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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Mineralwolle-Pflanzensubstrat,
insbesondere ein Mineralwolle-Pflanzensubstrat, welches ein Fremdmaterial
oder Fremdmaterialien enthält,
um die Eigenschaften des Mineralwollesubstrats derart zu verbessern,
dass es einen Nutzpflanzenschutz und/oder verbesserte Pflanzenleistung
verwirklicht.
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Mineralwolle
ist hier als Glaswolle, Steinwolle, Gesteinswolle, vom Menschen
hergestellte glasartige Fasern, Schlackenwolle und/oder Gemische
hiervon zu verstehen.
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Mineralwolle-Pflanzensubstrate
für das
Pflanzenwachstum sind in der Technik wohlbekannt und können aus
einer kohärenten
Matrix aus Mineralwolle bestehen; sie können entweder in loser Form
oder in körniger
Form vorliegen. Mineralwollesubstrate, die aus einer kohärenten Matrix
aus Mineralwolle bestehen, sind bevorzugt.
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Wenn
ein Mineralwollsubstrat gewünscht
wird, das aus einer kohärenten
Matrix aus Mineralwolle besteht, so wird eine solche kohärente Matrix
ausgebildet, indem eine Schicht aus Mineralwollfasern zusammengefügt wird,
die mit einem härtbaren
Bindemittel versehen ist, so dass nach der Härtung die Mineralwollfasern weitestgehend
nicht mehr gegeneinander verschiebbar sind.
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Wenn
es für
die schnelle Aufnahme von Wasser erforderlich ist, kann diese kohärente Matrix
aus Mineralwolle mit einem Benetzungsmittel versehen werden.
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Die
Fasern können
einen durchschnittlichen Durchmesser aufweisen, der zwischen 1–10 μm variiert. Bei
Gesteinswolle beträgt
der Faserdurchmesser im Durchschnitt etwa 4 μm.
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Die
Dichte der kohärenten
Matrix der Mineralwolle kann zwischen 10–200 kg/m3 betragen,
im allgemeinen liegt sie im Bereich zwischen 40–80 kg/m3.
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Eine
solche kohärente
Matrix aus Mineralwolle hat eine formerhaltende Eigenschaft, die
ihr aufgrund der verwendeten anorganischen Ausgangsmaterialien eigen
ist. Darüber
hinaus ist das Wasser-rückhaltende Potential
dieser Mineralwolle-Pflanzensubstrate sehr gut kontrollierbar und
vorhersagbar.
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Pflanzenzüchter, die
Mineralwoll-Pflanzensubstrate verwenden, werden Pestizide anwenden
müssen, wenn
entsprechende Krankheitssymptome beobachtet wurden. Ein Problem
besteht darin, dass kontinuierliche Überwachungen notwendig sind,
und dass manchmal die Anwendung der Pestizide zu spät erfolgt.
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Es
ist eine Zielsetzung der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
Mineralwolle-Pflanzensubstrat bereitzustellen, welches darauf abzielt,
dieses Problem zu überwinden.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Mineralwolle-Pflanzensubstrat gemäß Anspruch 1 bereitgestellt.
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Der
biologisch aktive Zusatzstoff kann jedwede, eine Wirkung gegen pathogene
Pilze aufweisende Substanz sein, die einen vorteilhaften Effekt
auf Pflanzen ausübt,
indem sie verbesserte Wachstumsbedingungen schafft oder indem sie
durch Pilze verursachte Erkrankungen bekämpft. Der biologisch aktive
Zusatzstoff kann eine natürliche
oder eine synthetische Substanz sein.
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Aus
der Gruppe der Substanzen, die eine Wirkung gegen pathogene Pilze
besitzen, eine große
Vielzahl unterschiedlicher Substanzen beinhaltend, sind die Phenazine
besonders bevorzugt. Es sind zahlreiche Phenazinderivate und deren
Synthesen bekannt. Viele Phenazine besitzen antibiotische Aktivität und insbesondere
eine gegen Pilze gerichtete Aktivität. Zum Beispiel zeigt Phenazin-1-carboxamid
(PCN) einen starken wachstumsinhibierenden Effekt auf zahlreiche
pathogene Pilze, einschließlich
Fusarium, Rhizoctonia, Pythium, Botrytis, Verticillium und Alternaria,
sowie auf einige Bakterien, insbesondere Grampositive Bakterien.
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So
kontrolliert Phenazin-1-carboxamid z. B. effizient die Fuß- und Wurzelfäule bei
Tomaten, die durch Fusarium oxysporum f. sp. radicis lycopersici
verursacht wird. Phenazin-1-carboxamid besitzt einen starken wachstumsinhibierenden
Effekt in einem weiten pH-Bereich, der zwischen pH 3,1 und 7,0 getestet
wurde. PCN bekämpft
außerdem
effektiv das durch Pythium verursachte Absterben durch Pilzbefall
vor und nach dem Aufgehen der Saat (z. B. bei Tomaten).
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung beinhaltet das Mineralwolle-Pflanzensubstrat
in Bindung an die Mineralwolle einen Mikroorganismus, der einen
biologisch aktiven Zusatzstoff gemäß obiger Definition produziert.
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Insbesondere
ist der Mikroorganismus ein Fungizid-produzierendes Bakterium. Eine
Vielzahl von Bakterienarten produziert fungizide Substanzen. Beispiele
hierfür
sind Pseudomonas spp., Streptomyces spp., Microbispora spp., Brevibacterium
spp., Streptosporangium spp., Sorangium spp., etc. Die fungizide
Aktivität
beruht auf der Produktion verschiedener Verbindungen einschließlich Phenazinderivaten.
Vorzugsweise wird ein Mikroorganismus ausgewählt, der eine gute Befähigung zur
Wurzelbesiedlung und/oder Mineralwollebesiedlung besitzt. Die Erfinder
haben herausgefunden, dass die Besiedlung von Wurzeln und Mineralwolle
eine wichtige Rolle bei der Biokontrolle spielt, vermutlich dadurch,
dass ein Abgabesystem für
gegen Pilze gerichtete Verbindungen bereitgestellt wird. Darüber hinaus
wird ein Mikroorganismus, der eine gute Befähigung zur Wurzelbesiedlung
und/oder Mineralwollebesiedlung besitzt, anhaften und an den Wurzeln
verbleiben, wenn die Pflanzen auf frische Substrate überführt werden.
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Ein
Mikroorganismus der Pilz- und Bakterienerkrankungen sehr effizient
kontrolliert, ist Pseudomonas chlororaphis PCL1391. Die fungizide
Aktivität
scheint auf der Produktion verschiedener Verbindungen zu beruhen,
von denen Phenazin-1-carboxamid die bedeutendste ist. Der P. chlororaphis-Stamm
PCL1391 ist am 16. Mai 2000 unter der Nummer CBS 102790 beim Centraalbureau
Schimmelcultures in Baarn, NL hinterlegt worden.
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PCL1391
schien ein effizienter Besiedler von Tomatenwurzeln und ein exzellenter
Biokontrollstamm in einem F. oxysporum/Tomaten-Testsystem zu sein.
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In
einem weiteren Aspekt haben die Erfinder genetische Modifikationen
von P. chlororaphis PCL1391 gefunden, die in einer Überproduktion
von Phenazin-1-carboxamid resultieren. Dementsprechend werden derartige
genetisch transformierte Formen von P. chlororaphis PCL1391 bevorzugt
in der vorliegenden Erfindung verwendet.
- a.
Die Produktion von Phenazin-1-carboxamid in P. chlororaphis PCL1391
steht unter der Kontrolle bakterieller Zell-Zell-Kommunikation (quorum
sensing), bei der Acylhomoserinlactone (AHL) eine essentielle Rolle
als Induktormoleküle
spielen. Das Phenazinbiosynthese-Operon (phz) beinhaltet verschiedene
Phenazinbiosynthesegene (phzA, phzB, etc.) und regulatorische Gene
(phzR und phzI). Es ist gezeigt worden, dass multiple Kopien der
Gene phzR und phzI, die in einer Überproduktion der AHLs resultieren,
zu einer 3-fachen Überproduktion
von Phenazin-1-carboxamid führen.
Es wird in Erwägung
gezogen, dass auch Bakterien im allgemeinen genetisch derart modifiziert
werden können,
dass sie multiple Kopien der Gene phzR und phzI beinhalten, was
in einer Überproduktion
an Antibiotikum resultiert.
- b. Auch eine Mutation im lexA-Gen von PCL1391 resultiert in
einer Überproduktion
von AHLs und verursacht eine 10-fache Überproduktion von Phenazin-1-carboxamid
durch PCL1391. Das lexA-Gen von PCL1391 ist ein Gen, das homolog
zum lexA-Gen von P. aeruginosa ist. Die Erfinder sind die ersten,
die herausgefunden haben, dass LexA an der Regulation der Antibiotikaproduktion
beteiligt ist.
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Wenn
das Substrat der Erfindung verwendet wird, bei dem P. chlororaphis
PCL1391 an die Mineralwolle gebunden ist, kann die Produktion von
PCN gesteigert werden, indem die folgenden Bedingungen angewandt
werden:
- – Wachstum
unter niedrigem Sauerstoffgehalt,
- – Gegenwart
von Glycerol, Fructose, Ribose oder Citronensäure im Nährmedium, und
- – Gegenwart
verschiedener Mineralien (Cu2+, Zn2+, Fe3+) im Nährmedium.
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Es
ist erkennbar, dass diese Faktoren die Expression der PCN-Biosynthesegene
steigern.
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Diese
Erfindung zieht auch eine Überproduktion
von Phenazinderivaten in Erwägung,
die dadurch erreicht wird, dass eine Kombination von zwei oder mehr
der obigen Maßnahmen,
d. h. multiple Kopien der Gene phzR und phzI, eine Mutation im lexA-Gen
und entsprechende Nährmediumsbedingungen
kombiniert werden.
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Mineralwolle-Pflanzensubstrate
werden im allgemeinen produziert, indem Mineralwollefasern, die
mit einem härtbaren
Bindemittel versehen sind, vernetzt werden, was in einer kohärenten Matrix
aus Mineralwolle resultiert. Die Mineralwolle-Pflanzensubstrate
der Erfindung, die aus einer kohärenten
Matrix aus Mineralwolle bestehen, können mittels verschiedener
Verfahren hergestellt werden.
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Nach
Herstellung des aus einer kohärenten
Matrix aus Mineralwolle bestehenden Mineralwolle-Pflanzensubstrats
kann dieses Substrat granuliert werden. Gemäß der Erfindung kann ein Mineralwolle-Pflanzensubstrat,
bei dem die Mineralwolle in körniger
Form vorliegt, ebenfalls verwendet werden.
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Andere
Mineralwolle-Pflanzensubstrate, die gemäß der Erfindung verwendet werden
können,
sind Mineralwollesubstrate, die nicht aus einer kohärenten Matrix
aus Mineralwolle bestehen. In diesem Fall wird kein härtbares
Bindemit tel bei der Herstellung der Mineralwolle-Pflanzensubstrate
verwendet. Solche Substrate können
entweder in loser oder in granulärer
Form vorliegen.
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Bei
einem Aspekt der Erfindung wird der biologisch aktive Zusatzstoff
oder der Mikroorganismus, der diesen Zusatzstoff produziert, direkt
während
der Herstellung des Mineralwollesubstrats zugegeben.
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Dementsprechend
stellt die Erfindung weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines
Mineralwolle-Pflanzensubstrats der Erfindung bereit, bei dem der
Zusatzstoff oder der Mikroorganismus, der diesen Zusatzstoff produziert,
dem Mineralwolle-Pflanzensubstrat während der Herstellung dieses
Substrats zugegeben wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Zusatzstoff oder der Mikroorganismus, der diesen Zusatzstoff
produziert, Mineralwollefasern und einem härtbaren Binder zur Ausbildung
eines Gemisches beigemischt und das besagte Gemisch gehärtet, um
eine kohärente
Matrix auszubilden.
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Bei
einer solchen Ausführungsform
sollte der Mikroorganismus in Abhängigkeit von der jeweiligen
Härtungstemperatur
und der Härtungsdauer
bis zu einem gewissen Grad thermoresistent sein. Je höher die
Härtungstemperatur
und je länger
die Härtungszeit,
um so thermoresistenter sollte der Mikroorganismus sein. Bei einem
bestimmten Herstellungsansatz des Mineralwolle-Pflanzensubstrats der Erfindung sollte
der Mikroorganismus z. B. 2 Minuten bei einer Maximaltemperatur
von 230°C überleben.
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Thermoresistente
Mikroorganismen gemäß der obigen
Beschreibung sind aus dem Stand der Technik bekannt [siehe J. W.
Kloepper, 1993, "Plant
growth promoting rhizobacteria as biological control agents", in "Soil Microbial Ecology – Applications
in Agricultural and Environmental Management", herausgegeben von F. B. Metting, Jr.,
Seiten 255–274
(Marcel Dekker, Inc., New York); und General Microbiology, 1995,
durch R. Y. Stanier, M. Doudoroff & E. A. Adelberg, Macmillan Student
Editions].
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Neben
der Auswahl einer bestimmten Art eines Mikroorganismus mit einem
gewissen Ausmaß an Thermoresistenz
muss weiterhin eine Auswahl hinsichtlich der Lebenszyklusform des
Mikroorganismus getroffen werden. Zum Beispiel besitzen Mikrosporen
oder getrocknete Bakterien eine signifikant höhere Thermoresistenz als andere
Lebenszyklusformen.
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Bei
einem anderen Aspekt der Erfindung wird der Zusatzstoff oder der
Mikroorganismus, der diesen Zusatzstoff produziert, einem fertigen
Mineralwolle-Pflanzensubstrat
zugegeben, d. h. nach der Herstellung des Mineralwollesubstrats.
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Dementsprechend
stellt die Erfindung weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines
Mineralwolle-Pflanzensubstrats der Erfindung bereit, bei dem der
Zusatzstoff oder der Mikroorganismus, der diesen Zusatzstoff produziert,
einem fertigen Mineralwollepflanzensubstrat zugegeben wird.
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Ein
solches fertiges Mineralwolle-Pflanzensubstrat kann ein gehärtetes (vernetztes)
Mineralwollesubstrat sein, das aus einer kohärenten Matrix aus Mineralwolle
besteht und entweder körnig
oder nicht-körnig
ist, oder es kann ein Mineralwollesubstrat sein, das nicht aus einer
kohärenten
Matrix aus Mineralwolle besteht und das entweder in loser oder in
körniger
Form vorliegt.
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Falls
der Zusatzstoff oder der Mikroorganismus, der diesen Zusatzstoff
produziert, dem Mineralwolle-Pflanzensubstrat während dessen Herstellung zugegeben
wird, müssen
einige Dinge berücksichtigt
werden.
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Einer
dieser Aspekte betrifft die Zeitspanne zwischen der Herstellung
des Mineralwolle-Pflanzensubstrats, bei welcher Herstellung der
Mikroorganismus zugegeben wird, und der tatsächlichen Anwendung des Mineralwollesubstrates
zur Pflanzenzucht. Während
dieser Zeitspanne kann es z. B. nötig sein, das Mineralwollesubstrat
zu lagern und zu transportieren. Zum Beispiel kann es erforderlich
sein, dass der Mikroorganismus in dem Mineralwolle-Pflanzensubstrat
eine Zeitspanne von sechs Wochen nach der Herstellung des Substrats über lebt,
wobei diese Zeitspanne eine konventionelle Zeitspanne der Lagerung
und des Transports abdeckt.
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Dieses Überleben
hängt vom
Typ der Lebenszyklusform des Mikroorganismus und/oder der Gegenwart
jedweder Nährstoffquelle
im Mineralwollesubstrat und/oder jedweder möglicher Trockenheit im Mineralwollesubstrat
ab.
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Wenn
z. B. Mikrosporen oder getrocknete Bakterien verwendet werden, können solche
Mikroorganismen eine längere
Zeitspanne ohne jegliche Nährstoffquellen überleben,
als Mikroorganismen, die in anderen Lebenszyklusformen vorliegen.
Ein weiteres Beispiel ist ein Mikroorganismus, der dazu befähigt ist,
relativ lange Zeitspannen von Trockenheit zu überleben.
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Optional
kann dem Mineralwollesubstrat eine Nährstoffquelle während der
Herstellung des Substrats zugegeben werden, das heißt, zusammen
mit dem Mikroorganismus selbst. Eine solche Nährstoffquelle kann z. B. ein
Gemisch sein, das anorganische ebenso wie organische Materialien
und auch den Mikroorganismus, der zugegeben werden soll, beinhaltet.
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Ein
solches Gemisch würde
verschiedenen Zwecken dienen. Zum ersten würde ein solches Gemisch aufgrund
der Anwesenheit von organischem Material als Nährstoffreservoir für den Mikroorganismus
dienen.
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Ferner
dient ein solches Gemisch als gutes Habitat für den Mikroorganismus. Ein
gutes Habitat für
Mikroorganismen ist in Materialien verfügbar, die Poren mit einer durchschnittlichen
Größe von 6 μm oder weniger
enthalten. Sehr gute Bedingungen werden bereitgestellt, wenn die
Poren kleiner als die dreifache Größe des Mikroorganismus, aber
immer noch größer als
der Mikroorganismus selbst sind. Ton (wie etwa Bentonit) ist ein
Beispiel für
ein Material, das eine durchschnittliche Porengröße von < 6 μm
aufweist. Die Porosität
und durchschnittliche Porengröße von Ton
ist nicht statisch, sondern fluktuiert beträchtlich infolge der Anschwellung
und Schrumpfung von Ton, die u. a. vom pH-Wert, dem EC-Niveau und
dem Wassergehalt beeinflusst wird.
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Weiterhin
dient ein solches Gemisch als Hitzeschutz für den Mikroorganismus. Dies
ist besonders vorteilhaft, wenn ein Mineralwollesubstrat hergestellt
wird, das aus einer kohärenten
Matrix aus Mineralwolle besteht, und zwar dergestalt, dass der Einfluss
der normalerweise hohen, bei der Herstellung eines solchen Substrats
verwendeten Härtungstemperatur
auf den Mikroorganismus vermindert wird.
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Ein
Beispiel für
ein Gemisch, das den oben genannten Zwecken gerecht wird, ist ein
Gemisch von Tonbestandteilen (wie etwa Bentonit), das anorganische
und organische Materialien und den Mikroorganismus beinhaltet. Der
Anmelder hat herausgefunden, dass solche Tonbestandteile, die einem
Gemisch von Mineralwollefasern und einem härtbaren Bindemittel vor der
Härtung/Vernetzung
der Fasen zugegeben werden, geringere Höchsttemperaturen während des
Härtens
erreichen als die Mineralwollmatrix selbst, die bei dieser Härtung ausgebildet
wird. Dadurch wird der in diesen Tonbestandteilen enthaltene Mikroorganismus
in erheblichem Maße
von den relativ hohen Härtungstemperaturen
abgeschirmt.
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Weiterhin
können
pharmazeutische und wasserlösliche
Kapseln während
der Herstellung des Mineralwolle-Pflanzensubstrats als vorübergehender
Lebensraum für
Mikroorganismen dienen.
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In
Abhängigkeit
von der Lebenszyklusform des Mikroorganismus (z. B. Mikrosporen
oder getrocknete Bakterien) kann es erforderlich sein, den Mikroorganismus
nach der Installation des Mineralwolle-Pflanzensubstrats an der
Zuchtstelle zu aktivieren bzw. auskeimen zu lassen. Eine solche
Aktivierung kann durch eine normale erste Befeuchtung erreicht werden.
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Nach
Aktivierung des Mikroorganismus sollten Nährstoffe für den Mikroorganismus verfügbar sein,
um dessen normale Lebensfunktionen aufrecht zu erhalten, bis von
den Wurzeln stammendes organisches Material als Nährstoffquelle
für den
Mikroorganismus dienen kann. In der Zeitspanne, in der kein hinreichendes,
von den Wurzeln stammendes organisches Material verfügbar ist,
sollte eine Nährstoffquelle
zugegeben werden.
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Wenn
dem Mineralwollesubstrat während
dessen Herstellung eine Nährstoffquelle
zugegeben wurde, ist es jedoch auch möglich, dass diese Nährstoffquelle
als Nährstoffquelle
während
der Zeitspanne dient, die unmittelbar nach der Aktivierung des Mikroorganismus
beginnt. Wenn ein Mikroorganismus, der einen biologisch aktiven,
gegen pathogene Pilze wirksamen Zusatzstoff produziert, einem Mineralwolle-Pflanzensubstrat entweder
während
oder nach der Produktion des Substrats zugegeben wird, und dabei
eine oder mehrere der obigen Maßnahmen
angewandt werden, so kann ein Mineralwolle-Pflanzensubstrat entsprechend
der Erfindung hergestellt werden, bei welchem der Mikroorganismus
in einer an die Mineralwolle gebundenen Form vorliegt, die für die Verwendung
bei der Bekämpfung
pathogener Pilze geeignet ist, wenn das Mineralwollesubstrat für das Heranzüchten von
Pflanzen verwendet wird.
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Beispiel
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Bei
diesem Beispiel wurde Pseudomonas chlororaphis PCL1391 einem fertigen
(d. h. vernetzten/gehärteten)
Gesteinswolle-Pflanzensubstrat, bestehend aus einer kohärenten Matrix
aus Gesteinswolle (hier im folgenden bezeichnet als "Gesteinswollesubstrat
Nr. 1") und einem
Gesteinswollesubstrat, das identisch mit dem Gesteinswollesubstrat
Nr. 1 war, jedoch in granuläre
Form überführt worden
war (hier im folgenden bezeichnet als "Gesteinswollesubstrat Nr. 2"), zugegeben; beide
Typen der Gesteinswollesubstrate sind in der diesem Beispiel vorangehenden
Beschreibung beschrieben worden.
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Die
Ziele dieses Beispiels bestehen darin, die Besiedlung des Wurzelsystems
einer Gurkenpflanze und der Gesteinswollesubstrate Nr. 1 und Nr.
2 durch Pseudomonas chlororaphis PCL1391 und die Produktion von
Phenazin-1-carboxamid
durch P. chlororaphis PCL1391 in den Gesteinswollesubstraten Nr.
1 und Nr. 2 zu bestimmen.
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P.
chlororaphis PCL1391 wurde aus dem Wurzelsystem von Tomatenpflanzen
isoliert, die auf einer kommerziellen Anbaufläche in Andalusien, Spanien,
gezüchtet
worden waren. Dieser Stamm schützt
Tomatenpflanzen gegen die Fuß-
und Wurzelfäule,
die durch Fusarium oxysporum. f. sp. radicis-lycopersici verursacht
wird. Der Stamm inhibiert auch das Wachstum anderer Pflanzenpathogene,
einschließlich
Rhizoctonia solani, Pythium ultimum, Botrytis cinerea und Gaeumannomyces
graminis. Die für
die Antipilzwirkung verantwortliche Verbindung wurde als Phenazin-1-carboxamid
identifiziert.
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Material und Methoden
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Verwendete Stämme
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Der
Wildtyp-Stamm P. chlororaphis PCL1391 wurde für die Animpfung von Gurkenpflanzen-Nährlösung verwendet.
Die Produktion der gegen Pilze wirksamen Verbindung Phenazin-1-carboxamid
befähigt
diesen Stamm, das Wachstum einer Anzahl von pflanzenpathogenen Pilzen
zu inhibieren. Um diesen Stamm im Wurzelsystem und in der Nährlösung zu
verfolgen, wurde außerdem
PCL1392 verwendet. PCL1392 ist ein durch Zufallsinsertion des Transposons
Tn5lacZ-markiertes Derivat des Wildtyps PCL1391 mit konstitutitiver lacZ-Expression. [siehe
R. Simon et al., "A
broad host range mobilization system for in vivo genetic engineering:
transposon mutagenesis in Gram negative bacteria", Biotechnology, 1983, 1: 784–791; und
T. F. C. Chin-A-Woeng et al., "Root
colonization by phenazine-1-carboxamide-producing bacterium Pseudomonas chlororaphis
PCL1391 is essential for biocontrol of tomato foot and root rot", Mol. Plant-Microbe
Interact., 2000, 13: 1340–1345].
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Samen und
Wachstumsbedingungen
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Die
Nährlösung für das Wachstum
der Gurkenpflanzen wurde gemäß dem Protokoll
von Rockwool/Grodan hergestellt. Die Zusammensetzung dieser Nährlösung ist
in Tabelle A angegeben. Die durch Verwendung dieser Nährlösung in
der Wurzelumgebung erreichten Werte sind ebenfalls in Tabelle A
angegeben. Gurkensamen des Typs Euphoria RZ wurden von Rockwool/Grodan
zur Verfügung
gestellt. Tomatensamen des Cultivars Carmello stammten von der Novartis
Seeds B. V.
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Tabelle
A – Zusammensetzung
der Nährlösung für das Wachstum
von Gurkenpflanzen
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Die
ersten Versuche wurden sowohl mit dem Gesteinswollesubstrat Nr.
1 als auch mit dem Gesteinswollesubstrat Nr. 2 durchgeführt.
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Es
wurde ein Gurkensamen pro Topf ausgesät und die Töpfe mit einer Schicht von Vermiculit
bedeckt. Der Ansatz wurde in einen Wuchscontainer eingebracht, und
die Sämlinge
bei 23°C
für 12
bis 14 Tage in einer Wachstumskammer herangezogen (70% relative
Luftfeuchtigkeit, 16/8 Stunden Tag/Nacht-Zyklen).
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Animpfung
von Nährlösung
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Bakterien
wurden zu der Gurkenpflanzennährlösung in
einer Endkonzentration von 2 × 106 CFU/ml hinzugegeben. Die Lösung wurde
dann dazu benutzt, das Gesteinswollesubstrat zu befeuchten. Die
Pflanzen wurden von der Unterseite aus bewässert.
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Bestimmung
der Bakterienanzahl
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Die
Bakterienanzahl wurde durch Verdünnungsplattierung
auf King's Medium
B bestimmt und als log der Kolonie-bildenden Einheiten pro ml (log10 CFU/ml) ausgedrückt. Die Bakterienanzahl auf
dem Wurzelsystem wurde bestimmt, indem 1 cm große Wurzelteile entnommen und
unter Verwendung eines Eppendorf-Schüttlers in 1,0 ml Phosphat-gepufferter
Saline (PBS) geschüttelt
wurden, gefolgt von Verdünnungsplattierung.
Die jeweilige Bakterienanzahl auf der Wurzel wurde dann als log10 CFU/cm der Wurzel ausgedrückt.
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Extraktion und Bestimmung
von Phenazin-1-carboxamid aus dem Gesteinswollesubstrat
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Phenazin-1-carboxamid
wurde aus dem Gesteinswollesubstrat und der Nährlösung mit einem der Nährlösung entsprechenden
Volumen Toluol extrahiert. Die Toluolphase wurde durch Verdampfen
entfernt und der Rückstand
in 2 ml 50% Acetonitril gelöst.
Es wurde jeweils ein Volumen von 50 μl der Probe mittels HPLC analysiert.
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Ergebnisse
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Wachstum von Gurken- und
Tomatenpflanzen
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Sowohl
Gurken- als auch Tomatenpflanzen zeigten bei dem oben beschriebenen
Versuchsaufbau ein gutes Wachstum.
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Die
Hauptwurzel kann sowohl von dem Gesteinswollesubstrat Nr. 1 als
auch von dem Gesteinswollesubstrat Nr. 2 hinreichend intakt isoliert
werden. Dies machte es möglich,
die Anzahl an Bakterien zu bestimmen, die auf den verschiedenen
Teilen der Hauptwurzel anwesend waren.
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Im
Vergleich dazu wuchsen Tomatenkeimlinge bei dem vorliegenden Aufbau
nicht optimal, und das Wurzelsystem konnte nicht zur Überprüfung entnommen
werden, da es zu zerbrechlich war.
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Detektion von P. chlororaphis
PCL1391 (PCL1392) auf der Gurkenwurzel und auf dem Gesteinswollesubstrat
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Da
der Versuchsaufbau kein keimabweisendes System darstellte, war es
nicht überraschend,
dass eine Kontamination durch andere Bakterien beobachtet wurde,
nachdem eine Verdünnungsplattierung
der Wurzelabschnitte oder der Nährlösung erfolgt
war. Um PCL1391 von den residenten Bakterien zu unterscheiden, wurde
PCL1392, ein mit Tn5lacZ-Tag versehenes Derivat von PCL1391 zur Überwachung
der Versuche verwendet.
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Effekt der Animpfung auf
die Besiedlung mit PCL1391 (PCL1392)
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Um
die Verteilung der Bakterien auf dem Gurkenwurzelsystem und in der
Nährlösung zu
untersuchen, wurden 1 cm Wurzelabschnitte an der Basis der Hauptwurzel,
in der Mitte der Wurzel und an der Wurzelspitze der Gurkensämlinge entfernt
und die Anzahl der Bakterien bestimmt. Nach dem Wachstum wurden
außerdem Proben
aus der Nährlösung entnommen.
(siehe Tabelle B).
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Tabelle
B Bakterienanzahl auf dem Hauptwurzelsystem von Gurkensämlingen
und in der Nährlösung nach
14 Tagen Wachstum
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Es
gibt keinen signifikanten Anstieg der Bakterienzahlen auf dem Wurzelsystem,
wenn das System nach einer Woche Wachstum zum zweiten Mal angeimpft
wird (mit derselben Anzahl an Bakterien, die zusammen in 500 ml
Nährlösung zur
Verfügung
gestellt werden).
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Auswirkung der Animpfung
mit P. chlororaphis PCL1391 (PCL1392) auf das Pflanzenwachstum
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Das
Wachstum der Gurkensämlinge
wurde durch Bestimmung der Pflanzenmasse der Sämlinge ohne das Wurzelsystem
bewertet. Nach 14 Tagen betrug die durchschnittliche Biomasse eines
Sämlings,
der in nicht-angeimpfter Nährlösung gewachsen
war, 0,73 ± 0,15
g und die eines Sämlings,
der in Gegenwart des Stammes PCL1392 gewachsen war, 1,04 ± 0,24
g (Anzahl der getesteten Pflanzen = 30).
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Phenazin-1-carboxamid-Produktion
im Gesteinswollesubstrat
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Die
HPLC-Analyse von Toluolextrakten sowohl der Nährlösung als auch der Gesteinswollesubstrate Nr.
1 und Nr. 2, von denen die Substrate das Wurzelsystem eines Gurkensämlings enthielten
(Gesamtanzahl der getesteten Gurkensämlinge = 40), zeigten eine
Verbindung, die mit einer Retentionszeit von etwa 16 min eluierte
(siehe 11A). Das Spektrum
und die Retentionszeit dieser Verbindung (siehe 11B) war identisch zu derjenigen von
Standard- Phenazin-1-carboxamid
(siehe 11C). Beide Spektren
zeigten Absorptionsmaxima bei 251 und 370 nm, was charakteristisch
für Phenazin-1-carboxamid
ist (siehe "High
performance liquid chromatographic analysis of Pseudomonas aeruginosa
phenazines", J.
Chromatogr. A, R. O. Fernandez und R. A. Pizarro, 1977, 771 (1–2): 99–104).
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Die
obigen Daten zeigen, dass die Verbindung in der Nährlösung und
in der Gesteinswolle der Gesteinswollesubstrate Nr. 1 und Nr. 2
tatsächlich
Phenazin-1-carboxamid ist.
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Die
Menge des produzierten Phenazin-1-carboxamids wurde unter Verwendung
einer Eichkurve quantifiziert, die mittels bekannter Konzentrationen
an Phenazin-1-carboxamid aufgetragen worden war. Es wurde für die Nährlösung, in
der Gurkensämlinge
gewachsen waren, eine produzierte Menge von 0,2 mg/l berechnet. Die
HPLC-Analyse von Extrakten aus einem nicht-angeimpften Kontrollexperiment
zeigte keine Anwesenheit von Phenazin-1-carboxamid an.
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Schlussfolgerungen
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Die
Anzahl an P. chlororaphis- PCL1391 (PCL1392) Bakterien in den Gesteinswollesubstraten
Nr. 1 und Nr. 2 bleibt bis mindestens 14 Tage nach der Animpfung
stabil (längere
Testphasen wurden nicht in dem Versuch verwendet).
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Das
Wurzelsystem, einschließlich
neu gewachsener Wurzelteile, der getesteten Pflanzen wird von den besagten
Bakterien gut besiedelt, wobei die meisten lebensfähigen Bakterien
an die Wurzel angeheftet vorliegen, was anzeigt, dass die besagten
Bakterien in den Gesteinswollesubstraten Nr. 1 und Nr. 2 überleben
und sich vermehren.
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Die
besagten Bakterien produzieren unter den getesteten Wachstumsbedingungen
Phenazin-1-carboxamid, wobei diese Verbindung das Wachstum der getesteten
Pflanzen stimuliert (um etwa 30% im Vergleich zu der Kontrolle).
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass das Phenazin-1-carboxamid (und damit auch
der Bakterienstamm, der dieses produziert) an die Gesteinswolle
in den Gesteinswollesubstraten Nr. 1 und Nr. 2 gebunden ist.
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Da
der Bakterienstamm, der Phenazin-1-carboxamid produziert, an die
Gesteinswolle gebunden ist, können
präzisere
Dosen des besagten Bakterienstamms appliziert werden. Da der Bakterienstamm
an die Gesteinswolle gebunden ist, ist es weiterhin einfacher, diesen
Bakterienstamm mit einer initialen Nährstoffquelle zu kombinieren,
die der Gesteinswolle auch zugegeben werden kann, bevor das Gesteinswollesubstrat
als Pflanzensubstrat verwendet wird. Weiterhin besteht die Möglichkeit,
den getrockneten Bakterienstamm, der an die Gesteinswolle gebunden
ist, auf kontrollierte Weise zu aktivieren.
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Die
folgenden Beispiele, umfassend "Versuchsdurchführung" und "Ergebnisse" sind für genetisch
modifizierte Mikroorganismen angegeben, z. B. für genetisch modifizierte Mikroorganismen
gemäß der obigen Beschreibung
aus dem Beschreibungsteil, der dem obigen Beispiel vorangeht. Der
Anmelder hat herausgefunden, dass diese genetisch modifizierten
Mikroorganismen gut anstelle des Wildtyp Stammes P. chlororaphis PCL1391
für das
obige Beispiel verwendet werden können, und dass mit diesen genetisch
modifizierten Mikroorganismen sogar bessere Wachstumsresultate erzielt
werden.
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Versuchsdurchführung
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Mikroorganismen
und Medien
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Die
verwendeten Bakterienstämme
und Plasmide sind in Tabelle 1 aufgelistet. King's Medium B (KB) (King et al. 1954) wurde
für die
Routinekultivierung der Pseudomonas-Stämme verwendet. E. coli und
Chromobacterium violaceum wurden in Luria-Bertani (LB)-Medium (Sambrook
et al 1989) herangezogen. Agrobacterium tumefaciens wurde in YMB-Medium
(Smit et al. 1987) herange zogen. Feste Wachstumsmedien enthielten
1,8% Agar (Difco Laboratories, Detroit, MI, USA). Kanamycin (50 μg/ml), Tetracyclin
(80 μg/ml),
Chloramphenicol (20 μg/ml)
und Carbenicillin (50 μg/ml)
wurden für
die Antibiotikaselektion zugegeben, wo dies sinnvoll war.
-
DNA-Modifikationen
-
Verdaue
mit Restriktionsendonucleasen, Ligation, sowie die Transformation
von E. coli-Zellen mit Plasmid DNA wurden unter Verwendung molekularbiologischer
Standardprotokolle (Sambrook et al. 1989) durchgeführt. Die
Nucleotidsequenzierung wurde durch Eurogentec B. V. (Herstal, Belgien)
unter Verwendung der auf AB1377-basierenden Fluoreszenzsequenziertechnik
durchgeführt.
Die Computeranalyse der Protein- und Nucleotidsequenzen wurde mittels
des Wisconsin-Package, Version 10.0 (Genetics Computer Group (GCG),
Madison, WI, USA) durchgeführt.
-
Bioassays
auf Autoinduktor-Aktivität
-
Zur
Detektion von Autoinduktor-Aktivität mittels des Chromobacterium
violaceum N-AHL Reporter-Assay (Milton et al. 1997) wurden Übernachtkulturen
von Chromobacterium in LB-Medium herangezogen, das mit Kanamycin
(50 μg/ml)
supplementiert war. LB-Agarplatten wurden mit einer Schicht aus
0,8% LB-Top-Agar, gemischt mit einer 16h-Kultur des Chromobacterium
Indikatorstammes CV026 (200 μl/ml)
(McClean et al. 1997) überschichtet.
Es wurde ein Volumen von 20 μl
einer 100 μl
HPLC-Probe in in den Agar eingebrachten Vertiefungen auf Autoinduktor-Aktivität getestet.
Die Aktivität
der Fraktionen wurde nach 16-stündigem
Wachstum bei 28°C
anhand des Sichtbarwerdens eines violetten Hofes um die Vertiefung,
verursacht durch die Produktion von Violascein als Ergebnis der
Aktivierung der Reportergene in dem Chromobacterium-Stamm, beurteilt.
Autoinduktor-Aktivität
wurde bei der C18-Dünnschichtchromatographie
(TLC) (Merck, Darmstadt, Deutschland), die in Methanol/Wasser (60/40
Vol/Vol) entwickelt wurde, detektiert, indem die TLC-Platte mit einer
0,8% Schicht aus LB-Top-Agar überschichtet
wurde, die gemäß obiger
Beschreibung CV026-Zellen enthielt, gefolgt von einer Inkubation
bei 28°C
für 16
Stunden und unter Analyse auf das Erscheinen violetter Flecken.
-
Autoinduktor-Indikator-Assays,
basierend auf dem das Plasmid pSB401 verwendenden Photobacterium
(lux)-System (Winson et al. 1998) und dem das Plasmid pSB1142 verwendenden
P. aeruginosa Elastase (las)-Systems (T. Perehinec, Division of
Food Sciences, Univ. of Nottingham, pers. Schriften) wurden in ähnlicher
Weise wie der oben für
Chromobacterium beschriebene Assay durchgeführt. Es wurde ein Volumen von 50 μl einer 16h-Kultur
von DH5α[pSB401]
oder DH5α[pSB1142]
mit 3,0 ml 0,8% LB-Top-Agar gemischt und auf LB-Agarplatten gegossen,
die Chloramphenicol (20 μg/ml)
enthielten. Ein Volumen von 20 μl
einer Probe wurde in die Probenvertiefungen eingebracht und die
Platten für
16 h bei 28°C
inkubiert. Lumineszenz wurde detektiert, indem ein photographischer
Film (Fuji RX, Tokio, Japan) am Boden der Testplatten angebracht
wurde.
-
Die
Induktion des Agrobacterium tra-Systems wurde unter Verwendung des
A. tumefaciens Stammes NT1 detektiert, der das Plasmid pJM749 enthält, welches
einen mit einem tra-Gen fusionierten lacZ-Reporter aufweist, wobei
die Expression des tra-Gens
von TraR (lokalisiert auf dem Plasmid pSVB33) und der Gegenwart
einer ausreichenden Konzentration an Autoinduktor abhängt (Piper
et al. 1993). Agrobacterium wurde drei Tage nach dem Ausstreichen
von den YMB-Platten abgekratzt und in sterilem Wasser bis auf eine
optische Dichte (OD620) von 0,1 resuspendiert.
Ein Volumen von 100 μl
der Bakteriensuspension wurde mit 3,0 ml Top-Agar gemischt und auf
YMB-Platten, enthaltend
5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-galactopyranosid
(X-Gal), ausgegossen, um die Expression als blaue Färbung zu
detektieren. Die Proben wurden gemäß der obigen Beschreibung für den Chromobacterium-Bioassay
getestet. Blaue Zonen waren bei Inkubation bei 28°C nach 24–48 h sichtbar.
-
Reinigung
von Autoinduktoren
-
Zur
Isolierung von Autoinduktor-Aktivität wurden drei Volumina Dichlormethan
zu sieben Volumina des Überstandes
einer 72h KB-Kultur von PCL1119 hinzu gegeben und für eine Stunde
geschüttelt
(120 rpm). Nach dieser Extraktion wurde die organische Phase abgenommen
und durch Verdampfung im Vakuum (McClean et al. 1997) getrocknet.
Rohextrakte des Überstandes
wurden erneut in 100 μl
100% Acetonitril gelöst und
unter Verwendung entweder von C18-TLC oder Hochleistungs-Flüssigchromatographie
(HPLC) aufgetrennt. Die C18-TLC-Platten (Merck, Darmstadt, Deutschland)
wurden in einem Lösungsmittelgemisch
aus Methanol/Wasser (60 : 40 Vol/Vol) entwickelt. Nach der Entwicklung
wurden die Platten getrocknet und mit einer Schicht aus Top-Agar,
enthaltend einen der Indikatorstämme, überschichtet
und für
16h bei 28°C
inkubiert. Die HPLC wurde unter Verwendung einer Alltech Hypersil
ODS 5 μm
250 × 4,6
mm Säule
(Alltech Associates, Inc, Deerfield, IL, USA) und eines linearen
20% bis 90% (Vol/Vol) Gradienten aus Acetonitril in Wasser bei einer Flussrate
von 1 ml/min durchgeführt.
Nach der Selektion Aktivität
enthaltender Fraktionen wurden die Proben vereint, erneut auf die
Säule geladen
und mittels eines isokratischen Gradienten aus 35% Acetonitril eluiert. Die
UV-Detektion erfolgte unter Verwendung eines Pharmacia RSD 2140
Diodenarray-Detektors (Pharmacia, Uppsala, Schweden) mit einer Analyse
der Wellenlängen
von 190 bis 400 nm. Es wurden Fraktionen von je 1,0 ml gesammelt
und unter Verwendung des Chromobacterium Biosensors auf Gegenwart
von Autoinduktor-Aktivität
untersucht. Schließlich
wurden die aktiven Fraktionen für
massenspektrometrische Analysen vereint.
-
Analyse durch
Nanoelektrospray-Vierpol-Flugzeit-Massenspektrometrie
-
Es
wurden kollisions-induzierte Elektrospray-Dissoziations-Tandem-Massenspektren
mit einem „Micromass
Q-TOF hybrid quadrupole Time-of-Flight tandem mass spectrometer" (Wythenshawe, (UK))
erhalten, das mit einem Z-Spray Probeneingabe-System in einer Nanofluss-Elektrospray-Ionenquelle
ausgestattet war. Das Massenspektrometer wurde in der auf positiven
Ionen basierenden Weise betrieben. Die Kegelspannung wurde auf etwa
25 V eingestellt und eine Kapillarspannung von 1,5 kV verwendet.
Argon wurde als Kollisionsgas verwendet und die Spektren bei Verwendung
einer Kollisionsenergie von 10 eV erhalten. Die Spektren wurden über den
Tof-Analysator ermittelt
und alle 2,4 Sekunden über
den m/z-Bereich 35–250
integriert. Die Daten wurden aufgezeichnet und unter Verwendung
der MassLynx Software, Version 3.1 weiterverarbeitet. Die Massen-Kalibrierung
erfolgte durch mehrfache Ionen-Messung
einfach geladener Natrium- und Caesiumiodid-Signale. Die Proben
wurden in 10 μl
Methanol gelöst,
wobei hiervon zur Probenzufuhr 3 μl
in die goldbeschichteten Nanospray-Glaskapillaren geladen wurden.
-
Isolierung
von Mutanten mit Beeinträchtigung
der PCN-Biosynthese
-
Eine
aus 18.000 Transposon-Trägern
bestehende Mutantenbibliothek von PCL1391 wurde unter Verwendung
von pRL1063a (Wolk et al. 1991), beinhaltend ein Tn5-Transposon,
das promotorfreie luxAB-Reportergene trägt, etabliert. Die Mutanten
wurden auf Abwesenheit von, bzw. auf Veränderung hinsichtlich der Farbproduktion
entweder auf LB-Agarplatten oder in 200 μl flüssigen KB-Kulturen, die in
96 Well-Mikrotiterplatten
für 3 Tage
gewachsen waren, selektiert. Die phänotypische Charakterisierung
der Mutanten auf Produktion von PCN, Cyanwasserstoff, Chitinase
oder Protease, sowie auf Motilität
(Chin-A-Woeng et al. 1998) und auf Befähigung zur Besiedlung von Tomatenwurzeln
(Simons et al. 1996) wurde gemäß bestehender
Beschreibung durchgeführt.
-
Da
das Tn5-Transposon in den Transkonjuganten einen Replikationsursprung
enthält,
der in E. coli funktionell ist (Wolk et al. 1991), wurden chromosomale
DNA-Regionen, die
das Transposon flankieren, aus dem Genom erhalten, indem ein Ausschneiden
mit EcoRI, gefolgt von Zirkularisierung und Transfer in E. coli erfolgte
sowie außerdem
eine Analyse durch Nukleotidsequenzierung. Die Nukleotidsequenzierung
der flankierenden Regionen wurde unter Verwendung der singulären Primer
oMP458 (5'-TACTAGATTCAATGCTATCAATGAG-3') und oMP459 (5'-AGGAGGTCACATGGAATATCAGAT-3'), die auf das linke,
bzw. rechte Ende des Tn5-Transposons gerichtet sind, durchgeführt.
-
Isolierung
und Identifizierung von luxI und luxR Homologen
-
Eine
Plasmidbibliothek chromosomaler Fragmente des Stammes PCL1391 wurde
konstruiert, indem chromosomale DNA, die mit EcoRI verdaut worden
war, in die multiple Klonierungsstelle von pBluescript (Stratagene,
La Jolla, CA, USA) kloniert wurde. Nach der Elektroporation dieser
Fragment-Bibliothek in einen E. coli lux-Reporterstamm, enthaltend
pSB401, und Übernachtwachstum
auf LB-Agarplatten, wurden Klone, die den Luciferase-Reporter induzierten,
unter Verwendung eines photographischen Films identifiziert. Um
den E. coli-Stamm von dem pSB401 Reporter-Konstrukt zu befreien,
wurde die Chloramphenicol-Selektion weggelassen, während die
Carbenicillin-Selektion aufrecht erhalten wurde. Die Nukleotidsequenz
des chromosomalen Inserts in dem verbleibenden Plasmid wurde unter
Verwendung von Standard-Primern, z. B. dem universellen und dem
-40 reversen Primer, welche die multiple Klonierungsstelle von pBluescript
flankieren, bestimmt.
-
Expression von biolumineszenten
Tn5luxAB Reporter-Stämmen
-
Die
Expression von mit Tn5luxAB Tag versehenen Genen wurde durch Quantifizierung
der Biolumineszenz während
der Kultur bestimmt. Zellen aus Übernacht-Kulturen wurden mit
frischem Medium gewaschen und auf eine optische Dichte (OD620) von 0,1 verdünnt. Die Kulturen wurden in
LB-Medium in einem Volumen von 10 ml unter heftigem Schütteln herangezogen.
Das Wachstum wurde durch Messung der optischen Dichte (OD620) in regelmäßigen Intervallen verfolgt
und dreifache 100 μl
Proben entnommen, um die Lumineszenz zu quantifizieren. Es wurde
ein Volumen von 100 μl
einer n-Decyl-aldehyd Substratlösung
[0,2% n-Decyl-aldehyd (Sigma, St. Louis, MO, USA) in einer 2,0%
Rinderserum-Albumin (BSA)-Lösung]
zugegeben. Nach gründlichem
Mischen wurde die Biolumineszenz unter Verwendung eines Lumineszenz-Zählers (MicroBeta 1450 TriLux,
Wallac, Turku, Finnland) bestimmt.
-
Die
synthetischen N-AHL Moleküle
N-Butanoyl-L-homoserin-lacton (BHL), N-Hexanoyl-L-homoserin-lacton (HHL), N-Octanoyl-L-homoserin-lacton
(OHL), N-Decanoyl-L-homoserin-lacton
(DHL), N-Dodecanoyl-L-homoserin-lacton (dDHL), N-oxo-Hexanoyl-L-homoserin-lacton (OHHL),
N-oxo-Octanoyl-L-homoserin-lacton (OOHL) und N-oxo-Decanoyl-L-homoserin-lacton
(ODHL) (freundlicherweise zur Verfügung gestellt von P. Williams,
University of Nottingham) wurden auf ihre Fähigkeit getestet, die Tn5luxAB-Reporterstämme zu induzieren.
Die Zellen wurden über
Nacht in LB-Medium herangezogen, gewaschen und mit frischem Medium,
das entweder mit synthetischem/synthetischen N-AHL(s)(5 μM) oder mit „benutztem" Wachstumsüberstand
(10% Vol/Vol) supplementiert war, auf eine Zelldichte von 0,1 bei
OD620 resuspendiert und bis zur stationären Wachstumsphase
vermehrt. Die Lumineszenz wurde mit jedem Anstieg der OD620 um 0,1 Einheiten bestimmt und mit derjenigen
der Kontrolle ohne zugesetztes N-AHL verglichen.
-
Konstruktion
von gacS-Mutanten
-
Gerichtete
Mutagenese in dem gacS homologen Gen wurde unter Verwendung von
pMP6014, einem plC20R-Suizidkonstrukt, enthaltend ein internes 0,3
kb PCR-Fragment
des gacS-homologen Gens von Stamm PCL1391 und eine Tetracyclin-Resistenzkassette,
durchgeführt.
Die PCR-Primer enthielten KpnI- und EcoRI- Restriktionsstellen (unterstrichen)
und paarten mit den Nukleotidpositionen 1084 bis 1103 (5'-CCGGAATTCGAGCCACGAAATCCGTACCC-3') bzw. 1294 bis 1313
(5'-CGGGGTACCTCAGGGTGTCCTGCAACAGG-3') des gacS homologen
Gens von Stamm PCL1391. Das Konstrukt wurde mittels Elektroporation
in den Stamm PCL1391 und dessen Derivate transformiert, und resistente
Kolonien, die aus der chromosomalen Integration resultierten, wurden
auf LB-Agarmedium, das für
PCL1391 mit Tetracyclin (160 μg/ml)
oder für
die Derivate mit Kanamycin (50 μg/ml)
und Tetracyclin supplementiert war, selektiert. Die Transformanten
wurden mittels Southern Hybridisierung auf korrekte Rekombination
analysiert. Die Auswirkung einer Mutation im gacS-Gen auf die Expression
der Gene wurde bestimmt, indem die Biolumineszenz des luxAB-Reporters während der Kultur
in mit 100 μM
FeCl3 supplementiertem KB-Medium quantifiziert
wurde.
-
Konstruktion
von lexA-Mutanten
-
Eine ähnliche
Mutagenesestrategie wie die oben beschriebene wurde zur Einführung einer
Mutation in das lexA homologe Gen verwendet. Das lexA-Fragment für die Konstruktion
des Suizid-Plasmids pMP6015 wurde mittels PCR unter Verwendung der
Primer oMP506 (5'-CCCAAGCTTCCGCCTGACAAACACTTG-3') und oMP507 (5'-CCCAAGCTTATTTCGATCGCGCCCTTG-3') aus dem lexA homologen
Gen des Stammes PCL1391 erhalten.
-
Mikroorganismen
und Medien
-
King's Medium B (KB)(King
et al. 1954) wurde routinemäßig für die Kultur
der Pseudomonas-Stämme verwendet.
Die Medien wurden, wenn erforderlich, mit 1,8% Agar (Difco Laboratories,
Detroit, MI) verfestigt. Kanamycin (50 μg/ml) wurde dort, wo es sinnvoll
war, zur Antibiotika-Selektion zugegeben. Die Expression der PCN- Biosynthesegene wurde
in Medium nach Definition von Vogel-Bonner (Smit et al. 1987) und
in KB-Medium bestimmt.
-
In vitro Expression der
Tn5luxAB-Reporterstämme
-
Die
Expression der mit Tn5luxAB-Tag versehenen Gene wurde durch Quantifizierung
der Biolumineszenz während
des Wachstums in den Flüssigkulturen
bestimmt. Zellen aus Übernachtkulturen,
die in dem getesteten Medium vorgezüchtet worden waren, wurden
mit frischem Medium gewaschen und auf eine optische Dichte (OD620) von 0,1 verdünnt. Die Zellen wurden in einem
Volumen von 10 ml unter intensiver Belüftung herangezogen. Auf die
Zellvermehrung folgte die Messung der optischen Dichte (OD620) in regelmäßigen Zeitabständen. Es
wurden dreifache 100 μl-Proben
entnommen, um die Lumineszenz zu quantifizieren. Als Substrat wurde
der Probe ein Volumen von 100 μl
einer 0,2% Lösung
von n-Decyl-aldehyd (Sigma, St. Louis, MO) in 2,0% Rinderserumalbumin
(BSA) zugegeben. Nach gründlichem
Mischen wurde die Biolumineszenz unter Verwendung eines Lumineszenzzählers (MicroBeta
1450 TriLux, Wallac, Turku, Finnland) bestimmt.
-
Um
den Einfluss von Komponenten aus Wurzelausscheidungen zu testen,
wurden Äpfelsäure, L-pyro-Glutaminsäure, Fumarsäure, Citronensäure, Propionsäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Glucose,
Ribose, Xylose, Sucrose, Fructose oder Maltose jeweils einzeln bei
einer Endkonzentration von 2 μM
als Kohlenstoffquelle in Vogel-Bonner-Medium
verwendet. Das Medium wurde mit 1,0% Proteose-Pepton supplementiert,
da ansonsten weder der Reporterstamm PCL1119 (phzB::Tn5luxAB) noch
der parentale Wildtyp-Stamm PCL1391 eine OD620 von
1,0 in Minimalmedium erreichen würden.
Das Wachstum in 1,0% Proteose-Pepton wurde als Kontrolle verwendet.
-
Die
Quantifizierung der Expression der PCN-Biosynthesegene unter dem
Einfluss von Metallionen erfolgte in Vogel-Bonner-Medium mit Glucose
als einziger Kohlenstoffquelle, enthaltend 100 μM FeCl3,
Thiamin (2 mg/l) und Biotin (2 mg/l). Standard Vogel-Bonner-Medium enthält ZnSO4(5 μM),
CuSO4 (2 μM),
MnSO4 (30 μM) und NaMoO4 × H2O (20 μM).
Um den Einfluss der Gegenwart von einzelnen Metallionen auf die
phzB-Expression
zu bestimmen, wurden einzelne Ionen entweder weggelassen oder in
einer zehnfach (Cu2+, Mn2+, Zn2+, MoO4 –)
oder hundertfach (Fe3+) erhöhten Konzentration
zugegeben.
-
Um
den Einfluss einer niedrigen Sauerstoffspannung zu testen, wurden
Stämme
in 40 ml KB-Medium in geschlossenen Glasröhrchen unter einem kontinuierlichen
Durchfluss von 1,0% Sauerstoff und 99% Stickstoff gemäß der Beschreibung
von Camacho et al. (eingereicht) oder als Kontrolle in normaler
Luft herangezogen. Die Messung der Biolumineszenz erfolgte wie oben
beschrieben.
-
Ergebnisse
-
Reinigung und Identifizierung
von durch P. chlororaphis produzierten Autoinduktoren
-
Die
Produktion von PCN im P. chlororaphis Stamm PCL1391 (Tabelle 1)
schien abhängig
von der Zelldichte zu sein und war daher vermutlich dem quorum sensing
(Chin-A-Woeng et al., eingereicht) unterworfen. Um die Produktion
von Autoinduktor(en) durch den Stamm PCL1391 zu analysieren, wurde
ein Dichlormethan-Rohextrakt
von benutztem Kulturmedium einer 72h-Kultur des Stammes PCL1119
(phzB::Tn5luxAB) (Chin-A-Woeng et al. 1998) verwendet. Der Stamm
PCL1119, ein PCL1391-Derivat, der aufgrund einer Mutation in dem
biosynthetischen Gen phzB (Chip-A-Woeng et al. 1998) nicht dazu
befähigt
ist, PCN zu produzieren, wurde für
die Autoinduktor-Reinigung verwendet, um das Problem einer gemeinsamen
Reinigung von PCN und Autoinduktor(en) im Wildtyp-Stamm zu überwinden.
PCL1119 zeigte im Vergleich zum Wildtyp-Stamm keine Veränderung
hinsichtlich der Autoinduktor-Produktion.
Extrakte von Kulturüberständen des Stammes
PCL1119 wurden auf Induktion einer Anzahl von Reporter-Systemen
des quorum sensing getestet, einschließlich denen für Chromobacterium
violaceum Pigmentierung (McClean et al. 1997), Photobacterium fisheri
Lumineszenz (lux) (Stevens und Greenberg 1997), Pseudomonas aeruginosa
Elastase (las) (Pearson et al. 1997) und Agrobacterium tumefaciens
Konjugation (tra) (Hwang et al. 1995). Nach Auftrennung unter Verwendung
von C18 Dünnschichtchromatographie
(TLC) wurden drei Flecke in dem Chromobacterium Überschichtungssystem detektiert
(1, Spur 4). Ein wesentlicher
Fleck mit dem Rf-Wert 0,4 wanderte zu der
gleichen Position wie synthetisches HHL (1, Spur 2). Wenn eine große Menge
der Probe auf die TLC-Platte aufgebracht wurde, wurde ein zweiter
Fleck mit einem Rf-Wert von 0,57 entdeckt,
der zu der gleichen Position wanderte wie synthetisches BHL (1, Spur 1). Ein dritter
Fleck mit einem Rf-Wert von 0,13 wurde als
co-migrierend mit synthetischem OHL (1,
Spur 3) beobachtet. Extrakte von benutztem Kulturüberstand
waren außerdem
dazu in der Lage, das lux-System zu induzieren, während sie
in den las- und tra-Systemen nur schwache Signale induzierten (Daten
nicht dargestellt). Keines der Reportersysteme wurde durch Dichlormethanextrakte
nicht angeimpfter KB oder LB Wachstumsmedien induziert.
-
Die
Verbindung, die mit einem Rf-Wert von 0,4
migriert, wurde mittels HPLC gereinigt und unter Verwendung von
auf positiven Ionen basierender Nanoelektrospray Kollisionsinduzierter
Dissoziations (CID)-Tandem-Massenspektrometrie auf einem Hybrid-Vierpol-Flugzeit-Massenspektrometer
analysiert, der in der Tandem-Funktionsweise außerordentliche Empfindlichkeit
ermöglicht.
Die Instrumenteneinstellungen wurden unter Verwendung einer Lösung eines
HHL-Standards (1,3 ng/μl)
optimiert, wobei diese Lösung
eine Konzentration aufwies, die etwa einem Zehntel dessen entsprach,
was zur Erzeugung einer Antwort in dem Bioassay entsprechend dem
Assay für
die aus Stamm PCL1391 isolierte Fraktion notwendig gewesen wäre. Nach
der Optimierung wurde ein CID-Spektrum des Standards aufgenommen,
wobei hier eine Fragmentierung durch Kollision mit einem positiven
Argon-Druck induziert wurde (2A).
Die Nadel, die den Standard enthielt, wurde dann verworfen. Es wurde
dann ein CID-Spektrum für
dieselbe Vorläufer-Ionenmasse
aufgenommen, wobei aber nur Lösungsmittel
eingeführt
wurde, um sicherzustellen, dass keine Kontamination des Instruments mit
dem Standard erfolgt war und um jegliche aus dem Lösungsmittel
stammende Hintergrundsignale zu identifizieren. Es wurden in diesem
Leerspektrum keine HHL entsprechenden Ionen beobachtet, obwohl ein
Ion bei m/z 107, das auch im HHL-Spektrum
beobachtet wurde, anwesend war. Die bioaktive Fraktion wurde dann über eine
frische Nadel in das Massenspektrometer eingeführt und ein Massenspektrum
aufgezeichnet. Sehr schwache pseudomolekulare Ionen wurden bei m/z
200 (M + H+) und 222 (M + Na+)
für eine
Spezies mit einer HHL entsprechenden Molekülmasse beobachtet. Die Erkennbarkeit
dieser Ionen lag kaum über
derjenigen des Hintergrunds. Dennoch wurde ein CID-Spektrum des
M + H+ Ions bei m/z 200 aufgezeichnet und
ergab ein Spektrum guter Qualität
(2B), welches demjenigen
sehr ähnlich
ist, das für
den HHL-Standard erhalten wurde (2A).
Die Signale der Fragment-Ionen von HHL wurden bei m/z 99, 102, 172
und 182 beobachtet (2A,
s. auch eingefügtes
Bild). Die Ionen bei m/z 99 und 102 werden bei Fragmentierung der
Amidbindung zwischen dem Hexanoyl-Anteil und dem Homoserin-Lacton
erzeugt, wobei das Ion bei m/z 99 dem Hexanoyl-Substituenten entspricht,
und das Ion bei m/z 102 charakteristisch für das Homoserin-Lacton ist.
Die Ionen bei m/z 172 und 182 entstehen durch den Verlust kleiner
neutraler Anteile (m/z 172 = M + H+ -C2H4; m/z 182 = M
+ H+ -H2O). Diese
Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Komponente in der wesentlichen
bioaktiven Fraktion N-hexanoyl-L-homoserin-lacton (HHL) ist.
-
In
Dichlormethan-Extrakten von benutzten Kulturüberständen lagen die beiden anderen
Aktivitäten
in geringen Mengen vor und reichten nicht für massenspektrometrische Analysen
aus; sie wurden deshalb, basierend auf ihrem TLC-Migrationsverhalten
und ihren biologischen Aktivitäten
in den lux-, las- und tra- Reportersystemen versuchsweise N-butanoyl-L-homoserin-lacton
(BHL) und N-Octanoyl-L-homoserinlacton (OHL) zugeordnet.
-
Isolierung und Charakterisierung
von Mutanten, die hinsichtlich der PCN-Biosynthese verändert sind
-
Der
Test von 18.000 Tn5luxAB/PCL1391-Transkonjuganten auf Agar-Platten
und in Flüssigkulturen resultierte
in der Isolierung von acht Mutanten, die, nach Beurteilung anhand
ihrer veränderten
Pigmentierung, in ihrer PCN-Produktion verändert waren. Es wurden vier
Mutanten identifiziert, bei denen das Transposon nicht in ein PCN-Biosynthesegen
inseriert war. Die Regionen, die die Tn5-Insertion bei den vier
Mutanten PCL1103 (phzI::Tn5luxAB), PCL1104 (phzR::Tn5luxAB), PCL1123
(gacS::Tn5luxAB) und PCL1111 (lexA::Tn5luxAB) flankieren, wurden
in den Plasmiden pMP6003, pMP6004, pMP6006 bzw. pMP6005 gewonnen.
Nukleotidsequenz-Analysen dieser flankierenden Regionen zeigten,
dass die Transposons in diesen Mutanten in Homologen der Gene luxI,
luxR, gacS bzw. lexA inseriert waren.
-
Charakterisierung
von phzI- und phzR-Mutanten
-
Die
Produktion von PCN durch diese Stämme wurde nach Extraktion der
Kulturüberstände mit
Toluol unter Verwendung von TLC und HPLC bestimmt. PCN wurde in den
Toluolextrakten von PCL1103 (phzI::Tn5luxAB) und PCL1104 (phzR::Tn5luxAB)
nicht detektiert (Daten nicht gezeigt), noch wurden irgendwelche
Autoinduktoren in Dichlormethan-Extrakten dieser Stämme detektiert
(3). Die PCN-Produktion wurde
bei der phzI-Mutante, nicht jedoch bei der phzR-Mutante durch Zugabe
entweder von benutztem Wachstumsmedium von PCL1119 (phzB::Tn5luxAB)
oder von synthetischem HHL wiederhergestellt (Daten nicht gezeigt).
Die Mutanten phzI und phzR waren hinsichtlich der Produktion von
HCN, Protease oder Chitinase nicht verändert (Tabelle 2). Ebenso zeigte
keine Mutante eine Beeinträchtigung
hinsichtlich ihrer Motilität oder
ihrer Fähigkeit,
den Wurzelbereich von Tomatenpflanzen in Konkurrenz mit einem parentalen
Stamm zu besiedeln, wie im Wettbewerb mit einem mit lacZ-Tag versehenen
Derivat des Wildtypstammes PCL1391 getestet wurde (Daten nicht gezeigt).
Die Stämme
PCL1103 (phzI::Tn5luxAB) und PCL1104 (phzR::Tn5luxAB) waren nicht
dazu befähigt,
das Wachstum von F. oxysporum f. sp. radicis-lycopersici zu inhibieren,
wie mit einem in vitro anti-Pilz-Test gezeigt wurde (Daten nicht
dargestellt), was mit dem beobachteten Fehlen der PCN-Produktion übereinstimmt.
-
Isolierung und Charakterisierung
der luxI und luxR-Homologe von Stamm PCL1391
-
Um
ein chromosomales Fragment von PCL1391 zu isolieren, das Homologe
von luxI und luxR enthält, wurde
eine chromosomale EcoRI-Bibliothek in DH5α enthaltendes pSB401 transformiert,
ein von N-AHL abhängiges
Reporter-Konstrukt, das auf dem Photobacterium lux-System (McClean
et al. 1997) basiert. Das Plasmid pMP6007 schien den Reporter zu
induzieren und enthielt ein 4,5 kb großes chromosomales Fragment von
PCL1391. Eine partielle Sequenzierung dieses Klons zeigte die vollständigen Gene
phzI und phzR und den Start von phzA (4),
des ersten Gens des PCN-Biosynthese-Clusters
(Kapitel 4).
-
E.
coli-Stämme,
die pMP6007 enthalten, induzierten das DH5α[pSB401] und den Chromobacterium -Reporterstamm
CV026, wenn sie in der Nähe
des Reporters ausgestrichen wurden, was die Produktion von diffusionsfähigem N-AHL
anzeigt. Um zu testen, ob phzI und phzR für die Synthese von HHL verantwortlich sind,
wurden Kulturüberstände von
E. coli DH5α mit
und ohne pMP6007 mit Dichlormethan extrahiert und der TLC-Analyse
unterzogen. Autoinduktor-Aktivitäten
mit Rf-Werten, die mit denen aus wildtypischen PCL1391-Kulturüberständen identisch
waren, wurden nur bei Stämmen
detektiert, die pMP6007 enthielten, wogegen bei der DH5α-Kontrolle
keine Aktivität
detektiert wurde (Daten nicht gezeigt).
-
Um
die Gene phzI und phzR in mutante PCL1391-Derivate zu übertragen,
wurde das Plasmid pMP6008 konstruiert, indem das 4,5 kb große chromosomale
EcoRI-Fragment mit
den Genen phzI und phzR des Stammes PCL1391 von pMP6007 auf pME6010 übertragen
wurde, wobei letzteres Plasmid ein „shuttle vector" (Schaukelvektor/Klonierungsvektor,
der in verschiedenen Organismen replizieren kann) ist, der in Pseudomonas-Arten
stabil aufrecht erhalten wird (Heeb et al. 2000). Nach Einführung von
pMP6008 in die Stämme
PCL1103 (phzI::Tn5luxAB) und PCL1104 (phzR::Tn5luxAB) wurde die
PCN-Produktion in beiden Mutanten wiederhergestellt, wie mittels
TLC-Analyse von Kulturüberständen gezeigt
wurde (Daten nicht dargestellt). Dies und die zuvor beschriebenen
Mutanten-Studien zeigen, dass PhzI und PhzR an der Synthese der Autoinduktoren
BHL, HHL und OHL beteiligt sind.
-
Die
Sequenzanalyse der ORFs zeigt, dass die Gene phzI und phzR gegenläufig transkribiert
werden, wobei phzI in derselben Richtung transkribiert wird wie
das phz Biosynthese-Operon (4A).
In den Promotorregionen der Gene phzI und phzA wurden Sequenzen
identifiziert, die homolog zu der lux-Box in Photobacterium fisheri
sind, die eine putative Binderegion für den Transkriptitionsaktivator
luxR darstellt (4B).
-
Die
phzI- und phzR-homologen Gene von PCL1391 zeigten die stärkste Homologie
(85 bis 95%) mit anderen phzI (4C)
und phzR (4D) -Genen
in den PCA-produzierenden
Pseudomonas-Stämmen
P. fluorescens 2–7.9
und P. aureofaciens 30–84.
Die Homologie mit anderen LuxI und LuxR-Homologen bei anderen Pseudomonas-Arten und anderen
Bakterienarten war viel geringer (20 bis 40%).
-
Einfluss exogener Autoinduktoren
auf die Expression der Gene phzI, phzR und das Biosynthese-Operon
-
Es
ist zuvor eine Anzahl von Biosynthesemutanten identifiziert worden,
von denen die Mutante PCL1119 einen promotorfreien luxAB-Reporter
in dem phzB-Gen enthält
und für
Expressionsstudien im Wurzelbereich der Tomatenpflanze (Chin-A-Woeng
et al. 1998) verwendet wurde. Dieser Stamm wurde verwendet, um die
Expression des PCN-Biosyntheseoperons während des Wachstums in Flüssigkulturen
zu quantifizieren. Da die promotorfreien luxAB-Gene in derselben
Orientierung inseriert waren, die auch der Transkriptionsrichtung
der in PCL1103 (phzI::Tn5luxAB) und PCL1104 (phzR::Tn5luxAB) mutierten
Gene phzI und phzR entsprach, wurden diese Stämme weiterhin dazu verwendet,
die Expression dieser Gene zu quantifizieren. Die Expression des
phzI-Gens in dem mutanten PCL1103 blieb während des Wachstums auf basalem
Niveau, was anzeigt, dass die induzierende Aktivität ohne ein
funktionales phzI abwesend ist. Die Zugabe von synthetischem HHL
oder benutztem Wachstumsmedium einer Übernachtkultur von PCL1391
zu einer Zellkultur niedriger Dichte (OD620 gleich
0,1) von PCL1103 resultierte in einer Induktion der phzI-Expression,
sobald die Zellkultur auf eine OD620 von
0,6 oder mehr herangewachsen war (5A).
Die Expression von phzR in der Mutanten PCL1104 war sowohl in Anwesenheit
von exogenem HHL als auch in Abwesenheit von endogenen Autoinduktoren
konstitutiv (5B). Die
Expression des PCN-Biosynthesegen-Clusters (phzB::Tn5luxAB) in PCL1119
wurde in der späten
exponentiellen/frühen
stationären
Wachstumsphase in großem
Maße gesteigert, und
der Moment der Induktion konnte durch Zugabe von synthetischem HHL
vorgezogen werden (5C), nicht
jedoch durch andere synthetische N-AHLs.
-
Die
Zugabe von zellfreiem, benutztem Kulturmedium des N-AHL produzierenden
Stammes PCL1119 (phzB::Tn5luxAB) zu einer frischen Kultur des Stammes
PCL1103 (phzI::Tn5luxAB) führte
zu einer viel früheren
und stärkeren
Induktion des phzI-Gens als die Zugabe von synthetischem HHL. Obwohl
die Zugabe von benutztem Kulturmedium einer Übernacht-Kultur des Stammes
PCL1103 als solche das phzI-Gen nicht induzierte, wurde ein synergistischer
Effekt beobachtet, wenn es zusammen mit HHL zugegeben wurde. Die
Induktion der Expression in Gegenwart von Kulturüberstand des Stammes PCL1103
erfolgte schon in der mittleren exponentiellen Wachstumsphase (OD620 gleich 0,35), viel früher als in Gegenwart von HHL
alleine (5D). Kombinationen
von Autoinduktoren, die von dem Stamm PCL1391 produziert wurden,
wurden auf ihren möglichen
synergistischen Effekt auf die Expression getestet. Keine der Kombinationen
BHL/HHL, HHL/OHL oder BHL/HHL/OHL resultierte in einem unterschiedlichen
Niveau oder Zeitpunkt des Einsetzens der Induktion als es bei Zugabe
von HHL alleine beobachtet wurde (Daten nicht gezeigt).
-
Analyse von
Mutanten eines gacS-Homologen
-
Toluolextrakte
von Kulturüberständen des
Stammes PCL1123 (gacS::Tn5luxAB) enthielten den TLC- und HPLC-Auftrennungen
nach zu urteilen kein PCN. Die Produktion von Autoinduktor in diesem
Stamm war im Vergleich zu der des Wildtyps stark reduziert, wenn
man der TLC-Analyse von Extrakten aus zellfreiem Wachstumsüberstand
drei Tage alter Kulturen nach urteilte (3, Spur 4). Die Produktion von PCN konnte nicht
durch Zugabe von benutztem Wachstumsmedium von PCL1119 (phzB::Tn5luxAB)
oder von synthetischem HHL wieder hergestellt werden (Daten nicht
gezeigt). Der Stamm PCL1123 (gacS::Tn5luxAB) war im Hinblick auf
die Produktion von HCN nicht verändert;
er wies jedoch keine Produktion von Protease und Chitinase auf (Tabelle
2). Die Mutante war in ihrer Motilität oder ihrer Befähigung,
den Wurzelbereich von Tomaten in Konkurrenz mit einem, einen lacZ-Tag
enthaltenden Derivat des Wildtyp-Stammes zu besiedeln, nicht beeinträchtigt (Daten
nicht gezeigt). Ebenso wie die Stämme PCL1103 (phzI::Tn5luxAB)
und PCL1104 (phzR::Tn5luxAB), war PCL1123 nicht dazu in der Lage,
das Wachstum von F. oxysporum f. sp. radicis-lycopersici in einem
in vitro anti-Pilz-Test zu inhibieren (Daten nicht gezeigt).
-
Der
Teil der Nukleotidsequenz, der das Transposon im analysierten Stamm
PCL1123 flankiert, weist eine Gesamtlänge von 999 bp auf und ist
zu 90% identisch zu der Sequenz des Gens gacS (zuvor bekannt als lemA)
von P. fluorescens (Whistler et al. 1998) und besitzt eine 84%ige
Identität
mit dem gacS-Gen von P. syringae (Rich et al. 1994).
-
Eine
gacS-Mutante, die unabhängig
mittels homologer Rekombination konstruiert wurde, indem man ein
plC20R Suizid-Konstrukt benutzte, das eine Tertracyclin-Resistenz-Kassette
und ein PCR-Fragment eines internen Fragments des gacS homologen
Gens enthielt (pMP6014), ergab Mutanten mit demselben Phänotyp wie
PCL1123, was bestätigt,
das der bei dem Stamm PCL1123 beobachtete Phänotyp auf der Transposon-Insertion
in gacS beruhte.
-
Die
gacS-Mutante wurde hinsichtlich der Produktion von PCN, Protease
und Chitinase durch Einführung
von pEMH97, einem pLAFR3-Derivat, welches das Gen lemA von P. syringae
enthält
(Hrabak und Willis 1992), komplementiert. Die Einführung des pEMH97-Konstrukts
in die phzI-Mutante PCL1103 und in die phzR-Mutante PCL1104 führte nicht
zu einer Wiederherstellung der PCN-Produktion, ebenso wenig wie
die Einführung
von pMP6008, welches die Gene phzI und phzR enthält, die PCN-Produktion in der
gacS-Mutante wiederherstellte.
-
Einfluss einer gacS-Mutation
auf phzI-, phzR- und phzB-Mutanten
-
Um
den Effekt einer gacS-Mutation auf die Expression von phzI, phzR
und phzB zu untersuchen, wurde bei den Reporterstämmen PCL1103
(phzI::Tn5luxAB), PCL1104 (phzR::Tn5luxAB) und PCL1119 (phzB::Tn5luxAB)
unter Verwendung homologer Rekombination eine Mutation in dem gacS
homologen Gen eingeführt.
Analysen der luxAB-Expression dieser Stämme zeigten, dass die für einen „quorum
sensing"-Regulationsmechanismus
charakteristische Antwort durch eine zusätzliche gacS-Mutation beseitigt
wird (6A, B und C).
Während
phzI in PCL1103 (phzI::Tn5luxAB) auf zugegebenes, synthetisches
HHL reagiert, wird phzI bei der Doppelmutante PCL1147 (phzI::Tn5luxAB, ΔgacS) nicht
durch die Zugabe von Autoinduktor induziert (6A). Das basale Expressionsniveau des
Gens phzR wird durch ein zusätzliches
defektes gacS-Gen reduziert (6B).
Die Expression des biosynthetischen phzB-Gens wird in einem gacS-Hintergrund
vollständig abgeschaltet
(6C), ebenso wie die
PCN-Produktion bei der gacS-Mutante PCL1123 (Daten nicht gezeigt).
-
Charakterisierung
der PCN-überproduzierenden
lexA-Mutante
-
Die
Mutation von lexA in PCL1111 resultierte in einer mehr als zehnfachen Überproduktion
von PCN (Tabelle 2 und unveröffentlichte
Ergebnisse). Es wurde eine gesteigerte Produktion von Autoinduktor
beobachtet, wenn man der erhöhten
Intensität
des Flecks für
HHL und der eindeutigen Anwesenheit von BHL nach urteilte, wobei
letzteres normalerweise nur detektiert wird, wenn größere Mengen
an Probe mittels der TLC analysiert werden. Diese offensichtliche Überproduktion
an Autoinduktor stimmt mit den höheren
Expressionsraten von PCN in der lexA-Mutante überein. Es wurden in dem für lexA mutanten
Stamm keine Veränderungen in
der Produktion von HCN, Protease und Chitinase detektiert. Die Mutante
war hinsichtlich ihrer Motilität
und ihrer Befähigung,
das Wurzelsystem von Tomaten zu besiedeln, nicht beeinträchtigt,
wie in Konkurrenz mit einem, einen lacZ-Tag aufweisenden Derivat
des Wildtyp-Stammes PCL1391 getestet wurde (Daten nicht gezeigt).
-
Die
Analyse von 1,5 kb der Nukleotidsequenz, die das Transposon bei
der Mutante PCL1111 flankiert, zeigte eine Transposon-Insertion
in einem Gen, das homolog zu den lexA-Genen von P. aeruginosa (90%),
P. putida (87%) (Garriga et al. 1992) und E. coli (41%) (Brent und
Ptashne 1981; Little et al. 1981; Calero et al. 1993) war. In der
Promotor-Region des lexA-Homologen wurden zwei putative LexA-Repressorbindungsstellen,
beginnend an den relativen Nukleotidpositionen -26(5'-CTGTATAAAAAGACAG-3') und -45(5'-CTGTATATAATTCCAG-3') identifiziert,
wobei der Abstand zwischen diesen Bindungsstellen 3 bp betrug (7).
-
Eine
unabhängig
konstruierte lexA-Mutante, die durch homologe Rekombination unter
Verwendung eines plC20R-Suizidkonstrukts hergestellt worden war,
das eine Tetracyclin-Resistenzkassette und ein PCR-Fragment eines
Teils des lexA-Gens enthielt (pMP6015), ergab eine Mutante mit demselben
Phänotyp wie
PCL1111 (lexA::Tn5luxAB). Die Überproduktion
von PCN wurde auch bei dieser unabhängigen Mutante beobachtet,
was bestätigt,
dass der in PCL1111 beobachtete Phänotyp auf der Transposon-Insertion
in lexA beruht.
-
Einfluss einer lexA-Mutation
auf die Gene phzI, phzR, phzB und gacS
-
Es
wurde eine lexA-Mutation in PCL1103, PCL1104, PCL1119 und PCL1123
eingeführt,
indem unter Verwendung von pMP6015 eine homologe Rekombination durchgeführt wurde.
Erstaunlicherweise stellt die Einführung einer lexA-Mutation in
die für
phzI oder phzR mutanten Stämme
PCL1103 bzw. PCL1104 die PCN-Pigmentproduktion dieser Stämme auf
nahezu wildtypischem Niveau wieder her. Dies wurde durch HPLC-Auftrennung
von Kulturüberstand-Extrakten
(Daten nicht dargestellt) sowie durch die Beobachtung von Kolonien
auf Agar-Platten (Daten nicht dargestellt) gezeigt. Die Expression
von phzI und phzB in einer lexA-Mutante wurde unter Verwendung des
Tn5luxAB-Reporters bestimmt (6D, F). Überraschender
Weise wurde phzI::Tn5luxAB in PCL1140 (ΔlexA, phzI::Tn5luxAB) zu Beginn
der stationären
Phase induziert, sogar in Abwesenheit von Autoinduktoren (6D). Das basale Expressionsniveau
von phzI und folglich von phzB (6F),
war höher
als das Niveau des pa rentalen Stammes PCL1103. Ein geringfügiger positiver
Effekt wurde im Hinblick auf die Expression von phzR::Tn5luxAB der
lexA-Mutante beobachtet (6E).
Eine zusätzliche
lexA-Mutation bei der gacS-Mutante PCL1123 (PCL1162) führte, anders
als bei den phzI- und phzR-Mutanten beobachtet, nicht zu einer Wiederherstellung
der PCN-Produktion und resultierte im selben Phänotyp wie PCL1160 (lexA::Tn5luxAB; ΔgacS).
-
Obwohl
die Auswirkung einer gacS-Mutation auf die Expression des lexA-Stammes PCL1160 aufgrund
der inkorrekten Insertion des Reportergens nicht durch Messung der
Lumineszenz bestimmt werden konnte, produzierte die lexA/gacA-Doppelmutante kein
PCN, wie anhand der TLC-Analyse von Extrakten von benutztem Kulturmedium
gezeigt wurde.
-
Einfluss von
Komponenten aus Wurzelauscheidungen auf die Expression des PCN-Biosyntheseoperons
-
Der
Stamm PCL1119 (phzB::Tn5luxAB) ist ein Derivat des Stammes PCL1391,
bei dem ein promotorfreies Tn5luxAB-Transposon in das phzB-Gen inseriert
ist. Dieser biolumineszierende Reporter-Stamm kann verwendet werden,
um die Expression des PCN-Biosyntheseoperons (Chin-A-Woeng et al.
1998) zu analysieren. Der Einfluss der in Wurzelausscheidungen der
Tomate (Lycopersicon esculentum Mill. Cultivar Carmello) enthaltenen
Komponenten Äpfelsäure, L-pyro-Glutaminsäure, Fumarsäure, Citronensäure, Propionsäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Glucose,
Ribose, Xylose, Sucrose, Fructose und Maltose auf die Expression
des PCN-Biosyntheseoperons wurde getestet. Die meisten der getesteten
einzelnen Wurzelausscheidungskomponenten hatten keine signifikante
Wirkung (8A) auf die
Expression von phzB, und ebenso wenig auf den Zeitpunkt des Einsetzens
der Induktion (Daten nicht gezeigt). Jedoch schien die Anwesenheit
von Fructose, Ribose oder Citronensäure die Expression des PCN-Biosyntheseoperons
im Vergleich zur Kontrolle signifikant zu steigern (8A). Glycerol, dessen Anwesenheit in
den Wurzelausscheidungen nicht gezeigt wurde, schien die Kohlenstoffquelle
zu sein, die den größten Anstieg
der Expression bewirkte. Die Wirkung dieser Kohlenstoffquellen wurde
als Funktion des Wachstums weiterverfolgt (8B). Das Kontrollmedium und das Medium,
dem Äpfelsäure zugegeben
worden war, wurden als Kontrollen verwendet. Die Ergebnisse zeigen
an, dass die Expression am Ende der logarithmischen Wachstumsphase
und wärend
der stationären
Phase am höchsten
war. Ein eindeutiger Anstieg der Expression wurde für Fructose,
Ribose und Citronensäure
beobachtet, wenn zum Vergleich Äpfelsäure oder
das Kontrollmedium herangezogen wurde.
-
Einfluss von
Metallionen auf die Expression des PCN-Biosyntheseoperons
-
Um
die Wirkung einer Begrenzung oder einer zehn- oder hundertfachen
Erhöhung
der Konzentration von Zn2+, Cu2+,
Mn2+, MoO4 – und
Fe3+ auf die Expression des PCN-Biosyntheseoperons
in Vogel-Bonner-Medium zu testen, wurden diese Ionen weggelassen
oder in zehn- oder hundertfach erhöhter Konzentration in Vogel-Bonner-Medium zugegeben
(9). Die Abwesenheit
von Cu2+ (9B),
Zn2+ (9D)
oder MoO4 – (9E) verzögerte die Expression von phzB,
wogegen die Begrenzung von Fe3+ in einer
offenbaren Verzögerung
und in verringerter Expression resultierte (9A). Es wurde keine Auswirkung für das Weglassen
von Mn2+ detektiert (9C). Ein Überschuss an Fe3+ (9A), Cu2+ (9B), Zn2+ (9D) oder MoO4 – (9E) hatte keine signifikante
Wirkung. Überraschender
Weise jedoch führte
ein Überschuss
an Molybdat, ebenso wie dessen Limitierung, zur Unterdrückung der
Expression von phzB.
-
Einfluss niedriger
Sauerstoffspannung auf die Expression des PCN-Biosyntheseoperons
-
Die
Erzeugung mikro-aerober Bedingungen durch das Heranzüchten von
Kulturen des wildtypischen P. chlororaphis-Stammes PCL1391 ohne
Schütteln
resultierte in einer höheren
Produktion an PCN, wie bei der HPLC-Auftrennung von Extrakten von
Kulturüberständen gezeigt
wurde (Daten nicht dargestellt). Das Expressionsmuster des PCN-Biosyntheseoperons
unter Bedingungen der Sauerstoffbegrenzung wurde in einem geschlossenen
System bestimmt, bei dem Zellen des Stammes PCL1119 unter Belüftung mit
1,0% Sauerstoff und 99% Stickstoff herangezogen wurden. Tatsächlich erfolgte
die Induktion der phzB-Expression unter Bedingungen niedriger Sauerstoffkonzentration
viel früher
in der Wachstumskurve als bei der Referenzkultur, die unter Belüftung mit
(normaler) Luft herangezogen wurde (
10). Tabelle
1: Mikroorganismen und Plasmide
Tabelle
2: Eigenschaften von P. chlororaphis PCL1391 Transposon-Derivaten
- +
- Wildtyp-Niveau;
- +++++
- zehnfache Steigerung;
- –
- nicht vorhanden.
-
Legende zu den Figuren
-
1: C18-Reversphase-TLC Analyse
der von Pseudomonas chlororaphis Stamm PCL1391 produzierten N-Acyl-L-Homoserin-Lactone,
sichtbar gemacht unter Verwendung des Chromobacterium violaceum -Reporter-Assays.
Spur 1: synthetischer BHL-Standard;
Spur 2: synthetischer HHL-Standard; Spur 3: synthetischer OHL-Standard;
Spur 4: Autoinduktor-Profil von Stamm PCL1391. Es ist anzumerken,
dass der in Spur 4 zu sehende Hauptfleck zu exakt der gleichen Position
wandert wie HHL, wenn kleinere Mengen Probe aufgetragen werden.
-
2: Strukturelle Identifizierung
der von Pseudomonas chlororaphis PCL1391 produzierten Hauptverbindung
mit Autoinduktor-Aktivität
mittels Massenspektrometrie. Tafel A: CID-Spektrum, erhalten aus
1,3 ng/μl
Standardlösung
von HHL. Eingefügtes
Bild: Schema der Fragmentierung von HHL. Tafel B: CID-Spektrum,
erhalten von der Fraktion, die nach der HPLC-Reinigung einen Rf von 0,4 aufwies.
-
3: C18-Reversphase-TLC Analyse
der von Pseudomonas chlororaphis Stamm PCL1391 und Derivaten produzierten
N-Acyl-L-Homoserin-Lactone. Autoinduktor-Profile von Tn5-Mutanten von Pseudomonas chlororaphis
Stamm PCL1391. Spur 1: PCL1391 Wildtyp; Spur 2: PCL1103 (phzI::Tn5luxAB);
Spur 3: PCL1104 (phzR::Tn5luxAB); Spur 4: PCL1123 (gacS::Tn5luxAB);
Spur 5: PCL1111 (lexA::Tn5luxAB); Spur 6: PCL1119 (phzB::Tn5luxAB);
Spur 7: synthetischer HHL-Standard.
Es wurde ein Volumen von 100 ml eines drei Tage alten KB-Kulturüberstandes
der Stämme
mit Dichlormethan extrahiert und in dem Chromobacterium TLC-Überschichtungstest
(overlay assay) getestet (siehe Versuchsdurchführung).
-
4: Chromosomale Position,
regulatorische Elemente und Homologie der Gene, die die PCN-Produktion
in P. chlororaphis PCL1391 regulieren. Tafel A: Genetische Analyse
von Mutanten, die im Vergleich zur PCN-Produktion von Pseudomonas
chlororaphis Stamm PCL1391 verändert
sind. Die Positionen der Tn5luxAB-Transposons der Stämme PCL1103,
PCL1104 und PCL1119 sind mit Pfeilen angezeigt. Zusätzlich sind
die beiden ersten Gene des Biosynthese-Operons, phzA und phzB, dargestellt.
Sequenzen, die homolog zu den lux-Boxen von Photobacterium fisheri
sind, wurden in der Promotor-Region der Gene phzI und phzA identifiziert.
Tafel B: Identifizierung von Sequenzen, die homolog zu der P. fisheri
lux-Box in den phzI- und phzA-Promotorregionen sind. Die lux-Box
ist doppelt unterstrichen und das ATG-Startcodon von phzI und phzA jeweils
angegeben. Tafel C: Baum der Homologie der PhzI-Proteine von Stamm
P. aureofaciens 30–84
(P. aur. PhzI), P. fluorescens 2–79 (P. flu. PhzI), P. aeruginosa
PAO1 (P. aer. PhzI, VsmI, RhII, LasI), P. syringae pv. syringae
(P. syr. AhII), P. fisheri (P. fis. LuxI), E. carotovora (E. car.
ExpI, CarI), A. tumefaciens (A. tum. Tral) und Rhizobium etli (R.
etl. Rail). Tafel D: Baum der Homologie der PhzR-Proteine von P.
aureofaciens 30–84 (P.
aur. PhzR) P. fluorescens 2–79
(P. flu PhzR), P. aeruginosa PAO1 (P. aer. PhzR, VsmR, RhlR, LasR),
P. fisheri (P. fis. LuxR), E. carotovora (E. car. ExpR), A. tumefaciens
(A. tum. TraR) und Rhizobium etli (R. etl. RaiR).
-
5: Expressionsstudien der
Gene phzI und phzR und des PCN-Biosyntheseoperons von Pseudomonas
chlororaphis Stamm PCL1391. Die Stämme wurden in LB-Medium herangezogen.
HHL wurde bei einer anfänglichen
optischen Dichte (OD620) von 0,1 zugegeben.
Die in den Tafeln dargestellten Werte sind Lumineszenz-Werte, die
in Zählimpulsen
pro Sekunde (counts per seconds, cps) pro Zelldichte-Einheit während des Wachstums
im Zeitverlauf gemessen wurden. Tafel A: Induktion von phzI im Stamm
PCL1103 (phzI::Tn5luxAB) in Abwesenheit und Anwesenheit von 5 μM synthetischer
HHL. Tafel B: Quantifizierung der phzR-Expression in Abwesenheit
und Anwesenheit von 5 μM
synthetischem HHL unter Verwendung des Stammes PCL1104 (phzR::Tn5luxAB).
Tafel C: Expression des PCN-Biosynthese-Operons von Stamm PCL1119 (phzB::Tn5luxAB)
in Abwesenheit und Anwesenheit von 5 μM synthetischem HHL. Tafel D:
Induktion von phzI durch synthetisches HHL, durch zellfreien, benutzten
Kulturüberstand
von Stamm PCL1103, durch benutzten Wachstumsüberstand von Stamm PCL1119
und durch eine Kombination von benutztem Wachstumsüberstand von
PCL1103 und HHL.
-
6: Expression der Gene phzI,
phzR und des PCN-Biosynthese-Operons des Stammes Pseudomonas chlororaphis
PCL1391 in für
lexA und gacS mutanten Stämmen.
Tafeln A–C:
Expressionsstudien von phzI, phzR und den Genen der PCN-Biosynthese
in einem gacS-defizienten Hintergrund unter Verwendung der Reporter
phzI::Tn5luxAB (PCL1103), phzR::Tn5luxAB (PCL1104) bzw. phzB::Tn5luxAB
(PCL1119). Tafeln D–F:
Expression von phzI, phzR und der Biosynthesegene in einem lexA-defizienten
Hintergrund unter Verwendung der Reporter phzI::Tn5luxAB (PCL1103),
phzR::Tn5luxAB (PCL1104) bzw. phzB::Tn5luxAB (PCL1119). Die Biolumineszenz
wurde wie in der Legende zu 5 beschrieben,
gemessen.
-
7: Identifizierung von Sequenzen,
die homolog zu den Bindestellen für LexA (SOS-Boxen) in der Promotor-Region von lexA
im Pseudomonas chlororaphis-Stamm PCL1391 sind.
-
8: Einfluss von Komponenten
aus Wurzelausscheidungen auf die Expression des PCN-Biosynthese-Operons
von Pseudomonas chlororaphis. Der P. chlororaphis-Stamm PCL1119 (phzB::Tn5luxAB)
wurde in modifiziertem Vogel-Bonner-Medium herangezogen, in dem
die angegebenen Kohlenstoffquellen vorhanden waren. Tafel A zeigt
die maximale Expression des PCN-Biosynthese-Operons. Tafel B zeigt
die Expression des PCN-Biosynthese-Operons während des Wachstums in einer
Auswahl von Kohlenstoffverbindungen und organischen Säuren, die
einen eindeutigen Anstieg der in Tafel A dargestellten Expression
zeigten. Die Bestimmung der Biolumineszenz erfolgte gemäß der Beschreibung
in „Material
und Methoden".
-
9: Einfluss von begrenzten
und exzessiven Mengen an Metallionen im Wachstumsmedium auf die Expression
des PCN-Biosyntheseoperons. Der Pseudomonas chlororaphis-Stamm PCL1119 (phzB::Tn5luxAB)
wurde gemäß der Beschreibung
in „Material
und Methoden" in
modifiziertem Vogel-Bonner-Medium herangezogen. Die mittlere Konzentration
entspricht der Standard-Konzentration im Vogel-Bonner-Medium. Ausgewählte Metallionen
wurden weggelassen oder in einer zehnfach oder hundertfach erhöhten Konzentration
zugegeben. Die Detektion der Biolumineszenz erfolgte gemäß der Beschreibung
in „Material und
Methoden".
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10: Auswirkung von niedrigen
Sauerstoffspannungen auf die phzB-Expression. Pseudomonas chlororaphis
PCL1119 (phzB::Tn5luxAB) wurde unter Bedingungen von 21% Sauerstoff
(Luft) oder 1,0% Sauerstoff herangezogen. Die Biolumineszenz wurde
gemäß der Beschreibung
in „Material
und Methoden" detektiert.
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11: Identifizierung von
Phenazin-1-carboxamid in Wachstumssubstrat und in der Nährlösung von Gurkensämlingen. 11A zeigt das HPLC-Chromatogramm
(die Retentionszeit des angezeigten Peaks beträgt 16,525 Minuten). 11B stellt das Spektrum
des Peaks dar, der im Chromatogram aus 11A gezeigt ist. 11C stellt das Spektrum des Phenazin-1-carboxamid-Standards
dar.