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Die
Erfindung bezieht sich auf eine vulkanisierbare Kautschuk-Zusammensetzung,
umfassend einen Kautschuk, Schwefel oder einen Schwefeldonor, einen
Vulkanisationsbeschleuniger und ein Schutzmittel. Sie bezieht sich
ferner auf ein Vulkanisationsverfahren, umfassend das Vermischen
und Erwärmen
der Kautschuk-Zusammensetzung, und auf einen Herstellungsgegenstand,
der das durch dieses Verfahren erhaltene Kautschukvulkanisat umfasst.
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Das
Vulkanisieren von Kautschuk-Zusammensetzungen durch Erwärmen mit
Schwefel oder einem Schwefeldonor, einem Vulkanisationsbeschleuniger
und einem Schutzmittel ist seit vielen Jahren in der Technik bekannt.
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Schutzmittel
werden verwendet, um das Kautschukvulkanisat gegen verschiedene
Formen der Alterung, der Ermüdung
und Ozon zu schützen.
Z. B. führt
die Einwirkung von Ozon auf Luftreifen insbesondere in den Seitenwänden des
Reifens zur Bildung von Ozon-Rissen. Eine wohlbekannte Klasse von
Schutzmitteln sind N,N-disubstituierte p-Phenylendiamin-Derivate,
insbesondere N-Alkyl, N'-phenyl-p-phenylendiamin-Derivate.
Diese N,N'-disubstituierten
p-Phenylendiamin-Derivate werden typischerweise auch als Antiabbaumittel, Antiozonmittel
oder Antioxidationsmittel bezeichnet. Der Leser sei auf Hofmann,
Rubber Technology Handbook, Hanser Publishers, München 1989, S. 264–277, insbesondere
S. 269–270
verwiesen. Diese Antiabbaumittel sind im Handel u. a. unter dem
Warenzeichen Santoflex®, verkauft von Flexys,
erhältlich.
In der Kautschukindustrie ist das am häufigsten verwendete Antiabbaumittel
N-(1,3- Dimethylbutyl)-N'-phenyl-p-phenylendiamin
oder 6PPD. Es ist darauf hinzuweisen, dass p-Phenylendiamin selbst
und N-Phenyl-p-phenylendiamin oder 4-Aminodiphenylamin (4-ADPA) in einem
gewissen Maße
Schutzmittel sind, diese Verbindungen aber scorchanfällig sind
und daher in der Praxis nicht verwendet werden.
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Kautschukvulkanisate
mit annehmbaren physikalischen Eigenschaften können unter Verwendung des herkömmlichen
Schwefel-Vulkanisationsverfahrens erhalten werden. Diese Vulkanisate
werden in einer großen
Vielfalt von Anwendungen verwendet, z. B. in verschiedenen Teilen
von Reifen (z. B. Seitenwände,
wie oben erwähnt
wurde) und in anderen industriellen Kautschukwaren wie Schläuche und
Riemen. Während
der Gebrauchsdauer dieser Vulkanisate muss jedoch das Schutzmittel
zur Oberfläche
des Vulkanisats wandern, um insbesondere gegenüber dem Ozon einen Schutz bereitzustellen.
Die Wanderungsgeschwindigkeit des Schutzmittels bestimmt die Lebensdauer
von Kautschuk-Gegenständen. Je
schneller die Wanderung ist, umso besser ist der anfängliche
Schutz. Eine schnelle Wanderung des Schutzmittels zur Oberfläche hat
jedoch eine negative Auswirkung auf den Langzeitschutz, da das Antiabbaumittel
aufgrund des Auslaugens der Oberfläche und der Verflüchtigung
verloren geht. Dieses Phänomen
ist in natürlichen
Kautschuken stärker
ausgeprägt
als in Styrol-Butadien-Kautschuken. Bezüglich der Wanderung sei der
Leser auf S.-S. Choi, Bull. Korean Chem. Soc., 19 (1998), 1121–1124 verwiesen.
Wie Styrol-Butadien-Kautschuke
neigen mit Füllstoff
verstärkte
Kautschuke weniger zum Ausblühen
des Schutzmittels.
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Somit
besteht in der Technik ein Bedarf an einem Verfahren zur Steuerung
der Wanderungsgeschwindigkeit des Schutzmittels und dadurch zur
Verbesserung des Langzeitschutzes des Kautschukvulkanisats. Vorzugsweise
sollten die anderen Eigenschaften des Kautschukvulkanisats – wie die
Scorchzeit, die optimale Vulkanisationszeit, die Abriebbeständigkeit
usw. – unverändert bleiben
oder noch besser ebenso verbessert werden. Überraschenderweise haben wir
eine Lösung
dieses Problems gefunden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Kautschuk-Zusammensetzung dadurch gekennzeichnet, dass
0,1 phr oder mehr eines N,N'-disubstituierten
p-Phenylendiamin-Schutzmittels in Form eines Salzes mit einer Säure vorliegen
und die Zusammensetzung kein elastomeres Copolymer mit Glycidylgruppen
umfasst.
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Übrigens
offenbart EP-A-0 005 617 eine vulkanisierbare Kautschuk-Zusammensetzung,
umfassend (I) 100 Gewichtsteile eines Kautschuks, der 40 bis 100
Gew.-% eines elastomeren Copolymers aus einem konjugierten C4- oder C5-Dien, Styrol und
einem Glycidyl-enthaltenden Monomer und 60–0 Gew.-% eines vulkanisierbaren
Kautschuks umfasst, (II) 0,1 bis 15 Gewichtsteile eines Aminsalzes
einer Carbonsäure
und (III) 0–7 Gew.-%
Schwefel. Das Aminsalz einer Carbonsäure wirkt als Vernetzungsmittel
und reagiert mit den Epoxygruppen des Glycidylgruppen enthaltenden
elastomeren Copolymers (siehe Seite 4, Zeilen 23–25). Die Kautschuk-Zusammensetzung
unterliegt keiner Anvulkanisation (Scorching) zum Zeitpunkt der
Verarbeitung, und der vulkanisierte Kautschuk hat einen hohen Elastizitätsmodul.
Als Beispiel eines geeigneten Amins wird auf Seite 5, Zeile 5 dieses
Dokuments N,N'-Dimethyl-p-phenylendiamin
erwähnt.
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Die
vulkanisierbare Kautschuk-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
umfasst jedoch kein elastomeres Copolymer mit Glycidylgruppen.
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Weiterhin
offenbart GB-A-365493 ein Verfahren zur Herstellung eines Kautschuks
mit verbesserter Beständigkeit
gegenüber
einer Verschlechterung, umfassend das Einfügen eines Salzes eines primären aromatischen
Amins einer aromatischen Carbonsäure
oder einer aliphatischen Di- oder Tricarbonsäure in das Kautschukgemisch
vor der Vulkanisation. Als Beispiel wird p-Phenylendiaminoxalat
erwähnt.
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Diese
Literaturstelle offenbart jedoch nicht die Verwendung eines N,N'-disubstituierten p-Phenylendiamin-Schutzmittels
oder schlägt
dasselbe vor.
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Weiterhin
beziehen sich weder EP-A-0 005 617 noch GB-A-365493 auf das Problem,
das der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegt und das oben beschrieben
wurde.
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In
dieser Patentschrift bedeutet die Abkürzung "phr" die
Anzahl der Gewichtsteile eines Inhaltsstoffes pro 100 Gewichtsteile
Kautschuk (oder den gesamten Kautschuk im Falle eines Blends von
Kautschuken).
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Das
N,N'-disubstituierte
p-Phenylendiamin-Schutzmittel, das gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden soll, ist ein herkömmliches N,N'-disubstituiertes
p-Phenylendiamin-Derivat, wie es oben beschrieben wurde. Vorzugsweise
ist das N,N'-disubstituierte
p-Phenylendiamin aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin,
N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl-p-phenylendiamin (6PPD),
N,N'-Bis(1,4-dimethylpentyl)-p-phenylendiamin,
N,N'-Bis(1-ethyl-3-methylpentyl)-p-phenylendiamin, N,N'-Diphenyl-p-phenylendiamin,
N,N'-Ditolyl-p-phenylendiamin
und N,N'-Di-β-naphthyl-p-phenylendiamin. Am
meisten bevorzugt wird 6PPD verwendet.
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Die
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwendende Säure,
um das Salz mit dem N,N'-disubstituierten
p-Phenylendiamin-Derivat zu bilden, ist typischerweise eine Carbonsäure, vorzugsweise
eine C1-C24-Monocarbonsäure oder
eine C2-C24-Dicarbonsäure. Sie
kann eine lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Mono-
oder Dicarbonsäure
sein, vorzugsweise ist sie eine lineare, gesättigte Mono- oder Dicarbonsäure. Mehr
bevorzugt wird eine C1-C24-Monocarbonsäure verwendet.
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Am
meisten bevorzugt ist die Carbonsäure eine Fettsäure, die
typischerweise bereits in den Kautschuk-Zusammensetzungen als Verarbeitungshilfsmittel
vorliegt. Am meisten bevorzugt ist sie eine C12-C20-Fettsäure
wie Stearinsäure.
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Typische
Beispiele geeigneter Säuren
schließen
die folgenden ein: Monocarbonsäuren
wie Essigsäure,
Propionsäure,
Decansäure;
Fettsäuren
wie Dodecansäure
(oder Laurinsäure),
Tetradecansäure
(oder Myristinsäure), Hexadecansäure (oder
Palmitinsäure),
Octadecansäure
(oder Stearinsäure),
und Dicarbonsäuren wie
Weinsäure
(oder Dihydroxybernsteinsäure),
Fumarsäure,
Phthalsäure
(oder 1,2-Benzoldicarbonsäure), Bernsteinsäure (oder
Butandisäure),
Glutarsäure
(oder 1,5-Pentandisäure)
und Adipinsäure
(oder Hexandisäure).
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Bezüglich der
Fettsäure-Verarbeitungshilfsmittel
sei der Leser auf Hofmann, Rubber Technology Handbook, Hanser Publishers,
München
1989, S. 294–307,
insbesondere S. 299 verwiesen. Fettsäuren in kleinen Mengen liegen
primär
als Vulkanisationsaktivatoren vor.
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Vorzugsweise
beträgt
die Menge des in der Kautschuk-Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung verwendeten Amin-Säure-Salzes
0,1 bis 10, mehr bevorzugt 0,5 bis 8, noch mehr bevorzugt 0,5 bis
5 und am meisten bevorzugt 1 bis 3 phr.
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Das
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwendende Amin-Säure-Salz
kann mittels Verfahren hergestellt werden, die dem Fachmann wohlbekannt
sind. Siehe z. B. GB-A-365493, Seite 1, Zeilen 52–67. Es wurde
gefunden, dass Stearinsäure
und N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl-p-phenylendiamin
(6PPD) während des
Vermischens oder Vulkanisierens der Kautschuk-Zusammensetzung in
situ kein Salz bilden. Das 6PPD-Stearinsäure-Salz wird vorzugsweise
hergestellt, indem man äquimolare
Mengen des Amins und der Säure
in einem polaren protischen Lösungsmittel
umsetzt, wie in den Beispielen beschrieben wird.
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Es
ist darauf hinzuweisen, wie oben erwähnt wurde, dass eine Fettsäure wie
Stearinsäure
typischerweise in einer Kautschuk-Zusammensetzung in kleinen Mengen
als Vulkanisationsaktivator vorliegt, und dass eine gewisse Menge
an Schutzmittel wie 6PPD vorliegt, um dem Kautschukvulkanisat einen
anfänglichen Schutz
zu verleihen. Daher sollten das Amin und die Säure nicht gänzlich in Form ihres Salzes
zur Kautschuk-Zusammensetzung der Erfindung gegeben werden. Die
bevorzugte Menge von 0,1 bis 10 phr Amin-Säure-Salz ist ein praktischer
Bereich, in dem die besten Ergebnisse erhalten wurden, jedoch können geringere
oder größere Mengen
verwendet werden.
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Jeder
bekannte Kautschuk, der für
eine Vulkanisation mit Schwefel empfänglich ist, kann in der Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, einschließlich natürlicher Kautschuke und synthetischer
Kautschuke. Vorzugsweise wird natürlicher Kautschuk (NR) oder
ein Blend von natürlichem Kautschuk
mit Polybutadien (Butadien- Kautschuk, BR) oder Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR) verwendet. Das
Kautschukvulkanisat gemäß der vorliegenden
Erfindung ist zur Verwendung in Reifenteilen wie den Seitenwänden und
Laufflächen
besonders geeignet.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird entweder Schwefel oder ein Schwefeldonor verwendet.
Die Menge an Schwefel, die mit dem Kautschuk kompoundiert werden
soll, beträgt üblicherweise
0,1 bis 10, vorzugsweise 0,1 bis 5, mehr bevorzugt 0,5 bis 3 phr.
Es wird eine ausreichende Menge des Schwefeldonors, der mit dem
Kautschuk kompoundiert werden soll, verwendet, um eine Menge an
Schwefel zu ergeben, die derjenigen äquivalent ist, wenn nur Schwefel
verwendet wird.
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Typische
Beispiele von Schwefeldonoren, die gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
schließen
Dithiodimorpholin, Caprolactamdisulfid, Tetramethylthiuramdisulfid
und Dipentamethylenthiuramtetrasulfid ein.
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Gemäß der Erfindung
kann ein einziger Vulkanisationsbeschleuniger oder eine Mischung
von Vulkanisationsbeschleunigern verwendet werden. Bezüglich der
Vulkanisationsbeschleuniger, die gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
sei der Leser auf Hofmann, Rubber Technology Handbook, Hanser Publishers,
München
1989 verwiesen.
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Typische
Vulkanisationsbeschleuniger schließen die folgenden ein: Beschleuniger
auf Thiazol- und Benzothiazol-Basis, z. B. 2-Mercaptobenzothiazol
und Bis(2-benzothiazolyl)disulfid
(MBTS), Beschleuniger auf Benzothiazol-2-sulfenamid-Basis, wie N-Cyclohexylbenzothiazol-2-sulfenamid
(CBS), N-tert-Butylbenzothiazol-2-sulfenamid (TBBS) und N,N-Dicyclohexylbenzothiazol-2-sulfenamid,
2(4-Morpholinothio)benzothiazol, N-tert-Butyl-di(2-benzothiazol sulfen)imid,
Thiophosphorsäure-Derivate,
Thiurame, Dithiocarbamate, Diphenylguanidin (DPG), Diorthotolylguanidin,
Dithiocarbamylsulfenamide und Xanthate. Mischungen von Vulkanisationsbeschleunigern
auf Benzothiazol-Basis mit Diphenylguanidin können auch verwendet werden,
z. B. eine Kombination von MBTS und DPG. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird der Vulkanisationsbeschleuniger üblicherweise in Mengen von
0,1 bis 8, vorzugsweise von 0,3 bis 4, mehr bevorzugt von 0,6 bis
2 phr verwendet.
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Eine
typische Kautschuk-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst einen Kautschuk, 0,1 bis 5 phr Schwefel, 0,6 bis 2 phr eines
Vulkanisationsbeschleunigers, vorzugsweise ein Sulfenamid-Beschleuniger,
0,1 bis 5 phr eines N,N'-disubstituierten
p-Phenylendiamin-Schutzmittels und 0,1 bis 10 phr des Salzes eines
N,N'-disubstituierten
p-Phenylendiamin-Derivats und einer C12-C20-Fettsäure wie
Stearinsäure.
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Vorzugsweise
umfasst die Kautschuk-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
einen Kautschuk, 0,1 bis 5 phr Schwefel, 0,6 bis 2 phr eines Vulkanisationsbeschleunigers,
vorzugsweise ein Sulfenamid-Beschleuniger, 0,1 bis 4 phr einer C12-C20-Fettsäure wie
Stearinsäure,
0,1 bis 10 phr Zinkoxid, 0,1 bis 5 phr eines N,N'-disubstituierten p-Phenylendiamin-Schutzmittels
und 0,1 bis 10 phr des Salzes eines N,N'-disubstituierten p-Phenylendiamin-Derivats
und einer C12-C20-Fettsäure wie
Stearinsäure.
Metalloxide wie Zinkoxid werden typischerweise zu Kautschuk-Zusammensetzungen
gegeben.
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Die
Kautschuk-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfasst typischerweise
auch einen verstärkenden
Füllstoff
in einer konventionellen Menge. Jeder beliebige Ruß oder eine
Kombination von Ruß mit
irgendeinem Siliciumdioxid kann verwendet werden.
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Konventionelle
Kautschukadditive können
auch in die Kautschuk-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
eingefügt
werden. Beispiele schließen
Antireversionsmittel, Verarbeitungsöle, Klebrigmacher, Wachse,
phenolische Antioxidationsmittel, Pigmente, z. B. Titandioxid, Harze,
Weichma cher und Gummiersatzstoffe ein. Diese herkömmlichen
Kautschukadditive können
in Mengen zugegeben werden, die dem Fachmann der Kautschuk-Kompoundierung bekannt
sind. Der Leser wird auch auf die nachstehend beschriebenen Beispiele
verwiesen.
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Weiterhin
können
Vulkanisationsinhibitoren, d. h. Scorch-Verzögerer, wie Cyclohexylthiophthalimid, Phthalsäureanhydrid,
Pyromellithsäureanhydrid,
Benzolhexacarbonsäuretrianhydrid,
4-Methylphthalsäureanhydrid,
Trimellithsäureanhydrid,
4-Chlorphthalsäureanhydrid,
Salicylsäure,
Benzoesäure,
Maleinsäureanhydrid,
Citraconsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid
und N-Nitrosodiphenylamin in den kontinuierlicherweise bekannten
Mengen eingeschlossen sein.
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Bezüglich weiterer
Einzelheiten über
verstärkende
Füllstoffe,
typische Kautschukadditive und Vulkanisationsinhibitoren siehe Hofmann,
Rubber Technology Handbook, Hanser Publishers, München 1989.
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Schließlich kann
es bei speziellen Anwendungen auch wünschenswert sein, Stahl-Kord-Haftvermittler wie
Cobaltsalze und Dithiosulfate in herkömmlicherweise bekannten Mengen
einzuschließen.
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Die
vulkanisierbare Kautschuk-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
wird unter Verwendung von Mitteln und Gerätschaften, die dem Fachmann
wohlbekannt sind, auf herkömmliche
Weise vulkanisiert. Geeignete Vulkanisationsarbeitsweisen werden
in Hofmann, Rubber Technology Handbook, Hanser Publishers, München 1989
beschrieben.
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Das
Amin-Säure-Salz,
das gemäß der Erfindung
verwendet werden soll, kann in jedem Schritt durch konventionelle
Mischverfahren unter Verwendung von Standard-Mischmaschinen in den
Kautschuk eingefügt werden.
Ein typisches Verfahren umfasst die Herstellung eines Masterbatch
in einem Innenmischer wie einem Banbury-Mischer oder einem Mischer
von Werner & Pfleiderer,
d. h. dem nichtpoduktiven Schritt des Vermischens, wie in den Beispielen
nachstehend beschrieben wird, und die anschließende Zugabe des Vulkanisationssystems
zu dem Masterbatch in einer Zweiwalzenmühle, d. h. dem produktiven
Schritt des Vermischens. Dann wird die Kautschuk-Zusammensetzung
vulkanisiert. Vorzugsweise wird das Amin-Säure-Salz während des nichtpoduktiven Schritts
des Vermischenszugegeben.
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Das
Vulkanisationsverfahren wird typischerweise während einer Zeitspanne von
bis zu 24 Stunden bei einer Temperatur von 110–220°C, mehr bevorzugt während einer
Zeitspanne von bis zu 8 Stunden bei einer Temperatur von 120–190°C durchgeführt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Herstellungsgegenstände wie
Reifenseitenwände,
Reifenlaufflächen,
Luftreifen und industrielle Kautschukwaren wie Schläuche und
Riemen, die das Kautschukvulkanisat umfassen, welches durch das
oben beschriebene Vulkanisationsverfahren erhalten werden. Es wurde
gefunden, dass Kautschukvulkanisate, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wurden, vergleichbare Scorch- und Härtungszeiten aufwiesen, aber
eine verbesserte Abriebbeständigkeit,
Zugfestigkeit, Bruchdehnung, einen verbesserten Ermüdungsbruch
und eine verbesserte Ozonbeständigkeit,
verglichen mit den Kautschukvulkanisaten des Standes der Technik
aufwiesen.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
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Beispiele
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sEin
Masterbatch aus Kautschuk, Ruß,
Gleitmittel/Erweichungsmittel (Mineralöl) und Antiabbaumittel wurde
in einem Innenmischer hergestellt. Schwefel, Beschleuniger und 6PPD-Stearinsäure-Salz
wurden in einer Zweiwalzenmühle
bei etwa 50–70°C vermischt.
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Die
Härtungseigenschaften
wurden unter Verwendung des Monsanto Rheometers MDR 2000E (Bereich:
2,5–3
Nm/0,5 Bogengrad, ISO 6502-91) bestimmt. Delta Drehmoment (Delta
S) ist das maximale Drehmoment (MH) minus
minimalem Drehmoment (ML). Die Scorch-Zeit
oder die Scorch-Sicherheit (ts2) ist die
Zeit bei einer 2%igen Zunahme des minimalen Drehmoments (ML). Die optimale Vulkanisations- oder Härtungszeit (t90) ist die Zeit bei 90% des maximalen Drehmoments
(MH).
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Kautschuk-Kompounds
wurden durch Formpressen während
der Zeitspanne t90 bei 150°C vulkanisiert.
Nach dem 24stündigen
Abkühlen
der vulkanisierten Kautschuk-Blätter
wurden Teststücke
ausgeschnitten und analysiert.
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Zugdehnungsmessungen
wurden unter Verwendung der Zugfestigkeitsprüfmaschine Zwick 1445 (ISO-37/2
hantelförmiger
Probekörper)
durchgeführt.
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Die
Spannungs-Dehnungs-Eigenschaften wurden gemäß ISO 37/2 bestimmt, die Reißfestigkeit
wurde gemäß ISO 34
bestimmt, der DIN-Abrieb (Volumenverlust) wurde gemäß ISO 4649
bestimmt, und der Ermüdungsbruch
(0–100%
Verlängerung)
wurde gemäß ASTM 4482/85
bestimmt.
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Die
Ozonbeständigkeit
wurde gemäß ISO 1431-2
getestet.
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Die
Vernetzungsdichte wurde gemäß der Methode
analysiert, die von A. H. M. Schotman et al. in Rubber Chem. Technol.,
69 (1996), 727–741
beschrieben wird.
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Die
Kautschuk-Teststücke
wurden unter einer der folgenden Bedingungen gealtert, um die Gebrauchsdauer
des Kautschuks während
der Anwendung, z. B. als Reifen, zu simulieren. Die Testproben wurden
14 Tage in einem Umluftofen bei 70°C gealtert. Alternativ dazu
wurden die Teststücke
24 Stunden lang mit einer Dehnung von 25% gebogen, die Ausblühung (d.
h. Antiabbaumittel, das zur Oberfläche des Vulkanisats diffundierte)
wurde mit Aceton entfernt und anschließend wurde das Vulkanisat 14
Tage lang in einem Umluftofen bei 70°C gealtert.
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Herstellung von N-(1,3-Dimethylbutyl)-4-(phenylamino)benzolaminiumoctadecanoat
(oder -stearat)
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Ein
doppelwandiger, mit Öl
oder Dampf erwärmter
1 I Reaktor, der mit einem Rückflußkühler, einem Thermometer
und einem Schnellrührer
mit 6 Rührschaufeln
versehen ist, wurde mit 500 ml Ethanol oder Methanol beschickt.
Zu dem gerührten
Lösungsmittel
wurden in einem Zuge 268 g (1 mol) 6PPD gegeben. Nach einem 15minütigen Rühren wurden
284 g (1 mol) Stearinsäure
in einer Portion in den Reaktor gegeben. Die Lösung wurde erwärmt und
2 Stunden am Rückfluß gekocht.
Anschließend
wurde das Lösungsmittel
unter Verwendung eines Rotationsverdampfers verdampft.
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Eine
Material mit einem Schmelzbereich von 40–50°C wurde in quantitativer Ausbeute
erhalten. Die Infrarot (IR)-Analyse zeigte ein vollständiges Verschwinden
von NH-Alkyl-Banden zwischen 3370 und 3390 cm–1 an.
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Die
IR-Analyse zeigte keine Bildung des Amin-Säure-Salzes an, wenn die Umsetzung
in Methylenchlorid oder Hexan als Lösungsmittel durchgeführt wurde.
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Auf ähnliche
Weise wurden die Salze von 6PPD mit Weinsäure, Fumarsäure, Phthalsäure und
Bernsteinsäure
und die Salze von N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin (IPPD)
mit Stearinsäure,
Weinsäure, Fumarsäure und
Phthalsäure
hergestellt. Diese Salze wurden dann getestet, wie nachstehend für das 6PPD-Stearinsäure-Salz
beschrieben wird.
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Beispiel 1: 6PPD-Stearinsäure-Salz
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Vergleichsbeispiele
A–C: Kontrolle
mit variierenden Mengen an Stearinsäure und 6PPD.
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Tabelle
1: Kautschuk-Zusammensetzungen
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Tabelle
2: Härtungsdaten
bei 150°C
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Die
Ergebnisse der Tabelle 2 zeigen, dass die Scorch-Zeit und die optimale
Vulkanisationszeit des Kautschukvulkanisats gemäß der Erfindung mit den Werten
für konventionelle
Kautschukvulkanisate vergleichbar sind.
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Tabelle
3: Eigenschaften von Kautschukvulkanisaten (Härtung: 150°C/t
90)
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Die
Ergebnisse der Tabelle 3 zeigen, dass das Kautschukvulkanisat gemäß der vorliegenden
Erfindung eine verbesserte Abriebbeständigkeit gegenüber Kautschukvulkanisaten
gemäß dem Stand
der Technik hat.
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Tabelle
4: Eigenschaften von Vulkanisaten (Härtung: 150°C/t
90,
gealtert bei 70°C/14Tage)
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Die
Ergebnisse der Tabelle 4 zeigen, dass das Kautschukvulkanisat gemäß der vorliegenden
Erfindung nach der Alterung im Hinblick auf die Zugfestigkeit, die
Bruchdehnung und den Ermüdungsbruch
gegenüber
Vulkanisaten des Standes der Technik verbesserte Eigenschaften aufweist.
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Tabelle
5: Ergebnisse des Ermüdungsbruchs
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Die
Ergebnisse der Tabelle 5 zeigen, dass nach der Alterung unter unterschiedlichen
Bedingungen das Kautschukvulkanisat gemäß der vorliegenden Erfindung
einen wesentlich verbesserten Ermüdungsbruch aufweist, verglichen
mit demjenigen eines konventionellen Kautschukvulkanisats.
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Tabelle
6: Ozonbeständigkeit
1
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Die
Ergebnisse der Tabelle 6 zeigen, dass die Ozonbeständigkeit
in einem Kautschukvulkanisat gemäß der vorliegenden
Erfindung wesentlich besser ist als in einem Kautschukvulkanisat
des Standes der Technik.
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Tabelle
7: Vernetzungsdichte
1 (Härtung: 150°C/t
90),
gealtert bei 70°C/14
Tage)
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Die
Ergebnisse der Tabelle 7 zeigen, dass nach der Alterung die Menge
der polysulfidischen Vernetzungen in einem Kautschukvulkanisat gemäß der vorliegenden
Erfindung sehr viel größer ist
als in einem konventionellen Kautschukvulkanisat.
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Aus
einem Vergleich der Ergebnisse der Tabellen 1 bis 7 für Beispiel
1 und Vergleichsbeispiel C kann geschlossen werden, dass keine in
situ-Bildung des Amin-Säure-Salzes
erfolgt, und die in den Tabellen 1 bis 7 gezeigten Vorteile nur
erhalten werden, wenn das Salz als solches zu der Kautschuk-Zusammensetzung
gegeben wird.