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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung einer partikelförmigen
Katalysatorkomponente für die
Olefinpolymerisation, die ein Magnesiumdihalogenid, ein Titantetrahalogenid
und einen Carbonsäureester umfaßt. Die
Erfindung betrifft auch eine solche Katalysatorkomponente und deren
Verwendung für
die Polymerisation von Olefinen.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Das Verfahren zur Herstellung einer
partikelförmigen
Katalysatorkomponente für
ein Olefinpolymer, das in WO 00/08073 und 00/08074 beschrieben ist,
beinhaltet einen Schritt, bei dem ein Komplex aus Magnesiumdihalogenid-Titantetrahalogenid-Carbonsäureester
durch die Fällung
aus einer Lösung
gewonnen wird. Diese Fällung
erfolgt durch den Kontakt der Lösung
mit einer großen
Menge eines aliphatischen Kohlenwasserstoffs. Eine solche Fällung führt jedoch
zu einem teerartigen Reaktionsprodukt mit geringer katalytischer Aktivität, das einige
Male gewaschen werden muß,
damit die Menge des inaktiven Titankomplexes abnimmt. Dieses Waschen
führt zu
einer weiteren Verringerung der Aktivität des Katalysators. Für die Fällung wurden auch
aromatische Kohlenwasserstoffe verwendet, diese führen jedoch
zu einem sehr fein verteilten Niederschlag, der sich schwer ablagern
läßt. Außerdem ist
es schwierig, diese Fällungen
in einer kontrollierten und reproduzierbaren Art und Weise vorzunehmen.
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EP-A-801,080 offenbart den Zusatz
eines festen, zweiwertigen Metallhalogenids mit einer nicht genau angegebenen
Partikelgröße bei der
Herstellung einer Katalysatorkomponente für die Polymerisation aus einer flüssigen Magnesiumverbindung,
einer flüssigen
Titanverbindung, und einem Elektronendonor. Es wird angegeben, daß diese
Zugabe zu Katalysatoren mit hoher Aktivität führt, die Produkte mit einer
sehr guten Stereoregularität
erzielen.
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Beschreibung
der Erfindung
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Obwohl wir festgestellt haben, daß derartige
Probleme deutlich vermieden werden können, wenn als Fällungsmittel
eine sehr geringe Menge eines apolaren Lösungsmittels verwendet wird,
haben wir nun eine neue Technik in Betracht gezogen, um eine solche
Fällung
durchzuführen,
die zu einer weiter verbesserten Morphologie des Produktes und zu
einer noch gleichmäßigeren
Zusammensetzung des Produktes führt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
umfaßt
das Verfahren zur Herstellung einer partikelförmigen Katalysatorkomponente
für die
Olefinpolymerisation, die ein Magnesiumdihalogenid, ein Titantetrahalogenid
und einen Carbonsäureester
umfaßt:
das
Umsetzen einer Magnesiumverbindung, die eine Alkoxygruppe enthält, eines
Carbonsäurehalogenids,
eines mehrwertigen C2-C12-Alkohols
und eines reaktiven, halogenierten C1-C20-Kohlenwasserstoffs in einer Lösung in
einem aromatischen C6-C10-Lösungsmittel,
wodurch ein gelöster
Magnesiumkomplex erhalten wird, der eine Organomagnesiumkomponente
und eine interne Elektronendonorkomponente umfaßt;
Kombinieren einer
IV-wertigen Titanverbindung in einer flüssigen Phase mit dem gelösten Komplex,
wodurch eine Lösung
einer Katalysatorvorstufe erzeugt wird, die Titan und den Komplex
enthält;
das Einleiten der Erzeugung von einem oder mehreren Oligoestern
der Carbonsäure
mit dem Alkohol in der Lösung,
indem der Lösung
eine Menge eines apolaren Lösungsmittels
zugesetzt wird, die nicht aus reicht, um die Fällung des Reaktionsproduktes
einzuleiten, wobei die Bildung des Oligoesters fortgesetzt wird,
bis die resultierende Änderung
der Zusammensetzung der flüssigen
Phase zur gleichzeitigen Fällung
von diesem einen oder mehreren Oligoestern und des Reaktionsproduktes
führt;
und
das Gewinnen, Waschen und Trocknen des gleichzeitig gefällten Produktes,
wodurch die Katalysatorkomponente erhalten wird:
das dadurch
gekennzeichnet ist, daß das
Kombinieren in Gegenwart von Siliciumdioxid als Impfkristall bei
einem Molverhältnis
von Mg (Komplex)/SiO2 (Impfkristall) von
1 bis 500 oder von MgCl2 als Impfkristall
bei einem Molverhältnis
von Mg (Komplex)/MgCl2 (Impfkristall) von
3 bis 1100 durchgeführt
wird, wobei die mittlere Partikelgröße des Impfkristalls 1 bis
100 μm beträgt.
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Die mittlere Partikelgröße des Impfkristalls
beträgt
vorzugsweise 5 bis 50 μm,
stärker
bevorzugt 30 μm. Bei
vorteilhaften Ausführungsformen
der Erfindung wird der Impfkristall in Form von Siliciumdioxid dem
gelösten
Magnesiumkomplex vor dem Kombinieren mit der IV-wertigen Titanverbindung
in der flüssigen
Phase oder der flüssigen
Phase selbst zugesetzt; oder der Impfkristall aus MgCl2 wird der
IV-wertigen Titanverbindung in der flüssigen Phase vor dem Kombinieren
mit der Magnesiumverbindung zugesetzt. Es ist jedoch ebenfalls möglich, den
Impfkristall der Lösung
einer Katalysatorvorstufe zuzusetzen. Der Impfkristall aus Siliciumdioxid kann
geeigneterweise eine Partikelgröße von 20
bis 30 um haben, wohingegen der Impfkristall aus MgCl2 eine Partikelgröße von 5
bis 15 um aufweisen kann, und dessen einzelne Partikel können unregelmäßig geformt sein.
Das Verfahren führt
gewöhnlich
zu einer Katalysatorkomponente, die 0,1 bis 30 Gew.-% eines Materials, das
vom Impfkristall stammt, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-% eines solchen
Materials enthält.
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Die Menge des apolaren Lösungsmittels,
die der den Impfkristall enthaltenden Lösung der Katalysatorvorstufe
zugesetzt wird, beträgt
ge eigneterweise 1 bis 10 Mol-% des bereits vorhandenen aromatischen
Lösungsmittels.
Vorteilhafterweise umfaßt
das apolare Lösungsmittel
einen aliphatischen C5-C15-Kohlenwasserstoff,
der im Gemisch mit einem aromatischen C6-C10-Kohlenwasserstoff vorliegen kann, wobei
der aliphatische Kohlenwasserstoff mindestens 10 Vol.-%, vorzugsweise
10 bis 50 Vol.-% des Gemischs ausmacht. Die bevorzugten aliphatischen
und aromatischen Kohlenwasserstoffe sind Heptan bzw. Toluol. Beim
bevorzugten Verfahren wird die Lösung
einer Katalysatorvorstufe bei einer Temperatur von 75 bis 85°C erzeugt,
und nach der Zugabe des apolaren Lösungsmittels wird die Temperatur
der flüssigen
Phase auf 85 bis 110°C
erhöht,
und sie wird vorteilhafterweise mindestens 0,25 Stunden unter Rühren bei
dieser Temperatur gehalten.
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Die Erfindung betrifft ferner einen
Katalysator für
die Olefinpolymerisation, der eine wie vorstehend hergestellte Katalysatorkomponente,
einen Cokatalysator aus einem Aluminiumalkyl und einen externen
Elektronendonor umfaßt.
Sie betrifft auch ein Verfahren zur Polymerisation von C2-C10-α-Olefinen
unter Verwendung eines solchen Katalysators.
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Zurück zum Verfahren zur Herstellung
der partikelförmigen
Katalysatorkomponente für
die Olefinpolymerisation: die Reagenzien können dem aromatischen Lösungsmittel
in irgendeiner Reihenfolge zugesetzt werden. Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist jedoch dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten
Schritt die Magnesiumverbindung, die eine Alkoxygruppe enthält, mit
dem Carbonsäurehalogenid
umgesetzt wird und in einem zweiten Schritt das erhaltene Produkt
außerdem
mit einer vierwertigen Titanverbindung umgesetzt wird, die ein Halogen
enthält.
Die Magnesiumverbindung enthält
vorzugsweise 1 bis 20 Kationen pro Alkoxygruppe, und die Carbonsäure sollte
mindestens 8 Kohlenstoffatome aufweisen.
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Die Menge des apolaren Lösungsmittels,
das zugesetzt wird, um die Bildung und gleichzeitige Fällung der
Oligoester mit dem Reaktionsprodukt einzuleiten, liegt gewöhnlich im
Bereich von 2 bis 5 Mol-% davon. Die erforderliche Menge kann jedoch
nicht absolut angegeben werden, da ihre Wirkung teilweise von der
Konzentration der Vorstufen der Oligoester, die erzeugt werden,
in der Lösung
abhängt,
der sie zugesetzt wird. Wenn zu viel apolares Lösungsmittel zugesetzt wird,
erfolgt die Fällung
des Reaktionsproduktes vorzeitig, und die Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden nicht verwirklicht.
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Wenn das apolare Lösungsmittel
in Form eines Gemischs mit einem aromatischen Lösungsmittel, wie es bei der
Erzeugung der Lösung
der Reaktanten verwendet wird, insbesondere Toluol, zugesetzt wird,
wird eine geeignete Aufteilung dieses Gemischs durch eine Ergänzung des
apolaren Lösungsmittels
von 10 bis 50 Vol.-%, vorzugsweise 20 bis 40 % erreicht. Die Verwendung
eines solchen Gemischs anstelle des reinen apolaren Lösungsmittels
vermeidet den Aufbau örtlicher
Konzentrationen des apolaren Lösungsmittels,
die ausreichend hoch sind, damit es zu einer vorzeitigen Fällung kommt.
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Die Umsetzung der Magnesiumverbindung,
des Säurehalogenids,
des mehrwertigen Alkohols und des halogenierten Kohlenwasserstoffs
verläuft
bei Temperaturen im Bereich von 20 bis 80°C, vorzugsweise 50 bis 70°C zufriedenstellend.
Das Produkt dieser Umsetzung, das hier gelegentlich als "Mg-Komplex" bezeichnet wird,
wird bei einer etwas höheren
Temperatur, z. B. 75 bis 85°C,
was die Temperatur der Lösung
der Reaktanten zum Zeitpunkt der Zugabe des apolaren Lösungsmittels
darstellt, vorteilhaft mit der IV-wertigen Titanverbindung umgesetzt.
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Es kann vorteilhaft sein, obwohl
es nicht notwendig ist, die Temperatur der Lösung der Reaktanten unmittelbar
nach der Zugabe des apolaren Lösungsmittels
während
der Erzeugung des Oligoesters weiter zu erhöhen, geeigneterweise auf eine
Temperatur im Bereich von 85 bis 110°C, insbesondere 85 bis 95°C. Das kann
die Oligoesterbildung und eventuell die Fällung beschleunigen. Diese
weitere Temperaturerhöhung
kann jedoch bis zum Beginn der Fällung,
wobei sie zu diesem Zeitpunkt vorteilhafterweise vom Rühren begleitet wird,
für einen
Zeitraum von mindestens 0,25 Stunden oder solange verzögert werden,
bis die Fällung
abgeschlossen ist.
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Die Anwendung relativ niedriger Temperaturen
bei der Erzeugung des Oligoesters fördert eine bessere Morphologie
des Produktes, insbesondere eine höhere Schüttdichte des Katalysators,
wohingegen die Anwendung einer relativ hohen Temperatur eine höhere Aktivität des Katalysators
fördert.
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Die Verwendung eines aromatischen
Lösungsmittels
für die
Umsetzung der Magnesiumverbindung ermöglicht es, daß irgendein
Schritt zum Verdampfen des Lösungsmittels
weggelassen werden kann und der Verlust des reaktiven halogenierten
Kohlenwasserstoffs (wie Butylchlorid), der bei diesem Verdampfen
unvermeidlich auftritt, vollständig
vermieden wird. Die konsequent steuerbare höhere Konzentration dieser reaktiven Komponente
in der Lösung,
in der der Mg-Komplex erzeugt wird, oder im Mg-Komplex selbst, verbessert
die Morphologie und die Schüttdichte
des Produktes. Die Schüttdichte
des Katalysators und die Morphologie stehen mit der Schüttdichte
und der Morphologie des Produktes im Zusammenhang – der sogenannte "Replikationseffekt". Außerdem ist
die Fällung
mit dem apolaren Lösungsmittel
exakter als bei der früher
angewendeten und trägt
zur Konsistenz des Produktes bei und verringert auch die zu handhabenden
Volumina des Lösungsmittels,
wodurch die Ökonomie
des Verfahrens verbessert wird. Sie gilt auch als Maßnahme zur
Kontrolle der Produktion der Oligoesterkomponenten. Diese Komponenten
verringern die abschließende
Aktivität
des Katalysators, sie haben jedoch auch einen vorteilhaften Einfluß auf die
Morphologie des Katalysators, und zwischen diesen entgegengesetzten
Konsequenzen ihres Vorhandenseins muß ein Gleichgewicht getroffen
werden.
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Bei einem solchen komplexen Prozeß, bei dem
so viele Einflüsse
oftmals antagonistisch wirken, ist es sehr schwierig, eine Kontrolle
auszuüben,
die zuverlässig
zur Entwicklung einer bestimmten erwünschten Eigenschaft im Endprodukt
führt.
Das trifft besonders im Zusammenhang mit der Erzielung einer bestimmten
erwünschten
Partikelgröße und Partikelgrößenverteilung
des Katalysators zu: selbst die Größe und der Typ eines Reaktors
und der Typ des Rührers
können
einen unvorhersehbaren Einfluß auf
die Werte dieser Parameter ausüben.
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Wir haben beobachtet, daß die empfindlichste
Stufe des Verfahrens, in der die abschließende Partikelgröße und -verteilung
bestimmt werden, die erste Entstehung eines Kristallkeims zu Beginn
der Kristallisation ist. Da anscheinend bei den vorhergehenden Stufen
des Prozesses keine Keime entstehen, ist es die Anzahl und Größe dieser
Keime, die die Entwicklung der Morphologie des Produktes bestimmt.
Es wurde überraschenderweise
festgestellt, daß die
erfindungsgemäße Verwendung
eines Kristallkeims in dieser Stufe des Verfahrens nicht nur dazu
führt,
daß die
Keimbildung in einer vorhersehbaren Weise sondern auch in einer
Art und Weise abläuft,
die eine abschließende
Katalysatorkomponente bereitstellt, die eine Partikelgröße und Partikelgrößenverteilung
aufweist, die innerhalb erwünschter
Grenzwerte liegt, ohne daß andere
wichtige Parameter des Katalysators, wie die Polymerisationsaktivität und die
Produktangaben, unerwünscht
geändert
werden.
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Magnesiumchlorid, das in diesem Verfahren
für die
Verwendung als Impfkristall geeignet ist, kann durch Mahlen in einer
Kugelmühle
bis zur gewünschten
Partikelgröße (zum
Beispiel 10 μm)
erhalten werden. Ein für
die Verwendung in diesem Verfahren geeignetes Siliciumdioxid ist
kommerziell direkt erhältlich,
zum Beispiel Grace SP9-278 (Handelsbezeichnung), PS 25 μm. Die Partikelgröße des Produktes
wird von der Partikelgröße des Impfkristalls
bestimmt: größere Impfkristallpartikel
führen
zu größeren Katalysatorpartikeln. Demgegenüber führt die
Verwendung einer größeren Impfkristallmenge
zur Bildung kleinerer Katalysatorpartikel (zwischen der Partikelgröße des Produktes
und der Kubikwurzel des Verhältnisses
von Katalysatorausbeute Impfkristallmenge besteht ein linearer Zusammenhang).
Die Partikelgrößenverteilung
des Katalysators ist im allgemeinen der des Impfkristalls ähnlich,
obwohl beim Impfkristall MgCl2 eine etwas bessere (d. h. engere)
Partikelgrößenverteilung
des Katalysators erreicht werden kann.
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Die Erfindung ermöglicht es somit, durch eine Änderung
der Partikelgröße oder
Menge des Impfkristalls das Verfahren zur Herstellung des Katalysators
so durchzuführen,
daß ein
Katalysator erzeugt wird, der die gewünschte spezifische Partikelgröße und Partikelgrößenverteilung
aufweist.
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Die Kontrolle und Auswahl der Partikelgröße des Impfkristalls
ist leicht. Die Anzahl der Faktoren, die die Eigenschaften des Produktes
beeinflussen, nimmt ab, wodurch das Verfahren einfach und ökonomisch wird. Änderungen
der Produktqualität
können
ebenfalls ohne problematische Änderungen
des gesamten Verfahrens vorgenommen werden.
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Die Menge der Feinstoffe des Produktes
nimmt ab, wenn das erfindungsgemäße Verfahren
angewendet wird. Die Feinstoffe sind unerwünscht, da sie zu Verstopfungen
und einer Agglomeration führen,
die nicht nur im Produkt sondern auch bei der Verarbeitung sehr
schädlich
sind. Wenn Feinstoffe vorliegen, verursachen sie sogenannte "Überwärmungszonen", die zu einem klebrigen und klebenden
Material führen,
das an den Wänden
der Reaktoren, Leitungen und Pumpen haftet und tatsächlich zum
Verstopfen der Vorrichtung führen kann.
Ein Material, das Feinstoffe enthält, läßt sich außerdem schwer handhaben.
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Der aromatische Kohlenwasserstoff,
der in diesem Verfahren als Lösungsmittel
verwendet wird, wird vorzugsweise aus substituierten und unsubstituierten
Benzolen, vorzugsweise aus alkylierten Benzolen, stärker bevorzugt
aus Toluol und Xylolen, ausgewählt
und ist besonders bevorzugt Toluol. Der gewonnene Anteil des Reaktionsproduktes,
der in Partikelform erhalten wurde, wird mindestens einmal, vorzugsweise
mindestens zweimal, besonders bevorzugt mindestens dreimal mit einem
Kohlenwasserstoff gewaschen, der vorzugsweise aus aromatischen und
aliphatischen Kohlenwasserstoffen ausgewählt ist. Es ist bevorzugt,
wenn die gewonnene Katalysatorkomponente mit Toluol, vorzugsweise
mit heißem
(zum Beispiel 90°C)
Toluol gewaschen wird. Es ist ferner bevorzugt, wenn die gewonnene
Katalysatorkomponente mit Heptan, besonders bevorzugt mit heißem (zum
Beispiel 90°C)
Heptan gewaschen wird. Zudem ist es bevorzugt, wenn die gewonnene
Katalysatorkomponente mit Pentan gewaschen wird. Der Waschschritt
beinhaltet typischerweise einige Teilschritte. Diese Waschsequenz
ist zum Beispiel eine Wäsche
mit Toluol bei 90°C,
zwei Wäschen
mit Heptan bei 90°C
und eine oder zwei Wäschen
mit Pentan bei Raumtemperatur. Das Waschen kann optimiert werden, wodurch
ein Katalysator mit neuen und erwünschten Eigenschaften erhalten
wird. Schließlich
wird die gewaschene Katalysatorkomponente getrocknet.
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Das Molverhältnis zwischen dem aromatischen
Lösungsmittel
und der Magnesiumverbindung beträgt vorzugsweise
weniger als 10, gewöhnlich
4 bis 10, vorzugsweise 5 bis 9 und besonders bevorzugt 6 bis B.
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Es ist bevorzugt, wenn die Zwischenprodukte
sowie auch das Endprodukt des Verfahrens verschiedene Komponenten
mit einer im wesentlichen stöchiometrischen
Zusammensetzung sind: oftmals sind sie Komplexe. Laut Römpps Chemie-Lexikon,
7. Auflage, Frankh'sche
Verlagsbuchhandlung, W. Keller & Co.,
Stuttgart, 1973, Seite 1831 ist ein Komplex ein "abgeleiteter Name für Verbindungen höherer Ordnung,
die durch den Zusammenschluß von
Molekeln entstehen – im
Gegen satz zu den Verbindungen erster Ordnung, an deren Entstehung
Atome beteiligt sind".
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Die Magnesiumverbindung, die eine
Alkoxygruppe enthält,
wird vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, die aus Magnesiumdialkoxiden,
Komplexen von einem Magnesiumdihalogenid und einem Alkohol und Komplexen
von Magnesiumdihalogenid und einem Magnesiumdialkoxid besteht. Sie
kann ein Reaktionsprodukt eines Alkohols und einer Magnesiumverbindung
sein, die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Magnesiumdialkylen, Alkylmagnesiumaikoxiden, Alkylmagnesiumhalogeniden
und Magnesiumdihalogeniden besteht. Sie kann ferner aus der Gruppe
ausgewählt
werden, die aus Magnesiumdialkoxyverbindungen, Magnesiumdiaryloxyverbindungen,
Alkoxymagnesiumhalogeniden, Aryloxymagnesiumhalogeniden, Alkylmagnesiumalkoxiden,
Arylmagnesiumalkoxiden und Alkylmagnesiumaryloxiden besteht.
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Das Magnesiumdialkoxid kann das Reaktionsprodukt
eines Magnesiumdihalogenids, wie Magnesiumdichlorid, oder eines
Magnesiumdialkyls der Formel R2Mg sein,
wobei jeder der beiden Reste R gleiche oder verschiedene C1-C20-Alkylgruppen,
vorzugsweise gleiche oder verschiedene C4-C10-Alkylgruppen darstellt. Typische Magnesiumalkylverbindungen
sind Ethylbutylmagnesium, Dibutylmagnesium, Dipropylmagnesium, Propylbutylmagnesium,
Dipentylmagnesium, Butylpentylmagnesium, Butyloctylmagnesium und
Dioctylmagnesium. Besonders bevorzugt ist einer der Reste R der
Formel R2Mg eine Butylgruppe und der andere Rest R eine Octylgruppe,
das heißt
die Dialkylmagnesiumverbindung ist Butyloctylmagnesium. Typische
Alkylalkoxymagnesiumverbindungen RMgOR, wenn diese verwendet werden,
sind Ethylmagnesiumbutoxid, Butylmagnesiumpentoxid, Octylmagnesiumbutoxid
und Octylmagnesiumoctoxid. Magnesiumdialkyl, Alkylmagnesiumalkoxid
oder Magnesiumdihalogenid können
mit einem mehrwertigen Alkohol R'(OH)m
oder einem Gemisch davon mit einem einwertigen Alkohol R'OH umgesetzt werden.
Die Verwendung eines mehrwertigen Alkohols R'(OH)m verbessert die Morphologie der
Katalysatorkomponente im Vergleich mit der alleinigen Verwendung eines
einwertigen Alkohols.
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Typische mehrwertige C2-C12-Alkohole können geradkettig oder verzweigt
sein, und dazu gehören Ethylenglycol,
Propylenglycol, Trimethylenglycol, 1,2-Butylenglycol, 1,3-Butylenglycol,
1,4-Butylenglycol, 2,3-Butylenglycol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol,
1,8-Octandiol, Pinacol, Diethylenglycol, Triethylenglycol und Triole,
wie Glycerin, Trimethyiolpropan und Pentaerythritol. Der mehrwertige
Alkohol kann auf der Basis der Aktivität und Morphologie ausgewählt werden,
die er der Katalysatorkomponente verleiht. Größere Partikel und eine weitere
Partikelgrößenverteilung
können
zum Beispiel durch die Verwendung von Ethylenglycol erreicht werden.
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Die Reaktionslösung kann auch einen einwertigen
Alkohol enthalten, der geradkettig oder verzweigt sein kann. Typische
einwertige C1-C20-Alkohole sind Methanol,
Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, sek.-Butanol,
tert.-Butanol, n-Amylalkohol, Isoamylalkohol, sek.-Amylalkohol,
tert.-Amylalkohol, Diethylcarbinol, akt. Amylalkohol, sek.-Amylalkohol,
tert.-Butylcarbinol. Typische einwertige C6-C10-Alkohole sind Hexanol, 2-Ethyl-1-butanol,
4-Methyl-2-pentanol, 1-Heptanol, 2-Heptanol, 4-Heptanol, 2,4-Dimethyl-3-pentanol,
1-Octanol, 2-Octanol,
2-Ethyl-1-hexanol, 1-Nonanol, 5-Nonanol, Diisobutylcarbinol, 1-Decanol und
2,7-Dimethyl-2-octanol. Typische einwertige Alkohole mit > C10 sind
n-1-Undecanol, n-1-Dodecanol, n-1-Tridecanol, n-1-Tetradecanol, n-1-Pentadecanol,
1-Hexadecanol, n-1-Heptadecanol
und n-1-Octadecanol. Die einwertigen Alkohole können ungesättigt sein, sofern sie nicht
als Katalysatorgifte wirken. Bevorzugte einwertige Alkohole sind
jene mit der Formel R'OH,
worin R' eine C2-C16-Alkylgruppe,
besonders bevorzugt eine C4-C12-Al-kylgruppe, wie 2-Ethyl-1-hexanol,
ist.
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Vorzugsweise ist im wesentlichen
der gesamte Carbonsäureester
das Reaktionsprodukt des vorstehend genannten Carbonsäurehalogenids.
Das Carbonsäurehalogenid
ist vorzugsweise ein Dicarbonsäuredihalogenid,
stärker
bevorzugt ein ungesättigtes α,β-Dicarbonsäuredihalogenid,
besonders bevorzugt Phthalsäuredichlorid.
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Die vierwertige Titanverbindung,
die ein Halogen enthält,
kann ein Titantetrahalogenid TiX''4 sein, worin X'' ein Halogenatom ist. Diesem Titantetrahalogenid
ist eine Kombination aus einem Alkoxytitanhalogenid und einem Halogenierungsmittel
davon äquivalent,
die in situ ein Titantetrahalogenid bilden können. Das besonders bevorzugte
Titantetrahalogenid ist jedoch Titantetrachlorid.
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Die im beanspruchten Verfahren angewendeten
Reaktionsbedingungen können
entsprechend der verwendeten Reaktanten und Mittel geändert werden.
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Die Zugabe von mindestens einem halogenierten
Wasserstoff während
dieses Verfahrens führt
zu einer noch besseren Aktivität
des Katalysators. Dieser halogenierte Kohlenwasserstoff hat vorzugsweise
die Formel R'''X'''n, worin R''' ein n-wertiger C1-C20-Kohlenwasserstoffrest,
insbesondere ein C1-C10-Paraffin
ist, X"' ein Halogenatom
ist und n eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist. Zu solchen chlorierten
Kohlenwasserstoffen gehören Monochlormethan,
Dichlormethan, Trichlormethan (Chloroform), Tetrachlormethan, Monochlorethan,
(1,1)-Dichlorethan, (1,2)-Dichlorethan, (1,1,1)-Trichlorethan, (1,1,2)-Trichlorethan,
(1,1,1,2)-Tetrachlorethan, (1,1,2,2)-Tetrachlorethan, Pentachlorethan,
Hexachlorethan, (1)-Chlorpropan, (2)-Chlorpropan, (1,2)-Dichlorpropan,
(1,3)-Dichlorpropan, (1,2,3)-Trichlorpropan, (1)-Chlorbutan, (2)-Chlorbutan, Isobutylchlorid,
tert.-Butylchlorid, (1,4)-Dichlorbutan, (1)-Chlorpentan, (1,5)-Dichlorpentan.
Die chlorierten Kohlenwasserstoffe dieser Erfindung können auch
ungesättigt
sein, vorausgesetzt, daß die
Nichtsättigung
in der abschließenden
Katalysatorkomponente nicht als Katalysatorgift wirkt.
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Bei diesem halogenierten Kohlenwasserstoff
mit der vorstehend genannten Formel ist R''' vorzugsweise eine
ein- oder zweiwertige C1-C10-Alkylgruppe,
X''' ist unabhängig vorzugsweise Chlor und
n ist unabhängig vorzugsweise
1 oder 2. Der halogenierte Kohlenwasserstoffrest ist vorzugsweise
Butylchlorid (BuCl) oder ein Dichloralkan, wie (1,4)-Dichlorbutan,
stärker
bevorzugt tertiäres
Butylchlorid oder ein Dichloralkan, wie (1,4)-Dichlorbutan, besonders
bevorzugt ein Dichloralkan, wie (1,4)-Dichlorbutan.
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Als Erläuterung werden in den folgenden
Beispielen einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben.
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BEISPIEL 1
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In einem Glasreaktor wurden 3,10
ml Ethylenglycol und 8,80 g 2-Butyl-2-ethyl-1,3-propandiol zu 69,5 ml
2-Ethylhexanol gegeben. Dann wurde das Reaktionsgemisch auf 50°C erwärmt und
gerührt,
bis eine klare Lösung
erhalten wurde. Nach dem Abkühlen
auf 10 bis 15°C
wurden dem Alkoholgemisch innerhalb eines Zeitraums von etwa 60
Minuten langsam 216,0 ml einer 20%-igen Lösung von Butyloctylmagnesium
(BOMAG) zugesetzt. Während
der Zugabe des Magnesiumalkyls wurde die Temperatur des Reaktionsgemisches
unter 20°C
gehalten. Danach wurde die Temperatur auf 60°C erhöht, und die Reaktanten konnten
30 Minuten reagieren.
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Nach der Zugabe von 15,8 ml 1,2-Phthaloyldichlorid
während
eines Zeitraums von 15 Minuten wurde das Reaktionsgemisch 90 Minuten
bei 60°C
gerührt.
Schließlich
wurden 50,2 ml n-Butylchlorid zugegeben, und die Lösung wurde
weitere 15 Minuten bei 60°C
weiter gerührt,
um eine vollständige
Umsetzung zu sichern.
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Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde
eine gelbe Lösung
erhalten, die einige Monate ohne irgendeinen Hinweis auf eine Zersetzung
unter einem Inertgas aufbewahrt werden konnte.
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19,5 ml (0,175 Mol) Titantetrachlorid
wurden in einen 250 ml Synthesereaktor aus Glas gegeben, der mit
einem mechanischen Rührer
ausgestattet war. 0,30 g (3,1 mmol) eines Impfkristalls aus Magnesiumdichlorid
mit einer mittleren Partikelgröße von 9,0 μm wurde in
den Reaktor gegeben, die Suspension wurde auf 80°C erwärmt, und der gut gerührten Suspension
wurden innerhalb von 1 Minute mit einer Spritze etwa 35 bis 36 g des
Mg-Komplexes zugesetzt (wobei diese Menge 25,0 mmol Mg enthielt).
Danach wurde das Gemisch 5 Minuten bei 80°C gerührt. Nach der Zugabe von 6
ml eines Gemischs von Toluol/n-Heptan
(70/30, Volumen/Volumen) mittels einer Spritze wurde eine dunkelrote
Lösung
erhalten. Dann wurde die Temperatur dieses Reaktionsgemischs innerhalb
eines Zeitraums von 7 bis 8 Minuten von 80 auf 90°C erhöht, und
das Reaktionsgemisch wurde weitere 30 Minuten bei dieser höheren Temperatur
weiter gerührt.
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Nach dem Abtrennen der Flüssigkeit
vom gefällten
Katalysator durch Absaugen wurde das erhaltene rohe Produkt 30 Minuten
bei 90°C
mit 100 ml Toluol gerührt
(Toluol wird vor der Zugabe auf 90°C vorgewärmt), danach wurde das zum
Waschen verwendete Toluol durch Absaugen entfernt. In der gleichen
Weise wurde der Katalysator dann zweimal bei 90°C mit 60 ml n-Heptan (20 Minuten
Rühren)
und zweimal bei Raumtemperatur mit n-Pentan (10 Minuten Rühren) gewaschen.
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Schließlich wurde der Niederschlag
bei 60°C
getrocknet, indem Stickstoff durch den Reaktor gespült wurde,
womit etwa 3 g der gewünschten
Katalysatorkomponente in Form eines gelben, luftempfindlichen Pulvers
erhalten wurde. Dessen Schüttdichte
betrug 0,61 g/ml.
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Die Herstellung eines Katalysators
für die
Olefinpolymerisation, der diese erhaltene Komponente enthielt, wurde
wie folgt vorgenommen.
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Etwa 0,9 ml Aluminiumtriethyl (TEA)
(Cokatalysator), etwa 0,12 ml Cyclohexylmethyldimethoxysilan (CMMS)
als externer Donor und 30 ml n-Pentan wurden gemischt und konnten
5 Minuten reagieren. Die Hälfte des
Gemischs wurde dann in den Polymerisationsreaktor gegeben, und die
andere Hälfte
wurde mit etwa 20 mg der vorstehend hergestellten Komponente gemischt.
Nach weiteren 5 Minuten wurde das Gemisch aus Katalysator/TEA/Donor/n-Pentan
in den Reaktor gegeben. Das Molverhältnis von Al/Ti betrug 250
Mol/Mol, und das Molverhältnis
von Al/CMMS betrug 10 Mol/Mol.
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Es wurde eine übliche Blockpolymerisation
von Propylen in einem gerührten
Reaktorbehälter
mit 5 1 vorgenommen.
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70 mmol Wasserstoff und 1400 g Propylen
wurden in den Reaktor gegeben, und die Temperatur wurde innerhalb
von etwa 15 Minuten auf die Polymerisationstemperatur von 70°C erhöht. Die
Polymerisationszeit bei 70°C
betrug 60 Minuten, danach wurde das erzeugte Polymer aus dem Reaktor
genommen.
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BEISPIELE 2 bis 3
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Es wurden zwei Wiederholungen von
Beispiel 1 durchgeführt,
wobei 0,05 g (0,53 mmol) und 0,015 g (0,16 mmol) des Impfkristalls
MgCl2 anstelle der in Beispiel 1 verwendeten 0,3 g eingesetzt wurden.
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BEISPIEL 4
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Beispiel 1 wurde wiederholt, außer daß 0,2 g
Impfkristall aus Siliciumdioxid mit einer mittleren Partikelgröße von 25 μm dem Mg-Kom plex
zugesetzt wurden, bevor der in das gut gerührte TiCl4 gegeben
wurde. Dem TiCl4 wurde kein MgCl2 zugesetzt.
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BEISPIEL 5
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Beispiel 4 wurde wiederholt, außer daß nur 0,1
g Siliciumdioxid verwendet wurde.
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VERGLEICHSBEISPIEL
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Als Kontrolltest ohne Impfkristall
wurde Beispiel 1 wiederholt, wobei beim Mischen von TiCl4 und dem Mg-Komplex
kein Impfkristall vorhanden war.
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TABELLE
1
Einfluß der
Menge des Impfkristalls auf die Partikelgröße und die -größenverteilung
des Katalysators
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Diese Werte sind in den 1 und 2 graphisch dargestellt, die die Partikelgrößenverteilungen
von Impfkristall und Katalysator dieser Beispiele entsprechend erläutern. Die
Schärfe
der Peaks in 2 für Präparate mit
Impfkristall ist im Vergleich mit den Präparaten ohne Impfkristall besonders
bemerkenswert.
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TABELLE
2
Ergebnisse der Analyse des Katalysators und der Polymerisation
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Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist,
ist die Partikelgrößenverteilung
(mit den Werten für
die "Spannweite" angegeben) bei der
Verwendung eines Impfkristalls bei der Katalysatorherstellung im
Vergleich mit einem Katalysator ohne Impfkristall viel enger. Die
Menge der Feinstoffe (Tabelle 2) in Polymer ist im Vergleich mit
dem Fall, bei dem kein Impfmaterial verwendet wird, viel geringer,
wenn der erfindungsgemäße Katalysator
verwendet wird. Außerdem
ist ersichtlich, daß der
Impfkristall keinerlei negativen Einfluß auf die Eigenschaften des Polymers
hat (XS, MFR), die bei dem gleichen Wert gehalten werden wie bei
einem ohne Impfkristall hergestellten Katalysator.