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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Pyrazin-Verbindungen, die die Aktivität von Glycogen-Synthase-Kinase
3 (GSK3) inhibieren, pharmazeutische Zusammensetzungen, die diese
Verbindungen enthalten, sowie die Verwendung der Verbindungen und
Zusammensetzungen, allein oder in Kombination mit anderen pharmazeutisch
wirksamen Mitteln. Die Verbindungen und Zusammensetzungen, die von
der vorliegenden Erfindung bereitgestellt werden, sind bei der Behandlung
von Störungen
nützlich,
die von der GSK3-Aktivität vermittelt
werden, wie beispielsweise Diabetes, Alzheimer-Erkrankung, und andere
neurodegenerative Störungen,
Fettleibigkeit, atheriosklerotische Herzkreislauf-Erkrankung, essentieller
Bluthochdruck, polyzystisches Ovarialsyndrom, Syndrom X, Ischämie, insbesondere
cerebrale Ischämie,
traumatische Hirnverletzung, bipolare Störung, Immunschwäche und
Krebs.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bicyclische
Verbindungen, die in struktureller Hinsicht mit den Verbindungen
gemäß der nachstehenden
Formel (I) verwandt sind, werden in Benincori et al. (Journal of
the Chemical Society, Perkin Trans I, 1991, S. 2139–45) und
in
WO 99/03838 offenbart.
Der Stand der Technik gibt jedoch keinen Hinweis darauf, dass diese
Verbindungen zur Inhibierung der Glycogen-Synthase-Kinase 3 verwendet werden können.
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WO 98/16528 offenbart Inhibitoren
der Glycogen-Synthase-Kinase
3, die sich beträchtlich
von den Verbindungen gemäß der nachstehenden
Formel (I) unterscheiden.
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Die
Glycogen-Synthase-Kinase 3 (GSK3) ist eine Serin/Threonin-Kinase,
für die
zwei Isoformen (α und β) identifiziert
wurden. Woodgett, Trends Biochem. Sci., 16: 177–81 (1991). Beide GSK3-Isoformen
sind in ruhenden Zellen konstitutiv aktiv. GSK3 wurde ursprünglich als
eine Kinase identifiziert, die die Glycogen-Synthase durch direkte
Phosphorylierung hemmt. Bei der Aktivierung von Insulin wird GSK3
inaktiviert, wodurch die Aktivierung der Glycogen-Synthase und möglicherweise
andere Insulin-abhängige
Prozesse ermöglicht
werden, wie beispielsweise der Glucosetransport. Es ist anschließend gezeigt
worden, dass die GSK3-Aktivität
auch durch andere Wachstumsfaktoren inaktiviert wird, die – wie Insulin – Signale über Rezeptor-Tyrosin-Kinasen
(RTKs) übertragen.
Beispiele für
solche signalübertragenen
Moleküle
umfassen IGF-1 und EGF. Saito et al., Biochem. J, 303: 27–31 (1994);
Welsh et al., Biochem. J. 294: 625–29 (1993); und Cross et al.,
Biochem. J., 303: 21–26
(1994).
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Mittel,
welche die GSK3-Aktivität
hemmen, sind bei der Behandlung von Störungen nützlich, die durch eine GSK3-Aktivität vermittelt
werden. Darüber
hinaus ahmt die Inhibierung von GSK3 die Aktivierung von Wachstumsfaktor-Signalübertragungswegen
nach, und folglich sind GSK3-Inhibitoren bei der Behandlung von Erkrankungen
nützlich,
bei denen solche Übertragungswege
im unzureichenden Maße
aktiv sind. Beispiele für Krankheiten,
die mit GSK3-Inhibitoren behandelt werden können, werden nachfolgend beschrieben.
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Diabetes
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Typ
2 Diabetes ist eine zunehmend häufige
Erkrankung im Alter. Sie ist zunächst
durch eine verringerte Sensitivität gegenüber Insulin und eine kompensatorische
Erhöhung
der Konzentrationen von zirkulierendem Insulin gekennzeichnet, wobei
letzteres erforderlich ist, um normale Blutglucosespiegel beizubehalten. Erhöhte Insulinspiegel
werden durch eine gestei gerte Sekretion von Pankreas-Betazellen
verursacht, und die resultierende Hyperinsulinämie ist mit kardiovaskulären Komplikationen
der Diabetes assoziiert. Wenn sich die Insulinresistenz verschlimmert,
nimmt der Bedarf an den Pankreas-Betazellen
kontinuierlich zu, bis die Pankreas nicht länger adäquate Insulinspiegel bereitstellen
kann, was zu erhöhten
Glucosespiegeln im Blut führt. Letztlich
tritt eine offenkundige Hyperglykämie und eine Hyperlipidämie auf,
was zu den verheerenden langfristigen Komplikationen führt, die
mit Diabetes assoziiert sind, einschließlich kardiovaskulärer Erkrankung, Nierenversagen
und Erblindung. Die exakten Mechanismen, die Typ 2 Diabetes verursachen,
sind unbekannt; sie führen
jedoch zu einem beeinträchtigten
Glucosetransport im Skelettmuskel und zu einer erhöhten hepatischen
Glucoseproduktion, zusätzlich
zu einer und inadäquaten
Insulinantwort. Veränderungen
hinsichtlich der Ernährung
sind oftmals wirkungslos, und daher braucht der Großteil der
Patienten letztlich eine pharmazeutische Intervention, um das Fortschreiten
der Komplikationen der Erkrankung zu verhindern und/oder zu verlangsamen.
Zahlreiche Patienten können
mit einem oder mit mehreren der zahlreich verfügbaren oralen antidiabetischen
Mitteln behandelt werden (einschließlich Sulfonylharnstoffe),
um die Insulinsekretion zu erhöhen. Beispiele
für Sulfonylharnstoff-Wirkstoffe
umfassen Metformin zur Unterdrückung
der hepatischen Glucoseproduktion und Troglitazon, eine Insulin-sensitivierende
Medikation. Trotz der Verwendung dieser Mittel sind 30 bis 40% der
Diabetiker bei Verwendung dieser Medikationen nicht ausreichend
kontrolliert, und sie benötigen
subkutane Insulininjektionen. Darüber hinaus ist jede dieser
Therapien mit Nebenwirkungen verbunden. Beispielsweise können Sulfonylharnstoffe
eine Hypoglykämie
verursachen, und Troglitazon kann eine schwere Hepatoxizität verursachen.
Gegenwärtig
gibt es einen Bedarf für
neue und verbesserte Wirkstoffe für die Behandlung von prädiabetischen
und diabetischen Patienten.
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Wie
oben beschrieben stimuliert die GSK3-Inhibierung Insulin-abhängige Prozesse
und ist somit bei der Behandlung von Diabetes vom Typ 2 nützlich.
Kürzlich
unter Verwendung von Lithiumsalzen erhaltene Daten belegen diese
Annahme. Es ist kürzlich
berichtet worden, dass das Lithiumion die GSK3-Aktivität inhibiert. Klein et al.,
PNAS 93: 8455–9
(1996). Seit 1924 ist berichtet worden, dass Lithium antidiabetische
Wirkungen aufweist, einschließlich
der Fähigkeit,
die Plasmaglucosespiegel zu verringern, die Aufnahme von Glycogen zu
erhöhen,
Insulin zu potenzieren, die Aktivität der Glucose-Synthase hochzuregulieren
und die Glycogen-Synthese in der Haut, im Muskel und in Fettzellen
zu stimulieren. Lithium wurde jedoch nicht im großen Umfang
zur Verwendung bei der Inhibierung der GSK3-Aktivität akzeptiert,
möglicherweise
weil es dokumentierte Wirkungen auf andere molekulare Zielstrukturen
als GSK3 gibt. Das Purin-Analog 5-Iodtubercidin, auch ein GSK3-Inhibitor,
stimuliert ebenfalls die Glycogen-Synthese und antagonisiert die
Inaktivierung der Glycogen-Synthase durch Glucagon und Vasopressin
in Leberzellen der Ratte. Fluckiger-Isler et al., Biochem J 292: 85–91 (1993);
und Massillon et al., Biochem J 299: 123–8 (1994). Es ist jedoch auch
gezeigt worden, dass diese Verbindung auch andere Serin/Threonin-
und Tyrosin-Kinasen inhibiert. Massillon et al., Biochem J 299: 123–8 (1994).
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Alzheimer-Erkrankung
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GSK3
ist ferner an den biologischen Regulationswegen beteiligt, welche
die Alzheimer-Erkrankung (Alzheimer's disease, AD) betreffen. Die charakteristischen
pathologischen Merkmale von AD sind extrazelluläre Plaques einer abnormal prozessierten
Form des Amyloidvorläuferproteins
(APP) dem sogenannten β-Amyloidpeptid
(β-AP) und
die Entwicklung eines intrazellulären, neurofibrillären Durcheinander,
das gepaarte helikale Filamente (paired helical filaments, PHF)
enthält,
die weitestgehend aus hyperphosphoryliertem Tau-Protein bestehen.
GSK3 ist eine von mehreren Kinasen, von denen herausgefunden wurde,
dass sie das Tau-Protein in vitro an den abnormalen Stellen phosphorylieren,
die charakteristisch für
PHF-Tau sind, und es handelt sich um die einzige Kinase, von der
gezeigt wurde, dass sie dies auch in lebendigen Zellen und Tieren vollzieht.
Lovestone et al., Current Biology 4: 1077–86 (1994); und Brownlees et
al., Neuroreport 8: 3251–3255 (1997).
Des Weiteren blockiert der GSK3-Kinase-Inhibitor LiCl die Tau-Hyperphosphorylierung
in Zellen. Stambolic et al., Current Biology 6: 1664–8 (1996).
Somit kann die GSK3-Aktivität
zur Erzeugung des neurophibrillären
Durcheinanders beitragen und somit die zum Fortschreiten der Erkrankung.
Es ist kürzlich
gezeigt worden, dass GSK3β mit
einem weiteren Schlüsselprotein
der Pathogenese von AD in Verbindung steht, Presenillin 1 (PS1).
Takashima et al., PNAS 95: 9637–9641
(1998). Mutationen im PS1-Gen führen
zu einer erhöhten Produktion
von β-AP,
wobei die Autoren jedoch auch zeigen, dass das mutierte PS1-Protein
stärker
an GSK3β bindet
und die Phosphorylierung von Tau, das in der gleichen Region von
PS1 gebunden ist, potenziert.
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Interessanterweise
ist es auch gezeigt worden, dass ein weiteres GSK3-Substrat, β-Catenin,
an PS1 bindet. Zhong et al., Nature 395: 698–702 (1998). Zytosolisches β-Catenin
wird bei Phosphorylierung durch GSK3 dem Abbau zugeführt, und
eine verringerte Aktivität
von β-Catenin
ist mit einer erhöhten
Sensitivität
von neuronalen Zellen für
eine β-AP-induzierte
neuronale Apoptose assoziiert. Somit kann eine gesteigerte Assoziation
von GSK3β mit
mutiertem PS1 für
die verringerten β-Catenin-Spiegel
verantwortlich sein, die in den Gehirnen von AD-Patienten mit mutiertem
PS1 beobachtet wurden, und sie kann für die krankheitsbedingte Steigerung
des neuronalen Zelltods verantwortlich sein. Im Einklang mit diesen
Beobachtungen ist gezeigt worden, dass eine Injektion von GSK3-Antisense
(jedoch nicht Sense) die pathologischen Wirkungen von β-AP auf Neuronen
in vitro blockiert, was zu einer 24-stündigen Verschiebung beim Beginn
des Zelltods führt
und zu einem erhöhten
Zellüberleben
bei 1 Stunde von 12 auf 35%. Takashima et al., PNAS 90: 7789–93. (1993). In
diesen letztgenannten Untersuchungen geht den Wirkungen auf den
Zelltod (innerhalb von 3 bis 6 Stunden nach β-AP-Verabreichung) eine Verdopplung
der intrazellulären
GSK3-Aktivität
vor, was darauf verweist, dass zusätzlich zu genetischen Mechanismen,
welche die Nähe
von GSK3 zu den Substraten erhöhen, β-AP tatsächlich die
Aktivität
von GSK3 erhöhen
kann. Ein weiterer Beweis für
die Rolle von GSK3 bei der AD wird durch die Beobachtung bereitgestellt,
dass die Proteinexpressionsspiegel (in diesem Fall jedoch nicht
die spezifische Aktivität)
von GSK3 in post-synaptosomalem Überständen von
AD vs. normalem Hirngewebe um 50% erhöht sind. Pei et al., J Neuropathol
Exp 56: 70–78
(1997). Es wird daher angenommen, dass spezifische Inhibitoren von
GSK3 dahingehend wirken, dass sie das Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung
verlangsamen.
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Andere Erkrankungen des ZNS
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Zusätzlich zu
den oben beschriebenen Wirkungen von Lithium gibt es eine lange
Geschichte zur Verwendung von Lithium zur Behandlung der bipolaren
Störung
(manisch-depressives Syndrom). Diese klinische Antwort auf Lithium
könnte
eine Beteiligung der GSK3-Aktivität an der Ethiologie der bipolaren
Störung
widerspiegeln, wobei in diesem Fall GSK3-Inhibitoren für diese
Indikation relevant sein könnten.
In Einklang mit dieser Annahme ist kürzlich gezeigt worden, dass
Valproat, ein weiterer Wirkstoff, der gewöhnlich bei der Behandlung der
bipolaren Störung
verwendet wird, ebenfalls ein GSK3-Inhibitor ist. Chen et al., J.
Neurochemistry 72: 1327–1330
(1999). Ein Mechanismus, durch den Lithium und andere GSK3-Inhibitoren
bei der Behandlung der bipolaren Störung wirken könnten, besteht
darin, das Überleben
von Neuronen zu erhöhen,
die abnormal hohen Anregungsniveaus ausgesetzt sind, welche von
dem Neurotransmitter Glutamat induziert werden. Nonaka et al., PNAS
95: 2642– 2647
(1998). Es wird angenommen, dass auch die Glutamat-induzierte, neuronale
Exzitoxizität
ein Hauptgrund für
die Neurodegeneration ist, die mit einem akuten Schaden assoziiert
ist, wie beispielsweise mit einer cerebralen Ischämie, einer
traumatischen Hirnverletzung oder einer bakteriellen Infektion.
Es wird des Weiteren angenommen, dass eine exzessive Glutamat-Signalübertragung
ein Faktor bei der chronischen, neuronalen Schädigung ist, die in Krankheiten
wie Alzheimer, Huntingdon, Parkinson, AIDS-assoziierter Demenz,
amylotropher Leteralsklerose (AML) und Multiple Sklerose (MS) beobachtet
werden. Thomas, J. Am. Geriatr. Soc. 43: 1279–89 (1995). Somit nimmt man
an, dass GSK3-Inhibitoren bei der Behandlung von diesen und anderen
neurodegenerativen Erkrankungen nützlich sind.
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Immunpotenzierung
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GSK3
phosphoryliert den Transkriptionsfaktor NF-AT und fördert dessen
Export aus dem Nukleus, im Gegensatz zur Wirkung von Calcineurin.
Reals et al., Science 275: 1930–33
(1997). Somit blockiert GSK3 eine Genaktivierung bei der frühen Immunantwort über NF-AT,
und die GSK3-Inhibitoren könnten
dazu neigen, die Aktivierung der Immunantworten zu verlängern oder
zu ermöglichen.
Somit wird angenommen, dass die GSK3-Inhibitoren die immunstimulatorischen
Wirkungen von bestimmten Zytokinen verlängern und potenzieren, und
eine solche Wirkung könnte
das Potential dieser Zytokine bei der Tumor-Immuntherapie oder sogar für die Immuntherapie
allgemein verstärken.
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Weitere Störungen
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Lithium
hat weitere biologische Wirkungen. Es ist ein wirkungsvoller Stimulator
der Hämatopoese,
sowohl in vitro als auch in vivo. Hammond et al., Blood 55: 26–28 (1980).
In Hunden eliminiert Lithiumcarbonat die wiederkehrende Neutropenie
und normalisiert andere Zellzahlen im Blut. Doukas et al. Exp Hematol
14: 215–221
(1986). Wenn diese Wirkungen des Lithiums durch die Inhibierung
von GSK3 vermittelt werden, dann könnten GSK3-spezifische Inhibitoren
sogar breitere therapeutische Anwendungen aufweisen.
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Da
Inhibitoren von GSK3 bei der Behandlung von zahlreichen Erkrankungen
nützlich
sind, wäre
die Infizierung von neuen Inhibitoren von GSK3 im hohen Maße wünschenswert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist nunmehr überraschenderweise
entdeckt worden, dass die Aktivität der Glycogen-Synthase-Kinase
3 (GSK3) in vitro oder in vivo durch bestimmte auf Pyrazin basierende
Derivate, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung bereitgestellt
werden, inhibiert werden kann. Es ist herausgefunden worden, dass
die Pyrazinderivate der vorliegenden Erfindung eine Spezifität für GSK3 aufweisen.
Somit stellt die vorliegende Erfindung neue Verbindungen, Zusammensetzungen
und Verfahren zur Inhibierung der Aktivität von GSK3 in vitro und für die Behandlung
von GSK3-vermittelten Störungen
in vivo bereit. Gemäß einem
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung neue Verbindungen mit GSK3-Inhibierungsaktivität der folgenden
Formel (I):
in der:
X und Y Stickstoff
sind,
A
1 und A
2 gegebenenfalls
substituiertes Aryl oder Heteroaryl sind,
R
1,
R
2, R
3 und R
4 unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydroxyl und gegebenenfalls
substituiertem Niederalkyl, Cycloniederalkyl, Alkylaminoalkyl, Niederalkoxy,
Amino, Alkylamino, Alkylcarbonyl, Arylcarbonyl, Aralkylcarbonyl,
Heteroarylcarbonyl, Heteroaralkylcarbonyl, Aryl und Heteroaryl,
R'
2 und
R'
3 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und gegebenenfalls substituiertem
Niederalkyl,
R
5 und R
6 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydroxy, Halogen, Carboxyl,
Nitro, Amino, Amido, Amidino, Imido, Imidino, Cyano und substituiertem
oder unsubstituiertem Niederalkyl, Niederalkoxy, Alkylcarbonyl,
Arylcarbonyl, Aralkylcarbonyl, Heteroarylcarbonyl, Heteroaralkylcarbonyl,
Alkylcarbonyloxy, Arylcarbonyloxy, Aralkylcarbonyloxy, Alkylaminocarbonyloxy,
Arylaminocarbonyloxy, Formyl, Niederalkylcarbonyl, Niederalkoxycarbonyl,
Aminocarbonyl, Aminoaryl, Alkylsulfonyl, Sulfonylamino, Sulfonamido,
Aminoalkoxy, Alkylamino, Arylamino, Aralkylamino, Heteroarylamino,
Heteroaralkylamino, Alkylcarbonylamino, Alkylaminocarbonylamino,
Arylaminocarbonylamino, Aralkylcarbonylamino, Heteroaralkylcarbonylamino,
Aminocarbonylamino, Arylcarbonylamino, Heteroarylcarbonylamino,
Amidino, Cycloalkyl, Cycloamido, Cyclothioamido, Cycloamidino, Heterocycloamidino,
Cycloimido, Heterocycloimido, Cyanoguanidyl, Guanidinyl, Aryl, Biaryl,
Heteroaryl, Heterobiaryl, Heterocyclyl, Heterocycloalkyl, Arylsulfonyl
und Arylsulfonamido,
und pharmazeutisch annehmbare Salze davon
bereit.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren,
Verbindungen und Zusammensetzungen können alleine oder in Kombination
mit anderen pharmakologisch wirksamen Mitteln bei der Behandlung
von Störungen,
die durch die GSK3-Aktivität
vermittelt werden, wie bei der Behandlung von Diabetes, Alzheimer-Erkrankung
und anderen neurodegenerativen Störungen, Fettleibigkeit, atheriosklerotischer
Herzkreislauf-Erkrankung, essentiellen Bluthochdruck, polyzystischen
Ovarialsyndrom, Syndrom X, Ischämie,
insbesondere cerebraler Ischämie, traumatischer
Hirnverletzung, bipolarer Störung,
Immunschwäche
oder Krebs, verwendet werden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß werden
Verbindungen, Zusammensetzungen und Verfahren für die entweder in vitro- oder
in vivo-Inhibierung der Aktivität
von Glycogen-Synthase-Kinase 3 (GSK3) bereitgestellt. Gemäß einem Aspekt
liefert die vorliegende Erfindung neue Verbindungen mit GSK3-Inhibierungsaktivität der folgenden
Formel (I):
in der:
X und Y Stickstoff
sind,
A
1 und A
2 gegebenenfalls
substituiertes Aryl oder Heteroaryl sind,
R
1,
R
2, R
3 und R
4 unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydroxyl und gegebenenfalls
substituiertem Niederalkyl, Cycloniederalkyl, Alkylaminoalkyl, Niederalkoxy,
Amino, Alkylamino, Alkylcarbonyl, Arylcarbonyl, Aralkylcarbonyl,
Heteroarylcarbonyl, Heteroaralkylcarbonyl, Aryl und Heteroaryl,
R'
2 und
R'
3 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und gegebenenfalls substituiertem
Niederalkyl,
R
5 und R
6 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydroxy, Halogen, Carboxyl,
Nitro, Amino, Amido, Amidino, Imido, Imidino, Cyano und substituiertem
oder unsubstituiertem Niederalkyl, Niederalkoxy, Alkylcarbonyl,
Arylcarbonyl, Aralkylcarbonyl, Heteroarylcarbonyl, Heteroaralkylcarbonyl,
Alkylcarbonyloxy, Arylcarbonyloxy, Aralkylcarbonyloxy, Alkylaminocarbonyloxy,
Arylaminocarbonyloxy, Formyl, Niederalkylcarbonyl, Niederalkoxycarbonyl,
Aminocarbonyl, Aminoaryl, Alkylsulfonyl, Sulfonylamino, Sulfonamido,
Aminoalkoxy, Alkylamino, Arylamino, Aralkylamino, Heteroarylamino,
Heteroaralkylamino, Alkylcarbonylamino, Alkylaminocarbonylamino,
Aminocarbonylamino, Arylaminocarbonylamino, Aralkylcarbonylamino, Heteroaralkylcarbonylamino,
Arylcarbonylamino, Heteroarylcarbonylamino, Amidino, Cycloalkyl,
Cycloamido, Cyclothioamido, Cycloamidino, Heterocycloamidino, Cycloimido,
Heterocycloimido, Guanidinyl, Cyanoguanidyl, Aryl, Biaryl, Heteroaryl,
Heterobiaryl, Heterocyclyl, Heterocycloalkyl, Arylsulfonyl und Arylsulfonamido,
und
pharmazeutisch annehmbare Salze davon.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist mindestens einer von X und Y Stickstoff. Repräsentative
Verbin dungen dieser Gruppe schließen solche Verbindungen ein,
bei denen einer von X und Y Stickstoff ist und der andere von X
und Y Sauerstoff oder gegebenenfalls substituierter Kohlenstoff
ist. Vorzugsweise sind sowohl X als auch Y Stickstoff.
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Die
Konstituenten A1 und A2 können unabhängig ein
aromatischer Ring mit 3 bis 10 Kohlenstoffringatomen und gegebenenfalls
einem oder mehreren Ringheteroatomen sein. Somit können A1 und/oder A2 in
einer Ausführungsform
gegebenenfalls substituiertes carbocyclisches Aryl sein. Alternativ
sind A1 und/oder A2 gegebenenfalls
substituiertes Heteroaryl wie z. B. substituiertes oder unsubstituiertes
Pyridyl, Pyrimidinyl, Thiazolyl, Indolyl, Imidazolyl, Oxadiazolyl,
Tetrazolyl, Pyrazinyl, Triazolyl, Thiophenyl, Furanyl, Chinolinyl,
Purinyl, Naphthyl, Benzothiazolyl, Benzopyridyl und Benzimidazolyl,
die mit mindestens einer und nicht mehr als 3 Substitutionsgruppen
substituiert sein können.
Repräsentative
Substitutionsgruppen können
unabhängig
ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus z. B. Nitro, Amino, Cyano, Halogen,
Thioamido, Amidino, Oxamidino, Alkoxyamidino, Imidino, Guanidino,
Sulfonamido, Carboxyl, Formyl, Niederalkyl, halogeniertem Niederalkyl
(Halogenniederalkyl), Niederalkoxy, halogeniertem Niederalkoxy (Halogenniederalkoxy),
Niederalkoxyalkyl, Niederalkylaminoniederalkoxy, Niederalkylcarbonyl,
Niederaralkylcarbonyl, Niederheteroaralkylcarbonyl, Alkylthio, Aminoalkyl
und Cyanoalkyl.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung haben A
1 und/oder A
2 die Formel:
wobei R
8 und
R
9 unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Nitro, Amino, Cyano,
Halogen, Thioamido, Amidino, Oxamidino, Alkoxyamidino, Imidino,
Guanidinyl, Sulfonamido, Carboxyl, Formyl, Niederalkyl, halogeniertem
Niederalkyl, Niederalkoxy, halogeniertem Niederalkoxy, Niederalkoxyalkyl, Niederalkylaminoniederalkoxy,
Niederalkylcarbonyl, Niederaralkylcarbonyl, Niederheteroaralkylcarbonyl,
Alkylthio, Aryl und Aralkyl. Am meisten bevorzugt ist A ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Nitropyridyl, Aminonitropyridyl, Cyanopyridyl,
Cyanothiazolyl, Aminocyanopyridyl, Trifluormethylpyridyl, Methoxypyridyl, Methoxynitropyridyl,
Methoxycyanopyridyl und Nitrothiazolyl.
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In
anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann mindestens einer von R1,
R2, R3 und R4 Wasserstoff oder unsubstituiertes oder
substituiertes Niederalkyl ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus halogeniertem Niederalkyl, Heterocycloaminoalkyl und Niederalkylaminoniederalkyl
oder Niedralkylaminoniederalkyl sein. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung schließen
Verbindungen ein, in denen R1, R2 und R3 Wasserstoff
sind und R4 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Aminoethyl, Dimethylaminoethyl,
Pyridylethyl, Piperidinyl, Pyrrolidinylethyl, Piperazinylethyl und
Morpholinylethyl.
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Andere
bevorzugte Verbindungen der Erfindung schließen Verbindungen der Formel
(I) ein, in denen mindestens einer von R
5 und
R
6 ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus substituiertem und unsubstituiertem Aryl, Heteroaryl und Biaryl.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist mindestens einer von R
5 und R
6 ein substituierter oder unsubstituierter
Rest der Formel:
wobei R
10,
R
11, R
12, R
13 und R
14 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Nitro, Amino, Cyano, Halogen,
Thioamido, Carboxyl, Hydroxy und gegebenenfalls substituierten Niederalkyl,
Niederalkoxy, Niederalkoxyalkyl, Halogenniederalkyl, Halogenniederalkoxy,
Aminoalkyl, Alkylamino, Alkylthio, Alkylcarbonylamino, Aralkylcarbonylamino,
Heteroaralkylcarbonylamino, Arylcarbonylamino, Heteroarylcarbonylamino,
Aminocarbonyl, Niederalkylaminocarbonyl, Aminoaralkyl, Niederalkylaminoalkyl,
Aryl, Heteroaryl, Cycloheteroalkyl, Aralkyl, Alkylcarbonyloxy, Arylcarbonyloxy,
Aralkylcarbonyloxy, Arylcarbonyloxyalkyl, Alkylcarbonyloxyalkyl,
Heteroarylcarbonyloxyalkyl, Aralkylcarbonyloxyalkyl und Heteroaralkcarbonyloxyalkyl.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen, bei denen R
10,
R
11, R
13 und R
14 Wasserstoff sind und R
12 ausgewählt ist aus
der Gruppe bestehend aus Halogen, Niederalkyl, Hydroxy, Niederalkoxy,
Halogenniederalkyl, Aminocarbonyl, Alkylaminocarbonyl, Morpholino,
Piperidino und Cyano; R
11, R
13 und
R
14 Wasserstoff sind und R
10 und R
12 unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Niederalkyl, Hydroxy,
Niederalkoxy, Halogenniederalkyl, Morpholino, Piperidino und Cyano;
R
10, R
11, R
13 und R
14 Wasserstoff
sind und R
12 Heteroaryl ist; R
10,
R
11, R
13 und R
14 Wasserstoff sind und R
12 ein
Heterocycloalkyl ist; und bei denen zumindest einer von R
10, R
11, R
12, R
13 und R
14 Halogen ist und der Rest von R
10, R
11, R
12, R
13 und R
14 Wasserstoff ist. Vorzugsweise ist mindestens
einer von R
5 und R
7 ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Chlorphenyl, Dichlorphenyl, Fluorphenyl,
Difluorphenyl, Bromphenyl, Dichlorfluorphenyl, Trifluormethylphenyl,
Chlorfluorphenyl, Bromchlorphenyl, Bromfluorphenyl, Ethylphenyl,
Methylchlorphenyl, Ethylchlorphenyl, Imidazolylphenyl, Cyanophenyl,
Morpholinophenyl und Cyanochlorphenyl.
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In
repräsentativen
Ausführungsformen
der Erfindung können
R5 und R6 substituiertes
Alkyl, wie Aralkyl, Hydroxyalkyl, Aminoalkyl, Aminoaralkyl, Carbonylaminoalkyl,
Alkylcarbonylaminoalkyl, Arylcarbonylaminoalkyl, Aralkylcarbonylaminoalkyl,
Aminoalkoxyalkyl und Arylaminoalkyl; substituiertes Amino wie Alkylamino,
Alkylcarbonylamino, Alkoxycarbonylamino, Arylalkylamino, Arylcarbonylamino,
Alkylthiocarbonylamino, Arylsulfonylamino, Heteroarylamino Alkylcarbonylamino,
Arylcarbonyamino, Heteroarylcarbonylamino, Aralkylcarbonylamino
und Heteroaralkylcarbonylamino; oder substituiertes Carbonyl wie
unsubstituiertes oder substituiertes Aminocarbonyl, Alkyloxycarbonyl,
Aryloxycarbonyl, Aralkyloxycarbonyl und Alkylaminoalkyloxycarbonyl
sein. In anderen Ausführungsformen
kann R6 ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend
aus Amidino, Guanidino, Cycloimido, Heterocycloimido, Cycloamido,
Heterocycloamido, Cyclothioamido und Heterocycloniederalkyl. In
noch einer anderen Ausführungsform
kann R6 Aryl oder Heteroaryl sein, wie z.
B. substituiertes oder unsubstituiertes Pyridyl, Pyrimidinyl, Pyrrolidinyl,
Thiazolyl, Indolyl, Imidazolyl, Oxadiazolyl, Oxazolidinyl, Oxazolidinonyl,
Tetrazolyl, Pyrazinyl, Triazolyl, Thienyl, Furanyl, Chinolinyl,
Pyrrolyopyridyl, Pyrazolonyl, Pyridazinyl, Benzothiazolyl, Benzopyridyl,
Benzotriazolyl und Benzimidazolyl. Wie hierin verwendet, schließen repräsentative
Heterocyclylgruppen solche ein, die nachfolgend gezeigt sind (bei
denen der Verbindungspunkt der Substitutionsgruppe und den anderen
nachfolgend gezeigten Substitutionsgruppen durch die obere linke
Bindung vorliegt). Diese Heterocyclylgruppen können weiterhin substituiert
sein und an verschiedenen Positionen gebunden sein, wie es Fachleuten
im Bereich der organischen und medizinischen Chemie im Zusammenhang
mit der Offenbarung hier offensichtlich ist.
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Repräsentative
Heteroarylgruppen schließen
solche ein, die nachfolgend gezeigt sind. Diese Heteroarylgruppen
können
ferner substituiert sein und an verschiedenen Positionen gebunden
sein, wie es Fachleuten im Bereich der organischen und medizinischen
Chemie in Zusammenhang mit der Offenbarung hierin offensichtlich
ist.
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Repräsentative
Cycloimido- und Heterocycloimidogruppen schließen solche ein, die nachfolgend
gezeigt sind. Diese Cycloimido- und Heterocycloimidogruppen können ferner
substituiert sein und an verschiedenen Positionen gebunden sein,
wie es Fachleuten im Bereich der organischen und medizinischen Chemie in
Zusammenhang mit der Offenbarung hierin offensichtlich ist.
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Repräsentative
substituierte Amidino- und Heterocycloamidogruppen schließen solche
ein, die nachfolgend gezeigt sind. Diese Amidino- und Heterocycloamidinogruppen
können
ferner substituiert sein, wie es für Fachleute im Bereich der
organischen und medizinischen Chemie im Zusammenhang mit der Offenbarung hierin
offensichtlich ist.
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-
Repräsentative
substituierte Alkylcarbonylamino-, Alkyloxycarbonylamino-, Aminoalkyloxycarbonylamino-
und Arylcarbonylaminogruppen schließen solche ein, die nachfolgend
gezeigt sind. Diese Gruppen können
ferner substituiert sein, wie es für Fachleute im Bereich der
organischen und medizinischen Chemie in Zusammenhang mit der Offenbarung
hierin offensichtlich ist.
-
-
Repräsentative
substituierte Aminocarbonylgruppen schließen solche ein, die nachfolgend
gezeigt sind. Diese Gruppen können
ferner substituiert sein, wie es für Fachleute im Bereich der
organischen und medizinischen Chemie in Zusammenhang mit der Offenbarung
hierin offensichtlich ist.
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Repräsentative
substituierte Alkoxycarbonylgruppen schließen solche ein, die nachfolgend
gezeigt sind. Diese Alkoxycarbonylgruppen können ferner substituiert sein,
wie es für
Fachleute im Bereich der organischen und medizinischen Chemie in
Zusammenhang mit der Offenbarung hierin offensichtlich ist.
-
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Bevorzugte
repräsentative
Verbindungen dieser Gruppe schließen {2-[(3-Amino-4-nitrophenyl)amino]ethyl}[6-(2,4-dichlorphenyl)-5-nitropyrazin-2-yl]amin,
[6-(2,4-Dichlorphenyl)-5-nitropyrazin-2-yl]{2-[(4-nitrophenyl)amino]ethyl}amin,
4-[(2-{[6-(2,4-Dichlorphenyl)-5-nitropyrazin-2-yl]amino}ethyl)amino]benzolcarbonitril,
[6-(2,4-Dichlorphenyl)-5-nitropyrazin-2-yl]methyl{2-[(4-nitrophenyl)amino]ethyl}amin,
N-[5-({2-[(6-Amino-5-nitro(2-pyridyl))amino]ethyl}amino)-3-(2,4-dichlorphenyl)pyrazin-2-yl]acetamid,
N-(2-{[6-(2,4-Dichlorphenyl)-5-nitropyrazin-2-yl]amino}ethyl)(tert-butoxy)-carboxamid,
[5-Amino-6-(2,4-dichlorphenyl)pyrazin-2-yl]{2-[(6-amino-5-nitro(2-pyridyl))amino]ethyl}amin
und N-[5-({2-[(6-Amino-5-nitro(2-pyridyl))amino]ethyl}amino)-3-(2,4-dichlorphenyl)pyrazin-2-yl]-2-(methylamino)acetamid
ein.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung Zusammensetzungen bereit,
die eine Menge der Verbindung von Formel (I) umfasst, die wirksam
ist, um die GSK3-Aktivität
in einem menschlichen oder in einem tierischen Subjekt zu modulieren,
wenn sie zusammen mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger in dieses verabreicht
wird.
-
In
noch weiteren Ausführungsformen
stellt die Erfindung die Verwendung einer Verbindung nach Formel
(I) zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Inhibierung
der GSK3-Aktivität
in einem menschlichen oder in einem tierischen Subjekt bereit, bei
dem man eine GSK3-inhibitorische Menge einer Verbindung nach Struktur
(I) in das menschliche oder tierische Subjekt verabreicht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner die Verwendung einer Verbindung
nach Formel (I) zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Behandlung von menschlichen oder tierischen Subjekten bereit,
die an einer durch GSK3 vermittelten Erkrankung in einem menschlichen
oder tierischen Subjekt leiden, bei man eine wirksame Menge der
obigen Verbindung nach Formel (I) entweder allein oder in Kombination
mit anderen therapeutisch wirksamen Mitteln in das menschliche oder
tierische Subjekt verabreicht.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung Verbindungen nach Formel I (wie oben
beschrieben) zur Verwendung als Pharmazeutikum bereit, sowie Verfahren
zur Verwendung dieser Verbindungen bei der Herstellung eines Medikamentes
zur Behandlung von Diabetes, Alzheimer-Erkrankung und anderen neurodegenerativen
Erkrankungen, Fettleibigkeit, atheriosklerotischer Herzkreislauf-Erkrankung,
essentiellem Bluthochdruck, polyzystischem Ovarialsyndrom, Syndrom
X, Ischämie,
insbesondere cerebraler Ischämie,
traumatischer Hirnverletzung, bipolarer Störung, Immundefizienz oder Krebs.
-
Wie
oben und an anderer Stelle vorliegend verwendet, weisen die nachfolgenden
Begriffe die nachstehend definierten Bedeutungen auf:
"Glycogen-Synthase-Kinase
3" und "GSK3" werden vorliegend
austauschbar verwendet und betreffen ein beliebiges Protein mit
mehr als 60% Sequenzhomologie zu den Aminosäuren zwischen den Positionen
56 und 340 der Aminosäuresequenz
des humanen GSK3-beta (Genbank Zugriffsnummer L33801). Um die prozentuale
Homologie von zwei Aminosäuresequenzen
oder zwei Nukleinsäuren
zu bestimmen, werden die Sequenzen zum Zwecke eines optimalen Vergleichs übergestellt
(z. B. können
Lücken
in die Sequenz eines Polypeptids oder einer Nukleinsäure eingebracht
werden, um ein optimales Alignment mit dem anderen Polypeptid oder
mit der anderen Nukleinsäure
zu erreichen). Die Aminosäurereste
oder Nukleotide an entsprechenden Aminosäurepositionen oder Nukleotidspositionen
werden anschließend
verglichen. Wenn eine Position in einer Sequenz durch denselben
Aminosäurerest
oder durch dasselbe Nukleotid besetzt ist wie in der entsprechenden
Position in der anderen Sequenz, dann sind die Moleküle an dieser
Position homolog (d. h. wie vorliegend verwendet entspricht eine
Aminosäure-
oder Nuleinsäure-"Homologie" einer Aminosäure- oder
Nukleinsäure-"Identität"). Die prozentuale
Homologie zwischen den zwei Sequenzen ist eine Funktion der Anzahl von
identischen Positionen, die den Sequenzen gemein ist (d. h. Homologie
= # der identischen Positionen/Gesamt # der Positionen × 100).
GSK3 wurde ursprünglich
durch seine Phosphorylierung der Glycogen-Synthase identifiziert,
wie in Woodgett et al., Trends Biochem. Sci., 16: 177–81 (1991)
beschrieben wurde. Durch Modulieren der GSK3-Kinase-Aktivität können stromabwärts gelegene
Aktivitäten
der GSK3-Aktivität
inhibiert werden, oder alternativ stimuliert werden. Beispielsweise
könnte
die Glycogen-Synthase aktiviert werden, wenn die GSK3-Aktivität inhibiert
wird, was zu einer erhöhten
Glycogenproduktion führt.
Von der GSK3 ist ferner bekannt, dass sie in einer Vielzahl von
weiteren Zusammenhängen
als Kinase wirkt, einschließlich
z. B. bei der Phosphorylierung von c-jun, β-Catenin und Tau-Protein. Es
ist klar, dass die Inhibierung der GSK3-Kinase-Aktivität zu einer
Vielzahl von biologischen Wirkungen in einer Vielzahl von Zusammenhängen führen kann.
Diese Erfindung ist jedoch nicht durch irgendwelche Theorien hinsichtlich
des Mechanismus beschränkt,
durch den die Erfindung funktioniert.
-
Wie
vorliegend verwendet betrifft "GSK3-Inhibitor" eine Verbindung,
die einen IC50 in Bezug auf GSK3 von nicht
mehr als etwa 100 μM
aufweist und üblicherweise
nicht mehr als etwa 50 μM,
wie in einem zellfreien Assay für
die GSK3-inhibitorische
Aktivität
gemessen wird, der allgemein an anderer Stelle beschrieben wird. "IC50" ist die Konzentration
des Inhibitors, welche die Aktivität eines Enzyms (z. B. GSK3)
auf das halbmaximale Niveau verringert. Es ist entdeckt worden,
dass repräsentative
Verbindungen der vorliegenden Erfindung eine inhibitorische Aktivität gegenüber GSK3
ausüben.
Erfindungsgemäße Verbindungen
weisen vorzugsweise einen IC50 in Bezug
auf GSK3 von nicht mehr als etwa 10 μM, stärker bevorzugt nicht mehr als
etwa 5 μM und
noch stärker
bevorzugt nicht mehr als etwa 1 μM
und am stärksten
bevorzugt nicht mehr als etwa 200 nM auf, wie in einem zellfreien
GSK3-Kinase-Assay gemessen wird.
-
"Gegebenenfalls substituiert" bezeichnet den Austausch
von Wasserstoff mit einem einwertigen oder zweiwertigen Rest. Geeignete
Substitutionsgruppen schließen
Hydroxyl, Nitro, Amino, Imino, Cyano, Halogen, Thio, Thioamido,
Amidino, Oxo, Oxamidino, Metoxamidino, Imidino, Guanidino, Sulfonamido,
Carboxyl, Formyl, Niederalkyl, halogeniertem Niederalkyl, Niederalkoxy,
halogeniertem Niederalkoxy, Niederalkoxyalkyl, Alkylcarbonyl, Arylcarbonyl,
Aralkylcarbonyl, Heteroarylcarbonyl, Heretoalkylcarbonyl, Alkylthio,
Aminoalkyl und Cyanoalkyl ein.
-
Die
Substitutionsgruppe kann selbst substituiert sein. Die substituierte
Gruppe an der Substitutionsgruppe kann Carboxyl, Halogen, Nitro,
Amino, Cyano, Hydroxyl, Niederalkyl, Niederalkoxy, Aminocarbonyl, -SR,
Thioamido, -SO3H, -SO2R
oder Cycloalkyl sein, wobei R typischerweise Wasserstoff, Hydroxyl
oder Niederalkyl ist.
-
Wenn
der substituierte Substituent eine geradkettige Gruppe einschließt, kann
die Substitution entweder innerhalb der Kette (z. B. 2-Hydroxypropyl,
2-Aminobutyl und dergleichen) oder an dem Kettenende (z. B. 2-Hydroxyethyl,
3-Cyanopropyl und dergleichen) auftreten. Substituierte Substituenten
können
geradkettige, verzweigte oder cyclische Anordnungen von kovalent
gebundenen Kohlenstoff- oder Heteroatomen sein.
-
"Niederalkyl" bezeichnet hier
verzweigte oder geradkettige Alkylgruppen, die 1 bis 10 Kohlenstoffatome
enthalten, die unsubstituiert oder substituiert sind, z. B. mit
einer oder mehreren Halogen-, Hydroxyl- oder anderen Gruppen, und
z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, t-Butyl, Neopentyl,
Trifluormethyl und Pentafluorethyl einschließen.
-
"Alkylenyl" bezeichnet einen
zweiwertigen geradkettigen oder verzweigten gesättigten aliphatischen Rest
mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen. Typische Alkylenylgruppen, die in
erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden, sind Niederalkylenylgruppen, die 1 bis etwa 6
Kohlenstoffatome in ihrer Hauptkette aufweisen. "Alkenyl" bezeichnet hier geradkettige, verzweigte
oder cyclische Reste mit einer oder mehreren Doppelbindungen und
2 bis 20 Kohlenstoffatomen. "Alkinyl" bezieht sich hier
auf geradkettige, verzweigte oder cyclische Reste mit einer oder
mehreren Dreifachbindungen und 2 bis 20 Kohlenstoffatomen.
-
"Niederalkoxy" bezeichnet hier
RO-, wobei R Niederalkyl ist. Repräsentative Beispiele für Niederalkoxygruppen
schließen
Methoxy, Ethoxy, t-Butoxy und Trifluormethoxy ein.
-
"Cycloalkyl" bezeichnet einen
mono- oder polycyclischen, heterocyclischen oder carbocyclischen
Alkylsubstituenten. Typische Cycloalkylsubstituenten weisen 3 bis
8 Hauptketten (d. h. Ring-)Atome auf, wobei jedes Hauptkettenatom
entweder Kohlenstoff- oder ein Heteroatom ist. Der Begriff "Heterocycloalkyl" bezeichnet hier
Cycloalkylsubstituenten, die 1 bis 5 und typischerweise 1 bis 4
Heteroatome in der Ringstruktur aufweisen. Geeignete Heteroatome,
die in den erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden, sind Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel. Repräsentative
Heterocycloalkylreste schließen
Morpholino, Piperazinyl und Piperadinyl ein. Carbocycloalkylgruppen
sind Cycloalkylgruppen, in denen alle Ringatome Kohlenstoff sind.
Im Zusammenhang mit Cycloalkylsubstituenten bezeichnet der Begriff "polycyclisch" hier kondensierte
und nicht-kondensierte alkylcyclische Strukturen.
-
"Halogen" bezeichnet hier
einen Halogenrest wie Fluor, Chlor, Brom oder Iod. "Halogenalkyl" bezeichnet einen
mit einem oder mehreren Halogenatomen substituierten Alkylrest.
Der Begriff "halogeniertes
Niederalkyl" ("Halogenniederalkyl") bezeichnet einen
Niederalkylrest, der mit einem oder mehreren Halogenatomen substituiert
ist. Der Begriff "Halogenalkoxy" bezeichnet einen
Alkoxyrest, der mit einem oder mehreren Halogenatomen substituiert
ist. Der Begriff "halogeniertes
Niederalkoxy" ("Halogenniederalkoxy") bezeichnet einen
Niederalkoxyrest, der mit einem oder mehreren Halogenatomen substituiert
ist.
-
"Aryl" bezeichnet monocyclische
und polycyclische aromatische Gruppen mit 3 bis 14 Hauptkettenkohlenstoff-
oder -heteroatomen und schließt
sowohl carbocyclische Arylgruppen als auch heterocyclische Arylgruppen
sein. Carbocyclische Arylgruppen sind Arylgruppen, in denen alle
Ringatome in dem aromatischen Ring Kohlenstoff sind. Der Begriff "Heteroaryl" bezeichnet hier
Arylgruppen mit 1 bis 4 Heteroatomen als Ringatome in einem aromatischen
Ring, wobei der Rest der Ringatome Kohlenstoffatome sind. Im Zusammenhang
mit Arylsubstituenten bezeichnet der Begriff "polycyclisch" hier kondensierte und nicht-kondensierte cyclische
Strukturen, in denen mindestens eine cyclische Struktur aromatisch
ist, wie z. B. Benzodioxozolo (das eine heterocyclische Struktur
kondensiert an eine Phenylgruppe aufweist, d. h.
![Figure 00260001](https://patentimages.storage.googleapis.com/8f/3b/cb/44052e3c8b81d6/00260001.png)
oder Naphthyl. Beispielhafte
Arylreste, die als Substituenten in den erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden, sind Phenyl, Pyridyl, Pyrimidinyl, Thiazolyl,
Indolyl, Imidazolyl, Oxadiazolyl, Tetrazolyl, Pyrazinyl, Triazolyl,
Thiophenyl, Furanyl, Chinolinyl, Purinyl, Naphthyl, Benzothiazolyl,
Benzopyridyl und Benzimidazolyl.
-
"Aralkyl" bezeichnet eine
Alkylgruppe, die mit einer Arylgruppe substituierte ist. In der
Regel weisen Aralkylgruppen, die in erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden, 1 bis 6 Kohlenstoffatome auf, die in dem Alkylteil
der Aralkylgruppe eingebracht sind. Geeignete Aralkylgruppen, die
in den erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden, schließen
beispielsweise Benzyl und Picolyl ein.
-
"Amino" bezeichnet hier
die Gruppe -NH2. Der Begriff "Alkylamino" bezeichnet hier
die Gruppe -NRR', wobei
R und R' jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus Wasserstoff oder einem Niederalkyl. Der Begriff "Arylamino" bezeichnet hier
die Gruppe -NRR',
wobei R Aryl und R' Wasserstoff,
ein Niederalkyl oder ein Aryl ist. Der Begriff "Aralkylamino" bezeichnet hier die Gruppe -NRR', wobei R ein Niederaralkyl
und R' Wasserstoff, Niederalkyl,
ein Aryl oder ein Aralkyl ist.
-
Der
Begriff "Arylcycloalkylamino" bezeichnet hier
die Gruppe Aryl-Cycloalkyl-NH-, wobei Cycloalkyl eine zweiwertige
Cycloalkylgruppe ist. In der Regel weist Cycloalkyl 3 bis 6 Hauptkettenatome
auf, von denen gegebenenfalls 1 bis etwa 4 Heteroatome sind. Der
Begriff "Aminoalkyl" bezeichnet eine
Alkylgruppe, die terminal mit einer Aminogruppe substituiert ist.
-
Der
Begriff "Alkoxyalkyl" bezeichnet die Gruppe
-Alk1-O-Alk2, wobei Alk1 Alkylenyl
oder Alkenyl und Alk2 Alkyl oder Alkenyl
ist. Der Begriff "Niederalkoxyalkyl" bezeichnet ein Alkoxyalkyl,
wobei Alk1 Niederalkylenyl oder Niederalkenyl
und Alk2 Niederalkyl oder Niederalkenyl
ist. Der Begriff "Aryloxyalkyl" bezeichnet die Gruppe
-Alkylenyl-O-Aryl. Der Begriff "Aralkoxyalkyl" bezeichnet die Gruppe
-Alkylenyl-O-Aralkyl, wobei Aralkyl ein Niederaralkyl ist.
-
Der
Begriff "Alkoxyalkylamino" bezeichnet hier
die Gruppe -NR(Alkoxylalkyl), wobei R typischerweise Wasserstoff,
Niederaralkyl oder Niederalkyl ist. Der Begriff "Aminoniederalkoxyalkyl" bezeichnet hier
ein Aminoalkoxyalkyl, bei dem das Alkoxyalkyl ein Niederalkoxyalkyl
ist.
-
Der
Begriff "Aminocarbonyl" bezeichnet hier
die Gruppe -C(O)-NH2. "Substituiertes Aminocarbonyl" bezeichnet hier
die Gruppe -C(O)-NRR',
wobei R Niederalkyl und R' Wasserstoff
oder ein Niederalkyl ist. Der Begriff "Arylaminocarbonyl" bezeichnet hier die Gruppe -C(O)-NRR', wobei R ein Aryl
und R' Wasserstoff,
Niederalkyl oder Aryl ist. "Aralkylaminocarbonyl" bezeichnet hier
die Gruppe -C(O)-NRR',
wobei R Niederaralkyl und R' Wasserstoff,
Niederalkyl, Aryl oder Niederaralkyl ist.
-
"Aminosulfonyl" bezeichnet hier
die Gruppe -S(O)2-NH2. "Substituiertes Aminosulfonyl" bezeichnet hier
die Gruppe -S(O)2-NRR', wobei R Niederalkyl und R' Wasserstoff oder
ein Niederalkyl ist. Der Begriff "Aralkylaminosulfonlyaryl" bezeichnet hier
die Gruppe -Aryl-S(O)2-NH-aralkyl, wobei
das Aralkyl ein Niederaralkyl ist.
-
"Carbonyl" bezeichnet die zweiwertige
Gruppe -C(O)-.
-
"Carbonyloxy" bezeichnet im Allgemeinen
die Gruppe -C(O)-O-. Solche Gruppen schließen Ester, -C(O)-O-R, ein,
bei denen R Niederalkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Niederaralkyl ist.
Der Begriff "Carbonyloxycycloalkyl" bezeichnet im Allgemeinen
hier sowohl ein "Carbonyloxycarbocycloalkyl" als auch ein "Carbonyloxyheterocycloalkyl", d. h. dass R ein
Carbocycloalkyl bzw. ein Heterocycloalkyl ist. Der Begriff "Arylcarbonyloxy" bezeichnet hier
die Gruppe -C(O)-O-Aryl, wobei Aryl ein monocyclisches oder polycyclisches
Carbocycloaryl oder Heterocycloaryl ist. Der Begriff "Aralkylcarbonyloxy" bezeichnet hier
die Gruppe -C(O)-O-Aralkyl, wobei das Aralkyl ein Niederaralkyl
ist.
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Der
Begriff "Sulfonyl" bezeichnet hier
die Gruppe -SO2-. "Alkylsulfonyl" bezeichnet ein substituiertes Sulfonyl
der Struktur -SO2R-, in der R Alkyl ist.
Alkylsulfonylgruppen, die in erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet
werden, sind in der Regel Niederalkylsulfonylgruppen mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen in der Hauptkettenstruktur. Somit schließen typische
Alkylsulfonylgruppen, die in erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet
werden, Methylsulfonyl (d. h., R ist Methyl), Ethylsulfonyl (d.
h., R ist Ethyl) und Propylsulfonyl (d. h., R ist Propyl) ein. Der
Begriff "Arylsulfonyl" bezeichnet hier
die Gruppe -SO2-Aryl. Der Begriff "Aralkylsulfonyl" bezeichnet hier
die Gruppe -SO2-Aralkyl, wobei das Aralkyl
Niederaralkyl ist. Der Begriff "Sulfonamido" bezeichnet hier
-SO2NH2.
-
Der
Begriff "Carbonylamino" bezeichnet hier
die zweiwertige Gruppe -NH-C(O)-, in der das Wasserstoffatom des
Amidstickstoffs der Carbonylaminogruppe durch eine Niederalkyl-,
Aryl- oder Niederaralkylgruppe
ersetzt sein kann. Solche Gruppen schließen Reste wie Carbamatester
(-NH-C(O)-O-R) und Amide -NH-C(O)-NR'-R ein, wobei R und R' geradkettig oder
verzweigtes Niederalkyl, Cycloalkyl oder Aryl oder Niederaralkyl
sind. Der Begriff "Niederalkylcarbonylamino" bezeichnet Alkylcarbonylamino,
wobei R ein Niederalkyl mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen in der
Hauptkettenstruktur ist. Der Begriff "Arylcarbonylamino" bezeichnet die Gruppe -NH-C(O)-R, wobei
R ein Aryl ist. Gleichermaßen
bezeichnet der Begriff "Aralkylcarbonylamino" Carbonylamino, wobei
R ein Niederaralkyl ist.
-
Der
Begriff "Guanidino" oder "Guanidyl" bezeichnet hier
Reste, die von Guanidin, H2N-C(=NH)-NH2, abgeleitet sind. Solche Reste umfassen
diejenigen, die an dem Stickstoffatom gebunden sind, das die formale Doppelbindung
trägt (die "2"-Position von Guanidin, z. B. Diaminomethylenamino,
(H2N)2C=NH-) und
diejenigen, die an einem der Stickstoffatome gebunden sind, die
formal eine Einfachbindung tragen (die "1"-
und/oder "3"-Positionen von Guanidin,
z. B. H2N-C(=NH-NH-). Die Wasserstoffatome
irgendeines Stickstoffs können durch
einen geeigneten Substituenten wie Niederalkyl, Aryl oder Niederaralkyl
ersetzt sein.
-
Der
Begriff "Amidino" bezeichnet hier
die Reste R-C(=N)-NR'-
(der Rest befindet sich am "N1"-Stickstoff)
und R(NR')C=N- (der
Rest befindet sich an dem "N2"-Stickstoff),
wobei R und R' Wasserstoff,
Niederalkyl, Aryl oder Niederaralkyl sein können.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können problemlos unter Verwendung
der vorliegend beschriebenen Verfahren synthetisiert werden, oder
durch andere Verfahren, die im Stand der Technik hinreichend bekannt
sind.
-
Die
GSK3-Inhibitorverbindungen der vorliegenden Erfindung können unter
Verwendung bekannter Verfahren gereinigt werden, wie beispielsweise
durch Chromatographie, Kristallisierung und Ähnliches.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung weisen vorzugsweise eine
inhibitorische Aktivität
auf, die im Vergleich mit mindestens einer weiteren Art von Kinase
im Wesentlichen verhältnismäßig selektiv
in Bezug auf GSK3 ist. Wie vorliegend verwendet bezeichnet der Begriff "selektiv" eine verhältnismäßig größere Potenz
für die
Inhibierung gegenüber
GSK3 im Vergleich zu mindestens einer weiteren Art von Kinase. Vorzugsweise
sind die GSK3-Inhibitoren der vorliegenden Erfindung im Vergleich
mit mindestens zwei weiteren Arten von Kinasen selektiv in Bezug
auf GSK3. Kinase-Aktivitäts-Assays
für Kinasen,
bei denen es sich nicht um GSK3 handelt, sind allgemein bekannt.
Siehe beispielsweise Havlicek et al., J. Med. Chem., 40: 408–12 (1997),
das vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen ist. Die GSK3-Selektivität kann wie
folgt quantifiziert werden: GSK3-Selektivität = IC50(andere
Kinase) ÷ IC50(GSK3), wobei ein GSK3-Inhibitor selektiv
für GSK3
ist, wenn der IC50(andere Kinase) > IC50(GSK3) ist.
Ein Inhibitor, der selektiv für
GSK3 ist, zeigt somit eine GSK3-Selektivität von mehr als 1-fach in Bezug
auf die Inhibierung einer Kinase, bei der es sich nicht um GSK3
handelt. Wie vorliegend verwendet bezieht sich der Begriff "andere Kinase" auf eine Kinase,
bei der es sich nicht um GSK3 handelt. Solche Selektivitäten werden üblicherweise
in einem zellfreien Assay, der in Beispiel 20 beschrieben wird,
gemessen.
-
Üblicherweise
weisen die GSK3-Inhibitoren der vorliegenden Erfindung im Vergleich
zu einer anderen Kinase die mindestens 2-fache Selektivität von (d.
h., IC50(andere Kinase) ÷ IC50(GSK3))
für GSK3
auf, wobei sie typischerweise die mindestens 5-fache Selektivität aufweisen. Üblicherweise
weisen die GSK3-Inhibitoren der vorliegenden Erfindung im Vergleich
zu mindestens einer weiteren Kinase die mindestens 10-fache, vorzugsweise die
mindestens etwa 100-fache, und stärker bevorzugt die mindestens
etwa 1000-fache Selektivität
für GSK3 auf.
-
Die
GSK3-inhibitorische Aktivität
kann problemlos unter Verwendung der vorliegend beschriebenen Assays
nachgewiesen werden sowie auch unter Verwendung von Assays, die
dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt sind. Beispielhafte
Verfahren zur Identifizierung spezifischer Inhibitoren von GSK3
umfassen sowohl zellfreie als auch auf Zellen basierende GSK3-Kinase-Assays.
Ein zellfreier GSK3-Kinase-Assay weist Inhibitoren nach, die durch
direkte Interaktion mit dem Polypeptid GSK3 wirken, während ein
auf Zellen basierender GSK3-Kinase-Assay
Inhibitoren identifizieren kann, die entweder durch die direkte
Interaktion mit GSK3 selbst oder durch Stören der GSK3-Expression oder
der post-translationalen Prozessierung wirken, die erforderlich
ist, um reifes aktives GSK3 herzustellen.
-
Im
Allgemeinen kann ein zellfreier GSK3-Kinase-Assay problemlos durchgeführt werden,
indem man: (1) GSK3 mit einem Peptidsubstrat, radiomarkiertem ATP
(wie beispielsweise γ33P- oder γ32P-ATP,
beides erhältlich
von Amersham, Arlington Heights, Illinois), Magnesiumionen und wahlweise
mit einem oder mehreren Kandidateninhibitoren inkubiert; (2) die
Mischung für
einen Zeitraum inkubiert, der den Einbau von radiomarkiertem Phosphat
in das Peptidsubstrat mittels GSK3-Aktivität ermöglicht; (3) die gesamte oder
einen Teil der Enzymreaktionsmischung in einen getrennten Behälter überführt, üblicherweise
in die Vertiefung einer Mikrotiterplatte, die eine gleichartige
Menge eines Einfang-Liganden (capture ligand) enthält, welcher
in der Lage ist, an einen Anker-Liganden
des Peptidsubstrats zu binden; (4) wäscht, um nicht reagiertes,
radiomarkiertes ATP zu entfernen; und anschließend (5) die Menge von 33P oder 32P, die
in jeder Vertiefung verblieben ist, quantifiziert. Diese Menge stellt
die Menge an radiomarkiertem Phosphat dar, die in das Peptidsubstrat
eingebaut worden ist. Die Inhibierung lässt sich als Verringerung beim Einbau
von radiomarkiertem Phosphat in das Peptidsubstrat beobachten.
-
Geeignete
Peptidsubstrate zur Verwendung in den zellfreien Assays können beliebige
Peptide, Polypeptide oder synthetische Peptidderivate sein, die
durch die GSK3 in Gegenwart einer geeigneten Menge ATP phosphoryliert
werden können.
Geeignete Peptidsubstrate können
auf Teilen von Sequenzen von verschiedenen natürlichen Proteinsubstraten von
GSK3 basieren, und sie können
ferner N-terminale oder C-terminale Modifikationen oder Extensionen
umfassen, einschließlich
Abstandssequenzen (spacer sequences) und Anker-Liganden. Somit kann
das Peptidsubstrat innerhalb eines größeren Polypeptids liegen, oder
es kann ein isoliertes Peptid sein, das für die Phosphorylierung durch
GSK3 erstellt worden ist.
-
Beispielsweise
kann ein Peptidsubstrat auf Basis einer Subsequenz des DNA-Bindungsproteins CREB
erstellt werden, wie beispielsweise die SGSG-verknüpfte CREB-Peptidsequenz
innerhalb des CREB-DNA-Bindungsproteins, welche in Wang et al.,
Anal. Biochem., 220: 397–402
(1994) beschrieben ist, wobei die Veröffentlichung vorliegend durch
Bezugnahme eingeschlossen ist. In dem von Wang et al. beschriebenen
Assay wird das C-terminale Serin in dem SXXXS-Motiv des CREB-Peptids
enzymatisch durch eine cAMP-abhängige
Proteinkinase (PKA) präphosphoryliert,
ein Schritt, der erforderlich ist, um das N-terminale Serin in dem
Motiv durch GSK3 phosphorylierbar zu machen. Als Alternative kann
ein modifiziertes CREB-Peptidsubstrat verwendet werden, das dasselbe
SXXXS-Motiv aufweist und ferner einen N-terminalen Anker-Liganden
enthält,
welches jedoch mit einem C-terminal prä-phosphorylierten Serin synthetisiert
wird (ein solches Substrat ist kommerziell von Chiron Technologies
PTY Ltd., Clayton, Australien verfügbar). Die Phosphorylierung
des zweiten Serins in dem SXXXS-Motiv während der Peptidsynthese beseitigt
die Notwendigkeit einer enzymati schen Phosphorylierung dieses Rests
mit PKA in einem separaten Schritt, und der Einbau eines Anker-Liganden
ermöglicht
das Einfangen des Peptidsubstrats nach seiner Reaktion mit GSK3.
-
Im
Allgemeinen kann das für
einen Kinase-Aktivitäts-Assay
verwendete Peptidsubstrat eine oder mehrere Stellen enthalten, die
von GSK3 phosphorylierbar sind und eine oder mehrere weitere Stellen,
die durch andere Kinasen phosphorylierbar sind, jedoch nicht durch
GSK3. Diese anderen Stellen können
daher prä-phosphoryliert
werden, um ein Motiv zu erzeugen, dass durch GSK3 phosphorylierbar
ist. Der Begriff "prä-phosphoryliert" bezieht sich vorliegend
auf die Phosphorylierung eines Substratpeptids mit nicht-radiomarkierten
Phosphat vor der Durchführung
eines Kinase-Assays unter Verwendung dieses Substratpeptids. Eine
solche Prä-Phosphorylierung
kann praktischerweise während
der Synthese des Peptidsubstrats durchgeführt werden.
-
Das
SGSG-verknüpfte
CREB-Peptid kann an einen Anker-Liganden
geknüpft
werden, wie beispielsweise an Biotin, wobei das Serin in der Nähe des C-Terminus
zwischen P und Y präphosphoryliert
wird. Wie vorliegend verwendet, bezeichnet der Begriff "Anker-Ligand" (anchor ligand)
einen Liganden; der an eine Peptidsubstrat angeheftet werden kann,
um das Einfangen des Peptidsubstrats mit einem Einfang-Liganden
zu ermöglichen,
und der so funktioniert, dass er das Peptidsubstrat während der
Waschschritte an einer Stelle hält, und
somit die Entfernung von nicht-reagiertem, radiomarkiertem ATP ermöglicht.
Ein beispielhafter Anker-Ligand ist Biotin. Der Begriff "Einfang-Ligand" (capture ligand)
bezeichnet vorliegend ein Molekül,
das einen Anker-Liganden mit hoher Affinität binden kann und das an eine
feste Struktur angeheftet ist. Beispiele für gebundene Einfang-Liganden
umfassen beispielsweise Avidin- oder Streptavidin-beschichtete Mikrotiterplattenvertiefungen
oder Agarosekügelchen
(agarose beads). Kügelchen,
die Einfang- Liganden
tragen, können
ferner mit einem Szintillant kombiniert werden, um ein Mittel zum
Nachweis von eingefangenem, radiomarkiertem Substratpeptid bereitzustellen,
oder das Szintillant kann dem eingefangenen Peptid in einem späteren Schritt zugesetzt
werden.
-
Das
eingefangene, radiomarkierte Peptidsubstrat kann in einem Szintillationszähler unter
Verwendung bekannter Verfahren quantifiziert werden. Das in dem
Szintillationszähler
nachgewiesene Signal wird proportional zur GSK3-Aktivität sein,
wenn die Enzymreaktion unter Bedingungen durchgeführt wurde,
bei denen lediglich ein begrenzter Anteil (weniger als 20%) des
Peptidsubstrats phosphoryliert ist. Wenn ein Inhibitor während der
Reaktion vorhanden ist, wird die GSK3-Aktivität verringert sein, und ein
geringerer Teil von radiomarkiertem Phosphat wird somit in das Peptidsubstrat
eingebaut werden. Dementsprechend wird ein geringeres Szintillationssignal
nachgewiesen werden. Die GSK3-inhibitorische Aktivität wird somit
als Verringerung des Szintillationssignals im Vergleich zu dem Signal,
das in einer Negativkontrolle beobachtet wird, bei der kein Inhibitor
während
der Reaktion vorhanden ist, nachgewiesen werden. Dieser Assay ist
ausführlicher
in dem nachstehenden Beispiel 265 beschrieben.
-
Ein
auf Zellen basierender GSK3-Kinase-Aktivitäts-Assay verwendet üblicherweise
eine Zelle, die sowohl GSK3 als auch ein GSK3-Substrat exprimieren
kann, wie beispielsweise eine Zelle, die mit Genen transformiert
ist, welche für
GSK3 und sein Substrat kodieren, einschließlich regulatorischer Kontrollsequenzen
für die
Expression der Gene. Bei der Durchführung eines auf Zellen basierenden
Assays wird die Zelle, welche in der Lage ist, die Gene zu exprimieren,
in Gegenwart einer Verbindung der vorliegenden Erfindung inkubiert. Die
Zelle wird lysiert, und es wird der Anteil des Substrats in phosphorylierter
Form bestimmt, z. B. durch Beobachten seiner Mobili tät relativ
zur nicht phosphorylierten Form in einer SDS-PAGE, oder durch Bestimmung der Substratmenge,
die von einem Antikörper
erkannt wird, der spezifisch für
die phosphorylierte Form des Substrats ist. Das Ausmaß der Phosphorylierung
des Substrats ist ein Anzeichen für die inhibitorische Aktivität der Verbindung,
d. h. die Inhibierung wird als Verringerung in der Phosphorylierung
im Vergleich zu dem Assay nachgewiesen, der ohne vorhandenen Inhibitor
durchgeführt
wird. Die GSK3-inhibitorische
Aktivität,
die in einem auf Zellen basierenden Assay nachgewiesen wird, kann
beispielsweise auf die Inhibierung der Expression von GSK3 oder
auf die Inhibierung der Kinase-Aktivität von GSK3 zurückzuführen sein.
-
Somit
können
ein auf Zellen basierender Assays auch verwendet werden, um spezifisch
die Aktivitäten nachzuweisen,
welche durch die GSK3-Inhibierung verursacht werden, wie beispielsweise
die Inhibierung von der Tau-Protein-Phosphorylierung, die Potenzierung
der Insulin-Signalübertragung
und Ähnliches.
Um beispielsweise die Fähigkeit
eines GSK3-Inhibitors zu überprüfen, eine
Alzheimer-ähnliche
Phosphorylierung des mit Mikrotubuli assoziierten Proteins Tau zu
inhibieren, könnten
Zellen mit humanen GSK3β und
humanem Tau-Protein co-transfiziert werden und anschließend mit
einem oder mit mehreren Kandidaten-Inhibitoren inkubiert werden.
Verschiedene Säugetierzelllinien
und Expressionsvektoren können
für diese
Art von Assay verwendet werden. Beispielsweise können COS-Zellen sowohl mit
einem humanen GSK3β-Expressionsplasmid
gemäß dem in
Stambolic et al., 1996, Current Biology 6: 1664–68 beschriebenen Protokoll
als auch mit einem Expressionsplasmid, wie beispielsweise pSG5,
das eine für
das humane Tau-Protein kodierende Sequenz unter einem frühen SV40-Promotor
enthält,
transfiziert werden. Siehe auch Goedert et al., EMBO J., 8: 393–399 (1989).
Eine Alzheimer-ähnliche
Phosphorylierung von Tau kann problemlos mit einem spezifischen Antikörper nachgewiesen
werden, nachdem die Zellen lysiert wurden, wie beispielsweise mit AT8,
der von Polymedco Inc. (Cortlandt Manor, New York) erhalten werden
kann. Dieser Assay wird in den nachfolgenden Beispielen ausführlicher
beschrieben.
-
In ähnlicher
Weise kann die Fähigkeit
von GSK3-Inhibitorverbindungen zur Potenzierung der Insulinsignalübertragung
durch Aktivierung der Glycogen-Synthase problemlos unter Verwendung
eines auf Zellen basierenden Glycogen-Synthase-Aktivitäts-Assays festgestellt werden.
Dieser Assay verwendet Zellen, die auf eine Insulinstimulation durch
eine steigende Aktivität
der Glycogen-Synthase reagieren, wie beispielsweise die CHO-HIRC-Zelllinie,
die den Wildtyp-Insulinrezeptor überexprimiert
(~100000 Bindungsstellen/Zelle). Die CHO-HIRC-Zelllinie kann wie
in Moller et al., J. Biol. Chem., 265: 14979–14985 (1990) und Moller et
al., Mol. Endocrinol., 4: 1183–1191
(1990) hergestellt werden. Der Assay kann durch Inkubieren von CHO-HIRC-Zellen, die
kein Serum enthalten (serum-starved), in Gegenwart von verschiedenen
Konzentrationen der erfindungsgemäßen Verbindungen im Medium
durchgeführt
werden, gefolgt von einer Zelllyse am Ende der Inkubationszeit.
Die Aktivität
der Glycogen-Synthase im Lysat kann wie bei Thomas et al., Anal.
Biochem., 25: 486–499 (1968)
nachgewiesen werden. Die Aktivität
der Glycogen-Synthase wird für
jede Probe als prozentualer Wert der maximalen Glycogen-Synthase-Aktivität berechnet,
wie es in Thomas et al., siehe oben, beschrieben ist, und sie wird
als Funktion der Konzentration des Kandidaten-GSK3-Inhibitors aufgetragen.
Die Konzentration des Kandidaten-GSK3-Inhibitors, welche die Aktivität der Glycogen-Synthase
auf die Hälfte
ihres maximalen Niveaus anhebt (d. h. der EC50)
kann durch Anpassen einer sigmoidalen Kurve mit vier Parametern
unter Verwendung von Routineverfahren zur Kurvenanpassung, die im
Stand der Technik hinreichend bekannt sind, berechnet werden. Dies
wird ausführlicher
im nachfolgenden Beispiel 266 gezeigt.
-
GSK3-Inhibitoren
können
problemlos mittels Screening auf eine in vivo-Aktivität untersucht
werden, beispielsweise unter Verwendung von Verfahren, die dem Fachmann
hinreichend bekannt sind. Beispielsweise können Kandidatenverbindungen
mit einer potentiellen therapeutischen Aktivität bei der Behandlung von Diabetes
vom Typ 2 problemlos durch Nachweisen einer Fähigkeit zur Verbesserung der
Glucosetoleranz in Tiermodellen von Typ 2 Diabetes identifiziert
werden. Die Kandidatenverbindung kann auf eine von mehreren möglichen
Arten vor Verabreichen eines Glucosebolus, entweder in diabetische
Mäuse (z.
B. KK, db/db, ob/ob) oder in diabetische Ratten (z. B. Zucker Fa/Fa
oder GK) dosiert werden. Nach Verabreichung der Kandidatenverbindung
und Glucose werden in vorbestimmten Zeitintervallen Blutproben entnommen
und auf Serumglucose und Insulinspiegel untersucht. Eine verbesserte
Beseitigung von Glucose in Abwesenheit von erhöhten Sekretionsspiegeln von
endogenem Insulin kann als Insulinsensitivierung angesehen werden
und kann für
die Verbindungswirksamkeit indikativ sein. Eine ausführliche
Beschreibung dieses Assays wird in den nachstehenden Beispielen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in Form von Salzen verwendet werden, die von anorganischen oder
organischen Säuren
abgeleitet sind. Diese Salze schließen die Folgenden ein, ohne
auf diese eingeschränkt
zu sein: Acetat, Adipat, Alginat, Citrat, Aspartat, Benzoat, Benzolsulfonat,
Hydrogensulfat, Butyrat, Camphorat, Camphersulfonat, Digluconat,
Cyclopentanpropionat, Dodecylsulfat, Ethansulfonat, Glucoheptanoat,
Glycerophosphat, Hemisulfat, Heptanoat, Hexanoat, Fumarat, Hydrochlorid,
Hydrobromid, Hydroiodid, 2-Hydroxyethansulfonat, Lactat, Maleat,
Methansulfonat, Nikotinat, 2-Napthalensulfonat, Oxalat, Pamoat,
Pektinat, Sulfat, 3-Phenylpropionat, Picrat, Pivalat, Propionat,
Succinat, Tartrat, Thiocyanat, p-Toluolsulfonat und Undecanoat.
Die basischen Stickstoff-haltigen Gruppen können auch mit solchen Mit teln
wie Niederalkylhalogeniden wie Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylchlorid,
-bromide und -iodide; Dialkylsulfate wie Dimethyl-, Diethyl-, Dibutyl-
und Diamylsulfate; Lankgettenhalogenide wie Decyl-, Lauryl-, Myristyl-
und Stearylchloride, -bromide und -iodide; Aralkylhalogenide wie
Benzyl- und Phenethylbromide und andere quaternisiert werden. Dadurch
werden wasser- oder öllösliche oder
dispergierbare Produkte erhalten.
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Beispiele
für Säuren, die
verwendet werden können,
um pharmazeutisch annehmbare Additionssalze zu bilden, schließen anorganische
Säuren
wie Salzsäure,
Schwefelsäure
und Phosphorsäure
sowie organische Säuren
wie Oxalsäure,
Maleinsäure,
Bernsteinsäure
und Zitronensäure
ein. Basische Additionssalze können
in situ währen
der letzten Isolierung und Reinigung der Verbindungen von Formel
(I) oder getrennt durch Reaktion von Carbonsäureresten mit einer geeigneten
Base wie das Hydroxid, Carbonat oder Hydrogencarbonat eines pharmazeutisch
annehmbaren Metallkations oder mit Ammoniak oder einem organischen primären, sekundären oder
tertiären
Amin hergestellt werden. Pharmazeutisch annehmbare Salze schließen Kationen
auf Basis der Alkali- und Erdalkalimetalle wie Natrium, Lithium,
Kalium, Calcium, Magnesium und Aluminiumsalzen sowie nicht-toxische
Ammonium-, quaternäre
Ammonium- und Aminkationen einschließlich Ammonium, Tetramethylammonium,
Tetraethylammonium, Methylamin, Dimethylamin, Trimethylamin, Triethylamin
und Ethylamin ein. Andere repräsentative
organischen Amine, die zur Bildung von Baseadditionssalzen geeignet
sind, schließen
Diethylamin, Ethylendiamin, Ethanolamin, Diethanolamin und Piperazin
ein.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auf eine Vielzahl von Arten verabreicht werden, einschließlich enteraler,
parenteraler und topischer Verabreichungsarten. Beispielsweise umfassen
geeignete Verabreichungsarten eine orale, subkutane, transdermale,
transmukosale, iontophoretische, intravenöse, intramuskuläre, intraperitoneale,
intranasale, subdurale und rektale Verabreichung.
-
Gemäß weiterer
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird eine Zusammensetzung bereitgestellt,
die eine erfindungsgemäße GSK3-Inhibitorverbindung
umfasst, zusammen mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger oder
Hilfsstoff.
-
Geeignete
pharmazeutisch akzeptable Hilfsstoffe umfassen prozessierende Mittel
und Wirkstoff-Verabreichungsmodifikationsmittel und Verstärker, wie
beispielsweise Calciumphosphat, Magnesiumstearat, Talk, Monosaccharide,
Disaccharide, Stärke,
Gelatine, Cellulose, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose, Dextrose,
Hydroxypropyl-β-cyclodextrin,
Polyvinylpyrrolidinon, niedrigschmelzende Wachse, Ionenaustauschharze
und Ähnliches,
sowie Kombinationen aus zwei oder mehreren der oben genannten Substanzen.
Andere geeignete pharmazeutische akzeptable Hilfsmittel sind in "Remingtons's Pharmaceutical
Sciences," Mack Pub.
Co., New Jersey (1991) beschrieben.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen, welche die GSK3-Inhibitorverbindungen
der vorliegenden Erfindung umfassen, können in einer beliebiger Form
vorliegen, die für
die beabsichtigte Methode der Verabreichung geeignet ist, einschließlich beispielsweise
einer Lösung,
einer Suspension oder einer Emulsion. Bei der Herstellung von Lösungen,
Suspensionen oder Emulsionen werden typischerweise flüssige Träger verwendet.
Die flüssigen
Träger,
die zur Verwendung bei der Ausführung
der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen werden, umfassen beispielsweise
Wasser, Salzlösung,
pharmazeutisch akzeptable(s) organische(s) Lösungsmittel, pharmazeutisch
akzeptable Öle
oder Fette sowie Mischungen aus zwei oder mehreren der oben genannten
Substanzen. Der flüssige
Träger
kann weitere geeignete pharmazeutisch akzeptable Additive, wie beispielsweise Löslichkeitsvermittler,
Emulgatoren, Nährstoffe,
Puffer, Konservierungsmittel, suspendierende Mittel, Verdickungsmittel,
Viskositätsregulatoren
und Stabilisatoren umfassen. Geeignete organische Lösungsmittel
umfassen monohydrische Alkohole, wie beispielsweise Ethanol, oder
polyhydrische Alkohole, wie beispielsweise Glykole. Geeignete Öle umfassen
beispielsweise Sojabohnenöl,
Kokosnussöl,
Olivenöl,
Distelöl
und Baumwollsamenöl.
Für die
parenterale Verabreichung kann der Träger ferner ein ölartiger
Ester, wie beispielsweise Ethyloleat und Isopropylmyristat sein.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
ferner in der Form von Mikropartikeln, Mikrokapseln, liposomalen
Verkapselungen und Ähnlichem
vorliegen, sowie in einer Kombination aus zwei oder mehreren der
oben genannten Formen.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
oral, parenteral, sublingual, durch Inhalationsspray, rektal oder
topisch in Einheitsdosisformulierungen verabreicht werden, die herkömmliche
nicht-toxische, pharmazeutisch akzeptable Träger, Adjuvantien und Vehikel
enthalten, sofern dies gewünscht
ist. Die topische Verabreichung kann ferner die Verwendung einer
transdermalen Verabreichung umfassen, wie beispielsweise durch transdermale
Pflaster oder durch Ionophorese-Vorrichtungen. Der Begriff parenteral
umfasst wie vorliegend verwendet subkutane Injektionen, eine intravenöse, intramuskuläre, intrasternale
Injektion oder Infusionsverfahren.
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Injizierbare
Zubereitungen, wie beispielsweise sterile injizierbare wässrige oder ölige Suspensionen, können nach
im Stand der Technik bekannten Verfahren unter Verwendung geeigneter
Dispersions- oder Befeuchtungsmittel und Suspensionsmitteln formuliert
werden. Die sterile injizierbare Zubereitung kann ferner eine sterile
injizierbare Lösung
oder eine Suspension in einem nicht-toxischen, parenteral akzeptablen
Verdünnungs-
oder Lösungsmittel
sein, beispielsweise eine Lösung
in 1,3-Propandiol. Unter den akzeptablen Vehikeln und Lösungsmit teln,
die verwendet werden können,
sind Wasser, Ringer-Lösung
und isotonische Natriumchloridlösung.
Darüber
hinaus werden üblicherweise
nichtflüchtige Öle als Lösungs- oder
Suspensionsmedium verwendet. Für
diesen Zweck kann jedes verträgliche
feste Öl
verwendet werden, einschließlich
synthetischer Mono- oder Diglyceride. Darüber hinaus können Fettsäuren, wie
beispielsweise Ölsäure, bei
der Herstellung von injizierbaren Mitteln Verwendung finden. Suppositorien
für die
rektale Verabreichung eines Wirkstoffs können durch Mischen des Wirkstoffs
mit einem geeigneten nicht-reizenden Hilfsmittel, wie beispielsweise
Kakaobutter oder Polyethylenglykol, hergestellt werden, die bei
gewöhnlichen
Temperaturen fest sind, bei rektaler Temperatur jedoch flüssig sind
und daher im Rektum schmelzen und den Wirkstoff freisetzen.
-
Feste
Dosierungsformen für
die orale Verabreichung umfassen Kapseln, Tabletten, Pillen, Puder
und Granula. In solchen festen Dosierungsformen kann die aktive
Verbindung mit mindestens einem inerten Verdünnungsmittel, wie beispielsweise
mit Sucrose, Lactose oder Stärke,
vermischt sein. Solche Dosierungsformen können darüber hinaus wie in der normalen
Praxis zusätzliche
Substanzen umfassen, bei denen es sich nicht um Verdünnungsmittel
handelt, z. B. Schmierstoffe wie beispielsweise Magnesiumstearat.
Im Fall von Kapseln, Tabletten und Pillen können die Dosierungsform ferner
Puffer umfassen. Tabletten und Pillen können darüber hinaus mit magensaftresistenten
Beschichtungen hergestellt werden.
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Flüssige Dosierungsformen
für die
orale Verabreichung können
pharmazeutisch akzeptable Emulsionen, Lösungen, Suspensionen, Sirups
und Elixiere umfassen, die inerte Verdünnungsmittel enthalten, die üblicherweise
im Stand der Technik verwendet werden, wie beispielsweise Wasser.
Solche Zusammensetzungen können
ferner Adjuvantien umfassen, wie beispielsweise Be feuchtungsmittel,
Emulgatoren oder Suspensionsmittel, Cyclodextrine und Süßstoffe,
Geschmacksstoffe und Duftstoffe.
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Gemäß noch weiteren
Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Verbindung
der Formel (I) zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Inhibierung der GSK3-Aktivität
in einem menschlichen oder tierischen Subjekt bereit, wobei das
Verfahren Schritte umfasst, bei denen man eine Menge einer GSK3-Inhibitorverbindung
mit der Struktur (I), (IV) oder (V) (oder einer Zusammensetzung,
die diese Verbindung umfasst) an ein Subjekt verabreicht, wobei
die Menge wirksam bei der Inhibierung der GSK3-Aktivität in dem
Subjekt ist. Andere Ausführungsformen
stellen die Verwendung einer Verbindung der Formel (I) zur Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung einer Zelle
oder einer GSK3-vermittelten Störung
in einem menschlichen oder tierischen Subjekt bereit, bei dem man eine
Menge einer Verbindung oder einer Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung an die Zelle oder an das menschliche oder tierische Subjekt
verabreicht, wobei die Menge wirksam ist, die GSK3-Aktivität in der Zelle
oder in dem Subjekt zu inhibieren. Vorzugsweise wird das Subjekt
ein menschliches oder ein nicht-menschliches,
tierisches Subjekt sein. Die Inhibierung der GSK3-Aktivität umfasst
die nachweisbare Suppression der GSK3-Aktivität, entweder im Vergleich zu
einer Kontrolle oder im Vergleich zu der erwarteten GSK3-Aktivität.
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Wirksame
Mengen der erfindungsgemäßen Verbindungen
umfassen im Allgemeinen eine beliebige Menge, die ausreicht, um
die GSK3-Aktivität
in irgendeinem der vorliegend beschriebenen Assays nachweisbar zu
inhibieren, oder in anderen GSK3-Kinase-Aktivität-Assays, die dem Fachmann
aus dem Stand der Technik bekannt sind, oder durch Nachweis der
Abschwächung
der Symptome in einem Subjekt, das von einer GSK3-vermittelten Störung betroffen
ist.
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GSK3-vermittelte
Störungen,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt werden können,
umfassen eine beliebige biologische oder medizinische Störung, die
mit der GSK3-Aktivität
in Zusammenhang steht, oder bei der die Inhibierung von GSK3 die
Signalübertragung über einen Übertragungsweg,
der bezeichnenderweise bei der zu behandelnden Krankheit defekt
ist, potenziert. Der Zustand oder die Störung kann entweder durch eine
abnormale GSK3-Aktivität
verursacht oder durch diese gekennzeichnet sein. Repräsentative GSK3-vermittelte
Störungen
umfassen beispielsweise Typ 2 Diabetes, Alzheimer-Erkrankung und
andere neurogenerative Erkrankungen, Fettleibigkeit, atheriosklerotische
Herzkreislauf-Erkrankung, essentieller Bluthochdruck, polyzystisches
Ovarialsyndrom, Syndrom X, Ischämie,
insbesondere cerebrale Ischämie,
traumatische Hirnverletzung, bipolare Störung, Immundefizienz, Krebs
und andere.
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Die
erfolgreiche Behandlung eines Subjekts gemäß der vorliegenden Erfindung
kann zur Induktion einer Verringerung oder Linderung der Symptome
in einem Subjekt führen,
das von einer medizinischen oder biologischen Störung betroffen ist; beispielsweise
kann das weitere Fortschreiten der Störung aufgehalten werden, oder
die Störung
kann verhindert werden. So kann beispielsweise die Behandlung von
Diabetes zu einer Verringerung der Glucose- oder HbA1c-Spiegel im
Patienten führen.
In ähnlicher
Weise kann die Behandlung der Alzheimer-Erkrankung zu einer Verringerung der
Geschwindigkeit des Fortschreitens der Erkrankung führen, die
sich beispielsweise durch Messung einer Verringerung der Geschwindigkeit
der Demenzverstärkung messen
läßt.
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Die
Menge des Wirkstoffs, die mit dem Trägermaterial kombiniert werden
kann, um eine Einzeldosierungsform herzustellen, wird in Abhängigkeit
von dem zu behandelnden Individuum und dem jeweiligen Verabreichungsverfahren
variieren. Es ist je doch verständlich,
dass die spezifische Dosismenge für einen beliebigen bestimmten
Patienten von einer Vielzahl von Faktoren abhängen wird, einschließlich der
Aktivität
der spezifischen verwendeten Verbindung, des Alters, des Körpergewichts,
des allgemeinen Gesundheitszustands, des Geschlechts, der Ernährung, des
Zeitpunkts der Verabreichung, der Art der Verabreichung, der Geschwindigkeit
der Ausscheidung, der Kombination von Wirkstoffen und der Schwere
der jeweiligen Erkrankung, die therapiert wird. Die therapeutisch
wirksame Menge für
eine bestimmte Situation kann problemlos durch Routineexperimente
bestimmt werden, und sie liegt im Bereich des Abschätzungsvermögens des
durchschnittlichen Arztes.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung wird eine therapeutisch wirksame Dosis
im Allgemeinen von etwa 0,1 mg/kg/Tag bis etwa 100 mg/kg/Tag betragen,
vorzugsweise von etwa 1 mg/kg/Tag bis etwa 20 mg/kg/Tag, und am
stärksten
bevorzugt von etwa 2 mg/kg/Tag bis etwa 10 mg/kg/Tag einer erfindungsgemäßen GSK3-Inhibitorverbindung, die in einer oder
in mehreren Dosen verabreicht werden kann.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
ferner in Form von Liposomen verabreicht werden. Wie im Stand der
Technik bekannt ist, werden Liposomen im Allgemeinen von Phospholipiden
oder anderen Lipidsubstanzen abgeleitet. Liposomen werden durch
mono- oder multilamellare, hydrierte, flüssige Kristalle gebildet, die
in einem flüssigen
Medium dispergiert werden. Jedes nicht-toxische, physiologisch akzeptable
und metabolisierbare Lipid, das in der Lage ist, Liposomen zu bilden,
kann verwendet werden. Die vorliegenden Zusammensetzungen in Liposomenform
können
neben einer erfindungsgemäßen Verbindung
Stabilisatoren, Konservierungsstoffe, Verdünnungsstoffe und Ähnliches
enthalten. Die bevorzugten Lipide sind die Phospholipide und die
Phosphatidylcholine (Lecithine), sowohl die natürlichen als auch die synthetischen.
Verfahren zur Bildung von Liposomen sind im Stand der Technik bekannt.
Siehe beispielsweise Prescott, Hrsg., Methods in Cell Biology, Band
XIV, Academic Press, New York, N. W., S. 33 et seq (1976).
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Obwohl
die erfindungsgemäßen Verbindungen
als alleinige pharmazeutisch wirksame Mittel verabreicht werden
können,
können
sie darüber
hinaus in Kombination mit einem oder mit mehreren Mitteln verwendet
werden, die bei der Behandlung von Störungen Anwendung finden. Beispielhafte
Mittel, die in Kombination mit den erfindungsgemäßen Verbindungen zur Behandlung
der Typ 2 Diabetes nützlich
sind, umfassen Insulin, Troglitazon, Rosiglitazon, Pioglitazon,
Glipizid, Metformin, Acarbose und Ähnliches. Beispielhafte Mittel
die in Kombination mit den erfindungsgemäßen Verbindungen zur Behandlung
der Alzheimer-Erkrankung
nützlich sind
umfassen Donepezil und Tacrin. Repräsentative Mittel, die in Verbindungen
mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung der bipolaren Störung
nützlich
sind, umfassen Lithiumsalze, Valproat und Carbamazepin. Ein beispielhaftes
Mittel, das in Kombination mit den erfindungsgemäßen Verbindungen zur Behandlung
des Schlaganfalls nützlich
ist, ist beispielsweise der Gewebe-Plasminogenaktivator.
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Wenn
zusätzliche
Wirkstoffe in Kombination mit den erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet werden,
können
die zusätzlichen
Wirkstoffe im Allgemeinen in therapeutischen Mengen verwendet werden, wie
sie in PHYSICIAN'S
DESK REFERENCE (PDR) 53. Auflage (1999) beschrieben sind, oder solche
geeigneten therapeutisch nützlichen
Mengen wären
dem Durchschnittsfachmann bekannt.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
und andere therapeutisch Wirkstoffe können in den empfohlenen maximalen
klinischen Dosierungen oder in geringeren Dosen verabreicht werden.
Die Dosierungsmengen der aktiven Verbindungen in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
variiert werden, um eine er wünschte
therapeutische Reaktion in Abhängigkeit
von der Verabreichungsart, der Schwere der Erkrankung und des Ansprechens
des Patienten zu erhalten. Die Kombination kann in Form von einzelnen
Zusammensetzungen oder als beide Mittel umfassende Einzeldosierungsform
verabreicht werden. Bei Verabreichung als Kombination können die
therapeutischen Mittel als einzelne Zusammensetzungen formuliert
werden, die zur selben Zeit oder zu unterschiedlichen Zeiten verabreicht
werden, oder die therapeutischen Mittel können als einzelne Zusammensetzungen
verabreicht werden.
-
Das
Voranstehende sowie weitere Aspekte der Erfindung werden im Zusammenhang
mit den nachfolgenden repräsentativen
Beispielen besser verstanden werden.
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BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Charakterisierungs- und Reinigungsverfahren
-
Erfindungsgemäße Verbindungen
wurden unter Verwendung eines Waters Millennium Chromatographiesystems
mit einem 2690 Trennmoduls (Milford, Massachusetts) durch Hochleitungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) charakterisiert. Die analytischen Säulen waren Alltima C-18 mit
umgekehrter Phase, 4,6 × 250 mm
von Alltech (Deerfield, Illinios). Es wurde eine Gradientenelution
verwendet, wobei typischerweise mit 5% Acetonitril/95% Wasser begonnen
wurde und über
einen Zeitraum von 40 Minuten auf 100% Acetonitril fortgeschritten
wurde. Alle Lösungsmittel
enthielten 0,1% Trifluoressigsäure
(TFA). Verbindungen wurden durch Absorption von ultraviolettem Licht
(UV) bei entweder 220 oder 254 nm detektiert. HPLC-Lösungsmittel
stammten von Burdick und Jackson (Muskegan, Michigan) oder Fisher
Scienti fic (Pittsburgh, Pennsylvania). In einigen Fällen wurde
die Reinheit durch Dünnschichtchromatographie
(TLC) unter Verwendung von Glas- oder Kunststoff-gestützten Kieselsäuregelplatten
wie z. B. flexiblen Baker-Flex-Kieselsäuregel 1B2-F-Platten. TLC-Ergebnisse
wurden sichtbar unter ultraviolettem Licht oder unter Verwendung
von wohl bekannten Ioddampf- und anderen verschiedenen Färbetechniken
leicht detektiert.
-
Massenpektrometrische
Analyse wurde auf einem Fisons VG Elektrospraymassenspektrometer durchgeführt. Alle
Massen werden als solche des protonierten Molekülions angegeben.
-
Kernmagnetische
Resonanzanalyse (NMR) wurde mit einem Varian 300 MHz NMR (Palo Alto,
Kalifornien) durchgeführt.
Die spektrale Referenz war entweder TMS oder die bekannte chemische
Verschiebung des Lösungsmittels.
Einige Verbindungsproben wurden bei erhöhten Temperaturen (d. h. 75°C) gemessen,
um die erhöhte
Probenlöslichkeit
zu fördern.
-
Die
Reinheit von einigen erfindungsgemäßen Verbindungen wurde durch
Elementaranalyse (Desert Analytics, Tucson, Arizona) bestimmt.
-
Schmelzpunkte
wurden auf einer Laboratory Devices Mel-Temp-Apparatur (Holliston, Massachusetts) bestimmt.
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Präparative
Trennungen wurden entweder unter Verwendung eines Flash 40-Chromatographiesystems
und KP-Sil, 60A (Biotage, Charlottesville, Virginia), einer Chromatotron-Zirkularchromatographievorrichtung
(Harrison Research, Palo Alto, Kalifornien) oder durch HPLC unter
Verwendung einer C-18-Säule
mit umgekehrter Phase durchgeführt.
Typische verwendete Lösungsmittel
waren Dichloromethan, Methanol, Ethylacetat und Triethylamin.
-
Beispiel 2
-
Synthese
von 3,5-Dibrompyrazin-2-ylamin
-
11,2
ml Brom in 38 ml Essigsäure
wurden unter Rühren
langsam bei 15°C
zu einer Lösung
von 2-Aminopyrazin (9,5 g, 100 mmol) und Natriumacetattrihydrat
(32,6 g) in 150 ml Essigsäure
gegeben. Die Zugabe benötigte
etwa 1 bis 2 Stunden und wurde im Dunkeln durchgeführt. Die
Reaktionsmischung wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Die Lösung
wurde im Vakuum konzentriert, und der braune viskose Rückstand wurde
unter Rühren
in Eiswasser (150 ml) gegossen. Wässriges 20% Natriumhydroxid
wurde zugegeben, um einen pH von 8 zu erhalten, und es wurde mit
Ethylacetat (4 × 75
ml) extrahiert. Die kombinierten organischen Phasen wurden mit Wasser
(2 × 50
ml) und Salzlösung
(1 × 50
ml) gewaschen, getrocknet und konzentriert. Das Rohprodukt wurden
durch Säulenchromatographie
(Hexane und Ethylacetat 2:1) gereinigt, um die gewünschte Verbindung
zu liefern.
HPLC: 8,7 min (98% Reinheit)
MS: MH+ = 251,8 C4H3Br2N3 =
250,8 g/mol
-
Beispiel 3
-
Synthese
von 3-(2,4-Dichlorphenyl)-5-brompyrazin-2-ylamin
-
Zu
einer Lösung
von Dibrompyrazinylamin (1 g, 3,95 mmol) in Benzol (25 ml) wurden
Pd(PPh3)4 (230 mg,
0,02 mmol), Natriumcarbonat (840 mg, 7,9 mmol) in 4 ml Wasser und
Dichlorphenylborsäure
(830 mg, 4,3 mmol) in 1 ml Ethanol gegeben. Die Mischung wurde über Nacht
unter kräftigem
Rühren
unter Rückfluss
erhitzt. Die Lösung
wurde konzentriert und in Ethylacetat (50 ml) und Wasser (20 ml)
aufgenommen. Die organische Phase wurde getrennt, und die wässrige Phase
wurde mit Ethylacetat (2 × 50
ml) extrahiert. Die kombinierten organischen Phasen wurden mit Wasser
(1 × 25
ml) und Salzlösung
(1 × 30
ml) gewaschen, getrocknet und konzentriert. Das Rohprodukt wurden
durch Säulenchromatographie
(Hexane und Ethylacetat 4:1) gereinigt, um die gewünschte Verbindung
als einziges Isomer zu liefern.
HPLC: 13,6 min (98% Reinheit)
MS:
MH+ = 317,9 C10H6BrCl2N3 =
316,9 g/mol
-
Beispiel 4
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Synthese
von (1Z)-1-Aza-1[3-(2,4-dichlorphenyl)-5-brompyrazin-2-yl]-2-methyl-2-thiaprop-1-en
-
Zu
einer Lösung
von Dimethylsulfoxid (1,6 ml, 22,3 mmol) in trockenem Methylenchlorid
(16 ml) wurde bei –78°C unter Stickstoff
tropfenweise Trifluormethansulfonanhydrid (3,6 ml, 20,8 mmol) zugegeben,
um einen weißen
Niederschlag zu liefern. Zu diesem wurde eine Lösung von Bromaminpyrazin (4,7
g, 14,9 mmol) in Methylenchlorid (30 ml) und Dimethylsulfoxid (15
ml) zugegeben, und die resultierende Lösung wurde auf Raumtemperatur
erwärmt
und 1 Stunde gerührt.
Die Reaktionsmi schung wurde mit 1 N Natriumhydroxid gequencht und
15 Minuten bei 0°C
gerührt.
Die Lösung
wurde mit Methylenchlorid (3 × 30
ml) extrahiert, und die organischen Phasen wurden mit Wasser (2 × 30 ml),
Salzlösung
(30 ml) gewaschen, getrocknet und konzentriert.
-
Beispiel 5
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Synthese
von 3-(2,4-Dichlorphenyl)-5-brom-2-nitropyrazin
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Zu
einer Lösung
von Sulfilimin in Methylenchlorid (15 ml) wurde bei 0°C eine Lösung von
m-Chlorperbenzoesäure
(5,1 g, 29,8 mmol) in 15 ml Methylenchlorid gegeben. Die Mischung
wurde 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, und danach wurden unter
Rühren
für weitere
10 Minuten 2 ml Dimethylsulfid zugegeben. Die Lösung wurde schnell filtriert,
um eine klare Lösung
des Nitrosoderivats zu erhalten. Diese Lösung wurde auf 0°C gekühlt, Ozon
wurde 20 Minuten durchperlen gelassen, und die resultierende Lösung wurde
mit gesättigtem
Natriumhydrogencarbonat, Wasser und Salzlösung gewaschen, getrocknet,
konzentriert und unter Verwendung von Säulenchromatographie gereinigt,
um die Nitroverbindung zu liefern.
HPLC: 15,2 min (88% Reinheit)
MS:
MH+ = 347,7 C10H4BrCl12N3O2 =
346,9 g/mol
-
Beispiel 6
-
Synthesis
von {2-[(3-Amino-4-nitropyridyl)amino]ethyl}[6-(2,4-dichlorphenyl)-5-nitropyrazin-2-yl]amin
-
Zu
einer Lösung
von 3-(2,4-Dichlorphenyl)-5-brom-2-nitropyrazin (20 mg, 0,057 mmol) in
DMF (1 ml) wurden (2-Aminoethyl)(6-amino-5-nitro(2-pyridyl))amin
(12,3 mg, 0,06 mmol) und Diisopropylethylamin (40 μl, 0,228
mmol) gegeben. Die Reaktionsmischung wurde 12 Stunden bei 80°C gerührt. Die
Rohmischung wurde im Vakuum konzentriert und einer Säulenchromatographie
(5% Methanol in Methylenchlorid) unterworfen, um die Titelverbindung
als hellgelben Feststoff zu liefern.
HPLC: 13,0 min (99% Reinheit)
MS:
MH+ = 465,2 Cl17H14Cl2N8O4 = 464,0 g/mol
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Beispiel 7
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Synthese
von [6-(2,4-Dichlorphenyl)-5-nitropyrazin-2-yl]{2-[(4-nitropyridyl)amino]ethyl}amin
-
Zu
einer Lösung
von 3-(2,4-Dichlorphenyl)-5-brom-2-nitropyrazin (20 mg, 0,057 mmol) in
DMF (1 ml) wurden (2-Aminoethyl)(5-nitro(2-pyridyl))amin
(11,3 mg, 0,06 mmol) und Diisopropylethylamin (40 μl, 0,228 mmol)
gegeben. Die Reaktionsmischung wurde 12 Stunden bei 80°C gerührt. Die
Rohmischung wurde im Vakuum konzentriert und einer Säulenchro matographie
(5% Methanol in Methylenchlorid) unterworfen, um die Titelverbindung
als hellgelben Feststoff zu liefern.
HPLC: 14,0 min (99% Reinheit)
MS:
MH+ = 450,9 C17H13Cl2N7O4 = 449,0 g/mol
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Beispiel 8
-
Synthese
von 4-[(2-{[6-(2,4-Dichlorphenyl)-5-nitropyrazin-2-yl]amino}ethyl)amino]pyridylcarbonitril
-
Zu
einer Lösung
von 3-(2,4-Dichlorphenyl)-5-brom-2-nitropyrazin (20 mg, 0,057 mmol) in
DMF (1 ml) wurden 6-[(2-Aminoethyl)amino]pyridin-3-carbonitril
(10,0 mg, 0,06 mmol) und Diisopropylethylamin (40 μl, 0,228
mmol) gegeben. Die Reaktionsmischung wurde 12 Stunden bei 80°C gerührt. Die
Rohmischung wurde im Vakuum konzentriert und einer Säulenchromatographie
(5% Methanol in Methylenchlorid) unterworfen, um die Titelverbindung
als hellgelben Feststoff zu liefern.
HPLC: 12,9 min (90% Reinheit)
MS:
MH+ = 430,2 C18H13Cl2N7O2 = 429,0 g/mol
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Beispiel 9
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Synthese
von [6-(2,4-Dichlorphenyl)-5-nitropyrazin-2-yl]methyl{2-[(4-nitropyridyl)amino]ethyl}amin
-
Zu
einer Lösung
von 3-(2,4-Dichlorphenyl)-5-Brom-2-nitropyrazin (20 mg, 0,057 mmol) in
DMF (1 ml) wurden (2-Aminoethyl)methyl(5-nitro(2-pyridyl))amin
(12,0 mg, 0,06 mmol) und Diisopropylethylamin (40 μl, 0,228
mmol) gegeben. Die Reaktionsmischung wurde 12 Stunden bei 80°C gerührt. Die
Rohmischung wurde im Vakuum konzentriert und einer Säulenchromatographie
(5% Methanol in Methylenchlorid) unterworfen, um die Titelverbindung
als hellgelben Feststoff zu liefern.
HPLC: 14,3 min (95% Reinheit)
MS:
MH+ = 464,2 C18H15Cl2N7O4 = 463,0 g/mol
-
Beispiel 10
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Synthese von N-Acetyl-N-[3-(2,4-dichlorphenyl)-6-brompyrazin-2-yl]acetamid
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Eine
Lösung
von 3-(2,4-Dichlorphenyl)-5-brompyrazin-2-ylamin (200 mg, 0,63 mmol) in Essigsäureanhydrid
(3 ml) wurde 2 Tage unter Rückfluss
erhitzt. Die Mischung wurde im Vakuum konzentriert, um die Titelverbindung
zu liefern.
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Beispiel 11
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Synthese
von N-[5-({2-[(6-Animo-5-nitro(2-pyridyl))amino]ethyl}amino)-3-(2,4-dichlorphenyl)pyrazin-2-yl]acetamid
-
Zu
einer Lösung
von N-Acetyl-N-[3-(2,4-dichlorphenyl)-6-brompyrazin-2-yl]acetamid (57 mg, 0,14 mmol)
in DMF (2 ml) wurden (2-Aminoethyl)(6-amino-5-nitro(2-pyridyl))amin
(28 mg, 0,141 mmol), Natrium-tert-butoxid (20 mg, 0,21 mmol), BINAP
(38 mg, 0,06 mmol) und Palladiumacetat (10 mg, 0,04 mmol) zu gegeben.
Die Reaktionsmischung wurde über
Nacht bei 80°C
gerührt.
Die Lösung
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt
und in Ethylacetat und Wasser aufgenommen. Die Phasen wurden getrennt,
und die organische Phase wurde mit Wasser und Salzlösung gewaschen,
getrocknet, konzentriert und gereinigt, um die Titelverbindung zu
liefern.
HPLC: 3,3 min (98% Reinheit)
MS: MH+ 476,1
C19H18C2N8O3 = 477,3 g/mol
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Beispiel 12
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Synthese
von N-(2-{[6-(2,4-Dichlorphenyl)-5-nitropyrazin-2- yl]amino}ethyl)(tert-butoxy)carboxamid
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Zu
einer Lösung
von 3-(2,4-Dichlorphenyl)-5-brom-2-nitropyrazin (1,4 g, 4,0 mmol) in DMF
(10 ml) wurden Bocethylendiamin (960 mg, 6,0 mmol) und DIPEA (1,5
ml) zugegeben. Die Lösung
wurde über
Nacht bei 80°C
gerührt.
Die Lösung
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt,
und in Ethylacetat und Wasser aufgenommen. Die Phasen wurden getrennt,
und die organische Phase wurde mit Wasser und Salzlösung gewaschen, getrocknet,
konzentriert und gereinigt, um die Titelverbindung zu liefern.
HPLC:
12,9 min (95% Reinheit)
MS: MH+ = 428,0
C17H19Cl2N5O4 =
427,0 g/mol
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Beispiel 13
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Synthese
von [5-Amino-6-(2,4-dichlorphenyl)pyrazin-2-yl](2-aminoethyl)amin
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Zu
einer Lösung
von N-(2-{[6-(2,4-Dichlorphenyl)-5-nitropyrazin-2-yl]amino}ethyl)(tert-butoxy)carboxamid
(170 mg, 0,39 mmol) in Ethanol (2 ml) wurden 5% Palladium in Kohlenstoff
und Hydrazin (250 mg, 7,9 mmol) zugegeben und bei 70°C gerührt. Die
Lösung
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt,
mit Ethanol verdünnt,
abfiltriert, um das Palladium in Kohlenstoff zu entfernen, und im
Vakuum konzentriert. Das korrespondierende Amin wird in 10% TFA
in Methylenchlorid (2 ml) aufgenommen und 6 Stunden bei 35°C gerührt. Die Lösung wurde
im Vakuum konzentriert, um die gewünschte Verbindung zu liefern.
HPLC:
6,0 min (99% Reinheit)
MS: MH+ = 298,0
C12H13Cl2N5 = 297,0 g/mol
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Beispiel 14
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Synthese
von [5-Amino-6-(2,4-dichlorphenyl)pyrazin-2-yl]{2-[(6-amino-5-nitro(2-pyridyl))amino]ethyl}amin
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Die
Verbindung wurde gemäß dem in
Beispiel 6 beschriebenen Verfahren aus [5-Amino-6-(2,4-dichlorphenyl)pyrazin-2-yl](2-aminoethyl)amin und
6-Chlor-3-nitro-2-pyridylamin hergestellt.
HPLC: 8,9 min (98%
Reinheit)
MS: MH+ = 435,2 C17H16C12N8O2 = 434,0 g/mol
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Beispiel 15
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Synthese
von N-[5-({2-[(6-Amino-5-nitro(2-pyridyl))amino]ethyl}amino)-3-(2,4-dichlorphenyl)pyrazin-2-yl]-2-(methylamino)acetamid
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Zu
einer Lösung
von [5-Amino-6-(2,4-dichlorphenyl)pyrazin-2-yl]{2-[(6-amino-5-nitro(2-pyridyl))amino]ethyl}amine
(30 mg, 0,068 mmol) in THF (2 ml) wurden Sarkosin (26 mg, 0,138
mmol), HBTU (104,5 mg, 0,2756 mmol) und DIPEA (60 μl) zugegeben
und über
Nacht bei 80°C
gerührt.
Die Mischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, konzentriert und in Ethylacetat
und Wasser aufgenommen. Die Phasen wurden getrennt, und die organische
Phase wurde mit Wasser und Salzlösung
gewaschen, getrocknet, konzentriert und gereinigt, um die Titelverbindung
zu ergeben.
HPLC: 7,2 min (98% Reinheit)
MS: MH+ = 506,3 C20H18C12N8O3 = 505,1 g/mol
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Beispiel 16
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Screening nach GSK3-inhibitorischer Aktivität unter
Verwendung eines zellfreien Assays
-
Die
erfindungsgemäßen Pyrimidin-
und Pyridinverbindungen wurden in DMSO gelöst und anschließend auf
eine Inhibierung von humanem GSK3β (die
Nukleotidsequenz für
humanes GSK3β erscheint
in GenBank unter der Zugriffsnummer L33801) untersucht. Die Expression
von GSK3β ist
beispielsweise in Hughes et al., Eur. J. Biochem., 203: 305–11 (1992)
beschrieben.
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Ein
Aliquot aus 300 μl
Substratpuffer (30 mM Tris-HCl, 10 mM MgCl2,
2 mM DTT, 3 μg/ml
GSK3β und 0,5
mM biotinyliertes, prä-phosphoryliertes,
SGSG-verknüpftes
CREB-Peptid (Chiron Technologies PTY Ltd., Clayton, Australien)
wurde in die Vertiefungen einer Polypropylen-Mikrotiterplatte mit
96 Vertiefungen verteilt. 3,5 μl/Vertiefung
DMSO, das variierende Konzentrationen von jeder der zu untersuchenden
Verbindungen oder Staurosporin (ein bekannter Kinase-Inhibitor,
der als Positivkontrolle verwendet wurde), oder eine Negativkontrolle
(d. h. nur DMSO) enthielt, wurden zugesetzt, und es wurde gründlich gemischt.
Die Reaktionen wurden anschließend
durch Zugabe von 50 μl/Vertiefung
1 μM unmarkiertem
ATP und 1–2 × 107 cpm γ33P-markiertem
ATP gestartet, und es wurde den Reaktionen erlaubt, für etwa 3
Stunden bei Raumtemperatur abzulaufen.
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Während die
Reaktion ablief, wurden mit Streptavidin beschichtete Labsystems "Combiplate 8"-Captureplatten (Labsystems,
Helsinki, Finnland) durch Inkubation mit 300 μl/Vertiefung PBS, das 1% bovines
Serumalbumin enthielt, für
mindestens 1 Stunde bei Raumtemperatur blockiert. Die Blockierungslösung wurde anschließend durch
Absaugen entfernt, und die Captureplatten wurden mit 100 μl/Vertiefung
Stoppreagenz (50 μM
ATP/20 mM EDTA) gefüllt.
-
Nach
Abschluss der dreistündigen
Enzymreaktion wurden 100 μl
Aliquots von jeder Reaktionsmischung in Dreifachansätzen in
drei Vertiefungen überführt, die
Stopplösung
enthielten, jeweils eine Vertiefung in jeder der drei Caputureplatten,
und die Inhalte der Vertiefungen wurden gut gemischt. Nach 1 Stunde
bei Raumtemperatur wurden die Vertiefungen der Captureplatten durch
Absaugen geleert und 5-mal unter Verwendung von PBS und einem 12-Kanal-Corning
430474 ELISA-Plattenwaschgerät gewaschen.
Schließlich wurden
200 μl Microscint-20-Szintillationsflüssigkeit
zu jeder Vertiefung der Platte zugesetzt. Die Platten wurden mit
Plattenversieglern beschichtet und 30 Minuten auf einen Schüttler gestellt.
Jede Captureplatte wurde in einem Packard TopCount-Szintillationszähler (Meridian,
Connecticut) ausgezählt,
und die Ergebnisse wurden als Funktion der Konzentration der Verbindung
aufgetragen.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
wurden anschließend
mit diesem Assay auf eine inhibitorische Aktivität in Bezug auf GSK3 untersucht.
Die Verbindungen der Beispiele 3–14 zeigten in diesem zellfreien
Assay IC50-Werte von 1 μM oder weniger in Bezug auf
GSK3.
-
Diese
Ergebnisse zeigen somit, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen eine inhibitorische
Aktivität
in Bezug auf GSK3 aufweisen.
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Beispiel 17
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Screening nach GSK3-inhibitorischer Aktivität unter
Verwendung eines auf Zellen-basierenden Glycogen-Synthase-Assays
-
CHO-HIRC-Zellen
werden in 10 cm-Gewebekulturplatten in Ham F12-Medium/10% dialysiertes,
fetales, bovines Serum gehalten. Die Zellen von einer konfluenten
10 cm-Platte werden geerntet und in einem Endvolumen von 2 ml Medium
in die 6 Vertiefungen einer Gewebekulturplatte mit 6 Vertiefungen
verteilt. Die Zellen werden bei 37°C für 24 Stunden angezüchtet. Die
Zellen werden anschließend
dreimal in Ham F12-Medium gewaschen, das kein fetales bovines Serum
enthält,
und anschließend
werden die Zellen für
weitere 24 Stunden bei 37°C
in 2 ml serumfreiem Medium angezüchtet.
-
Am
Ende dieses Zeitraums werden 20 μl
der Verbindung gelöst
in DMSO zu jeder Vertiefung zugesetzt, und es wird bei 37°C inkubiert.
Nach 20 Minuten wird das Medium entfernt, und die Zellen werden
einmal in PBS bei Raumtemperatur gewaschen und anschließend schnell
in den Platten in Flüssigstickstoff
eingefroren. Die Zellen werden anschließend auf Eis in Gegenwart von
140 μl Lysepuffer
(50 mM Tris pH 7,8; 1 mM EDTA, 100 mM NaF, 25 μg/ml Leupeptin, 1 mM DTT, 1
mM PMSF) pro Vertiefung aufgetaut. Die Zellen werden von den Platten
gekratzt und in Eppendorf-Röhrchen
auf Trockeneis eingefroren. Die Lysate werden anschließend aufgetaut
und auf Trockeneis erneut eingefroren.
-
Nach
dem erneuten Auftauen werden die Lysate bei 14000 g für 15 Minuten
zentrifugiert. Die Überstände werden
entfernt und auf Eis gelagert. Jeder Überstand (45 μl) wird zu
45 μl Reaktionspuffer
(65 mM Tris pH 7,8; 26 mM EDTA, 32,5 mM KF, 9,3 mM UDP-Glucose;
11 mg/ml Glycogen; 500 nCi/ml 14C-UDP-Glucose) zugesetzt,
und weitere 45 μl
werden zu 45 μl
Reaktionspuffer/20 mM Glucose-6-phosphat gegeben. Die Reaktionen
werden bei 30°C
für 30
Minuten inkubiert und anschließend
auf ein 2 cm-Rechteck aus 31 ET-Chromatographpapier (Whatman) aufgetragen.
Die Filterpapiere werden zweimal für 20 Minuten in 66% Ethanol
gewaschen, kurz in Aceton gespült
und für
1 Stunde bei Raumtemperatur getrocknet.
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Die
Filter werden zu 5 ml Flüssigszintillant
gegeben und in einem Flüssigszintillationszähler ausgezählt. Der
prozentuale Anteil der gesamten Glycogen-Synthase, die in jedem
Lysat aktiv ist, wird als 100 × (cpm
minus Glucose-6-phosphat)/(cpm plus Glucose-6-phosphat) ausgedrückt. Diese
Werte werden in Doppelansätzen
für 5 verschiedene
Konzentrationen der Verbindung sowie für DMSO alleine bestimmt, und
die Werte werden anschließend
gegen den Logarithmus der Konzentration aufgetragen. Die Konzentration
der Verbindung, die die Glycogen-Synthase-Aktivität auf 50%
des maximalen Niveaus stimuliert, wird durch Anpassen einer sigmoidalen
Kurve an die aufgetrage nen Daten bestimmt. Das maximale Niveau ist
als das Niveau definiert, an das sich die Glycogen-Synthase-Aktivität asymtotisch
annähert,
wenn die Konzentration der Testverbindung wesentlich über den
EC50-Wert steigt.
-
Beispiel 18
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Screening nach Inhibition der Tau-Protein-Phosphorylierung
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A. Transiente Transfektion von COS-Zellen
mit GSK3-Expressionsplasmid und Tau-Expression
-
Plasmid-Konstruktion
-
COS-Zellen
werden in T25-Gewebekulturflaschen in High-Glucose-MEM-Medium/5% fetalem Kälberserum
gehalten. Die Zellen von einer konfluenten T25-Flasche werden geerntet
und 80000 Zellen/Vertiefung werden in Corning-Gewebekulturplatten
mit 6 Vertiefungen in einem Endvolumen von 2 ml Medium/Vertiefung ausgesät. Die Zellen
werden bei 37°C
für 48
Stunden angezüchtet.
Die Zellen werden anschließend
zweimal mit Opti-MEM
gewaschen, das kein fetales bovines Serum enthält; schließlich werden die Zellen in
1 ml Opti-MEM gelassen.
-
Das
Polynukleotid, das für
das Tau-Protein kodiert, wird unter einen frühen SV40-Promotor in das Plasmid
pSG5 subkloniert, um ein Tau-Expressionsplasmid zu erzeugen. Die
Klonierung der für
das Tau-Protein kodierenden cDNA ist allgemein in Goedert et al.,
EMBO Journal, 8(2): 393–399
(1989) beschrieben, das vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen
ist. Ein GSK3-Expressionsplasmid
wird durch Subklonierung des für
GSK3β kodierenden
Polynukleotids in pCG (ein ApEVRF-Derivat) hergestellt, wie es in
Giese et al., Genes & Development,
9: 995–1008
(1995) und Matthias et al., Nucleic Acid Research, 17: 6418 (1989)
beschrieben ist.
-
Die
folgenden Lösungen
werden in 1,5 ml Eppendorf-Röhrchen
hergestellt: Lösung
A: für
jede Transfektion werden 2 μg
DNA (Tau-Expressionsplasmid) und 0,7 μg DNA (GSK3-Expressionsplasmid)
in 100 ml Opti-MEM (Gibco BRL) verdünnt; Lösung B: für jede Transfektion werden
8 μl Lipofektaminreagenz
in 100 μl Opti-MEM
verdünnt.
Die zwei Lösungen
werden vereinigt, vorsichtig gemischt und bei Raumtemperatur für 45 Minuten
inkubiert, um die Bildung von DNA-Liposomenkomplexen zu ermöglichen.
Für jede
Transfektion werden 0,8 μl
Opti-MEM zu dem Röhrchen
zugesetzt, das die Komplexe enthält.
Die verdünnte
Lösung
wird vorsichtig gemischt und auf die gespülten Zellen geschichtet. Die
Zellen werden mit der komplexierten DNA/Lipofektamin für 6 Stunden
bei 37°C
in einem CO2-Inkubator inkubiert. Nach der
Inkubation wird 1 ml Wachstumsmedium (High-Glucose-MEM) mit 20%
FBS zu jeder Vertiefung gegeben, und es wird über Nacht bei 37°C inkubiert.
Das Medium wird 18 Stunden nach Start der Transfektion durch frisches
Komplettmedium ersetzt, und den Zellen wird es ermöglicht,
bei 37°C
für weitere
48 Stunden zu wachsen.
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B. Tau-Phosphorylierungsinhibierungsassay
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2
Stunden vor der Ernte werden 2 μl
der Testverbindung (GSK3-Inhibitor) gelöst in DMSO zu jeder Vertiefung
gegeben, und es wird bei 37°C
inkubiert. Nach 2 Stunden wird das Medium entfernt, und die Zellen werden
schnell auf den Platten auf Trockeneis eingefroren und bei –70°C gelagert.
Die Zellen werden auf Eis in Gegenwart von 200 μl Lysepuffer (1% Triton® X-100,
20 mM Tris pH 7,5, 137 mM NaCl, 15% Glycerol, 25 μg/ml Leupeptin,
1 μg/ml
Pepstatin-A, 1 μM
PMSF, 21 μg/ml
Aprotinin, 50 mM NaF, 50 μM β-Glycerophosphat, 15
mM Natriumpyrophosphat, 1 mM Natriumorthovanadat) auf Eis aufgetaut.
Die Inhalte jeder Vertiefung werden bei 14000 g, 4°C für 5 Minuten
zentrifugiert, und die Überstände werden
in saubere Röhrchen über führt. An
diesem Punkt können
die Lysate bei –20°C gelagert
werden.
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C. ELISA zum Nachweis von phosphoryliertem
Tau in Zelllysaten
-
Immulon-4-Streifen
(Dynatech) werden mit monoklonalem Antiphosphoryliertem Tau (AT8,
Polymedco, Inc.) bei 5 μg/ml
in PBS, das Ca++ und Mg++ enthält (100 μg/Vertiefung),
beschichtet. Nach einer Inkubation über Nacht bei 4°C werden
die Streifen zweimal mit Waschpuffer gewaschen (PBS mit 0,05% Tween® 20)
und bei Raumtemperatur für
1 Stunde mit PBS blockiert, das 1% BSA, 5% normales Mausserum und
0,05% Tween® 20
enthält.
Die Streifen werden 5-mal mit Waschpuffer gewaschen. Lysat (100 μl), das 1:10
in PBS verdünnt
ist, welches 1% BSA, 0,1% NaN3 enthält, wird
in jede Vertiefung zugegeben, und es wird bei Raumtemperatur für 1 Stunde
inkubiert. Nach dem Waschen werden 100 μl von 0,5 μg/ml biotinyliertem, monoklonalen
Anti(nicht-phosphoryliertes) Tau-Antikörper (HT7, Polymedco, Inc.)
in PBS-BSA in jede Vertiefung gegeben. Die Streifen werden 5-mal gewaschen, und
HRP-konjugiertes Streptavidin wird zugesetzt; es wird bei Raumtemperatur
für 30
Minuten inkubiert und ausführlich
mit Waschpuffer gewaschen. Es wird TMB-Substrat (Pierce) für die Farbentwicklung
verwendet, und die Reaktion wird durch Zusatz eines gleichen Volumens
0,8 M schwefliger Säure
gestoppt. Die Streifen werden auf einem ELISA-Plattenlesegeräts unter Verwendung eines 450
nm-Filters ausgelesen. Die Konzentration der Verbindung, welche
die Tau-Phosphorylierung
auf 50% ihres maximalen Niveaus inhibiert (d. h. IC50),
wird durch Anpassen einer sigmoidalen Kurve an die aufgetragenen
Daten bestimmt.
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Beispiel 19
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Untersuchung des Potentials der GSK3-Inhibitoren
beim Schutz primärer
Hippocampus-Zellen vor Glutamat-Exzitotoxizität
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Hippokampi
wurden aus embryonischen Ratten entnommen, die 18–19 Tage
alt waren. Das Gewebe wurde in Hibernate-TM-Medien (Gibco BRL) gesammelt
und in Stücke
von ungefähr
1 mm Größe zerkleinert. Das
Gewebe wurde unter Verwendung des Papain-Dissoziations-Systems (Worthington Biochemical
Corporation) dissoziiert. Nach der Isolierung wurden die Zellen
in serumfreien Medien resuspendiert, die aus Neurobasal-TM (Gibco
BRL), 2% B27 Supplement (Gibco BRL), L-Glutamin und Antibiotika
bestanden. Die Zellen wurden in 35 mm-Gewebekulturschalen, die mit
poly-L-Lysin beschichtet waren, bei einer Konzentration von 7,5 × 104 Zellen/Platte ausplattiert.
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Nach
10–14
Tagen bei 37°C
in 5% CO2 wurden die Zellen gewaschen und
mit frischen Medien gefüttert.
Am nächsten
Tag wurden repräsentative
erfindungsgemäße Verbindungen
zu den Kulturmedien in einer Endkonzentration von zwischen 1 nM
und 100 μM
gegeben. 4 bis 8 Stunden nach Zugabe der Verbindung wurden die konditionierten
Medien von den Zellen getrennt und bei 37°C gelagert. Die Kulturen wurden
zweimal mit HEPES-gepufferter
Salzlösung
(HEPES-buffered balanced salt solution; HBSS) gespült, die
10 μM Glycin enthielt.
Grabb und Choi, J. Neuroscience 19: 1657–62 (1999). Die Kulturen wurden
anschließend
für 5 Minuten
bei Raumtemperatur mit 200 μM
Glutaminsäure
in derselben HBSS in Kontakt gebracht. Nach dem Inkontaktbringen
wurden die Kulturen 3-mal mit dem Puffer gespült und anschließend in
ihre ursprünglichen,
konditioniertem Medien zurückgegeben,
welche die Verbindungen enthielten. 20 bis 24 Stunden nach Inkontaktbringen
mit der Glutaminsäure
wurden die Kulturen in HBSS gespült
und für
10 Minuten Trypan-Blau ausgesetzt. Dieser Farbstoff wird von toten
Zellen aufgenom men. Die Kulturen wurden gespült und für 30 Minuten in 4% Paraformaldehyd
fixiert. Die Anzahl der lebenden und toten (blaue Kerne) großen Neuronen
wurde mittels Phasenkontrastmikroskopie gezählt (mindestens 200 Zellen
von jeder Kultur) und photographiert. Unter Verwendung dieses Verfahrens
ist gezeigt worden, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen in der Lage
sind, das Potential von Glutamat bei der Induktion des neuronalen
Zelltods signifikant zu verringern.
-
Beispiel 20
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Bewertung der Wirksamkeit in diabetischen
Nagetieren (Der Glucose-Toleranz-Test)
-
Verbindungsformulierung für die orale
Verabreichung:
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Die
Testverbindungen wurden üblicherweise
für die
orale Fütterung
als Lösungen
in Wasser oder als Suspension in 1% Carboxymethylcellulose/0,1%
Tween-80 (beides von Sigma Chem., MO) am Tag vor der Verabreichung
formuliert. Einige frühe
Verbindungen wurden als Lösungen
in 15% Captisol (ein modifiziertes Cyclodextrin von CyDex Co., IL)
formuliert, nach Verfahren, die dem Nachstehenden ähneln. Für wässrige Lösungen wird
ein trockenes und lyophilisiertes Pulver der Testverbindung in destilliertem
Wasser solubilisiert und durch Vortexen und Beschallen gut vermischt.
Sofern dies erforderlich ist, wird die Testlösung hinsichtlich des pH-Werts
mit 1 N NaOH oder mit 1 N HCl angepasst, und sie wird letztlich
durch eine Spritze, die mit einer 0,2 μm-Celluloseacetatmembran ausgestattet
ist (Millipore Co., MA), steril filtriert. Für orale Suspensionen wird das
Pulver der Testverbindung mit einer frischen Suspension von 1% Carboxymethylcellulose/0,1%
Tween-80 gemischt und ausgiebig beschallt, der pH-Wert wird sofern
erforderlich wie oben beschrieben angepasst, und es wird gevortext,
bis die Partikelgröße homogen
und < 10 μm groß ist.
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Glucose-Toleranz-Test in der diabetischen
Maus:
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Fettsüchtige db/db-Mäuse (weiblich,
C57BlKs/J) wurden von Jackson Labs (Bar Harbor, ME) im Alter von
8 Wochen erhalten und für
die Untersuchung der Wirksamkeit 1–2 Wochen später verwendet.
Am Morgen des Tests wurde das Futter früh morgens entfernt (7–8 Stunden
vor dem Glucosebolus). Es wurde eine lokale Anästhesie (EMLA creme, Astra
Pharm., MA) am Ende des Schwanzes durchgeführt, und 50–100 μl Blutproben wurden von Einschnitten
der Schwanzspitze entnommen und in Eppendorf-Röhrchen
gesammelt, die 5 μl 500
U/ml Natriumheparin (Elkins-Sinn,
NJ) enthielten, mit anschließender
Isolation des Plasmas. Die Proben wurden in verschiedenen Intervallen über den
Tag hinweg an insgesamt 6–8
Zeitpunkten erhalten. Die Mäuse wurden
nach dem Zufallsprinzip in Behandlungsgruppen eingeteilt, und die
erste orale Dosis der Testverbindung (0,2 ml Volumen) wurde 4,5
Stunden vor der Glucoseverabreichung und 0,5 Stunden vor der Verabreichung
von 0,2 ml 50% Dextrose (Abbott Lab., IL) mittels oraler Fütterung
(oGTT) oder intraperitonealer Injektion verabreicht. Nach der letzten
Blutprobe etwa 2 Stunden nach der Glucoseverabreichung wurden die
Tiere wieder gefüttert.
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Regulation der basalen Glykämie und
Insulinämie:
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Die
Testverbindungen wurden üblicherweise
oral an db/db-Mäuse (siehe
oben) oder an ZDF-Ratten (Genetic Models, Inc.; Indianapolis, IN)
verabreicht, wobei ein Verabreichungsschema, das mehrere Dosen über mehrere
Tage umfasst (multi-day, multidose regimen), oder ein Einzelbolus
verwendet wird. Die ZDF-Ratten
wurden im Alter von 8 Wochen erhalten und für die Untersuchung der Wirksamkeit
1–2 Wochen
später
verwendet. Das Futter wurde etwa 30 Minuten vor der Dosisverabreichung
entfernt, und ein einzelner Bolus der Testverbindung wurde verabreicht
(das Dosisvolumen reichte von 1 bis 8 mg/ml). Blutproben wurden
wie oben beschrieben an 1 bis 6 Zeitpunkten über die nächsten 2–3 Stunden gesammelt. Nach
der Entnahme der Blutproben wurde das Futter zurück in die Tierkäfige gegeben.
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Primärer
Endpunkt:
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Glucose-
und Insulinspiegel werden in Plasma- und/oder Blutproben gemessen.
Die Glucosespiegel werden mit dem One-Touch-Glucometer (Lifescan Co., CA)
in Vollblut und mit einem Beckman-Glucose-Analysegerät in Plasma
gemessen. Die Ergebnisse für
Glucose spiegeln üblicherweise
die Blutwerte der Untersuchung für
die Maus und die Plasmawerte Blutwerte der Untersuchung für die Ratte
wieder. Die Messung der Insulinspiegel erfolgte mit einem ELISA
(Crystal Chem. Co., IL) gemäß den Anweisungen
des Herstellers.
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Quantifizierung der Ergebnisse:
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Die
Wirksamkeit kann für
Plasmaglucose (oberhalb der normalglykämischen Basislinie von 100 mg/dL)
oder für
Insulin (oberhalb der normalen Basislinie für Insulin von 1 ng/ml) als
mg/dl Glucose oder als ng/ml Insulin oder als Fläche unter der Kurve (area under
the curve, AUC) ausgedrückt
werden. Wenn die Ergebnisse wie es üblich ist als AUC ausgedrückt werden,
dann sind diese eigentlich als verringerte AUC dargestellt ([(AUC
Vehikelkontrolle – AUC
Testgruppe)/AUC Vehikelkontrolle × 100]). Ein solcher Ausdruck
stellt eine einzelne quantitative Aussage über die Größe der verbesserten Glucoseverfügbarkeit
und/oder über
die verringerte, basale Hyperglykämie oder Insulinumwandlung
relativ zu der Placebokontrollgruppe bereit.
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Ergebnisse:
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Repräsentative
erfindungsgemäße Verbindungen
zeigten eine gute in vitro-Wirksamkeit, wenn diese in Captisol formuliert
waren und s. c. an Mäuse
verabreicht wurden (30 mg/kg), und sie zeigten eine hohe Bioverfügbarkeit
und Gewebedurchdringung in vivo. Ein signifikante Verringerung hinsichtlich
der basalen Hyperglykämie
unmittelbar vor dem Glucose-Toleranz-Test und eine signifikant verbesserte
Glucoseverfügbarkeit nach
Glucose-Challenge wurden beobachtet. Es wurde eine 45–50%ige
Verringerung der AUC relativ zur Kontrollgruppe beobachtet, wenn
die Glucoseantwort quantifiziert wurde, indem die Fläche unter
der Blutglucosekurve (AUC) von –60
Minuten bis +120 Minuten bestimmt wurde. Dies ist vergleichbar mit
der Wirksamkeit, die mit Troglitazon erhalten wird (wenn dieses
oral für
mindestens einige Tage bei entweder 60 oder 100 mg/kg/Tag dosiert
wird). Ferner war die Beobachtung signifikant, dass die Insulinspiegel
in behandelten Tieren kleiner blieben als in Kontrollmäusen.