DE600512C - Verfahren zur Sterilisation von organischen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Sterilisation von organischen Stoffen

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DE600512C
DE600512C DE1930600512D DE600512DD DE600512C DE 600512 C DE600512 C DE 600512C DE 1930600512 D DE1930600512 D DE 1930600512D DE 600512D D DE600512D D DE 600512DD DE 600512 C DE600512 C DE 600512C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L17/00Materials for surgical sutures or for ligaturing blood vessels ; Materials for prostheses or catheters
    • A61L17/06At least partially resorbable materials
    • A61L17/08At least partially resorbable materials of animal origin, e.g. catgut, collagen

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Description

  • Verfahren zur Sterilisation von organischen Stoffen Die Sterilisierung sporenhaltigen Materials, welches selbst gegen die gebräuchlichen physikalischen (trockene Hitze, Dampf) oder chemischen Desinfizienzien (Antiseptika aller Art) empfindlicher ist als viele bekannte Bazillensporen, insbesondere die Sporen der pathogenen Anaerobier (Starrkrampf-, Gasödem-, Botulinusbazillen), gelingt technisch nur unvollkommen, keineswegs sicher. Zur Ausschaltung des Mißverhältnisses zwischen der Empfindlichkeit der zum Teil hochresistenten Bazillensporen und dem zum Teil sehr empfindlichen Desinfektionsgut bedient man sich schon seit Jahrzehnten der fraktionierten Sterilisation, d. h. der einmaligen oder wiederholten Bebrütung des Desinfektionsgutes und nachherigen schonenden Behandlung mit physikalischen oder chemischen Desinfizienzien solcher Wirkungsstärke, welche zwar zur Abtötung der vegetativen Keime ausreicht, nicht aber zur Abtötung der Sporen auszureichen braucht. Für Material mit reichlichem Gehalt an hochresistenten Sporen, vor allem Anaerobensporen, ist jedoch die fraktionierte Sterilisation durchaus unzulänglich und in der wissenschaftlichen Bakteriologie geradezu als Mittel zur Gewinnung und Isolierung von Bazillenarten mit hochresistenten Sporen aus Gemischen mit anderen Keimarten in Gebrauch, denn bei den zur Zeit bekannten Kulturmethoden sind in den Kulturen von bazillenhaltigem Material stets noch nicht ausgewachsene Sporen oder schon wieder aus früher vegetativen Bazillenformen von neuem gebildete Sporen, meist beides zugleich, vorhanden.
  • Systematische Versuche des Erfinders haben nun ergeben, daß es durchaus: und mit gesetzmäßiger Sicherheit möglich ist, durch biologische Behandlung sowohl die restlose Auskeimung der in sporenhaltigem Material enthaltenen Bazillensporen zu erreichen wie auch die Rückversparung vegetativer Bazillen vollständig und dauernd zu unterdrücken. Dazu ist nötig: Bebrütung des sporenhaltigen Materials, sofern es nicht selbst ein ausreichender Bakteriennährboden ist, in einem den Ansprüchen der zu entsporenden Bazillenarten genügenden Nährsubstrat unter den Ansprüchen der in Frage kommenden Bazillenarten entsprechenden Verhältnissen (bei Anaerobiern unter anaeroben Verhältnissen) und ein Gehalt des Nährmediums an einer Säurequelle (z. B. von Kohlehydraten) in so großer Menge, daß von den aus dem zu entsporenden - Material wachsenden und/oder künstlich zugesäten Keimen aus der Säurequelle ein Überschuß von Säure gebildet wird gegenüber dem in der Kultur aus den im zu entsporenden Material und/oder dem zugesetzten Nährsubstrat enthaltenen Stickstoffverbindungen entwickelbaren Alkali oder Schwefelwasserstoff. Als Säurequellen können beispielsweise verwendet werden die folsenden Kohlehydrate: Traubenzucker, Bierwürze, Laevulose. Man kann auch außer Kohlehydraten säurebildende Bakterienkulturen zusetzen, z. B. Streptococcus acidi lactici, Bacillus acidophilus, Fraenkelscher Gasbazillus und ähnliche. Irr. Anschluß an diese biologische Entsporung ist es dem Erfinder gelungen, Rohdarm in dem hochresistente Sporen der von Chirurgen und Gynäkologen sehr gefürchteten Gasödembazillen enthalten waren, durch zwanzigstündige Einwirkung einer Jodlösung i : iooo keimfrei zu machen, also eines Desinfiziens von minimaler Wirkungsstärke. Die biologische Entsporung arbeitet der an sie anzuschließenden physikalischen oder chemischen Desinfektion so wirksam vor, daß die Art des an sie anzuschließenden Desinfektionsverfahrens von ganz untergeordneter Bedeutung wird- lind auch für hochempfindli_ches - Material ohne Schaden e_rträglieh ist. Die Zugfestigkeit mag durch die Behandlung nach-der=.n= dang in einzelneäleeringer werden. Es hat -siclfä er herausgestellt, daß dies für die praktischen Ergebnisse bzw. den praktischen Gebrauch unwesentlich ist. Beispiel Gespaltener Rohdarm oder tierisches Haar wird nach Zugabe einer Massenkultur des Streptococcus acidi lactici oder des Bacillus acidophilus in Nährbouillon mit mehr als einem Prozent Traubenzucker oder in auf ein Drittel mit Wasser verdünnter Bierwürze etwa io Tage lang unter Luftabschluß bei 37° C bebrütet, danach unter aseptischen Kautelen in Wasser abgespült und in eine schwache Desinfektionsflüssigkeit (Jodlösung i : iooo oder schwächer) gelegt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Sterilisation von Organischen, gegen Hitzebehandlung empfindlichen, sporenhaltigen Stoffen, besonders Nahtmaterial, bei dem das Material zunächst durch Bebrütung von Bazillensporen befreit, darauf mit Desinfizienzien behandelt wird, dadurch gekennzeiehrtet# daß das sporenhaltige--Maferial in einem -Nährsubstrat -bebrütet wird, das für -diein reichende @Frage Nähr kommenden e-enthält, B- und zwar in -solcher fusammensetzung, daß die Säurequellen, z. B. Kohlehydrate, in so großer Menge vorhande z sind, daß aus ihnen ein Überschuß an Säure durch die Bakterien entsteht gegenüber dem Alkali und/oder Schwefelwasserstoff, welcher gleichzeitig aus den Stickstoffverbindungen der Kulturmasse sich entwickelt. a. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Zusatz von säurebildenden Bakterienkulturen, z. B. Streptococcus acidi lactici, Bacillus acidophilus u. dgl.
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