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Die
vorliegende Anmeldung und die Aspekte der Erfindung betreffen das
Gebiet der Festphasenextraktion, und insbesondere die Festphasenextraktion
in Vorbereitung eines Analysevorgangs. In Vorbereitung eines Analysevorgangs
dient die Festphasenextraktion der Vorbereitung einer Probe.
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Die
Festphasenextraktion (SPE) umfasst im allgemeinen einen oder mehr
der folgenden Schritte auf:
- a) Konditionieren
eines Sorptionsmittels in einer Kartusche, wobei eine für das Konditionieren
geeignete Flüssigkeit
durch die Kartusche geleitet wird;
- b) Aufbringen einer den Analyt enthaltenden Probe auf das Sorptionsmittel,
wobei eine die Probe enthaltende Flüssigkeit durch die Kartusche
geleitet wird;
- c) Spülen
des Sorptionsmittels, wobei eine Spülflüssigkeit durch die Kartusche
geleitet wird;
- d) Eluieren des Analyten aus dem Sorptionsmittel, wobei eine
Elutionsflüssigkeit
durch die Kartusche geleitet wird.
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Schritt
a) dient dem Benetzen der Oberfläche des
Sorptionsmittels, um eine Phase zu erzeugen, die gut in der Lage
ist, den Analyten zu absorbieren. In dem Schritt b) wird die zu
testende Substanz, der Analyt, auf das Sorptionsmittel aufgebracht.
Im Schritt c) wird das Sorptionsmittel gespült, so dass Bestandteile, welche
die Erkennung des Analyten beeinträchtigen könnten, entfernt werden. Im
Schritt d) wird der Analyt aus dem Sorptionsmittel eluiert, so dass
er in einem nachfolgenden Schritt beispielsweise durch Gaschromatographieanalyse
(GC) oder durch Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) erkannt werden kann.
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Es
ist ersichtlich, dass ein derartiger Prozess nicht notwendigerweise
stets alle diese Schritte umfasst, und dass er auch in einem anderen
Zusammenhang verwendet werden kann als zur Vorbereitung eines Analysevorgangs.
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Nach
einem ersten Aspekt der Erfindung betrifft die Erfindung ein SPE-Verfahren mit den
folgenden Schritten:
- a) Konditionieren eines
Sorptionsmittels in einer Kartusche durch Leiten einer für das Konditionieren
geeigneten Flüssigkeit
durch die Kartusche;
- b) Aufbringen einer den Analyt enthaltenden Probe auf das Sorptionsmittel
durch Leiten einer die Probe enthaltenden Flüssigkeit durch die Kartusche;
- c) Spülen
des Sorptionsmittels durch Leiten einer Spülflüssigkeit durch die Kartusche;
- d) Eluieren des Analyten aus dem Sorptionsmittel durch Leiten
einer Elutionsflüssigkeit
durch die Kartusche,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Temperatur der Kartusche während
eines oder mehrerer der Schritte a) bis d) auf einen vorbestimmten
Wert angehoben oder abgesenkt wird.
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Durch
die erfindungsgemäße Temperaturregelung
kann das gesamte SPE-Verfahren bei einer konstanten Temperatur durchgeführt werden.
Diese Temperatur liegt im allgemeinen zwischen der Umgebungstemperatur
und 120°C.
Durch diese Temperaturregelung ist es möglich, unter anderem eine Verringerung
des Lösemittelverbrauchs
und eine Verringerung der Verarbeitungsdauer zu erreichen.
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Die
Erfindung umfasst insbesondere die Temperaturregelung der Kartusche
durch Erwärmen oder
Abkühlen
einer oder mehrerer der in den Schritten a) bis d) verwendeten Flüssigkeiten
vor dem Zuführen
zu der Kartusche und dem Leiten derselben durch diese. Vorzugsweise
wird die Temperaturregelung bei der Flüssigkeit für das Konditionieren des Sorptionsmittels
und/oder der Flüssigkeit,
welche die Probe enthält,
und/oder der Spülflüssigkeit
und/oder der Elutionsflüssigkeit
angewendet.
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Neben
dem Regeln der Temperatur der Flüssigkeit
wäre es
ebenfalls möglich,
die Temperatur der Kartusche selbst zu regeln. Jedoch wird das Regeln der
Temperatur der Flüssigkeit
bevorzugt, da dies verschiedene Vorteile bietet. Einer der Vorteile
ist, dass eine Temperaturänderung
relativ schnell erfolgen kann, sowohl bei einem Erwärmen der
Flüssigkeit,
als auch dann, wenn zwischen zwei Schritten ein Abkühlen durchgeführt werden
muss. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Heizeinrichtungen relativ
kleinvolumig ausgebildet werden können, beispielsweise in Form
einer spiralig gewundenen Leitung, wie im folgenden noch erläutert.
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Wenn
die Elutionsflüssigkeit
vor dem Zuführen
zu der Kartusche erwärmt
wird, wird die Desorption des Analyten beschleunigt, weshalb es
in ein kleineres Volumen desorbiert wird. Je kleiner das Volumen
der Flüssigkeit,
in welche der Analyt aus der Kartusche in das Analysesystem gespült wird,
desto empfindlicher und selektiver ist die nachfolgende Analyse.
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Die
Temperaturregelung hat ferner Auswirkungen auf die Extraktionseffizienz
(Widergewinnung). Temperaturänderungen
haben einen Einfluss auf das Durchbruchsvolumen und somit auf die
Wiedergewinnung, insbesondere wenn diese sehr viel geringer als
100% ist. Eine konstante Temperatur erhöht somit die Genauigkeit und
die Reproduzierbarkeit der Extraktion. Je größer der Effekt, desto wichtiger
ist es, die Temperatur konstant zu halten.
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Die
Temperatur ist auch beim Konditionieren des Sorptionsmittels wichtig.
Ein Beispiel für
ein System zum Konditionieren von Flüssigkeiten, bei dem die Temperaturregelung
vorteilhaft sein kann, ist ein System, bei dem das Sorptionsmittel
zunächst
mit Methanol oder Acetonitril "aktiviert" wird und anschließend mit
Wasser ins Gleichgewicht gebracht wird. Da warmes Wasser eine höhere Lösefähigkeit hat,
kann warmes Wasser bei einigen Sorptionsmitteln sowohl zum Aktivieren,
als auch zum Equilibrieren verwendet werden. Hieraus ergeben sich
erhebliche Materialeinsparungen.
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Eine
erhöhte
Temperatur verringert die Viskosität von Flüssigkeiten. Der Gegendruck
beim Pumpen von Flüssigkeit
durch die SPE-Kartusche nimmt infolgedessen ab. Dies ist insbesondere
wichtig, wenn Kartuschen verwendet werden, die kleine Sorptionsmittelpartikel
(<10 μm) enthalten.
Kleiner Partikel werden bevorzugt, da diese eine effizientere Desorption
ergeben. Das Erhöhen
der Temperatur der Flüssigkeit
ermöglicht
die Verwendung dieser kleinen Partikel ohne einen Verlust an Flüssigkeitsströmungsrate.
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Das
verringern der Viskosität
ist bei hochviskosen Flüssigkeiten
ebenfalls wichtig. Bei Serum- und Plasmaproben ist es oft unmöglich, die
Kartusche mit hoher Geschwindigkeit zu laden, da die Interaktion
mit dem Sorptionsmittel durch die Probenmatrix derart behindert
wird, dass bei einer hohen Geschwindigkeit die Verweildauer in der
Kartusche für
einen 100%-igen Austausch einfach zu kurz ist. Eine hohe Temperatur
erhöht
die Austauschrate, so dass eine höhere Beschickungsrate möglich ist,
insbesondere bei Kartuschen, die relativ große Partikel enthalten.
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Da
das Anheben der Temperatur während des
Beschickens und des anschließenden
Spülschritts
bei unterschiedlichen Arten von Zusammensetzungen unterschiedliche
Auswirkungen hat, gilt für
manche Analyte, dass das Erhöhen
der Temperatur die Extraktionseffizienz in bezug auf (eine Reihe von)
Matrixkomponenten selektiv erhöht,
wodurch ein sauberer Extrakt durch die Spülschritte erhalten werden kann.
Einige störende
Komponenten werden bei höherer
Temperatur ebenfalls selektiver entfernt.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein SPE-Verfahren, welches den Schritt
des Trocknens der Kartusche vor oder nach einem oder mehreren der
Schritte a) bis d) umfasst, wobei das Trocknen durch Leiten eines
geeigneten Gases durch die Kartusche erfolgt, dadurch gekennzeichnet,
dass das Gas vor dem Leiten in die Kartusche erwärmt wird. Durch das Erwärmen dieser
Gase ist es ebenfalls einfacher möglich, Restmengen des Lösemittels,
beispielsweise Wasser, zu entfernen, die noch an der Kartusche vorhanden
sind. Als Resultat ergibt sich eine Zeitersparnis. Dieses System
ermöglicht
ferner die Verwendung von nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten
in zwei aufeinanderfolgenden Schritten.
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Erfindungsgemäß ist ferner
ein SPE-Gerät vorgesehen,
die zur Anwendung des zuvor beschriebenen SPE-Verfahrens mit Temperaturregelung
geeignet ist. Das SPE-Gerät
umfasst:
- – mindestens
ein Leitungssystem zum Transportieren einer Flüssigkeit;
- – ein
Kartuschenwechselsystem mit mindestens einem Kartuschenhalter 3
zum Halten einer Kartusche 11, das in dem Leitungssystem
enthalten ist;
- – eine
mit dem Leitungssystem verbundene Probenzuführvorrichtung 41;
- – eine
mit dem Leitungssystem verbundene Lösemittelzuführvorrichtung 40;
wobei
die Probenzuführvorrichtung 41 und
die Lösemittelzuführvorrichtung 40 durch
das Leitungssystem mit dem Kartuschenhalter 3 verbunden sind,
so dass eine Flüssigkeit
von der Probenzuführvorrichtung 41 oder
der Lösemittelzuführvorrichtung 40 zum
Kartuschenhalter 3 transportiert werden kann und durch
die Kartusche 11 fließen kann,
dadurch
gekennzeichnet, dass
das Leitungssystem mit Heiz- und/oder
Kühleinrichtungen 73 versehen
ist, so dass die von der Probenzuführvorrichtung 41 oder
der Lösemittelzuführvorrichtung 40 kommende
Flüssigkeit nacheinander
durch die Heiz- und/oder Kühleinrichtungen 73 und
den wenigstens einen Kartuschenhalter 3 strömt.
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In
der Praxis enthält
das Leitungssystem üblicherweise
mindestens ein Ventil, wie beispielsweise ein sogenanntes Mehrwegventil.
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Die
Heiz- und/oder Kühleinrichtungen
sind vorzugsweise so ausgebildet, dass sie eine Heizleistung aufweisen,
welche ausreicht, um bei einer Strömung von 1 ml/min Flüssigkeit
in 10 Sekunden oder weniger, vorzugsweise in 5 Sekunden oder weniger, von
20°C bis
100°C zu
erwärmen.
Dies ermöglicht es,
die Temperatur während
der Schritte a), b), c) und d) des Festphasenextraktionsverfahrens
mit einer Rate von mehr als 5°C/min
zu verändern.
Vorzugsweise ist die Rate höher
als 50°C/min.
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Erfindungsgemäß weisen
die Heiz- und/oder Kühleinrichtungen
vorteilhafterweise eine spiralig gewundene Leitung, die das Leitungssystem
integriert ist und durch welche zu erwärmende Flüssigkeit/Gas geleitet wird,
und ein vorzugsweise in der Spirale enthaltenes Heiz- und/oder Kühlelement,
das mit einem/dem Steuersystem zur Steuerung verbunden ist.
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Das
zuvor beschriebene SPE-Gerät
weist vorzugsweise ferner ein Steuersystem auf, das derart ausgebildet
ist, dass es in der Lage ist, Die Heizund/oder Kühleinrichtungen zu steuern.
Einrichtungen zum Bestimmen der Temperatur sind ebenfalls in dem
Leitungssystem an der Position der Heiz und/oder Kühleinrichtungen
angeordnet, wobei diese Einrichtungen mit dem Steuersystem verbunden sind.
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Um
Gase zum Trocknen der Kartusche zu erwärmen, ist das Leitungssystem
mit einem Gasanschluss und Ventileinrichtungen versehen, um den Gasanschluss
in Strömungsrichtung
gesehen mit den Heiz- und/oder Kühleinrichtungen
und dem mindestens einen Kartuschenhalter zu verbinden.
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Ein
SPE-Gerät
mit:
- – mindestens
einem Leitungssystem zum Transportieren einer Flüssigkeit;
- – einem
Kartuschenwechselsystem mit mindestens einem Kartuschenhalter, das
in dem Leitungssystem enthalten ist;
- – einer
mit dem Leitungssystem verbundenen Probenzuführvorrichtung;
- – einer
mit dem Leitungssystem verbundenen Lösemittelzuführvorrichtung; und einem Steuersystem
ist bekannt. Es sei beispielsweise auf das Gerät Prospekt I, das von der Anmelderin
Spark Holland B.V. vertrieben wird, und das OSP-2 System von Merck-Hitachi.
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Das
Prospekt I der Anmelderin besteht im wesentlichen aus einem sogenannten
Autosampler zum Zuführen
von Proben in das SPE-Gerät,
einer Lösemittelausgabeeinheit,
mittels welcher konditionierungs-, Spül- und Elutionslösemittel
in das SPE-Gerät
geleitet werden können,
und einem Kartuschenwechselsystem. Ein einzelner Kartuschenhalter
in Form einer Kartuschenklammer ist in dem Leitungssystem enthalten,
wobei das Kartuschenmagazin aus einer Reihe besteht, in welcher
eine Reihe von Kartuschen angeordnet ist, und das Kartuschenwechselsystem
ist lediglich in der Lage, die Reihe der Kartuschen in dem Kartuschenmagazin
einzeln vom Anfang der Reihe bis zum Ende der Reihe abzuarbeiten,
die Kartusche in den Kartuschenhalter zu platzie ren und sie nach
dem Gebrauch wieder aus dem Kartuschenhalter zu entfernen und an
ihre ursprüngliche Position
in dem Kartuschenmagazin zurückzuführen und
anschließend
die nächste
Kartusche in der Reihe aus dem Kartuschenmagazin zu entnehmen, etc.,
bis die gesamte Reihe von Kartuschen in dem Kartuschenmagazin auf
diese Weise abgearbeitet ist.
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Das
OSP-2 System von Merck-Hitachi weist ein Kartuschenmagazin in Form
eines Karussells auf. Die Kartuschen sind darin in einer einzelnen
kreisförmigen
Reihe angeordnet. Das Karussell kann gedreht werden, um zwei zu
verwendende Kartuschen vor dem Kassettenwechselsystem zu positionieren. Die
beiden zu verwendenden Kartuschen, welche in der kreisförmigen Reihe
in Längsrichtung
nebeneinander angeordnet sind, werden gleichzeitig in zwei, in Leitungssystemen
enthaltenen Kartuschenhaltern platziert, um einem oder mehreren
Verfahrensschritten unterzogen zu werden. In der einen Kartuschenklammer
wird die Kartusche dem Aufbringschritt und dem Spülschritt
unterzogen, während
die Kartusche in der anderen Kartuschenklammer dem Elutionsschritt
unterzogen wird.
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Beide
Systeme haben den Nachteil, dass sie die Kartuschen in einer Reihenfolge
abarbeiten müssen,
welche durch die Reihenfolge bestimmt ist, in der die Kartuschen
in das Kartuschenmagazin platziert wurden. Das bedeutet, dass beide
Geräte,
das heißt
das OSP-2 und das Prospekt I, nur für die Durchführung einer
vorbestimmten Abfolge von SPE-Prozessen geeignet sind. Als solche
sind diese Geräte
für eine
große
Anzahl von Anwendungen geeignet, insbesondere, wenn die durchzuführenden SPE-Prozesse
im Voraus bereits bekannt sind, so dass die Kartuschenmagazine vorab
mit den richtigen Kartuschen gefüllt
werden können,
die darüber hinaus
in einer korrekten vorbestimmten Reihenfolge angeordnet werden müssen. Diese
bekannten SPE-Geräte sind
jedoch ungeeignet, sobald der durchzuführende SPE-Prozess oder die
durchzuführenden
SPE-Prozesse nicht vorab bekannt ist/sind. Diese Geräte sind
daher für
die Entwicklung neuer SPE-Verfahren ungeeignet. Ferner sind diese
Geräte nicht
oder zumindest nur wenig geeignet, um Proben für eingehendere Analysen vorzubereiten,
beispielsweise Analysen, bei denen in Ab hängigkeit von dem Ergebnis einer
vorherigen Analyse eine weitere Analyse durchgeführt werden muss, wie beispielsweise iterative
Analyseverfahren.
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Erfindungsgemäß ist es
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein flexibles SPE-Gerät zu schaffen,
soweit es die durchzuführenden SPE-Verfahren
betrifft, unabhängig
von der Reihenfolge ist, in welcher die Kartuschen in das Kartuschenmagazin
platziert wurden. Es ist die Aufgabe des zusätzlichen Aspekts der Erfindung,
ein SPE-Gerät
zu schaffen, das geeignet ist, ein SPE-Verfahren zu entwickeln,
und/oder zur Verwendung vor eingehenderen oder iterativen Analysevorgangen
geeignet ist.
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Die
vorgenannten Aufgaben werden erfindungsgemäß mit einem SPE-Gerät nach einem
der Ansprüche
8–10 gelöst, welches
aufweist:
- – mindestens
ein Leitungssystem zum Transportieren einer Flüssigkeit;
- – ein
Kartuschenwechselsystem mit mindestens einem Kartuschenhalter zum
Halten einer Kartusche, das in dem Leitungssystem enthalten ist (die
Klammern 1 und 2, nicht die Greifer zum Bewegen);
- – eine
mit dem Leitungssystem verbundene Probenzuführvorrichtung;
- – eine
mit dem Leitungssystem verbundene Lösemittelzuführvorrichtung; und
- – ein
Steuersystem.
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Indem
das SPE-Gerät
mit Eingabeeinrichtungen versehen ist, über welche ein Befehl an das Steuersystem
gegeben werden kann, und durch Ausbilden des Steuersystems derart,
dass es in Abhängigkeit
von diesem Befehl eine der mehreren Kartuschenpositionen bestimmen
und anschließend
das Transportsystem derart steuern kann, dass dieses eine Kartusche
aus dieser bestimmten Kartuschenposition entnimmt und/oder eine
Kartusche an dieser be stimmten Position platziert, wird das System
sehr flexibel, ist es möglich,
ein Kartuschenmagazin zu verwenden, dass Kartuschen unterschiedlicher
Typen enthält,
vorzugsweise eine Anzahl von Kartuschen jedes Typs, und kann das
SPE-Gerät
effizient für
ein SPE-Verfahren gesteuert werden, das möglicherweise in letzter Minute
unmittelbar vor der Durchführung
des SPE-Verfahrens spezifiziert wird. Bei dieser Ausbildung kann
jede der mehreren Kartuschenpositionen mit einem an sich vorab bekannten Kartuschentyp
versehen worden sein, jedoch ist es gleichermaßen sehr leicht möglich, mit
nicht vorab bekannten Kartuschentypen zu füllen. Optional können von
der Steuereinrichtung lesbare Identifizierungseinrichtungen durch
Kartuschenmagazin vorgesehen oder möglicherweise sogar fest daran
angebracht werden, wobei das Steuersystem mittels der Identifizierungseinrichtungen über die
Art der Kartusche an jeder Kartuschenposition informiert werden kann.
Optional ist es ebenfalls möglich,
jede Kartusche selbst mit einer eigenen Identifizierung zu versehen
und das SPE-Gerät
mit einem Scanner zu versehen, der sodann in der Lage ist, sämtliche
Kartuschen abzutasten, um dem Steuersystem Informationen über den
Kartuschentyp an jeder der Kartuschenpositionen zu liefern.
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Um
die Flexibilität
des erfindungsgemäßen SPE-Geräts und die
Anzahl der mit diesem pro Zeiteinheit durchführbaren SPE-Prozesse zu erhöhen, ist
es erfindungsgemäß vorteilhaft,
wenn das Kartuschenwechselsystem zwei der in dem Leitungssystem
enthaltenen Kartuschenhalter aufweist und das Transportsystem vorzugsweise
zwei Kartuschengreifer zum Aufnehmen, Bewegen und Absetzen von Kartuschen
aufweist, wobei die Kartuschengreifer durch das Steuersystem im
wesentlichen unabhängig
voneinander steuerbar sind. Ein derartiges Ausführungsbeispiel bietet ein weites
Feld an Möglichkeiten.
Beispielsweise ist es mit diesem Ausführungsbeispiel unter anderem
möglich:
- – zwei
SPE-Verfahren gleichzeitig durchzuführen, und/oder
- – gleichzeitig
verschiedene Schritte unterschiedlicher SPE-Verfahren durchzuführen, so
dass beispielsweise während
des Ausführens
eines früheren
SPE- Verfahrens bereits
Vorbereitungen für das
nächste
SPE-Verfahren erfolgen können,
indem bereits ein Teil des nächsten
SPE-Verfahrens ausgeführt
wird.
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Die
Eingabeeinrichtung kann optional ihre Befehle vollständig automatisch,
beispielsweise durch Rückkopplung
seitens eines anderen Prozesses, beispielsweise eines Analysevorgangs,
erhalten, jedoch ist sie höchst
vorteilhafterweise auch manuell bedienbar. Im Falle einer manuell
bedienbaren Eingabeeinrichtung ist eine große Vielzahl von Eingabeeinrichtungen
vorstellbar, wie beispielsweise die Tastatur eines Computers mit
zugehörigem
Monitor zum Prüfen
der Eingabe, Wähldrehknöpfe, Wählknöpfe, eine
Maus in Verbindung mit einem Monitor, etc.
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Um
die Flexibilität
und die Anzahl von Operationen, die pro Zeiteinheit durchgeführt werden
können,
zu erhöhen,
ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn
das Steuersystem so ausgebildet ist, dass es das Transportsystem
zum Bewegen einer Kartusche zwischen einer Kartuschenposition und
einem Kartuschenhalter oder umgekehrt und/oder zwischen zwei Kartuschenhaltern
steuert.
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Ein
SPE-Gerät,
das zuverlässig,
schnell und flexibel arbeitet, wird erhalten, wenn das Transportsystem
eine Führungsbrücke mit
einem oder mehr daran angebrachten und entlang der Führung bewegbaren
Kartuschengreifern versehen ist, wenn die Führungsbrücke über dem Kartuschenmagazin oder dem
Kartuschenmagazinhalter angebracht ist, oder wenn das Kartuschenmagazin
oder der Kartuschenmagazinhalter relativ zueinander in einer zu
der Längsrichtung
der Führungsbrücke im wesentlichen quer
verlaufenden Richtung bewegbar ist. Auf diese Weise wird ein System
erhalten, das Kartuschengreifer aufweist, die unter Steuerung durch
das Steuersystem in zwei orthogonale Richtungen in bezug auf ein
Kartuschenmagazin bewegbar sind. Ein Kartuschengreifer ist somit
in der Lage, jede beliebige Kartuschenposition in einem Kartuschenmagazin
zu erreichen. Nach einem Aspekt der Erfindung kann die Flexibilität und die
Arbeitsrate eines derartigen SPE-Geräts insbesondere weiter verbessert
werden, wenn das Gerät
mindestens zwei Kartuschenmaga zine oder Kartuschenmagazinhalter
aufweist, die in Längsrichtung
der Führungsbrücke gesehen
nebeneinander angeordnet sind, und wenn die Kartuschenmagazine oder
Kartuschenmagazinhalter in bezug zueinander in Querrichtung der
Führungsbrücke bewegbar
sind, wenn das Steuersystem dazu ausgebildet ist, die Kartuschenmagazine
oder Kartuschenmagazinhalter in bezug zueinander zu bewegen, und wenn
vorzugsweise mindestens ein Kartuschengreifer pro Kartuschenmagazin
vorgesehen ist. Auf diese Weise ist es bei mehreren Kartuschenmagazinen,
die im allgemeinen zueinander identisch sind, möglich, gleichzeitig eine Kartusche
aus sehr unterschiedlichen Kartuschenpositionen in jedem Kartuschenmagazin
zu entnehmen bzw. zu positionieren, oder zumindest ein anderes Kartuschenmagazin
in dessen korrekter Position vorab zu positionieren, während ein
Greifer eine Kartusche aus einem Kartuschenmagazin entnimmt oder
in dieses positioniert.
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Um
das erfindungsgemäße SPE-Gerät insbesondere
auch flexibel für
Benutzerwünsche
zu machen, die sich mehr oder weniger spontan ergeben, ist es erfindungsgemäß insbesondere
vorteilhaft, wenn die Eingabeeinrichtungen zum Eingeben der Bedienerauswahl
hinsichtlich eines bestimmten SPE-Verfahrens ausgebildet sind, und wenn
das Steuersystem zum Wählen
der Art von Kartusche ausgebildet ist, die zu diesem bestimmten
SPE-Verfahren gehört,
und/oder wenn die Eingabeeinrichtungen zur Eingabe der Wahl eines
Bedieners hinsichtlich einer bestimmten Art von Kartusche ausgebildet sind,
wobei das Steuersystem zum Bestimmen der spezifischen Kartuschenposition
ausgebildet ist, welche eine unbenutzte Kartusche der gewählten oder spezifizierten
Art enthält.
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Nicht
nur eine Steigerung der Flexibilität, sondern auch der Kapazität des erfindungsgemäßen SPE-Geräts hinsichtlich
der Anwendung kann insbesondere vorteilhaft mit einem Ausführungsbeispiel erreicht
werden, bei dem das mindestens eine Leitungssystem mindestens zwei
Mehrwegventile aufweist, die funktionsmäßig zur Betätigung mit dem Steuersystem
verbunden sind, und wobei das Ausführungsbeispiel mindestens zwei
Kartuschenhalter aufweist, wenn das Steuersystem derart ausgebildet ist
dass:
- a) es zwei Kartuschenhalter in Reihe
schaltet (das heißt
in gegenseitige Flüssigkeitsverbindung), und/oder
- b) es einen Kartuschehalter in Flüssigkeitsverbindung mit einer
stromaufwärts
desselben befindlichen Lösemittelzuführvorrichtung
schaltet, und es in der Lage ist, den anderen Kartuschenhalter in gleichzeitige
Flüssigkeitsverbindung
mit der stromaufwärts
desselben befindlichen Probenzuführvorrichtung
zu schalten, und/oder
- c) es den einen und den anderen Kartuschenhalter jeweils in
gegenseitige gleichzeitige Flüssigkeitsverbindung
mit einer Lösemittelzuführvorrichtung
und/oder einer Probenzuführvorrichtung schaltet.
Ein derartiges SPE-Gerät
ermöglicht eine
sehr flexible Steuerung, die höchst
vorteilhaft ist, wenn neue SPE-Prozesse/Verfahren entwickelt werden.
Ferner ermöglicht
eine derartige flexible Steuerung die Zeitoptimierung sehr verschiedener
SPE-Prozesse, die nacheinander oder teilweise gleichzeitig ausgeführt werden
sollen. Zu diesem Zweck kann das Steuersystem vorteilhaft mit einem
Prozessoptimierungsmodul versehen sein, das in der Lage ist, eine
optimale Abfolge von durchzuführenden
Verarbeitungsschritten und oder Festphasenextraktionsvorgängen zu
bestimmen.
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Ein
SPE-Gerät
mit
- – mindestens
einem Leitungssystem zum Transportieren einer Flüssigkeit;
- – einem
Kartuschenwechselsystem mit mindestens einem Kartuschenhalter zum
Halten einer Kartusche, das in dem Leitungssystem enthalten ist;
- – einer
mit dem Leitungssystem verbundenen Probenzuführvorrichtung;
- – einer
mit dem Leitungssystem verbundenen Lösemittelzuführvorrichtung; und
- – einem
Steuersystem
ist bekannt, wobei in diesem Zusammenhang
wieder auf das Prospekt I der Anmelderin und das OSP-2 von Merck-Hitachi
verwiesen sei. Bei diesen Geräten muss
Lösemittel
dem Leitungssystem mittels einer Lösemittelzuführvorrichtung in einer Reihe
der für
ein SPE-Verfahren durchzuführenden
Schritte zugeführt werden.
In diesem Zusammenhang kann das zuzuführende Lösemittel pro Schritt des SPE-Verfahrens verschieden
sein und ferner kann die eine Art von SPE-Verfahren ein anderes
Lösemittel
oder mehrere andere Lösemittel
erfordern als eine andere Art von SPE-Verfahren. Bei diesen Geräten besteht
die Lösemittelzuführvorrichtung
im allgemeinen aus einer Pumpe, die Lösemittel aus einem Lösemitteltank
abzieht und unmittelbar hindurchpumpt. Die dazu verwendeten Pumpen
sind unter anderem peristaltische Pumpen und Kolbenpumpen. Die im
allgemeinen bei diese Ausbildung verwendeten Pumpen arbeiten mit einem
festen Austrag. Die bekannten Pumpen sind nicht in der Lage, einen
pulsfreien Austrag zu liefern. Ein weiterer Nachteil der in der
Praxis verwendeten Pumpen ist, dass die Genauigkeit, mit welcher
eine spezifische Menge an Lösemittel
dem SPE-Gerät
zugeführt
wird, schwierig, wenn nicht gar unmöglich genau zu steuern ist,
was letztlich einen nachteiligen Effekt auf die SPE haben kann.
Wenn anschließend
ein Analysevorgang auf der Basis der SPE durchgeführt wird,
kann dies die Genauigkeit und die Reproduzierbarkeit der Endanalyse
nachteilig beeinflussen.
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Daher
ist eis eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein SPE-Gerät zu schaffen,
das eine verbesserte Lösemittelzuführvorrichtung
aufweist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein SPE-Gerät zu schaffen,
das eine Lösemittelzuführvorrichtung
aufweist, deren Funktionsweise insbesondere reproduzierbar ist und/oder
leicht gesteuert/geregelt werden kann.
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Ein
SPE-Gerät
kann umfassen:
- – mindestens ein Leitungssystem
zum Transportieren einer Flüssigkeit;
- – ein
Kartuschenwechselsystem mit mindestens einem Kartuschenhalter zum
Halten einer Kartusche, das in dem Leitungssystem enthalten ist;
- – eine
mit dem Leitungssystem verbundene Probenzuführvorrichtung;
- – eine
mit dem Leitungssystem verbundene Lösemittelzuführvorrichtung; und
- – ein
Steuersystem,
wobei die Lösemittelzuführvorrichtung eine Einspritzpumpe
aufweist und das Steuersystem zum Steuern der Ansaughubgeschwindigkeit
und/oder der Ansaughublänge
der Einspritzpumpe steuert, um Lösemittel
mit einer bestimmten Geschwindigkeit oder einer bestimmten Menge
anzusaugen. Eine derartige Einspritzpumpe, die auch als Spritzenpumpe bezeichnet
wird, hat den Vorteil, dass eine bestimmte Menge an Lösemittel
unter Verwendung dieser Pumpe sehr genau angesaugt werden kann,
optional mit einer bestimmten gewünschten Geschwindigkeit, um das
Lösemittel
sodann, optional mit einer bestimmten gewünschten Rate und/oder einem
bestimmten gewünschten
Druck, durch das Leitungssystem des SPE-Geräts zu fördern. Ein weiterer Vorteil
einer derartigen Einspritzpumpe ist, dass diese durch geeignetes
Bemessen und geeignete Materialwahl ferner in der Lage ist, mit
hohen bis sehr hohen Drücken (bis
zu 300 bar oder eventuell höher)
zu arbeiten. In der Praxis enthält
das Leitungssystem üblicherweise mindestens
ein Ventil, beispielsweise ein sogenanntes Mehrwegventil.
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Um
eine konstante pulsfreie Lösemittelströmung zu
erzielen, d.h. eine Lösemittelströmung ohne oder
praktisch ohne Schwankungen der Rate und/oder des Drucks, die beim
Leiten von Lösemittel unter
Druck durch das Leitungssystem möglich
sind, ist es erfindungsgemäß höchst vorteilhaft,
wenn die Einspritzpumpe mit einer derartigen Kapazität ausgebildet
ist, dass sie in der Lage ist, die gesamte für einen SPE-Schritt erforderliche
Menge an Lösemittel aufzunehmen,
um diese in einem ununterbrochenen Förderhub durch das Leitungssystem
zu drücken. Dies
ist insbesondere in dem Konditionierungsschritt und dem Spülschritt
höchst
vorteilhaft. Insbesondere können
der Konditionierungsschritt und der Spülschritt dann effizienter (das
zwischen den Schritten auszuspülende
Volumen ist kleiner oder nicht existent) und schneller (es ist möglich, schneller
zwischen Schritten und Unterschritten zu wechseln) ausgeführt werden.
Es muss hier daraufhingewiesen werden, dass der Konditionierungsschritt
in zwei Unterschritte aufgeteilt werden kann, das heißt, einen Benetzungsschritt
und einen Gleichgewichtsschritt. In dem Benetzungsschritt wird das
Sorptionsmittel an sich durch das Benetzen aktiviert. In dem Gleichgewichtsschritt
wird das Sorptionsmittel für
den Aufbringschritt vorbereitet, indem eine Flüssigkeit hindurch geleitet
wird, wobei die Flüssigkeit
im wesentlichen gleich derjenigen Flüssigkeit ist, in welcher die Probe
enthalten ist, oder zumindest eine Ähnlichkeit mit der (Proben-)
Flüssigkeit
zeigt.
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Die
Genauigkeit und die Reproduzierbarkeit des unter Verwendung des
Festphasenextraktionsgeräts
durchzuführenden
SPE-Verfahrens kann auf diese Weise erheblich verbessert werden,
was, im Falle einer möglichen
nachfolgenden Analyse, der Genauigkeit und der Reproduzierbarkeit
der Analyse zugute kommt.
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In
diesem Zusammenhang ist es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, wenn
das Steuersystem derart ausgebildet ist, dass es zuerst die Einspritzpumpe
derart steuert, dass diese die gesamte Menge an Lösemittel,
die für
einen SPE-Schritt erforderlich ist, aufnimmt und anschließend die
Einspritzpumpe derart steuert, dass sie diese gesamte erforderliche
Menge in einem ununterbrochenen Förderhub durch das Leitungssystem
drückt.
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Die
für einen
SPE-Schritt erforderliche Gesamtmenge an Lösemittel hängt in der Praxis von dem Volumen
des gesamten Leitungssystem des SPE- Geräts
ab sowie von der Art des Lösemittels und
der Art des durchzuführenden
SPE-Prozesses. Die Praxis zeigt, dass ein maximales Hubvolumen der
Einspritzpumpe von 2 bis 10 ml im allgemeinen mehr als adäquat ist.
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Nach
einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist das Steuersystem
derart ausgebildet, dass es die Einspritzpumpe für einen Förderhub mit im wesentlichen
konstanter Geschwindigkeit oder konstantem Förderdruck steuert. Der mit
dem Gerät durchzuführende SPE-Prozess
wird auf diese Weise in hohem Maße reproduzierbar, das Abweichungen des
sogenannten Durchbruchs des Analyten von dem/durch das Sorptionsmittel
minimiert werden. Dies ist bei dem Spülschritt nützlich, und es ist bei dem
Aufbringschritt besonders wichtig, in welchem Analyt auf das Sorptionsmittel
aufgebracht wird. In diesem Zusammenhang wird der Förderhub
der Einspritzpumpe vorzugsweise mit der Fördergeschwindigkeit gesteuert,
jedoch kann der Förderdruck
für eine
derartige Steuerung optional ebenfalls verwendet werden.
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Um
die Steuerung der Einspritzpumpe durch das Steuersystem einstellen
zu können,
oder um nötigenfalls
in der Lage zu sein diese bei Unfällen abzuschalten, ist es erfindungsgemäß vorteilhaft,
wenn in oder an der Einspritzpumpe ein Drucksensor zum Messen des
Drucks in der Einspritzpumpe vorgesehen ist, wobei der Drucksensor
aktiv mit dem Steuersystem verbunden ist, um ein Drucksignal an
letzteres zu übermitteln.
Auf diese Weise ist eine Rückkopplung
bezüglich
des von der Einspritzpumpe aufgebrachten Saug- oder Förderdrucks
möglich,
wobei der Förderdruck
sodann von dem Steuersystem mit einem Referenzwert verglichen werden
kann, um es zu ermöglichen,
die Einspritzpumpe einzustellen oder falls erforderlich sogar ein
Warnsignal auszugeben und/oder das System abzuschalten, wenn eine Störung oder
ein Unfalls vorliegt. Das Drucksignal, das heißt die Druckveränderung über die
Zeit, kann ebenfalls sehr einfach als Indikatorsignal für den Fortschritt
des Prozesses und/oder zum Überwachen des
Prozesses verwendet werden. Nach einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel
ist das SPE-Gerät
daher ferner mit Anzeigeeinrichtungen versehen, welche mit dem Drucksensor
gekoppelt sind und den Druck, vorzugsweise die Veränderung desselben über die
Zeit, anzei gen. Derartige Anzeigeeinrichtungen können einen Monitor und/oder
einen Drucker umfassen.
-
Erfindungsgemäß ist ein
schnelles und effizientes Wechseln zwischen verschiedenen Lösemitteln
möglich,
wenn die Lösemittelzuführvorrichtung ein
erstes Mehrwegventil umfasst, mit dem auf der einen Seite die Einspritzpumpe
mittels wenigstens eines Saugkanals verbunden ist, und welches auf
der anderen Seite mit einer Anzahl von Lösemittelanschlüssen versehen
ist, an welche Lösemitteltanks anschließbar sind
oder angeschlossen sind, und wenn das Steuersystem zum Schalten
des Mehrwegventils vor und/oder während des Saugens der Einspritzpumpe
ausgebildet ist. Auf diese Weise ist es möglich, dass das Steuersystem
die Versorgung mit dem einen oder dem anderen Lösemittel je nach dem auszuführenden
Schritt des SPE-Verfahrens und/oder je nach dem durchzuführenden
SPE-Verfahren steuert. Durch das Wechseln von einem Lösemittel
zu einem anderen Lösemittel
während
des Ansaugens oder zumindest während
der Füllphase
der Einspritzpumpe ist es möglich,
eine Mischung von Lösemitteln
anzusaugen und so eine gewünschte
Lösemittelmischung
herzustellen und diese anschließend
unter Druck in das Leitungssystem einzuleiten. Um so weit wie möglich Totvolumen
oder eine unerwünschte
Verunreinigung eines Lösemittels
durch zuvor verwendetes Lösemittel
zu verhindern, ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn der mit
einer Seite des Mehrwegventils verbundene Saugkanal ebenfalls ein
Druckkanal ist, und wenn das Mehrwegventil ferner auf der anderen
Seite mit dem Leitungssystem verbunden ist. Indem der kombinierte
Saug-/Druckkanal so kurz wie möglich
gestaltet wird, was in der Praxis für den Fachmann relativ einfach
ist, indem das Mehrwegventil direkt an der Oberseite der Einspritzpumpe
angeordnet wird, kann der kombinierte Saug-/Druckkanal so klein
wie möglich
gehalten werden. Insbesondere wenn das Lösemittel während des Förderhubs mit hohem Druck, beispielsweise
15 bis 20 bar oder sogar bis zu 300 bar und mehr, aus der Einspritzpumpe
in das Leitungssystem gedrückt wird,
stellt dies Konstruktionsanforderungen, welche das Mehrwegventil
erfüllen
muss, und welche dem schnellen Umschalten des Mehrwegventils während des
Saugens entgegenstehen. In diesem Zusammenhang ist es erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft, wenn die Lösemittelzuführvorrichtung
mindestens ein weiteres Mehrwegventil aufweist, mit welchem auf
der einen Seite einer der Lösemittelanschlüsse des
ersten Mehrwegventils verbunden ist, und das auf der anderen Seite
mit weiteren Lösemittelanschlüssen versehen
ist. Dieser Aufbau ist ferner vorteilhaft, wenn die Anzahl an Lösemitteln,
zwischen denen gewählt
werden können
soll, sehr groß ist.
Insbesondere bedeutet dies, dass es erforderlich ist, entweder ein
sehr großes
Mehrwegventil mit einer sehr hohen Zahl an Ports oder ein kleineres
Mehrwegventil zu verwenden, das in Reihe mit einem oder mehr weiteren
Mehrwegventilen geschaltet ist. Die in Reihe geschalteten Mehrwegventile
können
sodann gleichzeitig betätigt
werden, um die Wechselgeschwindigkeit von einem Lösemittel
zu einem anderen Lösemittel
so weit wie möglich
zu erhöhen.
-
Um
die Flexibilität
des erfindungsgemäßen SPE-Geräts zu erhöhen, ist
es erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft, wenn das Steuersystem Eingabeeinrichtungen zum Eingeben
einer Bedienerauswahl für
einen oder mehr der folgenden Parameter umfasst:
- – einen
spezifischen SPE-Prozess; und/oder
- – ein
spezifisches Lösemittel
oder eine Kombination von Lösemitteln;
und(oder
- – einen
spezifischen Förderdruck;
und/oder
- – eine
spezifische Sauggeschwindigkeit; und/oder
- – ein
spezifisches Lösemittelvolumen;
und/oder
- – ein
spezifisches Verhältnis
von Lösemittelvolumina.
-
Die
erfinderischen Aspekte der vorliegenden Erfindung werden im folgenden
unter Bezugnahme auf ein in den Zeichnungen dargestelltes illustratives Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
schematische perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen SPE-Geräts;
-
1a eine
sehr schematische Darstellung des Kartuschenhalters 3 von 1;
-
2 als
Detail und stark schematisch, eine perspektivische Darstellung eines
Teils einer mit einem Kartuschengreifer versehenen Führungsbrücke des
SPE-Geräts
von 1;
-
3 eine
schematische Darstellung einer Variante einer doppelten Führungsbrücke, die
mit zwei Kartuschengreifern versehen ist, wobei die mit den Kartuschengreifern
versehene Führungsbrücke als
solche in das SPE-Gerät
von 1 eingebaut werden könnte;
-
4 ist
eine schematische Darstellung des SPE-Geräts von 1, bei dem
das Leitungssystem entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel
aufgebaut ist;
-
5a–5c Darstellungen
des SPE-Geräts
von 4 in drei verschiedenen Schaltstellungen;
-
6 den
schematischen Aufbau eines SPE-Geräts nach 1, wobei
das Leitungssystem entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel aufgebaut
ist;
-
7 den
schematischen Aufbau eines SPE-Geräts nach 1, das mit
zwei Lösemittelzuführvorrichtungen
versehen ist, wobei das Leitungssystem entsprechend einem dritten
Ausführungsbeispiel
aufgebaut ist;
-
8 den
schematischen Aufbau eines SPE-Geräts nach 7, wobei
jedoch das Leitungssystem entsprechend einem vierten Ausführungsbeispiel
aufgebaut ist;
-
9 SPE-LC-Chromatogramme
einer wässrigen
Xanthin-Mischung bei unterschiedlichen SPE-Temperaturen;
-
10 SPE-LC-Chromatogramme
einer wässrigen
Xanthin-Mischung bei unterschiedlichen Desorptionstemperaturen;
und
-
11 SPE-LC-Chromatogramme
von Plasma-Xanthinen bei unterschiedlichen SPE-Spültemperaturen.
-
1 ist
eine schematische und perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen SPE-Geräts, bei
welchem eine Anzahl von Aspekten der Erfindung realisiert wurden.
-
Das
SPE-Gerät
ist in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 versehen.
Dieses Gerät
besteht aus einem Gehäuse 2,
das an seiner Vorderseite offen dargestellt ist, jedoch mit einem
Deckel, einer Haube oder einer anderen Art von Abdeckung versehen
sein kann. Ein Kartuschenhalter 3 ist auf der linken und
der rechten Seite der offenen Vorderseite zu erkennen. Wie in der
stark schematischen Darstellung in 1a gezeigt,
umfasst jeder dieser Kartuschenhalter im wesentlichen zwei Klemmköpfe 4 und 5,
von denen der Klemmkopf 4 fest und der Klemmkopf 5 derart
angebracht ist, dass er mittels Backen 7 über Klemmkopfführungen 6 bewegbar
ist. Bei dieser Anordnung bewegen sich die Backen 7 über die
Führungen 6 und
ermöglichen
eine hin und her gehende Bewegung des Klemmkopfs 5 entsprechend
dem Pfeil 8. Eine Leitung 9 ist mit dem Klemmkopf 4 verbunden
und eine Leitung 10 ist mit dem Klemmkopf 5 verbunden.
Die Zuführkanäle der Leitungen 9 und 10 setzen
sich in den Klemmköpfen 4 und 5 fort,
und treten an den Vorderseiten der Klemmköpfe 4 und 5 aus,
wobei die Vorderseiten einander zugewandt sind.
-
Wenn
die Klemmköpfe 4 und 5 auseinander bewegt
wurden, kann eine Kartusche 11 zwischen diese platziert
werden, worauf der Klemmkopf 5 auf den Klemmkopf 4 zu
bewegt werden kann, um die Kartusche 11 zwischen den Klemmköpfen 4 und 5 zu klemmen,
wobei an den Klemmköpfen
vorgesehene spitze kreisförmige
Rippen zum Fixieren und Abdichten in die Endflächen der Kartusche gedrückt werden.
Wenn die Kartusche zwischen den Klemmköpfen 4 und 5 eingeklemmt
ist, kann sie freigegeben werden. Die Kartusche 11 ist
ein im wesentlichen zylindrischer Körper mit einem sich in Längsrichtung durch
diesen erstreckenden Kanal, in welchem zwei Dichtmembranen 12 und
ein zwischen diesen befindliches Sorptionsmittel 13 vorgesehen
sind. Wenn sich die Kartusche 11 in der geklemmten Position
befindet, Kann Flüssigkeit über die
Leitung 9 geliefert, durch die Kartusche 11 geleitet
und über
die Leitung 10 abgeführt
werden, oder umgekehrt durch die Leitung 10 zugeführt, durch
die Kartusche 11 geleitet und über die Leitung 9 abgeführt werden.
Zur Erklärung
sei darauf hingewiesen, dass die in der Praxis üblichen Kartuschenabmessungen
wie folgt sind: Außendurchmesser
8 mm, Innendurchmesser des durch die Kartusche gehenden Kanals 2
mm und Länge
der Kartusche 10 mm. Es sollte klar sein, oder ansonsten klar werden,
dass das erfindungsgemäße SPE-Gerät in der
Lage ist, ohne Veränderungen
mit Kartuschen unterschiedlicher Länge zu arbeiten. Beispielsweise
können
auch Kartuschen mit einer Länge von
5 mm, 20 mm oder falls gewünscht
sogar längere oder
kürzere
Kartuschen verwendet werden. Dies ist ein großer Vorteil, da die sogenannte
Separationseffizienz im allgemeinen mit der Kartuschenlänge zunimmt,
oder zumindest mit der Länge
des mit Sorptionsmittel gefüllten
Kanalabschnitts.
-
Zwei
Kartuschenmagazinhalter 14, die entsprechend dem Doppelpfeil 16 mittels
Magazinhalterführungen 15 hin
und her bewegbar sind, sind ebenfalls in dem freigelegten Abschnitt
des SPE-Geräts 1 und
auf der Vorderseite erkennbar. Jeder Kartuschenmagazinhalter 14 ist
mit Kartuschenmagazinen 17 versehen, die 96 Kartuschen 11 enthalten,
die in einer 8×12
Matrix angeordnet sind.
-
Die
freiliegende Vorderseite in 1 zeigt ferner
eine Führungsbrücke mit
einem Kartuschengreifer 19, welche zusammen einen Teil
des Transportsystems zum Bewegen von Kartuschen bilden. Die Führungsbrücke 18 mit
dem Kartuschengreifer 19 ist schematisch als Detail in 2 dargestellt.
Die Führungsbrücke 18 besteht
aus einer oberen Führungsstange 20 und
einer unteren Führungsstange 21,
die mit einem Zwischenraum zwischen einander angeordnet sind, so
dass ein Führungsrad 22 an
den Längsenden
der Führungsbrücke 18 zwischen
die obere und die untere Führungsstange
gesetzt werden kann. Ein Schieber 24 ist an der Führungsbrücke 18 angebracht,
wobei der Schieber 24 entlang der Führungsbrücke 18 entsprechend
dem Doppelpfeil 25 in Längsrichtung
der Führungsbrücke hin
und her verschiebbar ist. An dem Schieber 24 ist ein nach vorn
gerichteter Arm 26 angebracht, der an seinem freien Ende
mit einem Stützarm 28 versehen
ist, der derart angebracht ist, dass er mittels eines Gelenks 27 schwenkbar
ist. Zwei Greiferarme 29, die um eine Drehachse 30 auseinander
und aufeinander zu schwenkbar sind, sind nebeneinander an dem Stützarm 28 befestigt.
Die Greiferarme 29 sind jeweils mit zwei Greiferelementen 31 in
Form von Stiften versehen.
-
Mittels
des Kartuschengreifers 19 ist es möglich, jede gewünschte Kartusche
von einer bestimmten Kartuschenposition zu nehmen, das heißt, einer Position
in dem 8×12
Matrixmuster, um diese Kartusche zu einem Kartuschenhalter 3 zu
bringen, sie in dem Kartuschenhalter 3 zu platzieren, sie
wieder aus dem Kartuschenhalter 3 zu nehmen und sie an
der gleichen oder einer anderen Kartuschenposition in dem Kartuschenmagazin
oder, optional, in einem anderen Kartuschenmagazin wieder anzuordnen.
Es ist durch den Kartuschengreifer ferner möglich, eine Kartusche von einer
Kartuschenposition zu nehmen und sie direkt an eine andere Kartuschenposition
zu setzen oder eine Kartusche aus einem Kartuschenhalter 3 zu
nehmen und sie in einen anderen Kartuschenhalter 3 zu platzieren.
All dies ist Gegenstand des zweiten Aspekts der Erfindung, der im
folgenden noch näher
erläutert
wird.
-
Das
SPE-Gerät
kann mit einem Steuersystem versehen sein, das derart ausgebildet
ist, um in Abhängigkeit
von einem Befehl, welcher dem Steuersys tem über eine Eingabeeinrichtung
gegeben wird, eine der mehreren Kartuschenpositionen zu bestimmen
und das Transportsystem derart zu steuern, dass es eine Kartusche
an dieser spezifischen Kartuschenposition platziert oder eine Kartusche
von dieser spezifischen Kartuschenposition entfernt. Dieses Steuersystem
kann aus einem Softwareprogramm bestehen, welches in das SPE-Gerät selbst
geladen werden oder in einen separaten Computer geladen werden kann,
beispielsweise einen sogenannten Personal Computer, der zu diesem
Zweck nicht Teil des SPE-Geräts
gemäß den Aspekten
der Erfindung sein muss. Die Eingabeeinrichtung kann manuelle Eingabeeinrichtungen
automatische Eingabeeinrichtungen, ein von einem Computer gesteuertes
Eingabeprogramm, oder auch eine Kombination der beiden umfassen.
-
Sobald
das Steuersystem eine bestimmte Kartuschenposition in einem bestimmten
Kartuschenmagazin ermittelt hat, ist das Steuersystem in der Lage,
den Kartuschengreifer 19 mit seinen Greiferelementen 31 um
die zu greifende Kartusche zu positionieren und die Kartusche zu
ergreifen. Zu diesem Zweck ist das Steuersystem in der Lage, den Schieber 24 mittels
des an diesem und dem Zahnriementrieb 33 angebrachten Zahnriemens 23 in
die korrekte Position auf der Führungsbrücke 18 zu
bewegen, die Greiferelemente 31 nötigenfalls in eine vertikale
Position zu bringen, indem der Stützarm 28 in mittels
nicht dargestellter Schwenkeinrichtungen, beispielsweise eine Kolbenzylindereinheit,
die an einem Ende an dem Stützarm 28 und
am anderen Ende an dem Schieber 24 angreift, in eine horizontale
Position verschwenkt wird, die sich in der Verlängerung des Arms 26 befindet,
den betreffenden Kartuschenmagazinhalter 14 mittels eines
nicht dargestellten Antriebs entlang den Führungen 15 in dessen korrekte
Position zu bewegen (wobei in diesem Zusammenhang der nicht dargestellte
Kartuschenmagazinhalterantrieb beispielsweise einen daran angebrachten
Zahnriemen umfassen kann und mittels eines Schrittmotors antreibt),
und ferner die Führungsbrücke 18 entsprechend
dem Doppelpfeil 32 mittels einer nicht dargestellten Hebeeinrichtung,
beispielsweise einer Kolbenzylindereinheit, in vertikaler Richtung
auf und ab zu bewegen, um in der Lage zu sein, eine Kartusche zu
greifen und eine ergriffene Kartusche aus ihrer Kartuschenposition
in dem Kartuschenmagazin zu he ben. Es ist ersichtlich, dass das Steuersystem
ebenfalls in der Lage ist, all diese Bewegungen in beliebiger Richtung
und auch in umgekehrter Richtung zu steuern. Anstatt die Führungsbrücke 18 entsprechend
dem Doppelpfeil 32 auf und ab zu bewegen, ist es auch möglich, den
Stützarm 28 in
bezug auf die Führungsbrücke entsprechend
dem Doppelpfeil 32 auf und ab zu bewegen, oder den Stützarm 28 in
Richtung einer Kartusche zu schwenken, um diese zu greifen, und
ihn von dem Kartuschenmagazin weg zu schwenken, um eine Kartusche
aus einer Kartuschenposition zu entfernen (oder umgekehrt, wenn
eine Kartusche in ein Kartuschenmagazin positioniert wird).
-
Das
Steuersystem ist somit in der Lage, in Abhängigkeit von einem dem Steuersystem über die Eingabeeinrichtung
gegebenen Befehl, eine Kartuschenposition zu ermitteln, welche eine
für den
auszuführenden
SPE-Prozess geeignete Kartusche enthält, und die Kartusche in einen
Kartuschenhalter zu platzieren, um den SPE-Prozess durchzuführen. Da die
Kartusche nach einmaligem Gebrauch in einem SPE-Prozess im allgemeinen
in einem nachfolgenden SPE-Prozess nicht mehr verwendet wird, ist
das Steuersystem ferner mit einem Speicher oder Registerversehen,
um Aufzeichnungen darüber
zu führen, welche
Kartusche benutzt wurde und welche Kartusche noch nicht benutzt
wurden. Die von dem Steuersystem zu bestimmende Kartuschenposition
enthält
im allgemeinen eine nicht benutzte Kartusche.
-
Wenn
jede Kartuschenposition in jedem Kartuschenmagazin eine vorbestimmte
Art von Kartusche enthält,
müssen
diese Daten nur ein Mal in das Steuersystem eingegeben werden. Jedoch
ist es auch vorstellbar, eine Codierung oder einen Datenträger jedem
der Kartuschenmagazine zuzuordnen, wobei die Codierung oder der
Datenträger
Informationen darüber
enthält,
welche Art von Kartusche an welcher Kartuschenposition angeordnet
ist. Diese Daten können
sodann, optional automatisch, in das Steuersystem eingegeben werden,
wenn ein Kartuschenmagazin in den Kartuschenmagazinhalter gesetzt
wird. Mögliche
Codierungen und Datenträger sind
beispielsweise RF-Radio-Frequenz)
Codierungen, Strichcodes, Punktcodes, radiographisch lesbare Speicherchips,
etc.
-
Hinsichtlich
des Kartuschenhalters muss ferner darauf hingewiesen werden, dass
der Klemmkopf oder zumindest der bewegbare Klemmkopf 5 ebenfalls
durch das Steuersystem steuerbar ist. Wie sich aus der 1 und
der 2 ergibt, muss die in vertikaler Position aus
dem Kartuschenmagazin genommene Kartusche zunächst in die horizontale Position zum
Platzieren in einen Kartuschenhalter gebracht werden, und die Kartusche
wird derart platziert, daß eine
Stirnseite in Kontakt mit dem festen Klemmkopf 4 ist, wobei
während
dieses Vorgangs die freien Enden der Greiferarme 29 kontaktlos
um den Klemmkopf 4 herum angeordnet werden können, und
das Steuersystem bewegt sodann den Klemmkopf 5 mittels
nicht dargestellter Einrichtungen, beispielsweise eine Kolbenzylindereinheit,
ein Zahnriemen oder ein Zahnrad, in Richtung des Klemmkopfs 4.
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Es
ist ersichtlich, dass nach dem zweiten erfinderischen Aspekt der
Anmeldung das Steuersystem derart ausgebildet ist, dass es sämtliche
Operationen/Handhabungen steuern kann, die zuvor beschrieben wurden.
-
Es
ist ebenfalls ersichtlich, dass mit einem derartigen SPE-Gerät eine hohe
Flexibilität
erreicht werden kann.
-
Aufgrund
der zwei oder mehr Kartuschenhalter 3 ist es ebenfalls
möglich,
gleichzeitig zwei oder mehr Kartuschen dem gleichen Schritt in einem
gegebenen SPE-Prozess oder unterschiedlichen Schritten in einem
gegebenen SPE-Prozess oder unterschiedlichen/gleichen Schritten
in unterschiedlichen SPE-Prozessen zu unterziehen. Dies ergibt sich
im folgenden deutlicher unter Bezugnahme auf die 4 bis 8.
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Wenn
das SPE-Gerät
nur einen Kartuschengreifer 19 hat, können die Kartuschenmagazine 17, falls
mehrere vorgesehen sind, in einen gemeinsamen Kartuschenmagazinhalter 14 eingesetzt
worden sein, der entsprechend dem Pfeil 16 als Ganzes vor und
zurück
bewegbar ist. Wenn die Führungsbrücke 18 mit
zwei Kartuschengreifern 19 versehen ist, sind die Kartuschenmaga zine 17 vorzugsweise
unabhängig
voneinander entsprechend dem Doppelpfeil 16 hin und her
bewegbar und daher ist jedes Kartuschenmagazin in einem separaten
Kartuschenmagazinhalter 14 angeordnet, wie in 1 gezeigt.
Der Grund dafür
ist, dass es so möglich
ist, mit den Kartuschengreifern 19 unabhängig voneinander
und optional auch gleichzeitig eine Kartusche aus einem Kartuschenmagazin
zu nehmen oder eine Kartusche in ein Kartuschenmagazin abzusetzen.
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Nach 3 ist
es möglich,
die gegenseitige Unabhängigkeit
der Kartuschengreifer 19 weiter zu erhöhen (und somit die Flexibilität des SPE-Geräts als Ganzes),
wenn jeder Kartuschengreifer 19 an seiner eigenen Führung angebracht
ist. Der eine Kartuschengreifer 19 ist über einen Arm 126 in
Form einer Winkelstange an einem Schieber 124 befestigt,
der entlang einer oberen Führungstange 120 bewegbar ist,
und der andere Kartuschengreifer 19 ist durch einen Arm 26 an
dem Schieber 224 befestigt, welcher entlang einer Führungsstange 121 bewegbar
ist. Bei diesem Aufbau sind die obere Führungsstange 120 und
die untere Führungsstange 121 unabhängig voneinander
entsprechend dem Doppelpfeil 32 in vertikaler Richtung
auf und ab bewegbar. In 3 ist die obere Führungsstange 120 in
ihrer tiefsten Position und die untere Führungsstange 121 in
ihrer höchsten Position
dargestellt.
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Durch
das Vorsehen von mehreren Kartuschengreifern 19 und das
Ausbilden der Kartuschengreifer derart, dass sie so weit wie möglich unabhängig voneinander
betätigt
werden können,
kann die Geschwindigkeit, mit der die Kartuschengreifer 19 Operationen
ausführen
können,
so hoch wie möglich gemacht
werden, da die Kartuschengreifer 19 hier einander so wenig
wie möglich
behindern.
-
Nachdem
zuerst der schematische Aufbau eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen SPE-Geräts unter
Bezugnahme auf die schematische Darstellung in 4 im
Detail erläutert
wird, wird ein weiterer Aspekt dieser Anmeldung im folgenden unter
Bezugnahme auf 4 näher erörtert.
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Eine
erfindungsgemäße SPE-Konfiguration umfasst
zumindest eine Lösemittelzuführvorrichtung 40,
mindestens eine Probenzuführvorrichtung 41 und ein
Kartuschenwechselsystem mit mindestens einem darin enthaltenen Kartuschenhalter 3.
Der in den 4–8 mit 1 bezeichnete
Block entspricht dem SPE-Gerät
in 1. Soweit die Ansprüche betroffen sind, können der
Lösemittelanschluss
und der Probenanschluss des SPE-Geräts von 1 als die
Lösemittelzuführvorrichtung
bzw. die Probenzuführvorrichtung
angesehen werden. Das SPE-Gerät
kann ferner ein Leitungssystem und Ventile umfassen, welche von
dem Steuersystem gesteuert werden können, und durch welche eine
große
Vielzahl verschiedener Flüssigkeitsverbindungen
erreicht werden kann. Weitere Details der großen Vielzahl verschiedener
Flüssigkeitsverbindungen,
die erhalten werden können,
werden im folgenden angeführt.
Zunächst
wird die Lösemittelzuführvorrichtung 40,
auf welche sich ein spezifischer Aspekt der Erfindung im besonderen
bezieht, im folgenden näher
erörtert.
-
Die
Lösemittelzuführvorrichtung
kann eine sogenannte Einspritzpumpe, die auch als Spritzenpumpe
bezeichnet wird, umfassen, welche mit einem Drucksensor versehen
ist, der den Flüssigkeitsdruck in
der Einspritzpumpe oder in dem mit dieser verbundenen Leitungssystem
während
des Saugens und/oder des Förderns
der Einspritzpumpe misst und einen zu der Messung proportionalen
Signalmesswert an das Steuersystem überträgt. Die Einspritzpumpe 44 besteht
aus einem Kolbengehäuse 45,
in dem ein Kolben 46 enthalten ist, dessen Bewegung durch
das Steuersystem steuerbar ist. Die Einspritzpumpe 44 kann
eine Flüssigkeit
durch die komprimierte Saug-/Förderleitung 47 ansaugen
oder ausstoßen.
Der Drucksensor 48 ist derart angeordnet, dass er den Druck
in der Saug-/Förderleitung
misst. Die Saug-/Förderleitung 47 mündet in
eine Seite eines Mehrwegventils 49, welches auf der anderen Seite
mit sechs Leitungsanschlüssen
versehen ist. Vier dieser Leitungsanschlüsse, d.h. die Leitungsanschlüsse 51, 52, 53 und 54 sind
Lösemittelzuführleitungen,
der Leitungsanschluss 50 ist ein Auslassanschluss für Abfall,
und Lösemittel
kann über
den Leitungsanschluss 55 zugeleitet werden, wenn das Leitungssystem
des SPE-Geräts
mit Druck beaufschlagt ist. Bei dem Ausführungsbeispiel nach 4 ist
das Mehrwegventil 40 von dem Typ, der für hohe Drücke geeignet ist, das heißt Drücke von
10 bis 20 bar und höher,
möglicherweise
sogar bis zu 300 bar. Dies macht das Mehrwegventil 49 für ein schnelles
Umschalten von einem Lösemittelanschluss
zu einem anderen Lösemittelanschluss
weniger geeignet. Um dennoch in der Lage zu sein, schnell und zuverlässig zwischen
verschiedenen Lösemitteleinlässen zu wechseln,
während
Lösemittel
in die Einspritzpumpe 44 gezogen wird, ist der Lösemittelanschluss 54 mit einer
Seite eines zweiten Mehrwegventils verbunden, das auf seiner anderen
Seite mit sechs Lösemittelanschlüssen A–F versehen
ist. Durch ein Magnetventil betätigt,
kann dieses zweite Mehrwegventil schnell von einem Lösemittelanschluss
zu dem anderen Lösemittelanschluss
wechseln, so dass eine Mischung von unterschiedlichen Lösemitteln
während
eines Saughubs angesaugt werden kann.
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Sowohl
das zweite Mehrwegventil 56 mit sechs Lösemittelanschlüssen 57 und
das erste Mehrwegventil 49 sind mittels des Steuersystems
steuerbar oder zumindest ist das Steuersystem derart ausgebildet,
dass das Mehrwegventil 49 und das Mehrwegventil 56 vorzugsweise
unabhängig
voneinander steuern kann. Das Steuersystem ist ferner derart ausgebildet,
dass die Bewegungsgeschwindigkeit des Kolbens 46 in Förderrichtung
oder in Saugrichtung steuern kann und/oder dies derart steuern kann, dass
ein spezifischer Druckpegel in der Saug-/Förderleitung oder der internen
Einspritzpumpe 44 aufrecht erhalten oder nachgeführt wird,
und/oder dass ein bestimmtes Volumen an Lösemittel oder Lösemitteln
in die Einspritzpumpe 44 gesaugt oder von der Einspritzpumpe 44 in
das Leitungssystem ausgegeben wird.
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Die
Probenzuführvorrichtung 41 umfasst eine
Einspritzpumpe 60, die hinsichtlich ihrer Wirkungsweise
mit der Einspritzpumpe 44 vergleichbar sein kann und vorzugsweise
durch das Steuersystem steuerbar/betätigbar ist. Die Leitung 61 ist
eine Auslassleitung und über
die Leitung 62, die Leitung 66, die Spule 67,
die Leitung 68 und die Leitung 63 kann Probenflüssigkeit
aus der Probe 65 gezogen werden, bis zumindest die Leitung 68 und
die Spule 67 und vorzugsweise auch die Leitung 66 mit
Probenflüssigkeit
gefüllt
sind. Dies ist möglich,
wenn sich das Mehrwegventil 64 in der Schaltstellung gemäß 4 befindet.
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Hinsichtlich
der Mehrwegventile 64, 70, 81, 82 und 93 in
den 4–8 sei
darauf hingewiesen, dass die schwarz dargestellten Teile Flüssigkeitsverbindungen
zwischen benachbarten Anschlussstellen darstellen, während die
weiß dargestellten
Teile Verschlüsse
zwischen benachbarten Anschlussstellen darstellen, und dass diese
Mehrwegventile zwischen zwei Positionen schaltbar sind. Beim Schalten
zwischen den beiden Positionen wird der Ring aus schwarzen und weißen Abschnitten
um 60° gedreht.
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Wenn
das Mehrwegventil 64 sich in der Schaltposition nach 4 befindet,
ist es möglich, gleichzeitig
das Unterleitungssystem der Probenzuführvorrichtung mit einer Probenflüssigkeit
zu füllen und über die
Leitung 55, das Mehrwegventil 64 und die Leitung 69 mittels
der Lösemittelzuführvorrichtung
Lösemittel
zu dem Mehrwegventil 70 zu leiten. Was die Betriebspositionen
anbelangt, ist das Mehrwegventil 70 mit dem Mehrwegventil 64 vergleichbar. Wenn
sich das Mehrwegventil 70 in der dargestellten Position
befindet, wird über
die Leitung 69 zugeführtes
Lösemittel über die
Leitung 71 abgeleitet. Wenn jedoch das Mehrwegventil 70 umgeschaltet
wird, wird über
die Leitung 69 zugeführtes
Lösemittel
oder optional über
die Leitung 69 zugeführte
Probenflüssigkeit über die
Leitung 72 und die Heiz-/Kühleinrichtung 73 dem
Kartuschenhalter 3 zugeführt, durch die Kartusche 11 geleitet,
zu dem Mehrwegventil 70 über die Leitung 74 zurückgeführt und über die
Leitung 71 ausgeleitet.
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Zusätzlich zu
dem SPE-Gerät
ist ein sogenanntes HPLC-Analysegerät schematisch in gestrichelten
Linien und ein Rahmen in 4 dargestellt. Dieses HPLC-Analysegerät 75 besteht
aus einer Pumpe 76, einer Säule 77 und einer Erkennungsvorrichtung 78,
die stromabwärts
derselben angeordnet ist. Die Pumpe 76 ist mittels der
Leitung 79 mit dem Mehrwegventil 70 verbunden
und die Säule 77 ist durch
die Leitung 80 mit dem Mehrwegventil 70 verbunden.
Durch die in 4 dargestellte Schaltstellung
des Mehrwegventils 70 ist es möglich, mittels der Pumpe 76 Flüssigkeit
nacheinander durch die Leitung 80, die Leitung 72,
die Heiz-/Kühleinrichtung 73,
die Kartusche 11, die Leitung 74, die Leitung 79 und
schließlich
die Säule 77 zu
pumpen.
-
Ein
SPE-Verfahren kann als aus den folgenden Schritten bestehend angesehen
werden:
- – Schritt
A: eine Konditionierungsschritt, bei dem in der Kartusche 11 vorgesehenes
Sorptionsmittel 13 für
das nachfolgende Aufbringen von Probenflüssigkeit vorbereitet/konditioniert
wird, wobei der Konditionierungsschritt üblicherweise in einen Benetzungsschritt
(Schritt A1) und einen Equilibrierschritt (Schritt A2) unterteilt
werden kann;
- – Schritt
B: ein Aufbringschritt, bei dem Probenflüssigkeit dem System zugeführt und
durch das Sorptionsmittel geleitet wird, wobei der Aufbringschritt
in einen Schritt B1, in dem Probenflüssigkeit in das System geladen
wird, und einen Schritt B2 unterteilt werden kann, in welchem die
geladene Probenflüssigkeit
durch das Sorptionsmittel in der Kartusche 11 geleitet
wird;
- – Schritt
C: der Spülschritt,
bei dem das Sorptionsmittel, nachdem es der Probenflüssigkeit
ausgesetzt wurde, mit einem Lösemittel
gespült
wird, um unerwünschte
Substanzen aus dem Sorptionsmittel zu waschen;
- – Schritt
D: der Elutionsschritt, bei dem der in dem Sorptionsmittel aufgenommene
Analyt aus dem Sorptionsmittel eluiert wird, um diesen Analyten einer
weiteren Behandlung zu unterziehen.
-
Auf
der Basis dieser Schritte A bis D, zeigt die 5a mit
den in dieser Figur dargestellten Schaltstellungen der Mehrwegventile 64 und 70 die Schritte
A und B1. In dieser Figur ist der Schritt A, das Konditionieren
des Sorptionsmittels mit einem Lösemittel,
näher dargestellt,
indem der Lösemit telstrom durch
das Leitungssystem als punktiertes Linienmuster deutlicher gezeigt
ist, welches sich parallel entlang dem Teil des Unterleitungssystems
erstreckt, durch welches Probenflüssigkeit fließt. Bei
diesem Aufbau, kann das Konditionieren des Sorptionsmittels durch
Lösemittel
erfolgen, indem beispielsweise Lösemittel,
das von der Lösemittelanschlussleitung 52 kommt,
und Lösemittel,
das aus der Lösemittelanschlussleitung 53 kommt,
durch die Kartusche 11 geleitet wird. Durch das Ansaugen
von Lösemittel
durch das Mehrwegventil 56 während der Ansaugphase der Einspritzpumpe 44 und
das Umschalten des Mehrwegventils 56 während des Ansaugens, kann eine
Mischung von Lösemitteln
in der Einspritzpumpe 44 gesammelt werden, wonach diese
Mischung in der Förderphase
durch das Sorptionsmittel 13 in der Kartusche 11 geleitet
werden kann. Diese Möglichkeit
des Konditionierens mit einer Lösemittelmischung
oder des Konditionierens mit verschiedenen Lösemitteln nacheinander ist
ein sehr großer
Vorteil bei der Entwicklung neuer SPE-Verfahren. Falls erforderlich,
kann die Heiz-/Kühleinrichtung
verwendet werden, um das Lösemittel
zu erwärmen
bzw. abzukühlen
bevor es durch das Sorptionsmittel geleitet wird. Im allgemeinen
sind die Schritte A1 und A2 durch einen Förderhub der Einspritzpumpe
getrennt.
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5b,
mit den in dieser Figur dargestellten Schaltstellungen der Ventile 64 und 70,
zeigt den Schritt B2 gefolgt von dem Schritt C. Die Probenflüssigkeit
(punktierte Linie) wird mittels eines Spül-Lösemittels (strichpunktierte
Linie) durch das Sorptionsmittel in der Kartusche geleitet, während das
restliche Konditionierungslösemittel
(gestrichelte Linie) aus dem System hinausgetrieben wird.
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5c zeigt
den Schritt D, den Elutionsschritt, bei dem Die Pumpe des HPLC-Instruments verwendet
wird, um die (durch eine Strich-Punkt-Punkt-Linie dargestellte) Elutionsflüssigkeit
aus der Pumpe durch das Leitungssystem, durch das Sorptionsmittel 13 in
der Kartusche 11 und durch die Säule 77 zu leiten.
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6 zeigt
einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen SPE-Konfiguration, wobei das
Leitungssystem entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel aufgebaut ist.
Bei diesem Aufbau wird die Verarbeitungskapazität des SPE-Geräts erhöht, indem
das HPLC-Analysegerät
an ein weiteres Mehrwegventil 81 angeschlossen wird, mit
dem ein zweiter Kartuschenhalter verbunden ist. Der Unterschied
zu dem Aufbau des Leitungssystems der 4 und 5 ist, dass der sogenannte Elutionsschritt (siehe 5c)
zur gleichen Zeit durchgeführt
werden kann wie einer oder mehrere der Schritte A, B und C eines
nachfolgenden SPE-Prozesses. Nachdem eine Kartusche in dem linken
Kartuschenhalter den Schritten A, B und C unterzogen wurde, wird
diese Kartusche mittels eines Kartuschengreifers 19 dem
rechten Kartuschenhalter zugeführt,
um dort dem Elutionsschritt unterzogen zu werden. Hinsichtlich der Durchführung der
Schritte A, B und C und der zugehörigen Schaltstellungen der
Mehrwegventile 64 und 70 sei auf die 5a und 5b verwiesen.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
nach 7 wurde die SPE-Konfiguration um eine zweite Lösemittelzuführvorrichtung
erweitert.
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Ferner
werden bei dem Ausführungsbeispiel nach 7 zwei
weitere Mehrwegschaltventile verwendet, nämlich 82 und 83.
Durch das Ausführungsbeispiel
nach 7 ist es möglich,
wenn sich die Mehrwegventile 70, 81, 82 und 83 in
geeigneten Schaltstellungen befinden, entweder die Kartusche in dem
linken Kartuschenhalter 3 oder die Kartusche in dem rechten
Kartuschenhalter 3 einem Elutionsschritt zu unterziehen.
Wenn sich die Ventile 70, 83, 82 und 81 in
geeigneten Schaltstellungen befinden, kann die zweite Lösemittelzuführvorrichtung 84 verwendet
werden, um Lösungsmittel
sowohl durch den linken Kartuschenhalter, als auch durch den rechten Kartuschenhalter
zu leiten. Wenn ferner die Mehrwegventile 84, 70, 81, 82 und 83 in
geeigneter Weise betätigt
sind, kann die erste Lösemittelzuführvorrichtung 40 ihr
Lösemittel
sowohl durch den linken Kartuschenhalter, als auch durch den rechten
Kartuschenhalter liefern, was ferner auch impliziert, dass die Probenflüssigkeit
auch durch beide, den linken und den rechten Kartuschenhalter geleitet
werden kann. Es ist ersichtlich, dass, da die erste Lösemittelzuführvorrichtung 40,
die zweite Lösemittelzuführvorrichtung 84,
die Probenzuführvorrichtung 41 und
das HPLC-Analysegerät 75 sämtlich in
Flüssigkeitsverbindung
mit sowohl dem linken Kartuschenhalter, als auch mit dem rechten
Kartuschenhalter gebracht werden können, der Aufbau des Leitungssystems
in Kombination mit dem Schaltventil gemäß 7 sehr großen Spielraum
für Möglichkeiten
der gleichzeitigen Durchführung
unterschiedlicher oder identischer Schritte A–D bietet.
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8 zeigt
ein viertes Ausführungsbeispiel des
Aufbaus eines Leitungssystems, bei dem das Mehrwegventil 82 unbenutzt
bleibt, wobei eine Gasquelle 85, insbesondere eine Heliumgasquelle,
das sehr gut als sogenanntes Trocknungsgas verwendbar ist, mit dem
Mehrwegventil 83 verbunden ist, und bei dem das Mehrwegventil 81 optional
mit einem Analysegerät
verbindbar ist, wie beispielsweise einem Gaschromatographen. Die
Variation der Schaltmöglichkeiten
sollt in diesem Fall offensichtlich sein.
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Bezugnehmend
auf die 4–8 ist es ferner
ersichtlich, dass das Steuersystem derart ausgebildet ist, dass
es sämtliche
Ventile, die Heizund/oder Kühleinrichtung,
die Einspritzpumpe etc. steuern kann. Das Steuersystem ist ferner
geeignet, ein Steuerprogramm über
die Eingabeeinrichtung zu laden.
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Unter
Bezugnahme auf die verschiedenen beschriebenen Ausführungsbeispiele
sei darauf hingewiesen, dass im allgemeinen mindestens ein Ventil,
beispielsweise ein sogenanntes Mehrwegventil, pro Kartuschenhalter
erforderlich ist.
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Es
sei ferner darauf hingewiesen, dass auch eine Kartusche ohne Sorptionsmittel
verwendet werden kann, Unter Bezugnahme auf 1a bedeutet dies,
dass eine Kartusche mit einer oder mehr Schließmembranen 12 oder
anderen Membranen verwendet wird und das Sorptionsmittel 13 entfällt, wobei
die Membranen sodann als Filter oder Sieb wirken, insbesondere als
Hochdruckfilter. Eine derartige Kartusche ohne Sorptionsmittel kann
sodann strom aufwärts
(oder wenn dies sinnvoll ist auch stromabwärts) einer Sorptionsmittel
enthaltenden Kartusche angeordnet sein, wobei die beiden Kartuschen
in Reihe verbunden sind. Dies kann unter anderem bei Proben sinnvoll
sein, die Verunreinigungen enthalten, die ausgefiltert oder ausgesiebt
werden können.
Es ist optional sogar möglich,
eine derartige Kartusche ohne Sorptionsmittel als Filter oder Sieb
zu verwenden, um eine analythaltige Probe direkt einem weiteren
Analysegerät
zuführen
zu können,
ohne einen SPE-Prozess zu verwenden. Eine Kartusche ohne Sorptionsmittel,
die jedoch eine oder mehr Membranen als Filter oder Siebe enthält, kann bei
jedem der drei oder sogar vier Erfindungsaspekte der Anmeldung individuell
verwendet werden.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele zeigen, dass nach dem ersten Aspekt der Erfindung
eine Reihe von deutlichen Verbesserungen hinsichtlich der Geschwindigkeit
und der Leistung einer On-Line-SPE erreicht werden kann.
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Unter
Verwendung einer zuvor in Zusammenhang mit 4 beschriebenen
Vorrichtung wurden Experimente durchgeführt. Insbesondere wurden die
folgenden HPLC-Bedingungen verwendet. Zwei isokratische HPLC-Separationen mit
UV-Detektion (280 nm) wurden für
Koffein (Ca), Theobromin (Tbr) und Theophyllin (Tph) in einer 30 × 4 mm,
3 μm, Nucleosil
C18 Säule
(Machery Nagel) und in einer 125 × 4 mm, 5 μm, Hibar C18 Säule (Merck)
gebildet. Mobile Phasen: Acetonitril (ACN)/Wasser, 3/97 bei der
3 cm Säule,
10/90 bei der 12,5 cm Säule.
Die Strömungsrate
betrug 1 ml/min bei der 3 cm Säule und
0,7 ml/min bei der 12,5 cm Säule.
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Die
Probe bestand aus Wasser und gepooltem menschlichem Plasma mit jeweils
1 ppm Xanthin. Die Probe wurde ohne vorherige Behandlung verwendet.
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Eine
10 × 2
mm SPE-Kartusche mit einem generischen stark hydrophoben Sorptionsmittel (HySphere
GP, Spark Holland) wurde für
die SPE verwen det. Ein aus den folgenden Schritten gebildetes SPE-Verfahren
wurde durchgeführt.
- A1
- Solvatisierung des
Sorptionsmittels mit 2 ml Methanol, 5 ml/min;
- A2
- Equilibrieren des
Sorptionsmittels mit 5 ml Wasser, 5 ml/min;
- B
- Aufbringen der Probe
auf die Kartusche mit 1 ml Wasser, 1 ml/min;
- C
- Spülen mit x ml Wasser, 1 ml/min;
- D
- Desorption zu HPLC
mit mobiler LC-Phase.
-
Beispiel 1
-
Einfluss von Temperaturänderungen
auf die Extraktionswiedergewinnung
-
9 zeigt
SPE-LC-Analysen einer wässrigen
Xanthin-Mischung bei verschiedenen Temperaturen der SPE-Kartusche
während
des gesamten SPE-Verfahrens
als Simulation von Umgebungstemperaturänderungen. Bei diesem Beispiel
wurden eine HySphere GP Kartusche, eine 12,5 cm C18 Säule und
ein Einspritzvolumen von 20 μl
verwendet. Das Spülen
(SPE-Schritt C) wurde auf 6,5 ml optimiert, dem maximalen Volumen
vor einem erheblichen Durchbruch von Tbr. Ein dramatischer Verlust
an Tbr ist das Ergebnis von nur 5° C
Temperaturänderung, während sowohl
für Tph,
als auch für
Ca eine 100%-ige Rückgewinnung
erhalten bleibt. Dieses Beispiel zeigt, dass eine Temperaturregelung
des SPE-Prozesses eine Verbesserung hinsichtlich der Aufrechterhaltung
der Assay-Genauigkeit bewirkt.
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Beispiel 2
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Einfluss der Temperatur auf die Desorptionseffizienz
-
10 zeigt
SPE-LC-Analysen einer wässrigen
Xanthin-Mischung bei verschiedenen Temperaturen der SPE-Kartusche
während
der Desorption durch die mobile LC-Phase; SPE-Schritt D. Bei diesem
Beispiel wurde eine HySphere GP Kartusche, eine 3 cm C18 Säule und
ein Einspritzvolumen von 20 μl
verwendet. Das Spülvolumen
(SPE-Schritt C) betrug 0,5 ml. Die SPE-Schritte A1, A2, B und C wurden bei
25°C gehalten.
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Es
ist ersichtlich, dass bei einer hohen Temperatur die Desorption
aus der SPE-Kartusche mit einem erheblich geringeren Volumen erfolgt,
was zu einer erheblichen Verbesserung der Gesamt-SPE-LC-Effizienz
und einer Verringerung der Analysedauer führt.
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Beispiel 3
-
Einfluss der Temperatur auf die Reinigung
-
11 zeigt
SPE-LC-Analysen von Plasma, das mit einer Xanthin-Mischung versetzt
ist, bei verschiedenen Temperaturen des SPE-Spülschritts (SPE-Schritt C).
Bei diesem Beispiel wurde eine HySphere GP Kartusche, eine 3 cm
C18 Säule
und ein Einspritzvolumen von 100 μl
verwendet. Das Spülvolumen
war 0,5 ml. Die anderen SPE-Schritte wurden bei 25° C gehalten.
100 μl Plasma
wurden eingespritzt.
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Das
Erhöhen
der Temperatur auf bis zu 47° C
während
des SPE-Spülschritts
ermöglicht
das vollständige
Entfernen früher
Elutionsmatrixbestandteile. Eine weitere Temperaturerhöhung bewirkt
den Durchbruch und damit den Verlust von Xanthinen.