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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung neuer Phenylheteroalkylaminderivate
als Hemmer des Enzyms Stickstoffmonoxidoxidase. Ebenfalls beschrieben
werden gewisse neue Phenylheteroalkylaminderivate, sowie Verfahren
zu ihrer Herstellung, sie enthaltende Zusammensetzungen sowie ihre
Verwendung in der Therapie.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Stickstoffmonoxid
wird in Säugetierzellen
aus L-Arginin durch die Einwirkung von spezifischen Stickstoffmonoxidsynthasen
(NOS) gebildet. Bei diesen Enzymen unterscheidet man zwei verschiedene
Klassen, nämlich
die konstitutive NOS (cNOS) und die induzierbare NOS (iNOS). Bis
jetzt sind zwei konstitutive NOS und eine induzierbare NOS identifiziert
worden. Bei den konstitutiven NOS ist ein Endothel-Enzym (ecNOS) an
der Entspannung der glatten Muskulatur und der Regulation des Blutdrucks
und der Durchblutung beteiligt, während das neuronale Enzym (ncNOS)
als Neurotransmitter dient und an der Regulation von verschiedenen biologischen
Funktionen wie Hirnischämie
beteiligt sein dürfte.
Insbesondere soll die induzierbare NOS an der Pathogenese von Entzündungskrankheiten
beteiligt sein. Eine Regulation dieser Enzyme sollte daher beträchtliche
Möglichkeiten
bei der Behandlung von verschiedensten Krankheitszuständen bieten
(J.E. Macdonald, Ann. Rep. Med. Chem., 1996, 31, 221-230).
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An
der Identifikation von Verbindungen, die als spezifische Hemmer
von einer oder mehreren Isoformen des Enzyms Stickstoffmonoxidoxidase
dienen, wurde intensiv geforscht. Es wurde auch häufig behauptet, daß solche
Verbindungen in der Therapie verwendet werden können.
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In
US-Patent 4,902,710 werden neue Verbindungen der Formel
in der R
1 Phenyl,
substituiertes Phenyl, C
5–7-Cycloalkyl, Thienyl,
Halogenthienyl, (C
1–4-alkyl)-substituiertes Thienyl,
Furanyl, Pyridyl oder Thiazolyl bedeutet; R
2 und
R
3 jeweils unabhängig H oder Methyl bedeuten;
n 0,1 oder 2 bedeutet; und R unter anderen Gruppen substituiertes
Phenyl bedeuten kann, beschrieben. Bei diesen Verbindungen handelt
es sich um wirksame und selektive Hemmer der Serotonin- und Norepinephrinaufnahme,
weshalb sie sich für
die Behandlung von Krankheiten des Menschen wie Angstzuständen, Depression
und Fettleibigkeit eignen sollen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die überraschende Entdeckung, daß eine Gruppe
von Phenylheteroalkylaminderivaten, darunter einige Verbindungen,
die unter den Umfang von
US 4,902,710 fallen,
Hemmer des Enzyms Stickstoffmonoxidoxidase sind.
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Beschreibung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Verwendung einer Verbindung der Formel (I)
in der
- X und Y unabhängig C1–4-Alkyl,
C1–4-Alkoxy,
Halogen, CF3 , OCF3 ,
CN, C=CH, S(O)mCH3, S(O)PCF3, NO2 oder NHCHO
bedeuten,
- m und p unabhängig
eine ganze Zahl 0, 1 oder 2 bedeuten,
- Z H oder Fluor bedeutet,
- V S(O)n oder NR3 bedeutet,
- W Phenyl oder einen fünf-
oder sechsgliedrigen aromatischen Heterocyclus, der 1 bis 3 Heteroatome
enthält, die
unabhängig
aus der Gruppe O, S und N ausgewählt
sind, bedeutet, wobei das Phenyl oder der aromatische Heterocyclus
gegebenenfalls durch einen oder mehrere Substituenten, die unabhängig aus
der Gruppe Halogen, C1–4-Alkyl, C1–4-Alkoxy,
OH, CN, NO2 oder NR4R5 ausgewählt
sind, substituiert ist, und wobei die Alkyl- oder Alkoxygruppe gegebenenfalls
weiter durch ein oder mehrere Fluoratome substituiert ist,
- R1 und R2 unabhängig H,
C1–4-Alkyl
oder C3–6-Cycloalkyl
bedeuten, wobei die Alkylgruppe gegebenenfalls durch C1–4-Alkoxy,
Halogen, Hydroxy, NR6R7,
Phenyl oder einen fünf-
oder sechsgliedrigen aromatischen oder gesättigten Heterocyclus, der 1
bis 3 Heteroatome, die unabhängig
aus der Gruppe O, S und N ausgewählt sind,
substituiert ist, und wobei das Phenyl oder der aromatische Heterocyclus
gegebenenfalls weiter durch Halogen, C1–4-Alkyl,
C1–4-Alkoxy,
CF3, OCF3, CN oder
NO2 substituiert ist,
- oder die Gruppe NR1R2 gemeinsam
einen 4- bis 8 gliedrigen gesättigten
Azacyclus bedeutet, der gegebenenfalls ein weiteres Heteroatom aus
der Gruppe O, S oder NR8 beinhaltet, wobei
der Ring gegebenenfalls durch C1–4-Alkyl,
C1–4-Alkoxy
oder OH substituiert ist und die Alkylgruppe gegebenenfalls durch
C1–4-Alkoxy,
OH oder NR9R10 substituiert
ist,
- R3 H oder C1–4-Alkyl
bedeutet,
- R4, R5, R6, R7, R9 und
R10 unabhängig H oder C1–4-Alkyl
bedeuten,
- R8 H oder C1–6-Alkyl
bedeutet, wobei die Alkylgruppe gegebenenfalls durch C1–4-Alkoxy,
OH, NR11R12, Phenyl oder
einen fünf-
oder sechsgliedrigen aromatischen oder gesättigten Heterocyclus, der 1
bis 3 Heteroatome enthält,
die unabhängig
aus der Gruppe 0, S und N ausgewählt
sind, substituiert ist, wobei das Phenyl oder der aromatische Heterocyclus
gegebenenfalls weiter durch Halogen, C1–4-Alkyl,
C1–4-Alkoxy,
CF3, OCF3, CN oder
NO2 substituiert ist,
- R11 und R12 unabhängig H oder
C1–4-Alkyl
bedeuten,
- n eine ganze Zahl 0, 1 oder 2 bedeutet,
- oder eines ihrer pharmazeutisch annehmbaren Salze, Enantiomere
oder Racemate bei der Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung
oder Prophylaxe von Krankheiten oder Leiden von Menschen, bei denen
die Hemmung der Stickstoffmonoxidsynthaseaktivität von Nutzen ist, bereitgestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird die Verwendung einer Verbindung
der Formel (I) oder eines ihrer pharmazeutisch annehmbaren Salze,
Enantiomere oder Racemate bei der Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung
oder Prophylaxe von Krankheiten oder Leiden, bei denen die Hemmung
der induzierbaren Isoform des Enzyms Stickstoffmonoxidsynthaseaktivität von Nutzen
ist, bereitgestellt.
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Gemäß einem
spezifischeren Aspekt der Erfindung wird die Verwendung einer Verbindung
der Formel (I) oder eines ihrer pharmazeutisch annehmbaren Salze,
Enantiomere oder Racemate bei der Herstellung eines Arzneimittels
für die
Behandlung oder Prophylaxe von entzündlichen Erkrankungen bereitgestellt.
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Die
Verbindungen der vorliegende Erfindung können auch vorteilhaft in Kombination
mit einem zweiten pharmazeutischen Wirkstoff, insbesondere in Kombination
mit einem selektiven Hemmer der induzierbaren Isoform der Cyclooxygenase
(COX-2) verwendet werden. Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird daher die Verwendung einer Verbindung
der Formel (I) oder eines ihrer pharmazeutisch annehmbaren Salze, Enantiomere
oder Racemate in Kombination mit einem COX-2-Hemmer für die Behandlung
von Entzündung, entzündlichen
Erkrankungen und entzündungsbedingten
Zuständen
bereitgestellt. Außerdem
wird ein Verfahren zur Behandlung von Entzündung, entzündlichen Krankheiten und entzündungsbedingten
Störungen
bzw. Verringerung der Entzündungsgefährdung bzw.
Gefährdung
durch entzündliche
Erkankung und entzündungsbedingte
Störungen
bei einem menschlichen Patienten, der an solch einer Erkrankung
oder Störung
leidet oder davon gefährdet
ist, bereitgestellt, wobei dieses Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, daß man
dem menschlichen Patienten eine therapeutisch wirksame Menge einer
Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren
Salzes, Enantiomers oder Racemats in Kombination mit einem COX-2-Hemmer
verabreicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
bedeutet V S. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bedeutet V NH.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
bedeuten X und Y unabhängig
Br, Cl, CH3, CF3 oder CN.
Besonders bevorzugt bedeutet X Br, Cl oder CF3.
Ebenfalls besonders bevorzugt bedeutet Y Cl oder CN.
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W
bedeutet vorzugsweise einen gegebenenfalls substituierten fünf- oder
sechsgliedrigen aromatischen Heterocyclus, der 1 bis 3 Heteroatome
enthält,
die unabhängig
aus der Gruppe 0, S und N ausgewählt sind.
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R1 und R2 bedeuten
vorzugsweise unabhängig
H oder C1–4-Alkyl, das gegebenenfalls
durch C1–4-Alkoxy
oder Hydroxy substituiert ist. Stärker bevorzugt bedeuten R1 und R2 unabhängig H oder
Methyl.
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Die
Verwendung der folgenden Verbindungen der Formel (I) und von ihren
pharmazeutisch annehmbaren Salzen, Enantiomeren oder Racematen wird
spezifisch vom Erfindungsumfang umfaßt:
- 3-[(2,5-Dichlorphenyl)thio]-N-methyl-benzolpropanamin;
- 2-[[3-(Dimethylamino)-1-phenylpropyl]amino]-4-(trifluormethyl)-benzonitril;
- 4-Chlor-2-[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]amino]-benzonitril;
- 4-Chlor-2-{[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]thio}benzonitril;
- 4-Brom-2-{[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]thio}benzonitril;
- 3-[(2,5-Dichlorphenyl)sulfonyl]-N-methylbenzolpropanamin;
- (1R)-N1-[2-Chlor-5-(trifluormethyl)phenyl]-N3-methyl-1-phenyl-1,3-propandiamin;
- 2-[[(1R)-3-Amino-1-phenylpropyl]amino]-4-chlor-5-fluorbenzonitril;
- 4-Chlor-5-fluor-2-[[(1R)-3-(methylamino)-1-phenylpropyl]amino]benzonitril;
- N-(5-Chlor-2-nitrophenyl)-1-phenyl-3-(morpholin-1-yl)propanamin;
- 2-[[(1R)-3-Amino-1-phenylpropyl]thio]-4-chlorbenzonitril;
- 2-[[(1R)-3-Amino-1-phenylpropyl]thio]-4-(trifluormethyl)benzonitril;
- γ-[(2,5-Dimethylphenyl)thio]-N-methyl-benzolpropanamin;
- 4-Chlor-2-[methyl[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]-amino]benzonitril;
- (γ2-R)-γ-[(2,5-Dichlorphenyl)thio]-2-thiazolpropanamin;
- γ-[(2,5-Dichlorphenyl)thio]-2-oxazolpropanamin.
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Falls
nicht anders erwähnt,
bedeutet der Ausdruck "C1–4-Alkyl" im vorliegenden
Zusammenhang eine gerade- oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Zu diesen Gruppen zählen zum Beispiel Methyl, Ethyl,
n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl
und t-Butyl.
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Der
Ausdruck "C1–6-Alkyl" ist dementsprechend
zu interpretieren.
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Falls
nicht anders erwähnt,
bedeutet der Ausdruck "C3–6-Cycloalkyl" im vorliegenden
Zusammenhang eine Cycloalkylgruppe mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Zu diesen Gruppen zählen
zum Beispiel Cyclopropyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl.
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Falls
nicht anders erwähnt,
bedeutet der Ausdruck "C1–4-Alkoxy" im vorliegenden
Zusammenhang eine gerade- oder verzweigtkettige Alkoxygruppe mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Zu diesen Gruppen zählen zum Beispiel Methoxy,
Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy und t-Butoxy.
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Zu
Beispielen für
einen Rest "C1–4-Alkyl
oder C1–4-Alkoxy, der gegebenenfalls
weiter durch ein oder mehrere Fluoratome substituiert ist", zählen CF3, CF3CF2,
CF3CH2, CH2FCH2, CH3CF2, CF3CH2CH2, OCF3 und OCH2CF3.
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Falls
nicht anders erwähnt,
bedeutet der Ausdruck "Halogen" im vorliegenden
Zusammenhang Fluor, Chlor, Brom und Iod.
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Zu
Beispielen für
einen vier- bis achtgliedrigen gesättigten Azacyclus, der gegebenenfalls
ein weiteres Heteroatom aus der Reihe O, S und N beinhaltet, zählen Pyrrolidin,
Piperidin, Piperazin, Morpholin und Perhydroazepin.
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Zu
Beispielen für
einen fünf-
oder sechsgliedrigen aromatischen Heterocyclus, der 1 bis 3 Heteroatome
enthält,
die unabhängig
aus der Gruppe O, S und N ausgewählt
sind, zählen
Furan, Thiophen, Pyridin, Thiazol, Imidazol, Oxazol, Triazol, Oxadiazol,
Thiadiazol und Pyrimidin.
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Zu
Beispielen für
einen fünf-
oder sechsgliedrigen gesättigten
Heterocyclus, der 1 bis 3 Heteroatome enthält, die unabhängig aus
der Reihe O, S und N ausgewählt
sind, zählen
Pyrrolidin, Tetrahydrofuran, Piperidin und Piperazin.
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Gewisse
Verbindungen der Formel (I) sind neu. In einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird daher eine Verbindung der Formel (Ia) bereitgestellt,
in der
- X und Y unabhängig C1–4-Alkyl,
C1–4-Alkoxy,
Halogen, CF3, OCF3,
CN, C=CH, S(O)mCH3,
S(O)PCF3, NO2 oder NHCHO bedeuten,
- m und p unabhängig
eine ganze Zahl 0, 1 oder 2 bedeuten,
- Z H oder Fluor bedeutet,
- V S(O)n oder NR3 bedeutet,
- W Phenyl oder einen fünf-
oder sechsgliedrigen aromatischen Heterocyclus, der 1 bis 3 Heteroatome
enthält, die
unabhängig
aus der Gruppe O, S und N ausgewählt
sind, bedeutet, wobei das Phenyl oder der aromatische Heterocyclus
gegebenenfalls durch einen oder mehrere Substituenten, die unabhängig aus
der Gruppe Halogen, C1–4-Alkyl, C1–4-Alkoxy,
OH, CN, NO2 oder NR4R5 ausgewählt
sind, substituiert ist und wobei die Alkyl- oder Alkoxygruppe gegebenenfalls
weiter durch ein oder mehrere Fluoratome substituiert ist, R1 und R2 unabhängig H,
C1–4-Alkyl
oder C3–6-Cycloalkyl
bedeuten, wobei die Alkylgruppe gegebenenfalls durch C1–4-Alkoxy,
Halogen, Hydroxy, NR6R7,
Phenyl oder einen fünf-
oder sechsgliedrigen aromatischen oder gesättigten Heterocyclus, der 1
bis 3 Heteroatome enthält,
die unabhängig
aus der Gruppe O, S und N ausgewählt
sind, substituiert ist und wobei das Phenyl oder der aromatische
Heterocyclus gegebenenfalls weiter durch Halogen, C1–4-Alkyl, C1–4-Alkoxy,
CF3, OCF3, CN oder
NO2 substituiert ist,
- oder die Gruppe NR1R2 gemeinsam
einen 4- bis 8gliedrigen gesättigten
Azacyclus bedeutet, der gegebenenfalls ein weiteres Heteroatom aus
der Gruppe O, S oder NR8 beinhaltet, wobei
der Ring gegebenenfalls durch C1–4-Alkyl,
C1–4-Alkoxy
oder OH substituiert ist und die Alkylgruppe gegebenenfalls durch
C1–4-Alkoxy,
OH oder NR9R10 substituiert
ist,
- R3 H oder C1–4-Alkyl
bedeutet,
- R4, R5, R6, R7, R9 und
R10 unabhängig H oder C1–4-Alkyl
bedeuten,
- R8 H oder C1–6-Alkyl
bedeutet, wobei die Alkylgruppe gegebenenfalls durch C1–4-Alkoxy,
OH, NR11R12, Phenyl oder
einen fünf-
oder sechsgliedrigen aromatischen oder gesättigten Heterocyclus, der 1
bis 3 Heteroatome enthält,
die unabhängig
aus der Gruppe O, S und N ausgewählt
sind, substituiert ist, wobei das Phenyl oder der aromatische Heterocyclus
gegebenenfalls weiter durch Halogen, C1_4-Alkyl, C1_4-Alkoxy, CF3, OCF3, CN oder NO2 substituiert
ist,
- R11 und R12 unabhängig H oder
C1–4-Alkyl
bedeuten,
- n eine ganze Zahl 0, 1 oder 2 bedeutet,
- oder eines ihrer pharmazeutisch unbedenklichen Salze, Enantiomere
oder Racemate,
- mit der Maßgabe,
daß, wenn
V S(O)n bedeutet und R1 und
R2 unabhängig
H oder Methyl bedeuten und W Phenyl, das gegebenenfalls durch Halogen
substituiert ist, C1–4-Alkyl, C1–3-Alkoxy
oder CF3 bedeutet oder W Thienyl, Halogenthienyl,
(C1–4-Alkyl)-substituiertes
Thienyl, Furanyl, Pyridyl oder Thiazolyl bedeutet, mindestens einer
der Substituenten X und Y OCF3, CN, C=CH,
S(O)mCH3, S(O)pCF3, NO2 oder
NHCHO bedeutet.
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Erfindungsgemäß wird auch
eine Verbindung der Formel (Ia) oder eines ihrer pharmazeutisch
annehmbaren Salze, Enantiomere oder Racemate als Arzneimittel bereitgestellt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
bedeutet V in Formel (Ia) S. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
bedeutet V in Formel (Ia) NH.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
bedeuten X und Y in Formel (Ia) unabhängig Br, Cl, CH3,
CF3 oder CN. Besonders bevorzugt bedeutet
X Br, Cl oder CF3. Ebenfalls besonders bevorzugt
bedeutet Y Cl oder CN.
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W
in Formel (Ia) bedeutet vorzugsweise einen gegebenenfalls substituierten
fünf- oder
sechsgliedrigen aromatischen Heterozyklus mit 1 bis 3 Heteroatomen,
die unabhängig
aus der Reihe O, S und N ausgewählt
sind.
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R1 und R2 in Formel
(Ia) bedeuten unabhängig
voneinander vorzugsweise H oder C1–4-Alkyl,
das gegebenenfalls durch C1–4-Alkoxy oder Hydroxy
substituiert ist. Stärker
bevorzugt bedeuten R1 und R2 unabhängig H oder
Methyl.
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Zu
besonderen Verbindungen der Formel (Ia) zählen:
- 2-[[3-(Dimethylamino)-1-phenylpropyl]amino]-4-(trifluormethyl)benzonitril;
- 4-Chlor-2-[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]amino]-benzonitril;
- 4-Chlor-2-{[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]thio}-benzonitril;
- 4-Brom-2-{[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]thio}-benzonitril;
- (1R)-N1-[2-chlor-5-(trifluormethyl)phenyl]-N3-methyl-1-phenyl-1,3-propandiamin;
- 2-[[(1R)-3-Amino-1-phenylpropyl]amino]-4-chlor-5-fluorbenzonitril;
- 4-Chlor-5-fluor-2-[[(1R)-3-(methylamino)-1-phenylpropyl]amino]benzonitril;
- N-(5-Chlor-2-nitrophenyl)-1-phenyl-3-(morpholin-1-yl)propanamin;
- 2-[[(1R)-3-Amino-1-phenylpropyl]thio]-4-chlorbenzonitril;
- 2-[[(1R)-3-Amino-1-phenylpropyl]thio]-4-(trifluor methyl)benzonitril;
- 4-Chlor-2-[methyl[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]-amino]benzonitril;
- γ-[(2,5-Dichlorphenyl)thio]-2-oxazolpropanamin
oder ihrer pharmazeutisch unbedenklichen Salze, Enantiomere oder
Racemate handelt.
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Erfindungsgemäß wird weiterhin
ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (Ia) oder eines
ihrer pharmazeutisch annehmbaren Salze, Enantiomere oder Racemate
bereitgestellt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
- (a) eine Verbindung der Formel (II), in der X, Y, V und Z wie
in Formel (Ia) definiert sind, mit einer Verbindung der Formel (III), in der W, R1 und
R2 wie in Formel (Ia) definiert sind, umsetzt
oder
- (b) eine Verbindung der Formel (IV), in der X, Y und Z wie in
Formel (Ia) definiert sind und L1 eine Abgangsgruppe
bedeutet, mit einer Verbindung der Formel (V), in der R1,
R2, V und W wie in Formel (Ia) definiert
sind, umsetzt oder
- (c) eine Verbindung der Formel (VI), in der X, Y, V, W und Z wie
in Formel (Ia) definiert sind und L2 eine
Abgangsgruppe bedeutet, mit einer Verbindung der Formel (VII), HNR1R2 (VII) in der
R1 und R2 wie in
Formel (Ia) definiert sind, umsetzt oder
- (d) eine Verbindung der Formel (II) in der X, Y, V und Z wie
in Formel (Ia) definiert sind, mit einer Verbindung der Formel (VIII), in der R1,
R2 und W wie in Formel (Ia) definiert sind
und L3 eine Abgangsgruppe bedeutet, umsetzt
oder
- (e) eine Verbindung der Formel (IX), in der X, Y, V, W und Z wie
in Formel (Ia) definiert sind und G eine Gruppe bedeutet, die bei
Reduktion in eine NR1R2-Gruppe
umgewandelt wird, reduziert,
- und erforderlichenfalls die erhaltene Verbindung der Formel
(Ia) oder ein anderes ihrer Salze in eines ihrer pharmazeutisch
annehmbaren Salze umwandelt oder die erhaltene Verbindung der Formel
(Ia) in eine weitere Verbindung der Formel (Ia) umwandelt und, falls erwünscht, die
erhaltene Verbindung der Formel (Ia) in eines ihrer optischen Isomere
umwandelt.
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Bei
dem Verfahren (a) werden die Reaktionspartner (II) und (III) in
einem geeigneten inerten Lösungsmittel
wie Tetrahydrofuran zum Beispiel unter Mitsunobu-Bedingungen miteinander gekoppelt. Die
Reaktionspartner werden also zum Beispiel mit einem Phosphinderivat
und einem Azoderivat bei einer geeigneten Temperatur, im allgemeinen
zwischen 0°C
und dem Siedepunkt des Lösungsmittels,
behandelt. Zu geeigneten Phosphinderivaten zählen Triphenylphosphin und
Tributylphosphin. Zu geeigneten Azoderivaten zählen Diethylazodicarboxylat,
Diisopropylazodicarboxylat und 1,1'-(Azodicarbonyl)dipiperidin.
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Bei
dem Verfahren (b) wird die Reaktion dadurch durchgeführt, daß man ein
Nukleophil der Formel (V) mit einem Elektrophil der Formel (IV)
in einem inerten Lösungsmittel
behandelt. Zu geeigneten Abgangsgruppen L1 zählen Halogenide,
insbesondere Fluoride. Die Reaktion wird im allgemeinen in Gegenwart
einer nichtnukleophilen Base wie Natriumhydrid durchgeführt. Geeignete
organische Lösungsmittel
sind zum Beispiel N-Methyl-2-pyrrolidinon,
Tetrahydrofuran, C1–4-Alkohole und Dimethylsulfoxid.
Die Reaktion wird im allgemeinen bei einer Temperatur zwischen 0°C und dem
Siedepunkt des Lösungsmittels
durchgeführt.
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Die
Reaktion in dem Verfahren (b) kann jedoch auch mit einer geeigneten
Palladiumquelle, wie Palladium-(II)-acetat in Gegenwart eines geeigneten
Phosphinliganden wie BINAP durchgeführt werden.
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Bei
dem Verfahren (c) wird die Aminierung dadurch durchgeführt, daß man eine
Verbindung der Formel (VI) mit einem Amin (VII) in einem inerten
Lösungsmittel
umsetzt. Zu geeigneten Abgangsgruppen L2 zählen Sulfonat,
Trifluorsulfonat, Tosylat und Halogenide aus der Gruppe Chlorid,
Bromid oder Iodid. Bei dem Nukleophil kann es sich um ein primäres oder
sekundäres
Amin in Gegenwart einer Base handeln. Bei dieser Base kann es sich
entweder um einen Überschuß des Amin-Nukleophils oder
um einen Zusatz zu dem Ansatz handeln. Mögliche basische Zusätze sind
Metallcarbonat, insbesondere Alkalimetallcarbonate, Metalloxide und
-hydroxide, sowie tertiäre
Aminbasen. Geeignete organische Lösungsmittel sind zum Beispiel
Acetonitril, Dioxan, N,N-Dimethylformamid, N-Methyl-2-pyrrolidinon,
Tetrahydrofuran, Dimethylsulfoxid, Sulfolan und C1–4-Alkohole.
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Bei
dem Verfahren (d) wird die Reaktion dadurch durchgeführt, daß man ein
Nukleophil der Formel (II) mit einem Elektrophil der Formel (VIII)
in einem inerten Lösungsmittel
behandelt. Zu geeigneten Abgangsgruppen L3 zählen Halogenide,
insbesondere Chlorid oder Bromid. Die Reaktion wird im allgemeinen
in Gegenwart einer nichtnukleophilen Base wie Natriumhydrid durchgeführt. Geeignete
organische Lösungsmittel
sind zum Beispiel N-Methyl-2-pyrrolidinon,
Tetrahydrofuran, C1–4-Alkohole und Dimethylsulfoxid.
Die Reaktion wird im allgemeinen bei einer Temperatur zwischen 0°C und dem
Siedepunkt des Lösungsmittels
durchgeführt.
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Bei
dem Verfahren (e) bedeutet G vorzugsweise eine Azido-Gruppe (N3). Die erforderliche Reduktion kann dann
erfolgreich dadurch durchgeführt
werden, daß man
eine Verbindung der Formel (IX) mit einem geeigneten Reduktionsmittel
wie Sn (II) oder Triphenylphosphin behandelt. Bei dem Reduktionsmittel
handelt es sich vorzugsweise um Triphenylphosphin, und die Reduktion
wird in einem geeigneten inerten Lösungsmittel wie Tetrahydrofuran
durchgeführt.
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Dem
Fachmann wird klar, daß es
bei den genannten Verfahren wünschenswert
oder erforderlich sein kann, eine Amin-, Hydroxyl- oder sonstige
gegebenenfalls reaktionsfähige
Gruppe zu schützen.
Geeignete Schutzgruppen und Einzelheiten von Verfahren zum Hinzufügen und
Entfernen solcher Gruppen können
dem Standardwerk "Protecting
Groups in Organic Synthesis" [Schutzgruppen
in der organischen Synthese], 2. Ausgabe (1991) von Greene und Wuts
entnommen werden. Bei der bevorzugten Ausführungsform werden Amingruppen
als Carbamatderivate, zum Beispiel als t-Butyloxycarbamate, geschützt. Verbindungen
der Formel (Ia), in der R1 H bedeutet, lassen
sich also bequem durch Entfernen einer Carbamatschutzgruppe aus
einer entsprechenden Verbindung der Formel (Ia), in der R1 eine Carbamatgruppe, insbesondere eine
t-Butyloxycarbamatgruppe, bedeutet, herstellen. Die Entfernung der
Carbamatgruppe läßt sich
bequem mit Chlorwasserstoff in Dioxan bewerkstelligen.
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet Verbindungen der Formel (Ia) in
Form von Salzen, insbesondere Säureadditionssalzen.
Zu geeigneten Salzen zählen
solche, die sowohl mit organischen als auch anorganischen Säuren gebildet
werden. Solche Säureadditionssalze
sind üblicherweise
pharmazeutisch annehmbar, obwohl auch Salze von pharmazeutisch nicht
unbedenklichen Säuren
bei der Herstellung und Reinigung der jeweiligen Verbindung von
Nutzen sein können.
Zu bevorzugten Salzen zählen
also diejenigen, die mit Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Zitronensäure,
Weinsäure,
Milchsäure,
Brenztraubensäure,
Essigsäure,
Bernsteinsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Methansulfonsäure
und Benzolsulfonsäure
gebildet werden.
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Salze
von Verbindungen der Formel (Ia) können dadurch gebildet werden,
daß man
die freie Base oder eines ihrer Salze, Enantiomere oder Racemate
mit einem oder mehreren Äquivalenten
der entsprechenden Säure
umsetzt. Die Reaktion kann in einem Lösungsmittel oder Medium, in
dem das Salz unlöslich
ist, oder in einem Lösungsmittel,
in dem das Salz löslich
ist, zum Beispiel Wasser, Dioxan, Ethanol, Tetrahydrofuran oder
Diethylether, oder einer Lösungsmittelmischung,
das bzw. die im Vakuum oder durch Gefriertrocknung entfernt werden
kann, durchgeführt
werden. Die Reaktion kann auch ein metathetisches Verfahren sein
oder an einem Ionenaustauscherharz durchgeführt werden.
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Bestimmte
neue Zwischenprodukte der Formeln (III), (V), (VI), (VIII) und (IX)
bilden einen weiteren Aspekt der Erfindung.
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Verbindungen
der Formel (III) können
dadurch hergestellt werden, daß man
eine Verbindung der Formel (X),
in der R
1 und
R
2 wie in Formel (Ia) definiert sind, mit
einem metallorganischen Derivat W–M, wobei W wie in Formel (Ia)
definiert ist und M einen Metallrest wie Lithium oder Magnesiumhalogenid
bedeutet, umsetzt.
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Verbindungen
der Formel (IX) können
folgendermaßen
hergestellt werden:
- (a) Umsetzen einer Verbindung
der Formel (II) wie oben definiert mit einer Verbindung der Formel
(XI), wobei W und G wie oben definiert
sind, oder
- (b) Umsetzen einer Verbindung der Formel (IV) wie oben definiert
mit einer Verbindung der Formel (XII), wobei V, W und G wie oben
definiert sind.
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Verbindungen
der Formeln (II), (IV), (VII), (X), (XI) und (XII) sind entweder
bekannt oder können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Einige dieser Verfahren
werden in den hier beschriebenen Beispielen erläutert. Weitere geeignete Verfahren
sind für
den Fachmann leicht ersichtlich.
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Zwischenverbindungen
können
als solche oder in geschützter
Form verwendet werden. Schutzgruppen und Einzelheiten für Verfahren
zu ihrer Entfernung können
dem Standardwerk "Protecting
Groups in Organic Synthesis",
2. Ausgabe (1991) von Greene und Wuts entnommen werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
und ihre Zwischenverbindungen lassen sich nach Standardverfahren
aus ihren Reaktionsmischungen isolieren und gegebenenfalls weiter
aufreinigen.
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Die
Verbindungen der Formel (Ia) können
in enantiomeren Formen vorliegen. Der Erfindungsumfang erstreckt
sich daher auf alle Enantiomere, Diastereomere, Racemate und deren
Mischungen. Die verschiedenen optischen Isomere lassen sich durch
Trennen einer racemischen Mischung der Verbindungen nach traditionellen
Techniken, zum Beispiel fraktionierte Kristallisation oder HPLC,
isolieren.
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Zwischenprodukte
können
auch in enantiomeren Formen vorliegen und als aufgereinigte Enantiomere,
Diastereomere, Racemate oder Mischungen verwendet werden.
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Die
Verbindungen der Formel (Ia) und ihre pharmazeutisch annehmbaren
Salze, Enantiomere und Racemate sind deshalb nutzbringend, weil
sie über
eine pharmakoligische Wirksamkeit bei Tieren verfügen. Insbesondere
wirken die Verbindungen der Formeln (I) und (Ia) als Hemmer des
Enzyms Stickstoffmonoxidsynthase. Genauer handelt es sich um Hemmer
der induzierbaren Isoform des Enzyms Stickstoffmonoxidsynthase,
und deshalb kann angenommen werden, daß sie sich für Therapiezwecke,
zum Beispiel als entzündungshemmende
Mittel, eignen. Eventuell eignen sie sich auch als Hemmer der neuronalen
Isoform des Enzyms Stickstoffmonoxidsynthase.
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Die
Verbindungen der Formeln (I) und (Ia) und ihre pharmazeutisch annehmbaren
Salze, Enantiomere und Racemate sind für die Behandlung oder Prophylaxe
von Krankheiten oder Leiden, bei denen die Produktion oder Überproduktion
der Stickstoffmonoxidsynthase eine Rolle spielt, indiziert. Insbesondere
sind die Verbindungen für
die Behandlung von entzündlichen
Störungen
bei Säugetieren,
darunter auch dem Menschen, indiziert.
-
Insbesondere
können
folgende Beschwerden genannt werden:
- Osteoarthritis, rheumatoide
Arthritis, rheumatoide Spondylitis, Gichtarthritis sowie weitere
Arthriden, Gelenksentzündungen;
- Ekzem, Schuppenflechte, Dermatitis oder weitere entzündliche
Hautbeschwerden wie Sonnenbrand;
- entzündliche
Augenbeschwerden, darunter Uveitis, Glaukom und Konjunktivitis;
- mit Entzündung
einhergehende Lungenerkrankungen, zum Beispiel Asthma, Bronchitis,
chronischobstruktive Lungenerkrankung, Vogelzüchterlunge, Drescherkrankheit,
akute Atemwegserkrankung;
- Bakteriämie,
Endotoxämie
(septischer Schock), aphthöse
Geschwüre,
Zahnfleischentzündung,
Fieber, Schmerzen, Meningitis und Pankreatitis;
- Beschwerden des Magen-Darm-Trakts, darunter Reizdarm, Morbus
Crohn, chronisch-atrophische Gastritis, Gastritis varialoforme,
ulzerative Colitis, Zöliakie,
Enteritis regionalis, Ulcus pepticum, Reizdarm, Refluxösophagitis,
Schädigung
des Magen-Darm-Trakts aufgrund von Infektionen durch zum Beispiel
Helicobacter pylori, oder von Behandlungen mit nichtsteroidartigen
entzündungshemmenden
Arzneimittelwirkstoffen;
- sowie weitere mit Entzündung
einhergehende Beschwerden.
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Aufgrund
ihrer pharmakologischen Wirksamkeit als Hemmer des Enzyms Stickstoffmonoxidoxidase werden
die Verbindungen sich auch bei der Behandlung und Linderung von
akuten Schmerzen oder anhaltenden entzündungsbedingten Schmerzen oder
Neuropathie oder Schmerzen zentralen Ursprungs eignen.
-
Uns
interessieren besonders die Beschwerden Reizdarm, rheumatoide Arthritis,
Osteoarthritis, chronischobstruktive Lungenerkrankung und Schmerzen.
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Die
Verbindungen der Formeln (I) und (Ia) und ihre pharmazeutisch annehmbaren
Salze, Enantiomere und Racemate können auch bei der Behandlung
oder Prophylaxe von anderen Krankheiten oder Beschwerden als den
oben genannten von Nutzen sein. Zum Beispiel können die Verbindungen bei der
Behandlung von folgendem von Nutzen sein: Atherosklerose, Mukoviszidose,
durch septischen und/oder toxischen Schock bedingter Hypotonus,
Behandlung von Funktionsstörungen
des Immunsystems, als Hilfsstoff bei der kurzfristigen Immunsuppression
bei der Organtransplantationstherapie, Beeinflussung des Eintritts
von Zuckerkrankheit, Aufrechterhaltung der Pankreasfunktion bei
Zuckerkrankheit, Behandlung von mit Diabetes einhergehenden Gefäßkomplikationen
sowie bei der gemeinsamen Therapie mit Cytokinen, zum Beispiel TNF
oder Interleukinen.
-
Die
Verbindungen der Formeln (I) und (Ia) können auch bei der Behandlung
von folgenden von Nutzen sein: Sauerstoffnot, zum Beispiel bei Herzstillstand
und Schlaganfall, neurodegenerative Störungen, darunter Nervendegeneration
und/oder Nervennekrose bei Krankheiten wie Ischämie, Sauerstoffnot, Hypoglykämie, Epilepsie,
sowie externen Wunden (wie Rückenmarks-
und Kopfverletzungen), Sauerstoffüberdruckkrämpfe und -vergiftungen, Demenz,
z.B. präsenile
Demenz, Morbus Alzheimer und Demenz in Verbindung mit AIDS, Sydenham-Chorea, Morbus Parkinson,
Tourette-Syndrom, Morbus Huntington, amyotrophische Lateralsklerose,
multiple Sklerose, Korsakoff-Syndrom, mit Gehirngefäßstörung einhergehender
Schwachsinn, Schlafstörungen,
Schizophrenie, Autismus, Winter-Blues, Jet-Lag und septischer Schock.
Von Verbindungen der Formeln (I) und (Ia) kann auch erwartet werden,
daß sie
bei der Vorbeugung und Umkehr von Drogenabhängigkeit oder – toleranz,
wie Toleranz gegenüber
Opiaten und Diazepinen, bei der Behandlung von Migräne und anderen
vaskulären
Kopfschmerzen, neurogenen Entzündungen,
bei der Behandlung von Störungen
der Beweglichkeit des Magen-Darm-Trakts, Krebs und bei der Geburtseinleitung
von Nutzen sind.
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Von
besonderem Interesse für
uns sind die Beschwerden Schlaganfall, Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson,
mutiple Sklerose, Schizophrenie, Migräne, Krebs und septischer Schock.
-
Es
wird erwartet, daß die
Prophylaxe für
die Behandlung von Patienten, bei denen bereits ein Anfall aufgetreten
ist oder bei denen angenommen wird, daß sie auf eine andere Weise
von der jeweiligen Krankheit oder Beschwerde verstärkt gefährdet sind,
von besonderer Bedeutung sein wird. Zu den Patienten, bei denen die
Gefahr besteht, daß eine
bestimmte Krankheit oder Beschwerde auftritt, zählen im allgemeinen solche,
bei denen die Krankheit oder Beschwerde bereits in der Familie aufgetreten
ist oder solche, bei denen eine genetische Untersuchung bzw. ein
genetisches Screening ergeben hat, daß sie für das Auftreten dieser Krankheit oder
Beschwerde besonders anfällig
sind.
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Die
verabreichte Dosierung bei den obengenannten therapeutischen Indikationen
hängt natürlich von der
verwendeten Verbindung, dem Verabreichungsweg und der erwünschten
Behandlung ab. Im allgemeinen erzielt man jedoch zufriedenstellende
Ergebnisse, wenn die Verbindungen in einer Dosierung von 1 mg bis 2000
mg der festen Form pro Tag verabreicht werden.
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Die
Verbindungen der Formel (Ia) und ihre pharmazeutisch annehmbaren
Derivate können
alleine oder in Form von entsprechenden pharmazeutischen Zusammensetzungen,
in dem die Verbindung oder das Derivat in Abmischung mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Hilfsstoff, Verdünnungsmittel
oder Träger
vorliegt, verwendet werden. Die Verabreichung kann enteral (darunter
oral, sublingual oder rektal), intranasal, intravenös, topisch
oder auf anderen parenteralen Wegen erfolgen, ist jedoch nicht darauf
beschränkt.
Traditionelle Vorgehensweisen für
die Auswahl und Herstellung von geeigneten pharmazeutischen Präparaten
sind zum Beispiel in "Pharmaceuticals – The Science
of Dosage Form Designs" [Pharmazeutika – Die Wissenschaft der
Arzneiformen], M.E. Aulton, Churchill Livingstone, 1988, beschrieben.
Die pharmazeutische Zusammensetzung umfaßt vorzugsweise weniger als
80% und stärker
bevorzugt weniger als 50% einer Verbindung der Formel (Ia) oder
eines ihrer pharmazeutisch annehmbaren Salze, Enantiomere oder Racemate.
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Ebenfalls
bereitgestellt wird ein Verfahren zur Herstellung solch einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, bei dem die Bestandteile vermischt werden.
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Die
Verbindungen der Formeln (I) und (Ia) und ihre pharmazeutisch annehmbaren
Derivate können vorteilhaft
auch in Kombination mit einem COX-2-Hemmer verwendet werden. Besonders
bevorzugte COX-2-Hemmer sind Celecoxib und MK-966. Der NOS-Hemmer
und der COX-2-Hemmer
können
entweder gemeinsam innerhalb der gleichen pharmazeutischen Zusammensetzung
formuliert werden und so in Einzeldosisform verabreicht werden,
oder jede Komponente kann einzeln formuliert werden, sodaß getrennte
Dosierungen gleichzeitig oder der Reihe nach verabreicht werden
können.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert, jedoch keineswegs eingeschränkt:
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Beispiel 1
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3-[(2,5-Dichlorphenyl)thio]-N-methylbenzolpropanaminfumarat
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Eine
ethanolische Lösung
von Natriumethanolat [hergestellt aus Natrium (140 mg, 6,0 mmol)]
in trockenem Ethanol (32 ml) wurde nacheinander mit 2,5-Dichlorbenzolthiol
(394 mg, 2,2 mmol) und 3-Chlor-N-methylbenzolpropanamin-hydrochlorid
(440 mg, 2,0 mmol) versetzt, und der Ansatz wurde 1,5 Stunden unter Rühren am
Rückfluß erhitzt.
Es wurde abgekühlt,
eingedampft und der Rückstand
zwischen Wasser und Essigester verteilt. Die organische Schicht
wurde abgetrennt, mit Kochsalzlösung
gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Durch Abdampfen des Lösungsmittels
und Eluieren des Rückstands über eine Flash-Chromatographiesäule, wobei
10% Methanol/Dichlormethan als Elutionsmittel verwendet wurde, erhielt man
320 mg Produkt als freie Base. Dieses Öl wurde in trockenem Ethanol
(10 ml) gelöst
und mit fumarer Säure
(114 mg) behandelt. Der Ansatz wurde 0,5 Stunden lang unter Rühren am
Rückfluß erhitzt.
Durch Abdampfen des Lösungsmittels
und Verreiben des zurückbleibenden
Feststoffs mit Acetonitril erhielt man 410 mg (46%) der Titelverbindung
als cremefarbenen Feststoff.
-
MS-APCI
+ve m/Z 326 ([M+H]+)
-
1H-NMR 300 MHz (d6-DMSO)
7,45 (4H, m), 7,35 (2H, t), 7,25 (2H, m), 6,45 (2H, s), 4,82 (1H,
t), 2,78 (1H, m), 2,65 (1H, m), 2,42 (3H, s), 2,22 (2H, m).
-
Beispiel 2
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2-[[3-(Dimethylamino)-1-phenylpropyl]amino]-4-(trifluormethyl)benzonitril
-
2-Fluor-4-(trifluormethyl)benzonitril
(0,15 ml, 1,1 mmol) und N3,N3-Dimethyl-1-phenyl-1,3-propandiamin
(420 mg, 2,4 mmol) in n-Butanol (0,5 ml) wurden 20 Stunden lang
unter Rühren
am Rückfluß erhitzt.
Der rohe Ansatz wurde auf einer Silikasäule aufgetragen, und das Produkt
wurde mit 50% Isohexan/Diethylether eluiert. Die Titelverbindung
wurde als hellgelber Feststoff isoliert (330 mg, 86%).
-
MS-APCI
+ve m/Z 348 ([M+H]+).
-
1H-NMR 300 MHz (CDCl3)
7,4–7,16
(6H, m), 6,67 (1H, dd), 6,39 (1H, s), 4,59 (1H, q), 2,46–2,38 (1H, m),
2,31-2,24 (7H, m),
2,14–2,07
(1H, m), 1,8–1,73
(1H, m).
-
Beispiel 3
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4-Chlor-2-[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]amino]benzonitril
-
a) 4-Chlor-2-[(3-hydroxy-1-phenylpropyl)amino]-benzonitril
-
Eine
Mischung aus 3-Amino-3-phenyl-1-propanol (1 g, 6,6 mmol), 4-Chlor-2-fluorbenzonitril
(1 g, 6,4 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin (1,2 ml, 6,9 mmol)
wurde 5 Stunden lang bei 140°-C
durch Rühren
erhitzt. Der rohe Ansatz wurde abgekühlt und an Silikagel gereinigt
(Ether/Isohexan 1:4). Das Produkt wurde als farbloser Feststoff
isoliert (1,1 g, 58%), Fp. 88 – 90°-C.
-
MS-APCI
+ve m/Z 287 ([M+H]+).
-
1H-NMR 300 MHz (d6-DMSO)
7,5–7,2
(6H, m), 7,05 (1H, d), 6,63 (1H, dd), 6,51 (1H, d), 4,9 (1H, t), 4,73
(1H, q), 3,49 (2H, q), 2,1–1,88
(2H, m).
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b) 4-Chlor-2-[(3-iod-1-phenylpropyl)amino]benzonitril
-
Eine
Lösung
von Triphenylphosphin (1,83 g, 6,98 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran
(30 ml) wurde tropfenweise bei 0°C
unter Stickstoffatmosphäre
mit Diethylazodicarboxylat (1,2 g, 6,9 mmol) versetzt. Nach 20 Minuten
wurde der Ansatz mit Lithiumiodid und 4-Chlor-2-[(3-hydroxy-1-phenylpropyl)amino]benzonitril
(0,8 g, 2,79 mmol) versetzt, und es wurde noch 5 Stunden lang gerührt. Anschließend wurde
zur Trockne eingeengt und der Rückstand
an Silika (Ether/Isohexan 1:4) gereinigt. Die Titelverbindung wurde
als farbloses Öl
isoliert (0,35 g, 32%).
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1H-NMR 400 MHz (CDCl3)
7,41–7,28
(6H, m), 6,65 (1H, d), 6,5 (1H, d), 4,94 (1H, br d), 4,6 (1H, q), 3,28–3,23 (1H,
m), 3,1–3,04
(1H, m), 2,43–2,26
(2H, m).
-
c) 4-Chlor-2-[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]amino]-benzonitril
-
Eine
Lösung
von Methylamin (3 ml) in Methanol (20 ml) wurde mit 4-Chlor-2-[(3-iod-1-phenylpropyl)amino]-benzonitril (0,35
g, 0,88 mmol) versetzt. Es wurde 20 Stunden lang bei Raumtemperatur
gerührt und
anschließend
zur Trockne eingeengt. Durch chromatographische Reinigung des Rückstands
an Silikagel (7 N Ammoniak/Dichlormethan in Methanol, 1:9) erhielt
man die Titelverbindung als hellrosa Feststoff (169 mg,64%), Fp.
119 – 120°-C.
-
MS-APCI
+ve m/Z 300/302
([M+H]+).
-
1H-NMR 300 MHz (CDCl3)
8,22 (1H, d), 7,37–7,24
(6H, m), 6,52 (1H, dd), 6,27 (1H, d), 4,58 (1H, q), 2,8–2,66 (2H,
m), 2,48 (3H, s), 2,14–2,05
(1H, m), 1,89–1,8
(1H, m).
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Beispiel 4
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4-Chlor-2-{[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]thio}-benzonitril-hydrochlorid
-
a) [3-(Acetylthio)-3-phenypropyl]methylcarbaminsäure-1,1-dimethylethylester
-
Eine
gerührte
Lösung
von Triphenylphosphin (1,13 g, 4,32 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran
(12 ml) wurde tropfenweise unter Rühren und Stickstoff bei 0°C mit Diisopropylazodicarboxylat
(0,88 ml, 4,32 mmol) versetzt. Nach 0,5 Stunden wurde langsam bei
0°C mit
einer Lösung
von (3-Hydroxy-3-phenylpropyl)carbaminsäure-1,1-dimethylethylester
(0,572 g, 2,16 mmol) und Thioessigsäure (0,31 ml, 4,34 mmol) in trockenem
Tetrahydrofuran (10 ml) versetzt. Der Ansatz wurde 1 Stunde lang
bei dieser Temperatur und anschließend über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Durch Eindampfen der Mischung und anschließendes Eluieren über eine
Flash-Chromatographiesäule mit
Ether/Isohexan (1:9) als Elutionsmittel erhielt man das Produkt
(420 mg, 60%) als cremefarbenen Feststoff.
-
MS-APCI
+ve m/Z 224 ([M+H]+).
-
b) 4-Chlor-2-[[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]thio]-benzonitril-hydrochlorid
-
[3-(Acetylthio)-3-phenylpropyl]methylcarbaminsäure-1,1-dimethylethylester
(300 mg, 0,928 mmol) in Ethanol (20 ml) wurde mit Natriumhydroxid
in Wasser (5 ml) und anschließend
mit 4-Chlor-2-fluorbenzonitril (144 mg, 0,928 mmol) behandelt, und
der Ansatz wurde bei Raumtemperatur über Nacht unter Stickstoff
gerührt.
Der Ansatz wurde 0,5 Stunden lang am Rückfluß erhitzt, abgekühlt, in
Wasser gegossen und mit Essigester extrahiert, der mit Kochsalzlösung gewaschen
und über
Magnesiumsulfat getrocknet wurde. Durch Abdampfen des Lösungsmittels
und Eluieren des Rückstands über Flash-Chromatographiesäule mit
Ether/Isohexan (3:7) als Elutionsmittel erhielt man 160 mg des carbamatgeschützten Produkts
als farbloses Öl.
Durch 1,5stündiges
Rühren
dieser Substanz mit 4M Chlorwasserstoff in Dioxan (6 ml), Eindampfen
und Verreiben mit Ether erhielt man die Titelverbindung (122 mg,
37%) als farblosen Feststoff.
-
MS-APCI
+ve m/Z 317 ([M+H]+).
-
1H-NMR 300 MHz (d6-DMSO)
8,76 (2H, brs), 7,83 (1H, d), 7,71 (1H, d), 7,48 (1H, dd), 7,43–7,26 (5H, m),
4,96 (1H, t), 2,94 (1H, br m), 2,75 (1H, br m), 2,50 (3H, s), 2,28
(2H, m).
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Beispiel 5
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4-Brom-2-{[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]thio}benzonitril-oxalat
-
Die
Titelverbindung, die als Oxalatsalz isoliert wurde, wurde nach dem
Verfahren von Beispiel 5 unter Verwendung von [3-(Acetylthio)-3-phenylpropyl]methylcarbaminsäure-1,1-dimethylethylester
und 4-Brom-2-fluorbenzonitril
hergestellt.
-
MS-APCI
+ve m/Z 363 ([M+H]+).
-
1H-NMR 300 MHz (d6-DMSO)
7,77 (1H, d), 7,73 (1H, s), 7,62 (1H, dd), 7,41–7,26 (6H, m), 4,87 (1H, t),
2,97 (1H, m), 2,75 (1H, m), 2,53 (3H, s), 2,27 (2H, m).
-
Beispiel 6
-
3-[(2,5-Dichlorphenyl)sulfonyl]-N-methylbenzolpropanamin-trifluoracetat
-
Das
Produkt von Beispiel 1 (90 mg, 0,203 mmol) wurde bei Raumtemperatur
unter Stickstoff als Suspension in einer 1:1-Mischung aus Methanol
und Wasser (1 ml) gerührt.
Anschließend
wurde mit Oxone® (375 mg,
0,61 mmol) versetzt und 4,5 Stunden lang gerührt. Der Ansatz wurde mit Natriumhydrogencarbonat
neutralisiert und mit Dichlormethan extrahiert, welches über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet wurde. Durch Abdampfen des Lösungsmittels,
Reinigen des Rückstands
mittels Umkehrphasen-HPLC und Gefriertrocknen der gereinigten Fraktionen
erhielt man das gewünschte
Produkt (8 mg, 8%) als Trifluoracetatsalz.
-
MS-APCI
+ve m/Z 358 ([M+H]+).
-
1H-NMR 300 MHz (d6-DMSO)
7,78 (2H, m), 7,54 (1H, m), 7,36–7,26 (5H, m), 4,98 (1H, dd),
3,30 (3H, s), 2,97 (1H, m), 2,64 (1H, m), 2,52 (2H, m).
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Beispiel 7
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(1R)-N1-[2-Chlor-5-(trifluormethyl)phenyl]-N3-methyl-1-phenyl-1,3-propandiamin-oxalat
-
a) N-[2-Chlor-5-(trifluormethyl)phenyl]-α-[2-[[(1,1-dimethylethyl)dimethylsilyl]oxy]ethyl]-(α1R)-benzolmethanamin
-
2,2'-Bis(diphenylphosphino)-1,1'-binaphthyl (BINAP)
(32,3 mg, 0,052 mmol) und Palladium(II)-acetat (23,3 mg, 0,104 mmol)
wurden 10 Minuten lang bei Raumtemperatur in Toluol (5 ml) gerührt. Man
versetzte mit 2-Brom-1-chlor-4-(trifluormethyl)benzol (270 mg, 1,25
mmol) und rührte
den entstandenen Ansatz noch 10 Minuten. Man versetzte mit (α1R)-α-{2-[[(1,1- Dimethylethyl)dimethylsilyl]oxy]ethyl}benzolmethanamin
(330 mg, 1,25 mmol) sowie noch weiteren 10 Minuten mit Natrium-tert.-butylat
(140 mg, 1,45 mmol) und erhitzte über Nacht auf 120°C. Durch
Abkühlen
des Ansatzes, Verdünnen
mit Ether, Filtrieren über
Celite und Eindampfen des Filtrats erhielt man 400 mg Rohprodukt,
das im nächsten
Schritt direkt verwendet wurde.
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b) (γ1R)-γ-{[2-Chlor-5-(trifluormethyl)phenyl]amino}-benzolpropanol
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Das
Rohprodukt von Beispiel 7(a) (400 mg) wurde in Tetrahydrofuran (10
ml) gelöst,
und man versetzte bei Raumtemperatur mit Tetrabutylammoniumfluorid
(1M Lösung
in Tetrahydrofuran; 1,87 ml). Es wurde 5 Stunden lang gerührt, eingedampft,
und der Rückstand
wurde zwischen Essigester und Wasser verteilt. Die wäßrige Schicht
wurde abgetrennt und mit weiterem Essigester extrahiert (2 ×), und
die Extrakte wurden vereinigt und über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet. Durch Abdampfen des Lösungsmittels und Eluieren des
Rückstands über eine
Flash-Chromatographiesäule
mit 10% Methanol/Dichlormethan als Elutionsmittel erhielt man das
Produkt (148 mg) als farbloses Öl.
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1H-NMR 300 MHz (d6-DMSO)
7,48 (1H, d), 7,35 (4H, m), 7,22 (1H, t), 6,83 (1H, d), 6,65 (1H,
s), 6,51 (1H, d), 4,88 (1H, m), 4,70 (1H, m), 3,52 (2H, m), 2,00
(2H, m).
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c) (1R)-N1-[2-Chlor-5-(trifluormethyl)phenyl]-N3-methyl-1-phenyl-1,3-propandiamin-oxalat
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Das
Produkt von Beispiel 7(b) (148 mg, 0,449 mmol) und Triphenylphosphin
(141 mg, 0,539 mmol) wurden in trockenem Tetrahydrofuran (10 ml)
bei 0°C
miteinander verrührt.
Man versetzte mit N-Iodsuccinimid (121 mg, 0,539 mmol) und ließ über Nacht
auf Raumtemperatur erwärmen.
Nach Behandeln mit weiterem Triphenylphosphin (282 mg, 1,08 mmol)
und N-Iodsuccinimid (242 mg, 1,08 mmol) und 24stündigem Rühren wurde mit wäßrigem Methylamin
(40%, 1,0 ml) behandelt und 5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Durch
Eindampfen des Ansatzes, Reinigen des Rückstands mittels Umkehrphasen-HPLC
und Überführen des
isolierten Produkts in das Oxalatsalz erhielt man einen farblosen
Feststoff (37,2 mg, 16%). MS-APCI +ve m/Z 343 ([M+H]+).
-
1H-NMR 300 MHz (d6-DMSO)
7,47 (1H, d), 7,43 (2H, d), 7,35 (2H, t), 7,24 (1H, t), 6,87 (1H,
d), 6,78 (1H, s), 6,28 (1H, d), 4,74 (1H, q), 2,96 (2H, m), 2,57
(3H, s), 2,36 (1H, m), 2,05 (1H, m).
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Beispiel 8
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2-[[(1R)-3-Amino-1-phenylpropyl]amino]-4-chlor-5-fluorbenzonitril
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a) 4-Chlor-5-fluor-2-[[(1R)-3-hydroxy-1-phenylpropyl]amino]benzonitril
-
4-Chlor-2,5-difluorbenzonitril
(1,0 g, 5,76 mmol) und (γ1R)-γ-Aminobenzolpropanol
(870 mg, 5,76 mmol) wurden 30 Stunden lang bei 140°C in N,N-Diisopropylethylamin
(740 mg, 5,76 mmol) ersetzt. Der Ansatz wurde zwischen Essigester
und Wasser verteilt, und die organische Schicht wurde abgetrennt.
Die wäßrige Schicht
wurde weiter mit Essigester extrahiert und die Extrakte wurden vereinigt
und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Durch Abdampfen des Lösungsmittels
und Reinigen des Rückstands
mittels Flash-Chromatographie, wobei 10% Essigester/Isohexan als
Elutionsmittel verwendet wurde, erhielt man die Titelverbindung
(260 mg, 15%).
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MS-APCI
+ve m/Z 305 ([M+H]+).
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1H-NMR 300 MHz (CDCl3)
7,33 (5H, m), 7,15 (1H, d), 6,43 (1H, d), 5,98 (1H, d), 4,61 (1H,
d), 3,79 (2H, m), 2,11 (2H, m).
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b) 4-Chlor-5-fluor-2-[[(1R)-3-iod-1-phenylpropyl]-amino]benzonitril
-
Das
Produkt von Beispiel 8(a) (260 mg, 0,86 mmol) und Triphenylphosphin
(270 mg, 1,03 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran (15 ml) wurden
auf 0°C
abgekühlt
und mit N-Iodsuccinimid (230 mg, 1,03 mmol) behandelt. Der Ansatz
wurde über
Nacht auf Raumtemperatur gerührt
und zur weiteren Verarbeitung geteilt.
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c) 2-[[(1R)-3-Azido-1-phenylpropyl]amino]-4-chlor-5-fluorbenzonitril
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Die
Hälfte
der rohen Lösung
aus Beispiel 8(b) wurde mit Natriumazid (59 mg, 0,9 mmol) in trockenem Dimethylsulfoxid
(5 ml) behandelt und 2 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Der
Ansatz wurde zwischen Essigester und Wasser verteilt, und die organische
Schicht wurde abgetrennt. Das Wäßrige wurde
weiter mit Essigester extrahiert (2 ×), und die Extrakte wurden
vereinigt, mit Kochsalzlösung
gewaschen und über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde abgedampft und das Rohprodukt im nächsten Schritt verwendet.
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d) 2-[[(1R)-3-Amino-1-phenylpropyl]amino]-4-chlor-5-fluorbenzonitril-hydrochlorid
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Das
rohe Azid von Beispiel 8(c) (108 mg) wurde in wasserfreiem Methanol
(10 ml) gelöst,
und es wurde mit wasserfreiem Zinn(II)-chlorid (186 mg) versetzt
und 1 Stunde lang gerührt.
Es wurde über
Celite filtriert und das Filtrat wurde zur Trockne eingeengt. Der
Rückstand
wurde über
eine SCX-Ionenaustauschersäule
gegeben, wobei zu Beginn Methanol als Elutionsmittel und anschließend wäßriger Ammoniak
verwendet wurde; man erhielt ein Öl, das in das Hydrochloridsalz überführt wurde,
wodurch man zu einem gelben Feststoff gelangte (60 mg).
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MS
APCI +ve m/z 304
([M+H]+)
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1H-NMR 300 MHz (d6-DMSO)
7,92 (3H, br s), 7,73 (1H, d), 7,47 (1H, d), 7,37 (2H, t), 7,27
(1H, t), 6,80 (2H, m), 4,74 (1H, q), 2,81 (2H, m), 2,14 (2H, m).
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Beispiel 9
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4-Chlor-5-fluor-2-[[(1R)-3-(methylamino)-1-phenylpropyl]amino]benzonitril-hydrochlorid
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Die
Hälfte
der rohen Lösung
von Beispiel 8(b) wurde mit 40% wäßrigem Methylamin (0,06 ml)
versetzt, und es wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Die Mischung wurde eingeengt, und der Rückstand wurde über eine
SCX-Ionenaustauschersäule
gegeben, wobei zu Beginn mit Methanol und anschließend mit wäßrigem Ammoniak
eluiert wurde; man erhielt ein Öl,
das in das Hydrochloridsalz überführt wurde,
wodurch man einen farblosen Schaum erhielt (26 mg).
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MS
APCI +ve m/z 318
([M+H]+)
-
1H-NMR 300 MHz (d6-DMSO)
8,71 (1H, s), 7,73 (1H, d), 7,47 (2H, d), 7,37 (2H, t), 7,27 (1H,
t), 6,81 (2H, m), 4,76 (1H, m), 2,92 (2H, m), 2, 55 (3H, s), 2,32
(1H, m), 2,05 (1H, m)
-
Beispiel 10
-
N-(5-Chlor-2-nitrophenyl)-1-phenyl-3-(morpholin-1-yl)propanamin-fumarat
-
Eine
Mischung aus 4-Chlor-2-fluornitrobenzol (900 mg, 5,13 mmol) und
1-Phenyl-3-(moipholin-1-yl)propanamin (1,13 g, 5,13 mmol) in Acetonitril
(50 ml) wurde 2 Stunden lang am Rückfluß erhitzt. Der abgekühlte Ansatz
wurde anschließend
mit 2N Salzsäure
(200 ml) gequencht und die Produkte mit Diethylether extrahiert
(2 × 100
ml). Die wäßrige Phase
wurde aufgefangen, mit festem Kaliumcarbonat auf pH 14 basisch gestellt
und mit Essigester extrahiert (2 × 150 ml). Die vereinigten
Extrakte wurden über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und zu einem Öl eingeengt.
Das Rohprodukt wurde mit Essigester als Elutionsmittel an Silikagel
gereinigt, wodurch man ein Öl
erhielt (1 g, 52%). Das Amin wurde durch Zugabe von Fumarsäure (1 Äquivalent)
in Ethanol (10 ml) in das Fumaratsalz überführt und das Produkt abfiltriert.
Durch Umkristallisieren aus Ethanol erhielt man einen gelben Feststoff
(380 mg, 18%).
-
MS
APCI +ve m/Z 376
([M+H]+)
-
1H-NMR 400 MHz (d6-DMSO)
8,89 (1H, d), 8,09 (1H, d), 7,43–7,25 (5H, m), 6,84 (1H, d),
6,68 (1H, dd), 6,62 (2H, s), 4,96 (1H, dd), 3,69–3,63 (4H, m), 2,5–2,3 (6H,
m), 2,15–1,97
(2H, m).
-
Beispiel 11
-
2-[[(1R)-3-Amino-1-phenylpropyl]thio]-4-chlorbenzonitril-fumarat
-
a) α-(2-Azidoethyl)-(α1S)-benzolmethanol
-
(α1S)-α-(2-Chlorethyl)benzolmethanol
(1,68 g, 9,85 mmol) und Natriumazid (960 mg, 1,5 Äq.) wurden in
feuchtem DMSO (15 ml + 0,5 ml Wasser) verrührt und 17 Stunden lang auf
50°C erhitzt.
Es wurde mit Wasser verdünnt
(300 ml), und die Produkte wurden mit Diethylether extrahiert (2 × 200 ml).
Die vereinigten Extrakte wurden getrocknet (Magnesiumsulfat) und
zu einem Öl
eingeengt. Durch Reinigung an Silikagel, wobei mit 10% Aceton/Isohexan
eluiert wurde, erhielt man das Azid als farbloses Öl (1,6 g,
92%).
-
1H-NMR 300 MHz (CDCl3)
7,41–7,27
(5H, m), 4,88–4,82
(1H, m), 3,55–3,35
(2H, m), 2,11–1,89
(3H, m).
-
b) α-(2-Azidoethyl)-(α1R)-benzolmethanthiol
-
Eine
Lösung
von Tris(4-chlorphenyl)phosphin (7,82 g, 21,4 mmol) in trockenem
Tetrahydrofuran wurde mit Diethylazodicarboxylat (4 ml, 1,2 Äq.) versetzt,
und der Ansatz wurde 15 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt. Die
Mischung wurde mit dem Produkt von Beispiel 11(a) (3,8 g, 21,4 mmol)
und anschließend
mit Thiobenzoesäure
(2,96 g, 1 Äq.)
versetzt. Die entstandene orange Lösung wurde über Nacht gerührt. Der
Ansatz wurde dann mit Natriummethanolat in Methanol (10 ml, 25 Gew.-%,
46 mmol). Nach 10 Minuten wurde der Ansatz in Wasser (100 ml) gegossen,
und der Ansatz wurde durch Zugabe von 4M Salzsäure sauer gestellt. Die Produkte
wurden mit Essigester extrahiert (200 ml), und der Extrakt wurde
getrocknet (Magnesiumsulfat) und zu einem dunkelgrünen Öl eingeengt.
Durch Reinigung an Silikagel, wobei mit 1% Essigester in Isohexan
eluiert wurde, erhielt man das Thiol als oranges Öl (1,4 g,
34%).
-
1H-NMR 300 MHz (CDCl3)
7,4–7,2
(5H, m), 4,12 (1H, q), 3,44–3,22
(2H, m), 2,24–2,1
(2H, m), 1,96 (1H, d).
-
c) 2-[[(1R)-3-Azido-1-phenylpropyl]thio]-4-chlorbenzonitrile
-
Eine
Lösung
des Produkts von Beispiel 11(b) (620 mg, 3,2 mmol) und 4-Chlor-2-fluorbenzonitril
(500 mg, 3,2 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran (20 ml) wurde unter
Rühren
mit Natriumhydrid (130 mg, 60%ige Dispersion in Mineralöl, 3,2 mmol)
versetzt. Es wurde 2 Stunden lang bei Umgebungstemperatur gerührt und anschließend mit
Wasser (150 ml) verdünnt.
Die Produkte wurden mit Diethylether (100 ml) extrahiert, und der Extrakt
wurde getrocknet (Magnesiumsulfat) und eingeengt. Das Rohprodukt
wurde an Silikagel gereinigt, wobei mit 20% Diethylether/Isohexan
eluiert wurde; man erhielt die Titelverbindung als farblosen Feststoff
(500 mg, 48%).
-
1H-NMR 300 MHz (CDCl3)
7,7–7,2
(8H, m), 4,52 (1H, dd), 3,53–3,24
(2H, m), 2,32–2,2
(2H, m).
-
d) 2-[[(1R)-3-Amino-1-phenylpropyl]thio]-4-chlorbenzonitril-fumarat
-
Das
Azid von Beispiel 11(c) (500 mg, 1,53 mmol) in Tetrahydrofuran (30
ml) wurde mit Triphenylphosphin (600 mg, 2,3 mmol) und Wasser (0,3
ml) behandelt. Der Ansatz wurde anschließend 1,5 Stunden lang unter
Rühren
am Rückfluß erhitzt.
Die abgekühlte
Lösung
wurde zur Trockne eingedampft, und der Rückstand wurde mit 10% 7N Ammoniak
in Methanol/Dichlormethan an Silikagel eluiert. Das Amin wurde als
farbloses Öl isoliert
und mit 1 Äquivalent
Fumarsäure
in Ethanol in ein Fumaratsalz überführt, wodurch
man einen farblosen Feststoff erhielt (490 mg, 51%).
-
MS
APCI +ve m/Z 303
([M+H]+)
-
1H-NMR 400 MHz (d6-DMSO)
7,82–7,25
(8H, m), 6,42 (~1,3H, s), 4,95 (1H, t), 2,83–2,63 (2H, m), 2,25–2,18 (2H,
m).
-
Beispiel 12
-
2-[[(1R)-3-Amino-1-phenylpropyl]thio]-4-(trifluormethyl)benzonitril-fumarat
-
Die
Titelverbindung wurde wie in Beispiel 11 beschrieben, jedoch unter
Verwendung von 2-Fluor-4-(trifluormethyl)benzonitril
hergestellt und als Fumaratsalz isoliert (600 mg, 63%).
-
MS
APCI +ve m/Z 337
([M+H]+)
-
1H-NMR 400 MHz (d6-DMSO)
8,01 (1H, d), 7,83 (1H, s), 7,71 (1H, d), 7,4–7,22 (5H, m), 6,41 (~1,3H, s),
5,02 (1H, t), 2,85–2,67
(2H, m), 2,27–2,21
(2H, m).
-
Beispiel 13
-
γ-[(2,5-Dimethylphenyl)thio]-N-methylbenzolpropanaminhydrochlorid
-
Wurde
nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren, jedoch unter Verwendung
von 2,5-Dimethylbenzolthiol und Diisopropylethylamin (8,5 Äquivalente)
in Methanol statt Natriumethanolat, hergestellt. Das Amin wurde
durch Behandeln mit Chlorwasserstoff in Diethylether als Hydrochloridsalz
isoliert.
-
MS
APCI +ve m/Z 286
([M+H]+)
-
1H-NMR 300 MHz (d6-DMSO)
8,87 (2H, br s), 7,35–6,94
(8H, m), 4,49 (1H, t), 2,96–2,86
(1H, m), 2,72–2,66
(1H, m), 2,48 (3H, s), 2,29–2,17
(8H, m).
-
Beispiel 14
-
4-Chlor-2-[methyl[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]-amino]benzonitril-oxalat
-
a) 4-Chlor-2-[(3-hydroxy-1-phenylpropyl]amino]-benzonitril
-
Eine
Mischung aus 3-Amino-3-phenylpropanol (1 g, 6,6 mmol) und 4-Chlor-2-fluorbenzonitril
(1 g, 6,4 mmol) in Diisopropylethylamin (1,2 ml, 6,9 mmol) wurde
5 Stunden lang auf 140°C
erhitzt. Der rohe Ansatz wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
auf eine Silikasäule
aufgetragen. Durch Eluieren mit 20% Diethylether/Isohexan wurde
die Titelverbindung als farbloser Feststoff isoliert (1,1 g, 58%).
-
MS
APCI +ve m/z 287
([M+H]+)
-
b) 4-Chlor-2-[[3-[[(1,1-dimethylethyl)dimethylsilyl]-oxy]-1-phenylpropyl]amino]benzonitril
-
Eine
Lösung
von 4-Chlor-2-[(3-hydroxy-1-phenylpropyl]-amino]benzonitril (2,3 g, 8 mmol) in
trockenem Tetrahydrofuran (50 ml) wurde mit tert.-Butyldimethylsilylchlorid
(2,41 g, 2 Äq.)
und Imidazol (1,09 g, 2 Äq.)
behandelt und 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Der Ansatz wurde mit Wasser
(200 ml) verdünnt, und
die Produkte wurden mit Diethylether (200 ml) extrahiert. Der organische
Extrakt wurde über
Magnesiumsulfat getrocknet und zu einem Öl eingeengt. Durch Reinigung
des Rohprodukts an Silikagel, wobei mit Isohexan/Diethylether (2:1) eluiert
wurde, erhielt man die Titelverbindung als farbloses Öl (2,3 g,
72%).
-
1H-NMR 400 MHz (CDCl3)
7,35–7,15
(6H, m), 6,52 (1H, d), 6,41 (1H, s), 5,42 (1H, d), 4,58 (1H, q), 3,7–3,5 (2H,
m), 2,0 (2H, m), 0,83 (9H, s), 0,0 (6H, s).
-
c) 4-Chlor-2-[(3-hydroxy-1-phenylpropyl)methylamino]-benzonitril
-
Eine
Lösung
von Natriumhydrid (60%ige Dispersion, 270 mg, 6,75 mmol) in trockenem
Tetrahydrofuran (20 ml) wurde unter Stickstoff bei 0°C mit 4-Chlor-2-[[3-[[(1,1-dimethylethyl)dimethylsilyl]oxy]-1-phenylpropyl]amino]benzonitril
(2,3 g, 5,74 mmol) in Tetrahydrofuran (10 ml) versetzt. Die entstandene
gelbe Suspension wurde 2 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt und
anschließend
mit Methyliodid (3,6 ml, 57,4 mmol) behandelt. Der entstandene Ansatz
wurde 10 Stunden lang am Rückfluß erhitzt
und anschließend
mit Essigsäure (10
ml) und Wasser (2 ml) behandelt. Es wurde über Nacht unter Rühren weiter
erhitzt. Der Ansatz wurde im Vakuum eingeengt und der Rückstand
zwischen Wasser (50 ml) und Essigester (100 ml) verteilt. Der organische
Extrakt wurde gewonnen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Nach Einengen des Extrakts wurde der Rückstand
mit 80% Isohexan/Diethylether als Elutionsmittel an Silikagel gereinigt.
Die Titelverbindung wurde als farbloses Öl isoliert (1 g, 58%).
-
1H-NMR 400 MHz (CDCl3)
7,51–6,76
(8H, m), 5,13 (1H, t), 3,8–3,72
(2H, m), 2,69 (3H, s), 2,39–2,33 (2H,
m).
-
d) 4-Chlor-2-[(3-chlor-1-phenylpropyl)methylamino]-benzonitril
-
4-Chlor-2-[(3-hydroxy-1-phenylpropyl)methylamino]benzonitril
(1 g, 3,3 mmol) wurde in Thionylchlorid (10 ml) gelöst. Die
Lösung
wurde mit Diisopropylethylamin (0,1 ml, 0,57 mmol) versetzt, und
der Ansatz wurde 15 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt und
anschließend
im Vakuum zur Trockne eingeengt. Durch Reinigen der Rohsubstanz
an Silikagel (wobei mit 20% Diethylether/Isohexan eluiert wurde)
erhielt man das Chlorid als farbloses Öl (330 mg, 31%).
-
GC/MS m/Z 318/20/22 ([M]+)
-
e) 4-Chlor-2-[methyl[3-(methylamino)-1-phenylpropyl]-amino]benzonitril-oxalat
-
4-Chlor-2-[(3-chlor-1-phenylpropyl)methylamino]-benzonitril (300
mg, 0,94 mmol) wurde in einer gesättigten Lösung von Methylamin in Methanol
(7 ml) gelöst,
und der Ansatz wurde 24 Stunden lang in einem Druckgefäß auf 140°C erhitzt.
Der Ansatz wurde eingeengt und der Rückstand an einer Silikagelsäule gereinigt,
wobei mit 10% 7N Ammoniak in Methanol/Dichlormethan eluiert wurde.
Die Titelverbindung wurde als Oxalatsalz isoliert (30 mg, 10%).
-
MS
APCI +ve m/Z 314
([M+H]+)
-
1H-NMR 300 MHz (d6-DMSO)
7,75 (1H, d), 7,45–6,98
(7H, m), 5,01 (1H, t), 3,0–2,8
(2H, m), 2,68 (3H, s), 2,56 (3H, s), 2,5–2,2 (2H, m).
-
Beispiel 15
-
(γ2R)-γ-[(2,5-Dichlorphenyl)thio]-2-thiazolpropanaminhydrochlorid
-
a) [3-Oxo-3-(2-thiazolyl)propyl]carbaminsäure-1,1-dimethylethylester
-
Eine
Lösung
von 2-Bromthiazol (5,035 g, 30,7 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran
(125 ml) wurde bei –78°C unter Stickstoff
im Verlauf von 30 Minuten mit einer Lösung von n-Butyllithium in
Hexanen (1,6 M, 17,6 ml, 28,2 mmol) versetzt, und der Ansatz wurde
anschließend
im Verlauf von 30 Minuten mit einer Lösung von [3- (Methoxymethylamino)-3-oxopropyl]carbaminsäure-1,1-dimethylethylester
(2,976 g, 12,8 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran (30 ml) versetzt.
Der Ansatz wurde auf OsC erwärmen
gelassen und dann mit gesättigtem
Amminiumchlorid gequencht und mit Essigester extrahiert (3 × 100 ml).
Die vereinigten Extrakte wurden mit Wasser (3 × 50 ml) und gesättigter
Kochsalzlösung
(1 × 100
ml) gewaschen, getrocknet (Magnesiumsulfat) und im Vakuum eingeengt,
wodurch man zu einem rohen orange Öl gelangte. Durch Flash-Chromatographie (Silika,
25% Essigester in Isohexan) erhielt man ein hellgelbes Öl (2, 2
g, 67%).
-
MS
APCI +ve m/Z 201
([M(-C4H9)(+H)]+)
-
1H-NMR 300 MHz (CDCl3)
8,01 (1H, m), 7,69 (1H, m), 5,05 (1H, br s), 3,57 (2H, q), 3,39
(2H, t), 1,46 (9H, s).
-
b) [(3S)-3-Hydroxy-3-(2-thiazolyl)propyl]carbaminsäure-1,1-dimethylethylester
-
Eine
Lösung
von (R)-3-Methyl-CBS-oxazaborolidin (1M Lösung in Toluol, 0,43 ml) in
trockenem Tetrahydrofuran (30 ml) wurde bei –10°C unter Stickstoff mit Boran/Tetrahydrofuran-Komplex
(1M in Tetrahydrofuran, 2,58 ml) versetzt, und der Ansatz wurde
15 Minuten lang bei –10°C gerührt. Im
Verlauf von 45 Minuten wurde tropfenweise mit einer Lösung von
[3-Oxo-3-(2-thiazolyl)propyl]carbaminsäure-1,1-dimethylethylester (1,1
g, 4,3 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran (20 ml) versetzt, und
der Ansatz wurde im Verlauf von 16 Stunden auf Raumtemperatur erwärmen gelassen.
Es wurde mit Methanol (10 ml) versetzt, und der Ansatz wurde 15
Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt, wonach das Lösungsmittel
bei verringertem Druck entfernt wurde. Es wurde nochmals mit Methanol
(10 ml) versetzt und dieses bei verringertem Druck entfernt, wodurch
man zu einem rohen gelben Öl
gelangte. Durch Flash-Chromatographie (Silika, 25 bis 100 Essigester
in Isohexan) erhielt man einen klaren Gummi (0,74 g, 67%).
-
MS
APCI +ve m/Z 259
([M+H]+)
-
c) [(3R)-3-[(2,5-Dichlorphenyl)thio]-3-(2-thiazolyl)-propyl]carbaminsäure-1,1-dimethylethylester
-
Eine
Lösung
von 2,5-Dichlorthiophenol (179 mg, 1 mmol), [(3S)-3-Hydroxy-3-(2-thiazolyl)propyl]carbaminsäure-1,1-dimethylethylester
(258 mg, 1 mmol) und Triphenylphosphin (315 mg, 1,2 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran
(30 ml) wurde im Verlauf von 5 Minuten bei 0°C unter Stickstoff tropfenweise
mit Diisopropylazodicarboxylat (243 mg, 1,2 mmol) versetzt. Es wurde
16 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt und dann im Vakuum eingeengt,
wodurch man einen rohen gelben Gummi erhielt. Durch Flash-Chromatographie
(Silika, 15% Essigester in Isohexan) gelangte man zu einem klaren Öl (85 mg,
21%).
-
MS
APCI +ve m/Z 419/421/423
([M+H]+)
-
d) (γ2R)-γ-[(2,5-Dichlorphenyl)thio]-2-thiazolpropanamin-hydrochlorid
-
Das
Produkt von Beispiel 15(c) wurde in trockenem Dioxan (3 ml) mit
4M Salzsäure
(1 ml) versetzt, und der Ansatz wurde 16 Stunden lang bei Raumtemperatur
gerührt.
Der Niederschlag wurde aufgefangen, mit Essigester gewaschen und
im Vakuum getrocknet, wodurch man zu einem weißen Feststoff gelangte (39 mg,
54%).
-
MS
APCI +ve m/Z 319/321
((M+H]+)
-
1H-NMR 300 MHz (d6-DMSO)
8,06 (3H, bd s), 7,87 (1H, d), 7,80 (1H, d), 7,52 (1H, d), 7,36
(1H, d), 7,09 (1H, dd), 6,16 (1H, dd), 3,03–2,97 (2H, m), 2,45–2,33 (2H,
m).
-
Beispiel 16
-
γ-[(2,5-Dichlorophenyl)thio]-2-oxazolpropanamine-oxalat
-
a) 3-Chlor-1-(2-oxazolyl)-1-propanon
-
Eine
Lösung
von Oxazol (2,93 g, 42,5 mmol) in Tetrahydrofuran (150 ml) wurde
bei –70°C unter Stickstoffatmosphäre tropfenweise
mit n-Butyllithium (2,5M Lösung
in Hexan, 17 ml) versetzt, und die Lösung wurde 20 Minuten lang
gerührt.
Es wurde mit Zinkchlorid (1 M Lösung
in Diethylether, 84,9 ml) versetzt, und die Lösung wurde im Verlauf von 45
Minuten auf 0°C
erwärmt.
Es wurde mit festem Kupfer(I)-iodid (8,09 g, 42,5 mmol) sowie nach
10 Minuten mit 3-Chlorpropionyl (8,38 ml, 87,8 mmol) versetzt. Nach
1 Stunde wurde mit Essigester und wäßriger Ammoniumchloridlösung versetzt.
Die organische Schicht wurde abgetrennt und nacheinander mit wäßriger Ammoniumchloridlösung, Wasser
und Kochsalzlösung
gewaschen. Durch Trocknen der Lösung
(Natriumsulfat) und Einengen erhielt man das Rohprodukt als rotes Öl (15,5
g). Diese Substanz wurde ohne weitere Reinigung verwendet.
-
1H-NMR 300 MHz (CDCl3)
7,86 (1H, s), 7,36 (1H, s), 3,93 (2H, t), 3,57 (2H, m).
-
b)
S-α-(Azidoethyl)-2-oxazolmethanol
-
Tetrahydrofuran
(14 ml) wurde unter Stickstoffatmosphäre mit (R)-2-Methyl-CBS-oxazaborolidin
(1M Lösung
in Toluol, 1,41 ml) versetzt, und die Lösung wurde auf –5°C abgekühlt. Man
versetzte tropfenweise mit Boran-Tetrahydrofuran-Komplex (1M Lösung in
Tetrahydrofuran 14 ml), und die Lösung wurde 10 Minuten lang gerührt. Es
wurde tropfenweise mit einer Lösung
des Rohprodukts von Beispiel 16(a) (ca. 14 mmol) in Tetrahydrofuran
(10 ml) versetzt, und der Ansatz wurde im Lauf von 16 Stunden langsam
auf 0°C
erwärmt.
Man versetzte vorsichtig mit Methanol (40 ml) und entfernte flüchtige Bestandteile
im Vakuum. Zwei weitere Cyclen Methanolzugabe/Abdampfen des Lösungsmittels
wurden durchgeführt.
Durch Reinigung des Rückstands
mittels Flash-Säulenchromatographie,
wobei 5 – 30%
Essigester/Isohexan als Elutionsmittel verwendet wurde, erhielt
man ein farbloses Öl
(1,08 g). Diese Substanz wurde in Dimethylsulfoxid (7 ml) aufgenommen,
es wurde mit festem Natriumazid (604 mg) versetzt, und der Ansatz
wurde 16 Stunden lang auf 65°C
erwärmt.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur versetze man mit Wasser und extrahierte die Lösung dreimal
mit Diethylether. Durch Trocknen der vereinigten organischen Extrakte
(Natriumsulfat) und Entfernen des Lösungsmittels im Vakuum erhielt
man die Verbindung des Untertitels (750 mg) als orange Öl. Diese
Substanz wurde ohne weitere Reinigung eingesetzt.
-
1H-NMR 300 MHz (CDCl3)
7,65 (1H, d), 7,10 (1H, d), 4,96 (1H, dd), 3,53 (2H, m), 3,02 (1H,
bs), 2,18 (2H, m).
-
c) γ-[(2,5-Dichlorphenyl)thio]-2-oxazolpropanaminoxalat
-
Eine
Lösung
von Triphenylphosphin (700 mg) in Tetrahydrofuran (4 ml) wurde bei
0°C tropfenweise mit
Diethylazodicarboxylat (0,48 ml) versetzt. Nach 10 Minuten wurde
tropfenweise mit einer Lösung
des Produkts von Beispiel 16(b) (0,32 g) und 2,5-Dichlorbenzolthiol (340 mg) in Tetrahydrofuran
(4 ml) versetzt und die Lösung
wurde 30 Minuten lang bei 0°C
und anschließend
16 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Es wurde mit weiterem
Triphenylphosphin (1 g) und Wasser (3 ml) versetzt, und der Ansatz
wurde 16 Stunden lang gerührt.
Durch Reinigung mittels Flash-Chromatographie
an SCX-Harz mit 0 bis 7N Ammoniak in Methanol als Elutionsmittel
und anschließende
weitere Reinigung mittels RP-HPLC erhielt man die freie Base der Titelverbindung
als gelben Schaum (196 mg). Diese Substanz wurde in Methanol aufgenommen,
und es wurde mit Oxalsäure
(1 Äq.)
in Diethylether (1 ml) versetzt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
abgedampft, und der Rückstand
wurde mit Essigester gewaschen. Durch Trocknen des erhaltenen Feststoffs
im Vakuum erhielt man die Titelverbindung (117 mg) als weißen Feststoff.
MS APCI +ve m/Z 303
([M+H]+)
-
1H-NMR 400 MHz (d4-MeOH)
7,91 (1H, s), 7,48 (2H, m), 7,35 (1H, dd), 7,15 (1H, s), 4,75 (1H,
t), 3,27–3,20
(1H, m), 3,12–3,05
(1H, m), 2,55–2,39
(2H, m).
-
Screening-Tests
-
Die
pharmakologische Wirksamkeit von erfindungsgemäßen Verbindungen wurde in den
folgenden Screening-Tests geprüft.
-
Screening-Test 1
-
Die
Aktivität
von Verbindungen der Formel (I) oder eines ihrer pharmazeutisch
annehmbaren Salze, Enantiomere oder Racemate kann mittels einer
Vorgehensweise nach Forstermann et al., Eur. J. Pharm., 1992, 225,
161–165
auf stickstoffmonoxidsynthasehemmende Wirksamkeit gescreent werden.
Die Stickstoffmonoxidsynthase wandelt 3H-L-Arginin
in 3H-L-Citrullin
um, das mittels Kationenaustauschchromatographie abgetrennt und
mittels Flüssigkeitsszintillationszählung mengenmäßig bestimmt
werden kann.
-
Das
Enzym wird nach Induktion aus der Maus-makrophagen Zellkulturlinie
J774A-1 (Herkunft: Laboratorien des Imperial Cancer Research Fund)
präpariert.
Die J774A-1-Zellen
werden in Dulbeccos modifiziertem Eagle-Medium (DMEM) mit Zusatz
von 10% fötalem
Rinderserum, 4 mM L-Glutamin
und Antibiotika (100 Einheiten/ml Penizillin G, 100 mg/ml Streptomycin & 0,25 mg/ml Amphotericin
B) gezüchtet.
Die Zellen werden routinemäßig in 225–cm3-Kolben,
die 35 ml Medium enthalten, bei 37°C in einer befeuchteten, 5%
CO2 enthaltenden Atmosphäre gezüchtet.
-
Die
Stickstoffmonoxidsynthase wird von Zellen als Reaktion auf Interferon-g
(IFNg) und Lipopolysaccharid (LPS) produziert. Das Medium von konfluenten
Kulturkolben wird entfernt und durch 25 ml (pro Kolben) frisches
Medium, das 1 mg/ml LPS und 10 Einheiten/ml IFNg enthält, ersetzt.
Nach 17–20
stündiger
Kultivierungsdauer werden die Zellen durch Abschaben des Zellrasens
von der Kolbenoberfläche
in das Kulturmedium geerntet. Die Zellen werden abzentrifugiert
(1000 g, 10 Minuten lang) und durch Zugabe einer Lösung, die 50
mM Tris-HCl (pH 7,5 bei 20°C),
10% (v/v) Glycerin, 0,1 % (v/v) Triton-X-100, 0,1 mM Dithiothreitol
und einen Proteasehemmercocktail von Leupeptin (2 mg/ml), Sojabohnen-Trypsinhemmer
(10 mg/ml), Aprotinin (5mg/ml) und Phenylmethylsulfonylfluorid (50
mg/ml) enthält,
zu dem Zellpellet lysiert.
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Für den Assay
werden 25 μl
Substrat-Cocktail (50 mM Tris-HCl (pH 7,5 bei 20°C), 400 μM NADPH, 20 μM Flavin Adenin Dinukleotid,
20 μM Flavin
Mononukleotid, 4 μM
Tetrahydrobiopterin, 12 μM
L-Arginin und 0,025 mCi L-[3H]-Arginin) zu Näpfchen einer 96-Well-Filterplatte
(Porengröße 0,45 μM), die 25 μl einer Lösung von
Prüfverbindung
in 50 mM Tris-HCl enthalten, gegeben. Die Reaktion wird durch Zugabe
von 50 μl
Zelllysat (Herstellung wie oben) gestartet, und nach einstündiger Inkubation
bei Raumtemperatur durch Zugabe von 50 μl einer wäßrigen Lösung von 3 mM Nitroarginin
und 21 mM EDTA gestoppt.
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Das
markierte L-Citrullin wird von dem markierten L-Arginin mittels Dowex AG-50W getrennt.
150 μl einer
25%igen wäßrigen Aufschlämmung von
Dowex 50W (Na+-Form) wird zu dem Assay zugegeben,
wonach das Ganze in 96-Well-Platten
filtriert wird. Es wird eine 75-μl-Probe
des Nitrats gezogen und zu Näpfchen
von 96-Well-Platten,
die festes Szintillationsmaterial enthalten, gegeben. Nachdem die
Proben trocknen gelassen wurden, wird das L-Citrullin durch Szintillationszählung quantitativ
bestimmt.
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Bei
einem typischen Versuch beträgt
die Basalaktivität
300 dpm pro 75-μl-Probe
und erhöht
sich bei den Reagenskontrollen auf 1900 dpm. Die Aktivität der Verbindung
wird als IC50 ausgedrückt (diejenige Konzentration
an Arzneimittelwirkstoff, die in dem Assay zu einer 50%igen Enzymhemmung
führt),
und Aminoguanidin, das eine IC50 (50%ige
Hemmkonzentration) von 10 μM
aufweist, wird als Standard für
Verifizierung der Vorgehensweise mitgeführt. Die Verbindungen werden
in verschiedenen Konzentrationen geprüft, und die IC50-Werte aus den erzielten
Hemmwerten berechnet. Diejenigen Verbindungen, die bei einer Konzentration von
100 μM zu
einer mindestens 25%igen Hemmung des Enzyms führen, werden als aktiv eingestuft
und mindestens einer erneuten Prüfung
unterworfen.
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Screening-Test 2
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Die
Verbindungen weisen auch eine Wirkung gegen die humane Form der
induzierten Stickstoffmonoxidsynthase auf, wie mit dem folgenden
Assay nachgewiesen werden kann.
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Das
Enzym wird nach Induktion aus der humanen Colon-Adrenocarcinoma-Zellkulturlinie DLD1
(Herkunft: European Collection of Animal Cell Culture – Zelllinie
Nr. 90102540) hergestellt. Die DLD1-Zellen werden in RPMI-1640 Medium
mit einem Zusatz von 10% fötalem
Rinderserum, 4 mM L-Glutamin und Antibiotika (100 Einheiten/ml Penizillin
G, 100 μg/ml
Streptomycin und 0,25 μg/ml
Amphotericin B) gezüchtet.
Die Zellen werden routinemäßig in 225–cm3-Kolben, die 35 ml Medium enthalten, bei
37°C in
einer befeuchteten Atmosphäre,
die 5% CO2 enthält, gezüchtet.
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Die
Stickstoffmonoxidsynthase wird von Zellen als Reaktion auf Interferon-γ (IFN-γ) und Interleukin-1β (IL-1β) produziert.
Das Medium von konfluenten Kulturkolben wird entfernt und durch
25 ml (pro Kolben) frisches Medium, das 250 Einheiten/ml IL-1β und 1000
Einheiten/ml IFN-γ enthält, ersetzt.
Nach 17–20
stündiger Kultivierungsdauer
werden die Zellen durch Abschaben des Zellrasens von der Kolbenoberfläche in das
Kulturmedium geerntet. Die Zellen werden abzentrifugiert (1000 g,
10 Minuten lang) und durch Zugabe einer Lösung, die 50 mM Tris-HCl (pH
7,5 bei 20°C),
10% (v/v) Glycerin, 0,1 % (v/v) Triton-X-100, 0,1 mM Dithiothreitol und
einen Proteasehemmercocktail von Leupeptin (2 μg/ml), Sojabohnen-Trypsinhemmer
(10 μg/ml),
Aprotonin (5 μg/ml)
und Phenylmethylsulfonylfluorid (50 μg/ml) enthält, zu dem Zellpellet lysiert.
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Für den Assay
werden 25 μl
Substrat-Cocktail (50 mM Tris-HCl (pH 7,5), 400 μM NADPH, 20 μM Flavin Adenin Dinukleotid,
20 μM Flavin
Mononukleotid, 4 μM
Tetrahydrobiopterin) zu Näpfchen
einer 96-Well-Platte gegeben. Die Prüfverbindungen werden dadurch
mit Enzym vorinkubiert, daß man
mit 40 μl
Zelllysat (Herstellung wie oben) zusammengibt und 1 Stunde bei 37°C inkubiert,
wonach zum Starten der Enzymreaktion 10 μl 30 μM L-Arginin und 0,025 μCi L-[3H]-Arginin
in 50 mM Tris-HCl zugegeben werden. Es wird 1 Stunde bei 37°C weiterinkubiert.
Die Reaktion wird durch Zugabe von 50μl einer wäßrigen Lösung von 3 mM Nitroarginin
und 21 mM EDTA gestoppt.
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Das
markierte L-Citrullin wird von dem markierten L-Arginin mit Dowex AG-50W getrennt. 120 μl einer 25%igen
wäßrigen Aufschlämmung von
Dowex 50W wird zu 96-Well-Filterplatten
gegeben (Porengröße 0,45 μm). Hierzu
werden 120 μl
gestoppte Assaymischung gegeben. Es wird eine 75-μl-Probe des
Filtrats gezogen und zu Näpfchen
von 96-Well-Platten, die festes Szintillationsmaterial enthalten,
gegeben. Nachdem die Proben trocknen gelassen wurden, wird das L-Citrullin
durch Szintillationszählung
quantitativ bestimmt.
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Bei
einem typischen Versuch beträgt
die Basalaktivität
300 dpm pro 75-μl-Probe
der Reagenskontrollen und erhöht
sich bei Vorhandensein von Enzym auf 3000 dpm.
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Die
Aktivität
der Verbindung wird als IC50 ausgedrückt (diejenige
Konzentration an Arzneimittelwirkstoff, die in dem Assay zu einer
50%igen Enzymhemmung führt),
und L-NMMA, das eine IC50 von ungefähr 0,4 μM aufweist,
wird als Standard für
Verifizierung der Vorgehensweise mitgeführt. Die Verbindungen werden
in verschiedenen Konzentrationen geprüft, und die IC50-Werte
aus den erzielten Hemmwerten berechnet.
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Bei
der Prüfung
wiesen die Verbindungen nach Beispiel 1 bis 16 bei mindestens einem
der genannten Screening-Tests
IC50-Werte von weniger als 15 μM auf, was
eine brauchbare therapeutische Wirksamkeit erwarten läßt.