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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Es
werden für
therapeutische und diagnostische Anwendungen eine wachsende Zahl
von rekombinanten Proteinen entwickelt, wobei jedoch viele von diesen
Proteinen schwer oder aufwändig
in den erforderlichen Mengen in einer funktionellen Form unter Anwendung
konventioneller Methoden herzustellen sind. Konventionelle Methoden
umfassen das Insertieren des für
die Erzeugung eines speziellen Proteins verantwortlichen Gens in
die Wirtszellen, wie beispielsweise Bakterien-, Hefe- oder Säugerzellen,
und das anschließende Aufziehen
der Zellen im Kulturmedium. Die kultivierten Zellen stellen anschließend das
gewünschte
Protein synthetisch dar. Traditionelle Bakterien- oder Hefesysteme
sind wohl unfähig,
viele komplexe Proteine in einer funktionellen Form zu erzeugen.
Obgleich Zellen von Säugern
komplexe Proteine reproduzieren können, sind sie in der Regel
schwierig und aufwändig
aufzuziehen und erzeugen lediglich mg/l-Mengen an Protein.
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Die
Anwendung der Transgen-Technologie auf die kommerzielle Erzeugung
von rekombinanten Proteinen in der Milch von transgenen Tieren bietet
bedeutende Vorteile gegenüber
den traditionellen Methoden der Proteinherstellung. Diese Vorteile
schließen
eine Verringerung der Gesamthöhe
der erforderlichen Investitionskosten ein, die Eliminierung des
erforderlichen Kapitalaufwandes zum Bau von Anlagen in der ersten Produktentwicklung/Lebensdauer
und geringere Produktionskosten pro Einheit bei komplexen Proteinen.
Von entscheidender Bedeutung ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei
bestimmten komplexen Proteinen die transgene Herstellung die wohl
einzige technologisch und wirtschaftlich ausführbare Methode für eine kommerzielle Produktion
darstellt.
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In
seinem aktiven Zustand ist das Antithrombin III (ATIII) ein Serinprotease-Hemmer,
das Thrombin und die aktiven Formen der Faktoren X, VII, IX, XI
und XII hemmt. Es befindet sich normalerweise im Serum in Mengen
von 14 bis 20 mg/l. Verringerte Mengen an ATIII können im
Serum von Individuen angetroffen werden, bei denen entweder ein
erblich bedingter Mangel an ATIII besteht oder ein erworbener Mangel
besteht, der aus einer Reihe von pathologischen Umständen resultieren
kann. Die konventionelle Behandlung auf erblich bedingten ATIII-Mangel
ist eine Protein-Ersatztherapie, die auch bei der Behandlung einiger
erworbener Mangelzustände
wirksam sein kann.
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Die
gegenwärtigen
Methoden zum Erhalten von ATIII, umfassen die Isolierung des Proteasehemmers aus
Blutplasma. Allerdings bietet die Verwendung von plasmabasierendem
ATIII zahlreiche Probleme, die auf zahlreiche Komponenten im Plasma
zurückzuführen sind,
einschließend:
Variation zwischen den Chargen; Probleme der Immunogenität und Risiken
einer biologischen Gefährdung
infolge einer viralen Kontamination.
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Die
WO 96/26268 beschreibt
die Erzeugung von Human-Antithrombin III vom Wildtyp in der Milch
von transgenen Tieren. Bei Edmund T et al., Blood, Bd. 91, Nr. 12,
S. 4561 bis 4571 wird die strukturelle und fraktionelle Analyse
von transgen erzeugtem Human-Antithrombin beschrieben.
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Es
werden in der Literatur zahlreiche Formen von mutantem Antithrombin
III beschrieben, einschließlich:
Beauchamp N J et al., Blood, Bd. 92, Nr. 8, S. 2696 bis 2708, worin
eine T85M/K-Mutation beschrieben wird; Perry J et al., Blood, Coagulation
and Fibrinolysis, Bd. 6, Nr. 1, 1995, S. 51 bis 54, worin Asn187Asp- oder
Asn187Lys-Mutationen beschrieben werden; Bruce D et al., Journal
of Clinical Investigation, Bd. 94, Nr. 6, S. 2265–2274, worin
die Konsequenzen der Asn187Asp-Mutation beschrieben werden, und
Sakuragawa N et al., Japanese Journal of Clinical Pathology, Bd.
41, Nr. 5, S. 492 bis 505, worin C-terminale Deletionsmutanten von
Antithrombin III beschrieben werden. Allerdings werden in diesen
Publikationen natürlich
auftretende Mutationen beschrieben, und es gibt keinen Vorschlag
dafür,
dass Mutanten als Medikamente verwendbar sein können.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beruht zum Teil auf der Entdeckung, dass mutante
Formen von Antithrombin III (ATIII) transgen erzeugt werden können. In
seinem aktiven Zustand ist ATIII ein Serinprotease-Hemmer, der Thrombin
sowie andere Serinproteasen der Kaskade hemmt. Nach Änderung
seiner Konformation von dem gestressten oder aktiven Zustand zu
einem latenten oder gespaltenen Zustand kann ATIII auch Angiogenese
hemmen. Es wurde entdeckt, dass zahlreiche Mutanten, welche die
Aktivität
von ATIII als Antikoagulans und/oder die antiangiogene Wirksamkeit
erleichtern, transgen erzeugt werden können. Die Erfindung betrifft damit
allgemein transgen erzeugtes Human-Antithrombin III (tgATIII).
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Speziell
betrifft die Erfindung transgen erzeugtes, mutiertes Human-Antithrombin
III (tgATIIImut), das über eine antiangiogene Wirksamkeit
verfügt,
wobei die reaktive Schleife von ATIII zur Verwendung als ein Medikament
reaktionsunfähig
ist. Andere Ausführungsformen
betreffen Verfahren zum Herstellen von derartigen transgenen ATIII
in der Milch eines transgenen Tieres. Das mutante Antithrombin III
hat eine reaktionsunfähige,
reaktive Schleife, wobei beispielsweise die reaktive Schleife gefaltet
ist (z. B. ist die reaktive Schleife zu einem beta-Blatt gefaltet),
oder die reaktive Schleife ist teilweise oder vollständig entfernt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das ATIII durch Veränderung
mindestens einer alpha-Helix,
die unter dem beta-Blatt liegt, z. B. durch Insertion, Deletion
oder Substitution von mindestens einem Nucleotid der Sequenz, die
eine alpha-Helix von ATIII codiert, z. B. Human-ATIII, mutiert.
Die alpha-Helix kann beispielsweise durch ein oder mehrere der Folgenden
mutiert werden: Änderung
des Threonins in Position 85 zu Methionin; Änderung von Threonin in Position
85 zu Lysin und Änderung
von Asparagin in Position 187 zu einer Asparaginsäure. In
einer bevorzugten Ausführungsform
verändert
die Mutation die reaktive Schleife beispielsweise durch Destabilisieren
des beta-Blattes, indem dem beta-Strang der reaktiven Schleife eine
Abwärtsfaltung
zwischen den dritten/vierten und fünften/sechsten Strängen des
beta-Blatts ermöglicht
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
bildet eine veränderte
alpha-Helix tgATIIImut die latente Form
von ATIII leichter als der Wildtyp-ATIII, z. B. durch spontane Umwandlung
und/oder bei niedrigeren Temperaturen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ATIII durch Entfernen eines Abschnittes oder des gesamten C-Terminus
von ATIII mutiert. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der C-Terminus
bei etwa 70, 60, 50 Aminosäuren
oder weniger vom C-Terminus entfernt. Vorzugsweise ist der C-Terminus
entfernt bei: der Elastasestelle (z. B. etwa 43 Aminosäuren vom
C-Terminus entfernt); oder der Thrombin-Spaltungsstelle (z. B. etwa 39 Aminosäuren von
dem C-Terminus entfernt). In einer bevorzugten Ausführungsform
verändert
das C-Terminus-mutierte ATIII die reaktive Schleife, z. B. indem
dem beta-Strang
der reaktiven Schleife die Faltung zu dem beta-Blatt ermöglicht wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das C-Terminus-mutierte ATIII aus einem transgenen Tier in
einer aktiven Form ausgeschieden.
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ATIII
kann durch Entfernen von mindestens einer, zwei, drei, vier Glykosylierungsstellen
mutiert werden. Der Begriff "deglykosyliert", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet einen ATIII-Mutanten, in welchem mindestens eine,
einige oder alle Glykosylierungsstellen entfernt sind. Der glykosylierte
ATIII-Mutant kann
ein Asparagin an Position 135 aufweisen, wonach an der dritten Position
ein Serin folgt. In einer anderen Ausführungsform wird das Asparagin
an Position 135 zu einem Glutamin verändert. In einer Ausführungsform
können zwei,
drei, vier der Glykosylierungsstellen entfernt werden, z. B. wird
das Asparagin durch ein Glutamin ersetzt. In einer der Ausführungsformen
verfügt
der deglykosylierte ATIII-Mutant über eine
oder mehrere der folgenden Aktivitäten: er befindet sich in Wechselwirkung,
z. B. bindet er Heparin fester als ATIII vom Wildtyp; er befindet sich
in Wechselwirkung, indem er beispielsweise Heparinsulfate an der
Endothelzelloberfläche
bindet; er hemmt oder vermindert die Aktivität als Prokoagulans; er erhöht die Halbwertszeit
des mutierten ATIII, beispielsweise im Vergleich zu dem Wildtyp
von ATIII.
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In
einer der Ausführungsformen
wird ATIII durch Verringern des Bindens von Heparin mutiert, indem beispielsweise
eine oder mehrere Aminosäuren
außerhalb
der Pentasaccharid-bindenden Domäne
mutiert werden, z. B. durch Insertion, Deletion oder Substitution.
In einer der Ausführungsformen
wird ATIII substituiert, indem eine oder mehrere Aminosäuren außerhalb
der Pentasaccharid-bindenden Domäne
mutiert werden, beispielsweise durch Veränderung des Lysins an Position
114 zu einem Glutamin. In einer der Ausführungsformen reduziert die
Heparin-bindende mutierte Form von ATIII das Binden von Heparin
wesentlich. In einer der Ausführungsformen
hat der Heparin-bindende Mutant von ATIII eine inhibitorische Wirkung,
die mit der inhibitorischen Wirkung des ATIII vom Wildtyp vergleichbar
ist, die jedoch in Gegenwart von Heparin nicht beschleunigt wird.
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Das
transgen erzeugte tgATIIImut lässt sich
in einem transgenen Organismus erzeugen, d. h. eine transgene Pflanze
oder ein solches Tier. Bevorzugte transgene Tiere schließen ein:
Säuger;
Vögel;
Reptilien und Amphibien. Geeignete Sauger schließen ein: Wiederkäuer; Huftiere;
domestizierte Sauger sowie Milchtiere. Besonders bevorzugte Tiere
schließen
ein: Ziegen, Schaf, Kamele, Kühe,
Schweine, Pferde, Ochsen, Kaninchen und Lamas. Geeignete Vögel schließen Hühner ein,
Gänse und
Truthähne.
Wo das transgene Protein in die Milch eines transgenen Tieres abgegeben
wird, sollte das Tier in der Lage sein, mindestens eins und mehr
bevorzugt mindestens 10 oder 100 Liter Milch pro Jahr zu erzeugen.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das transgen erzeugte tgATIIImut in
einer Brustdrüse
des transgenen Saugers erzeugt, z. B. einem Wiederkäuer, beispielsweise
einer Ziege.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das transgen erzeugte tgATIIImut in
die Milch des transgenen Tieres abgeschieden, z. B. eines Wiederkäuers, beispielsweise
eine Ziege.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das transgen erzeugte tgATIIImut unter
der Kontrolle eines für mammmärspezifischen
Promotors erzeugt, z. B. eines milchspezifischen Promotors, z. B.
ein Milchserumprotein- oder Casein-Promotor. Der milchspezifische
Promotor kann ein Casein-Promotor sein, beta-Lactoglobulin-Promotor,
Molkesäureprotein-Promotor
oder Lactalbumin-Promotor.
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In
einigen Ausführungsformen
wird das tgATIIImut unter der Kontrolle
einer Harnblase oder ovumspezifischen Promotors erzeugt und das
tgATIIImut in den Urin oder in ein Ovum
abgeschieden.
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Das
tgATIIImut ist eine Mutation der Nucleotid-
und/oder Aminosäuresequenz
vom Human-ATIII.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
schließt
die Herstellung mindestens 0,1, 1, 10 oder 100 mg tgATIIImut ein. In bevorzugten Ausführungsformen
schließt
die Herstellung mindestens 0,1, 1, 10 oder 100 mg tgATIIImut ein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
schließt
die Herstellung mindestens 1, 10, 100 oder 500 Milligramm pro Milliliter
tgATIIImut ein.
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Ebenfalls
wird von uns ein isoliertes Nucleinsäuremolekül beschrieben, in das eine
tgATIIImut-Protein-codierende Sequenz einbezogen
ist, die operativ verknüpft
ist mit einem gewebespezifischen Promotor, z. B. eine für die mammmärspezifische
Promotorsequenz, die zur Abscheidung des Proteins in der Milch des transgenen
Säugers
führt.
Die tgATIIImut kann beispielsweise eine
tgATIIImut entsprechend der Beschreibung hierin
sein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist der Promotor ein milchspezifischer Promotor, z. B. ein Milchserumprotein-
oder Casein-Promotor. Der milchspezifische Promotor kann ein Casein-Promotor
sein, kann ein beta-Lactoglobulin-Promotor sein, Molkesäureprotein-Promotor
oder Lactalbumin-Promotor sein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist der Promotor eine Harnblase oder ein ovumspezifischer Promotor,
und das tgATIIImut wird in den Urin oder
in ein Ovum abgeschieden.
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Ebenfalls
werden von uns ein Verfahren zum Erzeugen von transgenem tgATIIImut oder eines Präparats von transgenem tgATIIImut entsprechend der Beschreibung hierin
beschrieben. Das Verfahren umfasst:
Bereitstellen eines transgenen
Organismus, d. h. eines transgenen Tieres oder einer solchen Pflanze,
die ein Transgen einschließt,
welches die Expression von tgATIIImut dirigiert;
das
Transgen exprimieren lassen und das transgen erzeugte tgATIIImut gewinnen oder ein Präparat von transgen erzeugtem
tgATIIImut aus dem Organismus oder von einem
Produkt, das durch den Organismus erzeugt wird, z. B. Milch, Sahne,
Haar, Blut, Eier oder Urin.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
schließt
das Verfahren ferner ein:
Insertieren einer Nucleinsäure, welche
die Expression von tgATIIImut dirigiert,
und zwar in eine Zelle, und die Zelle zu einem transgenen Organismus
werden lassen;
das tgATIIImut kann
z. B. jedes beliebige tgATIIImut sein, das
hierin beschrieben wird.
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Bevorzugte
transgene Tiere schließen
ein: Sauger; Vögel,
Reptilien und Amphibien. Geeignete Säuger schließen ein: Wiederkäuer; Huftiere;
domestizierte Tiere und Milchtiere. Besonders bevorzugte Tiere schließen ein:
Ziegen, Schaf, Kamele, Kühe,
Schweine, Pferde, Ochsen, Kaninchen und Lamas. Geeignete Vögel schließen Hühner ein,
Gänse und
Truthähne.
Wo das transgene Protein in die Milch eines transgenen Tieres abgeschieden
wird, sollte das Tier zur Erzeugung von mindestens 1 und mehr bevorzugt
mindestens 10 oder 100 Liter Milch pro Jahr in der Lage sein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das transgen erzeugte tgATIIImut in
einer Brustdrüse
des transgenen Tieres hergestellt, z. B. eines Wiederkäuers, z.
B. eine Ziege.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das transgen erzeugte tgATIIImut in
die Milch des transgenen Säugers,
z. B: ein Wiederkäuer,
z. B. eine Ziege, abgeschieden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das transgen erzeugte tgATIIImut unter
der Kontrolle eines mammmärspezifischen
Promotors erzeugt, z. B. eines milchspezifischen Promotors, z. B:
eines Milchserumprotein- oder Casein-Promotors. Der milchspezifische
Promotor kann ein Casein-Promotor sein, kann ein beta-Lactoglobulin-Promotor
sein, Molkesäureprotein-Promotor
oder Lactalbumin-Promotor.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das tgATIIImut unter der Kontrolle
einer Harnblase oder eines ovumspezifischen Promotors erzeugt und
das tgATIIImut in den Urin oder in ein Ovum
abgeschieden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das tgATIIImut eine Mutation der Nucleotid-
und/oder Aminosäuresequenz
eines Säugers
oder Primaten und bevorzugt Human-ATIII.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
schließt
die Herstellung mindestens 1, 10 oder 100 Milligramm tgATIIImut ein. In bevorzugten Ausführungsformen
schließt
das Präparat
mindestens 1, 10 oder 100 Gramm des tgATIIImut ein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
schließt
das Präparat
mindestens 1, 10, 100 oder 500 Milligramm pro Milliliter des tgATIIImut ein.
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Ebenfalls
wird von uns ein Verfahren zum Bereitstellen eines transgenen Präparats beschrieben,
in welchem tgATIIImut in der Milch eines
transgenen Säugers
einbezogen ist, welches Verfahren umfasst:
Erhalten von Milch
von einem transgenen Säuger,
in dessen Keimbahn eine tgATIIImut-Protein-codierende Sequenz
operativ verknüpft
mit einer Promotorsequenz eingeführt
wurde, die zur Expression der Protein-codierenden Sequenz in Brustdrüsen-Epithelzellen
führt,
wodurch das tgATIIImut in die Milch des
Säugers
abgeschieden wird und das Präparat
geschaffen wird.
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Das
tgATIIImut kann beispielsweise jedes beliebige
tgATIIImut sein, das hierin beschrieben
wurde.
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Geeignete
Säuger
schließen
ein: Wiederkäuer;
Huftiere; domestizierte Säuger;
sowie Milchtiere. Besonders bevorzugte Säuger schließen ein: Ziegen, Schaf, Kamele,
Kühe, Schweine,
Pferde, Ochsen und Lamas. Der transgene Säuger sollte zur Erzeugung von
mindestens 0,1, 1 oder mehr bevorzugt mindestens 10 oder 100 Liter
Milch pro Jahr in der Lage sein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das transgen erzeugte tgATIIImut in
einer Brustdrüse
des transgenen Säugen
erzeugt, z. B. ein Wiederkäuer,
z. B. eine Ziege.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das transgen erzeugte tgATIIImut in
die Milch des transgenen Saugers abgeschieden, z. B. ein Wiederkäuer, z.
B. eine Ziege.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das transgen erzeugte tgATIIImut unter
der Kontrolle eines mammmärspezifischen
Promotors erzeugt, z. B: ein milchspezifischer Promotor, z. B. ein
Milchserumprotein- oder Casein-Promotor. Der milchspezifische Promotor
kann ein Casein-Promotor sein, beta-Lactoglobulin-Promotor, Molkesäureprotein-Promotor
oder Lactalbumin-Promotor.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
sind in die Milch mindestens 1, 10, 100, 500, 1.000 oder 2.000 Milligramm
pro Milliliter des tgATIIImut einbezogen.
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Ebenfalls
wird von uns ein transgener Organismus beschrieben, der ein transgenes
tgATIIImut und bevorzugt tgATIIImut, deriviert von Human-ATIII exprimiert
und von dem ein transgenes Präparat
des tgATIIImut erhalten werden kann.
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Das
tgATIIImut kann beispielsweise jedes beliebige
tgATIIImut sein, das hierin beschrieben
wird.
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Der
transgene Organismus ist eine transgene Pflanze oder ein solches
Tier davon. Bevorzugte transgene Tiere schließen ein: Säuger; Vögel; Reptilien und Amphibien.
Geeignete Säuger
schließen
ein: Wiederkäuer;
Huftiere; domestizierte Tiere und Milchtiere. Besonders bevorzugte
Tiere schließen
ein: Ziegen, Schaf, Kamele, Kühe,
Schweine, Pferde, Ochsen, Kaninchen und Lamas. Geeignete Vögel schließen Hühner ein, Gänse und
Truthähne.
Wo das transgene Protein in die Milch eines transgenen Tieres abgeschieden
wird, sollte das Tier zur Erzeugung von mindestens 0,1, 1 und mehr
bevorzugt mindestens 10 oder 100 Liter Milch pro Jahr in der Lage
sein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das transgen erzeugte tgATIIImut in
einer Brustdrüse
des transgenen Tieres, z. B. ein Wiederkäuer, z. B. eine Ziege, erzeugt.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das transgen erzeugte tgATIIImut in
die Milch des transgenen Tieres abgeschieden, z. B. ein Wiederkäuer, z.
B. eine Ziege.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das transgen erzeugte tgATIIImut unter
der Kontrolle eines mammmärspezifischen
Promotors erzeugt, z. B. eines milchspezifischen Promotors, z. B.
Milchserumprotein- oder Casein-Promotors. Der milchspezifische Promotor
kann ein Casein-Promotor sein, beta-Lactoglobulin-Promotor, Molkesäureprotein-Promotor
oder Lactalbumin-Promotor.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das tgATIIImut unter der Kontrolle
einer Harnblase oder ovumspezifischen Promotor erzeugt und das tgATIII
in den Urin oder in ein Ovum abgeschieden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das tgATIIImut eine mutierte Nucleotid-
oder Aminosäuresequenz
von Säugern
oder Primaten und bevorzugt ein Human-ATIII.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
schließt
das Präparat
mindestens 1, 10 oder 100 Milligramm tgATIIImut ein.
In bevorzugten Ausführungsformen
schließt
das Präparat
mindestens 1, 10 oder 100 Gramm des tgATIIImut ein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
schließt
das Präparat
mindestens 1, 10, 100 oder 500 Milligramm pro Milliliter tgATIIImut ein.
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Ebenfalls
wird von uns eine pharmazeutische Zusammensetzung beschrieben, in
die eine therapeutisch wirksame Menge des transgenen tgATIIImut oder ein transgenes Präparat von
tgATIIImut einbezogen ist, z. B. ein tgATIIImut, wie es hierin beschrieben wird, sowie
ein pharmazeutisch duldbarer Träger.
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Das
transgene tgATIIImut oder tgATIIImut-Präparat
kann mit Hilfe jeder beliebigen Methode oder eines Organismus hergestellt
werden, wie hierin beschrieben wird.
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Ein "Präparat", wie es hierin verwendet
wird, bezieht sich auf eine Mehrzahl von Molekülen, die durch ein oder mehrere
transgene Tiere erzeugt werden. In einem der Aspekte kann dieses
Moleküle
differierender Glykosylierung einschließen oder kann in dieser Hinsicht
homogen sein.
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Ein "gereinigtes Präparat", "weitgehend reines
Präparat" eines Polypeptids
oder eines isolierten Polypeptids, wie sie hierin verwendet werden,
bedeutet im Fall eines transgen erzeugten Polypeptids ein Polypeptid,
das von mindestens einem anderen Protein, Lipid oder Nucleinsäure separiert
worden ist, mit denen es in dem transgenen Tier oder in einem Fluid,
z. B. Milch, oder einer anderen Substanz, z. B. einem Ei, die von
dem transgenen Tier erzeugt werden, vorkommt. Das Polypeptid wird
bevorzugt von Substanzen separiert, z. B. Antikörpern oder Gelmatrix, z. B.
Polyacrylamid, die zu dessen Reinigung verwendet werden. Das Polypeptid besteht
bevorzugt aus mindestens 10, 20, 50, 70, 80 oder 95% Trockenmasse
des gereinigten Präparats.
Vorzugsweise enthält
das Präparat:
ausreichend Polypeptid, um eine Proteinsequenzierung zu ermöglichen;
mindestens 1, 10 oder 100 Mikrogramm des Polypeptids; mindestens
1, 10 oder 100 Milligram des Polypeptids.
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Eine
weitgehend reine Nucleinsäure
ist eine Nucleinsäure,
die eines oder beides der Folgenden ist: nicht unmittelbar zusammenhängend mit
einem oder beiden der Sequenzen, z. B. codierende Sequenzen, mit denen
sie unmittelbar zusammenhängend
ist (d. h. eine am 5'-Ende
und eine am 3'-Ende)
in dem natürlich auftretenden
Genom des Organismus, von dem die Nucleinsäure abgeleitet ist; oder das
weitgehend frei ist von einer Nucleinsäuresequenz, mit der es in dem
Organismus auftritt, von dem die Nucleinsäure deriviert ist. In den Begriff
einbezogen sind beispielsweise eine rekombinante DNA, die in einem
Vektor eingebaut ist, z. B. in einem autonom replizierenden Plasmid
oder Virus oder in die genomische DNA eines Prokaryoten oder Eukaryoten,
oder die als ein separates Molekül
existiert (z. B. eine cDNA oder ein genomisches DNA-Fragment, das
durch PCR erzeugt wurde oder durch eine Behandlung der Restriktionsendonuclease)
unabhängig
von anderen DNA-Sequenzen. Weitgehend reine DNA schließt außerdem eine
rekombinante DNA ein, die Bestandteil eines Hybridgens ist, welches
zusätzlich
eine tgATIIImut-Sequenz codiert.
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Die
Begriffe Peptide, Proteine und Polypeptide werden hierin austauschbar
verwendet.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "transgene Sequenz" auf eine Nucleinsäuresequenz (z. B. die ein oder
mehrere Humanproteine codiert), die durch eine künstliche Maßnahme in eine Zelle insertiert ist.
Die transgene Sequenz, die hierin auch als ein Transgen bezeichnet
wird, kann Bestandteil des Genoms eines Tieres werden, das sich
im Ganzen entwickelt, oder Teil einer solchen Zelle sein. In Ausführungsformen der
Erfindung ist die transgene Sequenz in das chromosomale Genom integriert.
Wenn die transgene Sequenz in das Genom integriert ist, ergibt sich
durch ihre bloße
Insertion eine Änderung
in der Nucleinsäuresequenz des
Genoms, in das sie insertiert ist. Eine transgene Sequenz kann teilweise
oder vollständig
Species-heterolog sein, d. h. die transgene Sequenz oder ein Abschnitt
davon kann von einer Species sein, die von der Zelle verschieden
ist, in die sie eingeführt
wurde. Eine transgene Sequenz kann teilweise oder vollständig Species-homolog
sein, d. h. die transgene Sequenz oder ein Abschnitt davon kann
von der gleichen Species wie die Zelle sein, in die sie eingeführt wurde.
Wenn eine transgene Sequenz (im Sinne der Sequenz oder in dem Species-homologen
Sinn) zu einem endogenen Gen der Zelle, in die sie eingeführt wurde,
homolog ist, dann hat die transgene Sequenz bevorzugt ein oder mehrere
der folgenden Merkmale: sie ist für die Insertion konzipiert
oder in das Genom der Zelle in einer solchen Weise insertiert, dass
es die Sequenz des Genoms der Zelle, in die es insertiert wurde,
verändert
(z. B. ist sie an einer Stelle insertiert, die sich von derjenigen
des endogenen Gens oder endogenen Gens unterscheidet oder ihre Insertion
führt zu
einer Änderung
in der Sequenz des endogenen Gens); es schließt eine Mutation ein, z. B.
eine Mutation, die zu einer Fehlexpression der transgenen Sequenz
führt;
auf Grund ihrer Insertion kann sie zu einer Fehlexpression des Gens
führen,
in die es insertiert wurde, z. B. kann die Insertion zu einem "Knock-out" des Gens führen, in
das sie insertiert wurde. Eine transgene Sequenz kann eine oder
mehrere transkriptionelle regulatorische Sequenzen einschließen sowie
jede andere beliebige Nucleinsäuresequenz, wie
beispielsweise Intronen, die für
ein gewünschtes
Maß oder
Muster der Expression einer ausgewählten Nucleinsäure erforderlich
sein kann, wobei alle funktionsfähig mit
der ausgewählten
Nucleinsäure
verknüpft
sind. In die transgene Sequenz kann eine Enhancer-Sequenz einbezogen
sein und/oder Sequenzen, die eine Abscheidung ermöglichen.
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Der
hierin verwendete Begriff "heterologer
Promotor" bezieht
sich auf einen Promotor, der normalerweise in Verbindung steht mit
dem Gen, das er kontrolliert oder das heterolog zu dem Säuger ist,
in das er eingeführt
ist.
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Säuger sind
hierin als alle Tiere mit Ausnahme der Menschen festgelegt, die über Brustdrüsen verfügen und
Milch erzeugen.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "Milchtier" auf ein milcherzeugendes Tier. In bevorzugten Ausführungsformen
erzeugt das Milchtier große
Volumina an Milch und hat lange Lactationsperioden, z. B. Kühe oder
Ziegen.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "Pflanze" entweder auf eine ganze Pflanze, ein
Teil einer Pflanze, auf eine Pflanzenzelle oder eine Gruppe von
Pflanzenzellen. Die Klasse der Pflanzen, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Anwendung gelangen können,
ist im Allgemeinen so umfangreich wie die Klasse höherer Pflanzen,
die Transformationsmethoden zugänglich
sind, einschließlich
sowohl einkeimblättrige
als auch zweikeimblättrige
Pflanzen. Darin einbezogen sind Pflanzen einer Varietät von Ploidie-Werten
einschließlich
polyploid, diploid und haploid.
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Der
Begriff "pharmazeutisch
duldbare Zusammensetzung" bezeichnet
Zusammensetzungen, die eine therapeutisch wirksame Menge von tgATIIImut aufweisen und gemeinsam mit einem oder
mehreren pharmazeutisch duldbaren Trägem formuliert sind.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der folgenden
detaillierten Beschreibung sowie anhand der Ansprüche offensichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine Human-ATIII-cDNA und Aminosäuresequenzen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung, das mutierte Formen
von ATIII die Aktivität
von ATIII als Antikoagulans und/oder die antiangiogene Aktivität erleichtern
können.
Derartige mutierte Formen von ATIII lassen sich transgen erzeugen
und werden in die Milch eines transgenen Tieres abgeschieden.
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TRANSGENE SÄUGER
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Methoden
zur Erzeugung von nichthumanen transgenen Säugern, die als Quelle für somatische
Zellen in der Erfindung verwendet werden können, sind auf dem Fachgebiet
bekannt. Diese Methoden können
das Einführen
von DNA-Konstrukten in die Keimbahn eines Säugers umfassen, um einen transgenen
Sauger zu erzeugen. Beispielsweise können ein oder mehrere Kopien
des Konstruktes in das Genom eines Säugerembryos mit Hilfe von transgenen
Standardmethoden eingebaut werden. Darüberhinaus lassen sich nichthumane transgene
Säuger
unter Verwendung einer Somazelle als Spenderzelle erzeugen. Das
Genom der Somazelle kann dann in ein Oozyt insertiert werden und
das Oozyt fusioniert und aktiviert werden, um einen rekonstruierte Embryo
zu erzeugen. Beispielsweise werden Methoden zur Erzeugung transgener
Tiere unter Verwendung einer Somazelle in der PCT-Veröffentlichung
WO 97/07669 beschrieben.
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Obgleich
Ziegen eine bevorzugte Quelle für
genetisch bearbeitete Somazellen sind, können auch andere Säuger außer Mensch
verwendet werden. Bevorzugte Säuger
außer
Mensch sind Wiederkäuer,
z. B. Kühe,
Schaf, Kamele oder Ziegen. Ziegen, schwarzer Herkunft, z. B. Ziegen
der Aufzucht der Alpen, Saanen und Toggenburg, sind in den hierin
beschriebenen Methoden verwendbar. Zusätzliche Beispiele für bevorzugte
Tiere außer
Mensch schließen
Ochsen ein, Pferde, Lamas und Schweine. Die als Quelle für die genetisch
bearbeiteten Zellen verwendeten Säuger hängen von dem transgenen Säuger ab,
der mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten werden soll, beispielsweise mit Hilfe eines Ziegengenoms,
das in ein funktionell kernlos gemachtes Oozyt einer Ziege eingeführt werden
soll.
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Bevorzugt
werden die Somazellen zur Verwendung in der Erfindung von einer
transgenen Ziege erhalten. Methoden zum Erzeugen transgener Ziegen
sind auf dem Fachgebiet bekannt. Beispielsweise kann ein Transgen
in die Keimbahn einer Ziege durch Mikroinjektion eingeführt werden,
wie beispielsweise in Ebert et al., (1994), Bio/Technology 12:699,
beschrieben wurde, die hiermit als Fundstelle einbezogen ist.
-
Andere
transgene Tiere außer
Mensch, die als eine Quelle für
genetisch verarbeitete Somazellen verwendet werden sollen, lassen
sich durch Einführen
eines Transgens in die Keimbahn des nonhumanen Tieres erzeugen.
Zum Einführen
von Transgenen können
embryonale Targetzellen verschiedener Entwicklungsstadien verwendet
werden. In Abhängigkeit
von dem Entwicklungsstadium der embryonalen Targetzelle werden unterschiedliche
Methoden angewendet. Die spezielle Linie/Linien irgendeines Tieres,
das zur Ausführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden soll, wird/werden auf
allgemeine gute Gesundheit ausgewählt, gute Embryoleistungen,
gute pronucleäre
Sichtbarkeit in dem Embryo und gute reproduktive Fitness. Darüber hinaus
ist der Haplotyp ein bedeutender Faktor.
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TRANSFIZIERTE ZELLLINIEN
-
Zur
Erzeugung eines transgenen Tieres können genetisch bearbeitete
Zelllinien verwendet werden. Ein genetisch bearbeitetes Konstrukt
kann in eine Zelle über
konventionelle Methoden der Transformation oder Transfektion eingeführt werden.
Wie hierin verwendet, sind in die Begriffe "Transfektion" und "Transformation" eine Vielzahl von Methoden zum Einführen einer
transgenen Sequenz in eine Wirtszelle einbezogen, einschließlich Calciumphosphat-
oder Calciumchlorid-co-Ausfällung,
DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion, Lipofektion oder Elektroporation. Wie nachstehend
beschrieben wird, können
darüber
hinaus biologische Vektoren verwendet werden, z. B. virale Vektoren.
Geeignete Methoden zum Transformieren oder Transfizieren von Wirtszellen
finden bei Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manuel,
2. Ausg., Cold Spring Harbor Laboratory, (Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989) sowie in anderen geeigneten
Laborhandbüchern.
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Zwei
anwendbare Vorgehensweisen sind die Elektroporation und die Lipofektion.
Kurze Beispiele für die
jeweilige Vorgehensweise werden nachfolgend beschrieben.
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Das
DNA-Konstrukt kann stabil in eine somatische Spenderzelllinie durch
Elektroporation unter Anwendung des folgenden Protokolls eingeführt werden:
Es werden Somazellen, z. B. Fibroblasten, z. B. embryonische Fibroblasten,
in PBS bei etwa 4 × 106 Zellen/ml suspendiert. 50 Mikrogramm der linearisierten
DNA werden zu 0,5 ml der Zellsuspension zugegeben und die Suspension
in eine Küvette
mit 0,4 cm Elektrodenabstand (Biorad) gegeben. Die Elektroporation
wird unter Verwendung eines Elektroporators "Biorad Gene Pulser" mit 330 Volt Pulsspannung bei 25 mA,
1.000 μF
und unendlichen Widerstand ausgeführt. Wenn das DNA-Konstrukt
ein Neomycinresistenz-Gen für
die Selektion enthält,
werden Neomycin-resistente Klone nach der Inkubation mit 350 Mikrogramm/ml
G418 (GibcoBRL) für
15 Tage ausgewählt.
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Das
DNA-Konstrukt lässt
sich stabil in eine somatische Spenderzelllinie durch Lipofektion
unter Anwendung eines Protokolls einführen, wie beispielsweise das
Folgende: etwa 2 × 105-Zellen werden auf eine 3,5 cm-Mulde aufgezogen
und mit 2 Mikrogramm linearisierter DNA unter Verwendung von LipofectAMINETM (GibcoBRL) transfiziert. 48 Stunden nach
der Transfektion werden die Zellen 1:1.000 und 1:5.000 aufgeteilt und,
wenn das DNA-Konstrukt ein Neomycinresistens-Gen für die Selektion
enthält,
G418 bis zu einer Endkonzentration von 0,35 mg/ml zugegeben. neomycinresistente
Klone werden Isoliert und für
die Kryopräservation
sowie für
den nuklearen Transfer erweitert.
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GEWEBESPEZIFISCHE EXPRESSION
VON PROTEINEN
-
Oftmals
ist es wünschenswert,
ein heterologes Protein zu exprimieren, z. B. eine mutierte Form
von ATIII, und zwar in einem speziellen Gewebe oder Fluid, z. B.
der Milch eines transgenen Tieres. Das heterologe Protein kann aus
dem Gewebe oder dem Fluid gewonnen werden, in welchem es exprimiert
wurde. Beispielsweise ist es oftmals wünschenswert, das heterologe
Protein in Milch zu exprimieren. Methoden zum Erzeugen eines heterologen
Proteins unter der Kontrolle eines milchspezifischen Promotors werden
nachfolgend beschrieben. Zusätzlich
werden andere gewebespezifische Promotoren sowie andere regulatorische
Elemente, z. B. Signalsequenzen und eine Sequenz, die die Sekretion
von nichtausgeschiedenen Proteinen verstärkt, beschrieben.
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MILCHSPEZIFISCHE PROMOTOREN
-
Verwendbare
transkriptionelle Promotoren sind solche Promotoren, die bevorzugt
in Brust-Epithelzellen
aktiviert sind, einschließlich
Promotoren, die Gen-codierende Milchproteine kontrollieren, wie
beispielsweise Casein, beta-Lactoglobulin (Clark et al., (1989)
Bio/Technology 7: 487–492,
Molkesäure-Proteine
(Gordon et al., (1987) Bio/Technology 5: 1183–1187) und Lactalbumin (Soulier
et al., (1992) FEBS Letts. 297:13). Casein-Promotoren lassen sich
von den alpha-, beta-, gamma- oder kappa-Casein-Genen einer beliebigen Säugerspecies
derivieren, wobei ein bevorzugter Promotor von dem beta-Casein-Gen der Ziege
deriviert wird (DiTullio, (1992) Bio/Technology 10: 74–77). Ein
milchspezifischer Protein-Promotor oder die Promotoren, die speziell
in Brustgewebe aktiviert sind, lassen sich von cDNA- oder genomischen
Sequenzen derivieren. Vorzugsweise sind sie genomischer Herkunft.
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Die
DNA-Sequenzinformation ist für
die vorgenannten mammmärspezifischen
Gene verfügbar
in mindestens einem und oftmals in mehreren Organismen. Siehe hierzu
Richards et al., J. Biol. Chem. 256, 526–532 (1981) (alpha-Lactalbumin-rat);
Campbell et al., Nucleic Acid Res. 12, 8685–8697 (1984) (rat WAP); Jones
et al., J. Biol. Chem. 260, 7042–7050 (1985) (rat beta-Casein);
Yu-Lee & Rosen,
J. Biol. Chem. 258, 10794–10804
(1983) (rat γ-casein);
Hall, Biochem. J. 242, 735–742
(1987) (α-lactalbumin
human); Stewart, Nucleic Acids Res. 12, 389 (1984) (bovine αs) und κ casein Cdnas9;
Gorodetsky et al., Gene 66, 87–96
(1988) (bovine β casein);
Alexander et al., Eur. J. Biochem. 178, 395–401 (1988) (bovine κ casein);
Brigmon et al., FEBS Lett. 188, 48–55 (1977) (bovine αS2 casein);
Jamieson et al., Gene 61, 85–90
(1987), Invanov et al., Biol. Chem. Hoppe-Seyler 369, 425–429 (1988),
Alexander et al., Nucleic Acids Res. 17, 6739 (1989) (bovine β lactoglobulin);
Vilotte et al., Biochimie 69, 609–620 (1987) (bovine α-lactalbumin). Die
Struktur und Funktion der verschiedenen Milchproteingene finden
sich in einer Übersichtsarbeit
von Mercier & Vilotte,
J. Dairy Sci. 76, 3079–3098
(1993) (hierin als Fundstelle in ihrer Gesamtheit für alle Aufgaben
einbezogen). Wenn zusätzliche
flankierende Sequenzen zum Optimieren der Expression des heterologen
Proteins nützlich
sind, lassen sich derartige Sequenzen unter Anwendung der bestehenden
Sequenzen als Sonden klonieren. Milchdrüsen-spezifische regulatorische
Sequenzen von verschiedenen Organismen können durch ein Screening von Banken
von solchen Organismen unter Verwendung bekannter zugehöriger Nucleotidsequenzen
oder Antikörper
zu verwandten Proteinen als Sonden erhalten werden.
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SIGNALSEQUENZEN
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Brauchbare
Signalsequenzen sind nichtspezifische Signalsequenzen oder andere
Signalsequenzen, die aus der Abscheidung von eukaryotischen oder
prokaryotischen Proteinen resultieren. Vorzugsweise werden die Signalsequenzen
aus milchspezifischen Signalsequenzen ausgewählt, d. h. von einem Gen, das
ein in die Milch abgeschiedenes Produkt codiert. Am Meisten bevorzugt
steht die milchspezifische Signalsequenz in Bezug zu dem in dem
Konstrukt zur Anwendung gelangenden milchspezifischen Promotor,
wie nachfolgend beschrieben wird. Die Größe der Signalsequenz ist nicht
entscheidend. Was insgesamt erforderlich ist, die Sequenz muss ausreichend
groß sein,
um eine Abscheidung des gewünschten
rekombinanten Proteins herbeizuführen,
z. B. in das Brustgewebe. Beispielsweise lassen sich Signalsequenzen
von Genen verwenden, die auf Casein codieren, z. B. alpha-, beta-,
gamma- oder kappa-Caseine,
beta-Lactoglobulin, Molkesäureprotein und
Lactalbumin. Eine bevorzugte Signalsequenz ist die Signalsequenz
des Ziegen-beta-Caseins.
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Signalsequenzen
von anderen abgeschiedenen Proteinen, z. B. Proteine, die durch
Nierenzellen, pankreatische Zellen oder Leberzellen abgeschieden
werden, können
ebenfalls zur Anwendung gelangen. Bevorzugt hat die Signalsequenz
eine Abscheidung von Proteinen in beispielsweise Urin oder Blut
zur Folge.
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AMINO-TERMINALE REGIONEN ABGESCHIEDENER
PROTEINE
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Ein
nichtabgeschiedenes Protein kann ebenfalls in einer solchen Weise
modifiziert werden, dass es abgeschieden wird, wie beispielsweise
durch Einschluss in das insgesamt oder einen Teil der codierenden
Sequenz eines Protein abzuscheiden Protein, das normalerweise abgeschieden
wird. Bevorzugt ist die gesamte Sequenz des Proteins, das normalerweise
abgeschieden wird, nicht in die Sequenz des Proteins einbezogen, sondern
lediglich ein ausreichender Abschnitt des Amino-terminalen Endes
des Proteins, das normalerweise abgeschieden wird, um zu einer Abscheidung
des Proteins zu führen.
Beispielsweise wird ein Protein, das nicht normalerweise abgeschieden
wird, mit einem Amino-terminalen Abschnitt eines Proteins, das normalerweise
abgeschieden wird, fusioniert (gewöhnlich an seinem Amino-terminalen
Ende).
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In
einem der Aspekte ist das Protein, das normalerweise abgeschieden
wird, ein Protein, das normalerweise in Milch abgeschieden wird.
In solche Proteine einbezogen sind Proteine, die durch Milchdrüsen-Epithelzellen,
Milchproteine, wie beispielsweise Casein, beta-Lactoglobulin, Molkesäureprotein
und Lactalbumin, abgeschieden werden. Ceseinproteine schließen alpha-,
beta-, gamma- oder
kappa-Casein-Gene beliebiger Species der Säuger ein. Ein bevorzugtes Protein
ist beta-Casein, z. B: beta-Casein der Ziege. Die Sequenzen, die
das abgeschiedene Protein codieren, können entweder von einer cDNA
oder von genomischen Sequenzen deriviert werden. Bevorzugt sind
sie von genomischem Ursprung und schließen ein oder mehrere Intronen
ein.
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ANDERE GEWEBESPEZIFISCHE PROMOTOREN
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Zur
Anwendung können
auch andere gewebespezifische Promotoren gelangen, die eine Expression in
ein spezielles Gewebe ermöglichen.
Gewebespezifische Promotoren sind Promotoren, die in einem speziellen
Gewebe starker exprimiert werden als in andere. Gewebespezifische
Promotoren werden oftmals weitgehend ausschließlich in dem speziellen Gewebe
exprimiert.
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Gewebespezifische
Promotoren, die zur Anwendung gelangen können, schließen ein:
einen neuralspezifischen Promotor, z. B. Nestin, Wnt-1, Pax-1, Engrailed-1,
Engrailed-2, unitraschallbehandelter Igel, ein leberspezifischer
Promotor, z. B. Albumin, alpha-1-Antitrypsin; ein muskelspezifischer
Promotor, z. B. Myogenin, Actin, MyoD, Myosin; ein oozytenspezifischer
Promotor, z. B. ZP1, ZP2, ZP3; ein testikularspezifischer Promotor,
z. B. Protamin, Fertilin, synaptisches Komplex-Protein-1; ein blutspezifischer
Promotor, z. B. Globulin, GATA-1, Porphobilinogen, Deaminase; ein
lungenspezifischer Promotor, z. B. Tensidprotein C; ein haut- oder
wollespezifischer Promotor, z. B. Keratin, Elastin; Endothelspezifische
Promotoren, z. B. Tie-1, Tie-2; und ein knochenspezifischer Promotor,
z. B. BMP.
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Darüber hinaus
lassen sich zur Expression in mehreren Geweben allgemeine Promotoren
verwenden. Beispiele für
allgemeine Promotoren schließen
beta-Actin ein, ROSA-21, PGK, FOS, c-Myc, Jun-A und Jun-B.
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ISOLATORSEQUENZEN
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In
die Erzeugung eines transgenen Tieres verwendeten DNA-Konstrukte
kann mindestens eine Isolatorsequenz einbezogen sein. Die Begriffe "Isolator", "Isolatorsequenz" und "Isolatorelement" werden hierin austauschbar
verwendet. Ein Isolatorelement ist ein Kontrollelement, das die
Transkription von Genen, die innerhalb des Wirkungsbereichs angeordnet
sind, isoliert, das jedoch die Genexpression weder negativ noch
positiv stört.
Bevorzugt wird eine Isolatorsequenz auf beiden Seiten der zu transkribierenden
DNA-Sequenz insertiert. Beispielsweise kann der Isolator etwa 200
bp bis etwa 1 kb, 5' von
dem Promotor und mindestens etwa 1 kb bis 5 kb von dem Promotor
am 3'-Ende des Gens
angeordnet sein, das von Interesse ist. Der Abstand der Isolatorsequenz
von dem Promotor und dem 3'-Ende
des Gens, das von Interesse ist, lässt sich vom Fachmann auf dem
Gebiet in Abhängigkeit
von den relativen Größen des
Gens, das von Interesse ist, des Promotors und des Enhancers, die
zum Aufbau verwendet werden, bestimmen. Darüber hinaus lassen sich mehr
als eine Isolatorsequenz 5' von
dem Promotor oder an dem 3'-Ende
des Transgens anordnen. Beispielsweise können zwei oder mehr Isolatorsequenzen
5' von dem Promotor
angeordnet werden. Der Isolator oder die Isolatoren an dem 3'-Ende des Transgens
können
an dem 3'-Ende des
Gens, das von Interesse ist, oder an dem 3'-Ende einer 3'-regulatorischen Sequenz angeordnet
werden, z. B. an einer 3'-untranslatierten
Region (UTR) oder einer 3'-flankierenden
Sequenz.
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Ein
bevorzugter Isolator ist ein DNA-Segment, welches das 5'-Ende des β-Globulinlocus
von Huhn umfasst und der 5'-constitutiven
hypersensitiven Stelle entspricht, die in der PCT-Veröffentlichung
94/23046 beschrieben wird, deren Inhalt hierin als Fundstelle einbezogen
ist.
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DNA-KONSTRUKTE
-
Es
kann eine Kassette, die ein heterologes Protein codiert, als ein
Konstrukt zusammengesetzt werden, worin ein Promotor für ein spezifisches
Gewebe einbezogen ist, z. B. für
mammäre
Epithelzellen, z. B. ein Casein-Promotor, z. B. ein beta-Casein-Promotor
der Ziege, eine milchspezifische Signalsequenz, z. B. eine Casein-Signalsequenz,
z. B. eine beta-Casein-Signalsequenz, sowie eine DNA, die das heterologe
Protein codiert.
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In
das Konstrukt kann auch eine 3' untranslatierte
Region hinter der DNA-Sequenz einbezogen sein, die auf das nichtabgeschiedene
Protein codiert. Derartige Regionen können das RNA-Transkript des
Expressionssystems stabilisieren und erhöhen damit die Ausbeute an gewünschtem
Protein aus dem Expressionssystem. Unter den 3' untranslatierten Regionen, die in den
Konstrukten zur Verwendung in der Erfindung brauchbar sind, sind
Sequenzen, die ein Poly A-Signal bereitstellen. Derartige Sequenzen
lassen sich z. B. von SV40 kleinen-t-Antigen derivieren, der Casein-3'-untranslatierten
Region oder anderer 3'-untranslatierter Sequenzen,
die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind. In einem der Aspekte wird
die 3' untranslatierte
Region von einem milchspezifischen Protein deriviert. Die Länge der
3' untranslatierten
Region ist nicht entscheidend, jedoch scheint die stabilisierende
Wirkung ihres Poly A-Transkriptes beim Stabilisieren der RNA der
Expressionssequenz von Bedeutung zu sein.
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Wahlweise
kann in das Konstrukt eine 5' untranslatierte
Region zwischen dem Promotor und der DNA-Sequenz einbezogen sein,
die die Signalsequenz codiert. Derartige untranslatierte Regionen
können
von der gleichen Kontrollregion kommen, von der der Promotor genommen
wurde, oder können
von einem anderen Gen kommen, z. B. können sie von anderen synthetischen,
halbsynthetischen oder natürlichen
Quellen deriviert sein. Wiederum ist ihre spezifische Länge nicht
entscheidend, jedoch scheinen sie zur Verbesserung der Expressionsstärke nützlich zu
sein.
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In
das Konstrukt können
ebenfalls etwa 10%, 20%, 30% oder mehr der N-terminalen codierenden
Region eines Gens einbezogen sein, das bevorzugt in mammären Epithelzellen
exprimiert. Beispielsweise kann die N-terminale codierende Region
dem verwendeten Promotor entsprechen, z. B. eine β-Casein-N-terminale codierende
Region der Ziege.
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Das
Konstrukt kann unter Anwendung von auf dem Fachgebiet bekannten
Methoden hergestellt werden. Das Konstrukt kann als Teil eines größeren Plasmids
hergestellt werden. Eine solche Herstellung ermöglicht das Klonieren und die
Selektion der korrekten Konstruktionen in wirksamer Weise. Das Konstrukt
lässt sich
zwischen leicht zugänglichen
Restriktionsstellen auf dem Plasmid so anordnen, so dass es leicht
von den verbleibenden Plasmidsequenzen zum Einbau in dem gewünschten
Säuger
isoliert werden kann.
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OOZYTEN
-
Oozyten
zur Verwendung in der Erfindung lassen sich zu verschiedenen Zeitpunkten
im Verlaufe des Reproduktionszyklus eines Tieres erhalten. Es können Oozyten
in verschiedenen Stadien des Zellzyklus erhalten werden und anschließend in
vitro zum Eintritt in ein spezielles Stadium der Reifeteilung induziert werden.
Beispielsweise werden auf Serum-genüchtertem Medium aufgezogene
Oozyten in der Metaphase arretiert. Darüber hinaus lassen sich arretierte
Oozyten zum Eintritt in die Telophase durch Serumaktivierung induzieren.
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Oozyten
können
in vitro zur Reife gebracht werden, bevor sie zur Erzeugung eines
rekonstruierten Embryos verwendet werden. Dieser Prozess erfordert
gewöhnlich
die Aufnahme von unreifen Oozyten von Ovarien des Säugers, z.
B. Ovarien der Ziege, und das Reifen des Oozyten in einem Medium
vor der Kernentfernung, bis der Oozyt das gewünschte Meiosestadium erreicht
hat, z. B. Metaphase oder Telophase. Darüber hinaus lassen Oozyten,
die in vivo zur Reife gebracht worden sind, zur Erzeugung eines
rekonstruierten Embryos verwenden.
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Oozyten
können
von einem weiblichen Säuger
während
der Superovulation aufgenommen werden. Verkürzt gesagt, es können Oozyten,
z. B. Oozyten der Ziege, operativ gewonnen werden, indem die Oozyten am
dem Eileiter des weiblichen Spenders ausgespült werden. Es werden hierin
Methoden zur Einleitung der Superovulation in Ziegen und der Aufnahme
von Oozyten der Ziege beschrieben.
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TRANSFER REKONSTRUIERTER EMBRYOS
-
Ein
rekonstruiertes Embryo kann zu einem weiblichen Säugetier
als Spender transferiert werden und kann sich zu einem klonierten
oder transgenen Säuger
entwickeln. Beispielsweise kann das rekonstruierte Embryo über die
Fimbrien in das Eileiterlumen des jeweiligen weiblichen Spendersäugers transferiert
werden. Außerdem
sind Methoden zum Transferieren eines Embryos zu einem Spendersäuger auf
dem Fachgebiet bekannt und wurden beispielsweise beschrieben von
Ebert et al. (1994) Bio/Technology 12:699.
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REINIGUNG VON PROTEINEN AUS
MILCH
-
Das
transgene Protein, z. B: eine mutierte Form von ATIII, kann in Milch
mit relativ hohen Konzentrationen und großem Volumina erzeugt werden
liefert eine kontinuierliche hohe Austragsmenge an normal bearbeitetem
Peptid, das leicht am einer erneuerbaren Quelle geerntet werden
kann. Es gibt mehrere verschiedene Methoden zur Isolierung von Proteinen
aus Milch, die auf dem Fachgebiet bekannt sind.
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Milchproteine
werden normalerweise mit Hilfe einer Kombination von Verfahren isoliert.
Rohmilch wird zuerst zur Entfernung von Fetten, beispielsweise durch
Entrahmen, Zentrifugation, Sedimentation (H. E. Swaisgood, Developments
in Dairy Chemistry, I: Chemistry of Milk Protein, Applied Science
Publishers, NY, 1982), Säureausfällung (
US-P-4 644 056 ) oder enzymatische
Koagulation mit Lab oder Chymotrypsin (Swaisgood, ibid.) zur Entfernung
von Fetten fraktioniert. Anschließend können die wichtigsten Milchproteine
entweder zu einer klaren Lösung
oder zu einem Massepräzipitat
aufgeteilt werden, am dem das spezielle Protein, das von Interesse
ist, mühelos
gereinigt werden kann.
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In
der
FP-P-2 487 642 wird
die Abtrennung von Milchproteinen aus Magermilch oder Molke mit
Hilfe der Membranultrafiltration in Kombination mit der Ausschlusschromatographie
oder Ionenaustauschchromatographie beschrieben. Zuerst wird durch
Entfernen des Caseins durch Ausfällung
mit Lab oder Molkesäure
Molke erzeugt. In der
US-P-4
485 040 wird die Abtrennung eines an alpha-Lactoglobulin angereicherten
Produkts in dem Filterrückstand
aus Molke mit Hilfe zweier aufeinander folgender Schritte der Ultrafiltration
beschrieben. Die
US-P-4 644 056 gewährt ein
Verfahren zum Reinigen von Immunglobulin aus Milch oder Colostrum
mit Hilfe der Säureausfällung bei
pH 4,0 bis 5,5 und aufeinander folgender Querstromfiltration zuerst
auf einer Membran mit einer Porenweite von 0,1 bis 1,2 Mikrometer,
um den Produktpool zu klären,
und anschließend auf
einer Membran mit einer Trenngrenze von 5 bis 80 kD, um dieses einzuengen.
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In ähnlicher
Weise lehrt die
US-P-4 897 465 die
Einengung und Anreicherung eines Proteins, wie beispielsweise Immunglobulin,
aus Blutserum, Eigelb oder Molke, mit Hilfe einer sequentiellen
Ultrafiltration auf Metalloxid-Membranen mit einer pH-Wert-Verschiebung.
Die Filtration wird zuerst bei einem pH-Wert unterhalb des isoelektrischen
Punktes (pI) des ausgewählten
Proteins zur Entfernung der Masseverunreinigungen aus dem Protein-Filterrückstand
ausgeführt
und anschließend
bei einem pH-Wert oberhalb des pI des ausgewählten Proteins, um Verunreinigungen
zurückzuhalten
und das ausgewählte
Protein in das Permeat durchzulassen. Eine andere Methode der Anreicherung
durch Filtration wird in der
EP-P-467
482 B1 gelehrt, der entfettete Magermilch auf einen pH-Wert
von 3 bis 4 unterhalb des pI der Milchproteine herabgesetzt wird,
um sowohl Casein- als auch Molkeproteine zu solubilisieren. Sodann
werden mit drei aufeinander folgenden Durchläufen der Ultrafiltration oder
Diafiltration die Proteine unter Erzeugung eines Filterrückstandes
eingeengt, der 15% bis 20% Feststoffe enthält, wovon 90% Protein sind.
Alternativ offenbart die
GB-A-2
179 947 die Abtrennung von Lactoferrin von Molke mit Hilfe
der Ultrafiltration zur Einengung der Probe, gefolgt von einer schwachen Kationenaustauschchromatographie
bei näherungsweise
neutralem pH-Wert. Ein Maß für die Reinheit
wird nicht angegeben. Nach der PCT-Veröffentlichung
WO 95/22258 wird ein Protein,
wie beispielsweise Lactoferrin, aus Milch gewonnen, die auf eine
hohe Ionenstärke
durch Zugabe von konzentriertem Salz und anschließender Kationenaustauschchromatographie
eingestellt wurde.
-
In
all diesen Verfahren wird Milch oder eine Fraktion davon zuerst
zur Entfernung von Fetten, Lipiden und anderen Verunreinigungssubstanzen
behandelt, die die Filtrationsmembranen oder Chromatographiemedien
verstopfen würden.
Die auf diese Weise erzeugten ersten Fraktionen können aus
Casein bestehen, Molke oder Gesamtmilchprotein, woraus das Protein,
das von Interesse ist, anschließend
isoliert wird.
-
Die
PCT-Patentveröffentlichung
Nr.
WO 94/19935 offenbart
ein Verfahren zum Isolieren von biologisch aktivem Protein aus Vollmilch
durch Stabilisieren der Löslichkeit
der Gesamtmilchproteine mit einem positiv geladenen Mittel, wie
beispielsweise Arginin, Imidazol oder Bis-Tris. Diese Behandlung
erzeugt eine geklärte
Lösung,
aus der das Protein abgetrennt werden kann, z. B. durch Filtration
durch Membranen, die ansonsten durch ausgefällte Proteine verstopft werden
würden.
-
Die
USSN 08/648 235 offenbart ein Verfahren zum Abtrennen einer löslichen
Milchkomponente, wie beispielsweise ein Peptid, in ihrer biologisch
aktiven Form aus Vollmilch oder ein Milchfraktion mit Hilfe einer Tangentialflussfiltration.
Anders als bei früheren
Trennmethoden wird hierbei die Notwendigkeit einer ersten Fraktionierung
der Vollmilch zur Entfernung von Fett und Casein-Micellen eliminiert,
wodurch der Prozess vereinfacht wird und Verluste bei der Gewinnung
und in Bezug auf Bioaktivität
vermieden werden. Diese Methode kann in Kombination mit zusätzlichen
Reinigungsschritten angewendet werden, um weitere Verunreinigungen zu
entfernen und das Produkt, z. B. das Protein, das von Interesse
ist, zu reinigen.
-
HERSTELLUNG VON FRAGMENTEN
UND ANALOGSUBSTANZEN
-
Ein
Fachmann auf dem Gebiet kann die offenbarte Struktur von ATIII durch
Erzeugung von Fragmenten oder Analogsubstanzen verändern und
die neu erzeugten Strukturen auf Aktivität testen. Beispiele für Verfahren
aus dem Stand der Technik, mit denen die Erzeugung und das Testen
von Fragmenten und Analogsubstanzen möglich ist, werden nachfolgend
diskutiert. Diese und andere Verfahren können zur Erzeugung und zum
Screening von Fragmenten und Analogsubstanzen eines ATIII-Polypeptids
angewendet werden. In bevorzugten Ausführungsformen ist die ATIII-Struktur
modifiziert ein Human-ATIII.
-
ERZEUGUNG VON FRAGMENTEN
-
Fragmente
eines Proteins können
auf mehreren Wegen erzeugt werden, z. B. rekombinant mit Hilfe einer
proteolytischen Digerierung oder mit Hilfe einer chemischen Synthese.
Innere und endständige
Fragmente eines Polypeptids können
erzeugt werden, indem ein oder mehrerer Nucleotide von dem einen
Ende (bei einem terminalen Fragment) oder von beiden Ende (bei einem
inneren Fragment) einer Nucleinsäure,
die das Polypeptid codiert, entfernt werden. Die Expression der
mutagenisierten DNA erzeugt Polypeptidfragmente. Die Digerierung
mit "End-hängenden" Endonucleasen kann
damit DNA's erzeugen,
die ein Array von Fragmenten codieren. DNA's, die Fragmente eines Proteins codieren,
können
auch durch regelloses Shearing, Restriktionsdigerierung oder eine
Kombination der vorstehend diskutierten Methoden erzeugt werden.
-
Fragmente
können
auch chemisch synthetisch unter Anwendung von auf dem Fachgebiet
bekannten Methoden dargestellt werden, wie beispielsweise der Chemie
der Merrifield-Festphasen-f-Moc oder t-Boc. Beispielsweise können Peptide
der vorliegenden Erfindung willkürliche
in Fragmente der gewünschten
Länge ohne Überlappung
der Fragmente unterteilt werden oder in überlappende Fragmente einer
gewünschten
Länge eingeteilt
werden.
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ERZEUGUNG VON ANALOGSUBSTANZEN: HERSTELLUNG
VON VERÄNDERTEN
DNA- UND PEPTIDSEQUENZEN MIT HILFE VON RANDOM-METHODEN
-
Varianten
von Aminosäuresequenzen
eines Proteins können
mit Hilfe einer zufallsbestimmter Mutagenese von DNA hergestellt
werden, die ein Protein oder eine spezielle Domäne oder Region eines Proteins
codiert. Anwendbare Methoden schließen die PCR-Mutagenese und
Sättigungsmutagene
ein. Eine Bank von Random-Aminosäuresequenz-Varianten
lassen sich auch mit Hilfe der Synthese einer Reihe degenerierter
Oligonucleotidsequenzen erzeugen. (Methoden zum Screening von Proteinen
in einer Bank und Varianten finden sich hierin an anderer Stelle).
-
PCR-MUTAGENESE
-
In
der PCR-Mutagenese wird eine reduzierte Taq-Polymeraseübereinstimmung
zur Einführung
von zufallsbestimmten Mutationen in ein kloniertes Fragment einer
DNA angewendet (Leung et al., 1989, Technique 1: 11–15). Hier
bei handelt es sich um eine sehr leistungsstarke und relativ schnelle
Methode zum Einführen von
zufallsbestimmten Mutationen. Die DNA-Region, die mutagenisiert
werden soll, wird unter Anwendung der Polymerasekettenreaktion (PCR)
unter Bedingungen amplifiziert, die die Übereinstimmung der DNA-Synthese durch
Taq-DNA-Polymerase reduziert, z. B. unter Anwendung eines Verhältnisses
von dGTP/dATP von fünf, und
Zugabe von Mn2+ zu der PCR-Reaktion. Der
Pool von amplifizierten DNA- Fragmenten
wird in die geeigneten Klonierungsvektoren insertiert, um Banken
von zufallsbestimmten Mutanten zu Schaffen.
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SÄTTIGUNGSMUTAGENESE
-
Die
Sättigungsmutagenese
ermöglicht
die schnelle Einführung
einer großen
Zahl von einzelnen Base-Substitutionen in die klonierten DNA-Fragmente
(Mayers et al., 1985, Science 229:242). Diese Methode schließt die Erzeugung
von Mutationen ein, z. B. durch chemische Behandlung oder Bestrahlung
von einsträngiger
DNA in vitro und Synthese eines komplementären DNA-Stranges. Die Mutationsfrequenz
lässt sich
modulieren, indem die Starke der Behandlung verändert wird, wobei im Wesentlichen
alle möglichen
Base-Substitutionen erhalten werden können. Da bei dieser Prozedur
keine genetische Selektion auf mutanten Fragmenten beteiligt ist,
werden beide neutrale Substitutionen sowie solche erhalten, die
die Funktion verändern. Die
Verteilung von Punktmutationen wird nicht in Richtung auf konservierte
Sequenzelemente verschoben.
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DEGENERIERTE OLIGONUCLEOTIDE
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Eine
Bank von Homologen lässt
sich auch aus einer Reihe von degenerierten Oligonucleotidsequenzen
erzeugen. Die chemische Synthese von degenerierten Sequenzen kann
in einem automatischen DNA-Synthesegerät ausgeführt werden und die synthetischen
Gene anschließend
in einen entsprechenden Expressionsvektor legiert werden. Die Synthese
von degenerierten Oligonucleotiden ist auf dem Fachgebiet bekannt
(siehe beispielsweise Narang, SA (1983) Tetrahedron 39:3; Itakura
et al., (1981) Recombinant DNA, Proc. 3rd Cleveland Sympos. Macromolecules,
ed. AG Walton, Amsterdam: Elsevier S. 273–289; Itakura et al. (1984)
Annu. Rev. Biochem. 53:323; Itakura et al. (1984) Science 198:1056;
Ike et al. (1983) Nucleic Acid Res. 11:477. Diese Methoden sind
in der gerichteten Evolution anderer Proteine eingesetzt worden
(siehe beispielsweise Scott et al. (1990) Science 249: 386–390; Roberts
et al. (1992) PNAS 89: 2429–2433;
Devlin et al. (1990) Science 249: 404–406; Cwirla et al. (1990)
PNAS 87: 6378–6382;
sowie den
US-P-5 223 409 ,
5 198 346 und
5 096 815 ).
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ERZEUGUNG VON ANALOGSUBSTANZEN: HERSTELLUNG
VON VERÄNDERTEM
DNA- UND PEPTID-SEQUENZEN DURCH ORTSGERICHTETE MUTAGENESE
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Non-Random
oder ortsgerichtete Mutagenese-Methoden können angewendet werden, um
spezielle Sequenzen oder Mutationen in speziellen Regionen zu schaffen.
Diese Methoden lassen sich zur Erzeugung von Varianten anwenden,
in die z. B. Deletionen einbezogen sind, Insertionen oder Substitutionen
von Resten der bekannten Aminsäuresequenz
eines Proteins. Die Mutationsstellen lassen sich einzeln oder in
Reihen modifizieren, beispielsweise indem (1) zuerst mit konservierten
Aminosäuren
substituiert wird und anschließend in
Abhängigkeit
von den erzielten Ergebnissen mit radikaleren Möglichkeiten gearbeitet wird,
(2) der Target-Rest deletiert wird oder (3) die Reste der gleichen
oder einer anderen Klasse angrenzend an der lokalisierten Stelle
insertiert wird, oder Kombinationen der Möglichkeiten von 1 bis 3.
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ALANIN-SCANNINGMUTAGENESE
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Bei
der Alanin-Scanningmutagenese handelt es sich um eine brauchbare
Methode zur Identifikation bestimmter Reste oder Regionen des gewünschten
Proteins, die bevorzugte Stellen oder Domänen für die Mutagenese ist (siehe
hierzu beispielsweise Cunningham und Wells, Science 244: 1081–1085, 1989).
Beim Alanin-Scanning wird ein Rest oder eine Gruppe von Target-Resten
identifiziert (z. B. geladener Reste, wie beispielsweise Arg, Asp,
His, Lys und Glu) und durch neutrale oder negativ geladene Aminosäure ersetzt
(am Meisten bevorzugt Alanin oder Polyalanin). Der Austausch einer
Aminosäure
kann die Wechselwirkung der Aminosäuren mit der umgebenden wässrigen
Umgebung in oder außerhalb
der Zelle beeinflussen. Solche Domänen, die eine funktionelle
Empfindlichkeit gegenüber
den Substitutionen demonstrieren, werden sodann durch Einführen weiterer
oder anderer Varianten an oder für
die Substitutionsstellen verfeinert. Obgleich damit die Einführungsstelle
einer Aminosäuresequenz-Variation
vorbestimmt ist, muss die Beschaffenheit der Mutation an sich nicht
vorbestimmt sein. Um die Ausführung
einer Mutation an einer vorgegebenen Stelle zum Beispiel zu optimieren,
kann ein Alanin-Scanning oder eine zufallsbestimmte Mutagenese an
dem Target-Codon oder der Target-Region ausgeführt werden und die exprimierten
gewünschten
Varianten der Proteinuntereinheit einem Screening auf optimale Kombination
der gewünschten
Aktivität
unterzogen werden.
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OLIGONUCLEOTID-VERMITTELTE
MUTAGENESE
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Bei
der Oligonucleotid-vermittelten Mutagenese handelt es sich um eine
brauchbare Methode zum Herstellen von Substitutions- und Deletions-
und Insertionsvarianten der DNA (siehe beispielsweise Adelman et
al., (DANN 2:183, 1983). Verkürzt
gesagt, wird die gewünschte
DNA durch Hybridisieren eines Oligonucleotids, das eine Mutation
codiert, zu einem DNA-Template verändert, wobei das Template eine
einsträngige Form
eines Plasmids oder eine Bakteriophage ist, die eine unveränderte oder
native DNA-Sequenz
des gewünchten
Proteins enthält.
Nach der Hybridisierung wird eine DNA-Polymerase zur synthetischen
Darstellung eines gesamten zweiten, komplementären Stranges des Templates
verwendet, der auf diese Weise in den Olegonucleotid-Primer eingebaut
wird und auf die ausgewählte
Veränderung
in der gewünschten
Protein-DNA codiert. In der Regel werden Oligonucleotide einer Länge von
mindestens 25 Nucleotiden verwendet. Ein optimales Oligonucleotid
wird über
12 bis 15 Nucleotide verfingen, die zu dem Template auf beiden Seiten
des/der Nucleotids/Nucleotide komplementär ist, die die Mutation codieren.
Dieses gewährleistet,
dass das Oligonucleotid zu dem einsträngigen DNA-Templatemolekül hybridisiert
wird. Die Oligonucleotide werden mühelos unter Anwendung von Methoden
synthetisch dargestellt, die auf dem Fachgebiet bekannt sind und
beispielsweise beschrieben wurden von Crea et al., (Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 75:5765 (1978)).
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KASSETTEN-MUTAGENESE
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Eine
andere Methode zum Herstellen von Varianten, die Kassetten-Mutagenese,
beruht auf der von Wells et al. beschriebenen Methode (Gene, 34:315
(1985)). Das Ausgangsmaterial ist ein Plasmid (oder ein anderer
Vektor), worin die DNA der Proteinuntereinheit, die mutiert werden
soll, einbezogen ist. Das Codon/die Codone in der DNA der Proteinuntereinheit,
die mutiert werden soll, werden identifiziert. Auf jeder Seite der
zu identifizierenden Mutationsstelle(n) muss eine einzige Restriktionsendonuclease-Stelle
vorhanden sein. Wenn es keine solchen Restriktionsstellen gibt,
können
sie unter Anwendung der vorstehend beschriebenen Oligonucleotid-vermittelten
Mutagenesemethode erzeugt werden, um sie an den entsprechenden Stellen
in die DNA der gewünschten
Proteinuntereinheit einzuführen.
Nachdem die Restriktionsstellen in das Plasmid eingeführt worden
sind, wird das Plasmid an diesen Stellen aufgetrennt, um es zu linearisieren.
Unter Anwendung von Standardprozeduren wird ein doppelsträngiges Oligonucleotid,
das die Sequenz der DNA zwischen den Restriktionsstellen codiert,
jedoch die gewünschte
Mutation(en) enthält,
synthetisch dargestellt. Die zwei Stränge werden separat synthetisch
dargestellt und anschließend
miteinander unter Anwendung von Standardmethoden hybridisiert. Das
doppelsträngige
Oligonucleotid wird als die Kassette bezeichnet. Die Kassette ist
so aufgebaut, dass sie 3'-
und 5'-Enden verfügt, die
mit den Enden des linearen Plasmids vergleichbar sind, so dass sie
direkt an dem Plasmid legiert werden kann. Dieses Plasmid enthält jetzt
die mutierte DNA-Sequenz der gewünschten
Proteinuntereinheit.
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KOMBINATORISCHE MUTAGENESE
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Zur
Erzeugung von Mutanten kann auch eine kombinatorische Mutagenese
angewendet werden, z. B. werden die Aminosäuresequenzen für eine Gruppe
von Homologen oder anderer verwandte Proteine ausgerichtet vorzugsweise,
um die höchstmögliche Homologie
zu unterstützen.
Es können
alle Aminosäuren,
die an einer vorbestimmten Position der ausgerichteten Sequenzen
auftreten, zur Erzeugung einer degenerierten Reihe von kombinatorischen
Sequenzen gewählt
werden. Die variegierte Bank von Varianten wird mit Hilfe der kombinatorischen
Mutagenese auf der Höhe
der Nucleinsäure
erzeugt und durch eine variegierte Gen-Bank codiert. Beispielsweise
kann eine Mischung von synthetischen Oligonucleotiden enzymatisch
in die Gen-Sequenzen ligiert werden, so dass die degenerierte Reihe
von potentiellen Sequenzen als individuelle Peptide exprimierbar
ist, oder alternativ als eine Reihe großer Fusionsproteine, die die
Reihe der degenerierten Sequenzen enthält.
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BEISPIELE
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Alle
Mutanten wurden in einem pUC-Vektor durch Spaltmutagenese im Fall
von T85M, T85K, N187D, N135Q und K114Q erzeugt. Es wurden Oligonucleotide
synthetisch mit Änderungen
an dem gewünschten
Codon dargestellt (Operon), um dessen Aminosäure-Kennzeichnung zu verändern, und
ebenfalls stumme Mutationen an benachbarten Codonen eingeführt, um
die Differenz zwischen dem Wildtyp und dem Mutanten im Hybridisationsscreening
zu verstärken.
Es wurden die folgenden Oligonucleotide verwendet:
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Die
Spaltmutagenese wurde wie vorstehend beschrieben ausgeführt. Verkürzt gesagt,
wurde das Plasmid pAT-7 an den einzigen Restriktionsstellen SacII
und Hpa1 digeriert und der Vektor einer Gelreinigung von den 600
bp Inserts unterzogen und aus der Agarose unter Verwendung von Gene
Clean (Bio101) extrahiert. Diese Fragment wurde mit einer ähnlichen
Menge von XmnI digerierter pAT-7 vereint und der phosphorylierte
Mutant-Oligo anschließend
in einem Wasserbad für
7 Minuten gesiedet. Die Fragmente ließ man sodann für 30 Minuten
bei 37°C
anwärmen.
Der Spalt wurde gefüllt
und mit Klenow und T4-Ligase in 1 × Ligierungspuffer ligiert.
Nach der Umwandlung zu XL-1 Blue-superkompetenten Zellen und Aufziehen
auf Nitrocellulosefiltern auf Lbamp-Plättchen wurden die Filter repliziert
und durch Hybridisierung unter Einsatz des Kinase-behandelten Mutant-Oligo
einem Screening unterzogen. Die Temperatur der Hybridisierung wurde
auf 5°C unterhalb
der Schmelztemperatur des Oligo eingestellt, um zwischen dem Mutanten
und dem Wildtyp zu unterscheiden.
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Es
wurden zwei trunkierte Mutanten erzeugt, indem entweder PCR im Fall
der Trunkierung an der Elastase-Stelle verwendet wurde oder ein
Oligo im Fall der Thrombin-Stelle. Der Elastase-trunkierte Mutant wurde
unter Verwendung eines Oligos einer PCR-Behandlung unterzogen, der
5' von der Xho1-Stelle in pAT-7 war
und eines Oligos, der zu der Sequenz 5' der Elastase-Stelle mit einem Stopcodon
unter einer Sal1-Adaptersequenz homolog war. Die PCR wurde unter
Anwendung von Pfu-Polymerase und des Puffers des Herstellers mit
einer Wärmenachbehandlungstemperatur
4°C unterhalb
der berechneten Schmelztemperatur ausgeführt. Das PCR-Produkt wurde
einer Gelreinigung unterzogen und nach Digerierung mit Sal1 und
Xho1 in einen modifizierten pUC19-Vektor ligiert. Der an der Thrombin-Stelle
trunkierte ATIII-Vektor wurde durch Einsetzen eines doppelsträngigen Oligonucleotids
(Operon, siehe nachfolgend) mit Nsi1- und Xho1-Enden und einer Bgl2-Stelle
und einem Stopcodon am 3'-Ende
in den Wildtyp eines cDNA-Klons erzeugt.
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Die
deglykosylierte Form wurde als ein Sac2-Hpa1-Restriktionsfragment
synthetisch dargestellt, indem alle vier Asparagin der Glykosylierungsstelle
in Glutamine umgewandelt und die Codon-Nutzung zur Säuger-Expression
optimiert wurde und eine Destabilisierungssequenz durch Operon eliminiert
und in den Sac2-Hpa1-restringierten Wildtyp ligiert wurde. Alle
Mutanten mit Ausnahme des Thrombin trunkiert und N135Q wurden in
den Säurer-Expressionsvektor
pCEP-4 (Invitrogen) subkloniert und in einen Strang der 293-Zellen
transfiziert, die auf das EBNA-1-nucleäre Protein positiv sind, indem
Lipofect-Amine Plus (Life Technoligies) angewendet wurde. Dieses
System liefert typischerweise einen Transfektionswirkungsgrad bezogen
auf beta-Galactose-Anfärbung
von 80 bis 90%. Nach 48 Stunden wurde konditioniertes Medium und Zell-Lysate
auf einem 10–18%
SDS-PAGE zum Durchlauf gebracht und mit Western-Blot analysiert.
Der Blot wurde mit Sonde mit einem HRP-konjugierten Antihuman-ATIII
(Biodesign International) versehen.
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Um
diese mutanten Insertionen zur Mikroinjektion in Maus-Oozyt zu subklonieren,
wurden transgene Vektoren (BC800 und BC350), die beta-Casein-Promotor
der Ziege, 3' UTR
und Isolatorsequenzen enthielten, verwendet. Bis dahin wurden fünf Mutanten
injiziert, die Thrombin-Stelle trunkiert (BC896), Elastase-Stelle trunkiert
(BC898), non-glykosyliert (BC897), beta-Form (BC899) und Thrombin
trungiert non-glykosyliert (BC929). Vier hatten Gründer, identifiziert
unter Anwendung einer ATIII-spezifischen Primerreihe an Schwanz-DNA-Präparaten
(Standardproteinase K-Protokoll). Es wurde ein geringer Prozentsatz
von Transgenen mit etwa 5 bis 8% erzeugt und diese gepaart, um Milch
und F1-Nachkommen
zu erzeugen. Milch aus der Thrombinstelle trunkierten ATIII wurde
mit Hilfe der Western-Blot-Analyse
analysiert, und eine Maus produzierte einen Überschuss von 0,5 mg/ml und
eine andere Maus einen Überschuss
von 2 mg/ml. Obgleich ein großer Anteil
davon aggregierte, gab es immer noch einen wesentlichen Anteil,
der auf der Höhe
des Monomers migrierte. Zusätzlich
zu dieser Bestätigung,
dass das Protein richtig faltete, wurde die Milch auch in einem
ELISA-Format durchsucht, wo eine konstante Menge an ATIII entweder
vom Wildtyp oder trunkiert durch Antihuman-ATIII-polyklonale Antikörper von
Ziege eingefangen wurden und anschließend dagegen ein Peroxidase-konjugiertes
Antihuman-ATIII von Schaf titriert wurde. Die Titrationskurven lagen
sehr eng aneinander, was nahelegt, dass die meisten der Epitope
verfügbar
sind und richtig gefaltet sein müssen.
Mit Hilfe der Western-Blot-Analyse wurde außerdem Milch in den non-glykosylierten
Mutanten analysiert. Selbst unter reduzierenden Bedingungen blieb
der größte Teil
des Materials aggregiert. Eine nichtreduzierte Spur war fast vollständig aggregiert.
Milch von weiblichen beta-ATIII-Gründern schied geringe Mengen
an Protein in die Milch aus.
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Die
meisten der Konstrukte wurden auf Expression in Gewebekultur getestet,
wobei jedoch auf Grund der Natur der Erzeugung einer transgenen
Maus lediglich selektierte Formen mikroinjiziert wurden. Die Ergebnisse
dieser Versuche sind in Tabelle II zusammengestellt. In allen Gewebekulturexperimenten
wurden große Mengen
an den Proteinen in den Zellen exprimiert, wobei jedoch lediglich
in zwei Beispielen, dem Wildtyp-ATIII und dem konservativ-mutanten
Wibble (T85M) signifikante Mengen der Proteine aus den Zellen kamen.
Der überwiegende
Anteil des Materials in den Zellen schien nicht zu der reifen Form
bearbeitet worden zu sein. Bisher sind fünf ATIII-Varianten in transgenen
Mäusen
erzeugt worden. Zwei trunkierte Formen, die eine an der Thrombin-Stelle
(GTC896) und die andere an der Elastase-Spaltungsstelle (GTC898),
die Thrombin-Spaltungsstelle-trunkierte Form non-glykosyliert (GTC928),
eine non-glykosylierte Form selbst (GTC897) und die beta-Form (N135Q
(GTC899). Es wurden mit Hilfe der PCR-Analyse von Maus-Schwanz-DNA
Gründer
identifiziert und zur Erzeugung von F1-Nachkommen und Milch zur Sekretionsanalyse
aufgezogen. Mit Hilfe der Western-Blot-Analyse wurde festgestellt,
dass alle fünf
Varianten in die Milch dieser laktierenden Mäuse abgeschieden wurden. Unter
nichtreduzierenden Bedingungen hat es den Anschein, dass alle Formen
eine hohen Anteil an Aggregation und speziell die non-glykosylierte
Form aufwiesen. TABELLE 1: LISTE VON KONSTRUKTEN
ATIII-Mutanten | PUC | PCEP4 | PBC |
Wildtyp-ATIII | pAT7 | 845 | 197 |
T85M
Wibble | 843 | 852 | 855 |
T85K
Wobble | 844 | 853 | 856 |
N187D
Rouen VI | 849 | 858 | |
N135Q
beta-Form | 872 | | 899 |
K114Q
Non-Heparin-Binden | 880 | 888 | |
Deglykosyliert | 879 | 887 | 897 |
Trunkiert
a) Elastase-Stelle | 881 | 889 | 898 |
Trunkiert
b) Thrombin-Stelle | 884 | 920 | 896 |
Trunkiert/non-glykosyliert | 916 | 928 | 929 |
Trunkiert
(Thrombin-Stelle):hSA-Fusion | 925 | 932 | 933 |
Beta-Casein:
PF4/47-70 Fusion | 927 | | 931 |
PF4/47-70 | 935 | | |
hSA:PF4/47-70
Fusion | 936 | 956 | 943 |
TABELLE 2: EXPRESSION VON ATIII UND TGATII
MUT-KONSTRUKTEN
ATIII-Mutanten | Gewebekultur | Milch | Heparin-Binden |
Wildtyp | 1 | 2000 | + |
T85M
Wibble | 0,5 | | |
T85K
Wobble | - | | |
N187Q
Rouen VI | - | | |
N187Q
beta-Form | | 500 | |
K114Q
Non-Heparin-Binden | - | | |
non-glykosyliert | - | 1000 | |
Trunkiert
a) Elastase-Stelle | - | 1000 | + |
Trunkiert
b) Thrombin-Stelle | - | 2000 | |
Trunkiert
(Thrombin-Stelle/non-glykosyliert | - | 500 | |
Trunkiert
(Thrombin-Stelle):hSA | | | |