch ein in-line-Filter in einen
12-L-Mantelreaktor überführt, welcher
zur Destillation mit Destillationsaufsatz, Kühler und Überkopfrührer ausgestattet war. Die
Mischung wurde so schnell destilliert, daß während der Zugabe von Isopropanol/Wasser
(99:1) ein ungefähr
konstantes Volumen beibehalten wurde. Es wurden insgesamt 10 L Destillat
aufgefangen und 10 L Isopropanol/Wasser (99:1) zugegeben. Die Suspension
wurde auf Umgebungstemperatur abgekühlt. Nach Zugabe von Wasser
(400 mL) wurde die Mischung gerührt
und dann filtriert. Der weiße
Feststoff wurde mit Isopropanol (2 × 200 mL) gewaschen und dann
in einem Wirbelschichttrockner etwa eine Stunde bei 100°C getrocknet,
was das geforderte Produkt ergab (86% Ausbeute).
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HPLC
(Flächenprozent):
98,3% α-(2,4-Disulfophenyl)-N-tert.-butylnitrondinatriumsalz;
0,30% 4-Formyl-1,3-benzoldisulfonsäuredinatriumsalz;
0,70% 4-Formyl-1,3-benzoldisulfonsäuredinatriumsalzdimethylacetal;
Chlorid (ISE, w/w): 0,68%.
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Beispiel 4
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In
einem 50-L-Reaktor wurden Methanol (32,0 L), Wasser (2,10 L) und
4-Formyl-1,3-benzoldisulfonsäuredinatriumsalz
(4500,7 g) gerührt
und unter Zugabe von N-tert.-Butylhydroxylamin
[hergestellt durch Behandeln von N-tert.-Butylhydroxylaminhydrochlorid
(2340,7 g, 18,96 mol) in Isopropanol (7,50 L) mit Natriummethoxid
(1012,3 g, 18,74 mol) in Isopropanol (3,20 L) und Methanol (0,36
L) und nachfolgendes Abfiltrieren des als Nebenprodukt angefallenen
Natriumchlorids] auf 75°C
erhitzt. Nach 6 Stunden Rückfluß wurde
zusätzliches
N-tert.-Butylhydroxylamin
[hergestellt durch Behandeln von N-tert.-Butylhydroxylaminhydrochlorid (234,0
g) mit Natriummethoxid (95,0g) in Isopropanol und Methanol (880
mL bzw. 180 mL)] zugegeben. Nach insgesamt 11 Stunden Rückfluß war die
Umsetzung vollständig.
Die Mischung wurde in einen zweiten Reaktor filtriert, mit Natriummethoxid
(24,5 g) versetzt, zur Destillation erhitzt und dann genau so schnell
mit Isopropanol/Wasser (99:1) versetzt, wie das Destillat abgenommen
wurde. Die Destillationszeit betrug insgesamt 24 Stunden. Die gerührte Suspension
wurde mit Wasser (1200 mL) versetzt und nach Abkühlen auf <30°C
filtriert, mit Isopropanol (2 × 8
L) gewaschen und in einem Wirbelschichttrockner getrocknet, was
das geforderte Produkt in einer Ausbeute von 91,7% ergab.