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Die
Erfindung betrifft Verbindungen, die die Mitose und Meiose in eukaryontischen
Zellen beeinflussen, sowie Verfahren zur Identifizierung derartiger
Verbindungen. Insbesondere betrifft die Erfindung allgemein die
Therapie und Prophylaxe von Zuständen
bei Menschen durch Modulation der Schwesterchromatid-Segregation.
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Während des
Vorgangs der Zellteilung werden Schwesterchromatide durch Mikrotubuli,
die von Spindelpolen an gegenüberliegenden
Seiten der Zelle ausgehen, zu gegenüberliegenden Hälften der
Zelle gezogen. Ein Satz von Mikrotubuli ist mit anderen Mikrotubuli,
die vom entgegengesetzten Pol ausgehen, verzahnt. Ihre Rolle besteht
darin, die beiden Pole auseinander zu halten (und zu treiben). Währenddessen
heftet sich ein zweiter Satz von Mikrotubuli über spezialisierte Strukturen,
die als Kinetochoren bezeichnet werden, an Chromosomen an und stößt sie in
Richtung der Pole. Schwesterchromatide segregieren auseinander,
da ihre Kinetochoren an Mikrotubuli, die von gegenüberliegenden
Polen ausgehen, haften (Rieder et al., 1998). Chromosomen sind während dieses
Vorgangs keine reinen Passagiere. Während der Metaphase wird der
Tendenz der Mikrotubuli, die Schwestern auseinander zu bewegen,
durch ein kohäsives
Festhalten der Schwestern aneinander entgegengewirkt. Die Kohäsion erzeugt
daher die Spannung, mit der Zellen Schwesterchromatide an der Metaphasenplatte
ausrichten. Sollten sich die Schwestern vor der Spindelbildung trennen,
kann man sich nur schwer vorstellen, wie Zellen Schwestern aus Chromatiden,
die nur homolog wären,
unterscheiden können.
Es wird angenommen, dass der plötzliche
Verlust der Kohäsion
und nicht eine zunehmende Aktivität der Mikrotubuli die Trennung
der Schwestern während
der Anaphase auslöst
(Miyazaki et al., 1994). Die Kohäsion verhindert
auch, dass Chromosomen aufgrund von Doppelstrangbrüchen auseinanderfallen,
und erleichtert ihre Reparatur unter Anwendung von Rekombination.
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Um
eine fehlerhafte Segregation von Chromosomen zu vermeiden, darf
die Anaphase erst eingeleitet werden, nachdem Schwesterchromatide
eines jeden duplizierten Chromosoms an entgegengesetzten Polen der
mitotischen Spindel haften. Es wird angenommen, dass Mikrotubuli
Kinetochore durch einen "Such- und Einfang"-Mechanismus auffinden,
der nicht gleichzeitig für
sämtliche
Chromosomen beendet werden kann (Hayden et al., 1990; Merdes und
De Mey, 1990). Zellen besitzen daher regulatorische Mechanismen,
die eine Verzögerung
der Trennung von Schwesterchromatiden bewirken, bis das letzte Chromosom seine
bipolare Anhaftung erreicht hat. Die Loslösung der Schwesterchromatid-Kohäsion beim Übergang
von der Metaphase zur Anaphase stellt daher während des eukaryontischen Zellzyklus
einen hochgradig regulierten Schritt dar.
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Die
Schwesterchromatid-Kohäsion
hängt von
einem Komplex mit zahlreichen Untereinheiten mit der Bezeichnung
Cohesin ab (Losada et al., 1998), der mindestens 4 Untereinheiten
enthält:
Smc1p, Smc3p, Scc1p und Scc3p, die alle zwischen Hefe und Menschen
konserviert sind. Es ist wahrscheinlich (jedoch noch nicht bewiesen),
dass Cohesin einen Schlüsselbestandteil
der Halterung darstellt, die Schwesterchromatide zusammenhält. Kürzlich wurde
gezeigt, dass die Assoziation zwischen Cohesin und Chromosomen vom
Scc2 (Mis4)-Protein abhängt.
Während
der DNA-Replikation besteht eine Kohäsion (Uhlmann und Nasmyth,
1998). Kürzlich
wurde gezeigt, dass das Eco1 (Ctf7)-Protein für die Ausbildung der Kohäsion während der
S-Phase erforderlich ist, während
dagegen Cohesin nicht notwendig ist, um die Kohäsion während der G2- und M-Phasen
aufrechtzuerhalten. In Hefe bleibt Cohesin bis zur Metaphase fest
mit Chromosomen assoziiert; d. h. es ist an Chromosomen während deren
Ausrichtung in der Metaphase vorhanden. In tierischen Zellen dissoziiert jedoch
der Großteil
des Cohesins von Chromosomen während
der Prophase (Losada et al., 1998). Es ist unklar, welche Menge
an Cohesin (wenn überhaupt)
während
der Metaphase an den Chromosomen verbleibt. Die Natur der Bindung,
die Schwesterchromatide während
der Metaphase in tierischen Zellen zusammenhält, ist daher ungeklärt. Es könnte entweder
eine kleine Fraktion von Cohesin, die mit Chromosomen assoziiert bleibt,
oder irgendein anderer Proteinkomplex beteiligt sein.
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In
Hefe verschwinden mindestens zwei Cohesin-Untereinheiten, nämlich Scc1p
und Scc3p, plötzlich aus
den Chromosomen, und zwar genau zu dem Zeitpunkt, an dem sich die
Schwesterchromatide trennen (Michaelis et al., 1997). Dies hat zu
der Auffassung geführt,
dass eine plötzliche
Veränderung
des Zustands von Cohesin das Einsetzen der Anaphase auslösen könnte, zumindest
in Hefe. In Drosophila verschwindet das meiS332-Protein, das während der
Prometaphase an Chromosomen bindet, ebenfalls beim Einsetzen der Anaphase.
MeiS332 ist für
die Schwesterchromatid-Kohäsion
während
der Meiose erforderlich, jedoch nicht während der Mitose (Moore et
al., 1998; Kerrebrock et al., 1995). MeiS332 ist vermutlich keine
Cohesin-Untereinheit, und es ist nicht ersichtlich, ob bei Menschen
homologe Proteine existieren.
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Sowohl
die Dissoziation von Scc1p von Chromosomen als auch die Trennung
von Schwesterchromatiden hängen
von einem spezialisierten Schwestertrennungsprotein (ein Separin)
mit der Bezeichnung Esp1p ab (Ciosk et al., 1998). Zu Esp1 homologe
Separine existieren in der Spalthefe Schizosaccharomyces pombe, im
Pilz Aspergillus nidulans, im Nematodenwurm Caenorhabditis elegans,
der Fruchtfliege Drosophila melanogaster, im Frosch Xenopus laevis,
in der Pflanze Arabidopsis thaliana und beim Menschen. Dies lässt stark darauf
schließen,
dass Separinen eine grundlegende Rolle bei der Chromosomen-Segregation
zukommt, die unter Pflanzen, Pilzen und Tieren konserviert ist.
Esp1 ist eng an ein Hemmprotein mit der Bezeichnung Pds1p gebunden,
dessen Zerstörung
kurz vor dem Übergang
von der Metaphase zur Anaphase durch eine Ubiquitinierung ausgelöst wird,
die durch den Anaphasen-Promotionskomplex
(APC) gefördert
wird (Cohen-Fix et al., 1996). APC ist ein großer Komplex mit mehreren Untereinheiten,
wobei die meisten Untereinheiten zwischen Hefe und Menschen konserviert
sind. Zusammen mit Aktivatorproteinen mit den Bezeichnungen Cdc20p
und Cdh1p vermittelt es die Ubiquitinierung und dadurch die Zerstörung zahlreicher
unterschiedlicher Zellzyklusproteine, einschließlich der Anaphase-Inhibitoren,
wie Pds1 und mitotische Cycline. Die Zerstörung von Pds1 wird durch eine
Form des APC, das vom Aktivator Cdc20 gebunden wird, vermittelt.
Diese Form wird als APCcdc20 bezeichnet
(vergl. den Übersichtsartikel
von Peters, 1998).
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Proteine
mit ähnlichen
Eigenschaften wie Pds1 wurden in Spalthefe (Cut2p), in Xenopus und
bei Menschen gefunden (Funabiki et al., 1996; Zou et al., 1999).
APC ist essentiell für
die Schwesterchromatid-Separation bei den meisten, wenn nicht bei
allen eukaryontischen Organismen. In Hefe ist klar ersichtlich,
dass seine Hauptrolle bei der Förderung
der Schwesterseparation darin besteht, Pds1 zu zerstören, das
Esp1 freisetzt und es diesem ermöglicht,
die Schwesterchromatid-Kohäsion zu
zerstören,
möglicherweise
durch Zerstörung der
physikalischen Bindungen zwischen Schwestern, die durch Cohesin
vermittelt wird.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, den Mechanismus der Trennung von Schwesterchromatiden
weiter aufzuklären.
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Insbesondere
besteht eine Aufgabe der Erfindung, den Mechanismus aufzuklären, mit
dem Esp1p die Dissoziation von Scc1p von Chromosomen in sich entwickelnder
Hefe vermittelt, um diesen Mechanismus auszunützen, indem man ihn als Ziel
bei der Humantherapie verwendet, insbesondere bei der Krebstherapie, sowie
als Ziel bei sämtlichen
anderen Situationen, bei denen eine Modulation der Trennung von
Schwesterchromatiden von therapeutischem oder anderweitigem Nutzen
ist.
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Zur
Lösung
der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe wurde der folgende
Weg eingeschlagen:
Die Beobachtung, dass die Dissoziation von
Scc1p von Chromosomen beim Einsetzen der Anaphase von Esp1 abhängig ist,
ließ darauf
schließen,
dass Esp1 entweder eine direkte Rolle bei diesem Vorgang spielt oder
dass Esp1 indirekt durch Initiierung eines Vorgangs beteiligt ist,
der zur Scc1p-Dissoziation führt.
In den erfindungsgemäßen Experimenten
wurde festgestellt, dass Esp1 ferner die Assoziation von Scc1p mit
Chromosomen während
G1 verhindert (vergl. Beispiel 1), was stark darauf schließen lässt, dass
die Rolle von Esp1 sehr direkt ist. Scc1p ist ein instabiles Protein,
das im Anschluss an seine Dissoziation aus Chromosomen beim Einsetzen
der Anaphase rasch zerstört
wird und das während
des späten
G1 im Verlauf des nächsten
Zellzyklus resynthetisiert werden muss, um für die Kohäsion bei der nächsten Runde
der DNA-Replikation zu sorgen (Michaelis et al., 1997). Es wurde
festgestellt, dass Scc1p, das während
G2 synthetisiert worden ist, ebenfalls zur Bindung an Hefechromosomen
befähigt
ist, dass es aber nicht unter diesen Umständen eine Kohäsion erzeugt
(Uhlmann und Nasmyth, 1998). Es wurde jedoch festgestellt, dass
Scc1p, das während
des frühen
G1 synthetisiert worden ist, nur schlecht (wenn überhaupt) an Chromosomen bindet.
Wie in 1 dargestellt, erlaubt eine
Inaktivierung von Esp1 die wirksame Assoziation zwischen Scc1p und
Chromosomen während
des frühen
G1. Daraus wird gefolgert, dass Esp1 nicht nur die Dissoziation
von Scc1p aus Chromosomen beim Einsetzen der Anaphase auslöst, sondern
auch die stabile Assoziation von Scc1p mit Chromosomen während der
anschließenden
G1-Periode verhindert. Dies lässt
stark darauf schließen,
dass Esp1 eine recht direkte Rolle bei der Steuerung der Assoziation
zwischen Scc1p und Chromosomen ausübt.
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Ausgehend
von diesem Befund wurde ein Test entwickelt, mit dem die Aktivität von Esp1
in vitro gemessen werden kann. Ein rohes Präparat von Hefe-Chromatin, das aus
Zellen isoliert worden war, die durch Nocodazol in einem metaphasenartigen
Zustand angehalten worden waren, wurde mit einem löslichen
Extrakt inkubiert, der aus Zellen hergestellt worden war, die eine Überproduktion
an Esp1 aus dem GAL-Promotor aufwiesen (2). Zum
Nachweis wurden Scc1p-Zellen verwendet, deren Scc1-Protein an seinem
C-Terminus mit mehrfachen HA- oder Myc-Epitopen markiert war, das
dann leicht mit monoklonalen Antikörpern nachgewiesen werden kann.
Etwa 70 % des gesamten Scc1p in mit Nocodazol blockierten Zellen
ist eng mit Chromatin assoziiert und ist daher in der Chromatin-Fraktion,
die verwendet wurde, vorhanden. Der Großteil des Scc1p bleibt im Anschluss
an eine Inkubation mit einem Extrakt, der aus mutanten esp1-1-Zellen
hergestellt worden ist, eng mit Chromatin assoziiert, jedoch verschwindet
der Großteil
aus der Chromatin-Fraktion bei Inkubation mit Extrakten, die hohe
Konzentrationen an Wildtyp-Esp1-Protein enthalten. Es war einigermaßen überraschend,
dass Scc1p-Protein, das durch Esp1 zur Dissoziation aus Chromatin
induziert worden war, in der "löslichen" Überstandsfraktion als ein gespaltenes
Produkt auftrat. Die C-terminalen Fragmente dieser Spaltung wurden
unter Verwendung eines C-terminal markierten Scc-Proteins als Substrat
nachgewiesen und N-terminale Fragmente wurden unter Verwendung eines
N-terminal markierten
Scc1-Proteins als Substrat nachgewiesen. Die Größen dieser Spaltungsprodukte
ließen
darauf schließen,
dass Esp1 eine oder mehrere spezifische Spaltungen von Scc1p innerhalb
eines 10 kd-Intervalls induziert. Diese Esp1-abhängige Spaltung wurde durch Zugabe
von Reticulatlysat gehemmt, das Pds1 translatiert hatte, wurde jedoch
nicht durch ein ansonsten identisches Lysat gehemmt, das ein nicht-einschlägiges Kontrollprotein
translatiert hatte. Die durch den Spaltungstest nachgewiesene Esp1-Aktivität wird daher
durch Pds1 gehemmt, was erstmals direkt den Nachweis erbringt, dass
Pds1 tatsächlich
ein Inhibitor von Esp1p ist.
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Um
festzustellen, ob eine Esp1-induzierte Spaltung von Scc1p auch in
vivo beim Einsetzen der Anaphase auftritt, wurde ein Hefestamm konstruiert,
bei dem die Expression des APC-Aktivators Cdc20p unter der Kontrolle
des durch Galactose induzierbaren GAL1-10-Promotors steht. Der Stamm
exprimierte ebenfalls ein Scc1-Protein, das an seinem C-Terminus
mit mehrfachen HA- oder myc-Epitopen markiert war. Zellen von diesem
Stamm wurden durch Inkubation in galactosefreiem Medium in der Metaphase
arretiert und sodann durch Zugabe von Galactose in hochgradig synchroner
Weise zur Einleitung der Anaphase induziert. 3 zeigt, dass
sich Schwesterchromatide in den meisten Zellen innerhalb von 15
Minuten trennen und dass Scc1p von Chromosomen mit ähnlicher,
wenn nicht identischer Kinetik dissoziiert. Eine geringe Konzentration
an Scc1-Spaltungsprodukt
wurde nachgewiesen, das identisch mit dem Produkt ist, das in vitro
in zyklisierenden Zellen festgestellt wird, jedoch nicht in Zellen,
die in der Metaphase arretiert sind. Das Spaltungsprodukt trat plötzlich nach
Induktion mit Galactose mit einer Kinetik auf, die ähnlich,
wenn nicht identisch mit der Trennung von Schwesterchromatiden und
der Dissoziation von Scc1p aus Chromosomen war. Um festzustellen,
ob diese in vivo-Spaltung von der Esp1-Aktivität abhängig war, wurde das Ausmaß der Scc1p-Spaltung
im Wildtyp und in esp1-1-Mutanten bei Freigabe aus der cdc20-Arretierung
bei 35,5°C
verglichen (die restriktive Temperatur für esp1-1). Das Ausmaß der Scc1p-Spaltung
war in der esp1-1-Mutante
stark verringert. Es wurde der Schluss gezogen, dass Esp1 die Spaltung
von Scc1p und dessen Dissoziation aus Chromosomen sowohl in vivo
als auch in vitro fördert.
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Bezüglich der
Frage, ob die durch Esp1 vermittelte Spaltung von Scc1 für die Trennung
von Schwesterchromatiden oder für
die Dissoziation von Scc1p aus Chromosomen von Bedeutung ist, wurde
die Spaltungsstelle kartiert, um sie anschließend einer Mutation unterwerfen
zu können.
Ein epitopmarkiertes Scc1p-Protein
aus Zellen, die so stimuliert worden waren, dass sie durch Induktion
der Cdc20-Expression in die Anaphase eintraten, wurde immunopräzipitiert
und die immunopräzipitierten
Proteine wurden an SDS-PAGE getrennt. Eine kurze Strecke der N-terminalen
Aminosäuresequenz
vom C-terminalen Spaltungsfragment wurde sodann durch Edman-Abbau
bestimmt. Es ergab sich, dass die in vivo-Spaltung zwischen einem Paar von Argininen
in den Positionen 268 und 269 eingetreten war. Der N-terminale Rest
dieser Argininreste wurde sodann zu Asparaginsäure mutiert und eine HA-markierte
Version wurde anschließend
aus dem GAL1-10-Promotor in Hefezellen exprimiert, deren endogenes
Scc1-Protein mit myc markiert war. Eine durch Galactose induzierte
Expression dieses einzelnen mutanten Proteins hatte einen geringen
Einfluss auf die Zellproliferation. Um festzustellen, ob die Mutation
tatsächlich
die Spaltung beseitigt hatte, wurde Chromatin aus Zellen, die das mutante
Protein exprimieren, isoliert und als Substrat im Esp1-Test verwendet.
Es ergab sich, dass die Spaltung an Position 268 tatsächlich durch
die Asparaginsäure-Mutation
beseitigt worden war. Jedoch wurde das mutierte Protein immer noch
in einer Esp1-abhängigen
Weise gespalten. Das C-terminale Spaltungsprodukt des mutanten Proteins
war etwa 10 kDa länger
als das des Wildtyps. Diese Ergebnisse werden so interpretiert, dass
Scc1p tatsächlich
an zwei Stellen im Abstand von etwa 10 kDa gespalten wird. Die Spaltung
an der näher am
C-Terminus liegenden Stelle ist sehr wirkungsvoll, was den Grund
dafür darstellt,
dass C-terminale, markierte Proteine, die nur an der näher am N-Terminus
liegenden Stelle gespalten worden waren, kaum nachgewiesen wurden.
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Um
die zweite Spaltungsstelle zu identifizieren, wurde nach Sequenzen
innerhalb von Scc1p gesucht, die in ihrer Sequenz ähnlich wie
die Umgebung der bekannten C-terminalen Spaltungsstelle sind. Es
wurde festgestellt, dass 5 von 7 Aminosäuren in Position 180 übereinstimmten.
Ferner ist der Abstand zwischen dieser potentiellen Stelle und der
bekannten Spaltungsstelle konsistent mit der größeren Länge des Spaltungsprodukts,
das in vitro aus Protein erzeugt wird, dessen C-terminale Stelle
(R268) mutiert worden ist. Die übereinstimmende
Sequenz enthielt auch ein Paar von Argininresten und daher wurde
das näher
am N-Terminus liegende Arginin zu Asparaginsäure mutiert. Anschließend wurde
der Einfluss der Expression von HA-markierten Versionen von Wildtyp-Scc1p,
von beiden Proteinen mit der einzelnen Mutation und dem Protein
mit der doppelten Mutation aus dem GAL1-Promotor in Hefe verglichen.
Als Wirt für
diese Studien wurde ein Stamm verwendet, dessen endogenes Scc1p
mit myc markiert war. Weder der Wildtyp noch das Produkt mit einer
einzigen Mutation blockierte die Zellproliferation, während die
Expression des doppelt mutierten Proteins letal war. Chromatin aus
Zellen, die vorübergehend
diese Proteine exprimieren, wurde hergestellt und es wurde gezeigt, dass
mit HA markiertes, doppelt mutiertes Protein nicht mehr gespalten
wurde, wenn es in Esp1 enthaltenden Extrakten inkubiert wurde, während das
myc-markierte Wildtypprotein in wirksamer Weise gespalten wurde.
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Um
zu untersuchen, warum Zellen, die ein nicht-spaltbares Scc1p-Protein
exprimieren (die R180D-R268D-Doppelmutante), sich nicht vermehren
können,
bediente man sich einer zentrifugalen Schlämmung, um G1-Zellen aus einer
Kultur, die in Abwesenheit von Galactose wächst, zu isolieren, wobei die
Zellen anschließend
in Gegenwart und Abwesenheit von Galactose inkubiert wurden (4). Um die Dauer der Expression des mutanten
Proteins auf ein Minimum zu beschränken, wurden die in Gegenwart
von Galactose gezüchteten
Zellen auf ein Glucose enthaltendes Medium übertragen, nachdem der Großteil der
Zellen ihre DNA repliziert hatte (nach 135 Minuten). In Abwesenheit
von Galactose erfolgten die Schwestertrennung und die Dissoziation
von Chromosomen von endogenem, myc-markiertem Scc1p gleichzeitig,
etwa 60 Minuten nach der DNA-Replikation. Eine vorübergehende
Expression von doppelt mutiertem Protein verringerte in starkem
Maße die
Trennung von Schwesterchromatiden (4b), beeinflusste
auch nicht die Dissoziation von endogenem, myc-markiertem Wildtypprotein
(4c und d). Ferner blieb das mutante Protein lange
nach Verschwinden des endogenen Wildtypproteins in enger Assoziation
mit Chromosomen. Die Expression des mutanten Proteins verzögerte nicht
in starkem Maße
das Ablaufen des Zellzyklus und die meisten Zellen unterlagen einer
Cytokinese unter Erzeugung einer Nachkommenschaft mit geringen (0–0,5C) Mengen
an DNA und Zellen mit weniger als 2C DNA-Gehalt (4a).
Die planmäßige Dissoziation
des Wildtypproteins von Chromosomen zeigt, dass die fehlende Schwestertrennung
in Zellen, die nicht-spaltbares Scc1p exprimieren, nicht auf einen
Mangel an Esp1-Aktivität zurückzuführen ist.
Zusammengenommen lassen die erhaltenen Daten darauf schließen, dass
die Spaltung von Scc1p an einer von beiden Stellen sowohl für die Trennung
von Schwesterchromatiden als auch für die Dissoziation von Scc1p
aus Chromosomen notwendig ist.
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Aus
den erhaltenen Ergebnissen lässt
sich der Schluss ziehen, dass Cohesin direkt die Verknüpfung zwischen
Schwesterchromatiden vermittelt, die während der DNA-Replikation besteht
und bis zur Metaphase aufrechterhalten wird. Ferner lässt sich
der Schluss ziehen, dass die Aktivierung von Esp1 durch Proteolyse von
Pds1 (und durch noch zu identifizierende andere Mechanismen) eine
Aktivität
im Innern von Zellen erzeugt, die die Scc1p-Untereinheiten von Cohesin
spaltet, und dass dieses Ereignis sowohl die Kohäsion von Schwesterchromatiden
zerstört
als auch bewirkt, dass Scc1p und möglicherweise andere Cohesin-Untereinheiten
von Chromosomen dissoziieren.
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Aus
den vorstehenden Ergebnissen ist klar ersichtlich, dass die Trennung
von Schwesterchromatiden von der Spaltung von an Chromosomen gebundenem
Scc1 durch eine Esp1-abhängige
proteolytische Aktivität abhängt, die
in Zellen beim Einsetzen der Anaphase auftritt. Anschließend stellte
sich die Frage, ob Scc1 als ein isoliertes Protein (und nicht im
chromosomalen Zusammenhang) ebenfalls als ein Substrat für die von
Esp1 abhängige
Spaltungsreaktion dienen kann. 5 beschreibt
die Reinigung von rekombinantem Scc1 nach Überexpression in Insektenzellen,
die mit einem rekombinanten Baculovirus infiziert sind. Scc1 wurde
entweder aus einer asynchron wachsenden Population von infizierten
Insektenzellen (5a, Bahnen 1–4) oder
aus infizierten Insektenzellen, die mit dem Phosphatase-Inhibitor
Okadainsäure
behandelt worden waren, gereinigt. Die Behandlung mit Okadainsäure induziert
einen metaphasenartigen Zustand innerhalb der Insektenzellen, als
dessen Folge Scc1 in einer mitotisch phosphorylierten Form erhalten
wird (5a, Bahn 5). Scc1 in Hefe tritt
ebenfalls in einer auf mitosespezifische Weise phosphorylierten
Form auf. Diese Scc1-Fraktionen, die gemäß SDS-PAGE unter anschließender Färbung des
Gels mit Coomassie-Brillantblau eine Reinheit von mehr als 90 %
aufwiesen, wurden sodann im Scc1-Spaltungstest gemäß den vorstehenden
Angaben verwendet (5b). Sowohl unphosphoryliertes
als auch phosphoryliertes, gereinigtes Scc1 wurden in vitro in einer von
Esp1 abhängigen
Weise gespalten, jedoch war der Wirkungsgrad der Spaltung wesentlich
höher,
wenn Scc1 im mitotisch phosphorylierten Zustand verwendet wurde.
Aus diesem Experiment wurde der Schluss gezogen, dass isoliertes
Scc1, das weder ein Bestandteil des Cohesin-Komplexes ist, noch
an Chromosomen gebunden ist, ein Substrat für die Spaltung durch Esp1 darstellt,
zumindest wenn es in seinem mitotisch phosphorylierten Zustand vorliegt.
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Sodann
wandte man sich der Frage zu, ob Esp1 selbst die Protease darstellt,
die Scc1 spaltet. Inhibitorstudien zeigten, dass die in vitro-Spaltungsaktivität durch
N-Ethylmaleinimid, einen für
Proteasen spezifischen Inhibitor unter Verwendung eines katalytischen
Cysteinrestes, gehemmt werden konnte. Eine Prüfung der Aminosäuresequenz
innerhalb der evolutionär
konservierten C-terminalen Hälfte
von Esp1 ergab, dass genau ein Cysteinrest und ein Histidinrest
in sämtlichen
bekannten Separase-Homologen konserviert sind. Diese beiden Reste
könnten
daher die katalytische Diade einer neuen Unterklasse von Cystein-proteasen
bilden. Bei weiterer Analyse der die potentielle katalytische Diade
umgebenden Aminosäuresequenzen
wurde festgestellt, dass sowohl dem Cystein- als auch dem Histidinrest
eine Sequenzfolge vorausgeht, von der vorherzusagen ist, dass sie
ein hydrophobes beta-Blatt bildet. Ferner ist der Histidinrest in
unveränderlicher
Weise von zwei Glycinresten flankiert und dem Cystein geht ein Glycin
voraus, das die Möglichkeit
für enge
Windungen vor oder nach den katalytischen Resten bietet. Diese Anordnung
eines Histidin- und eines Cysteinrestes einer katalytischen Diade,
die an den Enden von zwei benachbarten Strängen eines hydrophoben beta-Blattes
fixiert sind, wird in der Caspase-Familie von Proteasen verwendet
und es ist wahrscheinlich, dass die gleiche Anordnung auch in Separasen,
wie Esp1, verwendet wird.
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Um
den Nachweis zu führen,
dass Esp1 tatsächlich
diese zwei Aminosäurereste
Histidin (Aminosäureposition
1505) und Cystein (Position 1531) als eine katalytische Diade zur
Spaltung von Scc1 verwendet, wurde jede dieser Aminosäuren zu
Alanin mutiert. Beide Mutationen beseitigten vollständig die
proteolytische Aktivität
in Hefeextrakten nach Überproduktion
der Proteine (6). Wildtyp-Esp1, das in einem ähnlichen Ausmaß überexprimiert
wurde, verursachte eine vollständige
Spaltung des Scc1-Substrats. Es wurde die Schlussfolgerung gezogen,
dass Histidin 1505 und Cystein 1531 höchstwahrscheinlich die katalytische
Diade bilden, die Esp1 mit ihrer proteolytischen Aktivität zur Spaltung
von Scc1 ausstattet.
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Zusammen
belegen diese Ergebnisse zwingend, dass eine proteolytische Reaktion,
bei der Esp1-Separase das Cohesin Scc1 spaltet, das einleitende
Ereignis für
die Trennung von Schwesterchromatiden beim Übergang von der Metaphase zur
Anaphase bei der Mitose in S. cerevisiae darstellt.
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Anschließend wurde
die Frage gestellt, ob möglicherweise
der gleiche proteolytische Mechanismus den Beginn der Chromosomentrennung
während
der beiden meiotischen Kernteilungen bewirkt. Während der prämeiotischen
DNA-Replikation
ersetzt ein Scc1-Homologes, als Rec8 bezeichnet, das Scc1 im Cohesinkomplex
(Klein et al., 1999). Rec8 enthält
ebenso wie Scc1 zwei Separase-Erkennungsstellen, was darauf schließen lässt, dass
Esp1/Separase möglicherweise
Rec8 während
der Meiose spaltet, um eine meiotische Chromosomentrennung einzuleiten.
Um dies zu testen, wurden beide Separase-Spaltungsstellen innerhalb von Rec8
mutiert, um eine nicht-spaltbare Version dieses Proteins zu erzeugen.
Die Expression des nicht-spaltbaren Rec8 während der Meiose führte zu
einer Blockierung der ersten meiotischen Kernteilung (7A), was zeigt, dass die Spaltung von
Rec8 notwendig ist, um Schwester-Chromatidarme
bei der ersten meiotischen Teilung zu trennen. Bei Verfolgung der
Meiose in einem Hefestamm mit einem Gehalt an der esp1-2-Mutation, einer
temperaturempfindlichen Mutation im ESP1-Gen, wurde gleichermaßen eine
temperaturabhängige
Blockierung der ersten meiotischen Kernteilung beobachtet (7B). Es wurde der Schluss gezogen, dass
Separase das Cohesin Rec8 während
der meiotischen Kernteilungen spaltet, wie es Scc1 während der
mitotischen Teilung spaltet.
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Die
Sequenzen von humanen Homologen von sprossender Hefe Esp1, Pds1
und Scc1 sind bereits in öffentlichen
Datenbanken vorhanden. Die humanen Homologen von Esp1 und Pds1 werden
auch als Separin oder Separase bezeichnet (Nagase et al., 1996;
Proteinsequenz: NCBI Acc. No. BAA11482; DNA-Sequenz: NCBI Acc. No.
D79987) bzw. als Securin (Zou et al., 1999; Dominguez et al., 1998),
und das humane Homologe von Scc1 als SCC1 (McKay et al., 1996; DNA-Sequenz:
NCBI Acc. No. X98294; Proteinsequenz: NCBI Acc. No. CAA66940). In
Tierzellen wurde gezeigt, dass der Großteil von SCC1 aus Chromatin
in der Prophase dissoziiert, lange bevor Schwesterchromatide in
der Anaphase getrennt werden, und es wurde keine Spaltung von SCC1
während
dieses Vorgangs beobachtet (Losada et al., 1999).
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Ein
weiteres Ziel der Experimente der vorliegenden Anmeldung bestand
darin zu testen, ob ein Teil von SCC1 an kondensierten Chromosomen
gebunden bleibt und die Schwesterchromatid-Kohäsion bis zur Einleitung der
Anaphase aufrechterhält,
und zu analysieren, ob die chromosomengebundene Form von SCC1 beim
Einsetzen der Anaphase einer proteolytischen Spaltung unterlag.
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Um
diese Fragen zu beantworten, wurde der folgende Weg eingeschlagen:
humane HeLa-Zellen wurden in der Interphase durch logarithmisches
Wachstum und in der Metaphase durch Behandlung mit Nocodazol angereichert
und rohes Chromatin und Überstandfraktionen
wurden durch differentielle Zentrifugation erzeugt und auf die Anwesenheit
von SCC1 durch quantitatives Immunoblotting analysiert (8).
Die Menge des gesamten zellulären
SCC1 in Assoziation mit Chromatin verringerte sich von 56 % in logarithmisch
wachsenden Zellen auf 13 % in Zellen, die in der Metaphase verharrten.
Es wurde der Schluss gezogen, dass der Großteil, aber nicht das gesamte
SCC1 aus Chromatin vor der Metaphase dissoziiert, was mit der Möglichkeit, dass
SCC1 möglicherweise
für die
Aufrechterhaltung der Schwesterchromatid-Kohäsion bis zum Einsetzen der
Anaphase erforderlich ist, übereinstimmt.
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Um
festzustellen, ob die Form von SCC1, die mit Chromosomen in der
Metaphase assoziiert ist, in der Anaphase abgespalten wird, wurden
HeLa-Zellen beim Einsetzen der S-Phase durch doppelte Thymidinbehandlung
arretiert und gleichzeitig in den Zellzyklus freigegeben. Das Durchlaufen
des Zellzyklus wurde zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Freigabe
durch Analyse des DNA-Gehalts unter fluoreszenzaktivierter Zellsortierung
(FACS) und durch Analyse der Gesamtzelllysate in Immunoblotexperimenten überwacht. 9 zeigt, dass ein mutmaßliches
SCC1-Spaltungsprodukt, entsprechend 100 kDa, durch Antikörper, die
für den C-Terminus
von SCC1 spezifisch waren, erkannt wurde. Von Bedeutung ist, dass
diese Bande spezifisch auftrat, wenn die HeLa-Zellen die Anaphase
durchliefen, wie durch FACS-Analyse und das Verschwinden von Securin,
Cyclin B und CDC20 (Proteine, von denen bekannt ist, dass sie spezifisch
in der Anaphase abgebaut werden) festgestellt wurde.
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Um
zu bestätigten,
dass die anaphasenspezifische 100 kDa-Bande ein Spaltungsprodukt
von SCC1 und nicht ein unspezifisches Kreuzreaktionsprodukt der
verwendeten Antikörper
ist, wurden die folgenden beiden Experimente durchgeführt: Zunächst wurden
für den
N-Terminus von SCC1 spezifische Antikörper erzeugt und durch Immunoblotting
zur Analyse der HeLa-Zellzyklusfraktionen
verwendet. Eine Bande mit 25 kDa wurde spezifisch in der Anaphase
erkannt (9), was mit der Interpretation übereinstimmt,
dass SCC1 in ein C-terminales 100 kDa-Fragment und ein N-terminales
25 kDa-Fragment gespalten wird. Zweitens wurde eine HeLa-Zelllinie,
die in stabiler Weise Mäuse-SCC1 in Fusion mit
einer myc-Epitopmarkierung am C-Terminus (SCC1-myc) durch Zellsynchronisation
auf die vorstehende Weise analysiert. Die Menge des in diesen Zellen exprimierten
SCC1-myc beträgt
weniger als 10 % des endogenen SCC1 und das ektopische Protein ist
vollständig
in 14S-Cohesin-Komplexe eingebaut (10A).
in synchronisierten Zellen erkennen Antikörper gegen das myc-Epitop eine
Bande der erwarteten Größe (120
kDa), die in der Anaphase mit einer ähnlichen Kinetik wie die durch
SCC1-Antikörper
erkannten 100 kDa- und 25 kDa-Banden auftritt, was zweifelsfrei
zeigt, dass Säugetier-SCC1
in der Anaphase gespalten wird (10B).
Ferner ergaben diese Immunoblots ein zweites anaphasenspezifisches
Fragment von SCC1-myc, was darauf schließen lässt, dass die SCC1-Spaltung
an mindestens zwei Stellen auftritt (10B,
unteres Feld).
-
Biochemische
Experimente in Xenopus haben gezeigt, dass die Einleitung der Anaphase
von der Proteolyse von Securin, die durch APCCDC20 vermittelt
wird, abhängt
(Zou et al., 1999). Wie Pds1 und Esp1 von sprossender Hefe bilden
Securin und Separase einen Komplex, was mit der Hypothese übereinstimmt,
dass die von APCCDC20 abhängige Securin-Proteolyse
Separase aktiviert. Um festzustellen, ob die SCC1-Spaltung von der
Aktivierung von APCCDC20 und der anschließenden Securin-Proteolyse
abhängt,
wurden HeLa-Zellen durch doppelte Thymidinbehandlung synchronisiert
und in Gegenwart von Nocodazol in den Zellzyklus freigesetzt. Nocodazol
ist ein Arzneistoff, von dem bekannt ist, dass er indirekt die Hemmung
von APCCDC20 und dadurch den Stillstand
der Zellen in der Metaphase hervorruft (Übersichtsartikel von Peters,
1998). Gegen humanes Securin spezifische Antikörper wurden erzeugt, und es
wurde gezeigt, dass Securin unter diesen Bedingungen nicht abgebaut
wurde (11). Von Bedeutung ist, dass
keine Spaltung von SCC1 in Gegenwart von Nocodazol festgestellt
werden konnte. Der Einfluss des Arzneistoffes war reversibel, da
die Freisetzung von mit Nocodazol arretierten Zellen in die Anaphase
mit dem Abbau von Securin und der Bildung der SCC1-Spaltungsprodukte
korrelierte (12). Diese Ergebnisse
lassen darauf schließen,
dass die SCC1-Spaltung von der Aktivierung von APCCDC20 abhängt, und
sie stimmen mit der Hypothese überein,
dass der Abbau von Securin und die anschließende Aktivierung von Separase
für die
SCC1-Spaltung erforderlich sind.
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Zur
weiteren Analyse der Regulierung der SCC1-Spaltung und als ein erster
Schritt zur Entwicklung eines Screeningtests auf Inhibitoren dieser
Reaktion wurde ein in vitro-Test unter Verwendung von SCC1-myc und
Zellzyklusextrakten, die aus Xenopus-Eiern hergestellt worden waren,
entwickelt. Diese Extrakte können so
manipuliert werden, dass sie entweder einen stabilen Interphasenzustand,
bei dem APCCDC20 inaktiv ist, oder einen
stabilen mitotischen Zustand, bei dem APCCDC20 aktiv
ist und bei dem eine Trennung von Schwesterchromatiden in vitro
erfolgen kann, repräsentieren
(Murray et al., 1991). Wenn aus HeLa-Zellen, die in stabiler SCC1-myc
exprimieren, isoliertes Chromatin in Xenopus-Extrakten inkubiert
wurde, konnte eine Spaltung von SCC1 an zwei getrennten Stellen
im mitotischen Extrakt, jedoch nicht im Interphasenextrakt nachgewiesen
werden, was eine weitere Bestätigung
dafür darstellt,
dass die APCCDC20-Aktivität für dieses
Ereignis erforderlich ist (13). Bei
SDS-PAGE wanderten die gebildeten Spaltungsprodukte in vitro gemeinsam
mit den in vivo gebildeten Spaltungsprodukten, was darauf schließen lässt, dass
die Spaltung im Extrakt an physiologisch relevanten Stellen erfolgt.
Von Bedeutung ist, dass eine gewisse SCC1-Spaltung auch beobachtet
wurde, wenn chromatinfreie Überstandfraktionen
aus HeLa-Zellen mit mitotischen Extrakten vermischt wurden (13).
Dies belegt, dass lösliches,
humanes SCC1 ein Substrat für
die Spaltung darstellen kann und somit die Entwicklung eines vereinfachten,
chromatinfreien Spaltungstests für
Arzneistoff-Screeningzwecke möglich macht.
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Um
die weiter N-terminale Spaltungsstelle in SCC1 zu kartieren, wurden
eine Reihe von N- und C-terminalen Deletionsmutanten erzeugt und
die elektrophoretische Beweglichkeit der geschnittenen Proteine
wurde mit der Beweglichkeit der N- und C-terminalen Spaltungsprodukte,
die in vivo entstanden, verglichen (14). cDNAs,
die für
Deletionsmutanten kodierten, wurden durch Polymerase-Kettenreaktionen
(PCR) erzeugt und rekombinante, S35-markierte
Proteine wurden aus den PCR-Produkten durch in vitro-Transkription und
-Translation erzeugt. Diese Analyse zeigte, dass SCC1 zwischen den
Aminosäureresten
169 und 183 gespalten wird. Diese Stelle enthält das Sequenzmotiv ExxR172, das in zahlreichen SCC1-Homologen in
unterschiedlichen Spezies konserviert ist und auch in beiden N-terminalen
Spaltungsstellen von Scc1 von sprossender Hefe auftritt. Vorläufige Ergebnisse
unter Anwendung der gleichen Kartierungsstrategie zeigen, dass die
C-terminale Spaltungsstelle in SCC1 sich um den Aminosäurerest
450 herum befindet, wo sich erneut das Motiv ExxR findet.
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Auf
der Grundlage der erfindungsgemäß durchgeführten Experimente
lässt sich
der Schluss ziehen, dass die von Separase abhängige SCC1-Spaltung einem Mechanismus
folgt, der von knospenden Hefen bis zum Menschen konserviert ist
und dass der gleiche Mechanismus höchstwahrscheinlich in sämtlichen
eukaryontischen Organismen existiert. Die Befunde, die bei den an
knospender Hefe durchgeführten
Experimenten erzielt wurden, gelten daher auch in höheren eukaryontischen
Organismen, insbesondere beim Menschen.
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Die
Interpretation der bei den erfindungsgemäß durchgeführten Experimenten erhaltenen
Daten liefert ferner den Beweis, dass Esp1/Separase selbst die Protease
ist, die für
die Spaltung von Scc1p/SCC1 verantwortlich ist.
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Aus
den Ergebnissen, die bei den erfindungsgemäß durchgeführten Experimenten erhalten
wurden, lässt
sich unter anderem der Schluss ziehen, dass Scc1p/SCC1 die einzige
Untereinheit der Kohäsionspaare ist,
die durch Esp1/Separase gespalten wird. Dies schließt jedoch
nicht die Möglichkeit
aus, dass andere Typen von Proteinen, beispielsweise andere Kohäsionsproteine
oder Proteine, die mitotische Spindeln regulieren, ebenfalls Ziele/Substrate
von Separase sein können.
Eine Möglichkeit,
sich dieser Frage zuzuwenden, besteht in der Herstellung einer Version
von Scc1p, bei dem eine Spaltungsstelle durch eine Stelle für eine fremde
Protease ersetzt ist (wobei die andere Spaltungsstelle entfernt
worden ist). Ein Beispiel für
eine in zweckmäßiger Weise
zu verwendende Protease ist die TEV-Protease (Daugherty et al.,
1989), die eine sehr spezifische Spaltungsstelle aufweist (Glu-Asn-Leu-Tyr-Phe-Gln-Gly).
Ein Stamm kann konstruiert werden, der folgende Bestandteile enthält: das
SCC1-Gen mit einem Gehalt an einer TEV-Protease-Spaltungsstelle,
eine chromosomale cdc20-3-Mutation
und das TEV-Proteasegen unter GAL1-10-induzierbarer Kontrolle. In Gegenwart
von Galactose bei der restriktiven Temperatur (wenn cdc20-3-Zellen
in der Metaphase aufgrund ihres Versagens zur Zerstörung von
Pds1 arretiert sind) kann der Einfluss der künstlichen Spaltung von Scc1p
auf dessen Entfernung aus Chromosomen bestimmt werden (gemessen
durch dessen Anwesenheit in sedimentierten, chromosomalen DNA-Fraktionen).
Ob dies für
die Trennung von Schwesterchromatiden ausreicht oder nicht, kann ebenfalls
mikroskopisch unter Verwendung des CenV-GFP-Systems geprüft werden
(Ciosk et al., 1998; vergl. Beispiel 3). Diese Experimente ermöglichen
die Bestimmung, ob der Rest der Mitose unter diesen Bedingungen
in Abwesenheit der Separase-Funktion ablaufen kann (es ist darauf
hinzuweisen, dass Separase in cdc20-3-Mutanten bei der restriktiven
Temperatur aufgrund der Anwesenheit ihres Inhibitors Pds1 inaktiv
ist). Wenn die fremde Protease die Dissoziation von Scc1p aus Chromatiden
unter diesen Umständen
auslöst
und Schwesterchromatide einer Segregation zu entgegengesetzten Polen
der Hefezelle unterliegen, kann der Schluss gezogen werden, dass
die Spaltung von Scc1 die einzige Funktion von Separase ist, die
für die
Segregation von Schwesterchromatiden notwendig ist. Wenn jedoch
Schwesterchromatide nicht zu entgegengesetzten Polen der Zelle segregieren
können,
obgleich das variante Scc1p aus dem Chromatin entfernt worden ist,
lässt sich
die Schlussfolgerung ziehen, dass Separase zusätzlich zur Spaltung von Scc1p
eine oder mehrere Funktionen aufweist. Aufschlüsse bezüglich dieser Funktionen lassen
sich aus dem Phänotyp
dieser Zellen erhalten und diese können zur Identifizierung anderer
potentieller Substrate für
Esp1 herangezogen werden.
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Die
Befunde der erfindungsgemäß durchgeführten Experimente
haben zu ersten entscheidenden Einsichten über den molekularen Mechanismus
geführt,
gemäß dem eukaryontische
Zellen Schwesterchromatide trennen. Im Hinblick auf die veröffentlichte
Literatur, die keine Hinweise über
den Mechanismus, gemäß dem Schwesterchromatide
getrennt werden, enthält,
ist der Befund, dass Separasen durch Herbeiführung einer proteolytischen
Aktivität
wirken, hochgradig überraschend.
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Die
Identifizierung von Esp1/Separase als die für die Scc1/SCC1-Spaltung verantwortliche
Protease und die Identifizierung von potentiellen Cofaktoren sind
die Voraussetzung zur Entwicklung von Testmethoden, die das Auffinden
von Verbindungen ermöglichen,
die die Trennung von Schwesterchromatiden, die die Grundlage neuer
therapeutischer Wege darstellt, stören.
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Gemäß einem
ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
von als Kandidaten in Frage kommenden Verbindungen, die das Potential
zur Modulation der Trennung von Schwesterchromatiden besitzen, wobei das
Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Separase in Gegenwart
eines Substrats, das die Separase-Spaltstelle ExxR enthält, mit
Testverbindungen inkubiert wird, und dass der modulierende Effekt
der Testverbindungen auf die proteolytische Aktivität der Separase
bestimmt wird.
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Durch
Bereitstellung eines Verfahrens zur Identifizierung von Verbindungen,
die ihre Wirkung durch direkte Modulation ausüben, insbesondere durch Hemmung
der proteolytischen Aktivität
von Separase, d. h. aufgrund ihrer Beschaffenheit als für Separase
spezifische Protease-Inhibitoren, stellt die vorliegende Erfindung
Mittel zur Störung
des Mechanismus der Trennung von Schwesterchromatiden und somit
einen neuen Weg zur Hemmung der Proliferation von sich rasch teilenden
tierischen Zellen, insbesondere von Tumorzellen, bereit.
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Nachstehend
wird, sofern nichts anderes angegeben ist, der Ausdruck "Separase" als ein Synonym für beliebige
Cystein-endopeptidasen mit Separase-artiger Aktivität, einschließlich des
Hefehomologen Esp1, verwendet. Gleichermaßen ist der Ausdruck "SCC1" nicht auf das humane
Separase-Substrat beschränkt, sondern
soll beliebige homologe Substrate vom Cohesintyp umfassen.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
kann für
Anwendungen im Kleinmaßstab
der Test, der in Beispiel 2 für
Hefekomponenten beschrieben wird, zur Identifizierung von Verbindungen
verwendet werden, die die Separase-Aktivität hemmen. Aufgrund der Existenz
von Esp1-Homologen beim Menschen, d. h. Separase, kann der Schluss
gezogen werden, dass die Separase-Aktivität eine wichtige Rolle bei der
Auslösung
des Einsetzens der Anaphase auch beim Menschen spielt. Daher kann
unter Anwendung der Prinzipien, die in den Experimenten für Hefekomponenten
beschrieben sind, ein von Separase abhängiger Spaltungstest unter
Verwendung von humaner Separase und von SCC1 anstelle von Hefekomponenten
entwickelt werden. Ein derartiger Test umfasst als wesentliche Merkmale
die Inkubation eines rohen Präparats
von Chromatin mit einem Präparat
mit einem Gehalt an Separase-Aktivität und die Bestimmung von SCC1-Spaltungsprodukten
in Gegenwart oder Abwesenheit einer Testsubstanz.
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Im
allgemeinen kann es bei der Entwicklung eines Screeningtests wertvoll
sein, den Test zunächst
mit Hefebestandteilen als Testkomponenten durchzuführen und
den Test anschließend
unter Verwendung der Protease und/oder von Substrat aus mittleren
Organismen, z. B. aus S. pombe oder Xenopus laevis, weiter zu entwickeln
und schließlich
gleichwertige humane Substrate einzusetzen. Beispielsweise enthält das S.
pombe-Homologe von Scc1 (mit der Bezeichnung Rad21) zwei Sequenzen,
die ähnlich
den beiden bekannten Spaltungsstellen in Scc1 sind. Daher können von
Rad21 abgeleitete Sequenzen zur Erzeugung eines Substrats für S. pombe-Esp1
(bezeichnet als Cut1) verwendet werden. Dieser Vorgang der Übertragung
auf höhere Organismen
kann stufenweise bis zum Erreichen eines humanen Systems angewandt
werden. Die Spaltungsstelle eines jeden neuen Substrats für humane
Separase kann bestimmt werden, indem man das Spaltungsprodukt reinigt
und die N-terminalen Sequenzen durch Edman-Abbau auf die vorstehend
angegebene Weise bestimmt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Verfahren
in einem Maßstab mit
hohem Durchsatz durchgeführt.
Für diese
Ausführungsform
werden die Haupttestkomponenten, insbesondere Separase, in rekombinanter
Form verwendet.
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Je
nach der angestrebten Verwendung des zu identifizierenden Separase-Inhibitors können die
verwendeten Testkomponenten in Bezug auf die Spezies, von der sie
sich ableiten, variieren. Im Hinblick auf therapeutische Anwendungen
bei Tieren oder Menschen stammen die Testkomponenten vorzugsweise
von Säugetieren
oder Menschen. Bei vorgesehenen landwirtschaftlichen Anwendungen
stammen die Testkomponenten von Pflanzen.
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Separase
lässt sich
gemäß üblichen
Verfahren auf rekombinante Weise erzeugen, z. B. in Hefe- oder Insektenzellen
oder in anderen geeigneten Wirtszellen, und zwar auf der Grundlage
der Sequenzinformationen in der Literatur oder in Datenbanken. Das
erhaltene Protein kann durch herkömmliche biochemische Fraktionierung
aus Hefezellen, die eine Überproduktion
von Separase zeigen, oder durch Markierung des überproduzierten Proteins mit
Polypeptidsequenzen, die eine spezielle Affinität für einen definierten Liganden
aufweisen (Affinitätsreinigung),
gereinigt werden. Beispielsweise kann Separase an Nickel-Agarose-Säulen gereinigt werden,
wenn sie mit mehrfachen Histidinresten markiert worden ist, während sie
an Glutathion-Agarose-Säulen
gereinigt werden kann, wenn sie mit GST markiert worden ist. Eine
derartige Affinitätsreinigung
beinhaltet die Spaltung von Separase von ihrer Markierungsstelle
unter Verwendung von stellenspezifischen Proteasen oder selbstspaltenden
Inteinen. Das auf diese Weise erhaltene rekombinante Protein kann
gemäß bekannten Verfahren
zum Testen von proteolytischer Aktivität zur Beantwortung der Frage
herangezogen werden, ob Separase allein zur Spaltung von Scc1p oder
von davon abgeleiteten Peptidsubstraten befähigt ist. Für den Fall, dass Separase allein
zur Spaltung von SCC1 oder eines von SCC1 abgeleiteten Peptids befähigt ist,
lässt sich ein
Test auf der Basis von (vorzugsweise rekombinanter) Separase als
Protease und von dessen Substrat SCC1 leicht an ein Format mit hohem
Durchsatz anpassen, wobei man Verfahren einsetzt, die für andere
definierte Proteasen üblich
sind, wie nachstehend ausgeführt
wird.
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Bei
dem im Test geeigneten Proteasesubstraten kann es sich um solche
handeln, die gleichwertig mit den natürlich auftretenden Substraten
sind oder diese nachahmen, z. B. um rohe Chromatinpräparate,
SCC1, vorzugsweise auf rekombinantem Wege hergestellt, oder SCC1-Peptid,
das die proteolytische Spaltungsstelle enthält.
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Auf
der Grundlage der Informationen über
die Sequenzspezifität
der proteolytischen Separase-Spaltungsstelle in Hefe und beim Menschen
lassen sich weitere potentielle Substrate für die Protease in anderen Organismen,
einschließlich
Menschen, auffinden, was ebenfalls die Entwicklung von Peptiden,
die sich von diesen Substraten ableiten, ermöglicht, die sich als Substrate
beim erfindungsgemäßen Screeningtest
eignen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich beim Substrat um ein Peptid, das die Spaltungsstelle
des natürlich
auftretenden Substrats enthält.
Die Sequenzspezifität
der proteolytischen Spaltung kann durch Testen einer Vielzahl von
unterschiedlichen Peptiden bestimmt werden. Das Peptid kann natürlichen
Ursprungs sein, d. h. es kann sich von natürlichem SCC1 oder einer Variante
ableiten. Ein Beispiel für
ein natürliches
Peptid ist das humane SCC1-Peptid,
wie es in SEQ ID NO: 1 aufgeführt
ist, oder ein Fragment davon, das die Separase-Spaltungsstelle enthält. Varianten
können
entweder durch Synthese von varianten Peptiden oder durch Mutieren
von DNA-Sequenzen aus Genen, die für Kohäsionsproteine kodieren, erzeugt
werden. Speziell lassen sich weitere Substrate für Separase identifizieren,
indem man nach kleinen DNA-Fragmenten aus dem Hefegenom oder einer
Oligonucleotidbibliothek sucht, die die normalen Scc1-Spaltungsstellen
ersetzen können.
Oligonucleotide lassen sich in das SCC1-Gen (dem beide natürliche Spaltungsstellen fehlen)
unter der Kontrolle des GAL-Promotors
am zentromeren Plasmid inserieren. Hefezellen lassen sich mit einer
Bibliothek von derartigen Konstrukten transformieren und nur Plasmide,
deren modifiziertes Scc1-Protein durch die Separase-Aktivität gespalten
werden kann, ermöglichen
ein Wachstum in Gegenwart von Galactose. Die durch die positiven
Konstrukte kodierten Peptide eignen sich als Substrate für Separase beim
erfindungsgemäßen Screeningtest.
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In
Bezug auf das Substrat, z. B. das SCC1-Protein oder ein Peptidfragment
davon, muss dafür
gesorgt werden, dass das Substrat in wirksamer Weise gespalten wird.
Es ist zu berücksichtigen,
insbesondere bei Verwendung des Hefehomologen von SCC1, dass eine
wirksame Spaltung nur dann erfolgt, wenn das Substrat sich in seinem
phosphorylierten Zustand, wie er bei der Mitose vorliegt, befindet.
Daher ist bei der Entwicklung eines Peptidsubstrats oder bei der
Erzeugung von SCC1 auf rekombinantem Wege zu testen, ob das Substrat
in wirksamer Weise durch Separase gespalten wird. Im Fall des rekombinanten
Proteins lässt
es sich in seiner phosphorylierten Form erhalten, indem man es in
infizierten Insektenzellen, die mit einem Phosphatase-Inhibitor,
z. B. Okadainsäure,
behandelt worden sind, erzeugt. Dieses Verfahren wird in Beispiel
5 (Methodenteil e) für
das Hefe-Scc1-Protein beispielhaft belegt und kann, wenn es für andere
SCC1-Moleküle
benötigt wird,
an diese Moleküle
angepasst werden.
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Für den Fall,
dass Separase nicht von sich aus wirkt, sondern in Zusammenarbeit
mit Cofaktoren, kann anstelle einer Inkubation von SCC1 (oder von
Peptidsubstraten) mit Separase allein eine Inkubation mit einem Gemisch
aus Separase und seinen Cofaktoren durchgeführt werden. Sämtliche
Komponenten lassen sich gemäß üblichen
Verfahren erzeugen und reinigen, wie sie vorstehend für Separase
beschrieben wurden.
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Für das Format
mit hohem Durchsatz werden die erfindungsgemäßen Screeningverfahren zur
Identifizierung von Separase-Inhibitoren gemäß aus dem Stand der Technik
zur Identifizierung von Protease-Inhibitoren bekannten Testverfahren
durchgeführt.
Derartige Tests beruhen auf dem Nachweis der Spaltungsprodukte des
Substrats. Um dies zu erreichen, wird ein SCC1-Peptid oder Proteinsubstrat,
das Spaltungsstellen für
die Separase-Protease enthält,
mit einer nachweisbaren Markierung, z. B. einer radioaktiven oder
fluoreszierenden Markierung, derivatisiert. Bei Spaltung des Substrats
durch die Protease kann das Spaltungsprodukt gemessen werden. Wenn
es sich bei einer Testsubstanz um einen Inhibitor der Protease handelt,
kommt es je nach dem Nachweissystem und je nach dem, ob die Testsubstanz
eine hemmende oder eine aktivierende Wirkung ausübt, zu einer Abnahme oder zu
einer Zunahme des nachweisbaren Signals.
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Beim
Format mit hohem Durchsatz können
Verbindungen mit einer Modulationswirkung auf Separase oder eine
Separase-artige Cystein-endopeptidase
durch Screening von Testsubstanzen aus Verbindungsbibliotheken gemäß bekannten
Testprinzipien, z. B. in einem automatisierten System auf Mikrotiterplatten,
identifiziert werden.
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Kürzlich wurden
verschiedene Testverfahren zur Identifizierung von Protease-Inhibitoren
beschrieben, die einer Automatisierung in einem Format mit hohem
Durchsatz zugänglich
sind, z. B. das radiometrische Verfahren gemäß Cerretani et al., 1999, für Hepatitis
C-Virus NS3-Protease, das Verfahren auf der Basis der Fluoreszenzauslöschung gemäß Ambrose
et al., 1998, oder gemäß Taliani
et al., 1996, der kolorimetrische Mikrotitertest für die HIV-1-Protease gemäß Stebbins
und Debouck, 1997, der Fluoreszenz-Polarisationstest gemäß Levine
et al., 1997 (Übersichtsartikel
von Jolley, 1996), das Verfahren unter Verwendung von immobilisierten Peptidsubstraten
gemäß Singh
et al., 1996, der Test zur Untersuchung der Hemmung von Cathepsin
G unter Verwendung von biotinylierten und cysteinmodifizierten Peptiden
gemäß Brown
et al., 1994. Ein weiteres Beispiel für einen geeigneten Test beruht
auf der Erscheinung der Fluoreszenz-Resonanzenergie-Übertragung (FREI)
gemäß Gershkovich
et al., 1996, oder gemäß Matayoshi
et al., 1990. Weitere Beispiele für Tests, die erfindungsgemäß für ein mit
hohem Durchsatz ablaufendes Screeningverfahren zur Identifizierung
von Inhibitoren der Separase-Aktivität verwendet werden können, werden
von Gray et al., 1994, Murray et al., 1993 und Sarubbi et al., 1991,
beschrieben.
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Fluoreszierende
oder radioaktive Markierungen und die übrigen Reagenzien zur Durchführung der
enzymatischen Reaktion in einem Maßstab mit hohem Durchsatz sind
handelsüblich
und können
gemäß den Anweisungen
des Herstellers (z. B. Molecular Probes, Wallac) eingesetzt werden.
Das spezifische Testkonzept hängt
von verschiedenen Parametern ab, z. B. von der Größe des verwendeten
Substrats. Im Fall der Verwendung eines kurzen Peptids stellen die
Verfahren unter Fluoreszenzauslöschung
oder Fluoreszenz-Resonanzenergie-Übertragung
Beispiele für
geeignete Testtechniken dar. Der Test unter Fluoreszenzauslöschung (Resonanzenergie-Übertragung "RET") stützt sich
auf synthetische Substrate, die zur Erzeugung eines direkten, kontinuierlichen
Signals befähigt
sind, das proportional zum Ausmaß der Substrathydrolyse ist.
Das Substratpeptid trägt
einen Fluoreszenzdonator nahe an einem Ende und einen Akzeptor nahe
am anderen Ende. Die Fluoreszenz des Substrats wird zunächst durch
intramolekulare RET zwischen dem Donator und dem Akzeptor ausgelöscht. Bei
Spaltung des Substrats durch die Protease werden die Spaltungsprodukte
der RET-Auslöschung
entzogen und es lässt
sich eine Fluoreszenz feststellen, die proportional zur Menge des
gespaltenen Substrats ist.
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Ein
Test dieses Typs kann folgendermaßen durchgeführt werden:
die Lösung
des markierten Substrats (z. B. eines Peptids, das an einem Ende
mit 4-[[4'-(Dimethylamino)-phenyl]-azo]-benzoesäure (DABCYL)
und am anderen Ende mit 5'-[(2'-Aminoethyl)-amino]-naphtalinsulfonsäure (EDANS)
markiert ist oder an einem Ende mit Benzyloxycarbonyl und am anderen
Ende mit 4-Aminomethylcumarin
markiert ist) in Testpuffer wird in die einzelnen Vertiefungen einer
schwarzen Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen pipettiert. Nach
Zugabe der Testsubstanzen in der definierten Konzentration wird
die Separase-Lösung
in die Vertiefungen gegeben. Nach Inkubation unter Bedingungen und
für eine Zeitspanne,
die für
die proteolytische Spaltungsreaktion ausreichen, z. B. 1 Stunde
bei Raumtemperatur, wird die Fluoreszenz in einem Fluorimeter bei
der Anregungswellenlänge,
z. B. bei 340 nm, und bei der Emissionswellenlänge, z. B. 485 nm, gemessen.
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Im
Fall der Anwendung des FREI-Tests eignen sich die folgenden handelsüblichen
Markierungspaare für
das erfindungsgemäße Verfahren:
Europium (Eu) und Allophycocyanin (APC), Eu and Cy5, Eu und PE (Wallac,
Turku, Finnland).
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Die
bei den vorstehenden Verfahren identifizierten Verbindungen besitzen
die Fähigkeit,
die Trennung von Schwesterchromatiden durch Modulation der proteolytischen
Aktivität
einer Separase zu stören.
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Separase-Inhibitoren
eignen sich für
die Humantherapie, insbesondere für die Krebstherapie.
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Bei
den Separase-Inhibitoren kann es sich um kleine chemische Moleküle handeln,
die im erfindungsgemäßen Screeningverfahren
als Separase-Inhibitoren identifiziert worden sind.
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Alternativ
kann es sich bei den Separase-Inhibitoren um biologische Moleküle handeln,
z. B. um Peptide oder von Peptiden abgeleitete Moleküle, wie
Peptidomimetika.
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Proteasen
aus der Capsase-Familie, zu denen Separase vermutlich gehört, wurden
als gute Ziele für eine
irreversible Bindung und Hemmung durch von Peptiden abgeleitete
Inhibitoren ermittelt (Nicholson et al., 1995; Faleiro et al., 1997).
Im Prinzip kann der beschriebene Weg für Capsase-Inhibitoren, die
als "Erkennungsstellenpeptide" wirken, da sie so
modifiziert worden sind, dass sie eine Aldehyd-, Halogenmethyl-
oder Acyloxymethylgruppe an der Spaltungsposition enthalten, so
angepasst werden, dass der Cysteinrest am aktiven Zentrum in Separase
irreversibel gebunden und gehemmt wird. Inhibitor-Peptidderivate dieses
Typs können
den Ausgangspunkt für
eine rationale Inhibitorentwicklung sein, z. B. von Derivaten des
Peptids, die die Aminosäuresequenz
an der Protease-Erkennungsstelle in SCC1 oder einem anderen Separase-Substrat überspannen.
Ein Beispiel für
ein Peptid, das für
eine derartige Entwicklung in Betracht zu ziehen ist, ist das von
humanem SCC1 abgeleitete Peptid MDDREIMREGSAFEDDDM (SEQ ID NO: 1),
das die Separase-Spaltungsstelle enthält, oder eine Mutation oder
ein Fragment davon. Die Inhibitorentwicklung kann auch durch Gewinnung
struktureller Informationen über
die katalytische Domäne
von Esp1 unter Anwendung von Röntgenkristallographie
unterstützt
werden. Zunächst
kann die Struktur der katalytischen Esp1-Domäne auch auf die bereits bekannten
Strukturen von zwei Mitgliedern der Capsase-Familie von Proteasen
modelliert werden.
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Die
Wirksamkeit der als Separase-Inhibitoren identifizierten Verbindungen
kann bezüglich
ihrer in vivo-Wirksamkeit entweder an Hefezellen oder an Säugetierzellen
getestet werden. Wirksame Verbindungen sollten die Trennung von
Schwesterchromatiden blockieren (oder zumindest in gewisser Weise
stören)
was beispielsweise unter Verwendung von CenV-GFP in Hefe gemäß den Angaben
von Ciosk et al., 1998, oder durch übliche zytologische Techniken
mit Säugetierzellen
gemessen werden kann. Wirksame Verbindungen sollten entweder zytostatisch
oder zytotoxisch sein. Substanzen, deren Potential für eine therapeutische
Verwendung in einem derartigen sekundären Screening bestätigt worden
ist, können
ferner bezüglich
ihrer Wirkung auf Tumorzellen getestet werden. Zum Testen der Hemmung
der Vermehrung von Tumorzellen werden primäre humane Tumorzellen mit der
beim Screening identifizierten Verbindung inkubiert und die Hemmung der
Tumorzellen-Vermehrung wird durch herkömmliche Verfahren getestet,
z. B. durch Bromdesoxyuridin- oder 3H-Einbau.
Verbindungen, die eine antiproliferative Wirkung bei diesen Tests
aufweisen, können
ferner in Tumor-Tiermodellen getestet und für die Therapie von Tumoren
eingesetzt werden.
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Die
Toxizität
und die therapeutische Wirksamkeit der Verbindungen, die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren
als Arzneistoffkandidaten identifiziert worden sind, können nach üblichen
pharmazeutischen Verfahren bestimmt werden, wozu die Durchführung von
Zellkulturen und Tierexperimenten zur Bestimmung der IC50-,
LD50- und ED50-Werte
gehören.
Die erhaltenen Daten werden zur Bestimmung des humanen Dosisbereiches
verwendet, der auch von der Dosierungsform (Tabletten, Kapseln,
Aerosolsprays, Ampullen und dergl.) und dem Verabreichungsweg (oral,
bukkal, nasal, parenteral oder rektal) abhängt. Eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die die Verbindung als Wirkstoff enthält, lässt sich auf herkömmliche
Weise unter Verwendung von einem oder mehreren physiologisch aktiven
Trägern
und Exzipientien zubereiten. Verfahren zur Herstellung derartiger
Zubereitungen finden sich in Handbüchern, wie "Remington Pharmaceutical Sciences".
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Die
Beeinflussung des Vorgangs der Trennung von Schwesterchromatiden
kann sich auch günstig auswirken
bei der Verhinderung von Geburtsdefekten, die durch Misssegregation
von Chromosomen bei humanen Meiosen verursacht werden. Da beispielsweise
Fälle von
humaner Aneuploidie, wie Down-Syndrom durch eine vorzeitige Trennung
von Schwesterchromatiden hervorgerufen werden können (Griffin, 1996), könnte die
Verwendung eines Arzneistoffes, der die Separase-Aktivität hemmt,
dazu befähigt
sein, die vorzeitige Trennung von Schwesterchromatiden zu verringern
und dadurch das Auftreten von Aneuploidie bei humanen Föten vermindern.
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Separase-Inhibitoren
können
auch wertvoll bei Anwendungen sein, die die bewusste Polyploidisierung von
Pflanzenzellen für
die Entwicklung von Kulturpflanzen anstreben. Bei Hefe wurde gezeigt,
dass eine Hemmung der Separase-Aktivität die Chromosomentrennung ohne
Blockierung des Zellzyklusablaufs verhindert und daher zu Zellen
mit erhöhter
Ploidie führt.
Inhibitoren, die die Separase-Protease-Aktivität hemmen, könnten daher zur Erhöhung der
Ploidie beliebiger eukaryontischer Zellen, einschließlich sämtlicher
Pflanzenzellen, verwendet werden. Eine Erhöhung der Ploidie von Pflanzenzellen
eignet sich 1) zur Erzeugung größerer Pflanzen,
2) zur Erhöhung
der Ploidie von Züchtungsexemplaren
und 3) zur Erzeugung von fruchtbaren Hybriden.
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Zur
Identifizierung von Separase-Inhibitoren, die sich für die vorerwähnten landwirtschaftlichen
Zwecke eignen, lässt
sich das erfindungsgemäße Screening-Verfahren leicht
anpassen, indem man Pflanzenkomponenten verwendet, d. h. eine Pflanzen-Separase
und ein Pflanzen-Homologes von SCC1. Sequenzhomologe von Pflanzen-Separase
und -SCC1 sind in Datenbanken vorhanden, z. B. aus dem Arabidopsis
thaliana-Genom.
-
Separase-Inhibitoren,
die die Trennung von Schwesterchromatiden behindern, können ferner
bei zytologischen Analysen von Chromosomen verwendet werden, beispielsweise
bei medizinischen Diagnosen der Chromosomenstruktur.
-
Kurze Beschreibung der Figuren
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1: Die Chromosomenassoziation von Scc1p
in G1 ist Esp1-abhängig.
-
2:
In vitro-Test für
die Scc1p-Spaltung und -Dissoziation aus Chromatin.
-
3: In vivo-Nachweis des Scc1p-Spaltungsprodukts
in Zellen, die synchron den Übergang
von der Metaphase zur Anaphase durchlaufen.
-
4: Eine Expression einer nicht-spaltbaren
Variante von Scc1p verhindert in vivo die Scc1p-Dissoziation aus
Chromosomen und die Trennung von Schwesterchromatiden.
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5:
Gereinigtes Scc1 ist ein Substrat für die von Esp1 abhängige Spaltungsreaktion.
-
6:
Mutationen in der mutmaßlichen
katalytischen Diade der Esp1-Proteasedomäne beseitigen
die Spaltungsaktivität.
-
7:
Eine Separase-Spaltung des Cohesins Rec8 ist während meiotischer Kernteilungen
notwendig.
-
8:
Assoziation von humanem SCC1 mit Chromatin.
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9: Humanes SCC1 wird bei der Mitose gespalten.
-
10: Ektopisch exprimiertes SCC1-myc wird
in den Cohesinkomplex eingebaut und bei der Mitose gespalten.
-
11: Humanes SCC1 wird in humanen Zellen,
die in der Metaphase durch Behandlung mit Nocodazol arretiert sind,
nicht gespalten.
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12: Humanes SCC1 wird in der Anaphase
gespalten.
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13:
Humanes SCC1-myc wird in vitro gespalten.
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14:
Kartierung der N-terminalen Spaltungsstelle von humanem SCC1.
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Sofern
nichts anderes angegeben ist, werden bei den erfindungsgemäßen Experimenten
die folgenden Materialien und Methoden eingesetzt.
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a) Hefeplasmide und -stämme
-
Die
Scc1p-Kodierungssequenz (Saccharomyces-Genom-Datenbank YDL003W)
wurde unter der Kontrolle des GAL1-10-Promotors in einen von Yiplac128
abgeleiteten Vektor (Gietz und Sugino, 1988) und unter Kontrolle
seines eigenen Promotors in YCplac111 (Gietz und Sugino, 1988) unter
Anwendung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) kloniert. DNA-Fragmente,
die für
mehrfache HA- und myc-Epitope kodierten, wurden in die durch PCR
an den N- und C-Terminus
von SSC1 eingeführten
Restriktionsstellen inseriert. Eine positionsgerichtete Mutagenese
wurde durch PCR unter Verwendung von Primern mit einem Gehalt an
den angestrebten Nucleotidänderungen
durchgeführt.
Die korrekte Beschaffenheit sämtlicher
Konstrukte wurde durch Nucleotidsequenzierung bestätigt.
-
Bei
sämtlichen
Stämmen
handelte es sich um Derivate von W303 (HMLa HMRa ho ade2-1 trp1-1 can1-100
leu2-3,112 his3-11,15 ura3). Epitopmarkierungen am endogenen Scc1p
wurden durch ein einstufiges PCR-Markierungsverfahren
erzeugt (Michaelis et al., 1997). Ein Stamm mit Überexpression von Esp1p aus
dem GAL1-10-Promotor wurde beschrieben (Ciosk et al., 1998) und
mit einem Stamm mit einem Gehalt an der esp1-1-Mutation gekreuzt (McGrew et al., 1992).
Ein Stamm, der die einzige Quelle von Cdc20p unter der Kontrolle
des GAL1-10-Promotors exprimierte, wurde von Lim et al., 1998, beschrieben.
Zur Sichtbarmachung von Schwesterchromatiden wird ein Tet-Repressor-GFP-Fusionsprotein
in den Zellen synthetisiert, die an einen Cluster von Tet-Operatorsequenzen
binden, die am URA3-Locus in der Nähe des Zentromers von Chromosom
V integriert sind (vergl. Michaelis et al., 1997).
-
Sämtliche
in Beispiel 7 verwendeten meiotischen Hefestämme sind Derivate des rasch
sporenbildenden Stammes SKI. Die REC8-431/453-Mutante (E428R R431E
R453E) wurde durch positionsspezifische mutagene PCR eines integrativen
REC8-Wildtypplasmids erzeugt. Dieses von Ylplac128 abgeleitete Plasmid (Gietz
und Sugino, 1988) enthält
das REC8-Gen und -Promotor sowie 3HA-Epitopsequenzen am C-Terminus. Dieses
Plasmid wurde am rc8::KanMX4-Locus
durch Transformation mit dem Mlul-linearisierten Plasmid integriert.
-
Die
esp1-2-Allele (McGrew et al., 1992) wurde aus dem Stamm K8493 unter
Verwendung einer Lücken-Reparaturstrategie
gemäß Guthrie
und Fink, 1991, gewonnen. Die gewonnene Allele wurde durch Transformation
und 5-FOA-Gegenselektion
in Ski übertragen
(Guthrie und Fink, 1991). Der erhaltene temperaturempfindliche Stamm
wurde durch Transformation mit dem Plasmid c1743 mit einem Gehalt
an dem HO-Gen diploidisiert. Für
Sporenbildungsexperimente wurden die Stämme zunächst aus dem bei –80°C gehaltenen Vorratsmaterial
auf eine YEP-Glycerinplatte ausgestrichen und 60 Stunden bei 25°C gezüchtet. Eine
einzelne Kolonie wurde als Flecken auf YEPD aufgebracht und 48 Stunden
bei 25°C
gezüchtet.
Der Zellflecken wurde auf flüssiges
YEPD überimpft
und 8 Stunden bis zur stationären
Phase gezüchtet.
Sodann wurde die Kultur mit YEPA gewaschen und über Nacht in YEPA gezüchtet. Anschließend wurden
die Zellen mit 2 % Kaliumacetat gewaschen und 14 bis 24 Stunden
im gleichen Medium inkubiert. Alle 2 Stunden wurden Proben entnommen
und mit 70 % Ethanol zur Sichtbarmachung der Kerne durch DAPI-Färbung fixiert.
-
b) Hefe-Zellwachstum und -Zellzyklusexperimente
-
Zellen
wurden in Komplettmedium (Rose et al., 1990) bei 25°C gezüchtet, sofern
nichts anderes angegeben ist. Stämme,
die Cdc20p, Esp1p oder Scc1p aus dem GAL1-10-Promotor exprimierten,
wurden in Komplettmedium mit einem Gehalt an 2 % Raffinose als Kohlenstoffquelle
gezüchtet.
Der GAL1-10-Promotor wurde durch Zusatz von 2 % Galactose induziert.
Ein G1-artiger Stillstand wurde durch Zugabe von 1 μg/ml des
Pheromon-alpha-Faktors zum Medium erreicht. Für einen Metaphasenstillstand
wurden 15 μg/ml
Nocodazol mit 1 % DMSO zugesetzt. Der Metaphasenstillstand aufgrund
von Cdc20p-Verarmung wurde in Zellen mit der einzigen Quelle von
Cdc20p unter der Kontrolle des GAL1-10-Promotors erreicht. Eine
logarithmisch wachsende Kultur in Komplettmedium mit einem Gehalt
an Raffinose und Galactose wurde filtriert, mit Medium, das nur
Raffinose enthielt, gewaschen und im gleichen Medium resuspendiert.
Zur Freisetzung aus dem Stillstandsprodukt wurden 2 % Galactose
wieder zu der Kultur gegeben.
-
c) In vitro-Test auf Hefe-Esp1p-Aktivität
-
Ein
rohes, in Triton X-100 unlösliches
Chromatin-Präparat
wurde aus Hefezellen gemäß den Angaben von
Liang und Stillman, 1997. erhalten. Das pelletisierte Chromatin
wurde in Hefezellextrakten resuspendiert, die auf ähnliche
Weise wie die Überstandsfraktion
des Chromatin-Präparats
hergestellt worden waren. 1/10 Volumenteil eines ATP-Regenerationssystems
wurde zugesetzt (50 mM HEPES/KOH, pH-Wert 7,5, 100 mM KCl, 10 mM
MgCl2, 10 mM ATP, 600 mM Creatinphosphat,
1,5 mg/ml Phosphocreatin-kinase, 1 mM DTT, 10 % Glycerin). Die Reaktionsgemische
wurden 10 Minuten bei 25°C
unter Schütteln
inkubiert und auf Eis gestoppt. Die Chromatin-Fraktion wurde erneut
vom Überstand
durch Zentrifugation abgetrennt und in Puffer EBX (Lang und Stillman,
1997) resuspendiert. Äquivalente
Aliquotmengen von Überstand
und Chromatin-Pellet
wurden durch SDS-PAGE und Western-Blotting analysiert. Scc1-HA wurde
mit monoklonalem anti-HA-Antikörper
16B12 (Boehringer Mannheim) nachgewiesen.
-
Da
eine Überexpression
von Esp1p aus dem GAL1-10-Promotor für Zellen toxisch ist, wurden
Extrakte mit im Übermaß produzierten
Esp1p 2 Stunden nach Induktion einer Kultur, die in Medium, das
nur Raffinose enthielt, vorgezüchtet
worden war, mit Galactose hergestellt.
-
d) Proteinsequenzierung der Hefe-Scc1p-Spaltungsstelle
-
Das
C-terminale Scc1p-Spaltungsfragment wurde aus Zellen isoliert, die
Scc1p enthielten, das mit 18 Tandem-myc-Epitopen am C-Terminus markiert
war. Eine Cdc20-Arrest/Freigabestrategie wurde angewandt, um Zellen
mit einem hohen Anteil an Scc1p in der gespaltenen Form zu erhalten.
Ein Proteinextrakt von 5 × 109 Zellen wurde durch Aufbrechen mit Glasperlen
15 Minuten nach Freisetzung aus dem Metaphasen-Stillstand hergestellt.
Mit myc epitopmarkiertes Protein wurde mit 20 mg monoklonalem anti-myc-9E11-Antikörper unter
denaturierenden Bedingungen immunopräzipitiert und an SDS-PAGE mit
Größenmarkern
aufgetrennt. Proteine wurden auf eine PVDF-Membran übertragen
und mit Coomassie-Brillantblau R250 gefärbt. Die N-terminale Sequenzierung
der dem Scc1p-Spaltungsfragment entsprechenden Bande ergab die Aminosäuresequenz
RLGESIM (Scc1p-Aminosäuren
ab 269).
-
e) Reinigung von in mit Baculovirus infizierten
Insektenzellen exprimiertem Hefe-Scc1
-
Die
Scc1-Kodierungssequenz wurde in den Baculovirus-Transfervektor pFastBac1
(Gibco Life Technologies) kloniert. Am C-Terminus wurde eine FLAG-Epitopmarkierung
addiert, woran sich eine Kassette mit einem Gehalt an dem Hefe-VMA-Intein
und eine Chitin-Bindungsdomäne
anschlossen (New England Biolabs). Rekombinante Baculoviren wurden
gemäß den Anweisungen
des Herstellers erhalten. HiFive-Insektenzellen (Invitrogen) wurden
in einlagigen Zellschichten bis zur Konfluenz gezüchtet und
mit einer Infektionsmultiplizität von
2 mit dem rekombinanten Baculovirus infiziert. Um eine metaphasenartige
Phosphorylierung zu erzielen, wurde 40 Stunden nach der Infektion
0,1 μM Okadainsäure zugesetzt.
43 Stunden nach der Infektion wurden die Zellen geerntet. Zytoplasma-
und Kernextrakte wurden gemäß den Angaben
von Cai et al., 1996, erhalten. Scc1 wurde aus den vereinigten Extrakten
durch Chitin-Affinitätschromatographie
gemäß den Angaben
des Herstellers gereinigt und einer weiteren Reinigung durch zwei
anschließende
Ionenaustauschchromatographie-Stufen
an einer MonoQ-Säule
(Amersham Pharmacia) unterzogen.
-
f) Mutationen in der katalytischen Hefe-Esp1-Diade
-
Esp1
wurde gemäß den Angaben
im Abschnitt a) überexprimiert.
Die konservierten Reste Histidin 1505 und Cystein 1531, die die
mutmaßliche
katalytische Diade der Esp1-Protease bilden, wurden durch ein Mutationsschema
auf PCR-Basis in Alanin abgeändert.
Die mutanten Proteine wurden aus dem GAL-Promotor in Hefe exprimiert
und gemäß den Angaben
unter c) einem Test auf ihre Spaltungsaktivität unterzogen.
-
g) Weitere Hefeverfahren
-
Eine
Analyse des DNA-Gehalts wurde gemäß den Angaben von Epstein und
Cross, 1992, an einem Becton Dickinson FACScan-Gerät durchgeführt, Chromosomen-Spreads
wurden gemäß den Angaben
von Michaelis et al., 1997, vorgenommen und Mikrophotographien wurden
mit einer Photometrics CCD-Kamera,
die an einem Zeiss-Axiophot-Mikroskop montiert war, aufgenommen.
-
Eine
in vitro-Translation von Pds1p wurde in einem Reticulozytenlysat
unter Verwendung des TNT-Systems (Promega) durchgeführt.
-
h) Humane Zellen
-
HeLa-Zellen
wurden in DMEM, das mit 10 % FCS ergänzt war, bei 37°C und 5 %
CO2 gezüchtet.
-
Bei
einigen Experimenten wurden HeLa-Zellen, die in stabiler Weise Mäuse-SCC1 in Fusion mit
9 myc-Epitopen am C-Terminus exprimierten, verwendet.
-
i) Humane Zellzyklusexperimente
-
Für die Zellzyklussynchronisation
wurde eine doppelte Thymidinbehandlung herangezogen. HeLa-Zellen
wurden zunächst
18 Stunden mit 2 mM Thymidin behandelt. Anschließend wurden die Zellen mit PBS
gewaschen, mit frischem Medium versetzt und weitere 8 Stunden gezüchtet. Sodann
wurden die Zellen erneut 18 Stunden mit 2 mM Thymidin behandelt,
sodann gewaschen und in frischem Medium inkubiert. Proben wurden
zu verschiedenen Zeitpunkten entnommen. Die Proben wurden aufgeteilt
und für
die FACscan-Analyse und für
das Immunoblotting verwendet. Zellextrakte wurden mit Glas-Teflon-Pottern
in eiskaltem Puffer mit einem Gehalt an 50 mM Tris, pH-Wert 7,7,
100 mM NaCl, 20 mM β-Glycerophosphat,
5 mM MgCl2, 1 mM NaF, 0,1–0,2 % Triton
X-100, 10 % Glycerin, 1 mM DTT und Protease-Inhibitoren hergestellt.
-
Bei
einigen Experimenten wurden HeLa-Zellen in der logarithmischen Phase
18 Stunden mit 330 nM Nocodazol in Lösung in 0,1 % DMSO behandelt
oder Zellen, die durch doppelte Thymidinbehandlung synchronisiert
worden waren, wurden für
verschiedene Zeitspannen in Nocodazol enthaltendes Medium freigesetzt. Bei
Kontrollexperimenten wurde 0,1 % DMSO ohne Nocodazol zugesetzt.
-
Für die SDS-PAGE-Analyse
wurden gleiche Mengen an gesamtem Extrakt (üblicherweise 50 μg Protein
pro Probe) aufgesetzt. Für
das Western-Blotting wurden die folgenden Antikörper verwendet: monoklonale Maus-anti-Separase-Antikörper (ein
C-terminales Fragment von humaner Separase wurde im pET28-Vektor exprimiert,
His-markiertes Protein wurde gereinigt und für die Immunisierung verwendet);
Kaninchen-anti-SCC1 (N-terminale oder C-terminale Peptide von humanem
SCC1 wurden an KLH gekuppelt und für die Immunisierung verwendet);
Kaninchen-anti-Securin (humanes Securin wurde in pTrcHis2-Vektor
exprimiert, His/myc-markiertes Protein wurde gereinigt und für die Immunisierung
verwendet). Sämtliche
Antikörper
wurden einer Affinitätsreinigung
unterzogen. CDC27-, CDC20- und Proteasom-Antikörper sind in der Literatur
beschrieben (Gieffers et al., 1999). Mäuse-anti-Cyclin B1 (#SC-245)
stammten von der Fa. Santa Cruz Biotechnology, USA. Kaninchen-anti-Cyclin
A (#06-138) und Kaninchen-anti-Phospho-Histon H3 (#06-570) stammten von
der Fa. Upstate Biotechnology, USA. Kaninchen-anti-myc-Epitop-Antikörper (CM-100)
stammten von der Fa. Gramsch, Deutschland.
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j) In vitro-Spaltung von SCC1-myc
-
Ein
vollständiger
Zellextrakt (mit einem Gehalt an 250 μg Protein) aus mit Nocodazol
zum Stillstand gebrachten HeLa-Zellen, die ektopisch Mäuse-SCC1-myc exprimieren,
wurde durch Zentrifugation in Chromatin- und Überstandfraktionen aufgetrennt.
Entweder 12,5 μl
der Überstandfraktion
oder des Chromatinpellets (resuspendiert in 5 μl Puffer mit einem Gehalt an
0,005 % Triton X100, 20 mM Hepes, pH-Wert 7,7, 20 mM KCl, 1 mM MgCl2, 2 mM CaCl2) wurden
mit 25 μl
entweder der Interphase oder des mitotischen Xenopus-Eiextrakts bei Raumtemperatur
inkubiert. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden Proben genommen,
durch SDS-PAGE getrennt und durch Immunoblotting mit anti-myc-Antikörpern analysiert.
Xenopus-Extrakte wurden gemäß den Angaben
von Murray, 1991, hergestellt.
-
k) Kartierung der N-terminalen Spaltungsstelle
von humanem SCC1
-
Zur
Erzeugung von geschnittenen Versionen der humanen SCC1-cDNA wurden
Polymerase-Kettenreaktionen (PCRs) herangezogen. Für N-terminale
Deletionen wurden verschiedene 5'-Primer
mit einem Gehalt an T7- Promotorregionen,
einem Startcodon und geeigneten SCC1-Sequenzen verwendet. Für C-terminale
Deletionen wurden verschiedene 3'-Primer
mit geeigneten SCC1-Sequenzen und einem Stoppcodon verwendet. Die
erhaltenen PCR-Fragmente wurden in vitro in Gegenwart von 35S-Methionin in Retikulozytenlysat transkribiert
und translatiert (TNT-System, Promega). Die in vitro-translatierten
Produkte wurden durch SDS-PAGE abgetrennt und einem Immunoblotting
mit C- oder N-terminalen, spezifischen SCC1-Antikörpern unterworfen.
-
Beispiel 1
-
Die Chromosomenassoziation von Hefe-Scc1p
in G1 ist von Esp1 abhängig.
-
- A) Zellen (Wildtyp für ESP1 oder mit einem Gehalt
an der esp1-1-Mutation) mit einer unmodifizierten; endogenen Kopie
von Scc1 und einer zweiten myc-markierten
Kopie unter der Kontrolle des GAL-Promotors wurden 120 Minuten mit
dem passenden Pheromon-alpha-Faktor arretiert. Sämtliche Zellen waren dann in der
G1-Phase des Zellzyklus arretiert (Zeitpunkt 0 des Experiments).
Das FACScan-Profil des DNA-Gehalts ist dargestellt und zeigt, dass
sämtliche
Zellen während
des folgenden 120-minütigen
Verlaufs des Experiments arretiert blieben. Scc1-myc wurde 60 Minuten
durch Zugabe von 2 % Galactose induziert. Anschließend wurden
die Zellen auf Medium mit einem Gehalt an 2 % Glucose übertragen,
um die Scc1-myc-Expression zu reprimieren (1A).
- B) Eine Expression von Scc1-myc durch Vollzellen-in situ-Hybridisierung
war ersichtlich (offene Kreise) und eine Chromosomenbindung von
Scc1-myc wurde unter Anwendung von Chromosomen-Spreads (ausgefüllte Quadrate)
beobachtet. Der prozentuale Anteil von Zellen, die positiv in Bezug
auf die Expression von Scc1-myc waren und der Anteil der Zellen,
bei denen Scc1-myc an Chromosomen gebunden war, ist in den Diagrammen
dargestellt (1B).
-
Beispiel 2
-
In vitro-Test auf Hefe-Scc1p-Spaltung
und -Dissoziation aus Chromatin
-
Chromatin
wurde aus einem Stamm mit einem Gehalt an mit HA-Epitopen markiertem
Scc1p, der mit Nocodazol in der Metaphase arretiert worden war,
hergestellt. Die Proteine im Chromatinpräparat wurden durch SDS-PAGE
aufgetrennt und Scc1-HA wurde durch Western-Blotting nachgewiesen
(2, Bahn 1). Dieses Chromatinpräparat wurde in den angegebenen
Extrakten mit oder ohne Zugabe von in vitro-Translationsprodukten
(wie angegeben) resuspendiert. Nach einer 10-minütigen Inkubation bei 25°C wurde das
Chromatin erneut durch Zentrifugation vom Überstand abgetrennt. Aliquotanteile
der Überstandfraktion
und der Chromatinfraktion der einzelnen Reaktionen wurden analysiert.
-
Beispiel 3
-
Nachweis des in vivo-Hefe-Scc1p-Spaltungsprodukts
in Zellen beim synchronen Übergang
von der Metaphase zur Anaphase
-
Der
verwendete Stamm exprimierte Cdc20p unter der Kontrolle des GAL-Promotors als der
einzigen Cdc20p-Quelle. Scc1p wurde mit HA-Epitopen markiert und
Schwesterchromatide wurden durch an tetO-Sequenzen gebundenes tetR-GFP,
das am Zentromer von Chromosom V inseriert war, sichtbar gemacht.
Zellen wurden in der Metaphase arretiert, indem die Zellen 120 Minuten
in Medium ohne Galactose in Bezug auf Cdc20p verarmt wurden. Anschließend wurde
2 % Galactose zugegeben, um die Cdc20p-Synthese zu induzieren.
-
- A) Das FACscan-Profil des zeitlichen Verlaufs
ist in 3A dargestellt.
- B) Die Sprossenbildung (3b, ausgefüllte Quadrate)
wurde bewertet. Sämtliche
Zellen waren nach 120 Minuten mit großen Sprossen arretiert. Eine
Zytokinese erfolgte bei den meisten Zellen 30 bis 45 Minuten nach
Induktion der Cdc20p-Synthese. An Chromosomen gebundenes Scc1-HA
war auf Chromosomen-Spreads (3B, offene
Kreise) in den meisten Zellen in der Stillstandsphase ersichtlich.
Scc1-HA verschwand aus den Chromosomen innerhalb von 15 Minuten
nach der Freisetzung. Der prozentuale Anteil an Zellen mit getrennten
Schwesterchromatiden, die als zwei getrennte GFP-Punkte im Zellkörper sichtbar sind,
ist dargestellt (3B, ausgefüllte Dreiecke).
- C) Beispiele von Zellen in der Stillstandsphase nach 120 Minuten
und 15 Minuten nach der Freisetzung. Die synchrone Trennung von
Schwesterchromatiden ist in Form von sich trennenden GFP-Punkten
sichtbar (3C).
- D) Western-Blot-Analyse von Vollzellextrakten zu den angegebenen
Zeitpunkten. Das Spaltungsfragment von Scc1-HA tritt nach 135 Minuten
kurz nach der Freisetzung aus der Metaphasen-Blockierung beim Übergang
zur Anaphase auf (3D).
-
Beispiel 4
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Expression einer nicht-spaltbaren Variante
von Hefe-Scc1p verhindert in vivo die Scc1p-Dissoziation von Chromosomen
und die Trennung von Schwesterchromatiden
-
- A) FACscan-Profil des DNA-Gehalts bei Freisetzung
von sprossenfreien G1-Zellen in den Zellzyklus entweder mit oder
ohne Induktion der Scc1RR-DD-Mutante
(4A).
- B) Sprossungsindex ohne (4B, offene
Quadrate) oder mit (4B, offene Dreiecke) Induktion
von Scc1RR-DD. Die Trennung von Schwesterchromatiden in den Zellen
wurde durch Zählen
des prozentualen Anteils von Zellen mit einem Gehalt an zwei getrennten
GFP-Punkten verfolgt (4B, ausgefüllte Quadrate für die Kontrollkultur,
die kein Scc1RR-DD exprimierte, und ausgefüllte Dreiecke für die Kultur,
die Scc1RR-DD exprimierte).
- C) Die Scc1p-Ohromosomenassoziation wurde an Chromosomen-Spreads
gemessen. Das endogene Wildtyp-Scc1-myc ist für die Kontrollzellen (offene
Quadrate) und für
Zellen, die Scc1RR-DD exprimieren (4c, offene
Dreiecke), dargestellt. Das Scc1RR-DD war HA-markiert und wurde
an Chromosomen-Spreads
der induzierten Kultur nachgewiesen (4C, ausgefüllte Dreiecke).
- D) Beispiele von Chromosomen-Spreads beider Kulturen nach 150
Minuten in der Metaphase und nach 180 Minuten, nachdem der Großteil der
Zellen der Kontrollkultur in die Anaphase gelangt war. Die DNA wurde
mit DAPI gefärbt,
Scc1-myc wurde mit Kaninchen-anti-myc-Antiserum und konjugiertem
sekundärem anti-Kaninchen-Cy5-Antikörper nachgewiesen,
Scc1RR-DD-HA wurde mit monoklonalem Mäuse-Antikörper 16B12 und konjugiertem
sekundärem
anti-Maus-Cy3-Antikörper
nachgewiesen. Schwesterchromatide des Zentromers V wurden durch
die GFP-Punkte sichtbar gemacht (4D).
-
Beispiel 5
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Gereinigtes Hefe-Scc1 ist ein Substrat
für die
Esp1-abhängige
Spaltung
-
5A: Reinigung von Scc1 aus mit Baculovirus
infizierten Insektenzellen. SDS-PAGE, gefolgt von einer Färbung mit
Coomassie-Brillantblau R250 eines Kontroll-HiFive-Vollzellextrakts
(Bahn 1), eines Vollzellextrakts nach Infektion mit Scc1 exprimierendem
Virus (Bahn 2), des Eluats aus der Chitin-Affinitätssäule (Bahn
3) und der gepoolten Fraktion der zweiten chromatographischen MonoQ-Stufe (Bahn 4). Auf ähnliche Weise
gereinigtes Scc1, das aber eine metaphasenartige Phosphorylierung
aufwies, ist in Bahn 5 dargestellt.
-
5B: Spaltungstest unter Verwendung von
gereinigtem Scc1. Gereinigtes Scc1 sowohl in der unphosphorylierten
Form als auch in der metaphasenartigen phosphorylierten Form wurde
als Substrat in einem Spaltungstest verwendet. Der Esp1 enthaltende
Zellextrakt entsprach dem von 2, wurde
aber im Gemisch mit dem Kontrollextrakt in verschiedenen Verhältnissen
verwendet, um eine Titration der Esp1-Aktivität zu erreichen. Scc1 wurde
durch Western-Blotting mit dem monoklonalen anti-FLAG-Antikörper M2
(Sigma) nachgewiesen.
-
Beispiel 6
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Eine
Mutation der katalytischen Diade in Hefe-Esp1 beseitigt deren Spaltungsaktivität. Wildtyp-Esp1 und
die Mutanten H1505A und C1531A wurden in Hefe überexprimiert und mit einem
FLAG-Epitop zum Nachweis markiert. 6A:
Western-Blot von Zellextrakten zum Nachweis, dass die beiden mutanten
Esp1-Proteine als stabile Proteine in ähnlichen Konzentrationen wie
das Wildtypprotein exprimiert wurden. 6B:
Die assoziierte Scc1-Spaltungsaktivität wurde wie in Beispiel 2 getestet.
-
Beispiel 7
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Eine Verhinderung der Spaltung des meiotischen
Kohäsionsproteins
Rec8 durch Mutationen in den Spaltungsstellen oder durch eine esp1-Mutation hemmt meiotische
Kernteilungen.
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7A: Diploide Hefestämme, die entweder in Bezug
auf Rec8 vom Wildtyp waren, oder Rec8, bei dem beide Spaltungsstellen
mutiert waren, exprimierten, wurden der Sporenbildung unterzogen.
Der prozentuale Anteil an Zellen, die einen Kern, zwei Kerne oder
drei oder vier Kerne enthielten, ist im gesamten zeitlichen Verlauf
des Experiments dargestellt.
-
7B: Ein diploider Hefestamm, der in Bezug
auf die esp1-2-Mutation homozygot war, wurde bei 25 oder 35°C der Sporenbildung
unterzogen. Der prozentuale Anteil an Zellen, die einen Kern, zwei
Kerne oder drei oder vier Kerne enthielten, ist dargestellt.
-
Beispiel 8
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Assoziation von humanem SCC1 mit Chromatin
-
Chromatin-
und Überstandfraktionen
wurden aus HeLa-Zellen, die sich entweder in der logarithmischen
Wachstumsphase (log) befanden oder in der Metaphase mit Nocodazol
arretiert waren (noc), hergestellt. Proteine aus äquivalenten
Aliquotanteilen dieser Fraktionen wurden durch SDS-PAGE getrennt
und auf die Anwesenheit von SCC1 durch Immunoblotting unter Verwendung
von radioaktiv markierten Antikörpern analysiert
(8, oberes Feld). Die Intensitäten der SCC1-Banden wurden
quantitativ bestimmt (8, unteres Feld).
-
Beispiel 9
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Humanes SCC1 wird bei der Mitose gespalten.
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HeLa-Zellen
wurden zu Beginn der S-Phase durch doppelte Thymidinbehandlung arretiert
und synchron in den Zellzyklus freigegeben. Proben wurden zu den
angegebenen Zeitpunkten entnommen. Die Zellen wurden auf ihren DNA-Gehalt
durch FACscan (9A) und durch SDS-PAGE und Immunoblotting
von Vollzellextrakten unter Verwendung der angegebenen Antikörper (9B)
analysiert. Die von der Phosphorylierung abhängige elektrophoretische Mobilitätsverschiebung
der APC-Untereinheit CDC27 wurde als Marker für den Mitoseeintritt verwendet.
Das Verschwinden von Cyclin A wurde als Marker für die Metaphase verwendet und
das Verschwinden von CDC20, Securin und Cyclin B als Marker für die Anaphase.
Die Proteasom-Konzentrationen
wurden als Beladungskontrolle bestimmt. Die Pfeile in den Feldern
3 und 4 von oben von 9B zeigen 100 kDa- und 25 kDa-Banden,
die durch Antikörper
erkannt werden, die spezifisch für
den C- bzw. N-Terminus von SCC1 sind.
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Beispiel 10
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Ektopisch exprimiertes SCC1-myc wird in
den Cohesinkomplex eingebaut und bei der Mitose gespalten
-
10A: Ein Extrakt von logarithmisch wachsenden
HeLa-Zellen, die in stabiler Weise SCC1-myc exprimierten, wurde
durch eine 5–20
%-Saccharose-Dichtegradientenzentrifugation
getrennt. Proteine einer jeden Gradientenfraktion wurden durch SDS-PAGE
und durch Immunoblotting unter Verwendung von Antikörpern gegen
SCC1, das myc-Epitop und gegen die humane Cohesin-Untereinheit SA1
analysiert. Die Position von 9S- und 14S-Cohesinkomplexen ist angegeben.
Sowohl endogenes SCC1 als auch ektopisch exprimiertes SCC1-myc finden
sich ausschließlich
in den Fraktionen mit einem Gehalt an dem 14S-Cohesinkomplex.
-
10B: HeLa-Zellen, die in stabiler Weise SCC1-myc
exprimierten, wurden durch doppelte Thymidinbehandlung arretiert
und synchron in den Zellzyklus freigegeben. Proben wurden zu den
angegebenen Zeitpunkten entnommen und Vollzellextrakte wurden durch
SDS-PAGE und Immunoblotting unter Verwendung von Antikörpern gegen
das myc-Epitop und den C-Terminus von SCC1 analysiert. SCC1-Spaltungsprodukte sind
durch Pfeile angegeben. Es wird gezeigt, dass zwei Behandlungen
des myc-Immunoblots zu einem zweiten SCC1-myc-Spaltungsprodukt mit höherer elektrophoretischer
Beweglichkeit führen,
die nur bei längeren Behandlungen
nachgewiesen werden kann (unteres Feld).
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Beispiel 11
-
Humanes SCC1 wird in humanen Zellen, die
durch Behandlung mit Nocodazol in der Metaphase arretiert sind, nicht
gespalten.
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HeLa-Zellen,
die in stabiler Weise SCC1-myc exprimierten, wurden durch doppelte
Thymidinbehandlung synchronisiert und in Gegenwart entweder von
DMSO (Ergebnisse in 11A und C dargestellt) oder von
Nocodazol in Lösung
in DMSO (Ergebnisse in 11B und
D dargestellt) in den Zellzyklus freigegeben. Zu den angegebenen
Zeitpunkten wurden Proben entnommen. Die Zellen wurden durch FACsan
(11A und B) und durch Immunoblotting von Vollzellextrakten
unter Verwendung der angegebenen Antikörper (11C und
D) analysiert. Für
den C-Terminus von SCC1 spezifische Antikörper wurden verwendet. Neben den
in Beispiel 9 verwendeten Antikörpern
wurde ein Antikörper,
der spezifisch für
mitotisch phosphoryliertes Histon H3 war (PhosphoH3) als mitotischer
Marker verwendet.
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Beispiel 12
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SCC1 wird in der Anaphase gespalten.
-
HeLa-Zellen,
die in stabiler Weise SCC1-myc exprimierten, wurden mit Nocodazol
in der Metaphyse arretiert und synchron in die Anaphase freigegeben.
Proben wurden zu den angegebenen Zeitpunkten entnommen. Die Zeilen
wurden durch FACscan (12A)
und durch Immunoblotting von Vollzellextrakten unter Verwendung
der angegebenen Antikörper
(12B) analysiert. Antikörper, die spezifisch für den C-Terminus von
SCC1 waren, wurden verwendet.
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Beispiel 13
-
SCC1-myc wird in vitro gespalten.
-
Chromatin-
und Überstandfraktionen
wurden durch differentielle Zentrifugation aus mit Nocodazol arretierten
HeLa-Zellen, die in stabiler Weise SCC1-myc exprimierten, isoliert.
Die Chromatinfraktion wurde in mitotischen und Interphasen-Xenopus-Eiextrakten
inkubiert und die Überstandfraktion
wurde in mitotischem Xenopus-Eiextrakt inkubiert. Proben wurden
zu den in 13 angegebenen Zeitpunkten entnommen
und durch SDS-PAGE und Immunoblotting unter Verwendung von Antikörpern gegen
das myc-Epitop analysiert. Vollzellextrakte aus SCC1-myc exprimierenden
HeLa-Zellen in der S-Phase oder in der Anaphase (erhalten durch
Freigabe aus einem doppelten Thymidin-Stillstand für 6 und 11,5 Stunden) wurden
nebeneinander analysiert. Spaltungsprodukte von SCC1-myc, die spezifisch
in mitotischen Xenopus-Extrakten
gebildet werden, sind durch Pfeile angegeben.
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Beispiel 14
-
Kartierung der N-terminalen Spaltungsstelle
von humanem SCC1
-
Geschnittene
Versionen der humanen SCC1-cDNA wurden durch PCR erzeugt und in
vitro transkribiert und translatiert. Die 355-markierten
in vitro-Translationsprodukte
(35S-IVT) wurden durch Immunoblotting mit
SCC1-Antikörpern (obere
Felder) und durch Phosphorimaging (untere Felder) analysiert. N-terminale
Deletionsmutanten wurden durch Immunoblotting mit für den C-Terminus von SCC1
spezifischen Antikörpern analysiert
(14, linke Felder) und C-terminale Deletionsmutanten
wurden mit Antikörpern,
die für
den N-Terminus von SCC1 spezifisch waren, analysiert (14,
rechte Felder). Extrakte von SCC1-myc exprimierenden HeLa-Zellen
in der Anaphase oder in der G1-Phase (erhalten durch Freigabe aus
einem doppelten Thymidin-Stillstand) wurden nebeneinander analysiert.
Die SCC1-Spaltungsprodukte, die in HeLa-Extrakten nachgewiesen wurden,
sind durch Pfeile angegeben.
-
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