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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Fluidstrahlvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 und ein Verfahren zu deren Betrieb.
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Hintergrund
der Erfindung
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Eine
Fluidstrahlvorrichtung und ein Verfahren dieser Art ist aus der
JP 7266557A, Patentzusammenfassungen aus Japan bekannt. Sie zeigt konzentrisch
zueinander angeordnete Elektroden. Die
JP 10067102 A , Patentzusammenfassungen
aus Japan, zeigt eine Fluidstrahlvorrichtung, die ein Stellglied
aufweist, das durch eine erste Spannung verschoben wird, um so eine
Lücke zwischen
einer Membran und einer Steuerplatte zu erzeugen. Durch Anlegen
einer zweiten Spannung in Form einer Impulsspannung von 80 V zwischen
der Membran und der Steuerplatte vibriert die Membran durch die
elektrostatische Kraft zwischen der Membran und der Steuerplatte.
Die Lücke
zwischen der Membran und der Steuerplatte kann durch das Stellglied
variiert werden, in Abhängigkeit
von der an das Stellglied angelegten Spannung.
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Tintenstrahldrucker
sind als eine Art anschlagsfreie Drucker bekannt, die keinen physischen Kontakt
mit der Oberfläche
haben, auf der sie drucken. Wie der Name "Tintenstrahl" andeutet, stößt ein Tintenstrahldrucker
einen Tintenstahl aus dem Druckkopf durch die freie Luft auf eine
zu bedruckende Oberfläche
aus. Aufgrund seiner Fähigkeit
auf verschieden geformten und strukturierten Oberflächen ohne
Kontakt zu drucken, findet die Tintenstrahltechnologie tägliche neue
Anwendungen, insbesondere bei allen Arten von Industrien, die auf
das Markieren, Codieren, Datieren oder Identifizieren von Produkten
angewiesen sind. Der Tintenstrahldruck (Text und Grafik) hat sich
auch beträchtlich
entwickelt.
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Die
Tintenstrahltechnologie fällt
in zwei Hauptkategorien. Eine ist die kontinuierliche Tintenstrahltechnologie,
bei der ein Tintenstrom kontinuierlich vom Druckerkörper durch
den Druckkopf und zurück
zum Druckerkörper
zirkuliert. Die Tinte wird an der Düse in Tröpfchen aufgebrochen und dann
durch elektrische Ladung abgelenkt, um entweder das Ziel zu erreichen
oder in einem Rückkehrblock
zu landen. Die andere Technologie ist Tropfen-nach-Bedarf, bei der Tintentröpfchen nur
zu einer geeigneten Zeit aus der Düse gedrängt werden, wenn sie benötigt werden.
In einigen Fällen
wird die Tinte durch Erhitzen eines Widerstandes ausgestoßen, was
bewirkt, dass eine Luftblase expandiert. Wenn die Blase kollabiert, brechen
die Tröpfchen
ab und das System kehrt in seinen Ausgangszustand zurück. In anderen
Fällen wird
die Tinte durch Druckpulsen ausgestoßen, was durch mechanisch induzierte
volumetrische Änderungen
in der Tinte hervorgerufen wurde.
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Ein
typisches Tropfen-nach-Bedarf-Tintenstrahldrucksystem des letzteren
Falls ist im US-Patent Nr. 4 459 601 von Howkins offenbart. Bei Howkins
wird das Volumen einer Ausstoßkammer durch
einen piezoelektrischen Wandler variiert, der mit einer beweglichen
Wand der Ausstoßkammer kommuniziert.
Der Wandler expandiert und kontrahiert sich, um Tinte durch eine Öffnung zu
treiben. Eine Drucksteuerspannung wird an Elektroden angelegt, die über dem
piezoelektrischen Wandler platziert sind, um die Expansions- oder
Kontraktionsbewegungen des Wandlers hervorzurufen.
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Im
allgemeinen sind bei der obigen Hawkins-Struktur die Wandler in
vorbestimmten Positionen durch einen Klebstoff oder ähnliches
angeordnet, um an den Ausstoßkammern
zu haften. Insbesondere bei qualitativ hochwertigen Druckern ist es
wünschenswert,
eine erhöhte
Anzahl von Düsen zu
konstruieren, um Tintentropfen in einem Tintenstrahl-Druckkopf auszustoßen. Da
die Dimension des Tintenstrahl-Druckkopfes begrenzt ist, müssen die
in einer dicht gepackten Anordnung angeordneten Wandler so klein
wie möglich sein.
Deshalb gibt es im Falle einer hochdichten Tintenstrahl-Aufzeichnungsvorrichtung
mit einer großen
Anzahl von Düsen eine
Beschränkung
im Hinblick auf die Genauigkeit bei der Ausrichtung und Befestigung
der Wandler an ihren jeweiligen beweglichen Wänden. Die zwischen der beweglichen
Wand und dem piezoelektrischen Wandler liegende Klebstoffschicht
kann auch die Antriebseffizienz der Tintenstrahlvorrichtung verringern.
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Die
herkömmliche
Tintenstrahlvorrichtung verwendet zusätzlich für jeden Kanal einen separaten
Wandler. Ein Paar elektrischer Elektroden muss auch einzeln an jedem
Wandler ausgebildet sein. Folglich muss zur Konstruktion solch eines
Druckerkopfes eine große
Anzahl von einzelnen Teilen verwendet werden, und es sind eine große Anzahl
von Schritten zur Montage der Anordnung erforderlich. Aus diesen
Gründen
war die Herstellung eines Tintenstrahl-Druckkopfes mit sehr hoher Dichte bisher schwer
durchführbar.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist deshalb ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Tintenstahlvorrichtung
zu schaffen, die ein gewisses Maß an Fehlausrichtung zwischen
dem Wandler und der Kammer toleriert, ohne die Genauigkeit zu opfern.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Tintenstrahlvorrichtung
zu schaffen, die den Bedarf an einer physischen Klebeverbindung zwischen
dem Wandler und der Kammer beseitigt und so den Antriebswirkungsgrad
der Tintenstrahlvorrichtung verbessert.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Tintenstrahlvorrichtung
zu schaffen, die gemeinsame Wandler und Kammern verwendet und doch
die obigen Ziele erreicht.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Tintenstrahl-Druckkopf zu schaffen, bei
dem ein einzelner Wandler zwischen mehreren Kanälen geteilt werden kann, und
so die Anzahl der verwendeten Teile verringert und das Montageverfahren
bei der Herstellung des Tintenstrahl-Druckkopfes vereinfacht wird.
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Diese
und andere Ziele der vorliegenden Erfindung werden erreicht durch
die Verwendung von elektrostatischer Anziehung, um die bewegliche Wand
der Ausstoßkammer
an den Wandler zu binden. Gemäß einem
Aspekt der Erfindung weist eine Fluidjetvorrichtung eine Fluidkammer
und ein Stellglied auf. Die Fluidkammer hat eine Düse und eine flexible
Wand, die zu Vibrationen fähig
ist, um ein Volumen der Fluidkammer zu ändern. Das Stellglied erzeugt
gemäß einem
Steuersignal mechanische Bewegungen. Die flexible Wand und das Stellglied
werden durch elektrostatische Verbindungsanordnungen verbunden,
wodurch die mechanischen Bewegungen des Stellgliedes in Vibrationen
der flexiblen Wand umgewandelt werden.
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Die
vorstehenden Ziele der vorliegenden Erfindung werden auch durch
eine Tintenstrahlvorrichtung mit einer Tintenkammer und einem Stellglied
erreicht. Die Tintenkammer weist eine Düse, einen Einlass und eine
flexible Wand auf. Elektrostatische Verbindungsanordnungen werden
zur Bildung einer elektrostatischen Verbindung zwischen der flexiblen Wand
und dem Stellglied vorgesehen. Wenn sich daher das Stellglied bewegt,
wird die flexible Wand deformiert, um Tinte durch die Düse auszustoßen und um
Tinte durch den Einlass hereinzuziehen. Gemäß einem Aspekt der Erfindung
weisen die elektrostatischen Verbindungsanordnungen ein Elektrodenpaar auf,
das direkt oder indirekt an einer Kante des Stellgliedes und an
der äußeren Oberfläche der
flexiblen Wand befestigt ist.
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Die
vorstehenden Ziele der vorliegenden Erfindung werden auch durch
einen Tintenstrahl-Druckkopf erreicht, der eine Mehrzahl von Ausstoßkammern, mindestens
ein Bewegungsantriebselement und eine Verbindungssteuerschaltung
aufweist. Jede Ausstoßkammer
weist eine Düse,
einen Einlass und eine flexible Wand auf. Es gibt eine Mehrzahl
erster elektrostatischer Verbindungselemente, die je einer flexiblen
Wand zugeordnet sind. Mindestens ein zweites elektrostatisches Verbindungselement
ist auch für
das mindestens eine Bewegungsantriebselement vorgesehen. Die Verbindungssteuerschaltung erzeugt
wahlweise elektrostatische Verbindungen zwischen ausgewählten ersten
elektrostatischen Verbindungselementen und dem mindestens einen zweiten
elektrostatischen Verbindungselement. Wenn deshalb das mindestens
eine Bewegungsantriebselement sich bewegt, werden nur die den ausgewählten ersten
elektrostatischen Verbindungselementen zugeordneten flexiblen Wände deformiert, um
Tinte durch ihre Düsen
auszustoßen
und um Tinte durch ihre Einlässe
herein zu ziehen. Gemäß einem
Aspekt der Erfindung sind die elektrostatischen Verbindungselemente
Elektroden, die direkt oder indirekt an einer Kante des mindestens
einen Bewegungsantriebselements und an den äußeren Oberflächen der
flexiblen Wände
befestigt sind.
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Die
vorstehenden Ziele der vorliegenden Erfindung werden auch durch
ein Verfahren zum Betrieb einer Tintenstrahlvorrichtung erreicht.
Die Tintenstrahlvorrichtung weist eine Tintenkammer mit einer flexiblen
Wand und einem Stellglied auf. Gemäß dem Verfahren wird zwischen
der flexiblen Wand und dem Stellglied eine elektrostatische Verbindung
erzeugt. Als nächstes
wird die flexible Wand als Antwort auf eine Bewegung des Stellgliedes
in einer ersten Richtung deformiert. Gemäß einem Aspekt der Erfindung
kehrt die flexible Wand dann in ihren Ausgangszustand zurück, entweder
als Antwort auf eine Bewegung des Stellgliedes in einer zweiten
Richtung oder wenn die elektrostatische Verbindung entfernt wird.
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Die
vorstehenden Ziele der vorliegenden Erfindung werden auch durch
ein Verfahren zum Betrieb eines Tintenstrahl-Druckkopfes gelöst. Der
Tintenstrahl- Druckkopf
weist eine Mehrzahl von Ausstoßkammern
und mindestens ein Stellglied auf. Gemäß dem Verfahren werden zwischen
den flexiblen Wänden
ausgewählter
Ausstoßkammern
und dem mindestens einen Stellglied selektiv elektrostatische Verbindungen
erzeugt. Als nächstes
werden die flexiblen Wände
als Antwort auf eine Bewegung des mindestens einen Stellgliedes
in einer ersten Richtung deformiert. Gemäß einem Aspekt der Erfindung kehren
die flexiblen Wände
dann in ihren Ausgangszustand zurück, entweder als Antwort auf
eine Bewegung des Stellgliedes in einer zweiten Richtung oder wenn
die elektrostatischen Verbindungen entfernt werden. Deshalb wird
Tinte nur aus den ausgewählten
Ausstoßkammern
ausgestoßen.
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Noch
andere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden einem
Fachmann schnell aus der folgenden detaillierten Beschreibung offensichtlich,
wobei nur die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt und beschrieben sind durch Darstellung
der als am besten zur Ausführung der
Erfindung betrachteten Art und Weise. Wie man feststellen kann,
ist die Erfindung zu anderen und unterschiedlichen Ausführungsformen
fähig und
ihre verschiedenen Details sind in verschiedenen offensichtlichen
Beziehungen zu Modifikationen in der Lage, je ohne den Schutzbereich
der Erfindung zu verlassen. Folglich sollen die Zeichnung und die
Beschreibung nur als erläuternd
aber nicht als beschränkend
betrachtet werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
vorliegende Erfindung wird mittels Beispielen und nicht beschränkend in
den Figuren der beiliegenden Zeichnungen dargestellt, wobei Elemente
mit den gleichen Bezugszahlen immer die gleichen Elemente darstellen
und wobei
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1 eine
schematische Schnittansicht einer Tintenstrahlvorrichtung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist,
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die 2A bis 2C schematische
Schnittansichten sind, die den aufeinanderfolgenden Betrieb der
in 1 dargestellten Tintenstrahlvorrichtung zeigen,
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3 eine
schematische Schnittansicht einer Tintenstrahlvorrichtung gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist,
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4 eine
schematische Schnittansicht eines Tintenstrahl-Druckkopfes gemäß der vorliegenden
Erfindung ist.
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Beste Art
zur Ausführung
der Erfindung
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Eine
Tintenstrahlvorrichtung zur Verwendung bei einem Tintenstrahl-Druckkopf
und ein Verfahren zu dessen Betrieb gemäß der vorliegenden Erfindung
werden beschrieben. In der folgenden detaillierten Beschreibung
sind zum Zweck der Erklärung
zahlreiche spezielle Details dargelegt, um ein gründliches
Verständnis
der vorliegenden Erfindung zu liefern. Es ist jedoch offensichtlich,
dass die vorliegende Erfindung ohne diese speziellen Details ausgeführt werden
kann. In anderen Fällen
sind bekannte Strukturen und Vorrichtungen in Blockdiagrammform
dargestellt, um die Zeichnung zu vereinfachen.
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Mit
Bezug auf 1 weist eine Tintenstrahlvorrichtung 10 eine
Kammer 1 und ein Stellglied 5 auf. Die Kammer 1 ist
mit Tinte 2 gefüllt,
die durch eine an einer Wand der Kammer 1 gebildete Düse 4 ausgestoßen wird,
um ein Pixel auf einem Ziel (nicht dargestellt) zu bilden. Die Tinte 2 wird
der Kammer 1 durch einen Einlass 3 zugeführt, der
mit einem Tintenbehälter
(nicht dargestellt) in Verbindung steht. Die Kammer 1 hat
ferner eine flexible Wand 8, die vibriert, um das Volumen
der Kammer 1 zu variieren. Wenn das Volumen der Kammer 1 abnimmt,
erhöht sich
der Tintendruck in der Kammer 1 und drängt Tinte 2 durch
die Düse 4 heraus.
Im Gegensatz dazu nimmt, wenn das Volumen der Kammer 1 sich
erhöht, der
Tintendruck in der Kammer 1 ab und zieht Tinte 2 durch
den Einlass 3 herein. Obwohl es in 1 dargestellt
wurde, dass die Düse 4 an
einer der flexiblen Wand gegenüberliegenden
Wand 8 gebildet ist und der Einlass 3 an einer
Seitenwand der Kammer 1 gebildet ist, werden von einem
Fachmann schnell verschiedene Anordnungen in Erwägung gezogen. Andere Details
wie die Form, das Material oder die Abmessungen struktureller Komponenten
der Kammer 1 sind allgemein bekannt und müssen hier
nicht genannt werden.
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Die
Tintenstrahlvorrichtung 10 verwendet mechanische Bewegungen
des Stellgliedes 5, um Vibrationen der flexiblen Wand 8 anzutreiben.
Details wie Typ, Form, Material oder Abmessungen des Stellgliedes 5 sind
wiederum allgemein bekannt und müssen
hier nicht genannt werden. Das Stellglied 5 kann zum Beispiel
aus einem piezoelektrischen Material hergestellt werden, das sich
ausdehnt oder zusammenzieht, wenn eine Spannung über es angelegt wird. Obwohl
es in 1 dargestellt wurde, dass das Stellglied 5 koaxial
zur Kammer 1 angeordnet ist, wobei eine Kante der flexiblen
Wand 8 gegenüber
und geringfügig
beabstandet liegt, werden von einem Fachmann schnell verschiedene
Anordnungen in Erwägung
gezogen. Es ist auch klar, dass das Stellglied 5 sich nicht
notwendigerweise längs
der zentralen Achse (nicht dargestellt) der Kammer 1 bewegen muss.
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Um
die Bewegungen des Stellglieds 5 in Vibrationen der flexiblen
Wand 8 umzuwandeln, verwendet die Tintenstrahlvorrichtung
der Erfindung eine elektrostatische Bindung in Form von Anziehungskräften eines
elektrostatischen Feldes. Das elektrostatische Feld wird zwischen
einer ersten Elektrode 6 und einer zweite Elektrode 7 erzeugt, wenn
eine Spannung daran angelegt wird. Ein Fachmann wird schnell viele
Anordnungen der ersten und zweiten Elektroden erkennen, um eine
ausreichend starke elektrostatische Bindung zwischen dem Stellglied 5 und
der flexiblen Wand 8 zu schaffen.
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Bei
der in 1 dargestellten Ausführungsform ist die erste Elektrode 6 an
der nahen Kante des Stellgliedes 5 gebildet, während die
zweite Elektrode 7 an der äußeren Oberfläche der
flexiblen Wand 8 gebildet ist. Ein Isolator 9 ist
zwischen dem Elektrodenpaar 6 und 7 angeordnet,
um einen Kurzschluss zu verhindern. Die zweite Elektrode 7 und
der Isolator 9 sind vorzugsweise einer Art, die nicht die
Vibrationen der flexiblen Wand 8 stören. Der Isolator 9 der
in 1 dargestellten Tintenstrahlvorrichtung 10 ist
an der ersten Elektrode 6 befestigt, wobei es eine kleine Lücke 15 zwischen
dem Isolator 9 und der zweiten Elektrode 7 gibt.
Andere Anordnungen, wenn der Isolator 9 mit der zweiten
Elektrode 7 in Kontakt ist anstelle der ersten Elektrode 6,
oder wenn der Isolator 9 an der zweiten Elektrode 7 befestigt
ist, sind jedoch nicht ausgeschlossen. Die zweite Elektrode 7 kann als
ein dünner
Film über
der äußeren Oberfläche der flexiblen
Wand 8 durch allgemein im Stand der Technik bekannte Techniken
gebildet sein. Als eine Alternative können die zweite Elektrode 7 und
die flexible Wand 8 in einen einzigen Körper integriert sein.
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Der
Betrieb der Tintenstrahlvorrichtung 10 wird am besten mit
Bezug auf die 2A–2c verstanden.
Wie in 2A dargestellt, wird, wenn eine
Spannungsdifferenz V1 an das Paar der Elektroden 6 und 7 angelegt
wird, ein starkes elektrostatisches Feld erzeugt und eine Elektrode
zieht die andere an. Die flexible Wand 8 und das Stellglied 5 werden
nun miteinander verbunden, und Vibrationen der flexiblen Wand 8 werden
durch Bewegungen des Stellgliedes 5 angetrieben. Wen eine
separate Spannung V2 an das Stellglied 5 aus
einem piezoelektrischen Material angelegt wird, kontrahiert das
Stellglied 5 und zieht sich von der Kammer 1 weg,
wie durch einen Pfeil A angegeben. Da die erste Elektrode 6 und
die zweite Elektrode 7 durch das elektrostatische Feld
verbunden sind, zieht das Stellglied 5 an der flexiblen
Wand 8 und deformiert sie in den expandierten Zustand,
der in 2A dargestellt ist. Wenn sich
die flexible Wand 8 deformiert, erhöht sich das Volumen der Kammer 1 und
bewirkt, dass der Tintendruck in der Kammer 1 abnimmt,
so dass Tinte 2 durch den Einlass 3 in die Kammer 1 gezogen
wird.
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Im
nächsten
Schritt wird die Spannung V2 am Stellglied 5 verändert, z.
B. entfernt, um es dem Stellglied zu ermöglichen, schnell in seine frühere Position
zurückzukehren,
wie durch einen Pfeil B in 2B angegeben.
Folglich kehrt die flexible Wand 8 in ihren Ausgangszustand
zurück,
wobei in der Kammer 1 eingeschlossene Tinte 2 komprimiert
wird. Der sich erhöhende
Tintendruck in der Kammer 1 drängt Tinte 2 aus der
Düse 4 und
bildet einen Tintentropfen 20, der sich zum Ziel hin bewegt.
Druckübergänge in der
Kammer 1 lässt
man sich verringern, und die Spannung V1 wird
wahlweise von dem Elektrodenpaar 6, 7 entfernt.
Dies beendet den Zyklus und die Tintenstrahlvorrichtung 10 ist
bereit für
den nächsten
Zyklus.
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Es
ist für
einen Fachmann offensichtlich, dass das Ändern der Spannung V1 bewirkt, dass die flexible Wand 8 vom expandierten
Zustand in 2A in den Ausgangszustand zurückkehrt,
sowie dass der Tintentropfen 20 durch die Düse 4 ausgestoßen wird. Dies
geschieht deshalb, weil, wenn die Spannung V1 geändert oder
entfernt wird, die elektrostatische Bindung verschwindet oder ausreichend
schwach wird. Das Elektrodenpaar 6 und 7 lässt dann
einander los und die flexible Wand 8 kann in ihren Ausgangszustand
zurückkehren.
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In ähnlicher
Weise bewegt sich die flexible Wand 8 nicht vom Ausgangszustand
in den expandierten Zustand, wenn die elektrostatische Bindung zwischen
der ersten Elektrode 6 und der zweiten Elektrode 7 nicht
stark genug ist, trotz der Bewegung des Stellglieds 5.
Wie in 2C dargestellt, kontrahiert
sich, wenn die Spannung V2 angelegt wird,
das Stellglied 5 und zieht sich von der Kammer 1 weg, wie
durch den Pfeil A angedeutet. Da die Spannung V1 jedoch
nicht an das Elektrodenpaar 6 und 7 (V1 = 0) angelegt ist, wird kein elektrostatisches
Feld aufgebaut und deshalb ziehen die erste Elektrode 6 und die
zweite Elektrode 7 einander nicht an. Die flexible Wand 8 wird
nicht durch die Bewegung des Stellglieds 5 angetrieben
und die Kammer 1 ist in Ruhe. Deshalb strömt keine
Tinte 2 in die Kammer 1, und es wird keine Tinte
aus der Düse 4 ausgestoßen, wenn das
Stellglied 5 zurückkehrt.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in 3 dargestellt.
Die meisten der Komponenten einer Tintenstrahlvorrichtung 30 in 3 sind ähnlich wie
die der Tintenstrahlvorrichtung 10 in 1 und
brauchen nicht wieder beschrieben zu werden. Die Tintenstrahlvorrichtung 30 unterscheidet
sich von der Tintenstrahlvorrichtung 10, indem die zweite
Elektrode 7 nicht an der äußeren Oberfläche der
flexiblen Wand 8 gebildet ist, sondern stattdessen über einen
Umkehrmechanismus, wie einen Hebelmechanismus 36, mit der
flexiblen Wand 8 verbunden ist.
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Wie
zuvor zieht das Elektrodenpaar 6 und 7 einander
als Reaktion auf das Anlegen der Spannung V1 an,
und das Stellglied 5 zieht sich in der Richtung des Pfeils
A als Reaktion auf das Anlegen der Spannung V2 weg.
Bei der Tintenstrahlvorrichtung 30 kehrt jedoch der Hebelmechanismus 36 die
Deformationsrichtung der flexiblen Wand 8 um. Insbesondere, wenn
die zweite Elektrode 7 durch die erste Elektrode 6 angezogen
wird und sich in der Richtung des Pfeils A bewegt, bewegt sich ein
Arm 33 des Hebelmechanismus 36 in einer entgegengesetzten
Richtung, die durch den Pfeil B angegeben ist. Der Arm 33 drückt die
flexible Wand 8 nach innen in das Innere der Kammer 1 und
drängt
dadurch Tinte 2 aus der Düse 4 und bildet den
Tintentropfen 20. Wenn dann das Stellglied 5 zurückkehrt
oder wenn die elektrostatische Bindung entfernt wird, kehren der
Arm 33 des Hebelmechanismus 36 und die flexible
Wand 8 in ihre Ausgangspositionen zurück. Der Tintendruck in der Kammer 1 nimmt
ab und bewirkt so, dass Tinte 2 in die Kammer 1 strömt. Die
Tintenstrahlvorrichtung 30 ist für den nächsten Zyklus bereit. Diese
Art ist im Stand der Technik bekannt als Feuern-Vor-Befüllungs-Art.
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Es
wird von Fachleuten in Erwägung
gezogen, dass viele Details der vorstehenden Beschreibung nur Beispiele
sind. Zum Beispiel kann das piezoelektrische Material des Stellgliedes 5 derart
sein, dass es expandiert, wenn es unter die Spannung V2 gesetzt
wird. Das Stellglied 5 bewegt sich dann nach vorne anstatt
von der flexiblen Wand 8 weg. Eine andere Alternative ist,
dass die zweite Elektrode 7 noch an der flexiblen Wand 8 gebildet
ist, während
die erste Elektrode 6 mit dem Stellglied 5 über den
Hebelmechanismus 36 verbunden ist. Die Tintenstrahlvorrichtungen
der Erfindung sind ferner nicht auf Tintenstrahlanwendungen beschränkt, sondern
auch bei irgendeiner Technologie anwendbar, die das Ausstoßen eines
Fluides aus einer Fluidkammer erfordert.
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Mit
Bezug auf 4 wird ein Tintenstrahl-Druckkopf 100 der
Erfindung beschrieben. Der Tintenstrahl-Druckkopf 100 weist
eine Anzahl von Tintenstrahlvorrichtungen auf, die fast mit der
in 1 dargestellten Tintenstrahlvorrichtung identisch sind
und nicht wieder im Detail beschrieben werden müssen. Der Unterschied liegt
darin, dass flexible Wände 58, 68 und 78 von
einigen Tintenstrahlvorrichtungen 50, 60 und 70 durch
das gleiche Stellglied 5 angetrieben werden. Elektrodenpaare
sind zwischen jeder der flexiblen Wände 58, 68 und 78 und dem
Stellglied 5 angeordnet. Zweite Elektroden 57, 67 und 77 sind
je an jeder der flexiblen Wände 58, 68 und 78 gebildet.
Erste Elektroden sind an der Kante des Stellgliedes 5 entweder
separat, z. B. als eine der flexiblen Wand 58 entsprechende
erste Elektrode 56 oder zusammen als eine den flexiblen
Wänden 68 und 78 entsprechende
erste Elektrode 66 ausgebildet. Isolatoren 59, 69 und 79 sind
in einer ähnlichen Weise
angeordnet.
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Der
Tintenstrahl-Druckkopf 100 weist ferner eine Verbindungssteuerungsschaltung 80 zum
Auswählen
der Tintenstrahlvorrichtungen auf, die in einem Zyklus ausstoßen sollen.
Die Verbindungssteuerschaltung 80 erzeugt insbesondere
nur elektrostatische Bindungen zwischen dem Stellglied 5 und
den flexiblen Wänden
der ausgewählten
Tintenstrahlvorrichtungen. Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist
die Verbindungssteuerschaltung 80 elektrisch mit den ersten
Elektroden 56 und 66 und den zweiten Elektroden 57, 67 und 77 verbunden,
um die Spannung V1 an die ausgewählten Elektrodenpaare
anzulegen.
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Bei
dem in 4 dargestellten Beispiel werden die Tintenstrahlvorrichtungen 50 und 70 mit
der an ihre Elektrodenpaare angelegten Spannung V1 ausgewählt, während die
Tintenstrahlvorrichtung 60 mit der Spannung V1 =
0 nicht ausgewählt
wird. Zwischen den flexiblen Wänden 58 und 78 und
dem Stellglied 5 der ausgewählten Tintenstrahlvorrichtungen 50 und 70 werden
elektrostatische Bindungen erzeugt. Folglich deformieren, wenn sich
das Stellglied 5 in den durch die Pfeile 'A und B angegebenen
Richtungen bewegt, die flexiblen Wände 58 und 78 und kehren
in der bei der Erörterung
der 2A und 2b beschriebenen
Weise zurück.
Als Ergebnis werden Tintentropfen 25 und 27 durch
die Tintenstrahlvorrichtungen 50 und 70 ausgestoßen. Während dieses
Zyklus bleibt die nicht ausgewählte
Tintenstrahlvorrichtung 60 inaktiv, in der bei der Erörterung
der 2C beschriebenen Weise, da ihre flexible Wand 68 nicht
elektrostatisch an das Stellglied 5 gebunden ist. Der Tintestrahldruckkopf 100 enthält ferner
eine Bewegungssteuerungsschaltung 90 zum Anlegen der Spannung
V2 an das piezoelektrische Stellglied 5,
um dessen Bewegungen zu verursachen.
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Von
besonderer Bedeutung ist, dass die oben erwähnten Modifikationen der Tintenstrahlvorrichtung,
wie z. B. die Typen piezoelektrischer Materialien, die für das Stellglied
verwendet werden, Elektrodenanordnungen und der Einschluss eines
Umkehrmechanismus auch bei der Tintenstrahlvorrichtung des Tintenstrahl-Druckkopfes 100 anwendbar sind.
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Es
sollte nun klar sein, dass eine Tintenstrahlvorrichtung zur Anwendung
bei einem Tintenstrahl-Druckkopf und ein Verfahren zu dessen Betrieb
beschrieben wurden. Gemäß der vorliegenden Erfindung
dient die elektrostatische Anziehung als ein Klebstoff zwischen
einem gemeinsamen Stellglied und einer flexiblen Wand der Fluidkammer.
Daher werden herkömmliche
Klebebindungen wirkungsvoll ersetzt und das Fehlausrichtungsproblem zwischen
der Fluidkammer und dem Stellglied wird verringert. Ferner kann
ein einziges Stellglied unter Kanälen zum Austreiben von Tinte
aus ihren jeweiligen Düsen
geteilt werden. Da das elektrostatische Feld an- und abgeschaltet
werden kann, werden einzelne Kanäle
wahlweise mit dem Stellglied nur dann verbunden, wenn sie Tropfen
ausstoßen
sollen. Daher kann das Stellglied größer sein als herkömmliche Stellglieder,
was das Stellglied-Herstellungsverfahren
vereinfacht. Die Lebensdauer des piezoelektrischen Stellglieds wird
auch verbessert, da die zeitlich variierenden Drucksteuerungsspannungen
an die Elektrodenpaare angelegt werden können anstatt an das Stellglied
selbst.
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Während spezielle
Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben und dargestellt wurden, ist es klar, dass
Variationen in den Details der speziell dargestellten und beschriebenen
Ausführungsformen vorgenommen
werden können,
ohne den Umfang der Erfindung, wie in den Ansprüchen definiert, zu verlassen.