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1. HINTERGRUND
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1.1 TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neuartige Polynukleotide und Proteine,
die von solchen Polynukleotiden kodiert werden, zusammen mit Verwendungszwecken
für diese
Polynukleotide und Proteine, beispielsweise in therapeutischen,
diagnostischen und Forschungsverfahren. Insbesondere betrifft die
Erfindung ein neuartiges Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Polypeptid.
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1.2 ALLGEMEINER STAND
DER TECHNIK
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Identifizierte
Polynukleotid- und Polypeptidsequenzen verfügen über zahlreiche Anwendungen
in beispielsweise der Diagnostik, der forensischen Medizin, der
Genkartierung, der Identifizierung von Mutationen, die für Genschäden oder
andere Merkmale verantwortlich zeichnen, zur Beurteilung der Biodiversität und zur Herstellung
vieler anderer Arten von Daten und Produkten, die von DNA und Aminosäuresequenzen
abhängen.
Von Proteinen ist bekannt, dass sie über eine biologische Aktivität verfügen, beispielsweise
aufgrund ihrer sezernierten Beschaffenheit im Fall von Leader-Sequenz-Klonierung, aufgrund
ihrer Zell- oder Gewebequelle im Fall von auf PCR basierten Techniken
oder aufgrund einer strukturellen Ähnlichkeit zu anderen Genen
mit bekannter biologischer Aktivität. Auf diese Polypeptide und
die Polynukleotide, die sie kodieren, ist die vorliegende Erfindung
gerichtet. Insbesondere ist diese Erfindung auf neuartige Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Polypeptide und Polynukleotide gerichtet.
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Stammzellen
sind als Zellen mit der Fähigkeit
zur unbegrenzten oder anhaltenden Selbsterneuerung definiert, die
mindestens einen Typ hoch differenzierter Nachkommen produzieren
können.
Man glaubt, dass zwischen Stammzellen und deren terminal differenzierten
Nachkommen eine Zwischenpopulation von festgelegten Vorläuferzellen
mit begrenzter Fähigkeit
und beschränktem
Differenzierungspotential vorliegt (Watt und Hogan, (2000) Science
287, 1427-1430). Die Teilung und Differenzierung von embryonalen
Stammzellen hat alle differenzierten Zellen und Organe eines mehrzelligen
Organismus zur Folge. Eine Reserve von Stammzellen wird während des
adulten Lebens eines Organismus aufrechterhalten, um die terminal
differenzierten Zellpopulationen ähnlich wie hämopoetische
Zellen wiederaufzufüllen.
Es wird allgemein angenommen, dass die adulten Stammzellen von den
embryonalen Stammzellen abstammen und nur ein begrenztes Potential
zur Differenzierung aufweisen. Stammzellen sind im Allgemeinen äußerst schwierig
zu kultivieren und in vitro aufrechtzuerhalten, geschweige denn
sie auf einen vorbestimmten Differenzierungsweg zu lenken.
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Neuere
Forschungen haben jedoch gezeigt, dass die adulten Stammzellen über ein
viel breiteres Potential zur Differenzierung verfügen, als
bisher geglaubt wurde. Es wurde gezeigt, dass adulte Nervenstammzellen,
wenn sie in einen bestrahlten Wirt verpflanzt wurden, das Knochenmark
populieren und zu Knochenmark-, Lymphoid- und frühen hämopoetischen Zellen führen können (Bjornson
et al., (1999) Science, 283, 534-537). Zudem waren Forscher erstmals
in der Lage, menschliche embryonale Stammzellen in vitro zu kultivieren.
Die Verfasser zeigten, das menschliche Blastozystenzellen für eine längere Zeit
kultiviert werden können
und zu einer Vielfalt an unterschiedlichen Zelltypen differenzieren
könnten
(Thomson et al., (1998) Science, 282, 1145-1147). Dies hat den Weg
für die
Anwendung autologer Transplantation und Organregeneration zur Behandlung
von Organversagen und degenerativen Erkrankungen geebnet. Präzise Interaktionen
von zahlreichen Rezeptoren auf den Stammzellen mit löslichen
und von Stromazellen exprimierten Faktoren sind erforderlich, damit
eine Stammzelle sich teilt und sich auf Differenzierung festlegt.
Es ist offensichtlich geworden, dass die Gewebenischen und die Mikroumgebung,
die die Faktoren bereitstellt, von äußerster Bedeutung sind. Von
allen Zytokinen wie IL-3, IL-6, IL-7 und löslichen Proteinen wie und flt-3,
Erythropoetin und Stammzellfaktor ist gezeigt worden, dass sie zusammenarbeiten,
um eine Differenzierung entlang eines spezifischen Wegs zu erzielen.
Es wird geglaubt, dass präzise
Kombinationen von Wachstumsfaktoren, Zytokinen und Gewebelokalisation
zu unterschiedlichen differenzierten Populationen von Stammzellen
führen
könnten.
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Somit
können
die Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Polypeptide und Polynukleotide der Erfindung dazu verwendet werden,
die Differenzierung von embryonalen und adulten Stammzellen zu induzieren, um
zu unterschiedlichen Zelltypen zu führen. Sie können auch bei der Behandlung
von Leukämie,
Hämophilie und
degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer-Krankheit verwendet werden.
Die Polynukleotide und Polypeptide der Erfindung können weiterhin
zum Entwickeln von neuen Geweben und Organen genutzt werden, die
Patienten helfen können,
die transplantierter Gewebe bedürfen.
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2. ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung basiert auf der Entdeckung neuartiger Stammzellwachstumsfaktor-ähnlicher Polypeptide, neuartiger
isolierter Polynukleotide, die solche Polypeptide kodieren, einschließlich rekombinanter DNA-Molekülen, klonierter
Gene oder degenerierter Varianten davon, insbesondere natürlich vorkommende Varianten,
wie Allelvarianten, Antisense-Polynukleotidmoleküle und Antikörper, die
spezifisch eines oder mehrere Epitope erkennen, die auf solchen
Polypeptiden vorliegen, als auch Hybridome, die solche Antikörper produzieren.
Spezifisch basieren die Polynukleotide der vorliegenden Erfindung
auf Polynukleotiden, die aus cDNA-Bibliotheken isoliert wurden,
die aus menschlicher fötaler
Leber/Milz, Ovarium, adultem Gehirn, Lungentumor, Rückenmark,
Zervix, Endothelzellen, Nabelschnur, Lymphozyt, Lungenfibroblast,
fötalem
Gehirn und Testis hergestellt wurden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein isoliertes Polynukleotid bereitgestellt, das
für ein
Polypeptid kodiert, wobei das Polypeptid aus der Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr. 25 besteht, oder für ein Polypeptid mit mindestens
90 % Sequenzidentität
zu SEQ ID Nr. 25 mit Stammzellwachstumsfaktoraktivität kodiert.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Polynukleotid um eine DNA-Sequenz.
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Außerdem wird
von diesem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ein isoliertes
Polynukleotid bereitgestellt, das das Komplement eines Polynukleotids
der Erfindung umfasst.
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Außerdem werden
von der vorliegenden Erfindung ein Vektor bereitgestellt, der das
Komplement eines Polynukleotids der Erfindung umfasst, ein Expressionsvektor,
der ein Polynukleotid der Erfindung umfasst, sowie eine Wirtszelle,
die gentechnisch verändert
wurde, um ein Polynukleotid der Erfindung zu exprimieren. In Bezug
auf Wirtszellen steht das Polynukleotid vorzugsweise in operativer
Verbindung mit einer regulatorischen Sequenz, die die Expression
des Polynukleotids in der Wirtszelle steuert.
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Gemäß einem
anderen Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes
Polypeptid mit Stammzellwachstumsfaktoraktivität bereitgestellt, wobei das
Polypeptid aus der Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr. 25 besteht, oder ein Polypeptid mit mindestens 90
% Sequenzidentität
dazu.
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Außerdem wird
von diesem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung eine Zusammensetzung
bereitgestellt, die ein Polypeptid der Erfindung und eine Trägersubstanz
umfasst.
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Weiterhin
wird von der vorliegenden Erfindung ein In-vitro-Verfahren zum Nachweisen
eines Polynukleotids der Erfindung in einer Probe bereitgestellt,
das Folgendes umfasst:
- a) Kontaktieren der
Probe unter stringenten Hybridisierungsbedingungen mit Nukleinsäure-Primern,
die sich unter solchen Bedingungen an das Polynukleotid der Erfindung
anlagern;
- b) Amplifizieren eines Produkts, das aus dem Polynukleotid der
Erfindung besteht; und
- c) Nachweisen des Produkts und dadurch des Polynukleotids der
Erfindung in der Probe.
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Vorzugsweise
umfasst das Polynukleotid ein RNA-Molekül und das Verfahren umfasst
weiterhin das reverse Transkribieren eines angelagerten RNA-Moleküls in ein
cDNA-Polynukleotid.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird ein In-vitro-Verfahren zum Nachweisen
eines Polypeptids der Erfindung in einer Probe bereitgestellt, das
Folgendes umfasst:
- a) Kontaktieren der Probe
mit einer Verbindung, die an das Polypeptid bindet und mit diesem
einen Komplex bildet, unter Bedingungen und für einen Zeitraum, die dazu
ausreichen, um den Komplex zu bilden, wobei die Verbindung ein Antikörper ist,
der für
ein Polypeptid der Erfindung spezifisch ist; und
- b) Nachweisen der Bildung des Komplex, so dass, wenn eine Komplexbildung
nachgewiesen wird, ein Polypeptid der Erfindung nachgewiesen wird.
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Weiterhin
wird von der vorliegenden Erfindung ein In-vitro-Verfahren zum Identifizieren
einer Verbindung, die an ein Polypeptid der Erfindung bindet, bereitgestellt,
das Folgendes umfasst:
- a) Kontaktieren der
Verbindung mit dem Polypeptid der Erfindung unter Bedingungen und
für eine
Zeitspanne, die dazu ausreichen, um einen Komplex aus Polypeptid
und Verbindung zu bilden; und
- b) Nachweisen des Komplex, so dass, wenn der Komplex aus Polypeptid
und Verbindung nachgewiesen wird, eine Verbindung, die an das Polypeptid
der Erfindung bindet, identifiziert wird.
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Gemäß diesem
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein In-vitro-Verfahren zum Identifizieren
einer Verbindung, die an ein Polypeptid der Erfindung bindet, bereitgestellt,
das Folgendes umfasst:
- a) Kontaktieren der
Verbindung mit dem Polypeptid der Erfindung in einer Zelle für eine Zeitspanne,
die dazu ausreicht, um einen Komplex aus Polypeptid und Verbindung
zu bilden, wobei der Komplex die Expression einer Reportergensequenz
in der Zelle antreibt; und
- b) Nachweisen des Komplex durch Nachweisen der Expression der
Reportergensequenz, so dass, wenn der Komplex aus Polypeptid und
Verbindung nachgewiesen wird, eine Verbindung, die an das Polypeptid der
Erfindung bindet, identifiziert wird.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird ein In-vitro-Verfahren zur Herstellung
eines Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Polypeptids bereitgestellt, das Folgendes umfasst:
- a) Kultivieren einer Wirtszelle der Erfindung unter Bedingungen,
die dazu ausreichen, um das Polypeptid in der Zelle zu exprimieren;
und
- b) Isolieren des Polypeptids aus der Zellkultur oder den Zellen
von Schritt (a).
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Gemäß weiteren
Gesichtspunkten der Erfindung werden ein Kit, das ein Polypeptid
der Erfindung umfasst, und ein Nukleinsäure-Array, das ein Polynukleotid
der Erfindung an eine Oberfläche
angeheftet umfasst, bereitgestellt. Vorzugsweise erkennt das Array
vollständige Übereinstimmungen
mit dem Polynukleotid der Erfindung oder das Array erkennt Fehlpaarungen
mit dem Polynukleotid der Erfindung.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird weiterhin eine Zusammensetzung bereitgestellt, die
Folgendes umfasst:
- a) eine therapeutische Menge
eines Polypeptids der Erfindung; oder
- b) eine therapeutische Menge eines Polynukleotids, das für ein Polypeptid
der Erfindung kodiert, in einer Form und unter Bedingungen, so dass
das Polypeptid hergestellt wird, und eine pharmazeutisch unbedenkliche
Trägersubstanz,
zur Verwendung als ein Arzneimittel. Vorzugsweise wird das Arzneimittel
zum Verstärken
der Aktivität
oder Expression des Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Polypeptids der Erfindung verwendet.
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Gemäß diesem
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird außerdem eine Zusammensetzung bereitgestellt,
die Folgendes umfasst:
eine therapeutische Menge eines Polynukleotids,
das die Expression einer Nukleotidsequenz inhibiert, die für ein Polypeptid
der Erfindung kodiert, zur Verwendung als ein Arzneimittel. Vorzugsweise
wird das Arzneimittel zum Inhibieren der Aktivität oder Expression von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichem
Polypeptid der Erfindung verwendet.
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Gemäß einem
anderen Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung
einer Zusammensetzung, die aus der Gruppe bestehend aus:
- a) einer Zusammensetzung, die eine therapeutische
Menge eines Polypeptids mit Stammzellwachstumsfaktoraktivität umfasst,
das die Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr. 25, 28, 31, 34 oder 35 umfasst; und
- b) eine Zusammensetzung, die eine therapeutische Menge eines
Polynukleotids umfasst, das für
das Polypeptid kodiert, in einer Form und unter Bedingungen, so
dass das Polypeptid produziert wird,
ausgewählt ist,
bei der Herstellung eines Arzneimittels zur Verstärkung der
Aktivität
des Stammzellwachstumsfaktors in einem Patienten, der dieser bedarf,
bereitgestellt.
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Gemäß diesem
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung einer
Zusammensetzung bereitgestellt, die eine therapeutische Menge eines
Polynukleotids umfasst, das die Expression einer Nukleotidsequenz
inhibiert, die für
ein Polypeptid mit Stammzellwachstumsfaktoraktivität, das die
Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr. 25, 28, 31, 34 oder 35 umfasst, kodiert, zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Inhibition der Aktivität des Stammzellwachstumsfaktors
in einem Patienten, der dieser bedarf,.
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Die
hierin offenbarten Zusammensetzungen beinhalten zusätzlich Vektoren
wie Expressionsvektoren, die die offenbarten Polynukleotide enthalten,
Zellen, die gentechnisch verändert
wurden, um solche Polynukleotide zu enthalten, und Zellen, die gentechnisch
verändert
wurden, um solche Polynukleotide zu exprimieren.
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Hierin
werden isolierte Polynukleotide offenbart, die ein Polynukleotid
beinhalten, aber nicht darauf beschränkt sind, das die in SEQ ID
Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 dargelegte Nukleotidsequenz umfasst;
oder ein Fragment der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33; ein
Polynukleotid, das die vollständige
proteinkodierende Sequenz der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder
33 (beispielsweise SEQ ID Nr. 23, 25 oder 28) umfasst; und ein Polynukleotid,
das die Nukleotidsequenz der reifen proteinkodierenden Sequenz einer
beliebigen Sequenz der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 umfasst.
Die hierin offenbarten Polynukleotide beinhalten außerdem,
sind aber nicht darauf beschränkt,
ein Polynukleotid, das unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
an (a) das Komplement einer beliebigen der in SEQ ID Nr. 1-22, 24,
26-27, 29 oder 33 dargelegten Nukleotidsequenzen; (b) eine Nukleotidsequenz,
die eine beliebige Sequenz von SEQ ID Nr. 23, 25, 28, 30-32, 34
oder 35 kodiert, hybridisiert; ein Polynukleotid, das eine Allelvariante
eines beliebigen der oben vorgetragenen Polynukleotide mit mindestens
70 % Polynukleotidsequenzidentität
zu den Polynukleotiden ist; ein Polynukleotid, das für ein Spezieshomolog
(z. B. Orthologa) eines beliebigen der oben vorgetragenen Peptide
kodiert; oder ein Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das
eine spezifische Domäne
oder Verkürzung
des Polypeptids, umfassend SEQ ID Nr. 23, 25, 28 oder 31, umfasst.
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Eine
wie in dieser Anmeldung verwendete Sammlung kann eine Sammlung von
nur einem Polynukleotid sein. Die Sammlung von Sequenzinformationen
oder eindeutig identifizierender Information jeder Sequenz kann
auf einem Nukleinsäure-Array
bereitgestellt werden. In einer Ausführungsform werden Segmente
der Sequenzinformation auf einem Nukleinsäure-Array bereitgestellt, um
das Polynukleotid zu erkennen, dass das Segment enthält. Das
Array kann dafür
entworfen sein, vollständige Übereinstimmungen
oder Fehlpaarungen mit dem Polynukleotid, das das Segment enthält, zu erkennen.
Die Sammlung kann auch in einem computerlesbaren Format bereitgestellt
werden.
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Weiterhin
werden Klonierungs- oder Expressionsvektoren, die mindestens ein
Fragment der oben dargelegten Polynukleotide umfassen, und Wirtszellen
oder -organismen, die mit diesen Expressionsvektoren transformiert
wurden, offenbart. Zu geeigneten Vektoren zählen Plasmide, Cosmide, Lambda-Phagen-Derivate,
Phagemide und dergleichen, die im Stand der Technik wohl bekannt
sind. Demgemäß werden
außerdem ein
Vektor, der ein offenbartes Polynukleotid enthält, und eine Wirtszelle, die
das Polynukleotid enthält,
offenbart. Im Allgemeinen enthält
der Vektor einen Replikationsursprung, der in mindestens einem Organismus funktionell
ist, geeignete Schnittstellen für
Restriktionsendonukleasen und einen selektierbaren Marker für die Wirtszelle.
Hierin offenbarte Vektoren beinhalten Expressionsvektoren, Replikationsvektoren,
die Probe generierende Vektoren und Sequenzierungsvektoren. Die
Wirtszelle kann eine prokaryontische oder eukaryontische Zelle sein
und kann ein einzelliger Organismus oder Teil eines mehrzelligen
Organismus sein.
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Die
hierin offenbarten Zusammensetzungen beinhalten Polypeptide, die
ein isoliertes Peptid umfassen, jedoch nicht darauf beschränkt sind,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, das die Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr. 23, 25, 28, 30-32, 34 oder 35 umfasst, oder das entsprechende
vollständige
oder reife Protein. Hierin offenbarte Polypeptide beinhalten außerdem Polypeptide
mit biologischer Aktivität,
die von (a) einem beliebigen der Polynukleotide mit einer in SEQ
ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 dargelegten Nukleotidsequenz
oder (b) Polynukleotiden, die unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
an das Komplement der Polynukleotide von (a) hybridisieren, kodiert
werden. Biologisch oder immunologisch aktive Varianten von beliebigen
der als SEQ ID Nr. 23, 25, 28, 30-32, 34 oder 35 aufgeführten Proteinsequenzen
und substantielle Äquivalente
davon, die die biologische oder immunologische Aktivität bewahren,
werden ebenfalls betrachtet. Die Polypeptide können vollständig oder zum Teil chemisch
synthetisiert werden, werden aber vorzugsweise durch rekombinante
Mittel unter Verwendung der hierin offenbarten gentechnisch veränderten
Zellen (z. B. Wirtszellen) hergestellt.
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Außerdem werden
Zusammensetzungen offenbart, die ein offenbartes Polypeptid umfassen.
Pharmazeutische Zusammensetzungen können das offenbarte Polypeptid
und eine unbedenkliche Trägersubstanz, wie
eine hydrophile, z. B. pharmazeutisch unbedenkliche Trägersubstanz,
umfassen.
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Außerdem werden
Verfahren zur Herstellung des offenbarten Polypeptids offenbart,
die das Kultivieren von Wirtszellen, die einen Expressionsvektor
umfassen, der mindestens ein Fragment eines Polynukleotids enthält, das
für das
betroffene Polypeptid kodiert, in einem geeigneten Kulturmedium
unter Bedingungen, die die Expression des gewünschten Polypeptids zulassen,
und das Reinigen des Proteins oder Peptids aus der Kultur oder aus
den Wirtszellen umfassen. Zu bevorzugten Ausführungsformen zählen jene,
in denen das mittels eines solchen Vorgangs hergestellte Protein
eine reife Form des Proteins ist.
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Erfindungsgemäße Polynukleotide
verfügen über zahlreiche
Anwendungen in einer Vielfalt von Techniken, die dem Fachmann der
Molekularbiologie bekannt sind. Zu diesen Techniken zählen die
Verwendung als Hybridisierungssonden, die Verwendung als Oligomere
oder Primer für
die PCR, die Verwendung in einem Array, die Verwendung in computerlesbaren
Datenträgern,
die Verwendung zur Chromosomen- und Genkartierung, die Verwendung
bei der rekombinanten Herstellung des Proteins und die Verwendung
bei der Erzeugung von Antisense-DNA oder -RNA, deren chemischen
Analoga und dergleichen. Wenn beispielsweise die Expression einer
mRNA weitgehend auf einen bestimmten Zell- oder Gewebetyp beschränkt ist,
können
Polynukleotide der Erfindung als Hybridisierungssonden verwendet
werden, um das Vorliegen der bestimmten Zell- oder Gewebe-mRNA in
einer Probe unter Anwendung von z. B. In-situ-Hybridisierung nachzuweisen.
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In
anderen beispielhaften Ausführungsformen
werden die Polynukleotide bei der Diagnostik als exprimierte Sequenzmarkierungen
zum Identifizieren exprimierter Gene oder, wie in der Technik wohl
bekannt ist und von Vollrath et al., Science 258:52-59 (1992) beispielhaft
gezeigt wird, als exprimierte Sequenzmarkierungen zur physischen
Kartierung des menschlichen Genoms verwendet.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
in einer Vielfalt an herkömmlichen
Vorgehensweisen und Verfahren verwendet werden, die derzeit auf
andere Proteine angewendet werden. Zum Beispiel kann ein Polypeptid
der Erfindung dazu verwendet werden, einen Antikörper zu erzeugen, der spezifisch
das Polypeptid bindet. Solche Antikörper, insbesondere monoklonale
Antikörper,
sind zum Nachweisen oder Quantifizieren des Polypeptids in Gewebe
geeignet. Die Polypeptide der Erfindung können auch als Molekulargewichtsmarker
und als ein Nahrungszusatz verwendet werden.
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Es
werden außerdem
Verfahren zum Verhindern, Behandeln oder Verbessern eines medizinischen Zustandes
offenbart, die den Schritt des Verabreichens einer therapeutisch
wirksamen Menge einer Zusammensetzung, die ein hierin offenbartes
Peptid und eine pharmazeutisch unbedenkliche Trägersubstanz umfasst, an ein
Subjekt der Säugerspezies
umfassen.
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Insbesondere
können
die Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Polypeptide und Polynukleotide der Erfindung dazu verwendet werden,
die Differenzierung von embryonalen und adulten Stammzellen zu induzieren,
um zu unterschiedlichen Zelltypen zu führen. Sie können auch bei der Behandlung
von Erkrankungen, beispielsweise Leukämie, Hämophilie und degenerativen
Erkrankungen wie Alzheimer-Krankheit, verwendet werden. Die Polynukleotide
und Polypeptide der Erfindung können
weiterhin zum Entwickeln von neuen Geweben und Organen genutzt werden,
die Patienten helfen können,
die transplantierter Gewebe bedürfen.
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Außerdem werden
Verfahren zur Behandlung von wie hierin vorgetragenen Störungen offenbart,
die die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge einer
Zusammensetzung, die ein Polynukleotid oder Polypeptid der Offenbarung
und eine pharmazeutisch unbedenkliche Trägersubstanz umfasst, an ein
Subjekt der Säugerspezies,
zu den hierin vorgetragenen Störungen
verwandte Symptome oder Anlagen aufweist, umfassen. Darüber hinaus
werden Verfahren zum Behandeln von hierin vorgetragenen Erkrankungen
oder Störungen
betrachtet, die den Schritt des Verabreichens einer Zusammensetzung,
die Verbindungen und andere Substanzen, die die Gesamtaktivität der Zielgenprodukte
modulieren, und eine pharmazeutisch unbedenkliche Trägersubstanz
umfasst. Verbindungen und andere Substanzen können eine solche Modulation
entweder auf der Ebene der Zielgen-/-proteinexpression oder der
Zielproteinaktivität
bewirken. Insbesondere werden Verfahren zum Verhindern, Behandeln
oder Verbessern eines medizinischen Zustandes, einschließlich Viruserkrankungen,
offenbart, die das Verabreichen einer therapeutisch wirksamen Menge
einer Zusammensetzung, die ein hierin offenbartes Polypeptid umfasst,
oder einer therapeutisch wirksamen Menge einer Zusammensetzung,
die einen Bindungspartner (z. B. ein für die folgenden spezifischer
Antikörper)
von hierin offenbarten Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Polypeptiden umfasst,
an ein Subjekt der Säugerspezies,
einschließlich jedoch
nicht beschränkt
auf den Menschen, umfassen. Der Mechanismus des bestimmten Zustands
oder der bestimmten Pathologie wird vorschreiben, ob die Polypeptide
oder diese Bindungspartner (oder Inhibitoren) für die Einzelperson, die einer
Behandlung bedarf, nutzbringend sein würden.
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Gemäß diesem
Verfahren können
die Polypeptide verabreicht werden, um eine In-vitro- oder In-vivo-Inhibition
der Zellfunktion hervorzurufen. Das Polypeptid kann in vivo für sich oder
als ein Zusatz zu anderen Therapien verabreicht werden. Umgekehrt
können
Protein oder andere hierin offenbarte Wirkstoffe in Formulierungen
eines bestimmten Mittels eingebunden werden, um Nebenwirkungen eines
solchen Mittels zu minimieren.
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Die
Erfindung offenbart weiterhin Verfahren zum Herstellen von in den
oben beschriebenen Verfahren nützlichen
Arzneimitteln.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zum Nachweisen
des Vorliegens der hierin offenbarten Polynukleotide oder Polypeptide
in einer Probe (z. B. Gewebe oder Probe). Solche Verfahren können beispielsweise
als Teil einer prognostischen oder diagnostischen Einschätzung von
hierin vorgetragenen Störungen
und zur Identifizierung von Patienten, die eine Veranlagung für solche
Zustände
aufweisen, genutzt werden.
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Hierin
wird ein Verfahren zum Nachweisen eines Polypeptids der Anmeldung
in einer Probe offenbart, das das Kontaktieren der Probe mit einer
Verbindung umfasst, die an das Polypeptid bindet und mit diesem einen
Komplex bildet, unter Bedingungen und für einen Zeitraum, die dazu
ausreichen, um den Komplex zu bilden, und das Nachweisen der Bildung
des Komplex umfasst, so dass, wenn ein Komplex gebildet ist, das Polypeptid
nachgewiesen wird.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
Kits, die Polynukleotidsonden und/oder monoklonale Antikörper und gegebenenfalls
quantitative Standards umfassen, zum Durchführen der hierin offenbarten
Verfahren. Des Weiteren werden Verfahren zum Beurteilen der Wirksamkeit
von Medikamenten und Überwachen
des Fortschritts von Patienten, die in klinische Studien zur Behandlung
der oben vorgetragenen Störungen
einbezogen sind, offenbart.
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Außerdem werden
Verfahren zur Identifizierung von Verbindungen, die die Expression
oder Aktivität der
hierin offenbarten Polynukleotide und/oder Polypeptide modulieren
(d. h, steigern oder mindern), offenbart. Solche Verfahren können beispielsweise
zur Identifizierung von Verbindungen, die Symptome von wie hierin vorgetragenen
Störungen
verbessern, genutzt werden. Solche Verfahren können Assays zum Identifizieren von
Verbindungen und anderen Substanzen, die mit Polypeptiden der Anmeldung
interagieren (z. B. an diese binden), beinhalten, sind jedoch nicht
darauf beschränkt.
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Es
wird ein Verfahren zum Identifizieren einer Verbindung, die an ein
Polypeptid der Anmeldung bindet, offenbart, das das Kontaktieren
der Verbindung mit dem Polypeptid unter Bedingungen und für eine Zeitspanne
umfasst, die dazu ausreichen, um einen Komplex aus Polypeptid und
Verbindung zu bilden, und das Nachweisen des Komplex umfasst, so
dass, wenn der Komplex aus Polypeptid und Verbindung nachgewiesen wird,
eine Verbindung, die an das Polypeptid bindet, identifiziert wird.
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Außerdem wird
ein Verfahren zum Identifizieren einer Verbindung, die an das Polypeptid
bindet, offenbart, das das Kontaktieren der Verbindung mit dem Polypeptid
in einer Zelle für
eine Zeitspanne umfasst, die dazu ausreicht, um einen Komplex aus
Polypeptid und Verbindung zu bilden, wobei der Komplex die Expression
einer Reportergensequenz in der Zelle antreibt, und das Nachweisen
des Komplex durch Nachweisen der Expression der Reportergensequenz
umfasst, so dass, wenn der Polypeptid/Verbindungskomplex nachgewiesen
wird, eine Verbindung, die an das Polypeptid bindet, identifiziert
wird.
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3. KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die schematische Anordnung der SEQ ID Nr. 24 mit SEQ ID Nr. 1-21.
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2 zeigt
die BLASTX-Aminosäuresequenz-Anordnung
zwischen dem Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichem Polypeptid der SEQ
ID Nr. 28 und dem Tumorendothelmarker-7-Vorläuferprotein der SEQ ID Nr. 36
(St. Croix et al., Science, 289, 1197-1201), das zeigt, dass die
zwei Sequenzen 72 % Ähnlichkeit
gegenüber 441
Aminosäureresten
und 57 % Identität
gegenüber
denselben 441 Aminosäureresten
gemein haben, wobei A = Alanin, C = Cystein, D = Asparaginsäure, E =
Glutaminsäure,
F = Phenylalanin, G = Glycin, H = Histidin, I = Isoleucin, K = Lysin,
L = Leucin, M = Methionin, N = Asparagin, P = Prolin, Q = Glutamin,
R = Arginin, S = Serin, T = Threonin, V = Valin, W = Tryptophan,
Y = Tyrosin. Gaps sind als Bindestriche dargestellt.
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4. AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Polypeptid der SEQ ID Nr. 28 ist ein Protein von ungefähr 529 Aminosäuren mit
einer vorhergesagten unglykosylierten Molekularmasse von ungefähr 59,2
kDa. Proteindatenbankrecherchen mit dem BLASTP-Algorithmus (S.F.
Altschul et al., J. Mol. Evol. 36:290-300 (1993), und S.F. Altschul
et al., J. Mol. Biol. 21:403-410 (1990), hierin durch Bezugnahme
aufgenommen) zeigen, dass SEQ ID Nr. 28 zum Tumorendothelmarker-7-Vorläuferprotein
homolog ist.
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2 zeigt
ies BLASTX-Aminosäuresequenz-Anordnung
zwischen dem vom Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Polypeptid der SEQ
ID Nr. 28 kodierten Protein und dem Tumorendothelmarker-7-Vorläuferprotein
der SEQ ID Nr. 36 (St. Croix et al., Science, 289, 1197-1201), das
angibt, dass die zwei Sequenzen 72 % Ähnlichkeit gegenüber 441
Aminosäureresten
und 57 % Identität
gegenüber
denselben 441 Aminosäureresten
gemein haben.
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Ein
vorhergesagtes Signalpeptid von ungefähr dreißig Resten wird von ungefähr Rest
1 bis Rest 30 der SEQ ID Nr. 28 (SEQ ID Nr. 30) kodiert. Der extrazelluläre Teil
ist für
sich allein nützlich.
Dies kann mittels Expression in Säugetierzellen und Sequenzieren
des gespaltenen Produkts bestätigt
werden. Die Signalpeptidregion wurde unter Anwendung des Programms
Neural Network SignalP V1.1 (Nielsen et al., (1997) Int. J. Neur.
Syst. 8, 581) (vom Center for Biological Sequence Analysis, The
Technical University of Denmark) und Hydrophobieanalyse unter Anwendung
des Kyte/Doolittle-Algorithmus (Kyte und Doolittle, (1982) J. Mol.
Biol. 157, 105) vorhergesagt. Ein Fachmann wird erkennen, dass die
Spaltstelle sich von der vom Computerprogramm vorhergesagten unterscheiden
kann. SEQ ID Nr. 31 ist das resultierende Peptid, wenn das Signalpeptid
aus SEQ ID Nr. 28 entfernt wird.
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Eine
vorhergesagte Transmembranregion von ungefähr achtundzwanzig Resten wird
von ungefähr Rest
452 bis Rest 479 der SEQ ID Nr. 28 (SEQ ID Nr. 32) kodiert. Dies
kann mittels Expression in Säugetierzellen
bestätigt
werden. Die Transmembranregion wurde unter Anwendung des Programms
Neural Network SignalP V1.1 (Nielsen et al., (1997) Int. J. Neur.
Syst. 8, 581) (vom Center for Biological Sequence Analysis, The
Technical University of Denmark) und Hydrophobieanalyse unter Anwendung
des Kyte/Doolittle-Algorithmus
(Kyte und Doolittle, (1982) J. Mol. Biol. 157, 105) vorhergesagt.
Ein Fachmann wird erkennen, dass die Transmembranregion sich von
der vom Computerprogramm vorhergesagten unterscheiden kann.
-
Das
Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Polypeptid der SEQ ID Nr. 25 (mit SEQ ID Nr. 23 identisch) ist ein
Protein von ungefähr
392 Aminosäuren
mit einer vorhergesagten unglykosylierten Molekularmasse von ungefähr 50 kDa.
Proteindatenbanksuchen mit dem BLASTP-Algorithmus (S.F. Altschul
et al., J. Mol. Evol. 36:290-300 (1993), und S.F.
-
Altschul
et al., J. Mol. Biol. 21:403-410 (1990), hierin durch Bezugnahme
aufgenommen) zeigen, dass SEQ ID Nr. 25 zum Tumorendothelmarker-7-Vorläuferprotein
homolog ist.
-
Eine
vorhergesagte Transmembranregion von ungefähr achtundzwanzig Resten wird
von ungefähr Rest
315 bis Rest 342 der SEQ ID Nr. 25 (SEQ ID Nr. 32) kodiert. Dies
kann mittels Expression in Säugetierzellen
bestätigt
werden. Die Transmembranregion wurde unter Anwendung des Programms
Neural Network SignalP V1.1 (Nielsen et al., (1997) Int. J. Neur.
Syst. 8, 581) (vom Center for Biological Sequence Analysis, The
Technical University of Denmark) und Hydrophobieanalyse unter Anwendung
des Kyte/Doolittle-Algorithmus
(Kyte und Doolittle, (1982) J. Mol. Biol. 157, 105) vorhergesagt.
Ein Fachmann wird erkennen, dass die Transmembranregion sich von
der vom Computerprogramm vorhergesagten unterscheiden kann.
-
Insbesondere
können
die Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Polypeptide und Polynukleotide der Erfindung dazu verwendet werden,
die Differenzierung von embryonalen und adulten Stammzellen zu induzieren,
um unterschiedliche Zelltypen zu verursachen. Sie können auch
bei der Behandlung von Leukämie,
Hämophilie
und degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer-Krankheit verwendet
werden. Die Polynukleotide und Polypeptide der Erfindung können weiterhin
zum Entwickeln von neuen Geweben und Organen genutzt werden, die
Patienten helfen können,
die transplantierter Gewebe bedürfen.
-
4.1 DEFINITIONEN
-
Es
muss angemerkt werden, dass die Singularformen „ein", „eine", „die", „der" und „das", wie hierin und
in den angefügten
Ansprüchen
verwendet, Pluralreferenzen einschließen, sofern der Zusammenhang nicht
klar etwas anderes vorschreibt.
-
Der
Ausdruck „aktiv" bezieht sich auf
jene Formen des Polypeptids, die die biologischen und/oder immunologischen
Aktivitäten
eines beliebigen natürlich
vorkommenden Polypeptids bewahren. Erfindungsgemäß beziehen sich die Ausdrücke „biologisch
aktiv" oder „biologische
Aktivität" auf ein Protein
oder Peptid mit strukturellen, regulatorischen oder biochemischen
Funktionen eines natürlich
vorkommenden Moleküls.
Desgleichen bezieht sich „biologisch
aktiv" oder „biologische
Aktivität" auf die Fähigkeit
des natürlichen,
rekombinanten oder synthetischen Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Peptids oder eines beliebigen Peptids davon, eine spezifische biologische
Reaktion in geeigneten Tieren oder Zellen zu induzieren und an spezifische Antikörper zu
binden. Der Ausdruck „Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
biologische Aktivität" bezieht sich auf
biologische Aktivität,
die der biologischen Aktivität
einer Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Substanz ähnlich
ist.
-
Beim
Ausdruck „aktivierte
Zellen", wie in
dieser Anmeldung verwendet, handelt es sich um jene Zellen, die
an extrazellulärem
oder intrazellulärem
Membrantransport beteiligt sind, einschließlich des Exports von sekretorischen
oder Enzymmolekülen
als Teil eines normalen oder Erkrankungsprozesses.
-
Die
Ausdrücke „komplementär" oder „Komplementarität" beziehen sich auf
die natürliche
Bindung von Polynukleotiden mittels Basenpaarung. Zum Beispiel bindet
die Sequenz 5'-AGT-3' an die komplementäre Sequenz
3'-TCA-5'. Komplementarität zwischen
zwei einzelsträngigen
Molekülen
kann „partiell" sein, so dass nur einige
der Nukleinsäuren
binden, oder sie kann „komplett" sein, so dass zwischen
den einzelsträngigen
Molekülen
vollkommene Komplementarität
besteht. Der Komplementaritätsgrad
zwischen den Nukleinsäuresträngen hat
beträchtliche
Auswirkungen auf die Effizienz und Stärke der Hybridisierung zwischen
den Nukleinsäuresträngen.
-
Der
Ausdruck „embryonale
Stammzellen (ES)" bezieht
sich auf eine Zelle, die viele differenzierte Zelltypen in einem
Embryo oder einem Erwachsenen zur Folge haben kann, einschließlich der
Keimzellen. Der Ausdruck „Keimbahnstammzellen
(GSCs)" bezieht
sich auf Stammzellen, die von primordialen Stammzellen abgeleitet
sind, die eine beständige
und kontinuierliche Quelle von Keimzellen für die Produktion von Gameten bereitstellen.
Der Ausdruck „primordiale
Keimzellen (PGCs)" bezieht
sich auf eine kleine Population von Zellen, die während der
Embryogenese aus anderen Zellstammbäumen, insbesondere aus dem
Dottersack, den Mesenterien oder den Genitalleisten ausgesondert
wurden und das Potential aufweisen, zu Keimzellen und anderen Zellen
zu differenzieren. PGCs sind die Quelle, aus der GSCs und ES-Zellen
abgeleitet werden. Die PGCs, die GSCs und die ES-Zellen sind zur
Selbsterneuerung fähig.
Somit populieren diese Zellen nicht nur die Keimbahn und haben mehrere
terminal differenzierte Zellen zur Folge, die die adulten spezialisierten
Organe umfassen können,
sondern können
sich selbst regenerieren. Der Ausdruck „totipotent" bezieht sich auf die
Fähigkeit
einer Zelle, zu allen Zelltypen eines adulten Organismus zu differenzieren.
Der Ausdruck „pluripotent" bezieht sich auf
die Fähigkeit
einer Zelle, zu einer Reihe differenzierter Zelltypen zu differenzieren,
die in einem adulten Organismus vorliegen. Eine pluripotente Zelle
ist im Vergleich zu einer totipotenten Zelle in ihrer Differenzierungsfähigkeit
beschränkt.
-
Der
Ausdruck „Expression
modulierendes Fragment",
EMF, steht für
eine Reihe von Nukleotiden, die die Expression eines operativ gekoppelten
ORF oder eines anderen EMF modulieren.
-
Wie
hierin verwendet, wird von einer Sequenz gesagt, dass sie „die Expression
einer operativ gekoppelten Sequenz moduliert", wenn die Expression der Sequenz durch
das Vorliegen des EMF abgeändert
wird. EMFs beinhalten, sind jedoch nicht darauf beschränkt, Promotoren
und Promotoren modulierende Sequenzen (induzierbare Elemente). Eine
Klasse von EMFs sind Nukleinsäurefragmente,
die die Expression eines operativ gekoppelten ORF als Antwort auf
einen spezifischen regulatorischen Faktor oder ein spezifisches
physiologisches Ereignis induzieren.
-
Die
Ausdrücke „Nukleotidsequenz" oder „Nukleinsäure" oder „Polynukleotid" oder „Oligonukleotid" werden austauschbar
verwendet und beziehen sich auf ein Heteropolymer von Nukleotiden
oder die Sequenz dieser Nukleotide. Diese Begriffe beziehen sich
auch auf DNA oder RNA genomischen oder synthetischen Ursprungs,
die einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein können
und den Sense- oder den Antisense-Strang zu Peptidnukleinsäure (PNA)
oder zu einem beliebigen DNA-artigen oder RNA-artigen Material darstellen
können.
In den Sequenzen ist A Adenin, C Cytosin, G Guanin und T Thymin,
während
N A, T, G oder C ist. Es ist vorgesehen, dass, wenn das Polynukleotid
RNA ist, das T (Thymin) in der Sequenz hierin durch U (Uracil) ersetzt
werden kann. Im Allgemeinen können
hierin offenbarte Nukleinsäuresegmente
aus Fragmenten des Genoms und kurzen Oligonukleotid-Linkern oder
aus einer Reihe von Oligonukleotiden oder aus einzelnen Nukleotiden
zusammengebaut werden, um eine synthetische Nukleinsäure bereitzustellen,
die in einer rekombinanten Transkriptionseinheit, die regulatorische
Elemente umfasst, die von einem Mikroben-Operon oder einem Virus-Operon
oder einem eukaryontischen Gen abgeleitet wurden, exprimiert werden
kann.
-
Die
Ausdrücke „Oligonukleotidfragment" oder ein „Polynukleotidfragment", „-teil" oder „-segment" oder „-sonde" oder „-primer" werden austauschbar
verwendet und beziehen sich auf eine Sequenz von Nukleotidresten,
bei denen es sich um mindestens etwa 5 Nukleotide, mehr bevorzugt
mindestens etwa 7 Nukleotide, mehr bevorzugt mindestens etwa 9 Nukleotide,
mehr bevorzugt mindestens etwa 11 Nukleotide und am meisten bevorzugt
mindestens etwa 17 Nukleotide handelt. Das Fragment ist vorzugsweise
weniger als etwa 500 Nukleotide, vorzugsweise weniger als etwa 200
Nukleotide, mehr bevorzugt weniger als etwa 100 Nukleotide, mehr
bevorzugt weniger als etwa 50 Nukleotide und am meisten bevorzugt
weniger als 30 Nukleotide. Vorzugsweise ist die Sonde von etwa 6
Nukleotide bis etwa 200 Nukleotide, vorzugsweise von etwa 15 bis
etwa 50 Nukleotide, mehr bevorzugt von etwa 17 bis 30 Nukleotide
und am meisten bevorzugt von etwa 20 bis 25 Nukleotide. Vorzugsweise
können
die Fragmente in der Polymerase-Kettenreaktion (PCR), verschiedenen
Hybridisierungsvorgängen
oder Mikroarrayvorgängen
verwendet werden, um identische oder ähnliche Teile von mRNA- oder
DNA-Molekülen
zu identifizieren oder zu amplifizieren. Ein Fragment oder Segment
kann jede Polynukleotidsequenz der vorliegenden Anmeldung eindeutig
identifizieren. Vorzugsweise umfasst das Fragment eine Sequenz,
die einem Teil der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 im Wesentlichen ähnlich ist.
-
Sonden
können
beispielsweise verwendet werden, um zu bestimmen, ob spezifische
mRNA-Moleküle in
einer Zelle oder einem Gewebe vorliegen, oder um ähnliche
Nukleinsäuresequenzen
aus chromosomaler DNA zu isolieren, wie von Walsh et al. beschrieben
(P.S. Walsh et al., 1992, PCR Methods Appl. 1:241-250). Sie können mittels
Nick-Translation, Klenow-Auffüllreaktion,
PCR oder andere in der Technik wohl bekannte Verfahren markiert
werden. Sonden, deren Herstellung und/oder Markierung sind in J.
Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Laboratory, NY; oder F.M. Ausubel et al., 1989, Current
Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, New York NY, sorgfältig ausgeführt.
-
Die
hierin offenbarten Nukleinsäuresequenzen
beinhalten auch die Sequenzinformation von einer beliebigen der
Nukleinsäuresequenzen
der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33. Die Sequenzinformation
kann ein Segment der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 sein,
das die Sequenzinformation der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder
33 eindeutig identifiziert oder darstellt. Ein solches Segment kann
eine Zwanzig-Mer-Nukleinsäuresequenz
sein, da die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Zwanzig-Mer-Sequenz im menschlichen
Genom vollständige Übereinstimmung
vorliegt, 1 zu 300 ist. Im menschlichen Genom gibt es 300 Milliarden
Basenpaare in einem Satz Chromosomen. Da 420 mögliche Zwanzig-Mer-Sequenzen
existieren, gibt es 300 Mal mehr Zwanzig-Mer- Sequenzen als Basenpaare in einem Satz
menschlicher Chromosomen vorliegen. Unter Anwendung derselben Analyse
ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Siebzehn-Mer-Sequenz im menschlichen
Genom eine vollständige Übereinstimmung
vorliegt, ungefähr
1 zu 5. Wenn diese Segmente in Arrays für Expressionsstudien eingesetzt
werden, können
Fünfzehn-Mer-Sequenzen
verwendet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Fünfzehn-Mer-Sequenz
in den exprimierten Sequenzen eine vollständige Übereinstimmung vorliegt, ist
ebenfalls ungefähr
eins zu fünf,
da exprimierte Sequenzen weniger als ungefähr 5 % der gesamten Genomsequenz
umfassen.
-
In ähnlicher
Weise kann ein Segment eine Fünfundzwanzig-Mer-Sequenz
sein, wenn die Sequenzinformation zum Nachweisen einer einzigen
Fehlpaarung verwendet wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fünfundzwanzig-Mer-Sequenz
in einem menschlichen Genom mit einer einzigen Fehlpaarung erscheinen
würde, wird
durch Multiplizieren der Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Übereinstimmung
(1 : 425) mal der erhöhten Wahrscheinlichkeit einer
Fehlpaarung an jeder Nukleotidposition (3 × 25) berechnet. Die Wahrscheinlichkeit,
dass eine Achtzehn-Mer-Sequenz mit einer einzigen Fehlpaarung in
einem Array für
Expressionsstudien nachgewiesen werden kann, ist ungefähr eins
zu fünf.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zwanzig-Mer-Sequenz mit einer
einzigen Fehlpaarung in einem menschlichen Genom nachgewiesen werden
kann, ist ungefähr
eins zu fünf.
-
Der
Ausdruck „offenes
Leseraster", ORF,
steht für
eine Reihe von Nukleotidtripletts, die für Aminosäuren ohne etwaige Terminationskodons
kodieren, und ist eine Sequenz, die in Protein translatiert werden
kann.
-
Die
Ausdrücke „operativ
gekoppelt" oder „operativ
verbunden" beziehen
sich auf funktionell ähnliche Nukleinsäuresequenzen.
Zum Beispiel ist ein Promotor mit einer kodierenden Sequenz operativ
verbunden oder operativ gekoppelt, wenn der Promotor die Transkription
der kodierenden Sequenz steuert. Obgleich operativ gekoppelte Nukleinsäuresequenzen
zusammenhängend
sein und sich im selben Leseraster befinden können, sind bestimmte genetische
Elemente, z. B. Repressorgene, nicht auf zusammenhängende Weise
mit der kodierenden Sequenz gekoppelt, aber steuern dennoch die
Transkription/Translation der kodierenden Sequenz.
-
Der
Ausdruck „pluripotent" bezieht sich auf
die Fähigkeit
einer Zelle, zu einer Reihe differenzierter Zelltypen zu differenzieren,
die in einem adulten Organismus vorliegen.
-
Eine
pluripotente Zelle ist im Vergleich zu einer totipotenten Zelle
in ihrer Differenzierungsfähigkeit
beschränkt.
-
Die
Ausdrücke „Polypeptid" oder „Peptid" oder „Aminosäuresequenz" beziehen sich auf
eine Oligopeptid-, Peptid-, Polypeptid- oder Proteinsequenz oder
ein Fragment davon und auf natürlich
vorkommende oder synthetische Moleküle. Ein Polypeptid-„Fragment", -„Teil" oder -„Segment" ist eine Spanne
von Aminosäureresten
von mindestens etwa 5 Aminosäuren,
vorzugsweise mindestens etwa 7 Aminosäuren, mehr bevorzugt mindestens
etwa 9 Aminosäuren
und am meisten bevorzugt mindestens etwa 17 oder mehr Aminosäuren. Das
Peptid ist vorzugsweise nicht größer als
etwa 200 Aminosäuren,
mehr bevorzugt weniger als 150 Aminosäuren und am meisten bevorzugt
weniger als 100 Aminosäuren.
Vorzugsweise umfasst das Peptid etwa 5 bis etwa 200 Aminosäuren. Um
aktiv zu sein, muss jedes Polypeptid eine ausreichende Länge haben, um
biologische und/oder immunologische Aktivität aufzuweisen.
-
Der
Ausdruck „natürlich vorkommendes
Polypeptid" bezieht
sich auf Polypeptide, die von Zellen hergestellt werden, die nicht
gentechnisch verändert
wurden, und sieht insbesondere verschiedene Polypeptide vor, die
aus posttranslationalen Modifikationen des Polypeptids hervorgehen,
einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Acetylierung, Carboxylierung, Glykosylierung, Phosphorylierung,
Lipidierung und Acylierung.
-
Der
Ausdruck „translatierter
proteinkodierender Teil" steht
für eine
Sequenz, die für
das vollständige Protein
kodiert, das eine beliebige Leader-Sequenz oder eine Processing-Sequenz enthalten
kann.
-
Der
Ausdruck „reife
proteinkodierende Sequenz" bezieht
sich auf eine Sequenz, die für
ein Peptid oder Protein ohne jegliche etwaige Leader-/Signalsequenz
kodiert. Der „reife
Proteinteil" bezieht
sich auf jenen Teil des Proteins ohne die Leader-/Signalsequenz.
Dem Peptid kann die Leader-Sequenz während der Prozessierung in
der Zelle entfernt worden sein oder das Protein kann synthetisch
oder unter Verwendung eines Polynukleotids, das nur für die reife
proteinkodierende Sequenz kodiert, produziert worden sein. Es ist
vorgesehen, dass der reife Proteinteil einen anfänglichen Methioninrest enthalten
kann oder auch nicht. Das anfängliche Methionin
wird oftmals während
der Verarbeitung des Peptids entfernt.
-
Der
Ausdruck „Derivat" bezieht sich auf
Polypeptide, die mit solchen Techniken wie Ubiquitinierung, Markierung
(z. B. mit Radionukliden oder verschiedenen Enzymen), kovalenter
Polymeranbindung, wie Pegylierung (Derivatisierung mit Polyethylenglykol),
und Insertion oder Substitution mittels chemischer Synthese von
Aminosäuren
wie Ornithin, das für
gewöhnlich
nicht in menschlichen Proteinen auftritt, chemisch modifiziert wurden.
-
Der
Ausdruck „Variante" (oder „Analogon") bezieht sich auf
ein beliebiges Polypeptid, das sich von natürlich vorkommenden Polypeptiden
durch Aminosäureinsertionen,
-deletionen und -substitutionen unterscheidet, die unter Anwendung
von z. B. rekombinanten DNA-Techniken erzeugt wurden. Eine Anleitung
zur Bestimmung, welche Aminosäurereste
ersetzt, hinzugefügt
oder deletiert werden können,
ohne Aktivitäten
von Interesse zu beseitigen, kann gefunden werden, indem die Sequenz
des bestimmten Polypeptids mit der von homologen Peptiden verglichen
und die Anzahl von Aminosäuresequenzänderungen,
die in Regionen hoher Homologie (konservierte Regionen) vorgenommen
wurden, minimiert wird oder in dem Aminosäuren durch eine Consensus-Sequenz
ersetzt werden.
-
Alternativ
können
rekombinante Varianten, die dieselben oder ähnliche Polypeptide kodieren,
synthetisiert oder mittels Nutzung der „Redundanz" im genetischen Kode selektiert werden.
Verschiedene Kodonsubstitutionen, wie die stummen Änderungen,
die verschiedene Restriktionsstellen hervorbringen, können eingeführt werden,
um die Klonierung in einen Plasmid- oder viralen Vektor oder die
Expression in einem bestimmten prokaryontischen oder eukaryontischen
System zu optimieren. Mutationen in der Polynukleotidsequenz können in
dem Polypeptid oder Domänen
anderer Peptide widergespiegelt werden, die dem Polypeptid hinzugefügt wurden,
um die Eigenschaften eines beliebigen Teils des Polypeptids zu modifizieren,
Charakteristika wie Ligandenbindungsaffinitäten, Affinitäten zwischen
den Ketten oder die Abbau-/Umsatzrate zu ändern.
-
Vorzugsweise
sind Aminosäure-„Substitutionen" das Resultat des
Ersetzens einer Aminosäure
durch eine andere Aminosäure
mit ähnlichen
strukturellen und/oder chemischen Eigenschaften, d. h. konservative Aminosäureersetzungen. „Konservative" Aminosäuresubstitutionen
können
auf Basis der Ähnlichkeit
in Bezug auf die Polarität,
Ladung, Löslichkeit,
Hydrophobie, Hydrophilie und/oder der amphipathischen Beschaffenheit der
beteiligten Reste vorgenommen werden. Zum Beispiel beinhalten nichtpolare
(hydrophobe) Aminosäuren Alanin,
Leucin, Isoleucin, Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan und Methionin;
polare neutrale Aminosäuren beinhalten
Glycin, Serin, Threonin, Cystein, Tyrosin, Asparagin und Glutamin;
positiv geladene (basische) Aminosäuren beinhalten Arginin, Lysin
und Hystidin und negativ geladene (saure) Aminosäuren beinhalten Asparaginsäure und
Glutaminsäure. „Insertionen" oder „Deletionen" liegen vorzugsweise
im Bereich von etwa 1 bis 20 Aminosäuren, mehr bevorzugt 1 bis
10 Aminosäuren.
Die zulässige
Variation kann experimentell bestimmt werden, indem systematisch
Insertionen, Deletionen oder Substitutionen von Aminosäuren in
einem Polypeptidmolekül
unter Anwendung rekombinanter DNA-Techniken vorgenommen und die
resultierenden rekombinanten Varianten auf Aktivität geprüft werden.
-
Alternativ,
wenn eine Funktionsabänderung
erwünscht
wird, können
Insertionen, Deletionen oder nicht konservative Veränderungen
konstruiert werden, um abgeänderte
Polypeptide herzustellen. Solche Abänderungen können beispielsweise eine oder
mehrere der biologischen Funktionen oder biochemischen Charakteristika
der Polypeptide der Erfindung abändern.
Zum Beispiel können
solche Abänderungen
Polypeptidcharakteristika wie Ligandenbindungsaffinitäten, Affinitäten zwischen
den Ketten oder die Abbau-/Umsatzrate ändern. Des
Weiteren können
solche Abänderungen
so gewählt
werden, dass sie Polypeptide erzeugen, die für die Expression, die Maßstabsvergrößerung (Scale-Up)
und dergleichen in den für
die Expression ausgewählten
Wirtszellen besser geeignet sind. Zum Beispiel können Cysteinreste deletiert
oder durch einen anderen Aminosäurerest
ersetzt werden, um Disulfidbrücken
zu eliminieren.
-
Die
Ausdrücke „gereinigt" oder „im Wesentlichen
gereinigt", wie
hierin verwendet, zeigt an, dass die angegebene Nukleinsäure oder
das angegebene Polypeptid in der substantiellen Abwesenheit anderer
biologischer Makromoleküle,
z. B. Polynukleotide, Proteine und dergleichen, vorliegt. In einer
Ausführungsform
ist das Polynukleotid oder Polypeptid derart gereinigt, dass es
mindestens 95 Gew.-%, mehr bevorzugt mindestens 99 Gew.-% der vorliegenden
angegebenen biologischen Makromolekülen ausmacht (es können jedoch Wasser,
Puffer und andere kleine Moleküle,
insbesondere Moleküle
mit einem Molekulargewicht von weniger als 1000 Dalton, vorliegen).
-
Der
Ausdruck „isoliert", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Nukleinsäure
oder ein Polypeptid, das von mindestens einer anderen Komponente
(z. B. Nukleinsäure
oder Polypeptid) getrennt ist, die mit der Nukleinsäure oder
dem Polypeptid in deren bzw. dessen natürlicher Quelle vorliegt. In
einer Ausführungsform wird
die Nukleinsäure
oder das Polypeptid in der Gegenwart von (falls überhaupt) nur einem Lösemittel,
Puffer, Ion oder anderen Komponenten, die normalerweise in einer
Lösung
derselben bzw. desselben vorliegt, vorgefunden. Die Ausdrücke „isoliert" und „gereinigt" umfassen nicht Nukleinsäuren oder
Polypeptide, die in ihrer natürlichen
Quelle vorliegen.
-
Der
Ausdruck „rekombinant", wenn er hierin
verwendet wird, um auf ein Polypeptid oder Protein zu verweisen,
bedeutet, dass ein Polypeptid oder Protein aus rekombinanten Expressionssystemen
(z. B. von Mikroben, Insekten oder Säugetieren) abgeleitet ist. „Mikrobe" bezieht sich auf
rekombinante Polypeptide oder Proteine, die in Bakterien- oder Pilz-Expressionssystemen
(z. B. Hefe) hergestellt sind. Als ein Produkt definiert „rekombinante
Mikrobe" ein Polypeptid
oder Protein, das im Wesentlichen frei von nativen endogenen Substanzen
ist und nicht von assoziierter nativer Glykosylierung begleitet
wird. Polypeptide oder Proteine, die in den meisten Bakterienkulturen,
z. B. E. coli, exprimiert werden, werden frei von Glykosylierungsmodifikationen sein;
Polypeptide oder Proteine, die in Hefe exprimiert werden, werden
ein Glykosylierungsmuster aufweisen, das sich im Allgemeinen von
den in Säugetierzellen
exprimierten unterscheidet.
-
Der
Ausdruck „rekombinantes
Expressionsvehikel oder rekombinanter Expressionsvektor" bezieht sich auf
ein Plasmid oder einen Phagen oder Virus oder Vektor zum Exprimieren
eines Polypeptids aus einer DNA-Sequenz (RNA-Sequenz). Ein Expressionsvehikel
kann eine Transkriptionseinheit umfassen, die eine Anordnung (Assembly)
aus (1) einem genetischen Element oder genetischen Elementen mit
einer regulatorischen Rolle bei der Genexpression, beispielsweise
Promotoren oder Enhancer, (2) einer strukturellen oder kodierenden
Sequenz, die in mRNA transkribiert und in Protein translatiert wird,
und (3) geeigneten Transkriptionsinitiations- und -terminationssequenzen.
Strukturelle Einheiten, die zur Verwendung in Hefe oder eukaryontischen
Expressionssystemen gedacht sind, enthalten vorzugsweise eine Leader-Sequenz,
die eine extrazelluläre
Sekretion von translatiertem Protein durch eine Wirtszelle ermöglicht.
Alternativ, wenn rekombinantes Protein ohne eine Leader- oder Transportsequenz
exprimiert wird, kann es einen aminoterminalen Methioninrest enthalten.
Dieser Rest kann oder kann nicht anschließend von dem exprimierten rekombinanten
Protein abgespalten werden, um ein Endprodukt bereitzustellen.
-
Der
Ausdruck „rekombinantes
Expressionssystem" steht
für Wirtszellen,
die eine rekombinante Transkriptionseinheit stabil in chromosomale
DNA integriert haben oder die rekombinante Transkriptionseinheit
extrachromosomal tragen. Rekombinante Expressionssysteme, wie hierin
definiert, werden heterologe Polypeptide oder Proteine bei Induktion
der regulatorischen Elemente, die mit dem zu exprimierenden DNA-Segment oder
synthetischen Gen gekoppelt sind, exprimieren. Dieser Ausdruck steht
auch für
Wirtszellen, die ein rekombinantes genetisches Element oder rekombinante
genetische Elemente mit einer regulatorischen Rolle bei der Genexpression,
beispielsweise Promotoren oder Enhancer, stabil integriert haben.
Rekombinante Expressionssysteme, wie hierin definiert, werden in
Bezug auf die Zelle endogene Polypeptide oder Proteine bei Induktion
der regulatorischen Elemente, die mit dem zu exprimierenden endogenen
DNA-Segment oder
Gen gekoppelt sind, exprimieren. Die Zellen können prokaryontisch oder eukaryontisch
sein.
-
Der
Ausdruck „sezerniert" beinhaltet ein Protein,
das über
oder durch eine Membran transportiert wird, einschließlich eines
Transports infolge von Signalsequenzen in seiner Aminosäuresequenz,
wenn es in einer geeigneten Wirtszelle exprimiert wird. „Sezernierte" Proteine beinhalten
ohne Einschränkung
Proteine, die komplett (z. B. lösliche
Proteine) oder partiell (z. B. Rezeptoren) aus der Zelle sezerniert
wurden, in der sie exprimiert wurden. „Sezernierte" Proteine beinhalten
außerdem
ohne Einschränkung
Proteine, die über
die Membran des endoplasmatischen Retikulums transportiert werden. „Sezernierte" Proteine sollen
auch Proteine beinhalten, die nicht typische Signalsequenzen (z.
B. Interleukin-I beta, siehe P.A. Krasney und P.R. Young, (1992)
Cytokine 4(2):134-143) und Faktoren, die aus beschädigten Zellen
abgegeben wurden (z. B. Interleukin-I-Rezeptorantagonist, siehe W.P. Arend
et al., (1998) Annu. Rev. Immunol. 16:27-55), enthalten.
-
Auf
Wunsch kann ein Expressionsvektor derart entworfen sein, dass er
eine „Signal-
oder Leader-Sequenz" enthält, die
das Polypeptid durch die Membran einer Zelle leiten wird. Eine solche
Sequenz kann an den hierin offenbarten Polypeptiden natürlich vorliegen
oder mittels rekombinanter DNA-Techniken aus heterologen Proteinquellen
bereitgestellt werden.
-
Der
Ausdruck „stringent" wird verwendet,
um auf Bedingungen zu verweisen, die in der Technik allgemein als
stringent verstanden werden. Stringente Bedingungen können hoch stringente
Bedingungen (d. h. Hybridisierung an filtergebundene DNA in 0,5
M NaHPO4, 7%-igem Natriumdodecylsulfat (SDS),
1 mM EDTA bei 65°C
und Waschen in 0,1 × SSC/0,1%-igem
SDS bei 68°C)
und gemäßigten stringenten
Bedingungen (d. h. Waschen in 0,2 × SSC/0,1%-igem SDS bei 42°C) beinhalten.
Andere beispielhafte Hybridisierungsbedingungen sind hierin in den
Beispielen beschrieben.
-
In
Fällen
einer Hybridisierung von Desoxyoligonukleotiden beinhalten weitere
beispielhafte stringente Hybridisierungsbedingungen Waschen in 6 × SSC/0,05%-igem
Natriumpyrophosphat bei 37°C
(für Oligonukleotide
mit 14 Basen), 48°C
(für Oligonukleotide
mit 17 Basen), 55°C
(für Oligonukleotide
mit 20 Basen) und 60°C
(für Oligonukleotide
mit 23 Basen).
-
Wie
hierin verwendet, kann sich „im
Wesentlichen äquivalent" sowohl auf Nukleotid-
und Aminosäuresequenzen
beziehen, beispielsweise eine Mutantensequenz, die sich von einer
Referenzsequenz durch eine oder mehrere Substitutionen, Deletionen
oder Additionen unterscheidet, wobei die Nettoauswirkung davon nicht
in einer nachteiligen Funktionsunähnlichkeit zwischen der Referenz-
und der Subjektsequenz resultiert. In der Regel unterscheidet sich
eine im Wesentlichen äquivalente
Sequenz von einer der hierin aufgeführten um nicht mehr als etwa
35 % (d. h. die Anzahl individueller Restsubstitutionen, -additionen
und/oder -deletionen in einer im Wesentlichen äquivalenten Sequenz, im Vergleich
zu der entsprechenden Referenzsequenz, geteilt durch die Gesamtzahl
von Resten in der im Wesentlichen äquivalenten Sequenz ist etwa
0,35 oder weniger). Von einer solchen Sequenz wird gesagt, dass
sie 65 % Sequenzidentität
zu der aufgeführten
Sequenz aufweist. In einer Ausführungsform
unterscheidet sich eine im Wesentlichen äquivalente Sequenz, z. B. Mutantensequenz,
von einer aufgeführten
Sequenz um nicht mehr als 30 % (70 % Sequenzidentität); in einer
Variation dieser Ausführungsform
um nicht mehr als 25 % (75 % Sequenzidentität) und in einer weiteren Variation dieser
Ausführungsform
um nicht mehr als 20 % (80 % Sequenzidentität) und in einer weiteren Variation
dieser Ausführungsform
um nicht mehr als 10 % (90 % Sequenzidentität) und in einer weiteren Variation
dieser Ausführungsform
um nicht mehr als 5 % (95 % Sequenzidentität). Im Wesentlichen äquivalente
Aminosäuresequenzen,
z. B. Mutantenaminosäuresequenzen,
weisen vorzugsweise mindestens 80 % Sequenzidentität zu einer
aufgeführten
Aminosäuresequenz
auf, mehr bevorzugt mindestens 90 % Sequenzidentität. Im Wesentlichen äquivalente
Nukleotidsequenzen können
niedrigere prozentuale Sequenzidentitäten aufweisen, wobei beispielsweise
die Redundanz oder Degeneration des genetischen Kodes berücksichtigt
wird. Vorzugsweise weist die Nukleotidsequenz mindestens etwa 65
% Identität
auf, mehr bevorzugt mindestens etwa 75 % Identität und am meisten bevorzugt
mindestens etwa 95 % Identität.
Für die
Zwecke hierin werden Sequenzen mit im Wesentlichen äquivalenter
biologischer Aktivität
und im Wesentlichen äquivalenten
Expressionscharakteristika als im Wesentlichen äquivalent betrachtet. Für die Zwecke
des Bestimmens der Äquivalenz
sollte die Verkürzung
der reifen Sequenz (z. B. mittels einer Mutation, die ein störendes Stoppkodon
erzeugt) missachtet werden. Die Sequenzidentität kann z. B. unter Anwendung
des Jotun-Hein-Verfahrens bestimmt werden (J. Hein, (1990) Methods
Enzymol. 183:626-645). Die Identität zwischen Sequenzen kann auch
mittels anderer in der Technik bekannter Verfahren bestimmt werden,
z. B. durch Variieren der Hybridisierungsbedingungen.
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Der
Ausdruck „totipotent" bezieht sich auf
die Fähigkeit
einer Zelle, zu allen Zelltypen eines adulten Organismus zu differenzieren.
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Der
Ausdruck „Transformation" steht für das Einführen von
DNA in eine geeignete Wirtszelle, so dass die DNA replizierbar ist,
entweder als ein extrachromosomales Element oder mittels chromosomaler
Integration. Der Ausdruck „Transfektion" bezieht sich auf
das Aufnehmen eines Expressionsvektors durch eine geeignete Wirtszelle,
ob nun etwaige kodierende Sequenzen tatsächlich exprimiert werden oder
nicht. Der Ausdruck „Infektion" bezieht sich auf
die Einführung
von Nukleinsäuren
in eine geeignete Wirtszelle durch Verwendung eines Virus oder viralen
Vektors.
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Wie
hierin verwendet, steht ein „die
Aufnahme modulierendes Fragment" (uptake
modulating fragment), UMF, für
eine Reihe von Nukleotiden, die die Aufnahme eines gekoppelten DNA-Fragments
in eine Zelle vermitteln. UMFs können
mit den im Folgenden beschriebenen computerbasierten Systemen unter
Verwendung von bekannten UMFs als einer Zielsequenz oder ein Zielmotiv
leicht identifiziert werden. Das Vorliegen und die Aktivität eines
UMF kann durch Anhaften des vermuteten UMF an eine Markersequenz
bestätigt
werden. Das resultierende Nukleinsäuremolekül wird dann unter adäquaten Bedingungen
mit einem adäquaten Wirt
inkubiert und die Aufnahme der Markersequenz wird bestimmt. Wie
oben beschrieben, wird eine UMF die Häufigkeit der Aufnahme einer
gekoppelten Markersequenz erhöhen.
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Jeder
der obigen Ausdrücke
soll alles umfassen, was für
jeden beschrieben ist, sofern der Zusammenhang nicht etwas anderes
vorschreibt.
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4.2 NUKLEINSÄUREN
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Die
Erfindung basiert auf der Entdeckung eines neuartigen Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Polypeptids, den Polynukleotiden,
die das Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche Polypeptid kodieren,
und der Verwendung dieser Zusammensetzungen für die Diagnose, Behandlung
oder Prävention
von Krebserkrankungen und anderen immunologischen Störungen.
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Die
hierin offenbarten isolierten Polynukleotide beinhalten, sind jedoch
nicht darauf beschränkt,
ein Polynukleotid, das eine beliebige der Nukleotidsequenzen der
SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 24 oder 33 umfasst; ein Fragment der
SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33; ein Polynukleotid, das die
vollständige
proteinkodierende Sequenz der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder
33 (beispielsweise für
SEQ ID Nr. 23, 25 oder 28 kodiert) umfasst; und ein Polynukleotid,
das die Nukleotidsequenz umfasst, die die reife proteinkodierende
Sequenz der Polynukleotide einer beliebigen Sequenz der SEQ ID Nr.
1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 kodiert. Die Polynukleotide beinhalten
außerdem
ein Polynukleotid, das unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
an (a) das Komplement einer beliebigen der Nukleotidsequenzen in
SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33; (b) ein Polynukleotid, das
ein beliebiges der Polypeptide der SEQ ID Nr. 23, 25, 28, 30-32,
34 oder 35 kodiert, (c) ein Polynukleotid, das eine Allelvariante
eines beliebigen der oben vorgetragenen Polynukleotide ist; (d)
ein Polynukleotid, das ein Spezieshomologon eines beliebigen der
oben vorgetragenen Proteine kodiert; oder (e) ein Polynukleotid,
das ein Polypeptid kodiert, das eine spezifische Domäne oder
Verkürzung
der Polypeptide der SEQ ID Nr. 23, 25, 28, 30-32, 34 oder 35 umfasst,
hybridisiert, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Domänen von Interesse können von
der Beschaffenheit des kodierten Polypeptids abhängen: z. B. beinhalten Domänen in rezeptorartigen
Polypeptiden Ligandenbindungs-, extrazelluläre, Transmembran- oder zytoplasmatische
Domänen
oder Kombinationen davon; Domänen
in immunglobulinartigen Proteinen beinhalten die variablen immunglobulinartigen
Domänen;
Domänen
in enzymartigen Polypeptiden beinhalten katalytische und Substratbindungsdomänen und
Domänen
in Liganden-Polypeptiden
beinhalten Rezeptorbindungsdomänen.
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Die
hierin offenbarten Polynukleotide beinhalten natürlich vorkommende oder vollständig oder
teilsynthetische DNA, z. B. cDNA und genomische DNA, und RNA, z.
B. mRNA. Die Polynukleotide können
alles der kodierenden Region der cDNA beinhalten oder können einen
Teil der kodierenden Region der cDNA darstellen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Gene, die den hierin offenbarten
cDNA-Sequenzen entsprechen.
Die entsprechenden Gene können
gemäß bekannten
Verfahren unter Verwendung der hierin offenbarten Sequenzinformation
isoliert werden. Solche Verfahren beinhalten die Herstellung von
Sonden oder Primern aus der offenbarten Sequenzinformation zur Identifizierung
und/oder Amplifikation von Genen in adäquaten genomischen Bibliotheken
oder anderen Quellen von genomischen Materialien. Weitere 5'- und 3'-Sequenzen können unter
Anwendung von in der Technik bekannten Verfahren erhalten werden.
Zum Beispiel kann vollständige
cDNA oder genomische DNA, die einem beliebigen der Polynukleotide
der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 entspricht, durch Screenen
adäquater
cDNA-Bibliotheken oder Bibliotheken genomischer DNA unter geeigneten
Hybridisierungsbedingungen unter Verwendung eines beliebigen der
Polynukleotide der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 oder eines
Teils davon als einer Sonde erhalten werden. Alternativ können die
Polynukleotide der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 als Grundlage
für einen
geeigneten Primer bzw. geeignete Primer verwendet werden, die eine
Identifizierung und/oder Amplifikation von Genen in adäquaten Bibliotheken
genomischer DNA oder cDNA-Bibliotheken ermöglichen.
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Die
hierin offenbarten Nukleinsäuresequenzen
können
aus ESTs und Sequenzen (einschließlich cDNA- und genomischer
Sequenzen), die aus einer oder mehreren öffentlichen Datenbanken, wie
dbEST, gbpri und UniGene, bezogen wurden, assembliert werden. Die
EST-Sequenzen können
identifizierende Sequenzinformationen, repräsentative Fragment- oder Segmentinformationen
oder Informationen zu neuartigen Segmenten für das vollständige Gen
bereitstellen.
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Ebenfalls
werden Polynukleotide offenbart, die Nukleotidsequenzen beinhalten,
die zu den oben vorgetragenen Polynukleotiden im Wesentlichen äquivalent
sind. Zum Beispiel können
Polynukleotide z. B. mindestens etwa 65 %, mindestens etwa 70 %,
mindestens etwa 75 %, mindestens etwa 80 %, 81 %, 82 %, 83 %, 84
%, 85 %, 86 %, 87 %, 88 % oder 89 %, typischer mindestens etwa 90
%, 91 %, 92 %, 93 % oder 94 % oder noch typischer mindestens etwa
95 %, 96 %, 97 %, 98 % oder 99 % Sequenzidentität zu einem oben vorgetragenen
Polynukleotid aufweisen.
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Weiterhin
werden Nukleinsäurefragmente
offenbart, die unter stringenten Bedingungen an eine beliebige der
Nukleotidsequenzen der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 oder
Komplemente davon hybridisieren, wobei das Fragment größer als
etwa 5 Nukleotide, vorzugsweise 7 Nukleotide, mehr bevorzugt größer als
9 Nukleotide und am meisten bevorzugt größer als 17 Nukleotide ist.
Fragmente von z. B. 15, 17 oder 20 Nukleotiden oder mehr, die für ein beliebiges
der vorgetragenen Polynukleotide selektiv sind (d. h. spezifisch an
ein solches hybridisieren), sind vorgesehen. Sonden, die spezifisch
an ein Polynukleotid hybridisieren können, können hierin offenbarte Polynukleotidsequenzen
von anderen Polynukleotidsequenzen in derselben Familie von Genen
unterscheiden oder können
menschliche Gene von Genen anderer Spezies unterscheiden und basieren
vorzugsweise auf einzigartigen Nukleotidsequenzen.
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Die
Sequenzen, die in den Schutzumfang der vorliegenden Offenbarung
fallen, sind nicht auf diese spezifischen Sequenzen beschränkt, sondern
beinhalten auch Allel- und Speziesvariationen davon. Allel- und Speziesvariationen
können
routinemäßig bestimmt
werden, indem die in SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 bereitgestellte
Sequenz, ein repräsentatives
Fragment davon oder eine Nukleotidsequenz, die zu mindestens 90
%, vorzugsweise zu 95 % zu SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33
identisch ist, mit einer Sequenz von einem anderen Isolat derselben
Spezies verglichen wird. Darüber
hinaus sind, um einer Kodonvariabilität Rechnung zu tragen, Nukleinsäuremoleküle eingeschlossen,
die für
dieselben Aminosäuresequenzen
wie die hierin offenbarten spezifischen ORFs kodieren. Mit anderen
Worten, in der kodierenden Region eines ORF ist eine Substitution
eines Kodons durch ein anderes Kodon, das die gleiche Aminosäure kodiert,
ausdrücklich vorgesehen.
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Das
Nächster-Nachbar-Ergebnis
für die
Nukleinsäuren
der vorliegenden Anmeldung, einschließlich SEQ ID Nr. 1-22, 24,
26-27, 29 oder 33, kann erhalten werden, indem eine Datenbank unter
Anwendung eines Algorithmus oder eines Programms durchsucht wird.
Vorzugsweise wird ein BLAST, was für „Basic Local Alignment Search
Tool" steht, verwendet,
um nach lokalen Sequenz-Alignments zu suchen (S.F. Altschul, J.
Mol. Evol. 36:290-300 (1993), und S.F. Altschul et al., J. Mol.
Biol. 21:403-410 (1990)).
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Spezieshomologa
oder (Orthologa) der offenbarten Polynukleotide und Proteine werden ebenfalls
offenbart. Spezieshomologa können
isoliert und identifiziert werden, indem geeignete Sonden oder Primer
aus den hierin offenbarten Sequenzen hergestellt werden und auf
eine geeignete Nukleinsäurequelle
aus den gewünschten
Spezies gescreent wird.
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Die
Erfindung betrifft auch Allelvarianten der offenbarten Polynukleotide
oder Proteine; das heißt,
natürlich
vorkommende alternative Formen des isolierten Polynukleotids, die
ebenfalls Proteine kodieren, die mit den von den Polynukleotiden
kodierten identisch sind, zu diesen homolog sind oder diesen ähnlich sind.
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Die
hierin offenbarten Nukleinsäuresequenzen
richten sich weiterhin auf Sequenzen, die Varianten der beschriebenen
Nukleinsäuren
kodieren. Diese Aminosäuresequenzvarianten
können
mittels in der Technik bekannter Verfahren hergestellt werden, indem
adäquate
Nukleotidänderungen
in ein natives Polynukleotid oder eine Polynukleotidvariante eingeführt werden.
Bei der Konstruktion von Aminosäuresequenzvarianten
liegen zwei Variablen vor: die Stelle der Mutation und die Beschaffenheit
der Mutation. Nukleinsäuren,
die die Aminosäuresequenzvarianten
kodieren, werden vorzugsweise konstruiert, indem das Polynukleotid
mutiert wird, um eine Aminosäuresequenz
zu kodieren, die in der Natur nicht vorkommt. Diese Nukleinsäureänderungen
können
an Stellen vorgenommen werden, die sich in Bezug auf die Nukleinsäuren von
anderen Spezies (variable Positionen) oder hoch konservierte Regionen
(konstante Regionen) unterscheiden. Stellen an solchen Positionen
werden in der Regel in Reihe modifiziert, z. B. indem zunächst mit
konservativen Auswahlmöglichkeiten (z.
B. hydrophobe Aminosäure
zu einer anderen hydrophoben Aminosäure) und dann mit entfernteren
Auswahlmöglichkeiten
(z. B. hydrophobe Aminosäure
zu einer geladenen Aminosäure)
substituiert wird, und danach können
am Zielort Deletionen oder Insertionen vorgenommen werden. Aminosäuresequenzdeletionen reichen
im Allgemeinen von etwa 1 bis 30 Reste, vorzugsweise etwa 1 bis
10 Reste und sind in der Regel zusammenhängend. Aminosäureinsertionen
beinhalten amino- und/oder carboxylterminale Fusionen, die in Bezug
auf die Länge
von einem bis einhundert oder mehr Resten reichen, als auch Insertionen
in die Sequenzen von einzelnen oder mehreren Aminosäureresten.
Intrasequenzinsertionen können
im Allgemeinen von etwa 1 bis 10 Aminosäureresten, vorzugsweise von
1 bis 5 Resten reichen. Beispiele von Insertionen an den Termini beinhalten
die heterologen Signalsequenzen, die für die Sekretion oder die intrazelluläre Targetierung
in verschiedenen Wirtszellen und Sequenzen wie FLAG oder Polyhistidin- Sequenzen, die zum
Reinigen des exprimierten Proteins geeignet sind, erforderlich sind.
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In
einem bevorzugten Verfahren werden Polynukleotide, die die neuartigen
Aminosäuresequenzen
kodieren, mittels ortsgerichteter Mutagenese geändert. Dieses Verfahren verwendet
Oligonukleotidsequenzen zum Verändern
eines Polynukleotids, um die gewünschte
Aminosäurenvariante
zu kodieren, als auch ausreichend angrenzende Nukleotide auf beiden
Seiten der geänderten
Aminosäure,
um einen stabilen Doppelstrang auf einer von beiden Seiten der Stelle,
die geändert
wird, zu bilden. Im Allgemeinen sind die Techniken der ortsgerichteten
Mutagenese dem Fachmann wohl bekannt und diese Technik wird von
Publikationen wie Edelman et al., DNA 2:183 (1983), beispielhaft
gezeigt. Ein vielseitiges und effizientes Verfahren zum Bewirken von
ortsspezifischen Änderungen
in einer Polynukleotidsequenz wurde von Zoller und Smith, Nucleic
Acids Res. 10:6487-6500 (1982), veröffentlicht. PCR kann ebenfalls
angewendet werden, um Aminosäuresequenzvarianten
der neuartigen Nukleinsäuren
zu erzeugen. Wenn geringe Mengen von Matrix-DNA als Ausgangsmaterial
verwendet werden, kann bzw. können
ein Primer bzw. Primer, der bzw. die sich in Bezug auf die Sequenz
von der entsprechenden Region in der Matrix-DNA geringfügig unterscheidet
bzw. unterscheiden, die gewünschte
Aminosäurenvariante
erzeugen. PCR-Amplifikation resultiert in einer Population von Produkt-DNA-Fragmenten,
die sich von der Polynukleotid-Matrize unterscheiden, die das Polypeptid
an der von dem Primer spezifizierten Position kodieren. Die Produkt-DNA-Fragmente ersetzen
die entsprechende Region in dem Plasmid und dies ergibt ein Polynukleotid,
das die gewünschte
Aminosäurenvariante
kodiert.
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Eine
weitere Technik zum Erzeugen von Aminosäurenvarianten ist die in Wells
et al., Gene 34:315 (1985), beschriebene Kassettenmutagenesetechnik
und andere in der Technik wohl bekannte Mutagenesetechniken, wie
beispielsweise die Techniken in Sambrook et al., oben, und Current
Protocols in Molecular Biology, Ausubel et al. Aufgrund der inhärenten Degeneration
des genetischen Kodes können
andere DNA-Sequenzen, die im Wesentlichen dieselbe oder eine funktionell äquivalente
Aminosäuresequenz
kodieren, für
die Klonierung und Expression dieser neuartigen Nukleinsäuren verwendet
werden. Solche DNA-Sequenzen beinhalten jene, die unter stringenten
Bedingungen an die adäquate
neuartige Nukleinsäuresequenz
hybridisieren können.
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Polynukleotide,
die bevorzugte Polypeptidverkürzungen
kodieren, können
dazu verwendet werden, Polynukleotide zu erzeugen, die chimäre Proteine
oder Fusionsproteine kodieren, die eine oder mehrere Domänen und
heterologe Proteinsequenzen umfassen.
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Die
Polynukleotide der Anmeldung beinhalten zusätzlich das Komplement eines
beliebigen der oben vorgetragenen Polynukleotide. Das Polynukleotid
kann DNA (genomische, cDNA, amplifizierte oder synthetische DNA)
oder RNA sein. Verfahren und Algorithmen zum Erhalten solcher Polynukleotide
sind dem Fachmann wohl bekannt und können beispielsweise Verfahren
zum Bestimmen von Hybridisierungsbedingungen, die Polynukleotide
mit den gewünschten
Sequenzidentitäten
routinemäßig isolieren
können,
beinhalten.
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Gemäß der vorliegenden
Offenbarung können
Polynukleotidsequenzen, die die reifen proteinkodierenden Sequenzen
umfassen, die für
eine beliebige Sequenz von SEQ ID Nr. 23, 25, 28, 30-32, 34 oder
35 oder funktionelle Äquivalente
davon kodieren, dazu verwendet werden, rekombinante DNA-Moleküle zu erzeugen,
die die Expression dieser Nukleinsäure oder eines funktionellen Äquivalents
davon in adäquaten
Wirtszellen steuern. Ebenfalls eingeschlossen sind die cDNA-Inserts
eines beliebigen der hierin identifizierten Klone.
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Ein
Polynukleotid kann mittels gängigen
rekombinanten DNA-Techniken (siehe J. Sambrook et al., (1989) Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, NY)
mit einer beliebigen einer Vielfalt von anderen Nukleotidsequenzen
verbunden werden. Geeignete Nukleotidsequenzen zum Verbinden mit
Polynukleotiden beinhalten eine Auswahl von Vektoren, z. B. Plasmide,
Cosmide, Lambda-Phagen-Derivate,
Phagemide und dergleichen, die in der Technik wohl bekannt sind.
Demgemäß werden
außerdem
ein Vektor, der ein hierin offenbartes Polynukleotid enthält, und
eine Wirtszelle, die das Polynukleotid enthält, offenbart. Im Allgemeinen
enthält
der Vektor einen Replikationsursprung, der in mindestens einem Organismus funktionell
ist, zweckmäßige Restriktionsendonukleaseorte
und einen selektierbaren Marker für die Wirtszelle. Die Vektoren
beinhalten Expressionsvektoren, Replikationsvektoren, Sondengenerierungsvektoren
und Sequenzierungsvektoren. Die Wirtszelle kann eine prokaryontische
oder eukaryontische Zelle sein und kann ein einzelliger Organismus
oder Teil eines mehrzelligen Organismus sein.
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Außerdem werden
rekombinante Konstrukte offenbart, die eine Nukleinsäure mit
einer beliebigen der Nukleotidsequenzen der SEQ ID Nr. 1-22, 24,
26-27, 29 oder 33 oder ein Fragment davon oder ein beliebiges anderes
hierin offenbartes Polynukleotid umfassen. In einer Ausführungsform
umfassen die rekombinanten Konstrukte einen Vektor, wie einen Plasmid-
oder viralen Vektor, in den eine Nukleinsäure mit einer beliebigen der
Nukleotidsequenzen der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 oder
einem Fragment davon in einer Vorwärts- oder Rückwärtsorientierung inseriert wird.
Im Fall eines Vektors, der eines der hierin offenbarten ORFs umfasst,
kann der Vektor weiterhin Regulationssequenzen umfassen, darunter
beispielsweise einen Promotor, der operativ an das ORF gekoppelt
ist. Große
Zahlen von geeigneten Vektoren und Promotoren sind dem Fachmann
bekannt und sind zum Erzeugen der rekombinanten Konstrukte im Handel
erhältlich.
Die folgenden Vektoren werden beispielhaft bereitgestellt. Bakteriell:
pBs, Phagescript, PsiX174, pBluescript SK, pBs KS, pNH8a, pNH16a,
pNH18a, pNH46a (Stratagene); pTrc99A, pKK223-3, pKK233-3, pDR540,
pRIT5 (Pharmacia). Eukaryontisch: pWLneo, pSV2cat, pOG44, PXTI,
pSG (Stratagene); pSVK3, pBPV, pMSG und pSVL (Pharmacia).
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Das
hierin offenbarte isolierte Polynukleotid kann operativ an eine
Expressionskontrollsequenz, wie die in Kaufman et al., Nucleic Acids
Res. 19, 4485-4490 (1991), offenbarten pMT2- oder pED-Expressionsvektoren,
gekoppelt werden, um das Protein rekombinant zu produzieren. Viele
geeignete Expressionskontrollsequenzen sind in der Technik bekannt.
Allgemeine Verfahren zum Exprimieren von rekombinanten Proteinen sind
ebenfalls bekannt und sind in R. Kaufman, Methods in Enzymology
185, 537-566 (1990), beispielhaft gezeigt. Wie hierin definiert,
bedeutet „operativ
gekoppelt", dass
das isolierte Polynukleotid und eine Expressionskontrollsequenz
derart in einem Vektor oder einer Zelle angeordnet sind, dass das
Protein von einer Wirtszelle exprimiert wird, die mit dem Polynukleotid/der
Expressionskontrollsequenz, die ligiert sind, transformiert (transfiziert)
wurde.
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Promotorregionen
können
aus einem beliebigen Gen unter Verwendung von CAT-Vektoren (CAT = Chloramphenicol-Transferase)
oder anderen Vektoren mit selektierbaren Markern ausgewählt werden.
Zwei adäquate
Vektoren sind pKK232-8 und pCM7. Speziell genannte bakterielle Promotoren
beinhalten lacI, lacZ, T3, T7, gpt, Lambda-PR und trc. Eukaryontische
Promotoren beinhalten CMV-Immediate-Early, HSV-Thymidinkinase, Early-
und Late-SV40, LTRs von Retrovirus und Maus-Metallothionein-I. Die
Auswahl des adäquaten
Vektors und Promotors liegt innerhalb des Könnens des Durchschnittsfachmanns.
Im Allgemeinen werden rekombinante Expressionsvektoren Replikationsursprünge und
selektierbare Marker, die die Transformation der Wirtszelle ermöglichen,
z. B. das Ampicillinresistenzgen vom E. coli- und S. cerivisiae-TRP1-Gen,
und einen Promotor, der von einem stark exprimierten Gen abgeleitet
ist, um die Transkription einer stromabwärts gelegenen strukturellen
Sequenz zu steuern, beinhalten. Solche Promotoren können von
Operonen abgeleitet sein, die u. a. glykolytische Enzyme wie 3-Phosphoglyceratkinase
(PGK), a-Faktor, saure Phosphatase oder Hitzeschockproteine kodiert.
Die heterologe strukturelle Sequenz wird in adäquater Phase mit Translationsinitiations-
und -terminationssequenzen und vorzugsweise einer Leader-Sequenz, die die
Sekretion von translatiertem Protein in den periplasmatischen Raum
oder extrazelluläres
Medium steuern kann, assembliert. Gegebenenfalls kann die heterologe
Sequenz ein Fusionsprotein kodieren, das ein aminoterminales Identifizierungspeptid
einschließt,
das gewünschte
Eigenschaften verleiht, z. B. Stabilisierung oder vereinfachte Reinigung
von exprimiertem rekombinantem Produkt. Geeignete Expressionsvektoren
zur bakteriellen Verwendung werden konstruiert, indem eine strukturelle
DNA-Sequenz, die ein gewünschtes
Protein kodiert, zusammen mit geeigneten Translationsinitiations-
und -terminationssignalen in funktionsfähiger Lesephase mit einem funktionellen
Promotor inseriert wird. Der Vektor wird einen oder mehrere phänotypische
selektierbare Marker und einen Replikationsursprung umfassen, um
die Erhaltung des Vektors sicherzustellen und, falls erwünscht, für die Amplifikation
in dem Wirt sorgen. Geeignete prokaryontische Wirte zur Transformation
beinhalten E. coli, Bacillus subtilis, Salmonella typhimurium und
verschiedene Spezies der Gattungen Pseudomonas, Streptomyces und
Staphylococcus, obgleich andere ebenfalls als Auswahlmöglichkeit
eingesetzt werden können.
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Als
ein repräsentatives,
jedoch nicht einschränkendes
Beispiel können
geeignete Expressionsvektoren zur bakteriellen Verwendung einen
selektierbaren Marker und einen bakteriellen Replikationsursprung
umfassen, der von im Handel erhältlichen
Plasmiden abgeleitet ist, die genetische Elemente des wohl bekannten Klonierungsvektors
pBR322 (ATCC 37017) umfassen. Solche kommerziellen Vektoren beinhalten
beispielsweise pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden)
und GEM 1 (Promega Biotech, Madison, WI, USA). Diese pBR322-„Rückgrat"-Sektionen werden
mit einem adäquaten
Promotor und der zu exprimierenden strukturellen Sequenz kombiniert.
Nach der Transformation eines geeigneten Wirtsstamms und dem Wachstum
des Wirtsstamms zu einer adäquaten
Zelldichte wird der ausgewählte
Promotor durch adäquate Mittel
(z. B. Temperaturwechsel oder chemische Induktion) induziert oder
dereprimiert und die Zellen werden für einen weiteren Zeitraum kultiviert.
Die Zellen werden in der Regel mittels Zentrifugierung geerntet,
mit physikalischen oder chemischen Mitteln gesprengt und der resultierende
Rohextrakt zur weiteren Reinigung aufbewahrt.
-
Polynukleotide
der Erfindung können
auch dazu verwendet werden, Immunreaktionen zu induzieren. Zum Beispiel,
wie in Fan et al., Nat. Biotech. 17:870-872 (1999), beschrieben,
können
Nukleinsäuresequenzen,
die ein Polypeptid kodieren, verwendet werden, um Antikörper gegen
das kodierte Polypeptid nach topischer Verabreichung von nackter
Plasmid-DNA oder nach Injektion und vorzugsweise intramuskulärer Injektion
der DNA zu erzeugen. Die Nukleinsäuresequenzen werden vorzugsweise
in einen rekombinanten Expressionsvektor inseriert und können in
der Form von nackter DNA sein.
-
4.2.1 ANTISENSE-NUKLEINSÄUREN
-
Ein
anderer Gesichtspunkt der Erfindung betrifft isolierte Antisense-Nukleinsäuremoleküle, die
an das Nukleinsäuremolekül, das die
Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Nukleotidsequenz oder Fragmente, Analoga oder Derivate davon umfasst,
hybridisieren können
oder zu diesem komplementär
sind. Eine „Antisense"-Nukleinsäure umfasst
eine Nukleotidsequenz, die zu einer „Sense"-Nukleinsäure, die
ein Protein kodiert, komplementär
ist (z. B. zu dem kodierenden Strang eines doppelsträngigen cDNA-Moleküls oder
zu einer mRNA-Sequenz komplementär
ist). In spezifischen Gesichtspunkten werden Antisense-Nukleinsäuremoleküle offenbart,
die eine Sequenz umfassen, die zu mindestens etwa 10, 25, 50, 100,
250 oder 500 Nukleotiden oder einem ganzen Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
kodierenden Strang oder zu nur einem Teil davon komplementär ist. Nukleinsäuremoleküle, die
Fragmente, Homologa, Derivate und Analoga einer Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Substanz oder Antisense-Nukleinsäuren,
die zu einer Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Nukleinsäuresequenz
komplementär
sind, kodieren, werden zusätzlich
offenbart.
-
In
einer Ausführungsform
ist ein Antisense-Nukleinsäuremolekül zu einer „kodierenden
Region" des kodierenden
Strangs einer Nukleotidsequenz, die ein Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Protein kodiert, „antisense". Der Ausdruck „kodierende
Region" bezieht
sich auf die Region der Nukleotidsequenz, die Kodons umfasst, die
in Aminosäurereste
translatiert werden. In einer anderen Ausführungsform ist das Antisense-Nukleinsäuremolekül zu einer „nachgebenden
Region" des kodierenden
Strangs einer Nukleotidsequenz, die ein Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Protein kodiert, antisense. Der Ausdruck „nachgebende Region" bezieht sich auf
5'- und 3'-Sequenzen, die die kodierende Region
flankieren, die nicht in Aminosäuren
translatiert werden (d. h. auch als 5'- und 3'-untranslatierte Regionen bezeichnet).
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Angesichts
der kodierenden Strangsequenzen, die das hierin offenbarte Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Protein kodieren, können
Antisense-Nukleinsäuren
gemäß den Richtlinien
der Basenpaarung nach Watson und Crick oder Hoogsteen entworfen
werden. Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann zu
der ganzen kodierenden Region von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlicher
mRNA komplementär
sein, mehr bevorzugt ist jedoch ein Oligonukleotid, das zu nur einem
Teil der kodierenden oder nichtkodierenden Region von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlicher
mRNA antisense ist. Das Antisense-Oligonukleotid kann beispielsweise zu
der Region komplementär
sein, die den Translationsstartort von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlicher mRNA
umgibt. Ein Antisense-Oligonukleotid kann beispielsweise etwa 5,
10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50 Nukleotide lang sein. Eine
Antisense-Nukleinsäure
kann unter Anwendung chemischer Synthese oder enzymatischer Ligationsreaktionen
mittels in der Technik bekannter Vorgehensweisen konstruiert werden.
Eine Antisense-Nukleinsäure
(z. B. ein Antisense-Oligonukleotid)
kann beispielsweise unter Verwendung natürlich vorkommender Nukleotide
oder verschiedenartig modifizierter Nukleotide, die entworfen wurden,
um die biologische Stabilität
der Moleküle
zu verbessern oder die physikalische Stabilität des Doppelstrangs, der zwischen
der Antisense- und der Sense-Nukleinsäure gebildet wird, zu steigern,
chemisch synthetisiert werden (z. B. können Phosphorothioatderivate
und acridinsubstituierte Nukleotide verwendet werden).
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Beispiele
von modifizierten Nukleotiden, die zum Erzeugen der Antisense-Nukleinsäure verwendet werden
können,
beinhalten: 5-Fluoruracil, 5-Bromuracil, 5-Chloruracil, 5-Ioduracil, Hypoxanthin,
Xanthin, 4-Acetylcytosin, 5-(Carboxyhydroxylmethyl)uracil, 5-Carboxymethylaminomethyl-2-thiouridin,
5-Carboxymethylaminomethyluracil, Dihydrouracil, Beta-D-Galactosylqueuosin,
Inosin, N6-Isopentenyladenin, 1-Methylguanin,
1-Methylinosin, 2,2-Dimethylguanin, 2-Methyladenin, 2-Methylguanin,
3-Methylcytosin,
5-Methylcytosin, N6-Adenin, 7-Methylguanin, 5-Methylaminomethyluracil, 5-Methoxyaminomethyl-2-thiouracil,
Beta-D- Mannosylqueuosin,
5'-Methoxycarboxymethyluracil,
5-Methoxyuracil, 2-Methylthio-N6-isopentenyladenin,
Uracil-5-oxyessigsäure
(v), Wybutoxosin, Pseudouracil, Queuosin, 2-Thiocytosin, 5-Methyl-2-thiouracil,
2-Thiouracil, 4-Thiouracil, 5-Methyluracil, Uracil-5-oxyessigsäuremethylester,
3-(3-Amino-3-N-2-carboxypropyl)uracil, (acp3)w und 2,6-Diaminopurin. Alternativ
kann die Antisense-Nukleinsäure
biologisch unter Verwendung eines Expressionsvektors produziert
werden, in den eine Nukleinsäure
in einer Antisense-Orientierung
(d. h. aus der inserierten Nukleinsäure transkribierte RNA wird
in einer Antisense-Orientierung zu einer Zielnukleinsäure von Interesse
sein, im folgenden Abschnitt weiter beschrieben) subkloniert wird.
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Die
hierin offenbarten Antisense-Nukleinsäuremoleküle werden in der Regel an einen
Patienten verabreicht oder in situ erzeugt, so dass sie an zelluläre mRNA
und/oder genomische DNA hybridisieren oder binden und ein Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Protein kodieren, um dadurch die Expression des Proteins zu inhibieren
(z. B. durch Inhibieren der Transkription und/oder Translation).
Die Hybridisierung kann mittels herkömmlicher Nukleotidkomplementarität, um einen
stabilen Doppelstrang zu bilden, oder beispielsweise im Fall einer
Antisense-Nukleinsäuremolekül, das an
DNA-Doppelstränge bindet,
durch spezifische Interaktionen in der Hauptfurche der Doppelhelix
erfolgen. Ein Beispiel eines Wegs der Verabreichung von Nukleinsäuremolekülen beinhaltet
die direkte Injektion an einer Gewebestelle. Alternativ können Antisense-Nukleinsäuremoleküle modifiziert
werden, um ausgewählte
Zellen zu targetieren, und dann systemisch verabreicht werden. Zum Beispiel
können
Antisense-Moleküle
zur systemischen Verabreichung derart modifiziert werden, dass sie
spezifisch an Rezeptoren oder Antigene binden, die auf einer ausgewählten Zelloberfläche exprimiert
werden (z. B. indem die Antisense-Nukleinsäuremoleküle an Peptide oder Antikörper gekoppelt
werden, die an Zelloberflächenrezeptoren
oder -antigene binden). Die Antisense-Nukleinsäuremoleküle können auch unter Verwendung
der hierin beschriebenen Vektoren an Zellen geliefert werden. Um
ausreichend Nukleinsäuremoleküle zu erzielen,
sind Vektorkonstrukte, in denen das Antisense-Nukleinsäuremolekül unter
die Kontrolle eines starken pol-II- oder pol-III-Promotors gestellt
wird, bevorzugt.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
ist das Antisense-Nukleinsäuremolekül ein alpha-anomerisches Nukleinsäuremolekül. Ein alpha-anomerisches
Nukleinsäuremolekül bildet
spezifische doppelsträngige Hybride
mit komplementärer
RNA, in der die Stränge
im Gegensatz zu den gewöhnlichen
Alpha-Einheiten parallel zueinander verlaufen. Siehe z. B. Gaultier
et al., 1987, Nucl. Acids Res. 15:6625-6641. Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann auch
ein 2'-o-Methylribonukleotid
(siehe z. B. Inoue et al., 1987, Nucl. Acids Res. 15:6131-6148)
oder ein chimäres
RNA-DNA-Analogon (siehe z. B. Inoue et al., 1987, FEBS Lett. 215:327-330)
umfassen.
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4.2.2 RIBOZYME UND PNA-ANTEILE
-
Nukleinsäuremodifikationen
beinhalten, als nicht einschränkendes
Beispiel, modifizierte Basen und Nukleinsäuren, deren Zuckerphosphat-Rückgrate
modifiziert oder derivatisiert sind. Diese Modifikationen werden
zumindest zum Teil ausgeführt,
um die chemische Stabilität
der modifizierten Nukleinsäure
zu verstärken, so
dass sie beispielsweise als Antisense-Bindungsnukleinsäuren in
therapeutischen Anwendungen in einem Patienten verwendet werden
können.
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In
einer Ausführungsform
ist eine Antisense-Nukleinsäure
ein Ribozym. Ribozyme sind katalytische RNA-Moleküle mit Ribonukleaseaktivität, die eine
einzelsträngige
Nukleinsäure,
wie eine mRNA, zu der sie eine komplementäre Region aufweisen, spalten
können.
Folglich können
Ribozyme (z. B. Hammerkopf-Ribozyme, wie in Haselhoff und Gerlach,
1988, Nature, 334:585-591, beschrieben) dazu verwendet werden, Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
mRNA-Transkripte katalytisch zu spalten, um dadurch die Translation von
Stammzellwachstumsfaktor-ähnlicher
mRNA zu inhibieren. Ein Ribozym mit Spezifität für eine Nukleinsäure, die
eine Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Substanz kodiert, kann auf Basis der Nukleotidsequenz einer hierin
offenbarten Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen cDNA entworfen werden.
Zum Beispiel kann ein Derivat einer Tetrahymena-L-19-IVS-RNA konstruiert
werden, in dem die Nukleotidsequenz der aktiven Stelle zu der zu
spaltenden Nukleotidsequenz in einer mRNA, die eine Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Substanz kodiert, komplementär
ist. Siehe z. B. US-Patentschrift 4,987,071 an Cech et al. und US-Patentschrift 5,116,742
an Cech et al. Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche mRNA kann auch dazu
verwendet werden, eine katalytische RNA mit einer spezifischen Ribonukleaseaktivität aus einem
Pool von RNA-Molekülen
auszuwählen.
Siehe z. B. Bartel et al., (1993) Science 261:1411-1418.
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Alternativ
kann die Expression von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlicher
Genen inhibiert werden, indem Nukleotidsequenzen, die zu der regulatorischen
Region der Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Nukleinsäure komplementär sind (z.
B. der Promotor und/oder die Enhancer der Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Substanz), targetiert werden, um Tripelhelixstrukturen zu bilden,
die die Transkription des Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Gens in Zielzellen verhindern. Siehe z. B. Helene, 1991, Anticancer
Drug Des. 6:569-584; Helene et al., 1992, Ann. N.Y. Acad. Sci. 660:27-36; Maher, 1992,
Bioassays 14:807-815.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
können
die Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Nukleinsäuren
an dem Basenanteil, Zuckeranteil oder Phosphat-Rückgrat modifiziert werden,
um z. B. die Stabilität,
Hybridisierung oder Löslichkeit
des Moleküls
zu verbessern. Zum Beispiel kann das Desoxyribose-Phosphat-Rückgrat der
Nukleinsäuren
modifiziert werden, um Peptidnukleinsäuren zu erzeugen. Siehe z.
B. Hyrup et al., 1996, Bioorg. Med. Chem. 4:5-23. Wie hierin verwendet,
beziehen sich die Ausdrücke „Peptidnukleinsäuren" oder „PNAs" auf Nukleinsäuremimesen
(z. B. DNA-Mimesen), in denen das Desoxyribose-Phosphat-Rückgrat durch
ein Pseudopeptid-Rückgrat
ersetzt wird und nur die vier natürlichen Nukleobasen bewahrt
werden. Vom neutralen Rückgrat
von PNAs wurde gezeigt, dass es eine spezifische Hybridisierung
an DNA oder RNA unter Bedingungen mit niedriger Ionenstärke ermöglicht.
Die Synthese von PNA-Oligomeren kann unter Anwendung von Standard-Festphasensyntheseprotokollen,
wie in Hyrup et al., 1996, oben; Perry-O'Keefe et al., 1996, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 93:14670-14675, beschrieben, durchgeführt werden.
-
PNAs
von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Substanzen können
in therapeutischen und diagnostischen Anwendungen verwendet werden.
Zum Beispiel können
PNAs als Antisense- oder Antigen-Agentien zur sequenzspezifischen
Modulation der Genexpression durch z. B. Induzieren eines Transkriptions-
oder Translationsarrests oder Inhibieren der Replikation verwendet
werden. PNAs von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Substanzen können auch
beispielsweise bei der Analyse von Einzelbasenpaarmutationen in
einem Gen verwendet werden (z. B. PNA-gesteuertes PCR-Clamping;
als künstliche
Restriktionsenzyme bei Verwendung in Kombination mit anderen Enzymen,
z. B. S1-Nukleasen
(siehe Hyrup et al., 1996, oben) oder als Sonden oder Primer für die DNA-Sequenz und Hybridisierung
(siehe Hyrup et al., 1996, oben; Perry-O'Keefe et al., 1996, oben).
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In
einer anderen Ausführungsform
können
PNAs von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Substanzen durch Anheften von lipophilen oder anderen Helfergruppen
an PNA, durch Bildung von PNA-DNA-Chimären oder durch Verwendung von
Liposomen oder anderen in der Technik bekannten Techniken der Arzneimittelabgabe
modifiziert werden, z. B. um ihre Stabilität oder zelluläre Aufnahme
zu verstärken.
Zum Beispiel können
PNA-DNA-Chimären von
Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Substanzen erzeugt werden, die die vorteilhaften Eigenschaften von
PNA und DNA vereinen können.
Solche Chimären
ermöglichen
DNA-Erkennungsenzymen (z. B. RNase H und DNA-Polymerasen), mit dem
DNA-Teil zu interagieren, während
der PNA-Teil eine stärkere
Bindungsaffinität
und Spezifität
bereitstellen würde.
PNA-DNA-Chimären
können
unter Verwendung von Linkern mit adäquaten Längen gekoppelt werden, die
hinsichtlich der Basenstapelung, Anzahl von Bindungen zwischen den
Nukleobasen und Orientierung ausgewählt werden (siehe Hyrup et
al., 1996, oben). Die Synthese von PNA-DNA-Chimären kann wie in Hyrup et al.,
1996, oben, et al., 1996, Nucl. Acids Res. 24:3357-3363, beschrieben
durchgeführt
werden. Zum Beispiel kann eine DNA-Kette unter Anwendung von Standard-Phosphoramidit-Kopplungschemie
auf einen festen Träger
synthetisiert werden und modifizierte Nukleosidanaloga, z. B. 5'-(4-Methoxytrityl)amino-5'-desoxythymidinphosphoramidit, zwischen
der PNA und dem 5'-Ende
der DNA verwendet werden. Siehe z. B. Mag et al., 1989, Nucl. Acids
Res. 17:5973-5988. PNA-Monomere werden dann schrittweise gekoppelt,
um ein chimäres
Molekül
mit einem 5'-PNA-Segment und einem
3'-DNA-Segment zu
produzieren. Siehe z. B. Finn et al., 1996, oben. Alternativ können chimäre Moleküle mit einem
5'-DNA-Segment und
einem 3'-PNA-Segment synthetisiert
werden. Siehe z. B. Petersen et al., 1975, Bioorg. Med. Chem. Lett.
5:1119-11124.
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In
anderen Ausführungsformen
kann das Oligonukleotid andere angehängte Gruppen wie Peptide (z. B.
zum Targetieren von Wirtszellrezeptoren in vivo) oder Agentien,
die den Transport über
die Zellmembran (siehe z. B. Letsinger et al., 1989, Proc. Natl.
Acad. Sci. U.S.A. 86:6553-6556; Lemaitre et al., 1987, Proc. Natl. Acad.
Sci. 84:648-652; PCT-Veröffentlichung
Nr. WO88/09810) oder die Blut-Hirn-Schranke (siehe z. B. PCT-Veröffentlichung
Nr. WO89/10134) erleichtern, beinhalten. Darüber hinaus können Oligonukleotide
mit durch Hybridisierung ausgelösten
Spaltungsagentien (siehe z. B. Krol et al., 1988, BioTechniques
6:958-976) oder interkalierenden Agentien (siehe z. B. Zon, 1988,
Pharm. Res. 5:539-549) modifiziert werden. Zu diesem Zweck kann
das Oligonukleotid an ein anderes Molekül, z. B. ein Peptid, ein durch
Hybridisierung ausgelöstes Vernetzungsmittel,
ein TransportMittel, ein durch Hybridisierung ausgelöstes SpaltungsMittel
und dergleichen, konjugiert werden.
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4.3 WIRTE
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Wirtszellen, die gentechnisch
verändert
wurden, um die hierin offenbarten Polynukleotide zu enthalten. Zum
Beispiel können
solche Wirtszellen Nukleinsäuren
der Erfindung enthalten, die in die Wirtszelle unter Anwendung bekannter
Transformations-, Transfektions- oder Infektionsverfahren eingeführt wurden.
Weiterhin werden Wirtszellen offenbart, die gentechnisch verändert wurden,
um die offenbarten Polynukleotide zu exprimieren, wobei solche Polynukleotide
in operativer Verbindung mit einer Regulationssequenz stehen, die
zu der Wirtszelle heterolog ist und die Expression der Polynukleotide in
der Zelle antreibt.
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Die
Wirtszelle kann eine höhere
eukaryontische Wirtszelle, wie eine Säugetierzelle, eine niedere
eukaryontische Wirtszelle, wie eine Hefezelle, sein oder die Wirtszelle
kann eine prokaryontische Zelle, wie eine Bakterienzelle, sein.
Die Einführung
des rekombinanten Konstrukts in die Wirtszelle kann mittels Kalziumphosphat-Transfektion,
DEAE, dextranvermittelte Transfektion oder Elektroporation bewirkt
werden (L. Davis et al., Basic Methods in Molecular Biology (1986)).
Die Wirtszellen, die eines der Polynukleotide der Anmeldung enthalten,
können
auf herkömmliche
Weisen verwendet werden, um das Genprodukt zu produzieren, das von dem
isolierten Fragment kodiert wird (im Fall eines ORF), oder können dazu
verwendet werden, ein heterologes Protein unter der Kontrolle des
EMF zu produzieren.
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Ein
beliebiges Wirts-Nektor-System kann verwendet werden, um eines oder
mehrere der hierin offenbarten ORFs zu exprimieren. Diese beinhalten,
sind jedoch nicht darauf beschränkt,
eukaryontische Wirte, wie HeLa-Zellen, Cv-1-Zellen, COS-Zellen und
Sf9-Zellen, sowie
prokaryontische Wirte, wie E. coli und B. subtilis. Die am meisten
bevorzugten Zellen sind diejenigen, die das bestimmte Polypeptid
oder Protein normalerweise nicht exprimieren oder die das Polypeptid
oder Protein in einem niedrigen natürlichen Niveau exprimieren.
Reife Proteine können
in Säugetierzellen,
Hefe, Bakterien oder anderen Zellen unter der Kontrolle von adäquaten Promotoren
exprimiert werden. Zellfreie Translationssysteme können ebenfalls
eingesetzt werden, um solche Proteine unter Verwendung von RNAs,
die von den hierin offenbarten DNA-Konstrukten abgeleitet sind,
zu produzieren. Adäquate
Klonierungs- und Expressionsvektoren zur Verwendung mit prokaryontischen
und eukaryontischen Wirten werden von Sambrook et al. in Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Zweite Ausgabe, Cold Spring Harbor,
New York (1989), beschrieben.
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Verschiedene
Säugetierzellkultursysteme
können
ebenfalls eingesetzt werden, um rekombinantes Protein zu exprimieren.
Beispiele von Säugetier-Expressionssystemen
beinhalten die COS-7-Linien von Affennieren-Fibroblasten, von Gluzman,
Cell 23:175 (1981), beschrieben, und andere Zelllinien, die einen
kompatiblen Vektor exprimieren können,
beispielsweise die C127-, 3T3-, CHO-, HeLa- und BHK-Zelllinien.
Säugetier-Expressionsvektoren
werden einen Replikationsursprung, einen geeigneten Promotor und
auch etwaige erforderliche Ribosombindungsstellen, Polyadenylierungsstellen,
Donor- und Akzeptorspleißstellen,
Transkriptionsterminationssequenzen und 5'-flankierende nichttranskribierte Sequenzen
umfassen. DNA-Sequenzen, die von dem viralen SV40-Genom abgeleitet
sind, beispielsweise SV40-Ursprungs-, -Early-Promotor-, -Enhancer-,
-Spleiß-
und -Polyadenylierungsstellen, können
verwendet werden, um die erforderten nichttranskribierten genetischen
Elemente bereitzustellen. Rekombinante Polypeptide und Proteine,
die in Bakterienkultur produziert wurden, werden für gewöhnlich durch
anfängliche
Extraktion aus Zellpellets, gefolgt von einem oder mehreren Schritten
der Aussalzung, des wässrigen
Ionenaustauschs oder der Größenausschlusschromatographie
isoliert. Proteinumfaltungsschritte können, falls erforderlich, beim
Abschließen
der Konstruktion des reifen Proteins verwendet werden. Schließlich kann
Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(high performance liquid chromatography, HPLC) für abschließende Reinigungsschritte eingesetzt
werden. Mikrobielle Zellen, die bei der Expression von Proteinen
eingesetzt werden, können
mittels eines beliebigen zweckmäßigen Verfahrens
gesprengt werden, einschließlich
periodischem Einfrieren und Auftauen, Beschallung, mechanische Sprengung
oder Verwendung von Zelllyseagentien.
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Eine
Reihe von Typen von Zellen kann als geeignete Wirtszellen zur Expression
des Proteins fungieren. Säugetierwirtszellen
beinhalten beispielsweise COS-Zellen vom Affen, CHO-Zellen (CHO
= Chinese Hamster Ovary, Ovarien des chinesischen Hamsters), 293-Zellen aus der menschlichen
Niere, A431-Zellen aus der menschlichen Epidermis, Colo205-Zellen
vom Menschen, 3T3-Zellen, CV-1-Zellen, andere transformierte Zelllinien von
Primaten, normale diploide Zellen, von einer In-vitro-Kultur von
primärem
Gewebe abgeleitete Zellstämme,
primäre
Explantate, HeLa-Zellen, L-Zellen von der Maus, BHK-, HL-60-, U937-,
HaK- oder Jurkat-Zellen.
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Alternativ
kann es möglich
sein, das Protein in niederen Eukaryonten wie Hefe oder in Prokaryonten wie
Bakterien zu produzieren. Möglicherweise
geeignete Hefestämme
beinhalten Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces pombe,
Kluyveromyces-Stämme, Candida
oder ein beliebiger Hefestamm, der heterologe Proteine exprimieren
kann. Möglicherweise
geeignete Bakterienstämme
beinhalten Escherichia coli, Bacillus subtilis, Salmonella typhimurium
oder ein beliebiger Bakterienstamm, der heterologe Proteine exprimieren
kann. Wenn das Protein in Hefe oder Bakterien hergestellt wird,
kann es erforderlich sein, das darin produzierte Protein zu modifizieren,
beispielsweise mittels Phosphorylierung oder Glykosylierung der
entsprechenden Stellen, um das funktionelle Protein zu erhalten.
Solche kovalenten Anheftungen können
unter Anwendung bekannter chemischer oder enzymatischer Verfahren
bewirkt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
Zellen und Gewebe so konstruiert werden, dass sie ein endogenes
Gen, das die offenbarten Polynukleotide umfasst, unter der Kontrolle
induzierbarer regulatorischer Elemente exprimieren, wobei die Regulationssequenzen
des endogenen Gens in diesem Fall mittels homologer Rekombination
ersetzt werden können.
Wie hierin beschrieben, kann Gen-Targetierung verwendet werden,
um die existierende regulatorische Region eines Gens durch eine
Regulationssequenz, die aus einem anderen Gen isoliert wurde, oder
eine neuartige Regulationssequenz, die mittels Gentechnikverfahren
synthetisiert wurde, zu ersetzen. Solche Regulationssequenzen können sich
aus Promotoren, Enhancern, Scaffold-Anheftungsregionen, negativen
regulatorischen Elementen, Transkriptionsinitiationsorten, regulatorischen
Proteinbindungsstellen oder Kombinationen der Sequenzen zusammensetzen.
Alternativ können
Sequenzen, die die Struktur oder Stabilität der RNA oder des produzierten
Proteins beeinträchtigen,
ersetzt, entfernt, hinzugefügt
oder anderweitig mittels Targetierung modifiziert werden, einschließlich Polyadenylierungssignalen,
mRNA-Stabilitätselementen,
Spleißstellen,
Leader-Sequenzen zum Verstärken
oder Modifizieren der Transport- oder Sekretionseigenschaften des
Proteins oder anderer Sequenzen, die die Funktion oder Stabilität von Protein
oder RNA-Molekülen
verändern
oder verbessern.
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Das
Targetierungsereignis kann eine einfache Insertion der Regulationssequenz
sein, wobei das Gen unter die Kontrolle der neuen Regulationssequenz
gestellt wird, wobei z. B. ein neuer Promotor oder Enhancer oder
beide stromaufwärts
von einem Gen inseriert wird. Alternativ kann das Targetierungsereignis
eine einfache Deletion eines regulatorischen Elements sein, wie
die Deletion eines gewebespezifischen negativen regulatorischen
Elements. Alternativ kann das Targetierungsereignis ein existierendes
Element ersetzen; zum Beispiel kann ein gewebespezifischer Enhancer
durch einen Enhancer ersetzt werden, der eine breitere oder andere
Zelltypenspezifität
als die natürlich
vorkommenden Elemente aufweist. Hierbei werden die natürlich vorkommenden
Sequenzen deletiert und neue Sequenzen hinzugefügt. In allen Fällen kann
die Identifizierung des Targetierungsereignisses durch die Verwendung
eines oder mehrerer selektierbarer Markergene, die mit der targetierenden
DNA zusammenhängend
sind, vereinfacht werden, was die Selektion von Zellen ermöglicht,
in denen sich die exogene DNA in das Wirtszellgenom integriert hat.
Die Identifizierung des Targetierungsereignisses kann auch durch
die Verwendung eines oder mehrerer Markergene, die die Eigenschaft
der negativen Selektion aufweisen, vereinfacht werden, so dass der
negativ selektierbare Marker an die exogene DNA gekoppelt, jedoch
derart konfiguriert ist, dass der negativ selektierbare Marker die
targetierende Sequenz flankiert und dass ein Ereignis einer korrekten
homologen Rekombination mit Sequenzen in dem Wirtszellgenom nicht
in der stabilen Integration des negativ selektierbaren Markers resultiert.
Marker, die für
diesen Zweck geeignet sind, beinhalten das Thymidinkinasegen (TK-Gen)
vom Herpes-simplex-Virus oder das bakterielle Xanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase-Gen
(gpt-Gen).
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Die
Gen-Targetierungs- oder Genaktivierungstechniken, die gemäß diesem
Gesichtspunkt der Offenbarung verwendet werden können, sind genauer in der US-Patentschrift
Nr. 5,272,071 an Chappel; der US-Patentschrift Nr. 5,578,461 an
Sherwin et al.; der internationalen Anmeldung Nr. PCT/US92/09627
(WO93/09222) von Selden et al. und der internationalen Anmeldung
Nr. PCT/LTS90/06436 (WO91/06667) von Skoultchi et al. beschrieben.
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4.3.1 CHIMÄRE PROTEINE
UND FUSIONSPROTEINE
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Hierin
werden Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
chimäre
Proteine oder Fusionsproteine offenbart. Wie hierin verwendet, umfasst
ein Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches „chimäres Protein" oder „Fusionsprotein" ein Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Polypeptid, das operativ an ein Nicht-Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Polypeptid gekoppelt ist. Ein „Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Polypeptid" bezieht
sich auf ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz, die einem Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Protein entspricht, wohingegen ein „Nicht-Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Polypeptid" sich
auf ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz bezieht, die einem
Protein entspricht, das nicht im Wesentlichen homolog zu dem Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Protein ist, z. B. ein Protein, das sich von dem Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Protein unterscheidet und das von demselben oder einem anderen Organismus
abgeleitet ist. In einem Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Protein kann das Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche Polypeptid dem gesamten
oder einem Teil eines Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Proteins entsprechen.
In einer Ausführungsform
umfasst ein Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches Fusionsprotein mindestens
einen biologisch aktiven Teil eines Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Proteins. In einer anderen Ausführungsform umfasst
ein Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Fusionsprotein mindestens zwei biologisch aktive Teile eines Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Proteins. In noch einer anderen Ausführungsform umfasst ein Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Fusionsprotein mindestens drei biologisch aktive Teile eines Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Proteins. In dem Fusionsprotein soll der Ausdruck „operativ
gekoppelt" anzeigen,
dass das Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche Polypeptid und das
Nicht-Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Polypeptid „in-frame" (im Raster) miteinander
fusioniert sind. Das Nicht-Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Polypeptid kann an den N-Terminus
oder den C-Terminus des Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Polypeptids fusioniert sein.
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In
einer Ausführungsform
ist das Fusionsprotein ein GST-Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches Fusionsprotein, in
dem die Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Sequenzen an den C-Terminus
der GST-Sequenzen (GST = Glutathion-S-Transferase) fusioniert sind.
Solche Fusionsproteine können
die Reinigung von rekombinanten Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Polypeptiden erleichtern.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist das Fusionsprotein ein Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches Protein, das eine
heterologe Signalsequenz an seinem N-Terminus enthält. In bestimmten
Wirtszellen (z. B. Säugetierwirtszellen)
kann die Expression und/oder Sekretion von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Substanzen durch Verwendung einer heterologen Signalsequenz erhöht werden.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
ist das Fusionsprotein ein Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Immunglobulin-Fusionsprotein, in dem die Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Sequenzen an Sequenzen fusioniert sind, die von einem Mitglied der
Immunglobulin-Proteinfamilie abgeleitet wurden. Die hierin offenbarten
Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Immunglobulin-Fusionsproteine können
in pharmazeutische Zusammensetzungen eingebunden und an einen Patienten
verabreicht werden, um eine Interaktion zwischen einem Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Liganden und einem Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Protein auf der Oberfläche einer
Zelle zu inhibieren, um dadurch von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Substanzen vermittelte Signaltransduktion in vivo zu unterdrücken. Die
Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Immunglobulin-Fusionsproteine können
dazu verwendet werden, die Bioverfügbarkeit eines Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
zugehörigen
Liganden zu beeinflussen. Die Inhibition des Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Liganden/der Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Interaktion kann therapeutisch sowohl für die Behandlung von proliferativen
und differentiativen Störungen
als auch zum Modulieren (z. B. Fördern oder
Inhibieren) des Zellüberlebens
von Nutzen sein. Darüber
hinaus können
die hierin offenbarten Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Immunglobulin-Fusionsproteine
als Immunogene verwendet werden, um Anti-Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Antikörper
in einem Patienten zu produzieren, um Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Liganden zu reinigen und in Screening-Assays, um Moleküle zu identifizieren,
die die Interaktion von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Substanzen mit einem Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Liganden inhibieren.
-
Ein
hierin offenbartes Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches chimäres Protein
oder Fusionsprotein kann mittels standardmäßiger rekombinanter DNA-Techniken
produziert werden. Zum Beispiel werden DNA-Fragmente, die für die verschiedenen
Polypeptidsequenzen kodieren, zusammen gemäß herkömmlichen Techniken in-frame
ligiert, z. B. durch Einsetzen von Termini mit abgestumpften Enden
oder gestaffelten Enden zur Ligierung, Restriktionsenzymverdau,
um adäquate
Termini bereitzustellen, Auffüllen
von kohäsiven Enden,
soweit erforderlich, Behandlung mit alkalischer Phosphatase, um
unerwünschte
Bindungen zu vermeiden, und enzymatische Ligierung. In einer anderen
Ausführungsform
kann das Fusionsgen mittels herkömmlicher
Techniken, einschließlich
DNA-Syntheseautomaten, synthetisiert werden. Alternativ kann eine
PCR-Amplifikation
von Genfragmenten unter Verwendung von Ankerprimern durchgeführt werden,
die komplementäre Überhänge zwischen
zwei aufeinander folgenden Genfragmenten zur Folge haben, die anschließend angelagert
und reamplifiziert werden können,
um eine chimäre
Gensequenz zu produzieren (siehe z. B. Ausubel et al. (Hrsg.), CURRENT
PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY, John Wiley & Sons, 1992). Darüber hinaus sind viele Expressionsvektoren
im Handel erhältlich,
die bereits einen Fusionsanteil (z. B. ein GST-Polypeptid) kodieren.
Eine Nukleinsäure,
die Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Substanz kodiert, kann in einen solchen Expressionsvektor kloniert
werden, so dass der Fusionsanteil in-frame an das Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Protein gekoppelt wird.
-
4.4 POLYPEPTIDE
-
Die
hierin offenbarten isolierten Polypeptide beinhalten, sind jedoch
nicht darauf beschränkt,
ein Polypeptid, umfassend: die Aminosäuresequenz, die als eine beliebige
Sequenz der SEQ ID Nr. 23, 25, 28, 30-32, 34 oder 35 dargelegt ist,
oder eine Aminosäuresequenz,
die von einer beliebigen der Nukleotidsequenzen SEQ ID Nr. 1-22,
24, 26-27, 29 oder 33 oder dem entsprechende vollständigen oder
reifen Protein kodiert wird. Hierin offenbarte Polypeptide beinhalten
außerdem
Polypeptide, vorzugsweise mit biologischer oder immunologischer
Aktivität,
die von: (a) einem Polynukleotid mit einer beliebigen der in SEQ
ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 dargelegten Nukleotidsequenzen
oder (b) Polynukleotiden, die eine beliebige der als SEQ ID Nr.
23, 25, 28, 30-32, 34 oder 35 dargelegten Aminosäuresequenzen kodieren, oder
(c) Polynukleotiden, die an das Komplement der Polynukleotide von
entweder (a) oder (b) unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
hybridisieren, kodiert werden. Außerdem werden biologisch aktive
oder immunologisch aktive Varianten einer beliebigen der als SEQ
ID Nr. 23, 25, 28, 30-32, 34 oder 35 dargelegten Aminosäuresequenzen
oder des entsprechenden vollständigen
oder reifen Proteins und „substantielle Äquivalente" davon (z. B. mit
mindestens etwa 65 %, mindestens etwa 70 %, mindestens etwa 75 %,
mindestens etwa 80 %, 81 %, 82 %, 83 %, 84 %, 85 %, 86 %, 87 %,
88 % oder 89 %, typischer mindestens etwa 90 %, 91 %, 92 %, 93 %
oder 94 % oder noch typischer mindestens etwa 95 %, 96 %, 97 %,
98 % oder 99 %, am typischsten mindestens etwa 99 % Aminosäurenidentität), die
die biologische Aktivität
bewahren, offenbart.
-
Polypeptide,
die von Allelvarianten kodiert werden, können im Vergleich zu Polypeptiden,
die SEQ ID Nr. 23, 25, 28, 30-32, 34 oder 35 umfassen, eine ähnliche,
erhöhte
oder verminderte Aktivität
aufweisen.
-
Fragmente
der hierin offenbarten Proteine, die biologische Aktivität aufweisen
können,
sind ebenfalls vorgesehen. Fragmente des Proteins können in
linearer Form sein oder sie können
unter Anwendung bekannter Verfahren zyklisiert werden, beispielsweise
wie in H.U. Saragovi et al., Bio/Technology 10, 773-778 (1992), und
in R.S. McDowell et al., J. Amer. Chem. Soc. 114, 9245-9253 (1992),
beschrieben. Solche Fragmente können
für viele
Zwecke an Trägermoleküle wie Immunglobuline
fusioniert sein, darunter das Erhöhen der Valenz von Proteinbindungsstellen.
-
Sowohl
vollständige
als auch reife Formen (beispielsweise ohne eine Signalsequenz oder
Vorläufersequenz)
der offenbarten Proteine werden beschrieben. Die proteinkodierende
Sequenz wird in der Sequenzauflistung durch Translation der offenbarten
Nukleotidsequenzen identifiziert. Die reife Form eines solchen Proteins
kann mittels Expression eines vollständigen Polynukleotids in einer
geeigneten Säugetierzelle
oder anderen Wirtszelle erhalten werden. Die Sequenz der reifen
Form des Proteins kann auch aus der Aminosäuresequenz der vollständigen Form
bestimmt werden. Wo die Proteine membrangebunden sind, werden auch lösliche Formen
der Proteine offenbart. In solchen Formen werden ein Teil der oder
alle Regionen, die bewirken, dass die Proteine membrangebunden sind,
deletiert, so dass die Proteine vollständig aus der Zelle, in der sie
exprimiert werden, sezerniert werden.
-
Hierin
offenbarte Proteinzusammensetzungen können weiterhin eine unbedenkliche
Trägersubstanz, wie
eine hydrophile, z. B. pharmazeutisch unbedenkliche Trägersubstanz
umfassen.
-
Weiterhin
werden Polypeptide offenbart, die von den hierin offenbarten Nukleinsäurefragmenten
oder von degenerierten Varianten der hierin offenbarten Nukleinsäurefragmente
kodiert werden. Mit „degenerierte Variante" sind Nukleotidfragmente
beabsichtigt, die sich von einem hierin offenbarten Nukleinsäurefragment (z.
B. einem ORF) durch eine Nukleotidsequenz unterscheiden, aufgrund
der Degeneration des genetischen Codes jedoch eine identische Polypeptidsequenz
kodieren. Bevorzugte Nukleinsäurefragmente
sind die ORFs, die Proteine kodieren.
-
Eine
Vielfalt von in der Technik bekannten Methoden können genutzt werden, um ein
beliebiges der hierin offenbarten isolierten Polypeptide oder Proteine
zu erhalten. Auf dem einfachsten Niveau kann die Aminosäuresequenz
unter Verwendung im Handel erhältlicher
Peptidsynthesizer synthetisiert werden. Die synthetisch konstruierten
Proteinsequenzen können,
da sie primäre,
sekundäre
oder tertiäre
Struktur- und/oder Konformationscharakteristika mit Proteinen gemein
haben, biologische Eigenschaften mit diesen gemein haben, einschließlich Proteinaktivität. Diese
Technik ist insbesondere beim Produzieren kleiner Peptide und Fragmente
größerer Polypeptide
nützlich.
Fragmente sind beispielsweise beim Erzeugen von Antikörpern gegen
das native Polypeptid von Nutzen. Daher können sie beim Screenen von
therapeutischen Verbindungen und bei immunologischen Prozessen zur
Entwicklung von Antikörpern
als biologisch aktive oder immunologische Austauschstoffe für natürliche,
gereinigte Proteine eingesetzt werden.
-
Die
hierin offenbarten Polypeptide und Proteine können alternativ aus Zellen
gereinigt werden, die geändert
wurden, um das gewünschte
Polypeptid oder Protein zu exprimieren. Wie hierin verwendet, wird
von einer Zelle gesagt, dass sie geändert wurde, um ein gewünschtes
Polypeptid oder Protein zu exprimieren, wenn die Zelle durch Genmanipulation
dazu gebracht wird, ein Polypeptid oder Protein zu produzieren,
das sie normalerweise nicht produziert oder das die Zellen normalerweise
in einer geringeren Konzentration produziert. Ein Fachmann kann
Vorgehensweisen zum Einführen
und Exprimieren von entweder rekombinanten oder synthetischen Sequenzen
in eukaryontische oder prokaryontische Zellen leicht adaptieren,
um eine Zelle zu erzeugen, die eines der hierin offenbarten Polypeptide
oder Proteine produziert.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem
Verfahren zum Produzieren eines Polypeptids, das das Wachsen einer
Kultur von Wirtszellen in einem geeigneten Kulturmedium und das
Reinigen des Proteins aus den Zellen oder der Kultur, in der die
Zellen gewachsen werden, umfasst. Zum Beispiel beinhalten die offenbarten
Verfahren einen Vorgang zum Produzieren eines Polypeptids, wobei
eine Wirtszelle, die einen geeigneten Expressionsvektor enthält, der
ein offenbartes Polynukleotid beinhaltet, unter Bedingungen kultiviert
wird, die die Expression des kodierten Polypeptids ermöglichen.
Das Polypeptid kann aus der Kultur, in geeigneter Weise aus dem
Kulturmedium, oder aus einem Lysat, das aus den Wirtszellen hergestellt
wurde, gewonnen und weiter gereinigt werden.
-
Bevorzugte
Ausführungsform
beinhalten jene, in denen das mittels eines solchen Vorgangs produzierte
Protein eine vollständige
oder reife Form des Proteins ist.
-
In
einem alternativen Verfahren wird das Polypeptid oder Protein aus
Bakterienzellen gereinigt, die das Polypeptid oder Protein auf natürliche Weise
produzieren. Ein Fachmann kann leicht bekannte Verfahren zum Isolieren
von Polypeptiden oder Proteinen befolgen, um eines der hierin offenbarten
Polypeptide oder Proteine zu erhalten. Diese beinhalten, sind jedoch
nicht darauf beschränkt,
Immunchromatographie, HPLC, Größenausschlusschromatographie,
Ionenaustauschchromatographie und Immunaffinitätschromatographie. Siehe z. B.
Scopes, Protein Purification: Principles and Practice, Springer-Verlag
(1994); Sambrook et al. in Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology. Polypeptidfragmente,
die die biologische/immunologische Aktivität bewahren, beinhalten Fragmente,
die mehr als etwa 100 Aminosäuren
oder mehr als etwa 200 Aminosäuren
umfassen, und Fragmente, die spezifische Proteindomänen kodieren.
-
Die
gereinigten Polypeptide können
in In-vitro-Bindungsassays verwendet werden, die in der Technik wohl
bekannt sind, um Moleküle
zu identifizieren, die an die Polypeptide binden. Diese Moleküle beinhalten, sind
jedoch nicht darauf beschränkt,
z. B. Kleinmoleküle,
Moleküle
aus kombinatorischen Bibliotheken, Antikörper oder andere Proteine.
Die in dem Bindungsassay identifizierten Moleküle werden dann auf Antagonisten-
oder Agonistenaktivität
in In-vivo-Gewebekultur oder Tiermodellen, die in der Technik wohl
bekannt sind, geprüft.
Kurz dargestellt, die Moleküle
werden in mehrere Zellkulturen oder Tiere titriert und dann auf
entweder Zelltod/Tod des Tiers oder längeres Überleben des Tiers/der Zellen
geprüft.
-
Darüber hinaus
können
die offenbarten Peptide oder Moleküle, die an die Peptide binden
können,
mit Toxinen, z. B. Ricin oder Cholera, oder mit anderen Verbindungen,
die für
die Zellen toxisch sind, komplexiert werden. Der Komplex aus Toxin
und bindendem Molekül
wird dann mittels der Spezifität
des bindenden Moleküls
für SEQ
ID Nr. 23, 25, 28, 30-32, 34 oder 35 auf einen Tumor oder eine andere
Zelle gerichtet.
-
Das
offenbarte Protein kann auch als ein Produkt transgener Tiere exprimiert
werden, z. B. als ein Bestandteil der Milch von transgenen Kühen, Ziegen,
Schweinen oder Schafen, die durch somatische oder Keimzellen gekennzeichnet
sind, die eine Nukleotidsequenz enthalten, die das Protein kodiert.
-
Die
hierin offenbarten Proteine beinhalten außerdem Proteine, die durch
Aminosäuresequenzen
gekennzeichnet sind, die denen von gereinigten Proteinen ähnlich sind,
in denen jedoch Modifikationen auf natürliche Weise bereitgestellt
sind oder vorsätzlich
konstruiert wurden. Zum Beispiel können Modifikationen in der
Peptid- oder DNA-Sequenz vom Fachmann unter Anwendung bekannter
Techniken durchgeführt
werden. Modifikationen von Interesse in den Proteinsequenzen können die
Veränderung,
Substitution, Ersetzung, Insertion oder Deletion eines ausgewählten Aminosäurerests
in der kodierenden Sequenz beinhalten. Zum Beispiel können ein
oder mehrere der Cysteinreste deletiert oder durch eine andere Aminosäure ersetzt
werden, um die Konformation des Moleküls zu ändern. Techniken für eine solche
Veränderung,
Substitution, Ersetzung, Insertion oder Deletion sind dem Fachmann
wohl bekannt (siehe z. B. US-Patentschrift Nr. 4,518,584). Vorzugsweise
bewahrt eine solche Veränderung,
Substitution, Ersetzung, Insertion oder Deletion die gewünschte Aktivität des Proteins.
Regionen des Proteins, die für
die Proteinfunktion wichtig sind, können mit verschiedenen in der
Technik bekannten Verfahren bestimmt werden, einschließlich des
Alanin-Scanning-Verfahrens,
das die systematische Substitution von einzelnen oder Reihen von
Aminosäuren
mit Alanin, gefolgt vom Prüfen
der resultierenden Alanin enthaltenden Variante auf biologische
Aktivität
involvierte. Diese Analyseart bestimmt die Bedeutung der substituierten
Aminosäure
bzw. Aminosäuren
bei der biologischen Aktivität.
Regionen des Proteins, die für
die Proteinfunktion wichtig sind, können mit dem Ematrix-Programm
bestimmt werden.
-
Andere
Fragmente und Derivate der Sequenzen von Proteinen, von denen erwartet
werden würde, dass
sie die Proteinaktivität
vollständig
oder zum Teil bewahren, und die für ein Screening oder andere
immunologische Methoden geeignet sind, können angesichts der Offenbarungen
hierin ebenfalls leicht vom Fachmann hergestellt werden. Solche
Modifikationen bilden einen Teil dieser Offenbarung.
-
Das
Protein kann auch produziert werden, indem das hierin beschriebene
isolierte Polynukleotid operativ an geeignete Kontrollsequenzen
in einem oder mehreren Insekten-Expressionsvektoren
gekoppelt und ein Insekten-Expressionssystem eingesetzt wird. Materialien
und Verfahren für
Baculovirus/Insektenzellen-Expressionssysteme sind in Kitform von
z. B. Invitrogen, San Diego, Kalif., USA (das MaxBatTM-Kit)
im Handel erhältlich
und solche Verfahren sind in der Technik wohl bekannt, wie in Summers
und Smith, Texas Agricultural Experiment Station Bulletin Nr. 1555
(1987), beschrieben. Wie hierin verwendet, wird eine Insektenzelle, die
ein offenbartes Polynukleotid exprimieren kann, „transformiert".
-
Das
offenbarte Protein kann hergestellt werden, indem transformierte
Wirtszellen unter Kulturbedingungen kultiviert werden, die dazu
geeignet sind, das rekombinante Protein zu exprimieren. Das resultierende exprimierte
Protein kann dann aus einer solchen Kultur (d. h. aus Kulturmedium
oder Zellextrakten) unter Anwendung bekannter Reinigungsprozesse,
wie Gelfiltration und Ionenaustauschchromatographie, gereinigt werden.
Die Reinigung des Proteins kann auch eine Affinitätssäule, die
Agentien enthält,
die an das Protein binden werden; ein oder mehrere Säulenschritte über solche
Affinitätsharze
wie Concanavalin A/Agarose, Heparin/ToyopearlTM oder
Cibacrom blue/3GA-SepharoseTM; ein oder
mehrere Schritte, die hydrophobe Interaktionschromatographie unter
Verwendung von solchen Harzen wie Phenylether, Butylether oder Propylether einbinden;
oder Immunaffinitätschromatographie
beinhalten.
-
Alternativ
kann das Protein auch in einer Form exprimiert werden, die die Reinigung
erleichtern wird. Zum Beispiel kann es als ein Fusionsprotein, wie
die von Maltose-Bindungsprotein
(MBP), Glutathion-S-Transferase (GST) oder Thioredoxin (TRX), oder
als ein His-Tag exprimiert werden. Kits zur Expression und Reinigung
solcher Fusionsproteine sind von New England BioLab (Beverly, Mass.,
USA), Pharmacia (Piscataway, N.J., USA) bzw. Invitrogen im Handel
erhältlich.
Das Protein kann auch mit einem Epitop markiert und anschließend unter
Verwendung eines spezifischen Antikörpers, der auf ein solches
Epitop gerichtet ist, gereinigt werden. Ein derartiges Epitop („FLAG®") ist von Kodak (New
Haven, Conn., USA) im Handel erhältlich.
-
Schließlich können ein
oder mehrere RP-HPLC-Schritte (RP-HPLC = reverse-phase high performance liquid
chromatography, Umkehrphasen-Hochdruckflüssigkeitschromatographie),
die hydrophobe RP-HPLC-Medien, z. B. Kieselgel mit Methyl- oder
anderen aliphatischen Seitengruppen, einsetzen, angewendet werden,
um das Protein weiter zu reinigen. Einige oder alle der vorstehenden
Reinigungsschritte, in verschiedenen Kombinationen, können auch
dazu eingesetzt werden, ein im Wesentlichen homogenes isoliertes rekombinantes
Protein bereitzustellen. Das somit gereinigte Protein ist im Wesentlichen
frei von anderen Säugetierproteinen
und ist gemäß der vorliegenden
Offenbarung als ein „isoliertes
Protein" definiert.
-
Die
hierin offenbarten Polypeptide beinhalten Analoga (Varianten). Die
offenbarten Polypeptide beinhalten Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Analoga. Dies umspannt Fragmente von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichem
Polypeptid als auch Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche Polypeptide, die eine
oder mehrere Aminosäuren
deletiert, inseriert oder substituiert umfassen. Außerdem umspannen
Analoga des Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Polypeptids Fusionen
der Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Polypeptide oder Modifikationen der Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Polypeptide, wobei das Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Polypeptid oder Analogon an einen anderen Anteil oder andere Anteile,
z. B. Targetierungsanteil, oder ein anderes Therapeutikum fusioniert
ist. Solche Analoga können
verbesserte Eigenschaften, wie Aktivität und/oder Stabilität, aufweisen.
Beispiele von Anteilen, die an das Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Polypeptid oder ein Analogon fusioniert sind, beinhalten beispielsweise
Targetierungsanteile, die für
die Abgabe von Polypeptid an Neuronen sorgen, z. B. Antikörper an
das Zentralnervensystem oder Antikörper an den Rezeptor und Liganden,
die auf Nervenzellen exprimiert werden. Andere Anteile, die an Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Polypeptid fusioniert sein können,
beinhalten Therapeutika, die für
die Behandlung verwendet werden, beispielsweise Antidepressiva oder
andere Medikationen für
neurologische Störungen.
Außerdem können Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Polypeptide an Nervenzellwachstumsmodulatoren und andere Chemokine
zur targetierten Abgabe fusioniert sein.
-
4.4.1 BESTIMMEN VON POLYPEPTID-
UND POLYNUKLEOTIDIDENTITÄT
UND -ÄHNLICHKEIT
-
Eine
bevorzugte Identität
und/oder Ähnlichkeit
sind so entworfen, dass sie die größte Übereinstimmung zwischen den
geprüften
Sequenzen ergeben. Verfahren zum Bestimmen der Identität und Ähnlichkeit sind
in Computerprogrammen kodifiziert, einschließlich, jedoch nicht darauf
beschränkt,
des GCG-Programmpakets, einschließlich GAP (J. Devereux et al.,
Nucleic Acids Research 12(1):387 (1984); Genetics Computer Group,
University of Wisconsin, Madison, WI, USA), BLASTP, BLASTN, BLASTX,
FASTA (S.F. Altschul et al., J. Molec. Biol. 215:403-410 (1990),
PSI-BLAST (S.F. Altschul et al., Nucleic Acids Res. Bd. 25, S. 3389-3402), der
eMatrix-Software (Wu et al., J. Comp. Biol., Bd. 6, S. 219-235 (1999)),
eMotif-Software (Nevill-Manning et al., ISMB-97, Bd. 4, S. 202-209),
der GeneAtlas-Software (Molecular Simulations Inc. (MSI), San Diego,
CA, USA) (Sanchez und Sali, (1998) Proc. Natl. Acad. Sci. 95, 13597-13602;
DH Kitson et al., (2000) „Remote
homology detection using structural modeling – an evaluation", übermittelt:
Fischer und Eisenberg, (1996) Protein Sci. 5, 947-955) und des Kyte-Doolittle-Hydrophobievorausssagealgorithmus
(J. Mol. Biol. 157, S. 105-131 (1982). Die BLAST-Programme sind
vom National Center for Biotechnology Information (NCBI) und anderen Quellen
(BLAST Manual, S. Altschul et al., NCB NLM NIH Bethesda, MD 20894,
USA; S. Altschul et al., J. Mol. Biol. 215:403-410 (1990)) öffentlich
zugänglich.
-
4.5 GENTHERAPIE
-
Mutationen
im Gen der offenbarten Polynukleotide können in einem Verlust der normalen
Funktion des kodierten Proteins resultieren. Gentherapie kann angewendet
werden, um die normale Aktivität
der Polypeptide wiederherzustellen oder um Erkrankungszustände zu behandeln,
wobei die hierin offenbarten Polypeptide beteiligt sind. Die Abgabe
eines funktionellen Gens, das die offenbarten Polypeptide kodiert,
an adäquate
Zellen wird ex vivo, in situ oder in vivo durch Verwendung von Vektoren
und insbesondere viralen Vektoren (z. B. Adenovirus, adenoassoziierter
Virus oder ein Retrovirus) oder ex vivo durch Anwendung von physikalischen DNA-Transferverfahren
(z. B. Liposomen oder chemischen Behandlungen) bewirkt. Siehe beispielsweise
Anderson, Nature, Ergänzung
zu Bd. 392, Nr. 6679, S. 25-20 (1998). Zwecks weiterer Überblicke über die
Gentherapietechnologie siehe Friedman, Science, 244:1275-1281 (1989);
Verma, Scientific American: 68-84 (1990); und Miller, Nature, 357:455-460
(1992). Die Einführung
eines beliebigen der offenbarten Nukleotide oder eines Gens, das
die offenbarten Polypeptide kodiert, kann mit extrachromosomalen
Substraten (vorübergehende
Expression) oder künstlichen
Chromosomen (stabile Expression) durchgeführt werden. Zellen können auch
ex vivo in Gegenwart von Proteinen der vorliegenden Anmeldung kultiviert
werden, um solche Zellen zu proliferieren oder einen gewünschten
Effekt auf diese oder eine gewünschte
Aktivität
in diesen herbeizuführen.
Behandelte Zellen können
dann in vivo zu therapeutischen Zwecken eingeführt werden. Alternativ ist
vorgesehen, dass in anderen Zuständen
einer Erkrankung eines Menschen das Verhindern der Expression oder das
Inhibieren der Aktivität
von hierin offenbarten Polypeptiden beim Behandeln der Krankheitszustände von Nutzen
sein wird. Es ist vorgesehen, dass Antisense-Therapie oder Gentherapie
angewendet werden könnte, um
die Expression der offenbarten Polypeptide negativ zu regulieren.
-
Andere
Verfahren, die die Expression eines Proteins inhibieren, beinhalten
die Einführung
von Antisense-Molekülen
zu den offenbarten Nukleinsäuren,
deren Komplementen oder deren translatierten RNA-Sequenzen mittels
in der Technik bekannten Verfahren. Des Weiteren können die
offenbarten Polypeptide inhibiert werden, indem Verfahren mit targetierter
Deletion oder die Insertion eines negativen regulatorischen Elements
wie eines Silencers, das gewebespezifisch ist, angewendet werden
bzw. wird.
-
Des
Weiteren werden Wirtszellen offenbart, die in vivo gentechnisch
verändert
wurden, um die offenbarten Polynukleotide zu exprimieren, wobei
solche Polynukleotide in operativer Verbindung mit einer Regulationssequenz
stehen, die zu der Wirtszelle heterolog ist und die Expression der
Polynukleotide in der Zelle antreibt. Diese Verfahren können verwendet
werden, um die Expression der offenbarten Polynukleotide zu erhöhen oder
zu vermindern.
-
Eine
Kenntnis der hierin offenbarten DNA-Sequenzen ermöglicht eine
Modifikation von Zellen, um eine Expression des endogenen Polypeptids
zu ermöglichen,
zu erhöhen
oder zu vermindern. Zellen können
modifiziert werden (z. B. mittels homologer Rekombination), um für eine erhöhte Polypeptidexpression
zu sorgen, indem der natürlich
vorkommende Promotor vollständig
oder zum Teil durch den gesamten oder einen Teil eines heterologen
Promotors ersetzt wird, so dass die Zellen das Protein in höheren Niveaus
exprimieren. Der heterologe Promotor wird derart inseriert, dass
er operativ an die gewünschten
proteinkodierenden Sequenzen gekoppelt wird. Siehe beispielsweise
die internationale PCT-Anmeldung Nr. WO 94/12650, die internationale PCT-Anmeldung
Nr. WO 92/20808 und die internationale PCT-Anmeldung Nr. WO 91/09955.
Es ist außerdem vorgesehen,
dass neben der heterologen Promotor-DNA amplifizierbare Marker-DNA
(z. B. ada, dhfr und das multifunktionelle CAD-Gen, das Carbamylphosphatsynthase,
Aspartattranscarbamylase und Dihydroorotase kodiert) und/oder Intron-DNA
zusammen mit der heterologen Promotor-DNA inseriert werden kann.
Wenn sie an die gewünschte
proteinkodierende Sequenz gekoppelt ist, resultiert die Amplifikation
der Marker-DNA mittels Standardselektionsverfahren in der Koamplifikation
der gewünschten
proteinkodierenden Sequenzen in den Zellen.
-
In
einer anderen Ausführungsform
können
Zellen und Gewebe so konstuiert werden, dass sie ein endogenes Gen,
das die offenbarten Polynukleotide umfasst, unter der Kontrolle
induzierbarer regulatorischer Elemente exprimieren, wobei die Regulationssequenzen
des endogenen Gens in diesem Fall mittels homologer Rekombination
ersetzt werden können.
Wie hierin beschrieben, kann Gen-Targetierung verwendet werden,
um die existierende regulatorische Region eines Gens durch eine
Regulationssequenz, die aus einem anderen Gen isoliert wurde, oder
eine neuartige Regulationssequenz, die mittels Gentechnikverfahren
synthetisiert wurde, zu ersetzen. Solche Regulationssequenzen können sich
aus Promotoren, Enhancern, Scaffold-Anheftungsregionen, negativen
regulatorischen Elementen, Transkriptionsinitiationsorten, regulatorischen
Proteinbindungsstellen oder Kombinationen der Sequenzen zusammensetzen.
Alternativ können
Sequenzen, die die Struktur oder Stabilität der RNA oder des produzierten
Proteins beeinträchtigen,
ersetzt, entfernt, hinzugefügt
oder anderweitig mittels Targetierung modifiziert werden. Diese
Sequenzen beinhalten Polyadenylierungssignale, mRNA-Stabilitätselemente,
Spleißstellen,
Leader-Sequenzen zum Verstärken
oder Modifizieren der Transport- oder Sekretionseigenschaften des
Proteins oder andere Sequenzen, die die Funktion oder Stabilität von Protein
oder RNA-Molekülen
verändern
oder verbessern.
-
Das
Targetierungsereignis kann eine einfache Insertion der Regulationssequenz
sein, wobei das Gen unter die Kontrolle der neuen Regulationssequenz
gestellt wird, wobei z. B. ein neuer Promotor oder Enhancer oder
beide stromaufwärts
von einem Gen inseriert wird. Alternativ kann das Targetierungsereignis
eine einfache Deletion eines regulatorischen Elements sein, wie
die Deletion eines gewebespezifischen negativen regulatorischen
Elements. Alternativ kann das Targetierungsereignis ein existierendes
Element ersetzen; zum Beispiel kann ein gewebespezifischer Enhancer
durch einen Enhancer ersetzt werden, der eine breitere oder andere
Zelltypenspezifität
als die natürlich
vorkommenden Elemente aufweist. Hierbei werden die natürlich vorkommenden
Sequenzen deletiert und neue Sequenzen hinzugefügt. In allen Fällen kann
die Identifizierung des Targetierungsereignisses durch die Verwendung
eines oder mehrerer selektierbarer Markergene, die mit der targetierenden
DNA zusammenhängend
sind, vereinfacht werden, was die Selektion von Zellen ermöglicht,
in denen sich die exogene DNA in das Zellgenom integriert hat. Die
Identifizierung des Targetierungsereignisses kann auch durch die
Verwendung eines oder mehrerer Markergene, die die Eigenschaft der
negativen Selektion aufweisen, vereinfacht werden, so dass der negativ
selektierbare Marker an die exogene DNA gekoppelt, jedoch derart
konfiguriert ist, dass der negativ selektierbare Marker die targetierende
Sequenz flankiert und dass ein Ereignis einer korrekten homologen
Rekombination mit Sequenzen in dem Wirtszellgenom nicht in der stabilen
Integration des negativ selektierbaren Markers resultiert. Marker,
die für
diesen Zweck geeignet sind, beinhalten das Thymidinkinasegen (TK-Gen)
vom Herpes-simplex-Virus oder das bakterielle Xanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase-Gen
(gpt-Gen).
-
Die
Gen-Targetierungs- oder Genaktivierungstechniken, die gemäß diesem
Gesichtspunkt der Offenbarung verwendet werden können, sind genauer in der US-Patentschrift
Nr. 5,272,071 an Chappel; der US-Patentschrift Nr. 5,578,461 an
Sherwin et al.; der internationalen Anmeldung Nr. PCT/LTS92/09627 (WO93/09222)
von Selden et al. und der internationalen Anmeldung Nr. PCT/L1S90/06436
(WO91/06667) von Skoultchi et al. beschrieben.
-
4.6 TRANSGENE TIERE
-
In
bevorzugten Verfahren zum Bestimmen biologischer Funktionen der
offenbarten Polypeptide in vivo werden ein oder mehrere hierin offenbarte
Gene entweder überexprimiert
oder in der Keimbahn von Tieren unter Anwendung homologer Rekombination
inaktiviert [Capecchi, Science, 244:1288-1292 (1989)]. Tiere, in denen
das Gen unter der regulatorischen Kontrolle von exogenen oder endogenen
Promotorelementen überexprimiert
wird, sind als transgene Tiere bekannt. Tiere, in denen ein endogenes
Gen mittels homologer Rekombination inaktiviert wurde, werden als „Knockout"-Tiere bezeichnet.
Knockout-Tiere, vorzugsweise nicht menschliche Säugetiere, können wie in der US-Patentschrift
Nr. 5,557,032 beschrieben hergestellt werden. Transgene Tiere sind
zum Bestimmen der Rollen, die Polypeptide in biologischen Prozessen
und vorzugsweise in Krankheitszuständen spielen, von Nutzen. Transgene
Tiere sind als Modellsysteme zum Identifizieren von Verbindungen,
die den Lipidstoffwechsel modulieren, geeignet. Transgene Tiere,
vorzugsweise nicht menschliche Säugetiere,
werden unter Anwendung von in der US-Patentschrift Nr. 5,489,743
und der PCT-Veröffentlichung
Nr. WO94/28122 beschriebenen Verfahren produziert.
-
Es
können
transgene Tiere hergestellt werden, wobei der gesamte oder ein Teil
eines Promotors der Polynukleotide entweder aktiviert oder inaktiviert
wird, um das Niveau der Expression der Polypeptide zu ändern. Die
Inaktivierung kann unter Anwendung von oben beschriebenen homologen
Rekombinationsverfahren ausgeführt
werden. Die Aktivierung kann erzielt werden, indem der homologe
Promotor ergänzt
oder sogar ersetzt wird, um für
eine erhöhte
Proteinexpression zu sorgen. Der homologe Promotor kann mittels
Insertion eines oder mehrerer heterologer Enhancer-Elemente ergänzt werden,
von denen bekannt ist, dass sie Promotoraktivierung in einem bestimmten
Gewebe verleihen.
-
Die
hierin offenbarten Polynukleotide machen außerdem die Entwicklung von
Tieren durch z. B. homologe Rekombination oder Knockout-Strategien
möglich,
die dabei scheitern, funktionelles Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Polypeptid zu exprimieren, oder die eine Variante von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichem
Polypeptid exprimieren. Solche Tiere sind als Modelle zum Untersuchen
der In-vivo-Aktivitäten
von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichem
Polypeptid sowie zum Untersuchen von Modulatoren des Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Polypeptids geeignet.
-
In
bevorzugten Verfahren zum Bestimmen biologischer Funktionen der
offenbarten Polypeptide in vivo werden ein oder mehrere hierin offenbarte
Gene entweder überexprimiert
oder in der Keimbahn von Tieren unter Anwendung homologer Rekombination
inaktiviert [Capecchi, Science, 244:1288-1292 (1989)]. Tiere, in denen
das Gen unter der regulatorischen Kontrolle von exogenen oder endogenen
Promotorelementen überexprimiert
wird, sind als transgene Tiere bekannt. Tiere, in denen ein endogenes
Gen mittels homologer Rekombination inaktiviert wurde, werden als „Knockout"-Tiere bezeichnet.
Knockout-Tiere, vorzugsweise nicht menschliche Säugetiere, können wie in der US-Patentschrift
Nr. 5,557,032 beschrieben hergestellt werden. Transgene Tiere sind
zum Bestimmen der Rollen, die Polypeptide in biologischen Prozessen
und vorzugsweise in Krankheitszuständen spielen, von Nutzen. Transgene
Tiere sind als Modellsysteme zum Identifizieren von Verbindungen,
die den Lipidstoffwechsel modulieren, geeignet. Transgene Tiere,
vorzugsweise nicht menschliche Säugetiere,
werden unter Anwendung von in der US-Patentschrift Nr. 5,489,743
und der PCT-Veröffentlichung
Nr. WO94/28122 beschriebenen Verfahren produziert.
-
Es
können
transgene Tiere hergestellt werden, wobei der gesamte oder ein Teil
des Promotors der Polynukleotide entweder aktiviert oder inaktiviert
wird, um das Niveau der Expression der Polypeptide zu ändern. Die
Inaktivierung kann unter Anwendung von oben beschriebenen homologen
Rekombinationsverfahren ausgeführt
werden. Die Aktivierung kann erzielt werden, indem der homologe
Promotor ergänzt
oder sogar ersetzt wird, um für eine
erhöhte
Proteinexpression zu sorgen. Der homologe Promotor kann mittels
Insertion eines oder mehrerer heterologer Enhancer-Elemente ergänzt werden,
von denen bekannt ist, dass sie Promotoraktivierung in einem bestimmten
Gewebe verleihen.
-
4.7 VERWENDUNGSZWECKE
UND BIOLOGISCHE AKTIVITÄT
VON MENSCHLICHEM STAMMZELLWACHSTUMSFAKTOR-ÄHNLICHEM POLYPEPTID
-
Von
den Polynukleotiden und Proteinen der vorliegenden Erfindung wird
erwartet, dass sie einen oder mehrere der hierin identifizierten
Verwendungszwecke oder eine oder mehrere der biologischen Aktivitäten (einschließlich der
mit hierin zitierten Assays verbundenen) aufweisen. Verwendungszwecke
oder Aktivitäten, die
für Proteine
der vorliegenden Erfindung beschrieben werden, können durch Verabreichung oder
Verwendung solcher Proteine oder von Polynukleotiden, die solche
Proteine kodieren, bereitgestellt werden (wie beispielsweise in
Gentherapien oder Vektoren, die zur Einführung von DNA geeignet sind).
Der dem bestimmten Zustand oder der bestimmten Pathologie zugrunde
liegende Mechanismus wird vorschreiben, ob die Polypeptide, die
Polynukleotide oder Modulatoren (Aktivatoren oder Inhibitoren) davon
für den
Patienten, der einer Behandlung bedarf, nutzbringend wären. Folglich
beinhalten „therapeutische
Zusammensetzungen" Zusammensetzungen,
die isolierte Polynukleotide (einschließlich rekombinanter DNA-Moleküle, klonierter
Gene und degenerierter Varianten davon) oder Polypeptide (einschließlich vollständigem Protein,
reifem Protein und Verkürzungen
oder Domänen
davon) oder Verbindungen und andere Substanzen, die die Gesamtaktivität der Zielgenprodukte
entweder auf dem Niveau der Zielgen-/Proteinexpression oder der
Zielproteinaktivität
modulieren, umfassen. Solche Modulatoren beinhalten Polypeptide,
Analoga (Varianten), einschließlich
Fragmenten und Fusionsproteinen, Antikörper und anderer Bindungsproteine;
chemische Verbindungen, die die Polypeptide der Erfindung direkt
oder indirekt aktivieren oder inhibieren (z. B. mittels Arzneimittel-Screening-Assays, wie hierin
beschrieben, identifiziert); Antisense-Polynukleotide und Polynukleotide,
die zur Tripelhelixbildung geeignet sind; und insbesondere Antikörper oder
andere Bindungspartner, die ein oder mehrere Epitope der hierin
offenbarten Polypeptide spezifisch erkennen.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können gleichfalls in die zelluläre Aktivierung
oder in einen der anderen hierin beschriebenen physiologischen Stoffwechselwege
eingebunden werden.
-
4.7.1 FORSCHUNGSVERWENDUNGSZWECKE
UND -PROGRAMME
-
Die
von der vorliegenden Erfindung bereitgestellten Polynukleotide können von
der Forschungsgemeinschaft zu verschiedenen Zwecken verwendet werden.
Die Polynukleotide können
dazu verwendet werden, rekombinantes Protein zur Analyse, Charakterisierung
oder therapeutischen Verwendung zu exprimieren; als Marker für Gewebe,
in denen das entsprechende Protein vorzugsweise exprimiert wird
(entweder konstitutiv oder in einem bestimmten Stadium der Gewebedifferenzierung
oder -entwicklung oder in Krankheitszuständen); als Molekulargewichtsmarker
auf Gelen; als Chromosommarker oder -tags (falls markiert), um Chromosome
zu identifizieren oder ähnliche
Genpositionen zu kartieren; um sie mit endogenen DNA-Sequenzen in Patienten
zu vergleichen, um potentielle genetische Störungen zu identifizieren; als
Sonden, um neuartige, ähnliche
DNA-Sequenzen zu hybridisieren und somit zu entdecken; als eine
Informationsquelle, um PCR-Primer für genetisches Fingerprinting
abzuleiten; als eine Sonde, um bekannte Sequenzen im Vorgang des
Entdeckens anderer neuartiger Polynukleotide „abzuziehen"; um Oligomere zur
Anheftung an einen „Genchip" oder anderen Träger, darunter
zur Untersuchung von Expressionsmustern, auszuwählen und herzustellen; um Anti-Protein-Antikörper unter
Anwendung von DNA-Immunisierungstechniken
zu züchten
und als ein Antigen, um Anti-DNA-Antikörper zu züchten oder eine andere Immunreaktion
auszulösen.
Wenn das Polynukleotid ein Protein kodiert, das an ein anderes Protein
bindet oder potentiell an ein anderes Protein bindet (wie beispielsweise
bei einer Interaktion von Rezeptor und Ligand), kann das Polynukleotid
auch in Interaktions-Trap-Assays (wie beispielsweise in Gyuris et
al., Cell 75:791-803 (1993), beschrieben) verwendet werden, um Polynukleotide
zu identifizieren, die das andere Protein kodieren, mit dem eine
Bindung erfolgt, oder um Inhibitoren der Bindungsinteraktion zu
identifizieren.
-
Die
von der vorliegenden Erfindung bereitgestellten Polypeptide können in ähnlicher
Weise in Assays zum Bestimmen der biologischen Aktivität verwendet
werden, darunter in einem Panel mehrerer Proteine für ein Screening
mit hohem Durchsatz; um Antikörper
zu züchten
oder eine andere Immunreaktion auszulösen; als ein ReMittel (einschließlich des
markierten ReMittel) in Assays, die dazu entworfen sind, Konzentrationen des
Proteins (oder von dessen Rezeptor) in biologischen Flüssigkeiten
quantitativ zu bestimmen; als Marker für Gewebe, in denen das entsprechende
Polypeptid vorzugsweise exprimiert wird (entweder konstitutiv oder in
einem bestimmten Stadium der Gewebedifferenzierung oder -entwicklung
oder in Krankheitszuständen); und
natürlich
um korrelierende Rezeptoren oder Liganden zu isolieren. Proteine,
die in diesen Bindungsinteraktionen beteiligt sind, können auch
dazu verwendet werden, auf Peptid- oder Kleinmolekülinhibitoren
oder -agonisten der Bindungsinteraktion zu screenen.
-
Die
Polypeptide der Erfindung sind auch zum Herstellen von Antikörpersubstanzen
geeignet, die spezifisch mit Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Proteinen immunoreaktiv sind. Antikörper und Teile davon (z. B.
Fab-Fragmente), die an die Polypeptide der Erfindung binden, können zum
Identifizieren des Vorliegens solcher Polypeptide in einer Probe
verwendet werden. Solche Bestimmungen werden unter Anwendung eines
beliebigen geeigneten Immunoassayformats ausgeführt und ein beliebiges Polypeptid
der Erfindung, das spezifisch von dem Antikörper gebunden wird, kann als
eine Positivkontrolle eingesetzt werden.
-
Ein
beliebiges oder alle dieser Forschungsprogramme können in
analysenreinem oder Kitformat zur Vermarktung als Forschungsprodukte
entwickelt werden.
-
Verfahren
zum Durchführen
der oben aufgeführten
Verwendungszwecke sind dem Fachmann wohl bekannt. Referenzen, die
solche Verfahren offenbaren, beinhalten ohne Einschränkung „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
2. Ausg., Cold Spring Harbor Laboratory Press, Hrsg. J. Sambrook,
E.F. Fritsch und T. Maniatis, 1989, und „Methods in Enzymology: Guide
to Molecular Cloning Techniques",
Academic Press, Hrsg. S.L. Berger und A.R. Kimmel, 1987.
-
4.7.2 ERNÄHRUNGSVERWENDUNGSZWECKE
-
Polynukleotide
und Polypeptide der vorliegenden Erfindung können auch als Nahrungsquellen
oder Nahrungszusätze
verwendet werden. Solche Verwendungszwecke beinhalten ohne Einschränkung die
Verwendung als ein Protein- oder Aminosäurezusatz, die Verwendung als
eine Kohlenstoffquelle, die Verwendung als eine Stickstoffquelle
und die Verwendung als eine Kohlenhydratquelle. In derartigen Fällen kann
das Polypeptid oder Polynukleotid der Erfindung der Nahrung eines
bestimmten Organismus zugegeben werden oder kann als eine separate
feste oder flüssiges
Zubereitung verabreicht werden, wie in der Form von Pulver, Pillen, Lösungen,
Suspensionen oder Kapseln. Im Fall von Mikroorganismen kann das
Polypeptid oder Polynukleotid der Erfindung dem Medium zugesetzt
werden, in oder auf dem der Mikroorganismus kultiviert wird.
-
Darüber hinaus
können
die Polypeptide der Erfindung als Marker und als ein Nahrungszusatz
verwendet werden. Ein Polypeptid, das aus beispielsweise SEQ ID
Nr. 34 besteht, hat in seinem unverarbeiteten und unglykosylierten
Zustand eine Molekularmasse von ungefähr 50,2 kDa. Proteinnahrungszusätze sind
wohl bekannt und die Formulierung geeigneter Nahrungszusätze, die
Polypeptide der Erfindung enthalten, liegt innerhalb des Niveaus
des fachmännischen
Könnens
in der Nahrungszubereitungstechnik.
-
4.7.3 ZYTOKIN- UND ZELLPROLIFERATIONS-/-DIFFERENZIERUNGS-AKTIVITÄT
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann eine Aktivität hinsichtlich
Zytokin, Zellproliferation (entweder induzierend oder inhibierend)
oder Zelldifferenzierung (entweder induzierend oder inhibierend)
aufweisen oder kann die Produktion von anderen Zytokinen in bestimmten
Zellpopulationen induzieren. Ein Polynukleotid der Erfindung kann
ein Polypeptid kodieren, das solche Merkmale aufweist. Viele bis
zum heutigen Tag entdeckte Proteinfaktoren, einschließlich aller
bekannten Zytokine, haben in einem oder mehreren faktorabhängigen Zellproliferationsassays
eine Aktivität
aufgezeigt und daher dienen die Assays als eine praktische Bestätigung von
Zytokinaktivität.
Die Aktivität
von hierin offenbarten therapeutischen Zusammensetzungen wird mit
einem beliebigen einer Reihe von routinemäßigen faktorabhängigen Zellproliferationsassays
für Zelllinien
bewiesen, einschließlich,
ohne Einschränkung,
32D, DA2, DA1G, T10, B9, B9/11, BaF3, MC9/G, M+(preB M+), 2E8, RBS,
DA1, 123, T1165, HAT2, CTLL2, TF-1, Mo7e, CMK, HUVEC und Caco. Hierin
offenbarte therapeutische Zusammensetzungen können in den folgenden Assays
verwendet werden:
Assays auf T-Zell- oder Thymozytproliferation
beinhalten ohne Einschränkung
die in: Current Protocols in Immunology, herausgegeben von J.E.
Coligan, A.M. Kruisbeek, D.H. Margulies, E.M. Shevach, W. Strober,
Verl. Greene Publishing Associates und Wiley-Interscience (Kapitel 3, In Vitro assays
for Mouse Lymphocyte Function 3.1-3.19; Kapitel 7, Immunologic studies
in Humans); Takai et al., J. Immunol. 137:3494-3500, 1986; Bertagnolli
et al., J. Immunol. 145:1706-1712, 1990; Bertagnolli et al., Cellular
Immunology 133:327-341, 1991; Bertagnolli et al., I. Immunol. 149:3778-3783,
1992; Bowman et al., I. Immunol. 152:1756-1761, 1994, beschriebenen.
-
Assays
auf Zytokinproduktion und/oder -proliferation von Milzzellen, Lymphknotenzellen
oder Thymozyten beinhalten ohne Einschränkung die in: Polyclonal T
cell stimulation, A.M. Kruisbeek und E.M. Shevach in Current Protocols
in Immunology, Hrsg. J.E. e.a. Coligan, Bd. 1, S. 3.12.1-3.12.14,
John Wiley and Sons, Toronto, 1994; und Measurement of mouse and
human interleukin-γ,
R.D. Schreiber in Current Protocols in Immunology, Hrsg. J.E. e.a.
Coligan, Bd. 1, S. 6.8.1-6.8.8, John Wiley and Sons, Toronto, 1994,
beschriebenen.
-
Assays
auf Proliferation und Differenzierung in hämopoetischen und lymphopoetischen
Zellen beinhalten ohne Einschränkung
die in: Measurement of Human and Murine Interleukin 2 and Interleukin
4, K. Bottomly, L.S. Davis und P.E. Lipsky in Current Protocols
in Immunology, Hrsg. J.E. e.a. Coligan, Bd. 1, S. 6.3.1-6.3.12, John
Wiley and Sons, Toronto, 1991; deVries et al., J. Exp. Med. 173:1205-1211,
1991; Moreau et al., Nature 336:690-692, 1988; Greenberger et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 80:2931-2938, 1983; Measurement of mouse
and human interleukin 6 – R.
Nordan in Current Protocols in Immunology, Hrsg. J.E. Coligan, Bd.
1, S. 6.6.1-6.6.5, John Wiley and Sons, Toronto, 1991; Smith et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 83:1857-1861, 1986; Measurement
of human Interleukin 11 – F.
Bennett, J. Giannotti, S.C. Clark und K.J. Turner in Current Protocols
in Immunology, Hrsg. J.E. Coligan, Bd. 1, S. 6.15.1, John Wiley
and Sons, Toronto, 1991; Measurement of mouse and human Interleukin
9 – A.
Ciarletta, J. Giannotti, S.C. Clark und K.J. Turner in Current Protocols
in Immunology, Hrsg. J.E. Coligan, Bd. 1, S. 6.13.1, John Wiley
and Sons, Toronto, 1991, beschriebenen.
-
Assays
auf T-Zellklon-Reaktionen auf Antigene (die unter anderem Proteine,
die Interaktionen von APC und T-Zellen als auch direkte T-Zellen-Effekte
beeinflussen, durch Messen der Proliferation und Zytokinproduktion
identifizieren werden) beinhalten ohne Einschränkung die in: Current Protocols
in Immunology, von J.E. Coligan, A.M. Kruisbeek, D.H. Margulies,
E.M. Shevach, W. Strober herausgegeben, Verl. Greene Publishing
Associates und Wiley-Interscience (Kapitel 3, In Vitro assays for
Mouse Lymphocyte Function; Kapitel 6, Cytokines and their cellular
receptors; Kapitel 7, Immunologic studies in Humans); Weinberger
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77:6091-6095, 1980; Weinberger et al., Eur.
J. Immun. 11:405-411, 1981; Takai et al., J. Immunol. 137:3494-3500,
1986; Takai et al., J. Immunol. 140:508-512, 1988, beschriebenen.
-
4.7.4 STAMMZELLWACHSTUMSFAKTORAKTIVITÄT
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann Stammzellwachstumsfaktoraktivität aufweisen
und an der Proliferation, der Differenzierung und dem Überleben
von pluripotenten und totipotenten Stammzellen, einschließlich primordialer
Keimzellen, embryonaler Stammzellen, hämopoetischer Stammzellen und/oder
Keimbahnstammzellen, beteiligt sein. Eine Verabreichung des Polypeptids
der Erfindung an Stammzellen in vivo oder ex vivo kann Zellpopulationen
in einem totipotentiellen oder pluripotentiellen Zustand erhalten
und erweitern, was zur Umkonstruktion von beschädigten oder kranken Geweben,
Transplantation, Herstellung von Biopharmazeutika und Entwicklung
von Biosensoren von Nutzen wäre.
Die Möglichkeit,
große
Mengen menschlicher Zellen zu produzieren, hat bedeutende Arbeitsanwendungen
für die
Produktion von menschlichen Proteinen, die gegenwärtig von
nicht menschlichen Quellen oder Spendern bezogen werden müssen, Implantation
von Zellen, um Erkrankungen wie Parkinson-Krankheit, Alzheimer-Krankheit und andere
neurodegenerative Erkrankungen zu behandeln; Gewebe zur Transplantation,
wie Knochenmark, Haut, Knorpel, Sehnen, Knochen, Muskel (einschließlich Herzmuskel),
Blutgefäßen, Hornhaut,
Nervenzellen, Zellen des Magen-Darm-Trakts
und andere; und Organe zur Transplantation, wie Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse (einschließlich Inselzellen),
Herz und Lunge.
-
Es
ist vorgesehen, dass mehrere unterschiedliche exogene Wachstumsfaktoren
und/oder Zytokine in Kombination mit dem Polypeptid der Erfindung
verabreicht werden können,
um die gewünschte
Wirkung zu erzielen, einschließlich
beliebiger der hierin aufgeführten
Wachstumsfaktoren, anderer Stammzellerhaltungsfaktoren und insbesondere
einschließlich
Stammzellfaktor (stem cell factor, SCF), Leukämie inhibierender Faktor (LIF),
Flt-3-Ligand (Flt-3L),
eines beliebigen der Interleukine, rekombinantem löslichen
IL-6-Rezeptor, der an
IL-6 fusioniert ist, Makrophagen inflammatorischem Protein 1-alpha
(MIP-1-alpha), G-CSF, GM-CSF, Thrombopoetin (TPO), Plättchenfaktor
4 (PF-4), aus Blutplättchen
gewonnenem Wachstumsfaktor (platelet-derived growth factor, PDGF),
Nervenwachstumsfaktoren und basischem Fibroblastenwachstumsfaktor (basic
fibroblast growth factor, BFGF).
-
Da
totipotente Stammzellen praktisch jeglichen reifen Zelltyp zur Folge
haben können,
werden diese Zellen in Kultur die Produktion von großen Mengen
reifer Zellen erleichtern. Techniken zum Kultivieren von Stammzellen
sind in der Technik bekannt und von der Verabreichung von Polypeptiden
der Erfindung, gegebenenfalls mit anderen Wachstumsfaktoren und/oder
Zytokinen, wird erwartet, dass sie das Überleben und die Proliferation
der Stammzellpopulationen verstärkt.
Dies kann mittels direkter Verabreichung des Polypeptids der Erfindung
an das Kulturmedium erreicht werden. Alternativ können Stromazellen,
die mit einem Polynukleotid transfiziert sind, das für das Polypeptid
der Erfindung kodiert, als eine Feeder-Schicht für die Stammzellpopulationen
in Kultur oder in vivo verwendet werden. Stützzellen des Stromas für Feeder-Schichten
können embryonale
Knochenmarksfibroblasten, Knochenmarkstromazellen, fötale Leberzellen
oder kultivierte embryonale Fibroblasten beinhalten (siehe US-Patentschrift
Nr. 5,690,926).
-
Stammzellen
selbst können
mit einem Polynukleotid der Erfindung transfiziert werden, um eine
autokrine Expression des Polypeptids der Erfindung zu induzieren.
Dies wird die Erzeugung von undifferenzierten totipotentiellen/pluripotentiellen
Stammzelllinien ermöglichen,
die im Ist-Zustand nützlich
sind oder die dann zu den gewünschten
reifen Zelltypen differenziert werden können. Diese stabilen Zelllinien
können
auch als eine Quelle undifferenzierter totipotentieller/pluripotentieller
mRNA dienen, um cDNA-Bibliotheken
und Matrizen für Polymerase-Kettenreaktionsversuche
zu erschaffen. Diese Studien würden
die Isolierung und Identifizierung unterschiedlich exprimierter
Gene in Stammzellpopulationen ermöglichen, die die Stammzellproliferation und/oder
-erhaltung regulieren.
-
Die
Erweiterung und die Erhaltung von totipotenten Stammzellpopulationen
werden bei der Behandlung von vielen pathologischen Zuständen von
Nutzen sein. Zum Beispiel können
Polypeptide der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um Stammzellen
in Kultur zu manipulieren, was Sinnesepithelzellen zur Folge hat,
die dazu verwendet werden können,
durch Krankheit, Autoimmunerkrankung, Unfallschaden oder genetische
Störungen
beschädigte
Zellen anzureichern oder zu ersetzen. Das Polypeptid der Erfindung
kann zur Induktion der Proliferation von Nervenzellen und zur Regeneration
von Nerven- und
Hirngewebe, d. h. zur Behandlung von Erkrankungen und Neuropathien
des Zentralnervensystems und des peripheren Nervensystems sowie
mechanischen und traumatischen Erkrankungen, die Degeneration, Tod
oder Trauma von Nervenzellen oder Nervengewebe involvieren, geeignet
sein. Darüber
hinaus können
diese Zellen in vitro kultiviert werden, um andere differenzierte
Zellen zu bilden, wie Hautgewebe, das zur Transplantation verwendet
werden kann. Des Weiteren können
die erweiterten Stammzellpopulationen auch gentechnisch verändert werden,
zu Gentherapiezwecken und um die Abstoßung von Ersatzgeweben durch
den Wirt nach Transplantation oder Implantation zu vermindern.
-
Die
Expression des Polypeptids der Erfindung und deren Auswirkung auf
Stammzellen kann ebenfalls manipuliert werden, um eine kontrollierte
Differenzierung der Stammzellen zu mehr differenzierten Zelltypen zu
erzielen. Ein allgemein anwendbares Verfahren zum Erlangen reiner
Populationen eines spezifischen differenzierten Zelltyps aus undifferenzierten
Stammzellpopulationen schließt
die Verwendung eines zelltypspezifischen Promotors ein, der einen
selektierbaren Marker antreibt. Der selektierbare Marker ermöglicht nur
Zellen des gewünschten
Typs das Überleben.
Zum Beispiel können
Stammzellen induziert werden, um zu Kardiomyozyten (Wobus et al.,
Differentiation, 48:173-182 (1991); Klug et al., J. Clin. Invest.,
98(1):216-224 (1998)) oder Skelettmuskelzellen (L.W. Browder in:
Principles of Tissue Engineering, Hrsg. Lanza et al., Academic Press
(1997)) zu differenzieren. Alternativ kann eine gesteuerte Differenzierung
von Stammzellen erzielt werden, indem die Stammzellen in Gegenwart
eines Differenzierungsfaktors wie Retinsäure und eines Antagonisten
des Polypeptids der Erfindung, der die Auswirkungen von endogener
Stammzellfaktoraktivität
inhibieren und das Fortschreiten der Differenzierung ermöglichen
würde,
kultiviert werden.
-
In-vitro-Kulturen
von Stammzellen können
verwendet werden, um zu bestimmen, ob das Polypeptid der Erfindung
Stammzellwachstumsfaktoraktivität
aufweist. Stammzellen werden aus einer beliebigen von verschiedenen
Zellquellen (einschließlich
hämopoetischer
Stammzellen und embryonaler Stammzellen) isoliert und auf einer
Feeder-Schicht kultiviert, wie von Thompson et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. U.S.A., 92:7844-7848 (1995), beschrieben, in Gegenwart
des Polypeptids der Erfindung für
sich oder in Kombination mit anderen Wachstumsfaktoren oder Zytokinen.
Die Fähigkeit
des Polypeptids der Erfindung, eine Proliferation von Stammzellen
zu induzieren, wird mittels Koloniebildung auf halbfestem Träger bestimmt,
z. B. wie von Bernstein et al., Blood, 77:2316-2321 (1991).
-
4.7.5 HÄMOPOESE
REGULIERENDE AKTIVITÄT
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann an der Regulierung von
Hämopoese
und folglich an der Behandlung von Knochenmark- oder Lymphoidzellenstörungen beteiligt sein.
Selbst geringfügige
biologische Aktivität
bei der Unterstützung
von koloniebildenden Zellen oder faktorabhängigen Zelllinien weist auf eine
Beteiligung am Regulieren von Hämopoese,
z. B. am Unterstützen
des Wachstums und der Proliferation von Vorläuferzellen der erythrozytären Reihe
für sich
oder in Kombination mit anderen Zytokinen hin, wodurch Nutzen beispielsweise
beim Behandeln von verschiedenen Anämien oder für die Verwendung in Verbindung mit
Bestrahlung/Chemotherapie, um die Produktion von Vorläufern der
erythrozytären
Reihe und/oder Zellen der erythrozytären Reihe zu stimulieren, angezeigt
wird; beim Unterstützen
des Wachstums und der Proliferation von Knochenmarkzellen wie Granulozyten
und Monozyten/Makrophagen (d. h, herkömmliche Koloniestimulationsfaktoraktivitiät), was
beispielsweise in Verbindung mit Chemotherapie von Nutzen ist, um
folgende Knochenmarkdepression zu verhindern oder zu behandeln;
beim Unterstützen
des Wachstums und der Proliferation von Megakaryozyten und folglich
Thrombozyten, wodurch die Verhinderung oder Behandlung von verschiedenen
Thrombozytenstörungen
wie Thrombozytopenie ermöglicht
wird, und im Allgemeinen zur Verwendung anstelle von oder ergänzend zu
Thrombozytentransfusionen; und/oder beim Unterstützen des Wachstums und der
Proliferation von hämopoetischen
Stammzellen, die zu einer beliebigen oder allen der oben erwähnten hämopoetischen
Zellen reifen können
und folglich therapeutischen Nutzen bei verschiedenen Stammzellstörungen (wie
jene, die für
gewöhnlich
mit Transplantation behandelt werden, einschließlich, ohne Einschränkung, aplastischer
Anämie
und Marchiafava-Micheli-Anämie)
findet sowie beim Repopulieren des Stammzellkompartments nach Bestrahlung/Chemotherapie,
entweder in vivo oder ex vivo (d. h. in Verbindung mit Knochenmarktransplantation
oder mit Transplantation von peripheren Vorläuferzellen (homolog oder heterolog))
als normale Zellen oder für
Gentherapie gentechnisch verändert.
-
Hierin
offenbarte therapeutische Zusammensetzungen können in den folgenden Assays
verwendet werden:
Geeignete Assays auf Proliferation und Differenzierung
verschiedener hämopoetischer
Linien sind oben zitiert.
-
Assays
auf Differenzierung embryonaler Stammzellen (die unter anderem Proteine
identifizieren werden, die die Hämopoese
bei Differenzierung in Embryonen beeinflussen) beinhalten ohne Einschränkung die in:
Johansson et al., Cellular Biology 15:141-151, 1995; Keller et al.,
Molecular and Cellular Biology 13:473-486, 1993; McClanahan et al.,
Blood 81:2903-2915, 1993, beschriebenen.
-
Assays
auf Stammzellüberleben
und -differenzierung (die unter anderem Proteine identifizieren
werden, die die Lymphohämopoese
regulieren) beinhalten ohne Einschränkung die in: Methylcellulose
colony forming assays, M.G. Freshney in Culture of Hematopoietic
Cells, Hrsg. R.I. Freshney et al., Bd., S. 265-268, Wiley-Liss.
Inc., New York, N.Y., 1994; Hirayama et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 89:5907-5911, 1992; Primitive hematopoietic colony forming cells
with high proliferative potential, I.K. McNiece und R.A. Briddell
in Culture of Hematopoietic Cells, Hrsg. R.I. Freshney et al., Bd.,
S. 23-39, Wiley-Liss. Inc., New York, N.Y., 1994; Neben et al.,
Experimental Hematology 22:353-359, 1994; Cobblestone area forming
cell assay, R.E. Ploemacher in Culture of Hematopoietic Cells, Hrsg.
R.I. Freshney et al., Bd., S. 1-21, Wiley-Liss. Inc., New York,
N.Y., 1994; Long term bone marrow cultures in the presence of stromal
cells, E. Spooncer, M. Dexter und T. Allen in Culture of Hematopoietic
Cells, Hrsg. R.I. Freshney et al., Bd., S. 163-179, Wiley-Liss.
Inc., New York, N.Y., 1994; Long term culture initiating cell assay,
H.J. Sutherland in Culture of Hematopoietic Cells, Hrsg. R.I. Freshney
et al., Bd., S. 139-162, Wiley-Liss. Inc., New York, N.Y., 1994,
beschriebenen.
-
4.7.6 GEWEBEWACHSTUMSAKTIVITÄT
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann auch an dem Wachstum
oder der Regeneration von Knochen-, Knorpel-, Sehnen-, Band- und/oder
Nervengewebe sowie an der Wundheilung und der Gewebereparatur und
-ersetzung und an der Heilung von Verbrennungen, Schnitten und Geschwüren beteiligt
sein.
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung, das Knorpel- und/oder Knochenwachstum
in Umständen induziert,
in denen Knochen normalerweise nicht gebildet wird, findet bei der
Heilung von Knochenbrüchen
und Knorpelschäden
oder -verletzungen in Menschen und Tieren Anwendung. Zusammensetzungen
eines Polypeptids, Antikörpers,
Bindungspartners oder anderen Modulators der Erfindung können einen
Prophylaxeverwendungszweck bei der Minderung geschlossener als auch
offener Frakturen und auch bei der verbesserten Fixierung von künstlichen
Gelenken aufweisen. De-novo-Knochenbildung, die von einem knochenbildenden Mittel
induziert wird, trägt
zu der Reparatur von angeborenen, durch ein Trauma induzierten oder
durch eine onkologische Resektion induzierten kraniofazialen Verletzungen
bei und ist gleichfalls bei der Schönheitschirurgie von Nutzen.
-
Ein
Polypeptid dieser Erfindung kann auch am Anziehen von knochenbildenden
Zellen, Stimulieren des Wachstums knochenbildender Zellen oder Induzieren
der Differenzierung von Vorläufern
von knochenbildenden Zellen beteiligt sein. Die Behandlung von Osteoporose,
Osteoarthrose, knochendegenerierenden Störungen oder periodontalen Erkrankungen,
wie durch Stimulierung von Knochen- und/oder Knorpelreparatur oder
durch Blockierung der Entzündung
oder Prozessen der Gewebezerstörung
(Kollagenaseaktivität,
Osteoklastenaktivität
usw.), die von Entzündungsprozessen
vermittelt wurden, ist ebenfalls mit der Zusammensetzung der Erfindung
möglich.
-
Eine
andere Kategorie der Geweberegenerationsaktivität, die das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung involvieren kann, ist Sehnen-/Bänderbildung. Die Induktion
der Bildung von sehnen-/bandartigem Gewebe oder einer anderen Gewebebildung
in Umständen,
in denen ein solches Gewebe normalerweise nicht gebildet wird, findet
bei der Heilung von Sehnen- oder Bänderrissen, Verformungen und
anderen Sehnen- oder Bänderverletzungen
in Menschen und anderen Tieren Anwendung. Ein solches Präparat, das
ein sehnen-/bandartiges Gewebe induzierendes Protein einsetzt, kann
einen Prophylaxeverwendungszweck beim Verhindern von Beschädigungen
von Sehnen- oder Bandgewebe sowie einen Verwendungszweck bei der
verbesserten Fixierung von Sehne oder Band an Knochen oder anderen
Geweben und beim Reparieren von Verletzungen an Sehnen- oder Bandgewebe
aufweisen. De-novo-Bildung von sehnen-/bandartigem Gewebe, die von
einer Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung induziert wird,
trägt zu
der Reparatur von angeborenen, durch ein Trauma induzierten oder
anderen Sehnen- oder
Bänderverletzungen
mit einer anderen Ursache bei und ist gleichfalls bei der Schönheitschirurgie
zum Ansatz oder zur Reparatur von Sehnen oder Bändern von Nutzen. Die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
für eine
Umgebung sorgen, um sehnen- oder ligamentbildende Zellen anzuziehen,
das Wachstum von sehnen- oder ligamentbildenden Zellen zu stimulieren,
die Differenzierung von Vorläufern
von sehnen- oder
ligamentbildenden Zellen zu induzieren oder das Wachstum von Sehnen-/Ligamentzellen oder
Vorläufern
ex vivo zur Rückgabe
in den lebenden Organismus (in vivo), um eine Gewebereparatur zu
bewirken, zu induzieren. Die Zusammensetzungen der Erfindung können auch
bei der Behandlung von Sehnenentzündung, Karpaltunnelsyndrom
und anderen Sehnen- oder Bänderverletzungen
nützlich
sein. Die Zusammensetzungen können
außerdem
eine adäquate
Matrize und/oder ein adäquates
Maskierungsmittel als eine Trägersubstanz
enthalten, wie in der Technik wohl bekannt ist.
-
Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können gleichfalls zur Proliferation
von Nervenzellen und zur Regeneration von Nerven- und Hirngewebe,
d. h. zur Behandlung von Erkrankungen und Neuropathien des Zentralnervensystems
und des peripheren Nervensystems sowie mechanischen und traumatischen
Erkrankungen, die Degeneration, Tod oder Trauma von Nervenzellen
oder Nervengewebe involvieren, geeignet sein. Genauer gesagt kann
eine Zusammensetzung bei der Behandlung von Erkrankungen des peripheren
Nervensystems, wie Verletzungen der peripheren Nerven, periphere
Neuropathie und lokalisierte Neuropathien, und Erkrankungen des
Zentralnervensystems, wie Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit, Chorea
Huntington, amyotrophischer Lateralsklerose und Shy-Drager-Syndrom,
verwendet werden. Weitere Zustände,
die gemäß der vorliegenden
Offenbarung behandelt werden können,
beinhalten mechanische und traumatische Erkrankungen, wie Rückenmarkserkrankungen,
Kopftrauma und zerebrovaskuläre
Erkrankungen wie Schlaganfall. Periphere Neuropathien, die aus Chemotherapie
oder anderen medizinischen Therapien resultieren, können ebenfalls
mit einer Zusammensetzung der Erfindung behandelt werden.
-
Zusammensetzungen
der Erfindung können
auch nützlich
sein, um eine bessere oder schnellere Schließung von nicht heilenden Wunden
zu begünstigen,
einschließlich,
ohne Einschränkung,
Druckgeschwüre,
mit vaskulärer
Insuffizienz verbundene Geschwüre,
chirurgische und traumatische Wunden und dergleichen.
-
Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
auch an der Entwicklung oder Regeneration anderer Gewebe, wie Gewebe
von Organen (einschließlich
beispielsweise Bauchspeicheldrüse,
Leber, Darm, Niere, Haut, Endothel), Muskelgewebe (glatter, Skelett- oder Herzmuskel)
und Gefäßgewebe
(einschließlich Gefäßendothel),
oder dem Fördern
des Wachstums von Zellen, die solche Gewebe umfassen, beteiligt
sein. Ein Teil der gewünschten
Auswirkungen kann mittels Inhibition oder Modulation von fibrotischer
Vernarbung erfolgen, was normalem Gewebe ermöglichen kann, sich zu regenerieren.
Ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann auch angiogenetische
Aktivität
aufweisen.
-
Eine
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann auch zum Schutz
oder zur Regeneration der Eingeweide und zur Behandlung von Lungen-
oder Leberfibrose, Reperfusionsverletzung in verschiedenen Geweben
und Zuständen,
die aus systemischen Zytokinschäden
resultieren, geeignet sein.
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Eine
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann auch zum Fördern oder
Inhibieren der Differenzierung von oben beschriebenen Geweben aus
Vorläufergeweben
oder -zellen oder zum Inhibieren des Wachstums oben beschriebener
Gewebe von Nutzen sein.
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Hierin
offenbarte therapeutische Zusammensetzungen können in den folgenden Assays
verwendet werden:
Assays auf Gewebeentwicklungsaktivität beinhalten
ohne Einschränkung
die in: der internationalen Patentveröffentlichung Nr. WO95/16035
(Knochen, Knorpel, Sehne); der internationalen Patentveröffentlichung
Nr. WO95/05846 (Nerven, Neuronen); der internationalen Patentveröffentlichung
Nr. WO91/07491 (Haut, Endothel) beschriebenen.
-
Assays
auf Wundheilungsaktivität
beinhalten ohne Einschränkung
die in: Winter, Epidermal Wound Healing, S. 71-112 (Hrsg. H.I. Maibach
und D.T. Rovee), Year Book Medical Publishers, Inc., Chicago, wie
von Eaglstein und Mertz, J. Invest. Dermatol. 71:382-384 (1978)
modifiziert, beschriebenen.
-
4.7.7 IMMUNFUNKTION STIMULIERENDE
ODER -HEMMENDE AKTIVITÄT
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann auch immunstimulierende
oder immunhemmende Aktivität
aufweisen, einschließlich,
ohne Einschränkung,
der Aktivitäten,
für die
hierin Assays beschrieben werden. Ein Polynukleotid der Erfindung
kann ein Polypeptid kodieren, das solche Aktivitäten aufweist. Ein Protein kann
bei der Behandlung verschiedener Immundefekte oder -störungen (einschließlich schweren
kombinierten Immundefekts (severe combined immunodeficiency, SCID))
nützlich
sein, z. B. beim Regulieren (Hoch- oder Herunterregulieren) des
Wachstums und der Proliferation von T- und/oder B-Lymphozyten, sowie
zum Herbeiführen
der zytolytischen Aktivität
von NK-Zellen und anderen Zellpopulationen. Diese Immundefekte können genetisch
sein oder von Virusinfektionen (z. B. HIV) als auch Bakterien- oder
Pilzinfektionen verursacht worden sein oder können aus Autoimmunerkrankungen
resultieren. Genauer gesagt können
Ursachen von Infektionserkrankungen durch eine Virus-, Bakterien-,
Pilz- oder eine andere Infektion mit einem Protein der vorliegenden
Erfindung behandelt werden, einschließlich Infektionen durch HIV,
Hepatitisviren, Herpesviren, Mycobakterien, Leishmania spp., Malaria
spp. und verschiedenen Pilzinfektionen wie Candiadiasis. Natürlich können Proteine
der vorliegenden Erfindung in dieser Hinsicht auch von Nutzen sein,
wenn eine Belebung des Immunsystems im Allgemeinen wünschenswert
sein kann, d. h. bei der Behandlung von Krebs.
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Autoimmunerkrankungen,
die mit einem Protein der vorliegenden Erfindung behandelt werden
können,
beinhalten beispielsweise Bindegewebeerkrankung, multiple Sklerose,
systemischen Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis, autoimmune
Lungeninfektion, Guillain-Barre-Syndrom, autoimmune Schilddrüsenentzündung, insulinabhängigen Diabetes
mellitus, Erb-Goldflam-Syndrom, Graft-versus-Host-Erkrankung und autoimmune
entzündliche
Augenerkrankung. Ein solches Protein (oder Antagonisten davon, einschließlich Antikörper) der
vorliegenden Erfindung kann auch bei der Behandlung von allergischen
Reaktionen und Zuständen
(z. B. allergischer Schock, Serumkrankheit, Arzneimittelreaktionen,
Nahrungsmittelallergien, Insektengiftallergien, Mastozytose, allergische
Rhinitis, exogen allergische Alveolitis, Nesselsucht, angioneurotisches Ödem, Ekzem,
atopische Dermatitis, allergische Kontaktdermatitis, Erythema multiforme,
Stevens-Johnson-Syndrom, allergische Konjunktivitis, atopische Keratokonjunktivitis,
venerische Keratokonjunktivitis, große papilläre Konjunktivitis und Kontaktallergien),
wie Asthma (insbesondere allergisches Asthma) oder andere Atemprobleme,
nützlich
sein. Andere Zustände,
in denen Immunsuppression erwünscht
ist (einschließlich
beispielsweise Organtransplantation), können ebenfalls mit einem Protein
(oder Antagonisten davon) der vorliegenden Erfindung behandelt werden.
Die therapeutischen Effekte der Polypeptide oder Antagonisten davon auf
allergische Reaktionen können
mittels In-vivo-Tiermodellen beurteilt werden, wie dem kumulativen
Kontaktverstärkungstest
(Lastbom et al., Toxicology 125:59-66, 1998), Hautstichtest (Hoffmann
et al., Allergy 54:446-454, 1999), Hautsensibilisierungstest an
Meerschweinchen (Vohr et al., Arch. Toxocol. 73:501-509) und murinem
lokalem Lymphknotenassay (Kimber et al., J. Toxicol. Environ. Health
53:563-579).
-
Unter
Verwendung der Proteine der Erfindung ist es auch möglich, Immunreaktionen
auf eine Reihe von Weisen zu modulieren. Die Herunterregulierung
kann in der Form eines Inhibierens oder Blockierens einer bereits
laufenden Immunreaktion erfolgen oder kann das Verhindern der Induktion
einer Immunreaktion einschließen.
Die Funktionen aktivierter T-Zellen können inhibiert werden, indem
T-Zellantworten unterdrückt
oder eine spezifische Toleranz in T-Zellen induziert wird oder beides.
Bei der Immunsuppression von T-Zellantworten handelt es sich im
Allgemeinen um einen aktiven, nicht antigenspezischen Vorgang, der
eine dauerhafte Exposition der T-Zellen gegenüber dem repressiven Mittel
erfordert. Die Toleranz, die das Induzieren von Nichtempfänglichkeit
oder Anergie einschließt,
kann von der Immunsuppression dadurch unterschieden werden, dass
sie im Allgemeinen antigenspezifisch ist und bestehen bleibt, nachdem
die Exposition gegenüber dem
Toleranz vermittelnden Mittel gestoppt wurde. Fakultativ kann die
Toleranz durch das Fehlen einer T-Zellantwort bei erneuter Exposition
gegenüber
spezifischem Antigen bei Abwesenheit des Toleranz vermittelnden Mittel
demonstriert werden.
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Ein
Herunterregulieren oder Verhindern einer oder mehrerer Antigenfunktionen
(einschließlich,
ohne Einschränkung,
B-Lymphozyten-Antigenfunktionen (wie beispielsweise B7)), z. B.
Verhindern von starker Lymphokinsynthese durch aktivierte T-Zellen, wird in Gewebe-,
Haut- und Organtransplantationssituationen und bei Graft-versus-Host-Erkrankung (graft-versus-host
disease, GVHD) von Nutzen sein. Zum Beispiel sollte eine Blockierung
der T-Zellfunktion in einer verminderten Gewebezerstörung bei Gewebetransplantation
resultieren. In der Regel wird die Abstoßung des Transplantats bei
Gewebetransplantationen durch dessen Erkennung als fremd durch T-Zellen
initiiert, worauf eine Immunreaktion folgt, die das Transplantat
zerstört.
Die Verabreichung einer hierin offenbarten therapeutischen Zusammensetzung
kann die Zytokinsynthese durch Immunzellen, wie T-Zellen, verhindern
und fungiert somit als ein Immunsuppressivum. Darüber hinaus
kann ein Mangel an Kostimulierung auch dazu ausreichen, eine Anergie
der T-Zellen zu bewirken, wodurch die Toleranz in einem Patienten
induziert. Die Induktion von Langzeittoleranz durch B-Lymphozyten-Antigene
blockierende Reagenzien kann das Erfordernis einer wiederholten
Verabreichung dieser Blockierungsreagenzien vermeiden. Um eine ausreichende
Immunsuppression oder Toleranz in einem Patienten zu erzielen, kann
es auch notwendig sein, die Funktion einer Kombination von B-Lymphozyten-Antigenen
zu blockieren.
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Die
Wirksamkeit bestimmter therapeutischer Zusammensetzungen beim Verhindern
der Abstoßung von
Organtransplantaten oder GVHD kann mit Tiermodellen bewertet werden,
die für
die Wirksamkeit in Menschen prädiktiv
sind. Beispiele von adäquaten
Systemen, die verwendet werden können,
beinhalten Herzallotransplantate in Ratten und Inselzellxenotransplantate
der Bauchspeicheldrüse
in Mäusen,
die beide zum Untersuchen den immunsuppressiven Wirkungen von CTLA4Ig-Fusionsproteinen
in vivo verwendet worden sind, wie in Lenschow et al., Science 257:789-792
(1992), und Turka et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89:11102-11105
(1992), beschrieben. Darüber
hinaus können
Mausmodelle von GVHD (siehe Paul (Hrsg.), Fundamental Immunology;
Raven Press, New York, 1989, S. 846-847) dazu verwendet werden,
die Auswirkung von hierin offenbarten therapeutischen Zusammensetzungen
auf die Entwicklung dieser Erkrankung zu bestimmen.
-
Ein
Blockieren einer Antigenfunktion kann auch zum Behandeln von Autoimmunerkrankungen
therapeutisch von Nutzen sein. Viele Autoimmunerkrankungen resultieren
aus einer unangebrachten Aktivierung von T-Zellen, die gegen Eigengewebe
reaktiv sind und die Produktion von Zytokinen und Autoantikörpern fördern, die
an der Pathologie der Erkrankungen beteiligt sind. Ein Verhindern
der Aktivierung von autoreaktiven T-Zellen kann Krankheitssymptome
mindern oder ausmerzen. Eine Verabreichung von Reagenzien, die die Stimulierung
von T-Zellen blockieren, kann angewendet werden, um die T-Zellen-Aktivierung
zu inhibieren und die Produktion von Autoantikörpern oder von T-Zellen abgeleiteten
Zytokinen zu verhindern, die am Krankheitsprozess beteiligt sein
können.
Darüber
hinaus können
Blockierungsreagenzien eine antigenspezifische Toleranz von autoreaktiven
T-Zellen induzieren, die zu einer Langzeitentlastung von der Erkrankung
führen könnte. Die
Wirksamkeit von Blockierungsreagenzien beim Verhindern oder Lindern
von Autoimmunerkrankungen kann mit einer Reihe wohl charakterisierter
Tiermodelle menschlicher Autoimmunerkrankungen bestimmt werden.
Beispiele beinhalten experimentelle autoimmune Enzephalitis in der
Maus, systemischer Lupus erythematodes in MRL/lpr/lpr-Mäusen oder NZB-Hybridmäusen, autoimmune
Kollagenarthritis in der Maus, Diabetes mellitus in NOD-Mäusen und
BB-Ratten und experimentelles Erb-Goldflam-Syndrom in der Maus (siehe
Paul (Hrsg.), Fundamental Immunology, Raven Press, New York, 1989,
S. 840-856).
-
Eine
Hochregulierung einer Antigenfunktion (z. B. einer B-Lymphozyten-Antigenfunktion)
als ein Mittel zum Hochregulieren von Immunreaktionen kann ebenfalls
in der Therapie von Nutzen sein. Eine Hochregulierung von Immunreaktionen
kann in der Form eines Verstärkens
einer bestehenden Immunreaktion oder eines Auslösens einer anfänglichen
Immunreaktion erfolgen. Zum Beispiel kann ein Verstärken einer
Immunreaktion in Fällen
einer Virusinfektion, einschließlich
systemischer Viruserkrankungen, wie Influenza, der Erkältungskrankheit
und Enzephalitis, nützlich
sein.
-
Alternativ
können
antivirale Immunreaktionen in einem infizierten Patienten verstärkt werden,
indem T-Zellen aus dem Patienten entfernt werden, die T-Zellen in
vitro mit Virusantigen-gepulsten APCs kostimuliert werden, entweder
ein offenbartes Peptid exprimierend oder zusammen mit einer stimulierenden
Form eines hierin offenbarten löslichen
Peptids, und die außerhalb
des Organismus (in vitro) aktivierten T-Zellen wieder in den Patienten
eingeführt
werden. Ein anderes Verfahren zum Verstärken antiviraler Immunreaktionen
bestünde
darin, infizierte Zellen aus einem Patienten zu isolieren, sie mit
einer Nukleinsäure
zu transfizieren, die ein Protein der vorliegenden Erfindung wie
hierin beschrieben kodiert, so dass die Zellen das gesamte oder
ein Teil des Proteins auf ihrer Oberfläche exprimieren, und die transfizierten
Zellen wieder in den Patienten einzuführen. Die infizierten Zellen
wären jetzt
dazu in der Lage, ein kostimulierendes Signal an T-Zellen in vivo zu liefern
und diese dadurch zu aktivieren.
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann das erforderliche Stimulierungssignal
an T-Zellen bereitstellen, um eine T-zellvermittelte Immunreaktion
gegen die transfizierten Tumorzellen zu induzieren. Des Weiteren
können
Tumorzellen, denen MHC-Klasse-I- oder
MHC-Klasse-II-Moleküle
fehlen oder die dabei scheitern, ausreichende Mengen von MHC-Klasse-I-
oder MHC-Klasse-II-Molekülen
erneut zu exprimieren, mit Nukleinsäure transfiziert werden, die
das gesamte oder einen Teil (z. B. einen um eine zytoplasmatische Domäne verkürzten Teil)
eines MHC-Klasse-I-Alphaketten-Proteins und β2-Mikroglobulinproteins
oder eines MHC-Klasse-II-Alphaketten-Proteins und eines MHC-Klasse-II-Betaketten-Proteins
kodiert, um dadurch MHC-Klasse-I- oder MHC-Klasse-II-Proteine auf der
Zelloberfläche
zu exprimieren. Die Expression der adäquaten Klasse-I- oder Klasse-II-MHC
in Verbindung mit einem Peptid mit der Aktivität eines B-Lymphozyten-Antigens (z. B. B7-1, B7-2,
B7-3) induziert eine T-zellvermittelte Immunreaktion gegen die transfizierte
Tumorzelle. Gegebenenfalls kann auch ein Gen, das ein Antisense-Konstrukt
kodiert, das die Expression eines MHC-Klasse-II-assoziierten Proteins
blockiert, wie die Invariante Kette, mit einer DNA, die ein Peptid
mit der Aktivität
eines B-Lymphozyten-Antigens kodiert, kotransfiziert werden, um
die Präsentation
von tumorassoziierten Antigenen zu fördern und eine tumorspezifische
Immunität
zu induzieren. Somit kann die Induktion einer T-zellvermittelten
Immunreaktion in einem menschlichen Patienten ausreichen, um die
tumorspezifische Toleranz in dem Patienten zu überwinden.
-
Die
Aktivität
eines Proteins der Erfindung kann, neben anderen Mitteln, mit den
folgenden Verfahren gemessen werden:
Geeignete Assays auf Thymozyt-
oder Splenozytzytotoxizität
beinhalten ohne Einschränkung
die in: Current Protocols in Immunology, herausgegeben von J.E.
Coligan, A.M. Kruisbeek, D.H. Margulies, E.M. Shevach, W. Strober,
Verl. Greene Publishing Associates und Wiley-Interscience (Kapitel
3, In Vitro assays for Mouse Lymphocyte Function 3.1-3.19; Kapitel
7, Immunologic studies in Humans); Herrmann et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 78:2488-2492, 1981; Herrmann et al., J. Immunol.
128:1968-1974, 1982; Handa et al., J. Immunol. 135:1564-1572, 1985;
Takai et al., J. Immunol. 137:3494-3500, 1986; Takai et al., J. Immunol.
140:508-512, 1988; Bowman et al., J. Virology 61:1992-1998; Bertagnolli
et al., Cellular Immunology 133:327-341, 1991; Brown et al., J.
Immunol. 153:3079-3092, 1994, beschriebenen.
-
Assays
auf T-zellabhängige
Immunglobulin-Reaktionen und Isotypwechsel (die unter anderem Proteine
identifizieren werden, die T-zellabhängige Antikörperreaktionen modulieren und
Th1/Th2-Profile beeinflussen) beinhalten ohne Einschränkung die
in: Maliszewski, J. Immunol. 144:3028-3033, 1990; und Assays for
B cell function: In vitro antibody production, J.J. Mond und M.
Brunswick in Current Protocols in Immunology, Hrsg. J.E. e.a. Coligan,
Bd. 1, S. 3.8.1-3.8.16, John Wiley and Sons, Toronto, 1994, beschriebenen.
-
MCR-Assays
(MCR = mixed lymphocyte reaction, gemischte Lymphozytenreaktion)
(die unter anderem Proteine identifizieren werden, die vorwiegend
Thl- und CTL-Antworten hervorrufen) beinhalten ohne Einschränkung die
in: Current Protocols in Immunology, herausgegeben von J.E. Coligan,
A.M. Kruisbeek, D.H. Margulies, E.M. Shevach, W. Strober, Verl.
Greene Publishing Associates und Wiley-Interscience (Kapitel 3, In
Vitro assays for Mouse Lymphocyte Function 3.1-3.19; Kapitel 7,
Immunologic studies in Humans); Takai et al., J. Immunol. 137:3494-3500,
1986; Takai et al., J. Immunol. 140:508-512, 1988; Bertagnolli et
al., J. Immunol. 149:3778-3783, 1992, beschriebenen.
-
Von
dendritischen Zellen abhängige
Assays (die unter anderem Proteine identifizieren werden, die von dendritischen
Zellen exprimiert werden, die native T-Zellen aktivieren) beinhalten
ohne Einschränkung
die in: Guery et al., J. Immunol. 134:536-544, 1995; Inaba et al.,
Journal of Experimental Medicine 173:549-559, 1991; Macatonia et
al., Journal of Immunology 154:5071-5079, 1995; Porgador et al.,
Journal of Experimental Medicine 182:255-260, 1995; Nair et al.,
Journal of Virology 67:4062-4069, 1993; Huang et al., Science 264:961-965,
1994; Macatonia et al., Journal of Experimental Medicine 169:1255-1264, 1989; Bhardwaj
et al., Journal of Clinical Investigation 94:797-807, 1994; und
Inaba et al., Journal of Experimental Medicine 172:631-640, 1990,
beschriebenen.
-
Assays
auf Lymphozytenüberleben/-apoptose
(die unter anderem Proteine, die Apoptose nach Superantigen-Induktion
verhindern, und Proteine, die die Lymphozyten-Homöostase regulieren,
identifizieren werden) beinhalten ohne Einschränkung die in: Darzynkiewicz
et al., Cytometry 13:795-808, 1992; Gorczyca et al., Leukemia 7:659-670,
1993; Gorczyca et al., Cancer Research 53:1945-1951, 1993; Itoh
et al., Cell 66:233-243, 1991; Zacharchuk, Journal of Immunology
145:4037-4045, 1990; Zamai et al., Cytometry 14:891-897, 1993; Gorczyca
et al., International Journal of Oncology 1:639-648, 1992, beschriebenen.
-
Assays
auf Proteine, die Frühstadien
von T-Zelldeterminierung und -entwicklung beeinflussen, beinhalten
ohne Einschränkung
die in: Antica et al., Blood 84:111-117, 1994; Fine et al., Cellular
Immunology 155:111-122, 1994; Galy et al., Blood 85:2770-2778, 1995,
Toki et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88:7548-7551, 1991, beschriebenen.
-
4.7.8 CHEMOTAKTISCHE/CHEMOKINETISCHE
AKTIVITÄT
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann an der chemotaktischen
oder chemokinetischen Aktivität
für Säugetierzellen,
einschließlich
beispielsweise Monozyten, Fibroblasten, neutrophilen Zellen, T-Zellen, Mastzellen,
eosinophilen Zellen, Epithel- und/oder
Endothelzellen, beteiligt sein. Ein Polynukleotid der Erfindung
kann ein Polypeptid kodieren, das solche Merkmale aufweist. Chemotaktische
und chemokinetische Rezeptoraktivierung kann angewendet werden,
um eine gewünschte
Zellpopulation zu mobilisieren oder zu einer gewünschten Aktionsstelle anzuziehen.
Chemotaktische oder chemokinetische Zusammensetzungen (z. B. Proteine,
Antikörper,
Bindungspartner oder Modulatoren der Erfindung) liefern besondere
Vorteile bei der Behandlung von Wunden und anderen Traumata von
Geweben sowie bei der Behandlung von lokalisierten Infektionen.
Zum Beispiel kann die Anziehung von Lymphozyten, Monozyten oder
neutrophilen Zellen zu Tumoren oder Infektionsstellen in verbesserten
Immunreaktionen gegen den Tumor oder das InfektionsMittel resultieren.
-
Ein
Protein oder Peptid weist chemotaktische Aktivität für eine bestimmte Zellpopulation
auf, wenn es die gerichtete Orientierung oder Bewegung einer solchen
Zellpopulation direkt oder indirekt stimulieren kann. Vorzugsweise
weist das Protein oder Peptid die Fähigkeit auf, die gerichtete
Bewegung von Zellen direkt zu stimulieren. Ob ein bestimmtes Protein
chemotaktische Aktivität
für eine
Population von Zellen aufweist, kann leicht bestimmt werden, indem
ein solches Protein oder Peptid in einem beliebigen bekannten Assay
auf Zellchemotaxis eingesetzt wird.
-
Hierin
offenbarte therapeutische Zusammensetzungen können in den folgenden Assays
verwendet werden:
Assays auf chemotaktische Aktivität (die Proteine
identifizieren werden, die die Chemotaxis induzieren oder verhindern)
bestehen aus Assays, die die Fähigkeit
eines Proteins, die Wanderung von Zellen über eine Membran zu induzieren,
sowie die Fähigkeit eines
Proteins, die Adhäsion
einer Zellpopulation an eine andere Zellpopulation zu induzieren,
messen. Geeignete Assays auf Bewegung und Adhäsion beinhalten ohne Einschränkung die
in: Current Protocols in Immunology, herausgegeben von J.E. Coligan,
A.M. Kruisbeek, D.H. Margulies, E.M. Shevach, W. Strober, Verl.
Greene Publishing Associates und Wiley-Interscience (Kapitel 6.12,
Measurement of alpha and beta Chemokines 6.12.1-6.12.28); Taub et
al., J. Clin. Invest. 95:1370-1376, 1995; Lind et al., APMIS 103:140-146,
1995; Muller et al., Eur. J. Immunol. 25:1744-1748; Gruber et al.,
J. of Immunol. 152:5860-5867, 1994; Johnston et al., J. of Immunol.
153:1762-1768, 1994, beschriebenen.
-
4.7.9 HÄMOSTATISCHE
UND THROMBOLYTISCHE AKTIVITÄT
-
Ein
Polypeptid der Erfindung kann auch an der Hämostase oder Thrombolyse oder
Thrombusbildung beteiligt sein. Ein Polynukleotid der Erfindung
kann ein Polypeptid kodieren, das solche Merkmale aufweist. Zusammensetzungen
können
bei der Behandlung verschiedener Gerinnungsstörungen (einschließlich Erbkrankheiten
wie Hämophilie)
oder zum Verstärken
der Gerinnung und anderer hämostatischer
Ereignisse beim Behandeln von Wunden, die aus Trauma, chirurgischem
Eingriff oder anderen Ursachen resultieren, von Nutzen sein. Eine
Zusammensetzung der Erfindung kann auch zum Lösen oder Inhibieren der Bildung
von Thrombosen und zur Behandlung und Verhinderung von Zuständen, die
daraus resultieren (wie beispielsweise Infarkt von Gefäßen des
Herzen und des Zentralnervensystems (z. B. Schlaganfall)), nützlich sein.
-
Hierin
offenbarte therapeutische Zusammensetzungen können in den folgenden Assays
verwendet werden:
Assay auf hämostatische und thrombolytische
Aktivität
beinhalten ohne Einschränkung
die in: Linet et al., J. Clin. Pharmacol. 26:131-140, 1986; Burdick
et al., Thrombosis Res. 45:413-419, 1987; Humphrey et al., Fibrinolysis
5:71-79 (1991); Schaub, Prostaglandins 35:467-474, 1988, beschriebenen.
-
4.7.10 KREBSDIAGNOSE UND
-THERAPIE
-
Polypeptide
der Erfindung können
an der Krebszellenentwicklung, -proliferation und -metastasierung beteiligt
sein. Der Nachweis des Vorliegens oder der Menge von Polynukleotiden
oder Polypeptiden der Erfindung kann für die Diagnose und/oder Prognose
einer oder mehrerer Arten von Krebs von Nutzen sein. Zum Beispiel
kann das Vorliegen oder die erhöhte
Expression eines Polynukleotids/Polypeptids der Erfindung auf ein
erbliches Krebsrisiko, eine Präkanzerose
oder ein aktuelles Malignom hinweisen. Umgekehrt kann ein Defekt
im Gen oder ein Fehlen des Polypeptids mit einer Krebserkrankung
in Verbindung gebracht werden. Die Identifizierung von Einzelnukleotidpolymorphismen,
die mit Krebs oder einer Neigung zu Krebs assoziiert werden, kann
ebenfalls für
die Diagnose oder Prognose nützlich
sein.
-
Krebsbehandlungen
fördern
die Tumorregression durch Inhibieren von Tumorzellproliferation,
Inhibieren von Angiogenese (Wachstum von neuen Blutgefäßen, die
zum Unterstützen
des Tumorwachstums erforderlich sind) und/oder Verhindern von Metastasierung
durch Reduzieren der Tumorzellmotilität oder -invasivität. Therapeutische
Zusammensetzungen der Erfindung können in der Erwachsenen- und
Kinderonkologie wirksam sein, darunter in Tumoren/Malignomen im
festen Zustand, lokal fortgeschrittenen Tumoren, Weichteilsarkom
des Menschen, metastasierendem Karzinom, einschließlich Lymphgefäßmetastasen,
Malignome der Blutzellen, einschließlich Kahler-Krankheit, akuter
und chronischer Leukämien
und Lymphome, Kopf- und Halskarzinome, einschließlich Mundkrebs, Kehlkopfkrebs
und Schilddrüsenkrebs,
Lungenkarzinome, einschließlich
kleinzelligem Karzinom und nicht-kleinzellige Karzinome, Brustkrebs,
einschließlich
kleinzelligem Karzinom und duktalem Karzinom, gastrointestinaler
Karzinome, einschließlich
Speiseröhrenkrebs,
Magenkrebs, Dickdarmkrebs, kolorektalem Karzinom und Polypen, die
mit kolorektaler Neoplasie assoziiert werden, Bauchspeicheldrüsenkarzinome,
Leberkrebs, urologischer Karzinome, einschließlich Blasenkrebs und Prostatakrebs,
Malignome des weiblichen Genitaltrakts, einschließlich Eierstockkrebs,
Gebärmutterkarzinome
(einschließlich
Endometriumkarzinome) und festem Tumor im Eierstockfollikel, Nierenkarzinome,
einschließlich hypernephroidem
Karzinom, Hirnkarzinome, einschließlich intrinsischer Hirnkarzinome,
Neuroblastom, astrozytischer Hirnkarzinome, Gliome, metastasierender
Tumorzellinvasion im Zentralnervensystem, Knochenkarzinome, einschließlich Osteome,
Hautkarzinome, einschließlich
malignem Melanom, Tumorprogression von Keratinozyten menschlicher
Haut, Plattenepithelkarzinom, Basalzellkarzinom, Hämangioperiytom
und Kaposi-Sarkom.
-
Polypeptide,
Polynukleotide oder Modulatoren von Polypeptiden der Erfindung (einschließlich Inhibitoren
und Stimulatoren der biologischen Aktivität des Polypeptids der Erfindung)
können
verabreicht werden, um Krebs zu behandeln. Therapeutische Zusammensetzungen
können
in therapeutisch wirksamen Dosierungen für sich oder in Kombination
mit hilfreicher Krebstherapie, wie chirurgischem Eingriff, Chemotherapie, Strahlentherapie,
Thermotherapie und Lasertherapie, verabreicht werden und können eine
förderliche
Wirkung liefern, z. B. die Tumorgröße reduzieren, die Geschwindigkeit
des Tumorwachstums verlangsamen, die Metastasierung inhibieren oder
den klinischen Gesamtzustand anderweitig verbessern, ohne notwendigerweise
das Karzinom auszulöschen.
-
Die
Zusammensetzung kann auch in therapeutisch wirksamen Mengen als
ein Teil eines Anti-Krebs-Cocktails verabreicht werden. Ein Anti-Krebs-Cocktail
ist eine Mischung des Polypeptids oder Modulators der Erfindung
mit einer oder mehreren antineoplastischen Substanzen zusätzlich zu
einer pharmazeutisch unbedenklichen Trägersubstanz zur Lieferung.
Die Verwendung von Anti-Krebs-Cocktails als eine Krebsbehandlungsmethode
ist Routine. Antineoplastische Substanzen, die in der Technik wohl
bekannt sind und als eine Behandlungsmethode in Kombination mit
dem Polypeptid oder Modulator der Erfindung verwendet werden können, beinhalten:
Actinomycin D, Aminoglutethimid, Asparaginase, Bleomycin, Busulfan,
Carboplatin, Carmustin, Chlorambucil, Cisplatin (cis-DDP), Cyclophosphamid,
Cytarabin-HCl (Cytosin-Arabinosid), Dacarbazin, Dactinomycin, Daunorubicin-HCl,
Doxorubicin-HCl, Estramustinphosphat-Natrium, Etoposid (V16-213), Floxuridin,
5-Fluoruracil (5-Fu), Flutamid, Hydroxyharnstoff (Hydroxycarbamid),
Ifosfamid, Interferon-alpha-2a, Interferon-alpha-2b, Leuprolidacetat
(LHRH-Releasingfaktor-Analogon), Lomustin, Mechlorethamin-HCl (Stickstoff-Lost),
Melphalan, Mercaptopurin, Mesna, Methotrexat (MTX), Mitomycin, Mitoxantron-HCl,
Octreotid, Plicamycin, Procarbazin-HCl, Streptozocin, Tamoxifencitrat,
Thioguanin, Thiotepa, Vinblastinsulfat, Vincristinsulfat, Amsacrin,
Azacitidin, Hexamethylmelamin, Interleukin-2, Mitoguazon, Pentostatin,
Semustin, Teniposid und Vindesinsulfat.
-
Darüber hinaus
können
hierin offenbarte therapeutische Zusammensetzungen zur prophylaktischen Behandlung
von Krebs verwendet werden. Es gibt hereditäre Zustände und/oder Umgebungssituationen
(z. B. Exposition gegenüber
Karzinogenen), die in der Technik bekannt sind, bei einer Einzelperson
die Veranlagung schaffen, Karzinome zu entwickeln. Unter diesen
Umständen
kann es förderlich
sein, diese Einzelpersonen mit therapeutisch wirksamen Dosen des
Polypeptids der Erfindung zu behandeln, um das Risiko der Entwicklung von
Karzinomen zu reduzieren.
-
In-vitro-Modelle
können
dazu verwendet werden, die wirksamen Dosen des Polypeptids der Erfindung als
eine potentielle Krebsbehandlung zu bestimmen. Diese In-vitro-Modelle
beinhalten Proliferationsassays von kultivierten Tumorzellen, Wachstum
von kultivierten Tumorzellen in weichem Agar-Agar (siehe Freshney, (1987)
Culture of Animal Cells: A Manual of Basic Technique, Wily-Liss,
New York, NY, Kap. 18 und Kap. 21), Tumorsystemen in Nacktmäusen, wie
in Giovanella et al., J. Natl. Can. Inst. 52:921-930 (1974), beschrieben, Mobilität und Invasionspotential
von Tumorzellen in Boyden-Kammer-Assays,
wie in Pilkington et al., Anticancer Res., 17:4107-4109 (1997),
beschrieben, und Angiogeneseassays, wie Induktion von Vaskularisation
der Chorioallantoismembran von Küken
oder Induktion der Wanderung vaskulärer Endothelzellen, wie in
Ribatta et al., Intl. Dev. Biol., 40:1189-1197 (1999), bzw. Li et
al., Clin. Exp. Metastasis, 17:423-429 (1999), beschrieben. Geeignete
Tumorzelllinien sind z. B. aus American Type Tissue Culture Collection-Katalogen
erhältlich.
-
4.7.11 REZEPTOR-/LIGANDENAKTIVITÄT
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann auch Aktivität als Rezeptor,
Rezeptorligand oder Inhibitor oder Agonist von Rezeptor/Ligand-Interaktionen
demonstrieren. Ein Polynukleotid der Erfindung kann ein Polypeptid
kodieren, das solche Merkmale aufweist. Beispiele solcher Rezeptoren
und Liganden beinhalten ohne Einschränkung Zytokinrezeptoren und
deren Liganden, Rezeptorkinasen und deren Liganden, Rezeptorphosphatasen
und deren Liganden, Rezeptoren, die an Zell-Zell-Interaktionen beteiligt sind, und deren
Liganden (einschließlich,
ohne Einschränkung,
Zelladhäsionsmoleküle (wie
Selektine, Integrine und deren Liganden)) und Rezeptor/Ligand-Paare,
die an der Antigenpräsentation,
Antigenerkennung und Entwicklung von zellulären und humoralen Immunantworten
beteiligt sind. Rezeptoren und Liganden sind ebenfalls zum Screenen
auf potentielle Peptid- oder Kleinmolekülinhibitoren der relevanten
Rezeptor/Ligand-Interaktion von Nutzen. Ein Protein der vorliegenden
Erfindung (einschließlich,
ohne Einschränkung,
Fragmenten von Rezeptoren und Liganden) können selbst als Inhibitoren
von Rezeptor/Ligand-Interaktionen
geeignet sein.
-
Die
Aktivität
eines Polypeptids der Erfindung kann, neben anderen Mitteln, mit
den folgenden Verfahren gemessen werden:
Geeignete Assays auf
Rezeptor/Ligand-Aktivität
beinhalten ohne Einschränkung
die in: Current Protocols in Immunology, herausgegeben von J.E.
Coligan, A.M. Kruisbeek, D.H. Margulies, E.M. Shevach, W. Strober, Verl.
Greene Publishing Associates und Wiley-Interscience (Kapitel 7.28, Measurement
of Cellular Adhesion under static conditions 7.28.1-7.28.22); Takai
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84:6864-6868, 1987; Bierer et al.,
J. Exp. Med. 168:1145-1156, 1988; Rosenstein et al., J. Exp. Med.
169:149-160, 1989; Stoltenborg et al., J. Immunol. Methods 175:59-68,
1994; Stitt et al., Cell 80:661-670, 1995, beschriebenen.
-
Als
Beispiel können
die Polypeptide der Erfindung als ein Rezeptor für einen Liganden bzw. mehrere Liganden
verwendet werden, wodurch die biologische Aktivität dieses
Liganden bzw. dieser Liganden übertragen
wird. Die Liganden können
durch Bindungsassays, Affinitätschromatographie,
Dihybrid-Screening-Assays, BIAcore-Assays, Far-Western-Assays oder
anderen in der Technik bekannten Verfahren identifiziert werden.
-
Studien,
die Arzneimittel oder Proteine als Agonisten oder Antagonisten oder
partielle Agonisten oder ein partieller Antagonist charakterisieren,
bedingen die Verwendung von anderen Proteinen als konkurrierenden
Liganden. Die Polypeptide der vorliegenden Erfindung oder der Ligand
bzw. die Liganden davon können markiert
werden, indem sie mittels herkömmlicher
Verfahren an Radioisotopen, Farbmoleküle oder ein Toxinmolekül gekoppelt
werden („Guide
to Protein Purification",
Murray P. Deutscher (Hrsg.), Methods in Enzymology, Bd. 182 (1990),
Academic Press, Inc., San Diego). Beispiele von Radioisotopen beinhalten,
sind jedoch nicht darauf beschränkt,
Tritium und Kohlenstoff-14.
Beispiele von Farbmolekülen
beinhalten, sind jedoch nicht darauf beschränkt, fluoreszierende Moleküle, wie
Fluorescamin oder Rhodamin, oder andere Farbmoleküle. Beispiele
von Toxinen beinhalten, sind jedoch nicht darauf beschränkt, Ricin.
-
4.7.12 ARZNEIMITTELSCREENING
-
Diese
Erfindung ist besonders zum Screenen von chemischen Verbindungen
unter Verwendung der neuartigen Polypeptide oder bindenden Fragmente
davon in einer beliebigen von einer Vielfalt von Arzneimittelscreeningtechniken
geeignet. Die in einem solchen Test eingesetzten Polypeptide oder
Fragmente können entweder
frei in Lösung,
an einen festen Träger
fixiert, auf einer Zelloberfläche übertragen
oder intrazellulär angeordnet
sein. Ein Arzneimittelscreeningverfahren setzt eukaryontische oder
prokaryontische Wirtszellen ein, die mit rekombinanten Nukleinsäuren stabil
transformiert werden, die das Polypeptid oder ein Fragment davon
exprimieren. Arzneimittel werden in Assays mit konkurrierender Bindung
gegen solche transformierten Zellen gescreent. Solche Zellen, entweder
in lebensfähiger
oder fixierter Form, können
für Standard-Bindungsassays verwendet
werden. Man kann beispielsweise die Bildung von Komplexen zwischen
Polypeptiden der Erfindung oder Fragmenten und dem Mittel, das getestet
wird, messen oder die Abnahme der Komplexbildung zwischen den neuartigen
Polypeptiden und einer adäquaten
Zelllinie untersuchen, die in der Technik wohl bekannt sind.
-
Quellen
für Versuchsverbindungen,
die auf die Fähigkeit
gescreent werden, an die Polypeptide der Erfindung zu binden oder
die Aktivität
dieser zu modulieren (d. h. zu erhöhen oder zu verringern), beinhalten
(1) Bibliotheken für
anorganische und organische Chemikalien, (2) Naturproduktbibliotheken
und (3) kombinatorische Bibliotheken, die sich aus entweder randomisierten
oder mimetischen Peptiden, Oligonukleotiden oder organischen Molekülen zusammensetzen.
-
Chemikalienbibliotheken
können
leicht synthetisiert oder von einer Reihe von Handelsquellen bezogen
werden oder sie können
Strukturanaloga von bekannten Verbindungen oder Verbindungen, die
mittels Naturproduktscreening als „Hits" oder „Leads" identifiziert werden, enthalten.
-
Die
Quellen von Naturproduktbibliotheken sind Mikroorganismen (einschließlich Bakterien
und Pilze), Tiere, Pflanzen oder andere Vegetation oder Meeresorganismen
und Bibliotheken von Mischungen zum Screenen können mittels: (1) Fermentation
und Extraktion von Broths (Brühen)
aus Boden-, Pflanzen- oder Meeresmikroorganismen oder (2) Extraktion
der Organismen selbst hergestellt werden. Naturproduktbibliotheken
beinhalten Polyketide, nichtribosomale Peptide und (nicht natürlich vorkommende)
Varianten davon. Zwecks eines Überblicks
siehe Science 282:63-68 (1998).
-
Kombinatorische
Bibliotheken setzen sich aus großen Anzahlen von Peptiden,
Oligonukleotiden oder organischen Verbindungen zusammen und können leicht
mittels herkömmlicher
automatisierter Syntheseverfahren, PCR, Klonierung oder proprietären Syntheseverfahren
hergestellt werden. Von besonderem Interesse sind kombinatorische Peptid-
und Oligonukleotidbibliotheken. Noch andere Bibliotheken von Interesse
beinhalten Peptid-, Protein-, peptidomimetische, multiparallele
synthetische Sammel-, rekombinatorische und Polypeptidbibliotheken.
Zwecks eines Überblicks über die
kombinatorische Chemie und daraus erstellte Bibliotheken siehe Myers,
Curr. Opin. Biotechnol. 8:701-707 (1997). Zwecks Überblicken über und
Beispielen von peptidomimetischen Bibliotheken siehe Al-Obeidi et
al., Mol. Biotechnol. 9(3):205-223 (1998); Hruby et al., Curr. Opin.
Chem. Biol. 1(1):114-119 (1997); Dorner et al., Bioorg. Med. Chem.
4(5):709-715 (1996) (alkylierte Dipeptide).
-
Die
Identifizierung von Modulatoren durch Verwendung der verschiedenen
hierin beschriebenen Bibliotheken ermöglicht die Modifikation des
Kandidaten-„Hits" (oder -„Leads"), um die Fähigkeit
des „Hits", ein Polypeptid
der Erfindung zu binden, zu optimieren. Die in dem Bindungsassay
identifizierten Moleküle
werden dann auf Antagonisten- oder Agonistenaktivität in In-vivo-Gewebekultur
oder Tiermodellen, die in der Technik wohl bekannt sind, geprüft. Kurz
dargestellt, die Moleküle
werden in mehrere Zellkulturen oder Tiere titriert und dann auf
entweder Zelltod/Tod des Tiers oder längeres Überleben des Tiers/der Zellen
geprüft.
-
Die
somit identifizierten bindenden Moleküle können mit Toxinen, z. B. Ricin
oder Cholera, oder mit anderen Verbindungen, die für die Zellen
toxisch sind, wie Radioisotope, komplexiert werden. Der Komplex
aus Toxin und bindendem Molekül
wird dann mittels der Spezifität
des bindenden Moleküls
für ein
Polypeptid der Erfindung auf einen Tumor oder eine andere Zelle
gerichtet. Alternativ können
die bindenden Moleküle
mit Kontrastmitteln zu Targetierungs- und Bildgebungszwecken komplexiert
werden.
-
4.7.13 ASSAY AUF REZEPTORAKTIVITÄT
-
Es
werden Verfahren offenbart, um die spezifische Bindung eines Polypeptids,
z. B. eines Liganden oder Rezeptors, nachzuweisen. Die Technik stellt
zahlreiche Assays bereit, die besonders zum Identifizieren zuvor
unbekannter Bindungspartner für
hierin offenbarte Rezeptorpolypeptide geeignet sind. Zum Beispiel können Expressionsklonierung
unter Verwendung von Säugetier-
oder Bakterienzellen oder Dihybrid-Screening-Assays verwendet werden,
um Polynukleotide zu identifizieren, die Bindungspartner kodieren.
Als ein anderes Beispiel kann Affinitätschromatographie mit dem entsprechenden
immobilisierten Polypeptid verwendet werden, um Polypeptide zu isolieren,
die hierin offenbarte Polypeptide erkennen und binden. Es gibt eine
Reihe unterschiedlicher Bibliotheken, die zur Identifizierung von
Verbindungen und insbesondere Kleinmolekülen verwendet werden, die die
biologische Aktivität
eines offenbarten Polypeptids modulieren (d. h. erhöhen oder verringern).
Die Liganden für
hierin offenbarte Rezeptorpolypeptide können ebenfalls identifiziert
werden, indem exogene Liganden oder Cocktails von Liganden zu zwei
Zellpopulationen gegeben werden, die genetisch identisch sind, mit
Ausnahme der Expression des Rezeptors: Eine Zellpopulation exprimiert
den Rezeptor, wohingegen die andere ihn nicht exprimiert. Die Reaktionen
der zwei Zellpopulationen auf die Zugabe eines Liganden bzw. mehrerer
Liganden werden dann verglichen. Alternativ kann eine Expressionsbibliothek
mit dem offenbarten Polypeptid in Zellen koexprimiert und auf eine
autokrine Reaktion geprüft
werden, um einen potentiellen Liganden bzw. potentielle Liganden
zu identifizieren. Als noch ein anderes Beispiel können BIAcore-Assays, Far-Western-Assays
oder andere in der Technik bekannte Verfahren dazu verwendet werden,
Bindungspartner-Polypeptide zu identifizieren, einschließlich (1)
Bibliotheken für
anorganische und organische Chemikalien, (2) Naturproduktbibliotheken
und (3) kombinatorischer Bibliotheken, die sich aus randomisierten
Peptiden, Oligonukleotiden oder organischen Molekülen zusammensetzen.
-
Die
Rolle der stromabwärts
gelegenen intrazellulären
Signalstoffmoleküle
in der Signalkaskade des Polypeptids der Erfindung kann bestimmt
werden. Zum Beispiel wird ein chimäres Protein, in dem die zytoplasmatische
Domäne
des Polypeptids der Erfindung an den extrazellulären Teil eines Proteins, dessen
Ligand identifiziert wurde, fusioniert ist, in einer Wirtszelle
produziert. Die Zelle wird dann mit dem Liganden inkubiert, der
für den
extrazellulären
Teil des chimären
Proteins spezifisch ist, wodurch der chimäre Rezeptor aktiviert wird.
Bekannte stromabwärts
gelegene Proteine, die an der intrazellulären Signalgebung beteiligt
sind, können dann
auf erwartete Modifikationen, d. h. Phosphorylierung, geprüft werden.
Andere Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, können gleichfalls
verwendet werden, um Signalstoffmoleküle zu identifizieren, die an
der Rezeptoraktivität
beteiligt sind.
-
4.7.14 LEUKÄMIEN
-
Leukämien und ähnliche
Erkrankungen können
durch Verabreichung eines Therapeutikums, das die Funktion der Polynukleotide
und/oder Polypeptide der Erfindung fördert oder inhibiert, behandelt
oder verhindert werden. Solche Leukämien und ähnlichen Erkrankungen beinhalten,
sind jedoch nicht darauf beschränkt, akute
Leukämie,
akute lymphatische Leukämie,
akute myeloische Leukämie,
Myeloblasten-, Promyelozyten-, Myelomonozyten-, Monozyten-, Erythroleukämie, chronische
Leukämie,
chronische myeloische (granulozytäre) Leukämie und chronische lymphatische
Leukämie
(zwecks eines Überblicks über solche
Erkrankungen siehe Fishman et al., 1985, Medicine, 2. Ausg., J.B.
Lippincott Co., Philadelphia).
-
4.7.15 ERKRANKUNGEN DES
NERVENSYSTEMS
-
Erkrankungen
des Nervensystems, die Zelltypen involvieren, die auf Wirksamkeit
der Intervention mit Verbindungen, die die Aktivität der Polynukleotide
und/oder Polypeptide der Erfindung modulieren, getestet werden können, und
die behandelt werden können,
woraufhin ein Hinweis auf den therapeutischen Nutzen beobachtet
wird, beinhalten, sind jedoch nicht darauf beschränkt, Verletzungen
des Nervensystems und Erkrankungen oder Störungen, die in entweder einer
Abtrennung von Axonen, einer Abnahme oder Degeneration von Neuronen
oder Demyelinisation resultieren. Läsionen des Nervensystems, die
in einem Patienten (einschließlich
menschlicher und nicht menschlicher Säugetierpatienten) erfindungsgemäß behandelt
werden können, beinhalten,
sind jedoch nicht darauf beschränkt,
die folgenden Läsionen
entweder des Zentralnervensystems (einschließlich Rückenmark, Gehirn) oder des
peripheren Nervensystems:
- (i) traumatische
Läsionen,
einschließlich
Läsionen,
die von physikalischer Verletzung verursacht wurden oder mit einem
chirurgischen Eingriff in Verbindung stehen, beispielsweise Läsionen,
die einen Teil des Nervensystems abtrennen, oder Kompressionsverletzungen;
- (ii) ischämische
Verletzungen, bei denen ein Stauerstoffmangel in einem Teil des
Nervensystems in der Verletzung oder dem Tod von Neuronen resultiert,
einschließlich
Hirninfarkt oder -ischämie
oder Rückenmarksinfarkt
oder -ischämie;
- (iii) infektiöse
Läsionen,
bei denen ein Teil des Nervensystems aufgrund einer Infektion, beispielsweise durch
einen Abszess, oder in Verbindung mit einer Infektion durch das
humane Immundefizienzvirus (HIV), Gürtelrose oder das Herpes-simplex-Virus
oder mit Lyme-Borreliose, Tuberkulose, Syphilis zerstört oder verletzt
ist;
- (iv) degenerative Läsionen,
bei denen ein Teil des Nervensystems aufgrund eines degenerativen
Prozesses zerstört
oder verletzt wurde, einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
mit Parkinson-Krankheit, Alzheimer-Krankheit, Chorea Huntington
oder amyotrophischer Lateralsklerose verbundener Degeneration;
- (v) mit ernährungsbedingten
Erkrankungen oder Störungen
verbundene Läsionen,
bei denen ein Teil des Nervensystems durch eine ernährungsbedingte
Stoffwechselerkrankung oder Störung
zerstört
oder verletzt wurde, einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Vitamin-B12-Mangel, Folsäuremangel,
Wernicke-Enzephalopathie, Tabak/Alkohol-Amblyopie, Marchiafava-Bignami-Syndrom
(primäre
Degeneration des Corpus callosum) und alkoholbedingte Kleinhirndegeneration;
- (vi) neurologische Läsionen,
die mit systemischen Erkrankungen in Verbindung stehen, einschließlich, jedoch
nicht darauf beschränkt,
Diabetes (diabetische Neuropathie, einseitige Fazialislähmung),
systemischer Lupus erythematodes, Karzinom oder Sarkoidose;
- (vii) Läsionen,
die von toxischen Substanzen verursacht wurden, einschließlich Alkohol,
Blei oder insbesondere Neurotoxine; und
- (viii) demyelinisierte Läsionen,
bei denen ein Teil des Nervensystems von einer Entmarkungskrankheit
zerstört
oder verletzt wurde, einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
multipler Sklerose, mit dem humanen Immundefizienzvirus assoziierter
Rückenmarkserkrankung,
Querschnittsmyelopathie oder verschiedene Ätiologien, progressiver multifokaler
Leukoenzephalopathie und zentraler pontiner Myelinolyse.
-
Therapeutika,
die zur Behandlung einer Erkrankung des Nervensystems geeignet sind,
können
ausgewählt
werden, indem auf biologische Aktivität beim Fördern des Überlebens oder der Differenzierung
von Neuronen getestet wird. Zum Beispiel und nicht einschränkend, Therapeutika,
die eine der folgenden Wirkungen hervorrufen, können gemäß der Offenbarung von Nutzen
sein:
- (i) verlängerte Überlebenszeit von Neuronen
in Kultur;
- (ii) erhöhtes
Sprießen
von Neuronen in Kultur oder in vivo;
- (iii) erhöhte
Produktion eines neuronassoziierten Moleküls in Kultur oder in vivo,
z. B. Cholinacetyltransferase oder Acetylcholinesterase bezüglich Motoneuronen;
oder
- (iv) verminderte Symptome von Neuronendysfunktion in vivo.
-
Solche
Wirkungen können
mit einem beliebigen in der Technik bekannten Verfahren gemessen
werden. In bevorzugten, nicht einschränkenden Ausführungsformen
kann ein erhöhtes Überleben
von Neuronen mit dem in Arakawa et al. (1990, J. Neurosci. 10:3507-3515) dargelegten
Verfahren gemessen werden; ein erhöhtes Sprießen von Neuronen kann mit in
Pestronk et al. (1980, Exp. Neurol. 70:65-82) oder Brown et al. (1981,
Ann. Rev. Neurosci. 4:17-42) dargelegten Verfahren nachgewiesen
werden; eine erhöhte
Produktion von neuronassoziierten Molekülen kann je nach dem zu messenden
Molekül
mittels Bioassay, enzymatischem Assay, Antikörperbindung, Northern-Blot-Assay
usw. gemessen werden und eine Motoneuronendysfunktion kann gemessen
werden, indem die physische Manifestation von Motoneuronenerkrankung,
z. B. Schwäche, Motoneuronenleitungsgeschwindigkeit
oder funktionelle Behinderung, beurteilt wird.
-
In
spezifischen Ausführungsformen
beinhalten Motoneuronenerkrankungen, die gemäß der Offenbarung behandelt
werden können,
Erkrankungen wie Infarkt, Infektion, Aussetzung gegenüber Toxin,
Trauma, von einem chirurgischen Eingriff herrührende Schäden, degenerative Erkrankung
oder Malignom, die die Motoneuronen sowie andere Bestandteile des
Nervensystems beeinträchtigen
können,
als auch Erkrankungen, die Neuronen selektiv beeinträchtigen,
wie amyotrophische Lateralsklerose, und einschließlich, jedoch
nicht darauf beschränkt,
Cruveilhier'-Krankheit,
progressiver Bulbärparalyse,
primärer
Lateralsklerose, infantiler und juveniler Muskelatrophie, familiärer progressiver
Bulbärparalyse
(Fazio-Londe-Syndrom), Polio und des Post-Polio-Syndroms und hereditärer motorisch-sensorischer
Neuropathie (Charcot-Marie-Krankheit), sind jedoch nicht darauf
beschränkt.
-
4.7.16 ANDERE AKTIVITÄTEN
-
Ein
Polypeptid der Erfindung kann auch eine oder mehrere der folgenden
zusätzlichen
Aktivitäten
oder Wirkungen aufweisen: Inhibieren des Wachstums, der Infektion
oder der Funktion oder Abtöten
von infektiösen Agentien,
einschließlich,
ohne Einschränkung,
Bakterien, Viren, Pilze und anderer Parasiten; Erwirken (Unterdrücken oder
Verstärken)
von Körpercharakteristika,
einschließlich,
ohne Einschränkung,
Größe, Gewicht, Haarfarbe,
Augenfarbe, Haut, Körperfettverhältnis oder
andere Gewebepigmentierung oder Organ- oder Körperteilgröße oder -form (wie beispielsweise
Brustvergrößerung oder
-verkleinerung, Änderung
der Knochenform oder -gestalt); Erwirken von Biorhythmen oder zirkadianen
Zyklen oder Rhythmen; Erwirken der Fertilität von männlichen oder weiblichen Patienten;
Erwirken des Stoffwechsels, des Abbaustoffwechsels, des Aufbaustoffwechsels,
der Verarbeitung, der Nutzung, der Speicherung oder der Eliminierung
von diätetischem
Fett, Lipid, Protein, Kohlenhydrat, diätetischen Vitaminen, Mineralien,
Kofaktoren oder anderen Ernährungsfaktoren oder
einem anderen Ernährungsbestandteil
oder anderen Ernährungsbestandteilen;
Erwirken von Verhaltenscharakteristika, einschließlich, ohne
Einschränkung,
Appetit, Libido, Stress, Wahrnehmung (einschließlich Wahrnehmungsstörungen),
Depression (einschließlich
Depressionserkrankungen) und gewalttätigen Verhaltensweisen; Bereitstellen
von analgetischen Wirkungen oder anderen schmerzreduzierenden Wirkungen;
Fördern
von Differenzierung und Wachstum von embryonalen Stammzellen, die
einen anderen Stammbaum als einen hämopoetischen Stammbaum aufweisen;
hormonale oder endokrine Aktivität;
im Fall von Enzymen Beheben von Defiziten an dem Enzym und Behandeln
von defizitähnlichen
Erkrankungen; Behandlung von hyperproliferativen Erkrankungen (wie
beispielsweise Psoriasis); immunglobulinartige Aktivität (wie beispielsweise
die Fähigkeit,
Antigen oder Komplement zu binden) und die Fähigkeit, in einer Impfstoffzusammensetzung als
ein Antigen zu fungieren, um einen Immunreaktion gegen ein solches
Protein oder ein anderes Material oder eine andere Funktionseinheit,
das bzw. die mit einem solchen Protein kreuzreaktiv ist, zu steigern.
-
4.7.17 IDENTIFIZIERUNG
VON POLYMORPHISMEN
-
Die
Demonstration von Polymorphismen macht die Identifizierung solcher
Polymorphismen in menschlichen Patienten und die pharmakogenetische
Verwendung dieser Information zur Diagnose und Behandlung möglich. Solche
Polymorphismen können
mit z. B. einer unterschiedlichen Veranlagung oder Suszeptibilität für verschiedene
Krankheitszustände
(wie Störungen,
die Entzündung
oder Immunreaktion einschließen)
oder einer unterschiedlichen Reaktion auf Arzneimittelverabreichung
in Beziehung stehen und diese genetische Information kann dazu verwendet
werden, die präventive
oder therapeutische Behandlung dementsprechend maßzuschneidern.
Zum Beispiel macht die Existenz eins Polymorphismus, der mit einer
Veranlagung für
Entzündung
oder Autoimmunerkrankung assoziiert ist, die Diagnose dieses Zustands
in Menschen möglich, indem
das Vorliegen des Polymorphismus identifiziert wird.
-
Polymorphismen
können
auf eine Vielfalt von in der Technik bekannten Weisen identifiziert
werden, die im Allgemeinen das Erlangen einer Probe von einem Patienten,
das Analysieren der DNA aus der Probe, gegebenenfalls die Isolierung
oder Amplifikation der DNA umfassend, und das Identifizieren des
Vorliegens des Polymorphismus in der DNA involviert. Zum Beispiel
kann PCR verwendet werden, um ein entsprechendes Fragment genomischer
DNA zu amplifizieren, das dann sequenziert werden kann. Alternativ
kann die DNA allelspezifischer Oligonukleotidhybridisierung (in
der entsprechende Oligonukleotide unter Bedingungen, die den Nachweis
einer einzigen Basenfehlpaarung ermöglichen, an die DNA hybridisiert
werden) oder einem Einzelnukleotiderweiterungsassay (in dem ein
Oligonukleotid, das direkt angrenzend an die Position des Polymorphismus
hybridisiert, mit einem oder mehreren markierten Nukleotiden erweitert
wird) unterzogen werden. Des Weiteren kann herkömmliche Restriktionsfragment-Längenpolymorphismus-Analyse
(unter Verwendung von Restriktionsenzymen, die einen unterschiedlichen
Verdau der genomischen DNA in Abhängigkeit von dem Vorliegen
oder dem Fehlen des Polymorphismus bereitstellt) durchgeführt werden.
Es können
Arrays mit Nukleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, um Polymorphismen nachzuweisen. Das Array kann hierin offenbarte
modifizierte Nukleotidsequenzen umfassen, um die Nukleotidsequenzen
der vorliegenden Erfindung nachzuweisen. Als Alternative kann eine
beliebige der Nukleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung auf
dem Array angeordnet werden, um Veränderungen dieser Sequenzen
nachzuweisen.
-
Alternativ
könnte
ein Polymorphismus, der in einer Veränderung der Aminosäuresequenz
resultiert, auch nachgewiesen werden, indem eine entsprechende Veränderung
der Aminosäuresequenz
des Proteins, z. B. durch einen Antikörper, der für die Variantsequenz spezifisch
ist, nachgewiesen wird.
-
4.7.18 ARTHRITIS UND ENTZÜNDUNG
-
Die
immunsuppressiven Wirkungen der Zusammensetzungen der Erfindung
gegen rheumatoide Arthritis werden in einem experimentellen Tiermodellsystem
bestimmt. Das experimentelle Modellsystem ist durch Adjuvantien
induzierte Arthritis in Ratten und das Protokoll wird von J. Holoshitz
et al., 1983, Science, 219:56, oder von B. Waksman et al., 1963,
Int. Arch. Allergy Appl. Immunol. 23:129, beschrieben. Die Induktion
der Erkrankung kann durch eine einzige Injektion, im Allgemeinen
intradermal, einer Suspension von abgetötetem Mycobacterium tuberculosis
in komplettem Freund-Adjuvans (complete Freund's adjuvant, CFA) bewirkt werden. Der
Injektionsweg kann variieren, Ratten können jedoch am Ende des Schwanzes
mit einer Adjuvansmischung injiziert werden. Das Polypeptid wird
in phosphatgepufferter Lösung
(phosphate buffered solution, PBS) in einer Dosis von etwa 1-5 mg/kg
verabreicht. Die Kontrolle besteht aus einer Verabreichung von lediglich
PBS.
-
Die
Vorgehensweise zum Testen der Wirkungen der Testverbindung würde aus
dem intradermalen Injizieren von abgetötetem Mycobacterium tuberculosis
in CFA, gefolgt von sofortigem Verabreichen der Testverbindung und
anschließender
Behandlung alle zwei Tage bis Tag 24 bestehen. 14, 15, 18, 20, 22
und 24 Tage nach Injektion von Mycobacterium/CFA kann ein Gesamt-Arthritis-Score
wie von J. Holoshitz, oben, beschrieben erhalten werden. Eine Analyse
der Daten würde
offen legen, dass die Testverbindung eine drastische Wirkung auf
die Schwellung der Gelenke haben würde, wie durch eine Verringerung
des Arthritis-Score gemessen.
-
4.8 THERAPEUTISCHE VERFAHREN
-
Die
hierin offenbarten Zusammensetzungen (einschließlich Polypeptidfragmente,
Analoga, Varianten und Antikörper
oder anderer Bindungspartner oder Modulatoren, einschließlich Antisense-Polynukleotide)
haben zahlreiche Anwendungen in einer Vielfalt von therapeutischen
Verfahren. Beispiele von therapeutischen Anwendungen beinhalten,
sind jedoch nicht darauf beschränkt,
die hierin beispielhaft gezeigten.
-
4.8.1 BEISPIEL
-
Ein
Beispiel ist die Verabreichung einer wirksamen Menge der Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Polypeptide
oder einer anderen Zusammensetzung der Erfindung an Einzelpersonen,
die von einer Erkrankung oder Störung
betroffen sind, die mittels Regulieren der hierin offenbarten Peptide
moduliert werden kann. Obgleich der Verabreichungsmodus nicht besonders
wichtig ist, ist parenterale Verabreichung bevorzugt. Ein beispielhafter
Verabreichungsmodus besteht darin, eine intravenöse Schnellinjektion zu setzen.
Die Dosierung von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Polypeptiden oder
einer anderen Zusammensetzung der Erfindung wird normalerweise vom
verschreibenden Arzt bestimmt. Es wird erwartet, dass die Dosierung
je nach dem Alter, Gewicht, Zustand und Ansprechen des individuellen
Patienten variieren wird. In der Regel wird die pro Dosis verabreichte
Polypeptidmenge im Bereich von etwa 0,01 μg/kg bis 100 mg/kg Körpergewicht
liegen, wobei die bevorzugte Dosis etwa 0,1 μg/kg bis 10 mg/kg Körpergewicht
des Patienten beträgt.
Zur parenteralen Verabreichung werden hierin offenbarte Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Polypeptide in einer injizierbaren Form, kombiniert mit einem pharmazeutisch
unbedenklichen parenteral verabreichbaren Vehikel formuliert. Solche
Vehikel sind in der Technik wohl bekannt und Beispiele beinhalten
Wasser, Kochsalzlösung,
Ringer-Lösung,
Dextroselösung
und Lösungen,
die aus geringen Mengen des menschlichen Serumalbumins bestehen. Das
Vehikel kann geringfügige
Mengen von Additiven enthalten, die die Isotonie und Stabilität des Polypeptids oder
eines anderen Wirkstoffs bewahren. Die Zubereitung solcher Lösungen liegt
innerhalb des Niveaus des fachmännischen
Könnens
in der Technik.
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4.9 PHARMAZEUTISCHE FORMULIERUNGEN
UND VERABREICHUNGSWEGE
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Ein
Protein oder eine andere hierin offenbarte Zusammensetzung (von
welcher Quelle auch immer abgeleitet, einschließlich, ohne Einschränkung, von
rekombinanten und nicht rekombinanten Quellen und einschließlich Antikörpern und
anderer Bindungspartner der hierin offenbarten Polypeptide) kann
an einen bedürftigen
Patienten für
sich oder in pharmazeutischen Zusammensetzungen, in denen es bzw.
sie mit geeigneten Trägersubstanzen
oder einem geeigneten Arzneimittelträger bzw. geeigneten Arzneimittelträgern in
Dosen zum Behandeln oder Bessern einer Vielfalt von Störungen gemischt
wird, verabreicht werden. Eine solche Zusammensetzung kann fakultativ
(neben dem Protein oder einem anderen Wirkstoff und einer Trägersubstanz) Verdünnungsmittel,
Füllstoffe,
Salze, Puffer, Stabilisierungsmittel, Lösungsvermittler und andere
in der Technik wohl bekannte Stoffe enthalten. Der Ausdruck „pharmazeutisch
unbedenklich" steht
für einen
nicht toxischen Stoff, der die Wirksamkeit der biologischen Aktivität des Wirkstoffs
bzw. der Wirkstoffe nicht störend
beeinflusst. Die Charakteristika der Trägersubstanz werden von dem
Verabreichungsweg abhängen.
Die hierin offenbarte pharmazeutische Zusammensetzung kann außerdem Zytokine,
Lymphokine oder andere hämopoetische
Faktoren wie M-CSF, GM-CSF, TNF, IL-1, IL-2, IL-3, IL-4, IL-5, IL-6,
IL-7, IL-8, IL-9, IL-10, IL-11, IL-12, IL-13, IL-14, IL-15, IFN,
TNF0, TNF1, TNF2, G- CSF,
Meg-CSF, Thrombopoetin, Stammzellfaktor und Erythropoetin enthalten.
In weiteren Zusammensetzungen können
Proteine der Erfindung mit anderen Agentien kombiniert werden, die
für die
Behandlung der betreffenden Erkrankung oder Störung förderlich sind. Diese Agentien
beinhalten verschiedene Wachstumsfaktoren, wie epidermaler Wachstumsfaktor
(epidermal growth factor, EGF), aus Blutplättchen gewonnener Wachstumsfaktor
(platelet-derived growth factor, PDGF), von transformierten Zellen
gebildete Wachstumsfaktoren (transforming growth factors) (TGF-α und TGF-β), insulinähnlicher
Wachstumsfaktor (insulin-like growth factor, IGF), sowie hierin
beschriebene Zytokine.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann weiterhin andere Agentien enthalten,
die entweder die Aktivität
des Proteins oder eines anderen Wirkstoffs verstärken oder seine Aktivität oder Verwendung
bei einer Behandlung ergänzen.
Solche zusätzlichen
Faktoren und/oder Agentien können
in die pharmazeutische Zusammensetzung eingebunden werden, um eine
synergistische Wirkung mit dem Protein oder anderen Wirkstoff der
Erfindung hervorzurufen oder um Nebenwirkungen zu minimieren. Umgekehrt
kann das Protein oder der andere Wirkstoff der vorliegenden Erfindung
in Formulierungen des bestimmten Gerinnungsfaktors, Zytokins, Lymphokins,
anderen hämopoetischen
Faktors, thrombolytischen oder antithrombotischen Faktors oder entzündungshemmenden
Mittels eingebunden werden, um Nebenwirkungen des Gerinnungsfaktors,
Zytokins, Lymphokins, anderen hämopoetischen
Faktors, thrombolytischen oder antithrombotischen Faktors oder entzündungshemmenden
Mittels (wie IL-1 Ra, IL-1 Hy1, IL-1 Hy2, Anti-TNF, Kortikosteroide,
Immunsuppressiva) zu minimieren. Ein Protein der vorliegenden Erfindung
kann in Multimeren (z. B. Heterodimeren oder Homodimeren) oder Komplexen
mit sich selbst oder anderen Proteinen aktiv sein. Demzufolge können hierin
offenbarte pharmazeutische Zusammensetzungen ein Protein der Erfindung
in einer solchen multimeren oder komplexierten Form umfassen.
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Als
Alternative zum Einbinden in eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die ein erstes Protein enthält,
kann ein zweites Protein oder ein Therapeutikum gleichzeitig (z.
B. zur selben Zeit oder zu verschiedenen Zeitpunkten, vorausgesetzt,
dass therapeutische Konzentrationen der Kombination von Agentien
an der Behandlungsstelle erzielt werden) mit dem ersten Protein
verabreicht werden. Techniken zur Formulierung und Verabreichung
der Verbindungen der augenblicklichen Erfindung lassen sich in „Remington's Pharmaceutical Sciences", Mack Publishing
Co., Easton, PA, neueste Ausgabe, finden. Eine therapeutisch wirksame
Dosis bezieht sich weiterhin auf diejenige Menge der Verbindung,
die dazu ausreicht, in einer Besserung von Symptomen, z. B. Behandlung,
Heilung, Prävention
oder Besserung des relevanten medizinischen Zustands, oder einem
Anstieg der Geschwindigkeit der Behandlung, Heilung, Prävention
oder Besserung solcher Zustände
zu resultieren. Bei Anwendung auf einen einzelnen Wirkstoff, der
für sich
verabreicht wird, bezieht sich eine therapeutisch wirksame Dosis
auf diesen Wirkstoff allein. Bei Anwendung auf eine Kombination
bezieht sich eine therapeutisch wirksame Dosis auf kombinierte Mengen
der Wirkstoffe, die in der therapeutischen Wirkung resultieren,
ob nun in Kombination, nacheinander oder gleichzeitig verabreicht.
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Beim
Ausüben
des hierin offenbarten Verfahrens zur Behandlung oder Verwendung
wird eine therapeutisch wirksame Menge von Protein oder einem anderen
Wirkstoff an ein Säugetier
mit einem zu behandelnden Zustand verabreicht. Das Protein oder
der andere Wirkstoff kann gemäß dem offenbarten
Verfahren entweder für
sich oder in Kombination mit anderen Therapien, wie Behandlungen,
die Zytokine, Lymphokine oder andere hämopoetische Faktoren einsetzen,
verabreicht werden. Bei gemeinsamer Verabreichung mit einem oder
mehreren Zytokinen, Lymphokinen oder anderen hämopoetischen Faktoren kann
das Protein oder der andere Wirkstoff entweder gleichzeitig mit
dem Zytokin bzw. den Zytokinen, dem Lymphokin bzw. den Lymphokinen,
dem anderen hämopoetischen
Faktor bzw. den anderen hämopoetischen
Faktoren, thrombolytischen oder antithrombotischen Faktoren verabreicht
werden oder sie können
sequentiell verabreicht werden. Wenn sie sequentiell verabreicht
werden, wird der behandelnde Arzt die adäquate Abfolge des Verabreichens
des Proteins oder anderen Wirkstoffs in Kombination mit einem Zytokin
bzw. Zytokinen, einem Lymphokin bzw. Lymphokinen, einem anderen
hämopoetischen
Faktor bzw. anderen hämopoetischen
Faktoren, thrombolytischen oder antithrombotischen Faktoren festsetzen.
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4.9.1 VERABREICHUNGSWEGE
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Geeignete
Verabreichungswege können
beispielsweise orale, rektale, transmukosale oder intestinale Verabreichung;
parenterale Abgabe, einschließlich
intramuskulärer,
subkutaner, intramedullärer
Injektionen sowie intrathekaler, direkter intraventrikulärer, intravenöser, intraperitonealer,
intranasaler oder intraokularer Injektionen, beinhalten. Die Verabreichung
von Protein oder anderem Wirkstoff, das bzw. der in der pharmazeutischen Zusammensetzung
verwendet wird, oder zum Ausüben
des offenbarten Verfahrens kann auf eine Vielfalt von herkömmlichen
Wegen ausgeführt
werden, wie orale Ingestion, Inhalierung, topische Anwendung oder
kutane, subkutane, intraperitoneale, parenterale oder intravenöse Injektion.
Intravenöse
Verabreichung an den Patienten ist bevorzugt.
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Alternativ
kann man die Verbindung auf eine lokale Weise anstelle einer systemischen
Weise verabreichen, beispielsweise mittels Injektion der Verbindung
direkt in ein arthritisches Gelenk oder in fibrotisches Gewebe,
oftmals in einer Depot- oder Retardformulierung. Um den Narbenbildungsprozess
zu verhindern, der häufig
als Komplikation von Glaukomchirurgie auftritt, können die
Verbindungen topisch, beispielsweise als Augentropfen, verabreicht
werden. Darüber
hinaus kann man das Arzneimittel in einem System mit gesteuerter
Arzneimittelabgabe verabreichen, beispielsweise in einem Liposom,
das mit einem spezifischen Antikörper überzogen
ist, der sich beispielsweise auf arthritisches oder fibrotisches
Gewebe richtet. Die Liposome werden auf das betroffene Gewebe gerichtet
und von diesem selektiv aufgenommen.
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Die
hierin offenbarten Polypeptide werden mittels eines beliebigen Wegs
verabreicht, der eine wirksame Dosierung an die gewünschte Aktionsstelle
liefert. Die Bestimmung eines geeigneten Verabreichungswegs und
einer wirksamen Dosierung für
eine bestimmte Indikation liegt innerhalb des Niveaus des fachmännischen Könnens in
der Technik. Vorzugsweise verabreicht man zur Wundenbehandlung die
therapeutische Verbindung direkt an die Stelle. Geeignete Dosierungsbereiche
für die
offenbarten Polypeptide können
aus diesen Dosierungen oder aus ähnlichen
Studien in adäquaten
Tiermodellen extrapoliert werden. Die Dosierungen können dann
von dem Arzt nach Bedarf eingestellt werden, um einen maximalen
therapeutischen Nutzen bereitzustellen.
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4.9.2 ZUSAMMENSETZUNGEN/FORMULIERUNGEN
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen zur Verwendung gemäß der vorliegenden Offenbarung
können
somit auf herkömmliche
Weise unter Verwendung eines oder mehrerer physiologisch unbedenklicher
Trägersubstanzen
formuliert werden, die Arzneimittelträger und Hilfsstoffe umfassen
und die die Einarbeitung der Wirkverbindung in Präparate,
die pharmazeutisch verwendet werden können, erleichtern. Diese pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
auf eine Weise hergestellt werden, die an sich bekannt ist, z. B.
mit Hilfe herkömmlicher
Misch-, Lösungs-,
Granulier-, Dragéeherstellungs-,
Pulverisier-, Emulgier-, Einkapselungs-, Einfang- oder Lyophilisierprozesse.
Die korrekte Formulierung hängt
von dem gewählten
Verabreichungsweg ab. Wenn eine therapeutisch wirksame Menge von
Protein oder anderem Wirkstoff oral verabreicht wird, wird das Protein
oder der andere Wirkstoff in Form einer Tablette, einer Kapsel,
eines Pulvers, einer Lösung
oder eines Elixiers sein. Bei Verabreichung in Tablettenform kann
die pharmazeutische Zusammensetzung zusätzlich eine feste Trägersubstanz,
wie eine Gelatine oder ein Adjuvans, enthalten. Die Tablette, die
Kapsel und das Pulver enthalten von etwa 5 bis 95 % Protein oder
anderen Wirkstoff und vorzugsweise von etwa 25 bis 90 % Protein
oder anderen Wirkstoff. Bei Verabreichung in flüssiger Form kann eine flüssige Trägersubstanz, wie
Wasser, Petroleum, Öle
tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, wie Erdnussöl, Mineralöl, Sojabohnenöl oder Sesamöl, oder
synthetische Öle,
zugegeben werden. Die flüssige
Form der pharmazeutischen Zusammensetzung kann weiterhin physiologische
Kochsalzlösung,
Dextroselösung
oder eine Lösung
eines anderen Saccharids oder Glykole wie Ethylenglykol, Propylenglykol
oder Polyethylenglykol enthalten. Bei Verabreichung in flüssiger Form
enthält
die pharmazeutische Zusammensetzung von etwa 0,5 bis 90 Gew.-% Protein oder
anderen Wirkstoff und vorzugsweise von etwa 1 bis 50 Gew.-% Protein
oder anderen Wirkstoff.
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Wenn
eine therapeutisch wirksame Menge von Protein oder anderem Wirkstoff
mittels intravenöser, kutaner
oder subkutaner Injektion verabreicht wird, wird das Protein oder
der andere Wirkstoff in Form einer pyrogenfreien, parenteral unbedenklichen
wässrigen
Lösung
sein. Die Herstellung solcher parenteral unbedenklichen Lösungen des
Proteins oder anderen Wirkstoffs, mit gebührender Beachtung des pH-Werts,
der Isotonie, der Stabilität
und dergleichen, liegt innerhalb des fachmännischen Könnens in der Technik. Eine
bevorzugte pharmazeutische Zusammensetzung zur intravenösen, kutanen
oder subkutanen Injektion sollte neben dem Protein oder anderen
Wirkstoff ein isotonisches Vehikel, wie Natriumchloridinjektionslösung, Ringer-Injektionslösung, Dextroseinjektionslösung, Injektionslösung mit
Dextrose und Natriumchlorid, Ringer-Laktatinjektionslösung oder ein anderes Vehikel,
wie es in der Technik bekannt ist, enthalten. Die pharmazeutische Zusammensetzung
kann auch Stabilisierungsmittel, Konservierungsmittel, Puffer, Antioxidantien
oder andere Additive, die dem Fachmann bekannt sind, enthalten.
Zur Injektion können
die offenbarten Agentien in wässrigen
Lösungen,
vorzugsweise in physiologisch verträglichen Puffern, wie Hanks-Lösung, Ringer-Lösung oder physiologischem
Kochsalzpuffer, formuliert werden. Zur transmukosalen Verabreichung
werden Penetrationsverbesserer, die entsprechend der zu durchdringenden
Barriere sind, in der Formulierung verwendet. Solche Penetrationsverbesserer
sind in der Technik allgemein bekannt.
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Zur
oralen Verabreichung können
die Verbindungen einfach formuliert werden, indem die Wirkverbindungen
mit in der Technik wohl bekannten pharmazeutisch unbedenklichen
Trägersubstanzen
kombiniert werden. Solche Trägersubstanzen
ermöglichen,
dass die hierin offenbarten Verbindungen als Tabletten, Pillen, Dragees,
Kapseln, Flüssigkeiten,
Gele, Sirupe, Breie, Suspensionen und dergleichen zur oralen Ingestion durch
einen zu behandelnden Patienten formuliert werden können. Pharmazeutische
Präparate
zur oralen Verwendung können
erhalten werden, indem fester Arzneimittelträger, gegebenenfalls eine resultierende
Mischung gemahlen und die Mischung von Granalien verarbeitet wird,
nachdem geeignete Hilfsstoffe, falls gewünscht, zugegeben wurden, um
Tabletten oder Drageekerne zu erhalten. Geeignete Arzneimittelträger sind insbesondere
Füllstoffe,
wie Zucker, einschließlich
Laktose, Saccharose, Mannit oder Sorbit; Cellulosepräparate,
wie beispielsweise Maisstärke,
Weizenstärke,
Reisstärke,
Kartoffelstärke,
Gelatine, Tragant, Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Natriumcarboxymethylcellulose und/oder Polyvinylpyrrolidon (PVP).
Auf Wunsch können
den Zerfall bewirkende Substanzen zugegeben werden, wie das vernetzte
Polyvinylpyrrolidon, Agar-Agar oder Alginsäure oder ein Salz davon, wie
Natriumalginat. Drageekerne werden mit geeigneten Überzügen versehen.
Zu diesem Zweck können
konzentrierte Zuckerlösungen
verwendet werden, die fakultativ Gummi arabicum, Talkum, Polyvinylpyrrolidon,
Carbopol-Gel, Polyethylenglykol und/oder Titandioxid, Lacklösungen und
geeignete organische Lösemittel
oder Lösemittelgemische
enthalten. Farbstoffe oder Pigmente können den Tabletten oder Drageeüberzügen zugesetzt
werden, zur Identifizierung oder um unterschiedliche Kombinationen
von Wirkverbindungsdosen zu kennzeichnen.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die oral verwendet werden können, beinhalten Hartkapseln, die
aus Gelatine hergestellt sind, sowie weiche, versiegelte Kapseln,
die aus Gelatine und einem Weichmacher, wie Glycerin oder Sorbit,
hergestellt sind. Die Hartkapseln können die Wirkstoffe in Mischung
mit Füllstoff wie
Laktose, Bindemitteln wie Stärken
und/oder Gleitmitteln wie Talkum oder Magnesiumstearat und fakultativ Stabilisierungsmitteln
enthalten. In Weichkapseln können
die Wirkverbindungen in geeigneten Flüssigkeiten, wie Fettölen, flüssigem Paraffin
oder flüssigen Polyethylenglykolen,
gelöst
oder suspendiert sein. Alle Formulierungen zur oralen Verabreichung
sollten in für
eine solche Verabreichung geeigneten Dosierungen vorliegen. Zur
bukkalen Verabreichung können
die Zusammensetzungen die Form von Tabletten oder Lutschpastillen,
die auf herkömmliche
Weise formuliert wurden, annehmen.
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Zur
Verabreichung mittels Inhalierung werden die Verbindungen zur Verwendung
gemäß der vorliegenden
Offenbarung zweckmäßig in Form
einer Aerosolspraydarreichung aus Druckpackungen oder einem Zerstäuber geliefert,
mit der Verwendung eines geeigneten Treibmittels, z. B. Dichlordifluormethan,
Trichlorfluormethan, Dichlortetrafluorethan, Kohlendioxid oder ein
anderes geeignetes Gas. Im Fall eines unter Druck gesetzten Aerosols
kann die Dosiseinheit festgelegt werden, indem ein Ventil bereitgestellt
wird, um eine abgemessene Menge abzugeben. Kapseln und Patronen
von z. B. Gelatine zur Verwendung in einem Inhalationsapparat oder
Insufflationsapparat können
formuliert werden, die eine Pulvermischung der Verbindung und einer
geeigneten Pulverbasis, wie Laktose oder Stärke, enthalten. Die Verbindungen
können
zur parenteralen Verabreichung mittels Injektion, z. B. mittels
Schnellinjektion oder Dauerinfusion, formuliert werden. Formulierungen
zur Injektion können
in Einheitsdosisform, z. B. in Ampullen oder in Mehrfachdosenbehältnissen,
mit einem zugesetzten Konservierungsmittel dargereicht werden. Die
Zusammensetzungen können
solche Formen wie Suspensionen, Lösungen oder Emulsionen in öligen oder
wässrigen
Vehikeln annehmen und können Formulierungsagentien
wie Suspensions-, Stabilisierungs- und/oder Dispergiermittel enthalten.
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Pharmazeutische
Formulierungen zur parenteralen Verabreichung beinhalten wässrige Lösungen der Wirkverbindungen
in wasserlöslicher
Form. Darüber
hinaus können
Suspensionen der Wirkverbindungen als entsprechende ölige Injektionssuspensionen
zubereitet werden. Geeignete lipophile Lösemittel oder Vehikel beinhalten
Fettöle,
wie Sesamöl,
oder synthetische Fettsäureester,
wie Ethyloleat oder Triglyceride, oder Liposome. Wässrige Injektionssuspensionen
können
Substanzen enthalten, die die Viskosität der Suspension erhöhen, wie
Natriumcarboxymethylcellulose, Sorbit oder Dextran. Fakultativ kann
die Suspension auch geeignete Stabilisierungsmittel oder Agentien
enthalten, die die Löslichkeit
der Verbindungen erhöhen,
um die Herstellung von stark konzentrierten Lösungen zu ermöglichen.
Alternativ kann der Wirkstoff in Pulverform zur Konstitution in
einem geeigneten Vehikel, z. B. sterilem pyrogenfreiem Wasser, vor
Gebrauch sein.
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Die
Verbindungen können
auch in rektal verabreichbaren Zusammensetzungen, wie Zäpfchen oder Retentionsklistier,
formuliert werden, die herkömmliche
Zäpfchenbasen
enthalten, wie Kakaobutter oder andere Glyceride. Neben den zuvor
beschriebenen Formulierungen können
die Verbindungen auch als ein Depotpräparat formuliert werden. Solche
langwirkenden Formulierungen können
mittels Implantation (beispielsweise subkutan oder intramuskulär) oder
mittels intramuskulärer
Injektion verabreicht werden. Folglich können die Verbindungen beispielsweise
mit geeigneten polymeren oder hydrophoben Stoffen (beispielsweise
als eine Emulsion in einem unbedenklichen Öl) oder Ionenaustauschharzen
oder als schwer lösliche
Derivate, beispielsweise als ein schwer lösliches Salz, formuliert werden.
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Eine
pharmazeutische Trägersubstanz
für die
hierin offenbarten hydrophoben Verbindungen ist ein Colösemittelsystem,
das Benzylalkohol, eine unpolare grenzflächenaktive Substanz, ein wassermischbares organisches
Polymer und eine wässrige
Phase umfasst. Das Colösemittelsystem
kann das VPD-Colösemittelsystem
sein. VPD ist eine Lösung
von 3 % (w/v) Benzylalkohol, 8 % (w/v) der unpolaren grenzflächenaktiven Substanz
Polysorbat 80 und 65 % (w/v) Polyethylenglykol 300, die in absolutem
Ethanol auf das Volumen aufgefüllt
wird. Das VPD-Colösemittelsystem
(VPD:5W) besteht aus VPD, die 1:1 mit 5%-iger Dextroselösung in Wasser
verdünnt
ist. Dieses Colösemittelsystem
löst hydrophobe
Bestandteile gut und entwickelt selbst bei systemischer Verabreichung
eine geringe Toxizität.
Naturgemäß können die
Anteile eines Colösemittelsystems
beträchtlich
variiert werden, ohne dessen Löslichkeits-
und Toxizitätscharakteristika
zu zerstören.
Des Weiteren kann die Identität
der Colösemittelbestandteile
variiert werden: Zum Beispiel können
andere unpolare grenzflächenaktive
Substanzen mit geringer Toxizität
anstelle von Polysorbat 80 verwendet werden; der Umfang der Fraktion
von Polyethylenglykol kann variiert werden; andere biokompatible
Polymere können
Polyethylenglykol ersetzen, z. B. Polyvinylpyrrolidon; und andere
Zucker oder Polysaccharide können
Dextrose ersetzen. Alternativ können
andere Abgabesysteme für
hydrophobe pharmazeutische Verbindungen eingesetzt werden. Liposome
und Emulsionen sind wohl bekannte Beispiele von Abgabevehikeln oder
Trägersubstanzen
für hydrophobe
Arzneimittel. Bestimmte organische Lösemittel wie Dimethylsulfoxid
können
ebenfalls eingesetzt werden, obgleich für gewöhnlich auf Kosten einer höheren Toxizität. Darüber hinaus
können
die Verbindungen unter Verwendung eines Retardsystems abgegeben
werden, wie halbdurchlässige
Matrizen fester hydrophober Polymere, die das Therapeutikum enthalten.
Verschiedene Arten von Retardstoffen haben sich bewährt und
sind dem Fachmann wohl bekannt. Retardkapseln können in Abhängigkeit von ihrer chemischen
Beschaffenheit die Verbindungen ein paar Wochen bis zu mehr als
100 Tage lang abgeben. Je nach der chemischen Beschaffenheit und
der biologischen Stabilität
des therapeutischen ReMittel können
weitere Strategien zur Stabilisierung des Proteins oder anderen
Wirkstoffs eingesetzt werden.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können außerdem geeignete Fest- oder
Gelphasenträgersubstanzen
oder -arzneimittelträger
umfassen. Beispiele solcher Trägersubstanzen
oder Arzneimittelträger beinhalten,
sind jedoch nicht darauf beschränkt,
Kalziumcarbonat, Kalziumphosphat, verschiedene Zucker, Stärken, Cellulosederivate,
Gelatine und Polymere wie Polyethylenglykole. Viele der Wirkstoffe
der Erfindung können
als Salze mit pharmazeutisch verträglichen Gegenionen bereitgestellt
werden. Solche pharmazeutisch unbedenklichen Basenadditionssalze
sind jene Salze, die die biologische Wirksamkeit und Eigenschaften
der freien Säuren
bewahren und die durch Umsetzung mit anorganischen oder organischen
Basen, wie Natriumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Ammoniak, Trialkylamin,
Dialkylamin, Monoalkylamin, zweiwertige Aminosäuren, Natriumacetat, Kaliumbenzoat,
Triethanolamin und dergleichen, erhalten werden.
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Die
hierin offenbarte pharmazeutische Zusammensetzung kann in Form eines
Komplex des Proteins bzw. der Proteine oder des anderen Wirkstoffs
zusammen mit Protein- oder Peptidantigenen sein. Das Protein- und/oder
Peptidantigen wird an sowohl B- als auch T-Lymphozyten ein stimulierendes Signal
abgeben. Die B-Lymphozyten werden dem Antigen über ihren Oberflächen-Immunglobulinrezeptor
antworten. Die T-Lymphozyten werden dem Antigen über den T-Zellrezeptor (T cell
receptor, TCR) nach Präsentation
des Antigens durch MHC-Proteine antworten. MHC und strukturell ähnliche
Proteine, einschließlich
der von Klasse-I- und Klasse-II-MHC-Genen auf Wirtszellen kodierten,
werden dazu dienen, das Peptidantigen bzw. die Peptidantigene den
T-Lymphozyten zu präsentieren.
Die Antigenbestandteile könnten
auch als gereinigte MHC-Peptid-Komplex für sich oder mit kostimulierenden
Molekülen,
die T-Zellen direkt signalisieren können, bereitgestellt werden.
Alternativ können
Antikörper,
die Oberflächen-Immunglobulin
und andere Moleküle
auf B-Zellen binden können,
sowie Antikörper,
die den TCR und andere Moleküle
auf T-Zellen binden können,
mit der hierin offenbarten pharmazeutischen Zusammensetzung kombiniert
werden.
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Die
hierin offenbarte pharmazeutische Zusammensetzung kann in Form eines
Liposoms sein, in dem ein Protein der vorliegenden Anmeldung zusätzlich zu
anderen pharmazeutisch unbedenklichen Trägersubstanzen mit amphipathischen
Agentien, wie Lipiden, die in gehäufter Form als Mizellen, unlösliche Monoschichten,
Flüssigkristalle
oder lamellare Schichten in wässriger
Lösung
vorliegen, kombiniert wird. Geeignete Lipide zur liposomalen Formulierung
beinhalten ohne Einschränkung
Monoglyceride, Diglyceride, Sulfatide, Lysolecithine, Phospholipide,
Saponin, Gallensäuren
und dergleichen. Die Herstellung solcher liposomalen Formulierung
liegt innerhalb des Niveaus des fachmännischen Könnens in der Technik, wie beispielsweise
in den US-Patentschriften
Nr. 4,235,871; 4,501,728; 4,837,028 und 4,737,323 offenbart.
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Die
Menge von Protein oder anderem Wirkstoff in der pharmazeutischen
Zusammensetzung wird von der Natur und Schwere des behandelnden
Zustands und von der Natur vorheriger Behandlungen, denen der Patient
unterzogen wurde, abhängen.
Letztendlich wird der behandelnde Arzt die Menge von Protein oder
anderem Wirkstoff festlegen, mit der jeder einzelne Patient zu behandeln
ist. Anfangs wird der behandelnde Arzt niedrige Dosen des Proteins
oder anderen Wirkstoffs verabreichen und die Reaktion des Patienten
beobachten. Es können
höhere
Dosen des Proteins oder anderen Wirkstoffs verabreicht werden, bis
die optimale therapeutische Wirkung für den Patienten erzielt wird,
und an diesem Punkt wird die Dosierung nicht weiter erhöht. Es ist
vorgesehen, dass die verschiedenen pharmazeutischen Zusammensetzungen,
die zum Ausüben
des offenbarten Verfahrens verwendet werden, etwa 0,01 μg bis etwa
100 mg (vorzugsweise etwa 0,1 μg
bis etwa 10 mg, mehr bevorzugt etwa 0,1 μg bis etwa 1 mg) Protein oder
anderen Wirkstoff pro kg Körpergewicht
enthalten. Bei Zusammensetzungen, die zur Knochen-, Knorpel-, Sehnen-
oder Bandregeneration geeignet sind, beinhaltet das therapeutische
Verfahren das Verabreichen der Zusammensetzung topisch, systemisch
oder lokal als ein Implantat oder eine Vorrichtung. Bei Verabreichung
ist die therapeutische Zusammensetzung natürlich in einer pyrogenfreien,
physiologisch unbedenklichen Form. Des Weiteren kann die Zusammensetzung wünschenswerterweise
in einer viskosen Form zur Abgabe an die Stelle der Knochen-, Knorpel-
oder Gewebeschäden
eingekapselt oder injiziert werden. Die topische Verabreichung kann
für die
Wundheilung und Gewebereparatur geeignet sein. Therapeutisch geeignete
Agentien, bei denen es sich nicht um ein Protein oder einen anderen
Wirkstoff handelt und die ebenfalls gegebenenfalls in die wie oben
beschriebene Zusammensetzung eingebunden werden können, können in
den offenbarten Verfahren alternativ oder zusätzlich gleichzeitig oder sequentiell
mit der Zusammensetzung verabreicht werden. Vorzugsweise würde die
Zusammensetzung zur Knochen- und/oder Knorpelbildung eine Matrize
enthalten, die die das Protein enthaltende oder den anderen Wirkstoff
enthaltende Zusammensetzung an die Stelle der Knochen- und/oder Knorpelschäden liefern kann,
wodurch sie eine Struktur für
den entwickelnden Knochen und Knorpel bereitstellt und optimal vom
Körper
resorbiert werden kann. Solche Matrizen können aus Materialien gebildet
werden, die derzeit für
andere implantierte medizinische Anwendungen im Gebrauch sind.
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Die
Wahl des Matrizenmaterials wird auf Biokompatibilität, biologischen
Abbaubarkeit, mechanischen Eigenschaften, kosmetischem Erscheinungsbild
und Grenzflächeneigenschaften
basiert. Die bestimmte Anwendung der Zusammensetzungen wird die
entsprechende Formulierung definieren. Potentielle Matrizen für die Zusammensetzungen
können
biologisch abbaubar und chemisch definiertes Kalziumsulfat, Trikalziumphosphat,
Hydroxyapatit und chemisch definierte Polymilchsäure, Polyglykolsäure und
Polyanhydride sein. Andere potentielle Materialien sind biologisch
abbaubar und biologisch gut definiert, wie Knochen- oder Hautkollagen.
Weitere Matrizen setzen sich aus reinen Proteinen oder extrazellulären Matrizenbestandteilen
zusammen. Andere potentielle Materialien sind nicht biologisch abbaubar
und chemisch definiert, wie gesintertes Hydroxyapatit, Bioglas,
Aluminate oder andere Keramikmaterialien. Die Matrizen können sich
aus Kombinationen beliebiger der oben erwähnten Materialarten zusammensetzen,
wie Polymilchsäure
und Hydroxyapatit oder Kollagen und Trikalziumphosphat. Die Zusammensetzung
der Biokeramiken kann geändert
werden, wie zu Kalzium-Aluminium-Phosphat, und die Verarbeitung
kann geändert
werden, um die Porengröße, Teilchengröße, Teilchenform
und biologische Abbaubarkeit zu ändern.
Derzeit wird ein Copolymer mit einem Verhältnis von 50:50 (Molekulargewicht)
von Milchsäure
zu Glykolsäure
in Form von porösen
Teilchen mit Durchmessern, die von 150 bis 800 Mikrometer reichen,
bevorzugt. In manchen Anwendungen wird es nützlich sein, ein Maskierungsmittel,
wie Carboxymethylcellulose oder autologes Blutgerinnsel, zu verwenden,
um zu verhindern, dass die Proteinzusammensetzungen sich von der
Matrize trennen.
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Eine
bevorzugte Familie von Maskierungsmitteln ist cellulosische Materialien,
wie Alkylcellulosen (einschließlich
Hydroxyalkylcellulosen), einschließlich Methylcellulose, Ethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose
und Carboxymethylcellulose, wobei die am meisten bevorzugten kationische
Salze von Carboxymethylcellulose (CMC) sind. Andere bevorzugte Maskierungsmittel beinhalten
Hyaluronsäure,
Natriumalginat, Poly(ethylenglykol), Polyoxyethylenoxid, Carboxyvinylpolymer
und Poly(vinylalkohol). Die Menge von hierin verwendbarem Maskierungsmittel
ist 0,5-20 Gew.-%, vorzugsweise 1-10 Gew.-%, auf Basis des Gesamtformulierungsgewichts,
was die Menge darstellt, die dazu erforderlich ist, eine Desorption
des Proteins von der Polymermatrize zu verhindern und eine adäquate Handhabung
der Zusammensetzung bereitzustellen, jedoch nicht so sehr, dass
die Vorläuferzellen
darin gehindert werden, in die Matrize einzudringen, wodurch dem
Protein die Möglichkeit
geboten wird, die osteogene Aktivität der Vorläuferzellen zu unterstützen. In
weiteren Zusammensetzungen können
Proteine oder ein anderer Wirkstoff mit anderen Agentien kombiniert
werden, die für
die Behandlung des betreffenden Knochen- und/oder Knorpeldefekts,
der betreffenden Wunde oder des betreffenden Gewebes förderlich
ist. Diese Agentien beinhalten verschiedene Wachstumsfaktoren, wie
epidermaler Wachstumsfaktor (epidermal growth factor, EGF), aus
Blutplättchen
gewonnener Wachstumsfaktor (platelet-derived growth factor, PDGF),
von transformierten Zellen gebildete Wachstumsfaktoren (transforming
growth factors) (TGF-α und
TGF-β) und
insulinähnlicher
Wachstumsfaktor (insulin-like growth factor, IGF).
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Die
therapeutischen Zusammensetzungen sind derzeit auch für Tiermedizinanwendungen
nützlich. Insbesondere
Haustiere und Rassepferde sind neben Menschen für eine solche Behandlung mit
Proteinen oder einem anderen Wirkstoff erwünschte Patienten. Die Dosierungsvorgabe
einer Protein enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzung, die
bei der Geweberegeneration verwendet werden soll, wird vom behandelnden
Arzt unter Berücksichtigung
verschiedener Faktoren, die die Aktion der Proteine modifizieren,
bestimmt, z. B. die Quantität
des Gewebegewichts, das zu bilden gewünscht wird, die Stelle des
Schadens, der Zustand des geschädigten
Gewebes, die Größe einer
Wunde, die Art des geschädigten
Gewebes (z. B. Knochen), das Alter, das Geschlecht und die Ernährungsgewohnheiten
des Patienten, die Schwere einer etwaigen Infektion, die Verabreichungszeit
und andere klinische Faktoren. Die Dosierung kann mit der Art der
Matrize, die bei der Wiederherstellung verwendet wird, und mit Einbindung
von anderen Proteinen in die pharmazeutische Zusammensetzung variieren.
Zum Beispiel kann sich die Zugabe anderer bekannter Wachstumsfaktoren, wie
IGF-I (insulinähnlicher
Wachstumsfaktor I), zu der endgültigen
Zusammensetzung ebenfalls auf die Dosierung auswirken. Der Fortschritt
kann mittels periodischer Beurteilung des Gewebe-/Knochenwachstums und/oder der Gewebe-/Knochenreparatur,
beispielsweise Röntgenstrahlen,
histomorphometrische Bestimmungen und Tetracyclinmarkierung, überwacht
werden.
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Polynukleotide
der vorliegenden Erfindung können
ebenfalls zur Gentherapie verwendet werden. Solche Polynukleotide
können
entweder in vivo oder ex vivo in Zellen zur Expression in einem
Säugetierpatienten eingeführt werden.
Die Polynukleotide der Erfindung können auch mittels anderer bekannter
Verfahren zur Einführung
von Nukleinsäure
in eine Zelle oder einen Organismus (einschließlich, ohne Einschränkung, in
Form von viralen Vektoren oder nackter DNA) verabreicht werden.
Zellen können
außerdem
ex vivo in Gegenwart von Proteinen der vorliegenden Erfindung kultiviert
werden, um zu proliferieren oder eine gewünschte Wirkung auf solche Zellen
oder eine gewünschte
Aktivität
in diesen zu liefern. Behandelte Zellen können dann in den lebenden Organismus
(in vivo) zu therapeutischen Zwecken eingeführt werden.
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4.9.3 WIRKSAME DOSIERUNG
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die zur Verwendung in der vorliegenden Anmeldung
geeignet sind, beinhalten Zusammensetzungen, in denen die Wirkstoffe
in einer wirksamen Menge enthalten sind, um ihren beabsichtigen
Zweck zu erzielen. Genauer gesagt steht eine therapeutisch wirksame
Menge für
eine Menge, die wirksam dabei ist, die Entwicklung der existierenden
Symptome des behandelten Patienten zu verhindern oder diese zu lindern.
Die Bestimmung der wirksamen Menge liegt gut innerhalb der Fertigkeiten
des Fachmanns, insbesondere in Anbetracht der hierin bereitgestellten
ausführlichen
Offenbarung. Für
eine beliebige in dem offenbarten Verfahren verwendete Verbindung
kann die therapeutisch wirksame Dosis zunächst aus geeigneten In-vitro-Assays
abgeschätzt
werden. Zum Beispiel kann eine Dosis in Tiermodellen formuliert werden,
um einen Kreislaufkonzentrationsbereich zu erhalten, der dazu verwendet
werden kann, geeignete Dosen in Menschen präziser zu bestimmen. Zum Beispiel
kann eine Dosis in Tiermodellen formuliert werden, um einen Kreislaufkonzentrationsbereich
zu erhalten, der den IC50-Wert einschließt, wie
er in Zellkultur bestimmt wurde (d. h. die Konzentration der Testverbindung,
die eine halbmaximale Inhibition der biologischen Aktivität des Proteins
erzielt). Eine derartige Information kann dazu verwendet werden,
geeignete Dosen in Menschen präziser
zu bestimmen.
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Eine
therapeutisch wirksame Dosis bezieht sich auf die Menge der Verbindung,
die in einer Besserung von Symptomen oder einer Verlängerung
des Überlebens
in einem Patienten resultiert. Die Toxizität und die therapeutische Wirksamkeit
solcher Verbindungen kann mittels standardmäßiger pharmazeutischer Vorgehensweisen
in Zellkulturen oder Versuchstieren bestimmt werden, z. B. zum Bestimmen
des LD50-Werts (die Dosis, die für 50 % der
Population tödlich
ist) und des ED50-Werts (die Dosis, die
in 50 % der Population therapeutisch wirksam ist). Das Verhältnis der
Dosis zwischen toxischen und therapeutischen Wirkungen ist der therapeutische
Index und dieser kann als das Verhältnis zwischen LD50-Wert
und ED50-Wert ausgedrückt werden. Verbindungen, die
hohe therapeutische Indices aufweisen, sind bevorzugt. Die aus diesen
Zellkulturassays und Tierstudien erhaltenen Daten können beim
Formulieren eines Dosierungsbereichs zur Verwendung im Menschen
verwendet werden. Die Dosierung solcher Verbindungen liegt vorzugsweise
in einem Bereich von Kreislaufkonzentrationen, die den ED50-Wert einschließen, mit wenig oder keiner
Toxizität.
Die Dosierung kann innerhalb dieses Bereichs in Abhängigkeit
von der eingesetzten Dosierungsform und des angewendeten Verabreichungswegs
variieren. Die genaue Formulierung, der genaue Verabreichungsweg
und die genaue Dosierung können
von dem jeweiligen Arzt in Anbetracht des Zustands des Patienten
gewählt
werden. Siehe z. B. Fingl et al., 1975, in „The Pharmacological Basis
of Therapeutics",
Kap. 1, S. 1. Die Dosierungsmenge und das Dosierungsintervall können individuell
eingestellt werden, um Plasmaspiegel des aktiven Anteils zu liefern, die
dazu ausreichen, die gewünschten
Wirkungen oder die minimale wirksame Konzentration (minimal effective
concentration, MEC) aufrechtzuerhalten. Die MEC wird für jede Verbindung
variieren, kann jedoch aus In-vitro-Daten abgeschätzt werden.
Dosierungen, die zum Erzielen der MEC erforderlich sind, werden
von individuellen Charakteristika und dem Verabreichungsweg abhängen. HPLC-Assays
oder Bioassays können
jedoch zum Bestimmen von Plasmakonzentrationen verwendet werden.
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Die
Dosierungsintervalle können
ebenfalls unter Anwendung des MEC-Werts bestimmt werden. Die Verbindungen
sollten unter Anwendung einer Vorgabe verabreicht werden, die die
Plasmaspiegel 10-90 % der Zeit, vorzugsweise zwischen 30 und 90
% und am meisten bevorzugt zwischen 50 und 90 % über der MEC hält. In Fällen einer
lokalen Verabreichung oder selektiven Aufnahme kann die wirksame
lokale Konzentration des Arzneimittels nicht zu der Plasmakonzentration
in Beziehung stehen.
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Eine
beispielhafte Dosierungsvorgabe für Polypeptide oder andere Zusammensetzungen
wird im Bereich von täglich
etwa 0,01 μg/kg
bis 100 mg/kg Körpergewicht
liegen, wobei die bevorzugte Dosis täglich etwa 0,1 μg/kg bis
25 mg/kg Körpergewicht
des Patienten ist, wobei diese in Erwachsenen und Kindern variiert.
Die Dosisgabe kann einmal täglich
erfolgen oder es können äquivalente
Dosen in längeren
oder kürzeren
Intervallen gegeben werden.
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Die
verabreichte Zusammensetzungsmenge wird natürlich von dem behandelten Patienten,
dem Alter und Gewicht des Patienten, der Schwere des Gebrechens,
der Verabreichungsweise und der Beurteilung durch den verschreibenden
Arzt abhängen.
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4.9.4 VERPACKUNG
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Die
Zusammensetzungen können
auf Wunsch in einer Packung oder einer Abgabevorrichtung dargereicht
werden, das bzw. die eine oder mehrere Einheitsdosisformen enthalten
kann, die den Wirkstoff enthalten. Die Packung kann beispielsweise
Metall- oder Kunststofffolie umfassen, wie eine Blisterpackung.
Die Packung oder Abgabevorrichtung kann von Anweisungen zur Verabreichung
begleitet sein. Zusammensetzungen, die eine Verbindung der Erfindung
umfassen, die in einer verträglichen
pharmazeutischen Trägersubstanz formuliert
ist, können
ebenfalls hergestellt, in ein adäquates
Behältnis
gegeben und zur Behandlung eines angezeigten Zustands gekennzeichnet
werden.
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4.10 ANTIKÖRPER
-
4.10.1 MENSCHLICHE ANTIKÖRPER
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Vollständig menschliche
Antikörper
beziehen sich auf Antikörpermoleküle, in denen
im Wesentlichen die ganzen Sequenzen sowohl der leichten Kette als
auch der schweren Kette, einschließlich der CDRs, von menschlichen
Genen kommen. Solche Antikörper
werden hierin als „menschliche
Antikörper" oder „vollständig menschliche
Antikörper" bezeichnet. Menschliche
monoklonale Antikörper
können
mittels der Triomtechnik; der menschlichen B-Zellen-Hybridomtechnik
(siehe Kozbor et al., 1983, Immunol. Today 4:72) und der EBV-Hybridomtechnik
hergestellt werden, um menschliche monoklonale Antikörper zu
produzieren (siehe Cole et al., 1985, in: MONOCLONAL ANTIBODIES
AND CANCER THERAPY, Alan R. Liss, Inc., S. 77-96). Menschliche monoklonale
Antikörper
können
bei der Ausübung
der vorliegenden Erfindung genutzt werden und können mittels Verwendung menschlicher
Hybridome (siehe Cote et al., 1983, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80:2026-2030)
oder mittels Transformieren menschlicher B-Zellen mit dem Epstein-Barr-Virus
in vitro (siehe Cole et al., 1985, in: MONOCLONAL ANTIBODIES AND
CANCER THERAPY, Alan R. Liss, Inc., S. 77-96) produziert werden.
Darüber
hinaus können
menschliche Antikörper
auch unter Anwendung weiterer Techniken produziert werden, einschließlich Phagen-Display-Bibliotheken
(Hoogenboom und Winter, J. Mol. Biol., 227:381 (1991); Marks et
al., J. Mol. Biol., 222:581 (1991)). In ähnlicher Weise können menschliche
Antikörper hergestellt
werden, indem menschliche Immunglobulinloki in transgene Tiere,
z. B. Mäuse,
in denen die endogenen Immunglobulingene zum Teil oder vollständig inaktiviert
wurden, eingeführt
werden. Bei Anregung wird die Produktion menschlicher Antikörper beobachtet,
die der, die in Menschen beobachtet wird, in allen Hinsichten stark ähnelt, einschließlich Genneuordnung,
Assembly und Antikörperrepertoire.
Diese Herangehensweise ist beispielsweise in den US-Patentschriften
Nr. 5,545,807; 5,545,806; 5,569,825; 5,625,126; 5,633,425; 5,661,016
und in Marks et al. (Bio/Technology 10, 779-783 (1992)); Lonberg
et al. (Nature 368, 856-859 (1994)); Morrison (Nature 368, 812-813
(1994)); Fishwild et al. (Nature Biotechnology 14, 845-851 (1996)); Neuberger
(Nature Biotechnology 14, 826 (1996)) und Lonberg und Huszar (Intern.
Rev. Immunol. 13, 65-93 (1995)) beschrieben.
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Menschliche
Antikörper
können
darüber
hinaus mit transgenen, nicht menschlichen Tieren produziert werden,
die derart modifiziert werden, dass sie als Antwort auf eine Anregung
durch ein Antigen anstelle der endogenen Antikörper des Tiers vollständig menschliche
Antikörper
produzieren. (Siehe PCT-Veröffentlichung WO94/02602.)
Die endogenen Gene, die die schwere und die leichte Immunglobulinkette
in dem nicht menschlichen Wirt kodieren, sind untauglich gemacht
worden und aktive Loki, die Immunglobuline der menschlichen schweren
und der menschlichen leichten Kette kodieren, werden in das Genom
des Wirts inseriert. Die menschlichen Gene werden beispielsweise
unter Verwendung von künstlichen
Hefechromosomen, die die erforderlichen menschlichen DNA-Segmente
enthalten, eingebunden. Ein Tier, das alle gewünschten Modifikationen liefert,
wird dann als Progenitur erhalten, indem transgene Zwischentiere,
die weniger als das vollständige
Komplement der Modifikationen enthalten, gekreuzt werden. Die bevorzugte
Ausführungsform
eines solchen nicht menschlichen Tiers ist eine Maus und wird als
die XenomouseTM bezeichnet, wie in den PCT-Veröffentlichungen
WO 96/33735 und WO 96/34096 offenbart ist. Dieses Tier produziert
B-Zellen, die menschliche Immunglobuline komplett sezernieren. Die
Antikörper
können
nach Immunisierung mit einem Immunogen von Interesse, wie beispielsweise
einem Präparat
eines polyklonalen Antikörpers,
direkt aus dem Tier oder alternativ aus immortalisierten B-Zellen,
die von dem Tier abgeleitet wurden, wie Hybridome, die monoklonale
Antikörper
produzieren, erhalten werden. Darüber hinaus können die
Gene, die die Immunglobuline mit menschlichen variablen Regionen
kodieren, zurückgewonnen
und exprimiert werden, um die Antikörper direkt zu erhalten, oder
können
weiter modifiziert werden, um Analoga von Antikörpern zu erhalten, wie beispielsweise
Einzelketten-Fv-Moleküle.
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Ein
Beispiel eines Verfahrens zum Produzieren eines nicht menschlichen
Wirts, als eine Maus beispielhaft gezeigt, dem es an Expression
eines endogenen Immunglobulins der schweren Kette mangelt, ist in der
US-Patentschrift Nr. 5,939,598 offenbart. Es kann mittels eines
Verfahrens erhalten werden, das das Deletieren der J-Segment-Gene
aus mindestens einem endogenen Lokus der schweren Kette in einer
embryonalen Stammzelle, um die Neuordnung des Lokus zu verhindern
und ein Transkript eines neu geordneten Immunglobulinlokus der schweren
Kette zu verhindern, wobei die Deletion mit einem Targetierungsvektor
bewirkt wird, der ein Gen enthält,
das einen selektierbaren Marker kodiert; und das Produzieren einer
transgenen Maus, deren somatische und Keimzellen das Gen enthalten,
das den selektieren Marker enthält,
aus der embryonalen Stammzelle beinhaltet.
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Ein
Verfahren zum Produzieren eines Antikörpers von Interesse, wie ein
menschlicher Antikörper,
ist in der US-Patentschrift Nr. 5,916,771 offenbart. Es beinhaltet
das Einführen
eines Expressionsvektors, das eine Nukleotidsequenz enthält, die
eine schwere Kette kodiert, in eine Säugetierwirtszelle in Kultur,
das Einführen
eines Expressionsvektors, das eine Nukleotidsequenz enthält, die
eine leichte Kette kodiert, in eine andere Säugetierwirtszelle und das Fusionieren
der zwei Zellen, um eine Hybridzelle zu bilden. Die Hybridzelle exprimiert
einen Antikörper,
der die schwere Kette und die leichte Kette enthält.
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In
einer weiteren Verbesserung dieser Vorgehensweise sind ein Verfahren
zum Identifizieren eines klinisch relevanten Epitops auf einem Immunogen
und ein korrelierendes Verfahren zum Selektieren eines Antikörpers, der
immunspezifisch mit hoher Affinität an das relevante Epitop bindet,
in der PCT-Veröffentlichung WO
99/53049 offenbart.
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4.10.2 FAB-FRAGMENTE UND
EINZELKETTENANTIKÖRPER
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Wie
hierin beschrieben, können
Techniken für
die Produktion von Einzelkettenantikörpern, die für ein antigenes
Protein der Erfindung spezifisch sind, angepasst werden (siehe z.
B. US-Patentschrift Nr. 4,946,778). Des Weiteren können Verfahren
für die
Konstruktion von Fab-Expressionsbibliotheken
angepasst werden (siehe z. B. Huse et al., 1989, Science 246:1275-1281),
um eine schnelle und effiziente Identifizierung von monoklonalen
Fab-Fragmenten mit der gewünschten
Spezifität
für ein
Protein oder Derivate, Fragmente, Analoga oder Homologa davon zu
ermöglichen.
Antikörperfragmente,
die die Idiotypen zu einem Proteinantigen enthalten, können mittels
in der Technik bekannter Techniken produziert werden, einschließlich, jedoch nicht
darauf beschränkt:
(i) einem F(ab')2-Fragment,
das mittels Pepsinverdau eines Antikörpermoleküls produziert wird; (ii) einem
Fab-Fragment, das mittels Reduzieren der
Disulfidbrücken
eines F(ab')2-Fragments
erzeugt wird; (iii) einem Fab-Fragment,
das durch die Behandlung des Antikörpermoleküls mit Papain und einem Reduktionsmittel
erzeugt wird; und (iv) Fv-Fragmente.
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4.10.3 BISPEZIFISCHE ANTIKÖRPER
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Bispezifische
Antikörper
sind monoklonale, vorzugsweise menschliche oder humanisierte Antikörper, die
Bindungsspezifitäten
für mindestens
zwei unterschiedliche Antigene aufweisen. Im vorliegenden Fall ist eine
der Bindungsspezifitäten
für ein
antigenes Protein der Erfindung. Das zweite Bindungsziel ist ein
beliebiges anderes Antigen und vorteilhafterweise ein Zelloberflächenprotein
oder ein Zelloberflächenrezeptor
oder eine Zelloberflächenrezeptoreinheit.
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Verfahren
zum Herstellen bispezifischer Antikörper sind in der Technik bekannt.
Herkömmlich
ist die rekombinante Produktion bispezifischer Antikörper auf
der Koexpression von zwei Paaren aus schweren Immunglobulinketten/leichten
Immunglobulinketten, wobei die zwei schweren Ketten unterschiedliche
Spezifitäten
aufweisen (Milstein und Cuello, Nature, 305:537-539 (1983)). Aufgrund
der wahllosen Sortierung von schweren und leichten Immunglobulinketten
produzieren diese Hybridome (Quadrome) eine potentielle Mischung
von zehn unterschiedlichen Antikörpermolekülen, von
denen nur eines die korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die
Reinigung des korrekten Moleküls
wird gewöhnlich
mittels Affinitätschromatographieschritten
durchgeführt. Ähnliche
Vorgehensweisen sind in WO 93/08829, am 13. Mai 1993 veröffentlicht, und
in Traunecker et al., 1991, EMBO J., 10:3655-3659, offenbart.
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Antikörpervariable
Domänen
mit den gewünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-Kombinationsstellen)
können
an Sequenzen von konstanten Immunglobulin-Domänen
fusioniert werden. Die Fusion ist vorzugsweise mit einer konstanten
Domäne
einer schweren Immunglobulinkette, die mindestens einen Teil der
Gelenk-, CH2- und CH3-Regionen umfasst. Es ist bevorzugt, dass die
erste konstante Region der schweren Kette (CH1), die die Stelle
enthält,
die zur Bindung der leichten Kette erforderlich ist, in mindestens
einer der Fusionen vorliegt. DNAs, die die Fusionen der schweren
Immunglobulinketten und auf Wunsch die leichte Immunglobulinkette
kodieren, werden in separate Expressionsvektoren inseriert und in
einen geeigneten Wirtsorganismus kotransfiziert. Zwecks weiterer
Details des Erzeugens bispezifischer Antikörper siehe beispielsweise Suresh
et al., Methods in Enzymology, 121:210 (1986).
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Gemäß einer
anderen Herangehensweise, die in WO 96/27011 beschrieben ist, kann
die Grenzfläche zwischen
einem Paar von Molekülen
so konstruiert werden, dass der Prozentanteil von Heterodimeren,
die aus rekombinanter Zellkultur gewonnen werden, maximiert wird.
Die bevorzugte Grenzfläche
umfasst mindestens einen Teil der CH3-Region einer konstanten Antikörperdomäne. In diesem
Verfahren werden eine oder mehrere kleine Aminosäureseitenketten von der Grenzfläche des
ersten Antikörpermoleküls durch
größere Seitenketten
(z. B. Tyrosin oder Tryptophan) ersetzt wird. Kompensatorische „Hohlräume" mit zu der großen Seitenkette
bzw. den großen
Seitenketten identischer oder ähnlicher
Größe werden
auf der Grenzfläche
des zweiten Antikörpermoleküls erzeugt,
indem große
Aminosäureseitenketten
durch kleinere (z. B. Alanin oder Threonin) ersetzt werden. Dies
stellt einen Mechanismus zum Erhöhen
der Ausbeute des Heterodimers gegenüber anderen unerwünschten
Endprodukten wie Homodimeren bereit.
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Bispezifische
Antikörper
können
als vollständige
Antikörper
oder Antikörperfragmente
(z. B. bispezifiche F(ab')2-Antikörper)
hergestellt werden. Techniken zum Erzeugen bispezifischer Antikörper aus
Antikörperfragmenten
sind in der Literatur beschrieben worden. Zum Beispiel können bispezifische
Antikörper
unter Anwendung chemischer Verknüpfung
hergestellt werden. Brennan et al., Science 229:81 (1985), beschreiben eine
Vorgehensweise, bei der intakte Antikörper proteolytisch gespalten
werden, um F(ab')2-Fragmente
zu erzeugen. Diese Fragmente werden in Gegenwart des dithiolkomplexierenden
Mittel Natriumarsenit reduziert, um benachbarte Dithiole zu stabilisieren
und eine intermolekulare Disulfidbildung zu verhindern. Die erzeugten Fab'-Fragmente werden dann in TNB-Derivate
(TNB = Thionitrobenzoat) umgewandelt. Eines der Fab'-TNB-Derivate wird
dann mittels Reduktion mit Mercaptoethylamin zurück in das Fab'-Thiol umgewandelt und
mit einer äquimolaren
Menge des anderen Fab'-TNB-Derivats gemischt,
um den bispezifischen Antikörper zu
bilden. Die produzierten bispezifischen Antikörper können als Agentien für die selektive
Immobilisierung von Enzymen verwendet werden.
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Darüber hinaus
können
Fab'-Fragmente direkt
aus E. coli gewonnen und chemisch gekoppelt werden, um bispezifische
Antikörper
zu bilden. Shalaby et al., J. Exp. Med. 175:217-225 (1992), beschreiben
die Produktion eines vollständig
humanisierten bispezifischen Antikörper-F(ab')2-Moleküls. Jedes
Fab'-Fragment wurde
separat aus E. coli sezerniert und direkter chemischer Kopplung
in vitro unterzogen, um den bispezifischen Antikörper zu bilden. Der so gebildete
bispezifische Antikörper
war dazu in der Lage, an Zellen, die den ErbB2-Rezeptor überexprimieren,
und normale menschliche T-Zellen zu binden sowie die lytische Aktivität von menschlichen
zytotoxischen Lymphozyten gegen menschliche Brusttumorziele auszulösen.
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Verschiedene
Techniken zum Herstellen und Isolieren bispezifischer Antikörperfragmente
direkt aus rekombinanter Zellkultur wurden ebenfalls beschrieben.
Zum Beispiel wurden Bispezifische Antikörper unter Verwendung von Leucin-Zippern
produziert. Kostelny et al., J. Immunol. 148(5):1547-1553 (1992).
Die Leucin-Zipper-Peptide aus den Fos- und Jun-Proteinen wurden
mittels Genfusion mit den Fab'-Teilen
von zwei unterschiedlichen Antikörpern
verknüpft.
Die Antikörperhomodimere
wurden an der Gelenkregion reduziert, um Monomere zu bilden, und
dann reoxidiert, um die Antikörperheterodimere
zu bilden. Dieses Verfahren kann auch zur Produktion von Antikörperhomodimeren
genutzt werden. Die von Hollinger et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 90:6444-6448 (1993), beschriebene „Diabody"-Technologie hat einen alternativen
Mechanismus zum Herstellen bispezifischer Antikörperfragmente geliefert. Die
Fragmente umfassen eine variable Domäne der schweren Kette (VH), die mit einer variablen Domäne der leichten
Kette (VL) durch einen Linker verbunden ist,
der zu kurz ist, um die Paarung zwischen den zwei Domänen an derselben
Kette zu ermöglichen.
Demgemäß sind die
VH-Domäne
und die VL-Domäne eines Fragments dazu gezwungen,
mit den komplementären
VL- und VH-Domänen eines
anderen Fragments ein Paar zu bilden, wodurch zwei antigenbindende
Stellen gebildet werden. Es wurde ebenfalls von einer anderen Strategie
zum Herstellen bispezifischer Antikörperfragmente durch Verwendung
von sFv-Dimeren (sFv = single-chain Fv, Einzelketten-Fv) berichtet.
Siehe Gruber et al., J. Immunol. 152:5368 (1994).
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Antikörper mit
mehr als zwei Valenzen sind vorgesehen. Zum Beispiel können trispezifische
Antikörper hergestellt
werden. Tutt et al., J. Immunol. 147:60 (1991).
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Beispielhafte
bispezifische Antikörper
können
an zwei unterschiedliche Epitope binden, von denen mindestens eines
von dem Proteinantigen der Erfindung herstammt. Alternativ kann
ein Anti-Antigen-Arm eines Immunglobulinmoleküls mit einem Arm kombiniert
werden, der an ein auslösendes
Molekül
auf einem Leukozyt, wie ein T-Zellrezeptormolekül (z. B.
CD2, CD3, CD28 oder B7), oder Fc-Rezeptoren für IgG (Fc R), wie Fc RI (CD64),
Fc RII (CD32) und Fc RIII (CD 16) bindet, um so Zellabwehrmechanismen
auf die Zelle zu konzentrieren, die das bestimmte Antigen exprimiert.
Bispezifische Antikörper
können
ebenfalls dazu verwendet werden, zytotoxische Agentien auf Zellen
zu richten, die ein bestimmtes Antigen exprimieren. Diese Antikörper verfügen über einen
antigenbindenden Arm und einen Arm, der ein zytotoxisches Mittel
oder einen Radionuklidchelator, wie EOTUBE, DPTA, DOTA oder TETA,
bindet. Ein anderer bispezifischer Antikörper von Interesse bindet das
hierin beschriebene Proteinantigen und bindet weiterhin Gewebefaktor
(tissue factor, TF).
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4.10.4 HETEROKONJUGATANTIKÖRPER
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Heterokonjugatantikörper liegen
ebenfalls innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Anmeldung.
Heterokonjugatantikörper
setzen sich aus zwei kovalent verbundenen Antikörpern zusammen. Solche Antikörper wurden
zum Beispiel zum Richten von Zellen des Immunsystems auf unerwünschte Zellen
(US-Patentschrift Nr. 4,676,980) und zur Behandlung von HIV-Infektion
(WO 91/00360; WO 92/200373;
EP
03089 ) vorgeschlagen. Es ist vorgesehen, dass die Antikörper in
vitro unter Anwendung bekannter Verfahren der synthetischen Proteinchemie,
einschließlich
jener, die Vernetzungsmittel involvieren, hergestellt werden können. Zum
Beispiel können
Immunotoxine unter Anwendung einer Disulfidaustauschreaktion oder
durch Bilden einer Thioetherbindung konstruiert werden. Beispiele
geeigneter Reagentien zu diesem Zweck beinhalten Iminothiolat und
Methyl-4-mercaptobutyrimidat und die beispielsweise in der US-Patentschrift Nr.
4,676,980 offenbarten.
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4.10.5 EFFEKTORFUNKTIONKONSTRUKTION
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Es
kann wünschenswert
sein, den Antikörper
der Erfindung hinsichtlich der Effektorfunktion zu modifizieren,
um so die Wirksamkeit des Antikörpers
beim Behandeln von Krebs zu verstärken. Zum Beispiel können ein
Cysteinrest bzw. mehrere Cysteinreste in die Fc-Region eingeführt werden,
wodurch eine Bildung von Disulfidbindungen zwischen den Ketten in
dieser Region ermöglicht
wird. Der so erzeugte homodimere Antikörper kann eine verbesserte
Internalisierungsfähigkeit
und/oder eine erhöhte
komplementvermittelte Zellabtötung
und antikörpervermittelte
zelluläre
Zytotoxizität
(antibody-dependent cellular cytotoxicity, ADCC) aufweisen. Siehe
Caron et al., J. Exp. Med., 176:1191-1195 (1992), und Shopes, J.
Immunol., 148:2918-2922 (1992). Homodimere Antikörper mit verstärkter Anti-Tumoraktivität können gleichfalls
unter Verwendung heterobifunktioneller Vernetzer hergestellt werden,
wie in Wolff et al., Cancer Research, 53:2560-2565 (1993), beschrieben.
Alternativ kann ein Antikörper
konstruiert werden, der doppelte Fc-Regionen aufweist und dadurch
eine verstärkte
Komplementlyse und verstärkte
ADCC-Fähigkeiten
aufweisen kann. Siehe Stevenson et al., Anti-Cancer Drug Design,
3:219-230 (1989).
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4.10.6 IMMUNKONJUGATE
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Es
werden Immunkonjugate offenbart, die einen Antikörper umfassen, der an ein zytotoxisches
Mittel, wie ein Chemotherapeutikum, ein Toxin (z. B. ein enzymatisch
aktives Toxin bakteriellen, pilzlichen, pflanzlichen oder tierischen
Ursprungs oder Fragmente davon) oder ein radioaktives Isotop (d.
h. ein Radiokonjugat) konjugiert ist.
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Chemotherapeutika,
die bei der Erzeugung solcher Immunkonjugate nützlich sind, sind oben beschrieben
worden. Enzymatisch aktive Toxine und Fragmente davon, die verwendet
werden können,
beinhalten Diphtherie-A-Kette, nicht bindende aktive Fragmente von
Diphtherietoxin, Exotoxin-A-Kette (aus Pseudomonas aeruginosa),
Ricin-A-Kette, Abrin-A-Kette,
Modeccin-A-Kette, Alpha-Sarcin, Aleurites-fordii-Proteine, Dianthinproteine,
Phytolaca-americana-Proteine (PAPI, PAPII und PAP-S), Momordica-charantia-Inhibitor, Curcin,
Crotin, Sapaonaria-officinalis-Inhibitor, Gelonin, Mitogellin, Restrictocin,
Phenomycin, Enomycin und die Tricothene. Eine Vielfalt von Radionukliden
steht zur Produktion von radiokonjugierten Antikörpern zur Verfügung. Beispiele
beinhalten 212Bi, 131I, 131In, 90Y und 186Re.
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Konjugate
des Antikörpers
und des zytotoxischen Mittel werden unter Verwendung einer Vielfalt
von bifunktionellen proteinkoppelnden Agentien, wie N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithiol)propionat
(SPDP), Iminothiolan (IT), bifunktionelle Derivate von Imidoestern
(wie Dimethyladipimidat-HCL), aktive Ester (wie Disuccinimidylsuberat),
Aldehyde (wie Glutaraldehyd), Bisazidoverbindungen (wie Bis-(p-azidobenzoyl)hexandiamin), Bisdiazoniumderivate
(wie Bis-(p-diazoniumbenzoyl)ethylendiamin), Diisocyanate (wie Toluol-2,6-diisocyanat) und
bisaktive Fluorverbindungen (wie 1,5-Difluor-2,4-dinitrobenzol),
hergestellt werden. Zum Beispiel kann ein Ricin-Immunotoxin wie
in Vitetta et al., Science, 238:1098 (1987) beschrieben hergestellt
werden. Mit Kohlenstoff-14 markierte 1-Isothiocyanatobenzyl-3-methyldiethylentriaminpentaessigsäure (MX-DTPA)
ist ein beispielhafter Chelatbildner zur Konjugation von Radionukleotid
an den Antikörper.
Siehe WO94/11026.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann der Antikörper
an einen „Rezeptor" (wie Streptavidin)
zur Verwendung bei der Tumorprätargetierung
konjugiert werden, wobei das Antikörper/Rezeptor-Konjugat an den Patienten
verabreicht wird, woraufhin die Entfernung von ungebundenem Konjugat
aus dem Kreislauf unter Verwendung einer Klärsubstanz und dann die Verabreichung
eines „Liganden" (z. B. Avidin),
der wiederum an ein zytotoxisches Mittel konjugiert wird, folgt.
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4.11 COMPUTERLESBARE SEQUENZEN
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In
einer Anwendung dieser Ausführungsform
kann eine Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung auf computerlesbaren
Medien aufgezeichnet werden. Wie hierin verwendet, bezieht sich „computerlesbare Medien" auf ein beliebiges
Medium, das gelesen und auf das durch einen Computer direkt zugegriffen
werden kann. Solche Medien beinhalten, sind jedoch nicht darauf
beschränkt:
magnetische Speichermedien wie Disketten, Festplattenspeichermedien
und Magnetband; optische Speichermedien wie CD-ROM; elektrische Speichermedien wie
RAM und ROM; und Hybride dieser Kategorien wie magnetische/optische
Speichermedien. Ein Fachmann kann leicht verstehen, wie ein beliebiges
der derzeit bekannten computerlesbaren Medien dazu verwendet werden
kann, ein Produkt zu erzeugen, das ein computerlesbares Medium umfasst,
auf dem eine Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung aufgezeichnet
ist. Wie hierin verwendet, bezieht sich „aufgezeichnet" auf einen Vorgang
zum Speichern von Informationen auf einem computerlesbaren Medium.
Ein Fachmann kann ein beliebiges der derzeit bekannten Verfahren
zum Aufzeichnen von Informationen auf einem computerlesbaren Medium
einfach anpassen, um Produkte zu erzeugen, das die Nukleotidsequenzinformation
der vorliegenden Erfindung umfasst.
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Eine
Vielfalt von Datenspeicherstrukturen steht einem Fachmann zur Verfügung, um
ein computerlesbares Medium zu erstellen, auf dem eine Nukleotidsequenz
der vorliegenden Erfindung aufgezeichnet ist. Die Wahl der Datenspeicherstruktur
wird im Allgemeinen auf dem gewählten
Mittel zum Zugreifen auf die gespeicherten Informationen basieren.
Darüber
hinaus kann eine Vielfalt von Datenprozessorprogrammen und -formaten
verwendet werden, um die Nukleotidsequenzinformation der vorliegenden
Erfindung auf einem computerlesbaren Medium zu speichern. Die Sequenzinformation
kann in einer Textverarbeitungstextdatei dargestellt werden, in
im Handel erhältlicher
Software wie WordPerfect und Microsoft Word formatiert, oder in
Form einer ASCII-Datei dargestellt werden, in einer Datenbankanwendung
wie DB2, Sybase, Oracle oder dergleichen gespeichert. Ein Fachmann
kann eine Reihe von Datenprozessorstrukturierungsformaten (z. B.
Textdatei oder Datenbank) einfach anpassen, um ein computerlesbares
Medium zu erhalten, auf dem die Nukleotidsequenzinformation der
vorliegenden Erfindung aufgezeichnet ist.
-
Durch
Bereitstellen einer beliebigen der Nukleotidsequenzen SEQ ID Nr.
1-22, 24, 26-27,, 29 oder 33 oder eines repräsentativen Fragments davon
oder einer Nukleotidsequenz, die zu mindestens 95 % zu einer beliebigen
der Nukleotidsequenzen von SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33
identisch ist, in computerlesbarer Form kann ein Fachmann routinemäßig auf
die Sequenzinformationen zu einer Vielfalt von Zwecken zugreifen.
Computersoftware ist öffentlich
zugänglich,
die einem Fachmann ermöglicht,
auf Sequenzinformationen zuzugreifen, die in einem computerlesbaren
Medium bereitgestellt sind. Die folgenden Beispiele zeigen, wie
Software, die den BLAST-Suchalgorithmus (Altschul et al., J. Mol.
Biol. 215:403-410 (1990)) und den BLAZE-Suchalgorithmus (Brutlag
et al., Comp. Chem. 17:203-207 (1993)) auf einem Sybase-System implementiert,
dazu verwendet wird, offene Leseraster (open reading frames, ORFs)
in einer Nukleinsäuresequenz
zu identifizieren. Solche ORFs können
proteinkodierende Fragmente sein und können beim Produzieren gewerblich
wichtiger Proteine, wie Enzyme, die in Fermentationsreaktionen und
bei der Produktion von gewerblich nützlichen Metaboliten verwendet
werden, von Nutzen sein.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich „ein rechnerbasiertes System" auf die Hardwaremittel,
Softwaremittel und Datenspeichermittel, die zum Analysieren der
Nukleotidsequenzinformationen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Die Mindesthardwaremittel der hierin offenbarten computerbasierten
Systeme umfasst einen Zentralprozessor (central processing unit,
CPU), ein Eingabemittel, ein Ausgabemittel und ein Datenspeichermittel.
Ein Fachmann kann leicht verstehen, dass ein beliebiges der gegenwärtig verfügbaren computerbasierten
Systeme zur Verwendung in der vorliegenden Anmeldung geeignet ist.
Wie oben angegeben, umfassen die hierin offenbarten computerbasierten
Systeme ein Datenspeichermittel, in dem eine Nukleotidsequenz der
vorliegenden Erfindung gespeichert ist, und die notwendigen Hardwaremittel
und Softwaremittel zum Unterstützen
und Implementieren eines Suchmittels. Wie hierin verwendet, bezieht
sich „Datenspeichermittel" auf Speicher, der
Nukleotidsequenzinformationen der vorliegenden Erfindung speichern
kann, oder ein Speicherzugriffsmittel, das auf Produkte zugreifen
kann, auf denen die Nukleotidsequenzinformationen der vorliegenden
Erfindung aufgezeichnet sind.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Suchmittel" auf ein oder mehrere
Programme, die auf dem computerbasierten System implementiert sind,
um eine Zielsequenz oder ein Zielstrukturmotiv mit den in dem Datenspeichermittel
gespeicherten Sequenzinformationen zu vergleichen. Suchmittel werden
dazu verwendet, Fragmente oder Regionen einer bekannten Sequenz,
die mit einer bestimmten Zielsequenz oder einem bestimmten Zielmotiv übereinstimmen,
zu identifizieren. Eine Vielfalt bekannter Algorithmen ist öffentlich
offen gelegt und eine Vielfalt gewerblich verfügbarer Softwareprogramme zum
Ausführen
eines Suchmittels werden in den hierin offenbarten computerbasierten
Systemen verwendet und können
in diesen verwendet werden. Beispiele solcher Softwareprogramme
beinhalten, sind jedoch nicht darauf beschränkt, Smith-Waterman, MacPattern (EMBL), BLASTN
und BLASTA (NPOLYPEPTIDEIA). Ein Fachmann kann leicht erkennen,
dass ein beliebiger der verfügbaren
Algorithmen oder ein beliebiges der verfügbaren implementierenden Softwarepakete
zum Ausführen
von Homologiesuchen zur Verwendung in den vorliegenden computerbasierten
Systemen angepasst werden kann. Wie hierin verwendet, kann eine „Zielsequenz" eine beliebige Nukleinsäure- oder
Aminosäuresequenz
mit sechs oder mehr Nukleotiden oder zwei oder mehr Aminosäuren sein.
Ein Fachmann kann leicht erkennen, dass je länger eine Zielsequenz ist,
desto weniger wahrscheinlich ist es, dass eine Zielsequenz als eine
zufällige
Erscheinung in der Datenbank vorliegen wird. Die am meisten bevorzugte
Sequenzlänge
einer Zielsequenz ist von etwa 10 bis 100 Aminosäuren oder von etwa 30 bis 300
Nukleotidreste. Es ist jedoch weit anerkannt, dass Suchen nach gewerblich
wichtigen Fragmenten, wie Sequenzfragmenten, die an der Genexpression
und Proteinverarbeitung beteiligt sind, eine kürzere Länge aufweisen können.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich „ein Zielstrukturmotiv" oder „Zielmotiv" auf eine beliebige
rational gewählte
Sequenz oder Kombination von Sequenzen, wobei die Sequenz bzw. Sequenzen
auf Grundlage einer dreidimensionalen Konfiguration ausgewählt werden,
die bei der Faltung des Zielmotivs gebildet wird. Es gibt eine Vielfalt
von in der Technik bekannten Zielmotiven. Proteinzielmotive beinhalten,
sind jedoch nicht darauf beschränkt,
enzymaktive Stellen und Signalsequenzen. Nukleinsäurezielmotive
beinhalten, sind jedoch nicht darauf beschränkt, Promotorsequenzen, Haarnadelstrukturen
und induzierbare Expressionselemente (proteinbindende Sequenzen).
-
4.12 TRIPELHELIXBILDUNG
-
Darüber hinaus
können
die hierin offenbarten Fragmente, wie allgemein beschrieben, dazu
verwendet werden, die Genexpresion durch Tripelhelixbildung oder
Antisense-DNA oder -RNA zu steuern, wobei beide Verfahren auf der
Bindung einer Polynukleotidsequenz an DNA oder RNA basieren.
-
Polynukleotide,
die zur Verwendung in diesen Verfahren geeignet sind, sind für gewöhnlich 20
bis 40 Basen lang und sind derart entworfen, dass sie zu einer Region
des Gens, das an der Transkription beteiligt ist (Tripelhelix – siehe
Lee et al., Nucl. Acids. Res. 6:3073 (1979); Cooney et al., Science
15241:456 (1988); und Dervan et al., Science 251:1360 (1991)), oder
zu der mRNA selbst (Antisense – Olmno.
J. Neurochem. 56:560 (1991): Oligodeoxynucleotides as Antisense
Inhibitors of Gene Expression, CRC Press, Boca Raton, FL (1988))
komplementär
sind. Die Tripelhelixbildung resultiert optimalerweise in einer
Abschottung der RNA-Transkription von DNA, wohingegen die Antisense-RNA-Hybridisierung
die Translation eines mRNA-Moleküls
zu Polypeptid blockiert. Beide Techniken haben sich als in Modellsystemen
wirksam gezeigt. Informationen, die in den Sequenzen der vorliegenden
Erfindung enthalten sind, sind für
den Entwurf eines Antisense- oder Tripelhelix-Oligonukleotids erforderlich.
-
4.13 DIAGNOSEASSAYS UND
-KITS
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zum Identifizieren
des Vorliegens oder der Expression eines des der offenbarten ORFs
oder eines Homologons davon in einer Testprobe unter Verwendung einer
Nukleinsäuresonde
oder hierin offenbarter Antikörper,
die gegebenenfalls konjugiert oder anderweitig mit einem geeigneten
Marker verbunden sind.
-
Im
Allgemeinen können
Verfahren zum Nachweisen eines Polynukleotids der Erfindung das
Kontaktieren einer Probe mit einer Verbindung, die an das Polynukleotid
bindet und mit diesem einen Komplex bildet, für einen Zeitraum, der dazu
ausreicht, um den Komplex zu bilden, und das Nachweisen des Komplex,
so dass, wenn ein Komplex nachgewiesen wird, ein Polynukleotid der
Erfindung in der Probe nachgewiesen wird, umfassen. Solche Verfahren
können
auch das Kontaktieren einer Probe unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
mit Nukleinsäure-Primern,
die sich unter solchen Bedingungen an ein Polynukleotid der Erfindung anlagern,
und das Amplifizieren angelagerter Polynukleotide, so dass, wenn
ein Polynukleotid amplifiziert wird, ein Polynukleotid der Erfindung
in der Probe nachgewiesen wird, umfassen.
-
Im
Allgemeinen können
Verfahren zum Nachweisen eines Polypeptids der Erfindung das Kontaktieren einer
Probe mit einer Verbindung, die an das Polypeptid bindet und mit
diesem einen Komplex bildet, für
einen Zeitraum, der dazu ausreicht, um den Komplex zu bilden, und
das Nachweisen des Komplex, so dass, wenn ein Komplex nachgewiesen
wird, ein Polypeptid der Erfindung in der Probe nachgewiesen wird,
umfassen.
-
Im
Einzelnen umfassen solche Verfahren das Inkubieren einer Testprobe
mit einem oder mehreren der Antikörper oder einer oder mehreren
der hierin offenbarten Nukleinsäuresonden
und das Prüfen
auf Bindung der Nukleinsäuresonden
oder Antikörper
an Bestandteile in der Testprobe.
-
Bedingungen
zum Inkubieren einer Nukleinsäuresonde
oder eines Antikörpers
mit einer Testprobe variieren. Die Inkubationsbedingungen hängen von
dem in dem Assay eingesetzten Format, den eingesetzten Nachweisverfahren
und der Art und Beschaffenheit der Nukleinsäuresonde oder des Antikörpers, die
bzw. der in dem Assay verwendet wird. Ein Fachmann wird erkennen,
dass ein beliebiges der gemeinhin verfügbaren Hybridisierungs-, Amplifikations-
oder immunologischen Assayformate leicht angepasst werden kann,
um die hierin offenbarten Nukleinsäuresonden oder Antikörper einzusetzen.
Beispiele solcher Assays lassen sich in T. Chard, An Introduction
to Radioimmunoassay and Related Techniques, Elsevier Science Publishers,
Amsterdam, Niederlande (1986); G.R. Bullock et al., Techniques in
Immunocytochemistry, Academic Press, Orlando, FL, Bd. 1 (1982),
Bd. 2 (1983), Bd. 3 (1985); P. Tijssen, Practice and Theory of Immunoassays;
Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular Biology, Elsevier
Science Publishers, Amsterdam, Niederlande (1985), finden. Die Testproben
der vorliegenden Erfindung beinhalten Zellen, Protein- oder Membranextrakte von
Zellen oder biologische Flüssigkeiten,
wie Sputum, Blut, Serum, Plasma oder Urin. Die in dem oben beschriebenen
Verfahren verwendete Testprobe wird auf Basis des Assayformats,
der Natur des Nachweisverfahrens und der Gewebe, Zellen oder Extrakte,
die als die zu prüfende
Probe verwendet werden, variieren. Verfahren zum Herstellen von
Proteinextrakten oder Membranextrakten von Zellen sind in der Technik
wohl bekannt und können
einfach angepasst werden, um eine Probe zu erhalten, die mit dem
eingesetzten System kompatibel ist.
-
In
einer anderen Ausführungsform
werden Kits beschrieben, die die erforderlichen Reagentien enthalten,
um die offenbarten Assays auszuführen.
Genauer gesagt ist ein Kammerkit offenbart, um ein oder mehrere
Behältnisse
in enger Einbindung aufzunehmen, die Folgendes umfassen: (a) ein
erstes Behältnis,
das eine der hierin offenbarten Sonden oder einen der hierin offenbarten
Antikörper
umfasst; und (b) ein oder mehrere Behältnisse, die eine oder mehrere
der folgenden Substanzen umfassen: Waschreagentien, Reagentien, die
das Vorliegen einer gebundenen Sonde oder eines gebundenen Antikörpers nachweisen
können.
-
Im
Einzelnen beinhaltet ein Kammerkit ein beliebiges Kit, in dem Reagentien
in separaten Behältnissen
enthalten sind. Solche Behältnisse
beinhalten kleine Glasbehältnisse,
Kunststoffbehältnisse
oder Kunststoff- oder Papierstreifen. Solche Behältnisse ermöglichen, Reagentien effizient
von einer Kammer in eine andere Kammer zu überführen, so dass die Proben und
Reagentien nicht miteinander kontaminiert werden, und die Agentien
oder Lösungen
jedes Behältnisses
können
quantitativ von einer Kammer in eine andere gegeben werden. Solche
Behältnisse
werden ein Behältnis,
das die Testprobe aufnehmen wird, ein Behältnis, das die in dem Assay
verwendeten Antikörper
enthält,
Behältnisse,
die Waschreagentien (wie phosphatgepufferte Kochsalzlösung, Tris-Puffer usw.) enthalten,
und Behältnisse,
die die Reagentien enthalten, die zum Nachweisen des gebundenen
Antikörpers
oder der gebundenen Sonde verwendet werden, beinhalten. Typen von Nachweisreagentien
beinhalten markierte Nukleinsäuresonden,
markierte sekundäre
Antikörper
oder als Alternative, wenn der primäre Antikörper markiert ist, die enzymatischen
oder antikörperbindenden
Reagentien, die mit dem markierten Antikörper reagieren können. Ein
Fachmann wird leicht erkennen, dass die offenbarten Sonden und Antikörper einfach
in eines der bewährten
Kitformate, die in der Technik wohl bekannt sind, eingebunden werden
können.
-
4.14 MEDIZINISCHE BILDGEBUNG
-
Die
hierin offenbarten neuartigen Polypeptide und Bindungspartner sind
bei der medizinischen Bildgebung (Bilddarstellung) von Stellen,
die die Moleküle
der Erfindung exprimieren, nützlich
(z. B. wenn das Polypeptid der Erfindung an der Immunreaktion beteiligt
ist, zur Bilddarstellung von Entzündungs- oder Infektionsstellen).
Siehe z. B. Kunkel et al., US-Pat. Nr. 5,413,778. Solche Verfahren
involvieren die chemische Anheftung eines Markierungs- oder Kontrastmittels,
die Verabreichung des markierten Polypeptids in einer pharmazeutisch
unbedenklichen Trägersubstanz
an einen Patienten und die Bilddarstellung des markierten Polypeptids
in vivo an der Zielstelle.
-
4.15 SCREENING-ASSAYS
-
Unter
Verwendung der hierin offenbarten isolierten Proteine und Polynukleotide
gibt es weitere offenbarte Verfahren zum Erhalten und Identifizieren
von Agentien, die an ein Polypeptid binden, das von einem ORF kodiert
wurde, das einer beliebigen der in SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29
oder 33 dargelegten Nukleotidsequenzen entspricht, oder an eine
spezifische Domäne
des Polypeptids binden, das von der Nukleinsäure kodiert wurde. Im Einzelnen
umfasst das Verfahren die folgenden Schritte:
- (a)
Kontaktieren eines Mittel mit einem isolierten Protein, das von
einem ORF kodiert wurde, oder einer hierin offenbarten Nukleinsäure; und
- (b) Bestimmen, ob das Mittel an das Protein oder die Nukleinsäure bindet.
-
Im
Allgemeinen können
solche Verfahren zum Identifizieren von Verbindungen, die an ein
Polynukleotid der Erfindung binden, daher das Kontaktieren einer
Verbindung mit einem Polynukleotid der Erfindung für eine Zeitspanne,
die dazu ausreicht, um einen Komplex aus Polynukleotid und Verbindung
zu bilden, und das Nachweisen des Komplex, so dass, wenn ein Komplex
aus Polynukleotid und Verbindung nachgewiesen wird, eine Verbindung,
die an ein Polynukleotid der Erfindung bindet, identifiziert wird,
umfassen.
-
Desgleichen
können
solche Verfahren zum Identifizieren von Verbindungen, die an ein
Polypeptid der Erfindung binden, im Allgemeinen das Kontaktieren
einer Verbindung mit einem Polypeptid der Erfindung für eine Zeitspanne,
die dazu ausreicht, um einen Komplex aus Polypeptid und Verbindung
zu bilden, und das Nachweisen des Komplex, so dass, wenn ein Komplex
aus Polypeptid und Verbindung nachgewiesen wird, eine Verbindung,
die an ein Polypeptid der Erfindung bindet, identifiziert wird,
umfassen.
-
Verfahren
zum Identifizieren von Verbindungen, die an ein Polypeptid der Erfindung
binden, können außerdem das
Kontaktieren einer Verbindung mit einem Polypeptid der Erfindung
in einer Zelle für
eine Zeitspanne, die dazu ausreicht, um einen Komplex aus Polypeptid
und Verbindung zu bilden, wobei der Komplex die Expression einer
Reportergensequenz in der Zelle antreibt, und das Nachweisen des
Komplex durch Nachweisen der Expression der Reportergensequenz,
so dass, wenn ein Komplex aus Polypeptid und Verbindung nachgewiesen
wird, eine Verbindung, die ein Polypeptid der Erfindung bindet,
identifiziert wird, umfassen.
-
Mittels
solcher Verfahren identifizierte Verbindungen können Verbindungen beinhalten,
die die Aktivität eines
Polypeptids der Erfindung modulieren (das heißt, dessen Aktivität in Bezug
auf die bei Fehlen der Verbindung beobachtete Aktivität erhöhen oder
verringern). Alternativ können
mittels solcher Verfahren identifizierte Verbindungen beinhalten,
die die Expression eines Polypeptids der Erfindung modulieren (das
heißt,
die Expression in Bezug auf die bei Fehlen der Verbindung beobachtete
Expressionsniveaus erhöhen
oder verringern). Verbindungen, wie mittels der Verfahren der Erfindung
identifizierte Verbindungen, können
unter Anwendung von Standardassays, die dem Fachmann wohl bekannt
sind, auf ihre Fähigkeit,
die Aktivität/Expression zu
modulieren, getestet werden.
-
Die
in dem obigen Assay gescreenten Agentien können Peptide, Kohlenhydrate,
Vitaminderivate oder andere Pharmazeutika sein, sind jedoch nicht
darauf beschränkt.
Die Agentien können
wahllos gewählt
und gescreent oder rationell gewählt
oder unter Anwendung von Proteinmodellierungstechniken entworfen
werden.
-
Für ein wahlloses
Screening werden Agentien wie Peptide, Kohlenhydrate, Pharmazeutika
und dergleichen wahllos gewählt
und auf ihre Fähigkeit,
an das Protein zu binden, das von dem wie hierin beschriebenen ORF
kodiert wurde, geprüft.
Alternativ können
Agentien rationell gewählt
oder entworfen werden. Wie hierin verwendet, wird von einem Mittel
gesagt, dass es „rationell
gewählt
oder entworfen" wurde,
wenn das Mittel auf Basis der Konfiguration des bestimmten Proteins
gewählt
wird. Zum Beispiel kann ein Fachmann gegenwärtig verfügbare Vorgehensweisen leicht
anpassen, um Peptide, Pharmazeutika und dergleichen zu erzeugen,
die an eine spezifische Peptidsequenz binden kann, um rationell
entworfene Antipeptid-Peptide, zum Beispiel siehe Hurby et al., „Application
of Synthetic Peptides: Antisense Peptides.", in Synthetic Peptides. A User's Guide, W.H. Freeman,
NY (1992), S. 289-307, und Kaspczak et al., Biochemistry 28:9230-9238
(1989), oder Pharmazeutika oder dergleichen zu erzeugen.
-
Zusätzlich zu
dem Vorstehenden kann eine Klasse von Agentien, wie allgemein beschrieben,
dazu verwendet werden, die Genexpression durch Bindung an eines
der ORFs oder EMFs der vorliegenden Anmeldung zu steuern. Wie oben
beschrieben, können
solche Agentien wahllos gescreent oder rationell entworfen/gewählt werden.
Die Targetierung des ORF oder EMF ermöglicht einem Fachmann, sequenzspezifische oder
elementspezifische Antigene zu entwerfen, die die Expression entweder
eines einzigen ORF oder mehrerer ORF, die auf dasselbe EMF zur Expressionssteuerung
angewiesen sind, modulieren. Eine Klasse von DNA-bindenden Agentien
sind Agentien, die Basenreste enthalten, die hybridisieren oder
eine Tripelhelixbildung durch Bindung an DNA oder RNA bilden. Solche
Agentien können
auf dem klassischen Phosphodiester, dem Ribonukleinsäure-Rückgrat basieren oder können eine
Vielfalt von Sulfhydryl- oder polymeren Derivaten sein, die über eine
Basenanheftungsfähigkeit
verfügen.
-
Zur
Verwendung in diesen Verfahren geeignete Agentien enthalten für gewöhnlich 20
bis 40 Basen und sind derart entworfen, dass sie zu einer Region
des Gens, das an der Transkription beteiligt ist (Tripelhelix – siehe
Lee et al., Nucl. Acids. Res. 6:3073 (1979); Cooney et al., Science
241:456 (1988); und Dervan et al., Science 251:1360 (1991)), oder
zu der mRNA selbst (Antisense – Okano,
J. Neurochem. 56:560 (1991): Oligodeoxynucleotides as Antisense
Inhibitors of Gene Expression, CRC Press, Boca Raton, FL (1988))
komplementär
sind. Die Tripelhelixbildung resultiert optimalerweise in einer
Abschottung der RNA-Transkription von DNA, wohingegen die Antisense-RNA-Hybridisierung die
Translation eines mRNA-Moleküls
zu Polypeptid blockiert. Beide Techniken haben sich als in Modellsystemen
wirksam gezeigt. Informationen, die in den Sequenzen der vorliegenden
Erfindung enthalten sind, sind für
den Entwurf eines Antisense- oder Tripelhelix-Oligonukleotids und
anderer DNA-bindenden Agentien erforderlich.
-
Agentien,
die an ein Protein binden, das von einem der hierin offenbarten
ORFs kodiert wurde, können als
ein Diagnostikum verwendet werden. Agentien, die an ein Protein
binden, das von einem der hierin offenbarten ORFs kodiert wurde,
können
unter Anwendung bekannter Techniken formuliert werden, um eine pharmazeutische
Zusammensetzung zu erzeugen.
-
4.16 VERWENDUNG VON NUKLEINSÄUREN ALS
SONDEN
-
Ein
anderer hierin offenbarter Gesichtspunkt betrifft polypeptidspezifische
Nukleinsäure-Hybridisierungssonden,
die mit natürlich
vorkommenden Nukleotidsequenzen hybridisieren können. Die Hybridisierungssonden
können
von einer beliebigen der Nukleotidsequenzen SEQ ID Nr. 1-22, 24,
26-27, 20 oder 33 abgeleitet werden. Da das entsprechende Gen nur
in einer begrenzten Anzahl von Geweben exprimiert wird, kann eine
Hybridisierungssonde, die von einer beliebigen der Nukleotidsequenzen
SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 abgeleitet wurde, als ein
Indikator auf das Vorliegen von RNA eines Zelltyps eines solchen
Gewebes in einer Probe verwendet werden.
-
Eine
beliebige geeignete Hybridisierungstechnik kann eingesetzt werden,
wie beispielsweise In-situ-Hybridisierung. Wie in den US-Patentschriften
Nr. 4,683,195 und 4,965,188 beschriebene PCR stellt weitere Verwendungszwecke
für auf
den Nukleotidsequenzen basierte Oligonukleotide bereit. Solche in
der PCR verwendete Sonden können
rekombinanten Ursprungs, chemisch synthetisiert oder eine Mischung
von beiden sein. Die Sonde wird eine diskrete Nukleotidsequenz zum
Nachweis identischer Sequenzen oder einen degenerierten Pool möglicher
Sequenzen zur Identifizierung eng verwandter genomischer Sequenzen
umfassen.
-
Andere
Mittel zum Produzieren spezifischer Hybridisierungssonden für Nukleinsäuren beinhalten
das Klonieren von Nukleinsäuresequenzen
in Vektoren für
die Produktion von mRNA-Sonden. Solche Vektoren sind in der Technik
bekannt und im Handel erhältlich
und können
zum Synthetisieren von RNA-Sonden in vitro mittels der Zugabe der
entsprechenden RNA-Polymerase wie T7- oder SP6-RNA-Polymerase und
der entsprechenden radioaktiv markierten Nukleotide verwendet werden.
Die Nukleotidsequenzen können
dazu verwendet werden, Hybridisierungssonden zur Kartierung ihrer
jeweiligen genomischen Sequenzen zu konstruieren. Die hierin bereitgestellte
Nukleotidsequenz kann unter Anwendung wohl bekannter Techniken zur
Gen- und/oder Chromosomkartierung auf ein Chromosom oder spezifische
Regionen eines Chromosoms kartiert werden. Diese Techniken beinhalten
In-situ-Hybridisierung, Verknüpfungsanalyse
gegen bekannte chromosomale Marker, Hybridisierungsscreening mit
Bibliotheken oder durchflusssortierten Chromosompräparaten,
die für
bekannte Chromosome spezifisch sind, und dergleichen. Die Technik
der Fluoreszenz-In-situ-Hybridisierung
von Chromosom-Spreads wurde, neben anderen Stellen, in Verma et
al., (1988) Human Chromosomes: A Manual of Basic Techniques, Pergamon
Press, New York NY, beschrieben.
-
Fluoreszenz-In-situ-Hybridisierung
von Chromosompräparaten
und andere physikalische Chromosomkartierungstechniken können mit
zusätzlichen
Genkartendaten korreliert werden. Beispiele von Genkartendaten lassen
sich in der 1994 Genome Issue of Science (265:1981 ff.) finden.
Die Korrelation zwischen dem Platz einer Nukleinsäure auf
einer physikalischen Chromosomkarte und einer spezifischen Erkrankung
(oder Veranlagung für
eine spezifische Erkrankung) kann dabei helfen, die DNA-Region abzugrenzen,
die mit dieser genetischen Erkrankung assoziiert ist. Die Nukleotidsequenzen
der beanspruchten Erfindung können
dazu verwendet werden, Unterschiede der Gensequenzen zwischen normalen,
Träger-
oder betroffenen Einzelpersonen zu erkennen.
-
4.17 HERSTELLUNG VON TRÄGERGEBUNDENEN
OLIGONUKLEOTIDEN
-
Oligonukleotide,
d. h. kleine Nukleinsäuresegmente,
können
durch beispielsweise direktes Synthetisieren des Oligonukleotids
mit chemischen Mitteln leicht hergestellt werden, wie es üblicherweise
unter Verwendung eines Oligonukleotid-Syntheseautomats praktiziert
wird.
-
Trägergebundene
Oligonukleotide können
mittels eines beliebigen der dem Fachmann bekannten Verfahren unter
Verwendung eines beliebigen geeigneten Trägers, wie Glas, Polystyrol
oder Teflon, hergestellt werden. Eine Strategie besteht darin, mit
Standardsynthesegeräten
synthetisierte Oligonukleotide präzise auszumachen. Die Immobilisierung
kann unter Anwendung passiver Adsorption (Inouye & Hondo, 1990,
J. Clin. Microbiol. 28(6):1462-1472); unter Anwendung von UV-Licht
(Nagata et al., 1985; Dahlen et al., 1987; Morrissey & Collins, Mol.
Cell Probes, 1989, 3(2):189-207) oder mittels kovalenter Bindung
von basenmodifizierter DNA (Keller et al., 1988, 1989) erzielt werden.
-
Eine
andere Strategie, die eingesetzt werden kann, besteht in der Verwendung
der starken Biotin/Streptavidin-Interaktion als einem Linker. Zum
Beispiel beschreiben Broude et al., (1994) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 91(8):3072-3076, die Verwendung biotinylierter Sonden, obgleich
es sich bei diesen um Doppelstrangsonden handelt, die auf mit Streptavidin überzogenen
Magnetperlen immobilisiert sind. Mit Streptavidin überzogene
Perlen können
von Dynal, Oslo, bezogen werden. Natürlich kann dieselbe Verknüpfungschemie auf
das Überziehen
einer beliebigen Oberfläche
mit Streptavidin angewendet werden. Biotinylierte Sonden können von
verschiedenen Quellen bezogen werden, wie z. B. Operon Technologies
(Alameda, CA, USA).
-
Nunc
Laboratories (Naperville, IL, USA) verkauft ebenfalls geeignetes
Material, das verwendet werden könnte.
Nunc Laboratories hat ein Verfahren entwickelt, mit dem DNA kovalent
an die CovaLink NH genannte Mikrowelloberfläche gebunden werden kann. CovaLink
NH ist eine Polystyroloberfläche,
die mit sekundären Aminogruppen
(> NH) gepfropft ist,
die als Brückenköpfe zur
weiteren kovalenten Kopplung dienen. CovaLink Modules können von
Nunc Laboratories bezogen werden. DNA-Moleküle können an CovaLink mit einer
Phosphoramiditbindung ausschließlich
an dem 5'-Ende gebunden
werden, was eine Immobilisierung von mehr als 1 pmol DNA ermöglicht (Rasmussen
et al., (1991) Anal. Biochem. 198(1):138-142).
-
Die
Verwendung von CovaLink NH-Streifen zur kovalenten Bindung von DNA-Molekülen am 5'-Ende wurde beschrieben
(Rasmussen et al., 1991). Bei dieser Technologie wird eine Phosphoramiditbindung
eingesetzt (Chu et al., 1983, Nucleic Acids 11(18):6513-6529). Dies
ist vorteilhaft, da eine Immobilisierung unter Verwendung nur einer
einzigen kovalenten Bindung bevorzugt ist. Die Phosphoramiditbindung
verbindet die DNA mit den sekundären
Aminogruppen des CovaLink NH, die am Ende von Spacer-Armen angeordnet,
die durch einen 2 nm langen Spacer-Arm kovalent auf die Polystyroloberfläche gepfropft
sind. Um ein Oligonukleotid mittels einer Phosphoramiditbindung
mit CovaLink NH zu verknüpfen,
muss der Oligonukleotidterminus eine Phosphatgruppe am 5'-Ende aufweisen.
Es ist vielleicht sogar möglich,
dass Biotin kovalent an CovaLink gebunden und dann Streptavidin
verwendet werden kann, um die Sonden zu binden.
-
Genauer
gesagt beinhaltet as Verknüpfungsverfahren
das Lösen
von DNA in Wasser (7,5 ng/μl)
und das Denaturieren für
10 Min. bei 95°C
und das Abkühlen
auf Eis für
10 Min. Dann wird eiskaltes 0,1 M 1-Methylimidazol, pH 7,0 (1-MeIm7) auf eine Endkonzentration von 10 mM 1-MeIm7 zugegeben. Anschließend wird eine ss-DNA-Lösung in CovaLink NH-Streifen
(75 μl/Well),
die auf Eis stehen, dispensiert.
-
Carbodiimid
0,2 M 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid (EDC), in 10
mM 1-MeIm7 gelöst, wird
frisch hergestellt und es werden 25 μl pro Well zugegeben. Die Streifen
werden 5 Stunden bei 50°C
inkubiert. Nach der Inkubation werden die Streifen mit z. B. Nuc-Immuno
Wash gewaschen: Zunächst
werden die Wells 3 Mal gewaschen, dann werden sie mit für 5 Min.
mit Waschlösung
getränkt
und schließlich
werden sie 3 Mal gewaschen (wobei es sich bei der Waschlösung um
0,4 N NaOH, 0,25 % SDS, auf 50°C
erhitzt, handelt).
-
Es
ist vorgesehen, dass ein weiteres geeignetes Verfahren das in der
PCT-Patentveröffentlichung
WO 90/03382 (Southern & Maskos)
beschriebene ist. Dieses Verfahren zum Herstellen eines Oligonukleotids,
das einen Träger
gebunden ist, involviert das Anheften eines 3'-NukleosidreMittel durch die Phosphatgruppe
mittels einer kovalenten Phosphodiesterverbindung an aliphatische
Hydroxylgruppen, die von dem Träger
getragen werden. Das Oligonukleotid wird dann auf dem getragenen
Nukleosid synthetisiert und Schutzgruppen werden von der synthetischen
Oligonukleotidkette unter Standardbedingungen, die das Oligonukleotide
nicht von dem Träger
spalten, entfernt. Geeignete Reagentien beinhalten Nukleosidphosphoramidit
und Nukleosidhydrogenphosphorat.
-
Es
kann eine On-Chip-Strategie zur Herstellung einer DNA-Sonde zur
Herstellung von DNA-Sondenarrays angewendet werden. Zum Beispiel
kann bei der chemischen Synthese von Oligonukleotiden direkt auf
einer Glasoberfläche
adressierbare laseraktivierte Photoentschützung eingesetzt werden, wie
von Fodor et al., (1991) Science 251(4995):767-773 beschrieben.
Die Sonden können
auch auf Nylonträger
immobilisiert werden, wie von Van Ness et al., (1991) Nucleid Acids
Res. 19(12):3345-3350, beschrieben, oder unter Anwendung des Verfahrens
von Duncan & Cavalier,
(1988) Anal. Biochem. 169(1):104-108, mit Teflon verbinden werden.
-
Um
ein Oligonukleotid mit einem Nylonträger zu verbinden, wie von Van
Ness et al. (1991) beschrieben, ist die Aktivierung der Nylonoberfläche mittels
Alkylierung und die selektive Aktivierung des 5'-Amins von Oligonukleotiden mit Cyanurchlorid
erforderlich.
-
Eine
bestimmte Art und Weise zum Herstellen trägergebundener Oligonukleotid
besteht darin, die durch Licht hervorgerufene Synthese, wie von
Pease et al., (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91(11):5022-5026,
beschrieben, zu nutzen. Diese Verfasser verwendeten aktuelle Photolithographietechniken, um
Arrays von immobilisierten Oligonukleotidsonden (DNA-Chips) zu erzeugen.
Diese Verfahren, in denen Licht zum Steuern der Synthese von Oligonukleotidsonden
in hochdichten, miniaturisierten Arrays verwendet wird, nutzen photolabile,
am 5'-Ende geschützte N-Acyldesoxynukleosidphosphoramidite,
Oberflächenlinkerchemie
und vielfältige
kombinatorische Synthesestrategien. In dieser Art und Weise kann
eine Matrize von 256 räumlich
definierten Oligonukleotidsonden erzeugt werden.
-
4.18 HERSTELLUNG VON NUKLEINSÄUREFRAGMENTEN
-
Die
Nukleinsäuren
können
von einer beliebigen adäquaten
Quelle erhalten werden, wie cDNAs, genomische DNA, chromosomale
DNA, mikrosezierte Chromosombänder, Cosmid-
oder YAC-Inserts und RNA, einschließlich mRNA ohne etwaige Amplifikationsschritte.
Zum Beispiel beschreiben Sambrook et al. (1989) drei Protokolle
zur Isolierung von hochmolekularer DNA aus Säugetierzellen (S. 9.14-9.23).
-
DNA-Fragmente
können
als Klone in M13-, Plasmid- oder Lambdavektoren hergestellt werden und/oder
mittels PCR oder anderer Amplifikationsverfahren direkt aus genomischer
DNA oder cDNA hergestellt werden. Proben können in Multiwellplatten hergestellt
oder in diese dispensiert werden. Etwa 100-1000 ng DNA-Proben können in
einem Endvolumen von 2-500 ml hergestellt werden.
-
Die
Nukleinsäuren
würden
dann mittels eines beliebigen der dem Fachmann bekannten Verfahren fragmentiert,
einschließlich
beispielsweise unter Verwendung von Restriktionsenzymen, wie in
9.24-9.28 von Sambrook et al. (1989) beschrieben, wobei die Scherung
mittels Ultraschall und NaOH-Behandlung erfolgt.
-
Niederdruckscherung
ist ebenfalls geeignet, wie von Schriefer et al., (1990) Nucleic
Acids Res. 18(24):7455-7456, beschrieben. In diesem Verfahren werden
DNA-Proben durch eine kleine French-Druckzelle bei einer Vielfalt
von niedrigen bis mittleren Drücken
geleitet. Eine Hebelvorrichtung ermöglicht eine gesteuerte Anwendung
von niedrigen bis mittleren Drücken
auf die Zelle. Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass
Niederdruckscherung eine nützliche
Alternative zu Schall- und enzymatischen DNA-Fragmentierungsverfahren ist.
-
Eine
besonders geeignete Art und Weise zum Fragmentieren von DNA ist
vorgesehen, darin zu bestehen, dass die Zwei-Basen-Erkennungsendonuklase,
CviJI, von Fitzgerald et al., (1992) Nucleic Acids Res. 20(14):3753-3762,
beschrieben. Diese Verfasser beschreiben eine Vorgehensweise zur
schnellen Fragmentierung und Fraktionierung von DNA in bestimmte
Größen, die
als für
Shotgun-Klonierung und -Sequenzierung geeignet erachtet werden.
-
Die
Restriktionsendonuklease CviJI spaltet normalerweise die Erkennungssequenz
PuGCPy zwischen dem G und dem C, um stumpfe Enden zu hinterlassen.
Atypische Reaktionsbedingungen, die die Spezifität dieses Enzyms (CviJI**) verändern, ergeben
eine sozusagen wahllose Verteilung von DNA-Fragmenten, die das Kleinmolekül pUC19
(2688 Basenpaare) bilden. Fitzgerald et al. (1992) werteten die
Wahllosigkeit dieser Fragmentierungsstrategie quantitativ aus, wobei
sie einen CviJI**-Verdau von pUC19 anwendeten, der mit einem schnellen
Gelfiltrationsverfahren größenfraktioniert
und direkt, ohne Endreparatur, an einen lacZ-minus-M13-Klonierungsvektor
ligiert wurde. Die Sequenzanalyse von 76 Klonen zeigte, dass CviJI**
zusätzlich zu
PuGCPy-Stellen pyGCPy und PuGCPu einschränkt und dass neue Sequenzdaten
mit einer Rate angesammelt werden, die mit der wahllosen Fragmentierung
konsistent ist.
-
Wie
in der Literatur berichtet wird, beinhalten Vorteile dieser Vorgehensweise
im Vergleich zu Beschallung und Agarosegelfraktionierung: kleinere
DNA-Mengen werden erfordert (0,2-0,5 μg anstelle von 2-5 μg) und es
sind weniger Schritte involviert (keine Präligierung, Endreparatur, chemische
Extraktion oder Agarosegelelektrophorese und -elution sind erforderlich).
-
Ungeachtet
der Art und Weise, in der die Nukleinsäurefragmente erhalten oder
hergestellt werden, ist es wichtig, die DNA zu denaturieren, um
einzelsträngige
Stücke
zu erzielen, die zur Hybridisierung zur Verfügung stehen. Dies wird durch
Inkubieren der DNA-Lösung für 2-5 Minuten
bei 80-90°C
erreicht. Die Lösung wird
dann schnell auf 2°C
abgekühlt,
um die Renaturierung der DNA-Fragmente zu verhindern, bevor sie
mit dem Chip in Kontakt gebracht werden. Phosphatgruppen müssen ebenfalls
mittels in der Technik bekannter Verfahren aus genomischer DNA entfernt
werden.
-
4.19 HERSTELLUNG VON DNA-ARRAYS
-
Arrays
können
durch Tüpfeln
von DNA-Proben auf einem Träger,
wie einer Nylonmembran, hergestellt werden. Das Tüpfeln kann
unter Verwendung von Arrays aus Metallstiften (deren Positionen
einem Array von Wells in einer Mikrotiterplatte entsprechen) wiederholt
durch Übertragung
von etwa 20 nl einer DNA-Lösung auf
eine Nylonmembran durchgeführt
werden. Mit Offsetdruck wird eine Dichte von Punkten, die höher als
die Dichte der Wells ist, erzielt. Ein bis 25 Punkte können in
1 mm2 untergebracht werden, in Abhängigkeit
von dem verwendeten Markertyp. Indem ein Tüpfeln in einer vorgewählten Anzahl
von Reihen und Spalten vermieden wird, werden separate Teilmengen
(Teilarrays) gebildet. Proben in einem Teilarray können das
gleiche genomische DNA-Segment (oder das gleiche Gen) von verschiedenen
Einzelpersonen aufweisen oder können unterschiedliche, überlappende
genomische Klone sein. Jedes der Teilarrays kann Replika-Tüpfeln derselben Proben
darstellen. In einem Beispiel kann ein gewähltes Gensegment aus 64 Patienten
amplifiziert werden. Für
jeden Patienten kann das amplifizierte Gensegment in einer 96-Well-Platte
sein (wobei alle 96 Wells dieselbe Probe enthalten). Es wird eine
Platte für
jeden der 64 Patienten präpariert.
Durch Verwendung einer Vorrichtung mit 96 Stiften können alle
Proben auf einer Membran von 8 × 12
cm getüpfelt
werden. Teilarrays können
64 Proben enthalten, eine von jedem Patienten. Wenn die 96 Teilarrays
identisch sind, kann die Punktspanne 1 mm2 betragen
und zwischen den Teilarrays kann ein Zwischenraum von 1 mm bestehen.
-
Eine
andere Vorgehensweise besteht darin, Membranen oder Platten (von
NUNC, Naperville, Illinois, USA, erhältlich), die mit physikalischen
Abstandshaltern aufgeteilt werden können, z. B. einem Kunststoffgitter, das über der
Membran geformt ist, wobei das Gitter der Sorte von Membran, die
auf den Boden von Multiwellplatten angewendet wird, ähnlich ist,
oder hydrophobe Streifen zu verwenden. Ein feststehender physikalischer
Abstandshalter ist nicht für
die Bildgebung durch Exposition gegenüber flachen Phosphorspeicherungsfolien
oder Röntgenfilmen
bevorzugt.
-
Die
vorliegende Erfindung wird in den folgenden Beispielen veranschaulicht.
Bei Betrachtung der vorliegenden Offenbarung wird ein Fachmann zu
schätzen
wissen, dass viele andere Ausführungsformen
und Änderungen
innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung vorgenommen
werden können.
Dementsprechend ist beabsichtigt, dass die weiteren Gesichtspunkte
der vorliegenden Erfindung nicht auf die Offenbarung der folgenden
Beispiele beschränkt
sind. Die vorliegende Erfindung wird in Bezug auf den Schutzumfang
nicht durch die beispielhaft gezeigten Ausführungsformen, die als Veranschaulichungen
einzelner Gesichtspunkte der Erfindung gedacht sind, und Zusammensetzungen
und Verfahren, die innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung funktionell äquivalent
sind, eingeschränkt.
Tatsächlich
wird erwartet, dass dem Fachmann bei Betrachtung der vorliegenden
bevorzugten Ausführungsformen
zahlreiche Modifikationen und Änderungen
einfallen. Demzufolge sind die einzigen Einschränkungen, die auf den Schutzumfang
der Erfindung angewendet werden sollten, jene, die in den angefügten Ansprüchen in
Erscheinung treten.
-
5. BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
Isolierung von SEQ ID
Nr. 1-21 aus einer cDNA-Bibliothek von menschlichen Zellen
-
Eine
Vielzahl von neuartigen Nukleinsäuren
wurden und Sanger-Sequenzierungstechniken aus einer cDNA-Bibliothek
erhalten, die unter Anwendung von Standard-PCR, Sequenzierung durch
Hybridisierungssequenzsignaturanalyse aus menschlicher fötaler Leber/Milz,
Ovarium, adultem Gehirn, Lungentumor, Rückenmark, Zervix, Endothelzellen,
Nabelschnur, Lymphozyt, Lungenfibroblast, fötalem Gehirn und Testis hergestellt wurde.
Die Inserts der Bibliothek wurden mit PCR unter Verwendung von Primern,
die spezifisch für
Vektorsequenzen waren, die die Inserts flankieren, amplifiziert.
Diese Proben wurden auf Nylonmembranen getüpfelt und mit Oligonukleotidsonden
untersucht, um Sequenzsignaturen zu erzielen. Die Klone wurden in
Gruppen mit ähnlichen
oder identischen Sequenzen geclustert und einzelner repräsentative
Klone wurden aus jeder Gruppe zur Gel-Sequenzierung ausgewählt. Die
5'-Sequenz der amplifizierten
Inserts wurde dann unter Anwendung des reversen M13-Sequenzierungsprimers
in einem typischen Sanger-Sequenzierungsprotokoll abgeleitet. Die
PCR-Produkte wurden gereinigt und einer Fluoreszenzfarbstoff-Terminator-Zyklussequenzierung unterzogen.
Die Gel-Sequenzierung mit einem einzigen Durchlauf wurde mit einem
Sequenzierer 377 Applied Biosystems (ABI) durchgeführt. Diese
Inserts wurden als eine neuartige Sequenz identifiziert, die nicht
zuvor aus dieser Bibliothek bezogen wurde und von der nicht zuvor
in öffentlichen
Datenbanken berichtet wurde. Diese Sequenzen sind im angefügten Sequenzprotokoll
mit SEQ ID Nr. 1-21 benannt.
-
BEISPIEL 2
-
ASSEMBLIERUNG VON SEQ
ID Nr. 22 und 24
-
Die
neuartigen Nukleinsäuren
(SEQ ID Nr. 22 und 24) der Erfindung wurden aus Sequenzen assembliert,
die mittels in Beispiel 1 oben beschriebener Verfahren aus einer
cDNA-Bibliothek erhalten wurden. Die endgültigen Sequenzen wurden unter
Verwendung der EST-Sequenzen als Saat assembliert. Dann wurde ein rekursiver
Algorithmus verwendet, um die Saat zu einer erweiterten Assemblierung
zu erweitern, indem zusätzliche
Sequenzen aus der Datenbank von Hyseq gezogen wurden, die EST-Sequenzen
enthielten, die zu dieser Assemblierung gehören. Der Algorithmus endete,
als ein komplettes Contig assembliert worden war. Die Einbindung
von Bestandsteilsequenzen in die Assemblierung basierte auf einem
BLASTN-Hit bei der erweiterten Assemblierung, wobei der BLAST-Score
höher als
400 und die prozentuale Identität
höher als
95 % war.
-
Das
Nächster-Nachbar-Ergebnis
für die
assemblierte Sequenz (SEQ ID Nr. 22 oder 24) wurde mit einer Suche
mit FASTA, Version 3, gegen die Genpept-Version 114 unter Anwendung
des Fastxy-Algorithmus erhalten. Fastxy ist eine verbesserte Version
des FASTA-Alignments, das „in
codon frame"-Verschiebungen ermöglicht.
Das Nächster-Nachbar-Ergebnis
zeigte das nächste
Homologon für
jede Assemblierung von Genpept (und enthält die translatierten Aminosäuresequenzen,
für die
die Assemblierung kodiert). Das Nächster-Nachbar-Ergebnis ist
unten dargelegt:
-
Es
wurden Polypeptide vorhergesagt, die von SEQ ID Nr. 22 (oder 24)
kodiert werden sollten, wie unten dargelegt. Die Polypeptide wurden
mit einem Softwareprogramm namens FASTY (von http://fasta.bioch.virginia.edu
erhältlich)
vorhergesagt, das ein Polypeptid auf Grundlage eines Vergleichs
von translatiertem neuartigen Polypeptid zu bekannten Polypeptiden
auswählt
(W.R. Pearson, Methods in Enzymology, 183:63-98 (1990), hierin durch
Bezugnahme aufgenommen).
-
-
-
BEISPIEL 3
-
ASSEMBLIERUNG VON SEQ
ID Nr. 27
-
Die
neuartige Nukleinsäure
(SEQ ID Nr. 27) der Erfindung wurden anfangs aus Sequenzen assembliert,
die mittels in Beispiel 1 oben beschriebener Verfahren aus einer
cDNA-Bibliothek
erhalten wurden. Die endgültige
Sequenz wurde unter Verwendung der EST-Sequenzen als Saat assembliert. Dann
wurde ein rekursiver Algorithmus verwendet, um die Saat zu einer
erweiterten Assemblierung zu erweitern, indem zusätzliche
Sequenzen aus der Datenbank von Hyseq gezogen wurden, die EST-Sequenzen
enthielten, die zu dieser Assemblierung gehören. Der Algorithmus endete,
als ein komplettes Contig assembliert worden war. Die Einbindung
von Bestandsteilsequenzen in die Assemblierung basierte auf einem
BLASTN-Hit bei der erweiterten Assemblierung, wobei der BLAST-Score höher als
300 und die prozentuale Identität
höher als
95 % war.
-
Unter
Verwendung dieser anfänglichen
Sequenz wurden geeignete Primer zur Amplifikation von ESTs, die
die anfängliche
Sequenz umfassen, entworfen. Die Produkte wurden kloniert. Die DNA
wurde isoliert, mit adäquaten
Restriktionsenzymen geschnitten, ligiert und rekloniert, um das
vollständige
Contig zu erzeugen. Das vollständige
Produkt wurde dann kloniert und mit einem Sequenzierer 377 Applied
Biosystems (ABI) sequenziert. Diese Nukleotidsequenz ist mit SEQ
ID Nr. 27 identisch.
-
Alternativ
wurde die vollständige
Stammzellfaktor-ähnliche
DNA unter Verwendung adäquater
Primern aus einer „Marathon-Ready"-Milz-cDNA-Bibliothek
(Clontech) PCR-amplifiziert.
Das primäre
PCR-Produkt wurde mit ineinandergeschachtelten PCR-Primern weiter
amplifiziert. Das Produkt der zweiten PCR wurde mit einem Sequenzierer
377 Applied Biosystems (ABI) sequenziert. Dieses Produkt ist mit
SEQ ID Nr. 27 identisch.
-
BEISPIEL 4
-
ASSEMBLIERUNG VON SEQ
ID Nr. 23, 25 und 28
-
Unter
Anwendung von PHRAP (Univ. of Washington) wurden vollständige cDNA-Gensequenzen und die
entsprechenden Proteinsequenzen aus der Assemblierung erzeugt. Etwaige
Rasterverschiebungen und inkorrekte Stoppkodone wurden mittels Bearbeitung
von Hand berichtigt. Während
der Bearbeitung wurde die Sequenz unter Verwendung von FASTY und/oder
BLAST gegen Genbank (d. h. Genpept-Version 115) geprüft. Andere
Computerprogramme, die möglicherweise
beim Bearbeitungsvorgang verwendet wurden, waren phredPhrap und
Consed (University of Washington) und ed_ready, ed_ext und cg_zip-2
(Hyseq, Inc.).
-
Es
wurde ein Polypeptid (SEQ ID Nr. 28) vorhergesagt, das von SEQ ID
Nr. 27 kodiert werden sollte, wie unten dargelegt. Das Polypeptid
wurde mit einem Softwareprogramm namens BLASTX vorhergesagt, das ein
Polypeptid auf Grundlage eines Vergleichs von translatiertem neuartigen
Polypeptid zu bekannten Polypeptiden auswählt. Das erste Methionin beginnt
bei Position 123 von SEQ ID Nr. 3 und das putative Stoppkodon, TAA,
beginnt bei Position 1710 der Nukleotidsequenz.
-
Das
Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Polypeptid der SEQ ID Nr. 28 ist ein Protein von ungefähr 529 Aminosäuren mit
einer vorhergesagten Molekularmasse von ungefähr 59,2 kDa unglykosyliert.
Proteindatenbanksuchen mit dem BLASTP-Algorithmus (S.F. Altschul
et al., J. Mol. Evol. 36:290-300 (1993), und S.F. Altschul et al.,
J. Mol. Biol. 21:403-410 (1990), hierin durch Bezugnahme aufgenommen)
zeigen, dass SEQ ID Nr. 28 zum Tumorendothelmarker-7-Vorläuferprotein
homolog ist.
-
2 zeigt
das BLASTX-Aminosäuresequenz-Alignment
zwischen dem vom Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Polypeptid der SEQ
ID Nr. 28 kodierten Protein und dem Tumorendothelmarker-7-Vorläuferprotein
der SEQ ID Nr. 36 (St. Croix et al., Science, 289, 1197-1201), das
zeigt, dass die zwei Sequenzen 72 % Ähnlichkeit gegenüber 441
Aminosäureresten
und 57 % Identität
gegenüber
denselben 441 Aminosäureresten
gemein haben.
-
Ein
vorhergesagtes Signalpeptid von ungefähr dreißig Resten wird von ungefähr Rest
1 bis Rest 30 der SEQ ID Nr. 28 (SEQ ID Nr. 30) kodiert. Der extrazelluläre Teil
ist für
sich allein nützlich.
Dies kann mittels Expression in Säugetierzellen und Sequenzieren
des gespaltenen Produkts bestätigt
werden. Die Signalpeptidregion wurde unter Anwendung des Programms
Neural Network SignalP V1.1 (Nielsen et al., (1997) Int. J. Neur.
Syst. 8, 581) (vom Center for Biological Sequence Analysis, The
Technical University of Denmark) und Hydrophobieanalyse unter Anwendung
des Kyte/Doolittle-Algorithmus (Kyte und Doolittle, (1982) J. Mol.
Biol. 157, 105) vorhergesagt. Ein Fachmann wird erkennen, dass die
Spaltstelle sich von der vom Computerprogramm vorhergesagten unterscheiden
kann. SEQ ID Nr. 31 ist das resultierende Peptid, wenn das Signalpeptid
aus SEQ ID Nr. 28 entfernt wird.
-
Eine
vorhergesagte Transmembranregion von ungefähr achtundzwanzig Resten wird
von ungefähr Rest
452 bis Rest 479 der SEQ ID Nr. 28 (SEQ ID Nr. 32) kodiert. Dies
kann mittels Expression in Säugetierzellen
bestätigt
werden. Die Transmembranregion wurde unter Anwendung des Programms
Neural Network SignalP V1.1 (Nielsen et al., (1997) Int. J. Neur.
Syst. 8, 581) (vom Center for Biological Sequence Analysis, The
Technical University of Denmark) und Hydrophobieanalyse unter Anwendung
des Kyte/Doolittle-Algorithmus
(Kyte und Doolittle, (1982) J. Mol. Biol. 157, 105) vorhergesagt.
Ein Fachmann wird erkennen, dass die Transmembranregion sich von
der vom Computerprogramm vorhergesagten unterscheiden kann.
-
Es
wurde ein Polypeptid (SEQ ID Nr. 25) vorhergesagt, das von SEQ ID
Nr. 24 kodiert werden sollte, wie unten dargelegt. Das Polypeptid
wurde mit einem Softwareprogramm namens BLASTX vorhergesagt, das ein
Polypeptid auf Grundlage eines Vergleichs von translatiertem neuartigen
Polypeptid zu bekannten Polypeptiden auswählt. Das erste Methionin beginnt
bei Position 107 der SEQ ID Nr. 24 und das putative Stoppkodon,
TAA, beginnt bei Position 1280 der Nukleotidsequenz.
-
Das
Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Polypeptid der SEQ ID Nr. 25 (mit SEQ ID Nr. 23 identisch) ist ein
Protein von ungefähr
392 Aminosäuren
mit einer vorhergesagten Molekularmasse von ungefähr 50 kDa unglykosyliert.
Proteindatenbanksuchen mit dem BLASTP-Algorithmus (S.F. Altschul
et al., J. Mol. Evol. 36:290-300 (1993), und S.F. Altschul et al.,
J. Mol. Biol. 21:403-410 (1990), hierin durch Bezugnahme aufgenommen)
zeigen, dass SEQ ID Nr. 25 zum Tumorendothelmarker-7-Vorläuferprotein
homolog ist.
-
Eine
vorhergesagte Transmembranregion von ungefähr achtundzwanzig Resten wird
von ungefähr Rest
315 bis Rest 342 der SEQ ID Nr. 25 (SEQ ID Nr. 32) kodiert. Dies
kann mittels Expression in Säugetierzellen
bestätigt
werden. Die Transmembranregion wurde unter Anwendung des Programms
Neural Network SignalP V1.1 (Nielsen et al., (1997) Int. J. Neur.
Syst. 8, 581) (vom Center for Biological Sequence Analysis, The
Technical University of Denmark) und Hydrophobieanalyse unter Anwendung
des Kyte/Doolittle-Algorithmus
(Kyte und Doolittle, (1982) J. Mol. Biol. 157, 105) vorhergesagt.
Ein Fachmann wird erkennen, dass die Transmembranregion sich von
der vom Computerprogramm vorhergesagten unterscheiden kann.
-
BEISPIEL 5
-
A. KLONIERUNG UND EXPRESSION
VON LÖSLICHEM
STAMMZELLFAKTOR-ÄHNLICHEM
POLYNUKLEOTID (SEQ ID Nr. 33) UND POLYPEPTID (SEQ ID Nr. 34)
-
Um
lösliches
Stammzellfaktor-ähnliches
Polypeptid zu exprimieren, wurde die vollständige Stammzellfaktor-ähnliche
DNA aus einer „Marathon-Ready"-Milz-cDNA-Bibliothek (Clontech)
PCR-amplifiziert. Das primäre
PCR-Produkt wurde mit ineinandergeschachtelten PCR-Primern weiter
amplifiziert, was bei Expression in geeigneten Zelllinien lösliches
Stammzellfaktor-ähnliches
Polypeptid erzeugen würde.
Das Produkt der sekundären
PCR (SEQ ID Nr. 33) wurde in Pcdna3.1/Myc-His(+)A zwischen EcoRI-
und XhoI-Stellen kloniert. Das Plasmid, das Stammzellfaktor-ähnliches
Polypeptid kodiert, und Kontrollvektoren wurden unter Verwendung
von FuGENE-6-TransfektionsreMittel
(Roche) in CHO-Zellen transfiziert. Kulturmedium, Zelllysat und
die unlöslichen
Zelltrümmerfraktionen
wurden mittels SDS-PAGE, gefolgt von Western-Blotting mit Anti-myc-Antikörper analysiert.
Wie erwartet wurde festgestellt, dass mehr als 95 % des löslichen
Stammzellfaktor-ähnlichen Polypeptids
(SEQ ID Nr. 34) sezerniert und in dem Kulturmedium vorhanden waren.
-
Unter
Anwendung einer ähnlichen
Vorgehensweise werden auch stabile Linien von 293-Zellen, die SEQ ID
Nr. 34 exprimieren, erzeugt. Diese wurden weiter kloniert, um starke,
mittelmäßige und
schwache Expressoren auszuwählen.
-
B. EXPRESSION UND REINIGUNG
VON SEQ ID Nr. 34 VON INSEKTEN- UND BAKTERIENZELLEN
-
Stammzellfaktor-ähnliches
Protein wurde wie folgt in Insektenzellen exprimiert:
Das um
die C-terminale Transmembrandomäne
verkürzte
Stammzellfaktor-ähnliches
Gen (SEQ ID Nr. 33) wurde mittels PCR in einen Pib/V5-His TOPO TA-Klonierungsvektor
(Invitrogen Corporation) kloniert. Die Stammzellfaktor-ähnliche
DNA in dem Vektor wurde entweder mit einem Myc/His-Tag oder ohne
jegliche Tags erzeugt. Insektenzellen (High Five TM, Invitrogen)
wurden unter Anwendung des InsectSelectTM-Systems (Invitrogen) mit
der Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Plasmid-DNA, die das Tag enthielt, transfiziert. Die Expression
des Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Proteins wurde mittels vorübergehender
Expression bestimmt. Das Medium, das das Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Protein enthielt, wurde auf SDS-PAGE getrennt und das Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Protein wurde mittels Western-Blot-Analyse identifiziert. Zur Produktion
von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichem
Protein in großem
Maßstab
wurden resistente Zellen in Kolben expandiert, die Ultimate InsectTMSerum-Free-Medium (Invitrogen)
enthielten. Die Zellen wurden 4 Tage bei ~100 mph bei 27°C geschüttelt. Die
konditionierten Medien, die das Protein zur Reinigung enthielten,
wurden mittels Zentrifugierung gesammelt.
-
Stammzellfaktor-ähnliches
Protein wurde wie folgt in Bakterienzellen exprimiert:
Das
reife Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Gen ohne die Transmembrandomäne
(SEQ ID Nr. 33) wurde in einen Expressionsvektor (PCR T7/NT-TOPO)
von Invitrogen kloniert. Das resultierende Plasmid wurde in einem
E. coli-BL-21 (DE3) pLys-Stamm exprimiert. Zellen wurden in LB-Broth,
die Ampicillin (100 μg/ml)
enthielt, bei 37°C
gewachsen. Dann wurde die Expression des Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Proteins mit IPTG (Endkonzentration von 1 Mm) induziert und die
Zellen wurden weitere 4 Stunden gewachsen und geerntet. Die Analyse
der Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen
Produktion mittels SDS-PAGE und Western-Blotting wurde wie oben
detailliert ausgeführt
vorgenommen.
-
Die
Reinigung von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichem Protein aus Insektenzellkulturen
wurde wie folgt ausgeführt.
Insect Ultimate-Medium, das die mit His-Tag markierte Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche Substanz
enthielt, wurde durch Zugeben einer adäquaten Menge von 1 M NaOH auf
pH 7,5 eingestellt. Die Lösung
wurde dann mit 1 Mm MPMSF (Endkonzentration) supplementiert, um
die proteolytische Spaltung während
des Reinigungsvorgangs zu verhindern. Das Medium wurde durch einen
0,2-Mikron-Filter (sterile Nalgene Surfactant Free Cellulose Acetate-1000-ml-Filtereinheit)
laufen gelassen, um teilchenförmiges
Material zu entfernen. Die resultierende Lösung wurde 10-fach konzentriert
und gleichzeitig unter Verwendung einer Diafiltrationspatrone mit
einer Membran-Cut-off-Größe von 10
kDa mit 20 mM Natriumphosphat, pH 7,5, äquilibriert. Das 10-fach konzentrierte
und diafiltrierte Medium wurde auf eine Ni-NTA-Säule geladen, die mit 20 mM
Natriumphosphat, pH 7,5, äquilibriert
worden war. Nicht zurückbehaltene
Bestandteile wurden durch Waschen der Säule mit 20 mM Natriumphosphat,
pH 7,5, das 300 mM NaCl und 20 mM Imidazol enthielt, entfernt. Das
mit His-Tag markierte Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche Protein wurde mit demselben
Puffer und einem linearen Gradienten von Imidazol (20-300 mM) eluiert.
Das eluierte Protein wurde wie oben beschrieben identifiziert. Die
gepoolten Fraktionen, die Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche Substanz enthielten,
wurden unter Verwendung einer Amicon Stircell mit einer Membran-Cut-off-Größe von 10
kDa mit PBS-Puffer äquilibriert.
Dieser Vorgang resultierte ebenfalls in der Entfernung von Imidazol.
Das Protein wurde dann für
Funktionsstudien auf ungefähr
10 mg/ml in PBS-Puffer konzentriert.
-
Die
Reinigung von Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichem Protein aus Bakterienkulturen
wurde wie folgt ausgeführt.
E. coli-Zellen, die Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche Substanz als Einschlusskörperchen exprimieren,
wurden mit 10 Volumina (Gew./Vol.) Extraktionspuffer (50 mM NaPO4,
pH 7,0) und weiterhin mit Puffer, der 6 M Guanidinhydrochlorid in
dem Extraktionspuffer enthielt, extrahiert. Das solubilisierte Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Protein wurde wie oben beschrieben auf einer Ni-NTA-Säule fraktioniert. Die entfaltete
Version des Stammzellwachstumsfaktor-ähnlichen Proteins, die aus
dieser Affinitätsreinigung
erhalten wurde, wurde durch Inkubation mit einem Neufaltungspuffer,
der aus DTT und Glutahion bestand, eine native Konformation erlangen
gelassen. Die erneut gefaltete Probe wurde mit 20 mM Tris, 0,1 %
Tween, äquilibriert und
vor Schnellfluss-Flüssigkeitschromatographie
auf Ionenaustauschern Q-Sepharose
und SP-Sepharose auf 100 ml (10-fache Konz.) konzentriert. Weitere
Protokolle werden ebenfalls für
geeignete Neufaltungsbedingungen unter Verwendung von 8 M Harnstoff
anstelle von 6 M Guanidinhydrochlorid entwickelt.
-
BEISPIEL 6
-
EXPRESSION VON SEQ ID
Nr. 33 IN PRIMÄREN
MENSCHLICHEN ZELLEN
-
Das
Produkt der sekundären
ineinandergeschachtelten PCR aus einer Marathon-Milz-Bibliothek oder ein
beliebiges anderes Polynukleotid, das Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches Polypeptid exprimiert,
wird in retroviralen MSCV-Vektor (Clontech) in geeignete Klonierungsstellen
unter Verwendung von adäquaten
Forward- und Reverse-PCR-Primern
kloniert. Dieser retrovirale Vektor wird dann unter Verwendung von
FUGENE-6-TransfektionsreMittel in Verpackungszelllinien transfiziert,
um geeignet große
Mengen von Retrovirus zu produzieren, in den die Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche DNA kloniert ist. Retrovirus
enthaltende Überstände werden
aus verpackten Zelllinien hergestellt und mit Stroma- oder Stammzellen
gemischt. Bei der Retrovirustransduktion können diese transduzierten Zellen
das Stammzellwachstumsfaktor-ähnliche
Protein exprimieren, das dann wie folgt analysiert werden kann:
- A. Flüssigkeitskulturassay:
Stammzellen hämopoetischen
oder anderen Ursprungs werden im Handel erworben. 1 × 104 Stammzellen werden in einer 96-Well-Platte
plattiert. 50-200 ng/ml gereinigtes Stammzellwachstumsfaktor-ähnliches
Protein oder andere geeignete Wachstumsfaktoren in adäquaten Konzentrationen
werden den Stammzellen zugesetzt. IL-3 und IL-6 werden nach 5 Tagen
Inkubation zugegeben. Die Kulturen werden mit einem Mikroskop beobachtet
und jeden Tag gezählt.
Durchflusszytometriefärbung kann
durchgeführt
werden, um die Zellstammbaumdifferenzierung zu bestimmen.
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BEISPIEL 7
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Expressionsstudie
unter Verwendung von SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 Die
Expression von SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 in verschiedenen
Geweben wird unter Anwendung einer auf einer semiquantitativen Polymerase-Kettenreaktion
basierten Technik analysiert. Menschliche cDNA-Bibliotheken werden
als Quellen exprimierter Gene aus Geweben von Interesse (adulte
Blase, adultes Gehirn, adultes Herz, adulte Niere, adulter Lymphknoten,
adulte Leber, adulte Lunge, adultes Ovarium, adulte Plazenta, adultes
Rektum, adulte Milz, adulter Testis, Knochenmark, Thymus, Schilddrüse, fötale Niere,
fötale
Leber, fötale
Leber/Milz, fötale
Haut, fötales
Gehirn, fötaler
Leukozyt und Makrophage) verwendet. Genspezifische Primer werden
dazu verwendet, Teile der Sequenzen der SEQ ID Nr. 1-22, 24, 26-27,
29 oder 33 aus den Proben zu amplifizieren. Die amplifizierten Produkte
werden auf einem Agarosegel getrennt, übertragen und chemisch mit
einem Nylonfilter verbunden. Der Filter wird dann mit einer radioaktiv
markierten (33P-dCTP) doppelsträngigen Sonde,
die unter Verwendung eines Klenow-Polymerase-„Random-Prime"-Verfahrens aus SEQ
ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 erzeugt wurde, hybridisiert.
Die Filter werden gewaschen (hohe Stringenz) und verwendet, um eine
Phosphorbildgebungsfolie mehrere Stunden lang zu exponieren. Die
Banden zeigen das Vorliegen von cDNA, die die Sequenzen der SEQ
ID Nr. 1-22, 24, 26-27, 29 oder 33 enthält, in einer spezifischen Bibliothek
und somit die mRNA-Expression in dem entsprechenden Zelltyp oder
Gewebe.
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