-
Die
Erfindung betrifft bioaktive aus einem Sol-Gel stammende Silicafasern,
Verfahren für
ihre Herstellung, eine implantierbare Vorrichtung, umfassend die
erwähnten
Fasern, und die Verwendung der besagten Vorrichtung zur Gewebeführung oder
Knochenreparatur.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Das
Sol-Gel-Verfahren wurde weithin als ein alternatives Verfahren verwendet,
um eine große
Vielzahl von Anwendungen, einschließlich Monolithen, Pulvern, Überzügen und
Fasern herzustellen. Ein wachsendes Interessengebiet sind die Biokeramiken,
die als Implantate, Füllstoffe
oder Wirkstoffabgabevorrichtungen verwendet werden können.
-
Die
rheologischen Eigenschaften der Silicasole und die Verarbeitung
der aus einem Sol-Gel stammenden Silicafasern sind gut bekannt.1–9 Die
häufigste
gemeinsame Eigenschaft der Sole beim Faserspinnen ist ein niedriges
Wasser-zu-TEOS-Molverhältnis
(etwa 2) (TEOS = Tetraethylorthosilicat oder Tetraethoxysilan). Das
niedrige Wasser-zu-TEOS-Verhältnis
zeigte eine Bildung bzw. Formation linearer Silica-Polymere an,
was ein wichtiger Faktor für
spinnfähige
Sole ist. Verschiedene aus einem Sol-Gel stammende Fasern (enthaltend Ti,
Si, Zr, Pb, Y, Mg oder Al) wurden erfolgreich hergestellt.5,6,10–13 Die
häufigste
gemeinsame Verwendung für diese
Fasern sind Anwendungen für
optische und elektronische Zwecke.14–27
-
Im
Allgemeinen wurden die Fasern verwendet, um mechanische Eigenschaften
in verschiedenen Materialien zu verbessern. Die Volumenstruktur
("bulk structure") der aus einem Sol-Gel
stammenden Silicafasern kann durch Kontrollieren des Grades der
Verzweigung von Silica-Clustern variiert werden. Die Hitzebehandlung
der Fasern ist ein anderes bekanntes Verfahren zum Verdichten der
Volumenstruktur. Die mechanischen Eigenschaften werden nach Hitzebehandlung
bei hohen Temperaturen besser. In Anwendungen, in denen die Fasern
als Wirkstoffabgabevorrichtung in weichem Gewebe verwendet werden,
sind die mechanischen Eigenschaften von geringerer Wichtigkeit.
Wenn bessere mechanische Eigenschaften benötigt werden, muss angemerkt
werden, dass sich der biologische Abbau nach Hitzebehandlung bei
hohen Temperaturen verringert. In dem früheren Artikel der Erfinder28 wurde der biologische Abbau der aus einem
Sol-Gel stammenden Silicafasern (die nicht hitzebehandelt waren)
untersucht. Es wurde festgestellt, dass der biologische Abbau der
Fasern im grünen
Zustand ("green
state") durch Einstellen
der Stufe der Spinnbarkeit (durch Variieren des Spinnmoments) und
der Viskosität
des Sols variiert und kontrolliert werden kann. Es wurde festgestellt,
dass Fasern, die in der frühen
Stufe der Spinnbarkeit gesponnen wurden, sich in der simulierten
Körperflüssigkeit
("simulated body
fluid") (SBF) langsamer
abbauen als Fasern, die in einer späteren Stufe gesponnen wurden.
-
Eine
andere wichtige Eigenschaft der Biomaterialien, Bioaktivität, wurde
weitgehend auch für
aus einem Sol-Gel stammenden Materialien untersucht. Die Fähigkeit
der Materialien HCA (HCA = knochenartiges Calciumphosphat) zu bilden,
kann zu Osteokonduktion und weiterhin zu Knochenbindung unter in-vivo-Bedingungen
führen.29,30
-
Die
Bildung der HCA-Schicht kann in einer in-vitro-Umgebung unter Verwendung
von simulierter Körperflüssigkeit
simuliert werden. Die SBF-Lösung
enthält
anorganische Ionen in Konzentrationen, die denjenigen in menschlichem
Blutplasma entsprechen.31 Das gebildete
HCA weist mehrere Charakteristika auf, die dem Apatit im Knochengewebe ähnlich sind,
und es wird angenommen, dass es durch eine anorganische chemische
Reaktion in vitro ähnlich
derjenigen, die in dem Knochengewebe auftritt, gebildet wird. Bei
diesem in-vitro-Bioaktivitätstest wird
allgemein akzeptiert, dass er einen Hinweis bezüglich der in-vitro-Bioaktivität liefert.32
-
Das
Dokument WO 97/45367 offenbart kontrolliert auflösbare Silica-Xerogel-Fasern,
die über
ein Sol-Gel-Verfahren hergestellt wurden, und ihre Verwendung. Es
offenbart speziell ein Abgabesystem, umfassend kontrollierbar auflösbares Silica-Xerogel,
wobei ein biologisch aktives Agens in diese Struktur eingearbeitet
ist. Es offenbart auch das Ziehen von Fasern aus einem Sol, wenn
seine Viskosität
etwa 10 mPa·s
betrug. Es offenbart auch das Sterilisieren der Fasern mit heißer Luft.
-
Das
Dokument
DE 196 09 551 offenbart
bioabbaubare und/oder biologisch resorbierbare Fasern und ihre Verwendung
als Verstärkungsfasern,
z.B. in Implantatmaterialien. Es offenbart weiter als mögliche Verwendungen
der Fasern der Erfindung die Herstellung von Depots aktiver Agenzien,
die allmählich
während
des Faserabbaus freigesetzt werden. Es offenbart auch ein Verfahren
zum Herstellen der Fasern, welches das Verwenden einer Viskosität zwischen
0,05 und 50 Pa·s,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 3 Pa·s, umfasst.
-
Aus
einem Sol-Gel stammende bioaktive Silicafasern werden im Stand der
Technik nicht erwähnt.
Solche bioaktiven Silicafasern würden
Alternativen zur Entwicklung neuer Produkte, z.B. implantierbare
Vorrichtungen, die bei der Gewebeführung oder Knochenreparatur
verwendet werden sollen, bereitstellen.
-
AUFGABEN UND ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Das
Ziel dieser Erfindung ist es, eine aus einem Sol-Gel stammende bioaktive
Silicafaser bereitzustellen. Das Ziel ist insbesondere, eine aus
einem Sol-Gel stammende Silicafaser bereitzustellen, deren Löslichkeit
und Bioaktivität
innerhalb eines weiten Rahmens variiert werden können und wobei die Löslichkeit
und Bioaktivität
bis zu einem gewissen Maß unabhängig voneinander
variiert werden können.
-
Eine
andere Aufgabe ist es, ein Verfahren zur Herstellung einer aus einem
Sol-Gel stammenden, bioaktiven Silicafaser der zuvor genannten Art
bereitzustellen.
-
Noch
eine Aufgabe ist es, eine implantierbare Vorrichtung, basierend
auf der zuvor genannten Faser, gegebenenfalls beladen mit einem
biologisch aktiven Agens, zu erzielen, wobei die Vorrichtung vorzugsweise in
Form einer gewebten oder nicht-gewebten Stoffbahn, eines gewirkten
Gewebes oder einer Flechtleine, insbesondere geeignet zur Verwendung
als Gewebeführung
oder Knochenreparatur, vorliegt.
-
Gemäß einem
Aspekt betrifft diese Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer
aus einem Sol-Gel stammenden, bioaktiven Silicafaser, wobei das
Verfahren das Spinnen der Faser auf einem Silicasol umfasst, wobei
der Startpunkt des Spinnprozesses einer Solviskosität von mindestens
3.000 cP entspricht, gefolgt von Hitzebehandlung für eine ausreichende
Zeitdauer bei einer Temperatur im Bereich von 150 bis 200°C.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft diese Erfindung eine aus einem Sol-Gel
stammende, bioaktive Silicafaser, erhältlich durch Spinnen aus einem
Sol bei einem Startpunkt des Spinnverfahrens, entsprechend einer
Solviskosität
von mindestens 3.000 cP, wonach die Faser einer Hitzebehandlung
für eine
ausreichende Zeitdauer bei einer Temperatur im Bereich von 150 bis
200°C unterzogen
wurde.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft diese Erfindung eine implantierbare Vorrichtung,
umfassend eine Faser gemäß dieser
Erfindung.
-
Weiterhin
betrifft diese Erfindung die Verwendung der implantierbaren Vorrichtung
gemäß dieser
Erfindung zur Gewebeführung
oder Knochenreparatur.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
-
Die 1a bis 1f zeigen
die SiO2-Löslichkeit als Funktion der
Eintauchzeit in SBF für
verschiedene aus einem Sol-Gel stammende SiO2-Fasern,
die für
2 Wochen, 3 Monate bzw. 5 Monate gealtert waren.
-
Die 2a bis 2f zeigen
die in-vitro-Bioaktivität
(gemessen als Veränderung
der Ca-Konzentration in der SBF-Lösung) als Funktion der Eintauchzeit
in SBF für
verschiedene aus einem Sol-Gel stammende SiO2-Fasern,
die für
2 Wochen, 3 Monate bzw. 5 Monate gealtert waren.
-
Die 3a bis 3c zeigen
die SiO2-Löslichkeit als Funktion der
Eintauchzeit in SBF für
verschiedene aus einem Sol-Gel stammende SiO2-Fasern,
die bei 175°C
(a) bzw. 250°C
(b) hitzebehandelt waren.
-
Die 4a und 4b zeigen
die in-vitro-Bioaktivität
(gemessen als Veränderung
der Ca-Konzentration in der SBF-Lösung) als Funktion der Eintauchzeit
in SBF für
verschiedene aus einem Sol-Gel stammende SiO2-Fasern,
die bei 175°C
(a) bzw. 250°C
(b) hitzebehandelt waren.
-
5 zeigt
die Viskosität
des Spinn-Sols gegen die Zeit und gibt das Spinnbarkeitssystem zum
Spinnen der verschiedenen aus einem Sol-Gel stammenden SiO2-Fasern an.
-
6 zeigt
den Bioaktivitätsindex
als Funktion der Solviskosität
beim Start des Faserspinnens für
aus einem Sol-Gel stammende SiO2-Fasern,
die für
2 Wochen, 3 Monate oder 5 Monate gealtert waren oder bei 175°C oder 250°C hitzebehandelt
waren.
-
7 zeigt
die SiO2-Löslichkeit, gemessen als Sättigungskonzentration
von Siliciumdioxid in SBF als Funktion der Solviskosität beim Start
des Faserspinnens für
aus einem Sol-Gel stammende SiO2-Fasern,
die für
2 Wochen, 3 Monate oder 5 Monate gealtert waren oder bei 175°C oder 250°C hitzebehandelt
waren.
-
8 zeigt
die SiO2-Löslichkeit in Gew.-% pro Stunde
(berechnet aus dem linearen Anteil der Kurven vor der Siliciumdioxid-Sättigungskonzentration)
in SBF als Funktion der Solviskosität beim Start des Faserspinnens
für aus
einem Sol-Gel stammende SiO2-Fasern, die
für 2 Wochen,
3 Monate oder 5 Monate gealtert waren oder bei 175°C oder 250°C hitzebehandelt
waren.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
Wirkung des Alterns und der Hitzebehandlung auf die Bioaktivität der Fasern
gemäß dieser
Erfindung ist bei Fasern stärker,
die aus Solen höherer
Viskosität
gesponnen wurden, als bei Fasern, die aus Solen bei geringerer Viskosität gesponnen
wurden. Somit sollte der Startpunkt für das Spinnen der Fasern vorzugsweise
bei einer Solviskosität
von mindestens 3.000 cP liegen, um eine gute Bioaktivität zu erhalten.
-
Die
Hitzebehandlung sollte für
eine ausreichende Zeit, z.B. 2 Stunden, in einem Temperaturbereich von
150 bis 200°C,
vorzugsweise etwa 175°C,
durchgeführt
werden.
-
Die
Wirkung des Alterns auf die Löslichkeit
(Bioabbaubarkeit) der Fasern gemäß dieser
Erfindung ist bei Fasern stärker,
die aus Solen höherer
Viskosität
gesponnen wurden, als bei Fasern, die aus Solen bei geringerer Viskosität gesponnen
wurden. Somit sollte der Startpunkt des Spinnens der Fasern bei
einer Solviskosität
von mindestens 3.000 cP beginnen, um Fasern mit erhöhter Löslichkeit
zu erhalten. Wenn Fasern mit hoher Bioaktivität und ziemlich geringer Löslichkeit
gewünscht
werden, soll die Bioaktivität
der Fasern durch Hitzebehandlung der Fasern erzeugt werden.
-
Wenn
eine mäßig bioaktive
Faser, beladen mit einem biologisch aktiven Mittel, z.B. einem therapeutisch
aktiven Mittel, gewünscht
wird, wird dieses Mittel vorzugsweise vor dem Spinnen zu dem Sol
hinzugefügt. In
diesem Fall wird die Bioaktivität
vorzugsweise durch Hitzebehandlung bei niedriger Temperatur erzeugt,
um nachteilige Effekte der Hitze auf das biologisch aktive Mittel
zu vermeiden.
-
Bevorzugte
biologisch aktive Mittel sind insbesondere Mittel, die zweckmäßig sind,
um die Biokompatibilität
der implantierten Vorrichtung im Körper eines Säugers zu
ermöglichen
bzw. zu erleichtern und um Komplikationen nach der Operation zu
vermeiden. Somit können
als Beispiele zweckmäßiger biologisch
aktiver Mittel entzündungshemmende,
antimikrobielle und Beruhigungsmittel, antithrombotische Mittel,
Wachstumsfaktoren und dergleichen genannt werden.
-
Die
implantierbare Vorrichtung kann aus einer einzelnen Art von Fasern
gemäß dieser
Erfindung hergestellt sein. Alternativ kann die Vorrichtung eine
Mischung aus zwei oder mehreren Arten von Fasern gemäß dieser
Erfindung umfassen. In diesem Fall kann eine bestimmte Faser mit
einem biologisch aktiven Mittel beladen sein, während die anderen Fasern nicht
beladen sind. Alternativ können
alle Arten von Fasern mit einem biologisch aktiven Mittel beladen
sein. Die Vorrichtung kann weiterhin andere Komponenten, z.B. Füllstoffe oder
Fasern, die per se bekannt sind, umfassen. Durch Auswählen geeigneter
Arten und Mengen verschiedener Fasern und gegebenenfalls anderer
Komponenten können
implantierbare Vorrichtungen gewünschter
Eigenschaften, wie Festigkeit, Bioresorbierbarkeit, Bioaktivität etc.,
erzielt werden.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Vorrichtung gemäß dieser
Erfindung in Form einer gewebten oder nicht-gewebten Stoffbahn,
eines gewirkten Gewebes oder einer Flechtleine.
-
Die
Erfindung wird detaillierter in dem experimentellen Abschnitt bei
den folgenden nicht-einschränkenden
Beispielen beschrieben werden.
-
Experimenteller Teil
-
Das
Ziel der Versuche war es, die Wirkung des Alterns oder der Hitzebehandlung
auf die Löslichkeit (Bioabbaubarkeit)
und die Calciumphosphat-Bildungs-Fähigkeit (Bioaktivität) der verschiedenen
aus einem Sol-Gel stammenden, möglicherweise
bioaktiven Silicafasern im grünen
Zustand zu untersuchen. Verschiedene Fasern mit verschiedenen Volumenstrukturen
wurden durch Verändern
der Zusammensetzung (Variieren des Katalysators) und Kontrollieren
der Stufe der Spinnbarkeit und der Viskosität des Sols hergestellt. Der
Einfluss der Alterungszeit oder der Temperatur in dem Hitzebehandlungsschritt
der Fasern auf die Volumenstruktur der Proben wurde untersucht.
Darüber
hinaus wurde die Fähigkeit,
Calciumphosphat zu bilden, indirekt als strukturelle Veränderungen
der Fasern durch den Löslichkeitstest
untersucht. Die in-vitro-Bioaktivität- und -Löslichkeitstests wurden in einer
simulierten Körperflüssigkeit
durchgeführt.
Trockenspinnen wurde verwendet, um Fasern herzustellen.
-
Materialien und Methoden
-
Aus einem Sol-Gel stammende
SiO2-Fasern
-
Die
Fasern im grünen
Zustand wurden unter Verwendung des Sol-Gel-Verfahrens und der Trockenspinntechnik
hergestellt. Die Silicasole wurden aus Tetraethylorthosilicat (TEOS),
deionisiertem Wasser, absolutem Ethanol und HNO3 oder
NH3 als Katalysatoren hergestellt. Die Solzusammensetzung
in molaren Verhältnissen
der verschiedenen hergestellten Fasern ist in Tabelle I gezeigt.
TEOS (500 g) wurde mit Ethanol und HNO3 mit
Wasser gemischt. Die Säure/Wasser-Lösung wurde
zu der TEOS/Ethanol-Lösung
unter kräftigem Rühren zugefügt, und
dann wurde die Lösung
in eine Abdampfschale gegossen. Die Abdampfschale wurde in einem
Wasserbad bei einer konstanten Temperatur von 40°C gehalten. Das Sol wurde dort
für 20
bis 24,5 Stunden in Abhängigkeit
von dem verwendeten Solrezept gehalten. Eine gewisse Menge Ethanol
(445 bis 480 ml) wurde verdampft, um die Reaktionskinetiken des
Sols zu beschleunigen. Die Herstellung von FIB 3 unterschied sich
von den anderen Solen hinsichtlich des Katalysators (NH3 wurde
als Katalysator zusätzlich
zu HNO3 verwendet). NH3 wurde
nach 24 Stunden Altern bei 40°C
zu dem Sol hinzugefügt.
Das Sol wurde 2 Minuten lang kräftig
gerührt.
Nach dem Rühren
wurde das Verdampfen des Ethanols begonnen.
-
Nach
dem Verdampfen von Ethanol wurden die Sole auf entweder 20°C oder 0°C (in Abhängigkeit
von der Probe, wie in Tabelle II gezeigt) abgekühlt. Das Spinnen wurde gestartet,
wenn ein bestimmter Viskositätslevel
des Sols erreicht war. Ein Rotationsviskometer mit einer scheibenförmigen Spindel
(Brookfield LVDV II+) wurde verwendet, um den Punkt zu definieren,
an dem das Spinnen gestartet wurde. Die Messungen wurden bei einer
konstanten Scherrate von 3 U/min durchgeführt. Um das Brechen der Sol-Gel-Filamente
zu vermeiden, wurden Luftblasen aus der Spinnlösung unter teilweisem Vakuum
entfernt.
-
Trockenspinnen
wurde verwendet, um Sol-Gel-Fasern herzustellen. Die Spinnlösung wurde
in einen Behälter
vorgehalten, dessen Temperatur einstellbar war. Um die Spinnlösung zu
einer Zahnradpumpe zu drücken,
wurde Stickstoffgas verwendet. Die Zahnradpumpe (Zenith 958736)
mit einer Kapazität
von 0,6 ml/Umdrehung dosierte die Spinnlösung zum Spinnkopf. Die Spinndüse war aus
einem Gold/Platin-Gemisch hergestellt. Der Durchmesser der Löcher war
65 μm und
das 1/d-Verhältnis
war 1. Die Anzahl der Löcher
war 6. Der Abstand zwischen der Spinndüse und der Aufwickelspule war
so eingestellt, dass die Erfordernisse der jeweiligen Faser erfüllt wurden.
Nach dem Spinnen wurden die Fasern in einem Ofen bei 50°C 2 Stunden
lang getrocknet. Das Trocknen kann auch bei einer geringeren Temperatur
durchgeführt
werden oder der Trocknungsschritt kann ausgelassen werden.
-
Altern
-
Die
vorgefertigten Fasern wurden in einen Exsikkator bei Raumtemperatur
(~25°C)
für 2 Wochen
oder 3 oder 5 Monate gealtert.
-
Hitzebehandlung
-
Die
Fasern wurden in einem Ofen platziert, und die Temperatur wurde
mit 10°C/h
bis zur Spitzentemperatur (175°C
oder 250°C)
erhöht,
wo sie für
2 Stunden gehalten wurde. Danach wurde die Temperatur auf Raumtemperatur
abfallen gelassen.
-
SBF-Tests
-
Die
in-vitro-Bioaktivitätstests
wurden unter Verwendung einer simulierten Körperflüssigkeit (SBF)31 durchgeführt, die
durch Auflösen
der Reagenschemikalien NaCl, NaHCO3, KCl,
K2HPO4·3H2O, MgCl2·6H2O, CaCl2·2H2O und Na2SO4 in deionisiertem Wasser hergestellt wurde.
Die Flüssigkeit
wurde auf den physiologischen pH 7,40 bei 37°C mit Tris(hydroxymethyl)aminomethan
und Salzsäure
gepuffert.
-
Drei
Proben aus jeder Fasercharge bei den verschiedenen Alterungszeiten
(in Tabelle II gezeigt) wurden verwendet, um die Reaktionen der
Fasern in SBF zu untersuchen. Jeder Probenkörper (10 mg) wurde in 50 ml
SBF in einen geschlossenen Polyethylenbehälter eingetaucht. Drei SBF-Proben,
eingeschlossen in Flaschen ohne einen Probenkörper, wurden als Kontrolle
verwendet, um die Stabilität
der Lösung
zu untersuchen. Die Proben wurden in die SBF-Flüssigkeit für 2 Wochen eingetaucht, wobei
die Flaschen in einem Schüttelwasserbad
(Heto SBD 50 (Schütteln
2, 36 mm, Geschwindigkeit = 160)) mit einer konstanten Temperatur
bei 37°C
platziert wurden.
-
Ionenkonzentrationsanalyse
-
Das
Calcium, das für
die HCA-Bildung auf den SiO2-Faseroberflächen benötigt wird,
wurde aus SBF extrahiert. Dies zeigte sich durch die Verringerung
der Konzentration des Calciums in SBF. Die Probenlösungen wurden
hinsichtlich der Calcium- und Siliciumkonzentrationen als eine Funktion
der Eintauchzeit überwacht.
Die Calciumkonzentrationen wurden mit einem Atomabsorptionsspektrofotometer
(AAS, Perkin-Elmer 460) bestimmt. Die Siliciumkonzentrationen wurden
mittels einer Molybdänblau-Methode33 mit einem UV-Visspektrofotometer (Hitachi
Modell 100-60) analysiert. Die Siliciumanalyse basierte auf einer
Reduktion mit 1-Amino-2-naphthol-4-sulfonsäure. Alle Probenlösungen wurden
jeweils dreimal getestet.
-
Ergebnisse
-
Wirkungen des Alterns
-
Die
Löslichkeitsergebnisse
der Fasern, die für
2 Wochen, 3 und 5 Monate gealtert waren, werden in den 1a bis 1f gezeigt
und in Tabelle II zusammengefasst. Beim Vergleichen der Löslichkeitsergebnisse
der verschiedenen Fasern, die für
2 Wochen gealtert waren, unterschieden sich die Löslichkeitsraten
(vor der Sättigungskonzentration)
und die Sättigungskonzentrationen
deutlich voneinander. Die Fasern, die in der späteren Stufe der Spinnbarkeit
(höhere
Viskosität;
FIB 1 (B) und FIB 2 (B)) gesponnen worden waren, waren etwa 10-mal
löslicher
als die Fasern, die die gleichen Solzusammensetzungen (Tabelle I)
hatten, die aber in der früheren
Stufe der Spinnbarkeit (FIB 1 (A) und FIB 2 (A)) gesponnen worden
waren. Die am besten lösliche Faser
(FIB 1 (C)) wurde in der späteren
Stufe der Spinnbarkeit gesponnen. Jedoch ist in diesem Fall der
mittlere Faserdurchmesser kleiner als bei den anderen (in Tabelle
I gezeigt), was einen leichten Einfluss auf die Löslichkeit
haben kann. FIB 1 (C) hatte die gleiche Solzusammensetzung wie FIB
1 (B), aber die Viskosität
des Sols (FIB 1 (C)) war auf 15.000 cP vor dem Spinnen erhöht. Die
Löslichkeit
(Sättigungskonzentration)
von FIB 3 scheint etwas geringer zu sein als bei den anderen Fasern,
die in der späten
Stufe der Spinnbarkeit gesponnen worden waren. Wie in 1d bis 1f gesehen
wird, sind die Löslichkeitsraten
von FIB 1 (B), FIB 2 (B) und FIB 1 (C) anfänglich recht langsam, aber
sie beginnen schneller zu steigen, bevor die Sättigungskonzentration erreicht
ist. Dies legt nahe, dass die äußere Struktur
der Fasern dichter ist als die innere Struktur. Diese Eigenschaft
wird auch für
andere Fasern beobachtet, wenn auch nicht so klar, was eine ähnlichere
Struktur zwischen der inneren und der äußeren Struktur nahelegt. Die
Unterschiede zwischen der Löslichkeit
der inneren und der äußeren Struktur
haben einen klaren Einfluss auf die gegebenen Lösungsraten (Tabelle II), berechnet
aus dem linearen Anteil der Kurven vor der Sättigungskonzentration. Daher
ist die Sättigungskonzentration
ebenfalls für
einen zuverlässigen
Vergleich der Lösungsraten
der verschiedenen Fasern wichtig.
-
Die
strukturelle Stabilität
der Fasern wurde als Funktion der Alterungszeit untersucht. Bei
FIB 1 (A) waren die Lösungswerte
nach 2 Wochen, 3 und 5 Monaten Alterung praktisch die gleichen,
was auf eine recht stabile Struktur hinweist. Die Lösungsraten
von FIB 2 (A), gealtert für
3 oder 5 Monate, waren höher
als die Lösungsrate
von FIB 2 (A), das für
2 Wochen gealtert war. Dies legt nahe, dass die Fasern als Funktion
der Alterungszeit brüchiger
werden. Jedoch war die Lösungsrate
von FIB 3, gealtert für
5 Monate, geringer als die Lösungsraten
von FIB 3, das für
2 Wochen oder 3 Monate gealtert war. Dies legt einen gewissen Grad
an Verdichtung als Funktion der Alterungszeit nahe. Wie in der 1 (1d bis 1f)
gesehen wird, nehmen die Lösungsraten
der äußeren Struktur
von FIB 1 (B), FIB 2 (B) und FIB 1 (C) als Funktion der Alterungszeit
zu. Jedoch scheinen die Siliciumdioxid-Sättigungskonzentrationen
als Funktion der Alterungszeit abzunehmen. Die Löslichkeiten der Fasern, die
in der frühen
Stufe der Spinnbarkeit (FIB 1 (A) und FIB 2 (A)) gesponnen worden
waren, unterscheiden sich voneinander. Jedoch waren die Lösungsraten
und Kurven für
die Fasern nahezu identisch, welche die gleichen Solzusammensetzungen
hatten, aber in der späteren
Stufe der Spinnbarkeit (FIB 1 (B) und FIB 2 (B)) gesponnen worden
waren.
-
In
den 2a bis 2f ist
die in-vitro-Bioaktivität
als Abnahme der Calciumkonzentration in der SBF als eine Funktion
der Zeit veranschaulicht. Die Bioaktivitätsergebnisse sind in Tabelle
II zusammengefasst. Es gab keine direkte Verbindung zwischen der
in-vitro-Bioaktivität und den
SiO2-Löslichkeitsergebnissen
(die Siliciumdioxidkonzentrationlevels und Sättigungskonzentration). Gemäß den Siliciumdioxid-Löslichkeitsergebnissen
scheint sich die Struktur der Fasern als Funktion der Alterungszeit
zu ändern,
wie es auch die in-vitro-Bioaktivität tat.
-
In
den 2 sind die Eintauchzeitbereiche
gezeigt (angegeben durch Sternchen), in denen die Siliciumdioxidsättigung
erreicht wird. Dies wird deutlich gesehen, nachdem der Siliciumdioxidsättigungspunkt
erreicht wurde. Gemäß den Löslichkeitsergebnissen
wird die Siliciumdioxidsättigungskonzentration
vor 7 Tagen des Eintauchens in der SBF für jede Probe erreicht. Jedoch
bildeten einige Fasern kein Calciumphosphat innerhalb der 2 Wochen
des Eintauchens.
-
Wirkungen der Hitzebehandlung
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle III und in den 3a bis 3d (Löslichkeit)
und in den 4a bis 4b (in-vitro-Bioaktivität) für die zwei
getesteten Temperaturen, 175 bzw. 250°C, gezeigt.
-
Wenn
sie bei 175°C
behandelt worden waren, nahm die Löslichkeit aller Fasern außer FIB
1 (C) im Wesentlichen ab, offensichtlich weil die Struktur dichter
wurde. Die Geschwindigkeit der HCA-Bildung nahm zu. Wenn sie bei
250°C behandelt
worden waren, nahmen die Löslichkeit
sowie die Bioaktivität
ab, verglichen mit denjenigen der Fasern, die bei 175°C behandelt
worden waren.
-
Schlußfolgerungen
-
Die 6 bis 8 fassen
die Wirkung der verschiedenen Parameter auf die Bioaktivität und die
Löslichkeit
der hergestellten Fasern zusammen. Der "Bioaktivitätsindex", dargestellt in 6, bezieht
sich auf die in-vitro-Bioaktivitätsuntersuchungen
und kann als eine Funktion von a) dem Startpunkt der Abnahme der Ca-Konzentrationskurve
und b) dem Unterschied zwischen der anfänglichen Ca-Konzentration und
der Ca-Konzentration nach 14 Tagen definiert werden. Die Berechnung
des Bioaktivitätsindex
wird am besten veranschaulicht, indem auf das folgende Beispiel
Bezug genommen wird: Aus 2c kann
gesehen werden, dass der Beginn der Abnahme der Ca-Konzentrationskurve
für FIB
3, 3 Monate, nach 5 bis 7 Tagen (6 Tage als ein Mittelwert) Eintauchzeit
stattfindet. Der Endpunkt (14 Tage) minus dem Startpunkt (6 Tage)
ist 8. Der Unterschied zwischen der Ausgangs-Ca-Konzentration (5,0
mg/50 ml) und der Endpunkts-Ca-Konzentration (4,15 mg/50 ml) ist
0,85. Der Bioaktivitätsindex
ist das Produkt 8 × 0,85
= 6,8.
-
Faktoren, die die Bioaktivität bestimmen
-
Die
Struktur der Fasermatrix ist der wichtigste Faktor beim Kontrollieren
der in-vitro-Bioaktivität der Silicafasern.
Die Struktur der Fasern kann unter Verwendung drei verschiedener
Faktoren variiert werden: (1) Verwendung der spinnbaren Sole mit
variierender Struktur und Größe der Silicapolymere,
wobei variierende Viskositätslevel
etabliert werden, (2) Altern der Fasern im grünen Zustand und (3) Hitzebehandlung
der Fasern.
-
Das
spinnbare Sol kann grob in drei verschiedene Systeme unterteilt
werden: η < 3.000 cP (1α & 1β), η = 3.000–5.000 cP
(2α) und η ≈ 15.000 cP
(3α). Diese
sind in 5 veranschaulicht. FIB 1 (A),
FIB 2 (A) und FIB 3 gehören
zu der gleichen Gruppe gemäß dem Viskositätslevel,
aber FIB 1 (A) und FIB 2 (A) sind als 1α gekennzeichnet, weil sie bei
0°C gesponnen
wurden, was eine Erhöhung
der Viskosität
verursacht.
-
Ein
allgemeiner Trend der variierenden Bioaktivität ist in 6 gezeigt.
Je höher
die Ausgangsviskosität
in dem Spinnsol ist, um so besser ist die Bioaktivität. Zusätzlich folgen
die Lösungsraten
der Fasern (in den 7 und 8 gezeigt)
dem gleichen Muster. Die Lösungsrate
von Siliciumdioxid sowie die Sättigungspunktkonzentration
sind größer, während die
Bioaktivität
zunimmt.
-
Eine
andere deutlich zu beobachtende Eigenschaft ist der Einfluss der
Hitzebehandlung. Verglichen mit den Fasern im grünen Zustand (getrocknet bei
50°C & bei RT gealtert),
wird eine erhöhte
Bioaktivität
für jede
Probe erzielt, da sie bei 175°C
hitzebehandelt sind, und sie nimmt nach der Hitzebehandlung bei
250°C ab.
-
Das
Altern der Fasern weist kein gemeinsames Verhalten hinsichtlich
der in-vitro-Bioaktivität auf. Die Fasern,
die bei geringeren Viskositäten
(1α) gesponnen
wurden, zeigen nur, dass die Bioaktivität nicht sehr gut ist und die
Unterschiede nicht groß sind.
Bei den Fasern, die bei höheren
Viskositäten
(1β & 2α) gesponnen wurden,
zeigt die Bioaktivität
beste Ergebnisse nach 3 Monaten Alterung. Zusätzlich scheinen die Eigenschaften
dieser Fasern gemäß der gleichen
Muster zu variieren, wenn sie gealtert und hitzebehandelt sind.
Die Faser (FIB 1 (C)), gesponnen bei der höchsten Viskosität (3α) wird beim
Altern besser (bis zu 5 Monate).
-
Als
Zusammensetzung kann gesagt werden, dass die Fasern, die bei η > 3.000 cP gesponnen
wurden, gute Eigenschaften hinsichtlich der Bioaktivität und eine
porösere
Struktur haben, was bei den Löslichkeitsdaten
beobachtet wird. Die Fasern, die bei η < 3.000 cP gesponnen wurden, haben eine
verdichtete Struktur, sie sind strukturell stabiler (weniger löslich in
der simulierten Körperflüssigkeit
(SBF)) und die Bioaktivität
ist deutlich geringer. Eine Hitzebehandlung bei 175°C war für jede Probe
vorteilhaft.
-
Faktoren, die die Struktur
der Fasern bestimmen
-
Innerhalb
der gleichen Rezeptur und auch der Viskositätsgruppen gibt es Unterschiede,
die von den kleinen Strukturveränderungen
abhängen.
Alle Faktoren, die bisher erwähnt
wurden, haben einen Einfluss auf die Faserstruktur (Größe und Form
der Silicapolymere in dem Sol, die Viskosität des Sols, Alterungszeit und Hitzebehandlung).
-
Die
Größe und Form
der Silicapolymere sind ein wichtiger Faktor, der die Faserstruktur
beeinflusst, und diese Eigenschaften sind auch mit der Viskosität des Sols
verbunden. Bei geringeren Viskositäten sind die Silicapolymere
kleiner und sie werden leichter gepackt (erzeugt stärker verdichtete
Strukturen) als ein größeres Polymer
bei höheren
Viskositäten.
Auch der Viskositätslevel
als solcher hat einen Einfluss auf die Struktur. Eine höhere Viskosität kann die
Orientierung der Silicapolymere beim Spinnen ändern, was die resultierende Struktur
poröser
hinterlässt.
Diese Faktoren bestimmen die Verbindung zwischen der Viskosität (und der
Größe und Form
der Silicapolymere): je höher
die Viskosität
(je höher
die Polymergröße), um
so höher
die Löslichkeit
(porösere
Struktur).
-
Der
Einfluss der Hitzebehandlung bei 175 oder 250°C ist offensichtlich. Eine morphologisch
geeignete Oberfläche
für HCA-Bildung
wird bei 175°C
erzeugt. Die Hitzebehandlung festigt die Fasermatrix und macht die
Struktur weniger löslich
in SBF. Jedoch scheint FIB 1 (C), welches bei hoher Viskosität gesponnen
wurde, die gleichen günstigen
Eigenschaften bei 5-monatigem Altern zu erhalten. Diese Faser hat
die höchste
Löslichkeit
von allen und daher also die poröseste
Struktur. Jedoch sind die Siliciumdioxidsättigungskonzentrationen so
hoch, dass es schwierig ist, sie zuverlässig in Vergleichen zu verwenden.
Andererseits stellt die Löslichkeitsrate
Informationen von der Faseroberfläche bereit und die Analogie
für das
Altern und die Hitzebehandlung ist die gleiche wie für die anderen
Proben. Obwohl die Struktur porös
ist, hat sie auch die längsten Polymere
und die Faserstruktur ist am günstigsten.
In anderen Worten sind die Silicapolymere am besten geeignet, um
den Strukturänderungen
zu widerstehen (z.B. verursacht durch milde Hitzebehandlung bei
175°C), obwohl
sie eine porösere
Struktur bilden.
-
Die
beobachteten Veränderungen
innerhalb der gleichen Viskositätsgruppen
oder beim Altern für
eine bestimmte Rezeptur haben verschiedene Erklärungen. Die Strukturen der
Sole und Fasern, die zu der ersten Gruppe gehören, 1α (FIB 1 (A) und FIB 2 (A)) sind
leicht unterschiedlich. Die Löslichkeitsdaten
(7 und 8) zeigen (indirekt), dass FIB
2 (A) poröser
ist als FIB 1 (A). Auch bestätigen
Transmissionselektronen-mikroskopische Aufnahmen diese Tatsache.
Die Solzusammensetzung ist schon leicht unterschiedlich, FIB 2 (A) enthält mehr
Katalysatoren (Salpetersäure)
als FIB 1 (A). Die Reaktionen verlaufen etwas schneller bei FIB
2 (A), was mehr verzweigte Polymere erzeugt und somit eine porösere Struktur.
Auch während
des Alterns gibt es Unterschiede aufgrund der Katalysatorkonzentration
und der noch immer voranschreitenden Reaktionen.
-
Die
Fasern, die zu der Gruppe 2α gehören (FIB
1 (B) und FIB 2 (B)) haben nahezu identische Eigenschaften als Funktion
der Alterung und Hitzebehandlung. Diese Fasern liefern ein gutes
Beispiel für
den Einfluss des Spinnmoments auf die Faserstruktur. Sie weisen
die gleiche Rezeptur auf wie FIB 1 (A) und FIB 2 (A), aber sie wurden
später
bei höherer
Viskosität
gesponnen.
-
FIB
3 hat dazwischen liegende Eigenschaften, die andererseits recht ähnlich zu
denjenigen von FIB 1 (B) und FIB 2 (B) sind. FIB 3 hat ebenfalls
einen Viskositätswert
nahe dem System 2α,
obgleich geringer. Jedoch ist es das einzige Faser-Sol, das NH3 enthält,
welches die Kondensationsreaktionen katalysiert, und die Viskosität nimmt
schneller zu als bei den anderen Proben.
-
-
-
-
LITERATURZITATE
-
- 1. Hashimoto T., Kamiya K., Nasu H., Strengthening
of sol-gel-derived SiO2 glass fibers by
incorporating colloidal silica particles. J. Non-Cryst. Sol 1992;
143: 31–39.
- 2. Pozo de Fernandez M. E., Kang C., Mangonon P. L., Process
ceramic fibers by sol-gel. Chem. Eng. Prog. 1993; 9: 49–53.
- 3. Sakka S., Kamiya K., The sol-gel transition in the hydrolysis
of metal alkoxides in relation to the formation of glass fibers
and films. J. Non-Cryst. Sol 1982; 48: 31–46.
- 4. Sakka S., Kozuka H., Rheology of sols and fiber drawing.
J. Non-Cryst Sol. 1988; 100: 142–153.
- 5. Shin D.-Y., Han S.-M., Spinnability and Theological properties
of sols derived from Si(OC2H5)4 and Zr(O-nC3H7)4 solutions. J.
Sol-Gel Sci. Tech. 1994; 1: 267–273.
- 6. Sowman H. G., A new era in ceramic fibers via sol-gel technology.
Cer Bull 1988; 67: 1911–1916.
- 7. Sacks M D, Sheu R-S. Rheological properties of silica sol-gel
materials. J. Non-Cryst. Sol 1987; 92: 383–396.
- 8. Hasegawa I., Nakamura T., Motojima S., Kajiwara M., Synthesis
of silicon carbide fibers by sol-gel processing. J. Non-Cryst. Sol
1997; 8: 577–579.
- 9. Brinker C. J., Scherer G. W., Sol-Gel Science: The Physics
and Chemistry of Sol-Gel Processing. Academic Press Inc., San Diego.,
Calif., USA; 1990. S. 204–209.
- 10. Kamiya K., Tanimoto K., Toshinobu Y., Preparation of TiO2 fibers by hydrolysis and polycondensation
of Ti(O-i-C3H7)4. J. Mat. Sci. Lett. 1986; 5: 402–404.
- 11. Glaubitt W., Watzka W., Scholz H., Sporn D., Sol-gel processing
of functional and structural ceramic oxide fibers. J. Sol-Gel Sci.
Tech. 1997; 8: 29–33.
- 12. Muralidharan B. G., Agrawal D. C., Sol-gel derived TiO2-SiO2 fibers. J.
Sol-Gel Sci. Tech. 1997; 9: 85–93.
- 13. Toyoda M., Hamaji Y., Tomono K., Fabrication of PbTiO3 ceramic fibers by sol-gel processing. J.
Sol-Gel Sci. Tech. 1997; 9: 71–84.
- 14. Sakka S., Sol-gel processing of insulating, electroconducting
and superconducting fibers. J. Non-Cryst. Sol 1990; 121: 417–423.
- 15. Del Olmo L., Caldaza M. L., PbTiO3 ceramic
fibers prepared from a sol-gel process as piezoelectric materials.
J. Non-Cryst. Sol 1990; 121: 424–427.
- 16. Yoko T., Kamiya K., Kanaka K., Preparation of multiple oxide
BaTiO3 fibers by the sol-gel method. J. Mat. Sci. 1990; 25: 3922–3929.
- 17. Katayama S., Sekine M., Fabrication of superconducting YBa2Cu3O7-x
fibers by the sol-gel
method using metal alkoxides. J. Mater. Res. 1991; 6: 1629–1633.
- 18. Venkatasusubramanian N., Wade B., Desai P., Abhiraman. Synthesis
and characterization of spinnable sol-gel derived polyborates. J.
Non-Cryst. Sol. 1991; 130: 144–156.
- 19. Selvaraj U., Prasadarao A. V., Komaneni S., Brooks K., Kurtz
S., Sol-Gel processing of PbTiO3 and Pb(Zr0,52Ti0.48)O3 fibers. J. Mat. Res. 1992; 7: 992–996.
- 20. Yogo T., Iwahara H., Synthesis of α-alumina fiber from modified
aluminium alkoxide precursor. J. Mat. Sci. 1992; 27: 1499–1504.
- 21. Seddon A. B., Applicability of sol-gel processing in production
of silica based optical fibers. Mat. Sci. Tech. 1993; 9: 729–736.
- 22. Emig G., Fitzer E., Zimmerman-Chopin R., Sol-gel process
for spinning of continuous (Zr,Ce)O2 fibers.
Mat. Sci. Eng. 1994; A189: 311–317.
- 23. Emig G., Wirth R., Zimmermann-Chopin R., Sol/gel-based precursors
for manufacturing refractory oxide fibers. J. Mat. Sci. Lett. 1994;
29: 4559–4566.
- 24. Chiou Y. H., Tsai M. T., Shih H. C., The preparation of
alumina fiber by sol-gel processing. J. Mat. Sci. 1994; 29: 2378–2388.
- 25. Narang U., Gvishi R., Bright F. V., Prasad P. N., Sol-gel-derived
micron scale optical fibers for chemical sensing. J. Sol-Gel Sci.
Tech. 1996; 6: 113–119.
- 26. Hasegawa I., Nakamura T., Kajiwara M., Motojima S., Synthesis
of silicon carbide fibers by sol-gel processing. J. Sol-Gel Sci.
Tech. 1997; 8: 577–579.
- 27. Matejec V., Hayer M., Pospísilová M., Kasík I., Preparation of optical
cores of silica optical fibers by the sol-gel method. J. Sol-Gel
Sci. Tech. 1997; 8: 889–893.
- 28. Jokinen M., Peltola T., Veittola S., Rahiala H., Rosenholm
J. B., Biodegradable ceramic fibres from silica sols. J. Eur. Ceram.
Soc. (submitted).
- 29. Hench L., Bioactive ceramics: Theory and clinical applications.
Bioceramics 1994; 7: 3–14.
- 30. Voigt C., Müller-Mai
C., Kandilakis K., Kangasniemi I., Yli-Urpo A., Gross U., Biological
reaction after implantation of sol-gel. activated titanium cylinders
in the distal epiphysis of the rabbit femur. 13TH European
Conference on Biomaterials, Göteborg,
Schweden; 1997. S. 45.
- 31. Li P., Ohtsuki C., Kokubo T., Nakanishi K., Soga N., Kanamura
T., Yamamuro T., Apatite formation induced by silica gel in a simulated
body fluid. J. Am. Ceram. Soc. 1992; 75: 2094–97.
- 32. Kokubo T., Kushitani H., Sakka S., Kitsugi T., Yamamuro
T., Solutions able to reproduce in vivo surface-structure changes
in bioactive glass-ceramic A-W3. J. Biomed
Mater. Res. 1990; 24: 721.
- 33. Koch O. G., Koch-Dedic G. A., Handbuch der Spurenanalyse.
Berlin: Springer-Verlag; 1974, S 1105.
- 34. Rehman I., Bonfield W., Characterization of hydroxyapatite
and carbonated apatite by photo acoustic FTIR spectroscopy. J. Mater.
Science. Mater. Medicine 1997; 8: 14.
- 35. Peltola T., Jokinen M., Rahiala H., Levänen E., Rosenholm J. B., Kangasniemi
I., Yli-Urpo A., Calcium phosphate formation on porous sol-gel-derived
SiO2 and CaO-P2O5-SiO2 substrates
in vitro. J. Biomed Mater. Res. 1999, 44: 12–21.
- 36. Pereira M. M., Hench L. L., Mechanisms of hydroxyapatite
formation on porous gel-silica substrates. J. Sol-Gel Sci. Tech.
1996; 7: 59–68.
- 37. Andersson Ö.
H., Kangasniemi I., Calcium phosphate formation at the surface of
bioactive glass in vitro. J. Biomed Mater. Res. 1991; 25: 1019–1030.
- 38. Peltola T., Jokinen M., Rahiala H., Pätsi M., Heikkilä J., Kangasniemi
I., Yli-Urpo A. Effect of aging time of sol on structure and in
vitro calcium phosphate formation of sol-gel derived titania films.
J. Biomed Mater. Res. (submitted).
- 39. Jokinen M., Pätsi
M., Rahiala H., Peltola T., Ritala M., Rosenholm Jarl B., Influence
of sol and surface properties on in vitro bioactivity of sol-gel
derived TiO2 and TiO2-SiO2 films deposited by dip coating method.
J. Biomed Mater. Res. 1998; 42: 295–302.